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— Zürcher Hochschule der Künste Institut für Gegenwartskünste Forschungsinstitut Hafnerstrasse 39, Postfach, CH-8031 Zürich
SISLEJ XHAFA
Künstlerdossier Studienauftragswettbewerb Stadtpark Hardau
Inhalt
Zur Arbeit von Sislej Xhafa Biographie 5 Werkbeispiele
Copyright © 2008 by Institut für Gegenwartskünste, www.ifcar.ch Seite 1 von 8 Zur Arbeit von Sisley Xhafa
In seinen konzeptuellen Installationen, Objekten und Perfomances thematisiert Xhafa vielschichtig und unerschrocken autoritäre Strukturen, Immigration und Illegalität. Ausgehend von seinem biographischen Hintergrund weist Xhafa zum Teil bissig und kämpferisch auf politische und wirtschaftliche Missstände in unserer Gesellschaft hin. Seine Aktionen sind unbequeme Einmischungen in ein westeuropäisches Selbstverständnis, das noch immer geprägt ist von Vorurteilen und subtilen Ausgrenzungen gegenüber dem Anderssein und dem Fremden. Seit seinen frühen Arbeiten verweist Xhafa mit heraus- fordernden Strategien auf die Anliegen von gesellschaftlich marginalisierten Gruppen. „Werte haben ihren Ursprung in unseren persönlichen Erfahrungen und unserem persönlichen Hintergrund. Ich folge bestimmten Werten, die ich nicht erklären kann. Wieso soll alles von einer territorialen Herkunft aus erklärt werden? Kunst ist universell.“ S.X.
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Geboren 1970 in Peja, Kosova, lebt und arbeitet in New York City.
Ausgewählte Einzelausstellungen
2007 Giuseppe, GAMeC - Galleria d´Arte Moderna e Contemporanea di Bergamo, Bergamo 2006 MN Unplugged, Galerie Michael Neff, Frankfurt a. M. Yvon Lambert - New York, New York City 2005 Sislej Xhafa, Hoet Bekaert, Gent 2003 Twice Upon a Time, Magazzino dArte Moderna, Rom 2002 Sislej Xhafa, GAMeC - Galleria d´Arte Moderna e Contemporanea di Bergamo, Bergamo Deitch Projects, New York City
Ausgewählte Gruppenausstellungen
2007 Time Past - Time Present, Istanbul Museum of Modern Art, Istanbul Göteborg International Biennial for Contemporary Art 2007, Göteborg E-flux Video Rental, Centre culturel Suisse, Paris all about laughter, Mori Art Museum, Tokyo 2006 Choosing my Religion, Kunstmuseum Thun, Thun New Video, New Europe, The Kitchen, New York City 2005 PERFORMA 05, Performa, New York City GAMeC - Galleria d´Arte Moderna e Contemporanea di Bergamo, Bergamo First We Take Museums, Kiasma - Museum of Contemporary Art, Helsinki e-flux video rental, Portikus, Frankfurt a. Main 2004 Haifa Second International Installation, Haifa Museum of Art, Haifa 1. Bienal Internacionál de Arte Contemporaneo de Sevilla, Sevilla BIACS - Fundación Bienal Internacional de Arte Contemporáneo de Sevilla, Sevilla 2003 Blut & Honig - Zukunft ist am Balkan, Sammlung Essl, Wien Hardcore - vers un nouvel activisme / towards a new activism, Palais de Tokyo, Paris 2002 Open House, Casino Luxembourg - Forum dart contemporain, Luxembourg Guida (2002), MUSEION - Museo d’arte moderna e contemporanea, Bolzano 2001 7th International Istanbul Biennial 2001, Istanbul Gianni Motti - Sislej Xhafa - Talk is Cheap, SI Swiss Institute, New York City 2000 Chinese Whispers, Apexart, New York City L´Art dans le monde 2000, Musée d´Art Moderne de la Ville de Paris - MAM/ARC, Paris Manifesta3 Ljubljana, Manifesta / European Biennial of Contemporary Art, Amsterdam 1999 48. Biennale di Venezia, Venedig
Sammlungen / Stipendien / Preise (Auswahl)
SMAK Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent, Belgien Trevi Flash Art Museum Of Contemporary Art, Trevi , Italien 21st Century Museum of Contemporary Art – Kanazawa, Japan
Copyright © 2008 by Institut für Gegenwartskünste, www.ifcar.ch Seite 3 von 8 Werkbeispiele
Livelihood Rainbow on Broel, 2006 28m lange Brücke aus Stahlkonstruktion und gestifteten Kleidern Liebaert Projects, Kortrijk, Belgien
Livelihood Rainbow on Broel ist ein Nachbau der historischen Broel-Brücke. Sie besteht aus einer Stahlkonstuktion, die mit ausgetragenen Kleidern aus der Bevölkerung der belgischen Stadt Kortijik verkleidet wurde. Xhafas kunterbunte Patchwork-Brücke, an deren Realisation eine grosse Zahl von Freiwilligen mitgewirkt hat, wird so zu einer solidarischen Geste und einem Verweis auf die Vielfalt und Komplexität heutiger urbaner Gesellschaften. Double Happiness, 2003 Ex Itacementi, Piedicastello, Trento Neon Installation; 4 m, Der Mercedesstern ist jeweils während 20" und das Peace-Zeichen während 1'45" lesbar.
Ein Lichtsegment der Neon Installation geht in regelmässig programmierten aber ungleichen Zeitabständen an und aus. Die Bedeutung des Logos schwankt so permanent zwischen Friedenszeichen und Mercedesstern.
Copyright © 2008 by Institut für Gegenwartskünste, www.ifcar.ch Seite 5 von 8 Job Center, 2002 Installation im öffentlichen Raum, 2. Turin Biennale Backsteine, Beton, Neon-Schriftzug 4 x 30 x 30 m
Vor der Universität Turin baute Xhafa kulissenartig eine rohe Backsteinwand mit Türöffnung auf. Die mit „Jobcenter“ beschriftete Wandscheibe trennte den Eingang der Universität vom Strassenraum.
Copyright © 2008 by Institut für Gegenwartskünste, www.ifcar.ch Seite 6 von 8 Benvenuto, 2000 Arte all’Arte, Casole d’Elsa Ortsspezifischer Intervention 70 x 900 m
Der riesige, in einen toskanischen Hang gemähte Schriftzug wirkt in seiner rohen, sehr direkten Ausführung, wie ein illegales, über Nacht entstandenes Statement, das mit bissigem Humor die italienische und westeuropäische Einwanderungspolitik kritisiert.
Copyright © 2008 by Institut für Gegenwartskünste, www.ifcar.ch Seite 7 von 8 Pleasure our flowers, 2000 Installation auf einer Polizei-Station in Gent, Artline 5, S.M.A.K., Gent Möbel, Leuchter, Vorhänge, Spiegel, Bücherregale, Champagnerflaschen, Pflanzen
In Pleasure Our Flowers dekorierte Xhafa die wenig anheimelnde Atmosphäre einer Polizeistation in Gent mittels Goldrandspiegeln, Bücherregalen, Biedermeierstühlen und Perserteppichen in ein täuschend kultiviert erscheinendes, großbürgerliches Ambiente.
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