Wirtschaftsstrukturanalyse für die Stadt Flörsheim am

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Liebe Leserinnen und Leser,

hiermit legt Ihnen der Regionalverband FrankfurtRheinMain eine Wirtschafts- strukturanalyse mit Daten und Fakten für die Stadt Flörsheim am Main vor. Ziel dieser Strukturanalyse ist es, die Arbeit der kommunalen Wirtschaftsförderung mit wichtigen Informationen etwa zur Wirtschaftsstruktur, zur Beschäftigung und zu anderen Standortfaktoren zu unterstützen. So hat sich die Zahl der Be- schäftigten in der Stadt Flörsheim am Main seit Ende der 1980er Jahre erfreuli- cherweise mehr als verdoppelt, wobei abzuwarten bleibt, wie sich die Wirt- schaft in Zeiten der Corona-Krise weiterentwickelt. Eines ist jedoch heute be- reits absehbar: Flörsheim am Main ist durch seine diversifizierte Wirtschafts- struktur und insbesondere durch das Wiedererstarken des Produktionssektors in den letzten Jahren gut für die Zukunft gerüstet. Auch die „weichen Standort- faktoren“– in Form der hier dokumentierten umfangreichen Bildungs-, Nahver- sorgungs- und Freizeitinfrastruktur – stimmen für den Wohn- und Gewerbe- standort Flörsheim am Main zuversichtlich.

Der kommunalen Wirtschaftsförderung kommt angesichts des Wettbewerbs um die Ansiedlung von Unternehmen in der Region und in Europa eine immer größere Bedeutung zu. Auf Basis der vorgelegten Standortinformationen könn- ten beispielsweise gemeinsam mit der Unternehmerschaft vor Ort gewerbepoli- tische Leitlinien für die Zukunft definiert oder neue Unternehmen über den Wirtschaftsstandort informiert und so für eine eventuelle Ansiedlung gewonnen werden. Darüber hinaus ist zur Förderung des Gewerbestandortes Flörsheim am Main eine noch engere Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen, mit der regionalen Wirtschaftsförderung und den speziellen Branchennetzwerken in der Region zu empfehlen.

Ich bin mir sicher, dass die Wirtschaftsstrukturanalyse des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain viele neue Facetten und Analysedetails zur Entwicklung der Stadt Flörsheim am Main aufweist. Den politisch Verantwortlichen wünsche ich bei ihrer Arbeit, die der Regionalverband gerne partnerschaftlich begleitet, wei- terhin eine glückliche Hand.

Rouven Kötter Erster Beigeordneter

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Inhalt Seite

Aufgabenstellung 5

Lage und Verkehrserschließung 5

Bevölkerung 7

Wohnen 9

Infrastruktur 12

Beschäftigung 18

Wirtschaftsstruktur 20

Gewerbeflächen 21

Gemeindefinanzen und Kaufkraft 25

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Aufgabenstellung

Im Juli 2020 hat die Stadt Flörsheim am Main die Abteilung Metropolregion, Regionalentwicklung und Europa des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain beauftragt, eine Wirtschaftsstrukturanalyse als Grundlage für die zukünftige Entwicklung der Stadt zu erarbeiten. In dieser Wirtschaftsstrukturanalyse werden unter anderem Daten zur Lage und Verkehrserschließung, zur Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung, zur Wirtschafts- struktur oder auch zu den Gemeindefinanzen zusammengestellt und erläutert; Tabellen und Abbildungen dienen der Veranschaulichung bestimmter Teilaspekte. Die so gewonnenen Befunde werden auf den folgenden Seiten vorgestellt. Um einzelne Ergebnisse besser einordnen zu können, werden die Flörsheimer Zahlen denjenigen ausgewählter Städte und Gemeinden in der Region gegenübergestellt, zu denen die beiden Nachbarkommunen Hochheim aus dem Main-Taunus-Kreis und aus dem Kreis Groß-Gerau sowie Ginsheim-Gustavsburg ebenfalls aus dem Kreis Groß-Gerau, Bruchköbel aus dem Main-Kinzig-Kreis und Seligenstadt aus dem Kreis Offenbach gehören. Darüber hinaus werden Vergleichswerte für den gesamten Main-Taunus-Kreis berücksich- tigt. Eine Übersichtstabelle mit dem vollständigen Zahlenmaterial befindet sich auf den Seiten 16 und 17.

Lage und Verkehrserschließung

Fazit:

am Main und andere größere Städte wie , oder schnell zu erreichen • Flughafen Frankfurt/Main in nur 15 Kilometer Entfernung • Nahe gelegene Anschlussmöglichkeiten an die Autobahnen A 66 (Frankfurt – Wiesbaden), A 671 (Darmstadt – Wiesbaden) und A 3 (Frankfurt – Köln)

• Halt der S-Bahnlinie S 1 (Rödermark/Oberroden – Frankfurt – Wiesbaden) • Zusätzliche Busse zu Kommunen in der näheren Umgebung (Rüsselsheim, Hochheim, Hofheim), Stadtbuslinie sowie Anruf-/Anschlusssammeltaxi • Besonderheit: Schiffsanlegestelle für Personenverkehr (Bedarfshaltestelle am Konrad-Adenauer-Ufer) und für Güterumschlag in der Hafenstraße

Die Stadt Flörsheim am Main mit ihren drei Stadtteilen Flörsheim, Weilbach und Wicker liegt nur wenige Kilome- ter südwestlich von Frankfurt am Main entfernt im Zentrum der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Zu den Nachbarkommunen gehören neben den bereits genannten Städten im Westen und Raun- heim im Südosten das östlich angrenzende , die Kreisstadt des Main-Taunus-Kreises Hof- heim am Taunus im Norden sowie das südlich – wie Raunheim auf der anderen Mainseite – gelegene Rüssels- heim am Main.

Flörsheim am Main verfügt über sehr gute Verkehrsanbindungen. Über mehrere Landes- und Bundesstraßen (B 40, B 519) rücken nicht nur die Städte und Gemeinden der Umgebung in unmittelbare Nähe, auch die Anbin- dung an das Fernstraßennetz ist gewährleistet. Der nächste Autobahnanschluss Flörsheim-Weilbach zur A 66 (Frankfurt – Wiesbaden) liegt nur wenige Kilometer entfernt; an die Autobahn A 671 (Darmstadt – Wiesbaden) ist Flörsheim am Main über die Anschlussstelle Hochheim-Nord angebunden. Zur Autobahn A 3 (Frankfurt – Köln) gelangt man über die Anschlussstelle Raunheim westlich des Mönchhof-Dreieicks, das die A 3 mit der A 67 in Richtung Darmstadt verbindet. Damit sind neben Frankfurt am Main und dem Flughafen Frankfurt/Main (in 15 Kilometer Entfernung) auch andere größere Städte in der Region wie Wiesbaden, Mainz oder Darmstadt

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schnell zu erreichen. Innerhalb Flörsheims stehen dem Kfz-Verkehr zahlreiche Parkplätze und für Elektrofahrzeu- ge an insgesamt sechs Standorten Stromtankstellen zur Verfügung. Zur Entlastung des Stadtteils Weilbach vom Durchgangsverkehr soll in den nächsten Jahren eine Umgehungsstraße gebaut werden, auf der nach Fertigstel- lung bis zum Jahr 2030 täglich rund 15.600 Fahrzeuge fahren können. Nach Planungen, die bis in die 1960er Jahre zurückreichen, wurde inzwischen der Bebauungsplan für den 1,6 Kilometer langen ersten Bauabschnitt rechtskräftig.

Ein Haltepunkt der S-Bahnlinie S 1 (Rödermark/Oberroden – Frankfurt am Main – Wiesbaden) stellt die Anbin- dung an den Schienennahverkehr sicher; regelmäßig verkehrende Busse zu einzelnen Nachbarkommunen, eine Stadtbuslinie, die die Stadtteile Flörsheim, Wicker und Weilbach verbindet, sowie Anruf-/Anschlusssammeltaxis runden das ÖPNV-Angebot ab. Wer ohne Auto oder öffentliche Verkehrsmittel unterwegs ist, kann verschiedene Radwege wie die Regionalparkrundroute, den hessischen Radfernweg R3, den Main-Radweg oder die D-Route 5, die entlang des Mains auch durch Flörsheim verlaufen, nutzen. Außerdem sollen im überörtlichen Radrouten- netz weitere Verbindungen zu benachbarten Städten (Hattersheim, Hochheim, Hofheim) entstehen. Eine Beson- derheit in Flörsheim am Main stellt die Schiffsanlegestelle für den Personenverkehr am Konrad-Adenauer-Ufer (Bedarfshaltestelle) und für den Güterumschlag an der Hafenstraße dar.

Abb. 1: Lage und Verkehrserschließung von Flörsheim am Main

Quelle: Städtekarte Regionalverband FrankfurtRheinMain

Im derzeit gültigen Regionalplan Südhessen 2010 ist die Stadt Flörsheim am Main als Mittelzentrum im Verdich- tungsraum und damit als Standort für gehobene Einrichtungen in den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Bildung, Kultur, Verwaltung, Freizeit, Sport und Gesundheit ausgewiesen. Dies umfasst auch ein wie oben näher be- schriebenes Verkehrsangebot, das es Flörsheim am Main ermöglicht, nicht nur seine Erreichbarkeit aus dem Mit- telbereich mit öffentlichen Verkehrsmitteln in engerer Taktung sicherzustellen, sondern auch seine Funktion als Verknüpfungspunkt des regionalen Verkehrs mit dem Nahverkehr zu erfüllen.

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Bevölkerung

Fazit: 2019 knapp 22.000 Einwohner mit hohen Anteilen 50- bis 65-jähriger „Babyboomer“

• Im Zeitraum 2000 bis 2019 Einwohnerzuwachs um über 2.400 Personen oder 12,6 Prozent auf nunmehr 21.659 – trotz „rechnerischen“ Verlustes durch Zensus 2011 von mehreren hundert Personen • Einwohnerzuwachs basiert auf kontinuierlichen Wanderungsgewinnen und leichten Geburtenüberschüssen • Hoher Anteil der Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren; Anteil älterer Menschen mit 19,2 Prozent an der Gesamtzahl der Einwohner vergleichswei- se gering • Alterspyramide: Hohe Anteile der 50- bis 65-jährigen „Babyboomer“, jüngere Jahrgänge deutlich schwächer besetzt

Ende 2019 hatte Flörsheim am Main laut Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes 21.659 Einwohner. Davon lebten nach Aussagen der Stadtverwaltung zwei Drittel im Stadtteil Flörsheim einschließlich der Wohn- siedlung Keramag/Falkenberg, rund 18 Prozent in Weilbach und knapp 16 Prozent in Wicker. Seit dem Jahr 2000 hat sich trotz des Einschnittes durch den Zensus 2011 mit einem „rechnerischen“ Einwohnerverlust von mehre- ren hundert Personen die Einwohnerzahl in Flörsheim am Main um über 2.400 Personen oder 12,6 Prozent er- höht. Dazu haben vor allem die kontinuierlichen und zuletzt teils deutlichen Wanderungsgewinne von bis zu 450 Personen (Stichwort „Flüchtlingskrise“) beigetragen, zu denen sich in der Mehrzahl der Jahre noch leichte Ge- burtenüberschüsse addierten.

Abb. 2: Bevölkerungsdynamik in Flörsheim am Main 2000 – 2019 550 Saldo der Geburten und Sterbefälle 450 Wanderungssaldo Bevölkerungssaldo insgesamt 350

250

150

50

-50

-150

Positive Bevölkerungsdynamik mit

2002 2011 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2000 Ausnahme des Jahres 2005

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

Im Vergleich mit den übrigen Kommunen (siehe Abb. 3 und Übersichtstabelle Seite 16/17) belegt Flörsheim am Main hinter Raunheim, das im Beobachtungszeitraum 2000 bis 2019 mit einem Einwohnerzuwachs von rund 25 Prozent den mit Abstand höchsten Wert aufzuweisen hat, und vor Seligenstadt einen guten zweiten Platz. Mit

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einigem Abstand folgen Hochheim am Main und Ginsheim-Gustavsburg, während Bruchköbel mit einem Bevöl- kerungswachstum von nur 0,4 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt. Der durchschnittliche Einwoh- nerzuwachs im Main-Taunus-Kreis, den die Stadt Flörsheim am Main um mehrere Prozentpunkte übertrifft, be- läuft sich auf 8,3 Prozent.

Abb. 3: Bevölkerungsentwicklung Flörsheims im Vergleich zu anderen Kommunen 2000 – 2019

Flörsheim am Main 12,6

Hochheim am Main 6,4

Main-Taunus-Kreis 8,3

Ginsheim-Gustavsburg 4,4

Raunheim 24,9

Bruchköbel 0,4

Seligenstadt 11,5 Im Zeitraum 2000 – 2019 stärkstes 0 10 20 30 % Wachstum nach Raunheim Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

Die derzeitige Altersstruktur in Flörsheim am Main zeichnet sich im Vergleich zu den ausgewählten Kommunen durch einen hohen Anteil der 15- bis 64-Jährigen, das heißt der potenziell erwerbsfähigen Einwohner, aus. Auf diese Altersgruppe entfallen 65,7 Prozent der Gesamtbevölkerung – nach Raunheim, das unter den Vergleichs- kommunen die bei weitem jüngste Bevölkerung aufzuweisen hat, der höchste Wert. Das übrige Drittel der Flörs- heimer Einwohner verteilt sich zum einen auf die über 64-Jährigen – mit 19,2 Prozent ein erfreulich geringer Anteil – und zum anderen auf Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren.

Abb. 4: Altersstruktur Flörsheims 2019 im kommunalen Vergleich

Flörsheim am Main 15,1 % 65,7 % 19,2 %

Hochheim am Main 13,8 % 62,8 % 23,5 %

Main-Taunus-Kreis 15,1 % 63,7 % 21,2 %

Ginsheim-Gustavsburg 14,4 % 65,5 % 20,1 %

Raunheim 17,4 % 67,7 % 14,9 %

Bruchköbel 12,7 % 61,8 % 25,5 %

Seligenstadt 13,4 % 64,2 % 22,3 % Altersgruppe der 15- bis 64-Jährigen mit einem Anteil von rund 66 % an bis 15 Jahre 15 bis 64 Jahre ab 64 Jahre der Gesamtbevölkerung gut besetzt Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

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Auch in Flörsheim am Main hat sich die klassische Alterspyramide (siehe Abb. 5) nach und nach in einen Alters- baum mit einem breiten und immer länger werdenden Stamm verwandelt. Besonders gut besetzt sind die Alters- jahrgänge der 50- bis 65-Jährigen, die auch bundesweit als geburtenstark gelten und deshalb im allgemeinen Sprachgebrauch als „Babyboomer“ bezeichnet werden. Der stärkste Geburtsjahrgang bei den Männern ist mit 200 Personen das Jahr 1967, unter der weiblichen Bevölkerung sind die inzwischen 51-Jährigen, also der Ge- burtsjahrgang 1968 mit 223 Personen besonders zahlreich vertreten. Die jüngeren Jahrgänge sind mit zum Teil weniger als 200 Personen deutlich schwächer besetzt – eine Entwicklung, die jedoch in den letzten Jahren mit bis zu 250 Kleinkindern pro Jahrgang zumindest vorerst zum Stillstand gekommen zu sein scheint.

Abb. 5: Alterspyramide von Flörsheim am Main 2019 95+ 90 männlich 85 weiblich 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30

25 20 15 10

5 Ausländer/innen 0 Hohe Anteile der 50- bis 65-Jährigen „Baby- 250 200 150 100 50 0 50 100 150 200 250 boomer-Generation“ Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

Wohnen

Fazit:

• Zwischen 2000 und 2019 entstanden in Flörsheim am Main 1.397 neue Woh- nungen; Wohnungsbestand 2019: 9.782 Wohnungen, davon 3.031 in Einfami- lienhäusern, 2.092 in Zweifamilienhäusern und 4.356 in Mehrfamilienhäusern • Mit 44,2 Quadratmetern je Einwohner durchschnittliche Wohnraumausstattung • 24,5 Hektar Wohnbauflächenreserven (W + M/2) im RegFNP (Stand: 12/2019) • Durch die Lage im Siedlungsbeschränkungsbereich und den Tag- und Nacht- schutzzonen des Fluglärmschutzgesetzes insbesondere in der Kernstadt nur eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten • Konzentration der weiteren Siedlungsentwicklung auf Weilbach und Wicker

Im Zeitraum 1987 bis 2019 wurden in Flörsheim am Main 3.148 Wohnungen gebaut. Während die Einwohner- zahl in dieser Zeit – von wenigen Jahren einmal abgesehen – recht kontinuierlich zunahm, schwankten die Fer- tigstellungen im Wohnungsbau erheblich: Vor allem die 1990er Jahre zeichneten sich durch eine rege Bautätig-

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keit mit bis zu über 300 Wohnungen jährlich aus; im gesamten Beobachtungszeitraum reicht die Spanne der Baufertigstellungen von null Wohnungen 1992 bis zu 340 im Jahr 1999 (siehe Abb. 6).

Abb. 6: Bevölkerung und Zahl der Wohnungsbaufertigstellungen in Flörsheim am Main 1987 – 2019

Einwohner Fertiggestellte Wohnungen 22.000 350 Einwohner 300 20.000

250 18.000 Einschnitt durch 200 Zensus 2011 16.000

150

14.000 Wohnungen 100

12.000 50

10.000 0

Rege Bautätigkeit in

1990 2007 2013 1988 1989 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2010 2011 2012 2014 2015 2016 2017 2019 1987 den 1990er Jahren

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

In der jüngeren Zeit – zwischen 2000 und 2019 – wurden in Flörsheim am Main 1.397 Wohnungen (inklusive einzelner Wohnungen in gewerblich genutzten Gebäuden) fertiggestellt. In Wohngebäuden entstanden 1.276 Wohnungen; die meisten davon, nämlich 709 Wohnungen, in Mehrfamilienhäusern. Die übrigen verteilen sich auf Ein- und Zweifamilienfamilienhäuser (459 und 108 Wohnungen) (siehe Abb. 7).

Abb. 7: Wohnungsbaufertigstellungen nach Wohngebäudetypen in Flörsheim am Main 1987 – 2019

350

300

250

200

150

100

50

0

Viele neue Wohnungen in

1998 2009 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 1987 Mehrfamilienhäusern

Gesamt Ein- Zwei- Mehrfamilienhäuser

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

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Der Blick auf die übrigen Kommunen zeigt, dass sich die Wohnungsbautätigkeit im Zeitraum 2000 bis 2019 in Flörsheim am Main allenfalls als durchschnittlich beschreiben lässt. Das von der Einwohnerzahl noch am ehesten mit Flörsheim vergleichbare Seligenstadt stellte in dieser Zeit 2.116 Wohnungen fertig, in Bruchköbel mit etwas weniger Einwohnern waren es nur 976. Diese Größenordnung wird auch – bei deutlich geringeren Einwohner- zahlen – von Ginsheim-Gustavsburg (970 Wohnungen) und Raunheim (1.083) erreicht, während Hochheim mit knapp 18.000 Einwohnern 1.543 Wohnungen baute.

Zum Jahresende 2019 gab es in Flörsheim insgesamt 9.782 Wohnungen, in denen im Durchschnitt jeweils 2,2 Personen lebten. Die im Zeitraum 2000 bis 2019 bei den Baufertigstellungen zu beobachtende Verteilung auf die verschiedenen Gebäudetypen, wo mit einem Anteil von rund 56 Prozent die Wohnungen in Mehrfamilienhäu- sern dominieren, während in Zweifamilienhäusern nur acht Prozent aller Wohnungen entstanden, korrespondiert nur teilweise mit der Situation im Wohnungsbestand: Hier sind 3.031 oder ein knappes Drittel der Wohnungen “Einfamilienhäuser“, 22 Prozent (2.092) liegen in Zwei- und 46 Prozent (4.356) in Mehrfamilienhäusern. Die Angaben zur Wohnfläche weisen mit 44,2 Quadratmetern pro Person auf eine eher durchschnittliche Wohn- raumausstattung hin – der Vergleichswert für den Regionalverband liegt bei 42,9 Quadratmetern. Im Gegensatz dazu sind die Nachbarstadt Hochheim mit 47,2 Quadratmetern pro Person und vor allem Seligenstadt und Bruchköbel mit 49,4 beziehungsweise 50,1 Quadratmetern sehr viel großzügiger versorgt. Am anderen Ende des Spektrums liegt die Stadt Raunheim mit nur 34,7 Quadratmetern pro Person; in Ginsheim-Gustavsburg stehen jedem Einwohner 40,6 Quadratmeter zur Verfügung.

Wohnungsbaufertigstellungen in Flörsheim 2000 – 2019 Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden insgesamt 1.397 Wohnungen in neuen Wohngebäuden, 1.276 davon in Wohngebäuden mit einer Wohnung 459 in Wohngebäuden mit zwei Wohnungen 108 In Wohngebäuden mit drei und mehr Wohnungen 709 Wohnungsbestand 2019 Wohnungsbestand in Wohn- und Nichtwohngebäuden 2019 9.782 Veränderung des Wohnungsbestandes 2000 – 2019 1.193 Personen je Wohnung 2019 2,2 Wohnfläche pro Person in Quadratmeter 2019 44,2 Quellen: Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen des Regionalverbandes

Die Befriedigung des zukünftigen Wohnraumbedarfs stellt Flörsheim am Main vor große Herausforderungen. Auf Grund der Nähe Flörsheims zum Flughafen Frankfurt/Main liegt die Kernstadt im ausgewiesenen Siedlungs- beschränkungsbereich und in den Tag- und Nachtschutzzonen des Fluglärmschutzgesetzes. Daher konzentriert sich die weitere Siedlungsentwicklung der Stadt auf Flächen in den Stadtteilen Weilbach und Wicker.

Im Regionalen Flächennutzungsplan mit Stand Dezember 2019 sind insgesamt noch 24,5 Hektar Wohnbauflä- chenreserven (W + M/2) ausgewiesen. Mehrere kleinere – für eine Wohnbebauung vorgesehene – Flächen von zwei und weniger Hektar liegen in Weilbach, in Wicker oder in Flörsheim, von denen eine größere mit rund 1,2 Hektar (B-Plan „Kirchgewann“) schon bebaut ist. Darüber hinaus existieren noch zwei ausgedehntere Wohnbau- flächenreserven von 8,3 Hektar im Norden von Weilbach und von 6,2 Hektar am nördlichen Rand der Kernstadt, wobei die Erschließung der Fläche im Stadtteil Flörsheim aus den oben schon genannten Gründen schwierig werden dürfte. Zwei weitere Reserveflächen, die ebenfalls im Stadtteil Flörsheim für eine Mischnutzung und

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damit zumindest teilweise für eine Wohnbebauung zur Verfügung stehen, sind entweder mit 0,2 Hektar sehr klein oder bereits teilweise bebaut. Vor diesem Hintergrund hat Flörsheim am Main im Rahmen der Vorgesprä- che zur Neuaufstellung des Regionalen Flächennutzungsplanes weitere Flächen für die zukünftige Entwicklung des Wohnungsbaus angemeldet.

Darüber hinaus wurden in der Stadt Flörsheim am Main in den vergangenen Jahren weitere Planungen vorange- trieben, die inzwischen umgesetzt sind (B-Plan „Meierhof“, B-Plan „Alleestraße“) beziehungsweise in Form von Erweiterungen bereits vorhandener Wohnbebauung (Wicker-Nord) oder Umstrukturierungen (Fläche Umspann- werk) noch realisiert werden sollen (siehe Abb. 8). Allerdings sind auch in diesen Fällen die Rahmenbedingungen für eine Wohnnutzung – Lärmbelastung oder artenschutzrechtliche Belange (Hamstervorkommen) bei der Er- schließung – nicht immer günstig.

Abb. 8: Wohnflächenentwicklung in Flörsheim am Main – derzeitige Planungen

B C

D

A B-Plan „Meierhof“ A B B-Plan „Alleestraße“

C Wicker-Nord

D Umspannwerk

Quelle: Regionalverband FrankfurtRheinMain

Infrastruktur

Fazit: Breites Spektrum an Einrichtungen zur Daseinsvorsorge für alle Altersgruppen

• Insgesamt zwölf Kindertagesstätten; vier Grundschulen sowie die Sophie- Scholl-Schule als Haupt- und Realschule und das Graf Stauffenberg-Gymnasium • Zahlreiche Spiel- und Bolzplätze, drei Skateranlagen, Kinder- und Jugendtreffs • Über 100 Vereine mit sportlichen, sozialen oder kulturellen Anliegen; Sportein- richtungen, darunter Tennis- und Reitplätze, Schießsportanlage, zur Ausübung verschiedener Sportarten • Längere Teilstücke des Regionalparks FrankfurtRheinMain mit verschiedenen Einzelprojekten – darunter das Regionalparkportal – verwirklicht • Mehrgenerationentreff als Begegnungsstätte für alle Bürger • Seniorenwohnheim/-wohnanlage sowie zahlreiche Angebote für ältere Men- schen (z. B. Seniorenbüro), gute Ausstattung mit Ärzten, Apotheken • Nahversorgung durch mehrere Supermärkte und Discounter gesichert; weitere Fachgeschäfte für mittel-/längerfristigen Bedarf; breites Gastronomieangebot

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Um ihre Rolle als Mittelzentrum im Verdichtungsraum und damit als Standort gehobener Infrastruktureinrichtun- gen erfüllen zu können, hält die Stadt Flörsheim am Main ein breites Spektrum an Angeboten zur Daseinsvor- sorge vor. Für die Jüngsten der Stadt gibt es in allen Stadtteilen Kindertagesstätten – neben fünf konfessionellen auch sieben städtische, die sich mit verschiedenen Konzepten und pädagogischen Schwerpunkten (zum Beispiel Bewegungskita, Naturkita) der Betreuung und Erziehung von Kleinkindern im Alter von bis zu sechs Jahren wid- men. Hinzu kommen vier Grundschulen, die Goldbornschule in Wicker, die Grundschule am Weilbach sowie die Paul-Maar-Schule und die Riedschule in der Kernstadt Flörsheim, wo auch die beiden weiterführenden Schulen – die Haupt- und Realschule Sophie Scholl und das Graf Stauffenberg-Gymnasium – angesiedelt sind. Diese Ein- richtungen werden durch vielfältige Förder- und Betreuungsangebote an den Grundschulen und das Schulkin- derhaus „Ilse Kahn“ ergänzt.

Abb. 9: Kindergärten in Flörsheim am Main

Quelle: Regionalverband FrankfurtRheinMain

Für die weiterführende akademische Ausbildung sind zahlreiche Hochschulen schnell zu erreichen – die nächst- gelegenen Universitäten sind die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die Johann Wolfgang Goethe- Universität in Frankfurt am Main und die Technische Universität Darmstadt. Die Hochschule RheinMain mit Standorten in Rüsselsheim und Wiesbaden, die Hochschule Mainz oder die Frankfurt University of Applied Sci- ences sind hier ebenso zu nennen wie mehrere Hochschulen mit einer ganz speziellen Ausrichtung etwa in Theo- logie, Kunst, Verwaltung oder Wirtschaft – darunter zum Beispiel die Hochschule Geisenheim University mit ei- nem Schwerpunkt im Bereich Wein- und Gartenbau. Die Kategorie Wirtschaft wird auch durch verschiedene private Hochschulen vertreten – zum Beispiel die Frankfurt School of Finance and Management oder die Provadis School of International Management and Technology (ebenfalls Frankfurt) und die EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden und Oestrich-Winkel.

Jenseits des schulischen und Bildungsbereichs dürfen sich Kinder und Jugendliche auf über 30 Spiel- und Bolz- plätzen, darunter drei Skateranlagen, ein Beachvolleyballfeld, ein Streetballplatz, ein naturnahes Spielgelände und ein Abenteuerspielplatz, austoben. Die Kinder- und Jugendtreffs in Flörsheim am Main wenden sich unter anderem mit Spiel-, Sport- und Bewegungsmöglichkeiten, aber auch mit kreativen Angeboten und Ausflügen an die jungen Menschen in der Stadt. Darüber hinaus organisiert die Stadt Flörsheim am Main für Kinder einmal wöchentlich die „Spiele auf dem Rathausplatz“ und Ferienprogramme mit kulturellen, kreativen und sportlichen Veranstaltungen beziehungsweise Aktivitäten.

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Die Bereiche Sport und Kultur werden durch eine Vielzahl von Vereinen abgedeckt. Neben den Vereinen, die sich den unterschiedlichen Sportarten – vom Angeln bis zum Turnen – verschrieben haben, gibt es zahlreiche Vereine mit sozialen oder kulturellen Anliegen – angefangen bei den Ortsvereinen der großen Wohlfahrtsverbände oder Vereinen, die sich wie etwa der Hospizverein für Menschen in besonderen Lebenslagen engagieren, bis hin zu Theatergruppen, den diversen Musik- und Gesangsvereinen, Heimat- und Geschichtsvereinen. Wieder andere Vereine vertreten bestimmte Gewerbe (Handwerk, Weinbau), fördern Schulen, Kirchengemeinden und den Aus- tausch mit den Partnerstädten oder haben ganz spezielle Themen wie zum Beispiel Naturschutz oder Karneval.

Für die Freizeitgestaltung jenseits des Vereinslebens ermöglichen Hallen für Ballsportarten wie Badminton, Tennis und Squash, Tennisplätze, Schießsportanlagen, Reithallen und -plätze, Modellflugplatz oder die Hundedressuran- lage an der Stadtgrenze zu Hochheim am Main die unterschiedlichsten sportlichen Aktivitäten. Direkt in der Stadtmitte liegen das Heimatmuseum und das Kunstforum Mainturm. Der Flörsheimer Keller, städtische Musik- schule, Stadtbücherei, die Stadthalle Flörsheim, die Weilbachhalle sowie eine Reihe weiterer Versammlungs- und Gesellschaftsräume bieten Raum für kulturelle und andere Veranstaltungen.

Exkurs: Regionalpark

Im Gegensatz zu anderen großen Ballungsräumen besitzt die Metropolregion FrankfurtRheinMain noch viele offene Land- schaften mit agrarisch genutzten Flächen, Naturschutzgebieten mit Wäldern und Wiesen, Flussläufen und Bachauen, eine beeindruckende Vielfalt von großen und kleinen Orten und ein reiches kulturelles Umfeld. Vor 25 Jahren wurde der Regio- nalpark RheinMain konzipiert, um diese Freiflächen zu sichern und als Erholungs- und Erlebnisräume für die Menschen in der Region aufzuwerten. Er besteht aus einem Netz von attraktiv gestalteten Wegen, den Regionalparkrouten, das seit dem Jahr 2011 schrittweise ausgebaut wird und die naturnahen Grünzüge zwischen den Siedlungen im Verdichtungsraum ver- bindet. Derzeit sind etwa 550 von 1.000 Kilometern geplanter Regionalparkrouten verwirklicht. Die einzelnen Routen füh- ren zu den interessanten Orten und Besonderheiten im Regionalpark; sie sind komplett ausgeschildert und mit Erlebnis- punkten, Informationstafeln und Stelen ausgestattet. Die Regionalpark-Rundroute mit einer Länge von 190 Kilometern ist der momentan längste Routenabschnitt.

Die Stadt Flörsheim am Main gehört zu den Kommunen, in denen längere Teilstücke des Regionalparks RheinMain mit verschiedenen Einzelprojekten realisiert werden konnten. Gemeinsam bilden das Besucherzentrum des Regionalparks RheinMain und das seit vielen Jahren aktive Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben das Regionalpark Portal in Flörsheim- Weilbach. Neben einem Informationszentrum und verschiedenen Ausstellungen gibt es Spielmöglichkeiten für Kinder, einen Aussichtsturm, einen kleinen Teich, reizvolle Spazierwege sowie ein Gasthaus. Das Portal am Kilometer 20,5 der Rundroute stellt einen wichtigen Start- oder Etappenpunkt für Wanderer und Radfahrer dar. Von hier aus kann man Land- schaft und Natur auf den zahlreichen Regionalparkrouten von der Mainmündung bis in die Wetterau entdecken und er- kunden. Beliebte Ausflugsziele in Flörsheim am Main sind zum Beispiel das Haus des Dichters im Gingkohain, der Park Bad Weilbach, der Panoramaweg mit seinen Steinskulpturen, die Flörsheimer Warte, die Wiesenmühle und die St.-Anna- Kapelle, der Eisenbaum oder die historischen Kalkbrennöfen an der Straße nach Hochheim am Main.

Flörsheimer Warte

Quellen: Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH, Regionalverband FrankfurtRheinMain

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Als Begegnungsstätte für alle Bürgerinnen und Bürger dient der Mehrgenerationentreff am Rathausplatz, wo regelmäßige offene Treffen und Veranstaltungen stattfinden, Bildungsangebote wahrgenommen und jetzt – in Zeiten der Corona-Pandemie – verschiedene Hilfsangebote etwa im Rahmen der Nachbarschaftshilfe koordiniert werden. Ratsuchende ältere Bürger und Bürgerinnen können sich an die Seniorenberatungsstelle im Mehrgene- rationentreff, die die Stadt Flörsheim in Kooperation mit dem Caritasverband Main-Taunus unterhält, oder an das Seniorenbüro im Amt für Familie, Soziales und Wohnen wenden. Im Falle von Krankheit und Pflege gibt es in Flörsheim am Main neben dem Laurentius-Münch-Haus mit insgesamt knapp hundert Plätzen für stationäre, Kurzzeit- und Tagespflege und der Seniorenresidenz Eduard Schwerzel in der Dalbergstraße eine Wohngemein- schaft für Demenzkranke und ein Hospiz. Hinzu kommt ein breites Spektrum an Ärzten unterschiedlicher Fach- richtungen – neben der Allgemein- und Inneren Medizin ist auch die Kardiologie, die Chirurgie, die (Kiefer-) Orthopädie, die Augen-, Frauen- und Kinderheilkunde sowie die Zahnmedizin in Flörsheim am Main vertreten. Darüber hinaus soll das im Herbst 2017 geschlossene Marienkrankenhaus in der Hospitalstraße zu einem Ge- sundheitszentrum mit weiteren Arztpraxen, Praxen für Physiotherapie, einem ambulanten OP-Zentrum und an- deren gesundheitsaffinen Angeboten wie etwa Apotheke und Sanitätshaus oder Einrichtungen zum betreuten Wohnen und zur Pflege ausgebaut werden. Bei Bedarf können weitere Fachärzte und die Krankenhäuser in der Umgebung wie etwa in Rüsselsheim und Hofheim am Taunus oder die nächsten Universitätskliniken in Frankfurt am Main und Mainz aufgesucht werden. Heilpraktiker und Therapeuten, Hebammen, mehrere Massage-, Physio- therapie- und krankengymnastische Praxen und die örtlichen Apotheken runden das medizinische Angebot ab.

Wie in vielen Kommunen im Verbandsgebiet ist auch in Flörsheim am Main der Einzelhandel – und hier insbe- sondere die Nahversorgung – ein wichtiges Thema. Zurzeit gibt es in der Stadt sieben Supermärkte und Discoun- ter: Rewe und Aldi im zentral gelegenen Einkaufszentrum „Flörsheim Kolonnaden“, Lidl und Netto in unmittel- barer Nähe in der Wickerer Straße, Norma in der Innenstadt sowie ein weiterer Rewe-Markt und Penny im Stadt- teil Weilbach. Dieses Angebot wird ergänzt durch den kleinteiligen Lebensmitteleinzelhandel und das Lebensmit- telhandwerk wie Bäckereien und Metzgereien. Zur Deckung des mittel- und längerfristigen Bedarfs bieten eine Reihe von Fachgeschäften, die sich zum Teil in den Flörsheimer Kolonnaden konzentrieren, Bekleidung und Schuhe, Bücher, Blumen, Uhren und Schmuck, Parfüm, Kosmetik, Drogerieartikel und anderes an. Hinzu kom- men die einzelhandelsnahen Dienstleistungsbetriebe – darunter Postfilialen, Zweigstellen von Frankfurter Volks- bank und Taunus- beziehungsweise Nassauischer Sparkasse, Versicherungsagenturen, Friseure, Kosmetikstudios, Reisebüro oder Änderungsschneiderei und über zwei Dutzend Gastronomiebetriebe mit einem vielfältigen An- gebot – von der Pizzeria bis zum Thai-Restaurant, vom Schnellimbiss bis zur gehobenen internationalen Küche, von der Szenekneipe bis zur Straußwirtschaft.

Abb. 10: Einkaufszentrum „Flörsheim Kolonnaden“ und Rewe-Supermarkt in Weilbach

Quelle: Regionalverband FrankfurtRheinMain

© Regionalverband 15

282

689

k.A.

k.A.

80%

71%

6.987

8.739

4.250

6.004

6.004

21.267

75,2%

22,3%

64,2%

13,4%

12,4%

(6,3%)

(6,9%)

(1,0%)

(7,2%)

(3,8%)

(4,1%)

(1,5%)

(3,0%)

(-0,1%)

(30,2%)

(14,3%)

(17,6%)

(23,7%)

(12,4%)

(11,5%)

(23,1%)

60

89

-26

376

413

430

227

248

860

174

660

k.A.

k.A.

Seligenstadt

1.812

1.059

1.150

2.201

3.992

188

689

86%

71%

6.975

8.096

2.722

3.847

3.847

20.471

78,8%

25,5%

61,8%

12,7%

10,8%

(6,7%)

(1,1%)

(1,3%)

(3,1%)

(2,7%)

(7,5%)

(8,2%)

(2,3%)

(1,9%)

(0,2%)

(0,4%)

(24,0%)

(12,1%)

(20,2%)

(10,7%)

(41,6%)

(92,4%)

(15,2%)

44

51

88

70

44

75

923

465

259

121

103

287

779

412

315

Fortsetzung auf Fortsetzung derfolgenden Seite

Bruchköbel

1.130

1.847

2.702

481

87%

88%

6.082

7.024

6.896

7.843

7.843

1.295

16.312

87,4%

14,9%

67,7%

17,4%

33,6%

(8,9%)

(5,3%)

(0,2%)

(0,3%)

(3,6%)

(5,7%)

(6,8%)

(0,0%)

(0,2%)

(13,1%)

(17,8%)

(22,8%)

(15,4%)

(10,9%)

(88,2%)

(24,9%)

(44,5%)

(157,8%)

0

14

26

28

Raunheim

700

418

280

449

537

770

1.031

1.397

1.787

1.204

3.675

4.801

3.254

5.021

330

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

85%

82%

5.981

7.000

4.541

5.564

5.564

1.209

16.854

64,8%

20,1%

65,5%

14,4%

19,7%

(1,8%)

(5,5%)

(4,0%)

(1,4%)

(0,3%)

(4,4%)

(-0,6%)

(12,4%)

(24,7%)

(12,1%)

(30,9%)

(62,1%)

(63,4%)

(15,0%)

99

79

47

-31

Ginsheim-

690

305

225

675

715

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

Gustavsburg

1.372

1.717

2.132

2.158

2.193

429

85%

86%

1.072

83.037

97.661

87.714

85,1%

21,2%

63,7%

15,1%

16,8%

(8,9%)

(1,0%)

(7,3%)

(7,9%)

(3,1%)

(2,6%)

(4,2%)

(0,2%)

(2,5%)

(0,3%)

(8,3%)

102.385

102.385

238.558

(22,9%)

(12,3%)

(19,0%)

(10,4%)

(22,2%)

(82,4%)

(18,6%)

Kreis

243

823

3173

Main-Taunus-

9.088

1.037

7.486

8.126

2.685

4.348

2.471

23.457

12.594

19.499

10.648

18.630

46.259

18.294

37.472

229

922

85%

74%

6.317

7.403

3.020

4.106

4.106

17.945

64,7%

23,5%

62,8%

13,8%

10,7%

(2,6%)

(0,8%)

(0,9%)

(1,5%)

(2,5%)

(2,3%)

(5,1%)

(0,7%)

(2,9%)

(1,1%)

(6,4%)

(28,7%)

(11,3%)

(14,3%)

(29,5%)

(11,0%)

(23,5%)

(15,0%)

31

35

60

93

29

amMain

Hochheim

108

462

101

588

208

115

407

782

202

1.178

1.213

1.072

2.345

252

942

k.A.

k.A.

88%

80%

8.194

9.266

4.390

5.468

5.468

21.659

71,2%

19,2%

65,7%

15,1%

16,0%

(2,9%)

(0,7%)

(3,9%)

(0,8%)

(1,7%)

(2,9%)

(0,4%)

(14,6%)

(17,3%)

(11,4%)

(17,8%)

(17,0%)

(57,6%)

(12,6%)

(31,6%)

(116,0%)

amMain

37

45

95

87

Flörsheim

801

947

161

212

625

971

928

153

k.A.

k.A.

1.998

2.936

2.416

5.200

1)

1)

(soz.-vers. Besch./1.000Einw.)

(Einw./km²)

3)

2)

Veränderung seit 2000

Tabelle 1: Flörsheim am Flörsheim Main 1: Tabelle im Vergleich zu ausgewählten Kommunen

Beschäftigtenbesatz

Auspendlerquote

- - Auspendler in andere Kommunen

SozialversicherungspflichtigBeschäftigte (am Wohnort)

Einpendlerquote

- - Einpendleraus anderen Kommunen

SozialversicherungspflichtigBeschäftigte (am Arbeitsort)

Pendlerströme2019

Öffentliche Verwaltung, persönlicheDienstleistungen

Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen

Freiberufl., wissenschaftl. undtechn. Dienstleistungen

Grundstücks- und Wohnungswesen

Finanzdienstleistungen

Informations-/Kommunikationstechnologie

Gastgewerbe

Verkehr, Lagerei

Handel

Baugewerbe

Verarbeitendes Gewerbe

Land- und Forstwirtschaft

nach Wirtschaftsabschnitten 30.06.2019

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Dienstleistungsanteil 2019

Veränderung zum Vorjahr

Veränderung seit 2000

Veränderung seit 1987

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte30.06.2019

65Jahre oder mehr

15bis unter 65 Jahre

unter15 Jahre

Altersstruktur 31.12.2019 Altersstruktur

Bevölkerungsdichte

Ausländeranteil

Veränderung zum Vorjahr

Veränderung seit 1987

Einwohner31.12.2019 Merkmale

16 © Regionalverband

0

33

98

3,4

170

171

632

402

114,4

1.316

1.117

3,2%

357%

71.419

37.833

26.249

27.982

26,7%

56,7%

Seligenstadt

0

12

1,4

104

657

864

323

9.298

116,3

1.345

1.132

2,8%

390%

29.571

26.698

23.165

19,3%

63,4%

100 - 140

Bruchköbel

0

69

240

181

491

961

430

503

17,0

88,0

1.470

5,0%

380%

20.190

23.978

49,7%

35,4%

277.655

150.163

Bundesamt

-

Raunheim

Kraftfahrt

, ,

7

0

1,0

120

166

525

684

475

382

5.753

102,4

1.226

3,7%

420%

16.780

23.496

20.664

22,9%

55,7%

Ginsheim-

Gustavsburg

87

3,6

807

k. A.

k. A.

132,8

2.651

2.278

4.048

2,9%

30.537

10.659

50,0%

40,3%

848.204

420.010

543.420

90 - 800

Kreis

330 - 395%

Main-Taunus-

0

Gutachterausschüssefür Grundstückswerte

23

, ,

2,5

119

616

658

281

120,3

1.102

1.550

2,7%

350%

44.718

17.772

27.607

27.819

38,9%

49,6%

170 - 180

amMain

Hochheim

0

24

1,0

169

610

703

464

6.647

112,2

1.777

1.303

3,6%

395%

20.736

25.757

28.218

26,6%

55,4%

GfK MarktforschungGfK GmbH

120 - 170

, ,

amMain

Flörsheim

Bundesagenturfür Arbeit

)

, ,

4)

²

m

/

9), 10)

Flörsheim am Flörsheim Main im Vergleich zu ausgewählten Kommunen

5)

: :

)

(inha)

inEuro

(

7)

9), 10)

)

2019

6)

/

2020

7)

inha

(

jährigenEinwohnern

12

-

(PKW/1.000Einw.)

(in1.000 Euro)

64

insgesamt

8)

(Euro/Einw.)

)

Stand

bis

, ,

- -

2019 2019

derMischbauflächen

Fortsetzung

(Euro/Einw.)

20

(

% %

Gäste

1 1

= =

50 50

(

HessischesStatistisches Landesamt

: :

Kreiswert mit Stand2018 und als Summe der Gemeindeschulden und -kredite -kassenkreditebzw. inkl. Kreisschulden Kassenkreditebzw. des Kreises

Gemeindeanteilan Einkommen- und Umsatzsteuer

Einpendleranteilan allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort

Kreiswerteinklusive Binnenpendler

inklusive

gemäß RegFNP

Betriebe mit mindestenszehn Betten

Kreiswert alsSumme der Steuereinnahmen der kreisangehörigen Gemeinden

nur Unternehmen mit Hauptsitzund Ort vor einem steuerbaren Umsatz ab 17.500 Euro im Jahr

Auspendleranteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort

Übernachtungenpro Einwohner

Übernachtungeninsgesamt

Ankünfte

Index (BRD = = (BRD 100)Index

jeEinwohner (in Euro)

Tabelle Tabelle

Quellen

k.A.= keine Angaben

Preisefür Gewerbeflächen

darunter Reserveflächen

Gewerbeflächen

Fremdenverkehr2019

PKW-Dichte01.01.2020

Kaufkraft 2018

Kassenkredite2019

Schulden 2019

Gewerbesteuerhebesatz2019

Gewerbesteueranteil(netto)

Gemeinschaftssteueranteil

Europro Einwohner

Steuereinnahmen 2019

UmsatzsteuerpflichtigeUnternehmen 2017

Anteilan den

Arbeitslose12/2019

Merkmale

10)

9)

8)

7)

6)

5)

4)

3)

2) 1)

© Regionalverband 17

Beschäftigung

Fazit: Bislang noch positive Beschäftigungsentwicklung und sinkende Arbeitslosenzahlen

• Im Jahr 2019 arbeiteten in Flörsheim am Main 5.468 sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigte, im Vergleich zu 1987 ein Plus von 116 Prozent • Mit 252 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten je 1.000 Einwohner ein Beschäftigtenbesatz im Mittelfeld der Vergleichskommunen • Im Jahresdurchschnitt 2019 lediglich 463 Arbeitslose – deutlicher Rückgang nach Höchstständen in den Jahren 2005 und 2006, aber (Stichwort „Corona“) Zunahme zu erwarten • Vier von fünf sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Flörsheim kom- men von außerhalb – unter den Vergleichskommunen eine mittlere Quote • 88 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohner Flörs- heims pendeln aus – beliebte Auspendlerziele: Frankfurt, Wiesbaden

Im Jahr 2019 hatte die Stadt Flörsheim am Main 5.468 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort (ohne Beamte, Selbstständige und geringfügig Beschäftigte) – 116 Prozent mehr als 1987. Mit dieser Beschäfti- gungsentwicklung belegt Flörsheim am Main im Vergleich zu den übrigen Kommunen hinter Raunheim, das einen Beschäftigungszuwachs von 157,8 Prozent zu verzeichnen hat, und noch vor dem Durchschnitt des Main- Taunus-Kreises mit einer Steigerung um 82,4 Prozent einen sehr guten zweiten Platz (siehe Abb. 11). Es ist je- doch davon auszugehen, dass sich auch in Flörsheim am Main die Folgen der im Frühjahr 2020 einsetzenden Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus nachteilig auf die künftigen Beschäftigungszahlen auswirken werden.

Abb. 11: Beschäftigungsentwicklung Flörsheims und seiner Vergleichskommunen 1987 – 2019

200%

Flörsheim am Main Hochheim am Main 150% Main-Taunus-Kreis Ginsheim-Gustavsburg Raunheim 100% Bruchköbel Seligenstadt

50%

0%

-50%

Seit 1987 ein Beschäftigungsplus

1993 1994 2010 2011 1988 1989 1990 1991 1992 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 1987 von knapp 120 Prozent Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Beim Beschäftigtenbesatz – der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten je 1.000 Einwohner – erreicht die Stadt Flörsheim am Main mit 252 einen Wert im Mittelfeld der ausgewählten Vergleichskommunen. Raun- heim kann mit einem Spitzenwert von 481 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten je 1.000 Einwohner punk-

18 © Regionalverband

ten, gefolgt von Ginsheim-Gustavsburg mit 330. In den übrigen Städten und Gemeinden liegen die Zahlen der Beschäftigten je 1.000 Einwohner bei 282 (Seligenstadt), 229 (Hochheim am Main) und 188 (Bruchköbel).

Nach Höchstständen um 2005/2006 ist die Arbeitslosigkeit in allen Kommunen deutlich gesunken. Im Durch- schnitt des Jahres 2019 hatte Flörsheim am Main 463 Arbeitslose zu verzeichnen – zum Vergleich: 2006 war diese Zahl mit 660 deutlich höher. Bezieht man die Arbeitslosenzahl zum Jahresende 2019 auf die dann 20- bis 64-jährigen – also die potenziell erwerbsfähigen – Einwohner der Stadt, erreicht Flörsheim am Main einen Wert von 3,6 Prozent im Mittelfeld der Vergleichskommunen. Allerdings wird sich die Phase kontinuierlich sinkender Arbeitslosenzahlen mit der Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus und den damit verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen wohl so nicht fortsetzen. Eine bislang in Deutschland beispiellose Schließung vieler Betriebe, Kurzarbeit und Entlassungen könnten auch in Flörsheim am Main zu einem spürbaren Anstieg der Arbeitslosen- zahlen führen. So stieg zum Beispiel im Main-Taunus-Kreis die Zahl der Arbeitslosen zwischen März und Oktober 2020 um fast 2.000 Personen von 4.368 auf 6.294; die Arbeitslosenquote „sprang“ von 3,4 auf 4,8 Prozent.

Von den 5.468 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Flörsheim am Main kommen 4.390, also genau 80 Prozent, aus anderen Kommunen. Damit hat die Stadt eine mittlere Einpendlerquote, wobei die Spanne von 71 Prozent in Bruchköbel und Seligenstadt bis zu 88 Prozent in Raunheim reicht. Gleichzeitig arbeiten von den 9.266 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Einwohnern der Stadt 8.194 oder 88 Prozent nicht in Flörsheim am Main selbst, sondern in anderen Städten und Gemeinden. Diese Auspendlerquote, die auch einen Anhalts- punkt für die Verbindung von Wohnen und Arbeiten in einer Kommune darstellt, liegt unter den Vergleichs- kommunen am oberen Rand des Spektrums. Die niedrigste Auspendlerquote mit 80 Prozent hat Seligenstadt.

Abb. 12: Ziele der Flörsheimer Auspendler 2019 3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

-

Mainz

Frankfurt

Flörsheim

Raunheim

Darmstadt

Wiesbaden

Neu-Isenburg

Frankfurt und Wiesbaden als die

Sulzbach(Taunus) Hochheimam Main

Hofheimam Taunus beliebtesten Pendlerziele

Rüsselsheimam Main Hattersheimam Main Quelle: Bundesagentur für Arbeit

In Abb. 12 sind die wichtigsten Ziele der Flörsheimer Auspendler dargestellt. Wie kaum anders zu erwarten ist das rund 25 Kilometer entfernte Frankfurt mit knapp 2.800 Personen das beliebteste Pendlerziel gefolgt von der nur knapp 20 Kilometer entfernt liegenden Landeshauptstadt Wiesbaden, in die rund 750 Flörsheimer auspen- deln. Mit etwas Abstand folgen weitere Städte und Gemeinden in der Umgebung – so zum Beispiel Rüsselsheim am Main (714 Auspendler aus Flörsheim), Hofheim am Taunus (481) und Hattersheim am Main (301). In die nahegelegene rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz pendeln noch 276 Flörsheimer.

© Regionalverband 19

Wirtschaftsstruktur

Fazit: Wichtigster Wirtschaftsabschnitt in Flörsheim am Main ist der Handel

• 28,8 Prozent der Beschäftigten in Land- und Forstwirtschaft sowie im Pro- duzierenden Gewerbe (Verarbeitendes und Baugewerbe) tätig • Zuletzt zunehmende Bedeutung des Produzierenden Gewerbes; während der Anteil der Dienstleistungsbeschäftigten nach einem Höchstwert von 74,6 Prozent im Jahr 2017 leicht gesunken ist • 2019 arbeiteten im Dienstleistungssektor 3.894 Beschäftigte, dies ent- spricht einem Anteil an allen Beschäftigten von 71,2 Prozent • Besonders viele Beschäftigte im Handel (971 = 17,8 Prozent), bei den sons- tigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (947 = 17,3 Prozent) sowie im Ver- arbeitenden Gewerbe (928 = 17,0 Prozent)

Die Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf die unterschiedlichen Wirtschaftsbereiche (siehe Abb. 13) ermöglicht wichtige Aussagen zur Wirtschaftsstruktur der Stadt Flörsheim am Main. So arbeiteten 2019 28,8 Prozent der Beschäftigten im primären und sekundären Wirtschaftssektor, wobei der Anteil der Beschäftig- ten in Land- und Forstwirtschaft verschwindend gering sein dürfte. 2017 – das letzte Jahr, für das diese Zahl verfügbar ist – entfielen nur noch 0,3 Prozent der Beschäftigten auf die Land- und Forstwirtschaft; auch im Jahr 2019 werden es kaum mehr sein. Für den Anteil der Beschäftigten im sekundären Wirtschaftssektor, also dem Verarbeitenden und Baugewerbe, lässt sich daher trotz der anonymisierten Daten für einzelne Wirtschaftsab- schnitte von einem Anteil von gut 28 Prozent ausgehen; die Zahl der Beschäftigten im Bereich des Verarbeiten- den Gewerbes liegt bei 928 oder 17,0 Prozent, so dass auf das Baugewerbe rund elf Prozent entfallen dürften.

Abb. 13: Beschäftigte nach Wirtschaftsabschnitten in Flörsheim am Main 2019

Übrige Wirtschaftsabschnitte Verarbeitendes Gewerbe, (Land-/Forstwirtschaft, Baugewerbe) 11,8 % Wasser, Energie 17,0 %

Öffentliche Verwaltung, sonst. Dienstleistungen 14,6 % 5.468 Beschäftigte Handel 17,8 %

Sonstige wirtschaftl. Dienstleistungen 17,3 % Verkehr und Lagerei 11,4 %

Viele Beschäftigte im Handel, Freiberufl., wissenschaftl. und Gastgewerbe 1,7 % techn. Dienstleistungen 2,9 % den sonstigen wirtschaftlichen IuK 0,8 % Dienstleistungen und dem Grundstücks-/Wohnungswesen 0,7 % Finanzdienstleistungen 3,9 % Verarbeitenden Gewerbe

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Die Zahl der Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe in Flörsheim am Main hat tendenziell zugenommen – von 929 im Jahr 2009 auf 1.373 2017. In den Jahren 2018 und 2019 arbeiteten 889 beziehungsweise 928 Be- schäftigte allein im Verarbeitenden Gewerbe und in der Wasser- und Energieversorgung; die Beschäftigten im

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Baugewerbe, für die in den beiden letzten Jahren keine Daten vorliegen, kommen noch hinzu, so dass insgesamt von einer weiteren Steigerung und damit einer wachsenden Bedeutung des Produzierenden Gewerbes auszuge- hen ist.

Mit diesen Ergebnissen korrespondiert der Anteil der Flörsheimer Dienstleistungsbeschäftigten, der besonders in den 80er und 90er Jahren stark gestiegen ist – von 44,6 Prozent im Jahr 1980 auf 74,3 im Jahr 1997 –, um an- schließend eine längere Phase der Stagnation mit zuletzt sogar eher negativer Tendenz zu durchlaufen. Im Jahr 2019 nimmt der Flörsheimer Dienstleistungsanteil mit 71,2 Prozent unter den Vergleichskommunen einen mittle- ren Platz ein. An erster Stelle liegt hier die Stadt Raunheim mit einem Dienstleistungsanteil von 87,4 Prozent gefolgt von Bruchköbel mit 78,8 und Seligenstadt mit 75,2 Prozent. In Ginsheim-Gustavsburg und Hochheim am Main arbeiten nur knapp zwei Drittel aller Beschäftigten – 64,8 respektive 64,7 Prozent – im Dienstleistungsbe- reich. Im Main-Taunus-Kreis beträgt der Dienstleistungsanteil 85,1 Prozent und ist damit deutlich höher als in Flörsheim am Main.

Im Jahr 2019 arbeiteten in Flörsheim am Main 3.894 Personen im Dienstleistungsbereich – und damit in etwa so viele wie im Vorjahr 2018 (3.854 Beschäftigte), aber doch deutlich weniger als noch 2017 (4.067). Die Mehrzahl der Dienstleistungsbeschäftigten war zuletzt in den Wirtschaftsabschnitten Handel (971 Beschäftigte) bezie- hungsweise im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (947), zu denen zum Beispiel die Vermie- tung von Gebrauchsgütern, Maschinen und Geräten, die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, aber auch Reisebüros und -veranstalter, Wach- und Sicherheitsdienste, die Gebäudebetreuung, Sekretariatsdienste, Call-Center oder Messe- und Kongressveranstalter zählen, tätig. Es folgen die Öffentliche Verwaltung und sons- tige Dienstleistungen mit 801 sowie Verkehr und Lagerei mit 625 Beschäftigten. Die Wirtschaftsabschnitte Fi- nanzdienstleistungen und freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen beschäftigen 212 beziehungsweise 161 Personen. Verglichen mit diesen Zahlen sind die drei Wirtschaftsabschnitte Gastgewerbe, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Grundstücks- und Wohnungswesen mit jeweils unter 100 Beschäftigten für die Wirtschaftsstruktur Flörsheims weit weniger prägend.

Gewerbeflächen

Fazit: Insgesamt knapp 170 Hektar Gewerbeflächen

• Gewerbeflächen in einer Größenordnung von rund 169 Hektar, davon knapp 146 Hektar als Bestand und etwa 24 Hektar als Reserve (inkl. der Hälfte der Mischbauflächen) • Mehrere größere Industrie- und Gewerbegebiete im Westen der Stadt, darun- ter das Industriegebiet West I mit Tanklager der Shell AG, Hafen, Kläranlage; im Nordosten von Flörsheim Gewerbegebiet Weilbacher Straße (Handel, Logistik) • Größere Gewerbegebiete auch in den Stadtteilen Weilbach und Wicker; in Wicker auch größere (SO-)Flächen für die Rhein-Main-Deponie (Deponiepark) • Einzige größere gewerbliche Reservefläche im Gewerbegebiet West V

Laut Regionalem Flächennutzungsplan mit Stand vom Februar 2020 verfügt die Stadt Flörsheim am Main über ausgedehnte Gewerbeflächen. Inklusive der Hälfte der Mischbauflächen, die zumindest teilweise für eine ge- werbliche Nutzung zur Verfügung stehen, umfassen die Gewerbeflächen eine Größenordnung von rund 169 Hektar – davon gelten 146 Hektar als Bestand und etwa 24 Hektar als gewerbliche Reserve. Diese Flächen kon-

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zentrieren sich nahezu vollständig auf elf größere, mehrheitlich im Südwesten der Stadt gelegene Industrie- und Gewerbegebiete (siehe Abb. 15 und Übersicht auf Seite 24).

Hierzu gehören insbesondere die Industriegebiete West I und II, die Gewerbegebiete West III, V.1 und V.2 und der Mainpark in unmittelbarer Nähe des Mains. Das mit 43,6 Hektar größte ist das Industriegebiet West I, das von einem Großtanklager der Deutschen Shell GmbH dominiert wird. Hinzu kommen die Kläranlage der Stadt und der Hafen. In östlicher Richtung schließen sich weitere Industrie- und Gewerbebetriebe an, darunter die Dyckerhoff Beton GmbH & Co.KG, die auf einer Fläche direkt am Hafen ein Kieswerk betreibt, sowie Firmen aus den Bereichen Handel, Vertrieb und Logistik. Diese Mischung setzt sich im kleinteiliger strukturierten Industrie- gebiet West II jenseits der Straße „Hochgewann“ fort. Handels- und Vertriebsfirmen sind hier ebenso vertreten wie eine Druckerei, ein Unternehmen für Wasserwirtschaft, Heizungs- und Elektrotechnik, eine Kfz-Reparatur, ein Unternehmen zur Sanierung von Wasserschäden und ein Parkservice für den Flughafen Frankfurt/Main.

Abb. 14: Industrie- und Gewerbegebiete am Main – Hafen mit Tanklager, Bürogebäude im Mainpark

Quelle: Regionalverband FrankfurtRheinMain

Weiter nördlich jenseits der Bahnlinie liegt das Gewerbegebiet West III, in dem sich neben einzelnen Produkti- onsbetrieben und Herstellern auch wieder Betriebe aus den Bereichen Handel und Vertrieb – unter anderem die Isuzu Sales Deutschland und ein Paketdienstunternehmen – sowie diverse Dienstleister (zum Beispiel Projektent- wickler, Bank und Versicherungsagentur, Business-Center zur Vermietung von Geschäftsräumen, Gebäuderes- taurierer, Softwareentwickler oder ein Buchhaltungs- und Inkassodienst) niedergelassen haben. Die derzeit aus- gedehntesten gewerblichen Reserveflächen gibt es im Gewerbegebiet West V an der Landesstraße nach Hoch- heim (siehe Abb. 15 auf der nächsten Seite), wo zurzeit lediglich der östliche Teil durch ein großes Lager der Rigterink Logistikgruppe und einen Autohändler genutzt wird. Ein großer Teil der Gesamtfläche steht daher noch für eine zukünftige Nutzung zur Verfügung.

An der Stadtgrenze zu Hochheim am Main liegt das Gewerbegebiet Mainpark (ehemaliges Keramag-Gelände) mit verschiedenen Dienstleistungsunternehmen (Medizintechnik und Labor, Arbeitskräftevermittlung, Planung und Bauüberwachung, Aktenarchivierung, Sanitärsysteme) sowie Handels- und Logistikunternehmen. Zu den letzteren zählen etwa die Model Car World GmbH, ein Hobbygeschäft, oder die Science & Motion Sports GmbH, ein Fachhandel für Sport- und Fitnessgeräte, ebenso wie die Kirchner und Partner GmbH, die über den reinen Transport von Gütern hinaus umfangreiche logistische Zusatzleistungen anbietet. Ähnlich wie im Gewerbegebiet West II fallen auch im Mainpark die weitläufigen Parkflächen für Flugreisende des Flughafens Frankfurt/Main (zum Beispiel Sparparker.de) auf.

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Abb. 15: Gewerbeflächenreserven in Flörsheim am Main

Gewerbeflächenreserven im Westen der Stadt Quelle: Regionalverband FrankfurtRheinMain

Außerhalb dieses Clusters im Westen der Stadt gibt es in Flörsheim selbst nur noch ein größeres Gewerbegebiet im Nordosten an der Weilbacher Straße, das von Logistik und Handel geprägt ist. Neben dem Baubetriebshof der Stadt Flörsheim am Main haben sich hier ein Frachtspeditionsdienst (Hasenkamp Logistik GmbH), ein Logistik- dienst (Nagel Transthermos GmbH & Co.KG) sowie die Segro Logistics Park Flörsheim, die sich mit dem Besitz, der Entwicklung und Verwaltung von Lager- und Gewerbegebäuden beschäftigt, angesiedelt. Hinzu kommen der Werkzeugstore24, ein Möbelgroßhandel und mehrere autoaffine Nutzungen (Autohändler, Autovermietung, Bremsentestzentrum).

Im Stadtteil Wicker liegt das Gewerbegebiet „Steinmühlenweg“, das ebenfalls sehr heterogen strukturiert ist. Händler beziehungsweise Großhändler (zum Beispiel für Brauereibedarf) haben sich hier zusammen mit diversen Herstellern (Maschinenbau), Dienstleistern wie einer Werbeagentur und einem Schulungszentrum, einem Frachtspeditionsdienst, einer Druckerei und anderen niedergelassen. Im Südwesten des Gewerbegebietes direkt an der Bundesstraße B 40 und in unmittelbarer Nähe des Deponieparks Flörsheim-Wicker hat sich die KKM Wertstoffgesellschaft mbH angesiedelt, die Wertstoffe aus Gewerbe und Industrie von Abfällen trennt und wie- deraufbereitet. In dem auf einer Sonderfläche (SO Versorgungsanlagen, Abfallentsorgung und Abwasserbeseiti- gung) nahe gelegenen Deponiepark selbst haben die Rhein-Main Deponie GmbH sowie der Main-Taunus- Recycling GmbH ihren Sitz. Sie betreiben hier in Wicker Anlagen zur Entsorgung und Verwertung von Abfällen sowie Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien (Biomassekraftwerk).

In Weilbach gibt es unabhängig von einer kleineren Gewerbefläche an der Autobahn A 3, wo sich die SBRM Spezial-Baustoffe Rhein-Main GmbH, ein Baustoffhandel, angesiedelt hat, noch ein ausgedehntes Gewerbege- biet zu beiden Seiten der Raunheimer Straße im Südosten des Stadtteils. Neben mehreren Einzelhandelsbetrie- ben – darunter auch Rewe und Penny sowie der Textildiscounter Kik – werden größere Flächen von der Die Pu- mas Betonförderung GmbH & Co.KG (Fertigbeton, Betonpumpen), dem HKL Center Frankfurt/Main West, einem Baumaschinenvermieter, und der Hofmann + Ruppertz KG, einem Natursteinspezialisten, genutzt. Hinzu kom- men verschiedene Dienstleister wie zum Beispiel ein Sicherheitsdienst, eine Spedition oder ein Unternehmen, das sich mit Druck- und Papierveredelung beschäftigt. Jenseits der Raunheimer Straße mischen sich verschiedene

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Händler (Autos, Regalsysteme, Badausstattung, Elektro, Agrarprodukte) mit Herstellern (Industrieverpackungen, Metallbau), aber auch Dienstleistern wie einer Abwasserentsorgungsfirma, einer Autowerkstatt oder einem Ab- schleppdienst. Zwei kleinere gastronomische Einrichtungen und die Freiwillige Feuerwehr des Stadtteils haben hier ebenfalls ihren Standort.

Flächen für die gewerbliche Nutzung in Flörsheim am Main

Standort Größe Nutzung Anmerkungen

Industriegebiet West I 43,6 ha Tanklager, Hafen, Kläranlage (Hafenstraße/Liebigstraße)

Industriegebiet West II 13,8 ha Produktion, Büro, Verwaltung (Hafenstraße/Liebigstraße)

Gewerbegebiet West III 10,4 ha Handel, Logistik, Mitsubishi (Schieferstein/Bachweg)

Gewerbegebiet West V.1 7,1 ha Handel, Logistik (zw. Bahnlinie und L 3028)

Gewerbegebiet West V.2 6,2 ha In Planung (zw. Bahnlinie und L 3028)

Gewerbegebiet Keramag 11,4 ha Büro, Handel, Logistik (Böttgerstraße/Am Wickerbach)

Gewerbegebiet Kirchgewann 2,9 ha Einzelhandel

Gewerbegebiet Weilbacher Straße 12,8 ha Büro, Handel, Logistik

Gewerbegebiet Bei der Steinmühle 8,0 ha Produktion, Handel, Logistik

Gewerbegebiet Steinmühlenweg 3,0 ha Main-Taunus-Recycling

Gewerbegebiet Weilbach 18,7 ha Produktion, Handel, Logistik

Insgesamt 137,9 ha

Quelle: Stadt Flörsheim am Main, Regionalverband FrankfurtRheinMain

Für die zukünftige gewerbliche Nutzung (siehe Abb. 15 auf der vorigen Seite) steht das bereits genannte Areal im Gewerbegebiet West V an der Landesstraße nach Hochheim zur Verfügung. Allerdings ist von der ursprüng- lich über 18 Hektar großen Fläche inzwischen rund die Hälfte durch das dortige Lager der Rigterink Logistik- gruppe und einen Autohändler belegt, so dass die noch ungenutzte „Restfläche“ etwa neun Hektar umfassen dürfte.

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Gemeindefinanzen und Kaufkraft

Fazit: 2019 Steuereinnahmen von 28,2 Millionen Euro

• Höchste Gesamtsumme bei den Steuereinnahmen; pro Kopf der Bevöl- kerung mit 1.303 Euro im Mittelfeld der Vergleichskommunen • Gemeinschaftssteueranteil in Flörsheim am Main bei 55,4 Prozent, Gewerbesteueranteil mit 26,6 Prozent deutlich geringer • Schuldenstand 2019 bei rund 38,5 Millionen Euro beziehungsweise 1.777 Euro je Einwohner • Kaufkraft im Jahr 2018 bei rund 544 Millionen Euro oder 25.757 Euro je Einwohner, damit mehr als 12 Prozent über dem Bundesdurchschnitt

Zur Einschätzung der finanziellen Situation einer Stadt oder Gemeinde spielen Aussagen zu den Steuereinnah- men, zum Schuldenstand oder auch zur Kaufkraft der Einwohner eine wichtige Rolle. Bei den Steuereinnahmen 2019 insgesamt schneidet Flörsheim am Main im Verhältnis zu den übrigen Vergleichskommunen recht gut ab: Mit rund 28,2 Millionen Euro – dies ist die höchste Gesamtsumme – und 1.303 Euro pro Einwohner liegt die Stadt im Mittelfeld. Aus dem zum Teil sehr unterschiedlichen Maße, in dem Gemeinschaftssteuern (Einkommen- und Umsatzsteuer) und Gewerbesteuern zu den Gesamtsteuereinnahmen beitragen (vgl. Abb. 16), lassen sich Rückschlüsse auf die Struktur der jeweiligen Stadt oder Gemeinde ziehen. Während zum Beispiel in Hochheim am Main die entsprechenden Anteile eher ausgeglichen sind, dominieren in Bruchköbel, Ginsheim-Gustavsburg und Seligenstadt, aber auch in Flörsheim am Main die Anteile aus der Gemeinschaftssteuer, was auf die Bedeu- tung dieser Städte als beliebte Wohnstandorte hinweist. Im Gegensatz dazu übertrifft in Raunheim der Gewer- besteueranteil denjenigen der Gemeinschaftssteuer um fast 15 Prozent. Beim Gewerbesteuerhebesatz entfällt auf Flörsheim am Main mit 395 Prozent in der Gruppe der Vergleichskommunen nach Ginsheim-Gustavsburg mit 420 Prozent der zweithöchste Wert (siehe Vergleichstabelle auf den Seiten 16/17).

Abb. 16: Steuereinnahmen 2019 – Gemeinschafts- und Gewerbesteueranteil 70,0 Gemeinschaftssteueranteil

60,0 Gewerbesteueranteil

50,0

40,0

30,0

20,0

10,0 Flörsheim am Main mit hohem Ge- 0,0 meinschaftssteueranteil, Gewerbe- Flörsheim Hochheim Main-Taunus Ginsheim- Raunheim Bruchköbel Seligenstadt steueranteil vergleichsweise gering am Main am Main -Kreis Gustavsburg

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

Mit rund 38,5 Millionen Euro oder 1.777 Euro je Einwohner – die höchsten Werte unter den Vergleichskommu- nen (vgl. Abb. 17) – hat die Stadt Flörsheim am Main größere Verbindlichkeiten, wobei sich diese Verbindlichkei-

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ten jedoch auf „tatsächliche“ Schulden ohne Kassenkredite, die in Flörsheim am Main ebenso wie in den ande- ren Kommunen bei Null liegen, beschränken. Sieht man einmal vom Main-Taunus-Kreis ab (Schulden in Höhe von 2.651 Euro je Einwohner), befindet sich lediglich die Stadt Bruchköbel mit rund 27,5 Millionen Euro und 1.345 Euro je Einwohner in einer annähernd misslichen Lage. Dagegen steht Seligenstadt mit Schulden von le- diglich 2,0 Millionen Euro oder 98 Euro je Einwohner geradezu vorbildlich da.

Abb. 17: Schulden 2019 im kommunalen Vergleich

Flörsheim am Main 1.777

Hochheim am Main 1.102

Main-Taunus-Kreis 2.651

Ginsheim-Gustavsburg 684

Raunheim 961

Bruchköbel 1.345

Seligenstadt 98 Flörsheim am Main mit Ver- bindlichkeiten in Höhe von 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 €/EW 1.777 Euro je Einwohner Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

Ein positiveres Bild liefern dagegen die Kaufkraftzahlen, wo Flörsheim am Main mit einem Wert von 25.757 Euro je Einwohner unter den Vergleichskommunen einen Platz in der Mitte des Spektrums einnimmt. Als Teil der prosperierenden und kaufkraftstarken Region FrankfurtRheinMain liegt die Stadt mit einer Kaufkraftkennziffer von 112,2 auch deutlich über dem Bundesdurchschnitt (100,0). Die höchste Kaufkraft je Einwohner hat Hoch- heim am Main (27.607 Euro; Kennziffer = 120,3), die niedrigste Raunheim (20.190 Euro; Kennziffer = 88,0).

Abb. 18: Kaufkraft 2018 in Flörsheim am Main und seinen Vergleichskommunen €/EW 35.000

30.000 30.537

27.607 26.698 25.000 25.757 26.249 23.496 20.000 20.190

15.000

10.000

5.000

0 Kaufkraft in Flörsheim 12 Prozent Flörsheim Hochheim Main-Taunus- Ginsheim- Raunheim Bruchköbel Seligenstadt über dem Bundesdurchschnitt am Main am Main Kreis Gustavsburg

Quelle: GfK GeoMarketing GmbH

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Abbildungen Seite

Abb. 1: Lage und Verkehrserschließung von Flörsheim am Main 6 Abb. 2: Bevölkerungsdynamik in Flörsheim am Main 2000 – 2019 7 Abb. 3: Bevölkerungsentwicklung Flörsheims im Vergleich zu anderen Kommunen 2000 – 2019 8 Abb. 4: Altersstruktur Flörsheims 2019 im kommunalen Vergleich 8 Abb. 5: Alterspyramide von Flörsheim am Main 2019 9 Abb. 6: Bevölkerung und Zahl der Wohnungsbaufertigstellungen in Flörsheim am Main 1987 – 2019 10 Abb. 7: Wohnungsbaufertigstellungen nach Wohngebäudetypen in Flörsheim am Main 1987 – 2019 10 Abb. 8: Wohnflächenentwicklung in Flörsheim am Main – derzeitige Planungen 12 Abb. 9: Kindergärten in Flörsheim am Main 13 Abb. 10: Einkaufszentrum „Flörsheim Kolonnaden“ und Rewe-Supermarkt in Weilbach 15 Abb. 11: Beschäftigungsentwicklung Flörsheims und seiner Vergleichskommunen 1987 – 2019 18 Abb. 12: Ziele der Flörsheimer Auspendler 2019 19 Abb. 13: Beschäftigte nach Wirtschaftsabschnitten in Flörsheim am Main 2019 20 Abb. 14: Industrie- und Gewerbegebiete am Main – Hafen mit Tanklager, Bürogebäude im Mainpark 22 Abb. 15: Gewerbeflächenreserven in Flörsheim am Main 23 Abb. 16: Steuereinnahmen 2019 – Gemeinschafts- und Gewerbesteueranteil 25 Abb. 17: Schulden 2019 im kommunalen Vergleich 26 Abb. 18: Kaufkraft 2018 in Flörsheim am Main und seinen Vergleichskommunen 26

Tabellen Seite

Tabelle 1: Flörsheim am Main im Vergleich zu ausgewählten Kommunen 16/17

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Kontakt Abteilung Metropolregion, Regionalentwicklung und Europa Matthias Böss Telefon: +49 69 2577-1621 E-Mail: [email protected]

Stand: Februar 2021

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