Beschlussvorlage 270/2020 X öffentlich nicht öffentlich

Gremium Sitzungsdatum TOP Werkausschuss der Verbandsgemeinde Prüm 02.12.2020 8

Zuständiger Fachbereich: Verbandsgemeindewerk

Tagesordnungspunkt:

Erweiterung und Sanierung der Kläranlage „Oberes Prümtal“ in

Beschlussvorschlag:

Der Werkausschuss beschließt die Ausschreibung der Ingenieurleistungen zur Erweiterung und Sanierung der Kläranlage „Oberes Prümtal“ in Watzerath auf der Grundlage der vorliegenden Potenzialstudie. Die Entscheidung über die Vergabe der Leistungen trifft der Werkausschuss in einer späteren Sitzung.

Die Werkleitung wird ermächtigt, die Kanzlei/Büro ...... mit der Durchführung des europaweiten Ausschreibungsverfahrens zu beauftragen.

Die Beschlussfassung erfolgte ______

Sach- und Rechtslage:

Der Werkausschuss hat sich in den Sitzungen am 03.12.2018, 17.09.2019 und am 22.09.2020 mit der Thematik der Erweiterung/Sanierung der Kläranlage „Oberes Prümtal“ in Watzerath be- fasst.

Die mit 19.000 Einwohnerwerten ausgelegte Kläranlage wurde 1989 in Betrieb genommen. In der Anlage wird das Abwasser der Stadt Prüm (einschließlich Stadtteile) sowie der Ortsgemein- den , , , , Neuendorf, / (OT Schlossheck), , (OT Ellwerath), Watzerath und Weinsheim (OT Her- mespand, OT Willwerath, Teile Industriegebiet) behandelt.

Ausgehend von der Problematik der Ausrichtung der zukünftigen Klärschlammverwertung wur- den in einer Studie aus dem Jahr 2018 Möglichkeiten zur Klärschlammentwässerung für die spä- tere thermische Verwertung der Schlämme untersucht.

Die Studie wurde dem Werkausschuss in der Sitzung am 03.12.2018 vorgestellt. Im Wesentli- chen wurden folgende Handlungsempfehlungen ausgesprochen:

 Errichtung eines Schlammbehandlungscenters (SBC) in der Kläranlage Watzerath zur Entwäs- serung der Klärschlämme aus dem Gebiet der Verbandsgemeinde Prüm  Schaffung verfahrenstechnischer Sicherheiten  Schaffung von weiteren Kapazitäten in der Kläranlage infolge der Rückbelastung der Anlage aus der Klärschlammentwässerung und ggf. durch Anschluss weiterer Ortslagen (z. B. Prons- feld)

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Der Werkausschuss hatte in der vorgenannten Sitzung beschlossen, eine Studie in Auftrag zu geben, in der die Gesamtproblematik der Erweiterung der Kläranlage betrachtet wird.

Die Studie wurde als sogenannte „Potenzialstudie“ im Rahmen der Förderung energieeffizienter Kläranlagen über die Kommunalrichtlinie des Bundes in Auftrag gegeben.

Zielsetzung der Studie war neben den vorgenannten Aufgabenstellungen eine ganzheitliche Un- tersuchung der Anlage hinsichtlich energetischer und technischer Optimierungen sowie notwen- diger Sanierungen. Die Studie dient zugleich als Bedarfsplanung für die Ausschreibung der Pla- nungsleistungen.

Die Ergebnisse der Studie wurden dem Werkausschuss in der Sitzung am 22.09.2020 durch ei- nen Vertreter des beauftragten Ingenieurbüros insbesondere unter dem Gesichtspunkt energeti- scher Einsparpotenziale dargestellt.

Zusammenfassende Ergebnisse der Potenzialstudie:

 Erweiterung der biologischen Reinigungsstufe der nach aktuellem Regelwerk bereits überlas- teten Anlagen (Belebungsbeckenvolumen Ist 1.800 m³, Soll 2.500 m³) unter Berücksichtigung der Filtratwasserbehandlung aus der Schlammentwässerung und des Anschlusses weiterer Ortslagen (z. B. Pronsfeld) Investitionskosten = 4,54 Mio € brutto inkl. Baunebenkosten  Herstellung eines Schlammbehandlungscenters Investitionskosten = 2,41 Mio €  Sanierungs-/Erneuerungsbedarf (Betonsanierungen, Erweiterung Betriebsgebäude, Erneuerung Rechen, Vorklärbecken, Sanierung Nachklärbecken, Erneuerung Fällmittelstation pp.) Investitionskosten = 1,45 Mio €  Energetische Optimierungen (Erneuerung Belüftung, Pumpen, Gebläse, Rechen, BHKW, PV- Anlage) Investitionskosten = 1,10 Mio €

Die Gesamtinvestitionskosten werden lt. Studie auf brutto 9,5 Mio € inkl. Baunebenkosten ge- schätzt.

Zur Finanzierung der Maßnahme können neben Landesmitteln über die Förderrichtlinien der Wasserwirtschaftsverwaltung Zuwendungen über die Kommunalrichtlinie des Bundes beantragt werden.

Mit dem für die Landesförderung zuständigem Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten und der Energieagentur RLP findet am 20.11.2020 ein Abstimmungsgespräch bezüglich Fördermöglichkeiten statt. Über die Ergebnisse wird in der Sitzung des Werkausschusses unter- richtet.

Gegenstand der vorliegenden Potenzialstudie ist auch ein sogenannter „Umsetzungsfahrplan“, mit dem eine zeitliche Abstimmung der beabsichtigen Maßnahmen insbesondere für die Förde- rung festgelegt werden soll.

Beabsichtigt ist eine zeitnahe Planung der Maßnahmen. Aufgrund Überschreitung der EU- Schwellenwerte sind die Ingenieurleistungen europaweit auszuschreiben. Auf der Grundlage des Beschlusses des Werkausschusses vom 22.09.2020 soll die Ausschreibung durch einen externen ... - 3 -

Dienstleister durchgeführt werden. Die Werkleitung hat drei fachkundige Kanzleien bzw. Büros angefragt (Angebotsabgabe bis 23.11.2020). Über die Vergabe entscheidet der Werkausschuss in der Sitzung.

Die Dauer des Verfahrens für die Vergabe der Planungsleistungen nach Vergabeverord- nung - VgV - wird ca. 4 bis 5 Monate in Anspruch nehmen. Planung, Genehmigung und Förder- antragsverfahren werden auf weitere mindestens 1,5 bis 2 Jahre geschätzt, so dass voraussicht- lich frühestens ab 2023 mit der Ausschreibung und Umsetzung der Maßnahmen begonnen wer- den kann.

Die Planungskosten sind im Wirtschaftsplan 2021 einzustellen.

Weitere Informationen erhalten die Ausschussmitglieder in der Sitzung.