Inhalt

S. 2 Inhalt

S. 3 I. Literaturgeschichte?

S. 4 II. Die Germanische Lit. (?-700)

S. 6 III. Die Geistliche Lit. (800-1180)

S. 7 IV. Die Ritterliche Lit. (1100-1300)

S. 11 V. 14. und 15. Jahrhundert (Jh.)

S. 12 VI. 16. Jahrhundert

S. 14 VII. 17.Jh. Der/das Barock

S. 15 VIII. Die Aufklärung (± 1720-± 1770/Mitte 18.Jh.)

S. 18 IX. (1770-1785/Ende 18.Jh.)

S. 20 X. Die Klassik (1795-1832/Ende 18.Jh.)

S. 22 XI. Die Romantik (um 1800/Ende 18.Jh.-Anfang 19.Jh.)

S. 25 XII. Biedermeier-Junges Deutschland I (1815-1848)

S. 26 XIII. Biedermeier-Junges Deutschland II (1815-1848)

S. 27 XIV. Der Poetische Realismus (1848-± 1880)

S. 29 XV. Der Naturalismus (± 1870/± 1900-1910)

S. 31 XVI. ± 1890-± 1915/ um die Jahrhundertwende

S. 34 XVII. 1915-1933 Erster Weltkrieg/Machtergreifung Hitler

S. 36 XVIII. Literatur während der Naziperiode

S. 37 XIX. Die Literatur zwischen 1945 und 1989

S. XX Die Literatur nach 1989

S. 41 Anlage: Eine kurze Poetologie

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2 I. Literaturgeschichte?

Es gibt natürlich mehrere Arten, die Literatur zu behandeln:

Man kann die Literatur thematisch oder chronologisch behandeln.

-Thematisch bedeutet, dass man ein bestimmtes Thema auswählt (z.B. Liebe, Krieg, Einsamkeit) und verschiedene Bücher zu diesem Thema behandelt. -Chronologisch bedeutet, dass man die Entwicklung der Literatur vom frühesten Anfang an bis zu der modernsten Literatur behandelt.

Im Nachhinein (Nl. achteraf) teilen wir die Geschichten der Literatur in verschiedene Perioden ein. Ein großes Problem bei dieser Periodisierung ist, wie man der einteilt: man kann achten auf die Sprache (1) oder auf die Schriftsteller (2).

1.Wenn man auf die Sprache achtet gibt es: - Gotische Lit. ? - 750 (nach Chr.); - Althochdeutsche Lit. 750 - 1050; - Mittelhochdeutsche Lit. 1050 - 1350; - Neuhochdeutsche Lit. 1350 - jetzt.

2.Wenn man auf die Träger der Lit. achtet gibt es folgende Einteilung: - Germanische Lit. ? - 700; - Geistliche Lit. 700 - 1000; - Ritterliche Lit. 1000 - 1300; - Bürgerliche Lit. 1300 - jetzt.

Wir gebrauchen in unseren Stunden noch eine andere Definition; in dieser Definition spielt der geschichtliche Aspekt keine Rolle, da dieser, wie wir gesehen haben, ohnehin ziemlich vage ist.

Literatur besteht aus fiktionalen + wertvollen Texten (F.C. Maatje)

Ob wir dabei werkimmanent vorgehen werden, soll noch Thema einer Diskussion werden.

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3 II. Die Germanische Lit. (? - 700)

Um 500 lebten in ganz Europa die Germanen (Das Wort "Germane" heißt eigentlich ger-mane, also Speer-Mann). Die Germanen, im Norden die Nordgermanen, im Westen die Westgermanen und im Osten die Ostgermanen/die Goten.

Die Germanen hatten ihren eigenen Glauben, wobei Sie mehrere Götter kannten (das nennt man Polytheismus). Der höchste Gott war Wodan/Wotan/Odin. Die Germanen glaubten, dass Wodan im Himmel wohnt, und dass die Soldaten nur dann in den Himmel (Walhalla) kommen könnten, wenn sie tapfer gewesen sind. Wodan hatte ein Pferd mit acht Beinen (Draupnir) mit dem er durch die Luft flog. Wodan war verheiratet mit Freja. Sie war die Göttin die Fruchtbar- keit. Sie flog auf einem Wagen durch die Luft, der gezogen wurde von Katzen. Manchmal besuchten sie die Erde in der Gestalt eines Storches. Wodan besuchte die Erde nicht, aber jeden Tag schickte er zwei Raben auf die Erde, die abends zurückkamen und ihm erzählten, was alles passiert war (Hugin, Munin). Der Bruder von Wodan war Donar/Balder/Phol. Er war der Gott des Wetters. Wenn es ein Gewitter gab, glaubten die Germanen, dass der Blitz sein langer roter Bart war, und dass der Donner ein großer Hammer war, den Donar wegwarf und wieder auffing (Mjölnir). Diese Götter spielten in der Vorstellungswelt und im alltäglichen Leben eine große Rolle für die Germanen, denn sie glaubten fest, dass auch in praktischen Angelegenheiten ihre Götter ihnen helfen konnten. Zwei Zaubersprüche wurden rein zufällig gefunden in einer Lateinischen Handschrift (Hs) in einer Bibliothek in Merseburg. Deswegen nennt man diese beiden Zaubersprüche die Merseburger Z'sprüche. Diese Z'sprüche wurden Jahrhunderte später, um 800 nach Chr. heimlich aufgeschrieben. Der erste Zauber wurde gebraucht, um bei einem Krieg den Feind zu schlagen und die eigenen Soldaten, die gefangen genommen waren, zu befreien (in diesem Spruch gibt es neun Göttinnen, die sog. "Idisen"). Der zweite Spruch wurde gebraucht, wenn sich ein Pferd ein Bein gebrochen oder verrenkt hatte. In diesem Spruch wird gesprochen über Wodan (uuodan), Phol/Balder/Donner, Freja, Sinthgunt.

Die zwei Zaubersprüche naam voor man-gum-man (man-mensen) naam voor vrouw-wo-man

Neben den Z'sprüchen kannten die Germanen ausführliche Lieder, wo die Taten der berühmtesten Germanischen Helden besungen wurden: das nennt man die "Heldenlieder". Das berühmteste Heldenlied ist "Hildebrandslied" (Hiltiu = Krieg - Nl. oorlog). Es gibt nur eine Handschrift (Hs) des Hl, geschrieben von zwei verschiedenen Schreibern, um 800 nach Chr., und rein zufällig gefunden, in einem Lateinischen Buch.

Inhalt: Die Hauptperson der Geschichte ist Hildebrand. Vor langer Zeit ist er aus seiner Heimat geflüchtet, weil er mit dem Kaiser in Konflikt geraten war. Damals hat er seine Schwangere Frau

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4 im Stich gelassen und während dreißig oder sechzig Jahre hat er nichts von sich hören lassen. Während dieser Zeit hat er bei dem Volk der Hunnen gelebt, am Hof des Königs Attila. Jetzt endlich kommt er zurück und er ist der Anführer einer kleinen Armee. Er begegnet einer anderen Armee und er sieht; dass sein Sohn Hadubrand der Anführer dieser anderen Armee ist. Hildebrand will seinem Sohn einige Geschenke geben, um zu zeigen, dass er keine feindlichen Absichten hat. Der Sohn Hadubrand erkennt seinen Vater nicht und ist sehr misstrauisch: Jemand, der so alt geworden ist, kann nicht ehrlich sein, glaubt er. Hadubrand will die Geschenke nicht annehmen und er beleidigt Hildebrand. Hildebrand steht jetzt vor einem Dilemma: Entweder er lässt sich beleidigen von seinem Sohn, aber dann verliert er seine Ehre, oder er lässt sich nicht beleidigen, aber dann muss er gegen seinen eigenen Sohn kämpfen. Hildebrand denkt einen Augenblick nach und er fordert seinen Sohn dann zu einem Duell auf. Die beiden kämpfen mit Speeren und Schildern gegen einander, und das Ende ist offen: Das Hildebrandslied endet mit der Beschreibung dieses Duells (in einer anderen Hs aus Norwegen, der sog. "Edda", wird beschrieben, wie Hildebrand das Duell gewonnen hat und seinen Sohn getötet hat).

Thema: Die Geschichte ist geschrieben, um an einem extremen Beispiel, deutlich zu machen, wie wichtig die Ehre selbst für einen alten Germanen ist. Hildebrand ist für germanische Begriffe sehr alt, und trotz der Tatsache, dass er heimgekehrt ist, um seinen Sohn wieder zu sehen, ist er bereit, diesen Sohn für seine Ehre zu opfern.

Form: Das Hl ist in sehr vielen Dialekten zerlegbar. Jede Zeile kennt nicht unseren modernen Endreim, sondern den alten germanischen Stabreim (Alliteration): in jeder Zeile gibt es zwei oder drei Wörter, die mit dem selben Buchstaben anfangen.

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5 III. Die Geistliche Lit. (800-1180)

Nach der christlichen Tradition wurde Christus im Jahr dreiunddreißig gekreuzigt von den Juden. Von diesem Moment an verbreitete sich das Christentum über ganz Europa: Zuerst im Römischen Reich, wo um 400 der Christliche Glaube akzeptiert wurde, dann mit dem Schiff nach England und Irland und schließlich wieder zurück zum europäischen Festland (um 600). Während dieser Zeit hatte sich das Germanische weiterentwickelt, und das älteste Deutsch war entstanden: das sog. Althoch- deutsche (AHD). Die ersten Priester hatten die große Aufgabe, den verschiedenen Völkern in Europa zu erklären, was der Kern des Christentums ist: die Stämme auf dem Festland hatten noch immer ihren polytheistischen Glauben und konnten das monotheistische Christentum nur schwer akzeptieren. Es dauerte Jahrhundertelang bis Karl der Große um achthundert der erste christliche Kaiser wurde. Überall auf dem Festland wurden Klöster gebaut, von denen aus der Christliche Glaube sich immer mehr verbreitete. Wenn man bedenkt, dass die Geistlichen alles war sie geschrieben haben in den Dienst der Christianisierung stellten, kann man die geistliche Lit. folgendermaßen einteilen:

1.Bibelübersetzungen Es handelt sich um sehr primitive Übersetzungen der Bibel aus dem Lateinischen in das sog."Althochdeutsche". Die älteste Bibelübersetzung ist aus den 5.Jh. und heißt Codex Argenteus (Buch-Silber). Es wurde geschrieben von dem ersten Bischof Wulfila (= kleiner Wolf).

2.Gebete Es wurden sehr einfache Christliche Gebete in den Klöstern geschrieben, die den Germanen verdeutlichen sollten, was der Kern des Christentums ist. Am bekanntesten ist das sog. Wessobrunner Gebet, gefunden in einer Bibliothek in Wessobrunn.

3.Glossare Es wurden sehr primitive Wörterbücher Lat. --> AHD geschrieben, damit bestimmte Stellen aus der Bibel übersetzt werden konnten. Am bekanntesten sind "Abrogans" und "Hermeneumata". Diese Glossare waren im allgemeinen ziemlich klein, weil man damals noch kein Papier kannte: Alles, was geschrieben wurde, verfasste man auf Pergament. Und dieses Material war sehr teuer.

4.Psalterien Die Klöster schrieben für Fürsten, Könige und Kaiser sehr kostbare Hs. mit Texten und Liedern aus der Bibel. Diese Hs. waren sehr ausführlich verziert mit Ornamenten oder Zeichnungen und im Laufe der Zeit wurden die Verzierungen wichtiger als der Text selber. Zum Schluss waren dieser Hs. eigentlich nichts anderes als ein Statussymbol für die Fürsten, die manchmal so teuer waren, dass sie angekettet werden mussten.

(5.)Daneben schrieben die Priester heimlich (Nl. stiekum) die alten germanischen Heldenlieder und Zaubersprüche auf, denn eigentlich durften sie, als Christen, solche heidnischen Geschichten nicht verbreiten. Darum sind die Schreiber - Priester, die zum ersten Mal die germanische Literatur niederlegten, anonym geblieben.

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6 IV. Die Ritterliche Lit. (1100-1300) (Reiter (ruiter) > Ritter)

Um 1100 wurden in den Klöstern noch immer Hs. geschrieben, aber es ging dabei immer weniger um den Inhalt und immer mehr um die Form. Diese Handschriften waren ein Statussymbol geworden. Um 1100 wurden die ersten Kreuzzüge organisiert: die Hauptstadt von Palästina (heutzutage: Israel) war Jerusalem, und für die Christen, aber auch für die Türken, war diese Stadt eine sehr wichtige Stadt, und Jerusalem wurde abwechselnd von den Christen und von den Türken besetzt bzw. belagert. Aus allen Ländern von Europa kamen Ritter und reisten nach Palästina, entweder per Schiff oder über Land, und während dieser langen Reise kamen die deutschen Ritter in Kontakt mit englischen und französischen Rittern. Die Ritter aus diesen Ländern beschäftigten sich schon länger mit dem Schreiben von Liedern, Gedichten und Romanen und die deutschen Ritter übernahmen diese Ideen. In Palästina kamen die europäischen Ritter in Kontakt mit dem türkischen Feind und übernahmen Geschichten aus der orientalischen Kultur. Vor allem die orientalischen Märchen machten einen großen Eindruck auf die europäischen Ritter. Aus all diesen verschiedenen Einflüssen entnahmen die deutschen Ritter die Inspiration, selber Lit. zu schreiben, nachdem sie wieder zu Hause angekommen waren. Deswegen gibt es in der deutschen ritterlichen Lit. Einflüsse aus der englischen, französischen und der orientalischen Lit. Auch diese Hs. wurden reich verziert und am Anfang in Klöstern, und später in professionellen Ateliers gemacht. Die Bücher damals hatten eine große Bedeutung wegen der großen Kosten, die verbunden waren mit der Fabrikation. Die deutschen Ritter begannen um 1100 mit dieser Lit. und um 1300 war diese sogenannte (sog.) ritterliche Lit. zu Ende, weil die Macht der Ritter zu Ende ging. Man kann die Ritterliche Lit. einteilen in folgende Gattungen:

1.Höfische Lyrik/ Es handelt sich hier bei um eine Art von "Liebesgedichten", aber Minne ist nicht dasselbe wie Liebe, denn im Mittelalter dachte man anders über die Liebe als heute, besonders beim Adel. Der Ritter war verheiratet, aber das hatte nur die Funktion, sein Geschlecht fortzusetzen. Daneben wählte der Ritter eine andere Dame, verheiratet oder nicht, die er in seinen Gedanken, in seiner Fantasie "Liebte". Er kämpfte von da an für ihre Ehre und in seinem Wappen führte er ihre Farben. Er liebte diese Frau nur in seinen Träumen, aber trotzdem war diese abstrakte Liebe für den Ritter sehr wichtig, denn die Ehre "seiner Dame" war für ihn eine Lebensfrage. Das spannende daran war, daß diese Dame unerreichbar war, dass er nur von ihr träumen und Lieder oder Gedichte über Sie schreiben konnte. In der Höfischen Lyrik, im Minnesang, beschreibt der Ritter, wie sehr er seine Dame liebt. Diese ideale, aber abstrakte Liebe nannte man, hohe "minne" (die wirkliche Liebe bzw. den Sex nannte man "niedere Minne").

Einige Ritter, die Minnesang schrieben, waren:

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7 - Walter von der Vogelweide; - Detmar von Aist; - ; - Oswald von Wolkenstein.

2.Höfisches Epos Natürlich gab es damals noch immer Nacherzählungen, der alten, germanischen Heldenlieder (diese Heldenepen werden später bei Nummer 3 behandelt). Damals schrieben die Ritter zum ersten mal neue Abenteuergeschichten, die oft im England am Hof des berühmten Königs Arthur spielen. Anders als bei dem Heldenliedern geht es bei dem höfischen Epos nicht nur um Ehre, Stärke, Mut und Treue, denn im 13.Jh. spielen neue, christliche Tugenden auch eine große Rolle: Nächstenliebe, Freigiebigkeit, Selbstbeherrschung, Entsagung. Sehr oft werden die Ritter auf eine Probe gestellt: Sie können etwas bekommen, manchmal auf Kosten anderer Leute, und noch langem Zögern entscheiden sie sich für die Entsagung. Daneben sind die Ritter oft auf der Suche nach dem Gral: einer goldenen Schale mit dem Blut von Christus, und man glaubte, dass dieses Blut unsterblich machen könnte.

Einige berühmte höfische Epen sind: - "Parzival" (); - "Tristan und Isolde" (Gottfried von Straßburg); - "Der arme Heinrich" (Hartman von Aue):

Der arme Heinrich: Die Hauptperson in der Geschichte ist ein Ritter namens Heinrich, der Mitten in seinem Glück sehr traurig wird, denn er bekommt die Pest. Um gesund zu werden, gibt es nur eine Lösung: Ein junges Mädchen muss freiwillig für ihn sterben. Ganz gegen seine Erwartung findet er ein Mädchen, das für ihn sterben will, und Heinrich steht vor einem Dilemma; entweder er wird gesund, aber dann stirbt ein unschuldiges Mädchen, oder das Mädchen lebt weiter, aber dann wird er langsam zu Grunde gehen. Er entscheidet sich für das Leben des Mädchens, und weil er diese nobele Entschei- dung trifft, wird Heinrich trotzdem gerettet.

3.Das Heldenepos Eigentlich sind die Heldenepen nichts anderes als Nacherzählungen der alten germanischen Heldenlieder, und noch immer spielen die alten Ideale eine große Rolle: Ehre, Stolz, Mut und Treue. Das bekannteste Beispiel ist das "" (NL). NL ist eingeteilt in zwei Kapitel:

Erstes Kapitel: "Der Hort der Nibelungen" Es gibt ein Zwergenvolk, die Nibelungen, die von einem Drachen namens Lintwurm terrorisiert werden. Der König der Zwergen, Alberich, bittet Siegfried, den großen germanischen Helden, den Drachen zu töten, und Siegfried erschlägt den Drachen. Anschließend wäscht Siegfried sich in dem Blut des Drachen, und dadurch wird er unverletzbar. Nur zwischen den Schultern ist ein Lindenblatt gefallen, und an dieser Stelle ist Siegfried verwundbar. Bei seinem Abschied bekommt Siegfried drei Belohnungen. Erstens einen großen Geldschatz, den Hort des NL. Zweitens bekommt

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8 er ein magisches Schwert, mit dem er nicht verlieren kann (Balmung), und Drittens eine Mütze, die unsichtbar macht, die sog. "Tarnkappe". Siegfried, der eigentlich aus Xanten kommt, geht nach Worms, wo ein König namens Gunter lebt, zusammen mit seinen jüngeren Brüdern, Gernot und Giselher und seiner Schwester Kriemhild. Siegfried und Kriemhild verlieben sich ineinander, aber Gunter, als ältester Bruder, muss zuerst seine Zustimmung geben, damit die beiden heiraten können. Aber Gunter hat eine Bedingung: Er selbst möchte gerne Brunhild, eine Prinzessin auf Island heiraten. Brunhild hat geschworen, dass sie den Mann heiraten wird, der sie besiegt, denn bis jetzt ist es noch niemandem gelungen, sie zu besiegen. Gunter alleine ist nicht stark genug, Brunhild zu besiegen, und deswegen soll Siegfried ihm mit der Tarnkappe helfen. Eigentlich hätte Siegfried weigern sollen, aber er spielt den Betrug mit, weil er Kriemhild so stark liebt. Gunters List gelingt, und Brunhild muss Gunter heiraten und damit können auch Siegfried und Kriemhild heiraten. Alle leben in Worms, aber sehr schnell entsteht eine Rivalität zwischen Kriemhild und Brunhild. Wäh- rend eines großes Festes bekommen die beiden Streit, und Kriemhild wird so böse, dass sie erzählt, wie Siegfried damals geholfen hat, Brunhild zu betrügen. Brunhild, die schon immer geahnt hatte, dass etwas nicht stimmte, beschließt, dass Siegfried sterben soll. Sie hat einen treuen Diener namens Hagen, und er will für sie Siegfried ermorden. Zusammen mit Gunter organisiert Hagen eine große Jagd und sorgt dafür, dass während der Jagd das Wasser alle geht. Hagen schlägt vor, einen Laufwettkampf zu der nächsten Quelle zu halten. Hagen sorgt dafür, dass er mit dem Pferd noch vor Siegfried bei der Quelle ankommt und er versteckt sich und wartet auf Siegfried. In dem Moment, wo Siegfried aus der Quelle trinken will, ermordet Hagen ihn von hinten mit einem Speer. Er trifft Siegfried genau an der Stelle, wo Siegfried verwundbar ist. Zu Hause erzählen Gunter und Hagen, dass Siegfried während der Jagd überfallen wurde von einer Räuberbande, aber Kriemhild glaubt diese Geschichte nicht und sie organisiert ein Gottesurteil. Jeder, der bei der Jagd war soll neben der Leiche stehen, und wenn der Täter sich neben die Leiche stellt, wird die Leiche anfangen zu bluten. Als Hagen sich neben Siegfried stellt, beginnt er zu bluten, und jetzt weiß Kriemhild, wer ihren Mann getötet hat. Kriemhild tut so, als ob, sie alles vergessen will und sie heiratet Attila, den König der Hunnen (Attila ist eine historische Person und er heiratete wirklich ein germanisches Mädchen namens Hildico. Er starb in der Brautnacht 476 nach Chr. an einem Herzinfarkt). Damit endet der erste Teil des Nibelungenlied.

Zweiter Teil: "Der Nibelungen Not" In dem zweiten Teil wird der Name Nibelungen gebraucht für Gunter: seine Brüder und Hagen. Kriemhild ist noch immer verheiratet mit Attila und sie hat von ihm einen Sohn bekommen. Noch immer hasst sie ihre Brüder und Hagen, aber sie lädt die Nibelungen zu einem großen fest ein. Jetzt entsteht ein Problem für die Nibelungen: eigentlich wissen sie dass Kriemhild den Mord an Siegfried noch immer nicht vergessen hat, aber sie können die Einladung nicht abschlagen, und so reisen sie mit tausend Mann nach Etzelenburg. Hagen weiß, dass er sterben wird, und deswegen versteckt er den Schatz von Siegfried in den Rhein. Bei der Begrüßung fragt Kriemhild Hagen sofort, wo er Siegfrieds Geld gelassen hat. Zu ihren Brüdern ist Kriemhild freundlich, aber Gunter fragt sie, ob er, seine Brüder und Hagen, zusammen mit ihren Soldaten in einem anderen Schloss übernachten können. Gegen ihre Erwartung findet Kriemhild es in Ordnung wenn die Nibelungen in einem anderen Schloss übernachten, aber noch in der selben Nacht lässt Kriemhild das Schloss in Brand stecken.

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9 Viele Soldaten sterben in den Flammen, und zwischen den Überlebenden und den Soldaten von Attila entsteht ein Kampf. Bei diesem Kampf werden Gernot und Giselher getötet, und Gunter und Hagen werden gefangen genommen. Kriemhild lässt Hagen bringen und will von ihm wissen, wo er den Schatz von Siegfried versteckt hat, aber Hagen sagt, dass er geschworen hat, nichts über den Schatz zu sagen, so lange sein König Gunter lebt. Kriemhild schlägt Gunter den Kopf ab, und zeigt Hagen Gunters Kopf. Hagen hat schon lange eingesehen, dass er nicht lebend zurückkehren wird, und er weigert sich noch immer, etwas zu sagen über den Schatz. Wütend erschlägt Kriemhild schließlich Hagen. Attila, der mit wachsendem Widerwillen gesehen hat, wie seine Frau unschuldige Menschen ermordet hat, hat einen treuen Diener namens Hildebrand (wahrscheinlich dieselbe Person wie im Hildebrands Lied, den dort wird gesagt, wie Hildebrand dreißig Jahre im Osten gelebt hat). Und Hildebrand ist sehr empört, dass eine Frau so weit geht, um sich zu rächen und Hildebrand erschlägt Kriemhild. Eigentlich sollte Hildebrand jetzt auch sterben, aber Attilas hat eingesehen, dass seine Frau ihn nicht geliebt hat; Attila lässt Hildebrand frei und schickt ihn zurück in seine Heimat. Damit endet der zweite Teil des Nibelungenliedes.

Das NL is geschrieben in Strophen. Jede besteht aus vier Zeilen. Jede Zeile ist verteilt in zwei Hälfen, die sog. Anzeile und so Abzeile. Die Anzeilen und die Abzeilen reimen sich. Das nennt man die Nibelungenstrophe.

NL-Strophe: a b a b c d c d

4 Anzeilen 4 Abzeilen

Das Thema: Genauso wie bei den anderen Heldenepen ist das Thema noch immer genau das selbe wie damals bei dem germanischen Heldenlied (--> Hildebrandslied): Es geht noch immer um die Ehre weil Siegfried ehrlos durch Hagen ermordet wurde, hat auch seine Frau Kriemhild ihre Ehre verloren und deswegen setzt Kriemhild alles daran, ihre Ehre und Siegfrieds Ehre zu rächen. Für ihre Ehre ist Kriemhild bereit, alles zu opfern, sie heiratet einen Mann, den sie nicht liebt und verliert ihre drei Brüder und schließlich auch ihr eigenes Leben.

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10 V. 14. und 15. Jahrhundert (Jh.)

Bürgerliche Dichtung Um 1300 war das Mittelalter langsam zu Ende, denn das gesellschaftliche System während des Mittelalters funktionierte nicht mehr: Im M.A. gab es das feodale System: Der Ritter bekam vom Kaiser ein Stück Land, und alles auf diesem Stück Land gehörte dem Ritter, die Bauernhöfe, die Tiere und eigentlich auch die Menschen. Die Bauern waren unfrei und mussten einen bestimmten Teil des Ertrages an den Ritter abtragen. Natürlich waren die Bauern unzufrieden, aber die Ritter hatten die Waffen, die Burgen und die Macht. Die einzige Gegenleistung des Ritters war, dass er in Kriegszeiten alle Bauern in seiner Burg beschützte. Um 1300 kam langsam ein Ende an diesem System, denn die Bauern gebrauchten eine neue Waffe, die eigentlich sehr alt war, die man während des Mittelalters vergessen hatte, nämlich: Das Schießpulver. Mit Hilfe des Schießpulvers konnten die Bauern sehr primitive Gewehre und Kanonen herstellen. Dagegen waren die Ritter machtlos.

Außerdem gab es drei Elemente, die sorgten für den Untergang des Adels: erstens die hoffnungslos altmodische Strategie der Ritter (siehe 1), zweitens das Aufkommen der Lands- knechte (siehe 2).und drittens die Rolle des Schießpulvers (siehe 3).

1.Die Ritter betrachteten einen Krieg fast als ein Spiel und im Kriegszeiten war ihre Strategie unglaublich primitiv und übertrieben ehrlich. Die Bauern entdeckten, dass sie die Ritter überlisten konnten, wenn sie eine modernere Strategie gebrauchen. 2.Es kamen Landsknechte, auf Männer die als Soldat kämpften für denjenigen, der am meisten bezahlte, und die Bauern konnten mit diesen Landsknechten die Ritter schlagen. 3.Die (Wieder)Entdeckung des Schießpulvers. Mit Hilfe dieser neuen Erfindung konnten die bis dahin unüberwindbaren dicken Mauern der Schlösser niedergebrochen werden.

Durch diese Entwicklungen wurden die Bauern frei und die meisten von ihnen verließen ihre Bauernhöfe und gründeten die ersten deutschen Städte (natürlich gab es damals schon Städte, aber die waren von den Römern gegründet). In diesen Städten lebten die Bürger, und sie verdienten ihr Geld mit einem bestimmten Handwerk oder lebten vom Handel. Alle Bürger führten ein schweres Leben: von Kindesbeinen an musste jeder arbeiten, Ferien gab es nicht. Vom Montag bis einschließlich Samstag wurde gearbeitet, nur der Sonntag war ein obligatorischer Ruhetag (denn in der Bibel steht, dass der siebente Tag ein Ruhetag sein soll, und alle Leute waren katholisch). Es gab keine Schulen, die Hygiene war sehr schlecht; es gab keine Kanalisation (Nl. riool), niemand wusste etwas über Anatomie, man wusste nichts über Krankheiten und es gab sehr viel Aberglauben. Die Kindersterblichkeit war hoch, es gab sehr viele Seuchen und das Durchschnittsalter war um die fünfzig. Für Literatur gab es eigentlich keine Zeit: die Bürger konnten sowieso nicht lesen. Der Buchdruck war gerade erfunden worden von Gutenberg. Deswegen gab es im 14.Jh. fast keine geschriebene Literatur, und wir teilen die Bürgerliche Literatur in:

1.Fasnachtsspiele

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11 Fasnacht ist ein altmodisches Wort für Karneval und diese 3 Tage wurde gefeiert, denn ab Aschermittwoch, musste vierzig Tage lang gefastet werden bis Ostern. Am letzten Abend von der Fastenzeit wurden sehr einfache, kurze, komische Theaterstücke aufgeführt, meistens auf dem Markplatz. Diese Fasnachtsspiele waren ziemlich grob und es gab zwei Themen: entweder ein Ehepartner betrügt den anderen oder jemand aus der Stadt betrügt einen dummen Bauern.

2.Volksbücher Komische Erzählungen über einen witzigen Helden am dem Volk, der meistens die Autoritäten betrügt. Beispiel: Till Eulenspiegel (die Autoren sind nicht bekannt).

3.Moralitäten Theaterstücke mit einen deutlichen religiösen Moral.

4.Lehrgedichte Moralisierende Gedichte mit Spott darin. "Narrenschiff" von Sebastian Brant.

5.Meistergesang Komische Gedichte.

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12 VI. 16. Jahrhundert

Renaissance Reformation Humanismus

Im 16. Jahrhundert war das Mittelalter zu Ende, natürlich nicht vom einen auf den anderen Tag sondern allmählich (Nl. langzamerhand). Im 16.Jh. entstand nämlich ein neues Weltbild: Im M.A. drehte sich alles um die Religion. Alle Leute glaubten an Gott, es gab nur eine Kirche, nämlich die Katholische Kirche, und alle Leute glaubten, dass der Mensch nach seinem Tod in den Himmel kommt, wenn er während seines Lebens gut gelebt hat. Jeder Mensch soll dreimal am Tag beten und Sonntags mindestens zweimal in die Kirche gehen. Leute, die nicht an Gott glaubten oder Leute, die kritisch waren wurden festgenommen, durch die Kirchliche Polizei (die Inquisition) gefoltert und schließlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Leute im M.A., wurden gezwungen, religiös zu sein und deswegen nennt man das Weltbild im M.A. theozentrisch (theos = Gott). Die Leute glaubten, dass die Erde eine flache Scheibe war, und dass die Sonne, der Mond und alle Sterne sich um die Erde drehen. Nur die Ritter und die Geistlichen hatten eine Ausbildung gehabt, und 99% der Bevölkerung (die Bauern und die Bürger) gingen nicht zur Schule und waren dumm. Die Kirche machte Missbrauch von dieser Dummheit, denn die Kirche versprach jedem, dass er in den Himmel kommen würde, wenn er alle Gesetze der Kirche befolgen würde. Alles Gute und alles Schlechte wurde von Gott gegeben und musste akzeptiert werden.

Im 16.Jh. gab es immer mehr kritische Stimmen, und das theozentrische Weltbild begann langsam ins Schwanken zu geraten. Am Anfang wurden diese kritischen Stimmen nicht beachtet oder man beschuldigte diese Leute der Ketzerei, vor allem wenn es um religiöse Angelegenheiten ging. Aber das alte Weltbild verschwand: Columbus entdeckte Amerika und bewies so, dass die Erde nicht eine flache Scheibe ist. Auf dem Gebiet der Medizin untersuchte Vesalius zum ersten Mal genau, wie der menschliche Körper funktioniert. Auf dem Gebiet der Chemie untersuchten die Alchemisten alle Stoffe und machten eine sehr primitive Einteilung aller Stoffen: Sie glaubten, dass es 4 Elemente gibt. Feuer, Luft, Wasser, Erde und sie suchten nach dem fünften Element, denn sie glaubten, mit dieser "Quintessenz" aus Metalle Gold machen zu können. All diese Erneuerungen sorgten dafür, dass unsere moderne Zeit mit einem neuen Weltbild entstand: das anthropozentrische Weltbild (anthropos = Mensch). Dieses anthropozentrische Weltbild ist die Basis für unsere moderne Welt, denn im 16.Jh. wurden die Welt und der Mensch zum ersten Mal kritisch untersucht. Neben der Theologie entstanden in dieser Zeit die modernen Wissenschaften, wie zum Beispiel Medizin, Physik, Geographie, Chemie.

Der Humanismus (homo = lateinisch = Mensch) Die modernen Wissenschaftler aus dieser Periode nennen wir die Humanisten: Es waren kritische Leute, die miteinander korrespondierten und in ihrer Arbeit auf viel Wiederstand stießen.

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13 Die bekanntesten Humanisten waren:

- Desiderius Erasmus (Nl. --> Gerrit Gerritsen); - Melanchton (D); - Reuchlin (D); - Thomas More (E); - Mirandola (I); - D'Étaples (Fr.).

Die Reformation Reformieren bedeutet ändern und es handelt sich um Leute in der katholische Kirche, die protestierten gegen die Struktur und die Organisation in der Kirche: In der katholischen Kirche ist der Papst das absolute Oberhaupt, es gibt keine Demokratie denn sein Wille ist Gesetzt. Daneben hatte die katholische Kirche im M.A. sehr viel Geld verdient an dem Ablasshandel:

- Papst / \ / \ ------/|||||||\ /|||||||||\ /|||||||||||\ ------

Man konnte von der Kirche ein Dokument bekommen, mit dem man eine Sünde abkaufen konnte. Es gab Ablassbriefe für alle möglichen Sünden, und die Kirche hat im Mittelalter sehr viel Geld verdient an dem Handel in Ablassbriefen. Im 16.Jh. lebte in Deutschland ein Priester namens Martin Luther. Er ärgerte sich über die undemokratische Struktur der katholischen Kirche und über den Handel in Ablassbriefen (schon früher hatte es diese kritischen Stimmen gegeben, aber diese Protestler waren auf dem Scheiterhaufen verbrannt, wie z.B. Savonarola, Hus). Luther wollte den Glauben wieder zurückbringen zu der Bibel und wollte den Papst abschaffen. Der Papst Leo X exkommunizierte Luther und Luther versteckte sich bei einem reichen Freund und lebte einige Zeit im Untergrund. Nachdem Luther exkommuniziert wurde, gründet er 1517 einen neuen Glauben und er nannte diese neue Religion den evangelischen bzw. (Nl. resp.) den protestantischen Glauben (das Evangelium ist ein Stück aus der Bibel, wo das Leben von Christus beschrieben wird). Von diesem Zeitpunkt an gibt es in Europa zwei Christliche Religionen: Den Katholizismus und den Protestantismus, und zwischen beiden diesen Religionen hat es viele blutige Kriege gegeben, wie z.B. den 30 jährigen Krieg (1618-1648), der in Deutschland geführt wurde. Martin Luther wollte in seiner Kirche keinen Papst, sondern eine Kommission, die gemeinsam für Regeln sorgt daneben wollte er die Macht des Priesters verkleinern und dafür sorgen, dass alle Menschen mehr die Bibel lesen, aber die Bibel gab es damals nur auf Lateinisch. Dazu übersetzte er die Lateinische Bibel in das Deutsch der normalen Bürger. Er schrieb einen berühmten Brief darüber, wie man von einer Sprache in eine andere Sprache übersetzen soll: "Sendbrief von Dolmetschen".

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14

Die Renaissance (16.Jh.) Der Name Renaissance kommt aus dem französischen und bedeutet "Wiedergeburt". Im 16.Jh. wird die alte Kunst der Griechen/Römer aus der Zeit. Vor unserer Zeitrechnung wieder entdeckt. Damals stand die Kultur auf einem sehr hohen Niveau: die meisten Leute konnten lesen und schreiben, es gab eine wirkliche Literatur mit Gedichten und Dramen, und Aristoteles hatte schon ein Buch geschrieben mit literarischen Regeln. Deswegen versuchte man im 16.Jh. diese alte Kunst in der Literatur und in der Bildenden Kunst (Bildhauerei und Malerei) zu imitieren. Später sollte in der Klassik diese alle Kunst zum dritten Mal wieder entdeckt werden.

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15 VII. 17.Jh. Der/das Barock

Im 17.Jh. gab es die großen Glaubenskriege zwischen Katholiken/Protestanten. Vor allem der 30 jährige Krieg (1618-1648) war für Deutschland verheerend, und die meisten Leute waren damit beschäftigt, diese schwierige Zeit zu überstehen. In dieser Zeit gab es sehr wenig Platz für die Literatur; es konnten überhaupt wenig Leute lesen und schreiben. Die meisten Leute interessierten sich nicht für Literatur, der Buchdruck war schon erfunden, aber noch nicht kommerziell brauchbar. Nur ein König, Kaiser usw. konnten sich erlauben, einen Dichter zu bezahlen und bei sich am Hof leben zu lassen. Der König wollte die Kunst gebrauchen, um zu zeigen wie wichtig und reich er war. M.a.W. die Kunst im Barock war ein Statussymbol. Die Dichtkunst hatte nicht ein bestimmtes Thema, es geht nicht so sehr um den Inhalt, sondern viel mehr um die Form. Die Kunst ist nicht funktional sondern übertrieben, prunkvoll. Die Dichter glaubten, dass die Dichtkunst erlernbar ist und deswegen gab es viele literarische Vereinigungen, wo man lernen konnte welche Regeln man in der Literatur wissen muss.

Diese Vereinigungen nannte man "Sprachgesellschaften". Eine wichtige Person aus dieser Zeit war , der in seinem „Buch von der teutschen Poeterey‘ viele literarische Regeln aufgestellt hatte, die noch sehr lange gebraucht wurden.

Es wurde also im Barock eigentlich nur wegen der Form geschrieben, hauptsächlich Gedichte.

Daneben wurden einige epische Werke geschrieben, von denen am bekanntesten ist ein berühmter Schelmenroman, geschrieben von Grimmelshausen mit dem Titel "Der abenteuerliche Simplicissimus". Diese Geschichte hat auch für Leute, die mehr wissen wollen über den 30-jährigen Krieg (1618-1648) große Bedeutung, den Grimmelshausen beschreibt, sehr realistisch, wie es dabei zuging.

Andere Werke hatten mehr einen religiösen Charakter:

Es wurden viele Sonnette geschrieben über theologische Fragen, wobei die Schlechtigkeit und die Arroganz des Menschen gezeigt werden. Ein berühmtes Beispiel ist das Sonnet "Es ist alles eitel" von .

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16 VIII. Die Aufklärung (± 1720-± 1770/Mitte 18.Jh.)

Einführung: Im 18.Jh. gab es in Europa die sog. industrielle Revolution: Durch sehr wichtige Entdeckungen oder Erfindungen entwickelte sich die Industrie sehr schnell. Eine große Erfindung war die Dampfmaschine. Die Leute bemerkten, dass der Mensch sehr viele technische Probleme lösen kann, wenn er seinen gesunden Verstand gebraucht, und deswegen spielt in dieser Zeit der Verstand eine große Rolle. Der Mensch wird zum ersten Mal bezeichnet als homo sapiens (das denkende Wesen) und die Aufklärer glaubten, dass der Mensch glücklich werden kann, wenn er seinen Verstand gebraucht. Darum wollten die Aufklärer alle Menschen lehren, ihre Intelligenz zu gebrauchen. Um das zu erreichen, wurden im 18.Jh. die ersten öffentlichen Schulen gegründet, wo alle Leute Unterricht bekamen und auf diese Art aufgeklärt wurden. Weil der Verstand eine so große Rolle spielte, wird diese Periode auch wohl Rationalismus (ratio = Verstand) genannt. Über die Menschen dachten die Aufklärer schlecht: In England lebte der Philosoph Thomas Hobbes, der sehr wenig Vertrauen in den Menschen hatte. Aus der Bibel ist zu schließen, dass jeder Mensch geboren wird mit einer Schuld, und dass jeder Mensch eigentlich nur an sich selbst denkt. Der Mensch ist ein Egoist und muss deswegen durch möglichst viele Regeln/Gesetze kontrolliert werden. Trotzdem glaubten die Aufklärer, das unsere Welt ein Paradies sein könnte, wenn alle Menschen gelernt hätten, ihren Verstand zu gebrauchen. In Deutschland lebten Immanuel Kant und Leibnitz, in Holland lebte René Descartes, sie alle versuchten zu beweisen, dass für den Menschen sein Verstand eine absolute Lebens- notwendigkeit ist, und das ein Mensch ohne Verstand kein Mensch ist.

1. Descartes (Fr.) ) 2. Leibnitz (D) ) Rationalistische Philosophen 3. Kant (D) )

1.Descartes Es gibt im Leben überhaupt keine einzige Sicherheit: Es gibt keine Theorie/Hypothese (Nl. stelling) die für alle Zeiten feststeht. Ich kann als Mensch an allem zweifeln, denn nichts ist vollkommen und für alle Zeiten beweisbar. Wenn diese Theorie stimmt, wenn also jede Hypothese bezweifelbar ist, dann gibt es doch eine letzte Sicherheit nämlich den Zweifel selbst. Aber zweifeln ist eigentlich nichts anderes als denken, also ist das Denken die einzige Sicherheit im Leben und die Basis für das Leben, die Kunst und die Literatur.

2.Leibnitz In seiner Philosophie geht er aus von zwei Axiomen (Nl. axioma = stelling die je niet hoeft te bewijzen): erstens die Welt ist geschaffen von Gott. Zweitens Gott ist das perfekteste Wesen. Die einzige Folgerung daraus ist, dass unsere Welt also auch perfekt sein muss, denn derjenige, der sie gemacht hat verschwendet seine Zeit nicht mit schlechten Produkten.

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17 3.Kant Er glaubt dass jeder Mensch, und nur der Mensch seine Umgebung wahrnimmt und einteilt mit Hilfe seines Verstandes. Von jung auf lernt der Mensch seine Umgebung einzuteilen mit Hilfe seines Verstandes und mit der Sprache. Sein ganzes Leben lang katalogisiert der Mensch alles was er sieht und was er denkt. Später verläuft dieser Prozess immer schneller und teilweise unbewusst, aber dieses katalogisieren hört niemals auf. Kant glaubte, dass es vier Arten von Eigenschaften gibt, die jeder Mensch immer gebraucht: erstens die Quantität (Nl. hoeveelheid), zweitens die Qualität (Nl. hoedanigheid), drittens die Relativität (Nl. de verhouding tot andere dingen), viertens die Temporalität (Nl. tijd). Diese vier Kategorien kann man anwenden auf alles was man sieht, denkt oder tut und jede Kategorie ist wieder eingeteilt in drei Möglichkeiten. Alles zusammen, diese zwölf Möglichkeiten nannte Kant die 12 aprioristischen Formen (das Lateinische Wort apriori bedeutet von vornherein). Deswegen kann ein Mensch ohne Verstand oder ohne Sprache seine Umgebung nicht wahrnehmen, denn er hat kein richtiges Bewusstsein.

All diese Philosophen hatten eine großen Einfluss auf die Mentalität in diesem Jahrhundert: der Verstand der Wissensdrang sind die Basis für die Gesellschaft und für die Kunst aus der Aufklärung: Bei der Kunst geht es nicht nur darum, ob sie schön ist, sondern ob man etwas daraus lernen kann. Alle Kunst aus der Aufklärung ist moralisierend. Weil im Prinzip für die Aufklärer der Verstand eines Lesers/Zuschauers aktiviert werden soll, sind in der Literatur die Regeln sehr wichtig, denn nur ein Buch oder ein Stück oder ein Gedicht mit einer festen Struktur ist sehr deutlich und belehrend. Deswegen ist die Literatur aus der Aufklärung sehr streng eingeteilt, vor allem die Dramatik und die Poesie. In der Dramatik wurden klassische Stücke geschrieben. Eine klassische Komödie und eine Tragödie. Jedes klassische Stück besteht aus fünf Akten mit einem festen Namen und einer festen Einteilung.

1.Exposition: die Hauptpersonen werden vorgestellt; 2.Intrige: der Konflikt wird vorgestellt; 3.Klimax: der Konflikt intensiviert sich; 4.Katastrophe: der Konflikt erreicht seinen Höhepunkt; 5.Peripethie: in einer Komödie wendet sich der Konflikt zum Guten, und das Stück endet in einem happy-end. In einer Tragödie wendet sich der Konflikt zum Schlechten und der Held (Protagonist) geht bewusst seinem eigenen Schicksal entgegen. Ein tragischer Held ist einerseits schuldig und andererseits unschuldig. Deswegen ist sein schlechtes Ende verdient aber trotzdem hat der Zuschauer Mitleid mit dem Helden.

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18 Daneben galt die Regel der drei Einheiten:

1.Einheit der Zeit: die gespielte Handlung darf nicht länger als 24 stunden dauern. 2.Einheit der Personen: es dürfen nur ein paar Personen eine Hauptrolle spielen und es dreht sich um einen Konflikt. 3.Einheit des Ortes: das ganzes Stück soll sich an einem Ort abspielen.

Die bekanntesten deutschen Aufklärer (eigentlich stammte die Aufklärung aus Frankreich. Ein berühmter französischer Aufklärer war Voltaire) waren: - Gotthold Efraim Lessing; - Ferdinand Brockes; - Georg Lichtenberg.

Lessing war ein jüdischer Priester, der für seine Zeit sehr modern war: Er führte ein Polemik gegen einen anderen Priester namens Götze über ein religiöses Thema, nämlich die Frage, welche Religion die wahre Religion ist, der Islamische Glaube, der Christliche Glaube oder der Jüdische Glaube.

Götze war ein traditioneller Mann und behauptete, dass der Christliche Glaube die einzige wahre Religion sei. Lessing war moderner und behauptete, dass entweder alle drei Religionen wahr sind oder dass keine Religion wahr ist. Lessing wollte, dass jede Religion vor den anderen Respekt hat. Er war ein großer Befürworter der Toleranz. Lessing machte den Fehler, in seiner Polemik beleidigend zu werden, und deswegen bekam er ein Schreibeverbot und durfte sich in der Zeitung nicht mehr auslassen über dieses Thema. Darum schrieb Lessing ein Theaterstück, wo er seine toleranten Ideen verarbeiten konnte. Und diese Stück heißt "Nathan der Weise".

Lessing war ein Vorläufer des modernen Dramas, denn für seine Zeit schrieb er sehr modern. Damals waren die Stücke sehr unnatürlich geschrieben, sowohl die Form als auch der Inhalt. Die Personen in den Stücken sprechen keine normale alltägliche Sprache sondern in Zeilen, die sich manchmal sogar reimten. Darüberhinaus hatte jede Person in dem Stück nur eine Charaktereigenschaft, und eigentlich waren es überhaupt keine Menschen sondern Typen (En./Nl. flat characters). Bei Lessing sind diese Sachen ganz anders. In seinen Stücken sprechen die Personen auch in Zeilen, aber diese Zeilen reimen sich nicht und die einzige Bedingung ist, daß es in jeder Zeile fünf betonte Silben gibt. Diese Art zu schreiben, kommt aus dem Englischen, wurde zum ersten Mal von Shakespeare gebraucht und heißt Blankvers. Die Personen in den Stücken von Lessing sind auch viel menschlicher: gute Menschen haben auch ihre schlechten Seiten, und schlechte Menschen sind auch manchmal gut. Lessing gebrauchte oft eine Frau in der Hauptrolle, wie z.B. in "Emilia Galotti", "Miss Sarah Sampson", "Minna von Barnhelm".

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19 IX. Sturm und Drang (1770-1785/Ende 18.Jh.)

Ende des 18.Jh. entsteht eine neue Strömung mit einem neuen Menschbild: obwohl die Aufklärer große Optimisten waren und ein großes Vertrauen hatten in die Menschliche Vernunft, war ihre Idee über den Menschen, teilweise aus der Bibel zu erklären, sehr negativ: der Mensch ist, seit Adam und Eva schlecht; jeder Mensch denkt letztendlich nur an seinen eigenen Vorteil, und deswegen soll der Mensch durch viele Regeln kontrolliert werden (der englische Philosoph Hobbes sagte "homo homini lupus est", der Mensch ist für seine Mitmenschen ein Wolf --> Aufklärung). Ende des 18.Jh. lebte der französisch-schweizerische Autor Jean-Jacques Rousseau, der vollkommen anders über den Menschen denkt: der Mensch ist im Prinzip gut, und deswegen machen alle Gesetze ihn nicht besser, sondern schlechter. Deswegen soll die moderne Gesellschaft mit all ihren Regeln abgeschafft werden. Alle modernen Erfindungen haben der Gesellschaft nicht genützt. Darum soll die moderne Zivilisation verschwinden. Alle Menschen sollen wieder in kleinen Gruppen in der freien Natur leben ohne Technik und in aller absoluten Freiheit. Durch diese absolute Freiheit wird der "moderne" Mensch wieder zurückgeführt zu seiner natürlichen Güte!

Für viele Schriftsteller war der Sturm und Drang eine Anfangsfase ihres Schreibens: später schrieben sie in einem anderen Stil: die Klassik. Deswegen wird in den meisten Büchern für S und D angegeben die Zeit 1770-1785, weil die bekanntesten Stürmer und Dränger, Goethe und Schiller, in diesem Zeitraum S und D geschrieben haben.

Weil der S und D gegen alle Regeln in der Gesellschaft und in der Kunst war, ist es sehr schwierig bestimmte Formmerkmale zu geben. Es wurden z.B. in der Poesie keine Sonnette geschrieben, in der Dramatik wurden keine klassisch aufgebauten Stücke geschrieben (fünf Akte, Einheit der Zeit, der Handlung und des Ortes --> Renaissance). Das Stück "Götz von Berlichingen" von Goethe z.B. war aufgebaut aus 52 Szenen.

Die Werke des Sturmes und Dranges stecken voller Emotionen oder, wenn es ein Drama ist, voller Handlung. Alles wirkt ein wenig übertrieben, denn das Gefühl spielt die Hauptrolle. Ein berühmtes Beispiel ist der Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers": es handelt sich um Werther, den sich verliebt hat in Charlotte, die aber verlobt ist mit Albert. Deswegen ist diese Liebe hoffnungslos, aber Werther, der nur auf sein Gefühl achtet, hält an dieser hoffnungslose Liebe fest, und wenn er bemerkt, dass er Lotte niemals bekommen kann, verübt er mit der Pistole Selbstmord. Die letzten Seiten, wo das Sterben und das Begräbnis von Werther erzählt werden, sind geschrieben vom fiktiven Herausgeber der Briefe. Das Buch war damals sehr umstritten, weil Goethe in diesem Buch eigentlich einen Selbstmord rechtfertigt.

Die bekanntesten S und D in Deutschland waren: - Johann Gottfried von Herder; - Johann Wolfgang von Goethe; - Friedrich von Schiller; - Jacob Michael Reinhold Lenz; - August Bürger.

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20 1.Johann Gottfried von Herder Seine größte Bedeutung liegt in der Tatsache, dass er einen großen Einfluss auf die Jüngeren S'er und D'er hatte: Herder lebte in , studierte in Strassburg, wo er sehr krank wurde und zwei Jahre lang erblindet war. Während dieser Zeit wurde er gepflegt von Goethe und die beiden redeten viel über die Literatur. Während dieser Zeit schrieb Goethe gerade seine ersten Werke, ein paar kurze Theaterstücke, noch ganz in dem Stil der Aufklärer. Nach dieser Periode schrieb Goethe S und D, vor allem, als er sein Studium beendet hatte und als Rechtsanwalt in Frankfurt lebte. Herder sammelte viele Volkslieder und publizierte sie in der Sammlung "Stimmen der Völker in Liedern".

2.Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Er ist der berühmteste deutsche Schriftsteller wegen der Quantität (er schrieb Aufklärung, S und D, Klassik und Romantik) und wegen der Qualität. Er wurde geboren in Frankfurt, hatte eine sehr gute Erziehung, ging nach Leipzig und studierte dort Philosophie und Jura. Nach einer Krankheit beendete er sein Studium in Strassburg (hier schrieb er viele Liebesgedichte für ein Mädchen aus Sesenheim. Später wurden diese Gedichte gebündelt und "Sesenheimer Lyrik" genannt). Mit einundzwanzig kehrte er zurück nach Frankfurt und lebte da zwischen 1770-1785 als Rechtsanwalt. Seine S und D-Periode begann in Strassburg und dauerte bis 1775. Während dieser Zeit in Frankfurt als Rechtsanwalt schrieb Goethe unter anderem "Die Leiden des jungen Werthers" und "Götz von Berlichingen". 1780 interessierte sich Goethe für einen neuen literarischen Stil nämlich "Klassik".

3. Er war zehn Jahre jünger als Goethe, wurde sehr streng erzogen, weil er von seinem Vater die Militärakademie besuchen sollte. Dort war die Zucht so streng, dass er aus der Schule flüchtete und einige Jahre im Untergrund lebte. Genauso wie Goethe schrieb er S und D Werke, hauptsächlich Dramen: wie z.B. "Die Räuber" und "Kabale und Liebe". Obwohl Schiller später, ab 1795 auch zur Klassik gehörte, blieb sein Leitmotiv immer dasselbe nämlich die Freiheit (Nl. belangrijkste persoon voor S und D, altijd geschreven over vrijheid).

4.Jacob Michael Reinhold Lenz Er war vollkommen fixiert auf Goethe und er versuchte, nicht nur in seinen Werken, sondern auch in seinem praktischen Leben genauso zu sein wie Goethe. Er versuchte einige Male mit Goethe in Kontakt zu treten, aber Goethe nannte Lenz einen Narren und machte ihn lächerlich. Trotzdem schrieb Lenz sehr modern, denn seine Stücke sind genauso wie das Leben, nämlich nicht immer logisch und manchmal grotesk: eine Situation die gleichzeitig komisch und beängstigend ist. Diese grotesken Dramen waren damals sehr umstritten, sind aber die Vorläufer der modernen Dramen. Einige Titel: "Die Soldaten" und "Der Hofmeister". Lenz führte ein sehr unruhiges Leben, lebte in viele europäischen Ländern und verschwand schließlich spurlos in Finnland.

5.August Bürger

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21 Er ist der Erfinder vom "Baron von Münchhausen". Und er schrieb die erste deutsche Kunstballade: eine Ballade ist ein langes episches Gedicht mit einem hohen Tempo und vielen Wiederholungen. Bis dahin gab es nur Volksballaden, wobei der Autor nicht bekannt ist. Seine Kunstballade hieß "Lenore".

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22 X. Die Klassik (1795-1832/Ende 18.Jh.)

Goethe begann mit der Klassik 1795 und er starb 1832. Die Klassik greift zurück auf die zwei Vorangegangenen Strömungen: Aufklärung einerseits und S und D anderseits. Die Aufklärer glaubten, dass der Verstand der Schlüssel zum Glück wäre und dass die Menschen beherrscht werden sollen durch Regeln. Die S und D glaubten dass das Gefühl jedem Menschen zum Glück verhilft und dass Menschen freigelassen werden sollen. Die Klassiker suchten ein Gleichgewicht zwischen Gefühl und Verstand, zwischen Freiheit und Gesetzen, sowohl in ihrem Leben als in der Literatur. Jeder Mensch braucht Freiheit, so lange andere Leute dadurch nicht gehindert werden. Jeder Mensch braucht Regeln, so lange die eigene Freiheit gegeben bleibt. Dieser Mittelweg heißt Moral (Klassik = Moral). Die Klassiker glaubten, dass ein moralischer Mensch glücklich ist, und sie versuchen in früheren Kulturen ein Beispiel zu finden für eine moralische Literatur. Sie fanden dieses Beispiel in der Griechischen Kultur weit vor unserer Jahreszählung. Bereits weit vor unserer Zeitrechnung stand die Griechische Literatur auf einem sehr hohen Niveau, und die Regeln für die Dichtkunst, aufgestellt von Aristoteles wurden noch sehr lange in der modernen Literatur gebraucht (--> Renaissance). Die griechische Bildhaukunst, Architektur und die Gesellschaft waren perfekt, und die deutschen Klassiker versuchten diese Perfektion zu erreichen. Für die deutschen Klassiker sind Harmonie, Bescheidenheit und wie gesagt Moral die wichtigsten Begriffe und sie waren der Ansicht, dass bei Frauen diese Tugenden von Natur aus gegeben sind. Deswegen hatten die Klassiker eine große Bewunderung für Frauen, die in klassischen Werken meistens eine tragende Rolle spielen.

Die bekanntesten Klassiker:

1.Johann Wolfgang von Goethe Nach seiner S und D Periode (--> S + D) machte er zwischen 1786 und 1788 eine Reise nach Italien und kehrte zurück nach Weimar und schrieb bis zu seinem Tod klassische Werke, z.B. "Iphegenie auf Tauris", "Torquato Tasso", "Faust" (2 Teile). Zwischen 1794 und 1805 war Goethe befreundet mit Schiller und beide schrieben Stücke und Gedichte oder tauschten Stoffe aus. Diese zehn Jahre nennt man die Meisterjahre. Nach dem Tod von Schiller (1805) hat Goethe nicht viel Neues geschrieben, einige Autobiographien und Gedichte, am bekanntesten das Gedicht der Zauberlehrling (1832, wo Goethe die Jüngere Generation lehrt, bescheiden zu sein und zuerst selbst die Zauberkunst/Dichtkunst zu erlernen).

2.Friedrich von Schiller Seine klassische Periode dauerte von 1794 bis 1805, aber noch immer war sein Leitmotiv die Freiheit. Einige klassische Titel: "Die Wallenstein-Trilogie", "Maria Stuart", "Die Jungfrau von Orleans", "Wilhelm Tell".

3.Friedrich Hölderlin Er glaubte wirklich an die Existenz der griechischen Götter. Die letzten 40 Jahre seines Lebens verbrachte er in völliger Einsamkeit in einem Schloss in Tübingen.

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23 Die Meinungen sind sehr unterschiedlich über ihn: seine Gedichte sind so kompliziert und persönlich, dass er für die einen der beste Dichter in deutscher Sprache ist und für die anderen ganz einfach Unsinn schreibt.

4. Richter Er schrieb einesteils Entwicklungsromane und zum anderen Idyllen: einfache, romantische Geschichten über an sich ziemlich unwichtige Leute und Ereignisse.

5. Er führte ein tragisches Leben, weil er sein Studium der Philosophie auf sein eigenes persönliches Leben bezog: er studierte insbesondere die Ideen Kants, der behauptete, dass es im Leben keine einzige Sicherheit gibt, nur bestimmte Denk-Kategorien (--> Kant). Für Kant war das eine Philosophie, die er gebrauchte, um das Leben besser verstehen zu können, aber für Von Kleist wurde diese Idee zum Lebensprinzip. Von Kleist hat geschrieben, um die Leser oder Zuschauer unsicher zu machen, denn immer spielt der Zufall eine große Rolle, wie z.B. im "Endbeben in Chili". Man weiß bei einem Werk von ihm niemals wie es enden wird, denn Von Kleist versucht, immer unerwartete Ereignisse passieren zu lassen. Er schrieb einige Dramen, von denen am bekanntesten ist das Lustspiel "Der zerbrochene Krug". Von seiner Epik sind die Novellen am bekanntesten (eine Novelle ist eine kurze Erzählung wo immer etwas, unerwartetes passiert). Sein berühmtester Roman heißt "Michael Koolhaas".

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24 XI. Die Romantik (um 1800/Ende 18.Jh.-Anfang 19.Jh.)

Politik: 1789 gab es die französische Revolution, ab 1795 ist Napoleon Bonaparte der französische Kaiser der für Frankreich große Teile von Europa erobert. Deutschland wird besetzt von Napoleon und es entsteht ein starkes nationales Gefühl, und man denkt mit Wehmut zurück an die große deutsche Vergangenheit, als Deutschland ein Kaiserreich und der führende Staat im Europa war. Diese Periode war im Mittelalter, und deswegen schreibt man viel über das Mittelalter. Auch in der Musik schreibt Wagner große Stücke über die deutschen Ritter. In der Philosophie gibt es eine alte Idee, zum ersten Mal aufgeschrieben von Plato, der in dieser Zeit einen großen Einfluss auf die Schriftsteller hat: Es ist die Ideen-Philosophie: Unsere Welt ist nur eine Abspiegelung einer viel größeren Wirklichkeit. Der Schlüssel zu dieser großen Wirklichkeit ist die Fantasie: durch die Fantasie hat der Mensch die Möglichkeit, unsere Wirklichkeit zu verlassen und in eine andere, vielleicht bessere Welt zu entkommen. Deswegen versucht man alles Mögliche, um die Fantasie zu stimulieren, auch Alkohol und Rauschgift, um diese Wirklichkeit zu verlassen und in einer Träumwelt zu leben. Die Gefahr dabei war, dass die Romantiker immer mehr und immer länger flüchteten in die Vergangenheit, in die Kunst, in die Religion und endlich in den Tod usw. und dabei die alltägliche Wirklichkeit aus den Augen verloren. Im Laufe dieser Entwicklung bekamen die Romantiker einen Widerwillen gegen diese Welt und diese Unzufriedenheit nennen wir "Weltschmerz". Natürlich gab es auch einige Romantiker die ihren eigenen Weltschmerz relativieren konnten, und das berühmteste Beispiel dafür ist , der diese "romantische Ironie" oft gebrauchte. Die romantischen Schriftsteller wollten nicht nur Epik, Lyrik, Dramatik schreiben, sondern alle drei Grundformen miteinander kombinieren zu einer großen Totalkunst. Das heißt, um nur ein Beispiel zu nennen, daß ein romantischer Roman nicht nur epische, sondern auch lyrische Elemente (Lieder oder Gedichte) enthält und dramatische Elemente (Dialog) beinhaltet. Diese Totale Kunst nannten die Romantiker "Universalpoesie" und sich selbst nannten sie "Universalgenies".

Die bekanntesten Romantiker gehören zu zwei Gruppen, denn die Romantik ist eingeteilt in:

1.Frühromantik;

2.Hoch- bzw. Spätromantik.

In der Frühromantik wurde die romantische Philosophie aufgeschrieben und es wurde viel gesammelt, in der Hochromantik wurden die eigentlichen literarischen Werken geschrieben.

1.Frühromantik;

1.-Die Brüder Grimm (Jacob + Wilhelm) Sie sammelten Volksmärchen in der Sammlung "Kinder- und Hausmärchen". Sie machten einen Anfang mit dem sog. deutschen Wörterbuch, kamen zu Lebzeiten nicht weiter als zum Buchstaben "F". Das Wörterbuch wurde 1971 beendet.

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2.-Die Brüder Schlegel (Friedrich + August) Beide waren Professor in der Archäologie und veröffentlichen eine Zeitung "Athenäum", wo die Freiheit in der Gesellschaft und in der Literatur verteidigt wurde.

2.Hoch- bzw. Spätromantik.

1.- Genauso wie Heinrich Heine ein Schriftsteller der Romantischen Ironie gebrauchte (--> rom. Ironie).

2.-Friedrich von Hardenberg () Er schrieb einen Roman über das Mittelalter "Heinrich von Ofterdingen", wo er ein Symbol gebraucht für das romantische Verlangen nach einer anderen besseren Welt, nämlich eine blaue Blume, die die Hauptperson Heinrich von Ofterdingen sucht. Diese Blume ist ein unerreichbares Ideal, das später für die Romantik überhaupt gebraucht worden.

3.-Clemens von Brentano Er sammelte Volkslieder und schrieb viele romantische Gedichte.

4Joseph von Eichendorff Er ist der bekannteste Romantiker, denn in seinen Gedichten gibt es die typische Romantischen Motive: * Sehnsucht nach einer anderen Welt; * Wanderschaft; * Pantheismus (das Göttliche ist im allem, vor allem in der Natur); * Ausführlich Naturbeschreibungen. Bekannt ist seine Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts".

5.-E.T.A. Hoffman Schrieb auch Grundgeschichten + "Kriminalgeschichte", wie "Das Fräulein von Scuderi".

6.- Er gehört zu der sog. schwäbischen Romantik weil er oft im seinem Dialekt und sogar für seine Zeit archaisch schrieb "Der Kastellan von Coucy", ein langes episches Gedicht mit Wiederholungen und mit direkter Rede, es ist universal Gedicht = Ballade, episch (--> Geschichte), lyrisch (--> Gefühl, unreiner), dramatisch (--> direkte Reden, Reim). Thema: Der mir lebend fremd, geblieben, hat als Toter mich befangen.

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26 XII. Biedermeier-Junges Deutschland I (1815-1848)

1789 gab es die Französische Revolution mit den Idealen Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit. Man wollte die Aristokratie abschaffen, und es wurde zum ersten Mal ein Gesetz-Buch formuliert. Schon sehr bald entartete die Revolution in Chaos und 1795 wurde Napoleon Bonaparte der französische Kaiser und eroberte für Frankreich einen großen Teil von Europa. Napoleon wurde endgültig geschlagen in der Schlacht von Waterloo (1814). 1815 wurde auf dem Kongress von Wien entschieden, wie die Zukunft von Europa aussehen sollte. Es wurde festgelegt, dass der Adel seine politische Macht zurückbekommen sollte und in der Presse die Zensur wiedereingeführt werden sollte. Die Folgen waren desaströs, in Deutschland gab es 1830 wieder eine Revolution, die fehlschlug, bis 1848 der Adel in Deutschland endgültig die Macht verlor und zum ersten Mal ein Parlament in Frankfurt eröffnet wurde. Diese Periode zwischen 1815-1848 nannte man die Restauration, weil die alte Situation aus der Zeit vor Napoleon wiederhergestellt wurde. In dieser Situation der Unterdrückung und der Unfreiheit der Presse gab es für einen Journalisten und einen Schriftsteller folgende Wahl: entweder ich schreibe ein kritisches Buch über die politischen Missstände und werde verhaftet ohne einen Prozess, oder ich kümmere mich nicht um die Politik schreibe unpolitisch, passiere die Zensur und kann mein Brot verdienen. Die erste Reaktion waren die Schriftsteller des jungen Deutschlands und die zweite Reaktion waren die Schriftsteller des Biedermeier.

Biedermeier Diese Schriftsteller kümmerten sich also möglichst wenig um die Politik, denn sie wussten, in welche Probleme sie durch Kritik geraten konnten. Es waren meist ältere, bürgerliche Menschen, die viel zu verlieren hatten, wenn sie protestierten. Der Name "Biedermeier" bedeutet eigentlich "ehrlicher Bauer". Damit wird genau angegeben, wie die Biedermeier schrieben. Ihre Werke sind bewusst unpolitisch, spielen sich ab in einem bürgerlichen Milieu, beschreiben alltägliche Menschen mit alltäglichen Problemen, und konzentrieren sich auf Bescheidenheit und Zufriedenheit. Später wurden sie kritisiert, weil sie sich in den Augen von vielen zu sehr angepasst haben an die politische Unterdrückung in dieser Zeit. Die bekanntesten Biedermeier waren: - ; - ; - Ferdinand Raimund & .

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27 XIII. Biedermeier-Junges Deutschland II (1815-1848)

Das Junge Deutschland Eine anderer Name für diese Strömung ist der Vormärz, weil die Revolution aus dem Jahre 1848 im Monat März stattfand. Der Name Junges Deutschland hat eine doppelte Bedeutung, denn es handelte sich um junge Schriftsteller, die ihrerseits mit ihrem Protest ein neues, junges Deutschland beschrieben. Es wurde protestiert gegen die politische Unterdrückung der Restauration, und die Folgen waren für sie persönlich verheerend, denn die meisten Schriftsteller JDL, mussten entweder untertau- chen oder das Land verlassen, und die meisten von des ihnen wurden schließlich festgenommen und einige starben im Gefängnis. Deutschland war damals nicht ein einheitlicher Staat, sondern bestand aus vielen selbständigen Staaten. Die bekannteste Protestschrift stammte aus dem Staat Hessen, wo Georg Büchner zusammen mit Ludwig Weidig einen öffentlichen Protestbrief schrieb gegen die Finanzielle Ausbeutung des Volkes durch den Staat, sprich die Aristokraten: "Der Hessiche Landbote" (S. 68). Die bekanntesten Vertreter des JDL waren; neben Büchner und Weidig: 1. Heinrich Heine, 2. Börne, 3. Gutzkow, 4. Wienbarg.

1.Heinrich Heine Einerseits sehr romantisch, andererseits sehr ironisch, so dass man bei ihm sehr oft nicht weiß, ob er in einem Gedicht seine Emotionen wirklich zeigt oder gerade diese Emotionen lächerlich macht. Er schrieb romantische Gedichte und sehr ironische Gedichte gegen den Adel und für Revolution.

-Die schlesischen Weber 1844 - opstand van wevers. Dreifachen Fluch: Gott, König, Vaterland.

-Die Grenadiere = Franse soldaten

2.Georg Büchner Genauso wie früher Lenz (--> Sturm und Drang) schrieb Büchner umstrittene Bücher, neben dem Protestbrief "Der Hessische Landbote" (siehe oben), vor allem Dramen, die immer eine scharfe Kritik an der Politik ausüben. Die Vertreter der Macht werden auf sehr sarkastische Weise lächerlich gemacht. Sein bekanntestes Stück heißt "Woyzeck", das noch immer viel aufgeführt wird. Genauso wie Lenz ist Büchner ein Vorläufer des modernen Dramas, denn das Absurde spielt eine große Rolle in seinen Stücken.

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28 XIV. Der Poetische Realismus (1848-± 1880)

1848: Begann in Deutschland mehr oder weniger eine neue demokratische Periode, wobei der Adel seine Macht zu verlieren begann. Es gab eine zweite Industrielle Revolution, viele moderne technische Hilfsmittel wurden weiter entwickelt, nicht an letzten Stelle, wenn es um Kriegsmaschinen ging. Es gab nicht ein einheitliches Deutschland sondern mehrere selbständige Staaten, mit Preußen und seinem Kanzler Bismarck an der Führung.

1870: Vereinten sich die Deutschen Staaten zu dem zweiten Deutschen Kaiserreich, und Bismarck wurde die führende politische Person in Deutschland.

1871: Gab es einen Krieg zwischen Frankreich und Deutschland, den Deutschland gewann. Wirtschaftlich gesehen war diese Periode in Deutschland günstig, wenn auch die Situation der Arbeiter ziemlich schlecht war.

Das Weltbild in dieser Zeit war negativ, weil einige berühmte Philosophen sehr schlecht über den Menschen und seine Zukunft dachten.

Arthur Schopenhauer Während seines Lebens entwickelte Darwin seine Evolutionslehre, damals sehr umstritten, weil auch in der Wissenschaft die Bibel noch immer buchstäblich genommen wurde. Schopenhauer akzeptierte die Theorie von Darwin wohl, zog aber weitgehende Schlussfol- gerungen: Der Mensch ist nichts anderes als ein höher entwickeltes Tier, das noch immer getrieben wird von den alten Instinkten. Jeder Mensch ist darauf gerichtet, sein eigenes Geschlecht fortzupflanzen, andere Wesen zu dominieren und letztendlich das eigene Leben zu verlängern. Jeder Mensch ist von Natur aus ein Egoist, die Menschheit ist eine Sammlung von Individualisten, und daher sind Konflikte unlöslich. Deswegen soll jeder Mensch versuchen, möglichst individuell zu leben und sich keine falschen Ideale vorzumachen. Begriffe, wie Liebe, Freundschaft sind keine wirklichen Ideale, sondern nur Trugbilder. Nicht der Verstand ist die letzte Sicherheit im Leben wie die Rationalisten behaupteten; nicht das Gefühl ist die Basis, und auch nicht die Fantasie, wie die Romantiker behaupteten. Für Schopenhauer ist der Wille die treibende Kraft im Leben jedes Menschen. Wegen dieser Egoistischen Einstellung ist der Mensch für sich selbst und für seine Umgebung eine große Gefahr, und unsere Welt ist nicht die beste aller möglichen Welten, wie Leibnitz (-->) in der Aufklärung behauptet hatte, sondern die schlechteste aller möglichen Welten. Eigentlich ist die Bezeichnung Poetischer Realismus ein bisschen paradoxal, denn poetisch und realistisch beißt sich. In den andern europäischen Literaturen hauptsächlich in Frankreich in Russland schrieb man in der zweiten Hälfte des 19.Jh.'s realistisch, nur in Deutschland und in der Schweiz wurde die Wirklichkeit noch immer romantisiert. Um diesen Effekt zu erreichen, schreibt man sehr wenigen Dramen, denn ein Schauspiel ist immer ein Stück Realität. Die poetischen Realisten schrieben auch nicht viele Gedichte, sondern zum größten Teil Epik, und zwar Rahmenerzahlungen: Es gibt in dem Buch mehrere Erzählniveaus, das Buch beginnt nicht mit der eigentlichen Geschichte, sondern mit einer oder sogar mehreren Einführungen (Vorderrahmen). Dann folgt die eigentliche Geschichte (Binnenerzählung) und schließlich gibt es meistens eine Ausführung (Hinterrahmen). Sie gebrauchen diesen schwierigen Stil, damit in dem Buch andere Erzähler auftreten, die mit Hilfe ihrer Phantasie eine alte Geschichte erzählen und dadurch die Binnenerzählung romantisieren. Die meisten poetischen Realisten stammten

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29 entweder aus der Schweiz oder aus dem Norden von Deutschland und die bekanntesten Namen sind:

- (CH) Leitmotiv: menschliche Schwäche.

-Jeramias Gotthelf (CH) Thema: Religiosität.

- (CH) Thema: menschliche Identität.

- (D) Thema: der Mensch sorgt selbst für seinen Untergang.

-Annette von Droste-Hülshoff (D) Thema: Religiosität.

-Wilhelm Rabe (D) Thema: der Konflikt zwischen dem Menschen und der Gesellschaft.

-Thoma (D)

-Busch (D)

-Hebbel (D)

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30 XV. Der Naturalismus (± 1870/± 1900-1910)

Ende des 19.Jh. gab es die dritte wissenschaftliche Revolution (Nr. 1 Humanismus, Nr. 2 Aufklärung): zum dritten Mal wurden in der Weltgeschichte große Entdeckungen und Erfindungen gemacht, vor allem in den exakte Wissenschaften, die die Basis für unser Weltbild und unsere Gesellschaft bildeten. Zum dritten Mal versucht man, noch prinzipieller als früher objektiv in der Wissenschaft und in der Kunst, die Wirklichkeit zu erfassen, dies Mal ohne die Wirklichkeit zu verschönern. Man geht dabei aus nur von Gegebenheiten, die man wahrnehmen kann.

Das nennt man Positivismus, und dazu gebraucht man zwei Elemente:

1. Phänomenologie und 2. Kausalität. 1.Heißt,dass man nur spricht oder denkt über Gegebenheiten die tatsächlich gegeben sind, die man wahrnehmen kann. 2.Heißt, dass man logische Schlussfolgerungen zieht, basiert auf Tatsachen.

Diese neue Mentalität, der Positivismus, sorgte in der Mathematik, Biologie, Ökonomie, Physik usw. für große Entdeckungen. Die Schriftsteller aus dieser Zeit, beeinflusst durch den Positivismus, nennen wir die Naturalisten und ihr Leitmotiv ist Wahrheitsliebe. Sie konzentrierten auf den Menschen selbst und seine Gesellschaft, und sie meinten, feststellen zu müssen, dass in Europa Ende des 19.Jh. die weitaus größte Bevölkerungsschicht, die Arbeiter, ausgebeutet wurden durch die Kapitalisten. Die Naturalisten glaubten, dass der Mensch, nicht nur sein Aussehen, sondern auch seine Taten, seine Gefühle und seine Gedanken bestimmt werden durch drei Elemente, zum ersten die Erblichkeit, zweitens das Erlernte, drittens das Erlebte. Man kann auch sagen: die Erblichkeit und das Milieu. Dadurch ist jeder Mensch festgelegt und insoweit unfrei. Diese Idee nennt man Determinismus. Aller Bücher der Naturalismus schreiben über das Entstehen eines Weltbildes in einer Person und über das gesellschaftliche Elend, und deswegen gibt es keine kurzen naturalistischen Werke und fast keine komischen Werke. Der Naturalismus stammte ursprünglich aus Frankreich, wo schon früher Schriftsteller wie Emile Zola für großes Aussehen gesorgt hatten. Weil die Naturalisten nicht nur über die Arbeiter sondern auch für die Arbeiter schrieben, versuchen sie möglichst konkret, einfach und anschaulich zu schreiben. Deswegen besteht die naturalistische Literatur zu neunzig Prozent aus Drama, wobei Arbeiter die Hauptpersonen sind. Diese Stücke nennt man Sozialdramen, und dadurch waren diese Stücke unbeliebt. Die Naturalisten gründeten deswegen ihr eigenes Theater in Berlin, die sog. "Freie Bühne", wo aus- schließlich naturalistische Stücke gezeigt wurden. Die übrigen zehn prozent sind einge ausführliche Romane und Gedichte. Zusammenfassend gibt es folgende Merkmale eines Naturalistischen Werkes:

1. Es sind fast immer Dramen.

Diese Dramen sind in einem bestimmten Dialekt geschrieben, den die Zuschauer begreifen können.

2. Sowohl die Dramen als die Romane sind sehr ausführlich, weil alle Details gezeigt werden.

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3. Die Stücke und die Romane sind sozialistisch, und das Elend der Arbeiter wird den Kapitalisten zugeschrieben. Der Nachteil dabei ist, dass diese Stücke ziemlich Stereotyp sind.

Die bekanntesten deutschen Naturalisten:

1/2.Arno Holz + Johannes Schlaf Sie schrieben das erste Naturalistische Stück "Die Familie Selicke".

3.Richard Dehmel

4. Er ist der bekannteste Naturalist, schrieb viele Stücke von denen am bekanntes- ten ist "Die Weber".

5. Nur die früheren Werken rechnet man zur Naturalismus, wie z.B. der Familien- Roman "Buddenbrooks" (für diesem Roman bekam er den Nobelpreis). "Der kleine Herr Friedermann"; "Mario und der Zauberer" (Untertitel: "Ein tragi- sches Reiserlebnis").

Friedrich Nietzsche, war ein berühmter deutscher Philosoph, der die Evolutionstheorie gebraucht und dessen eigene Theorie später von Adolf Hitler missbraucht wurde. Er ging zurück auf Schopenhauer, der behauptet hatte, dass der Mensch noch immer primitiv ist ohne Ideale und ausschließlich gelenkt wird durch den Institut selber zur überleben und über anderen Menschen macht zu haben. Nietzsche unterschreibt die Theorie von Schopenhauer, aber wenn die Evolutionstheorie stimmt, dann endet diese Entwicklung nicht bei dem Menschen, dann entwickelt auch der Mensch sich weiter, wird immer Intelligenter, bekommt immer mehr Moral und es wird einmal diesen besseren Menschen geben. Diesen besseren Menschen nennt Nietzsche den "Übermenschen", dieser Übermensch wird uns, primitivere Menschen dann regieren, auch wenn wir das nicht akzeptieren. Wenn es sein muss, wird er mit Gewalt uns beherrschen. Später missbrauchte Hitler diese Theorie, indem er die Arische Rasse als Übermenschen bestempelte und sich selbst damit das Recht gab, die ganze Welt zu unterwerfen, und hauptsächlich die Juden, die er "Untermenschen" nannte zu vernichten. Nietzsche ver- öffentliche seine Theorie in dem Buch "Also sprach Zarathustra". Er gebraucht den Propheten Zarathustra, um die Theorie von Übermenschen zu verdeutlichen: der Mensch ist ein Seiltänzer, der zwischen dem Affen und dem Übermenschen balanciert. Nietzsche selber wurde mit 35 wahnsinnig und starb in Jahre 1900 als völlig Unbekannter. Seine Schwester arbeitete später mit den Nazis zusammen und missbrauchte so die Ideen ihres Bruders.

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32 XVI. ± 1890-± 1915/Um die Jahrhundertwende : Impressionismus, Neuromantik, Expressioniamus

Das Gemeinsame dieser Strömungen ist, dass sie die Idee einer absoluten Wirklichkeit entweder nicht akzeptieren oder nicht interessant finden als die Grundlage für ein Kunstwerk. Die Impressionisten standen noch am dichtesten bei der Wirklichkeit, und die Symbolisten entfernten sich möglichst weit von einer objektiven Wahrheit.

Impressionismus: In Frankreich gab es Mitte und Ende des 19.Jh. eine Gruppe von Malern, die bewusst nicht realistisch malte sondern versuchten den persönlichen Eindruck wiederzugeben. Der erste Maler, der dieser Technik gebrauchte, hieß Claude Monet mit seinem Gemälde: "Aufgehende Sonne" (Untertitel: "Eine Impression"). Dieses Gemälde und der Stil waren damals sehr umstritten, und die Gruppe von Malern nannte sich nach diesem Gemälde Impressionisten. Zu dieser Entwicklung in der Malerei hat natürlich die Entdeckung und Kommerzialisierung der Fotografie beigetragen, denn das Publik um 1900 brauchte keine Maler mehr, um ein Bildnis von sich selbst zu bekommen. Einige andere Maler, die zu dieser Gruppe gehörten, waren: Manet, Degas, Seurat, Pisarro, Van Gogh (übrigens gab es auch in der Musik eine Art von Impressionismus wobei der Komponist in Klängen versucht wiederzugeben, wie eine Handlung oder z.B. Tier sich benimmt. Einige Impressionistische Komponisten waren: Maurice Ravel, Debussy, Prokoviev). Auch in der Literatur entstand ein wenig später ein ziemlich lockere Gruppe von Impressionisten in Frankreich, aber vor allem in Deutschland. Die Gruppe war ziemlich locker, weil Impressionisten von Natur aus Individualisten sind, sie sich auf die eigenen Emotionen und eindrucken konzentrieren.

Auf literarischem Gebiet konzentrierten sich die Impressionisten auf: Briefromane, Tagebücher, Entwicklungsromane und Lyrik.

Die wichtigsten Impressionisten in Deutschland:

1. Er ist ein bekanntester deutschen Lyriker, berühmt geworden durch seine Dinggedichte (in einem Dinggedicht versucht der Dichter mit Worten und Stimmungen Das Wesentlichste eines Dinge oder eines Tieres zu beschreiben). In der Vergangenheit hatten sich Conrad Ferdinand Meyer und Eduard Mörike schon mit Dinggedichten befasst). Sein berühmtestes Dinggedicht heißt "Der Panther" (S. 225). Daneben schrieb er einen Tagebuchroman über einen dänischen Schriftsteller, der eine Zeit lang in Paris lebt "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge".

2. Einer der vielseitigsten Impressionisten: er schrieb Versdramen, Liberettos (Nl. operateksten), Komödien, Briefromane und Novellen.

3.Christian Morgenstern

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33 Einer der wenigen humoristischen Lyriker und ein Vorläufer des Dadaismus (die Dadaisten wollten alle moderne Kunst abschaffen und wieder ganz von Vorn anfangen. Sie schrieben eine Kindersprache und bewusst unlogisch und schockierend).

4. Er war ein Nervenarzt, der als einer der ersten Schriftsteller sehr offenherzig die Theorie von Sigmund Freud literarisch bearbeitete. Deshalb spielen die Erotik und die Macht eine Hauptrolle.

(5.)Sigmund Freud Er ist der erste moderne Psychologe dessen Ideen die Grundlage für die Moderne Psychologie sind. In jedem Menschen gibt es drei Niveaus des Bewusstseins: die Tiefste Schicht ist das Niveau des Unterbewusstseins. Dieses Reich heißt das Io (Es). Es wird bestimmt durch das Prinzip des Genusses. In diesem Reich herrscht der Wille um Macht auszuüben und möglichst viele sexuelle Partner zu haben. Das dritte Niveau an der Oberfläche nennt Freud Superego (Überich). Auf diesem Niveau herrscht das Prinzip der Moral oder der Moralität. Das zweite Niveau ist Ego (ich), der Mensch wie er sich benimmt und wie er in der Welt steht. Das "ich" wird sowohl beeinflusst von den Wünschen des "Es (Io)" als von den Regeln des "Überich" und muss immer wählen. Das Prinzip ist gelenkt durch den Realitätsinn. Die meisten Menschen können diese Konfliktsituation mehr oder weniger unter Kontrolle halten, indem sie sich selbst betrügen und die Wünsche des Io leugnen (Freud nennt das "Verdrängung") aber dieses Tiefste lässt sich nicht verbergen und kommt in der Gestalt von Symbolen immer wieder zurück. In jedem Traum erscheint das Io in der Gestalt von sehr verwirrenden Träumen und Symbolen. Seit dieser Zeit, als diese umstrittene Theorie bekannt wurde, wurde über Erotik in der Lit. viel offenherziger geschrieben, obwohl es noch immer strenge Tabus gab.

Schnitzler schrieb einige Dramen, die wegen ihrer Offenherzigkeit verboten wurden, erst später konnten diesen Dramen gespielt werden, z.B. "Der Reigen", wo das Zentrale Motiv der gegenseitige Betrug ist.

Die Neuromantik: Es ist die zweite Gegenströmung gegen den Naturalismus und genauso wie bei der Romantik hundert Jahre früher beschreiben die Neuromantiker nicht ihre eigene Umgebung und Zeit sondern interessieren sich mehr für die Wirklichkeit hinten den Wirklichkeit. Es wurden Romane, Erzählungen, Märchen, Legenden und natürlich viele Gedichte geschrieben.

Die bekanntesten Neuromantiker waren:

1. Er war ein Österreichischer Jude, der als einer der ersten Schriftsteller öffentlich gegen den Krieg schrieb, also ein Pazifist. Während des ersten Krieges schrieb er Propagandamaterial gegen diesen sinnlosen Krieg. Als der zweite Weltkrieg ausbrach, flüchtete er über England nach New York, schließlich nach Brasilien wo er in Rio de Janeiro im Jahre 1942 mit seiner zweiten Frau Selbstmord verübte.

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34 Zweig interessierte sich für die menschliche Psyche, und er schrieb einige Mono- graphien, wobei ein historisches Ereignis als die Basis für eine fiktive Geschichte gebraucht wird, wie z.B. in der Sammlung "Sternstunden der Menschheit". Daneben schrieb er die psychologische Geschichten "Schachnovelle", "Angst".

2.Thomas Mann (--> Naturalismus) Die früheren Werke gehören zum Naturalismus, später gebrauchte er ein anders Leitmotiv, nämlich "den Konflikt" zwischen der bürgerlichen und künstlerischen Existenz: an einem bestimmten Punkt in seinem Leben muss sich jeder Mensch entscheiden, wie er in der Gesellschaft weiter funktionieren will. Entweder, er wählt ein künstlerisches Leben mit großer Freiheit aber eben so großer materieller Unsicherheit, oder er wählt ein bürgerliches Leben mit großer materieller Sicherheit aber eben so großer Unfreiheit. Die Personen in den Werken von Mann befinden sich in diesem Dilemma, und sie suchen ihren eigenen Ausweg aus diesem Konflikt. Manche entscheiden sich für ein bürgerliches Leben, wie z.B. Herr Friedemann, manche wählen für das Künstlertum, wie z.B. Tonio Kröger, andere wählen eine Zwischenform.

3. Sein Vater stammt aus Deutschland, seine Mutter stammte aus Indien und hatte mit ihrer orientalischen Mentalität einen große Einfluss auf ihn (Hermann). Sowie Zweig interessiert war an der Gesellschaft, so war Hesse interessiert an der Philosophie: wozu ist der Mensch auf der Erde, was ist seine Bedeutung? Die Antwort für Hesse ist, dass es keinen absoluten Wert des Menschen gibt, aber dass jeder Mensch selbst seinen eigenen Wert bestimmen kann. Diese Antwort passt genau in die östliche Denkart: Es gibt keine absoluten Werte, alles ist relativ, und das westliche Denken in Gut und Schlecht hat keinen Sinn. Das dualistische Denken der westlichen Welt bringt nichts, und es ist viel sinnvoller in Relationen zu Denken.

4. (Surrealist) Er gehört zu keiner Strömung, schrieb eigentlich nur für sich selbst und führe ein tragisches Leben: Er lebte und arbeitete in Prag und stammte aus einer jüdischen Familie. In der jüdischen Tradition spielt der Vater eine sehr großer Rolle, und der Vater von Franz war sogar für jüdische Begriffe streng. Franz selber war sehr empfindlich, fühlte sich von seinem Vater nicht verstanden und vollkommen überherrscht. Das Verhältnis zwischen Franz und seinem Vater war sehr schlecht, der Vater betrachtete Franz als einen Versager. Franz hasste seinen Vater, weil dieser ihn nicht akzeptierte so wie er war und er fühlte sich schuldig über diese Tatsache und er entwickelte sich zu einem einsamen und schuldbewussten Mann, der tagsüber als ein bescheidener Jurist bei einer Versicherungsgesellschaft arbeitete und nachts seine Romane nur für sich selbst schrieb. Alle Geschichten sind stark autobiografisch, handeln fast immer über Schuld, enden fast immer schlecht und sind äußerst bizarr alle Helden sind einsam und werden konfrontiert mit einer anonymen Drohung. Während seines Lebens hat er selber nur ein paar kurze Erzählungen veröffentlicht, mit vierzig bekam er Krebs, mit zweiundvierzig starb er. Nachdem er kurz dafür seinen besten Freund, Max Brot, gebeten hatte alle Werke zu verbrennen.

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35 Gegen sein Versprechen hat Brot alles publiziert und damit Kafka zu dem meistgelesenen deutschen Schriftsteller gemacht.

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36 XVII. 1915-1933 Erster Weltkrieg/Machtergreifung Hitler

Der Erste Weltkrieg hatte einen großen Einfluss auf die Gesellschaft Anfang des 20.Jh., denn es war der erste mit modernen Waffen geführte Krieg, nicht mehr Soldat gegen Soldat, sondern mit Hilfe moderner Kriegswaffen, wie z.B. Giftgas, Panzer, Flugzeuge. Die Menschen realisierten sich, wie der moderne Krieg mit seiner Technik die ganze Menschheit bedrohen kann. Die Soldaten, die voller Ideale aus den Schulbänken in den Krieg gezogen waren, mussten erfahren, wie der moderne Krieg geführt wird. Viele Soldaten starben vollkommen unnötig und die Heimkehrer, unter denen auch Schriftsteller, waren anfangs vollkommen desolat. Darüberhinaus funktionierte die erste demokratische Regierung in der Weimarer Republik nicht:

1. Man musste sich noch gewöhnen an Demokratie. 2. Deutschland sollte zu hohe Reparationszahlungen aufbringen, so dass die Deutschen sehr unzufrieden waren über das Ende dieses Krieges. Hinzu kam die Wirtschaftskrise aus dem Jahre 1922 und 1929.

In der Literatur gab es zwei Strömungen: Expressionismus und Neue Sachlichkeit.

Der Expressionismus: Es waren Schriftsteller, die den ersten Weltkrieg erlebt hatten, ihre Ideale aber nicht verloren hatten und die glaubten, ein positives Beispiel geben zu können, um die Menschheit zu retten. Es waren Optimisten und Aktivisten, die ihren Glauben an die Menschlichkeit in ihren Werken niederlegten. Sie schrieben bewusst mit Gefühl und mit großen Ausdrücken. Sie waren überhaupt nicht beherrscht, und ihre Kunst ist ein Aufruf zur Brüderlichkeit. Auch in der Malerei gab es diese ekstatische Kunstrichtung, vereint in der Gruppe "Der Blaue Reiter". Die Expressionisten schrieben vielen Dramen und viel Lyrik und die bekanntesten Expressionisten in Deutschland:

1.;

2. (der erste Expressionist, und die einziger der sein ganzes Leben lang diesem Prinzip treu geblieben ist); 3.;

4.;

5.Alfred Döblin (nicht so sehr seine Bücher als wohl sein Stil haben einen großen Einfluss auf die moderne Literatur gehabt. Er schreibt bewusst nicht chronologisch sondern mit mehreren Erzähleren oder mit Vorausdeutungen, Rückblenden oder mit Begebenheiten, die für die eigentliche Handlung augenscheinlich vollkommen überflüssig sind. Der Erzähler ist nicht mehr anonym ebenso wenig wie der Leser, das Buch ist nicht mehr ein Monolog sonder ein Dialog zwischen dem Erzähler und dem Leser. Er schrieb einen berühmten Roman "Berlin Alexanderplatz" wo er ausführlich die Abenteuer des entlassenen Häftlings Franz Biberkopf beschreibt).

Die Neue Sachlichkeit:

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37 Diese Schriftsteller reagierten negativ auf ihre Zeit und schrieben bewusst ironisch über die Schlechtigkeit des Menschen, wie sie vor allem im Krieg besonderst deutlich zum Vorschein kommen. Auch die typische deutsche Mentalität, Militarismus, Humorlosigkeit, Nationalismus, Besserwisserei, und Intoleranz kommen schlecht weg. Die Schriftsteller der Neuen Sachlichkeit haben große Kritik an der deutschen Mentalität und deswegen mussten die meisten von Ihnen während des Zweiten Weltkrieges flüchten.

Die bekanntesten Autoren waren:

1. "Im Westen nichts Neues" --> Kriegsroman über den ersten Weltkrieg.

2.Erich Kästner Leider ist er am bekanntesten wegen seiner Kinderbücher, daneben schrieb er viele Gedichte über seiner Zeit als Soldat und über die Zeit des aufkommenden Faschismus.

3. Ein überzeugter Kommunist, dessen Dramen alle die sozialistische Idee ausdrücken: alle Macht an die Arbeiter und die Kapitalisten durch ein Revolution entmachtet. Vor allem die Form war neu, den Brecht war gegen die traditionelle Theaterform. Für ihn ist das traditionelle Theater eine "Illusionsbühne". Der Zuschauer sieht auf der Bühne nicht ein Stück Wirklichkeit, sondern eine Illusion. Er geht ins Theater, um sich zu amüsieren und seine Rolle ist vollkommen passiv. Brecht schreibt "episches" Theater, er will keine Illusion zeigen, sondern ein Stück Realität, er will einen aktiven und kritischen Zuschauer und deswegen gebraucht er im allen Stunden unerwartete Elementen, die sog. "Verfremdungs-Effekte" (V-Effekte). Alle Stücke sind kritisch und Brecht wollte, dass die Zuschauer mit einer bestimmten Moral das Theater verlassen.

4. Sehr kritisch über den aufkommenden Faschismus, hatte genauso viel Kritik wie Heinrich Heine damals, 1932 flüchtete nach Schweden wo er ein Jahr später Selbstmord verübte.

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38 XVIII. Literatur während der Naziperiode

Während der Hitlerzeit war eine kritische Literatur unmöglich und deshalb flüchteten viele Schriftsteller schon lange vor 1933 aus Deutschland, lebten im Exil und schrieben von dort aus die kritische z.B. Thomas Mann, Stefan Zweig, Hermann Hesse, Frans Werfel, Bertolt Brecht. Von den übrigen Schriftsteller, die in Deutschland blieben waren einige, sicher am Anfang Sympathisanten des Faschismus z.B. Gaiser, Gagen, Heidegger. Sie schrieben die anerkannte Literatur, die sog. "Blut und Boden" Literatur. Die meisten Schriftsteller waren natürlich gegen den Faschismus, aber sehr wenige protestierten. In München gab es eine kleine Gruppe von Studenten die sich "die weiße Rose" nannte und in Flugblättern gegen die Unterdrückung der Juden schrieb. Die zwei bekanntesten Studenten waren Hans und Inge Scholl. Sie wurden festgenommen, verhört, gefoltert und ohne Prozess ermordet. Aber es gab nur wenige Protesten, die meisten Schriftsteller ging in die "Innere Emigration" schrieben möglichst wenig, um die Zensur zu überleben und verwahrten ihre Kritik für später, das nennen wir Schubladen Literatur, die erst nach dem Krieg veröffentlicht wurde.

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39 XIX. Die Literatur zwischen 1945 und 1989

Die Kriegs- und Trümmerliteratur Hierin behandelt man die Literatur, die den 2. Weltkrieg und die Folgen davon in Deutschland und in dem besetzten Europa beschreibt. Sie kommt vor allem vor zwischen 1945-1950, aber auch später erscheinen noch Bücher mit diesen Themen, z.B. "Deutschstunde" von Siegfried Lenz, 1968. Wenn die Schriftsteller das Schicksal von Soldaten, die aus der Kriegsgefangenschaft heimkehren, behandeln, nennt man dies meistens Heimkehrerliteratur: Wolfgang Borchert: "Draußen vor der Tür". Themen in dieser Trümmerliteratur, die so genannt wird, weil ganz Deutschland sowohl geistig wie materiell in Trümmern liegt, sind u.a.: der Krieg und das Kriegselend (Theodor Plievier: "Stalingrad"; Heinrich Böll: "Wo warst du Adam"); die Heimkehr (Wolfgang Borchert; Heinrich Böll: "Der Mann mit den Messern"); Armut, Hunger, Wohnungsnot (Heinrich Böll: "Haus ohne Hüter").

Als Dld. 1945 zusammenbricht, entsteht ein Chaos. Das Elend und das Leiden ist sehr groß, Deutschland war größtenteils zerstört. Die Verkehrsverbindungen waren lahmgelegt; Nahrung war sehr knapp. Viele Flüchtlinge und die allmählich aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrenden Soldaten sorgen für einen großen Mangel an Wohnungen. Viele konnten ihre Familien nicht mehr zurückfinden; viele Familien hatten Mitglieder verloren. Dazu kam die Desillusionierung und die Ernüchterung nach all den leeren Phrasen des Hitlerregimes; kein 1000-jähriges Reich, sondern Ruinen. Selbstverständlich gab es da kaum Interesse für Literatur, Kultur überhaupt. Außerdem waren im Krieg auch Schriftsteller gefallen. Nach dem Krieg wurde die sog. Bluboliteratur verboten. Die Schriftsteller der "inneren Emigration" können endlich ihre "Schubladenliteratur" publizieren, u.a. von Erich Kästner, Hans Fallada und Bergengruen erscheinen Werke (dazu auch: Gertrud von Lefort, Stefan Andres). Weil in der Nazizeit die Sprache so missbraucht worden war, ist sie für Anfänger in der Literatur besudelt, befleckt und darum nicht zu gebrauchen. Sie müssen ganz von neuem anfangen, sie stehen vor einem Nullpunkt. Darum spricht man auch von "Stunde Null". Zuallererst versucht man, sich mit der (Nazi)-Vergangenheit auseinanderzusetzen und die zu bewältigen. Man gebraucht eine einfache Sprache und schreibt realistisch über die Wirklichkeit in Deutschland und in dem Krieg. Man hofft aber auch auf eine bessere Zukunft. Darum findet man sowohl Trauer, Resignation, Nihilismus, wie Zukunftsglauben und Optimismus in den Werken zurück.

Die Dichter der "inneren Emigration" schreiben in demselben Stil wie vor 1933 und publizieren nicht viel Neues mehr. Die Schriftsteller, die ins Exil gingen, kehren nicht alle zurück: Th. Mann ging in die Schweiz z.B. und viele sind inzwischen gestorben. Alfred Döblin kehrt wohl zurück, aber besonders die Kommunisten wählen für die DDR. Die Literatur von Hesse, Mann u.a. bestimmt zeitweise das Gesicht der Nachkriegsliteratur.

1945 wird "Der Ruf" gegründet, eine Zeitschrift, die als Sprachrohr der jungen Generation durch eine konstruktive Kritik am Wiederaufbau Deutschlands mitzuwirken versuchte. Sie entstand in den amerikanischen Gefangenenlagern der deutschen Kriegs-gefangenen. In Deutschland wurde "Der Ruf" als einzige Zeitschrift für deutsche Autoren erlaubt - 1946, bis sie 1947 plötzlich verboten wurde. Darauf gründeten H.W. Richter und Alfred Andersch die "Gruppe 47", weil es sonst keine Publikationsmöglichkeiten gab - aus Mangel an Papier. Darin las man eigene Werke vor und kritisierte die vorgelesenen Werke. Die Gruppe versuchte, auf demokratische

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40 Weise die Literatur in Dld. neu zu beleben und neue Werte wie Humanität und Frieden zu befürworten. Die Mitglieder waren Autoren oder Journalisten. 1967 hat die Gruppe sich aufgehoben. Mitglieder waren u.a. Heinrich Böll, Günter Grass, Siegfried Lenz, Ilse Aichinger, , , . Später ändert sich auch in Gruppe 47 die Richtung: man engagiert sich viel mehr als früher mit der Entwicklung in der Gesellschaft und der Politik, u.a. Kritik am "Wirtschaftswunder" und an der Gesellschaft der Jahre 50.

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41 1950: Eigentlich gibt es dann keine deutlich abgrenzbaren Richtungen mehr. Man kann die Schriftsteller einigermaßen einteilen, nach der Tendenz ihrer Werke nämlich. Die Spaltung Deutschland in die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokra- tische Republik - 1949 - bedeutet auch einen eigenen Weg für die Literatur in den beiden Staaten.

1.Die Literatur in der BRD kann sich wie die in Österreich und der Schweiz frei entfalten nach demokratischen Grundsätzen. Neben der Bewältigung der Vergangenheit, der Schuldfrage und Kriegserlebnissen wendet man sich aktuellen Problemen zu. Das Wirtschaftswunder, die Konsumgesellschaft, die Spaltung Dlds., die Probleme der Arbeitswelt, Studentenrevolte und Frauenbewegung, Drogen- und Alkoholproblematik werden in der Literatur behandelt. Besonders in den 60-er Jahren werden die Schriftsteller sich immer mehr politisch und sozial bewusst und engagieren sich. Sie fühlen sich mitverantwortlich für die Welt. Beweise dafür sind die Schriftsteller- Kongresse zuerst in Ost-Berlin 1981 und dann 1982 im Haag, wo man über Frieden miteinander sprach. Einige Schriftsteller aus W.-Dld. sind: Heinrich Böll, Alfred Andersch (1914-1980), , Siegfried Lenz, Horst Bienek, Wolfdietrich Schnurre, Wolfgang Koeppen, Peter Weiss, , Günter Grass, Hans Magnus Enzensberger, Luise Rinser, Rainer Werner Fassbinder, Ingeborg Drewitz usw. Aus der Schweiz stammen , Friedrich Dürrenmatt, Walter Matthias Diggelmann, Thomas Hürlimann. Die Schweiz hatte sich nicht an dem 2. Welt-krieg beteiligt, nahm Emigranten auf (wies aber auch viele Leute zurück!). Bewahrte ihre Tradition der Demokratie und trug nach 1945 besonders durch Frisch und Dürrenmatt zur internationalen Geltung der modernen deutschsprachigen Literatur bei. Typisch für die schw. Lit. ist die Verbindung von Lokalem mit Universalem und mit der humanistisch-europäischen Haltung. Man findet oft einen christlichen Einschlag und eine moralistische Haltung, aber nicht bei jedem Schriftsteller! Aus Österreich stammen u.a. Ilse Aichinger, , , Ingeborg Bachmann, Peter Handke, , Thomas Bernard. Von 1945-1955 besetzten 4 Mächte das Land. Dann erreichte man die Räumung de Landes von den Truppen und einen Staatsvertrag, worin die Neutralität von Österreich garantiert wurde. Auch hier findet man Ansätze zur neuen Literatur, die aber im Land selber oft negativ empfangen wurden. Viele Autoren erreichten eine breitere Wirkung ihrer Werke durch westdeutsche Verleger und Rundfunkanstalten. Seit 1945 hat es 2 Gruppen in der österr. Lit. gegeben: die Wiener Gruppe und die Grazer Gruppe. Man kann diese Gruppe von Schriftstellern "die poltisch-sozial engagierte Gruppe nach 1950" oder "Zeitkritik nach 1950" oder "die modernen, kritischen Schriftsteller nach 1950" nennen.

-->Die Formen von Lyrik, Epik und Dramatik haben sich geändert (im Buch Deutsche Dichtung II S. 186 und folgende) bei diesen Schriftstellern; sie schreiben nicht mehr traditionell.

2. "Die Bewahrenden" oder "die religiös-konservative Strömung" oder "Glaubens- und Bekenntnisdichtung" Obwohl es schon früher Schriftsteller dieser Richtung gab, wurde besonders nach dem 1. Weltkrieg das Erleben der Religion in der Literatur stärker. Man besann sich auf den Inhalt des Christentums und versuchte, daran Ausdruck zu geben. Sowohl die

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42 katholischen wie die protestantischen Autoren zeigen ihren Werken, dass Religion die Basis für eine bessere Welt und Selbstopferung. Die Schriftsteller brechen nicht mit Traditionen und mit Altem, wenn das alles in Übereinstimmung mit der Religion ist. Sie suchen nach allgemeingültigen Werten für ein sinnvolles Leben: - religiös-sozial engagiert, - konventionell (konservativ), - oft regional oder national gebunden, - man verfeinert die Sprache der Romantik und des Realismus. Sie gebrauchen traditionelle Formen. Dichter, die man zu dieser Richtung rechnen könnte, sind: Ernst Wiechert, Elisabeth Langgässer, Stefan Andres, Werner Bergengruen, Gertrud von Lefort, Marie-Luise Kaschnitz. Viele von ihnen gehören auch zu der "inneren Emigration".

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43 3.DDR-Literatur oder der Sozialistische Realismus Die deutsche Teilung ist ein wichtiges europäisches Problem, noch immer, weil es den Ost-West-Konflikt bedeutet. Selbstverständlich wirkt sich so etwas auch in der Literatur aus. Eine weitere Folge der Teilung ist die Entwicklung der Sprache in beiden Gebieten: sie ist verschieden.

Die Literatur in der DDR steht unter der Kontrolle der Partei und beruht auf der Kunsttheorie dieser Partei. Danach haben Künstler, also auch Schriftsteller, die Aufgabe "ihre Werke in den Dienst der sozialistischen Entwicklung der Menschen zu stellen". "Ein Schriftsteller muss die Wirklichkeit durch den Filter des Klassen-Bewusstseins und des Klassenkampfs sehen." Man soll parteilich sein, bewusst und entschieden für den Sozialismus und den gesellschaftlichen Fortschritt Partei ergreifen. Er soll die sozialistische Wirklichkeit in ihrer revolutionären Entwicklung darstellen und die Menschen im Sinne des Sozialismus erziehen. Dies ist der sozialistische Realismus. Im Mittelpunkt der Werke sollen werktätige Menschen stehen, voll Begeisterung für die Verwirklichung der sozialistischen Ideale sich dafür einsetzend. Der Leser soll sich an diesen positiven Helden ein Beispiel nehmen. Zuallererst war dies gegen den Nationalsozialismus gerichtet. Auch heute gibt es an neonazistischen Tendenzen scharfe Kritik. Wie in der BRD-Lit. trifft man auch hier die Erlebnisse des Krieges und die Folgen. Daneben steht der Aufbau des Sozialismus im Mittelpunkt. In den 60-er Jahren beschreibt man oft Probleme der wissenschaftlich- technischen Revolution. In der neueren DDR-Lit. werden auch die seelischen Probleme der Menschen als Thema gewählt. Offene Kritik an dem Staat, an der sozialistischen Gesellschaft und an dem Erreichten ist nicht erlaubt. Wer sich nicht an die Parteilinien hält, muss mit entsprechenden Maßnahmen rechnen, z.B. Schreibverbot, Publikationsverbot oder sogar Ausbürgerung. Das alles hat schon zu vielen Protesten geführt und zu der Auswanderung vieler Schrift- steller in die BRD, u.a. Wolf Biermann, Reiner Kunze. Man könnte von einer neuen "Exil"-Literatur sprechen.

Die DDR-Lit. kann man eigentlich wie folgt einteilen:

-Die Gruppe von Schriftstellern, die noch in der DDR wohnen, besteht aus den 1945 zurückgekehrten Emigranten (Brecht, z.B.). Nach ihrer Rückkehr zeigte es sich, dass sie sich an die neue sozialistische Wirklichkeit nicht gewöhnen konnten. Sie fanden sich nicht mehr zurück zu ihrer früheren Arbeit. Weiter kann man zu dieser Gruppe auch die (meist jüngeren) Autoren rechnen, die wegen der Parteizensur oft Konflikte mit der Partei haben. Viele haben eine resignierende Haltung.

-Die zweite Gruppe wird von Autoren gebildet, die in der DDR in dem Sozialismus aufgewachsen sind. Diese jungen Autoren haben öffentliche Kritik an dem Regime, was ihnen oft ein Schreibverbot einträgt und was zu einer Welle von Ausbürgerungen führte: "Schriftstellervertreibung". Diese Bewegung wurde besonders durch den Fall des Sängers Wolf Bier-mann 1976 verstärkt.

Schriftsteller aus der 1. Gruppe sind u.a. Anna Seghers, Stefan Heym, Stephan Hermlin, Erwin Strittmatter, Hermann Kant, Peter Hacks, , Ulrich

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44 Plenzdorf. Zur 2. Gruppe gehören u.a. Peter Huchel, Günter Kunert, Christa Reinig, Uwe Johnson, , Reiner Kunze, Wolf Biermann, Jurek Becker.

4.Arbeiterliteratur Die heutige Arbeiterliteratur ist das Werk von 2 Organisationen: die Dortmunder Gruppe 61 und der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt. Ein Hauptpunkt der Dortmunder Gruppe 61 ist die literarische Auseinandersetzung mit der industriellen Arbeitswelt von heute und ihren vielen sozialen Problemen. Die Gruppe besteht aus Journalisten und Schriftstellern. Aufnahme in die Gruppe wird von literarischen Proben abhängig gemacht. Dadurch ist von vornherein die Möglichkeit für Autoren, die literarisch unerfahren sind, die schreibenden Arbeiter, in die Gruppe aufgenommen zu werden, sehr klein. Dies veranlasste heftige Kritik und führte zu Konflikten. 1970 wird darum eine neue Gruppe gegründet - der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt. In Gruppe 61 war die literarische Gestaltung das wichtigste Prinzip, in dem Werkkreis wird die Literatur zu einem politischen Instrument. Der Arbeiter soll politisch bewusst gemacht werden. Das Ziel lautet: "Er (= der Werkkreis) will dazu beitragen, die gesellschaftlichen Verhältnisse im Interesse der Arbeitenden zu verändern." Der Werkkreis ist sehr aktiv und hat in vielen Städten "Werkstätten" gegründet. Gruppe 61 hat sich 1973 wieder aufgelöst.

Schriftsteller sind u.a. Günter Wallraff, Max von der Grün, Angelika Mechtel, Jos Ippers, Wolfgang Körner und Heinrich Peuckmann.

Nach 1945 durfte in Deutschland kaum deutsche Literatur erscheinen. Die Nazizeit sollte ausgewischt werden, und demokratische Ideen sollten die Nazi-Ideologie ersetzen. Die Bevölkerung sollte über die Naziperiode aufgeklärt werden. Weil in Deutschland damals viele ausländische Truppen waren, wurden viele Bücher für sie nach Deutschland gebracht. Russische Büchner kaum, aber wohl sehr viele amerikanische, französische und englische. Dadurch ist der Einfluss der ausländischen Literatur auf die deutsche auch sehr groß. Vor allem: Hemingway, Proust, Miller, Joyce, Ionesco, Sartre und Camus. Ein anderer Grund für diesen Einfluss ist die Tatsache, dass Deutschland seit 12 Jahren keinen Kontakt mit der ausländischen Kultur hatte und dass viele Schriftsteller jetzt auf der Suche nach Neuem sind. Man experimentiert auch mit der Sprache, gebraucht Verfremdungstechnik (Einfluss von B. Brecht!) und Montagetechnik. Themen sind Isolierung und Kontaktlosigkeit des Menschen (Kafka-Einfluss u.a.). Diese Themen bestimmen Form und Struktur und Sprache des Werkes. Absurdes Theater entsteht. In der Lyrik entsteht konkrete Poesie. Die hört man nicht nur, sondern die soll man auch sehen. Einige experimentierende Dichter sind Peter Handke, Peter Bichsel, , Franz Mon und Gert Jonke.

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45 Anlage I: Eine kurze Poetologie

Épik (--> Ballade) Eine Handlung wird in einem Buch beschrieben (es gibt immer ein Erzähler).

Roman -->ausführliche Handlung mit vielen Personen. Erzählung --> kurze, einfache Beschreibung mit einem Thema. Novelle -->(--> Erzählung), aber es gibt eine unerwartete Wendung. Skizze -->Rohentwurf eines Romans/Erzählung. Kurzgeschickte -->Konsequent geschrieben auf das Endes des Buches.

ik-verteller - ich-erzähler ) nevenpersoon - du-erzähler ) perspektiv anoniem - er-erzähler/auktorial )

Dramátik Eine Handlung wird auf der Bühne gespielt.

Komödie (Lustspiel) -->das Probl. wird amüsant gelöst immer happy end. Tragödie (Trauerspiel) -->das Problem wird nicht gelöst, der Held stirbt. --> (Protagonist) <--> (Antagonist) Tragikomödie (Mischform) -->tragische Personen in einer komischen Situation oder mgekehrt. Ideendrama -->das Thema beherrscht die Handlung. Lesedrama -->Drama gedacht als ein Buch. Absurdes Drama -->eine unlogische oder ungewöhnliche Handlung wird gespielt. Groteskes Drama -->eine Stück worüber man lacht und wovor man sich gleichzeitig fürchtet. Drama -->Märchen --> Volksmärchen/Kunstmärchen.

Lýrik [l

[Luurik] (--> 90% Gedichte) Gefühle werden beschrieben/besungen.

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