B E G R Ü N D U N G

zur 1. Änderung des Bebauungsplanes „Teuschnitzaue", Teuschnitz

Aufstellungsbeschluss: 19.12.2016

Flächennutzungsplan: in Kraft getreten am 30.05.1988 zuletzt geändert 24.11.2006

Genehmigungsbehörde: Landratsamt

Vorhaben- und Stadt Teuschnitz Erschließungsträger: Hauptstraße 38 96358 Teuschnitz

Entwurfsverfasser: HTS-Plan GmbH Stöhrstraße 51 96317 Kronach

aufgestellt: Kronach, 10.01.2017

Begründung mit Umweltbericht 1. Änderung des Bebauungsplanes „Teuschnitzaue" Stadt Teuschnitz Seite 2

Inhaltsverzeichnis Seite

1. Grundlagen und Planungsverlauf 4

2. Örtliche Gegebenheit 4-5

3. Raumplanung und benachbarte Gemeinden 5

4. Örtliche Planungen 5 4.1 Flächennutzungsplan 5 4.2 Bezug zu benachbarten Bebauungsplänen 5

5. Beschaffenheit und Lage des Plangebietes 6 5.1 Größe, Lage und Bestand 6 5.2 Topographie und Vegetation 6 5.3. Ortsbild 6 5.4 Altlasten 7 5.5 Denkmalpflege 7

6. Geplante bauliche Nutzung 7

7. Maßnahmen zur Grüngestaltung und Landschaftspflege 8 7.1 Allgemeine Maßnahmen 8 7.2 Ausgleichsmaßnahmen 8-10

8. Vorgesehene Erschließung 10 8.1 Verkehr 10 8.2 Abwässer 10 8.3 Versorgung mit Wasser, Strom, Erdgas und Telekommunikation 10-11 8.4 Abfallbeseitigung 11

9. Umweltbericht nach §2 Abs.4 Satz 1, §2a Satz 2 Nr.2 BauGB 11 9.1. Einleitung 11 9.2 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele der Planung 11 9.3 Darstellung der im Fachrecht festgelegten 11-12 Umweltziele und deren Berücksichtigung 9.4 Maßnahmen zur Minderung oder zum Ausgleich 12 von Umweltauswirkungen

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9.4.1 Schutzgut Mensch 12 9.4.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen 12-13 9.4.3 Schutzgut Boden 13 9.4.4 Schutzgut Wasser 13 9.4.5 Schutzgut Luft / Klima 13 9.4.6 Schutzgut Landschaft und biologische Vielfalt 13-14 9.4.7 Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter 14 9.5 Anderweitige Lösungsmöglichkeiten 14 9.6. Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des 14 derzeitigen Umweltzustandes 9.6.1 Schutzgut Mensch 15 9.6.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen 15 9.6.3 Schutzgut Boden 15 9.6.4 Schutzgut Wasser 15 9.6.5 Schutzgut Luft / Klima 15 9.6.6 Schutzgut Landschaft und biologische Vielfalt 15 9.7 Prognose der bei Realisierung der Planung 15 zu erwartenden Auswirkungen auf die Schutzgüter 9.8. Wechselwirkungen 15 9.9. Beschreibung der technischen Verfahren und Hinweise 16 auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben 9.10 Beschreibung der geplanten Überwachungsmaßnahmen (Monitoring) 16 9.11 Allgemeinverständliche Zusammenfassung 16-17

10. Kosten und Kostenträger 18

11. Träger öffentlicher Belange 19-20

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1. Grundlagen und Planungsverlauf

Der Stadtrat Teuschnitz hat in der Sitzung am 19.12.2016 beschlossen, den bestehenden Bebauungsplan für das Gebiet „Teuschnitzaue“ in Teuschnitz zu ändern. Das unterzeichnende Büro erhielt den Auftrag, die Bebauungsplanänderung anzufertigen und das Aufstellungsverfahren durchzuführen. Zu Verfahrensbeginn wurden der Stadt verschiedene Entwurfsvarianten vorgestellt. Der vorliegende Planentwurf geht aus einer Diskussion dieser Entwürfe hervor. Die Bebauungsplanänderung ist durch die örtliche Nachfrage nach verfügbarem Bauland begründet. Es wird damit sichergestellt, dass eine geordnete bauliche Entwicklung stattfinden kann. Das vorhandene Sondergebiet "Teuschnitzaue" soll als ‚Allgemeines Wohngebiet‘ (WA) gemäß §4 BauNVO ausgewiesen werden.

2. Örtliche Gegebenheit

Die Stadt Teuschnitz liegt im Norden des Regierungsbezirkes Oberfranken und der Planungsregion Oberfranken-West. Verwaltungsmäßig gehört die Stadt zum Landkreis Kronach. Naturräumlich liegt Teuschnitz im „Nordwestlichen Frankenwald“ ("Thüringer Schiefergebirge") und gehört zum "Naturpark Frankenwald"

Teuschnitz verfügt über keine direkte Anbindung an das Autobahnnetz. Die nächsten Anschlussstellen befinden sich zum einen in Rödental mit der Anbindung zur A 73 in ca. 40 km Entfernung und zum anderen in Naila /Selbitz mit der Anbindung zur A 9 in ca. 40 km Entfernung. Die Staatsstraße St 2198 durchquert Teuschnitz von Förtschendorf kommend und führt in östlicher Richtung weiter nach . Die im Norden einmündende Kreisstraße KC8 verbindet die Stadt Teuschnitz mit und der Bundesstraße B85.Ein Anbindung an das Streckennetz der Deutschen Bahn ist vor Ort nicht gegeben. Die Bahnlinie Hochst. – Marktzeuln – verläuft jedoch westlich des Stadtgebietes. Die nächstgelegenen Haltestellen befinden sich in Förtschendorf und Steinbach am Wald. Diverse Buslinien decken den überörtlichen Nahverkehr ab.

Die Entfernung nach Kronach beträgt ca. 22 km, nach Coburg ca. 46 km, nach Hof ca. 52 km und nach Bayreuth ca. 72 km.

Die Einwohnerzahl der Stadt Teuschnitz ist entsprechend der demographischen Entwicklung rückläufig. Stand 31.12.2011 Stand 31.12.2013 Stand 31.12.2015 Stadt Teuschnitz 2112 EW 2057 EW 2020 EW

Notwendige Einrichtungen für den Gemeinbedarf sind im Stadtgebiet Teuschnitz vorhanden. Vorschulkinder werden in den Kindergärten in Teuschnitz und Wickendorf betreut.

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Die schulpflichtigen Kinder besuchen die "Grundschule Teuschnitz“. Die Mittelschule befindet sich in , die Gymnasien, die Realschulen und die Berufsschulen in der Kreisstadt Kronach. In Ludwigsstadt ist eine private FOS angesiedelt.

Die ärztliche Versorgung der Einwohner ist vor Ort gegeben. In Teuschnitz praktizieren drei Ärzte für Allgemeinmedizin. Weitere Fachärzte stehen in Kronach zur Verfügung. Außerdem gibt es mehrere mobile Pflegedienste, eine physiotherapeutische Praxis und eine Apotheke. Das nächstgelegene Krankenhaus ist die "HELIOS Frankenwaldklinik" Kronach.

In der Stadt Teuschnitz herrscht ein reges Vereinsleben. So sind ca. 24 Vereine und Gruppierungen ansässig. Durch verschiedenartige Aktivitäten der Vereine wird nachhaltig der Zusammenhalt der Einwohner gestärkt.

3. Raumplanung und benachbarte Gemeinden

Das Gemeindegebiet der Stadt Teuschnitz wurde sowohl im Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) als auch im Regionalplan (RP 4) der Region „Oberfranken - West“ als Grundzentrum ausgewiesen. Es zählt zur Gebietskategorie 'Raum mit besonderem Handlungsbedarf'.

Nachbargemeinden sind im:

N Lehesten (VG Probstzella) Landkreis Saalfeld - Rudolstadt (Thüringen) Ludwigsstadt Landkreis Kronach NO Reichenbach (VG Teuschnitz) Landkreis Kronach O Tschirn (VG Teuschnitz) Landkreis Kronach SO Landkreis Kronach S Landkreis Kronach SW Pressig Landkreis Kronach W/NW Steinbach am Wald Landkreis Kronach

4. Örtliche Planungen

4.1 Flächennutzungsplan Im derzeit gültigem Flächennutzungsplan der Stadt Teuschnitz werden im Plangebiet sowohl Sonderbauflächen nach §1 Abs.1 Nr.4 BauBNVO, als auch 'Flächen für die Landwirtschaft' nach §5 Abs.2 Nr.9a BauGB sowie 'Gemischte Bauflächen' nach §1 Abs.1 Nr.2 BauBNVO ausgewiesen. Der Bebauungsplan entwickelt sich aus dem Flächennutzungsplan. Die vorgesehenen Festsetzungen in der 1. Änderung des Bebauunsplanes "Teuschnitzaue" stimmen mit den Darstellungen des Flächennutzungsplanes nicht überein. Deshalb ist eine Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Teuschnitz im Parallelverfahren erforderlich.

4.2 Bezug zu benachbarten Bebauungsplänen An den Geltungsbereich des Bebauungsplanes "Teuschnitzaue" grenzt im Südwesten der Bebauungsplan "Petrus-Zweidler-Straße" an.

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5. Beschaffenheit und Lage des Plangebietes

5.1 Größe, Lage und Bestand Das Plangebiet liegt im Nordwesten von Teuschnitz. Es umfasst die Grundstücke 1389; 1393; 1394; 1395; 1396; 1398 sowie einen Teil des Grundstückes 3056 in der Gemarkung Teuschnitz. Die Gesamtfläche beträgt ca. 18.360 m².

Begrenzt wird es

im Norden durch Teile der Grundstücke Fl.-Nr. 3056 und 3057 (Flurweg "Krumme Triebe" zum Landschaftsschutzgebiet "Teuschnitzaue") im Westen durch das Landschaftsschutzgebiet "Teuschnitzaue" Fl.-Nr. 3055/3 im Süden durch das Baugebiet "Petrus-Zweidler-Straße" im Osten durch die Ortslage Teuschnitz (Bebauung westlich der Reichenbacher Straße)

5.2 Topographie/ Geologie/ Klima/ Vegetation Das Gelände ist von Osten nach Westen abfallend. Höhen: 625 üNN auf 618 üNN Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 764 mm bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 6,6° C. Das Klima ist kalt und gemäßigt. Geologisch liegt das Gebiet im Thüringisch-Fränkisch-Vogtländischen Schiefergebirge. Typische Gesteine sind Quarzite, Grauwacken und Tonschiefer des Unterkarbons. Der Boden ist im Unterboden stark steinig. Obwohl die auftretende Humusform relativ gute Bodenverhältnisse vermuten lässt, sind die Böden wenig ertragreich (Grenzertragsböden). Im Plangebiet befinden sich keinerlei Fließgewässer. An der Oberfläche austretendes Wasser wurde nicht beobachtet. Aufgrund der Vegetation ist von einem intakten, oberflächenfernen Grundwasserstand auszugehen. Das Baugebiet grenzt südlich an eine Wasserschutzzone (Trinkwasserschutzzone mit der Gebietsnummer 221055340028). Das Grundstück 1393 ist als Biotop kartiert unter der Nummer 5534-1074-026, mit der Bezeichnung "Quellgebiet der Teuschnitz" Sowohl an der westlichen Grenze des Plangebietes zum Landschaftsschutzgebiet "Teuschnitzaue" (LSG-00391.01) als auch auf dem Grundstück 1394 sind Bäume und Gehölzstrukturen vorhanden, welche weitestgehend erhalten bleiben sollen. Das zu bebauende Gelände dient bislang als landwirtschaftliche Nutzfläche, hauptsächlich als hochgras- und mittelgrasreiche Wiesen zur Schnittnutzung und als Standweide (Extensivweide).

5.3. Ortsbild Das Ortsbild wird im Bereich der vorliegenden Planung durch die Nutzungsmischung von Wohnen und Dienstleistungen entlang der Reichenbacher Straße und dem Gebiet „Petrus- Zweidler-Straße“ bestimmt. Die Baustruktur ist geprägt durch ein- und zweigeschossige Einzelhäuser mit Nebengebäuden.

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5.4 Altlasten Im Plangebiet sind keine Altlasten bekannt.

5.5 Denkmalpflege Im Vorhabenbereich sind keine Denkmale vorhanden.

6. Geplante bauliche Nutzung

Das im Geltungsbereich des Bebauungsplanes erfasste Gebiet hat eine Größe von ca. 18.360 m². Die Flächen des gesamten Geltungsbereiches teilen sich wie folgt auf:

Nettowohnbauland (WA) 13.658 m² = 74,4 %

Verkehrsflächen Erschließungsstraßen 1.880 m² Gehwege 345 m² Fußwege 250 m² 2.475 m² = 13,5 % Grünflächen Öffentliches Grün - Bestand 1.552 m² (Grünsaum an westl.Grenze bleibt erhalten) - neu zu schaffen 675 m² 2.227 m² = 12,1 % gesamt 18.360 m² = 100,00 %

Das Plangebiet wird als ‚Allgemeines Wohngebiet’ (WA) ausgewiesen. Es sollen frei stehende Einzelhäuser errichtet werden. Angestrebt wird eine ortstypische Bauweise (siehe örtliche Bauvorschriften und Gestaltungsfestsetzungen !). Die Zahl der Vollgeschosse wird auf zwei (II: EG+DG bzw. EG+OG) festgesetzt. Festsetzungen bezüglich der maximalen Firsthöhen wurden in den ‚Verbindlichen Festsetzungen’ ebenso getroffen, wie die Festlegung der Erdgeschossfußbodenoberkante. Diese darf bergseitig maximal 0,30 m über dem natürlichen Geländeniveau liegen. Durch diese Bestimmungen soll ein übermäßiges Herausragen von Gebäuden verhindert werden. Weiterhin wurde festgelegt, dass pro Wohneinheit 2 Stellplätze für Kraftfahrzeuge (Garage, Carport oder freier Stellplatz ) auf dem jeweiligen Grundstück herzustellen sind.

Ausnutzungsdaten: Für die untere Auslastungsgrenze wurde angenommen, dass bei 2 Vollgeschossen (EG+DG bzw. EG+OG) je 1 Wohneinheit entsteht. Als obere Grenze wird von je 2 Wohneinheiten ausgegangen.

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7. Maßnahmen zur Grüngestaltung und Landschaftspflege

7.1 Allgemeine Maßnahmen Sowohl die an der westlichen Grenze des Plangebietes zum Landschaftsschutzgebiet "Teuschnitzaue" als auch auf dem Grundstück 1394 vorhandenen Bäume und Gehölzstrukturen sollen weitestgehend erhalten bleiben.Lediglich auf dem Grundstück 1389 wurden Flächen für Neuanpflanzungen ausgewiesen. Hierfür sind geeignete Straucharten:

für Flächenpflanzungen und Hecken (Pflanzqualität Str, 2xv., 60-100 cm)

Amelanchier ovalis Echte Felsenbirne Sambucus nigra Schwarzer Holunder Corylus avellane Hasel Prunus spinosa Schlehe Ligustrum vulgare Liguster Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Rosa canina Hundsrose Viburnum opulus Gemeiner Schneeball Salix caprea Salweide

für Heisterpflanzungen – (Pflanzqualität Str, 3xv., 200 - 250 cm)

Carpinus Betulus Hainbuche Sorbus aucuparia Eberesche (Vogelbeerbaum) Sorbus aria Mehlbeerbaum Prunus avium Vogelkirsche Amelanchier lamarckii Kupferfelsenbirne Malus sylvestris Europäischer Wildapfel (Holzapfel)

Der maximale Versiegelungsgrad der nichtüberbaubaren Grundstücksfläche darf 15% nicht überschreiten. Grundstücksflächen, beispielsweise für Fahr- und Gehwege, Terrassen oder Stellplätze sind mit wasser- und luftdurchlässigem Aufbau sowohl der Oberflächen als auch der Tragschichten herzustellen.

7.2 Ausgleichsmaßnahmen Zur Ermittlung des Umfanges der erforderlichen Ausgleichsflächen wird der Leitfaden „Bauen im Einklang mit der Natur und Landschaft – Eingriffsregelung in der Bauleitplanung“ zu Grunde gelegt.

Das geplante Baugebiet kann dem Typ B (niedriger bzw. mittlerer Versiegelungs- und Nutzungsgrad mit einer GRZ < 0,35) zugeordnet werden. Das Plangebiet wird bezüglich der unterschiedlichen Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild in drei Kategorien eingeteilt.

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So entsprechen der Kategorie I (Gebiete mit geringer Bedeutung – Ackerflächen, Intensiv genutztes Grünland) Grundstück 1395, Teile von den Grundstücken 1389, 1396 und 1398

Kategorie II (Gebiete mit mittlerer Bedeutung – Bauminseln, Feldgehölze, Hecken) Teile von Grundstück 1394

Kategorie III (Gebiete mit hoher Bedeutung – kartiertes Biotop) Teile von Grundstück 1393 und 3056

Lt. Matrix zur Festlegung der Kompensationsfaktoren im Leitfaden kommen somit folgende Kompensationsfaktoren in Betracht.

Kategorie Fläche in m² Kompensations- Notwendige Nettowohnbauland/ faktor Ausgleichsfläche Verkehrsfläche in m²

I 9.812 0,4 3.925

II 4.623 0,6 2.774

III 1.715 1,0 1.715

8.414

Abgezogen hiervon werden die neu zu schaffenden öffentlichen Grünflächen mit einer Gesamtfläche von 675 m². Es wären somit 7.739 m² Ausgleichsfläche zu schaffen.

Bei der Erstaufstellung des Bebauungsplanes "Teuschnitzaue" 2006 wurde bereits eine Ausgleichsflächenberechnung vorgenommen und ein Ausgleichsflächenbedarf von 8.470 m² ermittelt. Daraufhin erfolgte auf einem Teil des Grundstückes 1987 in der Gemarkung Teuschnitz ein Ausgleich auf einer Gesamtfläche von 8.500 m². Der dortige Fichtenwaldbestand wurde in Laubwald-/ Mischwald umgewandelt.

Die Ausgleichsfläche wurde damals dem Ökoflächenkonto der Stadt Teuschnitz gutgeschrieben, auf das jetzt zurückgegriffen werden kann.

Eingriffs – Ausgleichs - Bilanz Ausgleichsfläche auf Flurst. 1987: 8.500 m² Ausgleichsflächenbedarf : - 7.739 m² + 761m²

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Als weitere Maßnahmen zum Ausgleich der Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sollen innerhalb des Baugebietes auf der ausgewiesenen Fläche mehrreihige (vierreihig), heckenartige Anpflanzungen vorgenommen werden. Es sind Mischpflanzungen aus heimischen Arten (s. Pflanzvorschläge) anzulegen, bei denen die einzelnen Gehölzarten in Gruppen von jeweils drei bis sieben Stück je Art gepflanzt werden sollten. Der Pflanzabstand beträgt in der Regel 1,20 m x 1,20 m. Die Mindestgröße des Pflanzgutes sollte zwischen 0,80 m und 1,20 m betragen. Die Pflanzungen sollen spätestens eine Pflanzperiode nach Baufertigstellung erfolgen, eine dauerhafte Erhaltung und Pflege wird durch die Stadt Teuschnitz sichergestellt.

Kosten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen / Refinanzierung Die Kosten für die Ausgleichsflächen werden von der Stadt Teuschnitz getragen und fließen in den Preis pro m² für den Erwerb der Grundstücke durch die Bauwerber ein.

8. Vorgesehene Erschließung

8.1 Verkehr Das Baugebiet wird von der "Petrus-Zweidler-Straße" aus in Nordost- Richtung erschlossen. Die Erschließungsstraße mündet im Nordosten in den öffentlichen Weg "Krumme Triebe" ein. Die geplante Haupterschließungsstraße hat eine Fahrbahnbreite von 5,00 m und einen einseitigen Gehweg von 1,50 m Breite. Die beiden Zufahrtsstraßen im Süden und Osten werden als Mischverkehrsfläche ausgewiesen und haben eine Breite von 5 m.

Ausbau der Planstraßen

- Erschließungsstraße : Breite 6,50 m (Fahrbahnbreite 4,50 m, 0,50 m Entwässerungsrinne; 1,50 m Gehweg) Die Straßeneinmündungen werden durch ausreichend große Einmündungsradien übersichtlich gestaltet.

8.2 Abwässer Das Planungsgebiet wird im Trennsystem entwässert. Das Schmutz- und Regenwasser wird in südwestlicher Richtung zu den in der Petrus-Zweidler-Straße befindlichen Kanälen abgeleitet. Die anfallenden Abwässer werden zur kommunalen Kläranlage der Stadt Teuschnitz weitergeleitet.

8.3 Versorgung mit Wasser, Strom, Erdgas und Telekommunikation Die Trinkwasserversorgung erfolgt zum einen über die Frankenwaldgruppe (FWG) und zum anderen über gemeindeeigene Tiefbrunnen. Sie kann sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht als gesichert angesehen werden. Die Anbindung an das Trinkwassernetz soll über die in der "Petrus-Zweidler-Straße" befindliche Leitung erfolgen.

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Der Feuerschutz wird durch Unterflurhydranten sichergestellt. Diesbezüglich sind im weiteren Planungsverlauf entsprechende Absprachen mit dem Kreisbrandrat zu treffen. Die Stadt Teuschnitz wird durch die Bayernwerk AG mit Strom und Erdgas versorgt, durch die Deutsche Telekom wird der Anschluss an das öffentliche Fernsprechnetz sichergestellt.

8.4 Abfallbeseitigung Die Abfuhr fester Abfallstoffe ist zentral geregelt und erfolgt im Auftrag des Landkreises Kronach.

9. Umweltbericht nach §2 Abs.4 Satz 1, §2a Satz 2 Nr.2 BauGB

9.1 Einleitung Bei der Aufstellung von Bauleitplänen ist gemäß § 2 Abs.4 BauGB für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs.6 Nr.7 BauGB zwingend eine Umweltprüfung durchzuführen. Dabei sind die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen zu ermitteln und in einem Umweltbericht zu beschreiben und zu bewerten. Dieser Umweltbericht ist gemäß § 2a BauGB der Begründung zur Bauleitplanung als gesonderter Teil beizufügen. Auf Basis der im Rahmen des Vorentwurfes gewonnenen Erkenntnisse wurde bereits eine erste Abschätzung der Auswirkungen auf die Belange des Umweltschutzes vorgenommen. Die weitere Konkretisierung der Auswirkungen und deren Bewertung erfolgt im weiteren Verfahren. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung gemäß § 4 Abs.1 BauGB werden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange zur Äußerung auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung aufgefordert. Nachfolgend ist der vorläufige Umweltbericht aufgeführt, der nach Auswertung entsprechender Stellungnahmen und Abschluss weiterer eventuell notwendiger Untersuchungen vervollständigt wird.

9.2 Darstellung der im Fachrecht festgelegten Umweltziele und deren Berücksichtigung Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Stadt Teuschnitz sind für den Vorhabenbereich im Nordwesten von Teuschnitz sowohl Sonderbauflächen nach §1 Abs.1 Nr.4 BauBNVO, als auch 'Flächen für die Landwirtschaft' nach §5 Abs.2 Nr.9a BauGB sowie 'Gemischte Bauflächen' nach §1 Abs.1 Nr.2 BauBNVO ausgewiesen. Die vorgesehenen Festsetzungen im Bebauungsplan stimmen mit den Darstellungen des Flächennutzungsplanes nicht überein. Deshalb erfolgt eine Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Teuschnitz im Parallelverfahren.

9.3 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustandes Grundlage für die Ermittlung der durch die Planung ausgelösten Beeinträchtigungen auf die Umwelt bildet die Bestandserfassung und Bewertung aller Schutzgüter der Umwelt. Dazu gehören Arten und Lebensräume, Boden, Wasser, Luft/Klima, Landschaft, Mensch, Kultur und Sachgüter sowie eine Beschreibung der Wechselwirkungen zwischen den Belangen.

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Schutzgut Mensch: - örtliche Verkehrsbelastung Schutzgut Tiere und Pflanzen: - es liegen keine Hinweise auf geschützte Arten nach BayNatSchG vor - es ist keine gesetzlich geschützte Vegetation vorhanden, - es sind einzelne Solitärbäume und Gehölzstrukturen im Westen und Nordwesten des Plangebietes, sowie auf dem Grundstück 1394 vorhanden, welche dem Art.16 Abs.1 BayNatSchG bzw. §39 Abs.5 Nr.2 BNatSchG unterliegen Schutzgut Boden: - der Planungsbereich ist unversiegelt - die Bodenfunktionen sind nicht beeinträchtigt Schutzgut Wasser: - innerhalb des Plangebietes ist aufgrund der derzeitigen landwirtschaftlichen Nutzung eine Versickerung des Niederschlagswassers gegeben Schutzgut Luft / Klima: - das Planungsgebiet befindet sich nicht in einer Kaltluftentstehungs- oder Luftaustauschzone - das Mikroklima wird nicht beeinträchtigt Schutzgut Landschaft / biologische Vielfalt: - eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch Vegetationsarmut ist nicht gegeben

9.4 Entwicklungsprognose des Umweltzustandes bei Durchführung und Nicht- durchführung der Planungen Außer der vorgesehenen Entwicklung zu einem 'Allgemeinen Wohngebiet' könnte der gesamte Bereich in landwirtschaftlicher Bewirtschaftung bleiben. Nachfolgend werden mögliche Umweltauswirkungen des Planvorhabens 'Allgemeinenes Wohngebiet'– alternativ weiterer landwirtschaftlicher Bewirtschaftung ’Wiesenfläche’/'Weide' auf die einzelnen Schutzgüter aufgelistet.

9.4.1 Schutzgut Mensch Beurteilungsgegenstand für das Schutzgut Mensch sind die Wohn- und Wohnumfeldfunktionen sowie die Erholungs- und Freizeitfunktionen eines Gebietes. Im Plangebiet befinden sich derzeit einige Vegetationsstrukturen, die Erholungsfunktion aufweisen. Das Schutzgut Mensch wird teilweise durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung und den örtlichen Anwohnerverkehr in der "Petrus-Zweidler-Straße" beeinträchtigt.

9.4.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen Eine vertiefende Behandlung des Schutzgutes Tiere erfolgte im Rahmen der Vorbetrachtungen nicht, da im Vorfeld keine Hinweise auf besondere, schützenswerte Artenvorkommen vorlagen. Das Gelände ist artenarmes Wiesenland, welches extensiv als Weide oder zur Grünschnittgewinnung genutzt wird. Besonders wertvolle oder gesetzlich geschützte Bestände sind durch das Vorhaben nicht betroffen. Die bestehenden Gehölzstrukturen bleiben weitestgehend unberührt.

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Durch das geplante Baugebiet wird ein kartiertes Biotop beseitigt, welches als Trockenbereich im "Quellgebiet der Teuschnitz" ausgewiesen ist und lediglich als Extensivwiese genutzt wird.

9.4.3 Schutzgut Boden Der natürlich gewachsene Boden unterliegt vorwiegend einer extensiven Nutzung und beeinträchtigt die Bodenfunktion unwesentlich. Durch das Vorhaben 'Allgemeines Wohngebiet' werden Flächen durch Bebauung und durch notwendige Verkehrsflächen versiegelt und damit die Bodenfunktionen in diesen Bereichen deutlich verschlechtert. Dem Verlust der landwirtschaftlichen Ertragsfunktion steht die Umnutzung der derzeitig als Extensivwiese genutzten Fläche in ein 'Allgemeinenes Wohngebiet' gegenüber. Der Planfall 'Allgemeines Wohngebiet' beeinträchtigt durch die Versiegelung von Bodenflächen im Vergleich zur IST-Situation die Belange des Schutzgutes Boden. Es ist bei der Realisierung des 'Allgemeinen Wohngebietes' von einer höheren Schädigung des Schutzgutes auszugehen, da der Versiegelungsgrad des Plangebietes im Vergleich zum IST-Zustand erheblich ist.

9.4.4 Schutzgut Wasser Auswirkungen auf Oberflächengewässer entstehen nicht, da keine zusätzliche oberflächige Einleitung von Niederschlagswasser vorgesehen ist. In Bezug auf das Grundwasser sind die Grundwasserneubildungsrate und der Schutz des Grundwassers vor Schadstoffeintragen oder Verunreinigungen relevant. Für den Planfall 'Allgemeinenes Wohngebiet' ist, bedingt durch die Bebauung (GRZ 0,35 bzw. GFZ 0,7) von einer Verschlechterung des Schutzgutes Wasser im Vergleich zur landwirtschaftlichen Bewirtschaftung auszugehen. Die Grundwasserneubildungsrate des Baugebietes ist wegen des geringeren Freiflächenanteils gegenüber der landwirtschaftlichen Nutzung ungünstiger zu bewerten, da von einer größeren Versiegelung auszugehen ist.

9.4.5 Schutzgut Luft / Klima Als wesentlich die Luftqualität im Untersuchungsgebiet beeinflussende Strukturen bzw. Nutzungen im Planungsumfeld ist der örtliche Anwohnerverkehr zu nennen. Das Plangebiet erfüllt keine Funktion als lufthygienischer Ausgleichsraum. Die Zunahme der Luftschadstoffbelastungen durch den Individualverkehr kann bei der Verwirklichung des 'Allgemeinen Wohngebietes' nicht ausgeschlossen werden. Bei der Realisierung der geplanten Bebauung sowie einer Versiegelung von Flächen kann von einer geringfügigen Veränderung des Geländeklimas ausgegangen werden. Die Versiegelung verringert die Verdunstung innerhalb des Plangebietes, die von Böden und Vegetation ausgeht, so dass eine kleinräumige Veränderung der Luftfeuchtigkeit die Folge sein kann. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Vorbelastungen durch die angrenzenden Straßen und Siedlungsbereiche und dem westlich angrenzenden Landschaftsschutzgebietes "Teuschnitzaue" sind durch die Umsetzung des Planvorhabens im wesentlichen keine erheblichen Beeinträchtigung zu erwarten

9.4.6 Schutzgut Landschaft und biologische Vielfalt Bewertungsgegenstand für das Schutzgut Landschaft ist das Landschaftsbild. Die vorgesehene Bebauung des Planvorhabens führt zu einer Landschaftsbildveränderung. Diese kann durch eine gute, auf die örtliche Situation eingehende architektonische Gestaltung des Baukörpers sowie der Außenanlagen positiv beeinflusst werden.

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Das Landschaftsbild des Vorhabenbereiches ist geprägt durch landwirtschaftliche Flächen. Aufgrund der vorgesehenen grünordnerischen Maßnahmen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Teuschnitzaue“ erhält das Landschaftsbild eine Aufwertung. Zudem wird durch die vorgesehene Baustruktur das vorhandene Ortsbild ergänzt und ein zusammenhängendes Siedlungsgebiet geschaffen. Dies wertet das Ortbild aus städtebaulicher Sicht auf.

9.4.7 Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter Im Zuge der Realisierung des 'Allgemeinen Wohngebietes' werden entsprechende Kulturgüter und sonstige Sachgüter nicht beeinträchtigt.

9.5 Wechselwirkungen Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern wurden, soweit beurteilungsrelevant, bei den jeweiligen Schutzgütern mit erfasst. Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich mit der Realisierung des 'Allgemeinen Wohngebietes' eine höhere Nutzungsintensität des Areals als bei der Beibehaltung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung ergeben würde. Die höhere Versiegelung im 'Allgemeinen Wohngebiet' einschließlich der Verkehrsflächen im Vergleich zum IST-Stand wirkt sich insbesondere bei den Schutzgütern Boden und Wasser nachteilig aus. Die Festsetzungen zum 'Allgemeine Wohngebiet' im Bebauungsplan berücksichtigen durch ihre Differenziertheit die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohnverhältnisse. Nach derzeitigem Planungsstand sind keine Wechselwirkungen ersichtlich, die im Zusammenspiel eine erhöhte Umweltbetroffenheit befürchten lassen.

9.6. Geplante Maßnahmen zur Vermeidung und zur Verringerung des Eingriffes

Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung § 21 Abs. 2 BNatschG sieht in Verbindung mit § 1a BauGB die Anwendung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung vor, falls aufgrund der Aufstellung oder Änderung eines Bebauungsplanes Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind. Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung und die daraus resultierenden Ausgleichsmaßnahmen werden in der Begründung zum Bebauungsplan erläutert. Die vorgesehene Freiflächengestaltung mit ihren grünordnerische Festsetzungen beinhaltet viel- fältige Maßnahmen zur Vermeidung und zur Verringerung des Eingriffes. Dabei werden positive Effekte für Natur und Landschaft generiert.

 Durch- und Begrünung der neu entstehenden Grundstücksflächen Schonender Umgang mit den Schutzgütern Wasser und Boden nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und Ökologie  Reduzierung der öffentlichen und privaten versiegelten Flächen auf ein Mindestmaß  Verwendung und Versickerung von unbelastetem Niederschlagswasser  Förderung und Anwendung alternativer Energien  Ausgleichmaßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

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9.6.1 Schutzgut Mensch Durch die geplante Baumaßnahme entsteht kein Verlust an Freiraum. Die Fläche wird zur Zeit landwirtschaftlich genutzt und ist unerschlossen. Eine Aufwertung der Attraktivität des Gebietes für Bewohner, Beschäftigte und Besucher ergibt sich aus der Gestaltung des Gebietes im Bebauungsplan. Die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse wurden berücksichtigt.

9.6.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen Da es sich bei dem Planungsgebiet ausschließlich um landwirtschaftlich genutzte Flächen (Wiesen zur Weidenutzung und Grünschnittgewinnung) handelt und die bestehenden Gehölzstrukturen weitestgehend unangetastet bleiben, ist der Eingriff als gering einzustufen. Die geplante Begrünung sorgt in diesem Bereich für eine Aufwertung der Fläche für Tiere und Pflanzen.

9.6.3 Schutzgut Boden Durch Reduzierung der Flächenversiegelung werden Eingriffe im Schutzgut Boden gemindert.

9.6.4 Schutzgut Wasser Im geplanten Wohngebiet ist unverschmutztes Niederschlagswasser zu versickern, so dass der natürliche Wasserhaushalt nur geringfügig beeinträchtigt wird.

9.6.5 Schutzgut Klima und Luft Die Beschränkung des Versiegelungsgrades im Plangebiet auf ein Minimum, verbunden mit der Versickerungsmöglichkeit für Niederschlagswasser auf den Grundstücken reduzieren die Veränderungen des Klein- und Mesoklimas. Die privaten Pflanzflächen wirken klimatisch ausgleichend. Die Durchgrünungen erhöhen die Verdunstungsfläche, was eine Abkühlung der Luft zur Folge hat. Dieser Effekt wirkt der allgemeinen Erwärmung durch Flächenversiegelungen entgegen.

9.6.6 Schutzgut Landschaftsbild Innerhalb der Bauflächen lockern private Pflanzflächen das Erscheinungsbild der Bauflächen auf. Durch den direkten Übergang in die ‚Freie Landschaft’ im Westen wird die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes abgemildert.

9.7 Planungsalternativen Im Vorfeld wurden zahlreiche Entwurfsalternativen entwickelt um die Vor- und Nachteile des jeweiligen Planungskonzeptes besser abschätzen und beurteilen zu können.

9.8 Zusammenfassende Bewertung der Planungsalternativen Mit dem vorliegenden Bebauungsplanentwurf wird die Baustruktur von Teuschnitz aufgenommen und weiterentwickelt. Die Fortführung der baulichen Ausformung liefert einen Beitrag zu einem einheitlichen Ortsbild.

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9.9 Beschreibung der technischen Verfahren und Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben Grundlagen für die Bewertungen der Schutzgutabwägung sind die städtebaulichen und grünordnerischen Festsetzungen des Bebauungsplanes, sowie die Zielvorgaben des Flächennutzungsplanes. Der Umweltbericht stellt eine vorläufige Fassung entsprechend dem bisherigen Planungs- und Kenntnisstand dar. Im Rahmen des weiteren Verfahrens wird der Bericht parallel zur Konkretisierung der Planung und unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse ( ergänzende oder vertiefende Untersuchungen, Stellungnahmen oder Anregungen aus der Beteiligung der Öffentlichkeit bzw. der zuständigen Fachbehörden) angepasst und konkretisiert.

9.10 Beschreibung der geplanten Überwachungsmaßnahmen (Monitoring) Das genaue Konzept für das durchzuführende Monitoring wird im weiteren Verfahren unter Mitwirkung der zuständigen Fachbehörden erarbeitet.

9.11 Allgemeinverständliche Zusammenfassung Das geplante Allgemeine Wohngebiet soll auf einer landwirtschaftlich bewirtschafteten Fläche entstehen. Um den zu erwartenden Eingriff zu beurteilen, wurden die möglichen Umweltauswirkungen des geplanten Vorhabens auf die Schutzgüter Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Luft / Klima, Landschaft, Kultur – und sonstige Sachgüter betrachtet und bewertet. Hierbei wurde festgestellt, dass für die Schutzgüter Boden und Wasser mit Umweltauswirkungen im Sinne des § 2 Abs.4 BauGB zu rechnen ist. Bei den Schutzgütern Tiere und Pflanzen und biologische Vielfalt ist bei einem 'Allgemeinen Wohngebiet' von einer Verbesserung der IST-Situation auszugehen. Diese Verbesserungen der Schutzgutfunktionen sind bei diesem Planfall gegenüber der landwirtschaftlichen Weiternutzung als durchaus erheblich zu bewerten. Mit der geplanten baulichen Entwicklung des 'Allgemeinen Wohngebietes' wird das Erscheinungsbild der betroffenen Umgebung deutlich verändert. Das geplante 'Allgemeine Wohngebiet' wird keine erheblichen Eingriffe in die Schutzgüter Klima / Luft, biologische Vielfalt, Tiere und Pflanzen sowie Natur und Landschaft verursachen. Ausgenommen hiervon ist lediglich die Belastung des Mikroklimas durch Luftschadstoffe, bedingt durch das zusätzliche Verkehrsaufkommen. Nach § 8a Abs.1 des Bundesnaturschutzgesetzes ist der Verursacher eines Eingriffes verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen und unvermeidbare Beeinträchtigungen innerhalb einer bestimmten Frist durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen. Dies erfolgt durch Ausgleichsmaßnahmen innerhalb und außerhalb des Bebauungsplangebietes. Die vorläufige Bewertung der Umweltauswirkungen des geplanten Vorhabens auf die einzelnenSchutzgüter ergibt, dass im Sinne der Umweltverträglichkeit nachhaltige bzw. erhebliche Beeinträchtigungen im Bereich Boden auftreten. Durch bereits erläutere Maßnahmen können jedoch diese ausgeglichen werde.

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Quellen: - StMLU (Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen), Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, „Der Umweltbericht in der Praxis, Leitfaden zur Umweltprüfung in der Bauleitplanung“, München 2006 - StMLU (Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen), „Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft“, Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, 2. erweiterte Auflage, München 2003

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10. Kosten der öffentlichen Erschließung

Aus der Verwirklichung des Planes entstehen folgende Kosten :

1. Straßenbau Erschließungsstraßen inkl. Gehweg 2.225 m² a’ 90,00 € 200.250,00 € Fußweg 250 m² a’ 40,00 € 10.000,00 €

2. Straßenbeleuchtung Straßenlampen 8 St. a’ 1.800,00 € 14.400,00 €

3. Wasserversorgung Hauptleitung 200 m a’ 120,00 € 24.000,00 € Grundstücksanschlüsse 17 Stck. a’ 1.000,00 € 17.000,00 €

4. Abwasserbeseitigung Schmutzwasserkanal 200 m a’ 200,00 € 40.000,00 € Grundstücksanschlüsse 17 Stck. a’ 800,00 € 13.600,00 €

Regenwasserkanal 200 m a’ 200,00 € 40.000,00 € Grundstücksanschlüsse 17 Stck. a’ 800,00 € 13.600,00 €

5. Öffentliche Grünflächen; Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Bepflanzung, Pflege 675 m² a’ 5,00 € 3.375,00 € (innerhalb des Baugebietes)

6. Ingenieurgebühren 58.000,00 € 434.225,00 € zzgl. 19 % MWSt. 82.502,75 €

516.727,75 € Gesamtkosten gerundet: 517.000,00 €

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11. Träger öffentlicher Belange

11.1 LRA Kronach Güterstraße 18 96358 Kronach

11.2 Regierung von Oberfranken Ludwigstraße 20 95444 Bayreuth

11.3 Regierung von Oberfranken, Gewerbeaufsichtsamt Oberer Bürglaß 34 96450 Coburg

11.4 Bayrisches Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Kaulanger 1 96317 Kronach

11.5 Zweckverband zur Fernwasserversorgung Oberfranken Ruppen 30 96317 Kronach

11.6 Staatliches Bauamt Servicestelle Kronach Kulmbacher Straße 15 96317 Kronach

11.7 Wasserwirtschaftsamt Kronach Kulmbacher Str. 15 96317 Kronach

11.7 Regionaler Planungsverband Oberfranken West Ludwigstraße 23 96052 Bamberg

11.8 Bayrischer Bauernverband, Weißenbrunner Str. 1a 96314 Kronach

11.9 Oberfinanzdirektion Krelingstraße 30 90408 Nürnberg

11.10 Landespolizeiinspektion Kronach Kaulanger 2 96317 Kronach

11.11 Bayrisches Landesamt für Denkmalpflege Hofgraben 4 80539 München

11.12 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Trendelstraße 7 95326 Kulmbach

11.13 Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bahnhofstraße 25 95444 Bayreuth

11.14 Handwerkskammer für Oberfranken Kerschensteiner Str. 7 95448 Bayreuth

11.15 Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken Nonnenbrücke 7 a 96047 Bamberg

11.16 Bayernwerk AG, Regionalleitung Oberfranken Luitpoldplatz 5 95444 Bayreuth

11.17 Bayernwerk AG, Netzcenter Naila Zum Kugelfang 2 95119 Naila

11.18 Deutsche Telekom AG Wilhelm-Pilz-Str. 1 95448 Bayreuth

11.19 Bund Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe Kronach Amtsgerichtsstraße 19 96317 Kronach

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11.20 Kreisbrandinspektor Harald Schnappauf Wiesenstraße 16 96367 Tschirn

11.21 Gemeinde Wilhelmsthal Wöhrleite 1 96352 Wilhelmsthal

11.22 Stadt Ludwigsstadt Lauensteiner Str. 1 96337 Ludwigsstadt

11.23 Markt Pressig Hauptstraße 16 96332 Pressig

11.24 Gemeinde Steinbach a. Wald Ludwigsstädter Straße 2 96361 Steinbach a.W.

11.25 Gemeinde Tschirn Schulweg 8 96367 Tschirn

11.26 Gemeinde Reichenbach Hauptstraße 32 96358 Reichenbach

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