Truppenzeitung

Ausgabe 1/2016 Gebirgslage Einrücker Einszwanzigsechzehn Gebirgsjägerball 2016 Hahnenkamm 2016 Tiroler Jungschützen

24er bei den -Meisterschaften in Sestriere

www.bundesheer.at SCHUTZ www.bundesheer.at und HILFE Truppenzeitung Hochgebirgs-Jägerbataillon 24 Nummer 1/2016 3 Oberstleutnant Bernd Rott 6 Ca.STA 2016 11 Hahnenkamm 2016 13 Dienstaufsicht 16 Gebirgslage 19 Einrücker Einszwanzigsechzehn 20 Miliz-Update 24 Garnisonsball 26 Jungschützen Lienz

Verehrte Leser! Eine Vereinfachung des politischen Spektrums durch Abgrenzung anhand einer zweidimensio- nalen Polarisierung beschreibt die Vorgänge in unserer Gesellschaft äußerst unscharf. Zwischen rechts/links, schwarz/weiß, gut/böse, etc. gibt es ein breites Spektrum an Ideen und Vorstellungen. Einen Beitrag zur Orientie- rung darf auch Gebirgsjäger leisten, als Truppenzeitung des Österreichischen Bundesheeres und als Social-Media Intermediär, in dem wir Ihnen Informationen zur Verfügung stellen.www.facebook.com/gebirgsjaeger24 ist zur Zeit das erfolgreichste „Nebenprodukt“. Ein breites Spektrum an sicherheitspolitischen Themen, internationalen Ver- gleichen und internen Abläufen wird zur Diskussion (auch kontrovers) gestellt. www.facebook.com/HGJgB24 stellt die offizielle, mit der ÖBH-Facebookseite verknüpfte Kommunikationsseite des Bataillons dar. Halten Siesich mit Tweets am Laufenden, informieren Sie sich auf Wikipedia, lesen Sie unsere Zeitschrift auf Ihrem Tablet mittels ISSU, interagieren Sie mit Instagram, sehen Sie Bildersammlungen auf Pinterest, lesen Sie Beiträge auf WordPress. gebirgsjaeger24.com NEU! Gebirgsjäger-App NEU! FOLLOW US Redaktionsleitung Kurnik Boris, Vzlt

Impressum: Druck: Amtliche Publikation der Republik Österreich/Bundes- BMLVS / HDruckZ, Kelsenstr. 4, 1030 Wien; 16-00574 minister für Landesverteidigung und Sport Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Gedruckt nach der Richtlinie „Druck- erzeugnisse“ des Österreichischen Republik Österreich/Bundesminister für Landesver- Umweltzeichens, UW-Nr. 943 teidigung und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 Wien Redaktion: Erscheinungsjahr: BMLVS/Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, Dolomitenstra- 2016 ße 38, 9900 Lienz Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Redaktionsleitung und FB-Redaktion: GEBIRGSJÄGER ist eine unabhängige Informationszeit- Vzlt Boris Kurnik schrift des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, erscheint Kontakt: vierteljährlich und ist ein Kommunikationsmittel zwi- [email protected], www.facebook.com/ schen dem JgB24(Hgeb), seinen Angehörigen aller gebirgsjaeger24, www.twitter.com/Gebirgsjaeger24, Stände sowie dem zivilen und militärischen Umfeld. www.about.me/Gebirgsjaeger24 Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder Gestaltung und Layout: und dies muss sich nicht mit der Redaktionsmeinung Vzlt Boris Kurnik decken. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Vertrieb/Versand: Fotos übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nach- StWm Arnold Lerchbaumer druck in Wort und Bild nur mit ausdrücklicher Geneh- Foto/Grafik: migung des Medieninhabers. Die Redaktion behält sich siehe Fotohinweis oder ÖBH/... vor, zur Wahrung des Gesamtbildes Beiträge zu kürzen.

2 Geschätzte Leserinnen und Leser, Hoch- gebirgssoldaten!

In der letzten Ausgabe des Gebirgsjägers verwies ich abschließend auf die aktuell angeordnete Formierung von Kaderein- greifkräften und die Herausforderungen in Bezug auf eine eventuelle Einsatzfüh- rung und das Weiterführen einer erfolg- reichen Ausbildung unserer Rekruten. Mit dieser Ausgabe haben wir den ersten sicherheitspolizeilichen Assistenzein- satz unserer Kadereingreifkräfte und unseres Zuges der Kaderpräsenzeinheit zur Bewältigung der Migrationslage er- folgreich beendet und die Ausbildung unserer jungen Kameraden effektiv und effizient sichergestellt. Wir konnten dies in einer unaufgeregten, einsatzorientier- ten und professionellen Art und Weise umsetzen, so, wie es sich für Hochge- birgsjäger gehört. Die eingesetzten Ka- derkräfte haben sich durch eine profes- sionelle und besonnene Einsatzführung, gepaart mit der gelebten sprichwörtli- chen Genügsamkeit, Improvisationsfä- Obstlt Rott, Genlt Reißner - Dienstaufsicht bei der Gefechtsausbildung higkeit und Härte im Nehmen der Hochge- birgsjäger einen exzellenten Ruf erarbeitet. beurteilte der verantwortliche Offizier des Militär- Die führende Stelle des BMI konnte sich darauf kommandos Wien unseren Präsentations- und verlassen, dass immer dann, wenn die 24er im Informationsraum als den ansprechendsten der Einsatz standen, eine effektive und deeskalie- gesamten Veranstaltung. Im Rahmen der Angelo- rende Präsenz sichergestellt war. Damit haben bung am Heldenplatz erbrachten unsere Grund- sich alle Kader die im Einsatz standen und vor wehrdienenden eine tadellose Disziplinleistung. allem jene Kameraden, die Führungsverantwor- Parallel zur weiterführenden Ausbildung bewähr- tung wahrzunehmen hatten, erfolgreich bewährt ten sich die Frauen und Männer des Vollkon- und um unser Bataillon verdient gemacht. Ihnen tingents auch in der Unterstützungsleistung im allen gebührt Hochachtung für eine vorbildliche Rahmen der Bewältigung der Migrationslage und Leistung! zeichneten sich durch Disziplin und hohen Leis- tungswillen aus. Nach dem ersten Teil der spezi- Die neben der Bewältigung der Einsatzaufgabe alisierten Gebirgsausbildung stehen sie derzeit erforderliche Fortführung einer zielorientierten für Einsätze zur Katastrophenhilfe gemäß ihrer und effektiven Ausbildung unseres Vollkon- Spezialisierung als Hochgebirgsjäger im Rah- tingentes bedingte Flexibilität im Planen und men der Lawineneinsatzkräfte Tirol bereit, be- Handeln sowie eine überdurchschnittliche Be- reiten sich auf die Abschlussübung im Rahmen lastbarkeit und methodische Kompetenz der ver- der Gefechtsübung der Theresianischen Militär- bliebenen Ausbilder. Sie haben damit die Basis akademie vor und führen ihre Einsatzausbildung für die Erfüllung unseres Grundauftrages sicher- weiter fort. Diese Ausbildung zum feldverwen- gestellt und dabei die Grundtugenden der Hoch- dungsfähigen Hochgebirgsjäger hat dabei für gebirgsjäger gelebt. den Erhalt der spezialisierten Fähigkeiten nicht nur für den Verband entscheidende Bedeutung. Im Rahmen der Leistungsschau anlässlich des Staatsfeiertages wurde die Repräsentanz der In diesem Zusammenhang ist auch der 2. Platz Gebirgstruppe am Heldenplatz traditionell enga- des Hauptmann Trixl bei den Heeresmeister- giert durch unser Bataillon sichergestellt. Dabei schaften im Sportklettern einerseits als hervor- 3 ragende persönliche Leistung andererseits auch durch das Befassen mit nationalen und interna- als exemplarischer und vor allem sichtbarer Be- tionalen Grundlagen sowie durch die notwendi- weis der höchst spezialisierten Befähigungen in ge Zusammenfassung und Prüfung gelebter Ge- unserem Kampfverband zu beurteilen und als fechtstechniken und Verfahren eine Vertiefung in vorbildlich zu würdigen. der Spezialisierung notwendig, die als zukunfts- weisender Impuls für das eigene Gefechtshan- Auch die erfolgreiche Repräsentation der öster- deln aller Ebenen unseres Verbandes sinnvoll reichischen Gebirgstruppe im Rahmen der in- nutzbar erscheint. Unsere Aufgabe wird es sein, ternationalen Wintermeisterschaften der Alpini in der Jahresplanung 2016/2017 die Vorausset- Truppen in Sestriere durch einen Zug aus Grund- zungen zu schaffen, dieses neu formulierte The- wehrdienern und spezialisiertem Kader zeigt die oriewissen zukünftig auch praktisch zur Anwen- ungebrochen hohe Fachkompetenz unseres spe- dung zu bringen und so für alle Kommandanten zialisierten Kampfverbandes. Die Platzierungen in praktische und gelebte Expertise zu transfor- 3 und 5 im Riesentorlauf sind dabei als echte mieren. Die Tatsache, dass das JgB24(HGeb) im Spitzenleistungen zu werten. In der Königsdiszip- Rahmen der 6. Jägerbrigade für das Ausarbeiten lin, dem Zugswettkampf traten unsere Rekruten der Bataillonsvorschrift herangezogen wird, darf und ihre Kommandanten gegen Berufssoldaten durchaus als Folge unserer laufenden Bemühun- aus 15 Nationen an und erkämpften Platz 17 bei gen die nationale Themenführerschaft im Ge- 26 teilnehmenden Zügen. In der internationalen birgskampf zu erarbeiten, beurteilt werden. Die Gesamtwertung erreichten die 24er Rekruten vorhandene und aktuelle Expertise im Verband den 11. von 20 Plätzen. Hochachtung Kamera- ist das Verdienst der 24er-Spezialisten aller Ebe- den, gut gekämpft! Österreich kann stolz auf Eu- nen, die die Prämisse des Einsatzbezuges aller ren Leistungswillen sein. militärischen Handlungen leben und sich in ih- Die aufrichtige Achtung, offene Gastfreundschaft rem Selbstverständnis die Rolle als Träger des und Kameradschaft der italienischen Gastgeber Kampfes im Hochgebirge erhalten haben. wird allen Beteiligten in Erinnerung bleiben. Die Die jährliche Planungsklausur für den Jahres- detaillierte Auswertung der Wettkämpfe hat be- befehl 2016 stand somit unter der Vorgabe die gonnen und soll eine verbesserte Ausgangsbasis Hochgebirgskampffähigkeit des Bataillons wei- für eine Teilnahme im nächsten Jahr schaffen. ter zu erhöhen und die Notwendigkeiten des si- Mit gezieltem Training und erweitertem Wissen cherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes sowie um Abläufe und Regelungen wird man mit den jener der Aus- und Fortbildung unserer Kader 24er Hochgebirgsjägern bei den nächsten Welt- und Wehrdienenden abzudecken. Dies führte meisterschaften der Gebirgstruppen zu rechnen notwendigerweise zu einer ressourcenorientier- haben. ten Planung in Varianten um möglichst viel hoch- Durch die notwendigen Truppengestellungen für gebirgskampfspezifische Vorhaben und eine den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz hohe Dichte an qualifizierten Aus- und Weiterbil- wurde eine Schwergewichtsbildung im letzten dungsmaßnahmen sicherzustellen und bedingt Quartal 2015 notwendig und das Kommando eine flexible Einstellung auf Lageänderungen der 6. Jägerbrigade befahl die Streichung einiger in der Assistenzgestellung. Die Voraussetzun- Vorhaben. Mit dem Wegfall der Führungsfortbil- gen für das Folgejahr sind somit ähnlich einer dung Gebirgskampf für unsere neu ausgemus- Einsatzplanung zu bewerten, die naturgemäß terten Kommandanten, der Absage der zweiwö- von der aktuellen Lage-Entwicklung abhängen chigen Evaluierungsübung auf Kompanieebene muss. Die notwendige Flexibilität in Planung und „Kampf im extremen Gelände“ und der Verschie- Umsetzung ist somit nicht als Belastung und bung der Führungssimulatorausbildung musste Störung der persönlichen Routine sondern als unser spezialisierter Einsatzverband Verluste an einsatznahes Handeln, wichtiges Training und Fachexpertiseerhaltenden Ausbildungsvorhaben Grundkönnen aller Ebenen zu verstehen. in Kauf nehmen, die es zumindest annähernd zu Neben dem Formieren, Bereithalten und Einset- kompensieren gilt. zen von kompaniestarken Kadereingreifkräften, Dies werden wir durch eine breite Einbindung der Abstellung verschiedener Spezialfunktionen aller Führungsebenen in die laufende Erstellung und dem Bereithalten und Einsetzen des Ba- der bi-nationalen Vorschriften (AUT/DEU) für den taillonskommandos und der Stabskompanie im Gebirgskampf auf gefechtstechnischer und tak- sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz, wird tischer Ebene ermöglichen. Dabei wird sowohl 2016 der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung 4 unseren Vollkontingents im Rahmen einer Ver- der Bataillonsmeisterschaften zur Evaluierung legung ins Hochgebirge zu überprüfen sein. Der der gefechtsbezogenen Fähigkeiten und Fertig- Ausbau eines zusätzlichen Kompaniegebäudes keiten gefördert und überprüft. in Containerbauweise in der Haspinger Kaserne ist zu koordinieren und Die wesentliche Leistung gleichzeitig die Räumung für die Jahre 2016/2017 der Kaiser-Franz-Josef- wird somit die erfolgreiche Kaserne und Migration Einsatzbewältigung und der 1/24 zu bewerkstel- das Aufrechterhalten der ligen. Den mit Mitte des spezialisierten Hochge- Jahres zu erwartenden birgskampffähigkeit unse- neuen Organisationsplan res Kampfverbandes unter des Verbandes haben wir Sicherstellen einer kader- umzusetzen und die Ver- starken und hochqualifi- antwortung für das Miliz- zierten Struktur sein. Die Jägerbataillon Tirol zu 24er-Vision stellt dabei übernehmen. Die Vorha- unverändert die Leitlinie ben im Rahmen der Part- unseres Handelns dar und nerschaft mit den monte- ist weiter mit allen vorhan- negrinischen Kameraden und das 100-jährige denen Mitteln als mittelfristiges Ziel zu verfol- Jubiläum der Sprengung des COL di LANA sind gen. Das Erreichen unserer nächsten Ziele, die dabei zu berücksichtigen und unter Weiterbetrei- erfolgreiche Bewältigung der Einsatzaufgaben ben der Aus- und Fortbildung unser Kader umzu- und das visionsorientierte Entwickeln unseres setzen. Verbandes wird uns 2016/17 fordern und nur durch das bewährte gemeinsame Handeln un- Dies muss unter möglichst effizienter Aufrechter- ter Einhaltung der Gebirgsjägertugenden, durch haltung unserer Spezialisierung und des Allein- erhöhte Führungsleistung und Flexibilität, unser stellungsmerkmals Hochgebirgskampffähigkeit bewährtes hohes Engagement und das sprich- erfolgen. Die persönliche Einsatzvorbereitung wörtliche „zähe Ausharren“ der 24er Hochge- unserer Kommandanten soll dabei im Wege der birgsjäger zu bewältigen sein. Fortbildungsreihe „Commander`s Challenge“ und der dazu nötigen Vorbereitung sichergestellt Gemeinsam voran unterm Edelweiß! Kamera- werden. Die gefechtstechnische und hochge- den, Kurs halten! birgskampfspezifische Leistungsfähigkeit unse- rer Soldaten wird im Rahmen des „Combat Rea- Ihr Bataillonskommandant diness Program“ unter Anpassung und Nutzung ROTT, Obstlt

ET Einszwanzigsechzehn

ET EINSZWANZIGSECHZEHN. Ein Fotoal- bum, das die Ausbildungszeit der system- erhaltenden Funktionssoldaten bei uns dokumentiert. Feierliche Waffenübergabe auf dem Sportplatz der Haspinger Kaserne. 5 Campionati Sciistici delle Truppe Alpine Die italienischen Skimeisterschaften der Gebirgs- truppe waren ursprünglich ein rein nationaler, militärischer Wettbewerb zwischen den Re- gimentern der italienischen Gebirgstruppe. Sie wurden erstmals im Jahr 1931, mit Aus- nahme des Zweiten Weltkrieges sowie einiger Nachkriegsjahre, jährlich ausgetragen. Die Veranstaltungsorte wechselten in den folgenden Jahrzehnten häufig.

Im Jahr 2016 fand die Ca.STA zum wie- derholten Male im Weltcupskiort Se- striere statt. Nach einer neunstündi- gen Autofahrt er- reichten die Man- nen aus Lienz am Sonntagabend etwas erschöpft, aber dennoch vol- ler Vorfreude auf die kommenden Tage den Zielort nahe der französi- schen Grenze. Am Folgetag, dem 25. Jänner 2016, fand Insgesamt 45 km und 2.800 Höhenmeter werden bei der die feierliche Eröff- Königsdisziplin abverlangt. 24er Hochgebirgsjäger. Foto: ESERCITO, Italia nungszeremonie unter Beisein unseres Batail-

6 lonskommandan- ten Oberstleutnant Bernd Rott in Se- striere statt. Die Teilnehmer beim diesjährigen Wett- bewerb kamen aus nicht weniger als 16 Nationen. Un- ter anderem aus Deutschland, der Schweiz, Frank- reich, USA, Bul- garien, Spanien, Bosnien und Ru- mänien. Ein militärischer Wintersportkampf mit internationa- Schießen auf Kurzdistanz, . Foto: ESERCITO, Italia ler Beteiligung, bei dem heuer erstmals ein Jä- gerzug, formiert aus Grundwehrdienern des Ein- rückungsturnus Oktober 2015, teilnahm. Doch zu- vor zu den Einzel- bewerben, welche neben dem eigent- lichen Hauptwett- bewerb – dem Zugswettkampf, ausgetragen wur- den. Hier erreich- te im Riesentor- lauf Klaus Gstinig von der Betriebs- staffel Haspinger Kaserne, neben weltcuperprobten Kaderrennläu- fern, den hervor- ragenden dritten Platz. Rekrut Elias Schneider aus der Kampfunterstüt- Verwundetenbergung mit Universaltrage. Schweizer Armee. Foto: ESERCITO, Italia zungskompanie unseres Bataillons erreichte in der Gesamtwertung den beachtlichen fünften Platz und verpasste nur knapp das Podest. Im Langlaufbewerb über 15 Kilometer konnte mit Gefreiter Laurens Kammerlander aus der Gar- nison St. Johann/Tirol ein erfahrener und wett- kampferprobter Nachwuchsathlet gewonnen wer- den. Dieser absolvierte den selektiv angelegten Kurs in beachtlichen 33,32 Minuten und belegte

7 in einem hochka- rätig besetzten Starterfeld den 27. Platz. Im dritten Einzelbewerb mit österreichischer Beteiligung, dem reinen Skitou- renlauf, hielt mit Delegationsleiter Hauptmann Johan- nes Url ein Offizier des Bataillonssta- bes 24 die Fahnen hoch. Als einer der wenigen Teil- nehmer, der ohne windschlüpfrigen Rennanzug dafür mit Bataillonsfah- Insgesamt 45 km und 2.800 Höhenmeter werden bei der ne unterwegs war, Königsdisziplin abverlangt. 24er Hochgebirgsjäger. Foto: erzielte er einen Platz unter den Top 100! – Gra- ESERCITO, Italia tulation zu den gezeigten Einzelleistungen. Die Formierung für den im Zugswettkampf star- tenden Jägerzug fand in einer durchaus „sportlich bemessenen“ Vorbereitungszeit statt. In knapp zehn Tagen wurde der Jägerzug, bestehend aus Zugskommandanten und einem -Stellvertreter, den zwei Gruppenkommandanten, sowie zwölf Grundwehrdienern (siehe Foto re.) intensiv auf den bevorstehenden Wettbewerb vorbe- reitet. Neben dem typisch militäri- schen Handwerk – unter anderem Scharfschießen, Handgranatenwer- fen, Orientieren im Gelände und Fernmeldedienst sowie der Selbst- & Kameradenhilfe in Form einer Ber- gung und Verwun- detentransport über 5 Kilometer, wurde dem Jäger- Großartige Show und würdige Abschlußfeier in Sestriere. zug auch ein ge- Foto: ESERCITO, Italia meinsames Absolvieren eines Riesentorlaufes auf einer Länge von 500 Metern abverlangt. Zu-

8 sätzlich zu den Sta- tionen mussten die Teilnehmer aufge- teilt auf drei Tage, mit Tourenski und Felle insgesamt 45 Kilometer und knapp 2.800 Hö- henmeter bewäl- tigen. Nach zwei schweißtreiben- den Wettkampf- tagen konnte der erste und einzige für Österreich am Start stehende Wettkampfzug im abschließenden „Speedbewerb“ über 500 Metern und 120 Höhen- Gemeinsam gekämpft, gemeinsam gefeiert. Gebirgstruppe meter noch drei Plätze gutmachen und erreichte der Alpenländer. Foto: Montebianco als einziger mit Grundwehrdienern startende Jä- gerzug den ausgezeichneten 17. Platz.

MAIER Markus, Hptm Stv KpKdt StbKp/JgB24(HGeb)

v.l. OStWm Diego Pientrunti, OStWm Johannes Webhofer, Wm Michael Webhofer, Wm Michael Gliber, Rekr Andrä Hackl, Rekr Manuel Bodner, Rekr Marcel Fuetsch, Rekr Martin Niederwieser, Rekr Michael Dichtl, Rekr Niclas Oberhauser, Rekr Thomas Guggenberger, Rekr Daniel Berger, Rekr Gernot Lindner, Rekr Leonardo Genghini, Rekr Benjamin Bodner, Rekr Gregor Bletzacher. Foto: Montebianco

9 Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts wurde die Alpini-Brigade Orobica 1991 in Meran aufgelöst, wobei drei ihrer Bataillone von der Tridentina übernommen wurden. Letztere Brigade verlor ihre beiden bisherigen Artilleriebataillone Asiago in Toblach und Vicenza in Elvas sowie die gekaderten Reservebataillone in und Val Brenta in . Die verbliebenen Bataillone nahmen im Allgemeinen aus Traditionsgründen wieder die Bezeichnung Regiment und die entsprechende Nummerierung an. In den 1990er Jahren bestand Gefreiter Kammerlander. die Tridentina aus einem Stabs- und Versorgungs- verband in Brixen, aus den Alpini-Regimentern 5 in , 6 in und Toblach und 11 in Bruneck, aus dem 18. Alpini-Ausbildungsregiment und dem 5. Gebirgsartillerregiment in Meran und aus einem Logistikbataillon in Vahrn bei Brixen.

1997 folgte die Auflösung der Alpini-Brigade Ca- dore in sowie die Umbenennung des IV. Gebirgskorps in Bozen in oder Gebirgstruppenkommando. Die Alpini-Brigade Tridentina wurde schließlich zwischen 2000 und Ende 2002 aufgelöst. Ihr 5. Alpini-Regiment in Ster- zing ging an die relativ weit entfernte Alpini-Brigade Rekrut Schneider, Fachinspektor Gstinig Julia in , das verkleinerte 6. Alpini-Regiment am neuen Standort Bruneck wurde vom Gebirgs- truppenkommando übernommen und mit Ausbil- dungsaufgaben sowie mit dem Unterhalt der ver- bliebenen militärischen Einrichtungen im Pustertal beauftragt und die restlichen Verbände aufgelöst.

Name und Traditionen der Triden- tina gingen am 1. Januar 2003 an einen neuen Divisionsstab innerhalb des Gebirgstruppenkom- mandos in Bozen. Zusammen mit zwei weiteren Stäben dieser Art in Vittorio (heute in Florenz) und San Giorgio a Cremano war der Divisionsstab Tridentina für Planungsaufgaben zuständig und sollte bei Bedarf die Führung von Auslandseinsätzen übernehmen.

Informative Website. Red. GJ

10 Hahnenkamm 2016

Der Einsatz im O-Ton: Grundwehrdie- ner und Berufssoldat. Kitzbühel, 15. bis 27. Jänner 2016 - 108 Soldaten des Hochgebirgsjäger- bataillons 24 aus St. Johann/T und Lienz im Einsatz, um das 76. Hahnen- kammrennen zu ermöglichen. Generalmajor Herbert Bauer, Militär- kommandant von Tirol: „Der äußerst schwierige Einsatz erfordert bestens ausgebildete Alpinsoldaten, die in Vzlt Werner Rieder, Zugskommandant II./3./24 der Lage sind, mit Steigeisen oder Für mich war das 76. Hahnenkammrennen der 10. Einsatz am Ganslang-Hang. Heuer fanden bereits zum zweiten Mal zwei Slalomläufe auf der selben Piste Ski, bei Tag und Nacht und jeder Wet- statt, dies verdoppelte natürlich auch den zeitlichen Aufwand dafür. Wir konn- terlage auf den vereisten Hängen zu ten jedoch dieses Jahr von Wetterglück sprechen und durch Kunst- und Natur- arbeiten. Diese Notwendigkeiten wer- schneelage herrschten gute Bedingungen. Die Zusammenarbeit mit dem Ski- den durch die Gebirgstruppen der 6. Club gestaltete sich auch dieses Jahr hervorragend, so wurden unsere Rekruten Jägerbrigade bestens erfüllt.“ von den eingesessenen „Skiclublern“ herzlich willkommen geheißen und in ihrer Arbeit unterstützend eingewiesen. Krönender Abschluss des Einsatzes war nicht Für den Kommandanten der einge- nur das besondere Sporterlebnis, sondern auch der kameradschaftliche Aus- setzten Kräfte, Oberleutnant Gernot klang bei einem gemütlichen Abendessen mit dem KSC und die Überreichung Strobel, besteht die Herausforderung von kleinen Erinnerungsgeschenken an alle Teilnehmer. in der zeitgerechten Planung, der um- sichtigen und fürsorglichen Führung sowie der vorausschauenden, umfas- senden Logistik. „Für die Soldaten ist auch ein entsprechender Ausbil- dungszweck gegeben: Es wird zum Beispiel das Bewegen im schwierigen Gelände und die gesicherte Arbeit in extrem verschneiten oder vereisten Hängen geübt.“ General Othmar Commenda, Chef des Generalstabes, war im Rahmen seiner Dienstaufsicht vom Leistungs- willen und der Leistungsfähigkeit der Gebirgstruppe, die auf Schiern und Steigeisen ihre Aufgaben erfüllen musste, beeindruckt. Rekr Dominic Waibel, Kraftfahrer/Funker beim III./3./24 (3. Zug der 3. Kompa- nie Jägerbataillon 24) Im Großen und Ganzen war der Einsatz am Hahnenkamm für mich eine tolle und Bericht/Fotos: Martin Hörl interessante Erfahrung. Neben einer kleinen Auszeit vom militärischen Alltag wurde mir ein Blick hinter die Kulissen dieses beeindruckenden Events gewährt. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesheer und dem Kitzbühler Skiclub verlief reibungslos, was auch an Tagen die um 03.00 Uhr begannen ein produk- tives Arbeiten in kameradschaftlicher Atmosphäre ermöglichte. Persönlich habe ich den Hahnenkammeinsatz genossen, wenn ich auch der Meinung bin, dass den fleißigen Rekruten eine angemessene Entschädigung zustehen würde als 1 – 2 freie Tage.

11 „Ohne Euren unermüdlichen Dienst, wäre der Erfolg dieser einzigartigen Sportveranstaltung nicht möglich.“ Anerken- nung von „ganz Oben“

... und eine Dienstfreistellung für außergewöhnliche Leistung im Umfang von zwei Tagen auszusprechen. (!) 12 DIENSTAUFSICHT!

Der Kommandant der österreichischen Streitkräfte, Generalleutnant Mag. Reißner, zur Dienstaufsicht beim Hochgebirgsjägerbataillon 24. 17. Februar 2016. Haspinger Kaserne. Begleitet vom Kommandanten der 6. Jägerbrigade, Brigadier Mag. Grünwald und dem Fachoffizier für Gebirgskampf und internationale Gebirgsausbildung der Abteilung Controlling und Inspizierung, Oberst Lasser (und dem ersten heftigen Schneefall der Saison Anm. Red.) nahm der General die Meldung der „Ehrenjägergruppe“ entgegen. Der Auftrag der 24er Hochgebirgsjäger war es, neben dem Lagevortrag zur Orientierung über den Kampfverband, ein Konzept für die integrierte Gefechtsschießausbildung unter Nutzung der Duellsimulations-Systeme (DuSim) vorzustellen. Der Kommandant der österreichischen Streitkräfte nahm sich dazu über 10 Stunden Zeit und verabsäumte es dabei nicht, den Aktivkader in einer Stunde des Kommandanten über die aktuelle Lage zu informieren und sich den brennendsten Fragen unserer Führungskader detailliert zu stellen. Er suchte das Gespräch mit den Hochgebirgsjägern des Einrückungstermins X/15 und legte auf einen aktiven Meinungsaustausch mit dem Dienststellenausschuss Wert. Oberstleutnant Rott informierte den Kommandanten der Streitkräfte über die aktuelle Lage im Kampfverband und wies dabei im Detail in die Maßnahmen im Rahmen des 24er „Change Managements“ ein. Der integrierte Ansatz aus bewusster Entscheidung für unser Bataillon, gemeinsam erarbeiteter Vision, abgeleiteten Zielen und nachvollziehbaren, im täglichen Dienstbetrieb anwendbaren Umsetzungsstrategien, fand die Zustimmung der Dienstaufsicht. Der Kommandant zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft, dem ungebrochenen Leistungswillen und der offensichtlichen Fachkompetenz des Hochgebirgskampfverbandes. Im Zuge der Ausbildung wurde dem Inspektionsteam der umfassende 24er Ausbildungsansatz im Themenbereich Gefechtsschießausbildung vorgeführt. Der Bataillons-Schießausbilder, Vzlt Tagger, wies den Kommandanten dabei detailliert und engagiert ein. Trockentraining, Schießtechniktraining am SCATT Simulator, Situations-Drill und Waffenhandhabung unter Stress sowie ROE Training im improvisierten Schießkino, 13 Trupp-Verhalten im Indoor-Reaktionsparcours des Bataillons und Trupp-Drill im Ortskampf unter Nutzung des DuSim Scheibensatzes waren dabei seine ersten Themen. An der modularen Bewegungsstrecke führten die Hochgebirgsjäger den Nutzen des DuSim beim Erlernen, Festigen und situativen Anwenden der Bewegungsarten und des Feuergefechts im Buddy-team vor. Nach der Verlegung auf die Gefechtstrainingsanlage des Verbands konnte das Inspizierungsteam die Ausbildung im Gelände unter angeleiteter Anwendung der Duellsimulation auf Gegenseitigkeit erleben. Dabei unterstrich der Kommandant des Bataillons die Notwendigkeit der korrektiven Präsenz erfahrener Ausbilder zusätzlich zur Simulation. Im Rahmen eines Zugsangriffes im Waldgelände wurde als gefechtstechnischer Höhepunkt die erweiterte Anwendung des DuSim zur Darstellung der Notwendigkeit der Sicherheitsabstände im Gefecht und der Feuereffektivität der U-teile demonstriert. Als Neuerung stellten die 24er Hochgebirgsjäger die Integration der SAN Simulation auf der gefechtstechnischen Ebene unter Kombination unterschiedlicher jedoch komplementärer Simulationsmethodik vor. Da entsprechend der Einsatzvorbereitungs- philosophie der 24er Duellsimulation nur ein Hilfsmittel und nie Selbstzweck auf dem Weg zur Kampfeffektivität im scharfen Schuss sein kann, wurde der Vorführungstakt mit Trupp- Gefechtsschießen mit dem Thema Feuerkampf in der Bewegung abgeschlossen und die Abläufe der neu gestalteten Bataillonsmeisterschaften im Gefechtsschießen vorgestellt. In der Nachbesprechung zollte Generalleutnant Reißner allen Mitwirkenden seine Anerkennung und stellte dem Verband ein ausgezeichnetes Zeugnis aus. Seine besondere Wertschätzung für die initiative und effiziente Neugestaltung des Ausbildungsansatzes in der Gefechtsschießausbildung dokumentierte er durch Verleihung des „Commander´s Coin“ an Vzlt Tagger, an dessen Rückseite sinngemäß der Wahlspruch: „Entweder finden wir einen Weg - oder wir schlagen uns einen“ geprägt ist. Dieses Motto, so der General, passe sehr gut zu dem vorgefundenen Einsatzgeist der 24er Hochgebirgsjäger.

Bericht: Redaktion GJ, Foto: Kurnik

14 Jetzt exklusiv bei STEINADLER. Die Dienstgrade des Bundesheeres als Klett-Version.

www.steinadler.com/klett-dienstgrade

T 050 6780 | www.steinadler.com Der Ausrüster für Einsatz und Abenteuer

15

Unbenannt-33 1 12.02.16 15:25 InnovativesJgB 24 Der taktische und operative Verlauf zahlreicher militärischer Auseinandersetzungen der Kriegsgeschichte wurde durch den Kampf im Gebirge nachhaltig beeinflusst. Zahlreiche sicherheitspolitische Konfliktzonen der Gegenwart und auch der Zukunft liegen in gebirgigen Regionen. Aufgrund des technischen Fortschrittes und der Entwicklung von Streitkräften wird das zukünftige Konfliktbild zunehmend von asymmetrischen Formen der Konfliktaustragung geprägt. Das Gebirge bietet, ebenso wie urbane Regionen, asymmetrisch kämpfenden Kräften zahllose Möglichkeiten, die technologische Überlegenheit konventioneller Streitkräfte zu unterlaufen. Entscheidend für die Auftragserfüllung von Streitkräften im Gebirge oder in gebirgsähnlichem Gelände (z.B. ) ist der Umgang mit den jeweiligen Umfeldbedingungen - der Gebirgslage. Im Gebirge eingesetzte Kräfte müssen die Lage und Informationen in nahezu Echtzeit darstellen und verarbeiten. Das steht im operativen Fachkonzept „Einsatz im Gebirge“. Deshalb haben wir uns

Gebirgszelle des Bataillonsstabes: Thalhammer, Schuß 16 dazu entschlossen, einen Teil der Informationen, nämlich die Gebirgslage, unter anderem in Form einer Webseite zur Weitergabe zu nutzen. Beweglichkeit ist die Kernaufgabe der Gebirgstruppe. Für diese Beweglichkeit ist es unumgänglich, eine ständige Beurteilung der Gebirgslage durchzuführen, um auf die sich rasch ändernden Umfeldfaktoren im Hochgebirge, die sich in einem bestimmten Raum zu einer bestimmten Zeit auf das militärische Handeln nachhaltig auswirken, zu reagieren. Das Internet ist eine Informationsquelle welche 24 Stunden, 7 Tage die Woche verfügbar ist und mittlerweile bis auf die unterste Ebene durch Smartphones Schneeprofile werden durch qualifiziertes Personal abgerufen werden kann. Informationen vor Ort erstellt und durch die Gebirgszelle im Inter- können auch in grafischer Form oder als Film- oder Bilddatei net zur Verfügung gestellt. weitergegeben werden, was die Entscheidungsfindung für die Gebirgszelle und den Kommandanten entscheidend erleichtert. Das Ergebnis der Erkundungstrupps einzelner Einheiten kann im Kommando zeitnah zusammengefasst und für alle Qualifizierten rasch ins Netz gestellt Grundlagen können auf dieser Seite zur Verfügung werden um sich ein Gesamtbild gestellt werden. über den Einsatzraum bzw. den Marschweg zu bilden. Die Gebirgslageseite wird ausschließlich bei Einsätzen und Übungen aktualisiert. Dolomitenfront, Erster Weltkrieg. Aus den Aufzeichnungen der Kaiserjäger: „… Und da wird die künstlich ausgelöste Lawine zur schrecklichsten aller Waffen. Haben die Beobachter festgestellt, dass irgendwo hinter den feindlichen Stellungen eine Trägerkolonne bergan keucht oder Schneeschaufler an den Wegen arbeiten, so beginnt das Schießen auf die Kammwechten. Meist genügt nur eine Salve von vier kleinen Brisanzgranaten, oft auch ein einzelner Schuss, um das Verderben loszulassen. Der ganze Hang kommt ins Rollen, schiebt sich übereinander, drängt in auf- und niederwogenden Wellen talab. Die Italiener unten springen aus dem Hohlweg, den sie geschaufelt haben, beginnen nach links und rechts durch den Schnee zu waten. Da hat sie die Lawine schon erreicht. Ein Wall begräbt sie, stürzt weiter, prallt gegen den Waldrand, der noch zweihundert Meter tiefer liegt. Die Bäume purzeln durcheinander, werden geknickt, zerschmettert, mitgerissen. Donnerähnliches Rollen schlägt herauf, Der Gefahrenplan wird durch den Kommandanten bricht sich an den Wänden. Über der und die Gebirgszelle erstellt und ständig aktuell der Lawinenbahn steht wohl zehn Minuten lang eine flimmernde Wolke Truppe zur Verfügung gestellt. hoch gepeitschter Schneemassen, die sich langsam auf das Grab der Verschütteten niedersenkt …“

Aus den Aufzeichnungen der Gebirgsjäger der Deutschen Wehrmacht: „… Überall im Gelände eingenistete russische Scharfschützen der Marineinfanterie mussten zeit- und blutraubend ausgeschaltet werden. Als dies gelungen war, hatte sich die Wucht

17 des Schneesturms auf den Höhen und Felskuppen derart gesteigert, dass nichts mehr ging … Im arktischen Sturm funktionierte kein MG, Geschütz oder Panzer, nur noch unsere Gebirgsjäger kämpften mit dem bloßen Seitengewehr, wobei sie den Gegner oftmals erst beim Abtasten der Koppel erkannten …“

Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit: „Im sowjetisch-afghanischen Konflikt ist eine hochmoderne Armee auf mangelhaft organisierte, schlecht ausgerüstete, teils gar rivalisierende Widerstandskämpfer gestoßen. Diese wussten aber im unwegsamen, kargen Gelände zu überleben und zu kämpfen …“ und „Vor allem Truppenkontingente aus südlichen Ländern zeigten sich im Bosnien- Konflikt den Herausforderungen, die ein harter Winter in einer Gebirgsregion stellt, Die Gefahrenquellen werden von den zivilen Quel- nicht gewachsen …“ len und den Erkundungsergebnissen des qualifizier- ten Personals durch die Gebirgszelle ausgewertet. Ausblick: Im modernen Gefecht laufen alle Phasen sehr rasch und komplex ab, insbesondere beim Kampf der verbundenen Waffen. Dies erfordert bestens ausgebildete, abgehärtete und erfahrene Soldaten, entsprechende Mittel und Ressourcen sowie schnell verfügbare und genaue Beurteilungsgrundlagen. Durch die zunehmende Internationalisierung der Einsätze des Österreichischen Bundesheeres gilt es, bisher als „exotisch“ eingestufte Bereiche mit einzubeziehen.

Autoren, Grafik/Foto: Schuß, Thalhammer, Kurnik

Schneeprofile werden durch qualifiziertes Perso- nal vor Ort erstellt und durch die Gebirgszelle im Internet zur Verfügung gestellt. ET Einszwanzigsechzehn

3K: Kommandieren, Kontrollieren, Korrigieren. Die Ausbilder achten bei allen notwendigen Anordnungen auf die korrekte Anwendung und Durchführung. 18 ET Einszwanzigsechzehn

Beim so genannten „Waffen- und Schießdienst“ steht nicht nur die technische Beherrschung der Handfeuerwaffe im Vordergrund. Die Einhaltung und Umsetzung der Sicherheits- bestimmungen fordert extreme Aufmerksamkeit und Umsicht. Der großen persönlichen Verantwortung jedes Einzelnen wird in der intensiven Ausbildung ebenso Rechnung getragen.

weiterer Fotos auf unserer Facebookseite: www.facebook.com/gebirgsjaeger24

19 Miliz-Update Miliz-Update: Auf diesen Seiten berichten wir von und für die geschätzten Kameraden unserer Milizverbände. Wir werden uns auch hier bemühen objektiv, faktisch, authentisch und zeitnah JgB 24 Informationen zur Verfügung zu stellen.

Redaktion Gebirgsjäger Klug (SPÖ) seine Vorstellungen zur Zukunft der Miliz vor. Die grundsätzliche Ausrichtung wurde bereits im Rahmen des Strukturpakets ÖBH 2018 Aktuell präsentiert. Mit Ministerratsbeschluss vom 14.09.15 hat die Der Schutz kritischer Infrastruktur rückt als Kern- Bundesregierung entschieden, bis zu 2.200 Solda- aufgabe der Miliz in den Vordergrund. Kritische ten des Bundesheeres zur Bewältigung der Flücht- Infrastruktur wie Verkehrsknotenpunkte, Um- lingssituation in einen sicherheitspolizeilichen spannwerke und Wasserversorgung sind die Le- Assistenzeinsatz zu entsenden. Ziel ist es, einen bensadern der Republik. Jede Kompanie wird in kontrollierten und geordneten Ablauf der Flücht- Zukunft zumindest ein zugeteiltes Schutzobjekt lingsbewegung sicherzustellen. bekommen und direkt am Objekt üben, um best- möglichst für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Ca. 40 Soldaten des Jägerbataillons Oberösterreich sind seit 28. Jänner 2016 in Salzburg im sicher- Weiters wird die Miliz personell gestärkt. Bis 2018 heitspolizeilichen Assistenzeinsatz. Erstmals seit sollen etwa 5.000 Soldaten beordert und zwölf zu- Beginn der Assistenzleistung des Bundesheeres sätzliche Jägerkompanien werden aufgestellt. In kommt dabei ein Zug Milizsoldaten geschlossen einer zweiten und dritten Phase kommen nochmal zum Einsatz; bisher waren Soldaten der Miliz zur insgesamt 28 Kompanien – also etwa 4.000 Mann Verstärkung von Präsenzeinheiten in Einzelfunk- – dazu. tionen eingesetzt worden. Zusätzlich sollen laut Ministerium bis ins Jahr 2019 Momentan befinden sich ca. 200 Milizsoldaten im rd. 29 Millionen Euro in neue Ausrüstung fließen. siPolAssE in den Bundesländern Steiermark, Kärn- Jeder Milizsoldat wird dann mit einem neuen ten, Salzburg und Tirol, das ist immerhin ein Fünf- Kampfanzug und einem modernen Kampfhelm tel der eingesetzten Kräfte. Tendenz: steigend. ausgestattet sein. Jede Jägerkompanie wird ein Wärmebild- und jede Jägergruppe zumindest ein Nachtsichtgerät zur Verfügung haben. In einem Hintergrund zweiten Schritt werden ab 2020 weitere 48 Millio- nen Euro investiert, um weitere Verbesserungen Gemäs Art. 79 Abs.1 B-VG ist das Bundesheer nach bei der Ausrüstung vorzunehmen. den Grundsätzen eines Milizsystems einzurichten. Ein neues finanzielles Anreizsystem soll 2017 Dementsprechend besteht das Bundesheer aus ei- endgültig in Kraft treten. Dabei werde das bishe- ner Friedens- und einer Einsatzorganisation. rige Stufen-System für die freiwillige Meldung für So steht es im Österreichischen Bundes-Verfas- Übungen vereinfacht: Unabhängig von der Ver- sungsgesetz, an dem sich aber gerade im Bereich pflichtungsdauer gibt es ab 2016 eine einmalige Sicherheits- und Verteidigungspolitik noch keine Prämie von 601 Euro. Diese werden laut Ministeri- Regierung wirklich orientiert hat. Tatsächlich ist das um auch Freiwillige für die Milizoffiziersausbildung Heer heute nach einem Mischsystem eingerichtet, erhalten, die bisher nicht berücksichtigt worden in der es auch noch ein “bisschen Miliz” gibt. Die sind. Ab 2017 erhält ein Milizsoldat zusätzlich Miliz kam politisch erst im Zuge der Diskussion um 1.111 Euro, wenn er die Unteroffiziersausbildung ein Freiwilligenheer mit Milizkomponente und der innerhalb eines Jahres absolviert hat. Bei einem Volksbefragung wieder etwas in Mode, weil sich Abschluss innerhalb von 18 Monaten noch 666 damit im Einsatzfall hohe Mannstärken zu ver- Euro. gleichbar günstigen Kosten erzielen lassen. Milizoffiziere erhielten bisher weder eine Prämie Am 09. April 2015 stellte Verteidigungsminister bei der freiwilligen Meldung für Übungen noch für den Abschluss der Grundausbildung – was sich 20 nun ändern soll. Ab 2016 gibt es für die erfolgrei- Millionengrab che Beendigung der Grundausbildung innerhalb von viereinhalb Jahren 666 Euro. Bei Abschluss in- Im September 2011 wurde von Verteidigungsmini- nerhalb von dreieinhalb Jahren wird der Betrag auf ster Darabos (SPÖ) das Projekt “Freiwilligenmiliz” 1.333 Euro erhöht. Dazu kommt die Prämie für die (auch „Profimiliz“) mit dem Ziel gestartet, Erfah- freiwillige Meldung für Übungen. rungen für die Professionalisierung der Streitkräf- te im Bereich der Miliz zu gewinnen. Es war eines Das Gesamtvolumen der Prämien wird somit auf der Prestigeprojekte des Ministers, der damit sein 1,5 Millionen Euro verdreifacht. 2016 wird es eine Modell des Berufsheeres mit Milizkomponente Übergangsvariante geben, ab 2017 wird das neue propagierte. Das Pilotprojekt sah die Aufstellung Prämiensystem voll umgesetzt sein. von zwei Pionierkompanien (etwa 115 Mann pro Kompanie) in den Bundesländer Niederösterreich und Salzburg vor. Die Milizsoldaten erhalten eine Jahresprämie von 5.000 Euro und erklären sich im Gegenzug bereit, pro Jahr zwei Wochen für Übungen und auch für etwa- ige Einsätze im Inland zur Verfü- gung zu stehen. Der Rechnungshof kritisier- te das Pilotprojekt in seinem Bericht „Bund 2014/3 – Pilot- projekt Freiwilligenmiliz“. Die Personalkosten betrugen 4,4 Mio. EUR bei den beiden Pio- nierkompanien des Bundes- heeres, die drei Jahre lang das Pilotprojekt durchführten. Auf Basis der Berechnungen des RH betrugen die jährlichen Perso- nalausgaben für einen Miliz- soldaten der Freiwilligenmiliz im Durchschnitt rd. 6.386 EUR. Der Aufwand war daher 17–mal höher als bei vergleichbaren WiKi Miliz Einheiten der herkömmlichen Miliz. Wegen seiner Milịz, Militär eine Form der Wehrorganisation, bei Einschränkung auf Pionierkompanien ließ das Pi- der 1. entweder die gesamte militärische Ausbil- lotprojekt nur eingeschränkte Erkenntnisse über dung durch eine geringe Zahl von Kaderformatio- Rekrutierungsmöglichkeiten von Milizsoldaten im nen erfolgt (z. B. Schweiz, Schweizer Armee), so Rahmen eines Freiwilligenheeres zu, stellte der dass das stehende Heer nur aus diesen und den Rechnungshof fest. jeweils kurzfristig Dienenden besteht, oder 2. die Für Werbemaßnahmen entstanden Ausgaben in Miliz als militärische Organisation neben dem Höhe von rd. 429.000 EUR. Dennoch konnten von stehenden Heer (z. B. National Guard der USA). den vorgesehenen 230 Stellen (254 inkl. Personal- Schließlich kann die Miliz 3. auch eine spontane reserve) nur 190 besetzt werden. Der Rechnungs- Gründung beim Herannahen des Feindes in der hof kritisierte auch die nicht ausreichenden recht- Form von Volkswehren u. Ä. sein. lichen Grundlagen zur Einberufung (Fernbleiben Die rechtliche Stellung der Miliz richtet sich da- vom Arbeitsplatz) und Auszahlung der. nach, ob sie bereits im Frieden als Teil der bewaff- Das Verteidigungsministerium teilte in der Sitzung neten Streitkräfte gilt (so in der Regel in den Fällen des Rechnungshofausschusses vom 08.04.2015 1 und 2) oder zu Kriegsbeginn dem Inhaber des mit, dass mit dem Projekt keine volle Einsatzbe- militärischen Oberbefehls unterstellt wird. Dies reitschaft bei den beiden dafür vorgesehenen Pio- kann auch für den Fall 3 zutreffen. Die Angehöri- nierkompanien erreicht werden konnten. Das Pro- gen der Miliz haben Anspruch auf Behandlung als jekt werde nicht fortgesetzt. Da sich gezeigt habe, Kriegsgefangene und sind in jeder Hinsicht legale dass Prämienanreize kein Allheilmittel bei der An- Kämpfer im Sinne des Kriegsrechts. Dies gilt nach werbung hochqualifizierten Personals darstellten, Art. 1 HLKO (Haager Landkriegsordnung) ebenso sehe das Reformkonzept “Bundesheer 2018” für für Freiwilligenkorps. die Pioniere bessere Ausrüstung, klarere regiona- 21 lere Bezüge und Aufgabenzuordnungen sowie eine enger Anlehnung an präsente Kräfte. Quantitativ engere Verschränkung mit der Präsenzorganisati- ware eine Aufbietung zwangsweise aufgrund der on vor. materiellen Fehlbestande auf kleinere Teile der IST-Stand „selbstandig strukturierten Miliz“ beschrankt. • Insgesamt sind die derzeitigen Aufgaben der Die derzeitige „Miliz“ umfasst ohne Personalre- „Miliz“ mit dem derzeitigen System auf Grund serve im Personal-SOLL zirka 17.500 sogenannte fehlender bzw. nicht zufriedenstellender Rahmen- Arbeitsplatze „M“, wobei mehr als die Halfte – zir- bedingungen (z.B. Fehl an Mehrdienstleistungen, ka 9.100 – davon in der sogenannten selbstandig Ausbildungspersonal, Ausrustung, strukturierten Miliz organisiert ist. Ausbildung, Befullung mit ubungs- Die Befüllung mit übungspflichtigen Relevanter Gesetze und pflichtigem Personal) nicht zur Mannschaftssoldaten und damit Verordnungen Ganze erfullbar. das Herstellen der Übungsfahigkeit mit Volltruppe ist aufgrund des be- Wehrgesetz 2001 (WG 2001) Quelle: Zeitschrift „Milizinfo“ wussten Verzichts der Anwendung Heeresdisziplinarrecht (HDG) des §21 (3) WG nicht gegeben und in den nächsten Jahren bei Fort- Heeresgebührenrecht (HGG) führung des bisherigen Systems und der bisherigen Rahmenbedin- Auslandseinsatzrecht (AuslEG) www.doppeladler.com gungen auch nicht erwartbar. Verfassungsrecht und mil. • In der Zivilgesellschaft, nament- Landesverteidigung (B-VG) Für Milizsoldaten bestehen ver- lich auf Arbeitgeberinnen-Seite schiedene Möglichkeiten, Übun- Militärisches gen oder Einsätze zu absolvieren. und auf der von der Stimmungs- Auszeichnungsrecht (MAG) lage am Arbeitsmarkt angewiese- Auch für Auslandsmissionen wird nen Arbeitnehmerinnen-Seite, er- Militärbefugnisgesetz (MBG) laufend Personal gesucht. fahrt die gesetzliche oder freiwillig Für viele seiner Aufgaben benötigt das eingegangene Verpflichtung zu Sperrgebiete, Bundesheer das Spezialwissen von Ex- Milizübungen nur einen sehr ein- Munitionslagerung (SperrGG, geschränkten Stellenwert. Daher MunLG) perten, die im Berufspersonal nicht auch ungelöstes Spannungsfeld immer ausreichend vorhanden sind. Fremdverordnungen Als Angehöriger der Miliz können Sie „Arbeitgeber“ - Milizsoldat-/„Ar- Dienstrecht (FVO) beitnehmer“ einschlieslich man- dabei ihre zivilen und/oder militäri- gelnder Information des Arbeits- Fremdverordnungen Sonstige schen Qualifikationen ins Bundesheer umfeldes und zivilen Umfeldes (FVO) einbringen. über Existenz, Zweck und Aufgaben Sportrecht (Bund) Wenn Sie Interesse an einer heraus- der „Miliz“. Es herrscht vielfach das fordernden Tätigkeit haben, nehmen Gefühl vor, dass die „Miliz“ nicht Sie Kontakt zu Ihrem MobUO auf. mehr notwendig ist und auch die Übungspflicht nicht mehr existiert. Es kann durch- Die Angehörigen des Jägerbataillon Tirol können sich aus die These vertreten werden, dass „Milizange- seit dem 1. April 2016 an das Kommando Jägerbatail- horige“ einen komparativen Nachteil auf dem Ar- lon 24 wenden. beitsmarkt erleiden. • Der Stellenwert der „Miliz“ wird in großen Tei- len der Präsenzorganisation des ÖBH zufolge der auf (militär-) strategischer Ebene aufgrund politi- scher Vorgaben gewählten Schwergewichte der letzten 20 Jahre als sekundär empfunden. Zusätz- lich auch deshalb mangelnde Akzeptanz der Miliz in weiten Teilen der Präsenzorganisation, da deren Einsatzrelevanz („Mehrwert“)Teilweise bzw. über- wiegend (insbesondere bei ABC Spurgeraten, pio- nierspezifischem Gerat, Kfz, IKT- und FM-Gerat) fehlende Ausrüstung/Ausstattung ohne Aussicht Alle relevanten Informa- auf Beschaffung und auch keine Vorbereitungen/ tionen zur Miliz auf der Bereitschaft zur Anwendung des MBG „Inan- Homepage des Öster- spruchnahme von Leistungen“. Diese nur teilweise reichischen Bundesheeres: gegebeneEinsatzoptionen qualitativ auf einfache, www.bundesheer.at möglichst stationäre, infanteristische Einsatze in

22 ET Einszwanzigsechzehn

Die Essensausgabe, sowie die anschlißende „feld- mäßige“ -Einnahme der Verpflegung ist für eine große Anzahl der Wehrpflichtigen eine völlig neue Erfahrung. Einschränkungen der persönlichen Bequemlichkeit werden oft schickanös,und über- trieben empfunden, sind jedoch für das Zusammen- leben der Soldaten unabdingbar. Der Umgang mit scheinbar schwierigen Situationen des Soldatenall- tags wird meist erst später als positiv empfunden. Der positiv geprägte Begriff der Kameradschaft bekommt hier große Bedeutung, schließt sie doch gegenseitige Anerkennung, Rücksicht und Achtung fremder Anschauungen ein

23 Garnisonsball 2016 Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte ...

Unter den Ehrengäste des Abends fand sich u.a. auch der Bundesehrenobmann der Schüt- zen, Mjr. Hermann Huber. „Nur wer gemeinsam feiert, kann auch gemeinsam etwas erreichen“, so Rott, der das Schlagwort „Wir“ als Symbol der Verbundenheit der 24er-Soldaten mit der Osttiroler Bevölkerung in seiner Ansprache in den Vordergrund stellte. Für Die Faschingsgarde aus Köt- den richtigen Schwung auf der schach-Mauthen eröffnete am Tanzfläche sorgten die „Goldrie- Samstagabend, 16. Jannuar, den der“, bei der Mitternachtsein- vom Organisationskomitee rund lage erhielten die Mädchen der um Vizeleutnant Siegfried Schatz Faschingsgarde aus der Marktge- vorbereiteten Garnisonsball in meinde Kötschach-Mauthen wie der Haspinger Kaserne in Lienz, bei ihrem Einmarsch zu Beginn zu dem das Hochgebirgsjäger- des Balles erneut viel Applaus. bataillon 24 und der Verein der „Freunde des Hochgebirgsjäger- Bericht:OsttirolOnline bataillons 24“ gemeinsam gela- den hatten. Der Kommandant des Jäger- bataillons 24, Oberstleutnant Bernd Rott, nahm die Begrüßung vor und freute sich über das Kommen der Garnisonsbürger- meisterin LA DI Elisabeth Blanik, des Lienzer Vize-Bürgermeisters Meinhard Pargger und des Ost- tiroler Landtagsabgeordneten DI Hermann Kuenz ebenso wie über die Anwesenheit des Stv. Kommandanten der 6. Jägerbri- gade, Oberst Klaus Zweiker, als militärisch Höchstanwesendem und zahlreichen anderen Vertre- tern des österreichischen Bun- desheeres. Eröffnungstanz: Obstlt Rott mit Garnisonsbürgermeisterin DI Elisabeth Blanik. Großer Andrang im Eingangsbereich des Wi-Gebäudes. Fotos:BorK 24 Originaltitel: FUBAR F***ed Up Beyond All Recognition: Niveaulosigkeit heutiger Jugendsprache echauffiert, findet Soldier Slang of World War II die unverholene Obszönität und Brutalität der Facebook- Generation in anderen Worten wieder: Beispiel, „Bienen- Taschenbuch: 300 Seiten vater“ (ein Soldat mit Filzläusen), oder die „Million Dollar Wound“ (eine Verwundung die den Abtrans- Verlag: Osprey Publishing (201009) port in die Heimat erforderlich macht), „Brot- hels“ [„Bordelle“] als britischer Spitzname für Autor: Gordon L. Rottman die belgische Hauptstadt. „Reißaus-Armee“ war der bezeichnende deutsche Spitzname Sprache: Englisch für italienische Truppen, und die Japanischen ISBN-10: 1849081379 Soldaten bezeichneten sich untereinander häufig als „shamohin“, was so viel wie „ver- ISBN-13: 978-1849081375 brauchbar“ bedeutet. „Angstbrosche“ als Be- zeichnung für das Abzeichen der NSDAP. Der Gordon L. Rottman schreibt keinen Roman, lie- höchste deutsche Orden hieß unter anderem fert kein Sach- oder Wörterbuch. Die enzyklo- tatsächlich „Gesinnungsrückstrahler.“ pädische Auflistung und sprachliche Erleute- rung wichtiger Begriffe aus dem Soldatenslang „Die Grenzen meiner Sprache sind die Gren- des Zweiten Weltkriegs ist ein Spiegel jener zen meines Denkens.“, hat Nietzsche gesagt. Zeit. Ohne Rücksicht auf zeitgeistige Political Das verändert womöglich weitgehend akzep- Correctness oder Genderismus, kann sich der tierte Mythen einer fanatisierten Nazi-Wehr- Leser auf völlig fremde „Ideolekte“ gefasst macht, einer ideologisch mißbrauchten Roten machen. Armee aber auch einer siegreich sauberen US-Army. Das titelgebende Akronym, eine phonetische Anlehnung an das deutsche „Furchtbar“, wurde (und wird) von den Ame- Der Autor ergeht sich nicht in sarkastischer Abrechnung rikanern als lakonische Bezeichnung für den Totalschaden der Kriegsgeneration; vielmehr zeichnet er ein Moralbild an Mensch und Maschinen gebraucht: „F*cked Up Beyond der jungen Männer des Krieges und den grimmigen Humor All Recognition.“ ihrer Sprache.

Die scheinbar trivialen Alltagsbegriffe haben eine enorme Rezension: Redaktion GJ/BorK Aussagekraft. Gerade wer sich über Sprachverrohung und

DER GREIF IST DAS

WAPPENTIER DER DRUCKER,

DIE BEWAHRER VON BUCH, Repro KULTUR UND BILDUNG. zentrum Ihr professioneller Partner rund um Druck und Repro ► Gebundene Werke: ► Großformate: Bücher, Skripten, Broschüren, Festschriften Banner und Plotts

► Infomaterial: ► Ausweise: Folder, Infoblätter, Faltkarten Dienst- & Wehrdienstausweise, Zutrittsausweise

► Geschäftsdrucksorten: ► Spezialprodukte: Visitenkarten, Einladungen, Beisteckkarten, Blöcke, Tassen, Postkarten, Etiketten/Aufkleber Briefpapier ► und vieles mehr…. Wir beraten Sie gerne in Druck - und Repro -Angelegenheiten! ReproZ Graz: ReproZ Salzburg: BELGIER-KASERNE, Objekt 17 SCHWARZENBERG-KASERNE, Objekt 49 8052 GRAZ-WETZELSDORF 5071 WALS bei SALZBURG NVÖ: 50 42750 Mobil: 0664/622 3147 NVÖ: 80 43420 Mobil: 0664/622 6134

25 Um die Idee des Tirol ein um das Land zu Bayern zu bringen. An Jungschützenwesens der Pontlatzer Brücke wurden diese jedoch durch zu erfassen, ist es notwendig zuerst die die Schützen geschlagen und über die Grenze Geschichte des Tiroler Schützenwesens zurückgedrängt. zu verstehen. 87 Jahre sollte Frieden herrschen bevor die Franzosen ab 1790 über ganz Europa herfielen. Einige Angriffe Aus diesem Grunde beginnt dieser Artikel mit einem konnten erfolgreich abgewehrt werde, bis sich im Kurzausflug in die Vergangenheit: Im Jahre 1335 Jahre 1800 die Kaiserlichen Truppen zurückzogen wird zwischen den Grafschaften Görz und Tirol und Tirol 1805 schließlich besetzt wird. Da man nun ein Vertrag unterzeichnet, in welchem die Schützen die Schieß- und Exerzierübungen nur noch heimlich zum ersten Mal urkundlich erwähnt werden. Ihr durchführen konnte, erfand man in dieser Zeit die früher militärischer Charakter wird durch die ältesten ersten Zimmergewehre! 1809 wurde die „Bayerische Musterungslisten des Landes Situation“ dermaßen eindrucksvoll bestätigt. unerträglich, dass der Mut der Diese stammen aus Dölsach Verzweiflung die Schützen (1385) und Lienz (1410). Im und den Landsturm zu den Engadiner Krieg von 1499 Waffen rief. Als endlich das werden unsere „Schitzen Land im Jahre 1814 zurück Landsknecht“ zum ersten nach Österreich kommt, Mal im Kampf eingesetzt. bleibt unsere Wehrverfassung Als sich im Jahre 1504 die außer Kraft. Bayerischen Fürsten über die Thronfolge nicht einigen Die örtlichen Schützen- konnten, baten sie Kaiser kompanien wurden in Maximilian zu vermitteln. Sportschützenvereine Dieser bereinigte diesen (=Standschützen) Bayerischen Erbfolgekrieg umgewandelt. Erst als im Jahr – auch unter Einsatz von 1848 der Revolutionsführer „Tiroler Schützenfähnlein“- Garibaldi Italien vereint, setzt und erhielt dafür Kitzbühel, der Kaiser das Landlibell aus Rattenberg und Kufstein, Angst vor Gebietsverlusten welche von nun an zu Tirol wieder in Kraft. 1858 gehören. kämpften bereits wieder 30.000 Schützen bei Solverino. Tirol hatte sich in der Zeit Diese werden schließlich unter Habsburgs Herrschaft 1873 zur österreichischen sehr viele Sonderrechte Gebirgstruppe. Während erkämpft oder erworben, welche schließlich 1511 dieser Zeit gründen immer mehr Standschützenvereine im Tiroler Landlibell auch festgeschrieben wurden. „Reservisten- und Veteranenkompanien, welche heute Natürlich sind Rechte und Freiheiten auch mit als Schützenkompanien bekannt sind. 1913 werden Pflichten verbunden, die auch im Landlibell ihren diese von der Landesregierung als landsturmpflichtig Niederschlag fanden. Lange Zeit wurden die erklärt. Tiroler Landesverteidiger durch das Los bestimmt. Dies änderte sich schließlich durch einen cleveren Als am 23. Mai 1915 Italien an Österreich-Ungarn den Schachzug: Die Tiroler Bevölkerung gründet immer Krieg erklärte, waren nur noch diese „Standschützen“ mehr Vereine und Schießstände, bis schließlich zu Hause. Diese knapp 40.000 Mitglieder stellten im Jahre 1636 diese (Scharf-)Schützenkompanien sich nun einer Übermacht von 465.000 Italienern die Verteidigung übernahmen. Die Wehrpflicht erfolgreich in den Weg. Nach dem Krieg verboten die (=Landsturmpflicht) galt nun für das gesamte Siegermächte der jungen Republik jede Organisation, männliche Volk, sofern diese zur Unterstützung der welche das Bundesheer unterstützen konnte. So blieb Schützen benötigt wurden. 1674 marschierten dann für die Schützen nur noch die Traditionspflege. 1938 die Schützen erstmals bei einem Kirchenfest auf, jubelte das Volk dann Adolf Hitler zu. Die Euphorie welches durch eine Pulverrechnung an die örtliche für „ein Volk, ein Reich, ein Führer“ wich jedoch Pfarre bestätigt wird. ziemlich rasch der harten Realität, bis schließlich im Untergrund aktive Schützenkompanien 1703 schlug schließlich die große Tirol befreiten und an die Amerikaner Stunde unserer Schützen: Im Zuge übergaben. Bald nach dem Krieg des Spanischen Erbfolgekrieges, formierten sich die Schützenkompanien marschierten bayerische Truppen in neu und schlossen sich im Bund der

26 Tiroler Schützenkompanien zusammen. Heute ist die Verteidigung des „historischen Tirol“ wieder Hauptaufgabe der Schützen! Hierbei handelt es sich jedoch um „Geistige Landesverteidigung“! Sie dient dem Ziel, die eigenen Werte und Bräuche zu stärken, um damit fremde Ideologien abzuwehren. Die entscheidende Idee ist die Schaffung einer Volksgemeinschaft. Dies bedeutet die Überwindung der Klassengegensätze und die Erschaffung einer geschlossenen Identität – einer Schicksalsgemeinschaft! Bald nach dem Krieg machte man sich auch an die Aufstellung von Jungschützenzügen bei den einzelnen Kompanien. Die dahinterstehende Idee war und ist es, unserer Jugend die Christlichen Werte und die Landesidentität zu vermitteln. Um eine gewisse Einheitlichkeit der Ausbildung zu wahren, einigte man sich landesweit auf bestimmte Richtlinien. So ist der Jungschützenbetreuer zwar verantwortlich für die Ausbildung und die Sicherheit der Kinder, jedoch führt das Kommando ein von den Jungschützen und Jungmarketenderinnen aus ihrer Mitte gewählter Gruppenkommandant. Dadurch lehrt man der jungen Generation Verantwortung für andere zu Gebirgsjäger 2/2016 wird sich übernehmen. Ausflüge an historisch interessante Orte noch einmal eingehend mit dem Gebirgskrieg ausei- gehören genauso zum Programm der Ausbildung nandersetzen. (Erhältlich ab Mai 2016) wie der sichere Umgang mit Schusswaffen (bei den Col di Sangue der Blutberg (Col di Lana Sprengung). Kindern ur Luftgewehr!) oder Disziplinschulung Die Gebirgstruppe der kk und der k.u.k Armee. durch regelmäßiges Exerzieren. In den Disziplinen Des Kaisers Elite - die Kaiserjäger. „Schießen““ und „Wissen über die Heimat“ gibt es auch die Möglichkeit Leistungsabzeichen zu erreichen. Alle diese einzelnen Maßnahmen fügen sich schließlich zu einem gemeinsamen Ziel zusammen: Unsere Kinder sollen die Landesgeschichte kennen, die damit verbundenen Traditionen verstehen und vor allem die christlichen Werte leben. Werte wie Friede, Freiheit, Glaube und Nächstenliebe waren schon für unsere Vorfahren sehr wichtig. Auch den Schützen heute ist dies ein wichtiges Anliegen! Deshalb werden sie auch über unsere Jungschützenzüge von Generation zu Generation weitergereicht. Erik Krautgasser, Jungschützenbetreuer

27 Fotos: Bundesheer/Harald Minich/Julia Fenyvesi

Hubschrauberpilot Truppenärztin Soldat Panzergrenadier im Auslandseinsatz

Entminungsdienst- Grundwehrdiener Milizsoldat experte Textiltechnikerin bei der ABC-Abwehr

Pionier Gebirgsjäger Heeresleistungssportler Lehrling Unser Heer hat viele Gesichter