Heute auf Seite 3: Mehr Sicherheit für Mitteleuropa?

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNC FOR DEUTSCHLAND

Jahrgang 38 — Folge 40 f r* h.-lnt wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e.V. Pottvertrlebsitück. Gebühr bezahlt 3. Oktober 1987 Parkalke 84/86, 2000 Hamburg 13 C5524C

Dr. Philipp von Bismarck MdEP: Friedensmacht Europa Grenzen müssen durch Freiheit überwunden werden Kürzlich sprach jemand davon, daß wir unserer Fragt man sich, wie eine der Sowjetunion be• Heimat nicht nur .passive Treue" der Erinnerung nachbarte Macht aussehen müßte, die ein die Frei• und der Liebe, sondern vor allem die .aktive Treue* heiten förderndes Umdenken innerhalb der Sowjet• wirksamer politischer Bemühung um Wiederher• führung und der mitteleuropäischen Staaten ermu• stellung von Freiheit und Selbstbestimmung in der tigen könnte, darf, ja muß man wohl zu dem Schluß Zukunft, in einer uns nicht offenbarten Zukunft kommen, daß die kommende fünfte Weltmacht, die schuldig seien. .Friedensmacht Europa", die sich bildende .Euro• Wenn man dem zustimmt, und wer wollte dieser päische Union", die in Ost und West einzig an• Verpflichtung widersprechen, so muß man fragen, nehmbare Partnerin sein würde. was bedeutet, was fordert .aktive Treue" von uns Wodurch bietet sie sich an? Technisch, wirt• heute und morgen. Zunächst einmal, wie bei allen schaftlich, kulturell, wissenschaftlich ist sie schon praktischen Aufgaben des Lebens — und Politik ist heute ein idealer Partner für jede Großmacht. nun einmal eine sehr praktische Aufgabe —, Die Nachbarin .Europäische Union" könnte viel• Kenntnisse. Eine ständig erneuerte Kenntnis der leicht noch bedeutsamer in einer politisch nicht gegebenen sich jedoch ständig wandelnden Sach• minder wichtigen Weise eine .erwünschte Nach• verhalte, der innen- und außenpolitischen Tatsa• barin" werden. Sie repräsentierte ja nicht nur das chen, Interessen, Trends usw. Friedensziel der Bürger, sondern auch den Wunsch Um politisch zielgerichtet wirksam werden zu der Menschen nach von ihnen selbst zu verantwor• können, verlangt .aktive Treue" aber auch Phanta• tenden Freiheitsräumen. Ihre .Soziale Marktwirt• sie, aktive ja ruhelose Phantasie für die unter Be• schaft" — in den Verträgen von Rom unzweifelhaft rücksichtigung einschlägiger geschichtlicher Er• vorbestimmt und inzwischen weitgehend als Mo• fahrungen denkbaren Folgen des vor uns liegenden dell anerkannt — hat ja nicht nur die Wirkung über• Wandels. legener ökonomischer Kraft, sie sichert auch Frei• Zu den wesentlichsten Grundtatsachen unserer heit und Demokratie. Wo Marktwirtschaft lebt, Lage, der Lage Deutschlands, und das heißt auch der kann Freiheit nicht sterben! Lage unserer Heimat, gehört, wie wir wissen und Die Sowjetunion und die von ihr sozialistisch immer neu erfahren müssen, daß wir Deutschen verwalteten westlichen Nachbarn müssen weiter• nach wie vor an einem Brennpunkt der Weltpolitik hin mit der Gefahr leben, daß die erfolgreiche Frei• leben. Dies bedeutet, daß Europa in seinem Kem- heit .nebenan" ihre Bürger mit immer erneuten land Deutschland geteilt ist und die beiden Super• Hoffnungen auf Teilhabe erfüllen wird, wie wir es mächte die Teilungslinie unverändert als die Gren• bereits in den letzten Jahren erleben konnten. Und ze ihres machtpolitischen Einflußbereichs ansehen. man weiß offenbar in Führungskreisen des .prakti• Denn, wer ganz Deutschland hätte, hätte ganz Eu• schen Sozialismus", daß Soziale Marktwirtschaft, da ropa. Wer ganz Europa hätte, regierte die Welt. sie den menschlichen Eigennutz in den Dienst des Da dies keine der beiden Supermächte der ande• allgemeinen Nutzens zu stellen vermag, dem sozia• Bundestreffen der Memelländer in Mannheim: Unser Foto zeigt Stadtrat Haas, der bei einer ren zugestehen kann, gibt es für die Zukunft von listischen Zentralverwaltungssystem, das zum Feierstunde am Memelgedenkstein an der Rheinuferpromenade einen Kranz des Oberbür• Freiheit und Selbstbestimmung Deutschlands nur Gegenteil führt, weit überlegen ist. Sie hat wohl germeisters niederlegt Mannheim hatte die Patenschaft für Memel bereits 1915 übernommen auch bereits erkannt, daß diese Überlegenheit eine Zukunftsalternative: Europa, die.Europäische Foto Maskallis Union" als fünfte Weltmacht neben den USA der mit jedem weiteren Schritt in die auf immer mehr Sowjetunion, China und Japan politisch erwachsen, weltwirtschaftliche Arbeitsteilung bauende tech• d. h. handlungsfähig zu machen. nische Zukunft größer werden muß. Mit anderen Worten, man beginnt zu erkennen, Was für eine Weltmacht? Gestützt auf Atomwaf• daß der Sozialismus — so absurd das in manchen fen-, Panzer-, Kanonen- und Luftwaffen-Überle• Ohren klingen mag — ohne mehr innere Freiheit, genheit? Weltmacht gar hervorgehend aus Krieg mehr Markt nicht überleben kann. Um dabei erfolg• und Blutvergießen? Wohin steuert die Union ? reich zu sein, die weltwirtsc haftliche Arbeitsteilung Nein, eine Weltmacht neuer Art, eine Welt• wie seine .kapitalistischen" Weltmachtpartner macht des Friedens. Durch Frieden, in Frieden, al• H. W. — Selbst die vorzüglichen Speisen, die einer Viertelmillion ungeborener Kinder verhin• nutzen zu können, braucht die Sowjetunion für Gastgeber zu dem Spitzengespräch dert wird. lein durch Einsicht und Umdenken entstanden mit ihren Herrschaftsbereich kooperationsbereite heute bereits 320 Mio. Bürgern. Ein noch .unvollen• der beiden ,C"-Parteien servieren ließ, vermochten Der Bürger, der dem Gemeinwesen gegenüber Partner. Man könnte es so ausdrücken, sie braucht nicht dazu beizutragen, die vorhandenen Gegen• deter Bundesstaat" zwar, aber bereits ausgestattet die Freiheit auch als handelspolitischen Bündnis• seine Pflicht erfüllt, hat kein Verständnis dafür, sätzlichkeiten zu bereinigen. Dabei sollte der Ernst wenn die Regierung sich nicht bereitfinden kann, mit einem direkt gewählten Parlament, Gesetzge• partner. Sie braucht in erster Linie dazu ihre Nach• der Stunde Grund genug sein, einen Konsens zu fin• bung, einem die Gesetzgebung — wenn notwendig barn, die kommende fünfte Weltmacht, die Welt• offensichtlich potentiellen Straftätern dadurch das den, der es den Wählern der Union ermöglicht, sich Handwerk zu legen, daß die Vermummung endlich — durchsetzenden Gerichtshof, mit eigenen Ein• macht der Sozialen Marktwirtschaft, die .Euro• wieder mit ihrer Partei zu identifizieren. Die Ent• nahmen, mit verpflichtender politischer und seit päische Union". als Straftatbestand festgeschrieben und entspre• wicklung in der Bundesrepublik, wo bei der letzten chend gehandelt wird. kurzem auch sicherheitspolitischer Kooperation. Sie brauchte sie aber nicht nur in diesem Sinne, Bundestagswahl bereits eine knappe Million Wäh• Größte Handels- und Industriemacht der Welt! sondern auch als Bundesgenossen auf dem Weg zu ler aus Enttäuschung zu Hause geblieben sind, der Nicht nur den Heimatvertriebenen ist schwerlich Für die Weltfriedensfunktion am bedeutsamsten mehr innerer Freiheit. Sie brauchte als Bundesge• jüngste Ausgang der Wahlen in Hamburg, Bremen klarzumachen, daß die Aufnahme des Erich Ho• indessen ist ihr neuer außenpolitischer Charakter: nossen einen Nachbarn, der nicht »ins Feuer bläst", und Schleswig-Holstein — das alles ist doch insbe• necker in Bonn eben nur ein .Arbeitsbesuch" war Angriffsunwillig und -unfähig, aber kriegsverhin• Freiheitsdrang nicht in Revolution und gewaltsame sondere deshalb recht besorgniserregend, weil es in und nicht, wie in Ost-Berlin triumphierend festge• dernd abwehrfähig und bereit! Von niemand Explosion zu steigern sucht, sondern aus Eigenin• einem Kontrast steht zu der sonstigen Entwicklung stellt wird, die letzte Krönung der DDR: nämlich die mißbrauchbar und auch nicht .verschluckbar". teresse die freiheitliche Evolution zu fördern be• in der westlichen Welt, in der man fast von einer .Anerkennung durch den anderen deutschen müht zu sein verspricht. Auch in diesem Sinne konservativen Wende sprechen kann. Hier seien Staat". Es ist eben schwer, sich einzureden, es han• Allerdings ist sie abwehrbereit z. Zt. noch und dele sich nicht um die Fortführung der Ostpolitik, wohl noch für längere Zeit nur durch ihre Bundes• würde die Europäische Nachbarin der ideale Part• als Beispiel nur Ronald Reagan und Margaret That• ner sein können. cher genannt. Das Debakel der Union muß auf dem die von Herrn Genscher schon zu .sozial-liberalen" genossen. Jedoch die Angriffsunfähigkeit ist bereits Zeiten gepflegt wurde. jetz* gesichert, denn selbst, wenn das derzeit Un• In diesem Zusammenhang stellt sich naturgemäß Boden eines unverkennbaren wirtschaftlichen Auf• denkbare einträte, nämlich die Versuchung eines für uns Deutsche die aktuelle Frage, was bedeutet schwungs gesehen werden und wohl auch der si• Blüms Menschenrechtseinsatz in Chile muß so• Bundesgenossen, Angriffsideen zu entwickeln, das Bemühen Honeckers um die Entwicklung einer cherheitspolitischen Politik, die wohl mit dazu bei• lange fragwürdig bleiben, als der quirlige Minister wären diese gegen den europäischen Partner nicht national stolzen DDR, indem er bedeutende Persön• getragen hat, daß die Sowjets an den Verhandlungs• nicht auch Honecker auf die Zustände in den mit• durchsetzbar. Daß wir, die Europäer, dringend auf• lichkeiten der Deutschen Geschichte — wie Luther, tisch zurückkehrten. teldeutschen Zuchthäusern anspricht. Friedrich der Große, Otto von Bismarck — in seine gefordert sind, bald noch überzeugender abwehr• So fragt man sich wohl mit Recht, was denn die Oft hört man im politischen Gespräch, die Crux bereit zu werden, mag manchem erst nach Reykja• Ahnenreihe aufzunehmen sich bemüht? Was be• unserer bundesdeutschen Politik bestehe darin, deutet in diesem Zusammenhang sein Besuch und Gründe dafür sein mögen, daß die Bonner Politik, vik und seinen Folgen (Doppel-O-Diskussion) klar statt einen Gewinn zu verbuchen, einen Verlust daß eben .der Schwanz mit dem Hund wackelt", seine Aufnahme in der Bundesrepublik Deutsch• worin zum Ausdruck kommen soll, die Freien De• geworden sein. land? Gewichtsverlust — oder wie mancher fürch• verzeichnen mußte. Wenn Strauß in jüngster Zeit, Was hat diese Entwicklung mit unserer Heimat oft in der ihm eigenen kraftvollen Weise, Kritik mokraten verstünden es, von den Koalitionsver• tet — gar Gesichtsverlust für die deutsche Nation? einbarungen abzurücken und dadurch werde die so zu tun? Nun, sehr einfach gesagt, die Sowjetunion, Im Gegenteil, um es in einem Satz auszudrücken: Die geübt hat, dann zweifelsohne nicht, um die Tren• die heute halb Deutschland die Freiheit verwehrt, nung zwischen Bonn und München vorzubereiten. hoffnungsvoll erwartete Wende sozusagen in eine deutsche Nation wird Herrn Honecker und seine Rolle rückwärts umfunktioniert. wird wenn überhaupt, den derzeitigen Herr- Herrschaftsstruktur mit Sicherheit überleben. Ge• Vielmehr dürfte es echte Sorge um die künftige scha'ftszustand über diesen Teil Deutschlands nur rade sein Besuch bei uns mit den von ihm in seinen Entwicklung sein; denn würde als logische Folge Will die Union die Abwanderung weiterer ent• auflockern und endgültig aufgeben, wenn sie da• Reden gebrauchten krampfhaften Beschwörungs• eines Niedergangs der bürgerlichen Mitte eine nach täuschter Wähler verhindern und bisherige durch westliche Obermacht nicht zu furchten formeln der angeblichen Un Veränderlichkeit seiner Geisslers Blockformierung gebildete Regierung die Stammwähler zurückgewinnen, dann ist es mehr als braucht, sondern eigene Interessen durch mehr Gewaltherrschaft haben dies wohl überzeugend christlich-liberale Regierung ablösen können, dringend notwendig, daß alle die Regierung tragen• Freiheit für den einzelnen Bürger wie für die Natio• deutlich gemacht. wären die konservativen Kräfte für eine nicht ein• kalkulierbar lange Zeit vom Fenster. den Parteien auf den Boden der Koalitionsverein• nen und Staaten ihres Herrschaftsbereiches gefor• Und was könnte dies alles für .aktive Treue" zu barungen verpflichtet werden. Auch für den kon• dert sähe. . . . unserer Heimat bedeuten? Der Freiheit und den sie So ist mit Recht die Frage zu untersuchen, wes• servativen Wähler unseres Volkes muß erkennbar Ob eine solche Entwicklung eintreten kann, wird fördernden Kräften und Umständen können Wege halb konservative Wähler .sauer" sind: Diejenigen, werden, daß es nicht nur darum ging, einen gewis• naturgemäß immer auch in hohem Maße von der geebnet, Chancen eröffnet, Hoffnungen auf sie ge• die in dem .C" das Christentum verkörpert wissen sen Wohlstand zu sichern, sondern vielmehr Haltung der übrigen Weltmächte m Sonderheit von stärkt werden, wenn wir unsere Zielvorstellungen wollen, haben z. B. kein Verständnis dafür, daß bis• darum, eine geistige Wende herbeizuführen. Noch der Einschätzung des Verhaltens der unmittelbaren zur allgemeinen Vision werden lassen: Grenzen in her der Mut gefehlt hat, den Abtreibungsparagra• ist es nicht zu spät — wenngleich die Zeit auch be• Nachbarn seitens der Sowjetunion abhangig blei• Frieden durch Freiheit überwinden! phen so zu ändern, daß die Ermordung von jährlich reits sehr weit fortgeschritten ist. ben. Politik

Schleswig-Holstein: Baden-Württemberg; viele Fragen bleiben Die Standfestigkeit hat sich bewährt Uwe Barschei und der Rücktritt Vertriebene konnten gegenüber der CDU Personalvorstellungen durchsetzen für die Bundestagswahl 1987 gearbeitet. Der Abge• Der Vorhang ist gefallen, der Hauptdarsteller aus Beim Landesparteitag der CDU Baden-Würt• Abwahl Czajas als Ergebnis eines .Generations• dem Rampenlicht getreten — Schleswig-Holsteins ordnete Haungs hatte öffentlich im Marz 1986 temberg wurde der Stuttgarter CDU-Bundestags• wechsels" zu verharmlosen. mehr Flexibilität" der Union in Fragen der Ost- und Ministerpräsident Uwe Barschei hat seinen Rück• abgeordnete und Präsident des Bundes der Vertrie• Doch der BdV reagierte. Sein Generalsekretär tritt angekündigt, nachdem der Druck auf ihn im Deutschlandpolitik angekündigt .wenn Leute wie benen, Dr. , nicht mehr in den Lan• Klas Lackschewitz sandte an alle 36 CDU-Bundes• Hupka und Czaja abgetreten sind. Die Abgeordne- Zusammenhang mit der Pfeiffer-Affäre immer grö• desvorstand der Südwest-CDU gewählt. In seiner tagsabgeordneten aus Baden-Württemberg einen ßer geworden ist. te Hellwig hatte ausgerechnet in Warschau ver• Vorstellungsrede vor den Delegierten hatte der Fragebogen, in dem er die Parlamentarier nach ihrer kündet daß 80 % ihrer Fraktion für eine endgültige Alarmierend daran ist der Umstand, daß der Vertriebenenpolitiker deutlich gemacht, daß er in• Meinung .zum Recht auf die angestammte Heimat Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als Westgren• CDU-Politiker das Feld räumen mußte, obwohl es nerhalb der CDU für die Erfüllung der .Pflichten für und zu seiner Durchsetzung in friedlichem Wandel ze Polens eintreten. Ein ehemaliger Mitarbeiter des bislang nicht einen Beweis für persönliche Verfeh• Deutschland", für mehr Menschenrechte für befragte. 24 Abgeordnete reagierten und bekann• ZDF bezeugte inzwischen in einem an die .Frank• lungen gibt. Sicher: In der Staatskanzlei ist offen• Deutsche und Nichtdeutsche »vor unserer Tür" ten sich, wenn auch teilweise mit Einschränkungen, furter Allgemeine" gerichteten Leserbrief, daß die kundig einiges gelaufen, was nicht hätte laufen dür• sowie für die Vertriebenen stehe, von denen viele zu der aufgeworfenen Kernfrage und zu den Zielen Abgeordnete Hellwig im Oktober 1985 in einer of• fen. Da erinnern sich Pressesprecher nachträglich, gegenüber der CDU inzwischen .verunsichert und des BdV. Trotzdem verwahrte sich der Vorsitzende fenen Runde in der Residenz des Deutschen Bot• es sei einmal über Abhörwanzen gesprochen wor• mißtrauisch" geworden sind. Czaja bat die Delegier• der Landesgruppe Baden-Württemberg der schafters in Warschau dem polnischen Vize• den. Und Sekretärinnen bekennen freimütig, sie ten, durch ihr Votum zu bekunden, .wie sie zu all CDU/CSU-Fraktion im , Hans-Peter außenminister und anderen kommunistischen hätten (getürkte) Presseerklärungen der .Grünen" dem stehen". Repnik, dagegen, .in ultimativer Weise aufgefor• Funktionären versichert habe, .daß sie keine Gele• an verschiedene Redaktionen gefaxt. Kein Wunder, daß der BdV-Präsident und die dert zu werden, unsere politische Auffassungen! genheit auslassen, um innerparteilich ebenso wie Vertriebenen in der Bundesrepublik Deutschland multiple-choice-Verfahren darlegen zu sollen." Ob aber Barschei davon wußte, ist nicht bekannt. öffentlich die Politik ihres Kollegen Czaja zu be• Denn auf die Worte des berüchtigten Herrn Pfeiffer kämpfen und seine Position als Wahlkreisabge• kann nicht mehr allzuviel gegeben werden, seitdem ordneter zu unterminieren". Einzelheiten aus seiner Vita und verschiedene Un• stimmigkeiten in seinen Darstellungen bekannt Diese Fakten blieben dem CDU-Vorsitzenden geworden sind: Wer sich, wie Pfeiffer, in Bewer• von Baden-Württemberg, Ministerpräsident Lo• bungsschreiben damit brüstet, den politischen thar Späth, nicht verborgen. Knapp ein halbes Jahr Gegner mit wohl als subversiv zu beurteilenden vor der Landtagswahl in seinem Bundesland wollte Mitteln „aufs Kreuz gelegt" zu haben, dem traut man er so schnell wie möglich eine öffentliche Debatte durchaus auch Schläge unter die Gürtellinie seines über Ausgrenzungen von Vertriebenenpolitikern ehemaligen Chefs zu, um sich dafür zu rächen, daß in der Union beendet sehen. In der ersten Sitzung dieser weder seinen Zeitvertrag verlängert noch des neugewählten CDU-Landesvorstandes von Ba• dem angeblichen Werben Pfeiffers um das Amt den-Württemberg sorgte Späth für einen einstim• eines Innenministers stattgegeben hat. migen Beschluß, wonach Czaja per Kooptation wie• der in den Landes vorstand zurückkehrte; damit, so Dennoch: Das Rezept des .Etwas bleibt immer Späth gegenüber der Presse, solle .das engagierte hängen" ist im Fall Barschei bestätigt worden. Denn und erfolgreiche politische Wirken Czajas gewür• beweisen, daß alles ohne sein Wissen gelaufen ist, digt" werden. Czaja, so der Minsterpräsident, habe kann der abgetretene Regierungschef nicht. Aus sich in vielen Jahren als Anwalt von Millionen von diesem Dilemma gab es daher kaum einen anderen Vertriebenen große Verdienste erworben. Mit der Ausweg als den, den er gewählt hat—den Rücktritt Zuwahl Czajas in den CDU-Landesvorstand wolle Im Norden ist es jetzt schwer, zu einer neuen Re• man deutlich machen, .daß die Union die politische gierung zu kommen, weil es zwischen CDU und Heimat der Vertriebenen und Flüchtlinge sei und F.D.P. auf der einen und der SPD auf der anderen bleibe". Späth kündigte an, sich persönlich darum zu kümmern, daß das vertrauensvolle Verhältnis zu Seite ein Patt gibt und der einzige Vertreter der dä• Es grünt so grün... Zeichnung aus .Berliner Morgenpost" nischen Minderheitenpartei SSW, Meyer, sich nach den Vertriebenen gewahrt bleibe. wie vor weigert, einen anderen CDU-Kandidaten Den Vorgang um die Abwahl Czajas aus dem als Barschei zu wählen. Also Neuwahlen? in dem Wahlausgang das Ergebnis einer „Ausgren• Politische Insider wissen, warum sich Repnik und zungskampagne" gegen ihre führenden Repräsen• einige seiner Kollegen so vehement gegen die Be• CDU-Landesvorstand von Baden-Württemberg, Es wird noch einige Zeit dauern, bis der sprich• tanten aus Entscheidungsgremien der CDU und antwortung dieses Fragebogens wehrten: Repnik der massive Protest des BdV und die Enttarnung der wörtlich gewordene Saustall im Norden ausgemi• anderer politischer Verantwortung sahen. Schnell gehört zu der Gruppe von CDU-Abgeordneten, die .Ausgrenzer" von Vertriebenenpolitikern und stet worden ist. Wer für die Sauerei verantwortlich wurde eine Linie von Hupka über Windelen zu im November 1985 gegenüber Journalisten eine ihren Positionen in der Südwest-CDU sowie das jet• ist (Barschei?, Pfeiffer?, eine Hamburger Redak• Czaja gezogen. Parteistrategen in Stuttgart und härtere Gangart gegen prinzipientreue Außenpoli• zige Einlenken von Späth dürfen nicht losgelöst von tion?), wird vielleicht noch schwerer feststellbar Bonn sahen zunächst in dem Wahlergebnis .kein tiker der Union ankündigten. Ein Beitrag in der der sich auf Bundesebene abspielenden Strategie• bleiben. R. W. Drama", sprachen von Zufall und versuchten, die .Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 5. Dezem• debatte in der gesamten Union gesehen werden. ber 1985 rechnete Repnik zu der Gruppe von CDU- Hätte Geißler anstelle Späths zu entscheiden ge• Warschauer-Pakt: Bundestagsabgeordneten, die innerhalb der Uni• habt, so hätte er sich auf seiner Suche nach neuen onsfraktion dafür eintreten, .die rechtlichen Vor• Ünionswahlern im linken Spektrum nicht so sehr behalte, die in die Ostverträge eingeschlossen sind, darum bemüht, den Konflikt mit den Vertriebenen nicht mehr sichtbar werden zu lassen, um die End• durch Einlenken zu beenden. Kann, so muß man „Haßerziehung" fällt immer schwerergültigkei t der Grenzen im Osten zu versichern". sich fragen, daher die Reaktion der Südwest-CDU Auch andere CDU-Abgeordnete aus Baden- als erstes Anzeichen gewertet werden, daß es sehr Junge Soldaten empfinden Feindbilder Zunehmend als anachronistisch Württemberg hatten sei langem gegen Czaja und wohl führende Unionspolitiker gibt, die der Rieh die von ihm vertretene politische Richtung agiert. tung Geißlers nicht folgen und sich erst einmal stra• Im Zuge der gegenwärigen Entspannungs• funden. Für jeden jungen Wehrpflichtigen sei So hatte MdB als CDU-Be• tegisch darum bemühen, die CDU-Stammwähler zirksvorsitzender gegen eine Nominierung Czajas politik fällt es den Streitkräften des War• der Gegensatz „zwischen Fernsehbildern vom »bei der Stange zu halten"? U.P. schauer Paktes immer schwerer, die „Haßer• friedlichen Treffen angeblich verfeindeter Po• ziehung" der Soldaten aufrechtzuerhalten. Bei litiker aus Ost und West" und der militäri• Bonn: einer Fortsetzung des politischen Tauwetters schen Ausbildung zum Haß unvereinbar. werde es den Militärs in Osteuropa auf Dauer In der gleichen Publikation zieht der Oberst nicht gelingen, „ihre Soldaten auf Feindkurs zu im Generalstab der Bundeswehr, Hartmut halten", schreibt der Publizist und Kenner des Bühl (Bonn), eine überwiegend positive Bilanz Die SPD und die Lage der Nation Warschauer Paktes, Günther Wagenlehner der bisherigen vertrauensbildenden Maß• (Bonn). nahmen im militärischen Bereich. Dazu gehö• Widersprüchliche Mahnungen führender Sozialdemokraten Nach der Planung der siebziger Jahre habe ren unter anderem Manöveranmeldungen und -beobachtungen. 1987 seien 25 Manöver Prominente Sozialdemokraten schicken sich dessen forderte Heimann dazu auf, die Teilung die „Haßerziehung" in den Ostblock-Streit• derzeit an, die Bundesregierung zu einem stärkeren kräften mit zunehmender Entspannungspoli• des Warschauer Paktes angezeigt und zu acht Deutschlands auf Dauer zu bejahen. Die Deutschen Engagement in der nationalen Frage zu ermahnen. sollten anerkennen, so der SPD-Politiker, daß die tik intensiviert werden sollen. Wagenlehner: davon Beobachter eingeladen worden. Die So hat der Parlamentarische Geschäftsführer der „Ungeachtet aller Indoktrinations- und Koor• Nato meldete 13 Manöver und lud neunmal Normalität aller anderen europäischen Nationen, Sozialdemokratischen Bundestagsfraktion, Ger• nämlich die staatliche Einheit, für sie nicht gelten dinierungsversuche der Chefs der Politischen Beobachter ein. Die neutralen Staaten haben hard Jahn, in der hannoverschen .Neuen Presse" dürfe. Heimann hatte die Teilung Deutschlands als Hauptverwaltungen sind diese ideologischen von zwei Übungen Kenntnis gegeben. Koope• den jährlich fälligen Bericht der Bundesregierung vorteilhaft bezeichnet weil sie es der Bundesrepu• Ziele schon jetzt nicht mehr durchsetzbar." rationsbereitschaft und Konsens- bzw. Kom• zur „Lage der Nation" als überfällig angefordert. Der blik Deutschland erlaube, „als treibende Kraft" die Auch in den „Musterarmeen" der Sowjetunion promißfähigkeit seien aber noch keine Kon• Bericht, so der SPD-Politiker, müsse jetzt „so schnell Entwicklung der europäischen Gemeinschaft zu stante der internationalen Beziehungen. wie möglich auf den Tisch". Die Frage, welche und der DDR werde die intensivierte Haßer• Gründe die Regierung denn haben könne, diesen einer politischen Union voranzutreiben. „Die Frage ziehung zunehmend als anachronistisch emp• idea Bericht zu verzögern, beantwortete der SPD-Politi• des Selbstbestimmungsrechts wird sich unter sol• ker: »Ich fürchte, daran zeigt sich ein unverantwort• chen Voraussetzungen in einem historischen Sinn liches Maß an Gleichgültigkeit und fehlender Ernst• von selbst erledigen", schrieb Heimann im Juli die• haftigkeit diesem Thema gegenüber. Offensicht• ses Jahres im SPD-Pressedienst lich vernachlässigt die Bundesregierung in grobem Zum Auftakt des diesjährigen Tages der Heimat 3>£o$ ttfprc ulk nblail Stil das Thema .Lage der Nation'." in Berlin hatte der Landes- und Fraktionsvorsitzen- UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND In seiner Bewertung des Honecker-Besuches «e der Berliner SPD, Walter Momper, die These ver• nannte es das SPD-Präsidiumsmitglied tr^ten' »daß eine wirkliche europäische Friedens- Chefredakteur Hugo Wellems ordnu Verantwortlich für den redaktionellen Teil „bemerkenswert", daß das Abschlußkommunique ng sich nur auf der Grundlage der Teilung anläßlich des Honecker-Besuches zur Frage der Na• Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Politik, Zeitgeschehen, Jugend: tion und des Selbstbestimmungsrechts bei der ner bPD-Politiker, sei „geradezu überflüssig", wenn Silke Osman Ansgar Graw Wiederholung der Positionen geblieben sei, die be• aie Urenzen ihre Bedeutung verlieren. Es sei auch reits vor 15 Jahren im Grundlagenvertrag formuliert Geschichte, Landeskunde, Aus aller Welt, Reportagen: .nicht notwendig, daß alle Deutschen unter dem Dr. Cornelia Littek wurden. Entgegen den „großen Worten" des Bun• ne S taates leben Urr Literatur und Aktuelles: deskanzlers in seiner Tischrede, so Bahr, markiere «fr ifi ? . "- > den Freiheitsan• Horst Zander Ostpreußische Familie: spruch der in der DDR Lebenden und die dauerhafte dasKommuniquedieRealita , da „weder die Mauer Sicherung der Freiheit West-Berlins willen müsse Heimatkreise, Gruppen, Ruth Geede noch der Schießbefehl oder die blutende Wunde an der Einheitsanspruch preisgegeben werden. Der Soziales und Mitteldeutschland: Bonner Büro: Clemens J. Neumann der Grenze erwähnt" worden seien. Verzicht auf das Ziel der staatlichen Einheit so Susanne Kollmitt Helmut Grunow k Anzeigen und Vertrieb: Es ist beachtlich, welche Sorgen um Fragen der fönne den Blick auf das ganze Deutsch- Iand K Anschrift für alle: Parkallee 84 /86,2000 Hamburg 13. Vertag: Landsmannschaft Ostpreußen e. V.. Parkallee 86. Nation sich fuhrende Sozialdemokraten derzeit schärfen.

2000 Hamburg 13. Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint wöchent• machen, waren es doch die Sozialdemokraten Hans W*»nr. • L lich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ostpreußen. — Bezugspreis Inland Apel, Jürgen Schmude und Konrad Gilges, die die aiwiSri • u üf,rhard Jahn und Egon Bahr wirklich 7,50 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 9,00 DM monatlich. Bankkonto: Landes• rZen um die La e der Nation im bank Hamburg BLZ200 500 00, Konto-Nr. 192344. Postgirokontofürden vertrieb: Postgiroamt Hamburg, Konto- deutsche Frage als nicht mehr offen sahen und das aetPiltPnn , u, 8 Nr. 8426—204; für Anzeigen: Postgiroamt Hamburg. Konto-Nr. 90700—207. — Für unverlangte Einsendungen Wiedervereinigungsgebot des Grundgesetzes zur anopho 7?utscnland sorgen, dann sollten sie dar- e ne Klarun zu A wird nichtgehaftet.Rücksendungerfolgtnur, wenn Porto beiliegt. — Druck Gerhard Rautenberg, Disposition stellten. Erst im Juli hatte der stellver- KurtT k i- 8 sorgen, ob die Partei 8nac hwi evo r von demWIlle n 2950 Leer (Ostfnesland). felefon (04 91) 42 88 tretende Obmann der SPD-Fraktion für Deutsch- besPPH- -Ti - landpolitik, Prof. Gerhard Heimann, sich in einem wahiW !f "nationale und staatliche Einheit zu Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 21 Grundsatzartikel im SPD-Pressedienst dagegen Grunrfn • Slch der Aufforderung unseres Telefon (040) 446541 (mit Anrufbeantworter) und 446542 ausgesprochen, am Auftrag des Grundgesetzes, die b^u^ I Y^PNchtet fühlt, „in freier Selbst- Einheit in Freiheit zu erstreben, festzuhalten. Statt- zu voll? d*8" Einhelt und Freiheit Deutschlands 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 3 IMs £tftpnu6mblatl Im Blickpunkt

Doppel-Null-Lösung: Mehr Sicherheit für Mitteleuropa?

Genfund die Auswirkungen auf das Bündnis

ohl kein Thema wurde im Jahr 1987 sichereren Modellen zu so ausführlich und kontrovers disku• ergänzen. Diese Moder• Wtiert, wie das der doppelten Null-Lö• nisierung des russischen sung. Seit dem 18. September zeichnet sich Mittelstreckenraketen• nun konkret ab, daß die Verhandlungen der potentials war der Aus• Supermächte in Genf wohl noch in diesem löser für die von Helmut Jahr zu einem Vertrag führen werden. Sie Schmidt vorgeschlage• kommt also, die Doppel-Null-Lösung, die viele ne Nachrüstungspolitik Mitbürger so lange erwarten und mit großen des Westens mit den Hoffnungen verknüpfen. Die überwiegende amerikanischen Per- Mehrheit der Bevölkerung freut sich wirklich, shing-II-Raketen. Die daß der Pulverfaßlagerplatz Deutschland bei• Proklamierung des SDI- derseits des Eisernen Vorhangs durch die je• Programms war auf weiligen Betreibermächte ausgemistet wird. amerikanischer Seite der Deshalb war das diesjährige Sommerloch letzte, aber bedeutend• nicht so tief wie gewöhnlich. Die doppelte ste Schritt in Richtung Null-Lösung füllte mühelos Spalten und Sei• auf das Ziel, gegnerische ten mit Statements, Meinungen und Ankündi• Atomraketen vom eige• Zeichnung aus „Frankfurter Allgemeine Zeitung" gungen von Politikern und Medienvertretern nen Land fernzuhalten aller Ressorts. Es hagelte militärische Fachbe• und von der „gesicher• griffe und Zahlenkolonnen, es wurde vor aller• ten Zerstörung" hin zu einer Doktrin des „gesi• sogar noch zur Doppel-Null-Lösung erweiter• geworden. Im Gegenteil. Nach wie vor stehen lei Vorgängen und Ansichten «gewarnt". cherten Überlebens" zu gelangen. te. Ab diesem Zeitpunkt hat sich in der NATO sich auf deutschem Boden die verschiedenen Ergebnis der Diskussion: Der Durch• Das Streben nach Überlegenheit ist — egal sehr viel verändert. Die Lage der Führungs• Ideologien gegenüber. Auch mit der Doppel- schnittsbürger, der nicht die Zeit hat, sich in in welchem Bereich des Lebens — in der heuti• macht USA als Besitzer von Interkontinental• Null-Lösung wird in Deutschland noch die größerem Ausmaß mit militärpolitischen Din• gen Gesellschaft mit dem Hauch des Verwerf• raketen unterscheidet sich im Ausmaß ihrer größte Waffendichte in Europa zu finden sein." gen zu beschäftigen, fühlt sich durch das Ge• lichen belegt. Das Harmoniestreben der west• Bedrohung im Konfliktfall nunmehr wesent• Die Hurra-Rufe der Bonner Politiker aller Frak• wirr der sich oft widersprechenden Daten und lichen Gesellschaften hat den politischen lich von der Bedrohungslage der Bundesrepu• tionen über den vermeintlichen Gewinn an Si• Zitate irritiert und verfolgt die weiteren De• Feindbegriff völlig aus dem öffentlichen Leben blik, die nicht mehr über Raketen verfügen cherheit durch die Doppel-Null-Lösung für tails dieser Diskussion nur noch mit mäßigem verdrängt. Im Gegensatz zum Gedanken der wird, mit denen potentielle Angreifer in unser Land klingen vor diesem Hintergrund Interesse. Ihm ist es nur wichtig, daß es zu wehrhaften Demokratie glauben viele zeitgei• Schach gehalten werden könnten. weniger überzeugend. einem Vertragsabschluß kommt, der Deutsch• stige Gruppierungen durch neutestamentari• Vergleichen wir die Situation der Bundesre• land weniger Raketen beschert. Daß ein sol• sche Feindesliebe den Bedrohungen der Frei• publik Deutschland vor und nach der Realisie• Wohl kein Politiker wird sich dem Druck der cher Vertrag für Deutschland und speziell für heit gerecht zu werden. Folglich hatte auch die rung der aktuellen Doppel-Null-Lösung. Seit veröffentlichten Meinung entziehen können, die Bundesrepublik noch weitere Auswirkun• Regierung Schmidts während der Nachrü• dem verwirklichten Nachrüstungsbeschluß wenn die Sowjetunion nach einer vereinbar• gen hat, registriert er nicht mehr, da die Null- stungszeit mit zunehmenden innenpoliti• der NATO, also der heute aktuellen Situation, ten Null-Lösung eine weitere für den Bereich Lösungs-Diskussion sich so verändert hat, daß schen Akzeptanzschwierigkeiten zu kämpfen. kann in Europa jeder Mitgliedsstaat der ver• der Raketen bis 500 Kilometer und atomare man ihrem Verlauf durch die bloße Zeitungs• Da aber ein Kanzler ohne Fortune nicht ge• schiedenen Militärblöcke durch Mittel• Gefechtsfeldwaffen vorschlägt. Die Sowjet• lektüre während des Frühstücks nicht mehr wählt wird, sann man auf Abhilfe. So trat Ver• streckenraketen erreicht werden. Auch die union hat diesen Mechanismus der bundesre• gerecht werden kann. Diese zusätzlichen teidigungsminister Apel im Oktober 1981 die östliche Führungsmacht, die Sowjetunion, publikanischen Entscheidungsfindung ritcht Auswirkungen sind für Deutschland aller• Reise ins schottische Gleaneagles an, dem kann durch diese Mittelstreckenraketen im übersehen. Sie weiß auch, daß eine Diskussion dings gravierend, der grundlegende Wand• damaligen Tagungsort der NATO-Verteidi• Landesinnern getroffen werden. Hier wird der über die sich ergebenden Konsequenzen im lungsprozeß, der zur Zeit in der NATO abläuft, gungsminister. Im Reisegepäck hatte er die Unterschied in der Bedrohungssituation zwi• Bereich des konventionellen Ungleichge• ist gewaltig. Die Eingrenzung des atomaren Ri• Weisung seines Kanzlers, möglichst die Auf• schen der Sowjetunion und den USA deutlich. wichts in der Öffentlichkeit nicht geführt wer• sikos auf Deutschland droht. nahme eines Null-Lösungsangebots in das Um die USA zu erreichen, müßte der War• den wird, denn diese Diskussion verstößt Die Ursprünge der heutigen Entwicklung Abschlußkommunique der Ministertagung schauer Pakt Interkontinentalraketen einset• gegen das Harmoniebedürfnis der großen reichen sehr weit zurück. Der 26. Mai 1972, an durchzusetzen. Nach anfänglichem Wider- zen, die Eskalation zum weltweiten Atomkrieg Mehrheit der Bundesbürger. Michail Milstein, Professor am Amerika-Kanada-Institut in Moskau und früherer Generalleutnant, hat in einem am 21. August veröffentlichten Ge• Richard Perle: „Die USA werden im Konflikt nicht automatisch ihre nuklearen Fernraketen einsetzen" spräch mit der Zeitung „Die Welt" dieses An• gebot bereits angedeutet. dem zwischen den USA und der Sowjetunion stand der Amerikaner und Briten sahen diese wäre mit tödlicher Sicherheit programmiert, in Moskau der Vertrag zur Begrenzung der Sy• ein, daß ein solches Angebot für die bundes• weil damit auch die USA ihre Interkontinental• Militärische Optionen wird der Warschauer steme zur Abwehr ballistischer Flugkörper deutsche Regierung aus innenpolitischen raketen einsetzen würden. Nach der Verwirk• Pakt keine verlieren. Die konventionelle Über• (ABM) geschlossen wurde, kann als der Zeit• Gründen notwendig war. Außerdem vertrat lichung der Doppel-Null-Lösung verbleiben legenheit seiner Streitkräfte und die struktu• punkt angesehen werden, ab dem — zumin• man die Meinung, daß die Sowjetunion von den Militärblöcken lediglich Kurzstreckenra• relle konventionelle Angriffsfähigkeit werden dest offiziell — die Strategie der wechselseitig diesem Angebot keinen Gebrauch machen keten mit einer Reichweite von unter 500 Ki• bis auf weiteres erhalten bleiben. Gerade gesicherten Zerstörung das Streben nach werde. Dieses Null-Lösungsangebot war der lometer. Es wird dem Westen also nicht mehr durch diese militärische Überlegenheit stellen Überlegenheit über die jeweilige andere Su• veröffentlichten Meinung in der Bundesrepu• möglich sein, ohne die Verwendung von Inter• die Streitkräfte des Warschauer Paktes auch permacht ablöste. Die Begrenzung von Anti- blik genehm, für das Ansehen der SPD-Regie• kontinentalraketen die östliche Führungs• ein enorm gewichtiges politisches Instrument Raketensystemen sollte einen Rüstungswett• rung also positiv und im übrigen für das Bünd• macht zu bedrohen. Mit den noch vorhande• dar. Wie dieses politische Instrument vom Osten eingesetzt wird, wird von den Interessen lauf auf diesem Sektor verhindern und den Sta• nis — so dachte man — ohne Risiko. nen Kurzstreckenraketen können, wie der Moskaus bestimmt sein. Der Westen darf ge• tus quo sichern. Man kann davon ausgehen, ehemalige NATO-Oberbefehlshaber Rogers spannt sein... daß während des Abschlußdiners der sowje• Denn die sowjetische Politik vor Gorbat• es ausdrückt, „nur nachgeordnete Vasallen tischen und amerikanischen Unterhändler im schow war konsequent daran orientiert, den der Sowjetunion" erreicht werden. Das Argu• Katharinensaal des Kremls bereits an anderen Westen durch die Schaffung eines riesigen Mi• ment, daß die USA bei einem östlichen Angriff Ein Beharren auf dem militärischen Status Orten dieser Welt überlegt wurde, wie dieser litärpotentials einzuschüchtern. Die Konfe• auf Westeuropa mit ihren Interkontinentalra• quo kann nicht Ziel einer verantwortungsvol• paritätische Zustand wieder in eine Überle• renz der NATO-Verteidigungsminister hat keten den Europäern beispringen würde, ist len Politik sein. Es liegt im europäischen und genheit der jeweiligen eigenen Seite gewan• von der Vergangenheit den Schluß in die Zu• nicht mehr als eine Worthülse: Bereits im Juni insbesondere im deutschen Interesse, aus der delt werden könnte. kunft gezogen und war wohl der Meinung, daß erklärte der inzwischen zurückgetretene Un• Schußlinie bei der Konfrontation der Ideolo• terstaatssekretär im US-Verteidigungsministe• gien zu kommen. Nur so kann in Europa eine Mit der „Mutual Assured Destruction' die Sowjetunion ein solches Angebot nicht würdigen wird. rium, Richard Perle, gegenüber einem bun• Zone des gesicherten Friedens entstehen. (MAD), wie die Strategie der gesicherten ge• desdeutschen Europaabgeordneten: „Die Dazu bedarf es aber einer absolut tabufreien genseitigen Zerstörung in der Fachsprache USA werden nicht automatisch mit ihren nu• und sachlichen politischen Diskussion. Be• genannt wird, hat sich also keine der beiden Die neue Kreml-Administration hingegen klearen Fernraketen antworten, wenn es in Eu• ständige Warnungen vor „Neutralismus" und Seiten jemals wirklich abgefunden. Die Su• hat klar erkannt, wie hoch der politische Wert ropa zu einem Schlagabtausch mit Kurz• „deutschem Sonderweg" helfen da nicht wei• permächte strebten eine Uberlebensfähigkeit von Atomwaffen sein kann. Gorbatschows strecken-Raketen kommt." ter, denn inzwischen haben wir den „deut• für den Fall an, daß das eigene Land von gegne• Blick für das Machbare, seine Fähigkeit, ver• schen Sonderweg": Zonen unterschiedlicher rischen Atomraketen getroffen werden würde. krustete Denkstrukturen aufzubrechen und Sicherheit in Europa, Begrenzung des atoma• eine hervorragende Diplomatie erlauben dem Es ist auch verständlich und naheliegend, Unter diesem Gesichtspunkt sind beispiels• daß keine US-Regierung die Zerstörung von ren Risikos auf Deutschland und die „Brand• weise die sowjetischen Bemühungen im Be• Kreml jetzt neue Vorgehensweisen. Ohne die mauertheorie" in der Nato. Konsequent ent• bisherigen ideologischen und geographischen New York oder Los Angeles nach einem östli• reich des Zivilschutzes zu sehen. In derselben chen Angriff auf Darmstadt oder Bonn riskiert. fremdet sich das Bündnis von der Bundesre• Zeit ist eine verstärkte Tätigkeit der von Mos• Zielsetzungen aufgeben zu müssen, haben die publik — und nicht umgekehrt, wie manche Sowjets in der Abrüstungspolitik die Initiative Legitimes Ziel der Supermächte bleibt nun kau im Westen kontrollierten Gruppierungen einmal, das Risiko des jeweils eigenen Landes Politikerstimme immer wieder warnt. festzustellen, wenn es darum geht, beispiels• inne. Sie sichern sich damit den Rückhalt gro• ßer Teile der westlichen Öffentlichkeit, deren möglichst gering zu halten. Mit der Doppel- weise Bemühungen um den Zivilschutz m der Null-Lösung ist sichergestellt, daß ein lokaler Bundesrepublik als Kriegstreiberei hinzustel• Harmoniebedürfnis die sowjetische Politik na• Für die kommenden Jahre werden wir in der türlich mehr entgegenkommt, als der Aufruf Schlagabtausch in Europa nicht zwangsläufig Politik Persönlichkeiten brauchen, die sich len Beide Blöcke unternahmen auch im Be• zu einem weltweiten Atomkrieg führen muß. reich der Vorwarnsysteme große Anstrengun• der USA an Europa, mehr für seine Verteidi• nicht nur von Wahlerfolg zu Wahldebakel gen Die NATO stellte das AWACS-System in gung zu tun. hangeln, sondern langfristige politische Per• Dienst, während die Sowjetunion bei Krasno- Für Deutschland, das Land in der Mitte Euro• spektiven anbieten können. Die Suche sollte jarsk große Radarkomplexe installiert. Mit der Die Verblüffung im westlichen Lager war pas, auf das ein atomares Risiko der Super• bald beginnen. Denn diese Sorte von Politi• Zeit waren die Sowjets in der Lage, auch ihre groß, als die Sowjetunion auf das Angebot aus mächte begrenzt wird, ist die Wahrscheinlich• kern scheint nicht im Übermaß gesät zu sein... Mittelstreckenraketen mit neueren und treff• Gleaneagles einging, ja es im Lauf der Zeit keit eines Stellvertreterkrieges nicht geringer Christoph Bolay 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 4 Politik

Grüne: Berlin: Zerstörung der Liebe„Jede r freie Moment ist ein seliger" Trotz AIDS jetzt auch Kindersex Werdersche Kirche als ein Museum für Preußens Baumeister Schinkel eröffnet Was die Grünen kürzlich öffentlich forder• werk vorweg, das Schinkels zukunftsträchtig, ten, lautet so: .Kinder und Jugendliche müs• Das Eiserne Kreuz für die preußischen Schinkels Wahlspruch, der sein Leben und sen ihre Sexualität frei von Angst entwickeln stes Gebäude werden sollte, die Bauakade• Truppen hat er entworfen. Er fügte es später Schaffen prägte, ist nicht entfernt vom preußi• mie mit der Schinkel sich von seiner Tradition können. In der öffentlichen Erziehung dürfen auch der aus Paris zurückgekehrten Quadriga schen Selbstverständnis und derPhilosophie abweichende Formen der Sexualität nicht als Klassizist und Neo-Gotiker löste und weg• hoch auf dem Berliner Tor hinzu. Bis zum Ende Immanuel Kants: „Unser Geist ist nicht frei, weisend für die Kunst des 20. Jahrhunderts länger diskriminiert werden. Lesbische und des Zweiten Weltkrieges wird die Siegesgöt• wenn er nicht Herr seiner Vorstellungen ist, schwule Emanzipationsgruppen müssen ge• tin es an hochragendem Stab und mit einem dagegen erscheint die Freiheit des Geistes bei W irn Nachlaß wird die Summe der Schinkel- fördert werden." So Irmela Wiemann vom Lorbeerkranz umwunden in der Hand halten: jeder Selbstüberwindung, bei jedem Wider• schen Bauten auf 83 beziffert, von der Neuen Bundesvorstand der Grünen. Karl Friedrich Schinkel, Preußens größter stande gegen die äußere Lockung, bei jeder Wache 1816 bis hin zum schlesischen Schloß Diese Forderungen der Grünen sind genau• Baumeister, erhält ein eigenes Museum. Die Pflichterfüllung, bei jedem Streben nach dem Kamenz 1883. Sie sind in gut 20 Jahren ent• genommen ein uralter Hut. Dies wollten be• Friedrichswerdersche Kirche im alten Berliner Besseren, und bei jeder Wegräumung eines standen, die Neu- und Umbauten zwischen reits gleich nach dem Ersten Weltkrieg der Ge• Zentrum, mit einem Kostenaufwand von rund Hindernisses zu diesem Zweck." Diese Ge• Ostpreußen und dem Rheinland, vor allem je• folgsmann Sigmund Freuds, Wilhelm Reich 20 Millionen Mark restauriert, ist als Schinkel- danken gipfeln in dem letzten Satz: „Jeder freie doch in Berlin, das mit Kreuzberger Monu• und in Berlin Magnus Hirschfeld. Sie forderten Museum eröffnet worden. Das Interessante: Es Moment ist ein seliger." Diese Lebensauffas• ment, Ingenieurs- und Artillerieschule, das Gleiche, bloß mit etwas anderen Worten in befindet sich in Ost-Berlin. sung spiegelt sich auch in seiner idealistischen Schauspielhaus, Neuer Wache, Schloßbrücke, den sogenannten .Goldenen Zwanzigern", Einstellung zur Antike. „Seine reinste Schöpfung", wie Schinkel die Potsdamer Tor, Friedrichswerderscher Kirche, wie diese Verfalls- und bald auch Not- und Ar• Von 1825 bis 1828 entsteht im „Mittelalter- Friedrichswerdersche Kirche nannte, war im Altem Museum, Charlottenhof, Nikolaikirche beitslosenjahre unseres Volkes von Ge- Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden Styl", im gotischen, die Friedrichswerdersche schichtsverneblern genannt werden. Auch die und ist das einzige Bauwerk in Ost-Berlin, das Kirche, die er ganz in unverputzten Ziegelstei• um nur einige Bauten zu nennen — eine von der sogenannten .Frankfurter Schule" originalgetreu nach Plänen des preußischen nen ausführen läßt, „da bei dem Entwürfe die Stadt Schinkels geworden ist. „Es ist weise, zu ausgehenden sozialliberalen .Reformen" ver• Baumeisters wiederhergestellt wurde. Fünf Sparsamkeit zur Pflicht gemacht ward". Doch schweigen, denn über das Erhabene klingt kündeten das Sexualbefreiungsprogramm Jahre dauerten die Arbeiten an der neugoti• sind es gewiß auch stilistische Gründe, die jedes Wort gemein", schreibt Schinkel in und bewirkten einschneidende Änderungen schen Kriche, die nun als Museum Leben und künstlerische Einfachkeit der Fassade mit den einem Brief aus Rom. Dies gilt auch für seine im Familienrecht, im Ehescheidungsrecht, im Werk Schinkels präsentiert. Zwei ständige beiden Türmen nimmt in manchem das Bau- Kunstwerke. Cornelia Littek Sexualstrafrecht, vor allem auch die Zulas• Ausstellungen wurden eingerichtet. Darin sung von Pornographie. Die fast vollständige sind unter anderem Arbeiten Schadows, Freigabe der Abtreibung, also Mord an unge• Thorwaldsens und Rauchs zu sehen, wobei die Nordrhein-Westfalen: borenem Leben, geschah ebenfalls in dieser Skulpturen der Preußenprinzessinnen Luise Periode, der gegenüber die neue Bundesre• und Friederike von Johann Gottfried Schadow gierung bisher keine wirklich heilende Wende eine besondere Rarität darstellen. Kultur des deutschen Ostens bewahren durchzusetzen vermochte. Inzwischen wird landauf-landab, haupt• Als eines der Geschenke für das 750 Jahre Die wissenschaftliche Erforschung an den Hochschulen verlangt sächlich seitdem AIDS die sogenannte neue alte Berlin sollte die Eröffnung in Anwesenheit Ostdeutsche Landeskunde und Kultur sol• Vortrag von „einer historischen Verpflichtung Sexualmoral zu einem gefährlichen Unter• von Staats- und Parteichef Erich Honecker len gefördert werden. Das ist der Kernpunkt jenseits aller Tagespolitik" gesprochen habe. nehmen stempelt, wieder von Liebe und Treue verstanden werden, was das Interesse der eines Antrages der CDU-Fraktion im nord- „Wir können mit einer solchen Einrichtung geredet und geschrieben. Jene, die das — oft DDR an preußischem Kulturgut in der letzten rhein-westfälischen Landtag. Die Landesre• nicht die Verluste wettmachen, die uns durch zaghaft — versuchen, sprechen und schreiben Zeit unterstreicht. Nach einer Phase der „Zer• gierung wird darin aufgefordert: die Zerstörung der alten deutschen Universi• von Liebe und Treue als dem klaren Gegensatz störungswut" zu Zeiten Ulbrichts — er ließ das .1. Die wissenschaftliche Erhaltung, Er• täten in Prag, Breslau oder Königsberg ent• zu wahllosem Sex und abartigen Praktiken. Kaiserschloß abtragen, die Schinkelsche Bau• schließung und Weiterentwicklung des kultu• standen sind", so Goldmann wörtlich. Wir Es wirkt wie Hohn undSkrupellosigkeit, daß akademie neben der Kirche mußte dem Neu• rellen Erbes und der geistigen Substanz der könnten aber auch angesichts knapper Mittel ausgerechnet jetzt die Grünen ihre ohnehin bau des DDR-Außenministeriums Platz ma• Kulturlandschaften des deutschen Ostens an und der allgemeinen Entwicklung an den naturwidrigen und sittenlosen Forderungen chen — besinnt man sich auch in Ost-Berlin den Hochschulen des Landes auszubauen; Hochschulen nicht für jede ostdeutsche Land• erneut bekräftigen. Das kann nur jene irritie• der deutschen Geschichte. Gleich gegenüber 2. Möglichkeiten zur Errichtung eines selb• schaft ein eigenes Institut einrichten, so wün• ren, die sich nicht auskennen. Die Forderun• des SED-Zentralkommitees erinnert nun eine ständigen Instituts für ostdeutsche Landes• schenswert dies auch wäre. Doch betonte der gen der sogenannten sexuellen Revolution Dokumentation zum Bau der Friedrichswer- kunde in einer Universität des Landes zu prü• Abgeordnete: „Wir sehen unser Land — und gehörten in der Weimarer Republikzuden sitt• derschen Kirche und ihres Bauherrn auch an fen und zu fördern." damit diese Regierung — aufgrund seiner lichen Zerstörungsversuchen der KPD und den die Geschichte Preußens. In seiner Rede zum Antrag wies der Abge• Größe und der hierher gekommenen, ostdeut• von ihr gesteuerten Tarngruppen. Zu den er• Eine Art Wunderkind im damaligen Preu• ordnete Rüdiger Goldmann darauf hin, daß in schen Vertriebenen, der mitteldeutschen sten .Errungenschaften' des Kriegskommu• ßen kann Karl Friedrich Schinkel genannt der Bundesregierung zur Zeit drei Fragen ver• Flüchtlinge und nicht zuletzt auch wegen der nismus in der Sowjet-Union gehörte es (Ma• werden. Als zweites von fünf Geschwistern am stärkte Aufmerksamkeit fänden, nämlich er• vielen hunderttausend ostdeutschen Aussied• dame Kollontai), die sogenannte.Freie Liebe' 13. März 1781 in Neuruppin geboren, ist er be• stens das Thema der nationalen Identität der ler in einer besonderen Verpflichtung!" Es einzuführen, der die Sowjet-Union in jenen reits mit 25 Jahren Bauinspektor und unterhält Deutschen, zweitens ihr Verhältnis zur deut• dürfe nicht dazu kommen — wenn es nicht Jahren die Horden der verwahrlosten Brespri- ein eigenes Entwurfbüro. Berlin ohne den schen Geschichte insbesondere der ersten schon soweit ist — daß Universitätsabsolven• sornji-Kinder verdankt. Nach diesen negati• Namen Schinkel ist nicht zu denken. Dabei Hälfte dieses Jahrhunderts und drittens das ten und Lehrer auf dem Gebiet der ostdeut• ven Erfahrungen im eigenen Lande legte man hatte er — wie seine Selbstbiographie berich• Problem der ungelösten deutschen Frage. Die schen Landeskunde die terra incognita vermu• dort wieder Wert auf Zucht und Ordnung. Als tet — diese Chance seiner Mutter zu verdan• Geschichte und Kultur der ostdeutschen Län• ten bzw. dort der berüchtigte weiße Fleck auf Mittel der gesellschaftlichen Zerstörung aber ken, die nach dem Tode ihres Mannes be• der Ost- und Westpreußen, Pommern, Ost• der deutschen Landkarte zu finden ist. wurden jene Forderungen, die jetzt die Grünen schloß, in die preußische Hauptstadt überzu• brandenburg, Nieder- und Oberschlesien, des Der für den Bereich der ostdeutschen Kultur erneut aufstellen, in den sogenannten kapita• siedeln, wo sie „noch mehr Gelegenheit für Sudetenlandes, der deutschen Siedlungsge• zuständige Bundesinnenminister Friedrich listischen Ländern weiter propagiert. Ausbildung der Kinder zu finden hoffte". biete in Ostmitteleuropa (Siebenbürgen, Zimmermann habe die tatkräftige Unterstüt• Man muß dazu wissen, daß die sogenannte Schinkel ist zu der Zeit vierzehn Jahre alt. Banat), aber auch ganz Mitteldeutschlands zung von Projekten im Rahmen des § 96 BVFG .Frankfurter Schule', Wiesengrund-Adorno, Seine Begeisterung für die bildenden Künste und der Rußlanddeutschen trete im Zusam• (Bundesvertriebenen- und Flüchtling9gesetz) Mitscherlich, Fromm, Bloch und Habermas ur• findet ihre wahre Berufung in der Betrachtung menhang damit verstärkt ins Bewußtsein der in Aussicht gestellt. Die Initialzündung aber der Entwürfe Friedrichs Gillys für ein Natio• sprünglich gegründet worden war, um den Öffentlichkeit. müsse vom Land ausgehen. Auf das Ergebnis naldenkmal Friedrichs des Großen. Friedrich Marxismus auf dem Weg der linken Kulturre• Die Intention einer systematischen gebiets• dieses Antrages darf man gespannt sein. Gilly wird Vorbild und Freund Schinkels; des• volution durchzusetzen. Die sexuelle Revolu• bezogen Erschließung und Vermittlung ost• C.L tion war und ist ein wichtiger und von vielen sen Vater, David Gilly, der Berliner Geheime deutscher Kultur und Geschichte durch For• zunächst in seiner Bedeutung nicht durch• Oberbaurat, sein eigentlicher Lehrer. Das gei• schung und Lehre an Hochschulen werde von Bonn: schauter Teil dieser gesellschaftlichen Zerset• stige Preußen war es, was Friedrich Gilly faszi• zahlreichen Stellungnahmen aus den Univer• zungsbemühungen. Das eigentliche Ziel ist nierte, als er, keine dreißig Jahre alt, stirbt. Auf sitäten und aus dem Bereich unserer ost- und nicht so sehr die sogenannte sexuelle Befrei• Schinkel fällt die Wahl, nach den Befreiungs• mitteldeutschen Mitbürger unterstützt, so Polens Mann am Rhein kriegen Preußen zu bauen, Berlin zu erneuern, ung vor den vielzitierten .Zwängen', sondern zum Beispiel durch den Rektor der Universität RySZard Karski neuer RnKrhafter die Auflösung der Familien- und Generations• erster Baumeister im Staate zu sein. Düsseldorf, Prof. Dr. Gert Kaiser, der in einem f **«*™U neuer DOlSCnaiier bindungen. Man wußte genau, daß man nur so Mit dem 61 jährigen Ryszard Karski wurde ein ex• eine ständig wachsende gestaltlose, haltlose zellenter Wirtschafts- und Deutschlandexperte und damit leichter manipulierbare Masse zum neuen polnischen Botschafter in der Bundesre• schaffen konnte, die für jederlei marxistischen publik Deutschland ernannt. Der Dr. habil. für Volkswirtschaft, der die Handelsakademie in Kra• Krawall, Staatsverdrossenheit und Demon• kau, die Volkswirtschaftshochschule in Kattowitz strationsterror einsetzbar wurde. Das geht und die Warschauer Technische Hochschule ab• auch klar daraus hervor, daß die Grünen zu• solvierte, war schon einmal in der Bundesrepublik gleich die weitere Einschränkung des ohnehin CheDeutschlandder , und zwar zwischen 1963—66 Vize- aufgeweichten, ja kaum noch vorhandenen L P°lnischen Handelsmission in Frankfurt Elternrechtes fordern. am Main. Danach ging er als Ministerialdirektor ins Konservative haben oft aus den Bedingun• Warschauer Außenhandelsministerium, wurde gen ihrer Sittlichkeitserziehung heraus einen Hochschullehrer an der traditionsreichen Han• delshochschule in Warschau und danach Staatsse• großen Bogen um die Ereignisse im Zusam• kretär im Außenhandelsministerium. Im Jahre 1973 menhang mit der sexuellen Revolution ge• ging er als Botschafter nach Österreich und 1978 macht. Aber das war grundfalsch, ja verhäng• AUn uGr ZUm ** stellvertretenden Minister für nisvoll. Nur wer sich mit den hier vorhande• Außenhandel und Hochseewirtschaft ernannt, zwei nen Gefahren gründlich beschäftigt, vermag Jahre später zum Minister dieses Ressorts. wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen. im Jahre 1981 wurde er zum Präsidenten der AIDS hat inzwischen gewisse Angst er• .Po nischen Außenhandelskammer" ernannt und weckt, die vielfach eine Neubesinnung auf die ftatte diese Funktion bis zuletzt inne. Als solcher Werte von Liebe und Treue in der Ehe bewirk• war er auch für die Durchführung der Posener Mes• te. Meinungsumfragen der jüngsten Zeit las• sen sowie für die Anwerbung auslandspolnischer sen vermuten, daß auch ohnedies eine be• Unternehmer im Westen in ihr Heimatland zustän• trächtliche Zahl Jüngerer den Wert einer fe• dig. Inzwischen gibt es 700 solcher Unternehmer in sten, verläßlichen Bindung über den flüchti• Polen. 9 59 ehört Karski der gen sogenannten Lustgewinn höher ein• n^SÜ \V , a ^ t n herrschenden „Pol- schätzt. Da indessen der Angriff auf die 252? f 2S ? Arbeiterpartei" an und ist stell- end 8 K Mit sittlichen Grundwerte weitergeht, müssen alle ron h L | ^ " 8lied. Im Gegensatz zu ande- ren hohen Funktionären findet man im „ Who's who Verantwortungsbewußten gemahnt werden, M*n°iand 6Tn Hlnweis auf 8«ln Privatleben. die Auseinandersetzung auch offensiv und mit ei nur, daß er perfekt die hlhp^ i. J deutsche Sprache Die Friedrichswerdersche Kirche in Berlin: Stahlstich von J. Riegel nach einer Zeichnung von zu den Tec klaren Gegenargumenten zu führen. oarat - - hnokraten" im Parteiap- C. Würbs, um 1845 Foto bpK Fritz Ragge parat gehört. DqD 3. Oktober 1987 - folge 40 - Seite 5 Das Dßpmitmblatl Aus aller Welt

Südafrika: Andere Pretoria im Würgegriff der Sanktionen Meinungen Ausfuhrei in die USA gingen im ersten Halbjahr 1987 mit 45 Prozent zurück Sanktionen uri wirtschaftliche Boykottmaß• Auch bei Perlen, Edel- und Halbedelsteinen und der Reformen gilt, hat jetzt am Wochenende erneut IS FIGARO nahmen sind in sidafrikanischen Wirtschaftskrei• anderen Juweliersprodukten ist eine Steigerung betont, daß Südafrika nur durch weitere friedliche sen erneut das Gesprächsthema Nr. eins. Anlaß von 4,3 Prozent zu verzeichnen. Der Export nahm und evolutionäre politische und verfassungsrecht• dazu geben die brderungen verschiedener Com- mit 73 Mio. Rand zu und betrug 1776,3 Milliarden liche Veränderungen die Welt überzeugen kann. Er Ansteckendes Beispiel monwealthstaatn, die sich im nächsten Monat bei Rand in den ersten sieben Monaten 1987. kam außerdem zu der Schlußfolgerung, daß die mei• Paris — „Der deutsch-französische Verteidi• ihrem Treffen i Vancouver für stärkeren wirt• Ohne Zweifel hat der wirtschaftliche Druck die sten Finanziers und Wirtschaftler der westlichen gungsrat, den der Staatspräsident in Aussicht ge• schaftlichen Dnck auf Pretoria einsetzen wollen, Inflation und die Arbeitslosigkeit — vor allem unter Welt dabei sind, ihr Urteil und ihren Standpunkt zu stellt hat, ist zunächst nur ein ermutigendes sowie die ernele Diskussion des amerikanischen der schwarzen Bevölkerung — enorm in die Höhe Südafrika zu revidieren. „Einflußreiche Wirtschaft• Symbol. Dieses Projekt spiegelt aber auch eine Congresses, de weitergehende Sanktionen gegen getrieben. Man spricht von mehr als zwei Millionen ler sind heute nicht mehr der Meinung, daß Sank• Südafrika wüncht. Dabei wird in den USA deutlich Wirklichkeit wider: In Sicherheitsfragen geht die schwarzen Arbeitslosen. Wenn Südafrika allein tionen zum gewünschten Ziel führen werden. Wir Zusammenarbeit zwischen Bonn und Paris zu betont, daß df Druck der Anti-Apartheidsorgani• schon Arbeitsplätze für die 365 000 neuen Arbeits• können damit rechnen, daß stattdessen erneut zu• sationen so strk geworden ist, daß innerhalb der kräfte auf dem Markt schaffen müßte, wäre ein sätzliche ausländische Handelskredite zur Verfü• einer höheren Stufe über. Das Beispiel ist an• nächsten zwe Jahre praktisch alle amerikanischen Wachstum von etwa 5,5 Prozent erforderlich. Die gung stehen, wenn unsere Wirtschaft weitere Fort• steckend. Spanien und Italien haben bereits ihr Firmen ihre Nederlassungen in Südafrika verkauft, südafrikanische Reservebank rechnet mit einem schritte zeigt", so meinte Dr. de Kock in einem Vor• Interesse an dieser deutsch-französischen Initia• übertragen der geschlossen haben werden. .Süd• Sozialprodukt von 2,5 Prozent. Das ist zu wenig für trag vor der Handelskammer in Worcester. Dr. de tive geäußert. Dennoch empfiehlt sich Vorsicht, afrika ist in en USA ein Thema von größter politi• die Bewältigung der wirtschaftlichen und sozialen Kock sagte auch, daß die Handhabung der Zah• bevor dieser Verteidigungsrat als der erste Stein scher und nvralischer Bedeutung und der Druck auf Probleme des Landes. Auch eine von der Katholi• lungsbilanz und andere wirtschaftliche Maßnah• einer europäischen Verteidigung erscheinen amerikanishe Firmen ist unbeschreiblich", erklär• schen Bischofskonferenz des südlichen Afrika ein• men zur Verbesserung der Lage geführt haben. kann. In der Bundesrepublik gibt es zu viele Poli• te dieser T«e der Präsident des industriellen Unter- gesetzte Kommission kommt zu der Schlußfolge• In einem Leitartikel unter dem Titel „Das Ende tiker und Militärs, die diesen neuen Organismus stützungslpmitees für die Sullivan-Verhaltens- rung, daß die Sanktionen nicht das Mittel sind, um des Kreuzzugs?" kommt die angesehene Zeitung seiner Substanz berauben wollen. Es sind alle maßnahnwi Sal Marzullo. Fest steht, daß inzwi• Reformen in Südafrika zu fördern. „Es scheint un• „Business Day" zu der Schlußfolgerung, daß mög• diejenigen, die wie 1963 befürchten, daß Paris schen in dn letzten 18 Monaten 104 amerikanische vermeidlich zu sein, daß Sanktionen hart und be• licherweise nur Primeminister Margareth Thatcher Bonn zu einer Entfernung von den Vereinigten Unternehlen sich aus Südafrika zurückgezogen sonders effektiv die Opfer der Unterdrückung und an die Vernunft in Europa appellieren kann, um wei• Staaten treiben könnte." haben. Dzu gehören American Express mit 4 nicht die Unterdrücker treffen", so sagen die Bischö• teres Unheil und weitere Sanktionen zu verhindern. schwarz« Angestellten, Eastman Kodak mit 446 fe. Chefredakteur Ken Owen richtet sich dann im letz• Arbeitskarten, General Motors mit 3045Arbeitern, Der Gouverneur der Reservebank, Dr. Gerhard ten Absatz an Erzbischof Desmond Tutu, der ange• DEISTER- UND Procter Gamble mit 290, Computer Sciences mit de Kock, der als mutiger Befürworter weitreichen• sichts des Schadens, den seine Boykottforderungen WESERZEITUNG 550, Naistar mit 556, Carnation mit 1043 und viele andereAmerikanische Städte wie Boston, Los An• geles, few York und Atlanta wollen jede Zusam- Vorwürfe gegen „Spiegel" menar'eit mit Firmen unterbinden, die noch Belan• Hameln — „Jetzt ist der .Spiegel' dran. Er hat ge in Sidafrika haben. nun hieb- und stichfest darzulegen, daß seine DieXusfuhren Südafrikas in die USA gingen im ZOLL Vorwürfe zutreffen... So leicht kann es sich der erste» Halbjahr 1987 mit 45 Prozent zurück. Zwi- .Spiegel' nicht machen, daß er erst die ungeheu• scheiJanuar und Juli 1986 exportierte Pretoria erlichsten Vorwürfe erhebt, um sich schließlich nocb3ebrauchsgüter und Rohstoffe im Wert von ohne Rücknahme derselben auf minder gewich• 1,19'Milliarden Dollar nach Amerika. Im gleichen tige Tatbestände zurückzuziehen — nämlich auf Zeitsum dieses Jahres betrugen die Exporte nur Barscheis Schwachpunkte im Bereich seiner noc'654 Millionen Dollar. Die drastische Verringe- Verantwortlichkeit." run ist auf die bereits bis jetzt rigoros durchgeführ• ten Sanktionen zurückzuführen, bei denen vor allm südafrikanische Rohstoffe betroffen wurden. Frankfurter So;ingen bei Uran-Oxid die Exporte von 84 Mio. Do>ar, bei Gold und Silber von 65 Mio. Dollar und Neue Presse beiKohle von 23 Mio. Dollar auf Null zurück. . He praktischen Auswirkungen der Sanktionen Wunschdenken deruSA und anderer westlicher Staaten werden Frankfurt — „Es mag ja durchaus dem Zeit• naq wie vor unterschiedlich beurteilt. Auch die jetzin Pretoria bekanntgegebenen Zahlen zeigen geist entsprechen, daß führende deutsche Politi• ein emischtes Bild. Die Gesamtausfuhr nicht ver- ker verzückt nach Moskau lauschen, wenn der edaer Metalle ging in den ersten sieben Monaten kommunistische Parteiführer Gorbatschow von diees Jahres von 2734,7 Milliarden Rand (Zeitraum Offenheit und Umgestaltung spricht. Bundes• 19$) auf 2593,6 zurück. Das ist eine Verminderung außenminister Genscher, der ein besonderes Ta• »Prozent. Der Export von Mineralien fiel mit 27 lent hat, den Zeitgeist aufzuspüren, empfiehlt Prient und liegt nun bei 2070,5 Milliarden Rand. denn auch, neue Konzepte aus neuem Denken Dil Ausfuhr von landwirtschaftlichen Produkten zur Belebung der Ostpolitik zu entwerfen. Ein er• sUß dagegen mit 28,3 Prozent auf 860,8 Mio. Rand. Diplomatengepäck Zeichnung aus „Kölnische Rundschau" fahrener Diplomat und intimer Kenner der so• wjetischen Politik, der ehemalige Moskau-Bot• angerichtet haben, zur Einsicht kommen müßte und schafter Jörg Kastl, stellte gestern zumindest in imilienzusammenführung: mit den Worten „Ich hatte Unrecht" die Flut kehren Frage, daß die Sowjetunion schon ein ,sich nach könnte. „Manche mögen sein jetziges Schweigen innen und außen öffnender Partner' sei. Unter• als Zeichen dafür bewerten, daß er von Zweifeln schwellig war dabei der Vorwurf an die Bundes• heimgesucht wird", so meint „Business Day" dann regierung herauszuhören, daß sie allzu willig auf ussiedlung aus der Sicht Warschauabschließends , „aber traurigerweise gibt es nur we• die Moskauer Worte höre, den Kreml-Chef aber nige Kleriker, die im Rang höher sind als ein einfa• weniger an seinen Taten messe. Wer—wie Gen• >r Bundesregierung wird „antipolnische Subversion" vorgeworfen cher Priester, die eingestehen, daß sie sich geirrt scher — fast sorglos dem Zeitgeist nachläuft, haben". Jan van Maastricht neigt leicht einem Wunschdenken zu verfallen." LDie Emigranten aus dem Oppelner Schle• „Mangel an Zukunftsperspektiven in Polen" en in die Bundesrepublik Deutschland" und unter Punkt 8 „nationale Intentionen". Der Oder-Neiße-Gebiete: (knigranci ze Slaska Opolskiego do Republiki Autor behauptet, daß sich durch alle Motive Bderal nej Niemiec) heißt ein Buch von Jerzy auch der wirtschaftliche Aspekt wie ein roter felski, das im „Schlesischen Institut Oppeln" Faden zieht. vröff entlicht und u. a. von Edmund Meclew- Das Buch fordert ein Umdenken in der bis• Medien beklagen die Umweltzerstörung ! i gegengelesen wurde. Das Institut befaßt herigen Familienzusammenführung. Vor allen . ich primär mit der Bundesrepublik Deutsch- Dingen müßte die Bundesregierung auf ihren Im Riesengebirge erinnern die übrig gebliebenen Baume an Friedhofe nd sowie mit den Oder-Neiße-Gebieten, Anspruch verzichten, daß die einstigen Be- Wochenzeitschrift „Zycie Lite- Textil- sowie pharmazeutische und chemische Be• leclewski, gebürtiger Dortmunder, ist Sejm- Die lnische triebe würden den Bäumen alle lebensnotwendigen wohner Schlesiens und deren Nachkommen rackie- berichtete unter der Überschrift „Der Wald bgeordneter und Vorsitzender der polni- laut Grundgesetz Deutsche sind. Auch eine stirbt" über das Waldsterben im Riesengebirge. Der Kräfte rauben. Auch dürfe man nicht übersehen, so :hen Landsmannschaft Oder-Weichsel sowie Reform des Rentensystems in der Bundesre• Anblick der westlichen Sudeten auf dem Weg nach die polnische Zeitung, daß die Sudeten an Indu• litarbeiter der Deutsch-Polnischen Gesell- publik Deutschland würde die Ausreise brem• Schreiberhau im Riesengebirge, so die polnische striegebiete der DDR und der Tschechoslowakei :haft Düsseldorf. Das Buch untersucht die sen, heißt es weiter. Zeitung, sei erschütternd. Anstelle der Wälder grenzten und daß Staatsgrenzen kein Hindernis für amilienzusammenführung zwischen 1975 Die Auswanderung habe in jeder Hinsicht, seien bis zum Horizont über Kilometer hinweg nur die toxischen chemischen Verbindungen bilden würden, die von den hohen Schornsteinen der sowohl wirtschaftlich als auch politisch, sehr Windbruch und gerodete Flächen zu sehen. Die nd 1979. noch übrig gebliebenen Baumgruppen würden an Nachbarn abgelassen werden. geschadet, wird festgehalten. Vor allen Dingen Wie aus der Lektüre hervorgeht, war die Friedhöfe erinnern. Die Wipfel der Bäume seien Die Emission von Schadstoffen sei in den letzten der Anspruch Polens auf die „Westgebiete" sei trocken, die Zweige braun, die Baumstämme ohne Jahrzehnten enorm angestiegen. Zuerst seien die Wojewodschaft Oppeln von der Aussiedlung arg tangiert worden, ging man doch auch Rinde, die Wurzeln würden sich krümmen und Tannen, dann die Fichten (85 % des Waldbestandes esonders betroffen. 62,7 Prozent der Men- davon aus, daß die eigentlichen Einwohner schrumpfen. der Sudeten) und schließlich die Laubbäume und chen waren zwischen 17 und 59 Jahren, 29,7 dieser Gebiete dem Polentum zuzurechnen Bis noch vor kurzem, so „Zycie Literackie", habe unter diesen sogar die robusten Eichen und Birken rozent unter 16. Mit anderen Worten, 29,6 seien. Das begünstigte natürlich jegliche Art das Riesengebirge als Gebiet mit der reichsten und gestorben. rozent der Ausreisenden befanden sich im von Revisionismus. interessantesten Flora der gesamten Sudeten ge• Auch die Westwinde, die nicht selten die Ge• vorproduktiven" und 57,8 im „Produktionsal- Nur deshalb könnten solche Beiträge von golten. Viele Faktoren hätten jedoch in den letzten schwindigkeit eines Orkans erreichten, hätten das Waldsterben im Riesengebirge beschleunigt. An er" Weiter: 47,5 Prozent waren in der Indu- Jan Jozef Lipski in der „Frankfurter Allgemei• 20 Jahren zu der gegenwärtigen Katastrophe ge• trie und erstaunlicherweise gar 46,3 Prozent führt. durchschnittlich 130 Tagen im Jahr würden hier nen Zeitung" entstehen, in denen Polens An• So überschreite die Luftverschmutzung im west• auch stürmische Fallwinde aus dem Süden wehen. a der Landwirtschaft tätig. 38,2 Prozent der spruch auf die Westgebiete und die Ober- lichen Sudetengebiet um ein Vielfaches sämtliche Den Stürmen würden jährlich 100000 bis 200 000 ausreisenden beherrschten die deutsche schlesier angezweifelt werden. Schon der existierenden Grenzwerte für die Konzentration Bäume zum Opfer fallen. Iprache gut, 27 Prozent sogar in Sprache und I. Sekretär der „Polnischen Vereinigten Arbei• schädlicher Gase, insbesondere für Schwefeldio• „Zycie Literackie" spricht von einer „Umweltka• ichrift 23,4 Prozent sprachen gar nicht oder terpartei" der Wojewodschaft Oppeln, Euge- xyd, Stickstoffmonoxyd, Fluorverbindungen und tastrophe", die neben dem Riesengebirge auch die aum 'deutsch, und 22,4 beherrschten die niusz Mroz, habe während des IX. Außeror• Schwermetalle. Hauptverantwortlich hierfür sei Wojewodschaft Stettin und Gebiete Zentralpolens leutsche Sprache in Schrift und Sprache dentlichen Parteikongresses darauf hingewie• das in Türchau erbaute Bergbau- und Energiekom• erfaßt habe. Die Zeitung „Slowo Powszechne" be• chlecht 38,4 Prozent sprachen gar nicht oder sen, daß die Familienzusammenführung binat, das große Mengen von Strom auf der Basis richtet, daß an 22 von 88 Badestränden an der Ost• von sehr schwefelhaltiger Braunkohle erzeuge. Die see das Baden inzwischen verboten sei. Am sauber• •aum deutsch. Unter den Aussiedlern waren schädlich sei und „keine moralischen Gründe" Schwefelbeimischungen dieser Braunkohle reich• sten sei das Wasser noch in Stolpmünde, auch wei• mr 0,6 Prozent Akademiker und 7,8 Prozent habe, folglich nur der „antipolnischen und an• ten bis zu 20 %. Durch die Verbrennung der Braun• ter östlich bis zur Halbinsel Heia sei das Baden noch nit Abitur. tisozialistischen Subversion" (wie Bielskie er• kohle würden jedes Jahr über eine Million Tonnen möglich. In der Bucht von Danzig hingegen sehe es Die Aussiedlungsabsichten werden in gänzt) dient. Mit Recht habe Mroz die sofortige Schwefeldioxyd in die Luft abgelassen, die infolge sehr schlimm aus. Die Strandbäder in der Woje• leun Punkten erfaßt. Davon kann man die Einstellung der Familienzusammenführung der überwiegenden Westwinde auf die Wälder des wodschaft Stettin und Köslin seien offen, in Kolberg Ter ersten Punkte mit dem Wort Famihenzu- durch Warschau gefordert und gesagt: „Mit Riesengebirges und des Isergebirges niedergehen. hingegen könne man nur am Oststrand baden. einem solchen Fehler darf sich Volkspolen und Hinzu kämen noch die Gase und der Staub aus Westlich vom Kolberger Hafen herrschte jedoch ammenführung" umfassen, danach folgt Badeverbot. Sf B^rungderwirtschaftlichenVer^ unsere Partei nicht weiter beflecken!" DOD der benachbarten Stadt Hirschberg. Deren Metall-, 3. Oktober 198A- Folge 40 — Seite 6 Frau und Familie txis £fmrai6mblüil

Leckereien „ Ohne Gott und Sonnenschein SiS — Immer wieder einmal Hattert auf meinen Schreibtisch in der Redak• tion ein interessanter Hinweis aus dem Gedanken zum Erntedankfest von Pastor Heinz Friedrich Haese aus Dörbe& bei Elbfag Leserkreis. So mancher stöbert in seinen Erinnerungsstücken, die er hat retten können, und findet oft eine kleine Kost• n diesem kühlen und regnerischen Sommer, barkeit. Zu diesen Kostbarkeiten zähle da nicht nur die Bauern oft sorgenvoll zum ich auch eine Speisekarte des .Conti- IHimmel aufblickten, fielen mir die Erinne• nental-Hotef, Vorstädtische Langgasse rungen meiner Mutter, einer westpreußischen 68, in Königsberg, eingesandt von Elise Bäuerin, an den Ausbruch des Ersten Welt• Gerlach. Der Inhaber W. Wilkening krieges im August 1914 ein. besaß noch ein zweites Haus, die Ost• Was war das für ein schöner Sommer und bad-Gaststätte Cranz: .2 Häuser von welche reiche Ernte stand auf dem Halm, als Rur, wie auf der Speisekarte zu lesen ist. auf einmal mit dem Mobilmachungstag alle Besonders aufgemacht ist diese Karte vier Brüder in den Krieg mußten und die Mut• eigentlich nicht, vielmehr handelt es ter mit den Töchtern — der Vater war früh ver• storben — fast hilflos vor der großen Erntear• C^-cttüneHtal—^ßctel' I^CHitjshtcj (J beit standen, bis dann endlich nach der Tan• Ostbad-Gaststätte Cranz nenberg-Schlacht ihnen zwei kriegsgef angene Russen zur Erntehilfe zugewiesen wurden. W. WILKENING J2 H

ie lange die .Stille Mühle" ihren täglich zum Kirchhof hinaus und mußte oft mit Namen schon lühren mag, ich weiß es Gewalt vom Grabhügel entfernt werden. Erst Wnicht Solange ich sie kenne, ist sie allgemach beruhigte er sich, und nicht zum ein altes, verfallenes Bauwerk, ein greisenhaf• mindesten durch den Umgang mit Johannes, tes Gerumpel aus lang verschollener Zeit dem jüngsten Bruder, auf den er von jetzt ab Abgenagt und obdachlos recken sich ihre die überschwengliche Liebe, die er dem Toten zerbröckelnden Wände zum Himmel empor, geschenkt hatte, übertragen zu wollen schien. allen Winden freien Weg gewährend. Zwei Solange der Kranke lebte, hatte er sich nur große, runde Steine, die einst wacker gearbei• wenig mit ihm zu schaffen gemacht, es schien tet haben mögen, haben das morsche Holzge• fast, als ob er es für einen Frevel hielte, den stell durchbrochen und sich, dem Drange der geringsten Bruchteil seines Herzens an einen eigenen Schwere folgend, Üef in den Boden anderen zu verschenken. Nun, da der Tod den hineingebohrt Unglücklichen von ihm gerissen, zog ihn ein Schief zwischen seinen angefaulten Stützen unwiderstehliches Bedürfnis zu dem Jüngsten hängt das große Rad. Die Schaufeln sind abge• hin, als müßte er in der Liebe zu ihm die qual• brochen, und nur die Speichen starren noch in volle Leere ausfüllen, die der Verlust seines die Lüfte, gleich erhobenen Armen, die um den Opfers in ihm zurückgelassen, als müßte er an Gnadenstoß flehen. Moos und Algen haben dem Lebenden sühnen, was er dem Toten an• alles mit grünen Gewändern bekleidet und getan. zwischendurch treibt die Kresse ihre krank• Johannes war dazumal ein schmuckes haft blassen, aufgedunsenen Blattgebilde. Aus Titelentwurf Ewald Hennek Bürschchen von fünf Jahren, das den Hemden• einer halb zusammengebrochenen Rinne rinnt zipfel schon in Ordnung zu halten verstand leise das Wasser herab, tropft in einschläfern• beim geringsten Anlaß in hellen Flammen auf• verlor. Zwar das Blut ließ sich stillen, die Wunde und auf dem nächsten Jahrmarkt das erste dem Takte auf die Speichen nieder und zer• loderte und der stillen Frau zu manch tränen• verharschte, aber die Sprache fand sich nicht Paar Stiefel erhalten sollte. Von der rauhen, stäubt allda, die umgebende Luft mit seinem reicher Stunde verhalf. wieder. Teilnahmslos saß der Knabe da und trotzigen Gemütsart des Vaters schien nichts Sprühnebel erfüllend. Die meisten Tränen aber weinte sie, als das ließ sich füttern—er war blödsinnig geworden. auf ihn übergegangen zu sein, viel eher artete Unter grauem Erlendickicht liegt der Bach Unglück mit schwerer Faust auf ihre Kinder Das war ein schwerer Schlag für das Müller• er nach der sanften, stillen Mutter, an die er verborgen, in mißduftender Faulheit vollge• niedersank. Drei Sprößlinge, frische, kernige haus. Die Mutter weinte ganze Nächte hin• sich als Nesthäkchen schmiegte und deren schlemmt von Algen und Laichkraut, überwu• Buben, waren dem Ehebunde entsprungen. Sie durch, und auch er, der energisch, schaffens• Abgott er geworden war. Aber nicht der ihre chert von Tannenwedel und Blumenbinsen; hatten helle, blaue Augen, flachsblonde frohe Mann, ging für lange Zeit umher wie ein allein, im ganzen Hause wurde er verwöhnt nur in der Mitte sickert noch ein kleines Rinn• Locken und vor allem .ein Paar vielverspre• Träumender. und verhätschelt, galt er als Sonne, als Freu• sal dicken schwarzen Wassers, in dem die chender Fäuste", wie der Vater mit Stolz zu denspender. Den tiefsten Eindruck aber machte die un• hellgrünen Blättchen der Wasserlinse träge sagen pflegte, wenngleich der jüngste, der Wahrlich, wer ihn sah, der mußte ihn lieb glückselige Tat auf den Täter selbst. Der trotzi• dahintreiben. noch in der Wiege lag, sein eigen Paar bislang haben! Sein langes, lichtblondes Haar glänzte ge, wildfrohe Knabe war kaum mehr wieder• Aber vor jenen langen Jahren, da floß der nur verwenden konnte, wenn er daran sog. wie eitel Sonnenschein, und in den treuherzi• zuerkennen. Sein Übermut war verschwun• Mühlenbach frisch und fröhlich seines Weges gen Augen, die so fröhlich aufleuchten und Die beiden älteren aber, die waren schon den, still und in sich gekehrt lebte er dahin, ge• dahin, da glänzte am Wehr der schneeweiße dann wieder so still träumerisch vor sich hin- Prachtkerle geworden. Wie trotzig sie drein• horchte der Mutter aufs Wort und ging den Schaum, da hallte bis hin zum Dorf das lustige blicken konnten, lag eine Welt von Gutheit schauten, wie breitbeinig sie sich aufpflanz• Spielen der Schulkameraden aus dem Wege, Klappern der Räder, da fuhren in langen Zügen und Liebe. ten; den Kopf im Nacken, die Hände in den wo er nur konnte. die Wagen hofan, hofab, und weithin schallte Hosentaschen, als wenn ein jeder sagen woll• Mit Inbrunst schloß er sich nun an den Bru• die mächtige Stimme des alten Müllers. te: .Ich bin meines Vaters Sohn. Wer wagt's?" Rührend war seine Liebe zu dem unglückli• der an, der ihn so lange vernachlässigt hatte; Felshammer hieß er, und wer ihn ansah, der Sie rauften miteinander den ganzen lieben chen Bruder. Wenn er daheim war, wich er doch ließ der Unterschied der Lebensalter — wußte, daß er seinen Namen verdiente. Das Tag, und der Vater selber war s, der sie zu• nicht mehr von dessen Seite. Mit himmlischer sie waren fast neun Jahre auseinander — ein war ein Mann! Der hatte das Zeug dazu, Felsen sammenhetzte. Wenn dann die Mutter ängst• Geduld fand er sich in die vertierten Gewohn• rein brüderliches Verhältnis zwischen beiden zu sprengen. Freilich, mit Nörgeln und Wider• lich dazwischen trat und sie anflehte, Frieden heiten des Blödsinnigen hinein, lernte die un• nicht aufkommen. Martin stand bereits am reden durfte man ihm nicht in die Quere kom• zu geben, dann wurde sie obendrein noch aus• artikulierten Laute desselben verstehen, er• Ausgange der Knabenjahre; in seiner ernsten, men, dann wurde er fuchswild, seine Fäuste gelacht Der Armen bangte gar sehr um ihre füllte ihm j egliches Begehren und sah lächelnd sinnenden Miene, seiner gemessenen, frührei• ballten sich, an den Schläfen schwollen ihm wilden Jungen, denn sie sah mit Schrecken, zu, wenn er ihm sein liebstes Spielzeug zunich• fen Rede lag schon viel von dem Wesen eines die Adern zu dicken Strähnen, und wenn er gar daß beide des Vaters Jähzorn geerbt hatten. te machte. Erwachsenen. Auch sollte er bereits im näch• zu fluchen anhub, dann zitterte männiglich vor Schon einmal war sie gerade noch dazugelau- Der kranke Bruder gewöhnte sich so sehr an sten Jahre werktätig ins Leben treten. Da war ihm, dann retirierten sogar die Hunde in ihre f en, als der Fritz, der acht j ährige, dem um zwei seine Gesellschaft, daß er sie nicht mehr ent• es nur natürlich, daß sich in seinen Verkehr mit Hütten. Jahre älteren Bruder mit einem großen Kü• behren wollte. Wenn Martin in der Schule war, dem jüngsten Bruder ein väterlicher Ton hin• Seine Frau war ein sanftes, stilles, nachgie• chenmesser zu Leibe rückte, und ein halbes schrie er unaufhörlich, auch hungerte er lieber, einmischte, und wenngleich er sich nicht biges Geschöpf. Wie hätt's auch anders sein Jahr später kam richtig der Tag, an dem ihr fin• als daß er aus eines anderen Hand Speise und schämte, dessen kindliche Spiele zu teilen, können? Ein härter geartetes Wesen, das sich steres Ahnen sich erfüllte. Trank genommen hätte. und sich von ihm gar oft als geduldiges Pferd nur einen Schimmer eigenen Willens hätte Die beiden Knaben hatten sich auf dem Drei Jahre führte er dieses elende Dasein, da mit .Hott" und ,Hüh" über Hof und Felder wahren wollen, würde er keine vierundzwan• Hofe gebalgt, und Martin, der ältere, wütend fing er an zu kränkeln und starb. jagen ließ, so lag doch auch hierin mehr von dem lächelnden Gewährenlassen des nach• zig Stunden neben sich geduldet haben. So darüber, daß Fritz ihn bezwungen, hatte einen Wiewohl sein Tod dem ganzen Hause als Er• sichtigen Pädagogen, als von der unbefange• aber lebten sie leidlich mitsammen, glücklich Stein nach ihm geschleudert und ihn so un• lösung gelten mußte, so weinte ihm doch jeder nen Lust des überlegenen Spielkameraden. •• würde man beinahe sagen können, wenn nur glücklich am Hinterkopf getroffen, daß er blu• heiße Tränen nach, insbesondere war Martin sein fataler Jähzorn nicht gewesen wäre, der tend niedersank und augenblicks die Sprache untröstlich. In der ersten Zeit wanderte er all• Fortsetzung folgt

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der konnten sich untereinander einigen ober chreibende, dichtende Brüder gibt es häu• *m 12 Juli oder am 12. August seinen Geburt*,

figer als man üblicherweise annimmt. tagfeierte. Vier Jahrejungera s Fritz konnte er SWer kennt nicht die Humboldt-Brüder, seine erste literarische Veröffentlichung he. die Märchen sammelnden »Gebrüder" Grimm, reitsim Jahr 1901 aufweisen, und zwar mit dem die in der Weltliteratur obenanstehenden Roman .Die Frau Leutnant. Brüder Heinrich und Thomas Mann? Aber Im Gegensatz zu seinem sehr häufig mit B . wem sind — heute noch — die Brüder Skow• e ronnek, Fritz und Richard, bekannt? richten und Schilderungen später an die Öf. Im Gesamtverzeichnis des deutschsprachi• fentlichkeit tretenden Bruder scheint er ein gen Schrifttums zwischen 1911 und 1965,1980 rein belletristischer Schriftsteller gewesen zu im Saur-Verlag herausgegeben, finden sich sein Auch sind nicht alle Romane vor masuri- immerhin 53 Veröffentlichungen des älteren scher Hintergrundmalerei entstanden, son- Bruders Fritz und 25 des jüngeren Richard, dem scheinen auch oft .Abfärbungen" seines unter anderem Romane, die eine Auflage von späteren Wohnsitzes, dem Rittergut Hoek- über 500 Tausend erreichten, so etwa .Sturm• kenberg in Pommern zu sein. zeichen", .Das große Feuer" oder die 3. Auflage wie .Der Bruchhof". Im reichhaltigen Archiv Gleichmäßig muß den Brüdern National- der Berliner Amerika-Gedenkbibliothek fand stolz und Standesehre innegewohnt haben,

Schicksalshafte Verkettung Kein Unterschied?

doch wird Richard von bereits aufbrechenden sich jedoch von Fritz Skowronnek nicht ein Fakten dieser Eigenschaften leicht geprägt. Buch, während von seinem Bruder Richard Fritz ist vor allem bemüht gewesen, seiner wenigstens der Band «Die Sporck'schen Jäger" Heimat, seinen Landsleuten die Segnungen in der Titelkartei der ausleihbaren Bücher ver• des fortschreitenden Sozialismus zugute- merkt war. So mußte ich auf meinen eigenen, kommen zu lassen, während Richard immer recht minimalen diesbezüglichen Bestand zu• rückgreifen, um die Erinnerung an zwei über• wieder den Brückenschlag durch gefühlsbe• aus fleißige Dichterkollegen wachzurufen. tonte Momente versucht. .Als völlig unabhängiger Mann kann ich da Für Fritz scheint eine Angleichung zwi- sprechen, wo andere verstummen müssen", sehen den masurischen Menschen nur inso• sagte der bereits 58jährige Dr. phil. Fritz Skow• fern möglich zu sein, falls sie an die Mentalität ronnek, der auch unter den Pseudonymen des Reichsdeutschen orientiert wird. Richard Fritz Bernhard und Hans Windeck publizierte. dagegen sieht sehr viel öfter nach den östli• Und immer wieder sprach er für seine Heimat, chen Grenzen und den Menschen polnischer sein Ostpreußen, vor allem sein Masuren. Ihm und russischer Herkunft. .Hoffnung wie Ran• lag daran, das im .Reich" schief gesehene Bild ken in die Zukunft" ist sein tragendes Motiv. des ehemaligen Ordenslandes geradezu• Zwar konnte er seinen preußischen Nationa• rücken. In dem 1916 von ihm verfaßten .Masu- lismus nie ganz verleugnen, aber deutlich ist renbuch" klagte er: .Masuren ist leider vielen zu spüren, daß in der Brust dieses Dichters der noch so unbekannt, daß selbst ein hervorra• Wolken ziehen auf an einem masurischen See Foto Grunwald, Kampf tobt, weshalb es nicht möglich sein soll, gender Schriftsteller neuerdings erklärte, in auch den Menschen jener anderen Seite zu ak• den Augen der West- und Süddeutschen be• zeptieren und ihm die Hand zu reichen. Oft ist stände zwischen Sibirien und Ostpreußen kein seinen richtigen Beruf erst, als er zu einem Unaufhörlich krachten die Donnerschläge des es anhand der Aufzeichnung zweier Brüder, besonderer Unterschied." Oberförster in die Lehre kam. In ähnlicher berstenden Eises. Mir war, als entböte mir die die verschiedene Wege gehen (vielleicht sah Fritz Skowronnek, geboren am 20. August Weise pflegten damals viele masurische Bau• Heimat einen Gruß, denn dasselbe Lied sang in er sogar Fritz und sich in einer solchen Situa• 1858 in Schuiken.bei Goldap, gestorben 81 jäh• ern und auch Handwerker für ihre Söhne zu jeder Winternacht der See, an dem mein El• tion) verdeutlicht, was in ihm vorgeht. Die rig am 7. Juli 1939, war zeitlebens ein glühen• sorgen. Diese, kleinere Beamte, waren dann die ternhaus stand..." Liebe zwischen einem Deutschen, einem Ma• der Anwalt für ostpreußisches Brauchtum und Generation, die ihre Söhne gleich aufs Gymna• Im Jahre 1918 erschien von Fritz Skowron• suren und einer Polin ist oft ein Motiv seiner seine Anerkennung. Seine erste Publikation sium schickte und studieren ließ. Vielfach kam nek ein Roman. Der graue Stein", natürlich ein Handlungen. Besonders sein Roman .Der weiße Adler" zeigt solche Aspekte auf. Der masurische Je älter ein Mensch wird, desto lieber werden ihm die Erinnerungen aus der Jugendzeit" Gutsbesitzersohn muß feststellen, daß er auch der Sohn einer Polin ist. Er würde an dieser Er• kenntnis nicht zerbrechen, wenn es ihm gelän• .Masurenblut" erschien 1904. Alle seine Ro• Roman aus Masuren. Er handelt vom Letzten es auch vor, daß Geistliche, die in den Land• ge, eine junge Polin zu erobern. Aber diese ist mane, Erzählungen, Schilderungen und Be• des Geschlechtes Gritzan, das an der deutsch- schulen begabte Knaben entdeckten, für schon anderweitig gebunden, und so scheint richte hatten als Fundament oder Hintergrund deren Fortkommen sorgten. Der Knabe erhielt russischen Grenze einen Dorfkrug betrieb. es dem jungen Mann eine Gnade zu sein, daß die masurische Landschaft und seine Men• in Lyck für sehr billiges Geld ein kleines Stüb- Einen psychologisch aufgebauten, mit Span• er unter den Schüssen polnischer Knechte schen. Aber selbst in seinen sachlichen Ab• chen mit Morgenkaffee. Die Bürger der Stadt nung vorangetriebenen Kriminalroman könn• stirbt, die in ihm einen Spion vermuten. .Die handlungen bricht sich immer wieder der setzten ihre Ehre darein, armen Knaben einen te man ihn nennen. Weil Adolf Gritzan seine Polin weinte um ihn", ist der letzte Satz des Dichter Bahn. Es bleibt nicht aus, daß er .nicht Freitisch zu gewähren. Mittags fand der Knabe Frau nicht für einen anderen freigeben will, Romans. wissenschaftlich schildert, sondern vergnüg• sich in seiner Familie ein, die ihn reichlich sät• wird ein Fund in dunkler Bodenkammer für die lich plaudert". Obwohl er sein halbes Leben in tigte und auch mit dem Abendbrot, das er zu junge Marianka zur fixen Idee... Weiterhin macht sich Richard in seinem Ro• Berlin verbrachte, ist es ihm nie gelungen, die Hause einnahm, versorgte. Auch ich habe an .Während Marianka im Halbdunkel unter man .Bruder Leichtfuß und Stein am Bein" zum Sehnsucht nach seiner Heimat zu überwinden. vier Tagen der Woche Freitisch gehabt. Als ich altem Gerumpel nach dem gußeisernen Fuß Anwalt des jungen Peter Brenitz, der Jude ist Nur durch das Schreiben und gelegentliche nach bestandenem Abiturientenexamen suchte, in den der Weihnachtsbaum eingepaßt und die Freundschaft des Gutsbesitzersohnes Besuche vermochte sich dieses nagende Ge• mich bei einem Bäcker- und Konditormeister, werden sollte, geriet ihr ein faustgroßer Klum• Heino gewinnt. Auch dieses Buch schließt mit fühl in ihm zu dichterischer Reife zu sublimie- der mich neun Jahre hindurch an jedem Mon• pen in die Hand [...] Was konnte das sein? einer Hoffnung. .Er sah hoffnungsfrohen ren. tag sattgemacht hatte, bedankte, fragte er, ob Neugierig entfernte sie das umhüllende Papier Auges das kommende Deutsche Reich, in dem Aufgewachsen an den Ufern des Lycksees, nicht fortan mein jüngerer Bruder Max an [...] Ein grauer Stein kam zum Vorschein, der es weder Hader, noch Haß, noch Zwietracht bereiste er als junger Mann im Auftrag des ost• meine Stelle treten wolle. Derselbe Mann hat sich etwas weich und fettig anfühlte. Während gab." Er — das ist Peter Brenitz, für den Richard preußischen Fischervereins in den 80er Jahren dann auch noch sechs Jahre meinen jüngeren sie ihn noch betrachtete, stieg ein schwacher Skowronnek überaus engagiert eintrat. des vorigen Jahrhunderts die Seen des Kreises Bruder sattgemacht." Geruch von Knoblauch in ihre Nase [...] Da er• Lyck, um sie auszuloten und zu untersuchen. Es zog Fritz immer wieder in sein .buckliges bleichte sie, und die Knie begannen unter ihr Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges Er zeichnete Karten und schilderte ihre ver• Masuren", so genannt ob der unregelmäßigen zu wanken, daß sie sich an die Wand lehnen starb Fritz in Berlin, während Richard im Ok• mutliche Entstehung. Bergzüge. Er schrieb über die masurischen mußte. Jetzt wußte sie, was das war f.. .1 ein tober 1932 die Augen schloß. So ist auch ihm, .Je älter der Mensch wird", schreibt er 1916, Moore, .schwimmende Wiesen", wie man sie .desto lieber werden ihm die Erinnerungen aus bezeichnete, weil eine dünne Grasmatte auf der Jugendzeit." In seinem .Masurenbuch" be• äußerst weichem Verlandungsboden wuchs. richtet er liebevoll detailiert: .Noch wie heute Er war auf Fischfang auf dem Spirdingsee, ent• rot wie die Liebe und treu wie der Tod** erinnere ich mich der sonnigen Tage, wenn ich deckte die uralten Pfahlbauten im Malkie- in den Ferien meine bäuerlichen Verwandten nensee bei Lyck und erinnerte an die Schloß• — meine Sippe stammt aus dem Dorf Lisken berge mit den sich um sie rankenden Sagen Klumpen Arsenik, wie man ihn an der Grenze wie seinem Bruder, das Wissen um die verlo• bei Johannisburg — besuchte. Der ältere Bru• und Mären. Er schrieb über die russische Sekte jederzeit von den Händlern kaufen konnte, die rene Heimat erspart geblieben. der meines Vaters belegte mich für die ersten der Philipponen, von deren drei Klöstern in der mit Teer, das zum Schmieren der hölzernen Tage völlig in Beschlag. Er hatte tausend Fra• Johannisburger Heide schließlich nur noch Wagenachsen gebraucht wird, durch das Land Die Erinnerung an diese beiden Dichter, die gen an mich, die sich nicht nur auf die Politik, eines in Eckertsdorf übrigblieb. ziehen [... ] Sie wickelte den grauen Stein wie• ihre Heimat so glühend liebten und sie in allen sondern auch auf die Wissenschaft und alles Der sachliche Bericht über eine Heimkehr der ein, barg ihn in der dunklen Kammer und Tonarten besangen, sollte nicht ganz unterge• mögliche bezogen. Manchmal standen wir wird immer wieder zum liebevoll dichteri• bedeckte ihn mit dem Gerumpel, das dort hen. Mag der eine oder der andere Roman oder abends im Freien, sahen zum Sternenhimmel schen Engagement: .Der Wanderer, der in lag..." ein Bericht nicht mehr unbedingt aktuell sein auf, und ich mußte erzählen, was ich von die• dunkler Winternacht über die Seen fährt oder Die Jugendzeit mit ihrer äußeren Umwelt oder auch leicht schwülstig klingen, der Faden sen Dingen wußte. Noch heute denke ich mit geht, wird unwiderstehlich von dem Gefühl mag sich für den jüngeren Bruder Richard inbrünstiger Heimatverbundenheit ist leuch• großem Vergnügen daran und möchte gern gepackt, daß dämonische Gewalten unter ihm nicht viel anders abgespielt haben als für den tend und .rot wie die Liebe und treu wie der wissen, welche Weisheit ich damals als Ter• in der Tiefe hausen, denn fast unaufhörlich älteren Fritz. Bei schriftstellernden Brüdern ist Tod". So läßt Richard seinen Romanhelden tianer oder Sekundaner von mii gegeben habe. kracht das Eis wie das Getöse einer Schlacht oft das Phänomen zu beobachten, daß sie sich Christoph ausrufen, den sie als .Der rote Ker- Mein Vater, der dieses Jahr (1916) 93jährig oder wie starker Donner rollt krachend und in Fühlen und Denken häufig so gleichgeschal- sien" bezeichnen, weil er (vielleicht orientiert starb, die Mutter zählt 86, hatte den typischen knatternd das Bersten des Eises, als wenn ein tet sehen, daß sie selber einen Ausbruch aus an Bruder Fritz?) die sozialen und liberalen Entwicklungsgang eines masurischen Bauern• schlummernder Riese gegen Fesseln tobt. dieser schicksalshaften Verkettung versu• Rechte der Arbeiterschaft vertritt. jungen seiner Zeit, der nicht als Erbsohn zu Als ich nach Jahren zum erstenmal wieder chen, ohne daß es ihnen wirklich gelingt. Und Hause bleiben mußte. Er wurde auf die Schule im Winter die Heimat besuchte und zur Nacht oft ist auch einer der Brüder mehr als der ande• Auf alle Fälle sind die Skowronnek-Bücher, nach Johannisburg gebracht, die ihre Zöglinge beim Generalfischereipächter des Spirding in re vom Glück begünstigt oder auch wirklich gleichgültig ob von Fritz oder Richard stam• nach Lyck mit der Reife für Untersekunda ent• Glodowen einkehrte, lag der gewaltige See mehr talentiert, was sich dann ebenso häufig in mend, Spiegelungen des damaligen Masuren ließ. Da er sich weigerte das Lycker Gymna• unter einer spiegelglatten Eisdecke, auf der die mehr oder weniger bewußt gewordener Eifer• und seines in ihm lebenden Menschenschla• sium weiter zu besuchen, um Theologie zu Glut der in feurigen Farben untergehenden sucht auswirkt. ges, und es wäre nötig, sie als zeitgenössisches studieren, arbeitete er zunächst im Büro des Sonne lag, während im Osten bereits sich der Richard wurde im Jahr 1862 geboren. Nicht Anschauungsmaterial zu benutzen, anstatt sie Landratsamtes, dann auf der Post und fand volle Mond über dem dunklen Wald erhob. einmal die auskunftgebenden Literaturkalen- in der Versenkung verschwinden zu lassen. Tilly Boesche-Zacharo w 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 9 Xxb Dftraut mblatt Kultur

nder über Wunder: Wir sind in Ita- lien! An sich ist das heutzutage (im Herbst 1959, d. Red.) nichts Besonde- res, im Gegenteil: es ist fast etwas Besonderes, Was bleibt, ist die Ehrfurcht... wenn einer noch nicht in Italien war. Bei einem heimatvertriebenen Poeten ist das etwas an• deres. Das besagte Wunder wäre allerdings Gruß aus Torbole am Garda-See — Margarete und Fritz Kudnig auf Goethes Spuren in Italien auch nie möglich gewesen ohne das Stipen• Worten: „An diesem Gestade, wo noch die dium des Auswärtigen Amtes und ohne den Genien Catulls und Goethes weilen, ruht Vit• ostpreußischen Kulturpreis. torio Errante, der die Werke der großen Dich• Der Zufall wollte es, daß wir als erstes Ziel ter für Italien neu geschaffen hat. Sein Geist ist unserer Italienreise Torbole am nördlichsten im Himmel dem Geist mit der Wahrheit und Zipfel des Garda-Sees wählten. Von dort aus der Dichtung vereint!" hat auch vor 200 Jahren Goethe Italien für sich erobert. Oder wurde er von Italien erobert? In den Seitenfeldern liegen aufgeschlagen Wie bedeutsam das klassische Italien für sein weißmarmorne Bücher, auf jeder Seite ein gesamtes Schaffen wurde, ist zu Genüge be• Dichterzitat, in der Originalsprache und auch kannt. Wie sehr er aber auch Italien erobert auf italienisch. Da steht neben dem Römer Ca- hat, wurde uns in Torbole deutlich offenbar. tull der Engländer Shakespeare, und es stehen Dort gibt es nicht nur eine „Albergo Goethe" dort vier deutsche Namen: Goethe, Wagner, und ein Hotel „Ifigenia", es gibt auch eine Ge• Hölderlin, Rilke! Eine eindringlichere Würdi• denktafel an dem Haus, in dem er damals gung deutschen Geistes kann man sich kaum wohnte. Es gibt am Ufer des Sees, dicht neben denken und dies in einer Zeit, in der die Schat• unserem Hotel, eine Goethebüste und davor ten der Vergangenheit schwer auf uns lasten, eine im Laufe der Jahre wohl mehrfach erneu• in der aber auch die Bewältigung dieser Ver• erte Bank, auf der er gesessen haben soll und gangenheit nicht möglich ist, wenn alle geisti• auf der auch wir nach unseren abendlichen gen Fundamente mißachtet werden. Gängen so manches Mal ausruhend verweil• Wie bedrückend da mitten in der Ferien• ten. freude das Bewußtwerden dieser Zeit sich Auch Hans Carossa, der Dichter-Arzt, hat, auswirken kann, zeigte uns ein anderes Rei• wie unser Wirt zu erzählen wußte, dort oft ge• seerlebnis. Ich weiß nicht, war es am Garda- sessen, zusammen mit seinem italienischen See oder im Raum von Florenz, auf dem Weg Freund, dem im Jahre 1957 verstorbenen zum Kloster Fiesole. Wir stießen unvermutet Johann Wolfgang von Goethe: Bergige italienische Landschaft (Feder und Tusche, laviert, Dichter und Übersetzer Vittorio Errante. auf ein modernes Denkmal, künstlerisch sehr um 1787) Durch einen Zufall entdeckten wir auf dem eindrucksvoll, der Erinnerung nach eine riesi• Friedhof hoch über dem Dorf sein Grabmal: ge Flamme, die vom Sturm getrieben wurde. ten? Er verneinte es, aber — daß es um Krieg den deutschen Gästen gern erzählen. Eine eine feierliche steinerne Rotunde, in deren Natürlich konnten wir die Inschrift nicht über• ging, war offensichtlich, und so trennten wir Nacht im Burgverlies oder im Spritzenhaus Mitte eine hohe, schmiedeeiserne Kerze und setzen, auch ein italienischer Student bemüh• uns mit einem «Nie wieder!", das jeder ver• oder auf der Polizeistation wäre ihm nicht er• davor eine weiße Marmortafel mit folgenden te sich vergebens, sie uns zu erklären. Solda- stand. Zu meiner Beschämung muß ich geste• spart geblieben, hätte nicht zufällig ein durch• hen, daß uns erst später klar wurde, daß es sich reisender Kaufmann aus Frankfurt den be• um ein Denkmal für die Opfer der Wider• rühmten Gast aus Deutschland identifiziert standsbewegung und der Zivilisten gehandelt Goethe hatte nämlich die Befestigungen rund Eine Sekunde nur Das Tor haben wird und daß der junge Student zu takt• um das riesige Kastell der Skalinger in Males- trennt uns von dem voll war, uns dies in der ganzen brutalen Härte eine gezeichnet und sich dadurch verdächtigt was wir nicht kennen VON WALTER ADAMSON zu sagen! gemacht. Als Zeichen der völligen Rehabilitie• doch in dieser Sekunde Für den Italienreisenden Goethe gab es sol• rung findet man jetzt in einem idyllischen schließt sich das Tor. Es gibt Stunden che Probleme nicht. „Ich eile fort, Licht zu trin• Winkel des Burghofs seine Büste aufgestellt in denen wir einsam sind Einmal nur wird es ken!" Dies Wort von ihm steht auf einer der und in einem kleinen Museum die Erstdrucke so allein offenbleiben weißen Marmortafeln. Es macht deutlich, mit seiner .Italienischen Reise", seine Mignon- daß das Ende der Welt lange genug welcher inneren Notwendigkeit er sich von Lieder, seine .Iphigenie" und als besondere uns nahe erscheint daß uns das Leben den vergangenen Zeiten gelöst hatte und zu Kostbarkeit die Visitenkarte des Herrn Ge• durch ein offenes Tor hindurchtragen kann neuen Zielen strebte. Dabei wäre er, der von heimrats. Wie bekannt, hatte Goethe in Torbo• das wir durchschreiten können bevor sich das Tor dem italienischen Dichter so hoch geehrte, le eifrig an diesem Werk gearbeitet, was, wie in mit einem Schritt. wieder schließt. beinahe als Spion verhaftet worden, wie an• seinem Tagebuch vermerkt ist, .Im Anblick scheinend am Garda-See alle Fremdenführer des Sees gut vonstatten gegangen ist". Uns selber allerdings Verging angesichts des Garda-Sees und seiner gigantischen Felskulis• se nicht nur die Lust, sondern auch aller Mut Geist und Leben zwischen Tradition und Aufklärungzu m Arbeiten. Das Unaussprechliche ist nicht zu gestalten. Schon in der Morgenfrühe sahen Deutsche Zeichnungen des 18. Jahrhunderts im Berliner Kupferstichkabinett noch bis 11. Oktober wir die Spitzen der gegenüberliegenden Bren- ta-Gruppe aus dem Nebel auftauchen, lang• ie in Gemälden die Zeichnung die Zu den produktivsten Künstlern seiner Zeit Auch der Architekt Friedrich Gilly aus Alt• sam Gestalt annehmend, bis die ganze gewal• Hauptsache ist, so ist in der Zeich• zählt ohne Zweifel der Danziger Daniel Niko• damm bei Stettin, wo er vor 215 Jahren am 16. tige Felsenwand silberweiß aufleuchtete und nung der Geist und das Leben das laus Chodowiecki, von dem ebenfalls eine Februar 1772 das Licht der Welt erblickte, ist sich wieder in Licht aufzulösen schien. Und W dann begann der See sein Zauberspiel der Far• Vornehmste. Richtigkeit befriedigt; Anmu- Reihe von Arbeiten in Berlin zu sehen ist; so als mit zwei reizvollen Blättern vertreten: Entwurf thigkeit und Schönheit gefallen; aber das Kuriosum der Entwurf für einen Fächer mit für einen Rundtempel .Der Einsamkeit" (Ende ben, die sich vom hellsten Blau zum smaragd- nem Grün und tintenschwarzen Violett Leben, der mit den wenigsten wesentlichen drei Szenen aus Goethes „Die Leiden des jun• der 1790er Jahre) und ein Entwurf für ein Jagd• verwandelten. Wie gut, daß man auch ein paar Strichen fühlbare Charakter jedes Gegen• gen Werther" aus dem Jahr 1776. Der Entwurf haus aus der gleichen Periode. Gilly, der schon Regentage erlebte, einen Gang durch die standes, rühret auf das lebhafteste", erkannte ist, soweit bekannt, nie ausgeführt worden; of• im Alter von 28 Jahren diese Welt verlassen mußte, hat mit seinen Arbeiten einen wichti• fruchtbaren Täler, ein aufziehendes Gewitter, schon 1798 der Schweizer Philosoph und Päd• fensichtlich ist dem privaten Leihgeber der eine Fahrt in die nebelverhangenen Höhen der agoge Johann Georg Sulzer in seiner .Allge• Preis von 20 Talern zu hoch gewesen, wie Bar• gen Einfluß auf die deutsche Architektur des 19. Jahrhunderts ausgeübt. Als erster wies er Dolomiten, nicht weniger eindrucksvoll, auch meinen Theorie der Schönen Künste".—Geist bara Paul in ihrem erläuternden Text vermu• wenn die Bergriesen ihre eiserstarrten Häup• und Leben des 18. Jahrhunderts in Deutsch• tet. „Chodowiecki", so schreibt sie, .der sich bis auch auf den künstlerischen Wert der Marien• burg hin (1794 malte er auf einer Reise zauber• ter nicht in ihrer ganzen Herrlichkeit enthüll• land wird denn auch deutlich, betrachtet man in die Figurenbeschreibung an Goethes Text ten. Was bleibt, ist die Ehrfurcht! sich eine Ausstellung, die noch bis zum 11. Ok• hielt, bemühte sich, das Geschehen und die hafte Aquarelle von der stolzen Burganlage) tober im Berliner Kupferstichkabinett, Arnim• Gefühle der Personen durch eine möglichst na• und bereitete so ihre spätere Wiederherstel• .Ich habe meine Farben wieder eingepackt, allee 23/27, dienstags bis sonntags von 9 bis türlich erscheinende Gestik und Mimik zum lung vor. Auch entwarf Gilly die ersten Pläne man schafft es nicht bei der Fülle des Lichts!", 17 Uhr, zu sehen ist (Katalog DM 20,—). Unter Ausdruck zu bringen, und nicht auf Pathos• für das Stadttheater in Königsberg... sagte uns ein Malerfreund, und von Rilke fan• dem Titel .Deutsche Zeichnungen des 18. formeln zurückzugreifen... Dies ist ihm in sei• Geist und Leben zwischen Tradition und den wir am Grabmal des Errante das Wort „Ich Jahrhunderts — Zwischen Tradition und Auf• nem zeichnerisch sorgfältig ausgeführten Fä• Aufklärung präsentiert diese Berliner Ausstel• habe Hymnen, die ich schweige!" Am nach• klärung" sind 135 Blätter ausgestellt, die die cherentwurf mit dem heute vielleicht etwa lung. Nicht zuletzt aber gibt sie auch Anregun• denklichsten stimmte uns aber vielleicht ein Ausspruch Hölderlins, den der gelehrte italie• Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksmög• sentimental wirkenden Werther-Sujet gut ge• gen, sich mit den einzelnen Künstlern noch nische Dichter für wert hielt, in Marmor ge• lichkeiten dieser Epoche widerspiegeln. .Sie lungen." eingehender zu beschäftigen. Silke Osman meißelt zu werden: „Und alles Getrennte findet sind", so Thomas W. Gaethgens, der gemein• sich wieder!" Ein zukunftssicheres und hoff• sam mit Volker Manuth und Barbara Paul den nungsvolles Wort! Wenn man auf Goethes Katalog gestaltete, .sowohl Zeugnisse der Ge• Spuren wandelt, kann man nur mit einem Goe- bundenheit an Entdeckungen, die an die thewort schließen: „Wir heißen Euch hoffen!" Zeichner herangetragen wurden, aber auch Beleg für die Suche, den Bedingungen der ei• genen Herkunft und Umwelt zu entsprechen." Eine Fülle von bekannten und weniger gän• gigen Namen begegnet dem Besucher der Spätes Erkennen Ausstellung. Neben Asam, Hackert, Kauff- VON GRETE FISCHER mann und Wille sind vor allem Chodowiecki und Gilly, aber auch Knobelsdorf und Goethe Der Wind zu nennen. Von letzterem ist eine „Bergige ita• griff mir die Rosenblüten lienische Landschaft" um 1787 und eine aus der Hand „Landschaft bei Karlsbad" aus dem Jahre 1810 und trug sie fort... zu finden. Knobelsdorf, der Architekt Fried• weit richs des Großen, zeichnete um 1750 acht in das Land verlorener Träume Frauengestalten („Acht Musen"), die als Ent• und kam von dort würfe für Skulpturen im Park von Sanssouci zurückgeweht vorgesehen waren. Paul Decker der Altere, ein mit den verblaßten Rosenschalen Schüler von Andreas Schlüter aus Danzig, ist darinnen nun ebenso zu nennen wie Bernhard Christian nah meinen längst vergessenen Rode, der eines der wohl beeindruckendsten auch deine Träume lagen Werke des Danzigers Schlüter zeichnete: die von Duft umweht Masken sterbender Krieger am Zeughaus in Daniel Nikolaus Chodowiecki: Entwurf für einen Fächer mit drei Szenen aus Goethes „Die Berlin. Leiden des jungen Werther" (Feder und Bleistift, 1776) Fotos (2) Katalog Jugend Das Beste aus dem Sommer gemacht Wieder teil« GJO-Uger in Dänemark: Gröberpflege für JuoendH*«» Wr Wnd*r nehmern ein anschauliches Bild der damali. gen Situation. . Höhepunkt des Kriegsgraberlagers und des Seminars war eine große Gedenkfeier (siehe Liebe Freunde, CDUCSUSPDF.D.P. — alle diese .Grul- dazu unsere ausführliche Reportage in Folge ti''-Parteien haben ihre Jugendorganisatio• 34 S. 20) auf dem Oksböler Flüchtlingsfried, nen. Nur nicht die .Grünen', die Turnschuh- hof, an dem mehrere hundert Menschen teil, Alternative in unseren Parlamenten. nahmen, darunter auch die Volkstänzer des Warum brauchen die „Grünen' keinen Ju• 12. Internationalen Volkstanzfestes, das — gendverband? Die Antwort wurde von den unter Beteiligung von GJO-Gruppen — zeit- Müsli-Freaks jetzt klargestellt: Weil sie gleich ebenfalls in Oksböl stattfand. selbst noch pubertieren! Böse Polemik von Eurem Lorbaß? Bestimmt nicht: Lest doch Nach der Arbeit und den offiziellen Feier- einmal die jüngst erschienene Broschüre des lichkeiten hatten sich die Jugendlichen die an• .Grünen'-Bundesvorstands zur Jugendpoli• schließende Freizeitwoche redlich verdient. tik. Darin heißt es beispielsweise: JBei uns ist Trotz Regen und Sturm wagten sie sich dabei niemand zu jung, um in einen Vorstand oder in die wenig sommerlichen Nordseewogen, in ein Parlament gewählt zu werden' — unternahmen Wanderungen durch die Heide- hurra, endlich bieten sich den Schulstreß- landschaft und — in der Nacht — zum Leucht- geplagten Teens Alternativen: Plenarsit• zungen in Bonn statt Mathe-Arbeiten. Auf• türm von Blavand, besuchten das Fischerei• tritte hinter dem Rednerpult nicht mehr in museum und eine Fischauktion in Esbjerg. Be• Turnschuhen, sondern mit tropfenden Win• vorraten mußte sich dort allerdings niemand: deln. Denn in der Schule in Blavand, in der die Grup- Überhaupt, so befindet die Jugend-Bro• pe einquartiert worden war, wartete bereits schüre, gehe es doch den Kids heutzutage Nach getaner Arbelt: Die Gräbertruppe der GJO auf dem Friedhof in Oksböl wieder — wie j eden Tag — das gute und reich• unheimlich dreckig. Staatliche Gewaltstruk• Foto Schirmacher liche Essen von Fritz und Elfriede Balewski. turen und so. Darum müsse den Jugendli• Im nächsten Sommer, zwischen dem 29. Juli chen endlich Selbstbestimmung eingeräumt deutsche Kulturattache aus Kopenhagen, der und 13. August, wird es wieder nach Dänemark werden. Also nichts mehr mit Bevormundung Auch in diesem Sommer dokumentierte die durch die Eltern. Und der Staat solle gefäl• Gemeinschaft Junges Ostpreußen (GJO), daß deutsche Generalkonsul aus Apenrade, der gehen. Die ersten Voranmeldungen aus dem ligst für Kinder so 'ne Art Rente ausschütten. die in fremder Erde ruhenden Landsleute nicht Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegs• Kreis der dies j ährigen Teilnehmer liegen übri• Damit die sich, ohne Papis Taschengeld, vergessen sind: 21 jugendliche Mitglieder gräberfürsorge, Eduard Haßkamp, sowie wei• gens schon vdr. J. S. selbst verwirklichen können... nahmen an der Kriegsgräberfahrt der GJO tere Vertreter dieser Organisation befanden. Die Broschüre beweist vor allem eines-.Bei nach Dänemark teil, viele von ihnen waren be• Anerkennende Worte für den idealistischen den .Grünen' ist niemand zu dumm, um ein reits zum wiederholten Male dabei. Und insge• Einsatz der jungen Leute fand die Ministerin Aber auch den jüngeren Mitgliedern und jugendpolitisches Programm zu formulieren. samt war es der 52. GJO-Einsatz auf Flücht• bei der Begutachtung der umfangreichen Ar• Freunden bot die GJO erneut die Möglichkeit, — Wie, jetzt übertreibe ich? Diese Erkennt• lings- und Soldatenfriedhöfen in Dänemark beiten. Haßkamp verlieh der GJO-Gruppe aus diesem .Sommer" das Beste zu machen, nis stammt aber nicht von mir, sondern von .Kant" aus Kamen, die zu Beginn der Gräber• Iris Blaul, stellv. Fraktionsvorsitzende der innerhalb von 35 Jahren. was machbar war. Das Angebot nahmen 45 hessischen .Grünen'... In geteilten Arbeitsgruppen begannen die arbeit in Dänemark die entscheidenden Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 15 Nun, wenigstens macht die Partei ihrem jungen Leute ihre Tätigkeiten in Gedhus und Schrittmacherdienste geleistet hatte, die Eh• Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet an, Namen aHe Ehre, meint Lorbaß Oksböl sowie — erstmalig — auf dem West• renmedaille als höchste Auszeichnung des die das Kinderlager im dänischen Blavand — friedhof in Kopenhagen. Während es in der Volksbundes. betreut von Heinz Albertsmeyer, Christel dänischen Hauptstadt vor allem um das Be• Parallel zu dem Gräbereinsatz fand ein Puckaß und der Helferschar — besuchten. gradigen der Rasenkanten und Verschöne• Sommerseminar der GJO in Oksböl mit Ver• Trotz des vielen Regens war Vorsorge ge• rungsarbeiten ging, waren in Gedhus die Grab• tretern des Volksbundes, der Gemeinde Bla- troffen, daß niemals Langeweile aufkam. Und Auf noch Solingen einfassungen zu begradigen und die Grabfel• vandshuk (die gemeinsam mit der GJO Träge• wenn sich beispielsweise beim Fußball je• der zu säubern. In Oksböl mußten Steinkreuze rin des Deutsch-Dänischen Jugendwerkes ist) mand auf die Nase legte, war die gute Elfriede Königsberger Jugend lädt ein ausgewechselt und ein Zaun gestrichen wer• und der Landsmannschaft Ostpreußen statt. Balewski rasch mit einem Pflaster zur Stelle, Mit dabei waren auch Zeitzeugen: Ostpreu• den. während ihr Mann in der Küche wirbelte und Aus Anlaß ihres Familienseminars in Solingen ßen, die in den Jahren 1945 bis 1948 in den dä• Dabei bekamen die Jugendlichen Besuch sich mehrmals nach dem Essen von der fröhli• vom 9. bis 11. Oktober lädt die Königsberger Jugend von der dänischen Kirchenministerin Anne- nischen Lagern interniert waren. Ihre Berichte chen Schar im Chor bestätigen lassen konnte: alle Mitglieder und Freunde für Sonntag, 11. Okto• Mette Matsen, in deren Begleitung sich der und weitere Referate vermittelten den Teil- ber, um 11.15 Uhr zur Teilnahme an einer Kranznie• .Fritz, das war spitze!" derlegung an der Gedenkstätte Schloß Burg Solin• Auch drei Tagesfahrten standen auf dem gen. Um 11.35 Uhr wird dazu die Königsberger Glocke läuten. Die Königsberger Jugend will durch Programm. Dabei ging es zu den Wikinger- eine starke Beteiligung der Landsleute aller Alters• „Deutsche Gcistfamilien gesucht"Denkmäler n nach Jelling mit einem Stadt• gruppen beweisen, daß sie diese Gedenkstätte ernst bummel in Vejle, in den Fischereihafen von nimmt und ihre Würde gewahrt wissen will. Boden Württembergs DJO erwartet Schüler aus Loteinomeriko Esbjerg und zum Besuch beim dänischen Mili• tär in Oksböl. Diesem aufregenden Erlebnis Die. Alexander-von-Humboldt-Schule" in Lima, Jahren leitet. .Wo und wie bekommen wir genü• folgte dann ein Besuch, der die jungen Ost• .Wohin geht's?", fragte die Königsberger Jugend die größte deutsche Schule in Peru, feierte im ver• gend deutsche Gastfamilien — Familien, die bereit preußen sehr nachdenklich machte: Sie be• unsere Leser in Folge 27 vom 4. Juli auf dieser Seite gangenen Jahr ihre zehnjährige Teilnahme an sind, die Gäste für einige Wochen bei sich aufzu• suchten gemeinsam den Flüchtlingsfriedhof. und veröffentlichte dazu einen Wegweiser aus Kö• einem Programm ganz besonderer Art: Dem nehmen?" Verständlich daher sein dringlicher Auf• nigsberg, der teilweise verdeckt war. Viele Leser der Deutsch-Lateinamerikanischen Gastschülerpro• ruf. .Helfen Sie uns! Wir möchten keinem Schüler Auch das Internationale Volkstanzfest in Jugendseite beteiligten sich und schrieben, was gramm, das der baden-württembergische Landes• absagen müssen!" Oksböl stand auf dem Tagesplan. Dort betätig• nach ihrer Meinung auf dem verdeckten Hinweis• verband der DJO-Deutsche Jugend in Europa seit Gleich nach der Ankunft werden die Jugendli• ten sich die Kinder nicht nur als Zuschauer, schild gestanden haben muß. Die richtige Lösung nunmehr rund 15 Jahren für Schüler und Schülerin• chen ein einwöchiges Einführungsseminar absolvie• sondern auch als Akteure: Dem Publikum tru• lautet: .Straßennummer 126, Wormditt 78 km über nen deutscher Schulen in Lateinamerika anbietet. ren, in dem sie über Deutschland, das hiesige Schul• gen sie .Die Gedanken sind frei" und das .Ost• Zinten 37 km." Entsprechend der Genauigkeit der Begonnen hatte es mit Schulen in Chile, dann system und die Lebensumstände informiert wer• preußenlied" vor. übermittelten Einsendungen wurden ermittelt für kamen Peru, Guatemala und Argentinien hinzu. den. Nach den Wochen in den Gastfamilien folgt den 1. Preis (Königsberg-Lexikon) Dirk Kirschstein Jedes Jahr kommen im Rahmen dieses Programms noch eine zwei- bis dreiwöchige Studienreise, unter Auf der Heimreise flössen im Bus viele Trä• aus Fröndenberg (hier fehlte nur ein Kilometer), für Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren für drei anderem nach West-Berlin. nen, vor allem beim endgültigen Abschied in den 2. Preis Julia Krebbers aus Dortmund und für bis vier Monate nach Baden-Württemberg, die Wer Gastfamilien kennt oder selbst einen der Ju• Unna-Massen. Das heißt: Endgültig ist wohl den 3. Preis Daniel Zachrau aus Frammersbach (je• Aufenthaltsperiode beginnt jeweils im Januar. gendlichen ab Januar bei sich aufnehmen will, nicht das richtige Wort. Denn auch der Termin weils ein Königsberg-Pullover). Alle übrigen Teil• .Freilich haben wir jedes Jahr im Herbst die glei• möge sich, so Löffler, melden bei der DJO-Baden- des Kinderlagers im nächsten Jahr steht be• nehmer erhalten als Trost einen Königsberg-Auf• che Sorge und das gleiche Problem", erläutert Horst Württemberg,Tel.(0711)62 51 38, Schloßstraße 92, kleber. reits fest — es wird vom 22. Juli bis 5. August Löffler, der für die DJO dieses Programm schon seit 7000 Stuttgart 1. y E stattfinden. B. S. Ruch noch Honeckers Besuch in Bonn Der Jugendsport bleibt weiterhin dos innerdeutsche Stiefrind .Wenn das deutsch-deutsche Politbarometer Anwalt für den .West-Sport" in der DDR ist. Über• statt .wolkig" eher .heiter" meldet, dann wünschen einkünfte lassen sich nur auf höchster Verbands• sich besonders die Sportler, im Prozeß des beider• ebene treffen. Partner des DSB ist der Deutsche seitigen Entgegenkommens nicht übergangen zu Turn- und Sportbund der DDR (DTSB), der auch die werden. Ausbaufähig scheint vieles in den Sport• in Frage kommenden Sportarten vorgibt. Diszipli• kontakten von hüben nach drüben, denn nur Hoch• nen wie Hockey, Tennis oder moderner Fünfkampf leistungssportler haben bislang die Chance, auf gehören in die Kategorie .internationale Sportar• mitteldeutschen Sportplätzen anzutreten. Vollends ten" und werden wohl auch auf lange Sicht keinen ausgeklammert bleiben Jugend- und Breitensport. Platz im gesamtdeutschen Sportplan bekommen. Innerdeutsche Stiefkinder also, wenn man den Dieser Plan ist der Grundstein des innerdeut• Vergleich mit dem Jugendaustausch gelten läßt: Al• schen Sportverkehrs. Nach gestrenger Absprache lein im Jahr 1985 waren es 68 000 Jugendliche, die einigten sich DSB und DTSB auf einen Terminka• — zumeist im Rahmen von Klassenfahrten — mit lender, in dem Art und Anzahl der Sportbegegnun• finanzieller Unterstützung aus den Kassen von gen jeweils für das kommende Jahr im voraus fest• Bund und Ländern in die DDR einreisten. Eher be• gelegt werden. Seit 1974 wird diese Methode prakti• scheiden mutet dagegen die Zahl der deutsch-deut• ziert. Nach Auskunft des Ministeriums für inner• schen Sportveranstaltungen an. Im Durchschnitt deutsche Beziehungen schreitet die Entwicklung sind es nach Mitteilung des Deutschen Sportbundes auf diesem Sektor .den Umständen entsprechend" (DSB) 100 Begegnungen — davon zwei Drittel inter• gut voran — die Häufigkeit der sportlichen Mitein• nationale Wettkämpfe — auf die man sich mit den ander habe .mit Knicks nach unten" konstant, aber mitteldeutschen Funktionären einigen kann. Zu• langsam zugenommen. Dennoch werde die Nach• sammengenommen sind das gut 1500 Athleten, die frage hiesiger Vereine nur zu einem geringen Teil Zum 27. Mal fand in diesem Jahr das Deutsch-Dfini^h^ c u-r die innerdeutsche Grenze in Sachsen Sport in bei• gedeckt. gebung des Ostheims in Bad Pyrmont statt Leüer^Jfr^ den Richtungen überqueren dürfen. Bleibt abzuwarten, ob das politisch momentan HembergerundGünterPuckaßsowieKurtPetersenZHX^ waren Gise]a Nicht annähernd genug, um der großen Nachfra• günstige Klima anhaltende Verbesserungen im HerkurdtsländerderjungenDänenundDeutsc^ ge vieler Vereine gerecht zu werden, die sich alle gemeinsamen Sport nach sich zieht. Jahre wieder an den DSB wenden, der Mittler und Stephan Maaß Ben auf dem abwechslungsreichen Programm SÄ mit der innerdeutschen Grenze ^gesfahrt konfrontierte die Teilnehmer Foto Puckaß 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 11 £os tftpmiHmblQU Literatur

„Ostdeutschland bleibt Ostdeutschland" In der Redaktion Eine Auswahl von Reden und Zeitungsartikeln Herbert Hupkas liegt jetzt in „Schlesisches Credo" vor eingetroffene Neuerscheinungen en Lesern dieser Zeitung ist Herbert Zu den 29 chronologisch geordneten Arti• Hupka, der sich weltweit für Ostdeutsch• keln und Reden (von 1960 bis 1986) gehören Dland und besonders für seine Hei• Bremer, Jörg: Polen. Alltag, Stolz und sowohl eine kritische Stellungnahme zu den mat Schlesien einsetzt, kein Unbekannter. Hoffnung. Georg Westermann Verlag, deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen, So hat er seit Jahrzehnten unzählige Beiträge Braunschweig. 226 Seiten, 30 Abbildun• die 1977 in der Beilage zur Wochenzeitung in Zeitungen und Zeitschriften, in Kompen• gen, Efalin mit Schutzumschlag, 29,80 .Das Parlament" erschien und immer noch dien und Pressediensten verfaßt, in denen er DM Gültigkeit besitzt, wie der Vortrag vor der Stif• klar und unmißverständlich die Rechte der Filbinger, Hans: Die geschmähte Ge• tung Ostdeutscher Kulturrat 1985 in Bonn über deutschen Heimatvertriebenen vertritt. Im neration. Verlag Langen Müller, Mün• den Kreisauer Kreis, in dem Hupka den .Wi• Mittelpunkt all seiner Reden bei Seminaren chen. 368 Seiten mit 16 Seiten Bildteil, derstand aus schlesischer Wurzel" aufzeigt. oder vor Volkshochschulhörern, vor Politikern ' einen mit Schutzumschlag, 38 DM und natürlich vor seinen Landsleuten steht Leider gibt es nicht genug unerschrockener Friederici, Hans-Joachim: Zwischen seine Heimat Schlesien, die südlichste der Männer vom Schlag eines , der Strand und Oderland. Neue Impressio• deutschen Provinzen im Osten, ohne die Ge• 1984 gegenüber Bundespolitikern klarstellte: nen aus dem alten Pommern. Christli• samtdeutschland nicht denkbar ist. .Wer von Deutschland spricht, darf Deutsch• che Verlagsanstalt, Konstanz. 134 Sei• land nicht aus eigenem Gutdünken zerschla• ten, Efalin, 16,80 DM Aus dieser Fülle von .Glaubensbekenntnis• gen oder verkleinern. Hahn, Wilhelm: Europäische Kul• sen" haben Verfasser und Verlag ein Buch zu• turpolitik. Aufsätze über Bildung, Me• sammengestellt, das mit Recht den Titel trägt So wie die DDR nicht das letzte Wort über dien und Kirche. Libertas Verlag, Sindel• .Schlesisches Credo". Da der Rezensent nur Mitteldeutschland ist, kann doch auch die fingen. 188 Seiten, Paperback, 16 DM wiederholen könnte, was der Bundesvorsit• heutige Herrschaft der Volksrepublik Polen Ionescu-Stehl, Ion: Potemklns Nach• zende der Landsmannschaft Schlesien bereits und der Sowjetunion nicht das letzte Wort fahren. Die Demaskierung der Ost• formuliert hat, sei aus Hupkas Vorwort zitiert, über Ostdeutschland sein. blockgesellschaft. Verlag Bonn Aktuell, in dem er verdeutlicht, warum die in diesem Waren die Franzosen jemals nach 1871 be• Stuttgart. 194 Seiten, Leinen mit Buch veröffentlichten Reden, Aufsätze und 10 reit, ihren Anspruch auf Elsaß-Lothringen auf• Schutzumschlag, 29,80 DM Glossen verfaßt worden sind: zugeben? Nein! Klein, Diethard H. / Rosbach, Heike (Hrsg.): Königsberg. Ein Lesebuch. Die .Vertreibung und Annexion sind Verbre• Reden, Aufsätze Warum sollten wir unseren Anspruch auf Stadt Königsberg einst und jetzt in chen, Nationalismus und Expansionismus eine gerechte Lösung für ganz Deutschland in Sagen und Geschichten, Erinnerungen verdammenswerte Ideologien. Was Schlesien und Dokumente allen seinen Teilen, auch für Ostdeutschland, und Berichten, Briefen und Gedichten. als einen Teil Deutschlands, und dies nicht aufgeben. Husum Druck- und Verlagsgesell• aus zwei Jahrzehnten etwa durch Eroberung und Krieg, was den Ostdeutschland läßt sich nicht tabuisieren. schaft, Husum. 160 Seiten, Paperback, Schlesiern als einem Stamm des deutschen Weder auf der Karte von Deutschland noch in 16,80 DM Volks geschehen ist, muß Unrecht genannt der Politik für Deutschland kann es ausge• Korell, Dr. Dieter: Deutsche Ge• werden und bleibt Unrecht klammert oder gar gestrichen werden. Eine schichte aus deutscher Sicht. Band I, Und somit kann man Hupka nur zustimmen, Der Verzicht auf Rache, Vergeltung und Abschlagszahlung auf Deutschland gibt es 2. Auflage, Vorgeschichte. Von den An• wenn er resümiert: .Nicht nur die Schlesier nicht. fängen bis zum Beginn unserer Zeit• Gewalt, der den aus der Heimat Vertriebenen sind für Schlesien in die Pflicht genommen, zurecht als große moralische Leistung hoch rechnung unter Mitarbeit von Dr. Haye sondern jeder Deutsche, der sein Vaterland in Darum heißt Ostdeutschland auch weiter• W. Hansen. Gesellschaft für Vor- und angerechnet wird, kann aber nicht bedeuten, all seinen Heimaten liebt, nicht nur die Altge• hin Ostdeutschland und umfaßt Deutschland daß wir uns fremder Gewalt zu beugen hätten Frühgeschichte, Bonn. 262 Seiten, zahl• wordenen, sondern gerade die jungen Men• jenseits von Oder und Neiße." reiche Abbildungen, broschiert, 18 DM und jetzt, nachdem sie über vier Jahrzehnte schen, denn engagierten sie sich nicht für ganz währt, endlich beugen müßten. Wer Macht vor Deutschland in all seinen Teilen, bliebe Dieses Buch, für dessen Erscheinen auch Paulsen, Gundel (Hrsg.): Kindheits• Recht ergehen lassen will, handelt nicht an• Deutschland nicht nur geteilt, sondern die dem Verlag Dank gesagt werden soll, ist also erinnerungen aus Ostpreußen. Husum ders als die Gewaltherren von gestern und Schuld daran fiele uns allen zu." nicht für die vertriebenen Deutschen sondern Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum. heute." für alle ein Credo, insbesondere für unsere 144 Seiten, Taschenbuch, 11,80 DM Wer nicht allzuviel von Schlesien weiß, wird junge Generation. Horst Zander Pillukat, Rudolf/Schuch, Hans-Jür• Gerade dieser Satz sollte manchem west- es sicher dankbar begrüßen, wenn Herbert gen: 750 Jahre Elbing. Festschrift zum deutschenPolitiker, der allzu leichtfertig deut• Hupka diese Sammlung Seiner Reden Und Herbert Hupka, Schlesisches Credo. Reden, Stadtjubiläum. Elbinger Hefte, Nr. 40. sche Positionen aufgibt, ins Stammbuch ge• journalistischen Beiträge mit einer kurzgefaß• Aufsätze und Dokumente aus zwei Jahrzehnten. Truso-Verlag, Münster. 176 Seiten mit schrieben werden. ten Geschichte dieser deutschen Provinz, die Verlag Langen Müller, München. 352 Seiten, 12 76 Illustrationen, broschiert mit farbi• größer als das bundesdeutsche Land Baden- Bildtafeln mit 23 Fotos, Efalin mit Schutzumschlag, gem Hochglanzeinband, 17 DM Wenn Hupka auch im Rahmen dieses Buchs 35,— DM betont, .in diesen Reden und Aufsätzen Württemberg ist, beginnt. Reding, Josef: Friedland. Georg Bitter spricht ein Schlesier, der nur einer von Millio• Verlag, Recklinghausen. 226 Seiten. nen Schlesiern und deren Nachkommen ist, Leinen, 29,90 DM als Zeuge und Anwalt für unser Schlesien", so Rölleke, Heinz: Unbekannte Mär• kann man stattdessen auch die Worte setzen chen von Wilhelm und Jacob Grimm. .als Zeuge und Anwalt für unsere deutschen Einsamkeitsmensch und GipfelstürmerSynops e von Einzeldrucken Grimm• Ostgebiete". Das gilt auch für die anschließen• scher Märchen und deren endgültiger den Feststellungen: Bildmonographie über Asienforscher Sven Hedin als Taschenbuch Fassung in den KHM. Eugen Diederichs Verlag, Köln. 160 Seiten, Efalin mit .Dies erscheint nicht nur deswegen not• ein Ziel habe er Im Herbst soll die schwedische Übersetzung Schutzumschlag, 20 DM wendig, weil es die Schlesier, ob nun Geburts-, schon als 12jähriger dieser Taschenbuchausgabe erscheinen. Seyffert, Konrad: Wer lacht — hat Abstammungs- oder Bekenntnisschlesier, er• 'recht deutlich vor Das Leben Sven Hedins, Einsamkeits• noch Reserven. Neue Witze aus der warten und verlangen, sondern mehr und sich gesehen und seine mensch, .Gipfelstürmer" und begabter Zeich• DDR. Herderbücherei. Verlag Herder, mehr aus dem Grund, weil Schlesien aus der besten Freunde seien ner, war ohne Zweifel abseits vom Normalen Freiburg. 128 Seiten, Taschenbuch, Tagesaktualität verdrängt und damit verges• Cooper und Jules Verne, und auf manchen Reisen auch weit entfernt 7,90 DM sen gemacht wird und weil aus der inzwischen Livingstone und Stan• vom gewöhnlich Tragbaren. Mit 25 Jahren un• Shaozhen, Ce: Flaneur im alten Pe• ley, Franklin, Payer und glücklich vollzogenen Eingliederung in Staat ternahm er als Vizekonsul von Schweden — king. Ein Leben zwischen Kaiserreich Nordenskiöld... gewe• und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutsch• pro forma — seine zweite Reise nach Persien und Revolution. Herausgegeben von sen. Dies schrieb der land geschlossen wird, die Schlesier müßten und schlüpfte dort in eine Diplomatenuniform. Margit Mioska. Diederichs Verlag, Köln. Asienforscher und Rei• Zwei Jahre später promovierte er zum Dr. phil. 240 Seiten mit 8 Bildtafeln, Efalin mit allmählich aufhören, noch Schlesier zu sein seschriftsteller Sven und zu bleiben." Seine Dissertation schrieb Hedin über den Schutzumschlag, 32 DM Hedin in seinen Erinne• Berg, den er 1890 während seines Aufenthalts Siegler, Hans Georg: Von Danzig aus. Wie schon erwähnt, auch hier mögen sich rungen .Mein Leben als in Persien bestiegen hatte, .Der Demavend Reisewege in Westpreußen, Pommern Entdecker" (1925). Jetzt alle ostdeutschen Leser angesprochen fühlen, nach eigener Beobachtung". Drei Jahre darauf und Ostpreußen heute. Fotografiert von liegt eine Bildmonographie über den gebürti• brach er zu seiner ersten Expedition nach Zen• wenn sie statt Schlesien ihre Heimat setzen, ob Gerhard Jeske. Droste Verlag, Düssel• gen Stockholmer vor, die Detlef Brennecke — tralasien auf. dorf. 118 Seiten mit ca. 100 teils farbigen Ostpreußen, Westpreußen, Pommern oder er studierte u. a. Skandinavistik — verfaßt hat. Ostbrandenburg. Verschnaufpausen gab es so gut wie kaum, Abbildungen, cellophanierter Einband, entweder widmete er sich der Schriftstellerei 49,80 DM oder er reiste zu Vorträgen von Stadt zu Stadt. Stoves, Rolf: Die gepanzerten und 1935, da hatte Sven Hedin seine mit Fachleu• motorisierten deutschen Großverbände ten unternommene Exkursion (.die wandern• 1935— 1945. Divisionen und selbständi• Trakehner Spitzenhengste im Bildd e Universität") nach Indien hinter sich, be• ge Brigaden. Aufstellung, Gliederung, eindruckte er Ostpreußen in Elbing, Alien• Einsätze, Ende, Literatur. Podzun-Pal- Für 1988 liegt der erste Kalender des ostpreußischen Pferdes vor stein, Lotzen, Angerburg, Insterburg und auch las-Verlag, Friedberg. 336 Seiten, Lei• Königsberg mit seinen Erlebnisberichten aus nen mit Schutzumschlag, 56 DM. fernen Landen. i ;s spricht für die ge• So findet der Pferdefreund und Trakehner- Sulzbach, Herbert: Zwischen zwei schickte Planung liebhaber die Zuchthengste Itaxerxes, Arog- Ein Ort, der ihn immer wieder anzog, war Mauern. 1914—1918. 50 Monate West• EIvon Fotograf und no, Traumdeuter, Unkensee, Marduc, Karon, Berlin. In dieser Stadt hatte er bei dem Inner• front. Kurt Vowinckel Verlag, Berg am I Hersteller, daß der Ka• Bartholdy, Arsenal, Caanitz, Gelria, Anduc, asien-Experten Ferdinand von Richthofen See. 288 Seiten, 12 Zeichnungen, Efalin lender .Trakehner Spit- Timber und Ferrum. Auf dem letzten Blatt des studiert und von dort aus geriet der einstige mit Schutzumschlag, 29,80 DM | zenhengste" für das Jahr Kalenders sind außerdem die jeweiligen Besit• schwedische Nationalheld im Zweiten Welt• Weyer, Helfried: Jemen. Das letzte 1988 rechtzeitig vor der zer mit ihren vollständigen Anschriften ge• krieg heftig zwischen die Fronten. Ohne genü• Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Körung und der Auk• nannt. gend Menschenkenntnis habe er sich ins „Reich der Illusionen" verirrt auf einer Suche Eulen Verlag, Freiburg. 114 Seiten mit 60 tion, die im Oktober wie Sind nicht nur die edlen Pferde schon ein Farbfotos, bedruckter Vorsatz, Leinen | alljährlich in Neumün- wunderschöner Anblick, so wird dieser noch nach dem verlorenen Schneid. Diese Tatkraft hat ihn, der in diesem bebilderten Büchlein in mit vierfarbigem Schutzumschlag, For• 1988 j ster stattfinden, vorliegt. hervorgehoben durch das schwarze Paspar- mat 24 x 26 cm, 39,80 DM Das großformatige Werk tout, das jedes Bild umrahmt. Der Kalender ist Zitaten zu Wort kommt, bis ins fortgeschritte• \ (30 x 42 cm) enthält ein• insgesamt ein Wandschmuck, der das ganze ne Alter nicht verlassen. Er starb 1952 mit 87 schließlich Titelblatt 13 Jahr über die Augen des Betrachters erfreuen Jahren. S. D. Die Redaktion behält sich vor, den brillante Fotos des Pferdewirtschaftsmeisters wird. HJN Detlef Brennecke, Sven Hedin. Mit Selbstzeug• nissen und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch einen oder anderen Titel ausführlich zu und Bildjournalisten Bernd Eylers, zu denen Trakehner Spitzenhenoste. Fotografiert von besprechen. jeweils noch einmal 13 Ganz- oder Detailfotos Bernd Eylers, Scheideweg 83,2900 Oldenburg. Ein Verlag, Reinbek. 158 Seiten, broschiert, 767 Abbil• mit den Pedigrees gestellt sind. Kalender für das Jahr 1988. 42,50 DM dungen, 9,80 DM. Geschichte

THnkstube bezeichneten Raum nach großen s ist nicht häufig und kann wohl als be• Jagden manche Trinkgelage statt, von denen sondere Gnade gelten, wenn beide Part• rjL im ehemaligen Hohenzollernmuseum in Ener einer Ehe nach erfülltem Leben am Rerlin erhaltenen mächtigen Tnnkgesclurre selben Tag sterben. Das geschah, als am 20. ktoden Es waren dort ausgestellt ein Silber- März 1568 der Herzog von Preußen und vorma• nokal in Form einer Pulverflasche mit Jagd- lige Hochmeister des Deutschen Ordens, Al• emblemen aus dem Jahr 1627 sowie ein gro• brecht von Brandenburg-Ansbach, in der Or• ßes silbernes Gefäß in Form einer Muskete, d e densburg Tapiau starb. Ihm folgte noch am sel• jeder Teilnehmer der Jagdgesellschaften in ben Tag seine zweite Gemahlin, Herzogin Neuhausen leeren mußte. Anna Maria von Braunschweig, im nahe gele• So schrieb am 1. Februar 1649 Andreas genen Neuhausen, das ihr seit 1550 als Leibge• Bernhard von Königseck folgenden Vers ins dinge gehörte. Trotz des gemeinsamen Todes war der GaSWerCin das Ambt Newhausen kombt, 78jährige Herzog nicht zufrieden im Bewußt• der muß entweder tapfer saufen sein eines für sein Land erfolg- und segensrei• oder zum Tor hinauslaufen. chen Lebens gestorben, sondern gebrochen an Nach mehrfachen Umbauten wurde der Leib und Seele. Unablässig hatte er nach För• Westflügel bei einer Explosion 1920 stark zer- derung der inneren Wohlfahrt Preußens ge• stört Aus den erhaltenen Außenmauern strebt, hatte geschickt die schwierige Außen• baute man das Gebäude im neugotischen Stil politik des kleinen, abhängigen Landes gelei• tet und auch den mit der Reformation einset• wieder auf. zenden Kirchenstreit schlichten können. Der gut erhaltene Sudflugel bestand ur• Seine Zuwendung und Unterstützung der sprünglich aus drei Gebäudeteilen, von denen Kunst und Wissenschaften ließen das Kultur• das stattliche Torhaus aus dem 14. Jahrhun• leben in Preußen aufblühen, was letztlich be• dert am interessantesten ist. Über dem Rund• sonderen Ausdruck in der Gründung der mit bogenportal lag eine hohe Fallgatternische, seinem Namen begabten Königsberger Uni• die von zwei achteckigen, schlanken Türm• versität im Jahre 1544 fand. chen eingerahmt war und noch in unserer Zeit Gfegen Ende seiner Regierungszeit rächte bestanden hat. sich die Nachgiebigkeit des feinsinnigen und Ungewöhnliches barg der an der Ostecke vorspringende Rundturm in seinem Keller, nämlich eine prachtvoll gewölbte Kuppel. Der Macht ging auf die Stände über spätere Batterieturm erhielt bei seinem Umbau in der Herzogszeit einen Abschluß mit welscher Haube und Laterne. Im schmalen liebenswürdigen Herzogs gegenüber dem Nordflügel lagen nur Wirtschaftsräume, wie Adel und die Zurücksetzung der Städte. Mit Küche, Back- und Brauhaus, Vorratskammern Hilfe des polnischen Königs errangen die und der Marstall. Bemerkenswert ist dort in der Stände die Macht im Staat, so daß dem Herzog Hofwand das 1540 eingefügte Sgrafitto-Ge- fast nur die nominelle Position eines konstitu• mälde, das die Justitia mit Schwert und tionellen Fürsten blieb. Er mußte von den Waage sowie einen Pelikan darstellt. selbstsüchtigen Ständen, die ihre Macht nun• An der Ostseite der Burg verlief eine starke mehr schrankenlos ausnutzten, entehrende Wehrmauer, die in der Neuzeit neugotisch mit persönliche Demütigungen erdulden, die das Tor, Zinnen und Wohnräumen verbaut wor• Ende des Schwerkranken herbeiführten. den ist. In diese Situation fiel der Beginn der Regie• Bemerkenswert war die südlich der Burg am rung des 15jährigen kränklichen Sohns Al• anderen Ende des Mühlenteichs liegende brecht Friedrich unter der Vormundschaft der Südflügel der Kapitelsburg Neuhausen: Torhaus mit Fallgatternische Foto Archiv Hausmühle aus der Ordenszeit. Sie war als ständischen Oberräte. Wahrlich kein Signal einzige in Ostpreußen weitgehend im ur• der Zuversicht. Der junge Herzog, der am 29. sprünglichen Zustand bis in die Neuzeit erhal• April 1553 auf der Burg Neuhausen geboren tengeblieben. worden war, lebte dort nach dem Ausbruch sei• Man kann die erste Burg Neuhausen dem ner ererbten Geisteskrankheit zurückgezogen Burgen in Ost- und Westpreußen (57): weiten Ring von samländischen Vorburgen und von der Welt abgeschlossen. Er war von um Königsberg hinzurechnen, die hinter der beiden Elternlinien mit der schlimmen Krank• Deime-Linie lagen. Im Süden waren die festen heit belastet, und zwar durch seinen Großvater Häuser Waldau und Arnau und im Norden die väterlicherseits, Markgraf Friedrich von Ans- alten Burgen Laptau, Powunden und Schaaken bach-Bayreuth, aber auch durch seine Mutter, in diesen Ring der Bastionen im Vorfeld einbe• die zeitweise an epileptischen Anfällen litt. Neuhausen zogen, der lange als Schutz gegen die aggressi• Dennoch heiratete der Zwanzigjährige 1573 ven Litauer erforderlich war. Noch in der zwei• die Herzogin Marie Eleonore von Jülich-Kle• Die Wehrbauten des Bistums Samland ten Hälfte 14. Jahrhunderts drangen sie tief ve-Berg und hatte mit ihr 7 Kinder, von denen des jedoch die beiden Söhne im Säuglingsalter ins Samland vor und erlitten dabei am 17. Fe• starben. VON FRIEDRICH BORCHERT bruar 1370 bei Rudau eine vernichtende Nie• Das Kollegium, der Oberräte hatte aus derlage. durchsichtigen Gründen lange Zeit die zur völli• Gegen Ende der Regierungszeit Herzog gen Regierungsunfähigkeit führende Krank• Albrechts fiel auf Neuhausen ein politischer Schlagschatten, als von dort aus der Günstling heit des jungen Herzogs verheimlicht. Erst aneinander gereihten Gebäuden bestand und haben sich zwei Räume mit Kreuzgewölben 1577 gelang es dem mitbelehnten, energischen des Herzogs, Paul Skalich, floh, nachdem seine auch der Nordflügel sich ursprünglich aus auf Mittelstützen erhalten. Die achteckigen konspirativen Pläne aufgedeckt worden Markgrafen Georg Friedrich von Bayreuth- Stützpfeiler und die schönen figürlich ausge• mehreren Wirtschaftsgebäuden zusammen• waren. Skalich, ein Sohn armer Bauersleute Ansbach-Jägerndorf, einem Neffen Herzog schmückten Konsolen, von denen aus die Ge• setzte, die an die Wehrmauer angebaut waren. aus dem kroatischen Agram, hatte sich an• Albrechts, seine Vormundschaft und Regent• wölberippen aufsteigen, zeichnen diese hand gefälschter Dokumente als „Markgraf schaft durchzusetzen. Kraftvoll und mit öko- Die Burg war von einem Parcham mit einer Räume aus. Auch nach der Lage mit der Gie• von Verona" in das Vertrauen des greisen Her• Ringmauer sowie von einem breiten Wasser• belwand nach Südosten ist zu vermuten, daß zogs eingeschlichen und als fürstlicher Rat graben umgeben. Aus dem vom Nordwesten ursprünglich beide Räume zusammen die unter Beteiligung einiger anderer Räte ver• Ursprüngliche Bauform der Burg kommenden Mühlenfließ und einem aus Burgkapelle bildeten. Osten zulaufenden Bach ließen sich für Ver• sucht, das Adelsregiment zu stürzen und ein Die andere Hälfte des Westflügels enthielt teidigungszwecke Staus anlegen, wie sie per• absolutistisches Fürstenregime aufzurichten. einen großen, 1827 als Trinkstube bezeichne• manent im Süden in Form des Mühlenteichs Während Skalich die Flucht gelang, ende• nomischem Geschick führte er das Land aus ten, und einen kleineren, damals als Albrecht- der durch die eigennützige Ständewirtschaft bestanden. Der Zugang zur Burg, der im Süd• ten seine Mitverschwörer unter dem Beil des hervorgerufenen Krise heraus. In Preußen osten den Zulauf zum Burggraben überquerte blühten Wirtschaft und Handel, Kunst und und dort von dem aus dem Mauergeviert vor• Wissenschaften wieder auf. Mit dem Bau der springenden Rundturm gesichert wurde, führ- Eine Starke Wehrmauer bot Schutz gegen agPressivp T itaiiAr Schloßkirche durch Blasius Berwart anstelle te auf einer Zugbrücke über den Burggraben, . & & "66* * « J- Besitze^mehrftTmbaute . Seitde1 m baut. An ihrer Westseite lag das 57 m lange ein hölzerner Laubengang vorhanden war Turmherren von Königsberg Lusthaus" richtig r- w -^«»'c*_ 7. i mehrfacmeuriachn gewechselt,. Haupthaus, während die rechtwinklig an• oder ob der gangartige Mittelraum wie jetzt deutet. Der schone Schloßpark und der Forst des schließenden schmaleren Nord- und Südflügel auch früher eine Treppe erhielt. Als Neuhausen im 17. Jahrhundert Jagd• ehemaligen Tiergartens zogen die Städter des etwa 90 m lang waren. Man muß allerdings be• schloß von Kurfürst Georg Wilhelm und da- ~ Königsbergs auch in unseren Tagen rücksichtigen, daß der Südflügel mit dem mit• Im Hauptgeschoß des Westflügels lagen nach seines Sohns Friedrich Wilhelm, des istarn dek ran lan, diHe hieu r (*u~L~nicht nuü~*r wanderten ""ltMC1 , sondern tig angeordneten Torhaus eigentlich aus drei früher die vornehmsten Räume. Im Südostteil Großen Kurfürsten, war, fanden in diesem als VillpnWr!• , bevorzugten Lage eine v uienKoionie anlegten. © das ostpreussenblatt 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 13 £xi5 Cftpmifknblatl Ostpreußen heute

Der Amtsschimmel wiehert da offensichtlich die kontigentierte Fleisch (und Wurst-) Zuteilung nicht nur, er bockt störrisch und schlägt aus. Ver• von dreieinhalb Kilo pro Monat nicht. hinderung von Familienzusammenführung ein• mal umgekehrt, durch deutsche Behörden? „Anders — aber nuscht besser" „Na, wir haben eine Kuh und unser Geflügel. Kaum zu glauben. Aber diese Frau muß es schon Man lebt. Wie, das sehen Sie ja." einige Jahre glauben. In Ost- und Westpreußen besuchten zwei Ehepaare 27 Familien (II) Ja, wir sahen es: Zwei Rentner, die sich am ei• genen Schopf aus dem Sumpf ziehen wollen. Wie Jetzt hat sie sich an den Petitionsausschuß des VON HANS SPECOVIUS Bundestags gewandt. Sie zeigt uns den Antwort- lange reicht die Kraft dafür? bnef. Der ist kühl, aber nicht abschlägig, schwer Übrigens: Es soll keine Deutschen mehr im verstandliches Amtsdeutsch. Helga hofft, daß es polnischen Machtbereich geben? Sagen wir lie• nicht das letzte Wort ist. ber wahrheitsgemäß: Es gibt kaum einen Ort Und mit ihr hoffen zwölf Angehörige, dort in dort, in dem nicht mindestens ein Deutscher lebt. der Feldeinsamkeit, wo der Storch vor der Auf• Überall trafen wir sie. Und auch die Polen sagen fahrt stolziert, die Blumen im blühenden Bau- ganz selbstverständlich: Dort wohnt ein Deut• erngarten vielfarbig leuchten und im nahen scher, niemiecki. Hunderttausende, insgesamt Waldchen der Kuckuck schreit. Die Idylle wird eine Million, sind ja auch kaum zu übersehen, ge• langsam zur Qual. schweige denn hinwegzudiskutieren. Alles aber verblaßt hinter den Schicksalen in Ein Bauern-Rentnerpaar trafen wir auch in der Verlassenheit des innerostpreußischen einem anderen Kirchdorf nahe Alienstein. Das Grenzbereichs, dort, wo einst das Herz der Pro• äußerlich recht ansehnliche Häuschen täuschte vinz schlug und heute eine breite Schneise, auf über die innere Bedrängnis hinweg: Da war die der anderen Seite mit Wachttürmen bestückt, bettlägerige schwerkranke Oma zu versorgen. die Trennung zwischen polnischem und sowjeti• Der geistig behinderte Sohn bekümmerte das schem Teil der Heimat markiert. Gemüt schwer. Der Ehemann lebte mit einem „Wir sind nur noch zwei Familien und ein künstlichen Darm; sein Blutdruck war unter die Rentner hier", sagt Ursel, nun Urszula, mit ihrer vertretbaren Werte gefallen. traurig-müden Stimme in dem kleinen Grenz• „Einen guten Arzt? Die richtige Medizin? Ja, dorf. Ihr Haus, das wir vor sieben Jahren sahen, wie soll ich das bezahlen?" fragt die Ehefrau. trägt tiefe Narben eines weiteren Verfalls: „Haben Sie denn noch nicht gehört, daß der Bröckelnder Putz, immer größere Flächen nack• Geldmangel unsere größte Sorge hier ist? Alles ter Ziegel, eingeknickte Dachrinnen, verquolle• ist so teuer geworden. Und wir haben nur 9000 ne, teilweise geborstene Fensterrahmen. Zloty Rente." Man mag es gar nicht ausrechnen. Aber nach dem gängigen Kurs sind das gerade 20 Mark. Da wohnt kein Mensch mehr... Die größte Sorge verrät uns die Rentnerin nur Sie ist die einzige Deutsche hier — als letzte flüsternd: „Ich habe Angst um meinen Mann, so einer großen Familie auf der furchtbaren Flucht krank, wie er ist Wenn er mich verläßt—ich weiß übriggeblieben und zurückgekehrt. Wie es wei• nicht, wie es dann weitergehen sollte". ter wird? Achselzucken. «Ich hab' ja die Kinder, An der Demarkationslinie wird kaum noch etwas für die Erhaltung der Dörfer getan: Altes Bei guten Kräften ist hingegen noch Bauer Hans einige Kilometer weiter im Südwesten. Mit aber..." Bauernhaus in Arenstein im Kreis Heiligenbeil Foto Specovius Aber — was? Was wird aus den letzten verfal• seiner Frau bewirtschaftet er einen 120-Morgen- lenden Gebäuden, was aus den wenigen Men• Hof. Natürlich: „Wenn man hier überleben will, schen, zu denen das Leben auf spürbare Distanz die versuchen, sich einzurichten, ein neues Heim Wie nackt steht das Haus da, unverputzt, dürf• muß man schuften, von morgens bis in die gegangen ist? Zum Aussterben verdammt? Zum zu schaffen in der Heimat. tig mit Dachpappe eingedeckt. Bleche, Bretter in Nacht." Verfall bestimmt? „Seit acht Jahren stelle ich Aussiedlungsan• den Fensterhöhlen. Innen haben erst zwei Das tun sie auch. Trotzdem sind sie beschei• In Warschkeiten, nur wenige Kilometer ent• träge — ohne Erfolg", klagt Waldemar, ein Mann Räume Dielen. den eingerichtet, ärmlich, sehr ärmlich nach un• fernt, ist das schon vollendete Tatsache. „Da in den besten Jahren. „Was soll ich tun? Ich muß „Das Holz hatte ich seit 20 Jahren liegen", er• seren Maßstäben. braucht ihr gar nicht hinzufahren. Abgesperrt. hierbleiben. So baue ich mir ein Haus. Denn mit klärt Alfred. „Auf den restlichen Fußboden muß „Was soll man machen", schildert der Bauer Da wohnt kein Mensch mehr." den vier Kindern kann ich in dem Loch, was ich wohl noch mal so lange warten." die Lage. „Früher bekam ich für einen Liter Milch Kilometerweit fuhren wir dicht an den Grenz• meine Wohnung ist, nicht mehr länger sein. An die zwei Jahre sind sie nun sc hon am Werk, zwei Liter Diesel, heute für zwei Liter Milch einen pfählen entlang, die aus dem Buschwerk war• Dabei hätte ich gerade für die Kinder gern ein und wenn man das Erreichte sieht, fällt es schwer Liter Diesel. Was wir produzieren wird immer bil• nend hervorblicken. Lange mußten wir noch su• neues Leben im Westen aufgebaut." Der Rohbau zu glauben, daß der Bau überhaupt fertig wird. liger, was wir kaufen müssen, immer teurer. chen, bis wir die Einsamste auf dieser Reise fan• steht schon. Schon? Der Mann ist inzwischen 68 Jahre alt. Seine Be• Aber er klagt nicht. „So ist das nun mal bei uns. den. „Zwei Jahre bau' ich all' daran", klagt Walde• wegungen sind müde geworden. Kann er diese Doch ich habe meinen Hof, den schon mein Vater Frieda lebt in einem Haus, das den Geruch der mar. „Material sammel' ich schon viel, viel län• unvorstellbare Arbeit überhaupt noch verrich• hatte. Und ich bin glücklich darauf." Armut und den Muff langer, schwerer Jahre ger. Ist doch nichts zu kriegen. Und der Zement. ten? Wird er noch in diesem Haus wohnen? In Rastenburg zwängten wir uns in die „Woh• atmet. Längst müßte es als baufällig deklariert Wenn man den nicht gleich verarbeitet, wird er Sie hausen in der Küche, die sie sich im Stall nung" eines Neubaus. Oma Hedwig saß auf dem werden. Nach dem sozialen Maßstab unserer hart wie Stein. Ja, bauen ist hier ein Kunststück eingerichtet haben. „Da schlafen wir auch", er• alten Plüschsofa, das vor wohl 50 Jahren bessere Ordnung wäre das ein unzumutbares Elends• und Geduldsspiel zugleich. Wäre ich nicht selbst zählt Irmgard. Und wir wundern uns, wo sie dafür Zeiten gesehen hatte und stickte an einer Tisch• quartier. Doch das ist nicht das Schlimmste. Maurer, wäre es wohl überhaupt unmöglich." wohl noch Platz finden. decke. „Ich spreche mit niemandem hier", berichtete Alfred und Irmgard, keine 500 Meter davon „Wir haben zwei Hektar Land. Gerade genug, „Die Augen machen's noch", meint sie. „Wenn die Frau im weißen Haar. Als letzte Deutsche hat entfernt, können ein besonderes Lied davon sin• daß wir keine Fleischkarten mehr bekommen", es nur nich' so duster nich wäre." sie wenig Kontakt. „Nur die Kinder und Enkel• gen. meint Alfred, während in seinen Augen, die frü• Das kleine Fenster ist dem winzigen Raum an• kinder kümmern sich um mich, wenn ich in Not „Neun Kinder habe ich großgezogen", berich• her sicher fröhlich aufleuchten konnten, ein gemessen. Dazu gehört noch eine „Küche", wie bin, so wie jetzt. Aber sie haben ihre eigene Plage tet die füllige Frau mit den flinken Bewegungen, wenig Galgenhumor aufblitzt. Oma Hedwig die Ecke mit der Kochplatte nann• und wohnen weit, weit weg von hier." „aber das war nichts im Vergleich zu unserem Tatsächlich gelten Besitzer von einem Hektar te, kaum größer als eine Besenkammer. Nach der Sie ist krank, bettlägerig. Unseretwegen ist sie Bau." Land und mehr als Selbstversorger, erhalten also Toilette vergaßen wir zu fragen. aufgestanden, in den hellen Morgenrock ge• schlüpft, der aus dem Westen stammt. „Und wenn Sie einen Arzt brauchen?" Je kleiner sie wird am zurückfliehenden Ufer desto größer wird die Botschaft: Vergeßt uns nicht „Dann muß ich nach Schippenbeil oder Bar• „Wozu brauch' ich mehr Platz", meinte Hed• die Frau sein, die so erfrischende Briefe geschrie• Verelendung eher zugenommen hat; denn sie tenstein. Hierher kommt keiner, höchstens die sind älter und gebrechlicher geworden und ihre Ambulanz." wig. „Draußen ist es so schön und luftig." ben, so treffene Übersetzungen übermittelt hatte? Wohnungen und Häuser in der Regel weiter ver• Die beiden Städte sind meilenweit entfernt. Medizin, ja die müßte sie dringend haben. Ma• gengeschwüre, Bauchspeicheldrüse. Erst später begreifen wir: Es war der Verlust fallen. „Tja, so ist das nun eben." der Heimat, der sie um den Verstand gebracht Es ist wohl unmöglich, von dort zurückzukeh• Kohlen für den Winter? „Eine Tonne krieg ich. „Könnt ihr mir nicht was schicken? Hier gibt es doch keine Medikamente. Und auch ein bißchen hat, die Sehnsucht nach der alten Zeit, die sie ren und nicht von der Gewissenslast bedrückt zu Kostet 5000 Zloty. 11 000 Rente habe ich man. Da zerbrechen ließ. Noch im Wahn hofft sie, daß es werden: Was tust du, um das Los der Landsleute muß ich mir noch Holz besorgen." Kaffee? Für meinen Arzt?" Den Schlaganfall fast überwunden hat Oma wieder wird wie einst. drüben zu erleichtern? „Ja, aber wie? Wie machen Sie das?" Wieder Alma, die wir in ihrem Balkenhäuschen, bei Joh• In Mohrungen, unweit der Stelle, wo Polen „Wenn du diese Stadt siehst, wenn du in ihr Achselzucken. Müdes Lächeln. annisburg, zum zweiten Mal besuchen. Vor sie• dem großen Deutschen Johann Gottfried Herder lebst, wo du geboren bist, ist es dann nicht — trotz ben Jahren hatte er ihr die Sprache genommen, ein Denkmal gesetzt haben, nehmen wir Ab• allem — ein Trost hier in diesem schönen Danzig zu sein?" Wer diesen oder anderen Menschen in Ost• die Beine fast gelähmt. Jetzt kommt sie uns win• schied von Gertrud(a) .Sie lebt in einer Art Laube. kend entgegen. Davor blühen die Blumen. Innen ist es wohnlich So fragen wir Magda, unsere Begleiterin. Ele• preußen, Westpreußen, Danzig oder auch in gant gekleidet, großstädtisch, selbstbewußt, so Schlesien undPommernhelfenwill, kann das tun „Es geht schon wieder", erzählt die Tochter. eingerichtet und von glänzender Sauberkeit. „Oma hilft beim Kochen mit, hält ihr Zimmer in Aber Gertrud sieht das alles kaum. Von Kind scheint es, geht sie neben uns. Und wir denken an über die Ostpreußenhilfe e. V., 2107 Rosengarten die verhärmten Frauen, an die vereinsamten (Sonderkonto 5959 bei der Kreissparkasse Har• Ordnung. Es ist fast ein Wunder." an ist sie auf einem Auge blind. Über das andere Nur mit der Sprache hapert es. So konnte sie es zieht der graue Star einen immer dichter wer• Menschen, an die öde Verlassenheit auf ihren burg, BLZ 207 500 00) oder über die Bruderhilfe Abbauten, an das Elend ärmlicher Unterkünfte. der Landsmannschaft Ostpreußen (Sonderkonto immer noch nicht wahrmachen, was sie damals, denden Schleier. Ihr Sohn sieht für sie, hält Woh• vor fast einem Jahrzehnt, geschrieben hatte: nung und Garten in Ordnung. Welch ein schreiender Kontrast zu dieser wie• 195982 bei der Hamburgischen Landesbank, deraufgebauten Pracht. Muß man da nicht glück• BLZ 200 500 00). Die Ostpreußenhilfe vermittelt „Kommen Sie mich doch einmal besuchen. Ich Seit langen Jahren bemüht sie sich um die kann Ihnen vieles erzählen." Nun, wir können es Aussiedlung. Zuerst sagten die polnischen Be• lich sein, wenigstens hier seinen großen Trost auch Patenschaften, schickt Lebensmittel, Lie• haben? besgaben und Medikamente. Der Versand von uns schon vorstellen, was sie zu sagen hat. Es ist hörden nein. Dann hatten die deutschen die Ein• der Leidensbericht des Menschen im Osten. reisebewilligung nicht rechtzeitig zur Stelle. Nun Aber Magda sagt: „Dies ist nicht meine Stadt. gebrauchter Kleidung muß zum Jahresende lei• Ich sehe durch diese Mauern hindurch und der eingestellt werden. Das traurigste Erlebnis aber stand uns noch geben — wie fast überall — die Polen wieder bevor. Es war in Rudczanny, wo das Herz Masu- keine Genehmigung. schaue das alte Danzig. Keine Fassade, kein Mu• rens vielleicht am spürbarsten schlägt. Alice Was soll werden? Zu einem Arzt, gar in eine seum, sondern eine lebendige, pulsierende Stadt. „Wird schon werden. Muß ja. Wenn nicht, wohnt in einem der tristen Neubauten. Doch es Klinik, traut sie sich dort nicht. Hierher darf sie Dort war ich einmal zu Haus und glücklich. Und bleibe ich den Winter über im Bett, wie dieses war nicht die graue Welt ihrer Umgebung, nicht nicht. Immer noch klingt ihr Weinen, ihr flehent• mein Trost — der seid ihr. Denn ihr laßt mich hier Jahr, als es so bitter kalt war." die beklemmende Enge ihres Zimmers, nicht die licher Ruf in unseren Ohren: „Wenn ich blind nicht allein. Ihr seid meine Brücke zu meinem Wir blicken uns um. „Wo ist die Toilette? Unordnung und Unsauberkeit, was uns erstarren werde, laßt mich nicht allein hier. Holt mich doch wirklichen Zuhause. raus." Heimat — das sind nicht Ziegeln und Mauern, „Da können Sie lange suchen. Hier gibt es ließ. Es war der verwirrte Geist dieser einsamen, verwahrlosten alten Frau. Manchmal ist es schwer, doch — ein Fazit un• nicht Seen und Wälder, sondern das ist die Welt, Verständnislose Blicke. „Ja, aber wo..." Sie „40 Jahre muß ich Plagen und Pein erleiden", serer Reise — sie alle brauchen dort unsere Hilfe. da die Menschen meiner Art leben." zeigt nach draußen. „Da, hinter der Scheune, im sagt sie mit beschwörender Stimme. „Wanzen, Es geht dabei nicht nur um das Materielle. Der Später, am Anleger von Neufahrwasser, steht Läuse, Ratten. Sie verfolgen mich. Das ist das Los, seelische Beistand, aber auch die Hilfestellung in sie hinter dem hohen Zaun, der uns nun schon Freien." . den vielen kleinen und großen Dingen dieses trennt. Stundenlang wartet sie auf die Abfahrt. Es ist wirklich das Ende der Welt. Wir suchen das mir Gott auferlegt hat; denn ich habe gesagt, als er mir eine Bitte gewährte: Laß meine Heimat schweren Lebens ist von großer Bedeutung. Und als wir endlich ablegen, winkt sie und winkt, nach irgendwelchen Gaben. Geld.: ja, das ist gut. Die Versorgungslage hat sich im wesentlichen unablässig. Und je kleiner sie wird an dem zu• Für D-Mark kann ich mir viel helfen! Auch hier, wieder deutsch werden. Laß Deutschland so werden, wie ich es kannte, wie ich es liebte." Sie kaum gebessert, eigentlich nur verändert. „An• rückfliehenden Ufer, desto größer wird ihre Bot• wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Kaf• ders — aber nuscht besser" ist zu einem geflügel• schaft: Auf Wiedersehen. Kommt wieder. Ver• fee. „Oh, danke. Das ist gut, wenn ich den Doktor wiederholte es mit eindringlicher Stimme: „Ver• stehen Sie: Sowie ich es kannte, wie ich es liebte. ten Wort geworden. Statt des beherrschenden geßt mich nicht! br Es ist schwer, das alles zu begreifen; es ist nicht 23 Jahre meiner Buße sind nun um. Glauben Sie, Warenmangels ist nun die Geldnot bestimmend. Wir werden sie nicht vergessen. Sie nicht, die möglich, es wiederzugeben. daß nach 40 Jahren wieder alles gut wird?" Vor allem die Menschen mit geringem Einkom• vielen Menschen nicht, die wir dort besucht In der kleinen Streusiedlung nahe bei einem Verzweifelt, fast fluchtartig verlassen wir men, in erster Linie die Rentner, haben es bitter haben und die Hunderttausende nicht, die sich der mehr als 3000 Seen fanden wir zwei Familien, schließlich die gespenstische Szene. Konnte das schwer. Fast scheint es, daß bei diesem Kreis die uns allen verbunden fühlen. ENDE 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 14 Glückwünsche £05 OOpmif mblott

Lotze, Elfriede, verw. Annuschat, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Schwalbenweg 65, oyuu Hörfunk und Fernsehen Heidelberg, am 10. Oktober Minak, Auguste, geb. Schiwek, aus Weidicken, Kreis Lotzen, jetzt Detmolder Straße 6,1000 Ber• Dienstag, 6. Oktober, 15.30 Uhr, Bayern lin-Wilmersdorf, am 6. Oktober II: „Erlebte Geschichte im Oderland", Schroeder, Emil, aus Schwirgstein, Kreis Osterode, aus dem Tagebuch eines schlesi- zum 100. Geburtstag Osterode, jetzt Krusenplatz 1,4905 Spenge, am jetzt Hauptstraße 79, 5203 Much, am 26. bep- schen Kindes. ,rrnrr^ n Kulikowski, Wilhelmine, aus Ortelsburg-Gisöwen, 9. Oktober tember Dienstag, 6. Oktober, 15.50 Uhr, Bayern jetzt Donauschwabenstraße 14, 7050 Waiblin• Jezierskl, Karl, aus Groß Baitschen, Kreis Gumbin• Straß, Irene, geb. Westphal, aus Kuckerneese (Kau• II: Das Ost-West-Tagebuch, Nie- gen, am 6. Oktober nen, jetzt Pastorenweg 1, 2090 Winsen-Patten• kehmen), Kreis Elchniederung, jetzt Halber• derschlesier reden niederschlesisch. sen, am 4. Oktober stadtstraße 4, 3300 Braunschweig, am 6. Okto• Mittwoch, 7. Oktober, 14.50 Uhr, Bayern zum 95. Geburtstag Krutzinna, Anna, geb. Kruppa, aus Lyck, Karl-Frey- ber I- DDR-Report. Schultz-Berndt, Erna, aus Tilsit, Meerwischpark 2, Straße 6, jetzt OT Rümmer 39,3181 Groß Twülp• Zimzlk, Friedrich, aus Hamerudau, Kreis Ortels• jetzt Knud-Rasmussen-Straße 44, 2400 Lübeck stedt, am 8. Oktober burg, jetzt Dom.-Zimmermann-Straße 19, 7086 Donnerstag, 8. Oktober, 22.30 Uhr, 1, am 4. Oktober Lamß, Amalie, aus Kleinruten, Kreis Ortelsburg, Neresheim, am 7. Oktober WDR 3: Von Bismarck zu Hitler. Ein jetzt Schlegelstraße 7,3000 Hannover-Kleefeld, Rückblick auf Deutschland. zum 93. Geburtstag am 8. Oktober zum 83. Geburtstag Freitag, 9. Oktober, 17.30 Uhr, Südfunk Lemke, Elisabeth, geb. Schmer, aus Balga, Kreis Hei• Annuß, Emma, aus Groß Dankheim, Kreis Ortels• 2: 25 Jahre Arbeitskreis für Sieben- Greszies, Franz, aus Tilsit-Balgardelen, Birgener burg, jetzt Schwerinstraße 32, 4000 Düsseldorf, Straße, jetzt Albersdorfer Straße 27, 2243 ligenbeil, jetzt Billundstraße 6, Seniorenheim, biirgische Landeskunde e.V. Eine Osterade, am 23. September 2354 Hohenwestedt, am 2. Oktober am 4. Oktober Rech, Luise, geb. Scharnowski, aus Bartkengut, Arndt, Siegfried, Leitender Regierungsdirektor a. Analyse von Gottfried Wolf. Neidenburg, Alienstein, Kaiserstraße 18, jetzt D., aus Heiligenbeil, Königsberg und Gumbin• Sonnabend, 10. Oktober, 14.20 Uhr, II. zum 92. Geburtstag nen, jetzt Zanderstraße 22, 6350 Bad Nauheim, Fernsehprogramm (ZDF): Damals. Pangrltz, Ella, geb. Roppel, aus Gumbinnen, Schüt• Adolf-Sievert-Straße 3, 3400 Göttingen, am 9. Oktober am 3. Oktober Vor vierzig Jahren — Vertriebene zenstraße 21, jetzt Lipper Weg 6, Seniorenzen• Biermanski, Leo, aus Lyck, jetzt Schillerstraße 58, trum, 4370 Marl, am 10. Oktober '47. zum 87. Geburtstag 5504 Neviges, am 4. Oktober Sonnabend, 10. Oktober, 22.10 Uhr, Wetzker, August, aus Gamsau, Kreis Königsberg- Borkowski, Maria, geb. Pionczewski, aus Pronitten, Land, j etzt Westerfeldstraße 73,4800 Bielefeld 1, Bahl, Mariechen, geb. Bischoff, aus Königsberg und Deutschlandfunk: DDR-Report. Marienburg, jetzt Hinsbleek 11, Haus B, Woh• Kreis Labiau, jetzt Hubertusstraße 69, 4950 am 8. Oktober Minden, am 4. Oktober Sonntag, 11. Oktober, 8.15 Uhr, WDR 1: nung 410,4. Etage, 2000 Hamburg 65, am 2. Ok• Berlin und Schlesien. Die Wechsel• tober Christofzik, Ida, aus Kobulten, Kreis Ortelsburg, zum 91. Geburtstag jetzt Kirschweg 30, 3221 Brüggen, am 10. Okto• beziehungen zwischen Spree und Kiparskl, Karoline, geb. Fuchs, aus Kannwiesen, Beyersdorf, Elisabeth, aus Ortelsburg, jetzt Nessel• rodestraße 28b, 5000 Köln 60, am 7. Oktober ber Oder, von Josef Joachim Menzel. Kreis Orteisburg, jetzt Luisenstraße 35, 4960 Döhring, Anna, aus Postnicken, Kreis Königsberg- Stadthagen, am 5. Oktober Fleischhauer, Luise, geb. Eggert, aus Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt Zeller Straße 17, Wohnung 1310, Land, jetzt Feldstraße 32,2850 Bremerhaven, am Maletz, Wilhelmine, geb. Skalla, aus Waldburg, 4. Oktober Kreis Orteisburg, jetzt An der Höhe 4, 3307 2000 Hamburg 73, am 4. Oktober Lange, Otto, aus Stobingen, Kreis Wehlau, jetzt Krause, Emma, aus Theerwisch, Kreis Ortelsburg, Dzleran, Wilhelm, aus Schönballen, Kreis Lotzen, Waldstraße 43, 5431 Herschbach, am 30. Sep• Kneitlingen-Bansleben, am 4. Oktober jetzt Nödicker Straße 19, 4470 Meppen, am 8. Rehaag, Anton, aus Katzen, Kreis Heilsberg, jetzt jetzt Aschenbruchstraße 56a, 4630 Bochum 6, tember am 10. Oktober Oktober Loleit, Gertrud, aus Alt Seckenburg, Kreis Elchnie• Brigadiersweg 7,4410 Warendorf 1, am 9. Okto• Kemries, Karl, aus Gorlau, Kreis Lyck, jetzt Julius• ber Lippke, Erich, aus Oberndorf, Kreis Gerdauen, jetzt derung, jetzt zu en-eichen über Horst Frisch- Helsinkistraße 15,5650 Solingen, am 1. Oktober straße 40, 3300 Braunschweig, am 4. Oktober muth, Hildesheimer Straße 119, 3000 Han• Soppa, Fritz, aus Lyck, Sentkerstraße 1, jetzt Bill• Kraft, Margarete, geb. Golding, aus Pelkeninken, grund 6, 2055 Wohltorf, am 1. Oktober Philipp, Ernst, aus Wehlau, Oppener Straße 11, jetzt nover 1, am 4. Oktober Amrumring 6, 2300 Kiel 1, am 7. Oktober Kreis Wehlau, jetzt Artsdorf er Weg 12, 2351 Ogrzey, Frieda, geb. Gibbat, aus Gumbinnen, Bis• Wasbek, am 6. Oktober zum 90. Geburtstag Plewa, Margarete, aus Rudau, Kreis Ortelsburg, marckstraße 66, jetzt Hildesheimer Straße 361, jetzt Marienstraße 2,4424 Stadtlohn, am 9. Ok• Lemke, Helene, geb. Baumgart, aus Mehlauken, 3000 Hannover 81, am 10. Oktober Broszio, Henriette, aus Lotzen, jetzt Köchlingstraße Kreis Labiau, und Braunsberg, Poststraße 19, 22, 8990 Lindau, am 5. Oktober tober Podehl, Ella, Lehrerin, aus Wehlau, Parkstraße 51, Roßmann, Marie, aus Peterswalde, Kreis Osterode, jetzt Friedlandstraße 63,2440 Oldenburg, am 6. Fernltz, Kurt, aus Königsberg, Powundener Straße, Oktober jetzt Zwinglistraße 21,2400 Lübeck 1, am 1. Ok• jetzt Blankwasserweg 25, 2433 Grömitz, am 24. jetzt Am Schellberg 15,4100 Duisburg 28, am 4. tober Oktober MerUns, Otto, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt September Sen.-Zentr.-Haus 6,5358 Bad Münstereifel, am 6. Raf alzik, Wilhelm, aus Kaigendorf, Kreis Lyck, jetzt Kensy, Willi, aus Willenberg, Kreis Orteisburg, Thybusch, Minna, geb. Nikutta, aus Ulrichsee, Kreis Märkische Straße 6,4780 Lippstadt, am 4. Okto• Ortelsburg, jetzt Sommerauer Straße 46,7742St Oktober jetzt Neuer Weg 11,2179 Ihlienworth, am 2. Sep• Pichler, Ernst, aus Grenzberg (Groß Aßnaggern), ber tember Georgen, am 7. Oktober Ritter, Anna, geb. Laubrinus, aus Königsberg, Gene• Toussaint, Erika, aus Königsberg, Nollendorfstraße Kreis Elchniederung, jetzt Linden, Osterholzet Skowronnek, Maria, aus Misken, Kreis Johannis• Hang 76, 4630 Bochum 5, am 3. Oktober ral-Litzmann-Straße, jetzt 10 Hogarth Av., Apt burg, jetzt Kohlstraße 176d, 5600 Wuppertal, am 2, jetzt Curtiusstraße 3/5, 2400 Lübeck 1, am 1. 402, Toronto, Kanada Oktober Schippel, Albert, aus Lyck und Marienburg, jetzt 14. Oktober Ihlpool 10, 2420 Eutin, am 1. Oktober Schaade, Ewald, aus Kleinwalde (Klein Obscher- Volkmann, Gertrud, aus Osterode und Königsberg, zum 86. Geburtstag Schröder, Anna, geb. Kutzinski, aus Königsberg, ningken), Kreis Elchniederung, jetzt Marien- jetzt Paulinen-Stift, Friedrichstraße, 7990 Fried• Bojahr, Rudolf, aus Willkeim-Stombeck, Kreis Kö• Barbarastraße 75, jetzt Am Walde 14, 2427 Ra• burger Straße 68, 4992 Espelkamp, am 2. Okto• richshafen, am 14. September nigsberg-Land, jetzt Schweriner Straße 13,2418 chut, am 4. Oktober ber' Vongehr, Helene, geb. Grigoleit, aus Kuckerneese Ratzeburg, am 4. Oktober Urban, Willy, aus Tilsit, Moltkestraße la, jetzt Zech, Emma, geb. Reiß, aus Friedrichsrode, Kreis (Kaukehmen), Kreis Elchniederung, jetzt Bor• Christofzik, Hedwig, geb. Brisi, aus Misken, Kreis Moltkestraße 66, 2300 Kiel, am 4. Oktober Lablau, jetzt Kantstraße 11, 6204 Taunusstein- wiesenstraße 47, 5508 Hermeskeil, am 7. Okto• Johannisburg, jetzt Uferstraße 6, 4619 Bergka- Will, Hildegard, aus Aweyden, Kreis Sensburg, und Hahn, am 4. Oktober ber men-Oberaden, am 5. Oktober Königsberg, jetzt Pontanusstraße 18, 4450 Lin- Goike, Anna, geb. Petong, aus Klaussen, Kreis Lyck, gen, am 9. Oktober zum 80. Geburtstag zum 89. Geburtstag jetzt Breslauer Straße 2a, 3040 Soltau, am 4. Ok• Augustin, Willy, aus Lotzen, jetzt Gerhart-Haupt- Chlench, Max, aus Siegersfeld, Kreis Lyck, j etzt Auf tober zum 82. Geburtstag mann-Straße 40, 4010 Hilden, 11. Oktober dem Bingel 3, 3588 Homberg, am 7. Oktober Kowalzlk, Johann, aus Scharfenrade, Kreis Lyck, ArUschewskl, Johanna, geb. Prawdzik, aus Zielhau• Bieber, Martha, geb. Bednarz, aus Altkirchen, Kreis Knorr, Gertrud, aus Altkirchen, Kreis Ortelsburg, jetzt Hof ohrhammer Straße 11,5787 Olsberg, am sen, Kreis Lyck, jetzt Königsberger Straße 8, Ortelsburg, jetzt An der Mauer 1,3457 Stadtol• jetzt Eiffelstraße 125c, 2000 Hamburg 26, am 7. 8. Oktober 6453 Seligenstadt, am 10. Oktober dendorf, am 8. Oktober Oktober Nowatschln, Marta, aus Wormditt, Kreis Brauns• BasUan, Ida, aus Laskdenen, Kreis Rastenburg, jetzt Braun, Margarete, geb. Pritzkat, aus Grünhausen berg, jetzt Eltzestraße 19, 3100 Celle, am 8. Ok• Bogengasse 7,7730 VS-Villingen, am 2. Oktober (Jodgallen), Kreis Elchniederung, jetzt Georg- tober Fiedrich, Willy, aus Lindenort, Kreis Ortelsburg, Voigt-Straße 60,3550 Marburg 1, am 3. Oktober Glückwünsche Schwarz, Agate, geb. Schützler, aus Wehrwalde, jetzt Lange Straße 138,2850 Bremerhaven-Lehe, Czekay, Elfriede, geb. Glugokinsky, aus Neiden• Geburtstage unserer Landsleute (75,80, Kreis Angerapp, jetzt Pastor-Kittel-Straße 9, am 5. Oktober burg, jetzt Gustav-Freytag-Straße 19, 5090 Le• 3100 Celle, am 6. Oktober von da an jährlich) werden auch weiter• Jablonskl, Maria, aus Ebenrode, Goldaper Straße 5, verkusen, am 8. Oktober Sinhuber, Helmuth, aus Gerwen, jetzt Hagenstraße jetzt Kronsf order Allee 95,2400 Lübeck 1, am 8. Dalgahn, Helene, aus Fuchsberg, Kreis Königsberg- hin veröffentlicht, wenn uns die Anga• 5, 3100 Celle-Westercelle, am 6. Oktober Oktober Land, jetzt Bachstraße 27,5210 Troisdorf, am 10. ben entweder durch die Betroffenen, Stark, Editha, geb. Gnass, aus Schalau, jetzt Herte• Langem, Gertrud, geb. Falkenau, aus Cranz, Kreis Oktober deren Familienangehörige oder Freun• ler Straße 21a, 3044 Neuenkirchen, am 29. Sep• Samland, jetzt Im Brandenbaumer Feld 8, 2400 Frenkler, Emil, aus Ragnit, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt de mitgeteilt werden und somit nicht tember Lübeck 1, am 9. Oktober Papyrusweg 7,2000 Hamburg 74, am 5. Oktober gegen die Bestimmungen des Daten• Vongehr, Anna, geb. Westphal, aus Brittanien Neumann, Alexander, aus Posen, jetzt Neustettiner Gernuss, Ernst-Karl, aus Preußisch Eylau, jetzt schutzgesetzes verstoßen wird. Glück• (Warnie), Kreis Elchniederung, jetzt Linden• Straße 20, 2420 Eutin, am 2. Oktober v Tannenweg 33,8264 Waldkraiburg, am 10. Sep• wünsche können nicht unaufgefordert straße 7, 4540 Lengerich, am 8. Oktober Nickel, Gertrud, geb. Wegner, aus Locken, Kreis tember veröffentlicht werden, da die Redaktion Wilhelm, Meta, aus Gut Wilhelmsruh, Kreis Treu• Osterode, jetzt Landrat-Jost-Straße 16, 5414 Goldack, Franz, aus Steintal, Kreis Lotzen, jetzt über keine entsprechende Kartei ver• burg, jetzt Gartenstraße 53v, 2722 Visselhövede, Niederwerth, am 7. Oktober Röbsdorfer Weg, 2305 Heikendorf, am 5. Okto• am 4. September fügt. Schulz, Gerhard, aus Heilsberg, j etzt Illisweg 3,2000 ber Hamburg 60, am 21. September Jotzat, Meta, geb. Lange-Schaudinat, aus Tilsit, zum 85. Geburtstag Turek, Auguste, aus Grünlanden, Kreis Ortelsburg, Stolbecker Straße 26, jetzt Im Göttinger Bogen Kolenda, Johann, aus Neumalken, Kreis Lyck, jetzt Ankermann, Margarete, geb. Labenski, aus Paaris, jetzt Anne-Frank-Weg 17b, 7000 Stuttgart 80, 48, 6440 Bebra 1, am 7. Oktober Heidschlag 2, 2070 Ahrensburg, am 4. Oktober Kreis Rastenburg, jetzt Rosenstraße 8, 6948 am 10. Oktober Kaiser, Gertrud, aus Neuendorf, Kreis Königsberg- Lehmann, Karoline, geb. Maxin, aus Gartenau und Waldmichelbach, am 29. September Wallat, Herta, aus Rotwalde, Kreis Lotzen, jetzt Ha• Land, jetzt Gustav-Frenssen-Weg 18,2223 Mel• Muscnaken, Kreis Neidenburg, jetzt Starenweg Barth, Werner, aus Königsberg, jetzt Heidacker 53, genaustraße 23, 4300 Essen 1, am 5. Oktober dorf, am 10. Oktober 3, 3000 Hannover 91, am 18. September 2000 Hamburg 54, am 7. Oktober Wegner, Paul, aus Kurrenberg (Matzgirren) und Klus«, Lotte, geb. Wittschirk, aus Sonnau, Kreis Lippek, Auguste, geb. Itzek, aus Groß Schiemanen, Buttgerelt, Friedrich-Wilhelm, aus Sentken, Kreis Inse, Kreis Elchniederung, jetzt Wittekindstraße Lyck, jetzt Adenauerallee 28, 5100 Aachen, am Kreis Ortelsburg, jetzt Altenheim, 2179 Ihlien• Lyck, jetzt Friedenstraße 70,6368 Bad Vilbel, am 20, 5800 Hagen 1, am 4. Oktober 10. Oktober worth, am 6. Oktober 10. Oktober Zywitza, Karl, aus Ortelsburg, jetzt Franz-Wamich- Koschinski, Margarete, aus Lyck, Blücherstraße 4, Meyer, Maria, aus Braunsberg, Gut Auhof, jetzt Iwanowski, Friedrich, aus Lyck, Lycker Garten 39, Straße 13, 4050 Mönchengladbach 1, am 6. Ok• jetzt Erikstraße 3,2380Schleswig, am 4. Oktober Hundestraße 10,2400 Lübeck 1, am 10. Oktober jetzt Hossenhauser Straße 36,5650 Solingen, am tober Kullack, Frieda, geb. Bahlo, aus Grabnick, Kreis Neumann, Frieda, geb. Krüger, aus Fließdorf, Kreis 9. Oktober Lyck, j etzt Dürener Straße 6,4630 Bochum 7, am Lyck, jetzt Am Berg Fidel 70, Haus Simeon III, Korltzki, Johanna, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, zum 81. Geburtstag 9. Oktober 4400 Münster, am 8. Oktober jetzt Rosenstraße 2, 2382 Kropp, am 4. Oktober Androleit, Charlotte, geb. Marowsky, aus Tapiau, Lack, Otto, aus Ginkelsmittel, Kreis Elchniederung, etZ Schröder, Margarete, aus Königsberg, Cranzer Neumann, Willi, aus Osterode, Waldauer Querweg Kreis Wehlau, jetzt Kaiser-Friedrich-Straße 104 i i Mühlendamm 92, 2000 Hamburg 76 Allee 95, jetzt Hövelnstraße 28, 2400 Lübeck 1, 6, jetzt Auf der Aue 11, 6140 Bensheim 5, am 7. 1000 Berlin 10, am 8. Oktober neda aus am 3. Oktober Oktober c^« ' Ottelsburg, jetzt Altengraben 40, Blask, Otto, aus Königsberg, jetzt Ev. Altenwohn• »,.,54?0 Koblenz- am 7. Oktober Wenau, Milda, geb. Fuchs, aus Gumbinnen, Bis• Schwede, Meta, geb. Fischer, aus Heinrichswalde, heim, Kleiberg 1 b, 5200 Siegburg, am 7. Oktober marckstraße 52, jetzt Wolframstraße 58, 1000 Kreis Elchniederung, jetzt Bahnhofstraße 22, Milz, Lisbeth, geb. Klöß, aus Königsberg, Hippel- Dudde, Frieda, aus Borchersdorf, Kreis Königsberg- straße 20, jetzt Berliner Straße 22, 6944 Hems- Berlin 42, am 3. Oktober 6310 Grünberg, am 2. Oktober Land, jetzt Georg-Fieseler-Weg 10, 3548 Arol• Wien, Martha, geb. Wenk, aus Wartenburg, Kreis Tolkemltt, Gerda, geb. Brandstäter, aus Freiort, bach, am 25. September sen, am 5. Oktober Pohl, M., jetzt Karlsteiner Straße 15a, 2153 Neu Allenstein, Passenheimer Straße 64, jetzt Nor• Kreis Lotzen, jetzt Altenheim, 2080 Kummer• Haulick, Käte, geb. Trinker, aus Steintal, Kreis Lot• derring 2a, 2256 Garding, am 1. Oktober feld, am 7. Oktober zen, jetzt Goethestraße 12c, 2953 Rhauderfehn Wulmstorf, am 5. Oktober Zielasek, Wilhelmine, geb. Annuß, aus Willenberg- am 10. Oktober badlowski, Minna, geb. Leimann, aus Schönhöhe, 0rtel8bur Abbau, Kreis Ortelsburg, jetzt Weddigerstraße zum 84. Geburtstag Herrmann, Anna, geb. Elmer, aus Arnstein, Kreis KS?» & jetzt Treudeutschstraße 6, 30, 5600 Wuppertal 22, am 6. Oktober c u . £°mlitz 2- am 5- Oktober Davidelt, Erika, geb. Jamm, aus Neukirch, Kreis Heiligenbeil, jetzt Am Markt 5,3391 Lautenthal, Ellen eb Elchniederung, jetzt Mozartstraße 6, 3500 Kas• am 25. September schulte, - 8 - Krüger, aus Tapiau, Kreis Weh• zum 88. Geburtstag lau, jetzt Weidenstraße 9, 4700 Hamm 1 Wer• sel, am 9. Oktober Kerling, Paul, aus Lyck, j etzt Schönböckener Straße nes, am 10. Oktober Adomelt, Albrecht, aus Ludwigswalde, Kreis Kö• Hellmig, Otto, aus Angerburg, jetzt An den Drei Ei• 87, 2400 Lübeck, am 8. Oktober Stelner, Frieda, geb. Markowski, aus Guhsen, Kreis nigsberg-Land, jetzt Haydnstraße 12,3100 Celle, chen 27,5205 St. Augustin 1, am 30. September Krüger, Wilhelm, aus Prostken, Kreis Lyck, Adolf- am 10. Oktober Hillgruber, Margarete, aus Königsberg, jetzt Free• ireuburg, jetzt Dammstraße 13, 6530 Bingen- Hitler-Straße 48, jetzt Ricarda-Huch-Straße 2 rsheim am 4 Froese, Else, geb. Bergmann, aus Paterswalde, Kreis senstraße 19, 2000 Hamburg 70, am 4. Oktober 4000 Düsseldorf 13, am 5. Oktober TM ic? ' - Oktober Wehlau, jetzt Helmstedter Straße 35, Bethanien Kohlke, Gertrud, geb. Kiy, aus Bärenbruch, Kreis I 1 v geb* Samlowski, aus Balga und Kahl• Lange, Helene, geb. Schwertfeger, aus Stobingen 8 Heih en 213, 3300 Braunschweig, am 9. Oktober Ortelsburg, jetzt Wilschenbrucher Weg 98,2120 Kreis Wehlau, jetzt Waldstraße 43, 5431 en d 8 beil, jetzt Kirchenstraße 14, Je wanskl, Emma, geb. Jewanski, aus Waplitz, Kreis Lüneburg, am 4. Oktober Herschbach, am 10. Oktober ^öoo Bremerhaven, am 5. Oktober Fortsetzung auf Seite 18 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 15 £os ttfnrcufimblatt Mitteldeutschland In der DDR steigen die Scheidungsraten Stilreine Schönheit Im Staat der Arbeiter und Bauern geht der Trend neuerdings zur nichtehelichen Lebensgemeinschaft Die Schloßkirche von Wolkenburg

ie Scheidungszahlen klettern in der Auch das Netz der Ehe-, Sexual- und Fami• demie der Wissenschaften der DDR, daß nach urch den Dresdner Hofbauinspektor DDR weiter in die Höhe. Wie jetzt zu er• lienberatungsstellen wird fortlaufend in der DDR-Untersuchungen etwa ein Viertel bis ein Giesel ließ der kunstbeflissene Regent Dfahren war, wurden 1986 im .Staat der DDR ausgebaut. Wie zu erfahren war, werden Drittel der bis 35 Jahre alten Alleinstehenden Dauf Schloß Wolkenburg 1794 bis 1804 Arbeiter und Bauern" insgesamt 52 439 Ehen die Mitarbeiter der zur Zeit 230 Einrichtungen in einer Lebensgemeinschaft lebt. Viele dieser die „Neue oder Schloßkirche" erbauen, die durch gerichtliches Urteil getrennt. Das sind jährlich von etwa 50 000 Klienten konsultiert. Paare, die unverheiratet zusammenleben, hät• noch heute als die stilreinste klassizistische 1200 Scheidungen mehr als im Vorjahr. Unter• Der Gesprächstherapie kommt dabei eine ten auch gemeinsame Kinder. Daß die Zahl der Kirche Sachsens gilt. Über eine große Frei• suchungen deuten darauf hin, daß die jungen wachsende Bedeutung zu. Häufig werden Lebensgemeinschaften in der DDR so zuge• treppe gelangt man durch den Portikus mit do• Leute in der DDR oft zu schnell und zu unüber• neben dem Partner auch die Kinder einbezo• nommen hat, erklärt Speigner damit, daß in rischen Säulen ins Innere. Eine Besonderheit legt den Gang zum Standesamt antreten. Ein gen und die psychoanalytischen Ansätze der DDR weder alleinstehende Frauen mit sind die Details, wie die beiden Giebeldrei• Fünftel der jungen Eheleute erwägt bereits damit zur Familientherapie erweitert. Der Kindern noch junge Leute, die unverheiratet ecke, ausgeführt in Lauchhammer Kunst• nach dem zweiten Ehejahr die Trennung vom SED-Staat schenkt also diesem Problem in zusammenleben, irgendwelche Nachteile hät• eisenguß, entworfen von keinem Geringeren Partner. Ein Drittel aller Scheidungen wird vor seiner Anleitungstätigkeit große Aufmerk• ten. als Daniel Christian Rauch. 1776 war Graf Det• dem gemeinsamen fünften Ehejahr ausge• samkeit. Sicher auch als Folge der hohen Schei• lef von Einsiedel, der Schloßherr, durch Erb• sprochen. Der SED-Staat hat heute eine der dungsrate, ist in der DDR eine gewisse Ehe• schaft in den Besitz des Lauchhammer-Eisen• höchsten Scheidungsraten der Welt. Aber auch das ist nicht zu übersehen: Fach• müdigkeit nicht zu übersehen. Zwar schließen werkes gelangt. Nur ein kleiner Teil der Statu• leute und Medien in der DDR setzen sich in viele junge Menschen den „Bund fürs Leben", en, die er gießen ließ, blieb erhalten und beein• Aber trotz der hohen Scheidungsrate wird letzter Zeit zunehmend mit der seit einigen aber es werden auch immer mehr, die eine druckt den kunstsinnigen Betrachter. Um so die Ehe von vielen Jugendlichen in der DDR Jahren zu beobachtenden sinkenden Heirats• lockere Lebensgemeinschaft vorziehen. Ob• mehr Bedeutung kommt den Wolkenburger für das immer noch attraktivste Lebensmodell lust auseinander. So konstatierte die Soziolo• wohl die Förderung der Ehe ein wichtiger Be• Hochreliefs zu, die jetzt gesäubert und konser• gehalten. Das haben soziologische Untersu• gin Professorin Kuhrig von der Wissenschafts• standteil der Sozialpolitik von Partei und Staat viert wurden. In zartem Gelb erstrahlt jetzt chungen ergeben. Die Jugendlichen beiderlei akademie, „daß die Zahl der Frauen zunimmt, ist, sinkt die Heiratslust der DDR-Bürger. Und wieder die Außenfassade des Gotteshauses — Geschlechts sehen die Ehe als durchaus mo• die sich für die Geburt eines Kindes entschei• in Anbetracht der extrem hohen Scheidungs• ursprünglich soll sie allerdings weiß getüncht dern an und woilen später größtenteils heira• den, ohne die Ehe zu schließen". Auch andere quote in der DDR hat Professorin Anita gewesen sein. Noch sind die Instandsetzungs• ten — aus Liebe, Tradition und dem Wunsch Experten bestätigen, daß die Lebensgemein• Grandke von der Sektion Rechtswissenschaft arbeiten nicht abgeschlossen. K. P. nach einer eigenen Wohnung. Sie betrachten schaft gegenüber der Ehe an Boden gewinnt. In der Ost-Berliner Universität die Familienge• die Ehe als öffentliches Bekenntnis zum Part• diesem Zusammenhang erwähnte auch Pro• richte aufgefordert, in Scheidungsverfahren ner, aber auch als bessere juristische Regelung fessor Dr. Wulfram Speigner, Leiter des Be• verstärkt auf den Erhalt von Ehen hinzuwir• für die Kinder. Allerdings sind in der jungen reichs Bevölkerungsentwicklung bei der Aka• ken. Georg Bensch Generation generell zwei Tendenzen zu beob• achten. Die zweite Gruppe neigt dazu, die Ehe• Tourismus nimmt zu schließung hinauszuzögern. Befragungen er• gaben, daß fast die Hälfte der Jugendlichen die Partnerschaft zunächst im täglichen Zusam• Berlin zählte viele neue Gäste menleben ausprobieren möchte. In diesem Die Moritzburger Teichlandschaft Zusammenhang wird die Verlobung als Probe- ie Entwicklung des Berliner Fremden• und Prüfzeit in der DDR wieder stärker propa• Ein gewässerreiches Naturschutzgebiet vor den Toren Dresdens verkehrs hat im ersten Halbjahr 1987 giert. Deinen großen Sprung nach vorne ge• er Hafen mit Minimole und Leuchtturm Das 5500 Hektar große, gewässerreiche macht. Senator : „Noch nie sind Natürlich ist der SED-Staat grundsätzlich an den sogenannten Dardanellen hat Landschaftsschutzgebiet vor den Toren Dres• in den ersten sechs Monaten so viele Gäste an an intakte Ehen interessiert und so gibt es in Dseine Attraktivität für die Besucher der dens am Rande des Friedewaldes ist mit seinen die Spree gereist wie im Jubiläumsjahr. Sogar der DDR viele staatliche und kirchliche Ehe• Moritzburger Teichlandschaft nicht verloren. fünf Campingplätzen für insgesamt 1400 Ur• das Rekordjahr 1985 ist übertroffen. Die zwei• beratungsstellen. Auch gibt es bereits seit Jah• August der Starke ließ das reizvolle Kuriosum lauber und seinen sechs Freibädern ein belieb• stelligen Zuwachsraten bei den Besuchern und ren sogenannte „Eheschulen", die in der DDR seinerzeit zum Amüsement der Hofgesell• tes Erholungsareal. Rasch sind an schönen bei den Übernachtungen können sich sehen einen guten Ruf haben. Heiratswillige können schaft am großen Teich anlegen und veranstal• Sommertagen die Strandkörbe vergeben und lassen. Sie zeigen, daß die 750-Jahr-Feier auch dort Kurse belegen, die von Psychologen, Päd• tete zum Zeitvertreib zuweilen sogar „See• auch beim Bootsverleih gibt es lange Warte• ein hervorragender tourismus-politischer Er• agogen, Ärzte und Juristen geleitet werden. schlachten" mit einer hölzernen Fregatte. zeiten. Gaststätten und Kioske sind oft hoff• folg ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird nungslos überfordert. Berlin 1987 das beste touristische Ergebnis in der Nachkriegszeit haben." Das von einem künstlichen See umgebene barocke Prachtschloß Moritzburg mit seinen In der ersten Hälfte dieses Jahres zählten die vier markanten Türmen, das heute Barockmu• Statistiker rund 829000 Gäste in den Hotels Ein Schulbeispiel der Spätgotik seum ist — Pöppelmann war an seiner Gestal• und Pensionen. Das sind 11,1 Prozent mehr als tung maßgeblich beteiligt, bietet mit seinen im Vorjahreszeitraum und vier Prozent mehr Zügige Restaurationsarbeiten in der Annaberger St. Annenkirche Schätzen einen zusätzlichen Reiz. Aber auch als im Boom jähr 1985. In absoluten Zahlen be• das kleine Fasanerieschlößchen mit der infor• deutet das eine Steigerung der Gästeankünfte n der europäischen Kunstgeschichte gilt St. mativen Ausstellung über Vogelschutz und gegenüber dem vergangenen Jahr um über Annen als ein Schulbeispiel der Spätgotik. die Vogelwelt der Umgebung sowie das Gehe• 82000 Besucher. Selbst gegenüber 1985 rei• INeben St. Wolfgang in Schneeberg ist ge mit heimischen Waldtieren sind beliebte sten noch mehr als 31 000 Besucher zusätzlich das Gotteshaus eine der bedeutendsten Hal• Ziele für die Urlauber und Ausflügler, deren nach Berlin. Die Zahl der Übernachtungen lenkirchen im sächsischen Raum. In der „Herr• Zahl in jedem Jahr an die zweieinhalb Millio• stieg um 12,7 Prozent auf rund 2,28 Millionen. lichkeit des annabergischen Tempels", wie sie nen herankommt. Ein 250 Kilometer langes Dies bedeutet ein Plus von 257 000 gegenüber in der Vergangenheit zuweilen beschrieben markiertes Wegenetz lädt die Wanderfreunde 1986 und rund 137000 gegenüber 1985, was wurde, sind seit 1973 die Restauratoren unter ein. Viel Arbeit gibt es hier für die freiwilligen einem Zuwachs von 6,4 Prozent entspricht. Leitung des Instituts für Denkmalpflege Naturschützer. P. L P. B Dresden am Werk, kirchliche und staatliche Stellen in Gemeinschaftsarbeit. Mit ihren Lei• stungen dürfen die Beteiligten zufrieden sein. Nur wenige größere denkmalpflegerische Aufgaben stehen noch bevor. Gegenwärtig ist Eine Gerichtssuppe mit Schrippe der berühmte Bergaltar mit den vier Tafelbil• dern zur „Kur", auf denen der Maler Hans Hesse erstmals die Erzgewinnung im sächsi• Einkehr in die Alt-Berliner Destille „Zur letzten Instanz" schen Bergbau und die Metallverarbeitung minutiös dargestellt hat. Die Restaurierung b sie wirklich die älteste Gaststätte Ost- Kurfürsten dort eine Branntweinstube eröffnet der „Schönen Tür" und des Taufsteins von Berlins ist, wie auf der Speisekarte ver• haben. Der spätere Name „Biedermeierstüb- Hans Witten, der auch die Tulpenkanzel im Omerkt, sei dahingestellt. Eine der origi• chen am Glockenspiel" läßt auf weniger harte Freiberger Dom schuf, wird folgen. nellsten ist die Alt-Berliner Destille „Zur letz• Sachen schließen. Um die letzte Jahrhundert• ten Instanz" in der schmalen Waisenstraße wende erscheint dann der heutige Name. Üb• Mit der Neueindeckung des Daches, dem ganz bestimmt. So prominente Gäste wie der rigens hieß die Waisenstraße früher auch „Bul- Aufbringen von Kupfer auf den 79 Meter Zeichner Heinrich Zille und der Dichter Wil• lenwinkel", was nicht zu falschen Schlüssen hohen wuchtigen bewohnten Turm und dem helm Raabe haben das bezeugt und sich von verführen soll und nichts mit dem Stadtgericht Neuverfugen des Bruchsteinmauerwerks be• der Atmosphäre inspirieren lassen. zu tun hatte. Die Berliner Metzger brachten ihr gannen die Arbeiten an dem von 1499 bis 1525 Schlachtvieh dorthin und boten das frische Ganz in der'Nähe befindet sich das Ost-Ber• Fleisch zum Verkauf an. erbauten Gotteshaus. Inzwischen prangt auch St Annenkirche: Der schlichte Bau beherbergt liner Stadtgericht in der heutigen Littenstraße, das mächtige Hallenschiff im Inneren in neuer viele Kunstwerke Foto ADM Über Mangel an Gästen kann die traditions• ein interessantes Beispiel für den Berliner Ju• reiche gemütliche Kneipe nicht klagen, und Schönheit, im ursprünglichen warmen Ocker• gendstil. So mancher Streit, der gerichtlich ton mit weiß abgesetzten Fugen und Kanten. tige Gotteshaus erinnert. Weil ihnen der auch im Obergeschoß, zu dem eine schmale ei• keine Lösung fand, mag dann in der „Letzten serne Wendeltreppe führt, ist es mittags und Vier Farbschichten mußten abgenommen Wohlstand der Bürger gute Geschäfte ver• Instanz" doch noch zur Zufriedenheit der Kon• werden. Eindrucksvoll ist vor allem das phan• sprach, siedelten sich im 16. Jahrhundert in abends gut besucht. „Gerichtssuppe mit trahenten beigelegt worden sein. Und auch Schrippe" für dreifuffzehn steht auf der Spei• tasievolle Schlingrippengewölbe. Wieder der heutigen Doppelstadt Annaberg-Buch• zerstrittene Ehepaare sollen nach feucht-fröh• sichtbar sind auch die vielfarbigen Ornamente holz süddeutsche Posamentenmacher an. Mit sekarte, zum gleichen Preis auch ein „Ge• licher Zecherei auf den Scheidungstermin ver• richtsdienerbeefsteak" und für vierfünfund- aus Fauna und Flora an den Kreuzungen des 3700 Beschäftigten sind heute die Obererzge- zichtet haben. Ein Stück ältestes Berlin findet Rippennetzes. Nicht weniger eindrucksvoll ist birgischen Posamenten- und Effektenwerke vierzig „Ein feines Beefsteak nach Art des alten man, geht man die Littenstraße weiter, aus Gerichtsdieners mit Kartoffeln und Salat". die Zahl der Kunstwerke, zu denen auch die ein wichtiger Arbeitgeber. In der Zeit, da der Feldsteinen errichtet, ein Stück Stadtmauer. hundert Emporen-Reliefs von Franz Maidburg Bergbau florierte und der Kirchenbau vor der Dazu alles, was man so in einer Gaststäte er• Sie wurde etwa zwischen 1260 und 1280 er• wartet. Mit alten Stichen und Bildstreifen ist gehören, die zu den letzten bildkünstlerischen Vollendung stand, trat Adam Ries in die Dien• baut, dann im 14. Jahrhundert ergänzt und die Speisekarte garniert. „Nischt heimlich Arbeiten vor der Reformation zählen. ste der Bergbauverwaltung, als „Rechenmei• umgab die beiden Städte Berlin und Cölln. Zu ster" noch heute vielzitiert. In der schmalen, mitgehn lassen, sonst sehn wa uns vor de .Letz• den Häusern, die man später der Einfachheit te Instanz'", ist als Warnung vermerkt. Mit ein Als St. Annen erbaut und bedeutende Maler abschüssigen Johannisgasse ist sein damali• halber direkt anbaute, gehört auch das der ges Wohnhaus, in dem er auch seine Schüler bißchen Glück kann man die Karte als Souve• und Bildhauer mit dem Ausschmücken beauf• „Letzten Instanz". nir käuflich erwerben. Dann steht sie mit zwei- unterrichtete, als Erinnerungsstätte eingerich• tragt wurden, war Annaberg dank der Silber• fuffzig mit auf der Rechnung für einen „Lokal• funde eine reiche Stadt, an deren Geltung im tet und rundet das historische Panorama ab. Etwa in den ersten Jahren des Dreißigjähri• gen Krieges soll ein ehemaliger Reitknecht des termin". Peter Linde sächsischen Raum heute nicht nur das mach- Christa Ball Heimatkreise £xb Dftnrnjßmblatt

denburg sang. Anschließend gaben Kurt Gerber sandt. Ich hoffe auf eine rege Beteiligung bei unse• und Walter Krüger Erläuterungen zu ihren neuen rem Treffen. Erika Skalden, Telefon 0 40/6 73 13 by, Werken: Gerber zum Buch über die Geschichte der Aus den Heimatkreisen ... Pogwischrund 18a, 2000 Hamburg 73. Alten Prußen und Krüger zur Aufstellung von Dorf, Der Kaufmann Werner Barth, Hamburg-Eidel• Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• planen des Kreises Lotzen; Paul Gerß stellte einen stedt, früher Königsberg (Pr), vollendet am 7. Okto• Teil seines umfangreichen Archivs alter Fotos, wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. ber sein 85. Lebensjahr. Er ist bis heute Inhaber der Postkarten etc. von dokumentarischem Wert aus. früheren, in Ostpreußen sehr bekannten Kaffee- Den eanzen Nachmittag über aber wurde vor allem großrösterei Bernhard Wiehler; die Geschäfte rundum plachandert. Dem Ehepaar Kawlath ist für Nach der Begrüßung werden in der traditionellen ruhen allerdings. Regelmäßig versammelt er die seine bewährte, umsichtige Organisation wieder Angerburg noch lebenden Betriebsangehörigen, die diese Tref• Kreisvertreter: Friedrich-Karl Milthaler, Tel. (04625) Gumbinner Bürgerbesprechung Informationen einmal herzlich zu danken. 2 17, Görrisau, 2381 SilberstedL Geschäftsstelle und Ar• aller Art über Gumbinnen und die Kreisgemein• fen sehr genießen und wie so manch' anderer viel• chiv: Herbert Lehmann, Institut für Heimatforschung, schaft gegeben. Alle Schriften und Buchveröffent• leicht enttäuscht sind, wenn sie ihn diesmal nicht Tel. (04261) 3137, Gerberstraße 12, 2720 Rotenburg lichungen werden ausgelegt und können erworben ans Telefon bekommen: Es wäre für ihn zuviel— (Wümme) oder bestellt werden. Auch die Sendung, die im deshalb fährt er Donau-abwärts über Jalta bis Lvck Angerburger Tage — Die beliebte Kreisrund• bayerischen Rundfunk am 8. Dezember 1986 über Istanbul. Daß er solche Reisen auch weiterhin bei entsprechend gutem Gesundheitszustand machen Kreis Vertreter: Gerd Bandilla, Agnes-Mlegel-Straße 6, fahrt anläßlich der 33. Angerburger Tage, an der fast Gumbinnen und die Buchveröffentlichungen der ?042 Erftstadt-Friesheim. Geschäftsführer: Alfred Ma- 300 Personen teilnahmen, führte in den Süden des Kreisgemeinschaft gesendet worden ist, die in kann — das wünschen ihm nicht nur viele Freunde suhr, Telefon (040) 672 4715, Reinickendorfer Straße Patenkreises Rotenburg (Wümme). Die Abendver• Norddeutschland aber nicht zu empfangen war, und Verwandte, sondern auch seine Familie, die 43a, 2000 Hamburg 73. anstaltung, über die u. a. auch auf Seite 23 dieser wird vom Tonband wiederholt. Nach der Mittags• ihm zum Geburtstag seinen ersten Urenkel schenkt. Das Buch „Die Landgemeinden des Grenzkrei• Ausgabe berichtet wird, wurde durch Darbietungen pause folgt der bereits angekündigte Lichtbilder• ses Lyck" von Reinhold Weber kann aus techni- der Volkstanzgruppe de. Gemeinschaft Junges vortrag „Gumbinnen in Farbe". Das Treffen klingt sehen Gründen nicht, wie vorgesehen, in diesem Ostpreußen Osterode/Harz unter der Leitung von mit einer Kaffeestunde und allgemeiner zwangloser Königsberg-Land Jahr zur Auslieferung kommen. Wir bitten um Ihr Irmgard Börnecke aufgelockert. Anschließend zeig• Unterhaltung aus. Verabreden Sie sich mit allen Be• Kreisvertreter: Fritz Löbert, Telefon (0 54 81) 23 88, Verständnis. Als neuer Zeitpunkt für die Ausliefe• te Kreisvertreter Friedrich-Karl Milthaler Bilder kannten und Nachbarn und regen Sie auch Ihre jun• Schlesierstraße 27, 4540 Lengerich rung wurde uns die erste Jahreshälfte 1988 zuge• von seiner Reise nach Ostpreußen unter dem Titel gen Familienmitglieder zur Teilnahme an, damit Weißensteiner Treffen — Im Rahmen des Hei• sagt. Alle bisherigen Bestellungen behalten ihre „Nach 43 Jahren war ich wieder zu Haus" — siehe das Treffen wie immer für unsere Kreisgemein• matkreistreffens am 24. und 25. Oktober in der Gültigkeit. Unseren Landsleuten geben wir bis zum auch Berichte im Ostpreußenblatt vom 4. und 11. schaft ein guter Erfolg wird. Stadthalle Minden treffen sich auch die Weißen• 31. Oktober nochmals die Gelegenheit, dieses Buch Juli. Nach den evangelischen und katholischen steiner. Dafür hat ihr Sprecher, Helmut Lange, für zum Sonderpreis von 48 DM zu erwerben. Bestel• Gottesdiensten trafen sich die Angerburger Sonn• Johannisburg die Nacht vom 24. bis 25. Oktober Betten reservieren lungen richten Sie bitte an unseren Geschäftsführer. tagvormittag in der Realschule zur gemeinsamen lassen und zwar im Hotel Exquisit, In den Bären• Kreisvertreter: Gerhard Wippich. Karteistelle: Waitz- Anschrift siehe oben. Nach diesem Zeitpunkt ko• Feierstunde, über die ebenfalls auf Seite 23 berich• straße 1, 2390 Flensburg. Schriftführerin: Roswitha kämpen 2a, in Minden. Er bittet, schon am Sonn• stet diesesBuch dann 62 DM zuzüglich Porto und tet wird. Thomsen, Fasanenweg 14, 7012 Fellbach abendvormittag dort einzutreffen. Am Nachmittag, Verpackung. Bei Vorkasse entfällt Porto und Ver• Johannisburger Treffen am Sonntag, 11 Oktober, abends und am Sonntag sind gemeinsame Veran• packung. Die Auslieferung erfolgt grundsätzlich in Hamburg, Haus des Sports, Schäferkampsallee 1, staltungen der Heimatkreisgemeinschaft in der durch die Verlagsbuchhandlung Dieter Broschat, Ebenrode (Stallupönen) Einlaß 9 Uhr. Beginn der Feierstunde 11 Uhr. Es Stadthalle. Dort wird auch ein Tisch für die Weißen• 2354 Hohenwestedt. Alle Zahlungen für dieses steiner zur Verfügung stehen. Wer sich noch nicht Kreisvertreter: Dietrich von Lenski-Kattenau, Telefon spricht unser stellvertretender Kreisvertreter Ger• Buch sind an die Firma Broschat zu leisten. angemeldet hat, sollte dies umgehend bei Helmut (04292) 21 09. Am Schützenplatz 26, 2863 Ritterhude hard Bosk und wird u. a. von seinen diesjährigen Zum Hauptkreistreffen hatten sich etwa 800 Reisen in die Heimat berichten. Den kulturellen Lange, Telefon 05032/21 67, Brandenburger Ring ehemalige Bewohner des ostpreußischen Heimat• Teil hat dankenswerterweise unser Patenkreis 23, 3057 Neustadt 1, tun. Gerne nimmt Helmut Mohrungen kreises und deren Nachkommen in der Stadthalle in Schleswig-Flensburg mit den Vorführungen der Lange auch Wünsche und Anregungen entgegen. Kirchspiel Quednau — Wir rufen nochmals alle Kreisvertreter: Siegfried Kloß, Telefon (041 31) 1 81 87, Winsen/Luhe versammelt. Die Veranstaltung be• „Tanzgruppe Volkshochschule Glückburg" über• Lindenweg 6, 2126 Adendorf gann am Sonnabend mit einem gemeinsamen Be• nommen. Wir wiederholen unsere Bitte, daß auch Landsleute dieses Kirchspiels zur Teilnahme am Treffen auf, das im Rahmen des großen Heimatkreis• Das Hauptkreistreffen findet in Dortmund statt. such des Ostpreußischen Landesmuseums in Lü• die in Hamburg und näherer Umgebung wohnen• Tagungsort ist die Gaststätte Krone am Alten neburg. Sie wurde am Nachmittag mit der Kreis• den Landsleute sich bereits zur Feierstunde, in der treffens am 24. und 25. Oktober in Minden erfolgt. Zum Kirchspiel gehören folgende Orte: Quednau, Markt. Tagungsfolge: Sonnabend, 10. Oktober, ab tagssitzung, gleichzeitig Mitgliederversammlung, wir unserer Heimat gedenken, als Ausdruck ihrer 15 Uhr, Eintreffen der Teilnehmer, ab 19 Uhr Musik fortgesetzt, wobei der Kreisvertreter in seinem Be• Verbundenheit einfinden mögen. Absintkeim, Achtmorgen, Adlig, Sudau, Auwey- ken, Beydritten, Cummerau, Dammbruch, Fräu• zum Tanz, ab 21 Uhr Darbietungen einer Jugend- richt für das Geschäftsjahr 1986 die Leistungen der und Tanzgruppe. Sonntag, 11. Oktober, ab 8.30 Uhr Kreisvertretung herausstellte. Im einzelnen ging es leinhof, Maraunenhof, Matzkahlen, Neuhof, Nes• Einlaß, 10.30 Uhr Beginn der Feierstunde, Festan• dabei um die Herausgabe des 23. Heimatbriefes, um selbeck, Rothenstein, Samitten, Sandlauken, Schä• die Einweihung eines Mahn- und Gedenksteins und Redaktionsschluß ferswalde, Stiegehnen, Stantau, Trutenau, Wilky sprache: Sprecher der LO, Parlamentarischer und Ziegelau. Wer nicht zum Treffen kommen kann Staatssekretär Dr. Ottfried Hennig MdB, 14 Uhr um die Erweiterung des Kreisarchivs. Im Zusam• Wir bitten unsere Mitarbeiter, darauf menhang damit bat er weiterhin um Übersendung melde sich schriftlich, damit seine Anschrift erfaßt Film- und Dia-Vorträge, 18 Uhr Ende der Veranstal• von Exponaten, für die Heimatstube und um Mate• zu achten, daß Redaktionsschluß für un• werden kann. Kontaktadresse ist: Gerda Romahn- tung. rial für das Kreisarchiv, damit die Geschichte des sere Zeitung jeweils am Mittwoch der Neuhof, Telefon 02 11/733 1061, Langerstraße 20, Kreises Ebenrode (Stallupönen) für kommende Ge• Vorwoche, 18 Uhr, ist Später eintref• 4000 Düsseldorf. nerationen wahrheitsgemäß dargestellt werden fende Termine und Berichte können aus Ortelsburg kann. technischen Gründen leider erst in der Kreisvertreter: Gustav Heybowitz, Telefon (05258) Auszeichnungen — Folgenden Landsleuten Labiau 7882, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle darauffolgenden Ausgabe berücksich- wurde in Anerkennung und Würdigung ihres Ein• Kreis Vertreter: Hans Terner, Geschäftsstelle: Hildegard Klein Jerutten — Mit der Veranstaltung der Kir• satzes im Bereich der Kreisgemeinschaft das von Ugt werden. Dafür bitten wir um Ver• K n u tu. Tel. (04 81) 7 17 57, Naugarder Weg 6,2240Heide chengemeinde Klein Jerutten unter der Klein Jerut- der LO verliehene Ehrenzeichen überreicht: Mar• ständnis. Die RedakUon Kreistreffen — Schon am Sonnabend, dem ersten ter Kirchenglocke in Lobmachtersen-Salzgitter-Bad tha-Maria Lindemann, Brigitta Wolf, Hannelore Pe• Tag unseres Kreistreffens, waren viele Landsleute am 11. Oktober geht die Veranstaltungsreihe der tereit, Alfred Wermke. Der erste Tag der Veranstal• in das Kurhaus von Bad Nenndorf, vor dem die Ost• Kreisgemeinschaft Ortelsburg in dieser Saison zu tung endete mit einem gut besuchten Heimata• Königsberg-Stadt preußen- und unsere Kreisfahne wehten, gekom• Ende. bend, der sich immer mehr einer großen Beliebtheit Stadtvorsitzender: Klaus WeigelL Geschäftsstelle: Ros• men. So hatten sich am Nachmittag bereits über 200 AlbertKowalewski f aus Kuckuckswalde, zuletzt erfreut. Nach der Kranzniederlegung am Sonntag• witha Knopf, Jülicher Ring 25,5357 Odendorf. Kartei: Te• Landsleute am Grab Agnes Miegels versammelt, um wohnhaft im Akazienweg 28,4930 Detmold-Hidde• morgen begann eine eindrucksvolle Feierstunde, lefon (02 03) 2 83 21 51, Museum Haus Königsberg, Mül• ihrer zu gedenken. Es wurde ein Kranz niedergelegt sen, starb kurz vor Vollendung seines 89. Lebens• über die auf Seite 23 dieser Ausgabe ausführlich be• heimer Straße 39, 4100 Duisburg. und Kreisvertreter Terner sprach bewegende jahres. Er war der letzte Bürgermeister seiner Hei• richtet wird. Für den positiven Verlauf des Treffens, Familienseminar — Aus Anlaß unseres Fami• Worte, indem er auf das Leben und Wirken der gro• matgemeinde und Vertrauensmann für die Scha• bei dem auch ein großes Interesse an der Heimat• lienseminars vom 9. bis 11. Oktober wollen wir an ßen Dichterin einging. Er stellte dabei die besonde• densfeststellung zum Lastenausgleich bei der Hei• stube festgestellt wurde, ist den Landsleuten zu dan• der Gedenkstätte Schloß Burg, Solingen, einen ren Bezüge in ihren Werken zum Raum Labiau her• matauskunftstelle. Er wurde, von vielen Landsleu• ken, die sich in der Organisation helfend zur Verfü• Kranz niederlegen. Termin 11. Oktober, 11.15 Uhr. aus und erinnerte an die innige Freundschaft, die ten und Freunden begleitet, auf dem Friedhof in gung stellten. Das gleiche gilt für den guten Besuch Um 11.35 Uhr wird die „Königsberger Silberglocke" sich nach dem Lageraufenthalt in Oksböl zwischen Hiddesen zur letzten Ruhe gebettet. Wir behalten des Treffens, weil Kirchspiel- und Ortsvertreter läuten. Da die Gedenkstätte bei Veranstaltungen Agnes Miegel und Asta Stobbe-Friedlachen gebil• Albert Kowalewski als einen stets hilfsbereiten und sowie Landsleute aus der Kreisgemeinschaft durch des Schloßvereins als Bierkeller genutzt wird, wol• det hatte. Dann sprach Lieselotte Dumke-Kadow heimattreuen Schicksalsgefährten in unserem ihren Einsatz sicherstellten, daß eine so große An• len wir zeigen, daß „wir" unsere Gedenkstätten ernst das Gedicht „September" und abschließend wurde Gedächtnis, dem wir für seine Mitarbeit im Kreistag zahl von Besuchern den Weg nach Winsen fand. nehmen. Der Jugend wart der Königsberger Jugend, das Ostpreußenlied gesungen. Viele Landsleute be• der Kreisgemeinschaft Ortelsburg Dank schuldig Stellvertretend für alle soll der Ortsvertreter von Adelbert Lemke, bittet alle in der Nähe oder auch sichtigten das Agnes-Miegel-Haus und gewannen sind. Föhrenhorst, Hans Gerullis, genannt werden, der weiter wohnende Landsleute an der Veranstaltung dabei bleibende Eindrücke. Reges Interesse fand viele Landsleute seines Heimatortes um sich ver• teilzunehmen. Bitte zeigt Solidarität zu unseren der Informationsstand der Miegel-Gesellschaft und Ortulf- und Hindenburg-Schule -- Auf Einla• sammelt hatte. Gedenkstätten und kommt mit „Kind und Kegel". der Film über die „Mutter Ostpreußens" wurde dung von Christa Linke, geb. Fechner, Sprecherin der Ortulfschülerinnen, treffen sich die Ehemaligen Friedrichs-Kollegium (Paul Gerhard Frühbrodt mehrmals gezeigt, den Rektorin Sachs ergänzend erläuterte. vom 2. bis 4. Oktober im Kurhaus in Bad Harzburg Telefon 04101/46890, Neuer Luruper Weg 10, und ebenso treffen sich auf Einladung ihres Spre• Gerdauen 2083 Halstenbek — Die für Oktober vorgesehe• Der kulturelle Abend gestaltete sich in dem voll• chers Heinz Perlbach die Ehemaligen der Hinden- Kreis Vertreter: Erwin Goerke, Telefon (061 72) 32220, ne Folge 90 „Collegium Fridericianum" wird wegen besetzten Kursaal in großer Harmonie. Die Bläser• burgschule zur gleichen Zeit und im selben Haus. Herzinfarkts des Herausgebers und anschließender Heuchelheimer Straße 104, 6380 Bad Homburg gruppe des Nenndorfer Schützenvereins spielte in Ehrenmalfeier — Eine Ortelsburger Abordnung Rehabilitation frühestens im Dezember erscheinen vertrauten Weisen zum Tanz auf. Aufmerksam Hauptkreistreffen — Zu den Gerdauentagen, die hat auch in diesem Jahr bei der Feier am Ehrenmal können. Aus diesem Grund wird auch eine Einla• wurden auch die Vorführungen der Schaumburger in Münster/Westfalen stattfanden, waren etwa 550 in Göttingen im Auftrag der Kreisgemeinschaft Or• Landsleute erschienen, darunter auch ein Ehepaar dung zur diesjährigen Preisverteilung der Profes• Trachtengruppe Lindhorst aufgenommen, die in sor-Schumacher-Stiftung nicht mehr erfolgen. ihren schmucken Gewändern begeisterten. Ge• telsburg einen Kranz niedergelegt. Die Beteiligung ausToronto/Kanada. Den Auftakt bildete eine Bus• unserer Landsleute an der Feierstunde ist erfreu• fahrt zum Landesmuseum Westpreußen nach Mün• Termin war bereits in Folge 89 (für den 13. Novem• sangseinlagen eines Landsmannes erhöhten die ber) bekanntgemacht worden. Stimmung, so daß man bis Mitternacht fröhlich zu• licherweise gegenüber den Vorjahren wesentlich ster-Wolbeck, wo die Sonderschau „750 Jahre El• besser geworden. Der Vorstand dankt den Teil• bing" besichtigt wurde, die bei den Besuchern einen Museum Haus Königsberg — Vom 16. Oktober sammen war. Berichte über die Heimatfeierstunde und den Verlauf des zweiten Tages folgen. nehmern und hofft, daß auch in Zukunft die Ehren• nachhaltigen Eindruck hinterließ. Erster Höhe• bis zum 30. November zeigt unser Stadtmuseum die pflicht an den Toten unserer Heimat nicht vernach• punkt des Treffens war am Sonnabend die von Sonderausstellung „750 Jahre Berlin" (Öffnungszei• lässigt wird. Kreisvertreter Erwin Goerke arrangierte Tonbild• ten: montags, mittwochs, donnerstags von 9 bis 12 schau „Schiffsreise nach Danzig und Busfahrt durch Uhr, dienstags und freitags von 13 bis 18 Uhr). Wir Lotzen Masuren", die uns im letzten Jahr unter Beteiligung werden diese Sonderschau mit einer Vortragsver• Kreisvertreter: Rudolf Madeya, Telefon (04405) 8073, Rößel des Landrates unseres Patenkreises Rendsburg- anstaltung Freitag, 16. Oktober, 19 Uhr, eröffnen. Edewechterdamm, 2908 Friesoythe Eckernförde in unseren Heimatkreis Gerdauen Hans Baumgart, Bielefeld, wird über die „Beziehun• Regionaltreffen in Wiesbaden — Etwa 150 Löt- Sä'^Itrete/: Aloy" Sommerfeld, Viktoriastraße 12a, führte. Zu den wunderbaren Farbaufnahmen er• gen Berlins zu Königsberg" sprechen. — Königsber• 7500Karlsruhe 1. Kartei: Heinz Sassen, Telefon (023 74) zener aus West- und Südwestdeutschland trafen 3536, Kampstr. 28, 5860 Iserlohn klangen unter anderem die Heimatlieder, die ger Ansichtskarten usw. und auch wieder Königs• sich am Gasthaus Rose in Wiesbaden-Bierstadt. Glocken und Orgeln der besuchten Kirchen — die berger Siegelabgüsse können zum Selbstkosten• Professor Dr. Walter Piel aus Milken begrüßte als Hauptkreistreffen — Am Sonnabend und Sonn• Zuschauer waren tief beeindruckt. An diesen Vor-' preis im Museum Haus Königsberg erworben wer• stellvertretender Kreisvertreter die Anwesenden, tag, 10. und 11. Oktober, ist es soweit, daß unser trag knüpfte der stellvertretende Landrat Börensen den. Denken Sie bitte auch an Weihnachtskarten. denn Rudolf Madeya weilte auf Einladung des pol• Hauptkreistreffen mit der Feier des 650jährigen Ju• unseres Patenkreises an, in seiner Grußansprache Der Bürgerbrief Nr. XXVIII ist in diesen Tagen nischen evangelischen Pfarrers zur 160-Jahr-Feier biläums von Rößel in der Stadthalle zu Neuss statt• anläßlich der Heimatfeierstunde, die von Pastor verschickt worden. Wer ihn nicht bekommen hat, unserer Heimatkirche in Lotzen. Walter Piel nahm findet Dazu folgt noch einmal das Gesamtpro• Martin Stascheit, Kirchspielvertreter von Assau- wende sich bitte an das Museum Haus Königsberg dies zum Anlaß einer versöhnlichen Rede gegen• gramm: Sonnabend, 10. Oktober, 10 Uhr, Busfahrt nen, durch das geistliche Wort eingeleitet wurde. in Duisburg. zur Bundesgartenschau in Düsseldorf, Abfahrt ab über unseren polnischen Nachbarn und warnte vor a m : 14 Uhr Viel Beifall erhielt Kreisvertreter Erwin Goerke für Körte-Oberlyzeum/Maria-Krause-Lyzeum — beiderseitigem Chauvinismus, der zu lange gedau• KS? ^ , !?. Kreistagssitzung im Hotel 6 hr emüt seine Ausführungen für die Ankündigung, daß in Am 7. November findet unser Treffen im Europäi• ert und beiden Völkern schließlich Katastrophen £• Jiu i, V 8 liches Beisammensein in der Kürze ein Heimatbrief erscheinen wird, und dafür, schen Hof im Europa-Saal statt, wozu ich alle Ehe• gebracht habe. Erfreulich ist, daß landsmannschaft• Stadthalle. Ab 19 Uhr bietet die ermländische Ju• daß er am Vortag wiedergewählt worden ist. maligen herzlich einlade. Bringt bitte Bilder von all• liche Treffen auch öffentliche Unterstützung erfah• gendtanzgruppe, München, in echten ermländi- gemeinem Interesse mit (Klassenbilder oder solche ren, sofern sie wohlverstandener Heimatpflege k*w n> Än ein buntesTanzprogramm. Danach von Feiern und Ausflügen). Wir sind zur Zeit dabei, durch menschliche Kontakte und Kulturerhaltung galt Dr. Wolf einen Farbdiavortrag über Rößel. Gumbinnen eine neue Namensliste zu erstellen, dafür bitte ich dienen. In diesem Sinne sprachen auch Stadtrat öS ?' i °ktober- ^ 8.30 Uhr, ist die Stadthalle Kreis Vertreter: Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck, Telefon Adressenänderungen und Geburtsdaten mitzutei• Klein und der Ortsvorsteher Rieth Grußworte; der geöffnet. 10 Uhr feierliches Hochamt im Münster, (0521) 441055, Winterberger Str. 14, 4800 Bielefeld 14 len. Chroniken von Körte und MKL sind noch vor• Vorsitzende Dietrich der Kreisgruppe der Ost- und PS v°n Prälat Schwalke mit Konzelebranten; Regionaltreffen — Das letzte regionale Treffen handen, ebenso der Bericht von Herrn Klingenberg Westpreußen in Wiesbaden wünschte einen guten tPncoH hr^adtj?alle:EröffnungundBegrüßungJo- der Gumbinner findet planmäßig am Sonnabend, und die „Erinnerungen an die Schulzeit' von Hedwig Verlauf des Treffens. Umrahmt wurde die Veran• ^gedenken .Grußworte an Berlin, Grußworte der von Lölhöffel. Sie können bei mir bestellt werden 3ste hrun en 10. Oktober, Beginn 10 Uhr, in Hamburg-Winterhu• staltung durch schöne Volkslieder, die der örtliche vonw 'T? 8 ' Festansprache, gehalten de im Landhaus Walter, Hindenburgstraße 2, statt. und werden auf Rechnung (Selbstkostenpreis) ver• Frauenchor der Ost-, Westpreußen und Mark Bran• Aus der landsmannschaftlicren Arbeit in ... Erinnerungsfoto 665

Gemeinschaft Junges Ostpreußen Breme-Nord — Dienstag, 13. Oktober, 15 Uhr, Gasthof iur Waldschmiede, bei Wildhack in Beckedd, Treffen der Frauengruppe. Herbstseminar — Die Landesgruppe Bayern der Lesui/Vegesack — Mittwoch, 21. Oktober, 19 Gemeinschaft Junges Ostpreußen veranstaltet am Uhr, Stmdlust Vegesack, Heimatabend mit Vor• 17. und 18. Oktober ein Herbstseminar zum Thema trägen nd Liedern in Mundart sowie Platt. Eintritt .Königsberg" in Königsberg/Unteriranken. 2.50 DL Mitglieder frei. Hamburg Sch^swig-Holstein SVÄÄ1! Und"P*tt* Günter Stanke, Telefon (041 09) 9014. Dorfstrafie 40. 2000 Tangstedt Vorsiender der Landesgruppe: Günter Petersdorf. Ge- tchliateUe: Telefon (0431) 553811, Wtlhelmlnen- •tra« 47/49, 2300 Kiel BEZIRKSGRUPPEN hd Oldesloe — Donnerstag, 8. Oktober, 15 Uhr, Bergedorf — Sonnabend, 3. Oktober, 16 Uhr, Al-ntagesstätte, Spiel- und Plaudernachmittag, Party-Haus am Frascati-Platz, Erntefest, Beginn mit Ankunft beim Vorsitzenden Günter Bohl, Telefon einer Kaffeetafel, kulturelles Programm zur Ernte- 05 31/8 5633, Am Hohenkamp 50, Bad Oldesloe. und Herbstzeit, Musik, Tanz, Tombola, Abendes• - Die Halbtagesfahrt zum Textilhaus Nortex mit sen, Eintritt 5 DM. — Mittwoch 7. Oktober, 9.30 Uhr, rodenschau war eine gelungene Veranstaltung im Bergedorfer Bahnhof, Ausgang Lohbrügge, Wande• Yeis der Ost- und Westpreußen mit ihren Freun- rung nach Wedel, Fährmannssand, Schulau. — Frei• en. Im Textilhaus sah man einen Diavortrag, dem tag, 9. Oktober, 15 Uhr, Lichtwarkhaus, Treffen der ,ich eine Besichtigung anschloß. Frauengruppe unter dem Motto .Wir haben das Korn Realgymnasium der Seestadt Pillau — Mit 36 Schülern gefüllte Klassenzimmer, wie geschnitten". Heide — Dienstag, 6. Oktober, 15 Uhr, Gemein• sie 1930, als die hier abgebildete Sexta des Reformierten Realgymnasiums zum Foto• dehaus St. Jürgen, Erntefest der Frauengruppe mit Farmsen-Walddörfer — Montag, 5. Oktober, 18 Gesang und Tanz der Volkstanzgruppe. termin parat stand, üblich waren, findet man in heutigen Schulen kaum noch. Heinz Uhr, im Condor, Berner Heerweg 188, Erntedankfei Rieck, der Einsender dieses Bildes, hofft, daß sich noch einige der ehemaligen Mitschü• er. Kiel — Sonnabend, 24. Oktober, 20 Uhr, Kieler lerinnen und -schüler an Gesichter und Namen erinnern. Eventuelle Zuschriften unter Schloß, 38. Wohltätigkeitsfest, mit der Chorge• Hamburg-Nord — Dienstag, 13. Oktober, 15.? meinschaft von 1949, der Loaboer Tanzgruppe, dem dem Kennwort .Erinnerungsfoto 665" an die Redaktion des Ostpreußenblatts, Parkal• Uhr, Monatszusammenkunft im Gemeindesaal d'' singenden Leierkastenmann Erwin Krüger und der lee 84/86, 2000 Hamburg 13, leiten wir gern weiter. AzH katholischen Kirche Heilige Familie, Tannenwg Kapelle Danz op de Deel, Eintritt 12 DM, Kartenver• 24a, Hamburg 62 (U-Bahn-Langenhorn-Mari). kauf im Geschäftszimmer der OHG und im Haus der Erntedankfeier der Bezirks- und Frauengruppe, n- Heimat, Wilhelminenstraße 47/49, dienstags und schließend gemütliches Beisammensein. freitags von 11 bis 13 und von 16 bis 17 Uhr. reiches Programm mit Ostdeutschem Heimatchor, Rheinland-Pfalz Hamm-Horn — Sonntag, 4. Oktober, 15 UhjAl- Neustadt — Donnerstag, 22. Oktober, 19 Uhr, Schrammelgruppe der Volkshochschule sowie tentagesstätte Horn, Am Gojenboom (U-Bahn lor• Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzky, Telefon Stadt Kiel, Herbsttreffen. — Freitag, 23. Oktober, 16 Brauchtumspflege (06372) 4786, Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz ner Rennbahn), Erntedankfest Gemütliche Zu• Bielefeld — Vom 20. Oktober bis 12. November Uhr, Museum. Kaiserslautern — Sonnabend, 3. Oktober, 20 Uhr, sammensein bei Kaffee und Kuchen. Versxzum ist die Wanderausstellung .750 Jahre Elbing" im Pinneberg — Sonnabend, 24. Oktober, Herbst• Neue Eintracht, Kaiserslautern, Heimatabend mit Erntedank spricht der Vorsitzende. Neubau des Rathauses und in der Volksbank ball der LOW-Gruppe. Erntedankfeier. Brackwede zu sehen. — Donnerstag, 22 Oktober, 16 Harburg/Wilhelmsburg — Sonnabend, 9$ Ok• Neustadt — Sonnabend, 17. Oktober, 19 Uhr, tober, 20 Uhr, Gasthof Zur grünen Tanne, Pemer- Uhr, Sitzungsraum der Kreisvereinigung HdT, Niedersachsen Jahnplatz 5, V. Etage, Zusammenkunft des Heimat• Heimatstube, Herr Ellert berichtet über die Eröff• straße 207, Harburg, Tanz unterm Erntekrnz. nung des Ostpreußischen Jagd- und Landesmu• Von. der Landesgruppe: Wilhelm von Gottberg,Telefon literaturkreises. seums in Lüneburg. (05842) 379, Külitz 1,3133Schnega. Weser/Ems:Fredl Bochum — Sonnabend, 17. Oktober, 15.30 Uhr, HEIMATKREISGRUPPEN Jost. Telefon (05431) 3517, Quakenbrück; Lüneburg: Heimatstube, Erntedankfeier der Memellandgrup- Gumbinnen — Sonnabend, 10. Oktobß 10 Uhr, Werner Hoffmann, Telefon (0 58 22) 8 43, Ebstorf; Han• pe. Landhaus Walter im Stadtpark, Hindenhrgstraße nover: Dr. Hans Dembowskl, Telefon (0 52 81) 34 69, Bad Baden-Württemberg Pyrmont; Braunschweig: Waltraud Ringe,Telefon (05 31) Dortmund — Sonnabend, 3. Oktober, bis Freitag, Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. 2, U-Bahn Borgweg, Regionaltreffen ir Nord• 9. Oktober von 14 bis 17 Uhr, Konferenzzimmer der deutschland. 57069, Braunschweig (0 72 37) 78 53, Postach 3 51, 7530 Pforzheim. Landesge• Ostdeutschen Heimatstube Landgrafenstraße 1— schäftsführer: Harald Rebner, Telefon (071 32) 42378, Heillgenbeil — Sonnabend, 17. Oktoter, 18 Uhr, Emden — Für eine Aussöhnung zwischen Ost 3, Ausstellung der Hobby-Puppenmutter Edith Bie• Häldenstraße 42, 7107 Neckarsulm 5 ETV-Stuben, Bundesstraße 96, Hambux 13, Ernte• und West und ein vereintes Europa hatte sich Em• ber, aus Rastenburg. An der Eröffnung am 3. Okto• dens Oberbürgermeister Alwin Brinkmann auf Giengen — Die landsmannschaftliche Gruppe dankfeier mit Andacht und Tanz zusamien mit der ber wird die Künstlerin gern über ihre Arbeit Aus• der Nordostdeutschen in Giengen begrüßte die Heimatkreisgruppe Osterode, Eintritt DM, Tom• einer Feierstunde der Vertriebenen zum Tag der kunft geben. Heimat ausgesprochen im neuen Theater vor fast landsmannschaftliche Gruppe der Pommern in bolaspenden werden gern entgegeng«iommen. Düsseldorf — Dienstag, 20. Oktober, 15 Uhr, Reutlingen. Man traf sich zunächst beim Heimat• Osterode —• Sonnabend, 17. Oktobr, Beginn 18 700 Teilnehmern. Der Redner würdigte auch die gemeinsame Aufbauleistung Emder Bürger und der Haus des Deutschen Ostens, Zimmer 4l 2, Ostpreü- museum in Hürben, das unter Führung von Herrn Uhr, ETV-Stuben, Bundesstraße 96,lamburg 13, ßenzimmer, Treffen der Frauengruppe. Kettner besichtigt wurde. Die offizielle Begrüßung Erntedankfest. Es spricht Heimatpfrrer Dr. Jor- Vertriebenen. Landtagsabgeordnete Brigitte Stoll, selbst Heimatvertriebene, sprach von einer Düsseldorf — Sonntag, 11. Oktober, 15.30 Uhr, erfolgte beim Mittagessen durch den Vorsitzenden dahn. Bitte Früchte und andere Eneerzeugnisse HdO, 12. Ostdeutsches Schatzkästlein. Heitere und Witt, der neben den Reutlingern auch den Landes• zur Verlosung mitbringen. Tanz wer der Ernte• menschlichen Grenzziehung und einer gesamteu• ropäischen Ordnung. Mit der goldenen Ehrennadel ernste Kostbarkeiten aus Dichtung und Musik. vorsitzenden der Pommern von Baden-Württem• krone, Eintritt 5 DM des BdV zeichnete Kreisvorsitzender Franz Kolberg Leonore Gedat, aus Königsberg, jetzt Düsseldorf, berg, Herrn Amberg, herzlich willkommen hieß. Der den Königsberger Gunter Linkenbach aus, der über Rezitationen, Vorträge. Peter Karaski — Akkorde• Reutlinger Vorsitzende Zastrow bedankte sich für Hilfe für unsere Laidsleute 30 Jahre als Geschäftsführer der landsmannschaft• on — Solist, Magarete Ferett, Sopran, Deutsche die Einladung. Nach dem Essen ging es weiter zur lichen Gruppe fungierte. Oper am Rhein, Ernst Goebler, Kammer-Musiker, Besichtigung des Steiff-Museums, durch das Herr über die Bruderhilfe Ostpreußen Professorin Leonore Auerswald, Begleitung am Flü• Kettner erneut hervorragend führte. Da die Stadt• Hildesheim — Sonnabend, 3. Oktober, 8 Uhr, gel. Eintritt frei. führung buchstäblich ins Wasser fiel, traf man sich Hamburger Landeoank Busbahnhof, Fahrt zum Ostpreußischen Landesmu• Essen-West — Sonntag, 3. Oktober, 19 Uhr, Ver• früher im Schlüsselkeller zum Kaffeetrinken als ge• Konto Nummer 195-982, &Z 200 500 00 seum in Lüneburg. — Freitag, 9. Oktober, 17 Uhr, einshaus, West, Ecke Düsseldorfer/Leipziger-Stra• plant. Der Tag endete mit einem gemütlichen Zu• Versammlung in der Kantine des Landessozialam• ße (Nähe Rüdesheimer Platz), Erntedankfest mit sammensein und mit plattdeutsch vorgetragenen tes. — Nach einem kurzen Streiflicht auf die doppel• Musik und Tanz. Anekdoten. Sensburg — Sonnabend, 10. 'ktober, 18 Uhr, Po• te Nullösung berichtete der Vorsitzende ausführ• Gütersloh—Freitag, 2. Oktober, 20 Uhr, Katholi• Heidelberg — Donnerstag, 22. Oktober, 16 Uhr, lizei-Sportheim, Sternschanze, Hamburg 6, Okto• lich über seine Ungarnfahrt. Er erinnerte an die Do- sches Vereinshaus, Festabend zur Michaeliswoche. Atlas-Hotel, Bergheimerstraße 63, Heidelberg, Mo• berfest mit Tanz und Musik naumorachire. Gedenktafeln für den letzten König Leonore Gedat gestaltet mit ernsten und heiteren natsversammlung, Schriftsteller Walter Reiprich, Preußisch-Eylau — Sonnaend, 3. Oktober, 15 Franz Josef waren häufig zu sehen, so auch an einem Vorträgen .Begegnung mit großen Ostdeutschen in Schlesien, spricht zum Thema .Die Legende von Uhr, Haus der Heimat, Holstntor 2 (U-Bahn-Sta• Universitätsgebäude. Die in altem Glanz wieder• Dichtung — Schmunzelgeschichten — Musik". den Slawen" — Theorien über Herkunft und Na• tion Messehallen), Zusammnkunft zum Ernte• hergestellte Franz-Josef-Brücke trägt wieder seinen Mitwirkende Posaunenchor (Horst Imkamp), mensbildung. dank. Anmeldungen bitte an Jtta Franßen, Telefon Namen und das ungarische Königswappen mit der Mundharmonikaorchester (LMO Bruno Wendich), Stuttgart — Mittwoch, 21. Oktober, 15 Uhr, Stefanskrone. Die Gräber der Gefallenen des Auf• 040/6936231, Bengelsdorff Straße 21, Hamburg Ostpreußischer Singkreis (Leitung Ursula Witt). Wartburg-Hotel, Lange Straße 49, Erntedankfeier stands werden gepflegt und tragen frischen Blu• der Frauengruppe. 71. Herford — Sonnabend, 17. Oktober, 15 Uhr, menschmuck. Stadtgarten-Schützenhof .Elisabeth-Cafe", Tradi• Wendlingen — Sonnabend, 3. Oktober, 19 Uhr, FRAUENGRUPPEN Oldenburg — Mittwoch, 14. Oktober, 15 Uhr, tioneller Schabbernachmittag und Kaffeetafel. Herbstfest im katholischen Gemeindezentrum Un• Billstedt — Dienstag, 6. fktober, 19 Uhr, Alte Ta• Schützenhof Eversten, Treffen der Frauengruppe Neuss — Die 14tägige Ausstellung über Königs• terboihingen. Erntedankfest mit Filmvorführung, gesstätte, Lorenzenweg 7 (gegenüber dem Bus• zur Erntedankfeier unter dem Thema .Erntezeit in berg in der Neusser Stadtsparkasse war ein voller Tanz und Tombola. bahnhof Billstedt), Ernteher mit der Bezirksgrupe. unserer Heimat". — Die vergangene Veranstaltung Erfolg. Bei der Eröffnung waren die Räume überfüllt, Wandsbek — Donneitag, 1. Oktober, 17 Uhr, der Frauengruppe war gut besucht. Die Leiterin und alle lobten die herrlichen Modelle und Gemäl• Bayern Margot Zindler eröffnete die Zusammenkunft. Frau Gesellschaftsraum Lackmann, Hinterm Stern 14, de, die der Künstler Horst Dühring in jahrelanger Vors. der Landesgruppe: Horst Popp, Telefon (089) Riemer von der Bundesbahn unterrichtete über 22 05 22. Vorl. Geschäftsstelle: Fritz Maerz, Telefon (0 89) Erntefeier. Arbeit hergestellt hat. In der Eröffnungsansprache günstige Reiseangebote der Bahn. Sie führte zwei bedankte sich der Vorsitzende Kurt Zwikla bei 8123379, Krautheimstraße 24, 8000 München 50 interessante Filme vor, die eine Reise durch die Herrn Gerhards für die Unterstützung und die Spen• Augsburg — Freitag, 9. Oktober, 19 Uhr, Gast• Bundesrepublik Deutschland zeigten. Musikalisch de zur Errichtung eines ostpreußischen Gedenk• stätte Rheingold, Prinzstraße, Skat. — Sonnabend, Bremen unterhielt ein junger Teilnehmer der Gruppe. steins. Gleichzeitig dankte er den Neusser Bürgern, 10. Oktober, 18 Uhr, Römerkeller, Gögginger Straße, VoralUender der Landesruppe: Gerhard Prengel. TeL Scheeßel — Nach der Sommerpause traf sich die die schon zur Eröffnung zahlreich erschienen Kegeln. — Sonntag, 11. Oktober, 17 Uhr, Augusta• (04221) 301 06, Alter Pitweg 51, 2805 Stuhr-Varrel Gruppe zum Heimatabend. Vorsitzender Linow waren. Der ehemalige Bürgermeister von Neuss na-Saal, Auftritt des Rosenau-Trios. — Mittwoch, Bremen Mitte — Semtag, 4. Oktober, 15.30 Uhr, hatte in seiner Eigenschaft als Kirchenvorstands• und Schirmherr der Ausstellung, H. W. Thywissen, 14. Oktober, 15 Uhr, Nagelschmiede, Haunstetter Gemeindesaal der % Pauli Gemeinde, Große mitglied an einer Reise nach Soland (Mitteldeutsch• der auch in Königsberg studierte, würdigte diese gut Straße, Frauennachmittag. Krankenstraße 11, Bemen-Neustadt (Buslinie 24, land) teilgenommen. Scheeßel und Soland sind seit organisierte Ausstellung als ein Zeichen der erfolg• Erlangen — Anläßlich des 100. Geburtstages von Haltestelle Am Neu«n Markt), Erntedankfeier mit etwa 20 Jahren partnerschaftlich verbunden. Über reichen Zusammenarbeit zwischen der einheimi• Ernst Wiechert lud die Kreisgruppe zu einer Ge• Volkstanzdarbietunjen der Siebenburger Sachsen. ihren vierwöchigen Aufenthalt in Ostpreußen be• schen Bevölkerung und den Vertriebenen. denkveranstaltung mit dem Titel .Lesen wir wieder - Donnerstag, 15. Oktober, 15.30 Uhr, Clubraum richtete Frau Handwerker. Im nächsten Jahr fährt Recklinghausen — Freitag, 2. Oktober, 19 Uhr, einmal etwas von Ernst Wiechert" ein. In seiner Ein• der Glocke, Treffen cerFravengruppe mit einem Be• Manfred Budschkau mit zwei Bussen nach Ost- und führung hob der Vorsitzende Hans Thiel hervor: richt von Katrin Wamags über eine China-Reise. - Polizeikantine, Erntefest mit Tanz unter der Ernte• Westpreußen. Die Mitreisenden erwartet ein um• krone. — Sonnabend, 17. Oktober, 18 Uhr, Gaststät• Der Dichter war in seinem Wesen so sehr von den Mittwoch, 21. Oktober, 19Uhr Stadtwaage in der fangreiches Programm. Mit Hinweisen auf die näch• Wäldern Masurens geprägt, daß er sie in seine Langenstraße 11, Ostpreuhsch-Baltischer Litera• te Henning, Neumarkt in Recklinghausen, Ernted• sten Veranstaltungen schloß der Geschäftsführer ankfest Werke einbezog. Die Einheit zwischen Mensch und turabend „Edzard Schapej gelesen von Susanne Natur spielt in Wiecherts Romanen und Erzählun• Horst Stanullo den Abend. Wesel — Sonnabend, 24. Oktober, 18 Uhr, Hei• Eggers. Eintritt 3 DM, für flichtmitgheder 5 DM. gen eine entscheidende Rolle. Ursula Rosenkranz Stade — Dienstag, 20. Oktober, 16 Uhr, Schiefe matstube Wesel, Ostdeutscher Kulturabend mit beleuchtete anschließend in einer Betrachtung das Straße 2, Besprechung des Jahresprogramms 1988 Filmen über das nördliche Ostpreußen: Deutscher Verhältnis des Dichters zur Jugend. Über seine Er• des BdV-Ortsverbands Stade. — Sonnabend, 24. Bernstein; Pferdezucht in Trakehnen j Holzschlag in fahrungen im Konzentrationslager Buchenwald re• Oktober, 15 Uhr, DRK, Poststraße 21, II. Stock, Vor• Ostpreußen; Eisernte in Ostpreußen; Die Rominter Veranstaltungen trag von Georg Otto .Das deutsche Volkslied — zitierte Brigitte Küfner Passagen aus seinem Buch Heide. Anmeldungen bis zum 14. Oktober bei K. 1 .Der Totenwald! . Danach las Hella Zugehör .Die Entstehung und Pflege in den Jahrhunderten". Koslowski, Telefon 02 81/642 27 und H. Endres, Te• Hirtennovelle". lefon 0281/242 87. Ahrensburg - Freitag, < Oktober, 20 Uhr, Memmingen — Sonnabend, 17. Oktober, 15 Uhr, Stadtbücherei AhrensburgOer in Königsberg Nordrhein-Westfalen Monatsversammlung. Aus der Heimat: .Redensar• geborene Autor Wolfgang gnee liest aus sei• Vors. der Landesgruppe: Alfred Mikoleit Geschäftsstel• Hessen ten und Quizfragen." nem Buch .Masurische Mcnente. Reiseskiz- le: Tel. (02 11) 395763, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf Vors. der Landesgruppe: Anneliese Franz, geb. Wlott- Nürnberg — Sonnabend, 10. Oktober, 18 Uhr, zen aus West- und Ostpreißen - Ein Tage• Bad Godesberg — Sonntag, 4. Oktober, 15 Uhr, kowski, Tel. (027 71) 5944, Hohl 38, 6340 Dillenburg 1 Hotel Deutscher Hof, Frauentorgraben 29, 35jähri- buch". Eintritt 4 DM, für Rntner, Arbeitslose Stadthalle, kleiner Saal, Erntedankfest der LOW- Fulda — Dienstag, 20. Oktober, 14 Uhr, DJO- ges Bestehen der Kreisgruppe, Tanz und gemütli• Heim, Erntedankfest. und Jugendliche 2 DM. Gruppe mit Kaffeetrinken, ab 16 Uhr abwechslungs- ches Beisammensein, Eintritt 6 DM. 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 18 Allgemeines Das Dflpnui cnblatt

Auch der gesellige Teil dieses großen Tref- 6t * i/ll n i r h t zu kurz. Und wem es im riesigen

„Werte nicht achtlos verschleud derReiß-MuseumsderStadtMannheimanse- Staatssekretär Robert Ruder hielt die Festrede beim 18. Bundestreffen der Memeliänder hen oder in Ruhe die Gemälde- undi Bilderaus• stellung der AdM aus dem Bestand des «Me- me landarchivs" in Mainz betrachten Mannheim — »Mannheim steht zur Paten• So oft er Vertriebenentreffen besuche, sagte ziell besucht werden könne. 47 hre nach Der Sonntag begann mit einem kahoh- schaft". Das erklärte Bürgermeister Dr. Syren Ruder, so wenig höre er von Rache oder Re• dem Ende des Krieges sei dieses chen der schen Gottesdienst in der .Heihg-Geist-Kir- im Mannheimer Rosengarten, wo rund 2000 vanchismus. Dafür umso mehr von Versöh• vorsichtigen Öffnung als ein gut men für Ostpreußen aus dem Memelland ihr Bundes• nung und Ausgleich unter den Völkern. Das die Zukunft anzusehen. rhe" die Protestanten trafen sich in der .Chn- treffen durchführten. Im Namen des Oberbür• nach dem Krieg zwischen Deutschland und Mit Grußworten der Stadt Man im, des stuskirche" Dort wurde der Gottesdienst dem germeisters Widder, des Gemeinderats und Frankreich entstandene Verhältnis sei ein AdM-Vorsitzenden und der Vorfü des 100jährigen Bestehen der Kirche m Laugszar• der Stadtverwaltung eröffnete Dr. Syren die gutes Beispiel dafür. Films .Die Reise nach Tilsit" (Sude n) war gen, Kreis Pogegen, gwidmet Feierstunde zum «Tag der Heimat 1987". Der Wenn das Motto dieses Tages laute .Ver• das 18. Bundestreffen eröffnet word Mittags empfing die Stadt Mannheim, auch Redner räumte ein, daß es auch in Mannheim antwortung für Deutschland — Verantwor• Zum Totengedenken trafen sich a >r vie- das ist bereits zur Tradition geworden, Bun• Leute gebe, die die seit 1915 bestehende Pa• tung für Europa", so bedeute das nicht nur Ver• len Landsleuten auch Mannheimer Me- desvorstand und Vertretertag der AdM sowie tenschaft Mannheim-Memel als überholt an• antwortung für die Bundesrepublik Deutsch• mel-Gedenkstein an der Rheinuferpr tena- Vertreter des Mannheimer Gemeinderats und sehen und die empört dagegen protestierten, land, sondern für Deutschland, d. h. für alle de. Der Posaunenchor Heddesheim Die- der Stadtverwaltung. - daß die Stadt dem Bundestreffen ihre Reve• Deutschen! In diesem Zusammenhang seien ter Rühmekopf begleitete den feierliche: t, Von der davor veranstalteten Feierstunde renz erweise. Für ihn sei das kein Grund, über auch nach Osten hin Zeichen der Hoffnung er• zu dem das bereits traditionelle Nieder! zum .Tag der Heimat" wurde eingangs berich• 1 tet Vor Beginn des abschließenden geselligen eine Auflösung der Patenschaft nachzuden• kennbar. Und wenn von Freiheit für unser Va• von Kränzen und zahlreichen Blumensträ en ken. Ein entscheidender Grund, diese beizu• terland gesprochen werde, so Robert Ruder, gehörte. Beisammenseins zeigte ein Dia-Vortrag Memel und die Kurische Nehrung 1985 . Zu• behalten, sei die Sorge um das kulturelle Erbe, dann sei damit auch Freiheit für Europa und für «Dichter des Memellandes sprechen sammengestellt und gesprochen von Herbert denn die Pflege der Kultur sei ein wesentlicher alle europäischen Völker gemeint an". So lautete der Titel der 11. literarisch Beitrag zur Völkerverständigung. So trüge Staatssekretär Ruder würdigte besonders sikalischen Soiree, die von Klaus Reuter auch dieses Bundestreffen zum gegenseitigen die Tatsache, daß von den Vertriebenen der Oldenburgischen Staatstheater geleitet ^ Trotz des umfangreichen Programms hatten Verstehen der Menschen und der Völker bei. Begriff der Heimat hochgehalten werde. Er gab de. Ein Damen-Streichcruartett der Staat viele Memeliänder Gelegenheit sich mit Ver• Die Festrede hielt der Staatssekretär im In• zu, daß viele Menschen den Begriff nicht mehr chen Musikhochschule Mannheim sorgte f wandten, Bekannten und Freunden zu unter- nenministerium des Landes Baden-Württem• ganz ernst nähmen, weil er nicht mehr in die die musikalisch; r , e Umrahmung und nebe halten und Erinnerungen auszutauschen. Zu berg, Robert Ruder. Auch er unterstrich das moderne Zeit zu passen scheine. „Ganz anders Klaus Reuter wirkten Roswitha Bender, FrankA erwähnen bliebe noch, daß viele Landsleute Festhalten an der nun schon seit über 70 Jah• war es bei ihnen," sagte Ruder, «sie haben uns furt (Main), Herbert Tennigkeit, Hamburg, und' \ us Übersee, aus europäischen Ländern und ren bestehenden Patenschaft: „Weil die de• im Grunde genommen eine Lektion dessen er• Aart Veder, Staatstheater Darmstadt, als us Mitteldeutschland angereist waren und mokratischen Kräfte dieser Stadt es so wollen teilt, was Heimat ist. Insbesondere, daß man Sprecher mit Ein Leckerbissen, nicht nur für in jeder Beziehung gelungenes Treffen der und Außenseiter in einer Demokratie glück• deren Werte nicht achtlos verschleudern darf. Liebhaber und Kenner klassischer Darbietun• stpreußen aus dem Memelland erleben licherweise nicht entscheiden!" Diese Lektion haben wir gelernt und dafür sind gen. nnten. Bernhard Maskallis Ruder nahm die am gleichen Tag in Mann• wir ihnen dankbar." Auch die junge Genera• heim stattfindende Einweihung der neuen tion begreife wieder, daß nur der eine Chance Synagoge zum Anlaß, auf die deutsche Ge• hat in der Zukunft zu bestehen, der seine Ver• schichte hinzuweisen. Insbesondere darauf, gangenheit kennt. In diesem Sinne sollten wir Von Ostpreußen ii den Odenwald daß im Namen der Deutschen viel Unrecht ge• uns gemeinsam bemühen, das bestehende Eu• schehen sei und Millionen Menschen zu Tode ropa weiter zu fördern. Dieses freie Europa, so Rudolf und Elisabeth Busslapp aus Ostpeußen feierten goldene Hochzeit kamen. Dies sei ein ebenso entsetzliches Un• der Redner, habe seine Anziehungskraft und recht, sagte Staatssekretär Ruder, wie die Tat• übe seine Faszination auf Gesamteuropa aus. Erbach — Ehepaar Busslapp feierte die gol• sache, daß zwölf Millionen Deutsche aus ihrer Herbert Preuß, Vorsitzender der Arbeits• dene Hochzeit. Nach der Vertreibung von Heimat vertrieben wurden. Dennoch seien gemeinschaft der Memellandkreise in der Ostpreußen kamen die Eheleute über das Zeichen der Versöhnung gesetzt worden. Hier Landsmannschaft Ostpreußen, fügte seinen Saarland in den Odenwald nach 6120 Erbach- die Einweihung der neuen Synagoge, dort die Schluß- und Dankesworten erfreut hinzu, daß, Haingrund, Zange 4. von den Vertriebenen unmittelbar nach dem wenn auch für eine recht kurze Zeitspanne, Der Jubilar wurde am 29. Juli 1912 in Zwei• Zweiten Weltkrieg verabschiedete Charta. unsere Heimat mit Reisegesellschaften offi- linden/Ostpreußen geboren. Nach dem Be• such der Volksschule in Schmerfelde und dem Maschinenbaustudium in Mittweida/Sach• sen, legte Rudolf Busslapp 1939 das Examen ab. Seinen Beruf übte er in der Schiffsbaubran• che in Elbing aus. Auf der Flucht geriet er als Zivilist in ameri• kanische Gefangenschaft, aus der er 1947 ent• lassen wurde. 1948 fand er seine Familie im Fortsetzung von Seite 14 Lyck, jetzt Pommemstraße 19,3423 Bad Sachsa Saarland wieder. In Saarbrücken begann er I, am 8. Oktober zunächst als Schlosser zu arbeiten, brachte es Ferner, Herta, aus Königsberg, Holländerbaum 8, Worin, Margarete, geb. Presch, aus Passenheim, jetzt Fridtjof-Nansen-Straße 1, 2400 Lübeck 1, Kreis Ortelsburg, jetzt Breslauer Straße 14,4803 dann aber sehr schnell zum leitenden Kon- am 8. Oktober Steinhagen, am 5. Oktober strukteuer. Er blieb 25 Jahre lang bis zu seiner Grabosch, Heinrich, aus Willenberg, Kreis Ortels• Pensionierung in der gleichen Firma. Für sei• burg, jetzt Hauptstraße 17,7811 Sulzburg, am 9. zur eisernen Hochzeit nen Ruhestand kaufte sich das Ehepaar 1979, Elisabeth Bufelapp hat erst kürzlich den Weg Oktober Dziengel, Otto und Frau Gertrud, aus Bunhausen gemeinsam mit seinem Sohn, ein Haus in ihrer SalzburW Ahnen, von Salzburg bis Ost• Hennig, Liesbeth, geb. Dettmann, aus Elbing, Kant• Haingrund. straße, jetzt Hünefeldzeile 17,1000 Berlin 46, am und Rumeyken, Kreis Lyck, jetzt Frerichstraße preußen dokVnentarisch nachgewiesen und 6. Oktober II, 2300 Kiel, am 5. Oktober Elisabeth Busslapp, geb. Beyer, wurde am das Ergebnis irer Forschung in einem ausge• Holunder, Hildegard, aus Lyck, Blücherstraße 4, 25. Oktober 1915 in Saarbrücken geboren. In zeichneten Vctrag vor der Gruppe dargelegt. zur diamantenen Hochzeit jetzt Zugspitzstraße 120, 8011 Vaterstetten, am Metgethen/Ostpreußen besuchte sie die Rudolf Busslpp liest sehr gern auf Veran• Thiel, Gustav und Frau Anna, geb. Wien, aus Lank, 4. Oktober Landfrauenschule. Dort lernte sich das Ehe• staltungen derSruppe Gedichte und Kurzge• Karwinski, Ursula, geb. Assmus, aus Königsberg, Kreis Heiligenbeil, jetzt Bechemerstraße 36, paar kennen. Sie heirateten vor 50 Jahren in 4030 Ratingen, am 25. September schichten in alem ostpreußischen Dialekt Oberhaberberg 98, jetzt Korallusstraße 5b, 2102 Mittweida. Zum 50. Ehejulläum dieses aktiven Paares Hamburg 93, am 15. September zur goldenen Hochzeit Ehepaar Busslapp ist von Anbeginn regel• gratulieren vierKinder und sechs Enkel, die Keilig, Ella, geb. Döhring, aus Heinrichswalde, Grü• mäßiger Leser des Ostpreußenblattes und ner Weg 2, Kreis Elchniederung, jetzt Lobber- Boehn kost, Willy und Frau Christel, geb. Blosat, aus örtliche Ost- un\ Westpreußengruppe sowie rich, De-Ball-Straße 38, 4054 Nettetal 1, am 4. Willkassen, Kreis Treuburg, jetzt Sudetenstraße nimmt aktiv an den Monatstreffen der örtli• der Bürgermeis^ und die Kreisvertretung. Oktober 22, 2308 Preetz, am 2. Oktober chen landsmannschaftlichen Gruppe teil. Gabriele Fischer Kerner, Edgar, aus Königsberg, jetzt Seesener Stra• Dyck, Otto und Frau Else, geb. Goroncy, aus ße 29, 1000 Berlin 31, am 10. Oktober Osterode, neue Siedlung Werner und Sophien• Kupke, Irmgard, geb. Beyer, aus Groß Lasken, Kreis tal, jetzt Obentrautstraße 37,3000 Hannover 21, Lyck, jetzt Heideweg 25,5014 Kerpen, am 5. Ok• am 7. Oktober Diamantene Hochzeit im Familienkreise tober Herrmann, Friedrich-Karl und Frau Hilde, geb. Matthael, Wolfgang, aus Ortelsburg, jetzt Am Blank, aus Königsberg, Berliner Straße 40, jetzt aUS Tiiri'Snlrhlinlrpn Schulstraße 2,2175 Cadenberge, am 2. Oktober Das Ehepaar Tobten Pötsdldorf kann auf 60 EhLhrP Neumarkt 49a, 5650 Solingen, am 8. Oktober Srhnlstraßp 2. 2175 Cadenberoe. am 2. Oktober aui uv ^"janTe ZUrUCKDllCKen Peylo, Wilhelm, aus Lyck, Lycker Garten 31, jetzt Schneeberg, Heinz und Frau Erne, geb. Neumann, Im Kreis der Kinder, Enkelkinder und der Wehrmacht eingezrW 1940 wieder entlas• Bahnstraße 34, 4006 Erkrath, am 4. Oktober aus Heiligenbeil, Hindenburgstraße, jetzt Von- Urenkel sowie einer großen Verwandtschaft Berkholtz-Straße 18, 7601 Ortenberg, am 7. Ok• sen und 1942 als Nchschubfahrer bei der Plaschke, Elsbeth, geb. Weichert, aus Groß Schön- und Bekanntschaft feiert Ehepaar Tobien die Luitwaffe eingezogei 1945 entließ man ihn damerau, Kreis Ortelsburg, jetzt Grubenstraße tober diamantene Hochzeit Marie Tobien, geb. 1, 6791 Steinbach, am 9. Oktober Schnlerda, Max und Frau Melitta, geb. Torsch, aus aus amerikanischer! Kriegsgefangenschaft Koss, kam am 7. Februar 1901 in Burschewen, nach Lohne/Oldenbtig. Radszuweit, Gertrud, geb. Kieselbach, aus Neufel• Wartenburg, Kreis Insterburg, jetzt Mühlen• Kreis Sensburg (später Prußhöfen), zur Welt straße 13, 3304 Wendeburg, am 28. September de, Kreis Elchniederung, jetzt Nesselröden 11, Sie lernte ihren Mann auf dem Weg nach Ra• Am21. Januar 1945jmßte Marie Tobienmit 3428 Duderstadt 1, am 4. Oktober Tieben, Erika, geb. Möhrke, aus Lyck, jetzt Wich• ihren beiden Mädcheriliehen. Mit der «Orga• linghof er Bergstraße 14,4600 Dortmund 30, am 4. stenburg kennen, wobei sie auch am Hof ihres Radtke, Gertrud, geb. Olschewski, aus Prostken, zukünftigen Mannes in Pötschdorf vorbeikam. nisation Todt" kamen si bis kurz vor Elbing. Es Kreis Lyck, jetzt Kroonhorst 10, 2000 Hamburg Oktober ging dann zurück über (raunsberg und Heili- Friedrich-August Tobien, geb. 5. August 53, am 9. Oktober Walpuski, Friederice, aus Osterode, Bismarckstraße genbeil. Zu Fuß mußte! sie das Frische Haff 1891 in Neu-Rosenthal, beobachtete sie des öf• Roy, Erich, aus Lyck, jetzt Zum Eichelberg 20,7798 6, jetzt Brackestraße 3, 2730 Zeven, am 15. Sep• uberqueren, bevor *s voi Pillau aus, nach end• tember teren und verabredete mit ihr ein Treffen. Am Pfullendorf, am 8. Oktober losem Warten, pe- Schif in Richtung Schles• Ziemeck, Gertrud, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt 5. September 1927, einen Tag nach der stan• Schubert, Edmund, aus Alienstein, jetzt Haydn- wig-Holstein ging 1 straße 28, 3100 Celle, am 7. Oktober An der Weiden 15, 2720 Rotenburg/Wümme, desamtlichen Trauung, fand dann die kirchli• Sdorra, Helene, geb. Karrasch, aus Lyck, Kaiser- am 9. Oktober che statt. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter In Dammholm,Kreis Schleswig, angekom• Wilhelm-Straße 67, jetzt Ledererstraße 4, 2223 hervor. Ellen, geboren am 16. Juni 1931, und men, wies man "rau urLd Kinder bei einer zum 75. Geburtstag Meldorf, am 8. Oktober Hannelore, geboren am 25. September 1935, Witwe zwangswese ein. Ober Suchkarten ge• Stock, Bruno, aus Neuhausen, Kreis Königsberg- Bethge, Auguste, geb. Westphal, aus Schnecken• lang es ihnen später, Friedrich-August Tobien Land, jetzt Baiäcker 29,2806 Oyten, am 5. Okto• walde (Tunnischken), Kreis Elchniederung, jetzt die heute beide als Hauswirtschaftsleiterin• nen tätig sind. in Höpen bei Lolne ausfindig zu machen, ber Pulverstraße 68, 2000 Wedel, am 6. Oktober m war das Thiel, Herta, geb. Kallweit, aus Deschen (Neu De- Böhm, Johannes, aus Passenheim, Kreis Ortelsburg, Mit viel Fleiß und modernen landwirtschaft• «ton <« ^8 Ehepaar Anlauf- scherin) und Argendorf, Kreis Elchniederung, jetzt Oelbachtal 19,4630 Bochum 7, am 5. Okto• lichen Anlagen wurde der Hof zu einem aner• steile lur diejesamte Verwandtschaft aus r en r Ge jetzt Elbinger Straße 15,3060 Stadthagen, am 2. ber kannten Lehrbetrieb für hauswirtschaftliche wf,rH n 4 <*anke an die Heimat Oktober Bogdan, Erich, aus Groß Jauer, Kreis Lotzen, jetzt Lehrlinge. 1949 erhielt Marie Tobien das wurde im Burti der Vertriebenen" gepflegt. Urban, Barbara, geb. Wunder, aus Deuthen, Kreis Hochstraße 42, 6320 Alsfeld, am 5. Oktober Kriegsverdienstkreuz. Neben der Arbeit zeig• Tobien gehört zu den Gründern des BdV- V r and /echtaund Alienstein, jetzt Königsberger Straße 23, 5100 Doli, Kurt, aus Klein Dünen, Kreis Elchniederung, te sie auch viel Zivilcourage, so setzte sie sich rSnH f u 5 des BdV-Ortsver- Aachen, am 8. Oktober jetzt Hausdeich 34, 2050 Hamburg 80, am 2a L hne z. B. für die polnischen Arbeiter auf dem Hof DRei8e - « "*d * ^nge im Vorstand, orga- Weist, Elfriede, geb. Schlick, aus Herdenau (Kall- September erhielt vor ein oder wehrte sich gegen eine zu starke Be• eSJ%Z jh ein paar Jahren ningken), Kreis Elchniederung, jetzt Weserstra• Ehlert, Margarete, aus Damerau, Kreis Königsberg- Au'rW k e für besondere Verdienste. ße 8, 6086 Raunheim, am 3. Oktober Land, jetzt Steggasse 4, 6303 Hungen-Bellers• vormundung durch die Partei. T T Wiesinger, Ida, geb. Donder, aus Seebrücken, Kreis heim, am 5. Oktober Ihr Mann Friedrich-August wurde 1939 zur Auch wurde erzürn Ehrenmitglied ernannt Hannelore Laube 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 19 £os tftpnufimblatt Forum freier Meinungen Fakten aus dem Preußenland Betr.: Folge 29, Seite 10, .Litauer und Prü• der preußisch-litauischen Sprache eines Teils fen im 14. Jahrhundert', von Kurt Gerber seiner Untertanen, eingedenk der Forderung Zum Artikel von Kurt Gerber möchte ich Luthers, jedem das Wort Gottes in seiner Mut• einiges ergänzen, anderes berichtigen: tersprache zu bieten. Litauisch war wie Pru- Mindowe (lit. Mindaugas) bot dem Inländi• ßisch und Kurisch keine Schriftsprache. Zwei schen Ordensmeister seinen Übertritt zum Jahre nach dem prußischen Katechismus er• Christentum an, um die lit. Königskrone zu er• schien der erste preußisch-lit. Katechismus, halten, die ihm der livländische Ordensmei• 1653 in Tilsit die erste lit. Grammatik und fast ster in Riga auch anfertigen ließ. Er fiel aber 100 Jahre später das erste deutsch-lit. Wörter• neun Jahre später vom Orden ab, war dadurch buch, allerdings in gotischen Buchstaben. den rebellischen Schemaiten schutzlos ausge• Nicht unerwähnt bleiben dürfte die kuri• liefert und wurde von ihnen ein Jahr darauf sche Sprache. Noch im 16. Jahrhundert wurde ermordet. zumindest in einer Kirche auf der kurischen Olgerd (lit. Algirdas) war nie polnischer Nehrung noch kurisch gepredigt. Professor Konig gewesen. Wie berichtet, teilte sich Ol• Bezzenberger erwähnt nur die lettische, nicht gerd mit seinem Bruder Kynstute (lit. Kestutis) aber die kurische Sprache. Kurisch steht zwar die Macht im litauischen Großfürstentum. dem Lettischen nahe, ohne jedoch zum Letti• Olgerds Herrschaftsbereich grenzte nicht an schen zu gehören. Es ist ein Verdienst des Polen. Sein Hauptsitz war Wilna, von wo aus er Memeler Rektors Paul Kwauka und der Nid- die gesamte Ostpolitik leitete. Er konnte die dener Fritz Kiehr und besonders Richard Kriegerdenkmal in Seckenburg: Mit dem Ziel, daß sich der eine oder andere an die schönen, russischen Gebiete von Smolensk, die Gedi- Pietsch, nach dem Zweiten Weltkrieg das Ku• aber auch traurigen Zeiten in Seckenburg, Kreis Elchniederung, erinnert erhielt die Redak• min erobert hatte, dem Großfürstentum ein• rische gesammelt und gesichtet zu haben, so tion von Heinz Plonus, jetzt Feldkirchen, ein Foto aus seiner Vaterstadt in Ostpreußen. verleiben sowie die russischen Fürstentümer daß Pietsch, unterstützt von namhaften Pro• Tschernigow und Brjansk gewinnen und fessoren, 1977 das erste kurische Wörterbuch schließlich, bei beginnendem Zerfall des Tata• und 1982 das volkskundlich interessante Buch renreiches, die alte Hauptstadt Kiew beset• .Fischerleben auf der Kurischen Nehrung" in Gedankenlose Formulierung kritisiert zen. Beim Vorstoß nach Nordosten, um Now• Kurisch und Deutsch herausbringen konnte. gorod und Pleskau zu erobern, stieß er auf er• Im Rahmen der Berichterstattung über den .Das auch von den Grünen so gerne ge• Der Baltenforscher Bezzenberger zog 1882 Honecker-Besuch wurde die Öffentlichkeit brauchte Begriffspaar .deutsch-deutsch' ent• bitterten Widerstand des Großfürsten von eine gedankliche Linie zwischen den nordost• Moskau. wieder von zahlreichen Journalisten mit dem spricht der DDR-Version von der vollendeten preußischen Dörfern, die auf -kaim, und denen, Terminus »deutsch-deutsch" konfrontiert Mit und endgültigen Auflösung Gesamtdeutsch• Kynstute residierte auf der BurgTraken und die auf -kehmen endeten, und behauptete, dieser gedankenlosen Formulierung unter• lands in ,zwei deutsche Staaten', die mitein• bestimmte die litauische Westpolitik gegen• nördlich der Linie sei litauisches Siedlungsge• stützt man bewußt oder unbewußt die Zwei• ander .normale völkerrechtliche Beziehun• über dem Deutschen Orden und Polen. Er biet, ohne zu beachten, daß Nordostpreußen staaten-Theorie des mitteldeutschen Regi• gen' pflegen und daher .füreinander Ausland' konnte seine Herrschaft behaupten, aber nicht altes Siedlungsgebiet der Prußen und Kuren mes. Ich möchte in diesem Zusammenhang sind. Wer so argumentiert, der steht wie die weiter ausdehnen. ist. Litauer kamen erst ab Anfang des 15. Jahr• den Chefredakteur des Ostpreußenblattes, Grünen hinsichtlich der deutschen Frage nicht Polnischer König wurde 1386 Jagiello (lit. hunderts als Emigranten oder Flüchtlinge ins Hugo Wellems, zitieren, der in seinem Leitar• mehr auf dem Boden des auf die deutsche Ein• Jogaila), der älteste Sohn von Olgerd aus zwei• freie, wohlgeordnete Preußenland. tikel vom 25. Juli .Konfuzius als Lehrmeister" heit verpflichteten und verpflichtenden ter Ehe. Vorangegangen war der Vertrag von Martina Lapins, Oberammergau folgendes feststellte: Grundgesetzes. Es darf kein lapsus linguae Krewo, in dem sich Jagiello verpflichtete, sein sein, von .deutsch-deutschen' Beziehungen Land der Krone Polen «auf ewig" anzugliedern, zu sprechen". das römische Christentum anzunehmen, sein Ich möchte mirheute die Frage erlauben, ob Volk taufen zu lassen sowie alle Gebiete, die „Ein Rittergut aus dem Mittelalter?"es nich t gewisse Möglichkeiten gibt, auf die Polen verlorengegangen waren, auf eigene Ko• Journalisten entsprechend einzuwirken. So sten und mit eigener Kraft wiederzuerlangen. Betr.: Folge 33, Seite 11, .Um einen hohen Der zweimal genannte Ort Rohaben heißt Bildungsstand bemüht", von Peter Paul könnte ich mir vorstellen, daß der Bundeskanz• Nur unter diesen Bedingungen sollte er die Robaben. Brock Sitz des Landratsamtes im Kreis Rößel: Die ler bei passender Gelegenheit vor der Bundes• polnische Königin Hedwig heiraten und König pressekonferenz auf die Haltlosigkeit des Be• Nachdem in der nächsten Folge 34 lediglich neue Kreiseinteilung, die u. a. auch zur Bildung von Polen werden. griffs eingeht. Sehr nützlich könnte es m. E. die falsche Angabe .Kreis Bartenstein" statt des Kreises Rößel führte, trat am 1. Februar Herzog Albrecht setzte sich nicht nur für die auch sein, wenn durch ein Rundschreiben an «Kreis Rößel" unter der Kreiszeichnung sowie 1818 in Kraft. Wie damals üblich, war der Erhaltung der prußischen Sprache ein, son• alle Bundesministerien und Länderregierun• der Text der Bildzeile berichtigt wurde, fehlen Landrat ein Gutsbesitzer aus dem Kreis. Seine dern ebenso für die Aufzeichnung und Pflege gen aufklärend gewirkt werden könnte. So leider noch drei weitere Berichtigungen, landrätliehe Tätigkeit übte er von seinem weit ich das bisher beobachten konnte, be• denen ich eine Anmerkung anderer Art an• Gutshaus aus. Das ist verständlich, denn an• dient sich leider auch der Pressesprecher der schließe. fangs hatte ein Landrat ein oder zwei Hilfskräf• te insgesamt. So lag das Landratsamt im Kreis Bundesregierung, Friedhelm Ost, immernoch Beim Kaiser in DoornRittergu t Bangen: Der Ort heißt Bansen und Rößel von 1818 bis 1843 im Gutsgebäude in des falschen Terminus. Betr.: Folge 32, Seite 20, Maus Doorn: Auf nicht Bangen. Da aus dem Dorf Bansen erst Bansen, von 1844—1849 im Gutsgebäude in Hans-Rolf Otto, Grafing halbem Wege zwischen Potsdam und nach 1536 ein Gut wurde, scheint es sehr zwei• Kunzkeim und erst als der Nachfolger im Amt, Windsor", von Hugo Wellems felhaft, wie es als Eigentum des damaligen Rö- Freiherr von Schroetter, das nahe bei Rößel Ich war im Frühjahr zu der 14. Schiffsstamm• ßeler Burggrafen Christoph Wandkow im aus• liegende Gut Rheindorfshof kaufte, kam das Baltikum ja, Tilsit nein? abteilung in Breda (Holland) kommandiert. gehenden Mittelalter noch zu einem Rittergut Landratsamt im Jahr 1857 nach Rößel. Erst• Ich erinnere mich, daß die Offiziere der Marine werden konnte. mals fielen Wohnsitz des Landrates und sein Berr.: Folge 32, Seite 2, .Klare Aussage der unter Leitung des Abteilungskommandeurs, Amtssitz auseinander. Doch verkaufte Schroet• Bundesregierung", von Herbert Hupka. Fregattenkapitän von Storkhausen, einen Be• ter 1862 sein Gut, um das Gut Kobulten, etwa 10 Das klare Ja zu den Baltischen Staaten ist such beim Kaiser in Doorn machten. Die Pho• Kilometer südsüdostwärts von Bischofsburg begrüßenswert, aber die Haltung von Herrn Die Flucht ergriffen Genscher ist wieder einmal schillernd. Die tographien hingen aus und konnten von jedem und im Kreise Ortelsburg gelegen, zu erwer• besichtigt werden. Negative Äußerungen über Betr.-.Folge 14,Seite 15,.Schauplatz histori• ben. Hinzu trat ein Antrag der Kreisstände, Rechte von Litauen, Lettland und Estland auf den Besuch sind mir nicht bekannt geworden. scher Ereignisse', von Anton Reich wonach das Landratsamt nach Bischofsburg Freiheit darf man anderen unterdrückten Län• Alfred Birth, Bremerhaven In dem Artikel steht, daß die erste Begeg• verlegt werden sollte. Dem entsprach eine .Al• dern nicht vorenthalten. Jedoch unser sozial• Mit großem Interesse habe ich die Serie ge• nung amerikanischer und sowjetischer lerhöchste Order" vom 8. November 1862. liberaler Außenminister ist ein Meisterintri• lesen. Man liest so oft gute Beiträge im Ost• Truppenteile stattfand. Darüber habe ich Dr. Hans-Joachim Döring, Bergisch Gladbach gant und seine vertrauensbildenden Maß• preußenblatt. Wenn man mit dem Auto nach schon zweimal in anderen Zeitungen gelesen. nahmen sollen mangelnde Qualifikationen er• Doorn fährt, kann man verstehen, daß sich der Hier war angegeben, daß es eine herzliche Be• setzen. In China ließ unser Wendelin den Kaiser dort wohl fühlte, denn der Sandboden grüßung mit Umarmungen gegeben habe. Ich Kanzler geschickt ins Abseits stolpern. Hel• Vertriebene verhöhntmu t II. schwamm auf einer Woge von Euphorie und die hohen Kiefern erinnern sehr an Bran• wüßte nur zu gerne, hat sich das tatsächlich so denburg. zugetragen? Ich war seinerzeit in Würzen auf Betr.: Folge 35, Seite 5, .Skandal im ZDF", und wollte den Chinesen eine Freundlichkeit erweisen. So kam es dann zu dem Besuch von Bernd Brandes, Hannoversch Münden einem Gut. Wurzen-Torgau ca. 30 km Entfer• von Olaf Hürtgen. nung. Würzen die Mulde die Grenze, Torgau Wenn ich richtig orientiert bin, verfolgt die Tibet j ein erobertes und unterdrücktes Land. die Elbe. Bei uns lag ein amerikanischer Stab in Außenpolitik der Bundesrepublik Deutsch• Im Juli/August Heft 87 des Deutschen Mo• Quartier. Wir hofften, dadurch einen kleinen land u. a. das Ziel der Aussöhnung mit dem natsblattes (CDU) konnte man ein Zitat von Das heutige Tilsit Schutz beim Einmarsch der Russen zu haben. polnischen Volke. Abraham Lincoln lesen: „Wer anderen die Freiheit verleugnet, verdient sie nicht für sich Betr.: Folge 30, Seite 11, .Bilder aus Tilsit', Die Offiziere saßen gerade beim Frühstück, da Ein Film wie „Die Bernsteinstraße" am 9. kam die Meldung, daß der Russe im Anmarsch August um 19.30 Uhr im ZDF steht m. E. derar• selbst" von Horst Zander ist. Sie ließen alles stehen und liegen und setz• tigen Bemühungen diametral entgegen, ver• Der Dalai Lama hat sich als weltliches und Mit Interesse habe ich mir, wie sicher viele ten sich fluchtartig ab. In der nächsten Nacht höhnt er doch in seiner Aussage (z. B. Formu• geistliches Oberhaupt gegen den Besuch des andere Tilsiter, die Fotos aus dem heutigen kamen ca. 200 betrunkene Russen auf den Hof. lierungen wie „polnische" Ostsee pp) nicht nur Kanzlers in Tibet ausgesprochen. Der ameri• Tilsit angesehen. Ihre Textangaben kann ich Hier dies und dort quasi Verbrüderung. Das heimatvertriebene Menschen, denen er das kanische Kongreß hat kürzlich die Tibet-Poli• bestätigen, allerdings befinden sich die Hoch• will nicht ganz in meinen Kopf. Recht auf die ihnen angestammte Heimat ab• tik Chinas verurteilt, aber unser Kanzler be• häuser zu Bild Nr. 7 auf dem früheren Schloß• Annelies Wagner, Sonthofen spricht. Vielmehr versucht er darüber hinaus suchte als erster westlicher Staatsmann offi• platz, der in den Ludendorffplatz überging. Der völkerrechtswidrige Okkupation durch Publi• ziell das geknechtete Tibet. Das geteilte frühere Standort der Deutschordenskirche ist kation von Halbwahrheiten und Geschichts• Deutschland strebt auch nach Freiheit, hätte heute nicht bebaut und als Parkfläche herge• fälschung wie durch Verschweigen von Tatsa• man da nicht von dem Kanzler mehr Sensibili• richtet. Ein gutes Beispielche n im sozialistischen Sinne zu rechtfertigen. tät erwarten dürfen? Auch das kleine Volk auf Das Haus mit dem Eckladen auf Bild Nr. 4 Wenn schon den Filmemachern geschicht• dem Dach der Welt hat ein Recht auf Freiheit. befindet sich in der Hohen Straße (heute .Stra• Betr. Patenschaft zwischen Burgdorf und liche Kenntnis und das Gespür für politische In Tibet wurde von Deutschen die Freiheit ße des Sieges"), Ecke Wasserstraße. In dem der Stadt Zinten, Kreis Heiligenbeil Zusammenhänge fehlen, warum nimmt dann mit Füßen getreten. Eine Reise mit durchaus Laden befand sich früher das Geschäft Gimbal Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, nicht die ZDF-Redaktion ihre publizistische guten Ansätzen wurde in das Gegenteil umge• (Textilien) und davor die Fa. Nikolovius. Der daß sich die CDU-Fraktion auf meine Anre• Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit kehrt Ein Außenminister, der pro Baltikum Zebrastreifen führt über die Hohe Straße, einst gung hin dafür eingesetzt hat, daß an den Orts• wahr? und kontra Tibet agiert, den macht kein De• Tilsits Hauptgeschäftsstraße. Der Neubau hin• eingängen von Burgdorf Schilder angebracht Sollte es hier vielleicht darum gehen, wieder menti wieder glaubwürdig. ter dem Zebrastreifen hat eine Baulücke ge• werden, die auf die Patenschaft zwischen Burg• einmal Radikalinskis und Extremisten zu Wilhelm Otto Jucknat, Dortmund schlossen, die durch die Kriegszerstörungen dorf und Zinten (Kr. Heiligenbeil) hinweisen. Handlungen zu provozieren, die dem Ansehen Wir möchten auf diese Weise unsere Verbun• unserer Republik und der in sie integrierten entstanden war. Bild Nr. 6. läßt sich nicht iden• Von den tahlrelchen an uns gerichteten Leserbriefen kön• tifizieren, weil es hier keinen Bezugspunkt gibt. denheit mit Ihrem Heimatkreis demonstrieren Heimatvertriebenen nachhaltig schaden und nen wir nur wenige, und diese ort nur auszugsweise, veröf• und auch für alle sichtbar machen, daß wir zum die darüber hinaus gewissen Massenmedien fentlichen. Wir bitten Sie um Veratindnls dafür, daB Ober Bei• Die Häuserfront mit der Ladenzeile ist nach trage, die nicht veröffentlicht werden, keine Korrespondent dem Krieg entstanden. Der Kulturpalast auf Deutschen Osten stehen und unbeirrbar an damit den „offenkundigen Beweis" fortdau• geführt werden kann. Die Leaerbriefe geben die Meinung der Bild Nr. 9 trägt die Aufschrift .NEMAN", also dem Gedanken der Wiedervereinigung fest• ernder Revanchegelüste deutscher Menschen Verfasser wieder, die sich nicht mit der Meinung der Redak• tion in decken braucht Anonyme oder anonym bleiben wol• Memel. Die Frontseite der Neustädtischen halten. liefern? lende Zuschritten werden nicht berücksichtigt. Schule erscheint unverändert. Diese Schule Oliver Brandt, Ratsherr der Stadt Burgdorf Paul Gerhardt Frühbrodt, Halstenbek habe ich einst besucht. Ingolf Koehler, Kiel Jahrgang 38

alle ehemaligen Schülerinnen der Kneiphöf. sehen Mädchen-Mittelschule einladen, ohne Rücksicht auf den Entlassung Jahrgang, um so Ein Erinnerungsfoto zieht seine Kreise doch noch eine leistungsfähige Schulvereini.

ßU d e n Nach Treffen Ehemaliger der Kneiphöfschen Mädchen-Mittelschule Gründung einer Schulvereinigung geplant ^0^^t e s Spst—aber für einen neuen An- fang ist es nie zu spät. Meldungen nimmt ent- Schwelm — Begonnen hat alles mit der Ver• wurden in der DDR ausfindig gemacht. Eine sammeln. Ferner wurde das nächste Wieder• opoenElisabeth-DorotheaSzameitat, Telefon sehen beschlossen, das im Rahmen des e en öffentlichung des Erinnerungsfotos Nr. 623 im Bitte an alle Ehemaligen, die im Ostpreußen• 02336/6190ß g .?J*«Ä , r^^u^Döinghauser r Straße 28, 5830 Deutschlandtreffens der LO Pfingsten 1988 in Ostpreußenblatt vom 29. November 1986, blatt veröffentlicht wurde, sich zwecks Neu• Schwelm/Westfalen. E.S. Folge 48. Dieses Foto hatte Irmgard Schütz, gründung einer Schulvereinigung zu melden, Düsseldorf stattfinden soll. Dort will man auch geb. Klein, eingesandt, und es zeigte die Schü• hatte Erfolg. Auch 28 Schülerinnen anderer lerinnen des EntlassungsJahrgangs 1936 der Jahrgänge zeigten Interesse an der alten Schu• Kneiphöfschen Mädchen-Mittelschule aus le am Dom und befürworteten eine stärkere Mit Ostpreußen ins ferne Afrika Königsberg (Pr) mit ihrem Lehrer Krewald, das Öffentlichkeitsarbeit. Die bisherigen Versu- allerdings schon 1934 aufgenommen worden che in dieser Richtung waren immer wieder - - , Berlin auf interessanter KultUTreise war- gescheitertgescheitert . - - .an esgll.|V< Gartenroute erwartet ein Traumhotel an der Berlin — Am 21. Oktober reisen, organisiert Die Einsenderin des Klassenbildes hat wohl Das von allen gewünschte Wiedersehen Plettenberg Bay, das „Beacon Island", die Rei- selbst nicht mit einer so spontanen Reaktion (Entlassungsjahrgang 1936) fand im Ostheim von der LO-Landesgruppe Berlin, ostpreußi• von Ehemaligen gerechnet, schließlich waren in Bad Pyrmont statt. Um es vorweg zu sagen: sche Landsleute, aus allen Teilen des Bundes• seteilnehmer. 51 Jahre seit der Ablegung der Mittleren Reife Zwei Tage sind für ein erstes Klassentreffen zu gebiets in das südliche Afrika. Für Windhuk, Der 7. November ist Ankunftstag in Kap- vergangen. Doch plötzlich war das Interesse kurz! Wohl konnte man sich natürlich nach 51 die erste Station, bringt der Leiter der Reise• Stadt. An den darauffolgenden Tagen stehen der Angesprochenen an der alten Schule er• Jahren nicht mit der üblichen Floskel begrü• gruppe, Vorsitzender der Landesgruppe Berlin eine Auffahrt zum Tafelberg, ein Ausflug zum wacht, man wollte wissen, was ist aus den ßen „Du hast Dich ja gar nicht verändert", doch und Bundesvorstandsmitglied, Georg Vögerl, Kap der Guten Hoffnung, die Besichtigung von Klassenkameradinnen geworden? Wer hat war die Stimmung so vertraut, als hätte man eine Ausstellung über Ernst Wiechert mit. Groot Constantia, der Botanische Garten Kir• das Inferno überlebt? sich gestern erst gesehen und gesprochen. Die Ausstellung, die ein weiterer Beitrag zur stenbosch und ein Besuch des berühmten Eine umfangreiche Sucharbeit setzte ein, Die Zeit im Ostheim, in der Hans-Georg Pflege des ostpreußischen Kulturguts im fer- Weinanbaugebietes Nederburg mit einer und es fügte sich Steinchen an Steinchen. Hammer diJ • _e Teilnehme^tß _ 1 r liebevol1 • _ 1 1l1 1betreut_ _ A. A e_ nen Südwestafrik_•• J A _ I"_ • 1 a is• _ At und1 X_*fül r. diJIeA Kulturabtei,U,in *~\ 1 •_ zünftigen Weinprobe auf dem Programm. Schließlich konnten zehn Mädchen ermittelt und verwöhnte, stand, wie könnte es anders lung der Landsmannschaft Ostpreußen um• Am 11. November ist es soweit. Ein 5-Ster- werden, die 1936 entlassen, über die ganze sein, ganz im Zeichen der Erinnerungen an die fangreiches Bildmaterial zur Verfügung ge• ne-Hotel auf Rädern, der berühmte „Blue Bundesrepublik Deutschland verstreut, eine Schulzeit. Niemand sprach von Strafarbeit, stellt hat, wird vom 23. Oktober bis 6. Novem• Train" wird die Teilnehmer in etwa 24 Stunden neue Bleibe gefunden hatten. Zwei weitere Nachsitzen oder gar von einem Eintrag ins ber in Windhuk und vom 10. bis 24. November nach Johannesburg bringen. Dort erwartet die Klassenbuch, dagegen waren unsere Lehre• in Swakopmund gezeigt. Gruppe u. a. eine Stadtbesichtigung, ein Be• rinnen und Lehrer, ihre Stärken und ihre Georg Vögerl, der sich intensiv mit Ernst such in Gold Reef City und ein Tagesausflug in Ausstellungen Schwächen Mittelpunkt der Gespräche. Auch Wiechert beschäftigt hat, wird zur Eröffnung in das schöne Pretoria. Das Las Vegas des südli• das „Schullandheim Kneiphof" im Ostseebad Windhuk ein Einführungsreferat halten. Ge• chen Afrika, Sun City, wird einen Tag vor dem Neuhäuser weckte viele Erinnerungen. Wel• plant ist auch eine Kranzniederlegung am Rei• Rückflug am 17. November besucht. che Schülerin hat heute Gelegenheit, die eng• terdenkmal. Die dortige Ostpreußen-Gruppe, Eva van Blericq lischen Vokabeln oder unregelmäßigen Ver• von Eva Pack, Ilse Kreiner und Eleonore In Johannesburg ist ein Treffen mit der süd• Münster — Bis zum 10. Januar zeigt das ben unter blauem Himmel in den Dünen des Güppner geleitet, wird die Reisegruppe be• afrikanischen Ostpreußengruppe unter dem Westpreußische Landesmuseum Schloß Wol• Ostseestrandes zu lernen? treuen. Vom 24. bis 31. Oktober wird eine Rund• Vorsitz von Siegfried Kittel geplant. Die Zahl beck Drostenhof, Telefon 02506/2550, Am Alle Teilnehmerinnen des ersten Treffens reise durch Südwest unternommen. Höhe• der Mitreise-Wünsche lag auch in diesem Jahr Steintor 5, die Ausstellung „Eva van Blericq — dieses Jahrganges waren sich einig: Unsere punkte sind Swakopmund und ein ausgedehn• wesentlich über der möglichen Teilnehmer• Ein Überblick. Aquarell-, Acryl- und Tempe• Schule darf nicht in Vergessenheit geraten, sie ter Besuch des Etoscha-Nationalparks. Ab• zahl und es konnten manche Landsleute nicht ramalerei, Siebdruck, Holzschnitt und andere muß ihren Platz unter den Königsberger Schu• schuß in Südwest wird ein Besuch auf der Farm berücksichtigt werden. Aus diesem Grund Arbeiten". Die Künstlerin wurde in der Nähe len finden. Die Treffen sollen nicht nur Erinne• des Sohnes von Eva Pack sein. wird schon im April diese schöne Reise wie• der Marienburg geboren, besuchte in Danzig rungen wecken, sondern auch dazu beitragen, Am 2. November geht es nach Durban. Das derholt. Programmanforderungen und An• die Kunstgewerbeschule und zeigt Arbeiten, Vertrautes zu erhalten und schriftlich festzu• Baden im Indischen Ozean macht an den herr• meldungen sind zu richten an die Landesgrup• die nach 1945 entstanden. Öffnungszeiten: halten. Alle Teilnehmer wurden aufgefordert, lichen Stränden dort besonders Spaß. pe Berlin, Stresemannstraße 90, 1000 Berlin Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr. weiteres Material für eine Schulchronik zu Nach einer Fahrt entlang der berühmten 61. Hans-Joachim Wolf

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Kuhn, Hohen• r Im Rahmen des Gesamtthemas stein 75, 5600 Wuppertal 2 i Geburtstag .Deutschland: Staatliche Einheit — Vereintes Europa" Zwei Forderungen des Grundgesetzes Heimatkarte von Ostpreußen, fünf• feiert am 8. Oktober 1987 werden ausgewählte und sachkundige Referenten über die Entwicklung dieser für die gesamtdeut• farbig mit 85 Städtewappen, gefalzt schen Perspektiven so bedeutsamen Entwicklung sprechen. Ursula Lengling od. ungefalzt 9,80 DM zuzgl. Ver• aus Nordenburg, Kreis Gerdauen An dem Seminar können alle Leser und Freunde dieser Zeitung teilnehmen. Der Unkostenbeitrag pack, u. NN. Verlag Conrad Scha- beträgt je Teilnehmer DM 150,—, dafür sind Unterkunft und Verpflegung im Ostheim frei, die Kosten dinsky, Abt. F., Breite Straße 22, Wir gratulieren von ganzem Herzen und wünschen unserer lieben für die Bahnfahrt 2. Klasse werden erstattet Postfach 206, 3100 Celle, Tel. 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Fern der geliebten Heimat ent• schlief plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Nach schwerer Krankheit verstarb unsere liebeTante, Großtante und Bruder, Schwager, Onkel und Vet• mütterliche Freundin ter Hertha Sauerbaum Reinhold Hoff mann geb. Alshuth • 24.11.1900 f5. 9. 1987 * 4. 1. 1898 f 18. 9. 1987 Schulleiter in Bernhardseck Alienstein, Soldauer Straße Kreis Insterburg <~ ^non.ri,iilP Tilsit Diese» Foto zeigt einen Teil der Klasse 4a der Cedlien-Mittelschule zu nSSMSSmuSi Schulentlassung erfolgte 1943 (Klasse 6a). In dieser Klasse waren ^IjS»£w5lm^ Maedlng, Annelore Kniest, Ursula Zabbe, Ursula Majewski, Ingeborg In stiller Trauer In Liebe und Dankbarkeit Edith Hoffmann Gerda Magnusson, geb. Sauerbaum r / iüfi* UsbethSamusch HelgaRückwardt,IngeNorelkat,EvaRimkus,ErikaKrusch, und die Angehörigen mit Kindern Familie Müller ? 'SKnwalzik ElfrTede Karda Zki, Dora Winkler, Hildegard Seitz, Christel Olschewskl. Llse- loÄ Kieler Straße 669 i u Fvtntuell mit der Klasse 6b. In dieser Klasse waren u. a. folgende Schülerinnen: Inge 2350 Neumünster 2 ah » ?h Traute Deckstor„; Waltraud Scheifler, Ursula Heuer, Christel Degen, Elsa Melletal. Wir haben in aller Stille Abschied Teichstraße 32, 4930 Detmold ^S^ul^eZwar Fräulein Wisbar. Zuschriften bitte an Waltraud Magdeburg, geb. En- genommen. SJulatMa?ener Kirchweg 36. 4750 Unna-Massen. 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 22

Tief betroffen hat uns die Nachricht vom plötzlichen Tod Wir nahmen am 28. September 1987 auf dem Rellinger 1 I unseres Landsmannes Friedhof Abschied von meinem lieben Mann, unserem Vater Vf/ Kurt Obermüller Ernst Ziplies GS * 23. 12. 1904 in Nickelsdorf Von uns gegangen sind unsere Bundesbrüder t 16. 9. 1987 in Reutlingen 29. 11. 1907 in Tilsit, Ostpr. f 18. 9. 1987 in Hamburg Mit ihm haben wir einen aktiven Kämpfer für unsere ostpreußische Dr. Jur. Heinrich Rauschning XI Heimat verloren. Wir werden ihn nicht vergesssen. Itd. Reglerungsdirektor a. D. In Liebe und Dankbarkeit aktiv SS 1922 -gest. 7. 12 1986 Kreisgemeinschaft Wehlau e. V. Emmy Ziplies, geb. Mattschuck und alle Angehörigen Werner Lippke Joachim Rudat Erich Schräder Kreisältester Kreisvertreter Itd. Regienmgsdirektor a.D. aktiv SS 1925 -gest. 15.5. 1987 Wischhofsweg 42a, 2000 Hamburg 54 Fürchte Dich nicht, denn ich habe Dich erlöst. Günther Jeglin II Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen, Kaufmann Du bist mein. Jes. 43,1 aktiv SS 1929 - gest 30. 5. 1987 Heute entschlief unsere liebe Mutter und Großmutter Wir betrauern den Tod von Caroline Dietrich Ida Stein Dr. rer. pol. Herbert Koslowski geb. Dobbeiün Diplom-Volkswirt geb. Syskowski • 9. 12. 1899 f ia 9. 1987 aktiv WS 1920/21 — gest. 2. 6. 1987 Tapiau • 1. 12. 1899 in Cierspienten/Zollernhöhe Amt Aweyden, Kreis Sensburg In stiller Trauer wohnhaft von 1925—1948 in Königsberg (Pr) Wir danken ihnen für ihre bundesbrüderliche Treue. Johannes Dietrich und Frau Helga Arne Dietrich f 10. 9. 1987 in Hamburg Käthe Wagner, geb. Dietrich Dr. Gerhard Wagner Burschenschaft GERMANIA Königsberg zu Hamburg

Walter und Ingrid Gerber, geb. Stein J. Borgwardt Fliederstraße 7, 2400 Lübeck und Enkel Thilo Rechtsanwalt Arprather Straße 26, 4000 Düsseldorf Lore und Dietrich Stein Vorsitzender der Altherrenschaft Die Trauerfeier hat in aller Stille stattgefunden. Die Enkel Dorothea Stein Dr. Bernhard Stein und Frau Monika Die Urenkel Andre und Sandra und alle Angehörigen Nach einem erfüllten Leben verstarb unsere liebeMutter, Großmutter Plötzlich und unerwartet verstarb unsere liebe Mutter, Oma, Schwe• und Urgroßmutter ster, Schwägerin und Tante Annemarie Klebs von Halle Marta Koslowski geb. Bertling geb. Blask * 17. 7. 1898 f 14. 9. 1987 Krögerstraße 41, 2000 Hamburg 73 • 9. 10. 1902 in Soldahnen, Kreis Johannisburg 3017 Pattensen-Hüpede f 21. 9. 1987 in 8507 Altenberg, Stettiner Straße 13 Im Namen aller Angehörigen Brigitta Rothenburger geb. Klebs von Halle In stiller Trauer Herta Fröb geb. Klebs von Halle Tochter Hannelore Umlauf Erika Gihring Mein lieber Mann, unser guter, stets um uns besorgter Schwiegersohn Artur Umlauf geb. Klebs von Halle Vater, Schwiegervater und Großvater Enkel Kurt Umlauf 7980 Ravensburg, den 14. September 1987 und alle Anverwandten Montelimarstraße 45 Otto Plotzitzka • 13. 6. 1907 in Kreuzdorf, Kreis Treuburg Trauerfeieram Donnerstag, 17. September 1987, um 11.00 Uhrauf dem Westfriedhof. ist nach einem erfüllten Leben im Alter von 80 Jahren von uns gegangen. Am 1. September 1987 verstarb nach langer Krankheit unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter Hedwig Manzau Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; geb. Kopp er wird's wohl machen. In Liebe und Dankbarkeit ' 4. 9. 1904 f I. 9. 1987 Hilde Plotzitzka, geb. Gurski aus Hohenwiese, Kreis Elchniederung Ingo und Dagmar Löbert Wilhelmine Melsa geb. Plotzitzka In stiller Trauer geb. Jendreyzik mit Oliver und Jennifer Elemer und Ingrid Bodis, geb. Manzau * 5. 8. 1905 f 17. 9. 1987 Rainer und Inga Pohlmann mit Frank, Detlef, Bela und Ralf Willy und Brigitte Rockel, geb. Manzau aus Langsee, Kreis Lyck geb. Plotzitzka mit Marielle mit Volker und Petra Winfried Manzau und Urenkel Jennifer, Mirko, Jerome Wir trauern um unsere fern ihrer geliebten Heimat Entschlafene und und Johanna nehmen in Dankbarkeit Abschied. Aschaffenburger Straße 19, 6082 Mörfelden-Walldorf 2838 Sulingen, Feldhausen 19, den 22 September 1987 Otto Melsa Elfriede Melsa Die Trauerfeier fand am Sonnabend, dem 26. September 1987, um Horst Melsa mit Familie 11.00 Uhr in der Friedhofskapelle auf dem Stadtfriedhof in Sulingen ben und Tod hat und die Geschwister statt üfl He"^T w Plötzlich und unerwartet unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwägerin, Tante und Cousine Anna Masuhr geb. Bewer Stettiner Straße 35, 2060 Bad Oldesloe Aus der Heimat einst vertrieben, die ich doch so sehr geliebt, • 29.10.1899 f 7. 9. 1987 geh ich heim in ew'gem Frieden, aus Damerau, Samland, Ostpreußen wo der Herr mir Heimat gibt. zu sich genommen.

Unser Herr ist groß und von großer Kraft Gustav Jucknat und ist unbegreiflich, wie er regiert. * 18. Oktober 1899, Sinnhöfen/Ostpr. In stiller Trauer Psalm 147, Vers 5 t 18 September 1987, Schenefeld Kurt Masuhr, vermißt seit 1944 Gott der Herr nahm, für mich unfaßbar, plötzlich und Heinz Kunkel und Frau Frida unerwartet meinen lieben Mann In stiller Trauer nehmen wir Abschied von meinem lieben Mann, un• geb. Masuhr serem treusorgenden Vater, geliebten Opa und Uropa, unserem Erich Masuhr f und Familie Schwager und Onkel. Willy Masuhr, vermißt 1944 Max Böttcher Heinz Czirr und Frau Herta • 27. 4. 1929 Layß, Kreis Neidenburg, Ostpreußen geb. Masuhr t 10. 9. 1987, Menden, Sauerland In Liebe und Dankbarkeit Gerhard Urban und Frau Gertrud geb. Masuhr zu sich in sein Reich. Anna Jucknat, geb. Kempa Günther und Eva Jucknat Fritz Masuhr und Verlobte Otto und Luise Jucknat Karl-Heinz Masuhr und Familie In tiefer Trauer Friedhelm und Dagmar Jucknat Helmut Masuhr und Familie Slegrid Böttcher mit Daniel und Jan Horst Masuhr und Familie Birgit Jucknat Claus Minte und Frau Käthe Frank Jucknat geb. Masuhr Adolf Masuhr und Verlobte Pater-Kolbe-Straße 2, 5750 Menden 1 C Minu, EiBendorfer . „„„,„„„.„ Die Beerdigung fand statt am Samstag, dem 12. September 1987. Wurmkamp 9, 2000 Schenefeld StraBe 75 2m

^Beerdrgung ,,„a >m „ ^ ^ 3. Oktober 1987 — Folge 40 — Seite 23 Das öftpnuf mblatl Aktuelles

„50 Jahre Glücksbringer" „Die Notwendigkeit des aufrechten Gangs" Kurt Kerrutts Berufsjubiläum Ansgar Graw hielt die Festrede bei den Angerburger Tagen — Literaturpreis für Heimatforscher Erich Pfeiffer Hamburg — Der heu• tige Bezirksschornstein• Rotenburg (Wümme) — Zum 33. Mal war Nach den evangelischen und katholischen das Selbstbestimmungsrecht für andere Völ• für die Angerburger ihre Patenstadt wieder ihr fegermeister Kurt Ker- Gottesdiensten trafen sich die Angerburger ker gefordert werde, für die Deutschen auf der rutt wurde als Sohn des Zuhause. Von nah und fern aus der Bundesre• Sonntagvormittag in der Realschule zur ge• anderen Seite der Elbe aber keine Gültigkeit publik Deutschland, aus Mitteldeutschland, Kaufmanns Albert Ker- meinsamen Feierstunde, die der stellvertre• habe. rutt am 5. März 1923 in aus den Nachbarländern und den Vereinigten tende Oberkreisdirektor Dr. Hans-Harald Fri• Die geschichtliche Entwicklung zeige, daß Staaten waren Angerburger nach Rotenburg Kranichfelde (Dumbeln), schen eröffnete. »Die Angerburger Tage sind getrennte Völker wieder zusammenkommen, Kreis Angerapp, gebo• gekommen, um das verbindende Band der Mosaiksteinchen in der Erhaltung des ge• auch wenn die Spaltung lange dauert, sagte Heimat zu spüren. ren. Mit seinen drei Ge• samtdeutschen Bewußtseins", sagte Fitschen. Graw, und führte u. a. als Beispiel die Teilun• schwistern wuchs er in Im Mittelpunkt der Abendveranstaltung am „Die Vertriebenen, in ihrer Heimattreue gen Polens, Israel und die Zerrissenheit der Neu Eschersgallen (Neu Sonnabend unter dem Motto «Heimat und und in ihrer Forderung nach Wiedervereini• Deutschen bis 1870/71 an, die durch die Eszergallen) und Trem- Kultur" stand die Verleihung des Angerburger gung als die ,Ewig-Gestrigen' bezeichnet, sind Reichseinigung von Bismarck beendet wurde. pen auf. Nach dem Literaturpreises an Erich Pfeiffer für die Her• in Wirklichkeit die ersten von morgen, die Da sich politische Ereignisse nicht von selbst Schulbesuch ging sein ausgabe des Buchs „Der Kreis Angerburg". Anwälte der Rechte unseres Volks." Diese entwickeln, sondern das Ergebnis menschli• Jugendtraum in Erfüllung: Ein Onkel von ihm, Landrat Hans-Cord Graf von Bothmer würdig• Auffassung brachte der politische Redakteur chen Handelns sind, forderte der Redner das der Bezirksmeister inlnsterburg war, sorgte für te die großen Verdienste Pfeiffers und sagte des Ostpreußenblatts Ansgar Graw in seiner deutliche Bekenntnis zur Wiedervereinigung. eine Lehrstelle bei dem Kollegen Wolf in u. a.: „Mit diesem Werk haben Sie der jetzigen Ansprache während der Feierstunde anläßlich Eine ganze Reihe von Ansätzen für eine zielge• Trempen, so daß er 1940 seine Gesellenprü• und den nachfolgenden Generationen eine be• der Angerburger Tage in Rotenburg (Wümme) richtete, operative gesamtdeutsche Politik fung als Kaminkehrer ablegen konnte. An• sonders wertvolle Dokumentation geschaffen, zum Ausdruck und begründete diese Feststel• biete sich der Bundesrepublik angesichts ihrer schließend wurde er zum Reichsarbeits- und die durch die Berichte der Erlebnisgeneration lung damit, daß zunehmend junge Leute die wichtigen geopolitischen Lage und ihrer tech• zum Dienst in der Wehrmacht einberufen. mehrfache Teilung ihres Vaterlands als nicht nologischen und wirtschaftlichen Kraft, vor von unersetzbarem Wert ist." Erich Pfeiffer Nach harten Jahren kehrte er 1948 aus so• normal und unabänderlich empfinden. allem in einer Zeit, in der die Vereinigten Staa• dankte für die Ehrung und übergab den mit wjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. Sie stellen immer häufiger die Frage, warum ten über eine neue Rolle Europas nachdächten dem Literaturpreis verbundenen Geldbetrag Seine Eltern waren durch die Flucht nach Neu- (1000 DM) als Spende dem Vorsitzenden des und die Sowjetunion einen verläßlichen Part• ner innerhalb der westlichen Staatengemein• Wulmstorf verschlagen worden, wo sich im Heimatbunds, Oberkreisdirektor a. D. Helmut Lauf der Zeit die Familie wiederfand. So konn• Janßen für die Vergrößerung des Angerburger schaft brauche, um die Modernisierung ihrer Wirtschaft durchzuführen. te im Raum Harburg der „Sotje" sofort in sei• Archivs im Erweiterungsbau des Instituts für nen Beruf einsteigen. 1950 heiratete er seine Heimatforschung. Zu einer solchen Politik gehöre, daß die Jugendliebe Traute, die er seit dem 12. Lebens• Deutschen die Scham über ihre Vergangen• jahr kannte. Am 1. Juli 1958 wurde Kerrut Be• heit abschütteln. In diesem Zusammenhang zirksschornsteinfegermeister. Seit dieser Zeit sei es von besonderer Bedeutung, daß der aus wohnt die Familie im eigenen Haus, mitten in Ostpreußen stammende und in Köln tätige Hi• Veranstaltungen seinem Bezirk, in Hamburg-Schnelsen, storiker Professor Andreas Hillgruber in der Schleswiger Damm 135, wo drei Kinder auf• sogenannten Historikerkontroverse heraus• wuchsen. Zeitgeschichtliche Forschungsstelle gearbeitet habe, daß die Zerstückelung Deutschlands vor dem 1. September 1939, also In den 50 Berufsjahren hat der Bezirks• Ingolstadt — Die zeitgeschichtliche For• vor Kriegsbeginn, geplant und nicht eine Re• schornsteinfegermeister viel Umgang mit Menschen gehabt. Durch seine Frohnatur und schungsstelle gibt ihr Arbeits- und Vorle• aktion der Siegermächte auf deutsche Untaten freundliche Art ist er bei all seinen Kunden be• sungsprogramm bekannt: Dienstag, 20. Okto• und damit eine gerechte Strafe für deutsche liebt und wird gern gesehen. Mit Stolz kann er ber, Professor Tomas H. Mandl „Der Präger Verbrechen war. „Wir haben allen Grund, wieder zu einem zusammen mit seiner Frau auf seine Beruf s j ah- Putsch von 1948 — Geschichte und Hinter• re zurückblicken. gründe". Freitag, 20. und Sonnabend, 21. No• aufrechten Gang zurückzufinden", sagte der vember, Herbsttagung über »Neue Erkennt• Redner, und die Jugend, die nach Jahren des Im März 1988 beginnt für den „schwarzen nisse zum Zweiten Weltkrieg". Für 1988: 26. Desinteresses wieder nach dem Schicksal der Mann" der Ruhestand. Er hofft, dann für sein Januar, Dr. Franz Xaver Böhm «Bertha von Nation frage, entsprechend zu informieren. Hobby, den Angelsport, und seine drei Enkel• Suttner — die erste Friedensnobelpreisträge• In seinem Schlußwort betonte Kreisvertre• kinder mehr Zeit zu haben. Kurt Kerrutt ist ein rin". 23. Februar, Dr. Horst Gerlach „Deutsche ter Milthaler, daß die Verbundenheit zu unse• Ostpreuße aus altem Schrot und Korn, der sich Wege nach Palästina in der neuesten Zeit". 19. rer ostpreußischen Heimat auch darin zum stets zu seiner geliebten Heimat bekennt und April, General a. D. Dr. Günter Kiesling „Deut• Ausdruck komme, daß wir sie mit der Familie an allen Treffen teilnimmt. sche Wiedervereinigung und militärische und den nachfolgenden Generationen besu• Am 1. Oktober dieses Jahres wird der be• Konfrontation". 10. Mai, Dr. Stefan Marinow chen und dabei den deutschen und polnischen liebte „Glücksbringer" anläßlich seines 50. Be• „Notwendigkeit und Möglichkeiten einer Dank für besonderen Einsatz: Landrat Hans Menschen berichten, wie die Geschichte und rufsjubiläums viele Hände schütteln müssen, langfristigen Ostpolitik". Freitag, 13. und Cord Graf von Bothmer überreicht Erich die Menschen in den letzten Jahrhunderten zu denen auch die seiner ehemaligen Schul• Sonnabend, 14. Mai Frühjahrstagung „Der Pfeiffer (links) den Angerburger Literatur• das Land gestaltet haben. kameraden aus der Heimat gehören. deutsche Weg von Berlin nach Pankow und preis Foto Frank Milthaler Christine Felchner Heinrich Hildebrandt Bonn" — Gründe und Hintergründe der deut• schen Teilung. 21. Juni, Professor Dr. Ernst Nittner „Die Prager Universität — Spiegel der deutsch-tschechischen Nachbarschaft". 12. Gerechtigkeit und Verständigung erforderlich Juli, Charlotte E. Zernik „Erinnerungen an die Reichskristallnacht". Die Vorträge und Veran• LO-Bundesgeschäftsführer Rolf-Dieter Carl sprach zum Tag der Heimat bei der Kreisgemeinschaft Ebenrode staltungen finden in aller Regel Dienstags im Spiegel- bzw. Hürthsaal des Kolpinghauses zu Winsen (Luhe) — Nach einer Kranznieder• ten Stadthalle in Winsen mat als Selbstbehauptung haben auch wir Ingolstadt statt und beginnen jeweils um 20 legung am Ehrenmal eröffnete Kreisvertreter an der Luhe die Feier• Deutschen einen Anspruch, denn jedes Volk Uhr. Dietrich von Lenski-Kattenau in der überfüll- stunde anläßlich des will leben und überleben, und zwar leben in Hauptkreistreffens der Einheit und Freiheit, leben in freier Selbstbe• Kreisgemeinschaft Eben• stimmung." rode (Stallupönen). Pilze in Ostpreußen voller Strahlen Ein freies und geeintes Europa könne es aber Im Mittelpunkt der nur mit einem auf friedlichem Weg wiederver• Lebensmittelüberwachung hat hohe Becquerel-Werte gemessen Feier stand der Festvor• einten Gesamtdeutschland geben. Das dies• trag des Bundesge• jährige übergreifende Motto zum „Tag der Kollmar — Von seiner zweiten Urlaubsrei• Becquerel Cäsium Cäsium Natur- Summe pro kg 134 137 liches schäftsführers der Lands• Heimat": „Verantwortung für Deutschland — se nach Masuren zurück, entschloß sich Hans- Kalium 40 mannschaft Ostpreußen, Verantwortung für Europa" drücke dies deut• Heinrich Timmann, die ihm geschenkten Pilze 49,4 Rolf-Dieter Carl, dessen Rede unter dem lich aus. Zur Sicherung des Friedens gehöre einmal einer genauen Untersuchung zu unter• sauer 194 611 eingelegte Motto „Treue zu Deutschland" mit starkem eine auf Gerechtigkeit aufgebaute Verständi• ziehen, um noch bestehende Gefahren der von Mischpilze Applaus aufgenommen wurde. Seit nun schon gung. Gewaltverzicht sei selbstverständlich. Tschernobyl ausgegangenen Radioaktivität getrock• 1110 3840 1030 42 Jahren verwehre man den Ostpreußen das aufzudecken. Masuren hatte bekanntlich er• nete Recht auf ihre angestammte Heimat, auf ihren Mitgestaltet wurde die Feierstunde vom heblich unter den Auswirkungen der Tscher• Birkenpilze Lebensraum, einen Lebensraum, in dem Deut• Frauenchor Nordheide, Marxen (Auetal), nobyl-Katastrophe gelitten. getrock• 3990 13700 862 sche seit fast acht Jahrhunderten gesiedelt unter der Leitung von Mathilde Jauche; von nete Gertrud Funkat, geb. Skibbe, mit einem beein - Mischpilze haben, so der Referent. Bei der Vertreibung Er gab daher vier Proben verschiedener habe man den Heimatvertriebenen nicht ein• druckenden Vortrag von Agnes Miegels Ge• getrock• 5990 19400 1300 dicht „Mutter Ostpreußen"; von Anja Man- Pilze im Kreisveterinäramt des Kreises Stein• nete mal die Zeit der Totenehrung gegeben. burg in Itzehoe ab und bat dessen Leiter Dr. Maronen leitner-Wellmer, die das Wort der Jugend Odefey, diese Proben im Rahmen der Lebens• Umgerech• Am „Tag der Heimat" sei der Blick der Ver• sprach und von Andrea Wolf am Flügel mit net auf fünf Stücken von Robert Schumann. mittelüberwachung auf Radioaktivität unter• Frisch• triebenen in besonderer Weise auf ihre Hei• suchen zu lassen. gewicht: mat gerichtet, doch — so hob Carl hervor — Grüße des Landkreises Harburg (Patenkr „wenn es um unsere Heimat geht, dann geht es der Schloßberger) überbrachte Oberkreis Dr. Odefey zeigte sich sehr interessiert und Birkenpilze 110 384 103 597 beq schickte die Proben zur Untersuchung an die uns alle an". Auch junge Menschen bekennen rektor Hans Joachim Rohrs. Heinz Buchhc : Mischpilze 399 1370 86 1855 beq sich immer mehr zu dem kulturellen, politi• sprach Grußworte der Kreisgemeinsch zuständige Stelle im nahe gelegenen Kern• Maronen 599 1940 130 2669 beq kraftwerk Brokdorf. Nach einer Woche bekam schen und geschichtlichen Erbe der Mittel-, Schloßberg (Pillkallen). Das Kalium 40 befindet sich als natürliches Ost-, Sudeten- und Südostdeutschen. Das Timmann die Ergebnisse. Seine Befürchtun• Element immer im Boden und man könnte es Der Kreisvertreter der Kreisgemeinsc friedvolle Hinarbeiten auf eine Wiederver• Ebenrode, Dietrich von Lenski-KaiU gen wurden nicht nur bestätigt, sondern noch als natürliche Belastung auslegen. einigung unter Einbeziehung sämtlicher deut• dankte besonders der Stadt Winsen, w^ weit übertroffen. Hans-Heinrich Timmann sah auf seinen schen Ostgebiete sei eine Aufgabe aller Deut• reits vor einem Jahr eine Heimatstube eing. Folgende Ergebnisse liegen vor (die Meßzeit Fahrten überall Pilzesammler, die zusätzliche schen aus Liebe zur Nation, aus Treue zu pro Probe betrug 1000 Sekunden): Die empfoh• Nahrung für den Winter beschafften. Auch an Deutschland. richtet wurde, die — wie der stellvertretende Kreisvertreter Paul Heinacher bei der Eröf lene Toleranzgrenze liegt bei 600 Becque- den Straßen wurden Pilze zum Verkauf ange• „Wir, die deutsche Nation, wir lassen uns nung hervorhob — „ein Ort der Orier» rel/kg. Die Halbzeit werte: Cäsium 134 (Cs) boten. Es ist zu befürchten, daß die Bevölke• aber nicht von unserer sittlichen, geistigen, der Rückerinnerung, aber auch dei MJ zerfällt nach 2 Jahren und Cäsium 137 nach 30 rung über die Gefahren der radioaktiven Bela• kulturellen und geschichtlichen Gemeinsam• sein soll". Die Heimatstube ist ständig zu be• Jahren. Da die Pilze getrocknet waren, d. h. nur stungen nicht informiert ist. Landsleute, die nach Ostpreußen reisen, keit trennen. Kultur und Geschichte einer Na• sichtigen und zeigt Erinnerungsstücke aus der ein Zehntel ihres Frischgewichts hatten, muß tion über Jahrhunderte hinweg gelebt, ma• Heimat sowie Dokumente zur Darstellung des man, um die Werte der Frischpilze zu ermit• kann er daher nur warnen: Vorsicht. Mögen die Pilze noch so verlockend aussehen, sie chen keinen Halt an Mauer, Todesstreifen und ostpreußischen Heimatkreises. teln/etwa 10 Prozent der Werte der getrockne• Stacheldraht. Auf dieses Bekenntnis zur Hei• Cornelia Littek ten Pilze annehmen. strahlen! ht Reportage

Mitteldeutschland: Kösener Begegnungen anno 1987 Reise in einen traditionellen Ort des studentischen Verbindungswesens

VON Dr. ALBRECHT JEBENS

Im thüringischen Kurort Bad Kosen, unweit von Naumburg/Saale und den beiden bekannten Burgen Rudelsburg und Saaleck gelegen, wurde 1856 der noch heute bestehende Studentenverband von Corpsstudenten »Kösener Se• nioren Convents Verband" (KSCV) gegründet Vorläufer dieses Verbands reichen bis 1848, seit sich die Corpsstudenten der Universitäten Leipzig, Jena 82 Jahre alt: Tafel zum Gedenken an das 50jährige Bestehen des und Halle hier jeweils zu Pfingsten trafen. Der KSCV führte jedes Jahr zu Kösener SC im alten Tagungslokal Pfingsten bis 1935 hier dann seine „Kösener Congresse11 durch; und im Juni 1944 wurde der Ort sogar Schauplatz einer versuchten Neugründung des von Jochen Gericke, auf S. 20: „Reaktionäre errichteten, flachgedeckten Konsum-Groß• KSCV, was wegen des totalen Kriegs und der Niederlage jedoch nur eine Epi• Studentenkreise aus Adel und Großbourgeoi• markt. Zunächst statten wir dem alten Kon• sode blieb. Nach Kriegsende gab es für den KSCV im Gebiet der damaligen greßlokal einen Besuch ab, doch es ist ver• sie hatten 1856 im damaligen Kurhaus ,Zum sowjetischen Besatzungszone natürlich nicht die Möglichkeit einer Neugrün• schlossen. Also halten wir uns an der Saale ent• Mutigen Ritter' den .Kösener SC, eine un• dung, so daß seitdem die Kösener Congresse in Würzburg abgehalten werden. lang, die hier zum Wehr gestaut ist. Dabei ge• rühmliche Studentenvereinigung gegründet. Der Autor ist in den 70er Jahren in Tübingen beim Kösener Corps Franconia langen wir an die Längs- und Rückseite des Villen wurden gebaut, Produktionsbetriebe entstanden am Rande des Kurorts. Die damals akUv gewesen und schildert nachstehend seine Eindrücke einer Reise, die er „Mutigen Ritters", ein Bild des Jammers und herrschende Klasse hatte Bad Kosen mit Be• zusammen mit seiner Frau im Sommer 1987 u. a. nach Bad Kosen und das dazu• zugleich des Wunders, weil die angerosteten schlag belegt..." gehörige Schulpforta unternahm, und zwar aus dem Blickwinkel seiner Mit• Stützen das Gebäude noch zu tragen vermö• gen. Das Standbild des „Mutigen Ritters", frü• Jetzt hat angeblich das Volk in Bad Kosen gliedschaft im Kösener Senioren Convents-Verband. Die Fahrt beginnt in das Sagen; die Lieblichkeit und Vornehmheit Naumburg/Saale: her am Gebäude angebracht, haben unduld• same Hände entfernt, und verrottete, feuchte kultivierten Lebens von damals sind einem all• Mauerteile künden nicht gerade von besseren täglichen Grau gewichen. Es ist nicht nur das Zeiten. Beim besten Willen kann ich mir kaum Wetter, das diesen Eindruck verstärkt ver• vorstellen, wie hier einmal gepflegte Herr• mittelt, es sind vielmehr die langweiligen, ärm• ei diesigem Regenwetter brechen wir mit chenen Charme besser vorbereitend auf das schaften gekurt haben sollen, von den Stür• lichen Geschäfte, die ausgefahrenen Straßen, dem Wagen von Naumburg auf, passie• Jenseits als die akkurat geschniegelten, gera• mer- und zipfeltragenden Studenten gar nicht die tristen Häuserfronten. Jeglicher Schick ist Bren das alte KPD-Arbeiterlokal „Goldner dezu aseptischen Begräbnislandschaften von so alter Tage ganz abgesehen. geschwunden. Wir laufen den ganzen Ort ab, Hahn" am Salztor, zockeln gemütlich an der Stuttgart oder Hamburg, welche die Zeit und Bis zum Gradierwerk, dessen Mitte seit über kehren sehr preiswert in zwei Lokalen zum backsteinbewehrten, hochgiebeligen alten die Vergänglichkeit aufheben. Ein Grabstein einem Jahr eingebrochen ist, schlendern wir Mittagessen und Kaffee ein und haben noch Kadettenanstalt aus Kaisers Zeiten — später von 1870 kündet hier sogar von einer im bibli• dann wieder retour. Denn am Kunstgestänge das Vergnügen, den erst kürzlich eingerichte• Napola—vorbei, an der heute Jemeniten und schen Alter von 102 Jahren verstorbenen adli• der Sole hat das „Romanische Haus" meine ten Tierpark zu bewundern. Eine rechte Au• Äthiopier zu Offizieren gedrillt werden und gen Dame. Wenn das kein Wink der Ewigkeit Aufmerksamkeit erweckt, und zusammen mit genweide ist der: farbenprächtige Pfauen, Pa• rollen dann, durch den kleinen Vorort Almrich ist? So verfallen und still Kirche und Grablege einer Erfurter Schulklasse, für die das Museum pageien, putzige Waschbären und quirlige hindurch, auf regennasser Chaussee Schul• aber auch sind, so prangt doch unübersehbar pforta entgegen. am Portal des alten Gotteshauses die weiß• Schulpforta — auch Pforta oder Pforte ge• blaue Raute des Denkmalschutzes, das UNO- „Reaktionäre Studentenkreise aus Adel und Großbourgeoisie" nannt — war von 1132 bis 1540 Zisterzienser• Zeichen für den Schutz internationaler Kul• kloster, ist also ganz im gotischen Stil erbaut turdenkmäler. extra geöffnet wird — denn um nichts anderes Affen sorgen für Leben und Amüsement — und wurde nach der Säkularisation des Klo• Wir sprechen die alte Frau am Ausgang auf handelt es sich bei diesem frisch renovierten und sogar ein Königstiger und ein gewaltiger sters 1543 von Moritz von Sachsen in eine Für• den schlechten Zustand von Kirche und Gebäude — schlüpfen wir hinein und lernen Braunbär gebieten Respekt. stenschule umgewandelt, die später zu einer Friedhof an. „Berlin, alles ist in Berlin", antwor• Bad Kosen nun von anderer Seite kennen als Wir beschließen den Kösener Tag im einzi• elitären, humanistischen Internatsschule aus• tet sie und meint damit die staatlichen Baufir• lediglich aus dem Blickwinkel corpsstudenti• gen großen „Volksbücherladen" der Stadt, gebaut wurde. Heute ist sie als Erweiterte men, die schon seit Jahren überall aus der Pr o- scher Historie. unweit der Stadtkirche. Das Angebot an Lite• Oberschule (EOS) mit angeschlossenem In• Das Romanische Haus, erstmal 1138 ur• ratur ist reichhaltig und gut, vor allem was ternat nicht mehr herausgehoben vor den an• kundlich erwähnt, gehörte ursprünglich als Kinderbücher, Klassiker und Bildbände an• deren Schulen des Landes. Ist eine Besichti• Wirtschaftshof zum Zisterzienserkloster Pfor• geht. Ich finde einen kostbaren Bildband über gung möglich? Eine freundliche, alte Frau an ta. Nach der Säkularisierung des Klosters ging die Kunst des alten Afghanistan, aber leider der Pforte gestattet uns einen Rundgang durch das Gebäude in den Besitz der Stadt über und nicht eine einzige Schrift über Bad Kosen, über das Schulgelände, das wir durch das mit diente als Kohlenlager für die städtischen die hier in der Nähe befindlichen Burgen Saal• schwarz-rot-goldenen Fahnen geschmückte Kurbetriebe. 1953 wurde in ihm das Kösener eck und Rudelsburg und — natürlich — auch Portal betreten. Der dunkelgrüne Fischteich, Museum eingerichtet und gegenwärtig wer• kein noch so kleines Traktätchen über den die hochaufragenden Gebäude und kunstvoll den im Hof Kunstausstellungen gezeigt. „Weltkriege-entfesselnden reaktionären" Kö• Kosen ist als Flößerstadt und später als Sol• sener SC. bad gleichermaßen bedeutend geworden; es Bad Kosen anno 1987 — der Ort könnte Der Wink der Ewigkeit haben sich — ähnlich wie in Tübingen — auch nicht nur Farbe an den Häuserwänden und in hier „Jockele sperr"-Situationen abgespielt. den Auslagen der Geschäfte sowie ein gepfleg• in Stein gemeißelte Ritter- und Mönchsfigu• Schon 1168 wurde von den Laienbrüdern des tes Publikum vertragen, sondern wieder Cou• ren lassen eine Ahnung von großer Geistestra• Klosters Pforta das erste Saalewehr errichtet; leur ganz bestimmter Art. Diese ist hier noch dition aufkommen. Fichte, Klopstock, Nietz• 1180 folgte die Wehrmühle und 1154 bereits nicht vergessen, denn wie sagte mir eine Post• sche und Ranke — um nur die bedeutendsten die Anlage von Weinbergen. Doch so gegen- kartenverkäuferin doch: „Die Studenten da• Schüler zu nennen — wurden hier als junge mals mit ihren bunten Mützen und Bändern, ja Menschen mit dem humanistischen Bildungs• das waren noch Zeiten! Gepflegte Herrschaf• gut vertraut gemacht; eine Aufgabe, die heute Einseitig in der Darstellung ten waren's. Das freut mich aber, daß es die das Internat Meinerzhagen in Nordrhein- noch .drüben' bei Ihnen gibt!" Westfalen in der Tradition von Schulpforte Wer weiß, vielleicht wird in gar nicht so fer• wahrnimmt. ständlich und anschauungsreich die mittelal• ner Zukunft die graue und rote Einheitsfarbe in Aber auch das heutige Pforte ist lebendig; terliche Geschichte Kösens auch dargestellt Bad Kosen — und nicht nur dort — doch wie• aus den Fenstern der spitzgiebeligen Gebäude wird, so sehr treibt mich doch die Suche nach der der Vielfalt der Couleur weichen! klingt uns das Lachen und Lärmen von Schü• der Geschichtsdarstellung des hier 1848 ge• lern und Schülerinnen entgegen, aus einem gründeten Kösener Senioren Convents Ver• Fenster lugt man neugierig auf uns hinab. Eini• bandes durch die Ausstellung. Im ersten Stock ge entgegenkommende Schüler grüßen uns des Museums finde ich schließlich das 19. Jahr• sogar, vielleicht in der Annahme, da kämen Die Kirche des ehemaligen Zisterzienser• hundert und die Gegenwart dargestellt; zu• neue Lehrer? Nur ein kleines Zeichen will mir klosters St. Marlen zur Pforte (Schulpforta) nächst über den Ausbau Kösens zu einem So• das scheinen, aber es beeindruckt mich doch verfällt zusehends lebad durch den bedeutenden Bergingenieur als Zeichen wohl gar nicht so schlechter Erzie• Gottfried Borlach, dessen eingefallenes Grab hung. vinz abgezogen worden sind, um die Haupt• wir vorher in Schulpforte gesehen hatten. Bald hat uns die ehemalige Klosterkirche stadt Berlin zu ihrem 750. Geburtstag wieder• Doch dann schließlich finde ich auch eine aus dem 13. Jahrhundert in ihren Bann gezo• herzustellen. „Wir müssen warten", fügt sie mit für den „Kösener" reservierte Wand, wirklich gen; hochaufstrebende gotische Pfeiler und einem Ausdruck von Trauer und Enttäu• kümmerlich und so offensichtlich einseitig in der charakteristische Dachreiter der Zister• schung, aber auch Gleichgültigkeit, hinzu. der Darstellung. Da prangt ein großes Schwarz- zienser sind Zeugen hoher Kultur. Doch fest „Wie lange denn wohl?" — „Nun, das kann Weiß-Photo mit abstoßenden, dicken Offi• verrammelte Türen, blinde und geborstene man bei uns nie sagen..." zieren und Korporationsstudenten an der Scheiben und Berge von Unrat künden von Die schwarzglänzende Asphaltstraße führt Wand. Darunter der Text, daß „solche Kräfte einem verlassenen, verfallenden Gotteshaus, uns von Pforte, den Wald entlang, weiter nach das deutsche Volk in zwei Weltkriege getrie• künden eben davon, daß die „sozialistische Kosen; links bleibt der große sowjetische ben hätten". Welche Macht doch dem Kösener Schule" der Gegenwart glaubt, ohne das Wort Truppenübungsplatz liegen, auf dem einige SC zugebilligt wird, bemerkenswert — aber Gottes auskommen zu können. Kleine Büsche Lastwagen herumkurven, eine Tankstelle wird vor allem platt und dumm! Darunter hängt ein und Bäumchen zwängen sich sogar aus klaf• noch passiert, und dann kündet das gelbe von Motten und Rost verblichener und zer• fenden Pfeilern dem trüben, regennassen Tag Ortsschild „Bad Kosen" davon, daß wir im alten fressener Schläger — die Couleur ist nicht entgegen; schmutzig und verdreckt starren die Mekka der Corpsstudenten angekommen mehr zu erkennen — und darunter ein großes Mauern und aus zerspellten Dachrinnen tröp• sind. Messingschild, das der VAC zum 50jährigen felt der Regen entlang der Pfeiler ins von üppi• Dieses Ortsschild mit seinem so vertrauten Bestehen des Kösener SC am „Mutigen Ritter" gem Grün bedeckte Erdreich. Viele alte Grab• Namen vermittelt ein Stückchen Heimat, hatte anbringen lassen, was nun auch schon steine, meist verrottet und windschief, ducken auch wenn seit 50 Jahren hier kein Kösener wieder 82 Jahre zurückliegt. sich im Schatten des toten Gotteshauses, doch Kongreß mehr stattgefunden hat. Gegenüber Zur Geschichte unseres Verbandes heißt es hin und wieder ist auch ein gepflegtes Grab dem ehemaligen Kurhaus „Zum Mutigen Rit• in der Broschüre über das Romanische Haus dabei. Ein sterbender, trauriger Friedhof — ter", als Gasthof schon 1680 errichtet, heute 1983 in dritter Auflage von den Museen der u«« »m8e5 KSCV-Tagungslokal „Zum Mo- gewiß, und dennoch ist er mit seinem verbli• Sanatorium, parken wir — direkt vor dem neu- Stadt Bad Kosen herausgegeben, aus der Feder «gen Ritter- ist heute das Sanatorium „Ernst inaimann" untergebracht