Gemeinderat Vitznau

P3.01 Erlass einer Planungszone nach Art. 27 RPG und §§ 81 ff PBG für die Bauge- biete Schwanden und Teufibalm, Gemeinde Vitznau

Sachverhalt

1. Der Gemeinderat hat mit Schreiben vom 14. Juni 2013 die von der Ortsplanungs- kommission Vitznau gesamthaft revidierte Richt- und Nutzungsplanung dem Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement des Kantons Luzern zur Vorprüfung unterbrei- tet. Im Vorprüfungsbericht vom 16. Oktober 2013 (Eingang 25. Oktober 2013) nimmt das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement des Kantons Luzern dazu ausführlich Stellung.

2. Der Gemeinderat hat am 28. September 2010 das Siedlungsleitbild verabschiedet. Die Dienststelle rawi hat sich im Nachgang mit der Stellungnahme vom 4. Februar 2011 dahingehend geäussert, dass die im Leitbild definierten Zielrichtungen eines qualitativen Wachstums, welches das Orts- und Landschaftsbild respektiert und so die zentrale Tourismuspositionierung stärkt, begrüsst. In diesem Sinne werden sei- tens des Kantons auch die Absichten, insbesondere den Dorfkern weiter zu entwi- ckeln und zu verdichten, positiv gewertet.

3. Das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement des Kantons Luzern hält in seinem Vorprüfungsbericht vom 16. Oktober 2013 unter anderem folgendes fest:

3.1 Zur Entwicklungsstrategie wird im erwähnten Vorprüfungsbericht unter Ziffer 1.5 auf- geführt, dass die Gemeinde Vitznau gemäss Bauzonenstatistik über grosse vorhan- dene Bauzonenkapazitäten verfüge, welches ein grosses Wachstum innerhalb des heute bestehenden Siedlungsgebietes zulasse. Vitznau weise in den letzten 15 Jah- ren durchschnittlich eine jährliche Wachstumsrate von 0.9 Prozent und somit eine jährliche Zunahme von durchschnittlich 9 Einwohnern innerhalb der Bauzonen auf (Bst. B. Ziffer 1.1). Der Kanton gehe für die Gemeinde Vitznau aber von einem Wachstum unter dem aktuellen durchschnittlich jährlichen kantonalen Wachstum von 0.7 Prozent aus (Bst. B. Ziffer 1.5).

3.2 Die Gemeinde Vitznau weise eine verzettelte Siedlungsstruktur auf. Es bestehen verschiedene periphere, teilweise schlecht erschlossene Baugebiete wie beispiels- weise Teufibalm, Mittler- und Unterschwanden. Eine Entwicklung in diese Gebiete sei im Sinne einer kompakten Siedlungsstruktur und der klaren Trennung zwischen Siedlung und Landschaft nicht erwünscht (Bst. B. Ziffer 1.6).

3.3 Die von der Ortsplanungskommission revidierten und dem Kanton zur Vorprüfung eingereichten Planungsunterlagen sehen für das Gebiet Schwanden anstelle der eingeschossigen Wohnzone eine Umzonung in die Zone „Wohnen in der Landschaft A“ und für das Gebiet Teufibalm anstelle der eingeschossigen Wohnzone eine Um- zonung in die Zone „Wohnen in der Landschaft B“ vor. Im Vorprüfungsbericht hält der Kanton unter Bst. B. Ziffer 3.3 dazu u.a. folgendes fest:

3.3.1 Hier würden sehr tiefe Kennwerte gewählt, welche zu sehr geringen Bebauungs- dichten führten und dementsprechend kaum mit dem Grundsatz der haushälteri- schen Bodennutzung vereinbar seien.

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3.3.2 Die Bebauung dieser beiden Gebiete sei im Zusammenhang mit den Kapazitätsre- serven der Gemeinde kritisch zu beurteilen.

3.3.3 Beide Gebiete d.h. Schwanden und Teufibalm liegen abseits der Hauptsiedlungsge- biete, sind landschaftlich exponiert, mit grossen schwierigen Erschliessungsproble- men verbunden und nur eingeschränkt sinnvoll baulich nutzbar.

3.3.4 Seit der Einzonung im Jahre 1984 habe hier eine sehr geringe Entwicklung stattge- funden. Das sei ein weiteres Indiz für die Unzweckmässigkeit dieser Bauzonen.

3.3.5 Darüber hinaus geht der Kanton davon aus, dass in diesen Gebieten die heutigen Wohnansprüche nicht mehr vollumfänglich befriedigt werden könnten und somit eine Nachfrage weiterhin kaum vorhanden sein werde.

3.3.6 Der Kanton kommt im Vorprüfungsbericht vom 16. Oktober 2013 zum Schluss, dass auf eine Umzonung gemäss vorgelegten Planungsunterlagen zu verzichten sei. Aus heutiger Sicht hält er fest, dass eine Überbauung dieser peripheren und grösstenteils unüberbauten Bauzonen mit einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Ent- wicklung der Gemeinde Vitznau nicht vereinbar sei.

3.3.7 Der Kanton beantragt - in Übereinstimmung mit dem Gemeindeverband LuzernPlus - in den Gebieten Schwanden und Teufibalm die Auszonung der unüberbauten Ge- biete sowie der Gebiete, die noch von landwirtschaftlichen Bauten geprägt werden. Es sei zudem zu prüfen, ob die verbleibenden überbauten Gebiete nicht mehr als Wohnzonen, sondern als Weilerzonen bezeichnet und entsprechend umgezont wer- den sollten.

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4. Die Ortsplanungskommission hat an der Sitzung vom 12. November 2013 die ge- schilderte Sachlage thematisiert und sich für den Erlass einer Planungszone in den Baugebieten Schwanden und Teufibalm ausgesprochen. Aufgrund der vorliegenden Ausführungen hat der Gemeinderat an der Sitzung vom 13. November 2013 das weitere Vorgehen in der Frage der künftigen Zonenausgestaltung in den Baugebie- ten Schwanden und Teufibalm eingehend beraten. Er gelangt dabei ebenfalls zum Schluss, für die Baugebiete Schwanden und Teufibalm eine Planungszone zu erlas- sen.

Erwägungen

1. Gemäss § 82 PBG kann die Gemeinde für genau bezeichnete Gebiete der Ge- meinde Planungszonen bestimmen. Im vorliegenden Fall ist der Gemeinderat Vitz- nau für den Erlass einer Planungszone zuständig.

2. Gemäss Art. 27 RPG bezeichnet die Planungszone ein Gebiet, in dem Nutzungs- pläne erlassen oder geändert werden müssen. Die Planungszone wird von einer Be- hörde erlassen und ist sofort mit deren Erlass rechtswirksam. In einem mit Planungs- zone bezeichneten Gebiet darf nichts unternommen werden, das die (zukünftige) Nutzungsplanung präjudizieren oder erschweren könnte.

Die Planungszone dient somit der Sicherstellung der Nutzungsplanung. Sie stellt eine vorsorgliche, sichernde Massnahme dar und verschafft dem im Entstehen be- griffenen Nutzungsplan eine entsprechende Vorwirkung. Mit der Bestimmung der Planungszone sind zugleich die provisorischen Bau- und Nutzungsvorschriften fest- zulegen (§ 81 Absatz 1 und 2 PBG).

4 Zusammenfassend ist daher festzuhalten, dass die Planungszone der Sicherung der geplanten Nutzungsänderung dient, insbesondere der Bewahrung der Planungs- und Entscheidungsfreiheit der Behörde, die nicht durch Vorhaben, die den Planungsab- sichten widersprechen, beeinträchtigt werden soll.

3. Für den Erlass einer Anordnung der Planungszone ist eine Absicht der Behörde, eine bestehende planerische Ordnung abzuändern, notwendig. An die Konkretheit der Absicht ist kein strenger Massstab anzulegen; eine „einigermassen konkretisierte Absicht“ genügt. Ziel ist es, die Entscheidungsfreiheit der Planungsbehörde zu si- chern. Dementsprechend dürfen die Anordnungen an den Erlass einer Planungszone nicht allzu hoch angesetzt werden (BGE 113 Ia 362 E. 2a/bb). Für den Erlass einer Planungszone wird vorausgesetzt, dass sich neue Verhältnisse ergeben haben (Art. 21 Abs. 2 RPG).

3.1 Der Gemeinderat sieht in der Eingabe zur Vorprüfung an den Kanton vom 14. Juni 2013 vor, das Baugebiet Schwanden anstelle der eingeschossigen Wohnzone in die Zone „Wohnen in der Landschaft A“ und das Baugebiet Teufibalm anstelle der ein- geschossigen Wohnzone in die Zone „Wohnen in der Landschaft B“ umzuzonen.

Das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement des Kantons Luzern hingegen be- antragt im Vorprüfungsbericht vom 16. Oktober 2013 - in Übereinstimmung mit dem Gemeindeverband LuzernPlus – im Baugebiet Schwanden und Teufibalm die Aus- zonung der unüberbauten Gebiete sowie der Gebiete, die noch von landwirtschaftli- chen Bauten geprägt werden. Es sei zudem zu prüfen, ob die verbleibenden über- bauten Gebiete nicht mehr als Wohnzonen, sondern als Weilerzonen bezeichnet und entsprechend umgezont werden können (Bst. B. Ziffer 3.3).

3.2 Sowohl die Ortsplanungskommission als auch der Gemeinderat haben den kanto- nalen Vorprüfungsbericht eingehend beraten und dabei insbesondere auch die Frage einer Planungszone für die Baugebiete Schwanden und Teufibalm sorgfältig beur-

5 teilt. Die Baugebiete Schwanden und Teufibalm liegen abseits der Hauptsiedlungs- gebiete, sind landschaftlich exponiert, mit grossen schwierigen Erschliessungsprob- lemen verbunden (insbesondere das Baugebiet Schwanden) und nur eingeschränkt sinnvoll baulich nutzbar.

Es wird festgestellt, dass die von der Ortsplanungskommission und vom Gemeinde- rat vorgeschlagenen „Zonen in der Landschaft A und B“ im Rahmen der Vorprüfung beim Kanton keine Zustimmung finden und nicht genehmigt werden. Es müssen da- her in den Baugebieten Schwanden und Teufibalm andere zonenrechtliche Voraus- setzungen geprüft werden.

Gestützt auf den kantonalen Vorprüfungsbericht und nach umfassender Abwägung aller Vor- und Nachteile gelangt der Gemeinderat zum Schluss, dass die Vorausset- zungen für den Erlass einer Planungszone für die Baugebiete Schwanden und Teufi- balm gegeben sind.

3.3 Mit der Planungszone für die Baugebiete Schwanden und Teufibalm will der Ge- meinderat sicherstellen, dass bis zur definitiven Vorlage der künftigen Nutzungspla- nung für diese Gebiete keine den kantonalen Vorgaben zuwiderlaufende Siedlungs- entwicklung stattfindet.

Während der Planungszone ist die gesamte Zonenfestlegung und die komplexe Er- schliessung für die Gebiete Schwanden und Teufibalm zu beraten und festzulegen. Mit der Planungszone gewinnt der Gemeinderat Zeit, um die offenen Fragen wie die künftige Zonenausgestaltung und Erschliessung mit der notwendigen Tiefe klären zu können. Dadurch besteht auch die Möglichkeit, der restliche Teil der Ortsplanungsre- vision getrennt von der Fragestellung „Schwanden und Teufibalm“ zu bearbeiten.

3.4 Die Planungszone überlagert die heute geltenden Vorschriften. Es gelten beide Vor- schriften gleichzeitig, wobei jeweils die „strengere“ Bestimmung zur Anwendung kommt.

6 3.4.1 Während der Dauer der Planungszone gilt daher für die unüberbauten Grundstücke sowie für die Gebiete, die noch von landwirtschaftlichen Bauten geprägt werden, in den Bauzonen Schwanden und Teufibalm neu die Landwirtschaftszone 1 LW1 ge- mäss Art. 26 BZR der Gemeinde Vitznau.

Davon ausgenommen ist das unüberbaute Grundstück Nr. 601, Schwanden, Eigen- tümer Max Gut, . Mit Entscheid vom 17. April 2012 erteilte der Gemeinderat für dieses Grundstück die Baubewilligung zwecks Erstellung eines Wohnhauses. Diese Baubewilligung ist rechtskräftig. Aufgrund dieser Ausgangslage wird das Grundstück Nr. 601 von der Planungszone Schwanden ausgenommen. Es verbleibt vorerst in der eingeschossigen Wohnzone W1. Es handelt sich dabei um provisori- sche Bau- und Nutzungsvorschriften. Eine allfällig andere Zoneneinteilung wird im Rahmen der Erarbeitung des Nutzungsplans und des BZR beraten und bleibt daher ausdrücklich vorbehalten.

Bezüglich der örtlichen Abgrenzung wird auf den Plan „Planungszone Schwanden und Teufibalm“ verwiesen, der einen integrierenden Bestandteil dieses Erlasses bil- det.

3.4.2 Für die überbauten Grundstücke in den Bauzonen Schwanden und Teufibalm bleibt vorerst die eingeschossige Wohnzone W1 gemäss Art. 17 BZR und Art. 19 BZR der Gemeinde Vitznau weiterhin verbindlich.

Eine andere Zoneneinteilung wird im Rahmen der Erarbeitung des Nutzungsplans und des BZR beraten bzw. festgesetzt und bleibt daher ausdrücklich vorbehalten.

Bezüglich der örtlichen Abgrenzung wird auf den Plan „Planungszone Schwanden und Teufibalm“ verwiesen, der einen integrierenden Bestandteil dieses Erlasses bil- det.

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4. Die Planungszone erlischt, wenn nicht innert zwei Jahren seit der Planauflage nach § 84 der Nutzungsplan und die Bau- und Nutzungsvorschriften öffentlich aufgelegt werden (§ 83 Absatz 1 PBG). Die vorliegende Planungszone ist für die Dauer von zwei Jahren festzulegen. Die öffentliche Auflage der Planungszone erfolgt ab dem 25. November 2013. Sie dauert somit bis zum 24. November 2015. Der Regierungs- rat kann die Frist in begründeten Fällen um höchstens ein Jahr erstrecken, insbe- sondere wenn grössere planerische Arbeiten erforderlich sind.

5. Gemäss § 84 Absatz 2 PBG ist den betroffenen Grundeigentümern die Bestimmung der Planungszone mit dem Hinweis auf die Einsprachemöglichkeit während der Auf- lagefrist bekannt zu geben.

Von der Planungszone Schwanden und Teufibalm sind heute die Grundeigentümer von unüberbauten Grundstücken und von Grundstücken, die noch von landwirt- schaftlichen Bauten geprägt sind, betroffen. Sie werden im Sinne von § 84 Absatz 2 PBG den Erlass mittels eingeschriebener Post zugestellt erhalten.

Obwohl die Grundeigentümer von überbauten Grundstücken in den Baugebieten Schwanden und Teufibalm von der erwähnten Planungszone nicht direkt betroffen sind, erhalten diese den Erlass im Sinne einer transparenten Information zur Kennt- nisnahme.

Es wird festgestellt, dass die Angaben über die Eigentumsverhältnisse einzelner Grundstücke im Grundbuch teilweise nicht mit den aktuellen Verhältnissen (Eigentü- mer) übereinstimmen (z.B. fehlender Eintrag Erbgang oder Teilung). Bei der Ermitt- lung der Zustelladressen musste diesem Umstand Rechnung getragen werden. Es wird dabei auf die Zustellliste (Seite 14 und 15) verwiesen.

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Rechtsspruch

1. Erlass Planungszone Der Gemeinderat erlässt für die Baugebiete Schwanden und Teufibalm eine Pla- nungszone zwecks Sicherstellung der (künftigen) Nutzungsvorschriften im Sinne der Erwägungen.

2. Perimeter Planungszone Die Planungszone für die Baugebiete Schwanden und Teufibalm erstreckt sich ge- mäss Plan „Planungszone Schwanden und Teufibalm“ vom 13. November 2013, welcher einen integrierenden Bestandteil dieses Erlasses bildet, über folgenden Pe- rimeter:

2.1 Bauzone Schwanden Flächen und Grundstücke, die im Baugebiet Schwanden von der Planungszone be- troffen sind:

Grundstück Nr. Eigentümer Wohnort

238 Pfister Albert Erben Zürich 240 Zimmermann Franz Erben Vitznau 514 Rich-Güntzel Priska Vitznau 515 Bucher Herbert Aarburg 516 Portenier Helena Strängnäs (Schweden) 519 Villars Pierre und Irmgard Vitznau 528 Strähl Paul Laupersdorf 529 Lütolf Josef Cham 554 Pfister-Binder Rosa Erben Zürich 555 Pfister Albert Erben Zürich 556 Gross Klaus Grabs 557 Miteigentümer Güdel Alfred Erben Langenthal Miteigentümer Rast-Weise Edith Erben Luzern Grundstück Nr. Eigentümer Wohnort

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558 Klauser Ernst Erben Zürich 559 Pfister Albert Erben Zürich 560 Bucher Herbert Aarburg 572 Barth Stefan Sursee 593 Pro Zia Herrenlos Steinen 692 Marti Bruno Vitznau 693 Kaiser Martina Uitikon-Waldegg 704 Keller Heidi Vitznau 705 Keller Heidi Vitznau 706 Keller Heidi Vitznau 711 Miteigentümerinnen Haas Sabine, Obernau Steimer Manuela Emmenbrücke 712 Miteigentümerinnen Haas Sabine, Obernau Steimer Manuela Emmenbrücke Steinmann Marlen Tscherry Walburga Küssnacht 713 Miteigentümerinnen Haas Sabine, Obernau Steimer Manuela Emmenbrücke Steinmann Marlen Ebikon Tscherry Walburga Küssnacht

2.2 Bauzone Teufibalm Flächen und Grundstücke, die im Baugebiet Teufibalm von der Planungszone be- troffen sind:

Grundstück Nr. Eigentümer Wohnort/ Sitz der Gesellschaft

261 Korner Max 610 Plüss Jean-Daniel Vitznau 614 Käsern 4 AG Vitznau 615 Käsern 4 AG Vitznau 629 Korner Max Udligenswil

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3. Zonenvorschriften Schwanden und Teufibalm 3.1 Während der Dauer der Planungszone gilt für die unüberbauten Grundstücke sowie für die Gebiete, die noch von landwirtschaftlichen Bauten geprägt werden, in den Bauzonen Schwanden und Teufibalm neu die Landwirtschaftszone 1 LW1 gemäss Art. 26 BZR der Gemeinde Vitznau.

3.1.1 Im Sinne der Erwägungen ist das heute noch unüberbaute Grundstück Nr. 601, Schwanden, Eigentümer Max Gut, Weggis von dieser Planungszone ausgenommen und bleibt vorerst in der eingeschossigen Wohnzone W1. Eine allfällig andere Zo- neneinteilung wird im Rahmen der Erarbeitung des Nutzungsplans und des BZR festgelegt und bleibt daher ausdrücklich vorbehalten.

3.2 Für die überbauten Grundstücke in den Bauzonen Schwanden und Teufibalm bleibt vorerst die eingeschossige Wohnzone W1 gemäss Art. 17 BZR und Art. 19 BZR der Gemeinde Vitznau weiterhin verbindlich.

Eine andere Zoneneinteilung wird im Rahmen der Erarbeitung des Nutzungsplans und des BZR festgesetzt und bleibt daher ausdrücklich vorbehalten.

4. Dauer Die Planungszone wird ab 25. November 2013 für die Dauer von zwei Jahren d.h. bis zum 24. November 2015 festgelegt.

5. Öffentliche Auflage Dieser Erlass liegt ab dem 25. November 2013 während 30 Tagen, d.h. bis 24. Dezember 2013 auf der Gemeindekanzlei Vitznau während den ordentlichen Schalteröffnungszeiten öffentlich auf. Die zur Bestimmung der Planungszone mass-

11 gebenden Unterlagen (Plan „Planungszone Schwanden und Teufibalm“ und BZR- Vorschriften) werden mit der öffentlichen Auflage wirksam.

Die Grundlagen zur Planungszone Schwanden und Teufibalm vom 13. November 2013 sind zudem auf der Homepage www.vitznau.ch der Gemeinde Vitznau aufge- schaltet. Weiter wird die öffentliche Auflage auch im Luzerner Kantonsblatt und im Anschlagkasten der Gemeinde Vitznau publiziert.

6. Einsprachen Allfällige Einsprachen gegen die Planungszone sind innert der Auflagefrist mit einem Antrag und dessen Begründung schriftlich und im Doppel an den Gemeinderat Vitz- nau, 6354 Vitznau zu richten. Die Einspracheberechtigung richtet sich nach § 207 Abs. 1 des kantonalen Planungs- und Baugesetzes. Allfällige Einsprachen haben keine aufschiebende Wirkung.

7. Zustellung Den betroffenen Grundeigentümern wird die Bestimmung der Planungszone bekannt gegeben.

Der Erlass der Planungszone wird zusätzlich auch denjenigen Grundeigentümern zur Kenntnisnahme zugestellt, welche im Besitz von überbauten Grundstücken sind.

Die Zustellungen erfolgen mittels eingeschriebener Postsendung.

Vitznau, 13. November 2013

GEMEINDERAT VITZNAU

Ursula Fritschi Zimmermann Hansjörg Illi Vize-Gemeindepräsidentin Gemeindeschreiber

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Anhang 1 bis 4

Plan „Planungszone Schwanden und Teufibalm“ vom 13. November 2013 mit Le- gende (Anhang 1)

Auszug aus dem Bau- und Zonenreglement betreffend Art. 26 Landwirtschaftszone 1 LW1 (Anhang 2)

Auszug aus dem Bau- und Zonenreglement betreffend Art. 17 BZR und Art. 19 BZR eingeschossige Wohnzone W1 (Anhang 3)

öffentliche Publikation Erlass Planungszone (Anhang 4)

Postversand am: 21. November 2013

13 Zustellung an:

Von der Planungszone direkt betroffene Grundeigentümer im Gebiet Schwanden

Pfister-Binder Rosa Erben und Albert Pfister Erben: Pfister Charlotte, Wehrenbachhalde 66, 8053 Zürich Pfister Hans-Jürg, Hintere Etzelstrasse 3, 8810 Horgen Pfister Urs, Bodenackerstrasse 80, 8121 Benglen Weilenmann-Pfister Elisabeth, Wibichstrasse 6, 8037 Zürich

Zimmermann Franz Erben: Anderhub-Zimmermann Zita, Oberer Haldenweg 19, 6343 Rotkreuz Guillod-Zimmermann Ida, ch. d‘En-Perrey 18, 1616 Attalens Hürlimann-Zimmermann Brigitta, Obere Rainstrasse 30, 6345 Neuheim Zimmermann Benno, Wegscheide 2b, 6415 Zimmermann Leo, Unterschwanden 1, 6354 Vitznau Zimmermann Pia, Voltastrasse 127, 6056 Basel

Rich-Güntzel Priska, Mittlerschwanden 7, 6354 Vitznau

Bucher Herbert, Rütihof, 4663 Aarburg

Portenier Helena, Vreta 32, 64594 Strängnäs, Schweden

Villars Pierre und Irmgard, Unterschwanden 6, 6354 Vitznau

Strähl Paul, Brühlweg 300, 4712 Laupersdorf

Lütolf Josef, Feldstrasse 14, 6330 Cham

Gross Klaus, Im Forst 2508, 9472 Grabs

Güdel Alfred Erben: Güdel Rudolf, Mühleweg 1, 4500 Solothurn Josi-Güdel Katharina, Haslistrasse 16, 3752 Wimmis

Rast-Weise Edith Erben bzw. Baume-Rast Edith Erben und Rast Marlis Erben: Baume Ursula, Chemin du Clos 41, 1228 Plan-les-Ouates Baume Christine, Route de La-Chapelle 25f, 1212 Grand-Lancy Konrad-Rast Evelyn, Kreuzbuchstrasse 37, 6006 Luzern Rast Harold, Kreuzbuchstrasse 51, 6006 Luzern Rast Roland, Hintere Bergstrasse 30, 8942 Oberrieden

Klauser Ernst Erben: Frau Rosmarie Baumgartner, Turnerstrasse 24, 8006 Zürich Frau Hanna Klauser, Turnerstrasse 24, 8006 Zürich

Barth Stefan, Münchrütistrasse 15, 6210 Sursee

Pro Zia Herrenlos, Lauigasse 4, 6422 Steinen

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Marti Bruno, Unterschwanden 7, 6354 Vitznau

Kaiser Martina, Allmendstrasse 30, 8142 Uitikon Waldegg

Keller Heidi, Tschuoppisweg 3, 6354 Vitznau

Haas Sabine, Hubel 159, 6012 Obernau Steimer Manuela, Waldstrasse 5, 6020 Emmenbrücke Steinmann Marlen, Hartenfelsweg 8, 6030 Ebikon Tscherry Walburga, Bahnhofstrasse 14, 6403 Küssnacht

Von der Planungszone nicht direkt betroffene Grundeigentümer im Gebiet Schwanden

Rigi Bahnen AG, Postfach 162, 6354 Vitznau Frau Annemarie Held-Burgstaller, alte Winterthurerstrasse 90, 8309 Nürensdorf Frau Margrit Baer, Mittlerschwanden 5, 6354 Vitznau Herr Bruno Dietziker, Seebahnstrasse 257, 8004 Zürich Frau Belina Gehrig-Zobrist, Schürmattstrasse 17a, 5627 Besenbüren Herr Oskar Müller, Brunnmattstrasse 1, 8103 Unterengstringen Herr Werner Rütimann, Hinterdorfstrasse 12, 8422 Pfungen Frau Maja Gross, Ackersteinstrasse 120, 8049 Zürich Herr und Frau Max und Johanna Gut, Ahornweg 15, 6353 Weggis Frau Susanna Weisskopf-Haug, Hintere Grundstrasse 24, 8320 Fehraltdorf Herr Erwin Nigg, Luzernerstrasse 56, 6330 Cham Herr und Frau Joachim und Annemarie Murmann, Im Sträler 40, 8047 Zürich Herr und Frau Felix und Ani Ziegler, Altenweg 8, 8142 Uitikon Waldegg Frau Michèlle Wirz, Mittlerschwanden 17, 6354 Vitznau Herr Alain Blumer, Mittlerschwanden 19, 6354 Vitznau

Von der Planungszone direkt betroffene Grundeigentümer im Gebiet Teufibalm

Herr Max Korner, Haasenbergstrasse 15, 6044 Udligenswil Herr Jean-Daniel Plüss, Teufibalm 6, 6354 Vitznau Käsern 4 AG, Seestrasse 104, 6354 Vitznau

Von der Planungszone nicht direkt betroffene Grundeigentümer im Gebiet Teufibalm

Frau Maja Settele, Teufibalm 1, 6354 Vitznau Frau Maria Pia Forster Säuberli, Teufibalm 2, 6354 Vitznau Herr Josef Zimmermann, Teufibalm 3, 6354 Vitznau Frau Andrea Glanzmann und Herr Matthias Nüssli, Teufibalm 4, 6354 Vitznau

Herr Franz Hess, Rechtsanwalt, Kirchweg 16, 6048 (zur Kenntnisnahme)

15 Anhang 1 zum Erlass der Planungszone vom 13. November 2013 des Gemeinderates Vitznau:

Plan (Perimeter) „Planungszone Schwanden und Teufibalm“, Gemeinde Vitznau

Ausschnitt aus dem rechtsgültigen Zonenplan Vitznau (letzte Anpassung: RRE Nr. 183 vom 2. März 2010, Teilzonenplan Unter Altdorf) mit der Planungszone Schwanden und Teufibalm

Vitznau, 13. November 2013 GEMEINDERAT VITZNAU

Ursula Fritschi Zimmermann Hansjörg Illi Vize-Gemeindepräsidentin Gemeindeschreiber

16 Anhang 2 zum Erlass der Planungszone vom 13. November 2013 des Gemeinderates Vitznau:

Auszug aus dem Bau- und Zonenreglement betreffend Art. 26 Landwirtschaftszone 1 LW1

1 Die Landwirtschaftszone 1 dient der landwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere dem Futter- und Obstbau, dem bodenabhängigen Garten und Gemüsebau und der bodenabhängigen Nutztierhaltung.

2 Die Zulässigkeit von Bauten und Anlagen richtet sich nach eidgenössischem und kantonalem Recht.

3 Neue Bauvorhaben sind auf ihre Verträglichkeit im Landschafts- und Ortsbild zu prüfen. Der Gemeinderat kann im Baubewilligungsverfahren Auflagen bezüglich der Standortwahl, den Abmessungen, der Materialwahl sowie der gestalterischen Ein- ordnung von Bauten und Anlagen erlassen. Zudem kann er zum Schutze des Land- schaftsbildes die Pflanzung von Hecken oder Bäumen anordnen.

4 In den im Zonenplan bezeichneten reichstrukturierten Gebieten sind Terrainverän- derungen (Abgrabungen, Aufschüttungen, Ablagerungen) und bauliche Bodenver- besserungen nicht gestattet; ausgenommen sind zwingend erforderliche Massnah- men zur Erschliessung oder Gefahrenabwehr.

*** Vitznau, 13. November 2013

GEMEINDERAT VITZNAU

Ursula Fritschi Zimmermann Hansjörg Illi Vize-Gemeindepräsidentin Gemeindeschreiber

17 Anhang 3 zum Erlass der Planungszone vom 13. November 2013 des Gemeinderates Vitznau:

Auszug aus dem Bau- und Zonenreglement betreffend eingeschossige Wohnzone W1 Art. 17 und Art. 19

Art. 17 Zoneneinteilung (Auszug) 1 Das Gemeindegebiet wird durch die Zonenpläne Siedlung und Landschaft in folgende Zonen eingeteilt:

Zonen des Baugebietes (Bauzonen): … W1 eingeschossige Wohnzone …

2 Für die Wohnzonen sowie die Wohn- und Gewerbezonen gelten die folgenden Grundmasse:

Bezeichnung Zahl der zulässige zulässige Empfindlichkeits- Zweit- der Zone zul. Voll- Gebäude- Ausnützungs- stufe # gemäss wohnungs- geschosse länge (m) ziffer ∆ LSV anteil

Wohnzone W1 1 20 0.25 / 0.30** II

** Gebiet Mätzli, Sonnhalden, Zihl ∆ Zur Bestimmung der anrechenbaren Geschossflächen gemäss § 9 Abs. 1 PBV beträgt der Berechnungsfaktor 0,8.

18 Art. 19 Wohnzonen W 1, W 2A, W 2B, W 3

1 Die Wohnzonen sind in erster Linie für Wohnbauten bestimmt. Zudem sind nicht störende Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe gestattet, sofern sie sich baulich in den Zonencharakter einfügen.

2 Die für Zweitwohnungen genutzte Geschossfläche darf für Bauten in der W 3 höchstens 30% und in der W 2A höchstens 50% der erstellten Bruttogeschossfläche betragen.

3 In den Gebieten Unterwilen und Schwanden ist der Dachgiebel parallel zum Hang auszurichten, ausgenommen bei Chaletbauten.

4 Im Gebiet Teufibalm dürfen nur Chalets erstellt werden. Durch eine an die Umge- bung angepasste Bepflanzung soll eine bestmögliche Einordnung in die Landschaft erreicht werden. Sie ist spätestens ein Jahr nach dem Einzug zu realisieren.

5 In der W2B südlich Altdorfbach ist eine Verdichtung mit Neubauten nur zulässig, sofern der Charakter der bestehenden lockeren Villenüberbauung in parkähnlicher Landschaft erhalten werden kann. Für Neu- und Erweiterungsbauten gilt eine Aus- nützungsziffer von 0,20. Bestehende Bauten mit Ausnützungsüberschreitungen dür- fen im Rahmen des bestehenden Volumens umgebaut oder ersetzt werden. Bei Neubauten ist eine Riegelwirkung zu vermeiden. Zu diesem Zweck kann der Ge- meinderat fallweise die zulässige Gebäudelänge auf 15 m beschränken und den seitlichen Grenzabstand (parallel zum Seeufer gemessen) auf 8,0 m erhöhen.

*** Vitznau, 13. November 2013

GEMEINDERAT VITZNAU

Ursula Fritschi Zimmermann Hansjörg Illi Vize-Gemeindepräsidentin Gemeindeschreiber

19 Anhang 4

öffentliche Publikation Erlass Planungszone

Der Gemeinderat Vitznau erlässt gestützt auf Art. 27 des Bundesgesetzes über die Raumplanung (RPG) und §§ 81 ff des Planungs- und Baugesetzes des Kantons Lu- zern (PBG) eine Planungszone für die peripher gelegenen Baugebiete „Schwanden“ und „Teufibalm“, Gemeinde Vitznau.

Im Hinblick auf die laufende Gesamtrevision Ortsplanung Vitznau und die damit ver- bundene raumplanerische Steuerung soll mit dem Erlass sichergestellt werden, dass bis zur definitiven Vorlage der künftigen Nutzungsplanung für die Baugebiete „Schwanden“ und „Teufibalm“ keine den kantonalen Vorgaben zuwiderlaufende Siedlungsentwicklung stattfindet. Mit der Planungszone besteht zudem die Möglich- keit, der restliche Teil der Ortsplanungsrevision getrennt von der Fragestellung „Schwanden“ und „Teufibalm“ zu bearbeiten.

Vorschriften zur Planungszone 1. Während der Planungszone gilt für die unüberbauten Grundstücke sowie für die Ge- biete, die von landwirtschaftlichen Bauten geprägt werden, in den Bauzonen „Schwanden“ und „Teufibalm“ neu die Landwirtschaftszone 1 LW1 gemäss Art. 26 BZR der Gemeinde Vitznau. Die Planungszone ist für diese Grundstücke der Bauzone überlagert.

Flächen und Grundstücke, die im Baugebiet Schwanden von der Planungszone be- troffen sind:

238, 240, 514, 515, 516, 519, 528, 529, 554, 555, 556, 557, 558, 559, 560, 572, 593, 692, 693, 704, 705, 706, 711, 712, 713

Flächen und Grundstücke, die im Baugebiet Teufibalm von der Planungszone be- troffen sind:

261, 610, 614, 615, 629

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2. Für die überbauten Grundstücke in den Bauzonen „Schwanden“ und „Teufibalm“ bleibt vorerst die eingeschossige Wohnzone W1 gemäss Art. 17 BZR und Art. 19 BZR der Gemeinde Vitznau weiterhin verbindlich. Eine andere Zoneneinteilung wird im Rahmen der Erarbeitung des Nutzungsplans und des BZR beraten bzw. festge- setzt und bleibt daher ausdrücklich vorbehalten.

Der Plan „Planungszone Schwanden und Teufibalm“ mit den Abgrenzungen der Pla- nungszone und die Vorschriften zur Planungszone liegen während der gesetzlichen Frist von 30 Tagen, d.h. vom 25. November bis 24. Dezember 2013, auf der Ge- meindekanzlei Vitznau während den ordentlichen Schalteröffnungszeiten zur öffentli- chen Einsichtnahme auf.

Die Eigentümer der von der Planungszone betroffenen Grundstücke werden schrift- lich orientiert. Der Erlass der Planungszone wird zusätzlich auch denjenigen Grund- eigentümern zur Kenntnisnahme zugestellt, welche im Besitz von überbauten Grund- stücken sind.

Allfällige Einsprachen gegen die Planungszone sind innert der Auflagefrist mit einem Antrag und dessen Begründung schriftlich und im Doppel eingeschrieben an den Gemeinderat Vitznau, 6354 Vitznau zu richten. Die Einspracheberechtigung richtet sich nach § 207 Abs. 1 des kantonalen Planungs- und Baugesetzes.

Die Planungszone wird mit der öffentlichen Auflage wirksam. Allfällige Einsprachen haben keine aufschiebende Wirkung.

Für allfällige Fragen oder Auskünfte im Zusammenhang mit der vom Gemeinderat erlassenen Planungszone für die Baugebiete Schwanden und Teufibalm steht Gemeindeschreiber Hansjörg Illi, Vitznau (041 399 02 20 oder [email protected]) gerne zur Verfügung.

Vitznau, 13. November 2013 Gemeinderat Vitznau

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