28 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz Heft Nr. 9 - 1/95 Gedenkstätten zu den Verbro- chen des Nationalsozialismus im Rhein--Kreis Projekt Spurensuche Geschichte in der Heimat

Leistungskurs Erdkunde/Geschichte, Jahrgangsstufe 1 2/1992, Gymnasium

1. Einleitung: Begründung, Ziele Oranienstein und die Hinrichtung von ,,Jüdische Synagoge" und Probleme des Projekts 1 6 zwangsrekrutierten Luxemburgern 1863 1951 im Herbst 1944. Dieses Gebäude wurde 1863 nach lm Lehrplan ist für das Ergänzungs- Ein Problem war auch die knapp den Plänen des herzoglich-nassau- fach Geschichte zum Leistungskurs bemessene Zeit, denn zwei Wochen- ischen Oberbaurates Boos, der auch Erdkunde im Kurs 12/2 das Thema stunden im Unterricht reichten ohnehin den romantisierenden Neubau der ,,Totalitäre Herrschaft in Deutschland - für dieses Projekt nicht aus; wir mußten Schaumburg durchgeführt hat, errich- Bedingungen, Herrschaftsformen und daher bei der Sammlung und Redakti- tet. Auswirkungen des Nationalsozialis- on des Materials viele Zusatzstunden mus" vorgesehen. Der Umbruch der außerhalb der Schulzeit einplanen. Weimarer Republikzum,,3. Reich"fand Die Dokumentation ist gewisserma- vor jetzt schon 60 Jahren statt, das ßen als,,Reiseführer in die NS-Vergan- heißt bald wird es kaum noch Zeitzeu- genheit" angelegt und soll außerdem gen geben, die authentisch über die die heutigen Behörden zu Überlegun- damaligen Ereignisse in unserem Raum gen anregen, ob nicht einige Denkmä- werden berichten können. Um daher ler mehr gesichert und mit Gedenkta- möglichst viel Material aus dieser Zeit feln versehen werden sollten. zu sichern, formulierten wir das Unter- richtsthema diesmal als Projekt zur hi- 2. ,,Denkmäler" aus der NS-Zeit storischen Spurensuche: in Diez, Limburg und Umgebung ln der,,Reichskristallnacht" 1938 1) Welche Baudenkmäler aus dem ,,3. zündeten NS-Verbände und -Mitglie- Reich" gibt es heute noch in Diez und (1) ,,Neuer Judentriedhof" in Diez der auch diese Synagoge an. Da das Umgebung? Lage: Am Steilhang über der Lahn, Gebäude nicht sofort Feuerfing, holten 2)Welche Spuren derJuden in Nassau Zutahrt neben dem Haus Nr.6 Fachin- SA-Leute an der nahegelegenen Tank- finden wir in unserer engeren Heimat? ger Weg. stelle Benzin. Die Diezer Feuerwehr durfte nicht löschen, sondern hatte le- ,,Denkmäler" ist hier im weitesten diglich dafür zu sorgen, daß das Feuer Sinne zu verstehen, das heißt nicht nicht auf die ,,arischen" Nachbarge- irgendwelche ästhetisch ansehnlichen bäude übergriff. lm Vergleich zur Lim- Bild- und Bauwerke, sondern alle Art burger Synagoge und anderen hier im baulicher Überreste aus dieser Zeit, heimischen Raum waren die Schäden auch die militärischer Herkunft. Als relativgering. Erst 1951 wurdedie Ruine Quelle dienten uns heimatgeschichtli- abgerissen und machte einem Firmen- che Arbeiten, Artikelserien hiesiger bauhof Platz. 1986 wurde schließlich Zeitungen, Archivmaterialien und vor die Gedenktafel angebracht. allem Erinnerungsinterviews mit Zeit Obwohl dieser Friedhof trotz seiner zeugen. Die meisten Denkmäler ha- versteckten Lage recht gut zugänglich (3) Sy n agoge i n Diez (Altstadtstraße) ben wir bei Exkursionen aufgesucht ist, kennen ihn viele Diezer nicht. Er Die erste uns bekannte Synagoge - und fotografiert. Eine Auswahl des ge- wurde 1895, nachdem die Belegung etwa ab 1760 - befand sich bis 1863 in sammelten Materials wurde in folgen- des alten Friedhofs am Hain abge- der Altstadtstraße 36 und wurde früher der Dokumentation zusammengestellt, schlossen war, angelegt. Der älteste ,,alte Juddeschul" genannt. Das Haus kurz kommentiert und ergänzt durch von uns gefundene Grabstein trägt die wurde 1835/1836 renoviert. 1961 fand einige wichtige Zusatztexte. Jahreszahl 1896. man noch Mauerreste im Hinterhaus, Wir sind uns bewußt, daß wir nicht wo der Gebetsraum war, während im alle Denkmäler aufnehmen konnten, (2) Synagoge in Diez (Kanalstraße) Vorderhaus der Rabbiner und Lehrer sondern daß man die Sammlung noch Neben dem Haus Nr. 8 in der Kanal- wohnte. Es steht heute schon seit lan- vervollständigen kann, zumal wenn straße befindet sich an der Betonmau- gem leer und verfällt allmählich. (Das man den Untersuchungsraum erwei- er eines Firmenparkplatzes eine Ge- Haus wurde inzwischen - 1994 - gründ- tert. Zwei wichtige Themen zum Bei- denktafel. Sie trägt folgenden kurzen lich saniert und wieder bewohnbar ge- spiel haben wir noch nicht berücksich- Text über bzw. neben einem siebenar- macht.) Die alte Synagoge besaB der tigt, nämlich die ,,Napola" im Schloß migen Leuchter: Überlieferung nach 35 Stühle, waraber Heft Nr. I - 1/95 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz 29

(6) NSDAP-Kreisleitung in Diez ( Lo u i s e - Se h e r- St ra ße) Die Leitung der NSDAP des Krei- ses Unterlahn zog 1933 von der Alt- stadtstraße in das größere Gebäude Louise-Seher-Straße 1 um. Durch die Fusion der NSDAP-Krelse Limburg und Unterlahn 1937 wurde dieses Gebäu-

Das Diezer Finanzamt auf dem Gelän- de des Alten Judenfriedhofs. burg verlegtwerden sollte, wollten dies die Diezer mit allen Mitteln verhindern. Sie stellten daher 1935 den Finanzbe- hörden ein 27,51 ar großes Waldstück an der Parkstraße, damals Hermann- Göring-Straße, kostenlos zur Verfü- gung. Hier und zum Teil auch auf dem Gelände des alten Judenfriedhofs wur- de das neue Finanzamt errichtet und trotzdem offensichtlich für die wach- Ende 1 937 fertiggestellt. 1 953 entstand sende Gemeinde bald zu klein, denn südlich davon, ebenfalls mitten auf dem bei der Volkszählung 1840 wurden in ehemaligen Friedhof, das Haus Dr. Diez bereits 91 jüdische Bürger ge- lmhof, heute Haus Röse, Panorama- zählt. weg 2. Auf einer bearbeiteten Schiefer- platte dort im Garten kann man lesen: (4) NSDAP-Kreisleitung in Diez (Alt- ,den 27. Februar 1830". Vielleicht stadtstraße) stammt dieser Stein von dem früheren ln den Jahren 1930-1933 hatte die Judenfriedhof. NSDAP-Kreisleitung ihr Büro in der Altstadtstraße 17 im Haus Böckling. dewiederfrei. Anfang Dieses Haus brannte am 1 .1 .1964 in- 1938 zog daher die folge des Silvesterfeuerwerks ab. Der Kreiskommunalver- Neubau gehört heute zum Geschäfts- waltung vom Schloß- komplei Hautzel-Klein. berg 23 hierher um. Sie blieb hier bis (5) Gasthof ,,Reichsadler" in Diez 1969. Seit 1972,nach ln diesem Haus (heute Norma- derletzten kommuna- Markt) in der Rosenstraße 13 (damals len Gebietsreform, Adolf-Hitler-Straße) befand sich das hat die Verwaltung Vereinslokal der NSDAP bzw. SA. Hier der Verbandsge- wurde z.B. am lokaleigenen Radio die meinde Diez hier ih- t ,,Machtergreifung" vom 30.1 .1933 mit- ren Sitz. :i\ verfolgt und gebührend gefeiert. r\ I "* (7) AlterJudenfried- ,J, hof in Diez Bis 1895 wurde -*'\ der alte J udenf riedhof \ i-\ in Diez am Hain ge- t.; nutzt. Er ist auf dem Stückvermessungs- handriß rechts von lST2zuerkennen mit der Bezeichnung ,,Todtenhof der israe- litischen Cultusge- meinde". Als im De- zember 1932im Zuge einer Verwaltungsre- form das Diezer Fi- nanzamt, dasdamals im Gebäude Bahn-

hofstraße 6 unterge- Stückvermessungshandriß 1 872. Quelle: Stadtarchiv Diez. brachtwar, nach Lim- Mitte oben:,,Todtenhof der israelitischen Cultusgemeinde". 30 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz Heft Nr. I - 1/95

(8) lsraelitisches Kinderheim in Diez äuf ,O,ie Sdhülc au§, .Die': Sohutlr:-. Luftschutzkeller. Ahnliche Stollen gab ln dem großen Haus Schloßberg 23 gdndwartä +itciähen =Oem'§it:uHäi-' es auch im Fels am ,,Hexenberg" in war seit 1888 das israelitische Kinder- ter, die Eltern weigerten sich, ihre Freiendiez und im Lehmberg am Back- heim untergebracht. Es hatte für 40 : Kihder weiter in.die Sehure zu seSik' ' steinbrand an der Limburger Straße. Waisenkinder und deren Betreuer Platz. ken. NS-Verbände gaben ihrem Un- Mit diesen Stollen gab es 1944inDiez willen Ausdruck, däß deutsche Kin- 20 öffentliche Luftschutzkeller für ins- der mitJudenkindern zusammen un- gesamt 1774 Personen. Fünf weitere ,terrtchtät würden. .Kreiss'chU[rat; Stollen für 500 Menschen befanden Landrat- und Bü rgermeisteräml wur- sich im Dezember 1944 im Bau. den auf diesen Zustand aufmerk- sam §emächt. ln gemeinsamer Be- (1O) Kriegsgefangenenlager Diez- spiöchu'ng ar.rf der: polit. Kreistqitüng= Freiendiez wurde die trtötwenOigt

., Vä;rktuf::ää JtJ:dien und'§aä.enritir, = . HIil n:; i ,. Erilnti § yg.n'Z-äli : teln und Plakaten an ihren Schau- : f,o;ngier,n;rAr sdr., cfi ;:,#:Ügä:n;,hier .ü# i enrvünschtl'. Diese Aktion wirkte sich Heft Nr. I - 1/95 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz 31

schiedlich behandelt. Speziell die Rus- weif außeihatb der.Städt, eih oroßer etwaigen Schutz ausgehobenen sen, die im hinteren Teil des Lagers Barackenkomplex, der noCh dazu Deckungsgräben aufzusuchen, ta- zum Schafsberg hin untergebracht duich .däs SclieihwerJerf iöht.der ten das aber nicht im Vertrauen auf : waren, hatten eine höhere Sterblich- erheltw rdr : die,,Zielgenauigkeit" ihrer eigenen keitsquote als die anderen Gefange- llaehtürme Flieger. nen. Tote Gefangene wurden im Die- Zewend4§-M0.rdtenor§., : :. .::,.: : Mehr als 80 Tote und 1 00 verwunde- zer Vorderwald notdürftig bestattet, Kä:rn hättbh si'ch,die'To!'e. des' La. te amerikanische Gefangene haben nach dem Krieg jedoch auf Friedhöfe gers hinter dem letzten, eben ange- nun am eigenen Leib und Leben der Alliierten umgebettet. So erinnert kommenen Gefän§enentran§poit einen blutigen Anschauungsunter- z.B. aut der Kriegsgräbergeden kstätte äu§. den Kampträürnen, zwi§chen: richt vom barbarischen Luftterror ih- in Dietkirchen, die auf dem Gelände Ejfel, Hohem Venn und Ardennen res eigenen Lagers gegen Europa des Gefangenenlagers aus dem 1. geschlossen; dä.erschiehen in dsn. erhatten. Der neue Kampf im We- Weltkrieg liegt, ein Gedenkstein an hier ftühehi Abenstünden' britische Be". sten aber ist ein weiterer Schritt, ihn bestattete russische Gefangene aus leuchter{lugzeuge über dem Gebiet langsam aber sicher zu brechen. derZeil zwischen 1942und 1945. Am und setzten ,,Christbäüme" Wenig Anm.: gemeint ist die sog. ,,Arden- 23.12.1944 kamen bei einem alliieften spärer Ze'r.,r! q.sen' aüc-h' §cho'n' Eom-' nenoffensive" ab 1 6. 1 2. 1 944. Bombenangriff auf Limburg rund 80 ,ben, dMinenexplo§ionehdie Stil-. Gefangene - meist Amerikaner - ums le des kalten klaren Winterabends, (11) Judenfriedhof in Leben, über 100 von ihnen wurden de r- feind ieheh' Born be'rveibänden Lage: auf einer Höhe ca. 400 m leicht oder schwer verletzt. Der Grund die allerbeste Sicht bot Die Bomben südwestlich des Dorffriedhofes, umge- dafürwar, daß starkerOstwind die über fielen auf däs Stadtrandgebiet, vor ben von einer Hecke, gut erkennbar Limburg gesetzten Markierungszei- allem aber auch in das leichtgebau- durch eine Baumgruppe. Der Gedenk- chen, sogenannte,,Christbäume", in te Barackenlager der Gefangenen. stein trägt folgende lnschrift: Richtung Diez getrieben hatte. Ameri- th re,Wkkun§ war. ent§et2l ieh' Mäu, ,,Zum Gedenken an die in den national- kanische Truppen befreiten die Lager- erwei[<, Er.dklumpen und zeisp]itter- sozi al i sti sch e n Ko n ze ntration s I ag e rn insassen am 27.3.1945. te, B'arackgnwände; Mens'che,hkör. umgekommenen jüdischen Mitbürger per und Gliederteile wirbelten durch von Flacht und ." ,,Limburger Zeitung" die Luft und bedeckten dann chao- Ende Dezember 1944: ti§ch einlrauriges Trürnmerfeld, Auf. Briten-Bomben fielen ihm, b,l[eben. 55. amerikänische Offi- auf USA-Gefangene ziere und Militärärzte und 26 Unte- - BlutigerAnschauungsunterricht für roffiziere und Mannschaften tot zu- die Nordamerikaner i[icK =wil übe.r huhde'rt'leiaht- und' - von Kriegsberichter K. H. Seiss §ehw.erverwundete ämerikantsche, Kampfuerbände des britischen Bom- Soldaten stöhnten blut- und schmutz- ber Commmand führ1en in den letz- übeikfuStet un:d wäl2ten slq,h wim- ten Tagen des Dezembers einen mernd vor Schmerz. Terrorüberfall gegen eine kleine, von Dieser Friedhof , genannt,,Gut Ort", jegtichem militärischen Ziel entblöß- wurde 1921 angelegt. Schon 1935 te westdeutsche Stadt durch. Groß- ,Die Uur,ctl Oie Bo'mÜer ihrei'briii. wurde eine Beisetzung durch Mitglie- kalibrige Sprengbomben und Minen §Che'n Ver,bü'nddten'getötetea Ame- der der NSDAP in Uniform gestört, im .g britischen Fabrikats zerstörten ein ri:kaher. sihd, ; ra! §ame.t ron ie. des weiteren Verlauf der Nazizeit wurde noch weit vom Stadtrand abgesetz- §c'hicksals' " Qeradezu. oi n, MHSter- der Begräbnisplatz verwüstet. ln Flacht tes Gefangenenlager, in dem über beis:piel Jül die .Zelgenau rg keit der und Niederneisen wohnten Ende der hundert Unteroffiziere und Mann- :Felrortli0gei,'De'r F,eind,'der' b'ei. 30erJahre noch 26 jüdische Bürger, 18 schaften der Nordamerikaner mehr spielsweise für die irrtümliche Bom- davon sind durch die NS-Verfolgung oder minder schwer verletzt wur- bardierung §ehaff liau§en§ -seJner" umgekommen, die übrigen wanderten den. Die Berichte des Oberkomman- zeit nur das lässige Achselzucken nach lsrael aus. dos der Wehrmacht haben bei ihren eihdr. belänglosdn Entsohu=ldigün:9. sparsam abgewogenen Angaben hattol ird €uch. diesmal:naeh .der. (12) Synagoge in Flacht über den deutschen Angriff im We- ;Ha]t6t'dgn.Dieb'rl Mahier ei n=en Dreh 1890 erwarben die Flachter Juden sten, die jedes deutsche Herz trotz Oef:,qusreder zu: f,inden rcrsuühä.n' ein Haus und richteten dort zwei Räu- der lakonischen Kürze der gemelde- D.em,ge,genübär, sei nu6h sin.n:a,t me als,,Schulegang" (=Synagoge) ein. ten Erfolge höher schlagen lassen, aü§diüeklich,beton't:.i ; Die Lage- der 1928 erbten sie gemeinsam das Haus einmal von bereits 10000 und ein Lager, war der. Feind§eite ge,nau !r zweites Mal von über 20000 Gefan- bekannt; 2. die klaren Witterungs- . .t) -@) genen gesprochen. ln langen Zü- verhältnisse ließen auch nächts, bei . ::! x) - ,."r;11;1:i1 gen, müde und verdreckt und abge- ge'seiztef *el markierrung .vollkom.: L..r. kämpft von der Wucht des deut- men einwandfrele Sio t7ü;.8'joas schen Schlages, strömen die Ge- EäWrliebt'nobh' mehr:e,re- hundär1, fangenenzüge zurück in die Gefan- IUelei.vom Stadtrand, ab; 4, .die Ge" genenlager. Eines davon - seine f,,a gene-n'wu'rden,naoh *larrl ärrf' Lage ist, genau wie diederanderen, gefordert, sofort die vorbereiteten der Feindseite genau bekannt - liegt uhd in gehüg'bRderMenge 2u'ihiem 32 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz Heft Nr. I - '1 y:

der ausgestorbenen Judenfamilie Ad- Die Iüdin Ilse stern erinnert sich:,,Ich sehne mich bis heute nach dem schönen Batesta* ler in der Hauptstraße 35, wo sie zwei Räume als Synagoge einrichteten. Sie Brief aus der hielten hier regelmäßig ihren Gottes- dienst bis zum Untergang ab. Vergangenheit Heimat vor liber S0lahren verlassen VON HANS OEORO EOONOLP (13) Judenfriedhof in Burgschwal- BALDUIN§IEIN. Nichtg al. Erinnerung ilt Ilse Stem bach geblieben, Vo! m6hr al. einem halben Jahrhundert Etempfen Lage: ca. 500 m nordwestlich der die Nui.Schergen die lläue und Hoffnungen ihrer Jugend Ortsmitte auf einer Höhe, Zufahrt links in den Boden. lbre jüdirche Fa. nilie huß Hal6 ilbor Kopf .u! vom Gasthaus,,Felsenkeller". Eine Er- der Heimrt 0iebm, die Bal. duistein heißt Deh llse klärungstafel am Eingangstor gibt die Siem verliert n@h Eohr. Die Anpl d6r Scbi@ tind Ehl wichti gsten I nformatione n:,,J ude nf ri ed - aviel fü! d.n Vibi AL .r Elt ßi. n€n Lieb.n di€ 8tsfrn in Xobl@ hof : ln Überlieferun- pü.iert Greilt ihn .in Infült §oiD H€E bricht, .r .tirbl Mohr rh 60 gen ist der jüdische Friedhof erstmals JahE Drch diiln dmti&hcn EF eiFis6n: Dln B.liluiübin6! PfrF nr Di GütrEr Chi. €micht ei, im Jahre 1803 erwähnt. Er wurde von rill D€in.n EnIGln Schniben, ein Brief aue kncl. Ilm "lch eis, Sbm, die heub Rrch.l wh.r nriil Fuili. hoümt', hi@t Bhnk n, .i€ Pfh& Gei! lEin haißt. hrt Bdduin.bin ni.ht um .ini& Bildd v!ry€lEn. ron ihED &üobbn.B!l&'. knf Z.it .6nd .i. ir lb. 86 iird .ich Vcrbindung hit d.r inrbch€n fnu.n: Nicht wF nu! der Pt.mr hrt b6EiE gg .brb€nen Wein8lrt, ihr Lin. d.r Hiu.. ankffi Auch M!m! Wind.l. Fhilfin ihrcr Feili.. D..i. nich! .chmidl d.nn ühb.mr Brodd m€hr En ihr höü. wdb .ic .ich J6cf M.E hit Ih. E gchuL ains, h.t .in€n lü8!n Bd.f :lrchiobcn ,Ich lehne mi.h bi! h€ub nech rnd Fob. hit€sctickr dem schönen B!lE.b', .chEibt di6 R.!oaan, euf linon Bri.f.u. der ?6jährise. §i. ilt in Balduiubin p V€@snheil eh€inbü E@. boren, hier rur §chule &Fßen, En, ruch Eldtn8t Di. hat "i6lleicht in Haule ihEr Gm8muer ihE tiefe Wundq wr üh.! 50 JrhEn F achön.bn JahE Erbrdchl Ihr Ve. tchlaFD lchm€ä ihm€! n@h. Sis At tlh Jda h BrLtrhOcta laE !ü locü @r w* CechlfEhlnq hud.lb irt ErinErun& di6 B&e richt dd dc(id.lfdd! rd&h rüdl. du eiü ltldlof üi OdEü lte Vt k Xi{ü.dc da Ltdti. ge drd U.; hit Sbff€n. lm Kifrhenbuch, d.. @rdrän3t und d$ Cuh bGft8r ü} lptur verbnnnb, Eichbn di. WuF machl Fb Fü:f,EG.ortEa@lf jüd ischen Bü rgern de r Ge mei nden Ket- Bericht der "Lahnzeitung" vom 11. März 1992. ten bach, R ückershausen, H ausen u nd Holzhausen bis in das Jahr 1936 ge- Lahn, überragt von einer alten Eiche. grenzenden Nadelwaldes. Hier fanden nutzt. Burgschwalbach im Jahre 1 990." Die Tafel auf dem Gedenkstein, aufge- wirden Grabstein eines Bernhard Levi- Auch die Juden aarabwärts begru- stellt 1983, zeigt einen siebenarmigen ta mit jüdischer Zeitrechnung: 27. Ni- ben zeitweise ihreToten in Burgschwal- Leuchter zwischen folgendem Text: san 5611. Wenn man die jüdische bach, einem Ofi, in dem es selbst keine ,,Versöhnung kann nur zustande kom- Weltära, die umgerechnet im Jahre Juden gab. Die israelitische Kultusge- men, wenn die Vergangenheit nicht 3761 v.Chr. beginnt, zugrunde legt, meinde in Hahnstätten z.B. erreichte verschwiegen wird. ln Erinnerung an ergibt sich das Jahr 1850 für diese durch eine Eingabe an das herzogliche unsere jüdischen Mitbü rger. " Als älte- Bestattung. Die älteste Nachricht von Amt in Diez 1846, daß sie jetzt ihre stes Datum fanden wir auf einem Grab einem Cramberger Juden liegt aus dem Toten in Burgschwalbach bestatten das Jahr 1822. Die jüdische Gemeinde Jahre 1622 vor. 1843 sind hier 22 Ju- durften und nicht mehrgezwungen war, in war eine der ältesten deri nachgewiesen, die aberder Diezer den viel umständlicheren Weg nach belegten hier im Raum. 1319 siedelte Gemeinde angeschlossen waren. ln Diez in Kaut zu nehmen. Dazu war sie Erzbischof Balduin von Trier hier und in gab es keine Synagoge, nämlich auf Grund f rüherer territorialer lsselbach einige Juden an, um den sondern nur Betsäle; zunächst im Haus Verhältnisse und Zuständigkeiten ver- Handel zu beleben. Die Nachkommen Marktgärtenstr. 2, später bei Abraham pflichtet gewesen. Das letzte Begräb- derseit 1319 ansässigen Familie Stern Levita. Auf dem Friedhof wurden ne- nis fand '1936 für Nathan Meyer aus lebten noch 1938 in Balduinstein. ben den Cramberger Juden auch sol- Holzhausen über Aar statt. che aus dem Fürstentum Schaumburg (1 5) J u d e nf r ied h of Cra m berg begraben. Um 1930 gab es in Cram- (1 4) Judenfriedhof in Balduinstein- Lage: gut 1,5 km nördlich vom Dod berg noch dreijüdische Familien. Die Hausen am Steilhang über der Lahn im Flur- Familie Meyer-Levita überlebte in Hol- Lage: ca. 1 km nördlich des Orts- stück,,Brandheck", genau gegenüber land bzw. in Frankreich und Montevi- teils Hausen am Steilhang über der von , Zufahrl. von Cramberg deo. Die Familie Nachmann wanderte über die Oberstraße. Ein Teil des Fried- nach Amerika aus, die Mutter jedoch hofs liegt in einem Vorsprung desWald- kam im,,3. Reich" um. Die beiden Töch- randes gut sichtbar, die älteren Steine ter der Familie starben in Polen. Wäh- sind versteckt im Unterholz des an- rend der,,Reichskristallnacht" 1 938 ver- Heft Nr. 9 - 1/95 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-pfalz 33

hielten sich die Cramberger im wesent- in der Bevölkerung kam es damals zu lichen passiv, einige Übergriffe wur- heftigen Kontroversen darüber, jedoch ob eine den von Auswärtigen verübt. Gedenktafel überhaupt angebracht Der damalige Ortspfarrer Felsch leiste- werden - bzw. welchen 1::: ;;; iil! :l:l Worflaut die te öffentlichen Widerstand gegen die- ! i:: ::ii ii:rr :: lnschrift haben sollte. se Gewalttätigkeiten. tr !l li;i iitr : il. ;:: ii.r r:. (19) Judentriedhof bei Hotzappet (16) Benzinlager bei Attendiez Lage: ca. 1 ,5 km westlich von Alten- diez neben dem Wanderparkplatz im Wald an der B 417. Hier im Wald zwi- schen und Hirschberg war gegen Ende des Krieges ein Benzinla- ger derWehrmacht. lm lichten Buchen- wald neben dem Parkplatz sind noch heute, wenn auch durch Laub und Erde abgeflacht, die ca. 20 m langen und 2,50 m breiten Gruben zu sehen. die Lage: ln einem Fichtenhain ober- halb des Ortes links von der Straße gengemeinde umfaßte seit nach Charlottenberg, Zufahrt hinter dem Mitte des 19. Jahrhunderts auch die Aussiedlerhof auf der Höhe, von dort Gemeinden Dörnberg, lsselbach, Lan- ca. 500 m hangabwärts. Das Flurstück genscheid und . Besonders dorl heißt: ,,lm Loch am Schießhaus". zahlreich vertreten war der Familien- Die Gedenktafel, geschmückt durch name Rosenthal, diese Familie wird einen Davidstern, hat folgende lnschrift: z.B. in einem bis heute überlieferten ,,Lehre uns bedenken, auf daß wir ,,Schutzbrief" erwähnt, den Herzog klug werden. Friedhof der ehemaligen Friedrich August von Nassau 1815 ei- jüdischen Gemeinde in Holzappel. Frie- offensichtlich alle in Nord-Süd-Rich- nem lsaak Rosenthal ausstellte. 1930 de den Lebenden und den Toten." tung angelegt wurden. Zum Ausheben lebten in Holzappel noch etwa sieben Pfingsten 1980 renovierten 25 Ju- wurden damals auch ältere arbeitsfähi- jüdische Familien, deren Schicksal nach gendliche im Rahmen eines ge ,,Work- Männer und Frauen aus Altendiez 1933 in Einzelheiten nicht mehr fest- Camps" des evangelischen Pfarramts herangezogen. Das Benzin brachten stellbar ist. Zwei Familien wanderlen den Judenfriedhof. Am Ostersamstag Tankwagen, die es aus Reichsbahn- 1935 nach Südamerika (Montevideo) 1990 wurde - eher zufällig - aus Anlaß kesselwagen im Güterbahnhof Diez aus, ebenfalls zwei nach Nordamerika. eines Schweigemarsches zum Fried- übernommen hatten, in das Lager im Eine Familie soll später deportiert wor- hof entdeckt, daß dorl Unbekannte in- Wald. Dort wurde es in Fässer ge- den sein, obwohl der Ehemann Welt- zwischen alle Grabsteine umgerissen pumpt, die dann in die Gruben gerollt kriegsteilnehmer und mit dem Eiser- und auch Gräber geschändet hatten. wurden. Nach derAufgabe des Lagers nen Kreuz ausgezeichnet war. ln der haben Altendiezer Bürger etliche leere ,,Reichskristallnacht" 1 938 wurden die (20) Alte Schule in Gückingen Fässer in geschafft den Ort und dort als restlichen jüdischen Bürger unter men- lm Dachreiter der Alten Schule (heute Regenfässer verwendet. schenunwürdigen Begleitumständen Kindergarten und Gemeindeverwal- aus ihren Häusern gejagt und mißhan- tung) hängt eine Glocke aus dem Jahre (17) Synagoge in Holzappet delt. Dabei wurde die Synagoge zer- Am Haus Hauptstraße 63, heute stört. Volksbank, :::l :r lt:::t il befindet sich seit 1990 eine :;si@l Gedenktafel, deren Text einen sieben- (1 8) Evangelische Kirche Holzappet iiä7.ds)rr'q,.4 armigen Leuchter einrahmt und wie Nördlich der Kirche wurde 1985 auf folgt lautet: dem Friedhof eine #*;§i#i"{ Gedenkplatte in den M ,,lch habe lieb die Stätte deines Boden eingelassen: ,,Zum Gedenken Hauses und den Ort, da deine Ehre an das Schicksal unserer jüdischen wohnt. (Psalm 26,8) ln diesem Haus Mitbürger. 1 933-1945. Ortsgemeinde befand sich die Synagoge der jüdi- Holzappel 1 985." lm Gemeinderat und schen Gemeinde bis zu ihrem gewalt- :r'=ii;;rdirr ( samen 1938. ;iii iliilidr.(c.lrl Ende = ;;r ,r! llll l€ Das Geheimnis der Erlösung heißt Er- , ;: ;;r rni it ,,: it iil i9i innerung." ::::. ffitr :::: ;;i i;, iU ::::; i$r'= .;:; Jüdische Einwohner gab es in : :: :l iii litl iä l:rr ..,;;, r;;lidjß Holzappel wahrscheinlich ab ca. 1 750, = . rl l in lsselbach, das der jüdischen Ge- : ::= il;4 @llt!4: :i iÄr arL(§) meinde Holzappel zugehört, sind Ju- :l =r:;;;iiiä!rdrrs ljy ^ e; ::11:Xiäjr'dliiG den 1319 durch Erzbischof Balduin von lnschrift auf der Glocke: ,,Mit Adolf Trier angesiedelt worden. Die Synago- Hitler für Freiheit, Frieden und Brot". 34 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz HeftNr.9-19:

1933. Auf der einen Seite steht unter (22) Synagoge in Limburg wachsenen angestachelt wurden, plürr einem eisernen Kreuz: Eine Gedenktafel vor dem Haus derten am 9.1 1. und an den folgenden und entwen- ,,Zur Ehre der Gefallenen 1914-1918" Schiede 27 (gegenüber dem Landge- Tagen die Synagoge aus (geg. von den Gebr. Rincker, Sinn 1933) richt) erinnert nüchtern und knapp an deten u.a. kostbare Kultgegenstände. Auf der anderen Seite steht unter ei- die frühere Synagoge: Diese tauchten später nie mehr auf, nem Hakenkreuz: ,,Ehemaliger Standort der Synagoge in obwohl sie angeblich, wie es der Erlaß vorschrieb, abgeliefert worden waren. ,,Mit Adolf Hitler für Freiheit, Frieden Limburg 1903-1938" und Brot, 12.11.1933." Ab 1 867 hatte die jüdische Gemein- Zur Glockenweihe bewegte sich der de in Limburg die kleine Kapelle,,in der (23) G eb u rts hau s vo n Leo Stern berg Festzug von der,,Hitlereiche" zur Schu- Erbach" als Bethaus genutzt. 1903 er- in Limburg le, dort hielten der BÜrgermeister und richtete sie an der unteren Schiede Das Haus Grabenstraße 15 war das der Pfarrer Festansprachen. Die,,Hitler- einen repräsentativen Neubau im neo- Gebu rtshaus eines berÜhmten Limbur- eiche" stand zusammen mit einer Ge- denktafel an der Straße nach Ham- bach. Sie wurde nach dem Krieg ent- fernt und durch eine Linde ersetzt.

(21) Judenfriedhof in Limburg Lage: Am Nordabhang des Schafs- berges in der Verlängerung der Beetho- venstraße (Schlüssel bei der Gärtnerei Hammerschmidt). Bis 1820 begruben die Limburger romanischen Stil. Die Kapelle mit nur Juden ihre Toten jenseits der Stadt- 80 Sitzplätzen war nämlich f Ür die stän- klein mauer im Bereich ,,Schlenkert", wo 1 979 dig wachsende Gemeinde vielzu bei den Bauarbeiten zur Unterführung geworden, denn 1895 zählte man in der Eisenbahn Skelettreste gefunden Limburg 206 Juden, 1910 dann 281. wurden. Der Friedhof am Schafsberg Die neue Synagoge hatte 201 Männer- besteht aus zwei Teilen: der jüngere und 104 Frauenplätze, rechts daneben Teil liegt noch vor dem Waldrand, eine gab es eine Mikwa, das ,,kalte Bad". letzte Bestattung fand hier 1971 statt. Über dem Kircheneingang stand fol- Der ältere Teil mit 95 Gräbern liegt gender Spruch: ,,Dies ist das Tor des bereits unter den Bäumen. Der älteste Herrn. Nur Fromme sollen es durch- 1987, 50 von uns gefundene Grabstein trägt die sch reiten !" ( 1 1 8. Psalm) lnder,,Reichs- ger Bürgers: Leo Sternberg. 1 die Jahre nach seinem Tod, wurde doft Jahreszahl 1 840. Eine Gedenktafel am kristallnacht" am 9.1 .1938 wurde Porträt Eingangstor hat folgende lnschrift: Synagoge beschädigt und kurz darauf eine Gedenkplatte mit seinem auch und folgender lnschrift angebracht: ,,Zum Gedenken an die iüdischen Mit' abgerissen. Erwachsene, aber Leo bürger von Limburg 1933-1945." Halbwüchsige, die teilweise von Er- ,,Zur Erinnerung an den Dichter gewidmet Vater- lm November 1988, 50 Jahre nach Sternberg, von seiner 4-ll45E! ItlTa [rbai aelL der,,Reichskristallnacht" wurde auf br-§'t3 stadt. Geburtshaus von Leo Sternberg dem vorderen Teil des Friedhofs eine (1876-1937), der sich als Schriftsteller a* bta.rau.r - !.16. br.rtt 1eS !t a.U.t ü/n. um die Stadt Lim- schwarze Gedenksäule eingeweiht, die und Kulturhistoriker verdient die Namen vieler ermordeter Juden burg und das Nassauer Land und die der Vernichtungslager nennt' gemacht hat." Am oberen Rand unter der OPfedlam- menschale steht folgender Text: Leo Sternberg - geboren am Z. Ot

=,'wj ft rnan lhr:n:gäl'egenttich Vor (fieu-. Parteigenossen. Über den Anteil von 19.4.1944 von Bomben getroffen. Es te: Trennung Fakten-Fiktion). NSDAP-Mitgliedern an den Haushat- war damals mit rund 1700 Beschäftig- - als Heimatdichter verknüpfte Stern- ten in einigen Orten im heimischen ten im Raum Limburg das größte Un- berg Liebe zur Heimat immer auch Raum gibt folgende Tabelle Auskunft: ternehmen und natürlich auch für die mit weltmännischem Wesen. ;;: ' fi 6',-- :' ;' Alliierten ein wichtiges Ziel. Am :." FEdt*B}Ia''Pä#e;#ffi fu'e'': den VOr4rg;, ü be,r'oie rPr] 19.9.1944 wurde das Werk beieinem ";gr@t Limburg 83S vinz zu schreiben, ohne dabei pro- 3309 Tagesangriff schwer geschädigt. Vier '1075 433 vinziell zu sein.i' Diez Werksangehörige und zwei Fremdar- =uÄd Attendiez 85 '- ;lR über Cär-U'eirnät aä* nlctlt' 310 beiter kamen dabei ums Leben. Der , 130 die',Welt:,und.in der.lfueii hicht;di.e 270 schwerste Angriff traf das Werk am Freiendiez Heimat rJrgessen werden." 843 326 25.3.1945. Über 100 Bomben größten - Künstwerke sieht er nicht für sich, 139 75 Kalibers zerstörten ca. 85% derWerks- sonderh in ihrer Funktion, eine Stadt Die relativ gesehen meisten organi- anlagen. ln der Mitte des Geländes fällt z.B. als Gesamtkunstwerk. sierten Nazis wohnten also 1937/38 in ein zuckerhutarliger Hochbunker ins - Hauptberuf liih war Sternberg Amts- Birlenbach und Heistenbach. 1943 Auge. lm lnneren befindet sich eine :. ric h te r,i n, RüUesnei m. lqeUü rts'o r,t sö1.' wurden auch die Landkreise Limburg spiralförmige Rampe mit nummerier- g0:gi, n eE Frau, Es'e o H e'irat-:t bis,,ei- und Unterlahn zusammengelegt. ten Sitzplätzen an der Wand (für ca. als Folge des ,,Gesetzes zur Wie- 300 Personen), zahlreiche Menschen derherstellung des deutichen Be- (25) Reich s bah n a u sbesseru ngs- konnten noch stehend Schutz in dem rufsbeämtentums" (1933) aus sei- werk (RAW) Limburg Bunker finden. nem Amt ausscheiden mußte. Haupteingang vom Bahnhofsvor- - etwas näiv meinte er, mii einem platz aus. Das große Ehrenmal befin- (26) Feldflugplatz Blumenrod - - Gä§l;ehrünO.dinemv ejehni,,be, det sich neben der Kantine und wurde Holzheim sonders patiiotlscher Werke in sein - wie ein Datumsstein auf der Rücksei- Der Feldflugplatz lag auf der Höhe Amt zurückkehren zu dür{en te erkennen läßt - zum 7Sjährigen Be- zwischen Blumenrod, Mensfelder Kopf . rscho.n:',v l.f r.üheir,hatte Stä:r:nbär§, stehen des RAW am 23.10..1937 ein- und Holzheim. 'siih Er wurde schon vor " wicviete. Judäh=. al§ ;echtcr,' geweiht. Der kurze Text lautet: Kriegsbeginn angelegt und setzte da- guter Deutschel' profilieren wollen, ,,Unseren Gefallenen Kameraden mit gewissermaßen die Tradition des 'äI§ er 2u B'e§iÄn-deS 1 , W'eltkrieg'es, 1914-1918 1939-1945". NSFK-Lagers auf dem Mensfelder Kopf gary2e,§erien vatertändlsrh:ei Ge-' fort, wo Segelflieger ausgebildet wur- dichte schrieb (,,Gott hämmert ein den. Die Kommandantur befand sich Volk", ,,Mit bekränzten Kanonen") im Hofgut Blumenrod, das Offizierska- =u hd. daf ü r. d as. sJkre . Kr:iegsv@en U.2 . sino in einem Gebäude, das im Winkel erhielt. zwischen Holzheimer- und Zeppelin- - Leo Sternberg trat 1906 aus der straße stand, das Benzinlager war im ' ' }üdisa,hen . Gläübe'nsgemeinschafl; Linterer Wäldchen. Während des Krie- '1933 aus und in die katholische Kir- geswurden dieJagdflugzeuge (Me 't 09) z.T. in Gruben eingelagert und auch - Jies gescnafr nicnt aus oppoftuni- defekte Flugzeuge, die hier repariert sti§chen Gründen. wurden. Gegen Ende des Krieges wur- , - 1,937 ieiste'Störnbdr§,naeh Jugo;,' Ein Eisernes Kreuz krönt das Eh- de der Flugverkehrwegen Benzinman- slawien (ins Exil?). renmal, in dem Zahnrad in der Mitte gels eingestellt. Am 27.3.1945 nah- . .hatte' - das' Angebot fül' die', jü§osl, war ursprünglich ein Hakenkreuz. Das men die Amerikaner das Gelände ein, Regierung, einen Floman über Dio- Ehrenmal ist vor allem den Gefallenen wobei es noch zu verlustreichen Ge- kletian zu schreiben. und Vermißten gewidmet, aber auch fechten kam. Wenig heldenhaft ver- ': deäu kant,es nicht;er stai,,b,g6:,!§,:. den Arbeitern, die während des Krie- hielt sich dabei der Flugplatzkomman- Oktober 1937 wenige Tage nach ges an ihrer Arbeitsstätte ihr Leben dant Dr. Ziegler: er brachte sich recht- . : §,ei-nei= Ankunft unter un§ektärten, verloren. Das RAWwurde erstmals am zeitig in Sicherheit, während seine Sol- Umständen. daten weiterkämpften. Heute sind noch - dort erinnert noch eine schlichte erhalten: Marmortafel an ihn, deren lnschrift lautet: ,,Dem deutschen Dichter Leo Sternberg zum Gedächtnis". (zusäm men gestellt von L. W i e nand, Quelle: Maibach, in: Juden im Kreis LM-W., 199i, S.69 f.)

(24) NS DAP- Kreisleitu ng i n Li m bu rg ln dem Haus Schiede 49, heute ein Teil des Karstadt-Komplexes Schiede 45-51, saß ab 1.10.1937 die Leitung des neuen Partei-G roßkreises Limbu rg- - Zaunpfosten qm Parkplatz Blumen- Unterlahn. 1 937 gab es in diesem Groß- rod/BehringstraBe, sie werden heute kreis 89 NSDAP-Orlsgruppen mit 677 S sekundär verwendet. 36 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz Heft Nr. I - 1 ::

= gen Lagers südlich vom früheren La- '1 gerlazarett. 918 wurde auch ein f ran- zösisches Denkmal eingeweiht. 1959 wurde die stark vernachlässigte Be- gräbnisstätte neu gestaltet, wobei das völlig verwittede französische Denk- mal niedergelegt wurde. Während des 2. Weltkrieges wurden auf dem alten Lagerfriedhof wieder verstorbene Ge- - Fundamente der ehemaligen Flug- fangene beigesetzt, und zwaraus dem Niedererbach, Grillplatz,,Alter Sport- platz", links im Hang der Stollen. zeughallen im Feld direkt hinter Blu- Stalag Xll A in Freiendiez, darunter menrod (Verlängerung der Albert- waren947 Russen. lm Zuge der Neu- bach und Schönborn. Allerdings sind Schweitzer-Straße). anlage 1959 wurde für sie ein Gedenk- diese ehemaligen Stellungen nicht meh r stein gesetzt mit folgendem Text: so leicht zu lokalisieren. (27) Holzheim ln der Turnhalle in Holzheim waren (30) Dre Gedenkstätte Hadamar feinmechanische Werkstätten f ü r Flug- auf dem Mönchberg: zeugreparaturen, in der,,Neuen Schu- le" bzw. auf dem Schulhof befanden Ort des Gedenkens und dCr sich Werkstattbaracken, Ersatzteilla- '' histarisüh-pot:llr/l§ehen Bilduqg . ger und Baracken für die Wehrmachts- helferinnen (,,Blitzmädel"). - : : 'undHube-r,t'He'okar' ' , - . 199'l ist es 50 Jahre her, däß in der Landesheilanstalt auf dem Mönch- ,berg, in Hadamar über 10 000 Mön: schen in einer Gaskammer mit Koh- lenmonoxydgas ermordet wurden. .Weitere 5000 .Menschgn, s.tarbe,n'

= nochmals vo4 1€42 bis 1945'an töd". . tühen Spritzen, di6 ihnen=das.Ffle-. gepersonal gab Sie alle wurden . Opfer ei nes an. Rass-e, und Leistung Die,,Neue Schule" in Holzheim heute. orientierten Menschenbildes, mit ,,Hier ruhen 947 russische Kriegs- dessen Realisation die Nationalso- (28) Kriegsgräberstätte und gefangene, die in der schweren Zeit zialisten ab 1933 begannen. Gefangenenlager in Dietkirchen 1942-1945 fern von ihrer Heimat star- .1 933 \a/urde da§',Geselz'zu'rVerhü* . Ende September 1914 wurde bei- ben." tung et'bkranken,Naehwuehse§'1 ver. : derseits der Straße nach Limburg ober- absehiedeto nach dqrn von'19'34 bi§. halb des Bildstocks ein Gefangenenla- (29) V-2 Abschußrampe Nieder- 1945 über 400.000 Kinder und Er- ger für zunächst 10.000 Gefangene erbach :wachsene zwangsweise §leii lisien, eingerichtet. '1917 ließen irische Sol- Zufahrt vom östlichen Ortsrand un- worden sind. Lernschwache, Ver- daten für ihre verstorbenen Mitgefan- ter dem Eisenbahnviadukt hindurch haltensauffällige, sozial Schwache genen ein Sandsteinkreuz auf dem La- zum sogenannten,,Alten Sportplatz", . ur d, ln§assen von Hei[- und Pflege-, gerfriedhof errichten. Dieser bzw. die heute Grillplatz mit Grillhütte. anstalten wurden als erbkrank be- heutige Gedenkstätte befindet sich ein Diese Waldlichtung wurde gegen ' zeichnet' und..gegen. ihren- Willen kleines Stück außerhalb des ehemali- Ende des Krieges als V-2-Abschuß- unfruchtbar gemacht. rampe angelegt. Der 1.936/37 begannen planmäßige Stollen im östlichen Uberbelegungen in den Anstalten, Abhang diente zur La- die Lebensmittelrationen der Kran- gerung der Projektile. .ke,n:wu,rden =reduz.i'tthd- dig Be-, Offensichtlich sind treuung verschlechtert. Bis 1945 abervon dieserStelle . §-{ar,ben deshaib.viele'Patientinfl en keine oder nur ganz und Patienten, die ohne diese dra- wenige V-2 abge- ' §tischen Sparn:raßhahrnen noeh:vie- schossen worden, le Jahre gelebt hätten. : denn die Stellung war ' 1 939-'1941 selztd die systemalische beim Einmarsch der Ermordung. eines' Dritiefs atler ,tn-' Amerikaner Ende sassen von Heil- und Pflegeanstal- März 1945 noch im len ein - dle sogenähn'te,;Euthäna- Bau. Weitere Ab- sie"-Aktion begann. ZurTarnung die- schußrampen gab es ser Morde wurden in Berlin Organi- z.B. links und rechts ' sationen mit Dec-knämen eingerich. Plan des Kriegsgefangenenlagers Dietkirchen. der Landstraße im tet, die die ErJassung, denTransport Aus: M.-L. Crone, Dietkirchen, Limburg 1991 , S. 123. Waldzwischen Birlen- und die Ermordung der Kranken re- Heft Nr. 9 - 1/95 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-pfalz 37

gelten., Federfuh,rend für diese ge- kommt wieder'die [,loidkiste" und ln einem zweiten, zivilen Strafpro- h6ime Aktion wareh die Kanzlei des ;,Du'.bist :nicrht recht ges,che,it,, du zeB 1947 vor dem Frankfurter Land- , Füh reis' u.nd däs ReiChsrn i nisteri urn :kommst naöh,Hadamar] h den tsack- gerichtwurden das gesamte Pflege- 'd'e§ t,nnein, Attg.Anstatten mußten ofen'l; Erst im August 1941, näch- personal zu langjäh rigen Zuchthaus- !hre' Kranken- näch. Ber,lin metden.: dem im ganzen Reichsgebiet schon strafen und die Arzte zum Tode ver- , wo qqch den AuSwahlkriterien fUn. über 70 000 psychisch kranke und - urteilt. Sämtliche Strafen wurden hei tbaikei!".Ü nd ;,Arbeitsunfähigkelf' geistig, behinderte Kinder,, Fraüen später über den Gnadenweg aufge- ,födesürt€ile getällt- , 1 wurden,. Die' U.r,ld Män4er.ermordet wordgn'wa-, hoben. so daß niemand länger als Opfer kamen dann übersogenannte ren, wurden auf Befehl Adolf Hitlers bis 1953 im Zuchthaus saß. ,,Zwischenanstalten" in die speziell die Gasmorde eingestellt. Doch das 50 Jahre nach Beginn der Gasmor- ein§erichte'ten, Tötu ngsanstalt'en, Morden ,ging'bis.1945 woiter,, es de in Hadamar wurde am 13. Juni Eine der .sechs Gasmordanstalt'en ' ä'nderten sich .nur' die, Tötungsme- einer breiten Öffentlichkeit eine neu- , im'D.eutsdhen R'eich war Hadarnar thoden; die'O.pfergruppen erweiter.- konzipierte und erweiterte Gedenk- l ,bei' Limb,urg. Die Heilanstalt Weit- tgn sich., :: r' '- ' . . stätte für die Opfer der NS-,.Eutha- münster fungierte , b.iszu ihrer*uflö,- f n .Hadamar. und,viefen' äfideren, nasie"-Verbrechen übergeben. Es sung als efne.solche' Durchg.äng§. :Anstalten wurden'die Kranken nun war ein langer Weg bis dahin. .anstalt, :in der die ver,,störten und ,mit übet dösierten Beruh'igungsmit. Seit 1953 erinnert ein Relief mit der 'vöm Transport geschwächten Kran. t.eln und. durch Mangelernährung lnschrift,.194l -1945 zum Gedächt- ken- in besonderen 'Säten.b'is. zur , getötet, Zu'den neuen Opfern zälrl- nis" an die Opfer. .1964 Weiterv'e rl,egu ng'. h ach'. Hädamar 'te.n ietzt tube rku losekranke.Zwangs- wurde der Anstaltsfriedhof mit ,,verwahrt" wurden. (Zwei Gedenk- arbeiter und.-arbeiterinnen und Kin- den Gräbern der Opfer aus den Jah- stält:en erinn'ern-heutä im Fsychiatri-. der mlt einem judischen,Elternteil,. ren 1941-1945 in eine Gedenkstätte §chen.Kran kenhausWe i lmü nster an .die- s!bh. in - Fürsorgesrziehung be* umgewandelt. Ein Obelisk mahnt die Opfer.) fando.n.. ' ' seitdem mit der lnschrift ,,Mensch, Die.Anatalt Hadamar., seit t9o6 als, Während'die. Zwangsarbejter; : die, achte den Menschen'. Lanoesheilan§taltgen utzti wurd.e inr. ,vornehmlich aus'Polen und der Sow-' Erst Anfang der achtziger Jahre be- :Winter. 1 94O,in eine Vernichtungs- je'tun ion.ve rsehlepp.t word6n.wareh., gannen Studenten/innen, Wissen- ,anstalt,urngebaut.,[m,Ketler wurde so ort' am Tage der Ankunft'ih der schaftler/innen und interessierte Mit- eine Gaskammer installiert, dazu Lafl desheilanstalt.m it Spritzen getö-, arbeiter/innen des Psychiatrischen ,Seziertische,und kamen zwei zwei tet wurden, hatten' dle übrigen'ln- Krankenhauses Hadamar mit der Er- 'Verbrenn .Psychia- u Rgsöfen, . S,tatt sassen der Anstalt eine Überlebens- forschung der Ereignisse in der NS- triepatienten b-eherbe rgte'die Anstalt chance, solange sie,,um ihr,Leben Zeit. Die authentischen Kellerräume n un'das Tötu ngspers-onal in seinen : .arbeiten konnten"., Ließ ihre Arbeits-i wurden der Öffentlichkeit zugäng- .kraft Rä,umen. .Von, Januar bis August naeh, wu.rden sie pflegebedürf- lich gemacht, und eine kleine Aus- 1941 fuhren täglich graue Trans- tig, oder ,erzählten in der,Stadt von stellung informierte über die NS-,,Eu- portbu§§c mit verhäßgten Fensterh. den Vorgängen auf dem Mönchberg' thanasie"-Verbrechen in Hadamar. a-uf den Möhchberg und.br:achten' .dann starben s]e in der Naeht. lhre Aufgrund des großen öffentlichen , die. zur,Ermoidu ng- a-usges,üch1en, Leichen wurden auf einem im Au- lnteresses beschloß 1986 der Trä- Männer und Frauen in die Anstalt. ln gu,st 1942 speziell eingerichteten, ger des Krankenhauses, der Lan- einerals BuSchraum §eiar:nten Ga§': schwer. elnsehb,aren An$laltsfiied,. deswohlfahrtsverband Hessen, die kamm€r wurdeh die Menschen: mit' ,hof in Massengräbern verscharrt. , Neukonzeption und Erweiterung der l(ohlenrnonoxydga§. erstiCkt,lhren, Mit dem Einrnar§ch, der amerikani- Gedenkstätte. 1989 waren die bau- Leichen entnahmen Arzte die Gehir- schen. Truppen am 26.,März 1945 lichen Maßnahmen beendet und ne und versahdten sie an,interes':r e.ndete die sch reckensherrschaft auf 1991 die neue Dauerausstellung sierte Forschungsinstitute. Die Kör- dem Mönchberg; Das'verantvi/ortli- ,,Verlegt nach Hadamar - Die Ge- 'per'der Ermordeten wurden ,ih den ohe' Personal' wu,rde verhaftet und schichte einer NS-..Euthanasie"- Krematorien verbrannt wegen der E rmordu ng aus[ändischer, Anstalt" fertiggestellt. Ausslellung Die Opfer kamen aus Anstalten der -Zw'angsarb'ei- heuti§en,Bunde§ländei l-lesse:n, tervorein'Mili. Noidrhei n.Westf a]e.n.., Rh,ei n Iahd- tärgerieht,ge- Pfal2,, Niede rsachsen :uh.d'. Baden steltt. Am 15. WürUemner$. ftiglich war,en es bis ,Oktober :1945 zu 1 O0.Opfer, insgbsamt rnindestens wurden, drei 10.000_ Todesurteile Obwohl. das. Personal d'ei Tötungs- (Verwaltungs- anstalt Hadarnar,'das. zum Teil.aus, leiter.uild,Pile- Einheimischen und teilweise aus ver- ger) und lang. r,.; . §etztbm Personat aus anderen Vei*, lanrrge zucnt- nichtungsanstalten bestand, zum h au's §t raf e'n'

Stil l§chweigen ver,pf f ichietwar, wuß- für den Chef- tdn bald all6 .von.den grausamcn arzt und Kran- Ereignissen auf dem Mönchberg. Die kenschwe- Schulkind€r der, Umgebung' kann- stern und Pfle-, ,die' ten Busse: ünd.. redeten: ,,,Da ger verhängt, Sezierlisch in der,,Euthanasie" in Hadamar. 38 Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz Heft Nr. 9 - 1r9:

, und, Kalal'og würden'üoni der 8uh: hiesigen kommunalen Behörden als 7) Kreisausschuß d. Kreises Limburg-

, üe.srepublik = Deutsehiand- finanz:ief l: Anlaß genommen würde, einige Stät- Weilburg (Hrsg.), Juden im Kreis LM- gefördert. Zusammen mit einer Ge- ten zusätzlich auszuschildern und bes- W, Schicksale und Ereignisse, Lim- ' de'nkglocke,.dH=V.om Bünd der ;Eu=. ser zugänglich zu machen. ln diesem burg 1991. thanasie"-Geschäoigten und Zusammenhang denken wir besonders 8) Landesbildstelle Rheinland-Pfalz Zwan gssterilisierten e.V. gespendet an die Judenfriedhöfe bei Holzappel (H rsg. ), Medien zu m The ma J udenver- WrdE; übergab' die: DreklCIiih'dCa, und Cramberg. Die Begräbnisstätte bei folgung, Koblenz 1988. Landeswohlfahrtsverbandes Hes- Burgschwalbach war zwar gut zugäng- 9) U. Lange, 1932 in der Provinz - Das sdn,lrm§ärd ertner.in eine.r F,gi- lich, jedoch könnte ein Hinweisschild Hitlers Macht ermöglichte, _ Jahr, das :ör§lunde.dte.Gädenk§tätte dei,Gf- . im Ort das Finden erleichtern. lm Ge- Camberg 1982. gensatz zum Hausener Friedhof, der 10) H. Maibach, Dokumente zur Lim- vorbildlich gepflegtwar, fanden wirden burger Stadt- u. Kreisgeschichte, 1870- Znr-Euthän'sie ih HadamärE1, t es , in Diez in einem recht verwildeften 1945, Limburg 1992. inzwischen zahlreiche Darstellun- Zustand vor. Außerdem könnten wir 11) K. Nowak, ,,Euthanasie" u. Sterili- , gen, Der: hier. ab-ged,ruekte Au{sa-tz uns vorstellen, daß eine Gedenktafel, sierung im ,,Dritten Reich", Göttingen ist der jüng§te un:d]faßt.u-E die Er: wie sie in Hausen angebracht wurde, 1980. , , eignisse und Problerne.[n F=ladamar , auch hier sinnvoll wäre. Gleiches gilt 12) H. Seibert, Der Aufstieg des Natio- . eihdrücl