Schon im 10. Jh. Die Burg Hardegg existiert auf dem Kupferstich von Georg Matthäus Vischer, 1672 Berg über Hardegg eine Holzburg.

Der Baubeginn der Burg Hardegg fällt in das erste Viertel des 12. Jh. im Zuge der Grenzbefestigung. Bis in das 14. Jh. wird sie zu einer weiträumigen Burgstadt erweitert.

1730 kauft Reichsgraf Sigmund Khevenhüller die Burg. Die Baufälligkeit nach Erdbeben und Erdrutschungen bewegen 1764 die Heute befindet sich die Burgbesitzer, ihre Einwilligung zur Burg im Besitz von Demolierung der Burg zu geben, um Gotthard Graf Pilati von der Stadt Hardegg nach der großen Thassul zu Daxberg, Feuersbrunst Baumaterial zur dem Enkel des letzten Verfügung zu stellen. Fürsten Anton Sigismund Fürst Johann Karl Khevenhüller- Khevenhüller-Metsch. Metsch, der Kaiser Maximilian nach Mexiko begleitet hatte, lässt Ende des 19. Jahrhunderts die südlichen und östlichen Teile der Burganlage wieder herstellen und zu einem Mexiko-Museum ausbauen. Die meisten Exponate gehen jedoch 1945 verloren. Guckkastenmuseum

© 2009 | Fotos: H. Bednarik; Graphik: Grieder Eines der bedeutendsten Das Barockschloss ländlichen Barockschlösser Riegersburg Niederösterreichs.

Das Barockschloss Später dient es als Sitz Riegersburg geht auf ein des Fürsten Johann Wasserschloss aus dem Joseph Khevenhüller- Jahr 1580 zurück. Metsch, Hofmeister Maria Im Auftrag des Reichsgrafen Theresias, und ist heute Siegmund Khevenhüller, noch im Familienbesitz. Landeshauptmann von Sehenswert sind neben NÖ (damals Österreich den Prunkräumen im unter der Enns), wird es Barock-, Rokoko- und im 18. Jh. vom Baumeister klassizistischen Stil die Franz Anton Pilgram, Herrschaftsküche mit einem Schüler des Originalgeräten und der Barockbaumeisters Lukas private Hundefriedhof Hildebrandt, zu einem im Schlosspark. prunkvollen Schloss Zusätzlich finden jährlich umgebaut. Sonderausstellungen statt.

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© 2009 | Fotos: H. Bednarik; Graphik: Grieder Die Feste Kaja

Kupferstich von Georg Matthäus Vischer, 1672

Die Feste Kaja ist schon im 10. Jh. Teil der Befestigungen entlang der .

Die ersten Herren auf Kaja sind im 1781 kauft Maria Josefa Gräfin von 12. Jh. Heinrich von Kamegg und Auersperg die Ruine. Karl Fürst von sein Sohn Hartung von Kaja. Auersperg lässt die Feste zum Teil Im 14. Jh., unter Heinrich von restaurieren. Lippa, erhält die Feste den Ruf einer Graf Waldstein-Wartenberg erbt die Raubritterburg. 1425/27 wird sie Feste 1945, in den Fünfzigerjahren durch die Hussiten zerstört. wird sie wegen Baufälligkeit gesperrt. Mitte 15. Jh. erweitern Ulrich und 1969 pachtet HR Alfred Granner die Martin von Eytzing die Burg bis zur Ruine und gründet einen Verein für heutigen Größe. Im 16. Jh. werden die Renovierung. In den folgenden Landgericht und Verwaltung in das Jahrzehnten wird die Feste von neu erbaute Schloss Niederfladnitz vielen ehrenamtlichen Helfern unter verlegt, die Feste Kaja bleibt besonderem Einsatz von Burgvogt unbewohnt. Eine Zeichnung von Johann Sura auf den heutigen Stand 1687 zeigt sie bereits als Ruine. gebracht. Guckkastenmuseum

© 2009 | Fotos: H. Bednarik, R. Grieder; Graphik: Grieder Einst Symbol für die Die Brücke Trennung Europas in Ost und West – heute wieder von Hardegg ein Ort der Begegnung.

Die 1874 erbaute Brücke über die Thaya wird 1945 gesperrt und bleibt bis zum Jahr 1990 unpassierbar. Fast ein halbes Jahrhundert lang liegt Hardegg an der toten Grenze. Die Bilder spiegeln den Lauf der Geschichte: 1945: Abbau der Bodenbretter durch tschechische Soldaten 1945–1988: Blick über die gesperrte Staatsgrenze 1989: Fall des Eisernen Vorhangs: Tschechische Bürgerinnen und Bürger balancieren über das Gestänge nach Österreich 1989: Instandsetzungsarbeiten 2003: „Permanent Breakfast“ über die Grenzlinie hinweg 2008: Grenzübergreifendes Hardegger Brückenfest Guckkastenmuseum

© 2009 | Fotos: Historisches Archiv, H. Bednarik, H. Weitschacher; Graphik: Grieder Am 21. Mai Der Nationalpark Thayatal 2000 wird der Die Tschechoslowakei Leitung von DI Robert Nationalpark aktualisiert Anfang der Brunner den Betrieb auf. Thayatal offiziell Achzigerjahre das Kraft- Am 1. Jänner 2000 tritt die eröffnet. werksprojekt Býcí skála. Nationalparkverordnung in Durch die Errichtung eines Kraft, der Nationalpark 43 m hohen Dammes droht Thayatal ist geboren! dem Thayatal unterhalb von Um die Teilnahme der Hardegg die Überflutung Bevölkerung sicherzustellen, und Zerstörung. In Hardegg wird der Nationalparkbeirat kämpft eine Bürgerinitiative eingerichtet. 2001 wird der gegen dieses Projekt. Nationalpark von einer Nach dem Fall des Eisernen Kommission geprüft und Vorhangs wird 1991 in nach den Kriterien der IUCN Tschechien der Národní anerkannt, vom Europarat park Podyjí errichtet. erhält der Nationalpark das Bereits 1992 spricht sich Europadiplom. der Gemeinderat von Das Nationalparkhaus, das Hardegg mehrheitlich für 2003 eröffnet wird, dient die Errichtung eines als wichtigster Anlaufpunkt grenzüberschreitenden für Besucher. 2004 wird der Nationalparks Thayatal aus. Nationalpark Thayatal in Nach schwierigen den Kreis der TOP Aus- Verhandlungen mit den flugsziele Niederösterreichs Grundeigentümern einigen aufgenommen. Anlässlich sich 1997 Bund und Land der Feier zum10-jährigen NÖ über die Errichtung des Gründungs-Jubiläum wird Nationalparks Thayatal. ein Abenteuer-Spielplatz 1999 nimmt die National- eröffnet. parkverwaltung unter der

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© 2009 | Fotos: H. Bednarik, Ch. Übl, NP Thayatal; Graphik: Grieder Kulturleben in der Kultur und Kunst Stadtgemeinde Hardegg. Die Planung des Guck- Eine Aquarellmalgruppe kastenmuseums startet existiert seit 2002. 2007, die Eröffnung Seit 2007 erfreuen sich folgt 2009. Schon seit zahlreiche Besucher 2002 werden historische jährlich viermal an den Fotos in einer digitalen Nachtwächter-Führungen. Bilddatenbank gesammelt. 2006 gründet eine ARGE Auch die Dorferneuerung heimischer KünstlerInnen spielt eine wichtige den KULTUR•PUNKT Rolle, viele Projekte in HARDEGG als „kleinste der Gemeinde werden im Galerie in der kleinsten Rahmen der NÖ Dorf- und Stadt Österreichs“ im Stadterneuerung gefördert ehemaligen Rathaus. und ausgeführt.

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© 2009 | Fotos: H. Bednarik, R. Grieder; Graphik: Grieder Musikerleben

Die Waldviertler Grenz- Der Männergesangsverein landkapelle (1964 Pleissing, einer der beiden gegründet, 2009 mit 88 letzten Männerchöre im aktiven Mitgliedern und Bezirk (gegr. Singbar-Machbar (gegr. „Kleine Orgelsolomesse“ einem Altersdurchschnitt 1924, 16 aktive Sänger), 2002, 17 Mitglieder aus von Joseph Haydn zur von 24,7 Jahren) gewinnt die Singgruppe Felling Hardegg, Weitersfeld, Aufführung bringen. beim Bundeswettbewerb (gegr. 1985, 13 Mitglieder); Langau und ). Die Filiale der Musikschule „Musik in Bewegung 09“ die Singgruppe Hardegg Ein Höhepunkt für die und das Musikerheim, den ersten Bundessieg für mit 19 Mitgliedern aus Sängerinnen und Sänger das 2003 in Pleissing den NÖ Blasmusikverband. Hardegg und Merkersdorf; ist 2009 das Chorprojekt neu eröffnet wird, tragen Die Burgmusik Kaja mit die Kirchenchöre Nieder- Hardegg, bei welchem die maßgeblich dazu bei, dass 19 Mitgliedern feiert 2009 fladnitz mit 13 und Chöre der Stadtgemeinde zwei Drittel aller Mädchen ihr 30-jähriges Jubiläum. Pleissing mit 35 Mitgliedern unter Leitung des Wald- und Buben schon im Zum Musikleben tragen aus Pleissing, Waschbach viertler Regionalkantors Volksschulalter ein auch die Chöre bei: und Heufurth; die Gruppe Christoph Maaß die Musikinstrument lernen.

Die Musik hat einen hohen Stellenwert.

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© 2009 | Fotos: H. Bednarik, R. Grieder; Graphik: Grieder Die Permuttdrechslerei Aus Schneckenschalen in Felling und Muscheln werden Perlmuttknöpfe und Schmuck.

In der Perlmuttdrechslerei Mattejka in Felling lernen Besucher die alte Handwerkskunst der Perlmuttknopf- erzeugung kennen. Der Familienbetrieb blickt bereits auf fast 100 Jahre Handwerkstradition zurück. Die Firma wird 1911 von Rudolf Marchart gegründet, der damals Thaya- und Marchmuscheln verarbeitet. Als 1948 die heimischen Bestände erschöpft sind, importiert Bruno Marchart Meeresmuscheln und -schnecken für die Produktion der Knöpfe. Sein Enkel Rainer Mattejka führt heute die Perlmuttdrechslerei mit Erfolg weiter. Von den zahlreichen noch in den Fünfzigerjahren vorhandenen Betrieben ist dies der letzte in Österreich, der sich mit der Verarbeitung von Perlmutt befasst. Bei der Betriebsbesichtigung wird gezeigt, wie die Knöpfe entstehen, die man neben Muscheln, Schmuck und Geschenkartikeln im Schauraum bewundern und erwerben kann.

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© 2009 | Fotos: Historisches Archiv, H. Bednarik, Perlmuttdrechslerei; Graphik: Grieder Gewerbe Handwerker, Gewerbebetriebe, Handel. In Hardegg sind die er betreibt ein Kraftwerk Seit dem 1. Weltkrieg ältesten ab 1290 nach- und erzeugt auch Holz­ wird zuerst in Mallerbach weisbaren Gewerbe Bäcker stöckel für Damenschuhe. (mit Unterbrechung von und Müller (1567 gibt es Nach dem Niedergang 1930–48), dann auch in drei Mühlen, u. a. die der Hausindustrie und der Niederfladnitz bis 1974 spätere Stadtmühle im Schließung des letzten Rohkaolin abgebaut. Haus Nr. 15) sowie Fleisch- Drechslerbetriebes 1971 hauer und Gastwirte. bleibt den Bewohnern Im 16. Jh. sind Binder, von Hardegg nur mehr Schuster, Pulvermacher der Fremdenverkehr (bis 1888) und Hammer­ als Einnahmequelle. schmied (bis 1930) Heute existieren noch ansäßig. 1511–1724 gibt eine Bäckerei und zwei es eine Brauerei, um 1560 Gasthäuser in der Stadt. existiert ein Silberbergwerk Auch in den Dörfern auf mährischer Seite. verlieren mit der Indus- Um 1600 kommt aus trialisierung die traditio- Mähren die Tuchmacherei nellen Handwerksbetriebe nach Hardegg und bleibt ihre Bedeutung, manche 300 Jahre lang der Haupt- Gewerbe schließen aus erwerbszweig. Mit Beginn Konkurrenzgründen den der Industrialisierung im Betrieb. 19. Jh. wird die Produk- Heute existieren in den tion auf die Herstellung Ortschaften noch einige von Kotzen (Raudecken) Gasthäuser, eine Bäckerei, umgestellt. eine Zimmerei, zwei Holz- Ein böhmischer Drechsler verarbeitungsbetriebe, ein führt 1861 die Perlmutt- Transportunternehmen, ein Knopfdrechslerei ein. Viehhändler, eine Perlmutt­ Bald hat fast jedes Haus drechslerei, anstelle einer einen Meisterbetrieb. ehemaligen Schmiede Mathias Artmann baut eine KFZ-Werkstätte sowie 1914 die untere Mühle zur einige neue Gewerbe­ Perlmuttknopffabrik aus, betriebe.

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© 2009 | Fotos: H. Bednarik; Graphik: Grieder Bauernland Die Landwirtschaft als Lebensgrundlage. In Hardegg leben die Dafür übernimmt der Bewohner früher vor Grundherr gewisse allem vom Handel und Schutzaufgaben. Kleingewerbe, daneben Die Revolution von1848 von einer bescheidenen bedeutet das Ende der Landwirtschaft. Grundherrschaft, die In den Dörfern rundum Grundherren werden fristen die Bauern bis mit ²⁄³ des Kapitalwertes 1848 als Untertanen der entschädigt – ¹⁄³ zahlen Grundherren ihr Leben. die Bauern und ¹⁄³ wird Sie bewirtschaften (je nach durch Steuern aufgebracht. Größe von Hausgrund Als „freie Gemeinden“ und Hof) Ganz-, Halb- sollen die Dörfer sich ab oder Viertellehen. Wald- nun selbst verwalten. und Weideland werden In Hardegg wird der gemeinschaftlich genützt. Gemeinderat und der Zur Dorfgemeinschaft 1. Bürgermeister gewählt. gehören auch die „Inleute“, Rund 100 Jahre später Knechte und Mägde, und beginnt der Zusammen- sogannte Häusler mit schluss kleiner Gemeinden, einem kleinen Haus und um gemeinsam den wenig Grund. Sozialaufgaben besser Dem Grundherrn schulden gewachsen zu sein. die Bauern verschiedene Bis zur Mitte des 19. Jh. Abgaben, die an den stellen die Bauern alles Zinstagen im Meierhof Lebensnotwendige selbst abgegeben werden, z. B. her. Dann, bedingt durch den Zehent (=10 % des Technisierung (Traktoren Feldertrages) oder den ersetzen die Zugtiere), Blutzehent von tierischen Kommassierung und Produkten; der Frondienst Spezialisierung folgt eine oder Robot verpflichtet zu weitere grundlegende Leistungen wie Holzarbeit Veränderung des und Wegerhaltung. bäuerlichen Lebens.

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© 2009 | Fotos: Historisches Archiv, H. Bednarik; Graphik: Grieder Sommerfrische Am Ende des 19. Jahrhunderts hält der Fremdenverkehr Einzug in Hardegg.

Seit 1875 schätzen Sommergäste Sie verbringen nicht nur ein paar an Hardegg die Lage an der Thaya. Tage hier, sondern bleiben gleich 1905 wird der Verschönerungsver- den ganzen Sommer. In der kleinen Das malerische Bad direkt am Fluss ein (heute Fremdenverkehrsverein) Stadt stehen 500 Betten bereit, um lockt die Gäste jedes Jahr aufs gegründet. Mit Unterstützung des allen Gästen Platz zu bieten und die Neue. Nach der Errichtung des Österreichischen Touristenclubs wer- Hardegger räumen ihre Schlafzimmer Kraftwerks Vranov 1933 und dem den Promenaden und Aussichtswege und ziehen auf die Dachböden. Drei Absinken der Wassertemperatur auf angelegt, Ruhebänke und Tische Gasthäuser und eine Konditorei, durchschnittlich 10° Celsius ist es aufgestellt, zwei Tennisplätze errich- drei Kaufhäuser, zwei Fleischhauer mit dem Baden jedoch vorbei. tet. In der Hochblüte der Sommerfri- und Selcher, zwei Bäckereien, drei Der Zweite Weltkrieg und später die sche – vor dem Ersten Weltkrieg und Pensionen und zahlreiche Händler Lage am Eisernen Vorhang bringen in der Zwischenkriegszeit – gibt es bäuerlicher Produkte sorgen für das die Sommerfrische gänzlich zum jährlich bis zu 30.000 Nächtigungen. Wohlergehen der Gäste. Erliegen. Viktor Kaplan, der Erfinder der nach Die NW-Bahn bringt die ihm benannten Turbine, verbringt Sommergäste aus Wien. Von Retz einen Sommer in Hardegg, aber auch geht die Reise mit dem Postautobus bekannte Künstler, wie das Ehepaar weiter. Von Niederfladnitz aus fährt Welleba, welches mit anderen zu- man mit dem Pferdefuhrwerk sammen die „Hardegg-Schleimba- nach Hardegg. cher-Gemeinde“ gründet. Sie geben sich eigene Satzungen, wählen ihren (Privat)Bürgermeister und verlegen eine humoristische Zeitung. Den Besuchern gefällt die angenehme Art des Lebens.

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© 2009 | Fotos: Historisches Archiv; Graphik: Grieder Der Eiserne Vorhang 44 Jahre erstreckt sich entlang der Thaya eine tote Grenze.

Der „Eiserne Vorhang“ 1989 feiern die Menschen trennt Europa in „Ost und auf beiden Seiten der West“ – an der Thaya die Grenze den Fall des einst verbundenen Länder Eisernen Vorhangs. Die Österreich im Süden und Grenzöffnung erweckt Südmähren im Norden. jedoch auch Ängste. Es Errichtet von den Ost- gibt aber bereits eine mächten, vorgeblich als Generation, die den Schutz der eigenen Eisernen Vorhang nicht Bevölkerung vor dem mehr erlebt hat und daher In Cicov (CZ) erinnert ein Rest „Eiserner Vorhang“ Imperialismus, ist er eine die großen Vorteile eines an die vergangene Zeit. Das unberührte Land fast unüberwindliche geeinten Europas schätzt. quer durch Europa (in Tschechien 1% der Barriere für Flüchtlinge. Für Radfahrer und Bodenfläche) soll als Naturschutzgebiet „Green Täglich wird der Sand- Wanderer sind die Grenz- Belt“ erhalten werden. streifen gerecht, um übergänge in Hardegg seit frische Spuren sofort zu 1990 und in Felling seit entdecken. 2006 frei passierbar.

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© 2009 | Fotos: Historisches Archiv, H. Bednarik; Graphik: Grieder Geschichtliche Entwicklung 10.–12. Jh. 15. Jh. Nach dem Sieg Kaiser Otto I. über die Magyaren 955 Während der Hussitenkriege 1428/29 brennt Hardegg werden die Babenberger mit der fränkischen Ostmark ab, alle Gemeindeurkunden gehen verloren. Die Burg belehnt, sie regieren hier über 250 Jahre. Die Grafschaft wird beschädigt, hält dem Ansturm jedoch stand. Hardegg wird als Grenze nach Norden ausgebaut, Die Hussiten erobern Retz und verschleppen den um 1130 wird die seit dem Grafen Maidburg nach Böhmen. Sein kleiner Sohn 10. Jh. bestehende hölzerne wird gerettet, er wird in einem Weinfass aus der Stadt Wehranlage durch eine geschmuggelt. 1437 wird die Stadt Hardegg mit 46700 ringförmige Befestigung Holzschindeln neu eingedeckt. mit einem steinernen 1495 werden die Brüder Heinrich und Sigmund Wohnturm ersetzt. Die Prueschenk von Maximilian I. zu Reichsgrafen ernannt. ersten Burgbesitzer sind die Grafen von Plain, die sich auch 16. Jh. Die Macht der Burgherren nimmt ab – durch Grafen von Hardegg nennen. den Einsatz von Kanonen verlieren Burgen ihre Schutzfunktion – das Bürgertum gewinnt an Bedeutung. 1568 beginnt man in Hardegg mit der Schießpulverherstellung. Die Pulverstampfe bleibt bis 1888 in Betrieb. 1580 werden die Hardegger gemeinsam mit ihrem Fürsten evangelisch. Aus dieser Zeit stammt der Abendmahlkelch, der in Stift Geras aufbewahrt wird.

13.–14. Jh. Im Jahre 1278 besiegt Rudolf von Habsburg den Böhmenkönig Ottokar. Von da an steht das Waldviertel größtenteils unter dem Einfluss der Habsburger. In Hardegg regieren die Grafen von Rabenswalde und später die Magdeburger Herren. Sie gehören zu den ranghöchsten und einflussreichsten Adeligen des Herzogtums Österreich.

Ansicht von Hardegg, Aquarell von Rudolf v. Alt (Privatbesitz) 17. Jh. Der 30-jährige Krieg (1618–1648) bringt Not und Elend ins Waldviertel. 1640 wütet die Pest in Hardegg. Ein paar Jahrzehnte später machen umherstreifende türkische Horden die Gegend unsicher. 1620 wird die Burg renoviert, aber nach 1635 bewohnt nur noch ein Vogt die Burg und sie verfällt 1290 wird Hardegg zusehends. im Kirchenregister Die Wasserkraft der Thaya erstmals als Stadt wird intensiv genutzt. bezeichnet, das Tuchmacher, Stadtrecht ist Pulvermacher und wahrscheinlich Müller teilen sich älter. das Nutzungsrecht. der Stadt Hardegg 18. Jh. Mehrere geplante Großprojekte für das Thayatal – eine Mit der Gegenreformation wird Hardegg wieder Eisenbahntrasse, eine Thayastraße – werden zum Glück katholisch. Die um 1200 als romanische Saalkirche nicht ausgeführt, nur das Kraftwerk Frain wird 1933–36 erbaute Kirche erhält um 1400 ein gotisches realisiert. Presbyterium und um 1750 einen barocken Turm. Sie ist dem Hl. Veit, dem Vorbild der Ritter, geweiht. 1764 vernichtet ein Großbrand die Bürgerlade und wertvolle Urkunden.

Zweimal am Tag laufen die Turbinen zur Stromerzeugung, das Wasser erwärmt sich auch im Sommer auf höchstens 12° C. Damit ist der Badebetrieb an der Thaya mit einem Schlag beendet. Anstatt Barben und Karpfen bewohnen nun Forellen den Fluss. Mitte des 20. Jh. verliert der Tourismus an Bedeutung.

19. Jh. Zu Anfang des Jahrhunderts machen die Tuchmacher noch gute Geschäfte mit der französischen Besatzung, später mit Beginn der Industrialisierung spezialisieren sie sich aufgrund der Konkurrenzsituation auf die Herstellung von Kotzen. Die Rahmen für diese Raudecken sind auf dem Foto unten gut erkennbar. Nach dem 2. Weltkrieg wird die Grenze an der Thaya zum Eisernen Vorhang. Handel und Verkehr zwischen den beiden Staaten sind bis 1989 nur erschwert möglich. Für die Natur ist die traurige Trennung ein Vorteil. Das Gebiet zwischen Staatsgrenze und Stacheldraht bleibt von menschlichen Eingriffen weitgehend verschont. Nach 1980 plant die Tschechoslowakei die Errichtung eines weiteren Kraftwerks, das jedoch am Widerstand der Bevölkerung in Österreich scheitert. Der Nationalpark wird 1991 auf tschechischer, 2000 Ein böhmischer Drechsler bringt 1861 die Perlmutt- auf österreicher Seite eröffnet. Die faszinierende Knopfdrechslerei nach Hardegg. Artenvielfalt des Thayatales ist dadurch für die Zukunft Seit 1848 ist Hardegg eine freie Stadt, die ihren gesichert. Die Natur wird wieder zum Anziehungspunkt Bürgermeister ohne grundherrliches Einverständnis und zur Einnahmequelle. 2009 leben 229 Einwohner in wählt. Hardegg, nur 94 davon mit Hauptwohnsitz. 20. Jh. Zwischen den Stadtgemeinden Hardegg und Vranov Ab Anfang des 20. Jh. entwickelt sich Hardegg zur besteht seit 1990 eine Partnerschaft, seit der beliebten Sommerfrische. 1914 wird die untere Mühle Grenzöffnung 1989 versuchen grenzüber- zur Perlmuttknopffabrik ausgebaut. Ab 1915 sorgt ein greifende Projekte das neuerliche Kraftwerk für die 1. Straßenbeleuchtung. Seit 1930 Zusammenwachsen der Region steht die Burg unter Denkmalschutz. zu unterstützen. Guckkastenmuseum

© 2009 | Fotos: Historisches Archiv, H. Bednarik; Graphik: Grieder 1972: Stadtgemeinde Hardegg

Die flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde des Bezirks

Felling Hollabrunn entsteht im Lauf von sieben Jahren durch die Zusammenlegung von neun Ortschaften.

Hardegg

Heufurth Noch heute sind in den Ortschaften Ur-Siedlungsformen gut erkennbar: Aus ersten Haufendörfern entwickeln sich seit 1100 Straßendörfer, später im 12./13. Jh. Angerdörfer.

Felling wird wie Hardegg zum Mallersbach geht auf den ersten Mal im Kirchenregister slawischen Namen Mirin zurück, von 1290 erwähnt, der Name woraus man schließt, dass das Velben (bei den felben = bei den Gebiet schon vor 1000 n. Chr. Mallersbach Weidenbäumen) zeigt die Lage in besiedelt war, 1190 wird zum der Nähe von Wasser an. ersten Mal der Name Imrinsbach überliefert. Hardegg, 1290 erstmals als Stadt angeführt, ist damals eine für das Der älteste überlieferte Namen von 11./12. Jh. typische Burgsiedlung. Merkersdorf – Mergerstorff, das Der Name leitet sich von (althdt.) „Dorf eines Mer(i)nger“– findet sich „hard“ Wald und „egg“ Fels, Stein 1290 im Hardegger Kirchenregister. ab, was im übertragenen Sinn Niederfladnitz, dessen Name vom „Festes Haus im Wald“ bedeutet. slawischen blatnica = Sumpfwasser Merkersdorf Der Name Heufurth ist leicht abzuleiten ist, scheint urkundlich erklärbar als eine Furt, um Heu über 1268 als „de Vledenetz“ auf, 1368 den Fluss zu bringen – der Ort wird als Nyder Flagnicz. 1398 erstmals als Hewfurt erwähnt. 2000: Hardegg Nationalparkgemeinde

Mit der Gründung des Nationalparks Thayatal wird die Stadtgemeinde Hardegg zur Nationalparkgemeinde Nationalparkgemeinde Hardegg.

Niederfladnitz

Pleissing

Pleissing trägt den nördlichsten 1968 schliessen sich die Dörfer echten -ing Namen von NÖ, was auf Pleissing, Waschbach und Heufurth die frühe deutsche Besiedlung im zur Großgemeinde Pleissing 10. Jh. hinweist. Erste urkundliche zusammen, 1969 vereinigen sich Riegersburg Nennung Pleising 1290 – Funde aus diese mit Riegersburg, Felling und der Jungsteinzeit und der späteren Mallerbach zur Großgemeinde Bronzezeit erzählen jedoch von Pleissing-Riegersburg. 1972 kommt einer viel früheren Besiedlung. es unter dem Namen Stadtgemeinde Hardegg zur Erweiterung um Riegersburg ist vermutlich nach Merkersdorf und Hardegg. Zuletzt, seinem Gründer benannt – „Haws 1975, gliedert sich Niederfladnitz zu dem Rugs“ (Haus des Rüdigers) dem Gemeindeverbund ein, dessen ist urkundlich 1390 erwähnt. Grundfläche nun 93,26 km² beträgt. Waschbach gehört aufgrund Die namengebende Stadt Hardegg seines Namens Waschinpach zum ist die kleinste Stadt Österreichs, sie Waschbach ältesten Siedlungsgebiet im Raum ist vermutlich die einzige Stadt, die Weitersfeld–Pleissing, 1290 scheint mehr Häuser als Einwohner hat. er erstmals urkundlich auf. Guckkastenmuseum

© 2009 | Fotos: Historisches Archiv, H. Bednarik; Graphik: Grieder Kupferstich von Georg Matthäus Vischer, 1672 Niederfladnitz 1268 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt als „de Vledenetz“. Im Laufe der Geschichte wechseln wie bei allen Dörfern die Besitzverhältnisse mehrmals: Auf die Herren von Kaja (bis 1360) Wirtschaftliche Bedeutung haben folgen Graf von Maidburg-Hardegg längere Zeit das Sägewerk (1928– (1376–1388), danach bis ins 16. Jh. 2008) und der Kaolinabbau (1962– die Eitzinger. Damals wird die 1974), aber auch die Bahnlinie Gutsverwaltung von Kaja nach Retz–Drosendorf mit Stationen in Niederfladnitz verlegt und der Niederfladnitz und Waschbach- Meierhof zu einem Schloss erweitert. Pleissing, welche 1910 eröffnet 1589 erwirbt die Familie Trautson und 2001 eingestellt wird. Seither die Güter, 1781 geht die Herrschaft gewinnt auf dieser Strecke der durch Heirat an die Fürsten Nostalgiezug „Reblaus-Express“ Auersperg, in deren Auftrag zunehmend an Bedeutung für den Baumeister Pollnfürst 1791–94 im Rad- und Wandertourismus. Wald Schloss Karlslust erbaut. 1900 gibt es 100 Häuser in 1945 erbt die Familie Waldstein- Niederfladnitz, 1950 sind es Wartenberg die Herrschaft Kaja- 127 Häuser und 684 Einwohner. Fladnitz. 2009 leben 421 Einwohner in Die Kirche „Maria Himmelfahrt“ ist Niederfladnitz, 307 davon mit seit 1767 selbstständige Pfarrkirche. Hauptwohnsitz.

Das Dorf gehört um 1560 zur Pfarrkirche für Pleissing, Waschbach Pleissing Herrschaft Hardegg, es gibt jedoch und Heufurth erhoben. Von 1775 bis neben den Eitzinger noch mehrere 1783 hebt die Herrschaft Hardegg in Dass das Gemeindegebiet schon Grundherren. 19 Ganzlehen, Pleissing eine Ross- und Viehmaut seit 3000 v. Chr. besiedelt war, 27 Halblehen und eine Mühle ein: für jedes Ross ohne Sattel, jedes beweisen jungsteinzeitliche Funde sind 1571 vermerkt. Das Dorf hat Rind, jedes Schwein und jede Ziege (Steinwerkzeuge, die der Viehhirt das Recht, Dorfangelegenheiten muss beim Passieren der Mautstelle von Pleissing aufgelesen hat, sie selbstständig zu regeln („So haben 1 Kreuzer gezahlt werden. Bis zur befinden sich jetzt in der Sammlung die Pleysinger ein Frey Panthäding“ Aufhebung der Grundherrschaft auf der ) sowie das = Gemeindeversammlung). 1848 ist Pleissing im Besitz der Gräberfeld aus der Bronzezeit (ca. Von 1571–91 unterrichtet ein Fürsten Khevenhüller-Metsch. 1200 v. Chr.), welches beim Bau der „Schuelmeister“ in Pleissing, auch Laut Volkszählung wohnen 1900 Bahnlinie Retz–Drosendorf zutage 1606 und 1629 ist eine Schule 358 Personen in 70 Häusern und kommt. Urkundliche Nennungen des erwähnt. 1950 330 Personen in 76 Häusern. Dorfes, zu dem ein Meierhof von 1750 wird die gotische Kirche 2009 leben 223 Einwohner Hardegg gehört, gibt es seit 1290, zur Hl. Kunigunde im Barockstil in Pleissing, 148 davon mit eine Badstube ist 1321 erwähnt, eine umgestaltet und 5 Jahre danach zur Hauptwohnsitz. Mühle „ze pleusing“ 1363.

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© 2009 | Fotos: Historisches Archiv, H. Bednarik; Graphik: Grieder Felling Das Hardegger Kirchenregister von 1290, welches Hardegg erstmals als Stadt bezeichnet, nennt auch „Velben“ in einem Verzeichnis über die Einkünfte der Grafschaft Hardegg. Das Dorf hat wie alle Ortschaften der Großgemeinde im Laufe der Für das Recht sorgt ein von der 1814 liefert er Räuberhauptmann Geschichte unter zahlreichen Bevölkerung gewählter Dorfrichter, Grasel, der im Wirtshaus eingekehrt Kriegszügen und Überfällen zu der von der Herrschaft bestätigt war, beim Landesgericht ab. leiden. werden muss. Er bildet mit den 1877 kommt Felling zum Die Kirche wird romanischen Funden Geschworenen zusammen die Gerichtsbezirk Retz, die Gemeinde zufolge vor 1300 erbaut. Im 16. Jh. Dorfobrigkeit, welche für Ruhe und verwaltet sich ab da selbst, treten alle Bewohner von „Veliben“ Ordnung sorgt. Am 28. September Bürgermeister und Gemeinderäte zum Protestantismus über. Kupferstich von Georg Matthäus Vischer, 1672 werden frei gewählt. Die freiwillige 1664 sind im Steuerbuch der Feuerwehr wird 1900 gegründet, Grafschaft für „Fölling“ 26 Häuser, 1911 die noch heute existierende ein Jägerhaus, ein Schulhaus (1659 Perlmuttdrechslerei, der letzte erstmals erwähnt), ein Halterhaus Betrieb dieser Art in Österreich. und 4 Öden verzeichnet. Laut Volkszählung 1900 gibt es für Zur Zeit Maria Theresias ist Felling Felling keine Angaben, 2009 leben eine reine Bauernsiedlung, 1772 186 Einwohner in Felling, werden die Häuser nummeriert. 136 davon mit Hauptwohnsitz.

Das Dorf samt Mühle und Teich 1713 sterben einige Bewohner an Heufurth gelangt 1544 mit dem Erwerb der Pest. 1730 kauft Sigmund Graf der Herrschaft Fronsburg in den von Khevenhüller den Besitz. 1746 Der früheste urkundliche Nennung Besitz der Eitzinger. 1586 sind verpflichtet sich die Gemeinde, die stammt aus dem Jahr 1398: „Hefurt“ 12 Halblehen und 6 Viertellehen neu erbaute Kapelle zu erhalten. oder „Hewfurt“. Der Name lässt sich zinspflichtig. Bis 1750 besteht in Heufurth eine ableiten von „einer Furt, über die Die Hardegger Grafen, welche Grenzwegmautstelle. Seit 1757 man Heu transportierte“. 1569 Fronsburg aufgrund von gehört Heufurth zu der damals neu Verschuldung verkaufen mussten, gegründeten Pfarre Pleissing. sind im 17. Jh. wieder im Besitz Laut Volkszählung wohnen 1900 des Ortes und veräußeren ihn 228 Personen in 49 Häusern und 1656 abermals zwangsweise an die 1950 218 Personen in 52 Häusern. Freiherren von St. Julien. Zu der Zeit 2009 leben 123 Einwohner gibt es 26 Häuser, eine Mühle und in Heufurth, 92 davon mit ein Wirtshaus in Heufurt. Hauptwohnsitz.

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© 2009 | Fotos: Historisches Archiv, H. Bednarik; Graphik: Grieder Mallersbach Schon 1222 und 1254 ist der Ort in Urkunden bezeugt als Sitz der Maidburger, eines Dienstmannengeschlechts der Hardegger Grafen. 1481 wird Mallersbach mit den übrigen Hardegger Besitzungen dem Landesgrafen übertragen, der sie 1495 an die Freiherren von in die Schweiz. 1953 wird eine Prueschenk verkauft. Aufbereitungsanlage errichtet, in 1571 sind 22 Ganzlehen, 17 Halb- der das Rohkaolin zu Feinkaolin lehen und eine Sägemühle in der verarbeitet wird, ebenso wie ab 1962 Fugnitz zinspflichtig. 1665 gibt es das qualitativ bessere Rohmateriel laut Pfarrverzeichnis 28 Häuser. aus Fladnitz. Obwohl die Kaolin- Nach 1848 wird Mallersbach mit der Vorkommen noch lange gereicht Rosentalmühle zur Ortsgemeinde. hätten, wird das Werk 1974 1875 wird die Volksschule eröffnet. geschlossen. Nach dem 1. Weltkrieg beginnt 1900 gibt es 78 Häuser mit 366 in Mallersbach der Abbau von Einwohnern, 1950 sind es 83 Häuser Rohkaolin, der mit einer 13-jährigen und 1968 nur mehr 260 Einwohner. Unterbrechung (1930–1948) bis 2009 leben 215 Einwohner in 1971 betrieben wird. Exporte gehen Mallersbach, 172 davon mit nach Italien, Polen, Ungarn und Hauptwohnsitz. Merkersdorf Der älteste überlieferte Namen 1571 sind 16 Ganzlehen, 14 Halb- Mergerstorff findet sich im lehen und 7 Hofstätten der Graf- Hardegger Kirchenregister von 1290. schaft Hardegg zinspflichtig. Das Dorf gehört zur Herrschaft Kaja Der Ort ist eng mit der Hardegger im Besitz der Babenberger. Pfarre verbunden. 1665 gibt es Niklas von Kaja verkauft 1360 den laut Pfarrverzeichnis 33 Häuser unterrichtet. Erst 1866 erhält die Stammsitz an Herzog Rudolf IV., in Merkersdorf. 1763 wird Gemeinde eine eigene Schule. später gelangt die Herrschaft in den die von Hardegg aus betreute Laut Volkszählung wohnen 1900 Besitz der Grafen von Maidburg- Dreifaltigkeitskapelle errichtet. 246 Personen in 52 Häusern und Hardegg. Auf Grund von Da die Hardegger Schule überfüllt 1950 198 Personen in 68 Häusern. Verschuldung der Maidburger ist, wird 1793 von der Pfarre 2009 leben 187 Einwohner in überträgt der Landesfürst 1425 die Hardegg ein Schulgehilfe für Merkersdorf, 130 davon mit Feste Kaja an Ulrich von Eitzing. Merkersdorf gestellt, der im Ort Hauptwohnsitz.

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© 2009 | Fotos: Historisches Archiv, H. Bednarik; Graphik: Grieder Riegersburg Um einen befestigten Gutshof, „die kleine Burg des Rüdiger“ – „veste Kupferstich von Georg Matthäus Vischer, 1672 zum Ruegers“, entwickelt sich das Dorf, das erstmals 1212 urkundlich erwähnt wird. Als Vormund des Grafen Michel von Maidburg-Hardegg wird 1427 Jörg Paltendorfer mit der Feste zu Ruegers belehnt. Er legt den Teich an und verkauft 1441 das Dorf samt Das Schloss, zu dem Hofäcker, Die während der Besatzungszeit allem Zubehör an die Eitzinger. Kalk- und Ziegelöfen, eine Mühle entstandenen Schäden werden 1568 erwirbt Graf Sigmund von und die Sägemühle im Rosenthal, mit Hilfe des Landes NÖ behoben, Hardegg die Herrschaft und lässt 7 Teiche, ein Schenkhaus und seit 1967 finden im Schloss die Feste zu einem Wasserschloss 18 Untertanen gehören, ist verschiedenen Ausstellungen statt, umbauen. nach dem Schwedeneinfall 1645 u. a. 1993 die NÖ Landesausstellung. 1571 sind 13 Ganzlehen, 5 Halblehen, unbewohnbar, aber als es 1655 an 1879 wird die Volksschule eröffnet, 10 Häuser und eine Badstube die Grafen von St. Julien-Wallsee 1893 erhält der Ort ein Postamt, zinspflichtig. Im 30-jährigen Krieg verkauft wird, sind die Schäden 1903 ein Telegraphenamt. leidet das Schloss durch einen behoben. Als 1730 Sigmund Graf 1900 gibt es 72 Häuser mit Brand und Plünderungen. 1635 Khevenhüller die Güter erwirbt, 403 Einwohnern, 1950 bei gleicher sagt eine Schätzung aus, dass es beauftragt er den Baumeister Franz Einwohnerzahl 106 Häuser. 2009 „von geringem Gebäu und ziemlich Anton Pilgram mit dem Umbau der leben 345 Einwohner in Riegersburg, abgekommen“ ist. Wasserburg in ein Barockschloss. 237 davon mit Hauptwohnsitz. Waschbach Die auf -bach endenden Ortsnamen stammen aus einer frühen Zeit. Das mittelhochdeutsche Wort „wasch“ deutet auf einen Bach, in dem gewaschen wird oder der wäscht / ausschwemmt. Die Lehen in „Waschinpach“ zählen zu den Einkünften der Pfarrkirche besteht darin, alle Angelegenheiten Sigmund von Hardegg untertan. von Hardegg. Im Urbar von 1363 in der Ortschaft zu regeln. 1665 wird Waschbach in der ist ein „richter zer Waskespach“ 1571 sind 18 Ganzlehen, 11 Halb- Pfarrbeschreibung zusammen mit vermerkt. Die Aufgabe des Richters lehen, ein Halterhaus und die Pleissing erwähnt. Die 1757 neu als Vorsteher der Dorfgemeinde Gemeindeschmiede dem Grafen gegründete Pfarre Pleissing umfasst auch die Dörfer Heufurth und Waschbach. 1900 gibt es 37 Häuser mit 198 Einwohnern, 1950 39 Häuser mit 215 Einwohnern. 2009 leben 108 Einwohner in Waschbach, 91 davon mit Hauptwohnsitz.

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