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ZEITGEIST Die sanfte Inquisition Wie nie zuvor werden im Fernsehen des Bundestagswahlkampfjahres Frauen das Sagen haben: Von bis Sandra Maischberger, von Anne Will bis Marietta Slomka – eine junge Riege von TV-Journalistinnen verändert das Bild der Politik im Fernsehen. Von Reinhard Mohr

as alles wollte ich eigentlich gar te einen Mut zur Transparenz, der der- Massenmediums über seine Möglichkeiten nicht wissen“ – Maybrit Illner, Mo- zeit eine ganze Generation junger Mode- und seine Grenzen. Dderatorin der ZDF-Talkshow „Ber- ratorinnen anzutreiben scheint. Sie hei- Wie nie zuvor wird diese neue Ladypo- lin Mitte“, sagt es CSU-Generalsekretär ßen Sandra Maischberger und Anne wer auch den kommenden Bundestags- Thomas Goppel staubtrocken und direkt, Will, Marietta Slomka und Maybrit Illner, wahlkampf mitbestimmen. Die Akteurin- aber lächelnd ins Gesicht. Vielleicht hätte und sie räumen fast nebenbei die begehr- nen arbeiten schließlich an der vordersten sie den berüchtigten bayerischen Dampf- testen Fernsehpreise ab: von der „Golde- Medienfront – genau dort, wo nicht nur plauderer lieber doch nicht kurz zuvor mit nen Kamera“ bis zum „Deutschen Fern- das Bild der Kandidaten, sondern das Bild der Bemerkung provozieren sollen, er sei sehpreis“. von Politik insgesamt entsteht. ja, ganz gegen alle Gewohnheit, „heute so Diese Kinder der Mediengesellschaft ha- In der ersten Reihe auch Sabine Chris- still“. Die Zuschauer jedenfalls wurden ben die Welt und die Politik immer schon tiansen, 44, die „Queen Mum“ der Femi- wieder wach: Denn für Goppel – um die- mit den durchtrainierten Augen der iro- nisierung des deutschen Fernsehens, neu- se jüngste Stoiber-Weisheit hatte der Mann nisch distanzierten Fern(seh)-Beobachtung erdings „Ritter der französischen Ehren-

ARD-Talkerin Bauer mit Innenminister Schily NTV-Talkerin Maischberger mit PDS-Politiker Gysi Interviews im deutschen Fernsehen: Professionelles, abgeklärtes Verhältnis zum Massenmedium gerade minutenlang herumfabuliert – war wahrgenommen. Ihre Helden waren Harry legion“ – für ihr sonntägliches Polit-Kon- Deutschland also plötzlich doch kein Ein- Valérien und Heinz Florian Oertel, Georg klave erhielt die „beliebteste Moderatorin wanderungsland. Aha. Thomalla und Schweinchen Dick – nicht Deutschlands“ den „Bambi 2001“. „Der Wahlkampf lässt grüßen“ lautete Ché Guevara und Wolf Biermann. Auf dem Keine Frage, „“ ist der Untertitel des heftigen TV-Wortstreits Schulhof ging es eher um „Dallas“ als um der Mercedes unter den seriösen Talk- über das Zuwanderungsgesetz der rot-grü- Nicaragua – und so entwickelten die em- shows, ein Hot Spot der neuen Mitte nen Bundesregierung, und wieder einmal sigen Fernsehkonsumentinnen schon früh zwischen Hans Eichel, Renate Künast und schlug sich TV-Moderatorin Illner, 37, die ein ziemlich professionelles, abgeklärtes Guido Westerwelle – das allwöchentliche an diesem Donnerstagabend ihre 100. Sen- Verhältnis zum Massenmedium. Kaminfeuer der Nation, das manchmal dung feiert, tapfer und reaktionsschnell Jahre später haben sie die Seiten ge- freilich, wie Spötter meinen, allzu sehr an durch das rhetorische Dickicht der politi- wechselt und moderieren das mediale Dau- die Atmosphäre einer Lufthansa-Lounge schen Kombattanten: Ein spitz intoniertes ergespräch der Gesellschaft über sich erinnert, in der Schampus und Knabber- „Hallo – Hallo!!“ markierte die schärfste selbst: jenseits ideologischer Welterklärung zeug ausgegangen sind. Verweisstufe im außerparlamentarischen und parteipolitischer Programmkommis- Die fortschreitende „Christianisierung Sanktionskatalog. sionsrhetorik; pragmatisch, praktisch und des TV-Journalismus“ (Hauser/Kienzle) je- In ihrer Goppel-Befragung zerlegte Ill- unbefangen. Dabei tragen sie zugleich, nur denfalls bekam auch der frisch selbst er- ner virtuos die forsch-kokette Medien- scheinbar paradox, zur Entzauberung des nannte Kanzlerkandidat Edmund Stoiber inszenierung ihres Gegenübers – und zeig- Fernsehens bei, zur Selbstaufklärung des zu spüren, als er sich im Angesicht der

72 der spiegel 11/2002 weiblich-norddeutschen, zutiefst un- Aufzeichnung der „“ noch bayerischen Fragetechnik immer mehr ver- mal an – selbstkritisch bis zum „Wetter“. haspelte, den Faden verlor und die schlan- Was ihr auch nach einer nicht ganz per- ke Moderatorin schließlich mit „Frau Mer- fekten Überleitung zu Hoch „Hildegard“ kel“ anredete. Nach der Sendung, so wird bleibt, sind Anmut und Intelligenz, Humor kolportiert, beschwerte er sich bitterlich und katholische Lebensfreude, Kölner bei Sabine Christiansen, sie habe ihn ja gar Menschenfreundlichkeit und ein gesundes nicht ausreden lassen. „Aber wo war denn Schlafbedürfnis – also deutlich mehr er- Ihre Message?“, konterte sie. freuliche Eigenschaften, als Sigmund Gott-

Welche „Message“? Der Begriff war ihm / DPA ROLAND HOLSCHNEIDER lieb, Franz Alt, Heinz Klaus Mertes, Klaus Hekuba. Ein kultureller Abgrund tat sich Reporter Lueg (r.), Kanzler Kohl (1986) Bednarz und andere männliche Fernseh- auf. Die Mediengesellschaft, scheint’s, frisst Politik war Männersache größen der jüngsten Vergangenheit auf sich ihre Großväter. vereinen können. Im „Bocca di Bacco“ an der Berliner guette tapfer unterm Arm, unbeschadet TV-Veteranen erinnern sich an jene noch Friedrichstraße dagegen speist die überstanden hat. Gewiss, sie selbst ist alles ferneren Zeiten, da Werner Höfer sonn- Mediengesellschaft lustvoll mit sich selbst. andere als eine umherschweifende Mei- tags zum „Internationalen Frühschoppen“ „Wir setzen den authentischen Kanzler ge- nungshaberin wie der ambulante Werte- lud und die einzige Frau weit und breit gen den Showkanzler“, doziert Ex-„Bild verfechter aus -Harvestehude mit jene resolute Bedienung war, die, stets gut am Sonntag“-Chef Michael Spreng, Stoi- dem „Buch der Tugenden“ unterm Ruhe- im Bilde, den Rheinwein eifrig nachfüllte, bers oberster Medienberater, unüberhör- kissen; auch fühlt sie sich nicht zur reisen- während der Vertreter der „Prawda“ im bar am weiß gedeckten Nachbartisch. „Ein den Philosophin berufen, schreibt keine packeisschweren Sowjetdeutsch von den bewusster Kontrast zur Medieninszenie- Bücher oder Zeitungsartikel, in denen zum „gutnachbarrrlichen Beziehungen zwi- rung, ganz klar.“ Beispiel George W. Bush mit Osama Bin schen der DDRRR und der BRRRD auf der Anne Will schaut rüber, lächelt. Seit Laden verglichen würde – doch den Kolle- Grundlage des internationalen Völker- knapp einem Jahr sitzt die 35-Jährige auf gen Wickert schätzt sie als guten Ratgeber. rechts und der Moskauer Verträge von einem Thron des deutschen Fernsehens – Der aber war selbst nicht gut beraten 1970“ monologisierte, was letztlich doch als Moderatorin der ARD-„Tagesthemen“. oder einfach nur auf eigener Ballhöhe, als wie eine Kriegsdrohung klang.

„Tagesthemen“-Anchorfrau Will mit Verteidigungsminister Scharping ZDF-Talkerin Illner mit Bundeskanzler Schröder

Gerade hatte sie vom „Kompetenzgeba- er in einem aufgezeichneten Statement für Politik war nicht nur Männersache, sie ren“ unter Medienmännern gesprochen, die WDR-Sendung „Zimmer frei“ – Gast: war auch Staatsangelegenheit kaum weni- einen Satz von Maybrit Illner paraphrasie- Anne Will – die junge Kollegin im gönner- ger als zu Zeiten des alten Konsul Bud- rend: „Wenn Frauen Fragen stellen, wol- haften Stil charakterisierte: „Sie ist direkt, denbrook, jedenfalls hohe Diplomatie auch len sie etwas erfahren – Männer dagegen naiv und lernfähig.“ Na super. für jene Pressevertreter, die ihr Ohr im- trachten eher danach, sich in dem bestätigt Da rollten die Augen im Studio, und das mer am Puls des amtlichen Geschehens zu sehen, was sie sowieso zu wissen glau- schöne Vögelzwitschern, das Anne Will ge- hatten. Es ging um Ost und West, Krieg ben.“ Die Lebenserfahrung sagt: Da ist was rade überzeugend imitiert hatte, war fast und Frieden, Freiheit und Kommunismus. dran. Doch Anne Will ist weit davon ent- schon wieder vergessen. Obwohl sie viele Ernste Gesichter, schwer wiegende Ent- fernt, eine spätfeministische Front zwi- Jahre Fernsehen hinter sich hat – 1999 mo- scheidungen, böse Weltlage. schen bösen eitlen Männern und selbstlos- derierte sie als erste Frau sogar das deut- Nichts für Frauen. grundguten Frauen aufzumachen. Sie sche Männerheiligtum ARD-„Sportschau“ 1968 war zwar schon lang vorbei, doch selbst hält sich für ziemlich angepasst, kei- –, ist es ihr im Zweifel aber lieber, unter- die Frauen waren noch mit alternativen ne Rebellin, nirgends. schätzt zu werden. Methoden der Schwangerschaftsverhütung, Kein schlechtes Wort über Ulrich Das legt sich ganz von selbst. „Glückli- mit sanfter Hausgeburt und den vielfältigen Wickert, den erfahrenen, kenntnisreichen, cherweise gehöre ich nicht zu den Men- Versuchen beschäftigt, ihre wechselnden weltläufigen Kollegen, der einst vor lau- schen, die in der Not sind, noch kurz vor „Beziehungskisten“ überhaupt mit einer fender Kamera die leibhaftige Überquerung Sendebeginn intensiv über sich selbst nach- beruflichen Karriere zu vereinbaren – mit

FEHLHAUER / WDR; ACTION PRESS; ARD; CLAUS THAL / ACTION PRESS (V.L.N.R.) PRESS; ARD; CLAUS THAL / ACTION / WDR; ACTION FEHLHAUER der Pariser Place de la Concorde, das Ba- zudenken.“ Später dann schaut sie sich die den unübersehbaren Konsequenzen jenes

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„kleinen Unterschieds“ also, den Alice Puppe? Von wegen. Eine wunderbare Frau. dios auf dem Mainzer Lerchenberg. „Tue Schwarzer festgestellt hatte, bevor auch sie Ihre kurzen, zu Beginn fast flapsigen Sät- deinen Mund auf für die Stummen und für ihre Talkshow erhielt. ze haben hier und da für Stirnrunzeln ge- die Sache aller, die verlassen sind“, lautete So mussten die Zuschauerinnen vorerst sorgt, zumal die gesetzte ZDF-Gemeinde ihr Taufspruch aus dem Alten Testament, weiterhin ohnmächtig zusehen, wie Claus sich längst an die verschlungen-girlanden- Sprüche Salomos 31,8 – so wusste sie schon Hinrich Casdorff und Rudolf Rohlinger, haften Formulierungen des Kollegen Wolf früh, dass sie Journalistin werden wollte. das Duo des investigativen Schreckens im von Lojewski gewöhnt hatte, der selbst bei Doch auch sie teilt die typische Prägung deutschen Fernsehen, schwitzende Spit- schlimmsten Ereignissen eine semantisch- jener Generation, die in den späten Acht- zenpolitiker ins lispelnde Kreuz- verhör nahmen – zwei Kollegen, die bei RTL heute rein optisch allenfalls als Hauspförtner eine adäquate Anstellung finden könnten. Auch die „Elefanten- runden“ vor und nach den Wah- len waren meist so erfrischend wie ein Bootsstreit beim Vater- tagsausflug – da war die Nation schon nachhaltig irritiert, als die Grüne Jutta Ditfurth im Bundestagswahlkampf 1987 dem damaligen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß live mächtig einheizte. Es waren jene alten Zeiten, da der ewig mürrische SPD-Frakti- onschef Herbert Wehner den ARD-Reporter Ernst Dieter Lueg wegen einer nicht genehmen Fra- „Heute journal“-Anchorfrau Slomka mit SPD-Generalsekretär Müntefering ARD-Talkerin Christiansen mit CDU/CSU- ge schon mal wutschnaubend als Erfolgreiche Moderatorinnen: Pragmatisch, praktisch, unbefangen „Herr Lüg!“ anblaffte. Zwei Jahrzehnte später sitzt Marietta emotionale Pufferzone etabliert. Doch zigern erwachsen wurde: keine Lust auf Slomka, 32, in ihrer Lieblingsbar am Prenz- längst singen alle das Lob der neuen Lady- Gruppenzwang, keine Lust auf politische lauer Berg, trinkt trockenen Weißwein, löf- power. Ideologien. Marietta Slomka ging sogar felt ein Süppchen und antwortet auf die Fra- Marietta Slomka kommt direkt, fast un- noch weiter. Auf dem Schulhof stritt sie – ge nach etwaigen Autoritätsproblemen mit vermittelt zur Sache. Ihre Sätze perlen mi- Veteranen der Friedensbewegung werden Kanzlern und Ministern einfach nur: „Nee“. neralwasserklar hin zu jenem Punkt, an es nicht fassen – für den Nato-Doppel- Seit Januar 2001 moderiert sie, ohne das dem der Korrespondentenbericht aus Ka- beschluss und gegen mainstreamiges „Gut- übliche „Ticket“ irgendeiner Partei, das bul oder Washington einsetzt. Dabei ist menschentum“. Als im November 1989 „heute-journal“ im ZDF – eine blonde ihre Mimik, wenn es denn zur Riester-Ren- die Mauer fiel und die Wiedervereini- Schönheit mit klaren blauen Augen, die te passt, auch mal spöttisch, manchmal mit gung kam, freute sie sich: „Das war doch vielen am Bildschirm streng, ja kühl er- einem Anflug von Keckheit. Klasse!“ scheint. Ist sie am Ende doch nur ein Nach- Unerschrockenheit, Ironie und Lebens- Eine sublime Form ihrer zivilen richten-Luder, eine eiskalte Teleprompter- lust zeigt sie auch jenseits des „heute“-Stu- Kampfeslust trainiert Slomka, die erst 1998 als Hauptstadt-Wirtschaftskorresponden- sen mal in die Enge. Rein argumentativ, die ohne den Grundton journalistischer tin zum ZDF kam, in den Fünf-Minuten-In- versteht sich. Schlaumeierei auskommt, ohne die Über- terviews des „heute-journals“: „Akute Weniger Welterklärung, mehr Äste am zeugungsmoral einstiger Fernsehprediger. Gegnerschaft mit kritischer Grundhaltung“ Entscheidungsbäumchen – das scheint Im Interview mit dem Berliner „Tages- lautet die Parole, ein durchaus sportiver die geheime Losung der glorreichen Fünf. spiegel“ trieb der „Fragen-Vampir“ mit Imperativ. Journalismus, der immer wieder Und es werden immer mehr: Vergangene dem Mona-Lisa-Lächeln den journalisti- „Glücksgefühle“ hervorruft, heißt für sie, Woche stieß wieder Ex-„Tagesthemen“- schen Vorzug politischer Unvoreingenom- „auf gleicher Augenhöhe zu arbeiten, aber Moderatorin Gabi Bauer, 39, dazu. Der menheit auf die Spitze: „Ich bin durch und erste Gast ihrer neuen, zweiwöchentli- durch meinungslos“, behauptete sie da. chen ARD-Talkshow, Innenminister Otto Das klang zu schön, um wahr zu sein. Schily, machte sich, trotz hartnäckiger Zur Rede gestellt, lacht sie auf. Zwischenfragen, gar nicht schlecht – zwei- Dennoch passt da viel zusammen: Die felhaft blieb allerdings, ob die auf lustig jungen pragmatischen Moderatorinnen, getrimmten Einspielfilmchen à la „High denen unerschrockenes Nachfragen wich- Noon“ und „Der 7. Sinn“ samt anderem tiger ist als politisch-moralische Bekennt- multimedialen Schnickschnack der Wahr- nisse; das Fernsehen in der Mediendemo- heitsfindung dienen. kratie, in der die Ereignisse Tag für Tag, Wie auch immer, bald wird es heißen: manchmal Stunde für Stunde „in the Ma- „Die glorreichen Sieben“. Und kein Ende king serviert werden“ – und Politiker, die in Sicht. „Nennen Sie es meinetwegen eine „eher Getriebene sind als souveräne Seuche oder eine Schwemme, bitte schön“, Selbstdarsteller, die angeblich allen was sagt Maybrit Illner lachend. „Doch es gab vormachen können“, wie Maybrit Illner ja wohl einen großen Nachholbedarf. Frau- sagt. „Die Zuschauer lernen doch dauernd, en dürfen seit einiger Zeit, man glaubt es das zu durchschauen.“ kaum, sogar von der Börse berichten.“ Am tiefsten Grunde dieser neuen me- „Aber es ist keine Frage von Frau oder dialen Transparenz liegt eine schlichte Mann, sondern eine Sache der Genera- Wahrheit, die auszusprechen Frauen wie

THOMAS BÖHME / ADVANTAGE (R.) BÖHME / ADVANTAGE THOMAS tion“, beharrt Sandra Maischberger, 35, Maybrit Illner leichter fallen mag als manch Kanzlerkandidat Stoiber immerhin „Medienfrau des Jahres 2001“. Altvorderen der Branche – selbst im Jahr Viermal pro Woche lädt sie Gäste aus der Bundestagswahl: „Der politische Fern- nicht als von Talkshow zu Talkshow rei- Politik, Sport und Showbiz in ihre etwa sehkonsument sieht doch, dass die alten sende Selbstdarstellerin“. zehn Quadratmeter kleine Studio-Keme- Lagerfeindschaften zerstoben sind. Die Da geht sie lieber segeln. nate, um ihnen nicht nur körperlich, son- großen Unterschiede zwischen den Partei- „Aber klar, man will nicht gerne verlie- dern auch investigativ zu Leibe zu rücken en gibt es nicht mehr – und auch nicht ren“, sagt die rheinische Protestantin. Ru- – vergangenen Dienstag zum Beispiel frag- mehr diesen tiefen Hass, das Martialische.“ dolf Scharping kommt ihr da so recht wie te sie den schweigsamen Hackl Schorsch: Einen schönen Trost immerhin für CSU- Friedrich Merz. Dann wird der Gesprächs- „Jetzt sagen Sie mal, aber jodeln können Generalsekretär Goppel und andere, von partner schon mal sachte „gezwirbelt“ – es Sie doch?“ der neuen Frauenpower gebremste Wahl- wird „zwischen den Zeilen geschossen“ Ob Helmut Kohl, Helge Schneider oder kämpfer hält Sandra Maischberger bereit. und ein wenig „in der Wunde gestochert“. der Hackl Schorsch – stets begegnet die Sie prophezeit einen kulturellen „Back- Zur akribischen Vorbereitung skizziert sie preisgekrönte Interviewerin ihren Ge- lash“: „Die Zeit der jungen Männer ein „Entscheidungsbäumchen“, das optio- sprächspartnern mit jener charakteris- kommt.“ nal die denkbaren Frage/Antwortvariatio- tischen Mischung aus freundlicher Fair- Doch davon wollen wir vorerst gar nen aufzeigt. So treibt man auch alte Ha- ness und konzentrierter Hartnäckigkeit, nichts wissen. ™