BERICHT Untersuchung von Böden in der Umgebung der Orte und Harlingerode auf die mögliche Deposition von Dioxinen und Furanen

Übermittelt an: Landkreis Fachbereich Bauen und Umwelt - Fachdienst Umwelt - Postfach 3114 38610 Goslar

Eingereicht von: Golder Associates GmbH Ernst-Grote-Str. 10 D-30916 Isernhagen/Hannover

Telefonnummer: +49 511 51534060-60

Projekt-Nr.: 19119823

Datum: 03.05.2019 Datum: 03.05.2019 Projektnummer: 19119823

Inhaltsverzeichnis

1.0 VERANLASSUNG ...... 1

1.1 Beauftragung ...... 1

1.2 Leistungsumfang ...... 1

2.0 DURCHGEFÜHRTE MAßNAHMEN ...... 1

3.0 UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE UND BEWERTUNG ...... 3

3.1 Lagerungsdichte ...... 4

3.2 Kurzbewertung der Bodenproben auf Grundlage der Maßnahmewerte gemäß BBodSchV ...... 4

4.0 ZUSAMMENFASSUNG ...... 6

5.0 QUELLENVERZEICHNIS ...... 6

TABELLEN

Tabelle 1: Übersicht der Analyseergebnisse

ABBILDUNGEN Abbildung 1 Untersuchungsschema 2 Abbildung 2 Angepasstes Untersuchungsschema 3

ANHÄNGE

Anhang A: Übersichtskarte Probenahmestellen (bearbeitet und zur Verfügung gestellt vom LK Goslar)

Anhang B: Lagepläne Probenahmestellen (Skizzen)

Anhang C: Probenahmeprotokolle

Anhang D: Prüfberichte Labor

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Datum: 03.05.2019 Projektnummer: 19119823

Status:

Dokumenterstellung / Prüfvermerk: Name Datum Position

Erstellt durch: Marion Eichler 16.04.2019 Projektmanagerin

Geprüft durch: Lutz Boetticher 29.04.2019 Review

Freigegeben durch: Thorsten Rösner 02.05.2019 Prokurist

Dokumentüberarbeitung Version Datum Kommentar

1 2. Mai 2019 Entwurfsfassung an den Kunden versandt

2 3. Mai 2019 Finalfassung an den Kunden versandt

Copyright © Dieser Bericht ist urheberrechtlich geschützt. Jede unerlaubte Vervielfältigung oder Verwendung durch Dritte ist untersagt.

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1.0 VERANLASSUNG UND ZIEL In der Umgebung von den Orten Oker und Harlingerode bestand der Verdacht, dass durch die Emission von Dioxinen und Furanen aus Industriebetrieben, Depositionen dieser Substanzen in der oberflächennahen Bodenschicht in der Umgebung verursacht sein könnten. Dies sollte durch die Entnahme von mehreren Bodenproben mit entsprechender chemischer Laboranalyse geprüft werden. Dabei wurden insbesondere Böden beprobt und untersucht, die seit vielen Jahren nicht durch den Menschen beeinflusst sind, so dass die möglicherweise eingetragenen Schadstoffe in den obersten Zentimetern angereichert sind. Zusätzlich wurden die am stärksten gegenüber den potenziellen Emittenten exponierten Grundschulen und Kitas ausgewählt. Bei diesen wurden Flächen untersucht, die vor rund 15 Jahren durch die Aufbringung unbelasteter Böden saniert worden sind. Die Auswahl und Festlegung der Beprobungsstellen wurde durch den Landkreis Goslar vorgegeben. Ziel der Untersuchungen war es, die Böden an vermutlich hoch belasteten Depositionsmessstellen zu untersuchen.

1.1 Beauftragung Die Golder Associates GmbH (Golder) wurde von dem Landkreis Goslar, Fachbereich Bauen und Umwelt Fachdienst Boden / Deponiemanagement - am 11. März 2019 mit der Ausführung eines Ad-Hoc- Messprogramms der Böden in Oker/Harlingerode, sowie einer Dokumentation der Probenahme mit einer Kurzbewertung auf Grundlage der Maßnahmenwerte der Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV), beauftragt (Aktenzeichen: 32.33.07). Der Auftrag basiert inhaltlich auf dem Angebot von Golder an den Landkreis Goslar vom 25.02.2019.

1.2 Leistungsumfang Die beauftragten Leistungen und der vorliegende Bericht umfassen die Ausführung und Dokumentation der Probenahme mit einer Kurzbewertung auf Grundlage der Maßnahmenwerte der BBodSchV. Eine Beurteilung hinsichtlich der Gefährdungspfade gemäß BBodSchV war nicht Bestandteil der Beauftragung. Die Probenahmestellen wurden als vereinfachte Lagepläne vom LK Goslar bearbeitet und zur Verfügung gestellt.

2.0 DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN Die Entnahme der Bodenproben und die darauffolgende Laboranalyse erfolgten im März 2019 durch Mitarbeiter von Golder und im Labor Wessling GmbH.

Es wurden folgende Arbeiten durchgeführt: Standortbegehung mit Festlegung der Lokationen der Probenahmestellen gemeinsam mit dem Auftraggeber am 07.03.2019 Entnahme der Bodenproben am 07.03.2019, 08.03.2019 und am 11.03.2019 Erstellung von insgesamt 12 Mischproben an 12 Probenahmestandorten (zusammengestellt aus meist jeweils 9 Einzelproben). Analyse der Bodenproben auf Dioxine/Furane, harztypische (Halb)Metalle und Lagerungsdichte.

Die Entnahme der 9 Einzelproben je Standort erfolgte nach Möglichkeit im vom Auftraggeber vorgegebenen Untersuchungsschema für Depositionsmessstellen. Hierbei wird an der Depositionsmessstelle selbst sowie im

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Radius von 10 m um die Messstelle herum in allen Himmelsrichtungen im 45° - Abstand mittels des N-Min- Bohrers je eine Einzelprobe bis aus ca. 5 cm Tiefe entnommen und zu einer Mischprobe vermengt. Das Untersuchungsschema ist in der Abbildung 1 dargestellt. Aufgrund verschiedener Vor-Ort-Gegebenheiten war dies jedoch nicht für alle Standorte umsetzbar, so dass das Untersuchungsschema angepasst wurde. In der Abbildung 1 wird die Anwendung des vorgegebenen Untersuchungsschemas für die Standorte der Depositionsmessstellen OG5, OG8, OG9, OG12, OG15, OG21, OG42 kurz erläutert. Für die Standorte OG 11 sowie Kindergarten/Grundschule Oker und Kindergarten/Grundschule Harlingerode wurde auf Grund der Vor- Ort-Gegebenheiten vom Untersuchungsschema abgewichen. Das dortige Beprobungsschema folgt etwa dem Schema einer Rasterbeprobung (Abbildung 2). Die Proben zur Bestimmung der Lagerungsdichte aus ungestörten Bodenproben wurden nach Möglichkeit direkt neben der jeweiligen Depostionsmessstelle entnommen. Hierbei wurde nach Entfernung des oberflächlichen Bewuchses/der Grasnarbe mittels eines Hammers und eines Schlagaufsatzes ein offener Edelstahlzylinder (100x2x120 mm und 868 ccm Volumen) senkrecht und vollständig in den Boden eingeschlagen. Abschließend wurde das Erdreich um den Zylinder herum abgegraben und der Zylinder ohne Probenmaterialverlust mittels eines Messers/einer Kelle abgestochen.

N OG 5 = Messstelle entspricht dem Mittelpunkt im Untersuchungsschema OG 8 = Beprobung auf Freifläche (Weide) nahe der Messstelle NW NE (Skizze siehe PN-Protokoll) OG 9 = Beprobung auf Brachfläche nahe der Messstelle (Skizze siehe PN-Protokoll) OG 12 = Beprobung auf Freifläche (Wiese) nahe der Messstelle (Skizze siehe PN-Protokoll) W E OG 15 = Fläche mit Gartenlaube nahe der Messstelle, Mittelpunkt ist die Gartenlaube, der Radius beschränkt sich auf die vorhandene Rasenfläche um die Laube herum OG 21 = Messstelle entspricht dem Punkt S OG 42 = Messstelle entspricht dem Punkt E

SW SE

S

Abbildung 1 Untersuchungsschema

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OG 11 = Messstelle entspricht in etwa Punkt 3 (Skizze siehe PN- Protokoll) 3 1 2 Kindergarten Oker = Skizze siehe PN-Protokoll Grundschule Oker/ Grundschule Harlingerode/ Kindergarten Harlingerode = die Punkte sind nach einem ähnlichen Schema wie links dargestellt angeordnet, jedoch aufgrund der Flächengröße teilweise mit höherer Dichte 4 5 6 Grundschule Oker insgesamt 10 Einzelproben Grundschule Harlingerode insgesamt 20 Einzelproben

Kindergarten Harlingerode insgesamt 13 Einzelproben

7 9 8

Abbildung 2 Angepasstes Untersuchungsschema (Rasterbeprobung)

Die einzelnen Mischproben wurden in 500 ml Braungläser gefüllt. Die Proben zur Lagerungsdichte verblieben im Edelstahlzylinder und wurden von beiden Seiten mit einem Deckel verschlossen. Alle Proben wurden dem Labor Wessling, Altenberge zur Analytik angeliefert.

Die Probenahmeprotokolle sind im Anhang C und die Analysenprotokolle des Labors in Anhang D beigefügt.

3.0 UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE UND BEWERTUNG Der Eintrag von Dioxinen in Böden erfolgt hauptsächlich über Depositionen aus der Luft. Die Gruppe der Dioxine besteht aus 75 verschiedenen Verbindungen (Kongenere), bei den Furanen sind 135 verschiedene Kongenere möglich. Die Beurteilung der Toxizität dieser Kongenere erfolgt mit Hilfe von Toxizitätsäquivalenten (TEq). Das System der Toxizitätsäquivalente trägt der unterschiedlichen Toxizität der Einzelverbindungen Rechnung. Die toxischsten Kongenere sind das 2,3,7,8 Tetrachlordibenzodioxin und das 1,2,3,7,8-Pentachlordibenzodioxin, denen ein Toxizitätsäquivalent von jeweils 1 zugeordnet wird. Den anderen relevanten Einzelsubstanzen werden anhand von Toxizitätsäquivalenzfaktoren (TEF) im Vergleich dazu Toxizitätsäquivalente < 1 zugeordnet. Die Summe der Toxizitätsäquivalente der Einzelverbindungen, die in einer Probe bestimmt worden sind, ergibt die Gesamttoxizität der Probe (TEq-Wert).

Für die Ermittlung der TEF werden unterschiedliche Studien herangezogen und bei neueren Erkenntnissen aktualisiert. Dadurch gibt es verschiedene Listen, die bei einem Datenvergleich beachtet werden müssen. Bei rechtlichen Regelungen im Umweltbereich wird am häufigsten die Liste der internationalen Toxizitätsäquivalenzfaktoren von 1988 zur Ermittlung der Gesamttoxizität verwendet (I-TEF; auch TEF nach NATO/CCMS). Diese Liste wurde auch im vorliegenden Bericht als Bewertungsgrundlage herangezogen.

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3.1 Lagerungsdichte Die Lagerungsdichte ist in der Bodenkunde ein Maß für die Dichte des ofengetrockneten Bodens. Die Lagerungsdichten der untersuchten Bodenproben ist überwiegend sehr gering bis gering (< 1,45 g/cm³), bis auf die Probe LD OG 12, deren Lagerungsdichte im mittleren Bereich liegt (> 1,46 g/cm³).

3.2 Kurzbewertung der Bodenproben auf Grundlage der Maßnahmewerte gemäß BBodSchV Die Ergebnisse der chemischen Analysen und der Lagerungsdichte der untersuchten Bodenmischproben sind in Tabelle 1 zusammengefasst und den Maßnahmewerten der BBodSchV als Referenzwerte gegenübergestellt. Der Maßnahmewert ist in Nanogramm (ng) des internationalen Toxizitätsäquivalenten (I-TEq) pro Kilogramm Boden (Trockensubstanz) widergegeben.

Die Analysenergebnisse sämtlicher untersuchten Bodenproben liegen deutlich unterhalb des Maßnahmenwertes für Kinderspielflächen gemäß BBodSchV für Dioxine/Furane [ng I-TEq/kg Boden].

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4.0 ZUSAMMENFASSUNG In der Umgebung eines Industriebetriebes in Oker und Harlingerode wurden Bodenproben entnommen, um zu überprüfen, ob sich aus den Emissionen des Industriebetriebes Depositionen von Dioxinen und Furanen in den Böden ergeben haben. Die Entnahme der Proben an den Depositionsmessstellen erfolgte analog der Vorgehensweise der Boden-Dauerbeprobungsstellen der Bundesländer reproduzierbar aus 9 Einzelproben, die dann jeweils zu einer Mischprobe vermengt wurden. Die entnommenen Bodenproben wurden im Labor untersucht und die Analyseergebnisse auf der Grundlage der Maßnahmewerte der BBodSchV bewertet.

Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass die analysierten Dioxin- und Furan-Gehalte deutlich unterhalb der Maßnahmewerte der BBodSchV liegen. Eine Gefährdung über den Direktkontakt zum Menschen kann aus gutachterlicher Sicht auf Basis der genannten Bewertungsgrundlage nicht abgeleitet werden werden.

5.0 QUELLENVERZEICHNIS /1/ Allgemeine Hintergrundinformationen zu Dioxinen und PCB. Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg. 2013.

/2/ Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) - Anhang 5. Äquivalenzfaktoren Dioxine und Furane. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. 2002.

/3/ Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). 1999, zuletzt geändert 2017.

/4/ Geofakten 17. Hinweise zur Entnahme und zur Beurteilung von Bodenproben im Kontext von Bodenbelastungsuntersuchungen zu Dioxinen und dioxinähnlichen PCB. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie. 2013.

/5/ Verordnung des Bodenplanungsgebietes im Landkreis Goslar (BPG-VO), Goslar 31.03.2011

/6/ LAGA Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (Hg.). Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Abfällen - Teil II: Technische Regeln für die Verwertung 1.2 Bodenmaterial (TR Boden). 2004.

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Unterschriften

Golder Associates GmbH

Marion Eichler Lutz Boetticher Dipl.-Geographin Dipl.-Geologe

ME/LB

HRB 100483 (Amtsgericht/District Court Lüneburg) Standort Hannover, Ernst-Grote-Str. 10, D-30916 Isernhagen Geschäftsführer/Managing Direktor: Eva Szerencses

Golder and the G logo are trademarks of Golder Associates Corporation

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Übersichtskarte Probenahmestellen

(bearbeitet und zur Verfügung gestellt vom LK Goslar)

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Lagepläne Probenahmestellen

(Skizzen)

N 5752457 m

m 38 57522 N

N 5752249 m

m 57 57520 N

N 5752273 m

m 13 57521 N

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N 5752797 m

m 32 57526 N

N 5751150 m

m 77 57509 N

N 5751808 m

m 43 57516 N

N 5751881 m

m 34 57517 N

N 5751648 m

m 47 57514 N

N 5752320 m

m 64 57521 N

N 5751888 m

m 94 57517 N

N 5752021 m

m 74 57518 N Datum: 03.05.2019 Projektnummer: 19119823

Probenahmeprotokolle

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Prüfberichte Labor

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