VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT

GROSSRINDERFELD

KÖNIGHEIM Verwaltungsgemeinschaft

Marktplatz 8 97941 Tauberbischofsheim WERBACH Main--Kreis Tel.: 0 93 41 / 803 - 0

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN 10. ÄNDERUNG - PLANBEREICHE IN GROSSRINDERFELD BEGRÜNDUNG

- ENTWURF - Stand: 25.04.2017

ibu – Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH 97941 Tauberbischofsheim Untere Torstraße 21 Tel. 09341/8909-0, Fax 8909-70 eMail: [email protected] 76199 Karlsruhe Fischerstraße 3 Tel. 0721/35257-0, Fax 35257-20 eMail: [email protected] 97270 Kist Eisinger Straße 35 Tel. 09306/9858626 eMail: [email protected]

Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 2 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Seite 1. ALLGEMEIN 3 1.1 Verwaltungsraum Tauberbischofsheim 3 1.2 Planungsanlass 3 1.3 Änderungsinhalte 4 1.4 Auftrag 5 1.5 Planunterlagen 5 1.6 Planungsstand 5 1.7 Verfahren 6 1.8 Rechtsgrundlagen / Planerische Grundlagen 7 2. ERFORDERNIS DER PLANAUFSTELLUNG 8 3. VORBEREITENDE UND VERBINDLICHE BAULEITPLANUNG 8 3.1 Rechtskräftiger Flächennutzungsplan 8 3.2 Bisherige Änderungen des Flächennutzungsplanes 9 3.3 Bebauungsplanverfahren 10 4. ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN 13 4.1 Landesentwicklungsplan 2002 (LEP 2002) Baden-Württemberg 13 4.2 Regionalplan Heilbronn-Franken 2020 13 5. NATUR UND UMWELT 13 6. ÄNDERUNGSBEREICH 1 14 6.1 Planungsabsicht / Städtebauliches Ziel 14 6.2 Bauflächenbedarf 14 6.3 Künftige Darstellung im Flächennutzungsplan 16 6.4 Planbereich 17 6.5 Lage und Bestandssituation 17 6.6 Schutzgebiete 17 6.7 Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft 18 6.8 Immissionen 18 6.9 Umweltbericht / Grünordnung - Zusammenfassung 19 7. ÄNDERUNGSBEREICH 2 20 7.1 Planungsabsicht / Städtebauliches Ziel 20 7.2 Künftige Darstellung im Flächennutzungsplan 20 7.3 Planbereich 21 7.4 Lage und Bestandssituation 21 7.5 Schutzgebiete 21 7.6 Immissionen 22 7.7 Überflutungsbereich 23 7.8 Grünordnung - Zusammenfassung 25 8. ÄNDERUNGSBEREICH 3 26 8.1 Planungsabsicht / Städtebauliches Ziel 26 8.2 Künftige Darstellung im Flächennutzungsplan 27 8.3 Planbereich 28 8.4 Lage und Bestandssituation 28 8.5 Schutzgebiete 28 8.6 Denkmalschutz / -Pflege 28 8.7 Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft 28 8.8 Immissionen 29 8.9 Umweltbericht / Grünordnung - Zusammenfassung 30

Projektleitung: Bearbeitung: Dipl.-Ing. T. S c h m i e d e l E. G ö b e l ibu – Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbh Untere Torstraße 21 - 97941 Tauberbischofsheim

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 3 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 1. ALLGEMEIN

1.1 VERWALTUNGSRAUM TAUBERBISCHOFSHEIM Tauberbischofsheim, Kreisstadt des Main-Tauber-Kreises, liegt verkehrsgünstig in Mitten des Lieblichen Taubertals an der Romantischen Straße. Der Main-Tauber-Kreis wird der Region Franken zugeordnet. Die Stadt Tauberbischofsheim bildet mit Werbach, Großrinderfeld und Königheim eine Ver- waltungsgemeinschaft. Auf dem Gebiet der Flächennutzungsplanung nimmt die Stadt Tauberbischofsheim als erfüllende Gemeinde der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach diese Aufgabe wahr.

1.2 PLANUNGSANLASS Die Gemeinde Großrinderfeld beabsichtigt, mit der Aufstellung von Bebauungsplänen in drei Planbereichen in der Kerngemeinde das Baurecht für innerörtliche Weiterentwicklungen zu schaffen. In allen drei Plangebieten kann der Bebauungsplan nicht aus dem Flächen- nutzungsplan entwickelt werden, da der Flächennutzungsplan (FNP) in den jeweiligen Berei- chen andere Flächennutzungen vorsieht. Ausgelöst durch diese aktuellen städtebaulichen Vorhaben in der Kerngemeinde Großrinderfeld werden somit Änderungen im rechtskräftigen Flächennutzungsplan erforderlich. Diese aktuell anstehenden drei kommunalen Projekte in der Gemeinde Großrinderfeld sind Gegenstand der 10. Änderung des rechtskräftigen Flä- chennutzungsplans ("Planbereiche in Großrinderfeld").

Änderungsbereich 1: Gewerbe- und Mischgebiet „Boppbrunn / Fritzengärtle“

Änderungsbereich 2: Sondergebiet "Pflegeeinrichtung" / Wohnquartier (Bereich "Alter Sportplatz)

Änderungsbereich 3: Sondergebiet "Sportgelände"

Bild 1: Auszug Topograph. Karte mit Darstellung der Änderungsbereiche

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 4 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 1.3 ÄNDERUNGSINHALTE 1.3.1 Änderungsbereich 1: Gewerbe- und Mischgebiet "Boppbrunn / Fritzengärtle" Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan ist der 2,86 ha große Planbereich „Boppbrunn / Fritzengärtle“ am nordöstlichen Ortsrand von Großrinderfeld als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Die FNP-Darstellung ist zu ändern und der künftig beabsichtigten Nutzung als Misch-(M) und Gewerbefläche (G) anzupassen. Im Gegenzug ist es städtebauliche Absicht der Gemeinde Großrinderfeld, die im rechtkräfti- gen Flächennutzungsplan ausgewiesene Gewerbefläche „Boppbrunn“ mit einer Flächengrö- ße von ca. 2,3 ha aufzugeben.

Bild 2: Standort: Südecke des Plangebiets mit Blick in Bild 3: Standort: Südecke des Plangebiets mit Blick in Richtung Nordwesten Richtung Norden bzw. Nordosten

1.3.2 Änderungsbereich 2: Sondergebiet "Pflegeeinrichtung" / Wohnquartier (Bereich "alter" Sportplatz) Der Änderungsbereich 2 am südwestlichen Ortsrand von Großrinderfeld umfasst den Plan- bereich der 1. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“, der im rechtsverbindlichen Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemein- schaft als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Sportplatz“ dargestellt ist. Der Geltungsbe- reich umfasst eine Fläche von 0,92 ha. Die künftig beabsichtigten Nutzungen als Sonderflä- che (S) mit der Zweckbestimmung „Pflegeinrichtung“ und als Wohnbaufläche (W) sind im Rahmen der 10. FNP-Änderung anzupassen.

Bild 4: Standort: Westecke des Plangebiets, Blick entlang Bild 5: Standort: Westecke des Plangebiets, Wirtschafts- der nordwestlichen Plangebietsgrenze weg Fl.St.Nr. 18169, Blick in Richtung Osten

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 5 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 1.3.3 Änderungsbereich 3: Sondergebiet "Sportgelände" Der bestehende Sportplatz am südöstlichen Ortsrand und die unmittelbar angrenzende ge- plante Erweiterungsfläche für ein neues Kunstrasenspielfeld stellt den Änderungsbereich 3 mit einer Gesamtfläche von ca. 3,28 ha dar. Der Teilbereich des bestehenden Sportplatzes umfasst eine Fläche mit ca. 1,54 ha und der geplante Erweiterungsbereich eine Fläche mit ca. 1,74 ha. Im Flächennutzungsplan ist das nordwestliche Plangebiet -Bereich bestehender Sportplatz- als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Sportplatz“ und der südöstliche, für eine Erweiterung vorgesehene Planbereich als landwirtschaftliche Fläche dargestellt. Die Darstellungen sind zu ändern und der künftig beabsichtigten Nutzung als Sonderfläche (S) mit der Zweckbestimmung „Sportgelände“ anzupassen.

Bild 6: Standort: Südecke des best. Sportplatzes, Blick in Bild 7: Standort: Südecke des best. Sportplatzes, Erwei- Richtung Norden, im Hintergrund: Sportheim des terungsbereich Kunstrasen-Spielfeld, Blick in TuS Großrinderfeld. Richtung Nordosten, im Hintergrund: Winterlinde (Naturdenkmal).

1.4 AUFTRAG Die Stadt Tauberbischofsheim hat mit Schreiben vom 15. Februar 2016 der ibu - Ingenieur- gesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH aus Tauberbischofsheim den Auftrag erteilt, den rechtskräftigen Flächennutzungsplan zu überarbeiten und die 10. Flächennut- zungsplanänderung "Planbereiche in Großrinderfeld" zu erstellen.

1.5 PLANUNTERLAGEN Die 10. Flächennutzungsplanänderung „Planbereiche in Großrinderfeld“ der Verwaltungsge- meinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach beinhaltet folgende Un- terlagen:  Planzeichnung im Maßstab 1 : 10.000  Begründung mit integriertem Umweltbericht Die Planunterlagen wurden durch die ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelt- technik mbH auf der Basis der aktuellen Automatisierten Liegenschaftskarte -ALK- (Stand Juli 2012) erarbeitet.

1.6 PLANUNGSSTAND Entwurf mit Stand 25. April 2017.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 6 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 1.7 VERFAHREN 1.7.1 Verfahrensablauf Das frühzeitige Beteiligungsverfahren nach § 2 Abs. 2 BauGB (Beteiligung / Abstimmung Nachbargemeinden) und nach § 4 Abs. 1 BauGB (Beteiligung Behörden und sonstigen Trä- gern öffentlicher Belange) wurde vom 23.08.2016 bis 14.10.2016 durchgeführt. Die frühzeiti- ge Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 1 BauGB wurde vom 29.08.2016 bis 26.09.2016 durchgeführt. In ihrer Stellungnahme wurde seitens des Landratsamtes auf die Fortführung des allgemeinen Kanalisationsplans (AKP) verwiesen. Das RP bat um die nachrichtliche Übernahme des Kulturdenkmals (Bildstock mit Jesus-Darstellung) an der nordöstlichen Grenze des Änderungsbereiches 3 "Sportgelände". Ansonsten wurden von den Beteiligten lediglich Hinweise zur Erschließung sowie formelle Hinweise zum Bauleitver- fahren (Mehrfertigungen, etc.) abgegeben. Stellungnahmen seitens der Öffentlichkeit sind keine eingegangen. 1.7.2 Verfahrensvermerke - Aufstellung gemäß § 2 (1) BauGB beschlossen durch den Gemeinsamen Ausschuss der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft am: 22.06.2015 Beschluss ortsüblich bekanntgemacht am: 30.04.2016

- Frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gem. § 4 (1) BauGB vom: 23.08.2016 mit Schreiben vom 23.08.2016 bis: 14.10.2016

- Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 (1) BauGB: vom: 29.08.2016 bis: 26.09.2016 nach ortsüblicher Bekanntmachung am: 27.08.2016

- Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gem. § 4 (2) BauGB vom: mit Schreiben vom bis:

- Öffentliche Auslegung gemäß § 3 (2) BauGB: vom: bis: nach ortsüblicher Bekanntmachung am:

- Feststellungsbeschluss am:

- Genehmigt gemäß § 6 (1) BauGB vom Landratsamt Main-Tauber mit Erlass vom:

- Genehmigung ortsüblich bekanntgemacht gemäß § 6 (5) BauGB am:

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 7 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 1.8 RECHTSGRUNDLAGEN / PLANERISCHE GRUNDLAGEN Die 10. Flächennutzungsplanänderung "Planbereiche in Großrinderfeld" basiert u.a. auf nachfolgenden Rechtsgrundlagen und Informationsquellen: Baugesetzbuch BauGB Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das zu- letzt durch Artikel 6 des Gesetzes vom 20. Oktober 2015 (BGBl. I S. 1722) geändert worden ist. Baunutzungsverordnung BauNVO Verordnung über die bauliche Nutzung in der Fas- sung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), die zuletzt durch Artikel 2 des Ge- setzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548) geändert worden ist. Planzeichenverordnung PlanZV Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenve- rordnung 1990 – PlanzV 90) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die durch Artikel 2 des Ge- setzes vom 22. Juli 2011 (BGBl. I S. 1509) geändert worden ist. Landesentwicklungsplan 2002 BW Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg (LEP 2002) in der Fassung vom 23.07.2002. Regionalplan Die Verbandsversammlung des Regionalverbands Heilbronn-Franken 2020 Heilbronn-Franken hat am 24. März 2006 auf Grund- lage von § 12 Abs. 7 des Landesplanungsgesetzes (LplG) in der Fassung vom 10. Juli 2003 (GBl. S. 385) den Regionalplan Heilbronn-Franken 2020 der Region Heilbronn-Franken - bestehend aus Text- und Kartenteil - als Satzung beschlossen: LUBW Geobasisdaten mit Stand April 2012. Gemeinde Großrinderfeld Allgemeine Informationen, Unterlagen zum - Bebauungsplan “Boppbrunn / Fritzengärtle" (Ge- werbe- und Mischgebiet auf der Gemarkung Groß- rinderfeld), mit Satzungsbeschluss vom 10.05.2016, in Kraft getreten am 03.11.2016. - 1. Bebauungsplanänderung "Schießmauer / Büttel- gärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig" (Sondergebiet Pflegeeinrichtung und Allgemeines Wohngebiet im Bereich alter Sportplatz auf der Gemarkung Großrinderfeld) mit Satzungsbeschluss vom 18.11.2015, in Kraft getreten am 30.11.2015. - 2. Bebauungsplanänderung / -erweiterung "Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg /Steig" (Sondergbiet Sportgelände auf der Gemarkung Großrinderfeld), mit Satzungsbeschluss vom 27.09.2016, in Kraft getreten am 04.04.2017, erstellt durch die ibu GmbH aus Tauberbischofsheim.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 8 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 2. ERFORDERNIS DER PLANAUFSTELLUNG Aufgrund der in § 2 Abs. 1 Satz 1 Baugesetzbuch normierten gemeindlichen Planungshoheit sind von den Kommunen Bauleitpläne in eigener Verantwortung aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Im Flächennutzungsplan ist die sich aus der städtebaulichen Planungsabsicht ergebende Nutzungsart in den Grundzügen auszuweisen. Insbesondere sind im Flächennutzungsplan die Flächen darzustellen, die für die Bebauung nach allgemeiner Art ihrer baulichen Nutzung vorgesehen sind. Gemäß § 8 Abs. 3 BauGB erfolgt die Änderung des Flächennutzungsplans in der Regel im Parallelverfahren. Der Bebauungsplan kann aber vor dem Flächennutzungsplan bekannt gemacht werden, wenn nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der Bebauungsplan auf den künftigen Darstellungen des Flächennutzungsplans entwickelt sein wird. Parallelverfahren bedeutet eine zeitliche und inhaltliche Übereinstimmung zwischen Be- bauungsplan und Flächennutzungsplan. Es muss also kein wirksamer Flächennutzungsplan vorliegen, bevor mit dem Bebauungsplanverfahren begonnen wird. Der Bebauungsplan kann sogar vor dem Flächennutzungsplan bekannt gemacht werden, wenn nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der Bebauungsplan aus den künftigen Darstellun- gen des Flächennutzungsplans entwickelt sein wird (§ 8 Abs. 3 Satz 2 BauGB). Der Gemeinsame Ausschuss der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach hat deshalb am 22.06.2015 gemäß § 2 Abs. 1 BauGB die 10. Änderung "Planbereiche in Großrinderfeld" des erstmals am 17. Januar 1986 genehmigten Flächennutzungsplanes beschlossen.

3. VORBEREITENDE UND VERBINDLICHE BAULEITPLANUNG 3.1 RECHTSKRÄFTIGER FLÄCHENNUTZUNGSPLAN Der rechtskräftige Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim, Großrinderfeld, Königheim und Werbach stammt aus dem Jahr 1986, festgestellt durch den Beschluss der Verwaltungsgemeinschaft vom 10.09.1985, genehmigt durch das Landratsamt Main-Tauber-Kreis am 17.01.1986.

Änderungsbereich 1: Gewerbe- und Mischgebiet „Boppbrunn / Fritzengärtle“

Änderungsbereich 3: Änderungsbereich 2: Sondergebiet "Sportgelände" Sondergebiet "Pflegeeinrichtung" / Wohnquartier (Bereich "Alter Sportplatz)

Bild 8: Rechtskräftiger Flächennutzungsplan (unmaßstäblich) genehmigt am 17.01.1986

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 9 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung Der rechtskräftige Flächennutzungsplan besteht aus:  den Planzeichnungen (Teilpläne 1 – 5) im Maßstab M 1:10.000 mit Schema zur Planaufteilung und Legende sowie  dem Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan.

Das Planwerk des rechtskräftigen Flächennutzungsplanes liegt lediglich in Papierform vor. Zur Bearbeitung der 6. Flächennutzungsplanänderung (Steuerung der Windkraftnutzung) wurden die derzeitigen FNP-Inhalte digital in die automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) übertragen. Dieses digitalisierte Planwerk bildet u.a. auch die Grundlage der 10. Flächennut- zungsplanänderung.

Änderungsbereich 1: Gewerbe- und Mischgebiet „Boppbrunn / Fritzengärtle“

Änderungsbereich 2: Sondergebiet "Pflegeeinrichtung" / Wohnquartier (Bereich "Alter Sportplatz)

Änderungsbereich 3: Sondergebiet "Sportgelände"

Bild 9: Rechtskräftiger Flächennutzungsplan (unmaßstäblich) - digitalisiertes Planwwerk 3.2 BISHERIGE ÄNDERUNGEN DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES Seit Rechtskraft des Flächennutzungsplanes wurden folgende Änderungsverfahren eingelei- tet bzw. durchgeführt: 1. Änderung Ausweisung neuer Siedlungs- Rechtskraft vom 23.06.2001 bereiche im Verwaltungsraum 2. Änderung Windkraftanlagen Rechtskraft vom 30.12.2004 im Verwaltungsraum 3. Änderung Ausweisung neuer Siedlungs- Rechtskraft vom 06.10.2006 bereiche im Verwaltungsraum 4. Änderung Ausweisung neuer Siedlungs- Rechtskraft vom 14.08.2009 bereiche im Verwaltungsraum 5. Änderung Sonderbaufläche Solarenergie Rechtskraft vom 14.03.2013 auf der Gemarkung Dittwar 6. Änderung Steuerung der Windkraftnutzung Rechtskraft vom 25.05.2016

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 10 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 3.3 BEBAUUNGSPLANVERFAHREN 3.3.1 Änderungsbereich 1 - Planbereich "Boppbrunn / Fritzengärtle" Der Großrinderfelder Gemeinderat hat die Aufstellung des Bebauungsplans „Boppbrunn / Fritzengärtle“ gemäß § 2 Abs. 1 BauGB in öffentlicher Sitzung am 30.07.2014 beschlossen. Die frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung nach § 3 Abs. 1 bzw. § 4 Abs.1 BauGB wurde bereits im Zeitraum vom 4. Mai 2015 bis 8. Juni 2015 durchgeführt. Der Entwurf des Bebauungsplanes wurde in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 26.01.2016 gebilligt. Die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB und die Behörden- beteiligung nach § 4 Abs. 2 wurden im Zeitraum vom 15. Februar 2016 bis 14. März 2016 durchgeführt. Der Bebauungsplan "Boppbrunn / Fritzengärtle" wurde vom Gemeinderat Großrinderfeld am 10. Mai 2016 als Satzung beschlossen und ist am 03. November 2016 in Kraft getreten.

Bild 10: Bebauungsplanentwurf, Stand 26.01.2016, Zeichnerischer Teil (unmaßstäblich)

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 11 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 3.3 Änderungsbereich 2 - Sondergebiet "Pflegeeinrichtung" / Wohnquartier Der Gemeinderat der Gemeinde Großrinderfeld hat am 20.11.2013 in öffentlicher Sitzung die Aufstellung der 1. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ in Großrinderfeld gemäß § 2 Abs. 1 BauGB beschlossen. Am 15.07.2015 erfolgte ein ergänzender Aufstellungsbeschluss, da im direkten südlichen An- schluss der Geltungsbereich um die Fläche der Erschließungsstraße 1 erweitert wurde. Die Bebauungsplanänderung wurde als Bebauungsplan der Innenentwicklung im beschleu- nigten Verfahren aufgestellt; die entsprechenden Voraussetzungen für einen Bebauungsplan der Innenentwicklung nach § 13a BauGB waren im vorliegenden Fall gegeben. Die Abstimmung der 1. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ mit den Nachbargemeinden nach § 2 Abs. 2 BauGB und die Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 2 BauGB sowie die Beteiligung der Behörden oder sonstigen Trägern öffentlicher Belange nach § 4 Abs. 2 BauGB wurde im Zeitraum vom 24.07.2015 bis 28.08.2015 durchgeführt. Der Satzungsbeschluss der 1. Bebauungsplanänderung ist am 18.11.2015 und das In- krafttreten am 30.11.2015 erfolgt.

Bild 11: 1. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“, Zeichnerischer Teil (unmaßstäblich)

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 12 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 3.4 Änderungsbereich 3 - Sondergebiet "Sportgelände" Der Gemeinderat von Großrinderfeld hat am 20.11.2013 in öffentlicher Sitzung die Aufstel- lung der 2. Bebauungsplanänderung / Erweiterung Bebauungsplan „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ in Großrinderfeld gemäß § 2 Abs. 1 BauGB beschlossen. Im Rahmen der Bebauungsplanbearbeitung wurde das bestehende Fußballspielfeld incl. der zwei vorhandenen Sportheime in Abstimmung mit dem Bauamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis in den Planbereich integriert. Durch die Miteinbeziehung des bestehenden Sportplatzteilbereiches wurde der Geltungsbereich geändert bzw. vergrö- ßert. Im Hinblick auf den modifizierten Geltungsbereich wurde der ursprüngliche Aufstel- lungsbeschluss durch Beschluss des Gemeinderats am 01.03.2016 ergänzt. Der Satzungsbeschluss der 2. Bebauungsplanänderung erfolgte am 27. September 2016; die Änderung ist am 04. April 2017 in Kraft getreten.

Bild 12: Vorentwurf 2. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“, Stand 01.03.2016, Zeichnerischer Teil (unmaßstäblich)

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 13 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 4. ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN 4.1 LANDESENTWICKLUNGSPLAN 2002 (LEP 2002) BADEN-WÜRTTEMBERG Nach dem Landesentwicklungsplan liegt der Main-Tauber-Kreis in der Region Franken. Alle Gemeinden im Main-Tauber-Kreis, damit auch alle Flächen der Gemeinde Großrinderfeld, werden dem ländlichen Raum im engeren Sinne zugeordnet. Das Plangebiet gehört inner- halb des Landesentwicklungsplanes zum Mittelbereich Tauberbischofsheim. 4.2 REGIONALPLAN HEILBRONN-FRANKEN 2020 4.2.1 Entwicklungsachse Die Gemeinde Großrinderfeld liegt gemäß der regionalplanerischen Darstellung im Bereich der Entwicklungsachse Heilbronn – Neckarsulm – Neuenstadt a.K. – Möckmühl – (Adels- heim/Osterburken) – Boxberg – Lauda-Königshofen – Tauberbischofsheim – (Würzburg). 4.2.2 Regionale Siedlungsstruktur Zur Erhaltung der längerfristigen Tragfähigkeit der regionalen Siedlungsstruktur ist Tauberbischofsheim / Großrinderfeld als Schwerpunkt für Industrie-, Gewerbe- und Dienst- leistungseinrichtungen bzw. als Vorranggebiet zur Konzentration einer verstärkten Gewerbe- entwicklung festgelegt. 4.2.3 Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft Die Änderungsbereiche 1 und 3 liegen in einem Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft. Vorbehaltsgebiete sind Gebiete, in denen bestimmten raumbedeutsamen Funktionen oder Nutzungen bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen besonde- res Gewicht beizumessen ist (§ 8 Abs. 7 Nr. 2 ROG). Vorbehaltsgebiete haben den Charak- ter von Grundsätzen der Raumordnung und sind damit der Abwägung zugänglich; die jeweils festgelegten Nutzungen müssen in der Abwägung berücksichtigt werden, ihnen kommt ein besonderes Gewicht zu. 5. NATUR UND UMWELT Bei der Aufstellung von Bauleitplänen ist generell im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 1 BauGB die Vermeidung und der Ausgleich der voraussichtlich erheblichen Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts zu be- rücksichtigen. In der Regel werden in der Bauleitplanung die Belange des Umweltschutzes im Sinne des § 2a BauGB entsprechend dem Stand des Verfahrens in einem Umweltbericht als gesonder- ten Teil der Begründung dargestellt. Für die Änderungsbereiche 1 und 3 wurde der Umweltbericht auf der Grundlage einer Um- weltprüfung gemäß § 2 Abs. 4 BauGB erstellt; darauf basierend erfolgte eine Grünordnungs- planung. Die 1. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ als Änderungsbereich 2 wurde im beschleunigten Verfahren bzw. im ver- einfachten Verfahrens nach § 13 BauGB aufgestellt. Entsprechend den rechtlichen Vorgaben des § 13 Abs. 3 BauGB wurde von der Umweltprüfung und von einem Umweltbericht abgesehen; es wurde lediglich eine Grünordnungsplanung durchgeführt. Im Rahmen der Umweltprüfung wurden die durch die Aufstellung des Bebauungsplans zu erwartenden Beeinträchtigungen der Schutzgüter sowie deren Erheblichkeit ermittelt. Mit der Grünordnungsplanung als Bestandteil der Bauleitplanung wurden Maßnahmen zum Aus- gleich aufgezeigt und festgesetzt. Entsprechende Zusammenfassungen der Umweltprüfung bzw. des Umweltberichts sowie der Grünordnungsplanung sind den Ausführungen zu den jeweiligen Änderungsbereichen zu entnehmen.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 14 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 6. ÄNDERUNGSBEREICH 1 - GEWERBE- UND MISCHGEBIET "BOPPBRUNN / FRITZENGÄRTLE" - 6.1 PLANUNGSABSICHT / STÄDTEBAULICHES ZIEL Die Gemeinde Großrinderfeld benötigt das Misch- und Gewerbegebiet "Boppbrunn / Fritzengärtle" dringend, um die vorhandenen ortsansässigen Betriebe mit ihren Arbeitneh- mern, ihren Familien und ihrem gesamten Einfluss auf eine ländliche Gemeinde in ihrer ge- werblichen Entwicklung zu stärken. Die Auswirkungen auf die kommunale Infrastruktur einer ländlichen Wohngemeinde mit Einzelhandel, mit medizinischer Versorgung, mit Kinderbe- treuungseinrichtungen, mit Schulen, mit einem starken Vereinsleben, die aus verschiedenen allgemein bekannten Gründen (z.B. Demographie) alle ständig um ihr Dasein kämpfen, sind enorm. Derzeit erfährt die Gemeinde Großrinderfeld nach einigen Rückschlägen (Wegzug eines produzierenden Betriebes, faktische Schließung der Hauptschule) einen leichten positiven Aufwärtstrend. Die Nachfrage und die schnelle Vermarktung der Gewerbeflächen im Gebiet "Geißgraben II" im Ortsteil Gerchsheim sowie der endlich bevorstehende Bau eines Senio- renheimes sind aktuell zaghafte Zeichen für diesen Trend. Das speziell für kleinere und mitt- lere Betriebe aus dem Bereich Handwerk ausgelegte Gebiet „Boppbrunn / Fritzengärtle" fin- det Zuspruch bei den bauwilligen ortsansässigen Firmen bereits im Vorfeld. Um Abwande- rungen aus dem Gemeindegebiet zu vermeiden, besteht nun dringender Handlungsbedarf für die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung des Planbe- reichs "Boppbrunn / Fritzengärtle". Die Entwicklung des Misch- und Gewerbegebiets "Boppbrunn / Fritzengärtle", welches vor- rangig von ortsansässigen Handwerksbetrieben seit längerer Zeit herbei gesehnt wird, ist für die Gemeinde Großrinderfeld von zentraler Bedeutung. Die Realisierung des Misch- und Gewerbegebiets stellt für die Gemeinde Großrinderfeld einen weiteren Baustein dar, der die gewerbliche Struktur stärkt und dabei zur Erhaltung und Fortentwicklung der Lebens- und Arbeitsbedingungen beiträgt sowie Abwanderungen entgegenwirkt. In diesem Hinblick ist anzumerken, dass nach dem Landesentwicklungsplan (LEP) bzw. ge- mäß Regionalplan Heilbronn-Franken Großrinderfeld zusammen mit Tauberbischofsheim als Schwerpunkt für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungseinrichtungen bzw. als Vorrangge- biet zur Konzentration einer verstärkten Gewerbeentwicklung festgelegt wurde. 6.2 BAUFLÄCHENBEDARF 6.2.1 Verfügbare Industrie- und Gewerbeflächen sowie gemischte Bauflächen Nach den Regelungen des Baugesetzbuches bedürfen Flächennutzungspläne gemäß §§ 6 BauGB und nicht aus dem Flächennutzungsplan entwickelten Bebauungspläne gemäß § 10 Abs. 2 BauGB der Genehmigung. Bebauungspläne, die gemäß § 8 Abs. 2 aus dem Fläche- nnutzungsplan entwickelt werden, bedürfen dieser Genehmigung nicht; damit kommen auch die Hinweise für die Plausibilitätsprüfung der Bauflächenbedarfsnachweise in diesem Fall nicht zur Anwendung. Wie bereits dargestellt wird der Planbereich lediglich indirekt über einen Flächentausch aus dem Flächennutzungsplan entwickelt; für den Flächentausch wird eine Änderung des Flä- chennutzungsplanes erforderlich. Dies bedeutet, dass sich die Gemeinde bei der Aufstellung des Bebauungsplanes mit der Bedarfsfrage auseinander setzen muss; der Bauflächenbedarf ist nachvollziehbar darzustellen sowie plausibel zu begründen. Ein pauschaler Flächenan- satz wie beim Nachweis des Wohnbauflächenbedarfs ist wegen der Differenziertheit gewerb- licher Bedarfsansprüche nicht geeignet. Der prognostizierte Gewerbeflächenbedarf muss daher im Einzelfall nachvollziehbar darge- stellt und begründet sein. Nachfolgend ist das Ergebnis aus der verbindlichen Bauleitplanung

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 15 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung zusammenfassend dargestellt; auf die Ausführungen in der zugehörigen Begründung wird verwiesen. Zusammenfassende Darstellung / Tabellarische Übersicht Im interkommunalen "Industriepark A81" mit seinem besonderen Status als GI-Gebiet sollen in erster Linie Betriebe untergebracht werden, die ein ortsunübliches Maß an Immissionen produzieren. Fiktiv können momentan für solche Betriebe ca. 1,4 ha seitens der Gemeinde Großrinderfeld im Industriepark zur Verfügung gestellt werden. (Bei Ansatz von 6,9 ha ver- fügbaren Bauflächen -Stand 03/2016- und eines Verteilungsschlüssels in Höhe von 20 % für Großrinderfeld entsprechend der gesamten Einwohnerschaft in Tauberbischofsheim, Groß- rinderfeld und Werbach - in der Summe ca. 20.000 Einwohner). Positiv für die gewerbliche Gesamtentwicklung in Großrinderfeld ist die Vermarktung der ge- werblichen Bauflächen im Gebiet "Geißgraben II" in Gerchsheim zu beurteilen. Im Laufe des Jahres 2015 wurden alle Bauflächen verbindlich reserviert; die Kaufverträge für die jeweili- gen Flächen stehen kurz vor dem Abschluss. Die Gemeinde Großrinderfeld ist noch im Besitz zweier Flächen in Großrinderfeld (siehe d) Grundstück Fl.St.Nr. 19011 und f) Grundstück Fl.St.Nr. 19016/1 in der nachfolgenden Tabel- le). Auf dem Grundstück 19011 ist ein Containerstandort für Flüchtlinge geplant und steht momentan für eine gewerbliche Nutzung nicht zur Verfügung. Die Bebauung des Grund- stücks 19016/1 ist aufgrund der Lage im HQ100-Überflutungsbereich kurzfristig nicht mög- lich. Die Fläche stellt zudem eine Options- bzw. Erweiterungsfläche für die angrenzenden Gewerbetreibenden dar. Bei der Vermarktung, Aktivierung und Wiedernutzbarmachung von brach liegenden privaten Bauflächen ist die Gemeinde Großrinderfeld unterstützend tätig (siehe e) und g) bis i) in der nachfolgenden Tabelle). In diesem Zuge werden u.a. potenzielle Kaufinteressenten vermit- telt, Beratungen im Hinblick auf Fördermöglichkeiten (ELR, etc.) angeboten, städtebauliche Konzepte entwickelt. Für die Gemeinde Großrinderfeld ist es allerdings sehr schwierig, sol- che brach liegenden privaten Bauflächen zu aktivieren bzw. reaktivieren und einer Nachnut- zung zuzuführen. Die Gemeinde Großrinderfeld hat in gewerblicher Hinsicht die Erfahrung gemacht, dass die Mobilisierung innerörtlicher Brachflächen in vielen Fällen an entwick- lungshemmenden Faktoren scheitert - wie z.B. ungeeigneter Grundstückszuschnitt, einge- schränktes Maß der baulichen Nutzung, fehlende potentielle Erweiterungsflächen, bauliche Rahmenbedingungen (Immissionen, Überschwemmungsgebiet, etc.), schwierige Nachnut- zung bestehender Gebäude, wirtschaftliche Interessen, etc. Fläche Fläche Baugebiet / Fl.St.Nr. Art der Nutzung Verfügbarkeit (privat) (kommunal) ca. 1,4 ha Ja. Vorrangig für stark a Interkommunales "Industriegebiet A81" --- GI-Flächen anteilig emittierende Betriebe. Interkommunales GI- / GE- Nein. Baufläche ist in der b Industrie- und Gewerbegebiet ------Flächen Entwicklung Würzburg - Großrinderfeld Gewerbegebiet "Geißgraben II", ca. 6,3 ha, Nein. Alle Bauflächen sind c --- GE-Flächen Gerchsheim (brutto) verbindlich reserviert. Nein. Gepl. Container- d Grundstück 19011, Großrinderfeld --- 1.523 m2 GE-Fläche standort für Flüchtlinge. Ja. Überflutungsbereich e Grundstück 19020, Großrinderfeld 2.584 m2 --- GE-Fläche > für eine Bebauung werden Maßnahmen erforderlich. Ja. Überflutungsbereich f Grundstück 19016/1, Großrinderfeld 1.523 m2 GE-Fläche > für eine Bebauung werden Maßnahmen erforderlich. Ja. Überflutungsbereich g Grundstück 18901, Großrinderfeld 854 m2 --- MI-Fläche > für eine Bebauung werden Maßnahmen erforderlich. Ja. Ehem. Betriebsgelände h Grundstück 18572, Großrinderfeld 3.706 m2 --- GE-Fläche der Fa. Dürr

i Grundstück 8868, Gerchsheim 1.058 m2 --- MI-Fläche Ja.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 16 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 6.2.2 Bauflächenbedarf "Boppbrunn / Fritzengärtle" Die Bauflächen des Planbereichs "Boppbrunn / Frtzengärtle" umfassen insgesamt eine Flä- che von ca. 2,65 ha, davon 1,68 ha GE-Flächen und 0,97 ha MI-Flächen. Momentan liegen der Gemeinde Großrinderfeld insgesamt sechs konkrete Anfragen für einen Grundstückser- werb vor. Diese beinhalten den Erwerb von MI-Flächen in einer Größenordnung von ca. 4.500 m2 und von GE-Flächen mit einem Gesamtumfang von ca. 8.200 m2. Des Weiteren sieht die Planung der Gemeinde Großrinderfeld eine Standortverlagerung des geplanten Feuerwehrgebäudes von einem innerörtlichen Standort, für dessen Fläche es be- reits einen Kaufinteressenten für die Erweiterung seines direkt angrenzenden Gewerbebe- triebes gibt (siehe Punkt f: Grundstück Fl.St.Nr. 19016/1), in das verkehrsmäßig wesentlich günstiger liegende und bautechnisch besser nutzbare Baugebiet "Boppbrunn/Fritzengärtle" vor. Der voraussichtlicher Flächenbedarf beläuft sich auf ca. 2.000 m2 - 2.500 m2. Daneben soll eine Fläche für den Neubau des kommunalen Bauhofes frei gehalten werden. Der Bauhof ist zur Zeit in beengten Verhältnissen untergebracht. Desweiteren entspricht der alte Standort des Bauhofes nicht mehr dem Stand der Technik. Die städtebauliche Absicht sieht eine evtl. Umnutzung des bestehenden Bauhofs für die Unterbringung von Flüchtlingen vor. Der Flächenbedarf für den neuen Bauhof wird ebenfalls mit ca. 2.000 m2 bis 2.500 m2 abgeschätzt. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass zum jetzigen Zeitpunkt von der geplanten Gewerbefläche nur noch eine kleine Restfläche von ca. 0,45 ha zur weiteren Vermarktung verbleiben würde. Im Mischgebiet wäre noch eine Restfläche von ca. 0,52 ha verfügbar. Diesbezüglich ist anzumerken, dass von Seiten der Gemeinde Großrinderfeld aufgrund des fehlenden Planungsrechts noch keine Bemühungen unternommen wurden, die Flächen zu vermarkten. Im Hinblick auf das geringe Potenzial an bestehenden verfügbaren Gewerbeflächen und gemischten Bauflächen im Gemeindegebiet und in Anbetracht der konkreten Nachfragen für die Flächen im Planbereich "Boppbrunn / Fritzengärtle" sieht die Gemeinde Großrinderfeld den Neubauflächenbedarf als gegeben. Konkrete An- und Umsiedlungen von ortsansässigen Firmen können seitens der Gemeinde Großrinderfeld somit kurzfristig ermöglicht werden. Die momentan verbleibenden Restflächen sollen als Vorratsflächen mittelfristig den gewerblichen Flächenbedarf in der Kerngemeinde Großrinderfeld decken. 6.3 KÜNFTIGE DARSTELLUNG IM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim- Großrinderfeld-Königheim-Werbach ist der Planbereich „Boppbrunn / Fritzengärtle“ in Groß- rinderfeld als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Die Darstellung ist zu ändern und der allgemeinen Art der künftig beabsichtigten baulichen Nutzung als gemischte Baufläche (M) und als gewerbliche Baufläche (G) anzupassen. Im Gegenzug ist es städtebauliche Absicht der Gemeinde Großrinderfeld, die im rechtkräfti- gen Flächennutzungsplan ausgewiesene geplante Gewerbefläche „Boppbrunn“ mit einer Flächengröße von ca. 2,3 ha aufzugeben. Die künftige Darstellung erfolgt entsprechend der jetzigen Nutzung als landwirtschaftliche Fläche. Desweiteren ist im südlichen Planbereich "Boppbrunn / Fritzengärtle" eine Fläche für einen geplanten Aussiedlerhof [A] ausgewiesen. Mit der Ausweisung der gemischten Baufläche (M) ist auch diese Darstellung zu ändern; die geplante Nutzung als Aussiedlungsfläche wird ersatzlos gestrichen. Für Aussiedlungen von Bauernhöfen besteht momentan sowohl in der Großrinderfelder Kerngemeinde als auch in den Ortsteilen keine Erfordernis.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 17 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 6.4 PLANBEREICH Der 2,86 ha umfassende Geltungsbereich des Plangebiets in Großrinderfeld umfasst die Grundstücke mit den Flurstücknummern 18679/1 (landwirtschaftlicher Weg zum Teil), 18680, 18681, 18683 und 18738 (Kreisstraße K 2882 zum Teil) im Gewann Fritzengärtle.

Bild 13: Jetzige Darstellung im Flächennutzungsplan Bild 14: Künftige Darstellung im Flächennutzungsplan (unmaßstäblich). (unmaßstäblich)

6.5 LAGE UND BESTANDSSITUATION Der Planbereich „Boppbrunn / Fritzengärtle“ liegt am nordöstlichen Ortsrand von Großrinder- feld erreichbar über die direkt angrenzende Kreisstraße 2882. Das Plangebiet ist über die Kreisstraße mit Anschluss an die Landesstraße L578 mit der Ortslage von Großrinderfeld und mit dem übergeordneten Verkehrssystem verbunden. Im Südwesten des Planbereichs sind, getrennt durch die Kreisstraße, gewerblich genutzte Flächen und im Süden bestehende Wohnbauflächen vorhanden. Im Südosten sowie im Nordosten lehnt sich das Plangebiet an landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Diese landwirtschaftlichen Flächen werden durch Wirtschaftswege vom Plange- biet abgegrenzt. Im Nordwesten ist direkt angrenzend an das Plangebiet der „Rödersteingraben“ (Gewässer II. Ordnung) vorhanden. An der westlichen Ecke des Planbereichs geht dieser Graben in eine Verdolung über. An den Entwässerungsgraben grenzen ebenfalls ein Wirtschaftsweg und weitere landwirtschaftliche Flächen an. Der Planbereich selbst wird momentan ebenfalls landwirtschaftlich genutzt. Bäume oder sonstige Gehölzstrukturen sind nicht vorhanden. 6.6 SCHUTZGEBIETE Das Plangebiet befindet sich in Zone III des festgesetzten Wasserschutzgebiets Grünbach- gruppe (128-141, RVO vom 20.01.2006). Nach der Hochwassergefahrenkarte ragt der für die Bebauung relevante HQ-100- Überflutungsbereich des Rödersteingrabens geringfügig in die westliche Ecke des Plange- biets ein (Breite des Überflutungsbereiches = ca. 3 Meter bezogen auf den Graben, vor der best. Verdolung „Rödersteingraben“ innerhalb des Gewässerrandstreifens). Bei HQ-Extrem- Ereignissen nimmt die Breite des Überflutungsbereiches bis auf ca. 20 Meter zu. Unter Zu-

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 18 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung grundelegung der jetzigen Geländetopographie liegt der HQ-Extrem-Überflutungsbereich in einem kleinen Teilbereich innerhalb der überbaubaren Flächen. Weitere schutzwürdige Objekte wie Biotope etc. oder Schutzgebiete wie Landschaftsschutz- gebiete, Naturschutzgebiete, Natura 2000-Gebiete, Vogelschutzgebiete, Quellenschutzge- biete etc. sind von der Planung nicht betroffen. 6.7 VORBEHALTSGEBIET FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT Entsprechend der städtebaulichen Absicht der Gemeinde Großrinderfeld soll die im Fläche- nnutzungsplan ausgewiesene "alte" Gewerbefläche "Boppbrunn" künftig als landwirtschaftli- che Fläche ausgewiesen und langfristig in dieser Funktion erhalten werden. Die Qualität des anstehenden Bodens in der Gewerbefläche "Boppbrunn" ist ebenfalls der Vorrangflur 1 zu- geordnet. In Anbetracht einer gewerblichen Weiterentwicklung am nördlichen Ortsrand von Großrinder- feld soll der Planbereich "Boppbrunn / Fritzengärtle" trotz seiner Lage in einem landwirt- schaftlichen Vorbehaltsgebiet einer baulichen Nutzung zugeführt werden. In agrarstrukturel- ler Hinsicht wird die Fläche des "alten" Planbereichs "Boppbrunn" (Tauschfläche) mit ähnli- cher Bodenqualität weiterhin landwirtschaftlich genutzt und soll auch langfristig keiner ande- ren Nutzung zugeführt werden. Mit der Ausweisung der gewerblichen und gemischten Bau- flächen werden zwar Teilflächen des landwirtschaftlichen Vorbehaltsgebiets beansprucht, durch den Flächentausch können aber, zwar nicht voll umfänglich, hochwertige landwirt- schaftliche Flächen in unmittelbarer Nachbarschaft erhalten bleiben.

6.8 IMMISSIONEN 6.8.1 Allgemein Ein wesentliches Ziel des Umweltschutzes ist es, schädliche Emissionen möglichst abzustel- len oder auf ein verträgliches Maß zu reduzieren, um so zum einen die Verschmutzung von Luft, Boden oder Gewässern zu vermeiden und zum anderen Menschen vor schädlichen Einwirkungen oder Belastungen (Immissionen) zu schützen. Zur Aufstellung des Bebauungsplanes „Boppbrunn / Fritzengärtle“ in Großrinderfeld hat die Gemeinde die Schallimmissionen, die infolge der vorgesehenen MI- und GE-Flächen an den umliegenden zu schützenden Nutzungen zu erwarten sind, untersuchen lassen. Das Gutachten „Geräuschkontingentierung für die Gewerbeflächen“ des Büros Wölfel, 97204 Höchberg vom 20.03.2015 ist für die Ausarbeitung des Bebauungsplanes „Boppbrunn / Fritzengärtle“ in Großrinderfeld maßgebend. 6.8.2 Schallimmissionsschutz – Geräuschkontingentierung Gewerbelärm Im Rahmen des Gutachtens wurden die Einwirkung des geplanten Industriegebietes auf die angrenzenden Gewerbe-, Misch und Wohngebiete untersucht. Zur Berücksichtigung des Schallimmissionsschutzes werden zulässige Geräusch- bzw. Emissionskontingente für die entstehenden Misch- und Gewerbegebietsflächen festgesetzt. Die Einschränkung der zuläs- sigen Kontingente ergibt sich durch den Schutzanspruch der nächst gelegenen Allgemeinen Wohngebiete (WA). Aufgrund der ermittelten Emissionskontingente sind in der Regel keine unzulässigen Ge- räuscheinwirkungen sowohl an den zu schützenden Nutzungen im Plangebiet als auch auf den weiteren WA-, MI- und GE-Flächen zu erwarten.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 19 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 6.8.3 Schallimmissionsschutz – Verkehrslärm Daneben wurden die im Planbereich zu erwartenden Geräuscheinwirkungen vom Verkehr auf der Landesstraße L578 und der Kreisstraße K2882 aufgezeigt und bewertet. Als Ergebnis wurde im Gutachten festgestellt, dass vom Verkehr auf den vorbeiführenden Straßen im Plangebiet keine unzulässigen Verkehrslärmimmissionen zu erwarten sind. 6.8.4 Immissionsschutz – Luftschadstoffe und Gerüche Um eine Verträglichkeit der vorgesehenen gewerblichen Nutzungen mit der benachbarten Wohnnutzung im Hinblick auf Luftschadstoffe und Gerüche zu vermeiden, werden Betriebe mit besonders geruchsemittierenden Nutzungen nicht zugelassen.

6.9 UMWELTBERICHT / GRÜNORDNUNG - ZUSAMMENFASSUNG Bei der Umweltprüfung wurde ermittelt, in welchem Maße die einzelnen Schutzgüter (Mensch, Fauna / Flora, Boden, Wasser, Landschaftsbild / Erholung, Kultur- und Sachgüter) durch die voraussichtlich eintretenden Veränderungen als Folge der Bauleitplanung betroffen sind. Vorkommen und Betroffenheit von Arten gemäß Anhang IV der FFH-Richtlinie und die Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern wurden bisher nicht ausführlich untersucht. In den untersuchten Raum wurden auch die Flächen und Strukturen um den Geltungsbe- reich des Bebauungsplans einbezogen. Die Beeinträchtigungen der Schutzgüter sollen gemäß den gesetzlichen Vorschriften weitge- hend vermieden und vermindert, bzw. möglichst im Geltungsbereich des Bebauungsplans ausgeglichen werden. Ist der Ausgleich im Gebiet nicht möglich, was im vorliegenden Fall zutrifft, ist er nach Möglichkeit durch weitere geeignete Maßnahmen auf Flächen außerhalb des Geltungsbereichs herzustellen. Mit Pflanzgeboten wurden private Flächen an den Rändern des Plangebietes belegt und je Baugrundstück sind abhängig von der versiegelten Fläche Laubbäume zu pflanzen. Zudem werden Maßnahmen zum Schutz von Tierarten festgelegt. Vorgezogene Maßnah- men zur Vermeidung von Verbotstatbeständen sind voraussichtlich nicht erforderlich. Die über den Grünordnungsplan zum Bebauungsplan erstellte Eingriffs- und Ausgleichsbilanz zeigt jedoch einen Bedarf an weiteren Maßnahmen auf. Daher werden auch geeignete Ersatzmaßnahmen außerhalb des Geltungsbereichs geplant. Im Gewann Seeschlag sind Flächen in räumlicher Nähe zum Plangebiet „“Boppbrunn / Fritzengärtle“ für Ersatzmaßnahmen verfügbar. Auf dem Flurstück Nr. 18638/0 soll auf einer Fläche von ca. 2,8 ha der Ausgleich durch Umwandlung von Ackerland in extensives Grün- land ohne Düngung und ohne Pestizideinsatz hergestellt werden. Mit Durchführung der geplanten Maßnahmen innerhalb und außerhalb des Geltungsbereichs vom Bebauungsplan „Boppbrunn / Fritzengärtle“ in Großrinderfeld können die ermittelten Beeinträchtigungen der Schutzgüter weitestgehend ausgeglichen werden. Ein völliger Aus- gleich des Schutzgutes Landschaftsbild und Erholung kann am vorgesehenen Standort der Bebauung nicht erreicht werden. Das Monitoring sieht eine regelmäßige Überprüfung der neuen Anpflanzungen und Grünflä- chen sowie der Ersatzmaßnahmen vor, um eine dauerhafte Bestandssicherung zu gewähr- leisten. Für die Realisierung und die Wirksamkeit der Maßnahmen ist in erster Linie die Ge- meinde als Vorhabenträger verantwortlich, die Gemeindeverwaltung und Fachbehörden für die notwendigen Kontrollen hinsichtlich Durchsetzung der Festsetzungen.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 20 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 7. ÄNDERUNGSBEREICH 2 - SONDERGEBIET "PFLEGEEINRICHTUNG" / WOHNQUARTIER - 7.1 PLANUNGSABSICHT / STÄDTEBAULICHES ZIEL Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren nahezu alle Lebensbereiche und die wirtschaftliche Entwicklung erheblich beeinflussen. Ausgehend von der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden weiter steigenden Nachfrage an Pflegeleistun- gen für ältere und pflegebedürftige Menschen wird auch der Bedarf an Pflegeeinrichtungen steigen. Die Gemeindeverwaltung und –gremien von Großrinderfeld beschäftigen sich schon seit Jahren mit dieser Thematik und sehen den Bedarf einer Einrichtung für ältere und pflegebe- dürftige Menschen auch in Großrinderfeld als gegeben. Ein Betreiber von Pflegeeinrichtungen ist an die Gemeindeverwaltung mit dem Wunsch her- angetreten, in der Kerngemeinde Großrinderfeld eine Einrichtung zur Betreuung pflegebe- dürftiger Menschen in Ortsnähe zu errichten und zu unterhalten. Unbebaute Grundstücke -Brachflächen oder Baulücken- im Großrinderfelder Ortskern, die den erforderlichen Flächenbedarf einer solchen Einrichtung decken könnten, sind nicht ver- fügbar. Die Gemeinde beabsichtigt aber die Nutzung des alten innerörtlichen Sportplatzes am südlichen Ortseingang aufzugeben. Mit dem Bau des heutigen Sportgeländes im Osten der Kerngemeinde wurde die stetige Nutzung des alten Sportplatzes nahezu aufgegeben; der alte Sportplatz wird bis dato nur noch als Bolzplatz und vereinzelt zu Trainingszwecken sowie für den Spielbetrieb des örtlichen Fußballvereines genutzt. Da mit dem Bau einer Pflegeeinrichtung die Fläche des alten Sportplatzes nur zum Teil be- ansprucht wird, soll als Ergänzung im südlichen Grundstücksbereich ein kleines Wohnquar- tier entstehen. Neben dem allgemeinen Wohnen soll in diesem Gebietsteil auch die Möglich- keit bestehen, Gebäude für Betreutes Wohnen in räumlicher Nähe zur geplanten Pflegeein- richtung zu schaffen. Mit Realisierung des Bebauungsplanes kann eine dauerhafte Nachnutzung verbunden mit einer sinnvollen Nachverdichtung auf einer innerörtlichen Brachfläche geschaffen werden. Durch die Mobilisierung und Aktivierung dieser Fläche wird die Planung dem städtebaulichen Ziel gerecht, die Innenentwicklung der Gemeinde Großrinderfeld zunächst durch den Be- stand innerörtlicher Flächenpotenziale zu decken und dadurch die Flächeninanspruchnahme im Außenbereich zu vermeiden. Für die Gemeinde Großrinderfeld stellt der Bereich des alten Fußballplatzes aufgrund dieses Sachverhalts somit eine innerörtliche Fläche mit baulichem Entwicklungspotenzial dar. Mit den beabsichtigten Arten der baulichen Nachnutzung soll diese Fläche wieder aktiviert wer- den. 7.2 KÜNFTIGE DARSTELLUNG IM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim- Großrinderfeld-Königheim-Werbach ist der Änderungsbereich 2 bzw. der Planbereich der 1. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ in Großrinderfeld als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Sportplatz“ dargestellt. Die Darstellung ist zu ändern und der allgemeinen Art der künftig beabsichtigten baulichen Nutzung als Sonderfläche (S) mit der Zweckbestimmung „Pflegeinrichtung“ und als Wohn- baufläche (W) anzupassen.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 21 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung

Bild 15: Jetzige Darstellung im Flächennutzungsplan Bild 16: Künftige Darstellung im Flächennutzungsplan (unmaßstäblich). (unmaßstäblich).

7.3 PLANBEREICH Der Geltungsbereich des Plangebiets der 1. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ in Großrinderfeld umfasst mit einer Ge- samtfläche von 0,92 ha folgende Grundstücke:  Teilbereich Grundstück Fl.St.Nr. 15562 (alter Sportplatz ohne den nördlich bereits bebauten Bereich);  Teilbereich Grundstück Fl.St.Nr. 18169 (Weg);  Kleiner Teilbereich Fl.St.Nr. 191 (Landesstraße L578). 7.4 LAGE UND BESTANDSSITUATION Der Änderungsbereich 3 bzw. der Planbereich der 1. Bebauungsplanänderung „Schießmau- er / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ liegt am südwestlichen Ortsrand von Großrinderfeld erreichbar über die im Norden direkt angrenzende „Frankenstraße“. Im Süden schließt der Wirtschaftsweg Fl.St.Nr. 18169 an das Plangebiet an; dieser Weg hat momentan noch keine Erschließungsfunktion für bestehende Wohnsiedlungen. Die „Fran- kenstraße“ und der best. Wirtschaftsweg sind mit Anschluss an die Landesstraße L578 mit der Ortslage von Großrinderfeld und mit dem übergeordneten Verkehrssystem verbunden. Im Nordwesten sowie im Südosten grenzen Siedlungsflächen an das Gebiet an; die südöstli- che Wohnbaufläche ist getrennt durch den „Rödersteingraben“ (Gewässer II. Ordnung). Im Nordosten befinden sich abgesetzt durch die „Frankenstraße“ Flächen, die gärtnerisch ge- nutzt werden oder der Wiesenbewirtschaftung unterliegen. Südwestlich des Planbereichs beginnt der landwirtschaftlich geprägte Außenbereich. 7.5 SCHUTZGEBIETE Das Plangebiet befindet sich in Zone III des festgesetzten Wasserschutzgebiets Grünbach- gruppe (128-141, RVO vom 20.01.2006 Nach den Vorabzügen der Hochwassergefahrenkarte (HWGK) befindet sich der Planbereich teilweise im Überflutungsbereich des 100-jährlichen Hochwassers (HQ100) Die Überflu- tungstiefen liegen zwischen 0 und 0,5 m.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 22 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung Weitere schutzwürdige Objekte wie Biotope etc. oder Schutzgebiete wie Landschaftsschutz- gebiete, Naturschutzgebiete, Natura 2000-Gebiete, Vogelschutzgebiete, Quellenschutzge- biete etc. sind von der Planung nicht betroffen.

7.6 IMMISSIONEN 7.6.1 Allgemein Ein wesentliches Ziel des Umweltschutzes ist es, schädliche Emissionen möglichst abzustel- len oder auf ein verträgliches Maß zu reduzieren, um so zum einen die Verschmutzung von Luft, Boden oder Gewässern zu vermeiden und zum anderen Menschen vor schädlichen Einwirkungen oder Belastungen (Immissionen) zu schützen. Zur Gewährleistung einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung wurde im Hinblick auf immissionsschutzrechtliche Anforderungen eine planerische Konfliktbewältigung erforderlich. Gerade bei der Planung von Pflegeinrichtungen im Umfeld vorhandener Baugebiete und Verkehrsanlagen sowie anderer störempfindlichen Nutzungen muss die Gemeinde prüfen, ob und in welchem Umfang Störungen von vorhandenen Nutzungen ausgehen können. An Pflegeeinrichtungen werden hohe Ansprüche bezüglich des Schallschutzes gestellt. Es be- steht hier ein immissionsschutzrechtlicher Anspruch gegenüber Anlagen- bzw. Gewerbelärm in Höhe eines Beurteilungspegels von 45 / 35 dB im Tag- / Nachtzeitraum für die Außen- lärmsituation. Dieser Schutzanspruch wird gleichgestellt mit Kurgebieten und Krankenhäu- sern. Zur Aufstellung der 1. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ in Großrinderfeld hat die Gemeinde die Schallimmissionen, die infol- ge der bestehenden benachbarten MI- und GE-Flächen und infolge der Geräuscheinwirkun- gen vom Verkehr auf der Landesstraße L578 an den geplanten SO- und WA-Nutzungen zu erwarten sind, untersuchen lassen. Das Gutachten „Schallimmissionsprognose Verkehrs- und Gewerbelärm“ des Büros Wölfel, 97204 Höchberg vom 03.07.2015 ist für die Ausarbeitung der 1. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ in Großrinderfeld maß- gebend. 7.6.2 Schallimmissionsschutz – Gewerbelärm Die Ergebnisse der schalltechnischen Untersuchungen zum gewerblichen Anlagenlärm zei- gen, dass während des Tageszeitraumes die Immissionsrichtwerte für WA-Gebiete auf den Baufeldern im gesamten Planbereich eingehalten werden, die Immissionsrichtwerte der TA Lärm für Pflegeanstalten werden im geplanten SO-Gebiet um bis zu 10 dB(A) überschritten. Während der Nacht werden die WA-Richtwerte weitgehend eingehalten. Im Nahbereich der Tankstelle treten Überschreitungen bis 4 dB(A) auf. Der Immissionsrichtwert für Pflegeein- richtungen wird im geplanten SO-Gebiet auch nachts bis zu 10 dB(A) überschritten. Zur Reduzierung der Gewerbelärmimmissionen, vor allem an der geplanten Pflegeeinrich- tung, werden folglich Schallschutzmaßnahmen entlang der nordwestlichen Grenze des Plan- bereichs erforderlich. Mit der festgesetzten Schallschutzwand entlang der nordwestlichen Grenze des Planbe- reichs werden im Sondergebiet unter Zugrundelegung eingeschossiger Baukörper die Orien- tierungswerte im gesamten Gebiet eingehalten.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 23 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 7.6.3 Schallimmissionsschutz – Verkehrslärm Die schalltechnischen Berechnungen zum Verkehrslärm zeigen, dass während des Tages- zeitraums die Orientierungswerte der Bauleitplanung für WA-Gebiete auf den geplanten Bau- feldern eingehalten werden. Die der Bewertung zu Grunde gelegten Orientierungswerte für Pflegeeinrichtungen werden auf der geplanten SO-Fläche um bis zu 10 dB überschritten. Während der Nacht werden die Orientierungswerte für WA-Gebiete um maximal 3 dB, die für Pflegeeinrichtungen um 11 dB überschritten. Im Rahmen der Abwägung bieten gemäß Rechtsprechung die Immissionsgrenzwerte (IGW) der 16. BImSchV eine Orientierung. Die darin festgelegten Immissionsgrenzwerte (IGW) werden an der geplanten Bebauung eingehalten; es kann somit von gesunden Wohnverhält- nissen ausgegangen werden.. Die Beurteilungspegel der Verkehrslärmimmissionen im Plangebiet liegen ohne aktive Lärm- schutzmaßnahmen tagsüber bei maximal 55 dB(A), nachts bei maximal 46 dB(A) in der EG- Ebene, maximal 48 dB(A) in der DG-Ebene (WA). Die in DIN 4109 bzw. VDI 2719 genannten Anhaltswerte für anzustrebende Innenpegel sind sowohl tags als auch nachts für WA- und Krankenhausnutzungen gleich. Damit werden bei üblicher baulicher Ausführung der Gebäude unter Berücksichtigung der Anforderungen an den Wärmeschutz keine zusätzlichen Anforderungen an den passiven Schallschutz gege- ben.

7.7 ÜBERFLUTUNGSBEREICH 7.7.1 Allgemein Nach den Vorabzügen der Hochwassergefahrenkarten (HWGK) befindet sich der Planbe- reich teilweise im Überflutungsbereich des 100-jährlichen Hochwassers (HQ100). Die Über- flutungstiefen liegen zwischen 0 und 0,5 m. 7.7.2 Rechtliches Erfordernis In festgesetzten Überschwemmungsgebieten ist gem. § 78 Abs. 1 Nr.1 WHG (Wasserhaus- haltsgesetz) die Ausweisung von neuen Baugebieten in Bauleitplänen nach dem Baugesetz- buch untersagt. Um eine Ausnahmegenehmigung für die Bebauung des damit grundsätzlich nicht zustim- mungsfähigen Standorts erhalten zu können, sind gemäß § 78 Abs. 3 WHG (Wasserhaus- haltsgesetz) folgende Punkte nachzuweisen: 1. Die Hochwasserrückhaltung darf nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt und der Ver- lust verlorengegangenem Rückhalteraums muss ausgeglichen werden. 2. Der Wasserstand und der Abfluss bei Hochwasser dürfen nicht nachteilig verändert wer- den. 3. Ein bestehender Hochwasserschutz darf nicht beeinträchtigt werden. 4. Das Vorhaben muss hochwasserangepasst ausgeführt werden. 7.7.3 Konzept zur Kompensation des verlorengehenden Retentionsraum Das Bebauungsplankonzept zum Ausgleich des verlorengehenden Retentionsraums sieht vor, dass durch Absenken des Gewässerrandstreifens am Rödersteingrabens unter Mitein- beziehung der geplanten Flutmulde der verlorengehende Hochwasserrückhalteraum in räumlicher Nähe zum Planbereich bzw. am Rand der Überflutungsfläche kompensiert wird. Die detaillierten Nachweise und erforderlichen Berechnungen erfolgen im Zuge eines geson- derten Wasserrechtsverfahrens. Nachfolgend werden die erforderlichen Nachweise in ihren Grundzügen dargestellt.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 24 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 7.7.4 Nachweise zum Hochwasserschutz Gemäß der Hochwassergefahrenkarte HWGK liegt das Sportplatzgrundstück im Bereich von Überflutungen mit bis ca. 0,5 m Überflutungstiefe. Ein von der Brunntaler Straße, der Drossel- straße, der Hinteren Gasse und der Haupt- straße umgrenzter Bereich bildet zusam- men mit den Kleingärten zwischen Fran- kenstraße und Kindergarten nördlich des Sportplatzgeländes eine flache Wanne. In diese 1. Wanne strömt im Falle des 100- jährlichen Hochwasserabflusses HQ100 das aus dem Rödersteingraben im Bereich der Ilmspaner Straße austretende und über die

Grabengasse und Hauptstraße abfließende Bild 17: HWGK-Auszug mit Darstellung Änderungsbereiches Wasser.

Bei HQ100 fließt das nach Füllung der 1. Wanne nachströmende Wasser über die Franken- straße in den Bereich des Sportplatzes (2. Wanne) weiter. Der Überlauf dieser 2. Wanne erfolgt an der Südecke des Sportplatzes wieder zurück in den Rödersteingraben. Durch Abgleich der Überflutungstiefen aus der HWGK mit den gemessenen Geländehöhen wurde die Wasserspiegelhöhe im Sportplatzbereich beim Abfluss von HQ100 auf ca. 307,30 müNN ermittelt. Hierzu wurde insbesondere der diagonal über das Sportplatzgelände verlau- fende Randbereich der Überflutungsfläche aus der HWGK herangezogen. Aus der Hochwasserrisikomanagement-Abfrage geht hervor, dass die mit der örtlichen Ge- ländevermessung ermittelte Wasserspiegellage mit der amtlich angegebenen Wasserspie- gellage zu HQ100 exakt übereinstimmt. Mit Realisierung der Pflegeeinrichtungen gehen auf der Sonderbaufläche im nördlichen

Planbereich insgesamt ca. 53 m³ an Rückhalteraum (HQ100) verloren. Dieser Wert wurde durch die Differenzbildung des Rückhalteraums im Planbereich über dem Urgelände und nach der Realisierung des Pflegeheims über die Prismenmethode ermittelt. Unter Einbeziehung der geplanten Wohnbebauung im südlichen Planbereich erhöht sich der Verlust an Rückhalteraum auf insgesamt ca. 570 m³. Hierbei wurde angesetzt, dass die

Baugrundstücke für das Pflegeheim und die Wohnbebauung auf eine Höhe über HQ100 an- gehoben werden. Ein Ausgleich des verlorengehenden Rückhalteraums wäre innerhalb des Planbereichs vo- raussichtlich machbar. Für die Gebäude selbst und die Zufahrten wird die Anhebung auf eine

Höhe von über HQ100 angestrebt. Durch Absenken des Randbereichs bzw. des Gewässer- randstreifens des Rödersteingrabens innerhalb des Planbereichs ergäbe sich ein zusätzli- ches Rückhaltevolumen im Planbereich. Da die bauliche Umsetzung der südlichen Wohnbebauung ab 2017 vorgesehen ist, bietet sich folgende alternative Vorgehensweise an: Durch Ertüchtigung des Rödersteingrabens soll das Überborden vermieden werden. Durch Änderung der Hochwassergefahrenkarten würden dann die Überflutungsflächen und die Nachweise für HQ100 entfallen. Dieses Ände- rungsverfahren wird derzeit von der Gemeinde Großrinderfeld vorbereitet und soll im Jahr 2016 durchgeführt werden.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 25 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung

Bild 18: Standort: Ostecke Plangebiet, Blick in Richtung Südwesten entlang des Rödersteingrabens

7.7.5 Fazit Ausnahmegenehmigungen für die Ausweisung eines neuen Baugebiets sind möglich, wenn die Voraussetzungen des § 78 Absatz 3 WHG erfüllt sind. Das Vorhaben darf keine wesent- lichen nachteiligen Auswirkungen auf den Hochwasserabfluss und die Hochwasserrückhal- tung haben, den bestehenden Hochwasserschutz nicht beeinträchtigen und muss hochwas- serangepasst gebaut werden. Verlorengehender Hochwasserrückhalteraum muss zeitgleich ausgeglichen werden. Eine der wichtigen Voraussetzungen für eine Ausnahmegenehmigung im festgesetzten Überschwemmungsgebiet ist, dass Rückhalteraum umfang-, funktions- und zeitgleich aus- geglichen wird. Dies kann im Rahmen des einzelnen Bauvorhabens, in Baden-Württemberg aber auch über ein Hochwasserschutzregister erfolgen, dem kommunale Maßnahmen zur Schaffung von Rückhalteraum zu Grunde liegen. Da die Pflegeeinrichtung im Sondergebiet kurzfristig umgesetzt werden soll, ist planerisch vorgesehen, den Ausgleich des verlorengehenden Hochwasser-Retentionsraums im Planbe- reich herzustellen. Bis zur Realisierung der Wohnbebauung im Jahr 2017 ist vorgesehen, den Rödersteingraben hydraulisch zu ertüchtigen und die Änderung der Hochwassergefah- renkarten - Wegfall der Überflutungsflächen im Ortsbereich - zu erreichen. Generell erfolgen die detaillierten Nachweise für den Ausgleich des verlorengehenden Re- tentionsraums im Rahmen eines separaten Wasserrechtsverfahrens.

7.8 GRÜNORDNUNG - ZUSAMMENFASSUNG Im Rahmen der Grünordnungsplanung wurden nachfolgende Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verminderung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen festgesetzt: 7.8.1 Maßnahmen unter artenschutzrechtlichen Gesichtspunkten  Maßnahmen zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen: . Beginn der Bauarbeiten außerhalb der Vogelbrutzeit; . Entfernen von Gehölzen außerhalb der Brutzeit; . Aufhängen von Vogel- und Fledermauskästen; . Empfehlungen für die Hausgartengestaltung.  Maßnahmen zum Schutz der Zauneidechse: . Anlegen eines als Unterschlupf geeigneten Steinhaufens südwestlich des Geltungs- bereichs.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 26 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 7.8.2 Maßnahmen zur Verminderung der Beeinträchtigungen  Erhaltung eines größtmöglichen Teils der Bäume;  Beschränkung der Aufweitung am Rödersteingraben auf ein Minimum;  Pflanzung von standortgerechten Laubbäumen in den Randbereichen des Sondergebie- tes und auf den Grundstücken im Wohngebiet. 7.8.3 Maßnahmen zum Ausgleich des ermittelten Defizits  Herstellung eines Gewässerrandstreifens mit Bachaufweitung am Rödersteingraben und Pflanzung einer Reihe heimischer Laubbäume.  Umwandlung von Ackerland in extensives Grünland ohne Düngung und ohne Pestizideinsatz auf dem Flurstück Nr. 18638/0 im Gewann Seeschlag, Gemarkung Großrinderfeld.

8. ÄNDERUNGSBEREICH 3 - SONDERGEBIET "SPORTGELÄNDE" - 8.1 PLANUNGSABSICHT / STÄDTEBAULICHES ZIEL Die Gemeinde Großrinderfeld be- absichtigt den Neubau eines Kunstrasensportplatzes im direk- ten Anschluss an das bestehende Sportgelände im Südosten der Kerngemeinde Großrinderfeld. Der Neubau wird erforderlich, da die Nutzung des "alten" innerörtli- chen Sportplatzes am südöstli- chen Ortseingang aufgegeben wird. Mit dem Bau des heutigen Sportgeländes im Jahr 1981 / 1987 wurde die stetige Nutzung des "alten" innerörtlichen Sport- platzes aufgrund der bisherigen räumlichen Trennung nahezu auf- gegeben; der "alte" Sportplatz wurde bis dato nur noch als Bolz- platz und zu Trainingszwecken sowie vereinzelt für den Spielbe- Bild 19: Lageplan (unmaßstäblich) mit Darstellung der Geltungsbereiche des rechtskräftigen Bebauungsplanes (rot) und des Planbereichs trieb des örtlichen Fußballvereines (schwarz). genutzt. Es besteht die Absicht der Gemeinde, südöstlich des momentan genutzten Sportgeländes einen adäquaten Ersatz für den "alten" Sportsplatz zu schaffen und ein zweites Spielfeld in Form eines Kunstrasenplatzes zu errichten. Durch die Anlage eines Kunstrasenspielfeldes werden die qualitativen Rahmenbedingungen sowohl für den Schul- als auch für den Vereinssport deutlich verbessert. In und nach nassen Witterungsperioden ist das vorhandene Rasenspielfeld in der Regel nicht oder nur einge- schränkt nutzbar. Desweiteren wird die Nutzung des Rasenplatzes durch die betriebsbeding- ten erforderlichen Regenerationszeiten ebenfalls reduziert. Dem gegenüber ist ein Kunstra- senplatz nahezu ganzjährig mit hoher Intensität nutzbar. Witterungs- und regenerationsbe-

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 27 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung dingte Platzsperrungen oder Nutzungsbeschränkungen sind nahezu nicht gegeben. Mit der Ergänzung des Kunstrasenspielfeldes wird eine verbesserte Verfügbarkeit des Sportbetriebs für die Schule und für den Verein angestrebt. Mit der Aufstellung der 2. Bebauungsplanänderung bzw. -erweiterung ist es, die baurechtli- chen Voraussetzungen für den Bau des geplanten Kunstrasen-Fußballplatzes im südöstli- chen Planbereich zu ermöglichen. Desweiteren soll durch die Miteinbeziehung des beste- henden Sportgeländes ein baurechtlicher Missstand mit der Bebauungsplanänderung bzw. - erweiterung "geheilt" bzw. korrigiert werden. Der nordwestliche Teil des bestehenden Sport- geländes liegt innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“. Der südöstliche Teil, in etwa zwei Drit- tel dieser Fläche, befindet sich außerhalb dieses Bebauungsplanes und auch außerhalb ei- nes im Zusammenhang bebauten Ortsteils und ist somit dem Außenbereich zuzuordnen. Bis auf die im § 35 BauGB privilegierten Bauvorhaben soll der Außenbereich in der Regel von einer Bebauung freigehalten werden (siehe Bild 16). Ziel der 2. Bebauungsplanänderung bzw. der Erweiterung des Bebauungsplanes „Schieß- mauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ ist die Ausweisung eines Son- dergebietes mit der Zweckbestimmung Sportgelände zur städtebaulichen bzw. planungs- rechtlichen Ordnung und zur Arrondierung der gesamten räumlichen Situation der Großrin- derfelder Sportanlagen. 8.2 KÜNFTIGE DARSTELLUNG IM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN

D D

Bild 20: Jetzige Darstellung im Flächennutzungsplan Bild 21: Künftige Darstellung im Flächennutzungsplan (unmaßstäblich). (unmaßstäblich).

Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim- Großrinderfeld-Königheim-Werbach ist das nordwestliche Plangebiet -Bereich bestehender Sportplatz- als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Sportplatz“ und der südöstliche, für eine Erweiterung vorgesehene Planbereich als landwirtschaftliche Fläche dargestellt. Die Darstellung ist zu ändern und der allgemeinen Art der künftig beabsichtigten baulichen Nutzung als Sonderfläche (S) mit der Zweckbestimmung „Sportgelände“ anzupassen.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 28 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung 8.3 PLANBEREICH Der 3,28 ha große Geltungsbereich des Änderungsbereiches 3 bzw. des Plangebiets der 2. Bebauungsplanänderung / Erweiterung Bebauungsplan „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ in Großrinderfeld umfasst folgende Grundstücke:  Nordöstlicher Teilbereich Grundstück Fl.St.Nr. 17875 (bestehender Sportplatz mit Sport- heim und Tennisheim;  Grundstück Fl.St.Nr. 18501. 8.4 LAGE UND BESTANDSSITUATION Der Planbereich der 2. Bebauungsplanänderung „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ liegt am südöstlichen Ortsrand von Großrinderfeld erreichbar über die innerörtlichen Straßen "Krensheimer Weg" und "Frankenstraße". Im Nordosten schließt der "Krensheimer Weg" als weiterführender Wirtschaftsweg Fl.St.Nr. 18499 mit dahinter liegenden landwirtschaftlichen Flächen an das Plangebiet an. Im Südosten und Südwesten grenzen ebenfalls Ackerflächen an den Planbereich an. Im Südwesten sind diese landwirtschaftliche Flächen durch den direkt angrenzenden Wirt- schaftsweg Fl.St.Nr. 18504 abgesetzt. Nordwestlich des Plangebiets liegen öffentliche Verkehrs- , Schul- und Grünflächen sowie der Großrinderfelder Tennisplatz. Neben diesen Nutzungen befinden sich zudem, leicht ab- gesetzt vom Sportplatz, die Freiherr-von-Zobel-Schule und die Großrinderfelder Sporthalle auf dieser öffentlichen Grundstücksfläche. 8.5 SCHUTZGEBIETE Das Plangebiet befindet sich in Zone III des festgesetzten Wasserschutzgebiets Grünbach- gruppe (128-141, RVO vom 20.01.2006). Weitere schutzwürdige Objekte wie Biotope etc. oder Schutzgebiete wie Landschaftsschutz- gebiete, Naturschutzgebiete, Natura 2000-Gebiete, Vogelschutzgebiete, Quellenschutzge- biete etc. sind von der Planung nicht betroffen. Nachrichtlicher Hinweis: Nordöstlich direkt angrenzend an den Änderungsbereich 3 befindet sich auf dem Grundstück Fl.St.Nr. 18503 eine Winterlinde, die als Naturdenkmal ausgewie- sen ist. Die Winterlinde ist im Zuge von angrenzenden Baumaßnahmen zu sichern, zu scho- nen und zu schützen. 8.6 DENKMALSCHUTZ / -PFLEGE Am nordöstlichen Rande des Planbereiches befindet sich ebenfalls auf dem Grundstück Fl.St.Nr. 18503 ein Bildstock mit Jesus-Darstellung von 1878. Dieser Bildstock stellt ein Kul- turdenkmal gemäß § 2 Denkmalschutzgesetz (DSchG). 8.7 VORBEHALTSGEBIET FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT Die für den geplanten Kunstrasen-Sportplatz vorgesehene Erweiterungsfläche auf dem Grundstück Fl.St.Nr. 18501 im Südosten des Planbereichs liegt teilweise in einem Vorbe- haltsgebiet für die Landwirtschaft. Zur Gewährleistung einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung wurde der Erweite- rungsbereich des Sportgeländes im Hinblick auf die benachbarten Wohn- bzw. Siedlungsbe- reiche und deren immissionsschutzrechtlichen Anforderungen im direkten südöstlichen An- schluss an das bestehende Sportgelände vorgesehen. Die Anordnung des Erweiterungsbe- reiches auf dieser siedlungsabgewandten Seite des bestehenden Sportgeländes soll dazu beitragen, die zu erwartenden Geräuschimmissionen auf den benachbarten Wohnbauflächen deutlich zu reduzieren und wesentliche Pegelerhöhungen der vorhandenen Immissionen zu vermeiden.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 29 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung In Anbetracht der beabsichtigten Arrondierung der gesamten räumlichen Situation der Groß- rinderfelder Sportanlagen und zum Schutz der benachbarten Wohnbauflächen vor zusätzli- chen Lärmbelästigungen ist die Miteinbeziehung der Ackerflächen mit Lage im Vorbehalts- gebiet für die Landwirtschaft in den Planbereich notwendig und nicht vermeidbar.

8.8 IMMISSIONEN 8.8.1 Allgemein Ein wesentliches Ziel des Umweltschutzes ist es, schädliche Emissionen möglichst abzustel- len oder auf ein verträgliches Maß zu reduzieren, um so zum einen die Verschmutzung von Luft, Boden oder Gewässern zu vermeiden und zum anderen Menschen vor schädlichen Einwirkungen oder Belastungen (Immissionen) zu schützen. Zur Gewährleistung einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung wurde im Hinblick auf immissionsschutzrechtliche Anforderungen eine planerische Konfliktbewältigung erforderlich. Gerade bei der Planung von Sportanlagen bzw. deren Erweiterungen im Umfeld vorhande- ner Siedlungsbereiche muss die Gemeinde prüfen, ob und in welchem Umfang Störungen von den vorhandenen und geplanten Nutzungen ausgehen. In der Schallimmissionsprognose "Sportlärm" vom 19.02.2016 des Büros Wölfel wurden die infolge der Nutzungen der bestehenden und geplanten Sportanlagen auf den benachbarten Wohngebietsflächen zu erwartenden Geräuschimmissionen ermittelt und auf der Basis der maßgebenden Richtlinien bewertet. 8.8.2 Ergebnis Schallimmissionen Bei den Nutzungen werktags während der Ruhezeit wird der Immissionsrichtwert (IRW) für WA-Gebiete an allen Immissionsorten unterschritten. Bei den sonntäglichen Nutzungen während der Ruhezeit werden an den nächst gelegenen Immissionsorten Überschreitungen der IRW bis 3 dB durch Fußballspiele auf dem bestehen- den Rasenspielfeld ermittelt. Die Immissionen werden im Norden vom Parkverkehr und Fuß- ballplatz, im Westen von den Tennisplätzen dominiert. Generell werden die aufgezeigten geringfügigen Überschreitungen durch den Betrieb auf den bestehenden Sportanlagen (Altanlage Fußball und Tennis) verursacht. Die Erweiterung um ein weiteres Fußballspielfeld führt nicht zu weiteren Pegelerhöhungen bzw. Verlärmungen innerhalb der benachbarten Wohnbauflächen. 8.8.3 Ergebnis kommunale Abwägung Der Großrinderfelder Sportplatz am südöstlichen Ortsrand wurde im Jahr 1981 gebaut und besitzt als Ort der Begegnung einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung. Im Jahr 1987 wurde das Sportgelände mit zwei Tennisplätzen ergänzt. Die Sportanlagen stellen somit Altanlagen im Hinblick auf das Baujahr im Kontext mit dem § 5 Abs.4 der 18. BImSchV dar, die vor Inkrafttreten dieser Verordnung baurechtlich genehmigt worden sind. Belästigungen bei der Nachbarschaft bedingt durch den Sportbetrieb auf der bestehenden Anlage sind der Gemeinde bisher nicht bekannt gewesen bzw. wurden bisher nicht vorgetra- gen. Erst mit Vorlage der Ergebnisse aus der Schallimmissionsprognose wurde der Gemein- de Großrinderfeld aufgezeigt, dass Überschreitungen der Richtwerte in den Randlagen der benachbarten Siedlungsbereiche vorliegen - allerdings nur in geringfügigen Ausmaß inner- halb der Ruhezeiten an Sonn- und Feiertagen. Es besteht die Absicht der Gemeinde Großrinderfeld, die Nutzungen auf den bestehenden Sportanlagen trotz geringfügiger Überschreitung der Immissionsrichtwerte wie bisher ohne Einschränkung der Betriebszeiten aufrechtzuerhalten - auch im Hinblick darauf, dass eine ganzjährige Nutzung des Sportgeländes nicht möglich ist und mit dem Neubau des Kunstra-

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 30 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung senspielfeldes die berechneten vorhandenen Immissionen nicht weiter erhöht oder verschärft werden. Grundsätzlich gilt, dass die betroffenen Nachbarn vor schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen sind. Schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des § 3 Abs. 1 BImSchG (Bundes- Immissionsschutzgesetz) sind Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen. In solchen Fällen darf die Gemeinde keinen Bebauungsplan aufstellen, dessen Verwirklichung an den Vorschriften des BImSchG zum Schutz vor schäd- lichen Umwelteinwirkungen scheitert. Generell sind die unterschiedlichen Nutzungen so zu- zuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen auf die dem Wohnen dienenden Gebiete so weit wie möglich vermieden werden. Im vorliegenden Fall sind zwei unverträgliche Nutzungen -Wohnen und Sport- im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte auf engem Raum aufeinander gestoßen und haben in gewis- sem Maße eine Gemengelage erzeugt. Bei einem gewachsenen Konflikt von Sportanlagen und schutzbedürftigen Wohnnutzungen ist eine geringfügige Überschreitung der Richtwerte daher durchaus zulässig, wenn besondere Umstände vorliegen. Dazu gehört auch eine ge- wachsene Gemengelage. Diesbezüglich ist anzumerken, dass die in § 2 der 18. BImSchV genannten Werte als Richtwerte und nicht als Grenzwerte bezeichnet sind. Da die Überschreitung der Immissionsrichtwerte auf die Altanlage zurückzuführen ist und weniger als 5 dB(A) beträgt, ist die Gemeinde Großrinderfeld der Auffassung, dass die Be- einträchtigungen unterhalb der Erheblichkeitsschwelle nach § 3 Abs. 1 BImSchG liegen und sich noch in einem angemessenen Rahmen befinden. Von einer Festsetzung von Betriebs- zeiten kann zudem gemäß § 5 Abs.4 der 18. BImSchV absehen werden, da die Immissions- richtwerte, hervorgerufen durch die Altanlage, um weniger als 5 dB(A) überschritten werden. Entsprechend dem Gebot der Rücksichtnahme wird die Gemeinde Großrinderfeld künftig bestrebt sein, die Nutzungen der Altanlagen in den Ruhezeiten an Sonn- und Feiertagen auf ein für den Sportbetrieb notwendiges Minimum zu beschränken bzw. eventuell zu reduzie- ren. Diverse Möglichkeiten wurden in der Schallimmissionsprognose dargestellt (z.B. Austra- gung der Liga-Spiele auf dem neuen Spielfeld innerhalb der Ruhezeiten, Begrenzung der Tennisspiele in den Ruhezeiten). Die Akzeptanz und die bisherige "Verträglichkeit" bei der unmittelbar angrenzenden Wohnnachbarschaft soll gewahrt und erhalten bleiben. Größere Belastungen und Beeinträchtigungen sind den Nachbarn nicht zuzumuten.

8.9 UMWELTBERICHT / GRÜNORDNUNG - ZUSAMMENFASSUNG Bei der Umweltprüfung wurde ermittelt, in welchem Maße die einzelnen Schutzgüter (Mensch, Fauna / Flora, Boden, Wasser, Landschaftsbild / Erholung, Kultur- und Sachgüter) durch die voraussichtlich eintretenden Veränderungen als Folge der Bauleitplanung betroffen sind. Vorkommen und Betroffenheit von Arten gemäß Anhang IV der FFH-Richtlinie wurden im Rahmen einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) untersucht. Auch Wech- selwirkungen zwischen den Schutzgütern wurden dargelegt. In den untersuchten Raum wur- den dabei auch die Flächen und Strukturen um den Geltungsbereich des Bebauungsplans einbezogen. Die Beeinträchtigungen der Schutzgüter sollen gemäß den gesetzlichen Vorschriften weitge- hend vermieden und vermindert, bzw. möglichst im Geltungsbereich des Bebauungsplans ausgeglichen werden. Ist der Ausgleich im Gebiet nicht möglich, was im vorliegenden Fall zutrifft, ist er nach Möglichkeit durch weitere geeignete Maßnahmen auf Flächen außerhalb des Geltungsbereichs herzustellen.

m:\projekte\verwaltung\160\160092-fnp 10 änderung\03 ber\02 entwurf\160092-10fnpänd-begründ-entwurf-2017-04-27.docx ibu - Ingenieurgesellschaft für Bauwesen und Umwelttechnik mbH, 97941 Tauberbischofsheim 04/2017 Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach Seite 31 Flächennutzungsplan, 10. Änderung - Planbereiche in Großrinderfeld Begründung Mit Pflanzgeboten wurden Flächen am südwestlichen Rand des Plangebietes belegt, für wertvolle Gehölzstrukturen und Einzelbäume wurden Erhaltungsgebote festgesetzt. Außer- dem ist an der südöstlichen Grenze ein ungenutzter Saumstreifen anzulegen. Außerhalb des Geltungsbereichs wurden Maßnahmen zum Schutz der Lerchenpopulationen festgelegt. Vorgezogene Maßnahmen zur Vermeidung von Verbotstatbeständen sind für die Lerchen ebenfalls durchzuführen und zwar das Anlegen von Blühstreifen und Lerchenfens- tern. Die über den Grünordnungsplan zum Bebauungsplan erstellte Eingriffs- und Ausgleichsbi- lanz zeigt jedoch einen Bedarf an weiteren Maßnahmen auf. Daher werden als Ersatzmaß- nahme außerhalb des Geltungsbereichs 2.100 m² Ackerfläche auf dem Flurstück Nr. 8480 der Gemarkung Gerchsheim in extensiv genutztes Grünland umgewandelt. Mit Durchführung der geplanten Maßnahmen innerhalb und außerhalb des Geltungsbereichs der 2. Bebauungsplanänderung / Erweiterung Bebauungsplan „Schießmauer / Büttelgärten / Paimarer Weg links / Turmweg / Steig“ in Großrinderfeld können die ermittelten Beeinträchti- gungen der Schutzgüter ausgeglichen werden. Das Monitoring sieht eine regelmäßige Überprüfung der neuen Anpflanzungen und Grünflä- chen sowie der Ersatzmaßnahmen vor, um eine dauerhafte Bestandssicherung zu gewähr- leisten. Für die Realisierung und die Wirksamkeit der Maßnahmen ist in erster Linie die Ge- meinde als Vorhabenträger verantwortlich, die Gemeindeverwaltung und Fachbehörden für die notwendigen Kontrollen hinsichtlich Durchsetzung der Festsetzungen.

Tauberbischofsheim, den 25. April 2017 Der Vorsitzende des Gemeinsamen Ausschusses

Wolfgang V o c k e l - Bürgermeister -

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