BEBAUUNGSPLAN „VOR DEN HADERN – AUF DER BITZE“ ORTSGEMEINDE MÖRSBACH

VERBANDSGEMEINDE

WESTERWALDKREIS

Bebauungsplan bestehend aus: A. Planurkunde B. Textteil: I. Textliche Festsetzungen II. Begründung III. Umweltbericht C. Anlagen: Biotoptypen- und Nutzungskartierung

Entwurf zur Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB sowie der Behörden gem. § 4 Abs. 1 BauGB

Stand: 10.04.2018

Impressum

Auftraggeber: Ortsgemeinde Mörsbach

Auftragnehmer: RU-Plan Redlin + Renz

Hauptstraße 27  56414 Dreikirchen Tel.: 06435 / 5090-0 Fax: 06435 / 5090-20 Email: [email protected]

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Claudia Redlin, Raum- und Umweltplanung

Dipl.-Ing. Claudia Renz, Landespflege

Dipl.-Ing. (FH) Jutta Kuch, Landschaftsarchitektur

Bearbeitungsstand Verfahrensstufen

 Entwurf zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB sowie zur frühzeitigen Beteiligung der Behörden gem. § 4 Abs. 1 BauGB Stand: 10.04.2018  Entwurf zur Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 2 BauGB sowie der Behörden gem. § 4 Abs. 2 BauGB Stand:  Satzungsbeschluss gem. § 10 Abs. 1 BauGB Stand: Ortsgemeinde Mörsbach Bebauungsplan „Vor den Hadern – Auf der Bitze“ Seite 2

Inhaltsverzeichnis (Textteil)

I. TEXTLICHE FESTSETZUNGEN ...... 5

II. BEGRÜNDUNG ...... 13

1 Einleitung ...... 13 1.1 Planungsanlass ...... 13 1.2 Planungserfordernis und Bodenschutz ...... 13 1.3 Raumordnung ...... 14 1.4 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan ...... 14 1.5 Verfahren ...... 14

2 Städtebauliche Rahmenbedingungen ...... 15 2.1 Lage des Plangebietes ...... 15 2.1.1 Naturräumliche Lage ...... 15 2.1.2 Kleinräumige Lage ...... 15 2.2 Verkehrserschließung ...... 16 2.3 Technische Erschließung ...... 16 2.4 Sonstige Hinweise der Träger öffentlicher Belange ...... 17

3 Inhalte des Bebauungsplans ...... 17 3.1 Städtebauliches Konzept / Innere Erschließung ...... 17 3.2 Art und Maß der baulichen Nutzung, Bauweise ...... 18 3.3 Gestalterische Festsetzungen ...... 19 3.4 Festsetzung zum Ausgleich von Eingriffen ...... 20

4 Umsetzung des Planes / Flächenbilanz...... 23 4.1 Umsetzung und Zuordnung der externen Ausgleichsflächen und - maßnahmen ...... 23 4.2 Bodenordnung ...... 24 4.3 Kosten ...... 24 4.4 Flächenbilanz ...... 24

III. UMWELTBERICHT ...... 26

1 Rechtsgrundlagen und Vorbemerkungen ...... 26 1.1 Umweltprüfung ...... 26 1.2 Verträglichkeitsprüfung ...... 26 1.3 Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft ...... 26 1.4 Geschützte Biotope und Arten ...... 27

2 Einleitung ...... 27 2.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele und Festsetzungen des Bebauungsplans ...... 27 2.2 Darlegung der maßgeblichen umweltrelevanten Zielvorhaben einschlägiger Fachgesetze und Fachpläne ...... 27 2.2.1 Fachgesetze ...... 27 2.2.2 Fachpläne ...... 28

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3 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen ...... 29 3.1 Bestandsaufnahme, Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen ...... 29 3.1.1 Allgemeine Ausprägung – Siedlung / Verkehr / Landwirtschaft ...... 29 3.1.2 Schutzgüter ...... 30 3.1.2.1 Schutzgut Mensch, Gesundheit (Immissionen); Bevölkerung insgesamt ...... 30 3.1.2.2 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt ...... 32 3.1.2.3 Fläche und Boden ...... 41 3.1.2.4 Wasser ...... 43 3.1.2.5 Klima und Luft ...... 45 3.1.2.6 Landschaftsbild ...... 47 3.1.2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 50 3.1.2.8 Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern ...... 51 Mensch, Gesundheit (Immissionen); Bevölkerung insgesamt ...... 52 Klima und Luft ...... 52 Mensch, Gesundheit (Immissionen); Bevölkerung insgesamt ...... 52 3.1.3 Auswirkungen auf Natura 2000...... 55 3.1.4 Artenschutzrechtliche Beurteilung...... 57 3.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands ...... 59 3.2.1 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei der Durchführung der Planung ...... 59 3.2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei der Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)...... 59 3.3 Eingriffsbilanz und Kompensationsmaßnahmen ...... 59 3.3.1 Bilanzierung / Wertung des Eingriffs ...... 59 3.3.2 Vermeidung, Minimierung und Ausgleich ...... 61 3.3.3 Eingriff / Ausgleich ...... 61 3.3.4 Alternative Planungsmöglichkeiten ...... 66

4 Zusätzliche Angaben zur Umweltprüfung ...... 66 4.1 Beschreibung der angewandten Untersuchungs- und Bewertungsverfahren / Vorgehensweise ...... 66 4.2 Monitoring ...... 66 4.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 68

5 Literatur- und Quellenverzeichnis ...... 71

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Ausschnitt aus dem FNP der VG Hachenburg (unmaßstäblich) ...... 14 Abbildung 2: Lage-Standort (M 1:15.000, aus: LANIS Rheinland-Pfalz) ...... 15 Abbildung 3: Derzeitige Nutzung (Quelle: LANIS Rheinland-Pfalz)...... 16 Abbildung 4: Fettwiese und Streuobstwiese mit Blick auf den bestehenden Ortsrand von Obermörsbach (Aufnahme: 17.06.2017) ...... 32 Abbildung 5: Streuobstwiese...... 35 Abbildung 6: Obstbaum mit defektem Vogelkasten ...... 38 Abbildung 7: Blick vom Plangebiet aus nach Südwesten in Richtung Niedermörsbach (Aufnahme: 07.06.2017) 48 Abbildung 8: Blick auf den westlichen Bereich des Plangebiets (Blickrichtung von Norden, Aufnahme: 20.04.2017) ...... 48 Abbildung 9: NATURA-2000-Gebiete im Umfeld des Planvorhabens (aus: LANIS Rheinland-Pfalz) ...... 55 Abbildung 10: Lage der Kompensationsflächen, Maßnahmennummern 1-8 ...... 62

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Artenliste der Glatthaferwiese ...... 33 Tabelle 2: Beschreibung der negativen Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern ...... 53 Tabelle 3: Gegenüberstellung der Konflikte und landespflegerischen Maßnahmen ...... 63 Tabelle 4: Überwachungsmatrix Bebauungsplan ...... 67

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I. TEXTLICHE FESTSETZUNGEN

Rechtsgrundlagen: Baugesetzbuch (BauGB), Baunutzungsverordnung (BauNVO) und Landesbauordnung (LBauO) in der zurzeit geltenden Fassung 1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs.1 Ziff. 1 BauGB i.V.m. §§ 1und 4 BauNVO) 1.1 Als Art der baulichen Nutzung wird für den Geltungsbereich des Bebauungsplans ein Allgemeines Wohngebiet (WA) nach § 4 BauNVO festgesetzt.

Zulässig sind (§ 4 Abs. 2 Nr. 1-3 BauNVO): 1. Wohngebäude, 2. die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirt- schaften sowie nicht störenden Handwerksbetriebe, 3. Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke.

1.2 Die ausnahmsweise zulässigen Nutzungen sind nicht Bestandteil des Bebauungsplans (§ 4 Abs. 3 Nr. 1-5 BauNVO i.V.m. § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO): 1. Betriebe des Beherbergungsgewerbes, 2. sonstige nicht störende Gewerbebetriebe, 3. Anlagen für Verwaltungen, 4. Gartenbaubetriebe, 5. Tankstellen.

2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs.1 Ziff. 1 BauGB i.V.m.d. §§ 16-20 BauNVO) Das Maß der baulichen Nutzung wird durch die Grundflächenzahl (GRZ), die Ge- schoßflächenzahl (GFZ), die Höhe der Gebäude mit der Gebäudehöhe (H) sowie die Zahl der Vollgeschosse (Z) wie folgt bestimmt (siehe auch Nutzungsschablonen in der Planzeichnung):

GRZ 0,3 / GFZ 0,6

Z = II

Gebäudehöhe (H) 1. Die obere Dachbegrenzungskante/Firsthöhe für Gebäude mit einem Flachdach und flachgeneigten Dächern von 0 bis 15 Grad wird auf maximal 7,00 m festgelegt. 2. Die obere Dachbegrenzungskante/Firsthöhe für Gebäude mit Dachneigungen ab 16 Grad wird festgesetzt auf: - maximal 8,00 m bei Pultdächern - maximal 10,00 m bei sonstigen Dachformen

Als unterer Bezugspunkt für H gilt die Höhenlage des Schnittpunkts der Außenwand des Gebäudes mit der Oberkante natürlichem Gelände am höchsten Punkt gemessen.

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3 Bauweise (§ 9 Abs.1 Ziff. 2 BauGB i.V.m. § 22 BauNVO) Im gesamten Bebauungsplan ist die offene Bauweise nach § 22 BauNVO festgesetzt. Es sind nur Einzelhäuser zulässig.

4 Höchstzahl zulässiger Wohnungen (§ 9 (1) Ziff. 6 BauGB) Pro Wohngebäude sind max. 3 Wohnungen zulässig.

5 Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser (§ 9 Abs. 1 Nr. 14 und 20 BauGB) Das Baugebiet wird im Trennsystem entwässert. Anfallendes überschüssiges und nicht auf den Baugrundstücken versickerbares Oberflächenwasser wird über Sam- melleitungen dem außerhalb des Plangebiets geplanten Regenrückhaltebecken zugeleitet. Die gedrosselte Abflussmenge des Niederschlagswassers wird in den Graben zum Vorfluter „Mörsbach“ eingeleitet. Hinweise: Für die Einleitung des Niederschlagswassers wird ein Wasserrechtsverfahren nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG) durchgeführt. Entsprechende wasserrechtliche Detailpläne werden in Abstimmung mit der SGD Nord, Regionalstelle für Wasser- und Abfallwirtschaft und Bodenschutz, erstellt. Im Fachbeitrag Naturschutz zum Einleitungsantrag ist folgende Maßnahme zur Kompensation des Eingriffs vorgegeben: „...... “. Anfallendes unbelastetes Niederschlagswasser ist gemäß Landeswassergesetz soweit als möglich an Ort und Stelle über die belebte Bodenzone zu versickern bzw. zurückzuhalten. Ein Gutachten über die Versickerungsfähigkeit des Bodens liegt nicht vor. Im Rahmen der Gestaltung und Nutzung der unbebauten Flächen der bebauten Grundstücke und der Gebäude sollte eine entsprechende Oberflächenwasserbewirtschaftung vorgenommen werden (z.B. als Teich, Mulde, Zisterne). Die Anlage von Schluckbrunnen, Rigolen o.ä. ist wasserwirtschaftlich unerwünscht und bedarf einer wasserrechtlichen Zulassung. Eine Brauchwassernutzung (z.B.: Gartenbewässerung, Toilettenspülung) wird empfohlen. Brauchwasseranlagen sind nach §13 Abs. 3 der Trinkwasserverordnung dem Gesundheitsamt anzuzeigen.

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6 Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Ziff. 20, 25 a und b BauGB) 6.1 Abbuchung vom Ökokonto: Entwicklung lichter, naturnaher Bachauenwaldgesellschaften in der Talaue des Selbachs (Flur 6, Flurstück 22) durch Entfernung standortfremder Fichten. Anpflanzung von Erlen am Ufer.

6.2 Anpflanzung einer Baumreihe (Flur 2, Flurstück 59 teilw.) mit 4 Laubbäumen, Pflanzabstand 10m. Entwicklung des grünlandartigen Unterwuchses als Extensivwiese. Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung.

6.3 Anpflanzung von Baumreihen (Flur 2, Flurstück 9 teilw.) an den „Wiesendreiecken“ westlich und östlich des Weges mit 6 Bäumen (westlich) bzw. 5 Bäumen (östlich), Pflanzabstand: 10m. Entwicklung des grünlandartigen Unterwuchses als Extensivwiese. Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung.

6.4 Ergänzung der Obstbaumreihe (Flur 23, Flurstück 1 teilw.) entlang der Viehtrift Niedermörsbach mit insg. 9 Kernobstbäumen, Pflanzabstand: 10m. Entwicklung des grünlandartigen Unterwuchses als Extensivwiese. Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung.

6.5 Anpflanzung von Nußbäumen und Kastanien auf der Wiese neben dem Grillhüttenplatz (Flur 41, Flurstück 45 teilw.). Entwicklung des grünlandartigen Unterwuchses als Extensivwiese. Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung.

6.6 Anpflanzung einer Obstbaumreihe (Flur 20, Flurstück 13 teilw.) nördlich des Bürgerhauses. Entwicklung des grünlandartigen Unterwuchses als Extensivwiese. Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung.

6.7 Abbuchung vom Ökokonto: Anpflanzung einer Schutzhecke (Flur 1, Flurstück 70 teilw, 67/4 teilw.) entlang des Fußwegs an L265.

6.8 Pflanzung von Laubbäumen (Flur 1, Flurstück 11/1 teilw., 11/2) entlang des Verbindungsweges - Obermörsbach mit insg. ca. 60 Bäumen, Pflanzabstand: 10m. Entwicklung des grünlandartigen Unterwuchses als Extensivwiese. Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung.

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6.9 Hinweis: Vor Baubeginn ist der Mutterboden abzuschieben und seitlich auf den Grundstücken zu lagern.

6.10 Hinweis: Nach Abschluss der Bauarbeiten ist der Boden verdichteter Flächenbereiche aufzulockern und mit Mutterboden zu überdecken.

7 Pflanzbindung, Erhaltungs- und Pflanzgebot (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB) 7.1 Private Grundstücksflächen sind zu begrünen. Bei Grundstücken bis 500 m² sind mindestens - ein Obstbaumhochstamm und drei Sträucher- und je angefangene zusätzliche 200 m² - ein weiterer Obstbaum oder ein Laubbaum - zu pflanzen. Soweit die Grundstücke in der Planurkunde mit einem Zeichensymbol gekennzeichnet sind, ist die Pflanzung gemäß Planeintrag durchzuführen. Vorhandene Obstbaumhochstämme sind anzurechnen.

7.2 Das Baugebiet ist entlang der südwestlichen, westlichen und nordwestlichen Geltungsbereichsgrenze durch die Anpflanzung von einheimischen Laubgehölzen einzugrünen. Hierbei sind entlang der Plangebietsgrenzen gemäß Planeintrag eine einreihige Strauchhecke mit einem Pflanzenbedarf von 10 Sträuchern auf je 15,0 m Heckenlänge zu pflanzen. Pflanzungen gemäß Ziffer 7.6 sind anzurechnen.

7.3 Hinweis: Die festgesetzten landespflegerischen Maßnahmen auf den privaten Baugrundstücken sind spätestens 1 Jahr nach Fertigstellung der baulichen Anlagen umzusetzen.

7.4 Hinweis: Empfohlene Artenauswahl siehe Ziff. 8.6 Pflanzenvorschlagsliste

7.5 Sofern die einzelnen Textfestsetzungen keine abweichende Regelung treffen, sind die nachfolgend aufgeführten Gehölzarten mit folgenden Mindestgrößen zu verwenden: - Laubbäume 1. Ordnung: Stammumfang 12-14 cm - Laubbäume 2. Ordnung: Stammumfang 10-12 cm - Obsthochstämme: Stammumfang 10-12 cm - Sträucher: 2xV, 60-100 cm

7.6 Hinweise: Pflanzenvorschlagsliste Bäume 1. Ordnung Bergahorn (Acer pseudoplatanus) Birke (Betula pendula) Erle (Alnus glutinosa) Sommerlinde (Tilia platyphyllos) Spitzahorn (Acer platanoides)

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Traubeneiche (Quercus petraea) Vogelkirsche (Prunus avium) Bäume 2. Ordnung Eberesche (Sorbus aucuparia) Feldahorn (Acer campestre) Hainbuche (Carpinus betulus) Sträucher Hainbuche (Carpinus betulus) Hasel (Corylus avellana) Hundsrose (Rosa canina) Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna) Apfelsorten Birnensorten

Boskoop Bergamotte

Gravensteiner Gellerts Butterbirne

Jakob Lebel Großer Katzenkopf

Kaiser Wilhelm Grüne Jagdbirne

Kleiner Bohnapfel Gute Graue

Gelber Bellefleur Pastorenbirne

Pflaumensorten Kirschsorten

Hauszwetschge Große Schwarze Knorpelkirsche

Anna Späth Hedelfingers Riesenkirsche

Löhrpflaume Schneiders Späte Knorpelkirsche

Wildobstbäume Walnuß (Juglans regia) Wildkirsche (Prunus avia)

8 Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen und Stützmauern (§ 9 Abs. 1 Ziff. 26 BauGB) Aufschüttungen, Abgrabungen und Fundamente der Bord- und Randsteine sind, soweit sie zur Herstellung des Straßenkörpers erforderlich sind, auf den Privatgrundstücken zu dulden.

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9 Zuordnung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu den Bauflächen (§ 9 Abs. 1 a BauGB) Die festgesetzten Flächen und Maßnahmen auf den Grundstücken sowie auf den von der Gemeinde bereitgestellten Flächen außerhalb des Plangebiets dienen im Sinne des § 1a Abs. 3 BauGB dazu, Eingriff in Natur und Landschaft auszugleichen.

Die Maßnahmen auf den bereitgestellten Flächen werden der Gesamtheit der privaten Baugrundstücke, auf denen Eingriffe zu erwarten sind, aufgrund der Flächenbilanz zu 66% (= ca. 8.872 m²) und den Straßen- und Wegeflächen zu 34% (= ca. 4.570 m²) zugeordnet.

10 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen (§ 9 Abs.4 BauGB i.V.m.§ 88 Abs.1 und Abs.6 LBauO) 10.1 Gestaltung baulicher Anlagen (§ 88 Abs.1 Ziff. 1 LBauO) Dachgestaltung

Bauliche Anlagen sind mit Flachdächern sowie mit geneigtem Dach mit einer maximalen Dachneigung von 45° zulässig. Gauben, Erker und sonstige untergeordnete Bauteile können auch eine steilere Dachneigung als 45° aufweisen.

Für die Dacheindeckung sind dunkelblaue, dunkelgraue-anthrazitfarbene, dunkelbraune oder dunkelrote Materialien bzw. Materialen in ihrer natürlichen Farbgebung zulässig. Die Farben der Dacheindeckungsmaterialien müssen folgenden RAL-Farben entsprechen bzw. ihre natürliche Farbgebung aufweisen:

Grundfarbe RAL-Nummern

5008 Graublau blau 5013 Kobaltblau 5014 Taubenblau 7012 Basaltgrau grau/anthrazit 7013 Braungrau 7015 Schiefergrau 7016 Anthrazitgrau 7021 Schwarzgrau 7022 Umbragrau 7023 Betongrau 7024 Graphitgrau 7026 Granitgrau 8004 Kupferbraun braun 8012 Rotbraun 8014 Sepiabraun 8015 Kastanienbraun 8016 Mahagonibraun 8017 Schokoladenbraun 8019 Graubraun 8022 Schwarzbraun

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3004 Purpurrot rot 3005 Weinrot 3007 Schwarzrot 3009 Oxidrot 3011 Braunrot

Es sind auch Eindeckungsmaterialien ohne RAL-Nummer-Kennzeichnung zulässig, sofern sie dem Erscheinen nach den aufgelisteten Farbtönen entsprechen oder ihre natürliche Farbgebung aufweisen.

Dacheingrünungen sind generell zugelassen.

Solaranlagen

Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen in bzw. auf der Dachfläche sind zulässig.

10.2 Gestaltung der unbebauten Flächen der bebauten Grundstücke (§ 88 Abs.1 Ziff. 3 LBauO) Die nicht bebauten Flächen bebauter Grundstücke sind, sofern sie nicht als Stellplatz, Zufahrt, Gebäudeerschließung oder eine andere zulässige Nutzung benötigt werden, landschaftsgärtnerisch oder als Nutzgarten anzulegen, zu gestalten und dauerhaft zu erhalten. Bei der Anpflanzung von Gehölzen ist ein Nadelholzanteil von 10% nicht zu überschreiten. Vorgärten zwischen Gebäudefront und Straßenbegrenzungslinie dürfen nicht als Arbeits- oder Lagerflächen benutzt werden.

11 Sonstige Hinweise (nicht rechtsverbindlich) 11.1 Telekom

- wird im weiteren Verfahren ergänzt

11.2 Stromversorgung

ENM Energienetze Mittelrhein GmbH Co.KG:

- wird im weiteren Verfahren ergänzt

11.3 Geologie/Boden

Der Oberboden soll gem. DIN 18915 Bl.2 während der Bauzeit gesichert und auf den Pflanz- und Gartenflächen wiederverwendet werden.

Die Anforderungen der DIN 1054, DIN 4020 und DIN 4124 an den Baugrund sind zu beachten. Es werden Baugrunduntersuchungen empfohlen.

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11.4 Archäologische Denkmalpflege

Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesarchäologie

Die Direktion Landesarchäologie stuft den Planungsbereich aus geographischen und topographischen Gesichtspunkten als archäologische Verdachtsfläche ein. Im Rahmen der Durchführung von Baumaßnahmen können archäologische Funde zu Tage treten. Diese unterliegen der Meldepflicht der §§ 16 bis 21 Denkmalschutz- und Denkmalpflegegesetz. Der Bauherr ist in diesem Bereich verpflichtet, den Beginn von Erdarbeiten mit der Direktion Landesarchäologie rechtzeitig (2 Wochen vorher) abzustimmen. Die Baubeginnsanzeige ist an landesarchaeologie- [email protected] oder 0261 - 6687 3000 sowie an die Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesarchäologie-Erdgeschichte, Niederberger Höhe 1, 56077 Koblenz, 0261 - 6675 3010 zu richten.

Weiterführende Hinweise der Versorgungsträger sowie der Träger öffentlicher Belange sind der Begründung zu entnehmen.

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II. BEGRÜNDUNG 1 Einleitung

1.1 Planungsanlass

Die Ortsgemeinde Mörsbach beabsichtigt, im Ortsteil Obermörsbach in den Gemarkungsteilen „Vor den Hadern“ und „Auf der Bitze“ ein Wohngebiet auszuweisen. Obermörsbach ist der größte von insgesamt 3 Ortsteilen. Aufgrund der siedlungsstrukturellen Lage soll hier die weitere wohnbauliche Entwicklung der Ortsgemeinde konzentriert werden.

Die Ortsgemeinde hat daher bereits frühzeitig die innerhalb des geplanten Baugebiets liegenden Grundstückseigentümer hinsichtlich ihrer Bereitschaft zum Verkauf der Grundstücke befragt. Bislang konnten ... % der Parzellen durch die Gemeinde erworben werden.

Mit dem ca. 3,6 ha großen Erweiterungsgebiet wird eine Bereitstellung von kostengünstigem Wohnbauland für junge Familien ermöglicht. Insgesamt können unter Zugrundelegung der vorgeschlagenen Grundstückseinteilung für einen langfristigen Planungszeitraum bis zu 37 gemeindeeigene Baugrundstücke zur Verfügung gestellt werden.

1.2 Planungserfordernis und Bodenschutz

Die unbebauten Grundstücksflächen sind dem Außenbereich nach § 35 BauGB zuzuordnen. Zur geplanten Bebauung mit Wohngebäuden sind die Ausweisung eines Wohngebiets und die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich.

Die Ortsgemeinde Mörsbach hat daher einen Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans „Vor der Hadern – Auf der Bitze“ gefasst.

Gemäß den Grundsätzen der Bauleitplanung soll die städtebauliche Entwicklung vorrangig durch Maßnahmen der Innenentwicklung erfolgen (§ 1 Abs. 5 BauGB). Weiterhin ist mit Grund und Boden sparsam und schonend umzugehen (§ 1a Abs. 2 BauGB). Die Ortsgemeinde verfügt über keine eigenen freien Bauplätze. Innerhalb der bebauten Ortslage sind zwar einige unbebaute Flächen sowie leerstehende Gebäude vorhanden, die jedoch in privater Hand liegen und auf dem freien Markt nicht verfügbar sind. Diese Immobilien können seitens der Gemeinde daher nicht als Bauland mobilisiert werden. Um der Nachfrage nach Wohnbauland seitens der jungen Bevölkerung nachzukommen und Abwanderungen zu vermeiden, sollen Flächen für eine weitere Ortsentwicklung bereitgestellt werden.

In der vorliegenden Bauleitplanung werden unbebaute Flächen daher nur in dem Umfang in Anspruch genommen, wie es in der Gesamtbetrachtung aus städtebaulicher, erschließungstechnischer und umweltrelevanter Sicht sinnvoll erscheint. Die Ortsgemeinde beabsichtigt darüber hinaus außerdem eine abschnittsweise Erschließung des zukünftigen Wohngebiets, um eine bedarfsorientierte Bereitstellung von Baugrundstücken zu ermöglichen.

Im Rahmen des Umweltberichts zum Bebauungsplan ist zu prüfen, wie den Belangen des Umweltschutzes Rechnung zu tragen ist.

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1.3 Raumordnung

Die Bauleitpläne sind gemäß § 1 Abs. 4 BauGB den Zielen der Raumordnung anzupassen.

Mörsbach wird gemäß Darstellung des Regionalen Raumordnungsplans (PLANUNGSGEMEINSCHAFT MITTELRHEIN-WESTERWALD, 2017) dem ländlichen Bereich mit disperser Siedlungsstruktur zugeordnet. Südlich von Mörsbach liegt das Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus im und der Kroppacher Schweiz.

Weitere übergeordnete Vorgaben oder Funktionszuweisungen sind nicht vorgenommen. Die Siedlungsentwicklung findet damit nach den allgemeingültigen Planungsgrundsätzen statt. 1.4 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan

Gemäß § 8 Abs. 2 BauGB sind Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln. Dies bedeutet, dass die grundsätzliche Darstellung im Flächennutzungsplan auf der Ebene des Bebauungsplanes auszufüllen, beziehungsweise zu konkretisieren ist. Im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Hachenburg (Stand Oktober 2015) ist der größte Teil des Plangebiets als Wohnbaufläche ausgewiesen, s. die folgende Abbildung.

Plangebiet

Abbildung 1: Ausschnitt aus dem FNP der VG Hachenburg (unmaßstäblich)

Lediglich ein kleiner Bereich im nördlichen Rand der Ortslage ist als Landwirtschaftsflächen dargestellt. Die Einbeziehung dieser ca. 0,29 ha großen Plangebietsfläche in den Geltungsbereich des Bebauungsplans ist zur Gewährleistung einer wirtschaftlichen Erschließung sinnvoll. Die Grundzüge der Planung des vorbereitenden Bauleitplans werden hierdurch nicht berührt. Seitens der Ortsgemeinde Mörsbach wird bei der Verbandsgemeinde Hachenburg beantragt, diesen Planbereich im Rahmen der nächsten anstehenden Fortschreibung des Flächennutzungsplans als Wohnbaufläche darzustellen.

1.5 Verfahren

Die Aufstellung des Bebauungsplans „Vor der Hadern – Auf der Bitze“ wird im normalen Verfahren nach den §§ 3 und 4 BauGB durchgeführt.

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Der Aufstellungsbeschluss durch die Ortsgemeinde wurde am ...... gefasst. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden fand im Zeitraum von bis statt.

2 Städtebauliche Rahmenbedingungen

2.1 Lage des Plangebietes 2.1.1 Naturräumliche Lage

Mörsbach liegt im Herzen der "Kroppacher Schweiz" im Nordwesten der Verbandsgemeinde Hachenburg am Nordwestrand des Westerwaldkreises, unmittelbar angrenzend an den Kreis Altenkirchen.

Die Ortslage Obermörsbach erstreckt sich bei einer mittleren Höhenlage von ca. 350 m ü.NN über die durch Offenland geprägten und das Gewässer Mörsbach umschließenden Hangflächen. Die in Obermörsbach ansetzende Talmulde setzt sich westlich von Obermörsbach fort und schließt den Ortsteil Niedermörsbach ein, zu dem das kleine Siedlungsgehöft Wintershof gehört. Der Ortsteil Burbach befindet sich nordwestlich hiervon oberhalb eines kleinen Quellbachs, der wie der Mörsbach der zufließt.

Mörsbach gehört naturräumlich zum Nisterbergland (330.01).

Plangebiet

Abbildung 2: Lage-Standort (M 1:15.000, aus: LANIS Rheinland-Pfalz)

2.1.2 Kleinräumige Lage

Das geplante Wohngebiet schließt westlich an die vorhandene Bebauung an.

Das Plangebiet wird durch Wiesen und Kleingärten mit vereinzelten Obstbaumreihen geprägt. Im Südwesten des Planbereichs befinden sich Grundstücke mit dichterem Gehölzbestand.

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Planungsraum

Abbildung 3: Derzeitige Nutzung (Quelle: LANIS Rheinland-Pfalz)

2.2 Verkehrserschließung

Die Verkehrserschließung des Plangebiets erfolgt über die Waldstraße sowie untergeordnet über den Lerchenweg, wodurch das Baugebiet an die Ortstraßen und weitergehend an das regionale Straßennetz angebunden wird. Die über den Geländerücken „Schwedengraben“ verlaufende Landesstraße L 265 stellt für alle Siedlungsteile von Mörsbach eine wichtige Verbindungslinie zu den regionalen Zentren dar. Die L 281 führt weiter zum Mittelzentrum Hachenburg; über die L 289 erreicht man die Stadt Wissen (LK Altenkirchen).

2.3 Technische Erschließung

Wasserversorgung

Die geplanten Baugrundstücke können über eine Verlängerung der vorhandenen Leitungen in der Waldstraße und in der Mittelstraße an das öffentliche Netz der Wasserversorgung angebunden werden.

Abwasserbeseitigung

Das Baugebiet wird im Trennsystem entwässert.

Schmutzwasser

Das anfallende Schmutzwasser wird über das in der Ortslage vorhandene Kanalsystem der Gruppenkläranlage ...... zugeführt.

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Oberflächenwasser

Im Zuge des Bebauungsplans „Vor der Hadern – Auf der Bitze“ wird eine Entwässerungsplanung erstellt, die eine Rückhaltung des anfallenden Oberflächenwassers und Einleitung in das Regenrückhaltebecken südlich der Mittelstraße vorsieht. Das Regenrückhaltebecken dient der Entwässerung des Ortstraßennetzes und wurde im Zuge des Ausbaus der Straßen „Mittelstraße“ und „Zum alten Berg“ hergestellt. Die zusätzlichen aus dem geplanten Neubaugebiet anfallenden Wassermengen erfordern eine Erweiterung der bestehenden Anlage bzw. die Neuanlage eines Rückhaltebeckens im räumlichen Umfeld.

Telekommunikation

- wird im weiteren Verfahren ergänzt -

Energieversorgung

- wird im weiteren Verfahren ergänzt -

2.4 Sonstige Hinweise der Träger öffentlicher Belange

- wird im weiteren Verfahren ergänzt -

3 Inhalte des Bebauungsplans

3.1 Städtebauliches Konzept / Innere Erschließung

Das städtebauliche Konzept sieht eine offene Wohngebietsausweisung mit rund 37 Grundstücken vor. Drei Grundstücke sind bereits bebaut und daher dem Innenbereich nach § 34 BauGB zuzuordnen. Die Grundstücksgrößen liegen zwischen 650 und 900 m².

Die Abgrenzung des Plangebiets orientiert sich an den örtlichen Gegebenheiten der bebauten Ortslage und den Anbindungsmöglichkeiten. Das geplante Wohngebiet schließt in westlicher Richtung an die vorhandene Bebauung entlang der Waldstraße und Mittelstraße an und umfasst die Freiflächen zwischen den genannten Baugebieten.

Die Plangebietsabgrenzung resultiert somit aus den gegebenen Zwängen und umfasst mit über 30 neuen Bauplätzen eine Größe, die über dem aktuellen Bedarf der Gemeinde liegt. Daher wird eine Erschließung in mehreren (mindestens zwei) Bauabschnitten vorgesehen und in der Planurkunde gekennzeichnet. Der 1. Erschließungsabschnitt liegt im westlichen Planbereich, da die Entwässerung des Plangebiets vom tiefsten Geländepunkt aus erfolgen muss und die Anschlüsse an das öffentliche Kanalnetz und an die Rückhalteinrichtungen zu gewährleisten sind.

In Verlängerung der Waldstraße führt eine Planstraße in das Gebiet und bindet an den Lerchenweg an, so dass eine Runderschließung gewährleistet wird. Der Lerchenweg weist eine unzureichende Straßenbreite auf und wird daher im Anschlussbereich auf 6,00 m verbreitert. Aufgrund der beengten Straßenverhältnisse im Lerchenweg ist die Anbindung über die Waldstraße als Hauptzufahrt zum Plangebiet zu sehen. Mit dem gewählten

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Erschließungskonzept wird der zukünftige Verkehr auf mehrere Ortsstraßen verteilt, wodurch die Verkehrsbelastung in den angrenzenden Baugebieten entzerrt wird. Zu den bestehenden Straßen und Wirtschaftswegen werden Fußwege vorgesehen, die teilweise auch zur Ableitung der anfallenden Abwässer dienen.

Die innere Erschließung des Plangebiets erfolgt über eine 6,00 m breite Wohnstraße, die durch mehrfache Abwinklung verkehrsberuhigt angelegt ist. Gemäß der RASt 06 sind bei Anliegerstraßen mindestens 4,75m für den Begegnungsfall Pkw/Pkw und mindestens 5,55m für den Begegnungsfall Pkw/Lkw Straßenbreite vorzusehen. Die Straßenregelbreite für die geplante Straße mit 6,00m ist somit ausreichend. Im südwestlichen Plangebietsteil ist ein kurzer Stichweg ohne Wendemöglichkeit vorgesehen, da dieser lediglich zur Erschließung von 2 Grundstücken dient. Müllbehältnisse der betroffenen Grundstücke müssen daher bis zur Haupterschließung transportiert werden.

3.2 Art und Maß der baulichen Nutzung, Bauweise

Art der baulichen Nutzung

Bestandteil des Bebauungsplans sind die nach § 4 Abs. 2 BauNVO allgemein zulässigen Nutzungen: Ziff. 1 (Wohngebäude), Ziff. 2 (die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden sowie nicht störenden Handwerksbetriebe) und Ziff. 3 (Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke). Die unter § 4 Abs. 3 BauNVO aufgeführten ausnahmsweise zulässigen Nutzungen sind nicht Bestandteil des Bebauungsplans, da mit den allgemein zulässigen Nutzungen eine ausreichende Vielfalt an Nutzungsarten und – zwecken gewährleistet wird, die sich an den ortstypischen Bedarfen orientiert.

Maß der baulichen Nutzung

Das Maß der baulichen Nutzung wird durch die Festsetzung der Grund- und Geschoßflächenzahl (GRZ, GFZ), die Zahl der Vollgeschosse (Z) als Höchstmaß sowie die Höhe des Gebäudes (H) als Höchstmaß bestimmt. Zur Einschränkung der Versiegelung ist die GRZ im Allgemeinen Wohngebiet mit 0,3 niedriger festgesetzt als nach BauNVO zulässig. Damit wird dem Vermeidungsgebot durch Verringerung der Versiegelung bislang unbebauter Flächen Rechnung getragen. Bei zweigeschossiger Bebauung ist die GFZ mit 0,6 ebenso niedriger als die nach BauNVO zulässige Obergrenze festgelegt. Als bedeutender Planungsfaktor wird die maximale Höhe der Gebäude zur Begrenzung der Höhenentwicklung eingesetzt. Die Gebäudehöhe für Gebäude mit einem Flachdach und flachgeneigten Dächern von 0 bis 15 Grad wird auf maximal 7,00 m festgelegt. Die Firsthöhe für Gebäude mit Dachneigungen ab 16 Grad wird auf maximal 8,00 m bei Pultdächern und maximal 10,00 m bei sonstigen Dachformen festgesetzt. Unterer Bezugspunkt für H ist die Höhenlage des Schnittpunkts der Außenwand des Gebäudes mit der Oberkante natürlichem Gelände, am höchsten Punkt gemessen. Aufgrund des hängigen Geländes werden mit diesen einschränkenden Vorgaben massive Erscheinungsformen, die das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigen können, vermindert. Zusätzlich werden zwei Vollgeschosse als Höchstmaß festgesetzt.

Bauweise und Bebauung

Die Bebauungsplanung sieht eine offene Bauweise mit freistehenden Einfamilienhäusern

RU-Plan Redlin + Renz Hauptstraße 27  56414 Dreikirchen Büro für Raum- und Umweltplanung Email: [email protected] Ortsgemeinde Mörsbach Bebauungsplan „Vor den Hadern – Auf der Bitze“ Seite 19 vor, wobei grundsätzlich sowohl Einzel- als auch Doppelhäuser zulässig sind. Pro Wohngebäude (Einzelhaus) sind max. 3 Wohnungen, pro Doppelhaushälfte sind max. 2 Wohnungen zulässig.

Die Notwendigkeit zur Festsetzung der pro Gebäude zulässigen Anzahl der Wohneinheiten leitet sich aus den Erfahrungen in anderen Baugebieten ab. Die Ausnutzung dieser nahezu unbeschränkten Chancen zum Bau von Mehrfamilienhäusern führt immer wieder zu Problemen mit den alteingesessenen Anliegern und vor allem den unmittelbaren Nachbarn, die sich plötzlich mit einer sehr massiven, zum Teil erdrückenden Bebauung sowie den anschließenden Problemen in Bezug auf Zunahme des Ziel - und Quellverkehrs, wildem Parken, nicht ausreichende Infrastrukturanlagen usw. konfrontiert sehen.

Außerdem kann diese Entwicklung signifikante bodenrechtliche Spannungen zur Folge haben, da der verstärkte Mehrfamilienhausbau auch ein deutliches Ansteigen der Grundstückspreise nach sich zieht. Dadurch ist auch das Ziel einer sozialgerechten Bodennutzung sowie der Eigentumsbildung weiter Kreise der Bevölkerung gefährdet.

Gerade in dem überwiegend durch Ein - und Zweifamilienhäuser geprägten Plangebieten und der auch darauf abgestellten Infrastrukturanlagen ist zu befürchten, dass es durch die überproportionale und ungesteuerte Verdichtung der Bebauung zu einer städtebaulich nicht wünschenswerten Umwandlung der baulichen Eigenart der betroffenen Bereiche kommen wird.

Außer den vorgenannten Gründen spricht auch die verkehrstechnische Erschließungssituation für eine Reglementierung der Anzahl der zulässigen Wohneinheiten pro Gebäude. Der gesamte, aus dem Baugebiet resultierende, Individualverkehr muss über innerörtliche Erschließungsstraßen abgewickelt werden. Um für die Zukunft weiterhin einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss zu gewährleisten, ist die Festlegung der Wohneinheiten auf einem möglichst niedrigen Level anzustreben. Nach Abwägung der benannten unterschiedlichen Belange ist eine Beschränkung der Zahl der zulässigen Wohneinheiten auf maximal drei pro Einzelgebäude und zwei pro Doppelhaushälfte auf Grund der vorgefundenen Gegebenheiten zumutbar, aber auch erforderlich.

3.3 Gestalterische Festsetzungen

Zur Anpassung an die angrenzende Bebauung sind die baulichen Anlagen mit Flach- und geneigten Dächern mit einer maximalen Dachneigung von bis zu 45° zulässig. Darüber hinaus ermöglicht die Zulässigkeit von Flachdächern ein zeitgemäßes aber auch kostengünstiges Bauen insbesondere für junge Familien.

Die Dachfarbe ist auf dunkle Farbgebungen bzw. auf Materialien in ihrer natürlichen Farbgebung beschränkt. Mit der Beschränkung auf regionaltypische dunkle Farben soll der Schutz des Orts- und Landschaftsbildes in der sensiblen Übergangszone zwischen Siedlungsbereich und Landschaftsraum gewährleistet werden. Darüber hinaus ist die bisherige Dachlandschaft durch dunkle Farbgebungen geprägt; das geplante Neubaugebiet liegt exponiert.

Die Rechtsprechung zur Festsetzung von Farbgebungen im Bebauungsplan stellt hohe Ansprüche an die Voraussetzungen für eine solche, die persönliche Gestaltungsfreiheit des

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Einzelnen einschränkende Vorgabe. Die Begründung zum Ausschluss bzw. zur Vorgabe bestimmter Farbtöne für ein Neubaugebiet ist daher entsprechend auszuformulieren.

Dächer prägen in ihrem Zusammenwirken mit der Stellung, Größe und Gliederung der Baukörper als Dachlandschaft das Erscheinungsbild einer Gemeinde weithin nach außen und tragen somit zum ersten Eindruck von der Gemeinde bereits aus der Ferne bei. Form, Farbe und Gestaltung des einzelnen Daches bestimmen auch zugleich das Erscheinungsbild des einzelnen Gebäudes und dessen Wirkung auf das Ortsbild. Das Bild der Dachlandschaften ist vielfältig und kann von der Einheitlichkeit geprägt oder äußerst vielgestaltig sein. Die Gemeinde möchte durch die Beschränkung der zulässigen Dachfarben auf schwarz/anthrazit, dunkelrot und dunkelbraun sowie Materialien in ihrer natürlichen Farbgebung in dem geplanten Baugebiet „Auf der Bitze / Vor den Hadern“ eine ausreichende Vielgestaltigkeit zulassen und damit auch der Baufreiheit (Art. 14 GG) Rechnung tragen, andererseits sollen städtebaulich untypische und insofern unerwünschte Dacheindeckungen (z.B. Blau, Grün, Gelb, etc.) ausgeschlossen werden.

Weiterhin ist zu beachten, dass die Farbvorgabe dem rechtsstaatlichen Bestimmtheitsgebot genügen muss. So bietet beispielsweise die Orientierung an dem RAL-Register eine objektivierte Grundlage der Farbbestimmung.

Die weiteren bauordnungsrechtlichen Vorgaben beziehen sich auf die Gestaltung der unbebauten Flächen bebauter Grundstücke, um eine bestimmte grünplanerische Grundordnung zu gewährleisten. So sind Grundstücksfreiflächen, die nicht als Stellplatz, Zufahrt, Gebäudeerschließung oder eine andere zulässige Nutzung benötigt werden, landschaftsgärtnerisch oder als Nutzgarten anzulegen, zu gestalten und dauerhaft zu erhalten. Vorgärten zwischen Gebäudefront und Straßenbegrenzungslinie dürfen nicht als Arbeits- oder Lagerflächen benutzt werden.

3.4 Festsetzung zum Ausgleich von Eingriffen

Die Ermittlung und Bewertung naturschutzfachlicher Abwägungsbelange erfolgte im Rahmen der Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplans. Eine zusammenfassende Darlegung landespflegerischer Aussagen zur Überplanung und Erweiterung des Baugebiets erfolgt in Teil III: Umweltbericht. Hierin werden die beschriebenen und bewerteten Auswirkungen des geplanten Eingriffs auf Natur und Landschaft einschließlich der geplanten Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen detailliert aufgeführt.

Wasserhaushalt

Durch die vorgesehene Bebauung werden Landflächen versiegelt, so dass Niederschlagswasser nicht mehr in dem Maße wie bisher versickern kann. Dies führt zu einem verstärkten oberirdischen Abfluss bzw. zur verminderten Grundwasserausbildung. Nach § 61 Landeswassergesetz sind diese Auswirkungen mit der baulichen Erschließung auszugleichen, so dass dem Vorfluter nach Bebauung des Gebiets nicht mehr Wasser zugeführt wird als vorher. Gemäß den Forderungen des Landeswassergesetzes (§ 2 LWG) ist jeder verpflichtet, anfallendes Niederschlagswasser mit vertretbarem Aufwand und bei entsprechender Bodendurchlässigkeit und -speicherfähigkeit zu verwerten oder zu

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Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans „Vor der Hadern – Auf der Bitze“ werden entsprechenden Planungen zur Oberflächenwasserbewirtschaftung vorgenommen. Überschüssiges, nicht auf den Grundstücken versickerbares Oberflächenwasser wird dem geplanten Regenrückhaltebecken südlich der Mittelstraße zugeleitet (siehe hierzu die allgemeinen Ausführungen unter Kap. II, 2.3).

Darüber hinaus soll das Oberflächenwasser aus den privaten Grundstücken nicht direkt und ungedrosselt der öffentlichen Kanalisation zugeführt werden. Privaten Bauherren wird daher empfohlen, eigenverantwortlich Maßnahmen auf den Grundstücken vorzusehen (z.B. Rückhaltung des Oberflächenwassers in Zisternen oder Teichen, Nutzung des Regenwassers zu Brauchwasserzwecken). Eine verbindliche Vorgabe wird jedoch nicht vorgenommen.

Die Versiegelung innerhalb des Plangebiets und die damit verbundenen Eingriffe in den Bodenwasserhaushalt werden daher unter Beachtung des Gebots der Verhältnismäßigkeit durch Vorgaben sowie Hinweise zur Rückhaltung von unbelastetem Oberflächenwasser durch eine zentrale Regenrückhalteeinrichtung kompensiert. Die verbleibende Beeinträchtigung wurde bei der Aufstellung des Bebauungsplans gemäß § 18 BNatSchG beurteilt. Da die Flächenversiegelung im Baugebiet nicht durch eine Flächenentsiegelung an anderer Stelle kompensiert werden konnte, werden unter Anwendung der §§ 1a und 9 Abs. 1a BauGB ausreichende Ausgleichsmaßnahmen unter Beteiligung der Unteren Naturschutzbehörde festgesetzt (siehe nachfolgender Abschnitt).

Landespflegerische Maßnahmen / Bepflanzungen

Die beabsichtigte Erweiterung des vorhandenen Wohngebiets steht den landespflegerischen Zielsetzungen entgegen. Es erfolgt ein Eingriff, der nicht innerhalb des Plangebiets kompensiert werden kann (Teil III, Kapitel 3.3.1 Flächen- und Eingriffsbilanz).

Mit dem Planvorhaben werden keine erheblichen und nachhaltigen Beeinträchtigungen hervorgerufen. Die vorhabenbedingten baulichen Eingriffe werden im Sinne des Vermeidungs- und Minimierungsgebots auf die unbedingt zur Verwirklichung der Planung erforderlichen Flächen beschränkt. Nach Darlegung des Umweltberichts (Teil III, Kapitel 3.3.3) kann der geplante Eingriff durch folgende Maßnahmen kompensiert werden:

Nr. Maßnahmen

1 Entwicklung lichter, naturnaher Bachauenwaldgesellschaften in der Talaue des Selbachs (Gemarkung Obermörsbach, Flur 6, Flurstück 22) durch Entfernung standortfremder Fichten und Pflanzung von Erlen

2 Anpflanzung einer Baumreihe (Gemarkung Obermörsbach, Flur 2, Flurstück 59 teilw.) mit 4 Laubbäumen

3 Anpflanzung von Baumreihen (Gemarkung Obermörsbach, Flur 2, Flurstück 9 teilw.) an den „Wiesendreiecken“ westlich und östlich des Weges mit 6 Bäumen (westlich) bzw. 5 Bäumen (östlich)

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Nr. Maßnahmen

4 Ergänzung der Obstbaumreihe (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 23, Flurstück 1 teilw.) entlang der Viehtrift Niedermörsbach mit insg. 9 Kernobstbäumen

5 Anpflanzung von Nußbäumen und Kastanien auf der Wiese neben dem Grillhüttenplatz (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 41, Flurstück 45 teilw.)

6 Anpflanzung einer Obstbaumreihe (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 20, Flurstück 13 teilw.) nördlich des Bürgerhauses

7 Anpflanzung einer Schutzhecke (Gemarkung Obermörsbach, Flur 1, Flurstück 70 teilw., 67/4 teilw.) entlang des Fußwegs an L265

8 Pflanzung von Laubbäumen (Gemarkung Obermörsbach, Flur 1, Flurstück 11/1 teilw., 11/2) entlang des Verbindungsweges Heimborn - Obermörsbach mit insg. ca. 60 Bäumen

Zur Reduzierung des Eingriffs in das Landschaftsbild und zur Einbindung in die umgebende Landschaft sind entlang der Plangebietsgrenze gemäß Planeintrag eine einreihige Strauchhecke zu pflanzen

Die rechnerisch ermittelten Werte des Gutachtens dienen dem Rat für seine Entscheidungsfindung zwar als Anhaltswert; da der Gesetzgeber jedoch kein bestimmtes Bewertungsverfahren für die Bewertung von Eingriffen im Rahmen des § 1a BauGB vorgegeben hat, ist die Eingriffsbewertung letztlich nur auf ihre sachgerechte, aus naturschutzfachlicher Sicht plausible Begründung zu überprüfen. Mit dem in der Praxis angewandten Verfahren zur Festlegung des Kompensationsbedarfs wird zwar eine Objektivierung der Eingriffsfolgen und der notwendigen Kompensationsmaßnahmen versucht. Obwohl diese Verfahren, wie auch im vorliegenden Fall, einen Zahlenwert auswerfen, enthalten sie in Wirklichkeit jedoch keine rechnerisch exakte Bestimmung der Eingriffsfolgen.

Der Rat sieht sich in seiner planerischen Gestaltungsfreiheit durch die im Umweltbericht vorgelegte Ausgleichsbilanzierung daher nicht eingeschränkt. Aus der konkreten planerischen Situation heraus und nach planerischer Wertentscheidung und Abwägung der verschiedenen Belange sieht der Rat die Festsetzung der im Umweltbericht (Teil III, Kapitel 3.3.2) dargelegten Kompensationsmaßnahmen allerdings als geeignet an, einen Ausgleich zwischen den betroffenen Belangen des Naturschutzes einerseits und den Erfordernissen zur Schaffung von preisgünstigem Wohnbauland andererseits zu erreichen.

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4 Umsetzung des Planes / Flächenbilanz

4.1 Umsetzung und Zuordnung der externen Ausgleichsflächen und - maßnahmen

Gemäß den §§ 9 Abs. 1a, 135a–135c BauGB kann die Gemeinde Kostenerstattungsbeiträge für die Durchführung von zugeordneten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erheben. Voraussetzung für die Erhebung von Kostenerstattungsbeiträgen ist gemäß § 135c BauGB die Aufstellung einer entsprechenden Satzung durch die Gemeinde. Die Kosten können geltend gemacht werden, sobald die Grundstücke, auf denen Eingriffe zu erwarten sind, baulich genutzt werden dürfen.

Grundsätzlich lassen sich im Bereich des Bebauungsplans „Vor den Hadern – Auf der Bitze“ zwei Eingriffsverursacher unterscheiden: Zum einen ist die Gemeinde (öffentlich) der Verursacher für die Herstellung der Erschließungsstraßen, zum anderen sind es die einzelnen Bauherren im Wohngebiet.

Um den Verfahrensablauf bei der Zuordnung der Ausgleichsfläche zu vereinfachen, sollten die Kompensationsflächen bzw. die anfallenden Kosten des Erweiterungsgebiets entsprechend dem Versiegelungsanteil den privaten Bauherren (66%) und der Gemeinde Mörsbach (34%) als Baulastträger für die öffentliche Erschließung zugeordnet werden.

Zuordnung der Kompensationsflächen für das Plangebiet: Bebauungsplangebiet Versiegelungsanteil Flächenanteil an den Kompensationsflächen Öffentliche Anlagen 34% 4.570 m2

Privat 66% 8.872 m2

Gesamtgröße 100% 13.442 m2

Für das vorhandene Neubaugebiet wurde folgende Zuordnung im rechtskräftigen Bebauungsplan „Vor den Hadern – Auf der Bitze“ festgelegt:

Die Maßnahmen auf den bereitgestellten Flächen werden der Gesamtheit der privaten Baugrundstücke, auf denen Eingriffe zu erwarten sind, aufgrund der Flächenbilanz zu 66% (= ca 8.872 m²) und den Straßen- und Wegeflächen zu 34% (= ca. 4.570 m²) zugeordnet.

Die Gemeinde kann durch Satzung die Verteilung der entstehenden Kosten auf die zugeordneten Grundstücke regeln. Es sind gemäß § 135b BauGB verschiedene Verteilungsmaßstäbe zulässig. Aus Gründen eines möglichst raschen und einheitlichen Verwaltungsvollzugs wird jedoch empfohlen, die überbaubare Grundstücksfläche als Verteilungsmaßstab zu wählen.

Die Anwendung eines einheitlichen Verteilungsschlüssels geht zwar zu Lasten der Einzelfallgerechtigkeit bei der Abrechnung der Kosten. Bei der Erschließung eines Baugebietes kann und muss man von einer Solidargemeinschaft derjenigen Grundstücke sprechen, die im Plangebiet liegen. Dies wird auch vom Gesetzgeber so gesehen, da bei

RU-Plan Redlin + Renz Hauptstraße 27  56414 Dreikirchen Büro für Raum- und Umweltplanung Email: [email protected] Ortsgemeinde Mörsbach Bebauungsplan „Vor den Hadern – Auf der Bitze“ Seite 24 dem Verteilungsmaßstab überbaubare Grundstücksfläche allein die im Bebauungsplan festgesetzte Grundflächenzahl herangezogen wird. Dabei bleibt unberücksichtigt, ob der einzelne Bauherr das Baurecht mit seinem Vorhaben voll ausschöpft (Fall der Unterschreitung) oder im Wege einer Befreiung nach § 31 Abs. 2 BauGB geringfügig überschreitet (Fall der Überschreitung).

Gleiches gilt auch für die Ausgleichsmaßnahmen auf den Baugrundstücken. So kann der Bepflanzungsaufwand eines Baugrundstückes am Rande des Plangebiets höher sein, als der Bepflanzungsaufwand eines Baugrundstückes inmitten des Plangebiets. 4.2 Bodenordnung

Das Plangebiet befindet sich aktuell überwiegend im Eigentum von Privatpersonen. Die Ortsgemeinde beabsichtigt den Erwerb der unbebauten Grundstücke. Die Realisierung des Bebauungsplans soll im Zuge des vereinfachten Umlegungsverfahrens gemäß den §§ 80-84 BauGB durchgeführt werden. In diesem Verfahren werden der Gemeinde sowie den wenigen privaten Teileigentümern geeignete Grundstücke zugeteilt. 4.3 Kosten

Erschließung Hinweis: Die im Rahmen der Erschließung entstehenden Kosten sind der Kostenermittlung der Entwurfsplanungen zu den Gewerken: Straßenbau, Kanal- und Wasserleitungsbau zu entnehmen. Grünordnerische Maßnahmen / Landespflegemaßnahmen -Wird im weiteren Verfahren ergänzt-

4.4 Flächenbilanz

In der nachstehenden Flächenbilanz wird eine Übersicht über die Aufteilung und Nutzung des Baugebiets gegeben:

Gesamtfläche m² 35.950 m² 100%

Wohngebiet

- 1. Erschließungsabschnitt 14.868 28.794 m² 80% - 2. Erschließungsabschnitt 13.926

Erschließung

- 1. Erschließungsabschnitt 1.950 3.700 m² 10,3% - 2. Erschließungsabschnitt 1.750

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Fußweg 774 m² 2,2%

Wirtschaftsweg 548 m² 1,5%

Öffentl. Grünfläche

- 1. Erschließungsabschnitt 200 267 m² 1%

- 2. Erschließungsabschnitt 67

Private Grünfläche 1.867 m² 5%

Externe Kompensationsflächen

Nr. Maßnahme Größe

1 Entwicklung lichter, naturnaher Bachauenwaldgesellschaften in 1.167m² der Talaue des Selbachs (Gemarkung Obermörsbach, Flur 6, Flurstück 22) durch Entfernung standortfremder Fichten und Pflanzung von Erlen

2 Anpflanzung einer Baumreihe (Gemarkung Obermörsbach, 450m² Flur 2, Flurstück 59 teilw.) mit 4 Laubbäumen

3 Anpflanzung von Baumreihen (Gemarkung Obermörsbach, 1.100m² Flur 2, Flurstück 9 teilw.) an den „Wiesendreiecken“ westlich und östlich des Weges mit 6 Bäumen (westlich) bzw. 5 Bäumen (östlich)

4 Ergänzung der Obstbaumreihe (Gemarkung Niedermörsbach, 900m² Flur 23, Flurstück 1 teilw.) entlang der Viehtrift Niedermörsbach mit insg. 9 Kernobstbäumen

5 Anpflanzung von Nußbäumen und Kastanien auf der Wiese 1.800m² neben dem Grillhüttenplatz (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 41, Flurstück 45 teilw.)

6 Anpflanzung einer Obstbaumreihe (Gemarkung 1.000m² Niedermörsbach, Flur 20, Flurstück 13 teilw.) nördlich des Bürgerhauses

7 Anpflanzung einer Schutzhecke (Gemarkung Obermörsbach, 1.125m² Flur 1, Flurstück 70 teilw., 67/4 teilw.) entlang des Fußwegs an L265

8 Pflanzung von Laubbäumen (Gemarkung Obermörsbach, Flur 5.900m² 1, Flurstück 11/1 teilw., 11/2) entlang des Verbindungsweges Heimborn - Obermörsbach mit insg. ca. 60 Bäumen

Summe 13.442m²

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III. UMWELTBERICHT 1 Rechtsgrundlagen und Vorbemerkungen

1.1 Umweltprüfung

Gemäß § 2 Abs. 4 BauGB ist für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt werden und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden.

Gemäß § 2a Nr.2 BauGB bildet der Umweltbericht einen gesonderten Teil der Begründung. Gemäß § 2 Abs. 4 BauGB muss der Umweltbericht nur die Angaben enthalten, die angemessener Weise verlangt werden können und den gegenwärtigen Wissensstand und die aktuellen Prüfmethoden sowie den Inhalt und Detaillierungsgrad des Plans berücksichtigen. 1.2 Verträglichkeitsprüfung

Falls sich eine Bauleitplanung auf ein Vogelschutz- oder FFH-Schutzgebiet im Hinblick auf deren Schutzzweck erheblich auswirken kann, ist eine Verträglichkeitsprüfung durchzuführen. Dieser Untersuchung ist zunächst eine Vorprüfung der Erforderlichkeit zur Durchführung einer Verträglichkeitsprüfung gem. § 34 BNatSchG vorzuschalten, was in der nachstehenden Erläuterung unter Ziff. 3.1.3 erfolgt.

Das Bundesnaturschutzgesetz stellt klar, dass die Verträglichkeitsprüfung auf der Ebene der Bauleitplanung abschließend abzuarbeiten ist. Bei der Entscheidung über die Zulassung plankonformer Vorhaben bedarf es also keiner weiteren oder erneuten Verträglichkeitsprüfung.

Der Bebauungsplan kann nur als Satzung beschlossen werden, wenn die Untersuchungen zur Verträglichkeit ergeben, dass erhebliche Beeinträchtigungen der Schutzgebiete durch die Umsetzung des Planes ausgeschlossen sind. 1.3 Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft

Nach den Bestimmungen des Bundes- und Landesnaturschutzgesetzes sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes zu vermeiden. Unvermeidbare Eingriffe müssen durch Ausgleichsmaßnahmen, die der Bebauungsplan auf geeigneten Flächen festsetzt, kompensiert werden.

Diese Kompensationsmaßnahmen werden im Rahmen der Umweltprüfung ausgearbeitet und im Bebauungsplan festgesetzt.

In diesem Zusammenhang ist durch eine bilanzierende Gegenüberstellung darzulegen, dass der Umfang und die Qualität der Ausgleichsmaßnahmen für eine Kompensation der ermöglichten Eingriffe angemessen und ausreichend sind.

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1.4 Geschützte Biotope und Arten

Durch die Realisierung eines Bebauungsplanes dürfen gesetzlich geschützte Biotope und Arten nicht beeinträchtigt oder zerstört werden. Daher ist im Rahmen der Umweltprüfung zu untersuchen, ob geschützte Arten und Biotope von der Planung beeinträchtigt werden könnten.

2 Einleitung

2.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele und Festsetzungen des Bebauungsplans

Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes „Vor der Hadern – Auf der Bitze“ in der Ortsgemeinde Mörsbach sollen ca. 34 Wohnbaugrundstücke neu ausgewiesen und drei bebaute Grundstücke werden. Das Plangebiet grenzt unmittelbar an die vorhandene Bebauung in Mörsbach, Ortsteil Obermörsbach an.

2.2 Darlegung der maßgeblichen umweltrelevanten Zielvorhaben einschlägiger Fachgesetze und Fachpläne 2.2.1 Fachgesetze

Es gibt in zahlreichen Fachgesetzen umweltrelevante Ziele, die bei der Neuausweisung von Bauland zu berücksichtigen sind.

Dies sind zum Beispiel die verschiedenen Grundsätze der Bauleitplanung, die gemäß §§ 1, 1a des Baugesetzbuchs in besonderer Weise bei der Aufstellung von Bebauungsplänen berücksichtigt werden müssen.

Die Regelungen des Bundes- und Landesnaturschutzgesetzes sind insbesondere für den Arten- und Biotopschutz relevant. Dort finden sich auch Vorgaben zur Eingriffsregelung und zur Verträglichkeitsprüfung bei Vogelschutz- und FFH-Schutzgebieten.

Wichtig sind auch die Vorgaben des Wasserhaushalts- und Landeswassergesetzes zum Umgang mit Niederschlagswasser.

Neben diesen allgemeinen gesetzlichen Vorgaben gibt es keine speziellen Regelungen, die im vorliegenden Fall von besonderer Bedeutung wären.

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2.2.2 Fachpläne

Das Plangebiet ist nicht Teil eines Naturschutzgebiets. Es befinden sich dort auch keine Naturdenkmale oder geschützte Landschaftsbestandteile. Südlich in 130m Entfernung befindet sich das Landschaftsschutzgebiet „Nistertal“ (07-LSG-71-5).

Wasserschutzgebiete sind nicht vorhanden.

Das Plangebiet wird nicht unmittelbar von der Ausweisung eines FFH- oder Vogelschutz- Gebiets tangiert. Südlich und westlich der Ortslage Mörsbach erstreckt sich in einer Entfernung von ca. 1,7km zum Plangebiet das FFH-Schutzgebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ mit der Gebietsnummer DE-5212-303.

Die ausgewiesenen Flächen des Vogelschutzgebiets „Westerwald“ (DE-5312-401) erstrecken sich in einer Entfernung von ca. 2km in nördlicher Richtung.

Gemäß Regionalen Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald (PLANUNGSGEMEINSCHAFT MITTELRHEIN-WESTERWALD, 2017) beginnt südlich von Mörsbach ein Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus. Weitere für die Planung relevante Ausweisungen sind nicht gegeben.

Die Planung vernetzter Biotopsysteme (Landkreis Westerwald) des Landes Rheinland- Pfalz (LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ UND GEWERBEAUFSICHT, 1993) enthält für das Plangebiet keine Aussagen zum Bestand bzw. zu Zielen.

Biotopkartierte Flächen und gesetzlich geschützte Biotope sind nicht im Plangebiet vorhanden. In 840m Entfernung nordöstlich befindet sich der nächstgelegene Biotoptyp nach §30 BNatSchG und § 15 LNatSchG BT-5212-0555-2006 / BK-5212-0411-2006 „Quellbäche zum Selbach östlich Brunken“.

Die örtlichen Ziele zur Entwicklung von Natur und Landschaft werden im Rahmen der Aufstellung des Landschaftsplans erarbeitet und durch die Integration in den Flächennutzungsplan rechtsverbindlich. Der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Hachenburg (VG HACHENBURG, 2015) enthält für den Bereich der Planung keine besonderen umweltrelevanten Ziele, sondern stellt den Bereich als Wohnbauflächen bzw. Landwirtschaftsflächen dar.

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3 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

3.1 Bestandsaufnahme, Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

Im Folgenden wird die Bestandsituation der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe a BauGB aufgeführten Schutzgütern, der Landschaft und der biologischen Vielfalt dargestellt. Die Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen erfolgt entsprechend der in Anlage 1 Nr. 2b aa-hh BauGB benannten möglichen erheblichen Auswirkungen auf den Umweltzustand. Dabei werden die direkten und die etwaigen indirekten, sekundären, kumulativen, grenzüberschreitenden, kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen, ständigen und vorübergehenden sowie positiven und negativen Auswirkungen berücksichtigt.

3.1.1 Allgemeine Ausprägung – Siedlung / Verkehr / Landwirtschaft

Die Gemeinde Mörsbach gehört naturräumlich zum Nisterbergland (330.01) und liegt im Herzen der sog. "Kroppacher Schweiz", einer Landschaft im Unterlauf der Nister mit charakteristischen Rippen und Felswände. Die Nister fließt ca. 1,7km südlich der Gemeinde durch das Bergland und hat sich ein steil eingeschnittenes, windungsreiches Tal mit konvex geformten Hängen geschaffen. Die Ortslage erstreckt sich bei einer mittleren Höhenlage von ca. 350 m ü.NN über die durch Offenland geprägte Geländekuppe oberhalb des Gewässers Mörsbach.

Hachenburg liegt gemäß Ausweisung des Regionalen Raumordnungsplans Mittelrhein- Westerwald (PLANUNGSGEMEINSCHAFT MITTELRHEIN-WESTERWALD 2017, KARTE 01, S. 6) im ländlichen Bereich mit disperser Siedlungsstruktur.

Das Siedlungsgebiet von Mörsbach wird unmittelbar von landwirtschaftlichen Grünland- und Feldfluren umgeben. Die Gemarkungsfläche von Mörsbach weist einen Anteil von 51 % Landwirtschaftsfläche und von 38,3% Waldfläche auf (Flächennutzung am 31.12.2015, Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, http://infothek.statistik.rlp.de). In Mörsbach sind 4 Landwirtschaftsbetriebe gemeldet (Bezugsjahr 2010, Quelle: ebd.).

Eine Prognose der weiteren Entwicklung ist unter den derzeitigen agrarpolitischen Bedingungen nur schwer möglich, da landwirtschaftliche Umstrukturierungsprozesse zu einer Veränderung führen und die aktuelle Situation der ortsansässigen Betriebe nicht bekannt ist. Tendenziell ist aufgrund der Auswirkungen der EG-Agrarpolitik eine Änderung der landwirtschaftlichen Bodennutzung in Richtung Grünlandnutzung und ökologischer Landwirtschaft zu erwarten. Wachsende Bedeutung wird auch die Produktion von nachwachsenden Rohstoffen für eine regenerative Energiegewinnung haben.

Die Ortslage wird von der mäßig frequentierten Landesstraße L265 (von Mörsbach nach Puderbach / Dürrholz) durchschnitten.

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3.1.2 Schutzgüter

3.1.2.1 Schutzgut Mensch, Gesundheit (Immissionen); Bevölkerung insgesamt

Bestand:

Das geplante Gebiet befindet sich am nordwestlichen Ortsrand von Obermörsbach. Das Plangebiet wird durch Wiesen (westlicher Teil) und Kleingartenanlagen (östlicher Teil) geprägt. Westlich und nördlich des Plangebietes schließen überwiegend Intensivwiesen und kleinflächig Ackerflächen an.

Planung:

Das geplante Wohngebiet schließt unmittelbar an die vorhandene Bebauung in der Gemarkung „Auf der Bitze“ im Ortsteil Obermörsbach an.

Die Haupterschließung des geplanten Wohngebiets mit ca. 37 Wohngrundstücken für Einzel- und Doppelhausbebauung erfolgt von der vorhandenen Waldstraße (1. Erschließungsabschnitt) und dem Lerchenweg (2. Erschließungsabschnitt) aus.

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung:

Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase - Kurzzeitige, vorrübergehende aa) des Baus und des Vorhandenseins der Beeinträchtigung durch Lärm und Staub geplanten Vorhaben, soweit relevant während der Bauphase / Abrissphase unter einschließlich Abrissarbeiten, Beachtung der Ruhezeiten während der Bauphase - Die Erholungsfunktion wird durch die geplante G O Wohngebietserweiterung nicht eingeschränkt. Die vorhandenen Wege innerhalb und im Umfeld des Plangebiets, die zur Naherholung genutzt werden, bleiben uneingeschränkt erhalten bzw. werden im Zuge der Erschließung aufgewertet. - Einhaltung der festgesetzten Obergrenzen für bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, das Maß der baulichen Nutzung (GRZ 0,3), insbesondere Fläche, Boden, Wasser, dadurch Ressourcen schonende Nutzung Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, G O wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist, - Kurzzeitige, vorrübergehende cc) der Art und Menge an Emissionen von Beeinträchtigung durch Lärm während der Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Bauphase / Abrissphase unter Beachtung der Licht, Wärme und Strahlung sowie der Ruhezeiten während der Bauphase Verursachung von Belästigungen, G O - Die Wohnbebauung stellt keine Lärmbelastung dar - Die Wohngebietserweiterung ist ausschließlich mit Anliegerverkehr verbunden, wodurch das

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Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase Verkehrsaufkommen in der Waldstraße und in weiteren Ortsstraßen nur geringfügig erhöht wird. In den angrenzenden Wohngebieten wird es somit zu keinen erheblichen Immissionsbeeinträchtigungen (Lärm) kommen. - geregelte Abfallentsorgung bei Neubau / dd) der Art und Menge der erzeugten Abriss unter Einhaltung des Abfälle und ihrer Beseitigung und Abfallsatzungsrechts zur Kreislaufwirtschaft, Verwertung, O O - Bei Betrieb nur Anfall haushaltsüblicher Abfälle, - Anschluss an öffentliche Abfall- und Abwasserentsorgung - Bei Planung, Ausführung und Betrieb nach ee) der Risiken für die menschliche dem Stand der Technik sind keine Gesundheit, das kulturelle Erbe oder O O Auswirkungen zu erwarten. die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen), - Im Umfeld sind keine bestehenden ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen Umweltprobleme bekannt. von Vorhaben benachbarter - Es sind keine weiteren Vorhaben in Plangebiete unter Berücksichtigung Nachbarschaft zum Plangebiet bekannt, sie etwaiger bestehender Umweltprobleme O O zu kumulierenden Auswirkungen führen in Bezug auf möglicherweise betroffene würden. Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen, - Ressourcen schonende Vorhabenrealisierung gg) der Auswirkungen der geplanten (s. bb), Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel - Der Neubau der Wohnhäuser erfolgt nach Art und Ausmaß der dem Stand der Technik Treibhausgasemissionen) und der (Energieeinsparverordnung / EnEv). Anfälligkeit der geplanten Vorhaben - Die Wohngebietserweiterung ist gegenüber den Folgen des ausschließlich mit Anliegerverkehr Klimawandels, O O verbunden, wodurch das Verkehrsaufkommen in der Waldstraße und in weiteren Ortsstraßen nur geringfügig erhöht wird. In den angrenzenden Wohngebieten wird es somit zu keinen erheblichen Treibhausgasemissionen kommen. - bei Planung und Ausführung nach dem Stand hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe O O der Technik sind keine Auswirkungen zu erwarten

Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; O – nicht beeinträchtigt, G – gering beeinträchtigt; M – mittel beeinträchtigt; E – erheblich beeinträchtigt

Ergebnis: geringe Erheblichkeit

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3.1.2.2 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt

Bestand:

Zur Erfassung der Biotoptypen innerhalb des Plangebiets sowie der angrenzenden Randbereiche erfolgte eine Bestandskartierung im Mai und Juni 2017 in Anlehnung an die Kartieranleitung für das Biotopkataster Rheinland-Pfalz (MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNG, WEINBAU UND FORSTEN, 2013).

Biotoptypen

Das geplante Gebiet befindet sich im Nordwesten der Ortslage Obermörsbach. Das Gelände fällt zum südlich gelegenen Mörsbach hin ab. Das Plangebiet wird durch Wiesen und Kleingartenanlagen geprägt. Westlich und nördlich des Plangebietes schließen überwiegend Intensivwiesen und kleinflächig Ackerflächen an.

Das Plangebiet ist mit seinen Grünlandflächen und den Obstgehölzen als typische Ortsrandlage der Westerwälder Dorfstrukturen zu bezeichnen. Die Wiesen- und Gartenflächen unterliegen einer meist intensiven Nutzung, lediglich die älteren Obsthochstämme erhöhen den Biotopwert

E - Grünland

EA0 – Fettwiese, intensiv

Dieser Biotoptyp erstreckt sich auf den offenen Flächen innerhalb des Plangebiets und macht den größten Flächenanteil aus.

Abbildung 4: Fettwiese und Streuobstwiese mit Blick auf den bestehenden Ortsrand von Obermörsbach (Aufnahme: 17.06.2017)

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Pflanzensoziologisch sind die Wiesenbestände als Glatthaferwiesen mit Vorkommen der in der folgenden Tabelle aufgeführten Pflanzen ausgebildet.

Tabelle 1: Artenliste der Glatthaferwiese

Gefährdungsstatus Wissenschaftlicher Deutscher Streng RLP D geschützte Artname Artname heimische Art

Achillea millefolium Gewöhnliche Schafgarbe ------

Arrhenatherum elatius Glatthafer ------

Bellis perennis Gänseblümchen ------

Campanula rotundifolia Rundblättrige Glockenblume ------

Cardamine pratensis Wiesenschaumkraut ------

Chrysanthemum Margerite ------leucanthemum

Crepis biennis Wiesenkümmel ------

Dactylis glomerata Knäuelgras ------

Galium mollugo Wiesen-Labkraut ------

Gras-Sternmiere Stellaria graminea ------

Heracleum sphondylium Wiesenbärenklau ------

Lolium perenne Deutsches Weidelgras ------

Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee ------

Matricaria discoidea Strahlenlose Kamille ------

Phleum pratense Wiesen-Lieschgras ------

Plantago media Spitz-Wegerich ------

Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß ------

Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß ------

Rumex acetosia Sauer-Ampfer ------

Rumex obtusifolius Stumpfblättriger Ampfer ------

Sonchus arvensis Acker-Gänsedistel ------

Taraxacum offincinale Löwenzahn ------

Trifolium pratense Rot-Klee / Wiesen-Klee ------

Trifolium repens Weiß-Klee ------

Vicia sepium Zaunwicke ------

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Die aufgeführten Pflanzenarten sind nicht selten. Keine der Arten sind in der Roten Listen Rheinland-Pfalz und Deutschland erfasst.

Zwischen den Kleingärten befinden sich mehrere kleinere intensiv gepflegte Wiesenparzellen.

B - Kleingehölze

BB0 - Strauchgruppe

Die vorhandene Bebauung im Südwesten ist durch eine Strauchgruppe aus den Arten Pappel, Birke, Flieder, Kirsche, Lorbeerkirsche, Brombeere, Pflaume, Fichte umgeben.

BF4 – Obstbäume, einzeln

Auf den Gartenparzellen befinden sich vereinzelt Apfelbäume.

BF6 - Obstbaumreihe

Entlang der Waldstraße wurden Obstbaumhochstämme (überwiegend Äpfel, 1 Pflaume) angepflanzt. Die Obstbäume sind ca. 25 Jahre alt.

Entlang des Wiesenweges, der von der Mittelstraße zur Waldstraße führt, befindet sich eine Obstbaumreihe aus Halbstämmen (Äpfel und Kirschen). Die Obstbäume sind ca. 20 - 40 Jahre alt.

Eine weitere Obstbaumreihe befindet sich im Bereich zwischen den Gärten und der Fettwiese. Die Halbstämme sind ca. 25 Jahre alt.

H - Weitere anthropogen bedingte Biotope

HK2 – Streuobstwiese

Inmitten der Fettwiese im westlichen Bereich des Plangebietes befindet sich eine Streuobstwiese mit den Arten Walnuß, Apfel, Pflaume, Kirsche, Hasel.

Die Hoch- und Halbstämme sind ca. 15 Jahre alt.

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Abbildung 5: Streuobstwiese.

Kurz vor der Aufnahme am 17.06.2017 erfolgte eine Mahd, während die angrenzende Fettwiese zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschnitten wurde.

HN1 – Wohn- und Nebengebäude Innerhalb des Bebauungsplangebiets bestehen bereits Wohn- und Nebengebäude. Stellplätze und Einfahrten sind meist vollflächig versiegelt.

HM0 – private Grünanlage / HM7 - Nutzrasen Die Grundstücke, die rückwertig an die Bebauung der Mittel- und Waldstraße anschließen, werden teils als Nutzgarten intensiv gepflegt.

HM9 – Brachfläche Grünland Zwischen den Kleingärten befinden sich mehrere kleinere Wiesenparzellen, die teils brachgefallen sind.

HJ7 – Weihnachtsbaumkultur Im Bereich der rückwertig an die Bebauung der Mittel- und Waldstraße anschließenden Grundstücke befindet sich vier kleinflächige Weihnachtsbaumkulturen.

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HJ8 – Hühnerstall mit Auslauf Im Randbereich zur vorhandenen Bebauung befindet sich ein Hühnerstall mit Außenauslauf.

HA0- Acker Zwei Parzellen innerhalb der Nutzgärten werden ackerbaulich genutzt.

HC0 – Rain / mesophile Säume / Böschung Raine befinden sich entlang des Feldweges in der Verlängerung der Waldstraße. Die Vegetation entspricht meist dem Brachestadium der Glatthaferwiesengesellschaft. Die Säume zeigen sich als blühintensive und artenreiche Standorte und fungieren während der Wiesenmahd als Ausweichbiotope für Kleinstiere und Insekten.

V- Verkehrs- und Wirtschaftswege

Innerhalb des Plangebietes treten folgende Wegetypen auf:

 VA3 – Gemeindestraßen (versiegelt)  VB3 – landwirtschaflicher Weg (teilw. geschottert)  VB4 – Grasweg

Fauna Das Plangebiet bietet aufgrund seiner jetzigen Ausprägung (Kleingärten, Wiesenfläche) einen Lebensraum für bestimmte Tierarten.

Im Rahmen der Biotoptypenkartierung wurden avifaunistische Beobachtungen durchgeführt, die nachfolgend aufgeführt sind.

Wissenschaftlicher Deutscher Rote Liste Rote Schutz nach § 7 Vogelschutz- Artname Artname RLP Liste D BNatSchG (Abs. 2 Richtlinie Nr.13 und Nr.14) (VS-RL) 3: gefährdet inkl. EG-VO Nr. V: Vorwarnliste w: Rote Liste wandernder 338/97 Tierarten streng geschützt Buteo buteo Mäusebussard ------(EG 338/97)

Passer domesticus Haussperling 3 V besonders geschützt

Corvus corone corone Rabenkrähe ------besonders geschützt

Hirundo rustica Rauchschwalbe 3 V besonders geschützt

Delichon urbicum Mehlschwalbe 3 V besonders geschützt streng geschützt Milvus milvus Rotmilan V 3 w (EG 338/97) Anh. I

Fringilla coelebs Buchfink ------besonders geschützt

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Wissenschaftlicher Deutscher Rote Liste Rote Schutz nach § 7 Vogelschutz- Artname Artname RLP Liste D BNatSchG (Abs. 2 Richtlinie Nr.13 und Nr.14) (VS-RL) 3: gefährdet inkl. EG-VO Nr. V: Vorwarnliste w: Rote Liste wandernder 338/97 Tierarten

Pica pica Elster ------besonders geschützt

Turdus merula Amsel ------besonders geschützt

Das LANIS weist für die Rasterzellen 4125618 und 4125620, in denen sich das Untersuchungsgebiet befindet, neben dem bei einer Ortsbegehung beobachteten Rotmilan als weitere Art den Kranich auf (Abfrage am 13.06.2017). Das Gebiet hat aufgrund der Biotopausstattung keine Bedeutung als Rastgebiet für den Kranich während des Frühjahrs- oder Herbstzuges.

Die im Plangebiet vorkommenden Vogelarten gehören der Gruppe: Vogelarten des Offenlandes und Siedlungsgebiete an. Die Schwalben wurden auf der Nahrungssuche über der Intensivwiese beobachtet. Der Rotmilan überflog die Wiese. Im Bereich des Hühnerstalls wurden mehrere Individuen des Haussperlings beobachtet.

Durch die intensive Pflege des Grünlandes und der Gärten im Plangebiet ist die Artenvielfalt auf den Flächen als mittel zu bezeichnen.

Als positiv sind die Obstgehölze zu werten, die den Landschaftsraum aufwerten und für verschiedene Tierarten Sitz- und Singwarten sowie Nahrung bieten.

Potentielle Brutplätze von Vögeln, die Höhlen bzw. Nischen von Bäumen bewohnen (z.B. Kohlmeise, Blaumeise) konnten in den Obstbäumen im Plangebiet im Rahmen der Begehungen nicht nachgewiesen werden. Somit finden auch höhlen- und totholzbewohnende Tierarten aus anderen Artengruppen (z.B. Fledermäuse, totholzbewohnende Käfer) hier kaum einen Lebensraum.

An den Bäumen der Streuobstwiese, die an die Kleingärten angrenzt, befinden sich Vogelkästen. Zum Zeitpunkt der Begehung am 17.06.2017 befand sich in einem Kasten ein nicht besetztes Nest mit frischem Moos. Ein weiterer Kasten war defekt; Reste eines Nestes lagen auf dem Boden.

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Abbildung 6: Obstbaum mit defektem Vogelkasten

Brutstätten des Haussperlings sind aufgrund der Anwesenheit mehrerer Tiere im Bereich des Hühnerstalls anzunehmen. Weitere Nester Gebäude bewohnender Arten (neben Haussperling z.B. Hausrotschwanz sowie Mehl- und Rauchschwalbe) sind in den vorhandenen Wohn- und Nebengebäuden im Plangebiet und angrenzenden Gebäuden anzunehmen.

Nester der sogenannten Freibrüter wurden im Plangebiet nicht gefunden, sind aber nicht auszuschließen: Bei den Freibrüter handelt es sich um eine Vogelgilde, die ihre Nester nicht in Höhlen oder Nischen, sondern frei, beispielsweise auf Bäumen oder in Sträuchern, baut. Zu dieser Gruppe zählen bspw. Buchfink, Rotkehlchen, Singdrossel und Amsel. Diese Arten bauen jedes Jahr ihre Nester neu.

Die leicht strukturierten und ortsnahen Offenlandflächen sind potentiell geeignete Jagd- und Nahrungshabitate für streng geschützte Fledermausarten. Hierzu zählen z.B. die Kleine Bartfledermaus, Großes Mausohr und Zwergfledermaus, die an Waldrändern, Wiesen, Parkanlagen und Gärten sowie an Dorfrandgebieten und über Teichen jagen.

Die Sommerquartiere der Arten befinden sich häufig in Spalten von Fachwerkhäusern, hinter Wandverkleidungen und Fensterläden sowie vereinzelt in Baumhöhlen.

Potentielle Quartiere von Baum bewohnenden Fledermäusen innerhalb der Baumstrukturen konnten im Rahmen der Begehungen nicht nachgewiesen werden.

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Durch das in der Umgebung vorhandene Ausweichpotenzial an Nahrungshabitaten (angrenzende Wiesenflächen und Waldbereiche) sind keine nachhaltigen Auswirkungen auf Fledermäuse durch die Überbauung potentieller Nahrungshabitate zu erwarten.

Hinweise auf das Vorkommen weiterer besonders oder streng geschützter Arten, z.B. Reptilien, Amphibien oder Schmetterlinge, liegen nicht vor und sind anhand der Biotopstruktur im Gebiet nicht zu erwarten.

Zur Wahrung des Prinzips der Verhältnismäßigkeit sowie aufgrund der vorgenommenen Einschätzung zur bestehenden Schutzwürdigkeit und Gefährdung des Arten- und Biotoppotentials wurden keine weiteren detaillierten faunistischen Untersuchungen durchgeführt.

Planung:

Das geplante Wohngebiet schließt unmittelbar an die vorhandene Bebauung in der Gemarkung „Auf der Bitze“ im Ortsteil Obermörsbach an.

Die Haupterschließung des geplanten Wohngebiets mit ca. 37 Wohngrundstücken für Einzel- hausbebauung erfolgt von der vorhandenen Waldstraße (1. Erschließungsabschnitt) und dem Lerchenweg (2. Erschließungsabschnitt) aus.

Das geplante Wohngebiet schließt unmittelbar an die vorhandene Bebauung an, die sowohl jüngere Wohngebäude als auch Altbauten umfasst. Mit der Planung werden die beschriebenen Flächen, Biotoptypen und Lebensräume fast vollständig beseitigt.

Die Gefährdungssituation der Grünlandtypen Wiesen und Weiden mittlerer Standorte ist als gering einzuschätzen, da diese zu Ungunsten der Magerwiesen zunehmen.

Aufgrund der intensiven Nutzung und der derzeitigen Biotoptypenausstattungen des in Anspruch genommenen Landschaftsraumes liegen keine wesentlichen Beeinträchtigungen hinsichtlich des Arteninventars vor.

Ein Verlust der ökologisch wertvollen, alten Bäume im Plangebiet ist zeitnah nicht ersetzbar, da Obstbäume mindestens 30 Jahre benötigen, um die ökologischen Funktionen wieder zu erfüllen. Natürliche Baumhöhlen entstehen erst nach ca. 60-80 Jahren.

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung:

Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase Biotoptypen: aa) des Baus und des Vorhandenseins der - Eine Randeingrünung am westlichen Rand geplanten Vorhaben, soweit relevant des Geltungsbereiches wird festgesetzt. einschließlich Abrissarbeiten, G O - Ein Verlust der ökologisch wertvollen, alten Bäume im Plangebiet ist zeitnah nicht ersetzbar, da Obstbäume mindestens 30 Jahre benötigen, um die ökologischen

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Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase Funktionen wieder zu erfüllen. Natürliche Baumhöhlen entstehen erst nach ca. 60-80 Jahren. - Die Gefährdungssituation der Grünlandtypen Wiesen und Weiden mittlerer Standorte ist als gering einzuschätzen, da diese zu Ungunsten der Magerwiesen zunehmen. Fauna: - Aufgrund der intensiven Nutzung und der derzeitigen Biotoptypenausstattungen des in Anspruch genommenen Landschaftsraumes liegen keine wesentlichen Beeinträchtigungen hinsichtlich des Arteninventars vor. - Durch Rodung von Gehölzen ausschließlich im Zeitraum zwischen 1.11. und Ende Februar ist das Zerstören von Fortpflanzungs- und Ruhestätten für die freibrütenden Vogelarten ausgeschlossen, da diese Arten jedes Jahr ein neues Nest bauen. - Zudem werden durch diese zeitliche Einschränkung keine Tiere getötet, gefangen oder verletzt, die ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten in Gehölzen haben: Die Vögel haben zu dieser Zeit die Fortpflanzungsstätten aufgegeben. - Vor Abriss sind abzubrechende Gebäude auf das Vorhandensein von Fortpflanzungs- und Ruhestätten wildlebender Tierarten zu untersuchen, Gebäudeabrisse sind nur vorzunehmen, wenn eine Kontrolle einen Besatz von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten ausschließt. - Einhaltung der festgesetzten Obergrenzen bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, für das Maß der baulichen Nutzung (GRZ insbesondere Fläche, Boden, Wasser, 0,3), dadurch Ressourcen schonende Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, G O Nutzung wobei soweit möglich die nachhaltige - Randeingrünung wird zum Erhalt Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu festgesetzt, damit bleiben Lebensräume berücksichtigen ist, erhalten - Kurzzeitige, vorrübergehende cc) der Art und Menge an Emissionen von Beeinträchtigung durch Lärm während der Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Bauphase / Abrissphase unter Beachtung Licht, Wärme und Strahlung sowie der der Ruhezeiten während der Bauphase Verursachung von Belästigungen, - Die Wohnbebauung stellt keine Lärmbelastung dar G O - Die Wohngebietserweiterung ist ausschließlich mit Anliegerverkehr verbunden, wodurch das Verkehrsaufkommen in der Waldstraße und in weiteren Ortsstraßen nur geringfügig erhöht wird. In den angrenzenden

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Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase Wohngebieten wird es somit zu keinen erheblichen Immissionsbeeinträchtigungen (Lärm) kommen - geregelte Abfallentsorgung bei Neubau / dd) der Art und Menge der erzeugten Abriss unter Einhaltung des Abfälle und ihrer Beseitigung und Abfallsatzungsrechts zur Verwertung, Kreislaufwirtschaft, O O - Bei Betrieb nur Anfall haushaltsüblicher Abfälle, - Anschluss an öffentliche Abfall- und Abwasserentsorgung

ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder X X die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen), - im Umfeld sind keine bestehenden ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen Umweltprobleme bekannt, von Vorhaben benachbarter - Die neue Wohnbaufläche in der Plangebiete unter Berücksichtigung Ortrandlage führt nicht zu einer Kumulation etwaiger bestehender Umweltprobleme O O mit der benachbarten bestehenden in Bezug auf möglicherweise betroffene Wohnbebauung Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz - Weitere bauliche Vorhaben sind nicht oder auf die Nutzung von natürlichen geplant Ressourcen, - Ressourcen schonende gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhabenrealisierung (s. bb), Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel - Der Neubau der Wohnhäuser erfolgt nach Art und Ausmaß der dem Stand der Technik Treibhausgasemissionen) und der (Energieeinsparverordnung / EnEv). Anfälligkeit der geplanten Vorhaben O O - Die Anpflanzung von Sträuchern am gegenüber den Folgen des westlichen Rand des Geltungsbereichs Klimawandels, trägt zur CO² - Bindung und Sauerstoffbildung bei - bei Planung und Ausführung nach dem hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe O O Stand der Technik sind keine Auswirkungen zu erwarten

Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; O – nicht beeinträchtigt , G – gering beeinträchtigt; E – erheblich beeinträchtigt

Ergebnis: geringe Erheblichkeit

3.1.2.3 Fläche und Boden

Bestand:

Innerhalb des Plangebiets entwickelten sich im Rahmen von Bodenbildungsprozessen Braunerden und Regosole aus Tonschiefer. Aufgrund der weiten Ausbreitung der genannten Bodentypen im näheren Umkreis des Plangebiets treten keine seltenen Bodentypen auf.

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Aufgrund der grünlandartigen Vegetationsdecke und der mittleren Geländeneigung ist innerhalb des Plangebiets nicht von einer Gefährdung des Bodens durch Erosion auszugehen.

Planung:

Das geplante Wohngebiet schließt unmittelbar an die vorhandene Bebauung in der Gemarkung „Auf der Bitze“ im Ortsteil Obermörsbach an.

Die Haupterschließung des geplanten Wohngebiets mit ca. 37 Wohngrundstücken für Einzelhausbebauung erfolgt von der vorhandenen Waldstraße (1. Erschließungsabschnitt) und dem Lerchenweg (2. Erschließungsabschnitt) aus.

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung:

Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase - Durch den baulichen Eingriff werden die aa) des Baus und des Vorhandenseins der natürlichen Geländegegebenheiten durch Ab- geplanten Vorhaben, soweit relevant und Auftrag verändert. Die Geländetopografie einschließlich Abrissarbeiten, und der Eingriffsumfang bedingen geringfügige Modellierungen. Die oberste Bodenschicht als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten wird beseitigt. - Der natürlich gewachsene Boden mit seinen Regler-, Speicher- und Filterfunktionen wird G O innerhalb des Baufelds abgetragen, wodurch das Bodengefüge in den betroffenen Bereichen nachhaltig verändert wird. Durch die baubedingten Eingriffe wird die natürliche Struktur und Qualität der Böden gestört, so dass eine Vermischung der gewachsenen Bodenstruktur entsteht. - Die baubedingte Bodenverdichtung wird auf den unmittelbaren Baubereich begrenzt. - Einhaltung der festgesetzten Obergrenzen für bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, das Maß der baulichen Nutzung (GRZ 0,3) insbesondere Fläche, Boden, Wasser, - Versickerungsfähige Flächen im Plangebiet Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, bleiben erhalten wobei soweit möglich die nachhaltige G O - Angesichts der niedrigen Bebauungsdichte Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu bleiben Teilbereiche des Plangebiets berücksichtigen ist, unbebaut. Diese Flächen werden daher weiterhin Funktionen des Bodenpotentials übernehmen können. - Lärm- und Staubeinwirkungen in der cc) der Art und Menge an Emissionen von Bauphase, Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, - bei Planung und Ausführung nach dem Stand Licht, Wärme und Strahlung sowie der G O der Technik in der Betriebsphase keine Verursachung von Belästigungen, Auswirkungen zu erwarten

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Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase - bei Abriss Einhaltung des Abfallrechts, dd) der Art und Menge der erzeugten - Altlasten sind nicht bekannt, Aushubmassen Abfälle und ihrer Beseitigung und können vor Ort wieder eingebaut werden, Verwertung, G O - bei Planung und Ausführung nach dem Stand der Technik in der Betriebsphase keine Auswirkungen zu erwarten

ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder X die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle X oder Katastrophen), - keine Kumulierungsvermutung, ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen - im Umfeld sind keine bestehenden von Vorhaben benachbarter Umweltprobleme bekannt, Plangebiete unter Berücksichtigung

etwaiger bestehender Umweltprobleme O O in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen, - Erhaltung von unversiegelten Flächen und gg) der Auswirkungen der geplanten Bepflanzungen, Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissionen) und der O O Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels,

hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe O - bei Planung und Ausführung nach dem Stand O der Technik keine Auswirkungen zu erwarten

Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; O – nicht beeinträchtigt , G – gering beeinträchtigt; E – erheblich beeinträchtigt

Ergebnis: geringe Erheblichkeit

3.1.2.4 Wasser

Bestand:

Innerhalb des Plangebiets tritt kein Gewässer auf. Plangebiet und Ortslage Mörsbach erstrecken sich am Hang und liegen auf einem Höhenrücken oberhalb des Mörsbachs, der innerhalb der Gemeinde entspringt und in Ehrlich in die Große Nister mündet.

Aufgrund des geologischen Untergrunds verfügt das Plangebiet über eine mittlere Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung (LGB-RLP / Karte „Hydrogeologie“ / Thema

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„Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung der HÜK 200“) sowie eine geringe bis äußerst geringe Durchlässigkeitsklasse (LGB-RLP / Karte „Hydrogeologie“ / Thema „Einstufung des Oberen Grundwasserleiters der HÜK 200 in Durchlässigkeitsklassen“). Plangebiet und Umgebung sind nicht als Wasserschutzgebiet ausgewiesen (HTTP://WWW.GEOPORTAL- WASSER.RLP.DE).

Planung:

Das geplante Wohngebiet schließt unmittelbar an die vorhandene Bebauung in der Gemarkung „Auf der Bitze“ im Ortsteil Obermörsbach an.

Die Haupterschließung des geplanten Wohngebiets mit ca. 37 Wohngrundstücken für Einzel- und Doppelhausbebauung erfolgt von der vorhandenen Waldstraße (1. Erschließungsabschnitt) und dem Lerchenweg (2. Erschließungsabschnitt) aus.

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung:

Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase - Veränderung des Bodenwasserhaushalts aa) des Baus und des Vorhandenseins der durch Flächenverlust / geplanten Vorhaben, soweit relevant Bodenversiegelung einschließlich Abrissarbeiten, G O - baubedingte Bodenverdichtung auf Baubereich begrenzen - keine Beeinträchtigung von Wasserschutzgebieten - Einhaltung der festgesetzten bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, Obergrenzen für das Maß der baulichen insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Nutzung (GRZ 0,3) Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, G O - Versickerungsfähige Flächen im wobei soweit möglich die nachhaltige Plangebiet bleiben erhalten Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist, - bei Planung und Ausführung nach dem cc) der Art und Menge an Emissionen von Stand der Technik in der Betriebsphase Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, keine Auswirkungen zu erwarten, Licht, Wärme und Strahlung sowie der O O Verursachung von Belästigungen, - kein Schadstoffeintrag in den Untergrund und in Gewässer - bei Planung und Ausführung nach dem dd) der Art und Menge der erzeugten Stand der Technik in der Betriebsphase Abfälle und ihrer Beseitigung und keine Auswirkungen zu erwarten, Verwertung, O O - keine Entstehung von wassergefährdenden Stoffen, - Anschluss an die öffentliche Abwasserentsorgung

ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder X die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle X oder Katastrophen),

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Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase - Rückhaltung über die belebte Bodenzone ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen und Versickerung von vermehrt von Vorhaben benachbarter anfallendem Oberflächenwasser über Plangebiete unter Berücksichtigung das südlich gelegene etwaiger bestehender Umweltprobleme O O Regenrückhaltebecken in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen, - Erhaltung der unversiegelten Flächen gg) der Auswirkungen der geplanten und Bepflanzungen, Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel - Versickerungsfähige Flächen im Art und Ausmaß der Plangebiet bleiben erhalten, Treibhausgasemissionen) und der O O - Drosselung des Anfälligkeit der geplanten Vorhaben Oberflächenwasserabflusses über ein gegenüber den Folgen des Regenrückhaltebecken Klimawandels,

hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe O - bei Planung und Ausführung nach dem O Stand der Technik keine Auswirkungen zu erwarten

Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; O – nicht beeinträchtigt , G – gering beeinträchtigt; E – erheblich beeinträchtigt Ergebnis: geringe Erheblichkeit

3.1.2.5 Klima und Luft

Bestand:

Bei windschwacher Strahlungswetterlage kann in der Nacht infolge Abkühlung am Boden Kaltluft entstehen, die dem Gefälle nach talabwärts fließt. Potentielle Kaltluftentstehungsgebiete sind offene, landwirtschaftlich genutzte Flächen in einer Größenordnung von mehr als einem Quadratkilometer. Nördlich von Nieder- und Obermörsbach liegen zusammenhängenden Offenlandflächen über die Mindestgröße von 1km² verfügen. Die westlichen offenen Wiesenflächen des Plangebiets bilden dabei die Randzone des Kaltluftentstehungsgebiets.

Nördlich des Plangebiets erstrecken sich Waldflächen, die als Frischluftentstehungsgebiet fungieren. Die Ortslage wird mit sauberer Frischluft der Wälder versorgt.

Planung:

Das geplante Wohngebiet schließt unmittelbar an die vorhandene Bebauung in der Gemarkung „Auf der Bitze“ im Ortsteil Obermörsbach an.

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Die Haupterschließung des geplanten Wohngebiets mit ca. 37 Wohngrundstücken für Einzel- und Doppelhausbebauung erfolgt von der vorhandenen Waldstraße (1. Erschließungsabschnitt) und dem Lerchenweg (2. Erschließungsabschnitt) aus.

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung:

Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase s. u. unter gg) aa) des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant O O einschließlich Abrissarbeiten, - Einhaltung der festgesetzten bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, Obergrenzen für das Maß der baulichen insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Nutzung (GRZ 0,3) Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, O O wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist, - Lärm- und Staubeinwirkungen in der cc) der Art und Menge an Emissionen von Bauphase Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, - bei Planung und Ausführung nach dem Licht, Wärme und Strahlung sowie der G O Verursachung von Belästigungen, Stand der Technik in der Betriebsphase keine Auswirkungen zu erwarten, - kein Schadstoffeintrag - bei Planung und Ausführung nach dem dd) der Art und Menge der erzeugten Stand der Technik in der Betriebsphase Abfälle und ihrer Beseitigung und O O keine Auswirkungen zu erwarten, Verwertung,

ee) der Risiken für die menschliche X Gesundheit, das kulturelle Erbe oder X die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen), - keine Kumulierungsvermutung, ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen - im Umfeld sind keine bestehenden von Vorhaben benachbarter Umweltprobleme bekannt, Plangebiete unter Berücksichtigung

etwaiger bestehender Umweltprobleme O O in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen, - Der Bau des geplanten Wohngebiets gg) der Auswirkungen der geplanten führt zu einer lokal begrenzten geringen Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Erhöhung der Boden- und Art und Ausmaß der Lufttemperatur. Durch die Aufheizung Treibhausgasemissionen) und der des Gebiets, insbesondere in Anfälligkeit der geplanten Vorhaben regenarmen, heißen Sommern kann das gegenüber den Folgen des O O Kleinklima beeinträchtigt werden. Klimawandels, - Der geringe Versiegelungsanteil sowie Bepflanzungen mindern kleinräumige Klimaveränderungen. - Sicherung des Kaltluftabflusses durch geringe Bauhöhe.

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Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase - Die geplante Wohnbebauung hat keine Auswirkungen auf das nördlich des Plangebiets gelegene Frischluftgebiet (Wald). - Die Wohngebietserweiterung ist ausschließlich mit Anliegerverkehr verbunden, wodurch das Verkehrsaufkommen in der Waldstraße und in weiteren Ortsstraßen nur geringfügig erhöht wird. In den angrenzenden Wohngebieten wird es somit zu keinen erheblichen Treibhausgasemissionen kommen

hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe - bei Planung und Ausführung nach dem O Stand der Technik keine Auswirkungen O zu erwarten

Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; O – nicht beeinträchtigt , G – gering beeinträchtigt; E – erheblich beeinträchtigt Ergebnis: geringe Erheblichkeit

3.1.2.6 Landschaftsbild

Bestand:

Mörsbach liegt im Herzen der sog. "Kroppacher Schweiz", die zu den reizvollsten Landschaftsteilen des nördlichen Westerwaldkreises zu zählen ist. Charakteristisch sind die bachbegleitenden Rippen und Felswände.

Steht der Betrachter am höchsten Punkt des Plangebiets, so bietet sich ein weiter Panoramablick über den Landschaftsraum bis zu den nächstgelegenen bewaldeten Kuppen der abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft.

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Abbildung 7: Blick vom Plangebiet aus nach Südwesten in Richtung Niedermörsbach (Aufnahme: 07.06.2017)

Das Landschaftsbild wird in besonderem Maße durch das ländlich geprägte Biotopmosaik am Ortsrand und das weitläufige, teils durch Baumbestände strukturierte Offenland geprägt. Ein gut ausgebautes Wirtschaftswegenetz sowie mehrere durch die Gemarkung von Mörsbach verlaufende örtliche Wander- und Radwege (u.a. Radrundweg Hachenburger Westerwald) bieten gute Bedingungen zur Naherholung.

Abbildung 8: Blick auf den westlichen Bereich des Plangebiets (Blickrichtung von Norden, Aufnahme: 20.04.2017)

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Das Plangebiet liegt gut einsehbar am westlichen Ortsrand an einer nach Süden zum Mörsbach hin abfallenden Hangflanke. Die Offenlandflächen sind einer intensiven Grünlandnutzung unterzogen und einzelne Grundstücke sind mit Obstbäumen bestanden. Insgesamt bietet das Plangebiet ein mittleres Erlebnis- und Erholungspotential.

Planung:

Das geplante Wohngebiet schließt unmittelbar an die vorhandene Bebauung in der Gemarkung „Auf der Bitze“ im Ortsteil Obermörsbach an.

Die Haupterschließung des geplanten Wohngebiets mit ca. 37 Wohngrundstücken für Einzelhausbebauung erfolgt von der vorhandenen Waldstraße (1. Erschließungsabschnitt) und dem Lerchenweg (2. Erschließungsabschnitt) aus.

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung:

Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase - Das Vorhaben führt zu einer kurzzeitigen, aa) des Baus und des Vorhandenseins der vorrübergehenden Beeinträchtigung des geplanten Vorhaben, soweit relevant Landschaftsbildes eines ländlich geprägten einschließlich Abrissarbeiten, Ortsrands und eines gut sichtbaren Landschaftsraums während der Abriss- und Bauarbeiten. Der Eingriff sieht eine Erweiterung der Ortslage in direkter Angrenzung zur vorhandenen Bebauung in Form von einer offenen Einfamilienhausbebauung vor. Damit wird der westliche Ortsrand von Mörsbach erweitert. Die Kubaturen der Baukörper fügen sich nach Fertigstellung in das bestehende Landschaftsbild ein. G O - Durch die geplante Bebauung wird die Streuobstwiese beseitigt. Durch entsprechende Eingrünungsmaßnahmen kann das Erweiterungsgebiet in die Landschaft eingebunden und der Eingriff in das Landschaftsbild gemindert werden, sodass keine nachhaltigen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. - Bestehende Wirtschaftswege, die auch als Wander- und Radwege genutzt werden, bleiben jedoch für Erholungssuchende bestehen. Die Erholungsfunktion des Ortsrandes von Obermörsbach bleibt erhalten. - Festgesetzte Baugrenzen minimieren den bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, Eingriff, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, - Erhaltung von Freiflächen dient der Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, G O Einfügung in die Landschaft wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist,

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Beschreibung der Auswirkungen während Schutzgut- Begründung sowie Vermeidungs-, der Bau- und Betriebsphase infolge: betroffenheit Minimierungs- und Kompensationsmaßnahmen Bau- Betriebs- phase phase - während der Abrissarbeiten kurzzeitige, cc) der Art und Menge an Emissionen von vorrübergehende Beeinträchtigung des Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Landschaftsbildes Licht, Wärme und Strahlung sowie der G O - In der Betriebsphase keine Betroffenheit Verursachung von Belästigungen, - Kurzzeitige Beeinträchtigung während der dd) der Art und Menge der erzeugten Abrissarbeiten eventuell durch erforderliche Abfälle und ihrer Beseitigung und G O Zwischenlagerung von Materialen Verwertung,

ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle X X oder

Katastrophen),

ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen - keine Kumulierungsvermutung, da ein von Vorhaben benachbarter vollständiges Einfügen des Vorhabens Plangebiete unter Berücksichtigung gewährleistet wird etwaiger bestehender Umweltprobleme O O in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen,

gg) der Auswirkungen der geplanten - die klimaschutzgerechte Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Vorhabenrealisierung hat Auswirkungen Art und Ausmaß der auf die gestalterische Ausbildung der Treibhausgasemissionen) und der O O Baukörper, z.B. bei Nutzung von Anfälligkeit der geplanten Vorhaben Solarenergie gegenüber den Folgen des Klimawandels,

hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe O - bei Planung und Ausführung nach dem O Stand der Technik keine Auswirkungen zu erwarten

Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; O – nicht beeinträchtigt , G – gering beeinträchtigt; E – erheblich beeinträchtigt Ergebnis: geringe Erheblichkeit

3.1.2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter

Innerhalb des Plangebiets sind keine Kulturgüter und sonstigen Sachgüter vorhanden.

Ergebnis: keine Auswirkungen

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3.1.2.8 Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern

Die einzelnen Schutzgüter können nicht ausschließlich losgelöst von einander betrachtet werden. Sie beeinflussen sich gegenseitig, sodass Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern entstehen, die es zu bewerten gilt. Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht der Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern im Planungsfall.

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Tabelle 2: Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern

Wechselwirkungen Erhaltungsziele Mensch, Tiere, Pflanzen Fläche und Wasser Klima und Luft Landschaftsbild Kultur- und zwischen den und Schutzzweck Gesundheit und biologische Boden sonstige Schutzgütern §1 Abs.6 Nr.7 der Natura 2000 (Immissionen); Vielfalt Sachgüter a – d Gebiete Bevölkerung

insgesamt Leserichtung Leserichtung

Erhaltungsziele und Schutzzweck der Natura 2000 Gebiete Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen

Mensch, Gesundheit (Immissionen); Bevölkerung insgesamt Nicht betroffen - - o - - Nicht betroffen

Tiere, Pflanzen und biologische Nicht betroffen o o - - - Nicht betroffen Vielfalt

Fläche und Boden Nicht betroffen o - - - o Nicht betroffen

Wasser Nicht betroffen o - o o o Nicht betroffen

Luft und Klima Nicht betroffen o - o o o Nicht betroffen

Landschaftsbild Nicht betroffen o o o o o Nicht betroffen

Kultur- und sonstige Sachgüter Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen

Beschreibung: -- erheblich negative Wirkung/ - negative Wirkung/ o neutrale Wirkung / + positive Wirkung / ++ erheblich positive Wirkung

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Tabelle 2: Beschreibung der negativen Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgüter Negative Wechselwirkungen

Mensch - Tiere, Pflanzen und Die Nutzung als Wohnbaufläche engt den Lebensraum von Tieren und Pflanzen ein. biologische Vielfalt

Mensch - Fläche und Boden Die Nutzung als Wohnbaufläche führt zur Versiegelung des Bodens.

Mensch - Klima und Luft Durch die Wohngebietserweiterung wird das Verkehrsaufkommen in der Waldstraße und in weiteren Ortsstraßen geringfügig erhöht mit der Folge der geringfügigen Veränderung der Luftqualität.

Mensch - Landschaftsbild Die Errichtung von Neubauten führt zur Veränderung des Landschaftsbildes.

Tiere, Pflanzen und Durch Verlust der geschlossenen Vegetationsdecke Einschränkung der Funktion der Vegetation als Wasserspeicher und -filter. biologische Vielfalt – Wasser

Tiere, Pflanzen und Durch den Verlust der geschlossenen Vegetationsdecke wird die Luftqualität geringfügig verändert. biologische Vielfalt – Klima und Luft

Tiere, Pflanzen, biologische Durch die Überbauung der Wiesenflächen und den Verlust der Streuobstwiese wird das Landschaftsbild negativ geändert. Vielfalt -Landschaftsbild

Fläche und Boden - Tiere, Durch die Versiegelung des Bodens wird die geschlossene Vegetationsdecke als Existenzgrundlage für Flora und Fauna zerstört. Mit der Pflanzen, biologische Vielfalt Nutzung des Plangebietes als Wohnbaufläche geht eine vermehrte Störung von im Plangebiet lebenden Tieren insbesondere Kleinsäuger, Vögel und Insekten ein.

Fläche und Boden - Wasser Durch die Bebauung erfolgt eine Versiegelung von Teilflächen. Somit kann das Regenwasser nicht mehr wie bisher auf der kompletten Fläche versickern. Die Grundwasserneubildungsrate sowie die Puffer- und Filterfunktion des Bodens werden reduziert. Der Zufluss in die Oberflächengewässer wird erhöht. Durch die Anlage des Regenrückhaltebeckens wird der gesteigerte Oberflächenwasserabfluss gedrosselt.

Fläche und Boden-Klima und Durch die Versiegelung des Bodens wird erfolgt eine geringe Erhöhung der Boden- und Lufttemperatur. Durch die Aufheizung des Gebiets, Luft insbesondere in regenarmen, heißen Sommern kann das Kleinklima beeinträchtigt werden

Wasser– Tiere und Pflanzen Die reduzierte Grundwasserneubildungsrate führt zu veränderten Standortbedingungen für die Vegetation. und biologische Vielfalt

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Schutzgüter Negative Wechselwirkungen

Klima und Luft– Tiere und Die geringfügig veränderte Luftqualität führt zu einer Veränderung als Standortfaktor für Tiere und Pflanzen. Pflanzen und biologische Vielfalt

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3.1.3 Auswirkungen auf Natura 2000

Das Plangebiet wird nicht unmittelbar von einem FFH- oder Vogelschutz-Gebiet tangiert.

Grün: VSG „Westerwald“ Braun: FFH-Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“

Plangebiet

Abbildung 9: NATURA-2000-Gebiete im Umfeld des Planvorhabens (aus: LANIS Rheinland-Pfalz)

Vogelschutzgebiete

Die ausgewiesenen Flächen des Vogelschutzgebiets „Westerwald“ (DE-5312-401) erstrecken sich in einer Entfernung von ca. 2km in nördlicher Richtung.

Das Schutzgebiet beinhaltet Flächen mit Nass- und Feuchtwiesen, Wiesen mittlerer Standorte, Feuchtwiesenbrachen, Säume, Feldgehölze, ausgedehnten Wäldern, z. T. Niederwälder, Steinbrüche, Tongruben und Bäche. Die Zielarten sind Bekassine, Braunkehlchen, Eisvogel, Grauspecht, Haselhuhn, Mittelspecht, Neuntöter, Raufußkauz, Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzspecht, Schwarzstorch, Uhu, Wachtelkönig, Wasserralle, Wespenbussard und Wiesenpieper.

Während der Begehungen wurde ein überfliegender Rotmilan gesichtet. Beobachtungen weiterer Zielarten erfolgten nicht.

Die Bebauung im Plangebiet hat aufgrund der Entfernung keine Auswirkungen auf das Schutzgebiet.

Durch das geplante Vorhaben sind keine negativen Auswirkungen auf die Schutzziele des Vogelschutzgebietes zu erwarten. Weitergehende Untersuchungen zur VSG-Verträglichkeit sind nicht erforderlich.

Ergebnis: keine Auswirkungen

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FFH-Gebiete

Südlich und westlich der Ortslage Mörsbach erstreckt sich in einer Entfernung von ca. 1,7km zum Plangebiet das FFH-Schutzgebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ mit der Gebietsnummer DE-5212-303.

Es umfasst Tal, Aue und Hänge des Fließgewässersystems der Nister mit naturnah ausgeprägten Bach- und bachbegleitenden Lebensräumen wie Uferstaudenfluren, Hang-, Ufer- und Schluchtwälder.

Durch den Eingriff werden keine geschützten Lebensraumtypen des FFH-Gebiets beeinträchtigt.

Folgende Anhang II-Arten sind Erhaltungsziele des FFH-Gebiets:

 Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)  Großes Mausohr (Myotis myotis)  Bachneunauge (Lampetra planeri)  Groppe (Cottus gobio)  Lachs (Salmo salar)  Hirschkäfer (Lucanus cervus)  Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)  Bachmuschel (Unio crassus)

Das Plangebiet stellt für die Fisch- / Rundmaularten und die Bachmuschel keinen potentiellen Lebensraum dar. Ein Vorkommen des Dunklen Wiesenknopf- Ameisenbläulings im Plangebiet ist aufgrund des Fehlens der Raupenfutterpflanze Großer Wiesenknopfs (Sanguisorba officinalis) auszuschließen.

Der Hirschkäfer findet im Plangebiet keine artspezifischen Habitatbedingungen vor: er ist vor allem in alten Laubwäldern - vorzugsweise mit Eichen - sowie an Waldrändern, Parks, Obstwiesen und Gärten mit einem möglichst hohen Anteil an alten und absterbenden Bäumen zu finden. Zur Entwicklung benötigen die Larven morsche Wurzelstöcke in mindestens 40 cm Tiefe (LUBW 2013).

Für die beiden Fledermausarten stellt das Plangebiet potenzielle Nahrungshabitate zur Verfügung. Durch das in der Umgebung vorhandene Ausweichpotenzial an Nahrungshabitaten (angrenzende Wiesenflächen und Waldbereiche) sind keine nachhaltigen Auswirkungen auf die Bechsteinfledermaus und das Großes Mausohr zu erwarten.

Durch das geplante Vorhaben sind keine negativen Auswirkungen auf die Schutzziele des FFH-Gebietes und die Verbreitung geschützter Arten zu erwarten. Weitergehende Untersuchungen zur FFH- Verträglichkeit sind daher nicht erforderlich.

Ergebnis: keine Auswirkungen

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3.1.4 Artenschutzrechtliche Beurteilung

Aus der Gruppe der artenschutzrechtlich zu betrachtenden Arten (alle heimischen Vogelarten sowie Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie) sind im Plangebiet in erster Linie Vogelarten zu erwarten, die ihren Lebensraum in dörflichen Strukturen mit Vorkommen von Gärten und angrenzenden Acker- und Grünlandflächen haben, beispielsweise Amsel, Hausrotschwanz, Haussperling, Mehl- und Rauchschwalbe.

Während der Begehung wurde ein überfliegender Rotmilan gesichtet. Er ist Zielart des ca. 2 km entfernten Vogelschutzgebiets „Westerwald“ (s. Kap. 3.1.1). Der Rotmilan kann als Charaktervogel einer abwechslungsreichen Landschaft bezeichnet werden. Er ist ein Baumbrüter; als Horststandorte benötigt er ältere, locker- bis weitständige Waldbestände oder Waldränder. Diese sind im Plangebiet nicht vorhanden. Zur Jagd benötigt er ausreichend große Offenlandflächen innerhalb seines Aktionsradius, die im Umfeld von Mörsbach vorhanden sind.

Die Wiesen- und Gartenflächen stellen für die Vogelarten Nahrungshabitate bereit.

Die Gehölzstrukturen im Plangebiet weisen keine potentiellen Brutplätze von Höhlen bzw. Nischen bewohnenden Vögeln (z.B. Kohlmeise, Blaumeise, Haussperling) auf.

Nester der sogenannten Freibrüter wurden im Plangebiet nicht gefunden, sind aber nicht auszuschließen: Bei den Freibrüter handelt es sich um eine Vogelgilde, die ihre Nester nicht in Höhlen oder Nischen, sondern frei, beispielsweise auf Bäumen oder in Sträuchern, baut. Zu dieser Gruppe zählen bspw. Buchfink, Rotkehlchen, Singdrossel und Amsel.

Nester Gebäude bewohnender Arten (z.B. Haussperling, Hausrotschwanz, Mehl- und Rauchschwalbe) sind in den vorhandenen Wohn- und Nebengebäuden im Plangebiet und angrenzenden Gebäuden anzunehmen.

Die Grünland- und Gartenflächen stellen zudem potenzielle Jagdhabitate für Fledermausarten dar. Bei den Fledermausarten wird zwischen „Gebäude bewohnende Arten“ (z.B. Zwergfledermaus), die ihre Quartiere in Siedlungen haben (z.B. in Mauerspalten, hinter Fensterläden, in Dachböden) und „Baum bewohnenden Fledermäuse“, die ihre Quartiere z.B. in verlassenen Spechthöhlen, Fäulnishöhlen im Stamm und an Ästen oder in Spalten hinter abgelöster Borke haben (z.B. Großer / Kleiner Abendsegler) unterschieden. Die Gehölzbestände im Plangebiet weisen keine Quartiereignung für Baum bewohnende Fledermäuse auf. Quartiere in bestehenden Gebäuden sind möglich.

Hinweise auf das Vorkommen weiterer Arten des Anhangs IV FFH-Richtlinie, z.B. Reptilien, Amphibien oder Schmetterlinge, liegen nicht vor und sind anhand der Biotopstruktur im Gebiet nicht zu erwarten.

Nachfolgend werden die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG bezüglich der gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten (alle heimischen europäischen Vogelarten, Arten des Anhangs IV FFH-Richtlinie), die durch das Vorhaben erfüllt werden können, erläutert.

Das Verbot gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG betrifft die direkte Gefährdung, Verletzung oder Tötung einzelner Tiere, z.B. durch Rodung von Gehölzen mit Vogelnester oder den Abriss von Gebäuden, in denen sich Vogelnester oder Fledermausquartiere befinden.

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Unter der Berücksichtigung, dass eine Gehölzrodung nur im Zeitraum zwischen 1.11. und Ende Februar erfolgt, werden keine Tiere getötet, gefangen oder verletzt, die ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten in Bäumen haben: Die Vögel haben zu dieser Zeit die Fortpflanzungsstätten aufgegeben. Baumhöhlen mit einer Funktion als Ruhestätten sind im Plangebiet nicht ausgeprägt.

Bei zum Abriss oder zur Umnutzung vorgesehenen Gebäude, die ein mögliches Potenzial als Quartierstandort haben, muss vorab durch eine Kontrolle ein Besatz von artenschutzrechtlich geschützten Tierarten ausgeschlossen werden.

Störungen, die den Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtern, sind gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG verboten. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population ist insbesondere dann anzunehmen, wenn die Überlebenschancen, der Bruterfolg oder die Reproduktionsfähigkeit vermindert werden. Typische Bespiele für Störungen sind Beunruhigungen durch Bewegung, Erschütterungen, Lärm und Licht, meist durch Fahrzeuge und Maschinen hervorgerufen, sowie Zerschneidungswirkungen von Vorhaben. Auch Eingriffe in Nahrungshabitate können Störungen des Aufzuchtserfolgs und das Verlassen der Fortpflanzungs- und Ruhestätte zur Folge haben. Ein Verlust von Nahrungshabitaten ist zwar nicht als Verstoß gegen die Bestimmungen des Artenschutzes zu werten; sollte jedoch der Eingriff zur Aufgabe einer geschützten Lebensstätte führen, unterliegt auch die Beeinträchtigung eines Jagdreviers den Verboten des § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG.

Es werden potenzielle Nahrungshabitate von Vögeln und Fledermäusen verändert. Diese Veränderungen sind aber nicht so umfangreich, dass die Funktionsfähigkeit von vorhandenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten erheblich geschädigt wird. Die Fläche kann zum Teil weiterhin als Nahrungshabitat genutzt werden. Ersatzlebensräume sind für die Siedlungsarten im Umfeld in ausreichendem Umfeld vorhanden.

Diese Einschätzung gilt auch für den beobachteten Rotmilan, der Zielart des ca. 2 km entfernten Vogelschutzgebiets „Westerwald“ ist. Aufgrund des großen Aktionsradius des Rotmilans sind keine wesentlichen Auswirkungen für die Population verbunden.

Die Beschädigung von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten ist gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG verboten. Durch Rodung von Gehölzen ausschließlich im Zeitraum zwischen 1.11. und Ende Februar ist das Zerstören von Fortpflanzungs- und Ruhestätten für die freibrütenden Vogelarten ausgeschlossen, da diese Arten jedes Jahr ein neues Nest bauen. Bei zum Abriss oder zur Umnutzung vorgesehenen Gebäude, die ein mögliches Potenzial als Quartierstandort haben, muss vorab durch eine Kontrolle eine Beschädigung von Besatz von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten ausgeschlossen werden.

Zusammenfassend wird festgestellt, dass durch das Vorhaben keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände ausgelöst werden und das Vorhaben aus artenschutzrechtlicher Sicht insoweit unbedenklich ist.

Ergebnis: keine Auswirkungen

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3.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands 3.2.1 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei der Durchführung der Planung

Falls es zur Realisierung des Planvorhabens kommt, wird sich der Zustand der Umwelt nicht wesentlich verändern. Das Vorhaben hat keine erheblichen und nachhaltigen Auswirkungen auf das Boden-, Wasser- und Klimapotential. Das Arten- und Biotoppotential wird zwar durch die Inanspruchnahme von bislang überwiegend unbebauten Flächen, die für bestimmte Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten, geringfügig beeinträchtigt. Allerdings bedingen die vorhandenen Ausweichmöglichkeiten keine Veränderungen in den Verbreitungsbedingungen und der Population von schützenswerten Tier- und Pflanzenartenarten. Die Landschaftsbildqualität und das Erholungspotential des Raums werden sich - auch aufgrund der grünordnerischen Maßnahmen und Vorgaben zur Höhenentwicklung und Baugestaltung - nicht negativ verändern.

3.2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei der Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Unter Nullvariante wird verstanden, keine Veränderung der gegebenen Verhältnisse vorzunehmen. Bei Nicht-Durchführung des Planvorhabens ist von einem Fortbestand des Status quo auszugehen. Die Flächen werden weiterhin landwirtschaftlich als Grünland bzw. gartenbaulich genutzt. Bei Aufgabe der Nutzung werden sich die Plangebietsflächen durch Sukzession und Verbuschung langfristig in Wald verwandeln.

3.3 Eingriffsbilanz und Kompensationsmaßnahmen 3.3.1 Bilanzierung / Wertung des Eingriffs

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorgesehene Flächennutzung im Plangebiet (siehe Planurkunde zum Bebauungsplan):

I. Flächenbilanz Bebauungsplan "Vor der Hadern – Auf der Bitze"

Wohngebiet (WA) 28.794 m2 (80 %)

Straßenverkehrsfläche 3.700 m2 (10,3 %)

Fußweg 774 m2 (2,2 %)

Vorh. Wirtschaftsweg 548 m2 (1,5 %)

Öffentl. Grünfläche 267 m2 (1 %)

Priv. Grünfläche 1.867 m2 (5 %)

Gesamtfläche 35.950 m2 (100,0 %)

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II. Berechnung der Versiegelungsflächen im Baugebiet A. Anteil für Straßenverkehrsflächen: 34 % der Versiegelungsfläche

Erschließungsstraße NBG 3.700 m2 Fußweg + 774 m2 Vorh. Wirtschaftsweg (Art der Versiegelung bleibt bestehen) --- m2

B. Anteil für private Baugrundstücke: 66 % der Versiegelungsfläche

Wohngebiet, Fläche lt. Flächenbilanz: 28.794 m2 davon sind 30% überbaubar (GRZ 0,3) 8.638,20 m2

III. Ergebnis: Bedarf an Kompensationsflächen 13.112,20 m2 Hinweis: Da der Gesetzgeber kein bestimmtes Bewertungsverfahren für die Bewertung von Eingriffen vorgegeben hat und eine rechnerisch exakte und standardisierte Bestimmung der Eingriffsfolgen nicht möglich ist, wurde der Bedarf für die Ausgleichsflächen anhand der zu erwartenden beeinträchtigten Fläche ermittelt. Dieses stark vereinfachte Verfahren liefert daher nur Anhaltswerte für den Kompensationsumfang. Es wurde dennoch angewendet, da im vorliegenden Planungsfall mit Ausnahme der Bodenversiegelung keine erheblichen Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes zu erwarten sind und der Eingriff durch Kompensationsmaßnahmen ausgleichbar ist.

Durch die beabsichtigte Nutzungsänderung sind im Plangebiet folgende eingriffsbedingte Veränderungen zu erwarten. - Flächenverlust der betroffenen Biotope sowie deren Verlust als Regler-, Speicher- und Filterfunktion durch Zerstörung des Edaphons in betroffenen Bereichen, - Flächenversiegelung durch Bebauung und Zufahrten, - erhöhter Oberflächenabfluss von Niederschlagswasser (Verschärfung der Hochwasserwelle, Verminderung der Grundwasserneubildung, etc.), - Veränderung der natürlichen und anthropogen geprägten Geländetopographie durch Ab- und Auftragungen, - Beanspruchung von Grünlandflächen, Säume, Nutzgärten und Obstbaumstrukturen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, - Veränderung des Landschaftsbildes durch Beanspruchung eines sichtexponierten Orts- und Landschaftsraumes.

Das beabsichtigte Planvorhaben stellt einen Eingriff in Natur und Landschaft dar.

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3.3.2 Vermeidung, Minimierung und Ausgleich

Im Rahmen der Forderungen aus §§ 13 – 15 BNatSchG ist den Prinzipien der Eingriffsregelung zu folgen. Der Verursacher eines Eingriffs ist zu verpflichten, vermeidbare Beeinträchtigungen in Natur und Landschaft zu unterlassen und unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen vorrangig auszugleichen oder in sonstiger Weise zu kompensieren.

Aufgrund des Eingriffs in den Naturhaushalt sind die baulichen Beeinträchtigungen auf das Minimum zu beschränken und grünordnerische Maßnahmen zur Ein- und Durchgrünung des Plangebiets durchzuführen.

Die eingriffsbedingten Veränderungen des Landschaftsbildes können durch eine landschaftsgerechte Eingrünung des Plangebiets mit Sträuchern und Laubbäumen sowie durch eine Beschränkung der Höhe der baulichen Anlage gemindert werden. Ausgeglichen ist der Eingriff in das Landschaftsbild, wenn nach seiner Beendigung das Landschaftsbild landschaftsgerecht wiederhergestellt oder neu gestaltet ist. Dabei bedeutet der Eingriff nicht, dass die bauliche Anlage "unsichtbar" gemacht werden soll. Die grünordnerischen Maßnahmen innerhalb des Plangebiets tragen insbesondere zur Verminderung der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes bei. Darüber hinaus bietet die Anpflanzung von heimischen Laubgehölzen ein Nahrungs- und Bruthabitat für Vögel und Insekten.

Aus wasserwirtschaftlicher Sicht ist anzustreben, dass dem Grundwasser und der Vorflut nach der Bebauung die gleichen Wassermengen zugeführt werden wie vorher. Zur Minimierung des Eingriffs ist die Bodenversiegelung im Plangebiet auf ein Mindestmaß zu beschränken. Um die Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts durch die vorgesehene Versiegelung auszugleichen bzw. zu minimieren, ist das anfallende Oberflächenwasser durch geeignete Maßnahmen (Rückhaltung / Versickerung / Brauchwassernutzung) soweit wie möglich im Gebiet zu halten. Die Rückhaltung des Regenwassers erfolgt im südlich gelegenen Regenrückhaltebecken, das bereits im Zuge des Ausbaus der Straßen „Mittelstraße“ und „Zum alten Berg“ hergestellt worden.

Der Eingriff in Natur und Landschaft ist nicht innerhalb des Plangebiets kompensierbar. Daher sind weitere Maßnahmen auf externen Flächen bereitzustellen. Zur Übersicht der Kompensationsmaßnahmen s. Tabelle 3 und die Karte „Kompensationsflächen“.

3.3.3 Eingriff / Ausgleich

Gemäß § 15 BNatSchG ist von den Trägern der Bauleitplanung darzulegen, wie die bei der Realisierung eines Bebauungsplans zu erwartenden unvermeidbaren Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft beseitigt oder durch geeignete Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen kompensiert werden. In der nachfolgenden Übersicht sind die eingriffsbedingten Konflikte den Kompensationsmaßnahmen gegenübergestellt. Vergleichbar mit der Funktionsüberlagerung auf der Eingriffsseite sind auch auf der Ausgleichsseite Funktionsüberlagerungen möglich.

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Abbildung 10: Lage der Kompensationsflächen, Maßnahmennummern 1-8

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Tabelle 3: Gegenüberstellung der Konflikte und landespflegerischen Maßnahmen

Konflikt Landespflegerische Maßnahme Art des Eingriffs betroffene lfd. Beschreibung der Maßnahme anrechenbare Art der Auswirkung Fläche in Nr. Vermeidung (V), Minimierung (M), Ausgleich (A), Ersatz (E) Fläche 1 in m2 m2 Verlust von intensiv genutzten 1 Abbuchung vom Ökokonto: Wiesen und Streuobstwiesen, 13.112 Entwicklung lichter, naturnaher Bachauenwaldgesellschaften in der Talaue des Selbachs Nutzgartenflächen, Acker, (Gemarkung Obermörsbach, Flur 6, Flurstück 22) durch Entfernung standortfremder 1.167 sowie Weihnachtsbaumkultur Fichten und Pflanzung von Erlen.

durch Überbauung mit Ökolog. Aufwertung: hoch (1:1), Grundfläche: 1.167m²

Gebäuden und (E) s. Textfestsetzung I 6.1 Erschließungswegen 2 Anpflanzung einer Baumreihe (Gemarkung Obermörsbach, Flur 2, Flurstück 59 teilw.) Verlust von ca. 20 alten mit 4 Laubbäumen, Pflanzabstand 10m, Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt 450 Obstbäumen und ca. 33 jungen Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung. Obstbäumen Ökolog. Aufwertung: hoch (1:1), Grundfläche: 450m² (10 x 45m) (E) s. Textfestsetzung I 6.2

3 Anpflanzung von Baumreihen (Gemarkung Obermörsbach, Flur 2, Flurstück 9 teilw.) an 1.100 den „Wiesendreiecken“ westlich und östlich des Weges mit 6 Bäumen (westlich) bzw. 5 Bäumen (östlich), Pflanzabstand: 10m, Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung. Ökolog. Aufwertung: hoch (1:1), Grundfläche: 1.100m² (10 x 110m) (E) s. Textfestsetzung I 6.3 900 4 Ergänzung der Obstbaumreihe (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 23, Flurstück 1 teilw.) entlang der Viehtrift Niedermörsbach mit insg. 9 Kernobstbäumen, Pflanzabstand: 10m, Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung. Ökolog. Aufwertung: hoch (1:1), Grundfläche: 900m² (10 x 90m) (E) s. Textfestsetzung I 6.4 Zwischen - Summe: 13.112 3.617

1 Als Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahme anrechenbare Fläche

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Konflikt Landespflegerische Maßnahme Art des Eingriffs betroffene lfd. Beschreibung der Maßnahme anrechenbare Art der Auswirkung Fläche in Nr. Vermeidung (V), Minimierung (M), Ausgleich (A), Ersatz (E) Fläche 1 in m2 m2 13.112 5 Anpflanzung von Nußbäumen und Kastanien auf der Wiese neben dem 1.800 Grillhüttenplatz (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 41, Flurstück 45 teilw.), Pflege: 1-2- malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung.

Ökolog. Aufwertung: hoch (1:1), Grundfläche: 1.800m² (E) s. Textfestsetzung I 6.5

6 Anpflanzung einer Obstbaumreihe (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 20, Flurstück 13 1.000 teilw.) nördlich des Bürgerhauses, Pflege: 1-2-malige Mahd im Jahr; frühster Schnitt Mitte Juli, Abtransport des Mähguts, Verzicht auf jegliche Düngung. Ökolog. Aufwertung: hoch (1:1), Grundfläche: 1.000m² (10 x 100m) (E) s. Textfestsetzung I 6.6

7 Abbuchung vom Ökokonto: Anpflanzung einer Schutzhecke (Gemarkung Obermörsbach, Flur 1, Flurstück 70 teilw., 67/4 teilw.) entlang des Fußwegs an L265 Ökolog. Aufwertung: hoch (1:1), Grundfläche: 1.125m² 1.125 (E) s. Textfestsetzung I 6.7

8 Pflanzung von Laubbäumen (Gemarkung Obermörsbach, Flur 1, Flurstück 11/1 teilw.,

11/2) entlang des Verbindungsweges Heimborn - Obermörsbach mit insg. ca. 60 Bäumen, Pflanzabstand: 10m Ökolog. Aufwertung: hoch (1:1), Grundfläche: 5.900m² (10 x 590m) (E) s. Textfestsetzung I 6.8 5.900

Summe 13.112 13.442

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Konflikt Landespflegerische Maßnahme Art des Eingriffs lfd. Beschreibung der Maßnahme Art der Auswirkung Nr. Vermeidung (V), Minimierung (M), Ausgleich (A), Ersatz (E) Eingriff in den Bodenhaushalt durch 9 Vor Baubeginn ist der Mutterboden abzuschieben und seitlich auf den Grundstücken zu lagern. Flächenversiegelung, Aufschüttungen und (M) s. Textfestsetzung I.6.9 Abgrabungen Nach Abschluss der Bauarbeiten ist der Boden verdichteter Flächenbereiche aufzulockern und mit 10 Mutterboden zu überdecken. (M) s. Textfestsetzung I.6.10

Geringfügig erhöhter Oberflächenabfluss 11 Das Baugebiet wird im Trennsystem entwässert. Anfallendes überschüssiges und nicht auf den von Niederschlagswasser (Verschärfung der Baugrundstücken versickerbares Oberflächenwasser wird über Sammelleitungen dem geplanten Hochwasserwelle, Verminderung der Regenrückhaltebecken im Süden zugeleitet. Grundwasserneubildung). (M) s. Textfestsetzung I.5

Beeinträchtigung des Landschaftsbildes 12 Eingrünung des Plangebiets in Angrenzung an die offene Landschaft durch Anpflanzung einer einreihigen durch Beanspruchung eines ländlich Strauchhecke entlang der südwestlichen, westlichen und nordwestlichen Plangebietsgrenze aus geprägten Ortsrandes (Wiesen, Obstbäume, heimischen standortgerechten Laubgehölzen. Es sind ein 10 Sträucher auf je 15 m Heckenlänge zu Nutzgarten) sowie Errichtung von Gebäuden pflanzen. und Erweiterung der Erschließungsstraße Vorhandene Obst- und Laubbäume sind anzurechnen. (A) s. Textfestsetzungen I. 7.2, 7.5 und 7.6

13 Durchgrünung des Baugebietes durch Anpflanzung von einheimischen Laubgehölzen oder Obstbaumhochstämmen. Bei Grundstücken bis 500 m² sind mind. ein Obstbaumhochstamm und 3 Sträucher und je angefangene zusätzliche 200 m² ein weiterer Obstbaum oder Laubbaum zu pflanzen. Vorhandene Obst- und Laubbäume und Anpflanzungen von Laubbäumen und Sträuchern zur Eingrünung sind anzurechnen. (A) s. Textfestsetzungen I. 7.1, 7.5 und 7.6

14 Die landespflegerischen Maßnahmen sind spätestens 1 Jahr nach Fertigstellung der baulichen Anlagen auf dem jeweiligen Grundstück umzusetzen. (A) s. Textfestsetzungen I. 7.3

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3.3.4 Alternative Planungsmöglichkeiten

Im Flächennutzungsplan ist die Plangebietsfläche als Wohnbaufläche dargestellt. Übergeordnete raumordnerische Planungen und Schutzgebiete stehen dem Vorhaben nicht entgegen.

Alternative Planungsmöglichkeiten sind nicht gegeben.

4 Zusätzliche Angaben zur Umweltprüfung

4.1 Beschreibung der angewandten Untersuchungs- und Bewertungsverfahren / Vorgehensweise

Zur Erfassung der Biotoptypen innerhalb des Plangebiets sowie der angrenzenden Randbereiche erfolgte eine Bestandskartierung im Mai und Juni 2017 in Anlehnung an die Kartieranleitung für das Biotopkataster Rheinland-Pfalz (MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNG, WEINBAU UND FORSTEN (2013). 4.2 Monitoring

Nach § 4c BauGB müssen Gemeinden die erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten, überwachen. Hiermit sollen insbesondere unvorhergesehene nachteilige Umweltauswirkungen frühzeitig ermittelt werden, um geeignete Maßnahmen zur Abhilfe ergreifen zu können. Hierbei legen die Gemeinden eigenverantwortlich den Zeitpunkt und den Umfang des Monitorings sowie die Art und den Umfang der zu ziehenden Konsequenzen fest. Diese Vorgaben sind im Umweltbericht darzulegen. Die von den Behörden mitgeteilten Informationen nach § 4 Abs.3 BauGB nach Abschluss des Bauleitplanverfahrens sind ebenfalls im Rahmen des Monitorings zu nutzen.

Der Bebauungsplan schafft das Baurecht für geplante Bauvorhaben und deren Erschließung. Nachfolgend wird eine allgemeine Übersichtstabelle zu möglichen Monitoringmaßnahmen gegeben, die vor allem im Rahmen der Bebauungsplanaufstellung Berücksichtigung finden sollte und für den jeweiligen Einzelfall differenzierter weiterentwickelt werden kann.

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Tabelle 4: Überwachungsmatrix Bebauungsplan

Überwachungs- Zeitpunkt Aufgabenträger Art des Monitorings gegenstand

Einhaltung der Bauantrag, Bauaufsicht, Unterlagensichtung im Festsetzungen zu Nachkontrolle nach Ortsgemeinde bzw. Verwaltungsgang, Begehung – Dach- und Realisierung des beauftragte VGV-Bau- Dokumentation der Ergebnisse Fassadengestaltung Baugebiets bzw. der und Umweltverwaltung sowie jeweiligen Bauabschnitte, Höhenentwicklung turnusmäßige Nachkontrolle alle 10 Jahre

Umsetzung der 1 Jahr nach Ortsgemeinde bzw. Begehung oder landespflegerischen Planumsetzung, beauftragte VGV-Bau- Luftbildauswertung - Kompensationsmaß- turnusmäßige und Umweltverwaltung Dokumentation der Ergebnisse nahmen innerhalb Nachkontrolle alle 10 Jahre und ggf. außerhalb des Plangebiets

Umsetzung des Nach Realisierung des VGV-Bau- und Volumenprüfung bei Entwässerungs- Planvorhabens, im Zuge Umweltverwaltung, Bemessungsereignis, konzeptes, der turnusgemäßen Verbandsgemeindewerke, Gewässerschau, Begutachtung Wirksamkeit der Überwachung der SGD Nord im normalen Rückhaltung/ Kanalanlagen Unterhaltungsturnus Versickerung des Oberflächenwassers

Artenvielfalt, Zehnjähriger Turnus bzw. Fachbehörden, VGV-Bau- Begehung und Habitatstrukturen im Zuge ohnehin und Umweltverwaltung, Bestandsbewertung im Zuge vorzunehmender beauftragte Fachplaner ohnehin anstehender Erhebungen Bestandsbewertungen (z. B. Landschaftsplan- fortschreibungen)

Die Realisierung der Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans „Vor der Hadern – Auf der Bitze“ ist analog der dargestellten Matrix zu überwachen.

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4.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung

Planungsanlass / Inhalt

Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes soll die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebiets mit ca. 37 Baugrundstücken ermöglicht werden.

Übergeordnete Planungen

Das Plangebiet ist nicht Teil eines Wasserschutzgebietes oder Naturschutzgebietes. Es befinden sich dort auch keine Naturdenkmale oder geschützte Landschaftsbestandteile, gesetzlich geschützte Biotope und biotopkartierte Flächen.

Allerdings liegt Mörsbach innerhalb eines regional bedeutsamen Erholungsraums (Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald, PLANUNGSGEMEINSCHAFT MITTELRHEIN-WESTERWALD 2017).

Das Plangebiet wird nicht unmittelbar von der Ausweisung eines FFH- oder Vogelschutz- Gebiets tangiert. Südlich und westlich der Ortslage Mörsbach erstreckt sich in einer Entfernung von ca. 1,7km zum Plangebiet das FFH-Schutzgebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ mit der Gebietsnummer DE-5212-303.

Die ausgewiesenen Flächen des Vogelschutzgebiets „Westerwald“ (DE-5312-401) erstrecken sich in einer Entfernung von ca. 2km in nördlicher Richtung.

Durch das geplante Vorhaben sind keine negativen Auswirkungen auf die Schutzziele der nächstgelegenen NATURA 2000-Gebiete und die Verbreitung geschützter Arten zu erwarten.

Weitergehende Untersuchungen zur FFH- und VSG-Verträglichkeit sind daher nicht erforderlich.

Auswirkungen des Planvorhabens

Die beabsichtigte Ausweisung eines WA-Gebiets steht den landespflegerischen Zielsetzungen entgegen.

Falls es zur Realisierung des Planvorhabens kommt, wird sich der Zustand der Umwelt nicht wesentlich verändern. Das Vorhaben hat keine erheblichen und nachhaltigen Auswirkungen auf das Boden-, Wasser- und Klimapotential. Das Arten- und Biotoppotential wird zwar durch die Inanspruchnahme von bislang teils unbebauten Flächen, die für bestimmte Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten, geringfügig beeinträchtigt. Allerdings bedingt die Kleinräumigkeit des Eingriffs keine Veränderungen in den Verbreitungsbedingungen und der Population von schützenswerten Tier- und Pflanzenartenarten. Die Landschaftsbildqualität und das Erholungspotential des Raums werden sich - auch aufgrund der grünordnerischen Maßnahmen und Vorgaben zur Höhenentwicklung und Baugestaltung - nicht negativ verändern. Wesentliche Beeinträchtigungen des Menschen gehen von dem Vorhaben nicht aus.

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Nullvariante

Unter Nullvariante wird verstanden keine Veränderung der gegebenen Verhältnisse vorzunehmen. Bei Nicht-Durchführung des Planvorhabens ist von einem Fortbestand des Status quo auszugehen. Die Außenbereichsflächen werden weiterhin landwirtschaftlich als Grünland bzw. gartenbaulich genutzt. Bei Aufgabe der landwirtschaftlichen / gartenbaulichen Nutzung werden sich die Plangebietsflächen durch Sukzession und Verbuschung langfristig in Wald verwandeln.

Vermeidung / Minimierung / Ausgleich

Im Rahmen der Forderungen aus §°15°BNatSchG, Beeinträchtigungen auszugleichen, ist den Prinzipien der Eingriffsregelung zu folgen. Eingriffe sind soweit als möglich zu unterlassen oder zu minimieren. Daher werden die baulichen Beeinträchtigungen auf den unbedingt notwendigen Flächenbedarf beschränkt und grünordnerische Maßnahmen zur Eingrünung des Plangebiets festgesetzt.

Zur Kompensation werden folgende Maßnahmen ergriffen:

Nr. Maßnahmen

1 Entwicklung lichter, naturnaher Bachauenwaldgesellschaften in der Talaue des Selbachs (Gemarkung Obermörsbach, Flur 6, Flurstück 22) durch Entfernung standortfremder Fichten und Pflanzung von Erlen

2 Anpflanzung einer Baumreihe (Gemarkung Obermörsbach, Flur 2, Flurstück 59 teilw.) mit 4 Laubbäumen

3 Anpflanzung von Baumreihen (Gemarkung Obermörsbach, Flur 2, Flurstück 9 teilw.) an den „Wiesendreiecken“ westlich und östlich des Weges mit 6 Bäumen (westlich) bzw. 5 Bäumen (östlich)

4 Ergänzung der Obstbaumreihe (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 23, Flurstück 1 teilw.) entlang der Viehtrift Niedermörsbach mit insg. 9 Kernobstbäumen

5 Anpflanzung von Nußbäumen und Kastanien auf der Wiese neben dem Grillhüttenplatz (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 41, Flurstück 45 teilw.)

6 Anpflanzung einer Obstbaumreihe (Gemarkung Niedermörsbach, Flur 20, Flurstück 13 teilw.) nördlich des Bürgerhauses

7 Anpflanzung einer Schutzhecke (Gemarkung Obermörsbach, Flur 1, Flurstück 70 teilw., 67/4 teilw.) entlang des Fußwegs an L265

8 Pflanzung von Laubbäumen (Gemarkung Obermörsbach, Flur 1, Flurstück 11/1 teilw., 11/2) entlang des Verbindungsweges Heimborn - Obermörsbach mit insg. ca. 60 Bäumen

Zur Reduzierung des Eingriffs in das Landschaftsbild und zur Einbindung in die umgebende

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Landschaft ist das Plangebiet mit Strauchhecken aus standortgerechten, heimischen Sträuchern einzugrünen.

Um die Beeinträchtigungen des Wasserhaushaltes durch die vorgesehene Versiegelung auszugleichen bzw. zu minimieren, wird die Zuleitung zu einem Regenrückhaltebecken festgesetzt. Weiterhin sind Vorgaben und Empfehlungen zur Rückhaltung bzw. Versickerung des Oberflächenwassers auf den privaten Grundstücken in den Bebauungsplan aufgenommen. Die Verwendung von Regenwasser zu Brauchwasserzwecken ist ebenfalls als Hinweis in den Bebauungsplan übernommen.

Monitoring Das Monitoring ist auf die Kontrolle der Einhaltung der festgesetzten Maßnahmen zur Baugestaltung, zur Entwicklung und Pflege der Ausgleichsmaßnahmen, zum Pflanzgebot von heimischen Laubgehölzen zur Baugebietseingrünung und zur Oberflächenwasserbewirtschaftung auszurichten.

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5 Literatur- und Quellenverzeichnis

DIETZEN, C.; BRÜCHER, S., DALBECK, L. (2016): Uhu Bubo bubo (Linnaeus, 1758). In: Die Vogelwelt von Rheinland-Pfalz (Avifauna, Band 3)

LGB-RLP / LANDESAMT FÜR GEOLOGIE UND BERGBAU RHEINLAND-PFALZ: Online-Karten. http://www.lgb- rlp.de/de/karten-und-produkte.html

LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ UND GEWERBEAUFSICHT (Hrsg.): Planung vernetzter Biotopsysteme, Landkreis Westerwald. Oppenheim 1993.

LANIS / LANDSCHAFTSINFORMATIONSSYSTEM DER NATURSCHUTZVERWALTUNG RHEINLAND-PFALZ. http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php

LUBW LANDESANSTALT FÜR UMWELT, MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG (2013): Hirschkäfer Lucanus cervus (Linnaeus, 1758).

MINISTERIUM FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNG, WEINBAU UND FORSTEN (2013): Biotopkataster Rheinland-Pfalz. Kartieranleitung. Kurzübersicht der Biotoptypen. Bearbeitung: U. Cordes & K.-J. Conze (LökPlan). Stand: 25. Oktober 2013

PLANUNGSGEMEINSCHAFT MITTELRHEIN-WESTERWALD: Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein – Westerwald. Koblenz 2017.

STATISTISCHES LANDESAMT RHEINLAND-PFALZ: Mein Dorf, meine Stadt: Mörsbach. Bad Ems, 2017. Online: http://infothek.statistik.rlp.de/MeineHeimat/content.aspx?id=103&l=3&g=0714302265&tp=47103

VERBANDSGEMEINDE HACHENBURG: Flächennutzungsplan. 3. Nachgang zur 2. umfassenden Änderung. Stand: Oktober 2015. http://www.hachenburg-vg.de/leben-wohnen/flaechennutzungsplan.html

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