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7 Juli 2013 27.Jahrgang

Die Monatszeitschrift für (mit Hinschenfelde) · Marienthal · Jenfeld · Tonndorf · Farmsen-Berne und WI 07-13 21.06.2013 8:41 Uhr Seite 2

Panorama

Auf der Mitgliederversammlung des TSV Wandsetal Die Maifeier, eine alte Tradition, die in Hinschenfelde von 1890 e.V. am 25. April wurde eine komplette jahrzehntelang an der Gaststätte Auerhahn in der Wald- Satzungsneufassung beschlossen, die jetzt eine auftrags- dörferstraße gefeiert wur- bezogene Wahl von Vorstandsämtern ermöglicht: Techni- de, hat jetzt ihren Stand- scher Vorstand (1. Vors.) Siegfried Pillman, Sportlicher Vor- ort auf dem Sportplatz - stand (2. Vors.) Jürgen Meins und Kaufmännischer Vor- gelände Stephanstraße. stand (3. Vors.) Michael Petri. Kai Remmert (bisher Tennis- Der TSV Wandsetal und Abteilungsleiter) als Beisitzer und Jürgen Sand (Vorstand der Spielmannszug Hin- Jugend) komplettieren den fünfköpfigen neuen Vorstand. schenfelde sorgten für Ein Ziel ist es, mittelfristig auf 2.000 Mitglieder (z. Zt. gute Unterhaltung. 1.500) zu wachsen: durch ein vergrößertes Sportangebot Foto: H. Fricke und verschiedene Kooperationen mit Firmen und privaten Sportanbietern. Die Aufhebung der Bahnübergänge in der Hammer Ein großes Problem stellen derzeit die hohen Energiekosten Straße, eine wichtige Voraussetzung für den Bau der S 4, dar, da mit dem vereinseigenen Sportpark Hinschenfelde wird umgesetzt. Nach dem bestandskräftigen Planfeststel- (Fußball und Tennis) und den Sportanlagen Stephanstraße lungsbeschluss am 19. Mai 2012 und der Kostenvereinba- und Friedrichshöh (Fußball, Leichtathletik und Beachvol- rung zwischen Stadt, Bund und Bahn wurde im Mai 2013 leyball) gleich drei selbstverwaltete Anlagen bewirtschaftet mit der Kampfmittelerkundung im Rahmen der bauvorbe- werden. tr reitenden Maßnahmen begonnen. Ab Oktober wird die Ostfahrfahrbahn der Hammer Straße für Leitungsarbeiten Der Post-Sportverein Hamburg von 1925 e.V. stellte In- gesperrt, weitere Straßenbaumaßnahmen schließen sich solvenzantrag beim Amtsgericht. Dieses geht aus einer an. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen rund Mitteilung auf der Home-Page des Vereins mit folgender 66 Millionen Euro und wird ca. 5 Jahre dauern. Mit der Begründung hervor: „Durch die unerwartete Rücknahme Hauptbaumaßnahme zur Herstellung eines Trogbauwerks einer Sponsorenzusage unseren Verein jährlich mit einem und der Eisenbahnüberführungen soll im Sommer 2015 fünfstelligen Euro-Betrag zu unterstützen war zu ersehen, begonnen werden. Die Verkehrsfreigabe der Straßenunter- dass wir keinen ausgeglichen Haushalt in diesem Jahr führung ist für das Jahr 2018 vorgesehen. tr erzielen.“ tr Die Bücherhalle Jenfeld zieht um: Von der Rodigallee 293 in das Einkaufszentrum Berliner Platz. Eröffnung am neuen Standort wird am 25. Juli gefeiert, sie wird dann Bücher- Der besondere Ort für Feierlichkeiten halle Hohenhorst heißen. tr

Traditionshaus Lackemann Die Eisenbahnbrücke in der Bovestraße wurde am 29. Mai Veranstaltungen & Cafe innerhalb von 30 Minuten gleich zwei Mal von LKW’s durch Missachtung der Höhenangabe (3,70m) touchiert. 365 Tage im Jahr geöffnet, Mo–Sa 10–20 Uhr, So 10–14 Uhr Gegen 10 Uhr rammte ein LKW (Sattelanhänger mit Kühl- aufbau) den Unterbau der Brücke. Laut Zeugenaussagen setzte der Fahrer den LKW daraufhin zurück und entfernte Mittagstisch sich unerlaubt vom Unfallort. Anhand des Kennzeichens tägl. ein aus frischen Zutaten gekochtes Tagesgericht konnten Beamte der Polizei den Beschuldigten später fest- stellen. Festliche Räumlichkeiten Eine Streife der Bundespolizei war zur Unfallaufnahme vor Ort und kontrollierte die Brücke auf Beschädigungen, als für Gesellschaften gegen 10.30 Uhr ein weiterer LKW-Fahrer die Höhenangabe wie Familien-, Club- und Betriebsfeiern, der Brücke missachtete und mit seinem LKW (Planenauf- Empfänge und Konferenzen bau) den Unterbau der Brücke schrammte. Die Brücke und vom Claudius-Zimmer für max. 16 Personen der LKW wurden nur leicht beschädigt. Für die Einsatz- bis zum Festsaal für max. 120 Personen maßnahmen musste die Bahnstrecke für rund 30 Minuten gesperrt werden. tr

Mit einem ‘Africa Day’ wurde weltweit im Mai der Grün- dung für Afrikanische Einheit vor 50 Jahren gedacht. Die jährliche Gedenkfeier würdigt damit die Bedeutung der Unterzeichnung der Gründungsurkunde der heutigen Afri- kanischen Union durch Staats- und Regierungschefs von 30 unabhängigen afrikanischen Staaten am 25. Mai 1963 in Äthiopien/Addis Abeba. Die diesjährigen Feierlichkeiten, veranstaltet vom IMIC – Traditionshaus Lackemann Interkuluturelles Migranten Integration Center e.V., fanden Litzowstieg 8 (hinterm Quarree) in Hamburg vom 25. bis zum 26. Mai auf dem Wandsbeker Ansprechpartner Herr Mutlu · Telefon: 69 45 51 93 Marktplatz statt. Neben Ansprachen gab es das ganze Wo- E-Mail: [email protected] chenende über ein vielfältiges Programm u.a. mit musikali- Internet: www.traditionshaus-lackemann.de schen Darbietungen, Ausstellungen und Workshops. tr

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Zum Titelbild WARNHOLZ Immobilien GmbH th – Der Birkenhain auf dem Tonndorfer Friedhof, ein als Wir suchen laufend Ehrenmal gestaltetes Gräberfeld (Foto: Th. Richter), erin- nert an die Toten des 2.Weltkrieges. Hier sind etwa 226 Per- Grundstücke, Häuser und Wohnungen sonen bestattet worden: zum Verkauf und Vermietung. In Einzelgräbern Solda- Keine Kosten für den Verkauf und die Vermietung, ten, die in der Heimat ver- solide und diskrete Abwicklung, fachliche Beratung! starben und in einem Mas- sengrab, die Menschen, Treptower Str. 143 • Tel. 647 51 24 • Fax 647 01 68 die bei den vernichten- [email protected] den Bombenangriffen im www.warnholz-immobilien.de Juli 1943 in Eilbek und Wandsbek zu Tode ka - men. 1950 wurde das Are- al eingeweiht und 1958 Tonndorfer Apotheke umgestaltet. Der große Findling ist auf dem immer aktiv für Ihre Gesundheit. Friedhof entdeckt, gleich Inhaberin Hien Nickel für diesen Zweck reser- durchgehend geöffnet · kostenloser Botendienst viert und von dem in Öffnungszeiten: Wandsbek bekannten Steinmetzmeister Paul Mo.-Fr. 8.00 - 18.30 Uhr • Sa. 8.30 - 13.00 Uhr Der große Stein stand in den ersten Niquet vor Ort mit dem Tonndorfer Hauptstraße 53 · 22045 Hamburg Jahren hinten als Abschluss des Text ‘Den Opfern des Gräberfeldes. Ein Weg führte auf (Nähe S-Bahn Tonndorf und Pflegezentrum ProVital) Krieges 1939–1945’ be- ihn zu. Später wurde der Weg dann Telefon: 66 18 75 · Telefax: 66 07 39 aufgelöst, eine geschlossene Rasen- schriftet worden. fläche angelegt, ein Kreuz aufge- Wandsbek informativ er- Unser nettes, kompetentes Team freut sich auf Ihren Besuch. stellt und der Findling am Beginn innert in dieser Ausgabe des Birkenhains, als Hinweis auf die Bedeutung des Areals und letzt- mit Zeitzeugen-Berichten lich auch als Aufforderung zum Ge- an die schrecklichen Ge- Ihr Druckservice in Wandsbek! denken, abgelegt. Archiv Fricke schehnisse vor 70 Jahren. Satz, Grafik und Druck aus einer Hand. Unser grundsätzliches Anliegen ist es, alle Kundenwünsche in einem vernünf- Anfragen kostet nix! tigen Preis-Leistungsverhältnis, schnell Petra Wünkhaus und zuverlässig zu einem optimalen Ergebnis zu führen. Daher stehen bei Maler- und Lackierermeisterin uns alle Arbeiten unter dem Motto: schnell • preiswert • zuverlässig axel juckenack gmbh Mit neuen Farben und Tapeten www.full-print-service.de · Tel. (040) 67 94 00 60 in den Sommer starten! Telefon: 040/66 23 90 • Fax: 040/66 03 47 www.petra-wuenkhaus.de Bürgerverein Wandsbek von 1848 E-Mail: [email protected] zusammen mit Heimatring Tonndorf von 1964 und Eilbeker Bürgerverein von 1875 Wandsbek informativ ‘Der Wandsbecker Bothe’, vormals ‘Der Wandsbeker’ Grundeigentümer Herausgeber: Bürgerverein Wandsbek von 1848 e.V. · Böhmestraße 20 22041 Hamburg (Wandsbek) · Auflage 7.500 Exemplare Verein Redaktion: Reportagen: Thorsten Richter · Heschredder 90 · 22335 Hamburg · Tel.: 50 79 68 10 Wandsbek E-Mail: [email protected] Verantwortlich für die Rubrik ‘Wandsbek historisch’: Helmuth Fricke · Eckenerstraße 7 · 22045 Hamburg (Tonndorf) von 1891 Tel.: 66 59 90 · Fax: 668 46 57 · E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss am 10. · Anzeigenschluss am 15. des Vormonats. Wir vertreten Ihre Interessen Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Glockengießerwall 19, 20095 Hamburg, Tel. 040/309672-0, Fax 040/321397 © 2013 Combi-Druck Thorsten Richter e.K. ISSN 0931-0452 Heschredder 90 · 22335 Hamburg · Tel.: 50 79 68 10 E-Mail: [email protected] Die aktuelle Ausgabe im Internet unter: www.buergerverein-wandsbek.de. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung erlaubt. · Wandsbek informativ erscheint zum Monatsersten. Mitglieder erhalten die Zeitschrift kostenlos. Interessenten, die Wandsbek informativ monatlich per Post zugestellt haben möchten, zahlen die Versandkosten von EUR 1,40 + MwSt. Rubriken-Übersicht pro Ausgabe. Panorama Seite 2 Wirtschaft Seite 18 Anzeigen: Thorsten Richter · Heschredder 90 · 22335 Hamburg Journal Seite 4 Personell Seite 21 Tel.: 50 79 68 10 · E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste 9 Thingsberg-Siedlung Seite 6 Veranstaltungen Seite 22 Satz und Druck: Max Siemen KG · Rahlstedter Str. 169 · 22143 Hamburg Vor 70 Jahren Seite 10 Bürgerverein Seite 23

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Wandsbeker Journal

Ein ungewöhnliches Treffen Markus Haxter kochte im Perfetto Thingsberg Straßenfest Bildungs- und Genusskampagne ‘Bio erleben!’ tr – Nach dem großen Erfolg der letzten Jahre führt Karstadt erneut die bundesweite Bildungs- und Genusskampagne ‘Bio erleben!’ durch, die bereits zweimal von der UNESCO ausge- zeichnet wurde. Spitzenkoch Markus Haxter kochte daher am 24. April im Perfetto-Feinkostmarkt von Karstadt mit Schülern aus der Klasse 4a der Grundschule Bovestraße. Bevor er aber mit ihnen Spaghetti Bolognese zubereitete, informierte Haxter in unterhaltsamer Weise über das Essen generell (in Hühner- suppe muss auch Huhn drin sein, nicht nur Instant-Pulver), hielt dann verschiedenes Bio-Gemüse hoch, dass die Schüler benennen mussten und ließ sie anschließend verschiedene Öl- sorten probieren. So lernten sie Neues über die verschiedenen Bio-Lebensmittel, ihre Herkunft und ihre Verwendungsmög- th – Ende Mai – im üblicher- lichkeiten in der Küche. Lehrer und Eltern waren abends in weise schönsten Monat des das Perfetto zu einem ‘Elternabend der ganz besonderen Art’ Jahres – feierten die Bewoh- eingeladen, auf dem sie einen eigens während der Veranstal- ner der so genannten Stra- tung gedrehten Film dieses außergewöhnlichen Unterrichts ßenbahner-Siedlung das erste mit ihren Kindern sehen konnten. Straßenfest der fast 80-jähri- Seit letztem Jahr gibt es im Perfetto-Feinkostmarkt zwei aus- gen Geschichte (Siehe S. 6). gebildete Ernährungs-Berater, Tanja Wennrich und Marktleiter Alles konnte man an diesem Volke Kühl, die dienstags von 15 bis 19 Uhr für Fragen zur Ver- Sonnabend auf dem gesperr- fügung stehen. Oder aber nach individueller Vereinbarung, ten kleinen Parkplatz im Zen- Tel. 65 80 13 92, E-Mail [email protected] trum vorfinden: Gute Stim- mung, die unterschiedlichs- ten Speisen und Getränke wie Diese beiden Herren, Ralph Bötti- auch Sitzplätze in einem Par- ger (l.) und Werner Plath, zogen tyzelt – nur der Himmel hielt als Kleinkinder mit ihren Eltern 1934 in die Thingsberg-Siedlung, sich bedeckt, Sonne und in der inzwischen schon die dritte Wärme fehlten. Dafür regnete Generation der Gründungsväter es seit Tagen unentwegt. wohnt. Fotos: H. Fricke

Lange Nacht der Konsulate Generalkonsulat von Chile tr – An der Langen Nacht der Konsulate am 16. Mai nahmen erstmals auch Konsulate von Ländern außerhalb der Europä- Event-Koch Markus Haxter kochte mit Schülern im Perfetto-Feinkost- ischen Union teil, so auch das Generalkonsulat der Republik markt Spaghetti Bolognese, natürlich mit Bio-Hackfleisch vom Rind. Chile, welches sich im Bezirk Wandsbek im Hirschgraben 30 Foto: T. Richter befindet. Den Besuchern bot sich die Gelegenheit, mit dem Generalkonsul und weiteren 100 Jahre Sport-Club Eilbek Konsulatsangehörigen ins Gespräch zu kommen. Es gab tr – Den Festakt anlässlich des 100-jährigen Jubiläums beging einen Film über Chile zu der Sport-Club Eilbek von 1913 e.V. am 3. Mai in der Schul- schauen und chilenische Spe - turnhalle der Grundschule Wielandstraße. Es gratulierten ehe- zialitäten und Wein zu pro- malige und jetzige Aktive, Vertreter der Nachbarvereine und bieren. Ehrengäste, sowie mit Grußworten Sport-Staatsrat Karl Schwinke, Günter Ploß (Hamburger Sportbund), Dirk Fischer (Hamburger Fußball-Verband), Rolf Reinke (Hamburger Hand- ball-Verband) und Paul-Wienberg-Schaper (Verband für Tur- nen und Freizeit). Zum Jubiläum des Sportvereins veranstaltete der Stadtteil Eil- bek am 25. Mai ein Straßenfest in der Fichtestraße. An den Ständen von Institutionen, Verbänden und gemeinnützigen Einrichtungen konnte man sich informieren. Unterhaltung boten u.a. ein Fußballturnier, ein Flohmarkt und ein viel- In diesem architektonisch interes- seitiges Bühnenprogramm. Künstler aus dem Stadtteil präsen- santen Gebäude im Hirschgraben tieren sich und Stände am Straßenrand boten Essen und Der chilenische Generalkonsul 30 befindet sich das Generalkon- Eduardo Ricardo Schott Stolzen- sulat der Republik Chile. Getränke an. Leider musste die Veranstaltung bedingt durch bach an seinem Schreibtisch. Fotos: T. Richter Dauerregen vorzeitig abgebrochen werden.

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Erste Mitgliederversammlung Wandsbeker TSV Concordia von 1881 aj – Nach der im März erfolgten Fusion des SC Concordia von 1907 und des TSV Wandsbek-Jenfeld von 1881 fand am 14. Mai die erste Mitgliederver- sammlung des Wandsbeker TSV Concordia von 1881 statt. Eine neue Satzung, neue Geschäfts- und Ju- gendordnungen, sowie das neue Vereinslogo, welches das alte ‘Con- cordia-C’ auf dem ehemaligen Wap- pen der Wandsbek-Jenfelder zeigt, wurden mit großen Mehrheiten an- genommen. Das neu gewählte Präsi- dium setzt sich wie folgt zusammen: Prä sident Peter Menssing (ehem. Concordia), Vizepräsidenten Dr. Torsten Sevecke und Manfred INSTALLATIONEN · KLEMPNEREI Sommer (beide ehem. Wandsbek-Jenfeld), Schatzmeis ter Bäder · Küchen · Gasheizungen Hans Köster (ehem. Concor- dia) und Beisitzer Heinz Buck und Ingo Niemann (beide ehem. Concordia). Vizepräsident Dr. Torsten Sevecke bat am Ende der Sit- zung Gertrud Märzel um das Jenfelder Straße 57 B · 22045 Hamburg Schlusswort. Die mittlerweile 102-jährige, sehr rüstige Da - Telefon 040/66 38 39 · Fax 040/66 00 39 Internet: www.jungnickel-sanitaer.de me und damit ältestes Ver- E-Mail: [email protected] einsmitglied, wünschte dem neuen Verein für die Zukunft alles Gute und dass sie noch auf vielen weiteren Mitglie- derversammlungen „das letz- te Wort“ haben möge. Der Musikzug des TSV Wands- bek-Jenfeld´81 sucht Verstär- kung. Bitte bei Petra Wünk- haus (Abteilungsleitung) un - ter Tel. 60 90 36 17 melden.

Gertrud Märzel (102) bei Ihrem Schlusswort vor der Präsidiums- bühne. Foto: A. Juckenack

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Eine Gründung der Straßenbahner Die Siedlung am Thingsberg Von Helmuth Fricke

Die Thingsberg-Siedlung vom Wasserturm Holstenhofweg Die Siedlungsvereinigung der Straßenbahner Wandsbek von um 1935 fotografiert. Archiv Fricke 1931 e.V. vergab Anfang der 1930er Jahre Grundstücke eines unbebauten Gebietes zwischen der Jenfelder- und Ahrensbur- Entwickelt hat die Haus- und Siedlungspläne der Wandsbeker ger Straße an seine Mitglieder. Sie gehörten, wie das Amtsge- Architekt Johannes Ohrt, der in der Goethestraße 19 (Am alten richt Wandsbek aus dem Grundbuch Wandsbek-Hinschen- Posthaus) wohnte. Geschäftsführer des Vereins war Bruno felde dokumentiert, vorher zum Besitz des Kaufmanns Otto Roos, wohnhaft Auf dem Königslande 69. Häfner, dessen Werkzeugmaschinen-Fabrik, mit dem Firmen- In der Ausschreibung des Architekten hieß es u.a.: Die Sied- namen Ixion, noch heute an der Jenfelder Straße unmittelbar lung ist als vorstädtische Kleinsiedlung anerkannt, hierdurch an den Bahngleisen liegt. sind Unternehmer und Lieferanten für alle Lieferungen und Leistungen von der Umsatzsteuer befreit. Und an anderer Stelle: Die Straßen werden erst ausgebaut, wenn die ganze Siedlung fertig ist. Von Anbeginn bis zur Beendigung aller Bauarbeiten musste ein Wächter das Gelände bewachen. Alle etwaigen Sonder- arbeiten auf den einzelnen Grundstücken hatten die Siedler selbst zu bezahlen, auch bedurften derartige Vorhaben der Genehmigung durch den Verein. Im übrigen waren alle tech- nischen Einzelheiten der Bauausführung bis hin zu Kleinig- keiten in einer siebenseitigen Beschreibung festgehalten; selbst die Einfriedung an der Straßenfront hatte ausnahmslos einheitlich zu erfolgen. Wilhelm Diestelow, der vorher in gewohnt hatte, erwarb 1933 das Siedlungsgrundstück Thingsberg Nr. 4 und be zog, wie andere auch, dies mit seiner Familie 1934. Das Haus überstand den Krieg fast unbeschädigt. Sieben der Sied- lungshäuser brannten durch Bombentreffer aus.

Lageplan der Siedlung (insgesamt 50.399 qm) mit allen geplanten Häu- Auflassung im Grundbuch Wands- sern. Bebaut wurden damals nur die eingefärbten Grundstücke, die bek-Hinschenfelde (oben), Grund- jeweils 600 qm umfassten. riss des Erdgeschosses (rechts).

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Hermann Diestelow übergab dem Heimatmuseum aus seiner Familie dankenswerterweise Informationen sowie Dokumente zur Entstehungs- geschichte der Siedlung und berei- cherte damit diesen Artikel.

Eigenheime für Jedermann Die Siedlungen der Straßenbahner Von Helmuth Fricke

Oben: Das Haus der Familie Angestellte der Straßenbahn wollten Wohnungs-Suchenden Diestelow, Thingsberg 4, 1934. zu preiswerten Eigenheimen verhelfen und gründeten nach Foto: H. Diestelow. den ersten Verhandlungen zum Kauf von Grundstücken die Mitte: In den Straßen des Siedlungsbereiches liegen noch heute die selten ‘Siedlungsvereinigung der Straßenbahner Wandsbek von zu findenden alten Sieldeckel ‘Kanalisation Wandsbek’. Foto: H. Fricke 1 9 31 e. V.’. Dieser Verein der Straßenbahner Wandsbeks hatte es sich in seiner Satzung zur Aufgabe gemacht, Mitgliedern ein eige- nes Heim auf eigener Scholle zu schaffen. Dem Verein ge- hörten allerdings nicht nur Straßenbahner, sondern im gro- ßen Umfang auch Angehörige anderer Berufe (kaufmänni- sche Berufe, Lehrer, Rentner usw.) an. Die Verhandlungen mit den Behörden, Architekten und Bauunternehmern wie auch mit den Banken, wurden von dem Verein geführt. Bis Juli 1935 waren mehr als 250 Häuser errichtet worden und doppelt so viele Siedlungsbauten waren zu der Zeit in ver- schiedenen Stadien von Planung und Ausführung. Als sich herausstellte, dass dieser Umfang an Aufgaben den Verein überforderte, wurde auf Veranlassung der Bauhandwerker ein Gläubigerausschuss gebildet, der die Gesamtheit der Verbindlichkeiten ermittelte. In diesem Ausschuss waren Eine Baustelle am Thingsberg 1933. Steine, Zement und Sand wurden namhafte Persönlichkeiten vertreten. U.a. von der Stadtver- mit einer Lorenbahn an die Grundstücke gefahren. Foto: H. Thode waltung (2. Bürgermeister Willy Eggers), vom Handwerk (Kreishandwerksmeister Walter Ziege und Heinrich Sauer- Die geplante Bebauung des Gebietes mit 85 Gebäuden land), von den Banken (Direktor Karl Wesemann, Wands- wurde allerdings nicht umgesetzt, nur 32 Häuser wurden er- beker Bank) sowie der Wandsbeker Architekt Johannes richtet. Einige dieser Siedlungshäuser sind seit der Grün- Ohrt. dungszeit bis heute im Familienbesitz geblieben. Der süd-öst- Auf den Gebieten, die erworben und erschlossen wurden, liche Bereich am Werthweg und Reisners Kamp wurde An- entstanden ab 1934 fang der 1940er Jahre anstatt mit Siedlungshäusern mit Wohn- • die Siedlung Am Wasserturm im Holstenhofweg, blocks bebaut, die dort noch heute stehen. • die Thingsbergsiedlung an der Jenfelder Straße und Schmale, nur für die Anwohner gebaute Straßen, lassen nur • die Siedlung Am Hohen Feld auf einem Teil des ehemali- den Einbahnstraßen-Verkehr zu. Die Einfahrt erfolgt von der gen Exerzierplatzes der Husaren im Bereich der heutigen Ahrensburger Straße über den Reisnerskamp, die Ausfahrt Rodigallee. über die Straße Thingsberg zur Jenfelder Straße. Die Straßen- namen wurden infolge der Eingemeindung Wandsbeks nach Hamburg 1950 geändert: Weiter zur Vorgeschichte der Gemarkung auf Seite 9 • Reisners Kamp hieß vorher Siegfriedsweg, • Werthweg hieß vorher Nibelungenweg. Ein abendlicher Austausch zwischen In dem kleinen Wohngebiet versorgten bis in die Nachkriegs- Siedlern. zeit vier Geschäfte die Nachbarschaft: V.l.: Wilhelm • Kolonialwaren Ida Bahlburg, Diestelow, • Milchhandlung Hein Taaks, Gustav Knoll und Heinrich Thode. • Brothandlung O. Stefan, Foto: H. Diestelow • Tabakwaren und Zeitungen M. Grimm.

Blick von der Jenfelder Straße aus in die Straße Thingsberg 1934 und heute (rechts). Fotos: H. Diestelow / H. Fricke

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RECHTSANWÄLTE Gesund zu wissen Vortrag ƒFragerunde ƒKleiner Imbiss Michael Pommerening Thema: Patientenverfügung – Vorsorgevollmacht Erb-, Straßenverkehrs- und Mietrecht Familien- und Grundstücksrecht 1. Juli 2013, 18 Uhr Carsten Dreckmann Klinik Wandsbek Infos: (0 40) 18 18-83 14 40 1983 – 2012 Dirk Breitenbach Fachanwalt für Arbeitsrecht Vertrags-, Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht Bau- und Wohnungseigentumsrecht Schloßstraße 6 (Haspa-Haus) · D-22041 Hamburg (Wandsbek) Telefon (040) 68 11 00 · Telefax (040) 68 72 13 :LUVLQGIU6LHGD e-mail: [email protected] · www.rae-wandsbek.de  LQIR#PDOHUPHLVWHUZLHVHGH

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hatte durch einen Absatz in der Mitte einen größeren Umfang. Ohne Zweifel war er einst mit einem Steinkreis umsetzt gewe- sen. Diesem gegenüber lagen die anderen vier, die kleiner waren. Allem Anschein nach sind diese Begräbnisse von Die- nern, Knechten oder anderen Hausangestellten gewesen. Wilhelm Grabke beschreibt in seinem Buch Wandsbek und Umgebung die Situation ähnlich: Es handelte sich um sechs bronzezeitliche Hügelgräber, von denen drei im Winkel der Ahrenburger- und Jenfelder Straße bei der Straße Thingsberg* lagen, während die drei anderen sich etwas südöstlich unmittelbar südlich der Bahnlinie und dem Gelände des Judenfriedhof befanden. Vorausgesetzt, dass es damals auch schon die Verbindung zwischen den Hansestädten, die von Wandsbek kommend über Tonndorf führte, gab, so verlief sie in diesem Bereich an- ders als heute. Die Tonndorfer Hauptstraße gab es noch nicht, sondern der Verkehr wurde über die heutige Dammwiesen- straße und weiter in Richtung Rahlstedt auf der Straße Rahlau geführt. Damit hatte das Dingsberg-Gelände auch im Osten eine Begrenzung. Die alte Karte des Gutes Wandsbek von 1805, dessen Ländereien sich bis in die Tonndorfer Fluren erstreckten, lässt diesen Schluss jedenfalls zu. Auf jeden Fall kann davon ausgegangen werden, dass unser Lebensraum schon in der Jungsteinzeit besiedelt worden ist. Ob auf diesem Gerichtsplatz auch Todes-Urteile vollzogen worden sind, kann durch die vorliegenden Beschreibungen nicht bestätigt werden. Die Bahngleise durchschneiden dieses prähistorische Gebiet Ausschnitt aus der Wandsbeker Gutskarte von 1805. seit 1865. Das Gelände südlich neben dem Jüdischen Friedhof wird seit langem gewerblich genutzt. Vor der Firma Dolmar, die dort heute Sägen aller Art produziert, war in den 1930er Die Siedlung am Thingsberg Jahren die Firma Richard G. Neumann, Elektro-Schweißwerk dort ansässig, die danach in der Firma Still aufgegangen ist. Zur Vorgeschichte der Gemarkung Still baute Elektromotoren und Generatoren, später Gabel- Von Helmuth Fricke stapler. * Thingsberg (früher Dingsberg) = altgermanische Gerichtsstätte auf der Dieses abseits der Ortschaften liegende Areal hatte schon vor Versammlungen stattfanden. Jahrhunderten eine Bedeutung, die von den Altertumsfor- schern nicht ganz aufgeklärt werden konnte. In seinem etwas schwer verständlichem Deutsch schreibt der Hobby-Archäo- loge Pastor Andreas A. Rhode in einem 1728 veröffentlichten Forschungsbericht Cimbrisch-Hollsteinische Antiquitäten-Re- marques inhaltlich folgendes: Zwischen Wandsbek und Rahlstedt, etwa eine halbe Meile von Hamburg entfernt, liegen rechts des Weges, der von hier nach Lübeck führt, sechs Hügel. Der höchste davon liegt so dicht an der Heerstraße, dass er schon fast ein Drittel seines Umfanges durch die Straße verloren hat. Der andere, ein wenig niedriger,

Wie Anwohner der Siedlung Thingsberg berichten, haben die Marmor- Dieses Luftbild, aufgenommen um 1920, zeigt das Siedlungsgebiet werke (Foto), die gegenüber dem Jüdischen Friedhof in der Jenfelder Thingsberg, teilweise mit einer wallartigen Abgrenzung, als landwirt- Straße seit 1909 bis nach dem 2. Weltkrieg gearbeitet haben, auf dem schaftliche Nutzfläche. Die von oben nach unten verlaufende Jenfelder Thingsberg-Areal Sand abgebaut, der zum Sägen der Marmorblöcke Straße wird von der Eisenbahlninie gekreuzt. Darunter ist der 2. Jüdi- benutzt wurde. Archiv Fricke sche Friedhof Wandsbeks zu sehen. Heimatmuseum

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Wandsbek vor 70 Jahren

in Tonndorf und fuhren von dort über Bad Oldesloe nach Bramstedt. Dort fanden wir bei Verwandten eine Notunter- kunft. Später stellten wir fest, dass noch eine Phosphorbombe in den Garten gefallen war. Sie blieb dort stecken und ist nach dem Krieg bei der Herstellung einer Pkw-Auffahrt mit Asphalt bedeckt worden. Dieter Saggau war Inhaber der Sanitärfirma Saggau am Holsten- hofweg. Er bereichert mit seiner lebhaften Erinnerung den Ge- sprächskreis Damals in Wandsbek.

Zeitzeugen Ehepaar Blunk

Hinweisschild für Retter zum Eingang des Schutzkellers. Wir haben beide die schrecklichen Bombenangriffe auf Ham- burg 1943 miterlebt. • Unsere Familie wohnte damals In der Holsten(Brauhaus) - Beispielloses Leiden der Bevölkerung straße. Schon die ersten Nächte waren unbeschreiblich. Ich sah als kleines Mädchen zum ersten Mal tote Menschen und Der Bombenterror Juli 1943 brennende Leichen auf der Straße liegen. Eltern und Nachbarn Zeitzeugen berichten meinten der weißen Kleidung wegen, dass es Personal aus dem nahe liegenden Krankenhaus Friedrichsberg gewesen sei, die hier hatten helfen wollen. th – Der Gesprächskreis Damals in Wandsbek diskutierte Nach den ersten unbeschreiblichen Nächten brachte mein über die Geschehnisse während des 2. Weltkrieges und die Vater uns in ein Waldstück nach Ohlstedt, wo wir nur durch eigenen Erlebnisse in den Tagen der Gomorrha-Attacken der Wolldecken geschützt übernachteten. Am nächsten Morgen allierten Bomberflotte, die nun 70 Jahre zurückliegen. Schil- machte sich Vater auf den Weg zurück nach Wandsbek, um derungen von Teilnehmern der Gruppe, ergänzt mit Berich- dort nach dem Rechten zu sehen und bat uns, an Ort und ten anderer Hamburger sind nachfolgend abgedruckt. Stelle zu bleiben. Als er viele Stunden später zurückkam Einen historischen Vergleich, der 200 Jahre zurückliegt, lässt machte er mit versagender Stimme nur eine Geste die hieß: Es nur die französische Besetzung Hamburgs in der Zeit von ist alles platt, dem Erdboden gleich. Wir hatten kein Zuhause 1806–1814 zu, als der französische General Davout die Be- mehr. völkerung wegen des bevorstehenden Angriffs der Russen zu Die einzige Möglichkeit die uns blieb, war unser Kleingarten Schanzarbeiten zwang und zu Weihnachten bis zu 30.000 im Ziegeleiweg (Am Stadtrand), hinter dem Restaurant Voss- Männer, Frauen und Kinder, die nicht genug persönlichen berg von der Familie Martens. Den zerbrechlichen Schuppen, Proviant nachweisen konnten, aus der Stadt treiben ließ. der dort stand, ersetzten mein Vater und mein Onkel durch Über tausend dieser Vertriebenen, die im Winter 1813/1814 eine fest gemauerte Hütte. Die Steine stammten aus den rings- an Kälte, Hunger und Seuchen litten, starben. herum zerstörten Häusern, die vorher durch Hammerschläge von altem Mörtel befreit wurden. Zeitzeuge Dieter Saggau • Wir, berichtete er, mussten bei Fliegeralarm unser alter- schwaches Wohnhaus verlassen und uns im Keller bei den Als 11-Jähriger erlebte ich die furchtbaren Bombenangriffe auf Nachbarn gegenüber aufhalten. Alle Häuser in der Hein- Hamburg in meinem Elternhaus im Osten Wandsbeks. Unser rich(Gladow)straße waren nach den Angriffen unbewohnbar. Kellerraum war zum Luftschutzkeller umgebaut worden. Die allgemeine Devise lautete: Verlasst Hamburg! Vom Bahn- Unter die Decke standen zusätzliche Stützen und vor den hof Wandsbek konnten wir zu Verwandten nach Brandenburg Kellerfenstern lagen große Betonbalken als Splitterschutz. fliehen und zogen dann, da die Wohnverhältnisse einen Dort saßen wir mit neun Personen aus zwei Familien. Spreng- längeren Aufenthalt nicht bomben hatten schon alle Fensterscheiben zerstört. zuließen, weiter nach Ost- An einem Tag durchschlugen zwei Brandbomben unseren preußen, woher meine El- Dachstuhl. Die eine zerstörte die dünne Trennwand zwischen tern stammten. 1944, als dem Wohn- und Schlafzimmer, die andere landete in der die Front immer näher Küche, wo sie dank der Fliesen aber keinen Schaden verur- rückte, flohen wir von dort sachte. Die Bombe im Wohnbereich entzündete dagegen so- zurück nach Hamburg. In fort unser Sofa. Es konnte brennend über den Balkon in den der Ahrensburger Straße, Garten geworfen werden. Schlimmer war der Schaden im ein Wohngebäude neben Schlafzimmer. Die Brandbombe hatte sofort den Inhalt des dem ehemaligen Schuh- Kleiderschranks in Flammen gesetzt. Schnell brannten auch haus Otto, fanden wir die Betten und Teppiche. Da es kein Wasser gab, stand nur bei meiner verheirateten Sand zur Verfügung und damit zu löschen war sehr mühsam. Schwester eine vorüber - Die Mutter füllte im Garten Erde in Eimer, ich trug diese nach gehende Aufnahme. Im oben und mein Vater, der zufällig im Hause war, weil er als Wohnzimmer kampierten SHD-Mann (Sicherheits- und Hilfsdienst) nebenan im Wasser- zehn Personen. turm etwas zu prüfen hatte, brachte den Brand zum Stillstand. Henry Blunk weiß als Hin- In der Ferne sahen wir den Wandsbeker Kirchturm brennen. schenfelder mit seinem gu - Am nächsten Morgen verließen wir Kinder zusammen mit den ten Gedächtnis lebendig aus Müttern unser Haus am Holstenhofweg, gingen mit dem not- der Vergangenheit zu berich- Blick von der Walddörferstraße in die wendigsten Dingen ausgestattet zum Bahnhof Wandsbek-Ost ten. Behnkenkammer.

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zuerst Zuflucht in den Gesellschaftsräumen Holsatia gesucht Zeitzeugin Ilse Püst haben. Diese befanden sich im Lokal Schwarzer Bär rechts auf einem Teil des Grundstücks, auf dem heute das Gebäude Der Krieg war fast drei Jahre alt. Luftangriffe wurden häufiger. der Hamburger Sparkasse in der Schloßstraße 4 steht, und ge- Manche Nacht wurde teilweise im Keller verbracht. Juni 1942. genüber ihres Geschäfts Optiker Wagner in der Hamburger Nachts Fliegeralarm. Ausgestattet mit doppelstöckigen Betten. Straße 39 (heute Wandsbeker Marktstraße). Die Mutter beob- Also ab in den Luftschutzkeller. Acht Menschen im Keller. achtete dort, während die Bomben fielen und detonierten: Unsere Familie (fünf Personen), meine gleichaltrige Cousine „Das hält nicht mehr lange, hier wackeln schon die Wände, Lena Bohlen, und unsere Mieter (drei Personen). Gerade hier müssen wir raus.“ Darauf liefen sie zu Karstadt und dort kamen die Eltern, die nach etwaigem Feuer in der Gegend Aus- in den Keller. Tatsächlich wurde das Lokal, wie fast alle Ge- schau gehalten hatten, in den Keller zurück – da geschah es. bäude rundherum, zerstört. Nur das Karstadt-Gebäude blieb Eine Luftmine war vor unserem Haus eingeschlagen und das nahezu unversehrt. Dadurch hat die Familie Wagner überlebt. Haus fiel wie ein Kartenhaus zusammen. Es gab ungeheuer viel Staub. Lena schrie. Sie meinte zu ersticken. Mutter lag ver- Dieter Wagner ist Inhaber der Firma Brillen-Wagner im Einkaufs- zentrum Jenfeld.

Zeitzeugin Monika Diedrich

Meine Eltern, der Spediteur Rudolf Unruh (gründete die Hamburger Spedition) und seine Frau, wohnten mit mir und meiner Schwester in der Jüthornstraße 4. An diesem Abend im Juli 1943 war wieder Alarm und wir gingen wie immer in den Keller unseres Hauses. Ich hatte eine wunderschöne Ballerina zum Aufziehen und spielte glücklich mit ihr. Plötzlich gab es entsetzlichen Lärm, alles war dunkel. Die Luft war voller Staub! Danach trat eine große Stille ein. Mein Vater hatte eine Taschenlampe und ging auf Erkundung. Nach einiger Zeit sagte er: „Es ist alles im Arsch!“ Mein Vater gebrauchte sonst niemals solche Worte! Die Trümmer des Einzelhauses Püst, Tonndorfer Hauptstraße. Trotzdem, wir hatten unbeschreibliches Glück: Durch den letzt, mit blutigem Gesicht und ohnmächtig in den Trümmern Luftdruck bei der Zerstörung unseres Hauses war eine feste der Waschküche. Jemand hat ihr einen Notverband verpasst. Eckcouch schräg über ein Kellerfenster geflogen und verhin- Vater versuchte uns einen Weg nach draußen zu schaffen, ver- derte damit, dass wir von Trümmern eingeschlossen wurden. geblich. Später waren stimmen von draußen zu hören: „Ist Durch diesen glücklichen Zufall konnten wir alle unverletzt hier jemand?“ Meine Schwester schrie: „Ja, hier unten.“ aus dem Keller entkommen. Dann dauerte es nicht lange, bis wir ins Freie konnten. Mutter Monika Diedrich ist ehrenamtliche Mitarbeiterin im Heimatmu- kam ins Krankenhaus. Sie hatte außer im Gesicht Verletzun- seum Wandsbek gen am linken Arm und am rechten Oberschenkel. Vater lag etwa sechs Wochen mit Prellungen, entstanden durch den Luftdruck, bei seinen Eltern. Wir drei Kinder waren erstmal bei Verwandten untergebracht. Wir erfuhren bald, wie gut eine größere, gut funktionierende Familie ist. Vaters jüngste Schwester war mit ihren Kindern in Bayern. So konnten wir beim Onkel wohnen. Dank Vaters Kollegen konnte unser Haus ziemlich schnell wieder aufgebaut werden. Natürlich wurden alle Hände gebraucht. Jedes Wochenende waren wir am Bau. Mutter kochte eine 20 Liter Kanne voll Suppe. Das war nicht einfach in einer Zeit, in der die Lebensmittel stark rationiert waren. Dennoch: Pfingsten 1943 waren wir alle wieder im neu erbauten Haus. Jahr später brannte Hamburg an allen Ecken und Enden. Unser Haus blieb dieses Mal aber verschont. So konnte unser Vater Verwandte aus Altona, die dort ausge- bombt worden waren, bei uns aufnehmen. Es lebten neben un- serer Familie oft fünf bis sechs weitere Personen in unserem Die Villa der Familie Unruh, Jüthornstr.4, vor und nach einem Bom- Haus. Unser Vater verstand es geschickt, die Räume vom Dach- benangriff 1943. boden bis zu Keller unter den Bewohner gerecht zu verteilen. Auch hat uns unsere freiwillige Aufnahme von Ausgebombten vor den staatlichen Zwangseinquartierungen bewahrt. Ilse Püst (Jg. 1929) lebt auch heute noch in ihrem Elternhaus, in der Tonndorfer Hauptstraße. Dieses Haus wurde von ihrem Vater Carl, Inhaber einer Baufirma, bereits 1924 für die Familie erbaut und verfügte über eine Betondecke über der Waschküche im Keller. Diese wurde von der Familie im Krieg als Luftschutzkeller benutzt.

Zeitzeuge Dieter Wagner

Dieter Wagner hat als vierjähriger mit seinen Eltern und Ge- schwistern die Bombennächte erlebt. Aus Erzählungen seiner Eltern erinnert er, dass sie während eines Bombenangriffs

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brannte und viele Sachen mehr. Bis heute vermeide ich mit Zeitzeuge Hermann Diestelow Feuer in Berührung zu kommen; dazu gehört Kerzen anzün- Hamburg wurde zwischen dem 21. und 29. Juli 1943 in drei den, Osterfeuer und dergleichen, selbst habe ich nie in mei- Nächten von den Engländern durch Flugzeuge zerstört, in nem Leben geraucht. Abstand von zwei Tagen. In der ersten Nacht wurde Altona, Von den 32 Siedlungshäusern sind nur 7 Häuser vollständig Eimsbüttel und die Innenstadt bis zum Wandsbeker Chaussee- abgebrannt, an den abgedeckten Häusern wurden durch eine Bahnhof durch Bomben zerstört. Mit meiner Mutter saß ich von dem Milchmann organisierte nachbarliche Truppe die alleine in unserem kleinen Keller, der schon mit einem Baum- Häuser provisorisch abgedeckt, die heil gebliebenen Dach- stamm und Holzbalken gestützt wurde, damit die Decke bei pfannen wurden aussortiert und neue Dachpfannen besorgte einem Treffer nicht einstürzt. Meine Mutter war zu der Zeit er mit Beziehungen vom Bauhof und somit wurde in kurzer 43 Jahre alt und mein Vater war in Russland als Soldat, sie Zeit ein Haus nach dem Anderen neu eingedeckt. beschützte mich bei dem grausigen Lärm und es war Taghell Nach ein paar Wochen kam mein Vater aus Russland und in der Nacht. Man hörte die Bomben einschlagen und unser wurde als Soldat von der Wehrmacht, durch eine Kriegsverlet- Kanarienvogel der unter den Küchentisch stand, sang aus vol- zung von 1942, entlassen. Er lag zuletzt in Minks bei einer len Kräften. In der zweiten Nacht, zwei Nächte später, wurden Funker-Truppe, hier war er bestens informiert wo die Bomben wir durch Radio gewarnt. Unser in der Siedlung wohnender in Hamburg eingeschlagen haben und wusste, dass unser Milchmann bot uns für unsere Sicherheit an, zu ihm in den Haus noch da stand. Fortsetzung nächste Seite Keller zu kommen, der von außen zugänglich war. Meine Mut- ter fühlte sich dort sicherer, zumal ein schnelleres Rauskom- men aus dem Keller Hamburg – Juli 1943 möglich war. Unsere Von Abbi Hübner Siedlung mit 32 Häusern und somit un ser Haus stand wenige hundert Die Gassen aus dem Märchen Kindheit sind eingestürzt, Meter von der Reichs- in einem Feuersturm verglüht zu Schutt und Asche, straße 75 entfernt, diese in wilder Wüstenei welkt uns auf immer Abschied Straße nach Lübeck in verkohlten Sträuchern. wurde von den Alliierten gezielt bombardiert und Und kein Erwachen endet die Nachtmahr, viele Häuser an der widerruft die tausend Tode, die wir starben. Hauptstraße gingen in Wir sind verbannt, Flammen auf. Wir ver- aus trautem Grund vertrieben, brachten die zweite der Heimat war, Geborgenheit, Nacht im Keller von un- und flüchten – angsterfüllt – serem Milchmann, der durch unbekanntes Trümmerland, geschützt an der offenen wo Unheil haust im Trauerkraut, Kellertür stand, hinter und Unerbittliches umgibt – im Schatten der Ruinen – ihm seine Frau, dann Ausharren während eines Fliegeralarms mit Finsternis die Tage. mit voller Bekleidung. kamen ich und meine Mutter. Die Angriffe der Und über allem Alliierten dauerten vier bis fünf Stunden, so meine Erinnerung der Sirenen Totenklage. und sie waren fürchterlich. Es knallte und lärmte, durch den Luftdruck klapperten die Milchkannen und flogen teilweise durch die Gegend, man hörte von den Häusern die Dachpfan- Abbi Hübner, promovierter Allgemeinmediziner, Autor und nen runterfallen, dazu noch die fürchterlichen Geräusche der freier Mitarbeiter des NDR ist mit seiner Band Low Down Flugzeuge und das Einschlagen der Bomben. Nach circa einer Wizards bekannt geworden, die über vierzig Jahre Jazz - Geschichte geschrieben hat und mehrmals ausgezeichnet Stunde kamen die ersten Nachbarn zu uns in den Keller, wurde. weitere Nachbarn kamen in kurzen Abständen im Bombenha- gel zu uns und suchten Schutz vor runter fliegenden Dach- pfannen, herum fliegenden Gegenstände, brennenden Häu- sern und herunter fliegenden Brandbomben. Der Keller, der zum Milchkannen lagern bestimmt war und kein Luftschutz- keller war, war in kurzer Zeit voll. Durch den Zugang von außen bot dieser Keller den Leuten Schutz und Sicherheit, sowie ein schnelles Herauskommen bei einer weiteren Gefahr durch die Bomben. Nach Abklingen der Bombardierungen wurden die ersten Ver- wüstungen von den wenigen Männern erkundet. Alle nicht in Brand geratenen Häuser wurden nach Brandbomben durch- sucht und diese entfernt, auch in unsern Haus wurde eine Brandbombe gefunden. Die Wohnungen waren verwüstet, die Türen aus der Verankerung gerissen, fast alle Fensterscheiben zerbrochen, die Einrichtungen teilweise durch den Luftdruck durch die Wohnung geschleudert. Die Standuhr meiner Eltern lag schräge gegen einen Schrank und Tür, sie hat den Angriff Die zerbombte Leibnizstraße, meine Spielstraße, in der ich das ‘Mär- chen Kindheit' erlebte, schreibt Abbi Hübner. Wer das damals nicht fast unbeschädigt überstanden und steht heute noch in unse- miterlebt hat, kann den Segen einer langen Friedenszeit nicht wahr- rem Wohnzimmer. nehmen, nicht empfinden und auch nicht genießen. Es war furchtbar die brennenden Siedlungshäuser, Wohn- Als Pimpf wurde er in der Uniform des Jungvolkes, in dem jeder vom blocks, Gartenlauben und Bäume zu sehen, nur ein Flammen- 10. Lebensjahr an, Dienst tun musste, fotografiert. meer, ein Baumstamm steckte in einem Siedlungshaus und

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In der Tischlerei Friese an der Hauptstraße waren viele hol- ländische Kriegsgefangene beschäftigt, die nach Feierabend bei uns für Essen und Trinken gearbeitet und den entstande- nen Schaden beseitigt haben. Diese Zeit wünschen wir uns nie wieder, aus der Erinnerung kann man sie nicht streichen und auch nicht verdrängen, sie bleibt ewig. Hermann Diestelow damalige Adresse: Thingsberg 4, ehemalige Straßenbahner-Siedlung, deren Geschichte er mit Erinnerungen und Dokumente erhalten hat.

Zeitzeugin Lore Bünger Unternehmen Gomorrha. Es war Sonnabend, der 24. Juli 1943. Ich war 20 Jahre alt und lebte mit meiner Mutter in Altona in einem alten Mietshaus. Meine Mutter hatte 14 Tage Urlaub und fuhr an diesem Nachmittag nach Kellinghusen an Blick auf eine Ruinenlandschaft an der Wandsbeker Zollstraße. der Ostsee. Sie hatte große Bedenken, mich allein in Hamburg zurückzulassen, denn die Bombenangriffe auf unsere Stadt Donnerstraße brannte ein Dachstuhl. Schnell hatte einer der wurden immer massiver. Ich dagegen redete ihr gut zu, ich Brandwachen eine Eimerkette organisiert, und wir Nachbarn freute mich darauf, mal zwei Wochen unabhängig zu sein, reichten aus mehreren Parterre-Wohnungen Wassereimer wei- denn damals war man mit 20 Jahren noch nicht mündig, und ter bis hinauf zum Dachstuhl. Die Männer oben schafften es meine Mutter hatte mich ganz schön fest an der Kandare. Mit tatsächlich, das Feuer zu löschen, ehe überall die Wasser- dem Versprechen bei Fliegeralarm in den nahe gelegenen hähne versiegten. Es gab kein Wasser mehr, keine Elektrizität, Hochbunker zu laufen – vier bis fünf Minuten von unserem kein Gas, das Telefon war tot. Gegen fünf Uhr morgens fiel ich Haus entfernt – winkte ich ihr am Bahnhof Altona unbeküm- erschöpft in mein Bett. Ich hatte noch eines – wie viele moch- mert nach. ten wohl in dieser schrecklichen Nacht ausgebombt worden Als sich am Abend gegen 23 Uhr unser Drahtfunk einschaltete: sein? Das ganze Ausmaß der Katastrophe ahnte ich ja zu die- „Große feindliche Verbände im Anflug auf die Deutsche ser Zeit noch nicht. Man konnte einfach nicht mehr denken. Bucht“, sprang ich aus dem Bett war in fünf Minuten angezo- Meine blonden Haare waren schwarz, Gesicht und Arme grau gen und hat te schon Koffer und Tasche in der Hand, als die und es gab kein Wasser, um sich zu waschen. Sirenen losheulten. Im ganzen Haus wurde es lebendig, vor Gegen acht Uhr war ich schon wieder auf, und so auch meine der Haustür wartete ich auf mei ne Großmutter, die im Neben- Großmutter, die sich sehr um ihre beiden Schwestern in Eilbek haus wohnte, und im Sturmschritt ging es zum Bunker. sorgte. Ich schlug ihr vor, mit dem Fahrrad nach Eilbek zu Vor dem Bunker stand bereits eine Menschenmenge, in der fahren, um mich um die beiden alten Damen zu kümmern, Ferne hörte man Flakabwehrfeuer (Flak = Flieger-Abwehr- falls sie Hilfe brauchten. Ich ahnte ja nicht, was mir auf dem Kanone), aber nach ein paar Minuten waren wir von der Weg dahin bevorstand. Masse Mensch hineingeschoben und bekamen im 3. Stock- Bis zum Altonaer Bahnhof konnte ich noch radeln, ich wollte werk einen Platz auf einer Holzpritsche. Hier hatten wir schon weiter durch die Große Bergstraße stand aber am Anfang der viele Male gesessen, nach ein bis zwei Stunden war meist Ent- Straße schon vor einem riesigen Trümmerberg. Da um den warnung, und irgendwo in Hamburg waren dann einige Häu- Bahnhof herum alles abgesperrt war, hob ich mein Rad hoch ser, eine Fabrik oder auch mal ein ganzer Häuserblock zerstört und fing an, über die Trümmer zu klettern, ich dachte, die worden, oder Brandbomben hatten Dachstühle zerstört und Straße müsste ja gleich wieder frei sein. Aber es nahm kein viele Todesopfer hatte es auch schon gegeben. Ende, es ragte mal ein Arm, ein Bein aus den Trümmern, es Aber in dieser Nacht gab es keine Entwarnung. Undeut- lich hörte man im Bunker mit den meterdicken Wänden, dass draußen ein unheimli- ches Inferno toben musste. Nach etwa vier Stunden kam von Mund zu Mund die Nachricht, dass der Bunker- wart Entwarnung durchgege- ben hatte. Die Sirenen waren ausgefallen. Als wir heraus- kamen, war ein unheimliches Surren und Summen in der Luft, Richtung Innenstadt war der Himmel blutrot, Ruß- teilchen schwirrten durch die Luft, Feuersirenen heulten, aus der lauen Sommernacht war eine erschreckende At- mosphäre geworden. Die Menschen liefen zu ihren Häusern und Wohnungen und – oh Wunder – hier in war fast alles unver- Hinschenfelde als Trümmerwüste aus Schutt und Hausruinen. Im Hintergrund sind Haus Neuerburg und die sehrt geblieben. Nur in der Königsländer Schule in der Walddörferstraße zu sehen.

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schweren Angriffe folgen würden, aber es kamen noch drei! Hamburg brannte über- all. Es war schrecklich. Es roch nach Rauch, und über unserer Stadt lag eine dicke Dunstschicht. Auf den Aus- fallstraßen kamen Flücht- linge mit ihrer letzten Habe, die sie gerettet hatten. Sie verließen ihre Stadt aus Angst, dass noch mehr An- griffe kamen. Wir (Jugendlichen) wurden eingesetzt im Hammer Park. Dort hatte man die Ausge- bombten (aus Hamm, Horn, , Wandsbek usw.) erst einmal hinge- bracht. Sie wurden vom Roten Kreuz behandelt. Wir halfen in der Kleiderspende (sog. Hermann-Göring-Spen- Ruine der Christuskirche am Wandsbeker Marktplatz mit dem verbliebenen Turmstumpf. de) und beim Essen-Ausge- ben. Was sie uns erzählten, war schrecklich und so unwirklich, aber zurück konnte ich war grauenvoll. Obwohl wir noch sehr jung waren, versuch- nun nicht mehr. Es waren wohl ein paar 100 Meter, bis ich ten wir zu trösten. einen einigermaßen freien Weg in Richtung Hafenstraße fand. ...Alle waren in Hilfsorganisationen eingesetzt. Unsere Ver- An der Hafenstraße brannte ein fünfstöckiges Wohnhaus. Von wandten vom Grindel waren zu uns gekommen. Sie hatten den oberen Stockwerken stand nur noch die Fassade. Ich sah sich aus dem brennenden Haus retten können. Der 2-jährige hinauf, und in dem Moment fing der Giebel an zu kippen, ich Sohn meiner Cousine hatte Verbrennungen zweiten Grades im trat in die Pedale und dann rauschten auch schon dicht hinter Gesicht und musste ins Krankenhaus. mir die schweren Mauerbrocken nieder. Ich hatte Glück gehabt! Vor der 4. Angriffsnacht warfen die Alliierten Flugblätter ab, Über viele Umleitungen kam ich nach Eilbek. Die Luft wurde worauf stand, dass der Flughafen und der Norden Hamburgs, immer stickiger, die Mittagssonne stand wie ein roter Ball hin- der bisher verschont geblieben war, bombardiert würden. ter der endlosen schwarzen Rauchwolke über der östlichen Mein Vater sagte: „Ihr müsst raus aus Hamburg. Nehmt Eure Stadt. In Eilbek traf ich meine Tanten zwar verschreckt, aber Fahrräder und versucht bei einem Bauern unterzukommen.“ wohlauf in ihrer Wohnung an. – Aber nun gab es wieder Mein Vater musste als Brandwache in seiner Firma bleiben. Alarm. Polizei- und Wehrmachtautos fuhren mit Handsirenen Acht Kilometer von Elmshorn, in Hohenfelde, kamen wir bei herum. Wir gingen in einen Bunker am Eilbeker Weg. Es er- einem Bauern unter. In der Nacht kam ein schweres Gewitter. folgte der Mittagsangriff auf den Hamburger Hafen. Die Bäuerin weckte uns. Wir hatten Platz in der Scheune ge- Lore Bünger – Seniorenbüro Hamburg – Zeitzeugenbörse 1998 funden. Als wir nach draußen kamen, sahen wir am Himmel viele Flugzeuge. Wir meinten, dass sei der Angriff auf den Nor- den von Hamburg. Plötzlich lagen wir alle im Graben. Es war Zeitzeugin Gisela Hoch ein ohrenbetäubender Lärm und wir dachten, unsere letzte Stunde sei gekommen. Durch das Gewitter verfehlten die Bom- 1943, im vierten Kriegsjahr, begann der Sommer mit großer ber (aber) Hamburg und Elmshorn wurde somit sehr zerstört. Hitze. Keiner konnte ahnen, dass unser Hamburg bald einer Am nächsten Tag rief mein Vater an und sagte, wir könnten Katastrophe entgegen gehen würde. Es gab in den Jahren vor- zurückkommen, bei uns sei alles in Ordnung. her schon einige Luftangriffe, aber nicht in dieser Stärke. Das So kehrte der Alltag wieder ein und nach der Schule mussten Unternehmen Gomorrha war eine völlige Vernichtung unserer wir immer noch Einsätze machen. Jetzt sahen wir erst das Stadt. Mein Elternhaus war in Fuhlsbüttel, im Norden von Hamburg, fünf Minuten vom Flughafen entfernt. Der Flugplatz war mit graugrünen Matten getarnt und oben auf dem Dach war eine Flak-Stellung. Wenn die Flak schoss, wackelte bei uns alles. Wir verkrochen uns in den Luftschutzkeller. In der ersten Angriffsnacht kam ziemlich schnell nach dem Voralarm der große Alarm. Mein Vater stieg auf den Boden und kam dann zu uns in den Keller. Er sagte: „Es gibt einen Groß- angriff.“ Er hätte viele Flugzeuge am Himmel gesehen und Leuchtraketen über einigen Stadtteilen. Ich weiß nicht mehr, wie lange dieser erste Angriff gedauert hat, aber wir sahen einen großen Feuerschein am Himmel. Am nächsten Tag fiel die Schule aus. Wir bekamen von der Einsatzleitung Bescheid, uns in der Parteizentrale (gegenüber meinem Elternhaus) zu melden. Dort schmierten wir viele Brote, die dann mit Einsatzwagen in die betroffenen Stadtteile gebracht wurden, um die Erstversor- Die S-Bahngleise sind von der eingestürzten Straßenbrücke Wandsbeker gung zu sichern. Keiner glaubte, dass noch mehr solcher Chaussee bedeckt. Dahinter steht der ausgebrannte Bahnhof.

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ganze Ausmaß der Zerstörungen. Ich weinte viel in dieser Zeit und konnte einfach nicht glauben, dass Hamburg einmal wie- der eine schöne Stadt wird. Gisela Hoch, eine engagierte Tonndorferin, half mit ihrem Wissen dem Heimatmuseum Wandsbek beim Transkribieren handschrift- licher Erinnerungen.

Zeitzeuge Helmuth Fricke

1942 hat unsere Familie die Heimreise aus Bayern angetreten. Es hieß der Krieg sei ja demnächst gewonnen. Mit den Kriegsgeschehnissen waren wir durch die vielen Jahre und die Begleitumstände des Fliegeralarms vertraut geworden. Wir kannten die Sirenensignale von Voralarm bis zur Entwar- nung, wussten wann wir in den Luftschutzkeller gehen muss- Lastwagen transportierten obdachlose Hamburger aus der Trümmer- ten und was wir mit zu nehmen hatten. Ich war immer schnell wüste in die Randgebiete der Hansestadt. wach, war einer der Ersten im Keller, belegte ein oberes Dop- pelstockbett und las: Die Flusspiraten des Mississippi, Deut- Badeanstalt. In aufopferungsvoller Arbeit hat unsere Mutter, sche Sagen, Karl May oder was mir gerade in die Hände gefal- unterstützt von meinem großen Bruder, dieses Areal urbar len war. Während der Angriffe wussten wir genau, ob die Ein- gemacht, sprich zwei Spaten tief umgegraben. Dann begann schläge in der Nähe erfolgt waren oder ob andere Stadtteile an- das Ringen um das Saatgut und später kam die Sorge dazu, gegriffen worden sind. dass die Erbsen, Wurzeln, Kartoffeln usw. nicht gestohlen Am nächsten Morgen haben wir dann Bombensplitter gesam- wurden. melt, was unsere Mutter natürlich überhaupt nicht mochte. Das war auch die Zeit in der wir manches Mal gefrorene Steck- Überall in den Straßen waren die Hinweise ‘Feind hört mit!’, rübenscheiben zu essen bekamen oder Rote Beete als Marme- die die Bevölkerung auffor- lade auf dem Tisch stand. Steckrüben wurden stundenlang derte, sich mit allen Äuße- gekocht, bis der Brei immer weiter zusammenschrumpfte und rungen zurückzuhalten. In dann zu Sirup wurde. jedem Treppenhaus hing eine Im Juli 1943 starteten die Alliierten Streitkräfte (Amerikaner Liste mit den Bewohnerna- und Engländer) die Operation Gomorrha. Das tagelange Bom- men, damit sich niemand bardement verursachte ein Brandinferno und zerstörte Ham- einschmuggeln konnte bzw. burg. Wir kamen aus den Schutzräumen im Keller nicht mehr die Suchmannschaften im heraus. Unentwegt hörten wir Explosionen. Bei Einschlägen in Notfall wussten, wie viele der Nähe wackelten die Wände des Hauses und völlig ver- Personen das Haus bewohn- störte Ratten verließen ihre Löcher und irrten zwischen uns ten. Sobald es dämmerte herum. Der bei uns stehende Volksempfänger – ein Radio, das wur den akribisch alle Fenster damals jeder Haushalt hatte – sendete nicht mehr. Sonst er- verdunkelt, ja selbst die Fahr- tönte in regelmäßigen Abständen eine beruhigende Männer- radlampen waren bis auf ei- stimme, allgemein Papa Baldrian genannt, aus dem Empfän- nen Schlitz abgeklebt. ger, mit Berichten dass die Fliegerabwehrkanonen die Angrei- Auch die anderen Behinde- fer zurückgedrängt hätten und diese über die holländische rungen gehörten im Laufe der Zuidersee zurückflögen. Es waren 40.000 Tote zu beklagen Zeit zum Alltag. Lebensmittel und die gesamte Infrastruktur war zusammengebrochen. Es gab es nur auf Zuteilung. Die entsprechenden Marken musste gab weder Gas, Wasser noch Strom und es fuhren keine Busse man zum Einkaufen mitnehmen. Aber auch Kleidung und oder Bahnen. Heizmaterial waren entsprechend rationiert. Somit gehörte es Ich weiß nicht an welchen Tag sich unsere Mutter entschloss, zum Tageslauf, wenn es irgend ging, Holz zu beschaffen. In uns aus Hamburg fortzubringen. Sie packte nur das Notwen- der schlimmsten Zeit konnte nur ein Raum, nämlich die Küche digste ein. Jeder erhielt ein Paket zu tragen und so marschier- beheizt werden. Es war geboten diese Wärme gleichzeitig zum ten wir erst einmal nach Farmsen. Dort, hieß es, gäbe es Trans- Kochen zu nutzen. So stand auf dem Kochherd ein kleiner portmöglichkeiten, um aus dem Umfeld der Hansestadt weg- Ofen, im Grund war es nur eine Blechröhre, die die ganze Ar- zukommen. An der Ecke August-Krogmann-Straße und Neu- beit zu leisten hatte. Hexe hieß das Ding. Man konnte nur surenland wurden wir auf Lastwagen verfrachtet und zum U- einen Topf oder den Wasserkessel darauf stellen. Und da die Bahnhof gefahren. Von dort fuhr die U-Bahn nach Hexe nur ein kleines Ofenloch hatte und wenig Holz oder Ahrensburg. Dann aber mussten wir, um weiter zu kommen, Kohle aufnehmen konnte, musste im Prinzip immer eine Per- zu Fuß zum Bahnhof der Eisenbahn gehen, der an einer an- son daneben stehen und Brennmaterial nachschieben. Darü- deren Stelle des Ortes liegt. Ein grausamer Weg, wenn man ei- ber hinaus kam dann das Problem Wäschewaschen und – nige Nächte nicht geschlafen hat und Essen und Trinken trocknen. In den sehr kalten Wintern von 1945 bis 1947 waren fehlte. manche Dinge dann dramatisch. Die Wäsche wurde in dem Mir ist bis heute nicht klar, wie unsere Mutter auf dieser einzig beheizten Raum, der Küche, aufgehängt und war dann dramatischen Flucht immer wieder Kräfte in uns mobilisierte. morgens zu brettartigen Gebilden gefroren. An anderer Stelle Aber sie schaffte es und irgendwann saßen wir in einem Zug habe ich schon beschrieben, wie das Kochen der Wäsche in nach Pommern. Sie wollte unbedingt nach Stettin, wo unser den Zinktöpfen und das Schrubben auf einer Ruffel erfolgte. Vater als Soldat im Einsatz war. Eine lange Zeit stand der Zug An den Fenstern, damals gab es nur Einglasscheiben, bildeten abgedunkelt irgendwo auf den Gleisen, weil Tiefflieger alles sich Tag und Nacht Eisblumen und verhinderten die Aussicht. beschossen, was sie zu sehen bekamen. Ich hatte kein Zeitge- Wegen der schlechten Ernährungslage wurden immer neue fühl mehr. Quellen zur Beschaffung von Nahrungsmittel erschlossen. An Helmuth Fricke arbeitet ehrenamtlich für den Bürgerverein Wands- der Wandse wurden viele Wiesengrundstücke zu Kleingärten bek. Zusammen mit Georg-Wilhelm Röpke hat er 1986 das Blatt umfunktioniert. Wir hatten einen Bereich direkt am Weg zur Wandsbek informativ gegründet.

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Hinweis der Redaktion Zeitzeugin Inge Jens, geb. Puttfarken Ausführlich beschreibt die Litera- turwissenschaftlerin (Wit we des kürzlich verstorbenen Prof. Wal- ter Jens) in ihrer Biografie ‘Un- voll ständige Erinnerungen’, ihre Jugend in Marienthal und die Zerstörungen ihres Wohnumfel- des, die sie 1943 bei ihrer Rück- kehr aus Süddeutschland vor- Die hohle, ausgebrannte Fassade des Matthias-Claudius-Gymnasiums am Wandsbeker Marktplatz. fand. 2010 stellte die Autorin ihr Buch alarm, beim 1. dolles Schießen mit Prasselregen aufs in der Christuskirche vor. Dach. Nachm. 2 x Alarm. Terrorangriff von 0.45 bis Erschienen 2009 bei Rowohlt. 3.30 Uhr. Entsetzlich. 28.07. Morgens Elbes bei mir. Abreisegenehmigung besorgt. Hauptdreck weggemacht. Abends mit Struves mit Kinderwagen nach Barsbüttel, im Freien geschlafen. Zeitzeugin Anna Ilgen Im Laufe des Tages verschiedentlich Alarm. Nachts ei- ne halbe Stunde mit dollem Schießen von einer ganz Auszug aus dem Tagebuch dichten Flak. 19.07. Von 7.30 bis 7.45 Uhr Voralarm. 29.07. Morgens noch einiges gepackt. Alarm. Dann ab um 10 20.07. Letzter Tag im Amt. Uhr über Lübeck nach Lüneburg. Bei Meyers über 22.07. Kartenausgabe [für Lebensmittel u.a.]. Am Schluss Nacht. Paul dort. Um 24 bis 2 Uhr schwerer Angriff auf schrecklicher Wolkenbruch. Keine Bahn, da Riesen- Hamburg. überschwemmung. Alle Keller unter Wasser. In der 30.07. Morgens zum Bahnhof. Da der nächste Zug erst um Küche ein Riesenteich. 14.30 Uhr wieder zurück. Nachmittags Besorgungen. 23.07. Morgens im Keller gefeudelt und die Luftschutzsachen Flieger nachts zwar aufgestiegen, aber kein Alarm. trocken gelegt. 31.07. Morgens um 8 Uhr ab bis Uelzen. Dort ein wahres Hee- 24.07 (Sa.) Kirschen ausgesteint. Von 2.45 bis 3.30 Uhr Ter- reslager. Fort ab bei wahnsinnigem Gedränge um 14.30 rorangriff, ein Einschlag nach dem anderen. Am Uhr bis Hannover, um 20 Uhr in Bredenbeck. Schluss bei Scholas auf dem Balkon, da die Kirche Anna Ilgen (*1880) war Lehrerin am Oberlyzeum (Charlotte-Paul- bis oben brennt. In der Marienstraße zum Helfen. Bei sen-Gymnasium). Ihre Aufzeichnungen, die im Heimatmuseum Elbes geholfen, dann nach Hause, da es dauernd verwahrt werden, reichen zurück bis 1914. schießt. 25.07. Morgens auf der Suche nach einem Postamt. Vormittags Zeitzeugin Helga Richter 4 x Voralarm, dann Vollalarm. Bei Danczik im Keller, 3.30 Uhr nach Hause. Wieder Alarm mit dollem Schie- Bei aller Grausamkeit der Bombenangriffe auf Hamburg wurde ßen. Marmelade bei Suhls auf elektrischem Herd ge- bei Alarm in unserem Wohnblock das Zusammentreffen der kocht, da wir kein Gas. Dabei wieder Vollalarm. Um Bewohner im Luftschutzkeller zu einer Art gesellschaftlichen 0.30 Uhr Alarm ohne Schießen bis 1.15 Uhr. Treffens. Ich erinnere mich noch gut, dass einmal der über uns 26.07. Im Laufe des Vormittags 2 x Vollalarm, beim 2. Mal wohnende Posaunist der Staatsoper, der mit dem Orchester zu schießen. Um 13.10 Uhr Voralarm, im Laufe des Nach- einem Gastspiel in Norwegen gewesen war, Lachs von dort mittags noch 2 x. Nachts um 0.30 bis 1.30 Alarm mit mitgebracht hatte. Nach mehrmaligem Alarm in einer Nacht dollem Schießen. sagte seine Frau: „Also beim nächsten Alarm mache ich Lachs- 27.07. Im Laufe des Vormittags (im Amt geholfen) 2 x Vor- Schnittchen für alle!“ Und so geschah es. Eine grausame Szene nach einem Bombenangriff werde ich nie vergessen: Ich sah wie ein Ehepaar durch unsere Straße Bücher kam, einen Bollerwagen hinter sich herziehend. Auf ihm ihre zur Geschichte Thalia Quarree Wandsbek Markt · Tel. 68 94 65 90 tote Tochter. Wandsbeks bei E-Mail: [email protected] Helga Richter (geb. Schanz) erlebte die Angriffe auf Hamburg in Diese Chronik des zentralen Platzes Fuhlsbüttel. beschreibt mit vielen bildlichen Dar- stellungen die Wandlungen des Areals durch die Jahrhunderte. Sie stellt die Entwicklung vom Sandhügel bis zum Verkehrsknotenpunkt, vom östlichen Bereich bis zur markanten Spitze im Westen dar. Sie zeigt dem Leser ein Spek- trum städtischen Lebens zwischen Got teswohnungen und dem architek- tonisch wertvollen Schimmelmann- Mausoleum, zwischen Erholungsraum und den Jahrmärkten, zwischen Kir- che und Umsteigeanlage, zwischen lär- menden Aufmärschen und anspruchs- vollen Skulpturen-Ausstellungen. Fricke: Der Wandsbeker Markt, Hrg. Bezirksamt Wandsbek, An der Hauswand steht mit Kreide eine Nachricht an die Söhne ge- 136 S., 307 Bilder, 15,- Euro, schrieben: Hans und Karl Heinz bin in Lemsahl bei Poppenbüttel bei ISBN: 13: 978-3-00-020035-9 Bauer ... Mutter. Darunter vor dem Kellerfenster sind Betonbalken als Splitterschutz vor Fenstern zu sehen, die überall verteilt wurden.

16 Wandsbek informativ 7/2013 WI 07-13 21.06.2013 8:42 Uhr Seite 17 VISUALISIERUNG: WEST 8 URBAN DESIGN & LANDSCAPE ARCHITECTURE B.V. ARCHITECTURE & LANDSCAPE DESIGN 8 URBAN WEST VISUALISIERUNG:

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Wandsbeker Wirtschaft

schäft in der Wandsbeker Marktstraße 4 geschlossen und in Ein kleines Stückchen Wandsbek den großzügigeren Geschäftsräumen am Wandsbeker Markt mit einer deutlich größeren Fassungsauswahl fortgeführt. 75 Jahre Optiker Kelb Nach dem Tod von Heinz Kelb 1978 übernahm Rolf Kelb in tr – Angefangen hat alles, kurz nachdem die kreisfreie preußi- alleiniger Verantwortung das Unternehmen. sche Stadt Wandsbek durch das ‘Groß-Hamburg-Gesetz’ in Durch einen hingebungsvollen Kundenservice, einen sehr Hamburg eingegliedert wurde und die Wandsbeker Markt- hohen Qualitätsstandard, sowie ein gutes Händchen in der straße noch Hamburger Straße hieß. lm Jahr 1938, also vor Firmenführung haben Rolf Kelb und seine Frau Marie Luise 75 Jahren, übernahmen Heinz und Friedel Kelb das Optische die Firma Optiker Kelb geprägt und zu dem gemacht was sie Institut Leunfeldt. Sie eröffneten in der damaligen Kampstraße heute ist. So hat sich Optiker Kelb im Laufe der Zeit einen und Hamburger Straße die Geschäfte mit dem neuen Firmen- führenden Platz in der Branche erworben. namen Optiker Kelb und legten damit den Grundstein für Wer rastet der rostet meinte Rolf Kelb und plante 1988 ei- einen Familienbetrieb, der heute eines der angesehensten op- nen gründlichen Umbau des Geschäftes. Damit im gleichen tischen Betriebe in Norddeutschland ist. Optiker Kelb am Zuge das Einkaufszentrum Quarree gebaut werden konnte, Wandsbeker Markt. erklärte er sich bereit, einen Teil seines Grundstückes In den Bombennächten im Juli 1943 wurden beide Geschäfte abzugeben, um mit der sogenannten ‘Kelb-Passage’ einen vollständig zerstört. Leider sind sämtliche Erinnerungsfotos großzügigen Zugang von der Wandsbeker Marktstraße ins aus dieser Zeit dem Flammeninferno zum Opfer gefallen. Für Quarree zu ermöglichen. Jetzt wurde abgerissen und neu ge- ein Jahr wurde der Betrieb übergangsweise bei Karstadt baut. Damit die Kunden weiterhin in gewohnter Weise bedient werden konnten, zog die komplette Firma im April zur Über- brückung der Bauphase in das leerstehende Kaufhaus Horten ein. Innerhalb von vier Monaten entstand so das lichtdurch- flutete, großzügige, jetzt auf zwei Ebenen neu gestaltete Ge- schäft. Um den Wahlsprüchen „Der Kun de ist König“und „geht nicht gibt's nicht“ gerecht zu werden, arbeiten 30 hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter, darunter acht Meister und zwei Dipl.-Ing. für Augenoptik für den Kunden. Davon, dass diese Leitsätze nicht nur dahin gesagt sind, sondern wirklich gelebt werden, kann sich jeder vor Ort selbst überzeugen. Die Brille ist heute ein modisches, die Persönlichkeit unterstreichendes Accessoire. Durch die riesige Auswahl an Brillenfassungen bei Kelb ist es selbstverständlich, für jeden Gesichtstyp, aber auch wirklich für jeden das richtige Modell zu finden. 7000 Brillenfassungen, Sonnenbrillen namhafter Designer und über 600 Sportbrillen, sowie 3000 Einstärkengläser am Lager ermöglichen die Anpassung und Fertigstellung der Brille in- nerhalb einer Stunde. Die Herstellung erfolgt in der auf dem Das Geschäft 1952/53. Damals gab es in der Wandsbeker Marktstraße neuesten technischen Standard eingerichteten eigenen Werk- noch viele Baulücken. statt im Obergeschoß. Ebenso können die Mitarbeiter in der Werkstatt in sehr kurzer Zeit eine defekte Brille instand set- untergebracht. Während einer Verwundung von Heinz Kelb zen. Optiker Kelb ist für seine Soforthilfen und seinen guten musste Friedel Kelb eine Zeit lang das Geschäft allein führen. Service über Wandsbek hinaus bekannt. Aber nicht nur bei Dann begann der Wiederaufbau. Mit Fleiß, Zähigkeit und viel der Auswahl und Fertigung einer Brille ist es schwierig, etwas Hingabe eröffneten Heinz und Friedel Kelb das erste Geschäft Vergleichbares zu finden. Auch bei der Anpassung von Kon- wieder in der Wandsbeker Marktstraße 4. Im Herbst 1952 taktlinsen und vergrößernden Sehhilfen hat Optiker Kelb eine wurde dann das zweite Geschäft am Wandsbeker Markt eröff- führende Position in Norddeutschland. So stehen dem interes- net. 1960 trat ihr Neffe, der Augenoptikermeister Rolf Kelb, sierten Kontaktlinsenkunden fünf Spezialisten bei der Anpas- in das Unternehmen ein. sung zur Seite. Auch für die Kunden mit einem sehr schlech- Um die Kunden intensiver beraten zu können und sich auf ten Sehvermögen, bei denen die Brille nicht mehr ausreicht, das wesentliche zu konzentrieren, wurde 1962 das kleine Ge- erproben ausgebildete Low-Vision-Berater alle erdenklichen

Das ‘fußballverrückte’ Optiker-Kelb-Team während der Fußballweltmeisterschaft 2010. Fotos: Optiker Kelb

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Dipl.-Kfm Otto-A.Peters Steuerberater

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Informieren Sie sich im Internet über mein Angebot, oder schauen Sie einfach ’mal vorbei! Die Belegschaft nach dem Umbau. Damals trug man noch weiße Kittel.

Hilfsmittel die zur Verfügung stehen, um die Lebensqualität wieder erheblich zu verbessern. Dass die Firma Kelb auf die Ausbildung eines guten Berufsnachwuchses großen Wert legt, ist selbstverständlich. Trotz seiner 80 Jahre leben Rolf Kelb und seine Frau Marie Luise ihren Mitarbeitern fachlich und menschlich vor, was sie von ihnen erwarten, nämlich völlige Hingabe dem Kunden gegenüber. Mit ihrer Tochter Birgit Kelb, einer diplomierten Augenoptikerin, ist nun schon die dritte Generation im Fami- lienunternehmen tätig und führt die- se Tradition fort. Neben lhrer Fa - milie mit drei Kin- dern schafft sie es, ihren Eltern ent- schlossen zur Sei - te zu stehen. Wenn man Rolf Kelb fragt, warum er noch mit 80 Jahren in die Fir- ma kommt und tatkräftig mitar- beitet, antwortet er: „Manchmal denke ich schon ans Aufhören, aber wenn ich dann im Geschäft, unter all unseren tüchtigen Marie-Luise und Rolf Kelb. Mitarbei tern bin, ist das schnell wieder vergessen. Außerdem habe ich es ver- säumt mir ein Hobby zuzulegen, die Firma ist mein Lebens- inhalt. Zu unserem 30-köpfigen Team haben wir ein sehr gutes Verhältnis und fühlen uns alle wie in einer Großfamilie.“ So freuen sich Rolf Kelb und seine Frau Marie Luise, der wirk - liche Mittelpunkt im Familienunternehmen Optiker Kelb, auch noch lange Zeit den liebevollen Kontakt zu ihren Kunden halten zu können. …und was machst Du nach der Schule? Der Musikzug des TSV Wandsbek-Jenfeld ´81 sucht wieder neue MusikerInnen (gerne auch ehem. Spielleute). Weitere Informationen auf unserer Homepage unter www.musikzug-wj81.de oder anrufen: 040/60 90 36 17 (Klaus Seidel, musikal. Leiter)

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Rentenversicherung Nord, die Gesetzlichen Unfallversicherun- Schnellstes Internet gen (DGUV) und die Bundesagentur für Arbeit (Regional - in der Gartenstadtsiedlung direktion Nord). Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) ist zwar Eigentümerin, nicht aber Trägerin von den Reha-Maß- nahmen und deshalb auch nicht für die Belegung verantwort- lich. Aufgrund des Belegungsrückganges wurde bereits im August 2012 im Aufsichtsrat des BFW ein Sanierungskonzept be- schlossen, das auch erhebliche Beiträge der FHH vorsah. Das Konzept beinhaltete erstens den Verkauf von Grundstücken, zweitens einen Personalabbau, drittens eine Stabilisierung der Belegungszahlen und viertens einen Schuldenschnitt. Für einen Schuldenschnitt notwendig war die Zustimmung sämtlicher Gläubiger – zu denen auch alle Kostenträger gehö- ren. Während die Veräußerung der nicht mehr betriebsnot- wendigen Grundstücke nahezu ausverhandelt, der Personal- abbau eingeleitet und die Belegung durch die Kostenträger zumindest stabilisiert werden konnte, fand der Schulden- schnitt trotz anders lautender Ankündigung aller Beteiligten Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff, die Vorstandsvorsitzende der im Januar 2013 letztlich nicht die Zustimmung aller Mitglieder Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt-Wandsbek eG (WGW), Chris- der DGUV. tine Stehr, und willy.tel-Geschäftsführer Bernd Thielk haben am 11. Juni den Spatenstich für die Verlegung eines Glasfaserkabels in der Um sich nicht dem Vorwurf der Insolvenzverschleppung aus- Gartenstadtsiedlung, deren Häuser zwischen 1910 und 1939 erbaut zusetzen, war der Geschäftsführer des BFW, Jens Mohr, des- wurden, gesetzt. Dafür wird willy.tel 4.500 Meter Glasfaserkabel verle- halb gezwungen, beim Insolvenzgericht die Insolvenz anzu- gen. Alle Häuser erhalten den Glasfaseranschluss, bis November sollen melden. bereits 173 von insgesamt 550 Haushalten angeschlossen sein. Das operative Geschäft des BFW ist voraussichtlich von dem Insolvenzverfahren nicht betroffen. Die Teilnehmer des BFW Berufsförderungswerk Hamburg ist insolvent sollen weiter rehabilitiert und integriert werden. Es werden auch weiterhin Teilnehmer aufgenommen; das Sommersemes- tr – Das Berufsförderungswerk (BFW) in Farmsen hat am ter 2013 soll planmäßig starten. 23. Mai Insolvenz angemeldet. Monate lang verhandelte die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) mit den Kostenträgern und Darlehensgebern des Berufsförde- rungswerkes. Die Gesamtschulden des BFW belaufen sich auf Senatorin Blankau beim Forum 16 bis 20 Millionen Euro. Nicht ausgeschlossen ist aber, dass mp – Stadtentwicklung und Umwelt war das Thema bei der das BFW im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens in ver- letzten Forum-Veranstaltung vor der Sommerpause. Schwer- kleinerter Form weiterbestehen kann. punkt war dabei das Bündnis für das Wohnen – ein Erfolgs- Schon seit einigen Jahren ging es dem BFW wirtschaftlich modell. Es wurde deutlich, dass das Setzen auf Kommuni- nicht gut, da die Nutzer (=Kostenträger) des BFW für einen kation unter Einbeziehung aller mit dem Thema maßgeblich starken Rückgang der Belegungen sorgten. Die Kostenträger Beteiligten in diesem Bereich erst ermöglicht hat, dass das sind: Die Deutsche Rentenversicherung Bund, die Deutsche gesetzte Ziel von 6.000 Baugenehmigungen im Jahr noch erheblich übertroffen werden konnte. Jutta Blankau über- zeugte auch in der angeregten Diskussion, in der es auch um Bürgerverein Wandsbek von 1848 die Fortführung des Umweltschutzgedankens in der Hambur- Sie mit dem Bürgerverein im Internet ger Politik ging. Sie machte deutlich, dass Ökonomie und Ökologie kein Widerspruch sind, sondern dass Hamburg nicht Werben Sie auf unserer Homepage nur eine wachsende Stadt ist, sondern auch eine grüne (und blaue) Stadt bleibt. www.buergerverein-wandsbek.de Im August hat sich weiterer prominenter Besuch angekündigt: Dann wird die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD Ansprechpartner: Thorsten Richter Aydan Özoguz mit den Mitgliedern des Wandsbeker Forums Tel.: 50 79 68 10 · E-Mail: [email protected] diskutieren.

Jenfelder Au: Lettow-Vorbeck-Kaserne wird grünes Modellquartier Ausstellung „Stadtquartier Jenfelder Au“ bis 27.10.2013, So 14–18 Uhr, Zugang über ehem. Kasernentor Wilsonstraße, Eintritt frei Führungen: 25.08. und 22.09., jeweils 15.30 Uhr, Treffpunkt Kasernentor Wilsonstraße

Mehr Informationen: www.iba-hamburg.de/jenfelder-au © West8 Urban Design & Landscape Architecture, Rotterdam

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Wandsbek personell

Medaille für treue Arbeit Glückwünsche zum Geburtstag im Dienste des Volkes Heimatforscher Helmuth Fricke Axel Rutz vom THW wurde geehrt Mit Helmuth Fricke fei- Axel Rutz, ehemaliger Orts- ert ein außerordentlich en- beauftragter für den Ortsver- gagierter Wandsbeker die band Hamburg-Wandsbek Vollendung seines 80. Le- des Technischen Hilfswerks bensjahres. Sein Wirken ist (THW), erhielt am 22. Mai für unseren Bezirk und im Rathaus aus den Händen alle Wandsbekerinnen und des Ersten Bürgermeisters Wandsbeker von großem Olaf Scholz die Medaille für Wert. Helmuth Fricke trägt Treue Arbeit im Dienste des mit seiner Arbeit als Hei- Volkes. Mit der 1926 vom matforscher und Autor Senat gestifteten Auszeich- ganz entscheidend zum nung werden Persönlichkei- Geschichtsbewusstsein in ten geehrt, die sich durch Wandsbek bei. Mit seinen ehrenamtliche Tätigkeit oder zuverlässig recherchier- durch hervorragende Ar- ten, anschaulich gestalte- Helmuth Fricke beiten um das Gemeinwohl der Freien und Hansestadt ten und kurzweiligen Ver- Hamburg verdient gemacht öffentlichungen erreicht Helmuth Fricke viele Menschen. Axel Rutz mit der ihm verliehenen haben. Und auch mit seinem Engagement in verschiedenen Medaille für Treue Arbeit im Diens - Wandsbeker Vereinigungen leistet er einen wichtigen Bei- te des Volkes. Foto: S.Ebert Axel Rutz war ab dem ersten Tag eine wichtige Stütze der trag für unser Gemeinwesen. Wandsbeker Katastrophenschützer. Sowohl als Kraftfahrer im Lieber Herr Fricke, zu diesem besonderen Geburtstag damaligen Verbrauchgütertrupp und als Zugführer sowie Lei- gratuliere ich Ihnen sehr herzlich und danke Ihnen zu- ter der Technischen Einsatzleitung und Deichverteidigung be- gleich für Ihren jahrzehntelangen Einsatz für Wandsbek! wies er sich viele Jahre in verantwortungsvollen Aufgaben. Im Sommer 2000 übernahm er das Amt des Ortsbeauftragten für Ihr Thomas Ritzenhoff Wandsbek und gestaltete über 10 Jahre die Entwicklung des Ortsverbandes maßgeblich. Bis heute prägt eine konstant hohe Leistungsbereitschaft sein In unserer Zeitschrift Wandsbek informativ haben wir außerordentliches Wirken im THW. Eine Medaille kann das nie genug Platz, um alle vorliegenden Artikel veröffent - nur unterstreichen und symbolisieren, denn ihre Inschrift lichen zu können. Daher fassen wir uns auch an dieser lautet: ‘Das Gemeinwohl ist das höchste Gesetz’. Stelle gewohnt kurz: Sebastian Ebert Wir wünschen dem Kerngebiet Wandsbek, dass der 14 Guttempler wurden ebenfalls ausgezeichnet Heimatforscher Helmuth Fricke, Gründungsvater dieser Zeitschrift, auch in seinem neuen Lebensjahrzehnt die Lust und Kraft findet, weiterhin Interessantes aus der Vergangenheit an das Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Dafür benötigen Sie, lieber Herr Fricke, vor allen Dingen Gesundheit, die wir Ihnen hiermit herzlichst wünschen! Bürgerverein, Redaktion, Grafik und Verlag

Restaurant

www.zum-eichtalpark.de Die Adresse für Wild, Fisch und Deutsche Küche mit Bier-/Kaffeegarten im idyllischen Eichtalpark 14 Guttempler erhielten für ihr ehrenamtliches Engagement in der Räumlichkeiten für Festlichkeiten Suchtkrankenhilfe gleichfalls die Medaille, neun von ihnen persönlich jeder Art bis 60 Personen aus den Händen des Ersten Bürgermeister Olaf Scholz, v.l.: Irene Schmidt (Berne), Manfred Behrend (), Rosi Baumann (Eilbek), Thomas Schwarz (Dulsberg), Dorothea Winter (St.Georg), Michael Frische Pfifferlinge Dehlsen-Sell (Wandsbek), Oskar Maselkowski (Eppendorf), Heike in versch. Variationen Gerber (Altona) und Wolfgang Lütjens (Volksdorf). In Abwesenheit: Ingrid Fitzgerald (Langenhorn), Karin Hoh (St.Georg), Durchgehend warme Küche von 1.00 bis 21.30 Uhr · Montag Ruhetag Adolf Mantei (Harburg), Elke Meßinger (St.Georg), und Christel Zmuda Ahrensburger Straße 14a · 22041 Hamburg-Wandsbek (Altona). Tel. 040/656 09 13 · HVV-Bus 9 oder 262 bis Eichtalstraße

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WandsbekerWandsbeker Veranstaltungen Journal

Christuskirche, Wandsbek Markt, Tel. 652 20 00 Volkshochschule Hamburg-Ost, Berner Heerweg 183, Fr 12.7., 19.30 Uhr: 99.Wandsbeker Abendmusik. Sonaten für Cello Tel. 428 853-0, www.vhs-hamburg.de und Klavier. Werke von Beethoven, Franck, Wagner und Debussy. 1. bis 5.7.: Flamenco für Kinder ab 10 Jahren. Felix Stockmar, Violoncello. Gerd Jordan, Klavier. Willkommen sind auch erwachsene Teilnehme- Ev.-Luth. Emmausgemeinde Hinschenfelde, Walddörferstr. 369 rinnen. Tel. 66 55 42, www.emmaus.hinschenfelde.de 12. bis 19.7.: Modesign-Kurs für Mädchen ab Sa 6.+28.7. wird gewandert. Näheres b. Anne Machau, Tel 654 78 12. 13 Jahren. Ab 22.7. geht es dann mehr um das Experimentieren mit Nähmaschine, Nadel und St.-Stephan-Kirche, Stephanstr. 117, Tel. 6969 12 83 Faden. Sommerpredigtreihe der vier Regionalgemeinden, jew. 10 Uhr. Orgel: 8. bis 12.7: EDV/Computer-Sommer- Frank Vollers. schule. So 7.7.: Gast in der Fremde (K. Davis). J.C.F. Fischer: Ciacona G-Dur. Botanischer Sondergarten, J.S. Bach: Praeludium C-Dur VHS Kinder Duo BWV 547. Walddörferstr. 273, Tel. 693 97 34 Ottmar Frank So 14.7.: Fremd in der Heimat www.botanischer-sondergarten.hamburg.de Concordia-Gastronomie (Born). J.C.F. Fischer: Ciacona Mi 10., Do 18. u. Mi 24.7., 11 Uhr: Baum-Memory - Gartenwissen für + Partyservice F-Dur. J.S. Bach: Wir gläuben Kinder (6 bis 12 Jahre). Spielerisch verschiedene Baumarten erkennen und unterscheiden lernen. Anmeldung erforderlich. Räumlichkeiten all an einen Gott BWV 680. für bis zu So 21.7.: Auf der (Lebens-) Öffentliches Café in Pflegen &Wohnen, Am Husarendenkmal 16, 250 Personen Reise (C. Conradi). J.C.F. Fi- Tel. 668 70 852 + Biergarten scher: Passacaglia d-Moll. J.S. Sa 6.7., ab 12 Uhr: Grillfest. JETZT ist Bach: In dir ist Freude BWV 615. Traditionshaus Lackemann, Litzowstieg 8, Tel. 69 455 193, Wandsewanderweg-Konzerte www.traditionshaus-lackemann.de SAISON für So 14.7., 17 Uhr: St. Gertrud Mi 31.7., 15–18 Uhr: Tanztee. Eintritt inkl. Kaffee satt und ein Stück NEUEN MATJES Kirche Immenhof - Von Barock Kuchen 9,90 Euro (Reservierung erforderlich). bis Moderne. Bezirksamt, Schloßstraße 60, Ausstellungsfläche 2. Stock www.concordia-gastronomie.de So 4.8., 17 Uhr: Kirche St. Ger- 8. bis 26.7., Mo bis Do 8.30–16 Uhr, Fr bis 14 Uhr: Ausstellung ‘Pfle- Osterkamp 59 · 22043 Hamburg trud, Immenhof - Orgelkonzert gefamilien sind vielfältig’ - Wanderausstellung von Freunde der Kin- Tel. 0 40 / 6 56 34 29 mit Werken von Bach und iri- Mobil 0171/7562102 der e.V. Die Wanderausstellung weist auf die wertvolle und manchmal schen Komponisten. Orgel: Ge- schwierige Arbeit von Pflegeeltern hin und räumt mit gängigen Kli- Öffnungszeiten Restaurant und Gaststube: rard Gillen, Dublin. Mo – Fr · ab 16 Uhr · Küche bis 21.30 Uhr schees und Vorurteilen um Pflegekinder und Pflegefamilien auf. Sa + So · ab 11 Uhr · Küche bis 20.00 Uhr Bücherhalle Farmsen, Rahlstedter Weg 10, Tel. 643 20 83 Bis 26.8., Di u. Do 11–19, Mi u. Fr 11–18, Sa 10–14 Uhr: Ausstellung ‘Wasser’. Siebdrucke des Wahlpflichtkurses Kunst der 10. Klassen der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf.

Die DAK informiert EIN PRODUKT DER ATELIER REINARTZ GMBH Organspende: Ja oder Nein? Sie sind Autor und möchten ein Buch veröf- fentlichen - erst einmal in kleiner Auflage, als Versicherte der DAK-Gesundheit erhalten derzeit Post von Taschenbuch. Sie sind stolze Eltern und ihrer Kasse. Mit dem Anschreiben soll die Organspende- möchten einer Dissertation den richtigen bereitschaft im Land erhöht werden, indem sich möglichst Rahmen geben. Ihr Verein, Ihr Unternehmen viele Menschen bewusst für oder gegen einen Organspen- hat ein besonderes Jubiläum, da lohnt sich ein Rückblick in Buchform. ATELIER REINART Z deausweis entscheiden. Das alles - und noch vieles mehr - ist möglich: Consulting · Grafik -Design· Realisation Eine Organspende rettet Leben. Deshalb bittet die DAK- Vom Text über die Gestaltung bis zum Druck, Schatzmeisterstr. 26 · 22043 Hamburg-Marienthal Gesundheit Ihre Versicherten und alle Wandsbeker, sich von einem Exemplar bis zur Großauflage, Telefon (040) 44 88 22 · Fax (040) 44 57 57 geben wir Ihrem Inhalt den richtigen Rahmen. [email protected] · www.ab-ein-buch.de etwas Zeit zu nehmen, um sich mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen. „Wussten Sie beispielsweise, dass es wahrscheinlicher ist, selbst einmal ein Spenderorgan zu benötigen, als Organspender zu werden?“ Etwa 12.000 Menschen warten derzeit allein in Deutsch- land – oft seit mehreren Jahren – auf ein passendes Spenderorgan. „Um ihnen zu helfen, ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen zu einer Organspende bereit erklären“, sagte DAK-Chefin Gabriele Eißner. PERSÖNLICH·VERTRAULICH·INDIVIDUELL Die DAK-Gesundheit informiert in ihrem Servicezentrum Wandsbek und im Internet unter www.dak.de/organspende »Ich, André Spitze, berate und unterstütze Sie beim Verkauf ausführlich über das Thema Organspende. Darüber hinaus Ihrer Immobilie – engagiert, erfahren und professionell, damit bietet die Deutsche Stiftung Organtransplan tation (DSO) Sie den Kopf für andere Dinge frei haben.« in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) ein kostenloses Infotelefon an. Unter Rauchstraße 50 · 22043 Hamburg-Marienthal der Rufnummer 0800 90 40 400 beantworten Experten Telefon (040) 670 60 01 · Fax (040) 670 38 93 · Mobil 0178-501 50 89 montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr ganz persönliche [email protected] · www.spitze-immobilien.de Fragen zum Thema Organspende und Organspende- Mitglied im Immobilienverband Deutschland ausweis.

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Bürgerverein Wandsbek von 1848 e.V. zusammen mit Heimatring Tonndorf von 1964 und Eilbeker Bürgerverein von 1875 Geschäftsstelle: Böhmestraße 20 • 22041 Hamburg • Telefon 68 47 86 • Fax 68 91 32 68 • geöffnet Di. 16 bis 18 Uhr Jahresbeiträge: Einzelmitglieder 48,- Euro • Ehepaare 60,- Euro • Firmen / Vereine 60,- Euro Konten: Haspa 1261 115 008 (BLZ 200 505 50) und Hamburger Volksbank 50 188 704 (BLZ 201 900 03) Internet: www.buergerverein-wandsbek.de • E-Mail: [email protected] Heimatmuseum u. Archiv Wandsbek • Böhmestr. 20 • 22041 Hamburg • E-Mail: [email protected] geöffnet Di. 16 bis 18 Uhr sowie an jedem 1. So. im Monat 11 bis 13 Uhr

1. Vorsitzende 2. Vorsitzender Leiterin der Geschäftsstelle Schriftführerin Schatzmeister Veranstaltungsleiterin Ingrid Voss Dr. Wolfgang Paul Dagmar Beckmann Renate Kühn Bernd Schumacher Rotraut Lohmann Tel. 652 96 90 Tel. 652 40 81 Tel. 279 37 70 Tel. 643 52 60 Tel. 672 74 66 Tel. 656 11 24 Seit 30 Jahren und länger – Spiel, Spaß und Geselligkeit in Interessengruppen!

Bereich Gruppe/Thema Termine im Juli Uhrzeit Treffpunkt Leitung Telefon

Gesprächskreis Helmuth Fricke 66 59 90 Sommerpause 1. Donnerstag im Monat 10.00 Böhmestraße 20 Damals in Wandsbek Horst Willborn 604 75 17

Bridge Gruppe 1 mittwochs 10.00 Böhmestraße 20 Gerda Graetsch 695 51 56 Gruppe 2 montags 14-tägig 13.30 Böhmestraße 20 Gerda Graetsch 695 51 56

Sonntags-Canasta sonntags 13.30 Böhmestraße 20 Susanne Schütte 643 12 91

Englisch Gruppe 1 (Anfänger) montags 18.00 Böhmestraße 20 Dana Rittich 28 78 71 79 Gruppe 2 (Mittelstufe) montags 16.30 Böhmestraße 20 Dana Rittich od. 0176 35 99 19 71 Gruppe 3 (Fortgeschritt.) montags 19.00 Böhmestraße 20 Sigrid Yeowell 668 39 17

Französisch Fortgeschrittene 1 montags 18.00 Böhmestraße 20 Johannes Röhrs 29 70 00 Fortgeschrittene 2 mittwochs 18.00 Böhmestraße 20 Johannes Röhrs 29 70 00 Fortgeschrittene 2 donnerstags 18.00 Böhmestraße 20 Anna Klöhn 63 70 21 53

Handarbeit Die Anfänger Dienstag 2. + 16. 19.00 Böhmestraße 20 Dagmar Beckmann 279 37 70

Spiele-Nachmittag Freitag 26. 15.00 Böhmestraße 20 Ilse Abraham 29 32 51

Kunsthandwerk Schmuckkursus Dienstag 9. + 23. 18.30 Böhmestraße 20 Rotraut Lohmann 656 11 24

Philosophische Runde Sonnabend 6. 10.00 Böhmestraße 20 Jürgen Rixe 439 87 55

Skat Gruppe 1 dienstags 14.00 Böhmestraße 20 Jutta Schreyer 693 89 04 Gruppe 2 (Damengruppe) Donnerstag 11. 14.00 Böhmestraße 20 Ingeborg Stemmann 668 13 30 Abendgruppe mittwochs 19.00 Vhs. Concordia Werner Kiehn 69 46 16 61

Mitspieler für die Skatgruppen (Damen und gemischte Gruppen) und die Canasta-Gruppe gesucht!

Der Bürgerverein informiert Herzliche Glückwünsche den Jubilaren Werner Plath 3.7. • Inge Hartz 4.7. • Gisela Möller 12.7. Aktuell Mo 1.7.: Spaziergang durch Hamburgs Geschichte Wir beginnen am Bischofsturm, dann Rundgang am Domplatz usw. Treffen: U-Bahn Wandsbek Markt unter der Kuppel (Käseglocke) um Heimatring Wandsbek e.V. gegr. 1955 15.30 Uhr. Eintritt pro Person 3 Euro. Fahrkarte gesondert. Anmel- dung bis 25.6. bei Ursula Isecke, Tel 696 80 – 04 03 oder bei Dagmar 1. Vorsitzender: Ralf Jans c/o Hamburger Volksbank, Beckmann, Tel. 279 37 70. Quarree 8–10, 22041 Hamburg Fr 19.7.: Spaziergang entlang der Elbe. Wir starten in und spazieren durch das Treppenviertel an die Elbe. Mittags individuelle Einkehr im Restaurant Ahrberg. Danach Ausführung sämtlicher Elektroarbeiten weiter Richtung Teufelsbrück. Treffen: U-Bahnhof Wandsbek Markt, bei den Fahrtkartenautomaten um 11 Uhr. Kosten für Nichtmitglieder 2 Euro (werden vor Abfahrt eingesammelt). Anmeldungen bis 15.7. JÜRGEN REBEHN bei Susann Schulz, Tel. 643 09 49 (abends) oder Rotraut Lohmann, ELEKTROANLAGEN Tel. 656 11 24. GMBH Vorschau Mühlenstieg 9 • 22041 Hamburg Öffnungszeiten des Schimmelmann Mausoleums So. 21.7. und 18.8. von 11–13 Uhr. Fax: 040-713 9 05-22 • Tel.713 55 55 Anschließend ab 14.30 Uhr historischer Spaziergang durch Wands- bek. Mindestteilnehmer 5 Personen. Anmeldungen bei Ursula Isecke, Internet: www.elektro-rebehn.de Tel. 696 800 403. E-Mail: [email protected]

Wandsbek informativ 7/2013 23 WI 07-13 21.06.2013 8:43 Uhr Seite 24

Leserbrief Zum nebenstehenden Leserbrief Zur Planung des neuen Claudius-Denkmals Dieser Beitrag wurde im Gesprächskreis Damals in Wands- Vor einigen Monaten gab es in Wandsbek Informativ einen bek vorgetragen und diskutiert. Gibt es nicht genügend eh- Artikel mit Abbildung über das Projekt eines neuen Mat- rende Erinnerungen an den Dichter in Wandsbek, hieß eine thias-Claudius-Denkmales. Beschrieben und dargestellt Frage. Von der erhaltenen Grabstelle abgesehen lautete die war eine 6 m breite und 2,60 m Bronzearbeit. Auf dem Foto Antwort, von bildlichen Darstellungen begleitet, es gibt: war gerade eben schwach zu erkennen, dass links oben ein • 1 Gedenkstein im Gehölz, paar Sterne und der Mond, der nur etwa ¼ zu sehen ist, • 1 Skulptur auf dem Marktplatz, und dass rechts unten eine nach oben blickende Person, • 1 Relief am Matthias-Claudius-Gymnasium, wohl Matthias Claudius, steht. Diese Darstellung ist gewiss • 2 Claudius-Medaillen (1890 und 1990), so etwas, wie eine Zusammenfassung des ersten Teils der • 3 Straßennamen (Claudius, Rebecca, Asmus), ersten Strophe und des ersten Teils der dritten Strophe des • 4 Hinweistafeln (Wohnhaus, Schwiegereltern, Voss, Claudius’schen Abendliedes. Auf welche Weise diese bild- Redaktionshaus), nerischen Darstellungen herausgearbeitet werden sollen, • 2 Briefmarken war nicht genau zu erkennen, wahrscheinlich als Flachre- und folgende Benennungen: lief schon beim Guss. • Matthias-Claudius-Gymnasium, Eine rein technische Frage ist es für mich, wie lange so ein • Matthias-Claudius-Heim, an einer Hauptverkehrsader stehendes Flachrelief nach • Johannis-Loge Matthias-Claudius Wandsbeck und Einsetzen von Verschmutzung, Patinaisierung und eventu- • Der Wandsbecker Bothe. ell noch anderer Korrosionsmöglichkeiten erkennbar bleibt. • Das Wandsbeker Wappen mit dem Taschen-Emblem Zur Thematik des Bildes: Das Bild entspricht der gängigen von Claudius wurde auch herangezogen. Es wird Vorstellung vom Abendlied als Stimmungsbeschreibung, inzwischen auf vielfältige Weise eingesetzt. welche sich auch dadurch festgesetzt hat, dass in vielen So waren die Mitglieder des Gesprächskreises einhellig der Liederbüchern nur die drei oder vier Strophen abgedruckt Meinung, dass ein weiteres Ehrenmal für Claudius nicht er- sind, die zwar diese Stimmung zum Ausdruck bringen, forderlich sei und begründeten dies weiter damit: aber die theologische Kernaussage des Abendliedes igno- • die Kosten seien mit 100.000,- Euro unverantwortlich rieren. (Ein ähnlicher Kritikansatz kam auch schon in dem hoch, Wandsbek Informativ-Artikel vor.) • die geplante Größe 6x2,60 Meter sei überdimensioniert, Anmerkung: In meinem Text Matthias Claudius, ein Naiver • das vorgesehene Mondmotiv wird Claudius nicht ge- oder gar ein Naivling? habe ich den Wandsbecker Bothen recht, an mehreren Stellen entsprechende kritische Äußerungen • die Sauberhaltung und der Schutz des Denkmals sei machen lassen. (Vgl. S. 3,1.3., vgl. Sn. 7f. bzw. auch Sn. kaum zu gewährleisten. 24f.) Natürlich ist es schwer, Aussagen wie ‘Wir stolzen Menschenkinder’, ‘Gott, lass dein Heil uns schauen’ und ‘wie Kinder fromm und fröhlich sein’ usw. bildlich oder ge- genständlich darzustellen. Dennoch muss die Frage erlaubt sein, ob wieder einmal nur das Abendstimmungsklischee bedient werden soll? Zum Denkmal als ganzes: Es geht ja nicht nur um das Abendlied, sondern auch darum, dass das Denkmal den Dichter und Menschen Matthias Claudius treffend würdigen soll. Und da liegt der Entwurf m.E. voll daneben. Ein solcher Wuchtprotz von Denkmal entspricht in keiner Weise dem Wesen und Werk unseres Wandsbeker Boten. Zumindest müsste es wesent- lich kleiner sein, vielleicht auch statt aus Bronze aus einem hellen Stein. Auch die Möglichkeit einer Kombination aus einem hellen Steinsockel und dem darauf befindlichen klei- neren Bronzewerk sollte in die Überlegung einbezogen werden. Zumindest würde diese Lösung dann auch ver- hindern, dass Matthias Claudius dauernd von Gassi ge- führten Hunden bepinkelt wird. Joachim Neppert

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24 Wandsbek informativ 7/2013