Wir wünschen allen unseren HAVANNA Lesern ein DEZEMBER 2005 gesundes, Jahrgang 40 Nummer 12 erfolgreiches Euro 1.50; und glückliches Preis in Kuba: neues Jahr 1.00 CUC Wechsel in Bolivien • Evo Morales mit “historischer Mehrheit” zum Präsidenten gewählt

• Nationalisierungen der Erdgasvorkommen angekündigt

• Hoffnungen und Erwartungen im Inland, Druck aus dem Ausland

SEITE 15

Die Gemeinschaft der FILMFESTIVAL HAVANNA karibischen Staaten Die vergessenen Katastrophenopfer ■ ■ N e u e kubanische (CARICOM) fordert die • Kubanische Ärzte helfen in Pakistan SEITE 9 Produktionen und Auslieferung Posada Carriles an Venezuela München tanzt begeistert nach 'der Faschismus im • Erklärung gegen den Terrorismus beschlossen den Rhythmen von VIVA ! deutschen Film SEITEN 5 UND 6 SEITE 16 SEITE 10 2 GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 GESELLSCHAFT

40 MILLIONEN MENSCHEN LEIDEN AN AIDS Qiq m h q INTERNACIONAL Es ist Zeit, die Versprechungen zu erfüllen

Avenida General Suárez y Territorial. • UN-Generalsekretär Plaza de la Revolución Jose Marti, Kofi Annan drang Apartado Postal 6260, La Habana 6, darauf, “viel mehr zu Cuba. C.P. 10699 tun”, wenn die Tel:881 -6265 / 881 -7443 Krankheit gestoppt Zentrale: 881-3333 App. 23 und 381 werden soll

E-MAIL: LILLIAM RIERA información @granmai.cip.cu - Granma Internacional

GENERALDIREKTOR • KOFI Annan, der Generalsekre­ Lázaro Barredo Medina tär der Vereinten Nationen, mein­ te, “es ist Zeit, die Versprechun­ CHEFREDAKTEUR Gabriel Molina Franchossi gen zu erfüllen”. Im Zusammenhang mit der Bekämp­ STELLVERTRETER Miguel Cornelias Dopico fung von AIDS gab er zu, daß “wir Gustavo Becerra Estorino sehr, sehr viel mehr tun müssen” als bisher, wenn die Krankheit bis INFORMATIONSCHEFIN Lisanka González Suárez 2015 gestoppt werden soll und wir beginnen wollen, die Verbreitung LEITER DER REDAKTION Joaquín Oramas Roque dieser Geißel einzudämmen. In seiner Botschaft zum Welttag ÖFFENTLICHKEITSARBEIT gegen AIDS, am 1. Dezember, Orlando Gómez Balado nannte Annan einige Fortschritte PRODUKTIONSCHEF und erwähnte, daß man heute Migdalia Hardy Mengana über ca. acht Milliarden Dollar jährlich für Kampagnen verfüge, um das Virus in den Entwicklungs­ TEAMCHEFS ländern zu bekämpfen. Vor zehn Jede Minute stirbt ein Kind an einer durch das HIV verursachten Krankheit; und in der gleichen Zeit Layout Jahren hätte man nur 300 Millio­ erkranken ein anderes 15jähriges Kind und mindestens vier Jugendliche bis zu 29 Jahren an AIDS. Auf dem Orlando Romero Fernández nen Dollar zur Verfügung gehabt. Foto\ südafrikanische Kinder am Tel. 881-6021 Außerdem leiten in rund 40 Län­ Deutsche Ausgabe dern Staats- bzw. Regierungs­ Hans-Werner Richert chefs die nationalen Programme 2005 STARBEN IN DER Tel. 881-1679 im Kampf gegen das HIV. KARIBIK 24. OOO MENSCHEN A N A ID S K e-mail: [email protected] Dennoch breite sich die Pande­ mie in der Welt aus. 2005 erhöhte Die Karibik ist relativ gesehen Spanische Ausgabe sich die Zahl der Kranken um fünf das zweitgrößte Verbreitungsge­ Gustavo Becerra Estorino Millionen. Drei Millionen Men­ biet. In diesem Jahr starben dort schen, davon 570.000 Kinder, hat 24.000 Menschen an der Krank­ Englische Ausgabe sie in diesem Jahr das Leben ge­ heit, schreibt das Epidemiologi­ Angie Todd kostet. sche Weltbulletin für AIDS 2005, Tel. 881-1679 2004 belief sich die Gesamtzahl das vom Programm für HIV/AIDS der UNO (UNOAIDS) und der Französische Ausgabe der Kranken auf 39,4 Millionen, Weltgesundheitsorganisation ge­ Annie Massaga aber in diesem Jahr stieg sie auf meinsam herausgegeben wird. Tel. 881-6054 40,3 Millionen. Darum sind alle dringend aufgerufen, sich diesem AIDS ist bei Jugendlichen im Al­ Portugiesische Ausgabe Kampf anzuschließen, denn keine ter von 15 bis 24 Jahren die Miguel Angel Alvarez Nation ist gegen die Krankheit ge­ Haupttodesursache in diesem Tel. 881-6054 feit. Gebiet, in dem 300.000 Men­ schen von dieser Krankheit be­ Italienische Ausgabe MEHR ALS 500.000 troffen sind. AIDS-KRANKE IN M. U. Gioia Minuti Die Epidemie wird dort durch he­ Tel. 832-5337/881-6265 WESTLICHEN INDUSTRIELÄNDERN terosexuelle Beziehungen, kom­ merzielle Beziehungen, die tiefe Vertrieb und Abonnements Im letzten UN-Bericht heißt es, Armut, die hohe Arbeitslosigkeit Miguel Domínguez Hernández und die Ungleichheit zwischen Tel. 881-9821 daß mehr als eine halbe Million M enschen in den entw ickelten Mann und Frau verursacht. Druck Ländern des Westens an AIDS Kuba ist dagegen mit seiner Zeitungsverlag Granma, leiden. Dabei wird herausgestellt, niedrigen Zahl von AIDS-Kranken Havanna Kuba daß dort die Lage nicht so (0,05%), eine Ausnahme, stellte schrecklich sei wie in Afrika oder UNOAIDS 2004 fest. NACHDRUCK in der Karibik, weil die meisten Kranken sich mit Antiretroviralen Die Strategie des Landes setzt Brasilien behandeln lassen, ein Privileg, auf Gesundheitsprogramme zur Cooperativa de trabalhaldores em das nur wenige Entwicklungslän­ Eindämmung der Epidemie, die Servicios Editoriais e Noticiosos Ltda. Rúa der haben. auf Vorsorge, Information über Regente Feljo, 49-2° andar CEP die Krankheit, strenge Kontrolle 20.060 Tel. (021) Verringerte sich in Kenia und Sim­ der Blutspenden und kostenlosen 242-3430 Fax (021) 242-1320 babwe auch in den letzten zwölf Zugang aller Kranken zu antire­ Monaten der Ansteckungsrhyth­ troviraler Behandlung basieren. fentlichte Information stellt heraus, gendliche schützen sich nicht, Kanada mus, ist Afrika doch weiterhin der Die Verbreitung konnte jedoch daß ungeschützte Geschlechtsbe­ weil sie der irrtümlichen Meinung National Publications Centre am stärksten betroffene Kontinent, nicht aufgehalten werden. ziehungen weiterhin der Haupt­ sind, sie würde es nicht treffen. grund für die Ansteckung sind. Die C.P. 521, Station C, auf dem mehr als drei Millionen Die Weltkampagne lief dieses neue Fälle aufgetreten sind. Jugendlichen sind immer zahlrei­ Montreal, QC H2L 4K4 RUND 3000 AIDS-KRANKE Mal unter dem Motto: Stoppen wir cher an der Verbreitung des Virus Tel/Fax: (514) 522-5872 Vergangenes Jahr hatten 25,4 AUF DER INSEL beteiligt. HIV/AIDS, erfüllen wir unsere Millionen Kranke nicht die Mittel, Verpflichtung!, und richtete sich Argentina um sich eine entsprechende ärzt­ Aus Angaben des Nationalen In­ Aus einer Umfrage des Nationa­ an die gesellschaftlichen Kräfte, Movimiento Cultural liche Behandlung leisten zu kön­ stituts zur Vorbeugung anstek- len Statistischen Amtes von 1996 die für die Vorsorge, Öffentlich­ Acercándonos nen. kender Geschlechtskrankheiten geht hervor, daß nur 21 Prozent Buenos Aires keitsarbeit und die Entscheidun­ und HIV/AIDS geht hervor, daß es der Kubaner von 15 bis 29 Jahren gen verantwortlich sind, um die Tel: (011) 4862-3286 In Lateinamerika leiden ca. 1,8 in Kuba 1986, als das Programm ein Kondom benutzten. Bei der Millionen Menschen an der Epide­ Krankheit zu stoppen. Zu ihnen begann, ca. 6.700 HlV-lnfizierte Umfrage 2004 hatte sich diese zählen die Familie, die Schule, der WEBSITE INTERNET mie. Ihre Verbreitung wird vor al­ gab, von denen 2.700 das Krank­ Zahl aufgrund der Aufklärungs­ Bekanntenkreis, die Einrichtungen http://www.granma.cu lem durch ungeschützte Sexual­ heitsbild entwickelten und ca. kampagnen auf 58 Prozent erhöht. beziehungen und die Benutzung des Gesundheitswesens, die kom­ ISSN 0864-4624 1.300 verstarben. nicht steriler Spritzen beim Dro­ Die Aufklärungsarbeit ist unbe­ munalen Regierungen und die genkonsum Vorschub geleistet. Eine in Juventud Rebeldeveröf- dingt fortzusetzen, denn viele Ju­ Künstler. • s 3 GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 KUBA

LONDON Kuba entwickelt eine Technologie, Europäische mit der aus Pflanzen Antikörper Gewerkschafts­ konferenz der gewonnen werden können Solidarität mit

• Das Verfahren wurde auf biologische Sicherheit, denn sie würde Kuba und auch die geringste Möglichkeit einer Ver­ dem Kongreß unreinigung ausschließen. Biotechnologie Havanna Lateinamerika Auch wenn in Kuba der Antrag zur in­ 2 p 05vor mehr als 500 dustriellen Herstellung der Antikörper in Experten aus 32 Ländern genetisch veränderten Pflanzen zur Rei­ JEAN-GUY ALLARD vorgestellt • Die Insel nigung von Heberbiovac noch im “Ge­ - Granma Internacional exportiert jährlich nehmigungsverfahren” steckt, “wird angenommen, daß dieser in den ersten Medikamente im Wert von Monaten des Jahres 2006 abgeschlos­ 300 Millionen Dollar • DIE britische Gewerkschaftsbewegung sen sein wird”, äußerte Borroto. und Großbritanniens Kampagne der Solida­ rität mit Kuba (The Cuba Solidarity Cam­ ULLIAM RIERA Ein anerkannter deutscher Experte, paign) organisieren gemeinsam eine Euro­ - Granma Internacional Mitglied der Direktive der internationalen päische Solidaritätskonferenz mit Kuba und Gesellschaft für die Produktion von in Lateinamerika, die am 25. und 26. Februar Pflanzen erzeugten Arzneimitteln, hob in 2006 in London stattfinden wird. • CINE Neuheit auf dem letzten Kongreß den Fachsitzungen des Kongresses her­ Biotechnologie Havanna 2005, an dem vor, daß das Ergebnis, sollte es den ku­ rt|ehr als 500 Experten aus 32 Ländern banischen Wissenschaftler gelingen, “in Auf dem wichtigen Treffen in der Londoner Teilnahmen, war das kubanische Verfah­ der Welt der erste in Pflanzen hergestell­ City Hall werden Pedro Ross, der Generalse­ ren, mit dem aus genetisch veränderten te Antikörper, der zu diesem Zweck pa­ kretär des kubanischen Gewerkschaftsdach­ Pflanzen Moleküle von pharmazeuti­ tentiert wird”, sei. verbandes; John Monks, Generalsekretär des schem Interesse gewonnen werden kön­ Europäischen Gewerkschaftsverbandes; Bren- nen. Dr. Carlos Borroto unterstrich “die multi­ dan Barber, Generalsekretär des Gewerk­ Im Gespräch mit Dr. Carlos Borroto, Die Tatsache, daß Kuba zur Avantgarde disziplinäre und integrative Arbeit, mit in der Entwicklung dieser Technologie in schaftskongresses des Vereinten Königreichs, dem Vizedirektor des Instituts für Gen­ der die Wissenschaftler unterschiedli­ und Ken Livingstone, Bürgermeister von Lon­ technik und Biotechnologie (CIGB), er­ der Welt geworden ist, war aufgrund “der cher Forschungsinstitute vorgegangen multidisziplinären und integrativen Arbeit, don anwesend sein. fu h r Granma Internacional, daß “ m it sind” dieser Technologie der spezifische Anti­ mit der die Wissenschaftler unterschiedli­ körper (Molekültyp) gewonnen werden cher Forschungsinstitute unter Leitung des Ferner wird der Präsident der Freund­ k a r'^ e r es erlaubt, die Reinheit des ku­ CIGB vorgegangen sind”, möglich. schafts- und Solidaritätsgruppe des Europäi­ banischen rekombinierten Impfstoffs ge­ nischen Methoden erzeugte Impfstoff ge­ schen Parlaments mit Kuba, Miguel Angel gen Hepatitis B (Heberbiovac HB) zu gen Hepatitis B zu erwähnen. Die Krank­ Borroto, ebenfalls Präsident von Bio­ Martinez Martinez, an der Konferenz teilneh­ erhöhen.” heit kostet jährlich fast einer MilMon technologie Havanna 2005, sagte, “es men. Menschen das Leben. Der Antikörper für gibt im Institut für Molekulare Immunolo­ Die Insel exportiert jährlich Medikamen­ seine Reinigung wird bisher jedoch aus gie vielversprechende Ergebnisse”Jiin- Laut seiner Organisatoren wird es Ziel die­ te im Wert von ca. 300 Millionen Dollar Tieren gewonnen. sichtlich der Anwendung dieser ser wichtigen Konferenz sein, einen Aus­ in 51 Länder, die hauptsächlich im CIGB Technologie zur Herstellung eines wir­ tausch zwischen Gewerkschaftern und Soli­ Spezialisten meinen, die neue Techno­ hergestellt werden. Darunter ist vor allem kungsvollen Antikörpers zur Krebsbe­ daritätsaktivisten aus ganz Europa über ihre der seit den 90er Jahren der mit gentech- logie verleihe dem Produkt eine höhere kämpfung. • Erfahrungen anzuregen, Solidaritätsveran­ staltungen auf europäischer Ebene zu för­ dern und gemeinsame Initiativen anzuregen. 30. JAHRESTAG DER bekannt sind, werden durch den Provinzial­ DEMOKRATISCHEN REPUBLIK rat von CordobamitUnterstützung Málagas In einer Botschaft an ein aus Anlaß des LAOS neu herausgegeben, informierte EFE. Die jährlichen Gewerkschaftskongresses Groß­ Neuauflage dieser Blätter oder Schmäh­ britanniens unlängst stattgefundenes Solida­ • ANLÄSSLICH des 30. Jahrestages schriften, die in den Schaufenstern und an der Gründung der Demokratischen den Regalen der Geschäfte in den kubani­ ritätstreffen mit Kuba, wies Pedro Ross auf Republik Laos fand in Havanna eine schen Städten hingen, damit die Bevölke­ die Desinformationskampagnen hin, die von Feierstunde statt, an der Jorge Luis rung die letzten Nachrichten aus dem Krieg den USA ausgingen, um eine Militärinterven­ Sierra und José Ramón Balaguer aus erfahren konnten, wurde durch einem Ver­ tion zu rechtfertigen, und denen die europäi­ dem Politbüro des Zentralkomitees trag über Zusammenarbeit des Provinzial­ sche Gewerkschaftsbewegung zum Teil zum der Kommunistischen Partei Kubas, rats von Cordova mit der kubanischen Bi­ DEUTSCHKURS IM FERNSEHEN Manuel Aguilera, der stellvertretende bliothekmöglichgemacht. Opfer gefallen ist. Innenminister, sowie der Botschafter von vAfUTSCH ist der neue Sprachkurs, LaosinKuba,PhouangkeoLangsy,teilnah- c ieit dem 21. November in dem Fern- men. PRÜFUNG DER MINIMALINVASIVEN Die britische Initiative, diese europäische sen-Programm Universidad para Todos CHIRURGIE Zusammenkunft der Solidarität mit der Un­ 4 . (Universität für Alle) läuft. Er ist in sechs JOINT VENTURE ZUR HERSTELLUNG terstützung der Gewerkschaftsbewegung 4 Themen unterteilt, die in insgesamt 70 VON HEPATITIS B-/MPFSTOFF IN • DIE auf der Insel erreichte Entwicklung des Vereinten Königreichs einzuberufen, 4 Stunden vermittelt werden. Der Sprach- ALGERIEN der minimal-invasiven Chirurgie entspre­ 4 kurs wird Montags und Freitags von 7.00 . wird “eine außergewöhnliche Gelegenheit in che dem internationalem Niveau der Er­ einem sehr günstigen Moment für den Aus­ | bis 8.00 Uhr auf dem Kanal Cubavisión • DIE Schaffung eines Joint Venture zur sten Welt, hob Dr. Harry Reich aus den gesendet. Zur Ergänzung des Unter- Herstellung des rekombinierten kubani­ USA hervor. In einem Gespräch mit AIN tausch unserer Erfahrungen zur Unterstüt­ ^ richts gibt es eine 32seitige Broschüre, schen Impfstoffes ist Gegenstand einer lobte Reich das kubanische Gesund­ zung der Arbeiter und des Volkes Kubas die für 2,- Peso (nationaler Währung) der wichtigsten Vereinbarungen, die auf heitssystem und seine universale Reich­ sein”, sagte Ross. verkauft wird. der 13. Sitzung der Gemischten Regie­ weite, wie auch den kostenlosen Zugang rungskommission für Wirtschaftliche, zu diesem Dienst. Reich hielt zwei Vor­ Wissenschaftliche, Technische und Kul­ träge auf dem 2. Internationalen Kon­ Brendan Barber äußerte, er wolle die Soli­ C LOB FÜR DIE ARBEIT KUBANISCHER turelle Zusammenarbeit zwischen bei­ greß für Endoskopische Chirurgie, der in daritätsarbeit auf eine andere Ebene heben, ÄRZTE IN OSTT/MOR den Ländern abgeschlossen wurden. Ne­ Havanna stattfand und an dem 300 Ex­ ben dem Technologietransfer an die “nicht nur im Bereich der Gewerkschaftsbe­ perten aus Lateinamerika, USA und Eu­ wegung als solche, sondern auch in Bezug algerische Seite für den Bau einer Anla­ ropa teilnahmen. a • XANANA Gusmao, Präsident der De­ ge für die Herstellung von Blutderivaten auf die europäische Gewerkschaftsbewe­ mokratischen Republik Osttimor und in Zusammenarbeit mit der chemophar- gung, wo weiterhin noch viel zum tieferen der Premier, Mari Bim Amude Alkatiri, mazeutischen Industrie der Insel wurden lobten am 9. September in Dili die A r­ ECUADOR/AN/SCHER HISTORIKER Verständnis für die Lage, in der sich unsere Abkommen über den Luft- und Seetrans­ HÄLT KONFERENZ IN DER CASA DE beit, die kubanische Ärzte in dort ver­ port unterzeichnet. kubanischen Brüder befinden getan werden richten und drückten ihre Bewunde­ LAS AMERICAS muß, in Anbetracht der Belastung durch die rung für die Revolution und Präsident NEUAUFLAGE VON DOKUMENTEN Blockade”. Fidel Castro aus. Bei der offiziellen ÜBER DEN • EIN Vortrag unter dem Titel Tragweite Einweihung der Medizinischen Fakultät SPANISCH-KUBANISCHEN KRIEG der Alfaristischen Liberalen Bewegung des Landes,., wurde über die von der von Ecuador wurde von dem Historiker Mehr über das Treffen ist auf www.cuba-so- kubanische Ärztebrigade durchgeführ- • RUND 200 Informationsblätter über den dieses Landes, Dr. César Augusto Alar- lidarity,Qrg.uk/conferen.Qe, über die Koordi­ te Arbeit und ihre Anstrengungen hin­ spanisch-kubanischen Kriegsverlauf cön Costta, im Saal Comandante Che natorin des Treffens, Natasha Hickman, in sichtlich der Gründung dieser Fakultät Ende des 19.. Jahrhunderts, die sich seit Guevara in der Casa de las Américas am berichtet. Der Premier'dieser Nation über 100 Jahren in der Nationalbiblio­ 8. Dezember gehalten. Die Veranstal­ London, und über Telefon +44 207 263 6452 stattete der Insel im Dezember einen thek von Kuba befinden und von denen tung organisierte die Botschaft des Lan­ oder per e-mail: campainqs@cuba-solidari- Staatsbesuch ab. weder Kopien noch Duplikate anderswo des in Havanna. • ty.org.uk zu Irfahren. • GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 KUBA Höhere Einkünfte für mehr als 5 Millionen Kubaner • Im Jahr 2005 wurden Löhne, Renten und die Sozialhilfe erhöht

RAISA PAGES - Granma Internacional

• ALS Ergebnis der Erhöhung der Löhne, Renten und Sozialhilfe erhalten mehr als fünf Millionen Kubaner in diesem Jahr mehr Geld. Das seien noch nicht alle Vergünsti­ gungen, informierte Alfredo Morales Car- taya, der Minister für Arbeit und Soziale Si­ cherheit, die Abgeordneten in den Ausschußsitzungen zur Vorbereitung der 6. Ordentlichen Legislaturperiode der Natio­ nalversammlung des Poder Popular im Pa- lacio de Convenciones in Havanna. Die Erhöhungen wirken sich in der einen oder anderen Form auf alle der mehr als elf Millionen Einwohner der Nation aus. 2005 wurden für Lohnerhöhungen insgesamt 4,26 Milliarden Peso ausgeschüttet. José Luis Rodriguez, der Minister für Wirtschaft und Planung, stellte fest, daß die kubanische Wirtschaft trotz der ange­ spannten Lage aufgrund des Mangels an materiellen Ressourcen und finanzieller Li­ quidität, die leider noch nicht der Vergan­ genheit angehörten, das Jahr 2005 mit ei­ nem befriedigenden Ergebnis abschließen wird. Das zeige sich an zwei wesentlichen Merkmalen: 1. An der vorrangigen Behand­ lung strategischer Entwicklungsprobleme und 2. der Erhöhung der Lebensqualität der Bevölkerung in Höhe und Umfang, wie Der Minister für Arbeit und Soziale Sicherheit\ Aifredo Morales Cartaya, erläuterte die Bedeutung der Lohn- und Rentenerhöhung sie in den letzten 15 Jahren der perfodo especial nicht erreicht werden konnten. Die Abgeordneten interessierten sich für stituts für Stadtplanung, kündigte eine Stu­ den Stand der Umsetzung bestimmter Po­ die an, die über die Zahl und den Zustand sten des staatlichen Haushalts und das der Baustellen informiert sowie über Bau­ Steuerdefizit. Ähnlich verliefen auch die land, daß genutzt werden kann, ohne eine Diskussionen über die Entwürfe für den zusätzliche Infrastruktur zu schaffen. Plan und den Haushalt für 2006, die von Der schlechte Zustand von Altenheimen den Ministern jedes Wirtschaftsbereichs und -betreuungsstätten in mehreren Provin­ vorgestellt wurden. zen des Landes sowie der Mangel an Mit­ teln behindere sowohl die Aufnahme alter MEHR KONTROLLE IM BEREICH DER DIENSTLEISTUNGEN Menschen als auch die fürsorgliche Betreu­ ung in diesen Einrichtungen, geht aus einer Im Bereich der Diestleistungen wurde Auswertung des Programms der Altenbe­ über die neue Technologie an den Tank­ treuung hervor, die in sieben Provinzen an­ stellen zur Unterstützung der jüngst einge­ gestellt wurde. führten Kontrollmaßnahmen informiert. Der Ausschuß für Gesundheit und Sport Eduardo Bencomo, der Präsident der Kor­ trug Meinungen der Bevölkerung vor, in de­ poration CIMEX, sagte, die Tankstellen nen sich über den Organisationsmangel werden zukünftig nur wenig Beschäftigte beim Einsatz der Familienärzte in Woh­ haben, da sich die Kunden dank der tech­ nischen Umstellung auf Magnetkarten nungsnähe beschwert wird. Die Befragten selbst bedienen werden. bezeichneten diese Tatsache als eine “un­ genügende” Leistung des Gesundheitswe­ Die Vertreter dieser Unternehmensgruppe sens. verwiesen auch auf die Notwendigkeit, die illegalen Verkäufer im Umfeld der Devisen­ Von dem Ausschuß für Jugendbetreuung, läden auszuschalten. Ferner sei es wichtig, Kindheit und Gleichberechtigung der Frau den vielen Verstößen des Personals in die­ sprach Marcia Cobas, die stellvertretende sen Geschäften Einhalt zu bieten. Gesundheitsministerin für die Aufgaben der Schlacht der Ideen, über die umfangreichen Der Ausschuß für Produktion sprach zahl­ Investitionen des Landes beim Bau von Kran­ reiche Probleme des Baus und der Repara­ kenhäusern, Polikliniken und ihrer modernen tur von Wohnungen und ihrer Verteilung an, Ausrüstung, für die Fortbildungskurse für Ärz­ die von Organisationsfragen über unzurei­ te und das medizinische Personal, mit dem chenden Transport, die Nichtnutzung loka­ Ziel, in jeder Gesundheitseinrichtung eine ler Mittel zur Herstellung von Baustoffen ausgezeichnete Betreuung zu gewährleisten. wegen fehlender Finanzierung in den Pro­ vinzen, bis hin zum Fehlen von Maurer­ WIEDEREINGLIEDERUNG werkzeug in den Baubrigaden bzw. Haus­ EHEMALIGER HÄFTLINGE IN DIE halten der Bevölkerung reichten. GESELLSCHAFT Da der beste Baumeister die Familie Der Ausschuß für Verfassungs- und selbst sei, wie allgemein festgestellt wurde, Rechtsangelegenheiten hob die Rolle der müsse man zweckmäßige Wege finden, um Richter bei der Wiedereingliederung von Baustofflager in den Wohngebieten einzu­ ehemaligen Häftlingen in die Gesellschaft richten, die streng kontrolliert werden müß­ hervor. Diese haben sogar das Recht, an ten. Die örtliche Verwaltung trage die Universitäten zu studieren. Hauptverantwortung, wenn das Material für Das sei bereits kein Experiment mehr, andere Zwecke verkauft oder es gestohlen sondern eine Tatsache, erklärte Rubén Re­ werde. migio Ferro, der Präsident des Obersten Graciel Rodriguez, der Präsident des ln- Volksgerichts. • 5 GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 KUBA — ------Mm,

ELSON CONCEPCION PEREZ - Granma 1.957 Jugendliche äuS den CARICOM-Ländern wurden in Kuba zu Akademikern oder Technikern ausgebildet. OPERATION MILAGRO • FIDEL sagte vor den auf dem 2. Gipfeltreffen CARI- Ausgehend davon, daß die Lösung des Gesundheitspro­ COM-Cuba versammelten Staatsoberhäuptern: “In diesen blems eine der größte Herausforderungen dieser Völker fahren hat sich die an unsere Länder gestellte Herausfor- ist, ist die .Tatsache, daß heute bereits 487 in Kuba aus­ oing, das Überleben unserer eigenen Völker zu sichern, gebildete Ärzte in ihre Länder zurückgekehrt sind. Dies Länder Bevölkerung Anzahl der Operationen j noch dramatischer gestaltet.” ist ein Hoffnungsschimmer für die Gegenwart und die Zu­ kunft und ein Samenkorn, das schon gelegt und gepflegt Diese Überlegung enthält die Dringlichkeit eines gemein­ ist, um die edelsten Früchte zu tragen: Leben zu retten. samen solidarischen und tatsächlichen Vorgehens, um eine Art Mauer zur Eindämmung der neoliberalen Globali­ In Haiti arbeiten heute 149 an kubanischen Hochschulen Antigua und Barbuda 77000 726 sierung zu bilden, die, wie Präsident Castro sagt, “selbst ausgebildete Fachkräfte des Gesundheitswesens, 96 da­ die Existenz unserer Länder als unabhängige Nationen be­ von sind aus Jamaika, 56 aus Santa Lucia, 47 aus Do­ droht.” minica und ebenso viele aus Grenada, 30 aus Belize, 22 Barbados 272000 aus San Vicente und den Granadinen, acht aus Trinidad Die vierzehn vollberechtigten Mitgliedsstaaten der Karibi­ und Tobago, fünf aus Suriname und zwei von den Baha­ schen Gemeinschaft haben insgesamt 15,2 Millionen Ein­ mas. wohner, von denen die Hälfte - 8,5 Millionen - in Haiti lebt, Belize 235 000 • 1295 das als eines der ärmsten Länder des Planeten gilt. Zu dieser ersten Generation in Kuba ausgebildeter kari­ bischer Akademiker werden jährlich neue hinzukommen, Auf Haiti konzentrieren sich auch die negativsten Kennzif­ denn es studieren heute 3,318 Jugendliche von diesen fern: eine Lebenserwartung von 51,6 Jahren; 51,9% der Inselstaaten in Kuba, 1.311 davon Medizin. Dominica 71000 733 Einwohner können Lesen und Schreiben; 5,6% im Alter von 15 bis 49 Jahre leidet unter HIV/AIDS; die Säuglings­ Welch andere Form wäre denkbar, das Wohlergehen ei­ ner Nation wie Haiti zu ermöglichen, wenn nicht die der sterblichkeit liegt bei 76 je 1.000; die Müttersterblichkeit bei Trinidad und Tobago 1 323 000 680 je 100.000 und die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölke­ nichtmilitärischen Hilfe von Ärzten, Krankenschwestern, rung ist arbeitslos. Lehrern und Akademikern? ». .• Die Zukunft in Haiti kann bald anders aussehen, wenn Der größte Teil der übrigen Inselstaaten hat dagegen eine Grenada 103 000 '1076 ■ : hohe Alphabetisierung und eine Lebenserwartung von ca. weitere 647 Jugendliche, die heute in Kuba Medizin stu­ 70 Jahren. dieren, den Bereich Gesundheit dort stärken und zu den 1.490 Jugendlichen zählen, die in dieser und anderen J4re hauptsächlich aus dem Tourismus und anderen Fachrichtungen ausgebildet werden. Jamaika 2 70 0 0 0 0 971 nstleistungen fließenden Einnahmen ermöglichen ihnen einen gewissen Entwicklungsgrad, aber schützen sie nicht Jamaika hat zur Zeit 369 Studenten in Kuba (137 Medi­ sicher vor den immer häufiger auftretenden Naturkatastro­ zin), Guyana 301 (454 Medizin), Belize 208 (71 Medizin), Santa Lucia 201 (55 Medizin), Antigua und Barbuda 97 phen und vor Mangelerscheinungen wegen fehlender San Kitts und Nevis 46000 300 ; Energieressourcen. (32 Medizin), Bahamas 82 (46 Medizin), Barbados 74 (25 Medizin), Grenada 67 (19 Medizin), Trinidad und Tobago Hinzu kommt der von der Europäischen Union und den 59 (15 Medizin), San Kitts und Nevis 5.1 (12 Medizin) und San Vicente und USA praktizierte Protektionismus für ihre Agrarerzeugnisse Suriname 22 (6 Medizin). und der ungleiche Handel. die Grenadinen 112000 1156 Für das Studienjahr 2005-2006 gewährt Kuba den CA­ Kuba teilt den Traum von einer Großen Karibik und hat RICOM-Ländern 301 weitere Studienplätze. die Beziehungen der Zusammenarbeit und der Solidarität Santa Lucia 151 000 ' 926 zu den Brudervölkern ständig gefestigt. Zu diesem Beitrag zur Ausbildung von Humankapital kommt noch die Bereitstellung von gegenwärtig 1.142 zi­ Es war darum kein Zufall, daß auf der letzten UN-Vollver- vilen Fachkräften, davon 949 im Bereich Gesundheit, sammlung, als über den kubanischen Antrag abgestimmt durch Kuba. Bahamas 320 000 , - 1;' | wurde, in dem die Aufhebung der kriminellen US-Blockade gegen unser Volk gefordert wird, der Vertreter von Santa Der größte Teil dieser Hilfskräfte, 520, ist in Haiti einge­ setzt. 475 von ihnen gehören medizinischen Brigaden an. Lucia im Namen aller Mitgliedsländer des CARICOM, die Guyana 766 000 2 556 im Block für Kuba stimmten, sagte: “Kuba ist untrennbarer Angesichts dieser Perspektive von Solidarität und Bestandteil der Region der Karibik und bedroht niemanden. Freundschaft als Grundlage für die Zusammenarbeit Im Gegenteil, seine Engagement in Bezug auf die wirt­ kann diese Große Karibik, die für unsere Brudervölker schaftliche und soziale Entwicklung der Karibik ist unbe­ bereits eine irreversible Realität ist, entstehen, wachsen Haiti 8 5 0 0 0 0 0 377 streitbar...” und sich festigen.

SOLIDARITÄT ALS GRUNDLAGE DAS GROSSE WUNDER Surinam 421 000 333 Die historischen Beziehungen der Zusammenarbeit und Die Operation Milagro, ein Programm, das Millionen von der Solidarität mit den Völkern der Karibik haben sich in Lateinamerikanern das Augenlicht zurückgeben soll, wird den mehr als 33 Jahren der anhaltenden gemeinsamen^ bereits in elf Ländern durchgeführt. Bis zum 6. Dezember Insgesamt - 10 449 • Bemühungen gefestigt und ausgeweitet. wurden in Kuba 10.449 Personen operiert. • 6 GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 KUBM

D er Prem /er von Barbados, Owen Arthur, /egte B/umen am Mahnma / der Opfer von Barbados n/eder

Die Gravur auf dem Mahnmal, das an die Attentatsopfer des Fluges 1201 der kubanis- \ chen DC-8 vom 6. Oktober 1976 erinnert, lautet: “Ihre Seelen mögen in Frieden ruhen”. Der Obelisk steht an der Küste, nicht weit von der Stelle, an der das Flugzeug Minu­ ten nach dem Abheben vom Flugplatz die­ ser Stadt nach den kriminellen Explosionen Ehrung der Opfer des ins Meer stürzte. Die Seiten des ca. zwei Meter hohen Denkmals tragen die 73 Namen. Alle auf dem 2. Gipfeltreffen Karibische Gemein- * schaft-Kuba vertretenen W ürdentr/^r^ Verbrechens von Barbados schlossen sich der Gedenkfeier an. Das von Fidel und Cremata, der auch Vor­ • BRIDGETOWN (PL).- Präsident Fidel roristen leben heute noch unbehelligt in Tränen in den Augen, während Fidel an sei­ sitzender es Angehörigenkomitees der Op­ Castro kehrte am 8. Dezember za dem Miami. ner Seite den Schmerz über den verlorenen fer ist, niedergelegte Blumengesteck blieb nicht das Einzige. Der Premier von Santa Vater, einem der Piloten des Flugzeugs, Denkmal die Opfer des Anschlags auf ein Fidel wurde von Carlos Cremata begleitet, Lucia, Kenny Anthony, und der Präsident Flugzeug von Cubana de Aviación zurück, dem Sohn eines der 73 Passagiere des Flug­ teilte. von Guyana, Bharrat Jaddeo, legten im zeuges, das 1976 in der Luft explodierte. um die Toten zu ehren. “Ich werde nicht aufhören Werke zu schaf­ Beisein der Regierungschefs ebenfalls Blu­ men nieder. Vor sieben Jahren stand der kubanische Sie trugen gemeinsam ein Blumengesteck fen, schönere, größere, die mir aus dem Staatschef, als er das zweite Mal auf dieser zum Denkmal, legten es nieder und umarm­ Herzen kommen”, sagte Cremata vor Jour­ Anthony, der ebenfalls Präsident der CA- Insel weilte, zum ersten Mal vor der Mar­ ten sich anschließend. nalisten, als er Gerechtigkeit forderte. RICOM ist, hatte das Attentat vor der Ge­ denkfeier als den grausamsten Terrorakt morpyramide, die an die Opfer des von Luis Cremata kam in Vertretung aller Familien­ Er berührte den Namen seines Vaters auf bezeichnet, an den er sich erinnern kann, Posada Carriles und Orlando Bosch began­ mitglieder der Opfer. Der bekannte Direktor dem Denkmal und sah sich in Gedanken und forderte, daß die Verantwortlichen der genen Terrorakts-erinnert. Die beiden Ter­ des Kindertheaters La Colmenita, hatte von allen Angehörigen umgeben. Justiz übergeben werden. • Erklärung zum Terrorismus

1. Die Menschheit betrachtet Terrorismus als abscheu­ gegangenen Verpflichtungen auf, sich voll und ganz in den dos abstürzte, als Folge eines der brutalsten Terrorak lich. Er ist eine Bedrohung für den Frieden und für die Kampf gegen den Terrorismus einzureihen. Vor allem ri­ bei dem 73 Passagiere aus Kuba und einem Mitglieds­ Schaffung und Erhaltung eines Klimas der Sicherheit und chten wir uns an jene Staaten, auf deren Territorien oder taat def Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) im Okto­ führt zur Umwidmung der geringen Mittel, die für die En­ gegen deren Bürger Terrorakte begangen werden. Wer die ber 1976 den Tod fanden, und wir machen auch darauf twicklung vorgesehen sind. Er ist einer der schwerwie­ Finanzierung, Planung, Vorbereitung bzw. Durchführung aufmerksam, daß einer der Verantwortlichen für diese gendsten Gewaltakte gegen die Menschen und behindert von Terrorakten unterstützt bzw. ermöglicht, Terroristen Un­ Tat, Luis Posada Carriles, heute in den USA gefangen die menschliche Entwicklung. terschlupf gewährt, Terrorakte zu begehen versucht oder gehalten wird. Da Venezuela seine Auslieferung bean­ * 2. Darum bekräftigen wir einmal mehr unsere Verpfli­ sich an ihnen beteiligt, muß namentlich genannt und ver­ tragt hat, fordern wir die Regierung der Vereinigten Staa­ chtung, den Terrorismus in allen seinen Formen und Er­ haftet werden. Ihm darf kein Unterschlupf gewährt und er ten von Amerika auf, diesem Antrag stattzugeben, wie es scheinungen zu bekämpfen, bei strikter Einhaltung des muß der Justiz übergeben werden. In diesem Sinne fordern ihre Verpflichtungen dem Völkerrecht und ihrer nationa­ Völkerrechts, der entsprechenden Resolutionen der UN- wir alle Staaten auf, alle Auslieferungsanträge entsprechen­ len Gesetzgebung gegenüber verlangen, um zu errei­ Vollversammlung und des UN-Sicherheitsrates, der inter­ der Personen sofort zu prüfen. chen, daß er für diese terroristische Straftat der Justiz nationalen Normen zum Schutz der Menschenrechte und 4. Ebenso fordern wir im Namen des Völkerrechts alle zugeführt wird. des humanitären Völkerrechts, wofür wir u. a. unsere na­ Staaten auf, abzusichern, daß die Bezeichnungen Flü­ 6. Wir fordern alle Staaten auf, die dies bisher noch tionale Gesetzgebung verstärken und eine aktive und chtling oder Asylbewerber und die Bestimmungen der in­ nicht getan haben, sich den internationalen Verträgen wirksame internationale Zusammenarbeit anstreben, um ternationalen Abkommen im Zusammenhang mit den und Vereinbarungen über Terrorismus anzuschließen diese Geißel einzudämmen und zu beseitigen. Gemäß Menschenrechten nicht falsch angewendet werden, um und die ihnen daraus entstehenden Verpflichtungen so­ den Bestimmungen des Völkerrechts bekräftigen wir die Straflosigkeit von Tätern, Organisatoren bzw. Helfers­ wie die internationalen Vereinbarungen zu erfüllen, die noch einmal unsere Verpflichtung, Tätern und Hinter­ helfern von Terrorakten zu begünstigen oder ihre Auslie­ verlangen, daß die Staaten Täter und Komplizen von Ter­ männern von Terrorakten sowie ihren Helfershelfern we­ ferung zu verhindern. Ebenso dürfen politische Motive rorakten vor Gericht stellen und schnell und wirksam bes­ der Hilfe zu leisten noch Unterschlupf zu gewähren. nicht als Grund dienen, die Auslieferungsanträge ver­ trafen, vor allem jene, die zivile Transportmittel, Güter- meintlicher Terroristen zu verweigern. 3. Wir bekräftigen erneut die Notwendigkeit, daß jene, bzw. Personentransporte, international geschützte Per­ die Terrorakte begehen, bestraft werden müssen. Wir for­ 5. Wir erinnern an den Sabotageakt gegen ein Flugzeug sonen, Touristeneinrichtungen und andere zivile Einri­ dern alle Staaten entsprechend den im Völkerrecht ein- der Cubana de Aviación, das in vollem Flug nahe Barba- chtungen angegriffen haben,#

■ ■I- I I ■■ ■■■ .1 . . . GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 DOKUMENT Die Völker der Gemeinschaft der Karibik werden immer auf den Respekt und die Freundschaft von Kuba rechnen können Rede des Präsidenten der Republik Kuba Fidel Castro Ruz zum zweiten Gipfeltreffen Cuba-CARICOM, Bridge­ town, Barbados, den 8. Dezember 2005

. Ehrenwerter Owen Arthur, Ministerpräsident von Barba­ dos und Gastgeber dieses Treffens! Ehrenwerter Kenny Anthony, Ministerpräsident von Santa 1 Lucia und amtierender Präsident des CARICOM! W Ehrenwerte Ministerpräsidenten der anderen Bruderlän- i der, Mitglieder des CARICOM! i Ehrenwerter Edwin Carrington, Generalsekretär des CA­ RICOM! | Verehrte Delegationsleiter, Minister und besondere Gäste!

" Es ist für mich ein Anlass zur besonderen Zufriedenheit, dass wir uns erneut treffen können, jetzt in der Heimat je­ nes innigen Freundes von Kuba, wie es Errol Barrow war. JEs sind inzwischen drei Jahre vergangen, seitdem wir in Havanna den dreißigsten Jahrestag der Aufnahme der di­ plomatischen Beziehungen der vier karibischen Länder, die fdamals unabhängig waren, zu Kuba begingen. Eine Tatsa­ che, die wir Kubaner wegen ihrer Bedeutung und Tran­ szendenz niemals vergessen werden. -i In diesen Jahren wurde die gewaltige Herausforderung, denen unsere Länder begegnen müssen, um das Überle­ ben selbst unserer Völker abzusichern noch dramatischer. Die einseitigen und egoistischen Aktionen einiger der Hauptgeschäftspartner der karibischen Nationen haben sich mit der nie vorher vorgekommenen Häufigkeit und Größenordnung der zerstörerischen Wirbelstürme, die un­ sere Region heimsuchten, kombiniert. ^d e n ke , dass jetzt schon ein klares Verständnis darüber v .anden ist, dass die neoliberale Globalisierung sogar das Bestehen selbst unserer Länder als unabhängiger Na­ tionen bedroht. Die Bresche zwischen dem immer reicheren Norden und dem immer ärmeren Süden wächst Schwindel erregend an und ist eine ständige Bedrohung für die internationale Sta­ bilität. Als Teil der Grundlage der meisten Konflikte unserer Zeit, wie der illegalen Eroberungs- und Plünderungskriege, der Zerstörung der Umwelt und des Erschöpfens der Na­ turressourcen, dem Terrorismus, der örtlichen Konflikte, der illegalen Migration und dem Drogenhandel, unter ande­ ren, werden wir immer eine Beziehung zwischen der in den Ländern des Südens vorherrschenden anhaltenden Armut Unsere Region, Lateinamerika und die Karibik, erfährt die mokratischen, internationalen politischen und Wirtschafts­ und Marginalität und der Politik der reichsten und am mei­ größte Ungleichheit bei der Einkommensverteilung des ge­ ordnung müssen wir mit der Einheit und der Globalisierung sten entwickelten Nationen des Planeten auffinden, die im­ samten Planeten; von der AIDS-Pandemie sind 2,4 Millio­ der Solidarität, mit der Förderung des Dialogs, der Integra­ mer egoistischer und überheblicher ununterbrochen ihren nen Menschen betroffen und sie ist für einige der Länder tion und der unverfälschten Kooperation antworten. Reichtum auf Kosten der Verarmung der Dritten Welt meh­ unserer Region zu einem schwerwiegenden Problem ge­ Kuba, unter Blockade und mit geringen Mitteln, ist diesem worden. ren. Weg im Rahmen seiner Möglichkeiten gefolgt, besonders Der Zugang zu den internationalen Märkten ist für viele Andererseits wächst die Androhung und die Anwendung dank seines wertvollen, in diesen 45 Jahren angehäuften I Länder beinahe unmöglich. Wir sind Opfer eines internatio- von Gewalt; die einseitigen Zwangsmaßnahmen gegen die Humankapitals. I nalen Handelssystems, das von Zollschranken und nichtta- Regierungen und Völker der Länder der Dritten Welt wer­ den zu einer Konstanten und die heiligen Prinzipien des Heute erbringen 1 142 kubanische Mitarbeiter Dienstlei­ ; riflichen Handelshindernissen, Quotensystemen, Subven- stungen in den Ländern des CARICOM, davon beinahe j tionen und beschwerlichen Bedingungen voll ist, während Völkerrechts stehen nur auf dem Papier. tausend auf dem Gebiet des Gesundheitswesens. An den \ man uns dazu zwingt, den scheinheiligen Diskurs für den Die Konsumzügellosigkeit der reichen Länder führt zu ei­ | “f ' Vi Handel” derer zu ertragen, die ihre Märkte vor uns ner alarmierenden Knappheit einer nicht erneperbaren kubanischen Hochschulen graduierten sich 1 957 Studen­ 5 ve.ochließen. Energiequelle, die in der jetzigen Welt lebenswichtig ist: ten aus 14 karibischen Ländern und zum jetzigen Zeitpunkt Unsere Brüder des CARICOM erleiden am eigenen Leibe der Kohlenwasserstoffe, dessen erforschte und mögliche werden weitere 33 UniversitätS; und technischen Fachbe­ j die egoistischen Entscheidungen der Europäischen Union Reserven sich erschöpfen und deren Marktpreise - zahlbar reichen ausgebildet. An der Operation Milagro nehmen ! und der Vereinigten Staaten, die ihre Bananen- und Zuk- nur für die reichen Gesellschaften - für die riesige Mehrheit schon 11 karibische Länder teil und bis zum gestrigen Tag, | kerexporte heimsuchen und sehen sich gezwungen, den der Länder der Dritten Welt unerschwinglich ist. dem 7. Dezember, waren 10 502 seinor Bürger in Kuba | willkürlichen Auferlegungen der Transnationalen des Tou- Die kolossale konsumorientierte Verschwendung beein­ operiert worden, und das nur in einer Zeitspanne von 4 Mo- . ; rismus, des Flugwesens und anderer Bereiche die Stirn zu trächtigt nicht nur die Weltwirtschaft, sondern bedroht auß­ naten und 14 Tagen, d.h. bei einem Rhythmus von;30 000 bieten. erdem ernsthaft die Umwelt. Patienten pro Jahr. / Die industrialisierten und reichen Länder widersetzen sich Wie werden unsere Länder die Schäden der kommenden Wir unterstützen die Anstrengungen unserer karibischen dem, die Konzession von differentiellen Sondervereinba­ Wirbelsturmperiode und die der kommenden zehn Jahre Brüder, um ihre regionale Integration zu konsolidieren, und rungen mit denjenigen Ländern zu akzeptieren, die, wie die beheben? Wer wird uns helfen, deren Kosten zu’tragen? wie immer ist Kuba bereit, seine bescheidene Kooperation jdes CARICOM, es nicht nur benötigen, sondern auch ein Wie werden wir der Gefahr begegnen, durch die globale auf den Gebieten anzubieten, wo dies möglich ist. Die Völ­ Recht darauf haben. Sie vergessen ihre historische Schuld­ Erwärmung und die Erhöhung des Meeresspiegels zu ver­ ker der Gemeinschaft der Karibik werden immer auf den verpflichtung gegenüber unserer Entwicklung, erfüllen ihre schwinden? Versprechungen nicht, plündern unsere Humanressourcen, Respekt und die Freundschaft von Kuba rechnen können. kassieren immer wieder eine unmoralische, mehrmals be­ Das hemmungslose Wettrennen, um die Naturschätze des Heute, am 8. Dezember, dem 33. Jahrestag der Aufnah­ zahlte Auslandsschuld, während sie demagogisch von Planeten zu verschleudern, wird dem Leben auf der Erde den me von diplomatischen Beziehungen seitens Jamaika, Garaus machen, aber die Ersten, die umkommen werden, Markfreiheit sprechen. Guyana, Barbados und Trinidad und Tobago zu unserem werden unsere kleinen Inselstaaten sein. Die Europäische Union hat einseitig eine tief greifende Re­ Land, danken wir erneut für die unveränderliche Solidarität form in der Zucker- und Bananenbranche vorangetheben, Kuba macht die reichen und entwickelten Länder und die lu­ der karibischen Länder mit Kuba, deren jüngster Ausdruck xuriösen konsumorientierten Wirtschaften und die Ver­ die den Ländern der Karibik schadet und dabei ihre Schuld­ die einstimmige Abstimmung der Karibik in den Vereinten verpflichtung als ehemalige koloniale Metropole und die schwendung für die Verschlimmerung der Ausmaße und Häu­ figkeit der Naturkatastrophen in der Karibik verantwortlich. Nationen für die Aufhebung der Blockade war, die unserem durch bilateral Abkommen eingegangenen Verpflichtun­ Volk seit mehr als 45 Jahren aufgezwungen wird und zol­ gen vergisst. Kuba spricht den karibischen Ländern seine Wie soll man diesen Herausforderungen die Stirn bieten len wir dem Gedenken von Eric Williams, Errol Barrow, feste Solidarität aus und fordert von den Europäern die Be­ pnd der Herausforderung zum Überleben und inmitten der Forbes Burnham und Michael Manley Tribut. richtigung einer Entscheidung, die zur Armut und zum Aus­ tiefen Wirtschafts-, Gesellschafts-, politischen und Umwelt­ schluss von zehntausenden karibischen Familien führen krise vorankommen, unter welcheir unsere Hemisphäre und Vielen Dank. _____ * *^/ird. die Welt leidet? (Übersetzung: Büro für Dolmetsch- und Übersetzungsser­ Exzellenzen! Der neoliberalen, egoistischen Globalisierung, der antide­ vice E S T I) • 8 GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 TOURISMUS

Das Hotel Xanadu vom Strand aus gesehen Das Wohnzimmer der Residenz dient heute ais Lobby

Das XanaduDu Pont residierte einige Monate jährlichVaraderos in seinem Xana­ umgestaltet. Im Erdgeschoß gibt’s sich ein Restaurant mit • Das ehemalige Anwesen von Irénée Du Pont ist heute ein kleines Hotel mit du (in Varadero heißt es, daß es nur einige Tage waren, dem Angebot ä la carte und einem Büfett und darunter liegt und das auch nicht jedes Jahr), jeweils vom Beginn des der Weinkeller (früher eine Bar). Golfplatz Januar an. 1931 ließ er einen Golfplatz mit 18 Löchern an- legen (den 1933 ein Hurrikan zerstörte und der dann mit “Der Golfclub von Varadero mit seinen 18 Löchern (39,7 MIREYA CASTAÑEDA »neun Löchern wiederhergerichtet wurde). Im Jahre 1957 Hektar ohne die angrenzenden Grünflächen, Lagunen und - Granma Internacional besuchte Xanadu zum letzten Mal. Er bekräftigte damals, Parks. Insgesamt sind es 61 Hektar) war der erste auf dec^ er werde nicht mehr jedes Jahr nach Kuba reisen und er Insel. Er wurde von dem Architekten Les Furber, Präsident • VIELLEICHT ist es widersprüchlich, zu sagen, in Vara­ ließ es dann auch, zwei Jahre bevor die Revolution siegte. der kanadischen Golf Design Services LTD (GDS), gesi v dero gibt es ein Anwesen mit dem Namen Xanadu, denn Er starb am 12. Dezember 1963, just an dem Tag, an dem tet und zieht sich auf einem schmalen Streifen an verschie­ wenn wir dem Mythos der Sommerhauptstadt von Kublai Xanadu als Restaurant Las Americas eröffnet wurde, mit der ersten weiblichen Kosmonautin, Walentina Tereschko- denen Hotels vorbei. Darunter Breezes SuperClubs, Tux- Khan folgen, deren Pracht Marco Polo beschrieben hat,- pan, Bella Costa, Melia Las Americas und Melia Varadero. dann ist Varadero wegen seiner Natur, seiner Strände, sei­ wa, aus der Sowjetunion als Ehrengast. nes Himmels und seiner Gärten insgesamt ein Xanadu. Laut Tovar teilt sich der Golfplatz dank seiner Gestaltung DER VARADERO-GOLFCLUB Wenn wir von Xanadu reden, dann denken wir dabei nicht in zwei Zonen mit unterschiedlichen Charakteristika. Die an Olivia Newton John und nicht an den US-amerikani­ In den letzten Jahren haben Xanadu und seine Umgebung erste mit den Löchern eins bis neun ist'ein wenig leichter schen Multimillionär Irénée Du Pont, sondern an den eng­ einige Umgestaltungen erlebt, bis 1999 der Varadero-Golf- und den zweiten Bereich mit den restlichen Löchern kenn­ lischen Dichter Samuel Tayler Cbleridge (1772 - 1834) uns club entstand. José Tovar, der Generaldirektor, versichert, zeichnet die Komplexität der Anforderungen an den Spie­ sein Kublei Khan (1797), das Xanadu zu ewigem Leben daß “der Platz mit seinen 18 Löchern und 72 Par den welt­ ler. “Beide Bereiche erlauben es dem Spieler, die techni­ verholten hat. Die erste Strophe des Gedichtes ist häufig weiten Regeln entspricht”. schen Elemente des Golf mit der Ruhe und der Schönheit zitiert worden. Hier eine freie Übersetzung: In Xanadu ließ Kublai Khan/eine stattliche Vergnügungskuppel erbau- “Golf ist ein wunderbares Angebot für den Tourismus, der Umgebung zu kombinieren.” denn dieser Sport hat weltweit einen Zuwachs Von 15% en/wo Alph, der heilige Fluß verüef/durch Höhlen, unmeß­ Wegen seiner Qualität wurde der Club schon zweimal bar für den Menschen/hinunter zu einem sonnenlosen jährlich und es gibt mehr als 80 Millionen Menschen die Meer. Golf spielen.” (1999 und 2000) als Austragungsort des Finales der Euro­ pean Challenge Tour ausgewählt. Obwohl “zu einem sonnenlosen Meer” nicht zu Varadero Die Touristen kommen hauptsächlich zwischen November paßt, so scheinen andere Metaphern, andere in dem Ge­ und April nach Varadero und unter den Märkten sind Ka­ Der Varadero-Golfclub und das Hotel Xanadu sind ohne dicht enthaltene Ausdrücke den Strand dort zu beschrei­ nada, Spanien, Frankreich und England die wichtigsten. Frage magische Orte in der Tradition des Mythos des Ku­ ben, insbesondere die Zone, die Du Pont zu einem lächer­ “Xanadu wurde zu einem Clubhaus mit sechs Zimmern blai Khan. • lichen Preis erworben hat. Zum Beispiel wo es von den sonnigen und grünen Orten handelt oder den Schatten der Vergnügungskuppel, oder wo es heißt, man höre eine Mi­ schung aus den Brunnen und den Höhlen, was ein außer­ gewöhnliches Wunder darstellte.

DIE ANKUNFT DU PONTS

Das Anwesen, das von dem Magnaten Xanadu getauft wurde und das man später schlicht unter dem Namen Du Pont - Villa kannte, liegt auf dem Felsen von San Bernar­ dino und wurde von den Architekten Covarrocas und Go- vantes im Jahre 1927 entworfen, in dem der US-amerika­ nische Millionär im Alter von 49 Jahren hier eintraf, nachdem er sich entschieden hatte, sich von dem Vorsitz seines Imperiöms zurückzuziehen (in dem Buch Geschäfte mit dem Feind: 1939-1949 charakterisiert ihn der Historiker Charles Higham als “das beeindruckendste und mächtigste Mitglied des Clans” und versichert, das er “von Hitler be­ sessen war”). Es heißt, er suchte einen Ort für seine Ruhetage und wie viele US-Amerikaner fand er ihn in Kuba. Er kaufte damals 480-Hektar auf der Halbinsel Hicacos für 90.000 Peso (also dem lächerlichen Preis von vier Centavos pro Quadratme­ ter). Das Eigentum umfaßte acht Kilometer jungfräulichen Strandes, aber er entschied sich dafür, das Haus (zu einem Preis von 1.3 Millionen Dollar) auf der felsigen Anhöhe von San Bernardino bauen zu lassen. Tatsächlich war es eine vierstöckige Villa mit elf Zimmern, die alle über ein Bad ver­ fügten, drei Terrassen, sieben Baikonen und einer privaten Anlegestelle. Bück auf den Golfplatz 9 GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 REPORTAGE

IN PAQUISTAN Mehr als 200 chirurgische Eingriffe in den Bergen

TEXT UND FOTOS JUVENAL BALAN - Granma

• DIE Zelte liegen im Nebel. Die ersten Sonnenstrahlen brechen sich an der hohen Bergspitze in dieser nordpaquistanischen Landschaft. Der Nheelum-Fluß verursacht mit seinem starken Gefälle ein ununterbro­ chenes, harmonisches Geräusch, das beim Berühren der Steine im Flußbett entsteht und mit dem ständigen Hin und Her der Hubschrauber kontrastiert, die den Erdbe- benopfem Hilfe bringen. Die biau-weiße Fahne mit dem roten Drei­ eck und dem einzelnen Stern kennzeichnet in dem hochgelegenen Hattiän Bala, in der Nähe von Muzaffarabad in der Provinz Kaschmir, das Zeltkrankenhaus, in dem acht Frauen und 15 Männer, die von weit her - aus Kuba in der Karibik — gekommen sind, den niedrigen Temperaturen, den Hö­ hen und den Sprachbarrikaden trotzen und versuchen, den Erdbebenopfern vom 8. Ok­ tober zu helfen. Es ist Sonntag. Ruhetag und Freizeit in vielen Teilen der Welt. Hier jedoch herrscht geschäftiges Treiben. Im OP ist immer Be­ trieb. Die beiden Empfangsräume, einer für Frauen und Kinder und der andere für Män­ Die biau-weiße Fahne mit dem roten Die Erfahrungen der Arbeit erweitern das Wissen der Fachärzte ner, sind brechend voll. Sehr früh am Mor­ Dreieck und dem einzelnen Stern weht im gen sieht man gewöhnlich eine Familie, die Hochgebirge einen Verwandten dorthin begleiten. Am Abend trug man einen Kranken auf Schul­ behandlung nach Muzaffarabad überwiesen tienten, der schon wieder Nahrung aufneh­ Hopkins in Balitmore, USA, der auf eine tern zu seinem Haus, oder besser zu dem, werden. men kann und sich langsam erholt. Frage der kubanischen Presse antwortet: was davon übrig geblieben ist. Am näch­ sten Morgen brachten sie ihn wieder zurück Die Arbeit ist hart, aber die kubanischen Der Orthopäde Juan Carlos Martin Tirado “Die kubanischen Ärzte sind unglaublich. ^ins Zeltkrankenhaus. Ärzte wachsen mit den Anforderungen. leitet das Internationale Kontingent Henry Im Gebirge traf ich auf eine Frau mit einer Reeve in Paquistan. Er berichtet, daß ein Abib, dessen 80 Jahre sein bärtiges Ge­ Fraktur im Oberschenkel. Ich rief Dr. Juan /or dem Erdbeben existierte in der Region pakistanischer Arzt und Vertreter der Ärzte sicht gegerbt haben, brauchte Stunden, um Carlos an, der mich aufforderte sie zu ihm ein Krankenhaus. Heute liegt es in Trüm­ mit seiner Frau und zwei Söhnen zu Fuß zu ohne Grenzen das Zeltkrankenhaus drei mern. Auf dem Gelände behandeln kubani­ zu bringen. Sie wurde operiert, und jetzt dem Krankenhaus zu kommen. Völlig ver­ oder vier Tage nach dem Erdbeben errich­ sche Ärzte Patienten, die ärztliche Hilfe besuche ich sie, und sehe, wie sie froh und durstet klagte er über starke Leibschmer­ tet haben. Es gab damals lediglich einen brauchen und verabreichen ihnen Medika­ zufrieden auf den Fluß und die Berge zen, Erbrechen, Verstopfung. Die Diagnose Wundarzt und Medikamente aus Spenden. mente aus Kuba, oder solche, die als Spen­ schaut. Die Familie ist sehr dankbar. Gott war Darmverschluß. den aus oder von den Ärzten ohne “Wir kamen am 25. Oktober mit einem Vor­ sei Dank sind die kubanischen Ärzte hier Grenzen gekommen sind. Der OP wird vorbereitet. Der Chirurg Ariel trupp hier an, danach trafen die übrigen der und vollbringen Wunder in diesem Teil der Almanza Fonseca und der Orthopäde Car­ Gruppe ein. Bis heute haben wir ca. 3.000 Die Entfernungen und die von Geröll blok- Pakistaner gerettet bzw. geheilt und 67 Welt.” kierten Bergwege erschweren den kubani­ los Herrera de la Fe, untersuchen den Pä- tienten und kommen zu dem Schluß, daß größere und 140 kleinere Eingriffe vorge­ Oliver Behn, der Koordinator der Organi­ schen Spezialisten oft den Zugang zu den nommen, vor allem Oberschenkel- bzw. es sich um eine akute Blinddarmentzün­ sation Ärzte ohne Grenzen in der Region Kranken, die viele Tage lang auf ärztliche Beckenfrakturen”, erklärte Juan Carlos. Hilfe warten mußten. Einem Mann mit einer dung handelt. Der Narkosefacharzt Gerardo von Hattian Bala, sagte: “Bei unserem Ein­ Fraktur im Oberschenkelknochen konnte Luis García García verabreicht die Vollnar­ “Die Erfahrung der Arbeit erweitert unser treffen sahen wir die Bevölkerung von Hat­ erst 23 Tage nach der Verletzung geholfen kose in die Vene und assistiert bei der Berufswissen, denn wir müssen viel aus tian in großer Not. Wir konnten nur teilwei­ werden, bei einem anderen lag das gebro­ künstlichen Beatmung. uns herausholen. Wir haben keine Voraus­ se helfen. Ajs Tage darauf die kubanische chene Schienbein 18 Tage frei. Die Brüche Gemeinsam mit dem Orthopäden Amaury setzungen für Laboranalysen, Röntgenauf­ Brigade mit Ärzten und Krankenschwestern konnten in beiden Fällen geklammert wer­ nahmen, Sauerstoffgaben oder Bluttransfu­ kam, konnte die Notlage beachtlich gelin­ den. Bei einem zehn Monate alten Kind, Castro Aguilera und dem Facharzt für In­ sionen. Wir sind gezwungen, die dert werden. Meines Erachtens leisten sie das schwer atmete und hilflos aus seiner tensivmedizin, Rafael Negrin La Rosa, las­ Schwierigkeiten zu meistern und machen eine sehr gute Arbeit, sie achten die Mei­ Verhüllung auf dem Arm seiner Mutter sen sie nichts unversucht, um das Leben einzigartige Erfahrungen.” blickte, wurde eine Lungenentzündung fest­ von Abib zu retten. Jeden Morgen bzw. je­ nung der Bevölkerung. Wir können versi­ gestellt. Ein kleines Mädchen mit fortge­ den Abend kontrollieren sie bei der Visite Auf dem Krankenhausgelände treffen wir chern, daß sie herzlich willkommen sind schrittenem Tetanus mußte nach der Not- die Fortschritte bei der Genesung des Pa­ Dr. Italo Subbarao von der Universität John und es sehr gut ist, sie hier zu haben.” •

Die kubanischen Ärzte kontrollieren beider Abendvisite die Genesung der Patienten Knochenbrüche treten bei den Patienten am häufigsten auf 10 GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 KULTUR

27. INTERNATIONALES FESTIVAL DES NEUEN LATEINAMERIKANISCHEN KINOS Kubanische Filme... in allen Sparten des Wettbewerbs

MIREYA CASTAÑEDA - Granma Internacional

• WIR Kubaner mögen das Kino sehr. Das Spektrum der Länder und Genres, die uns familiär sind, ist breit. Geschätzt werden die lateinamerikanischen Filme, aber die ein­ heimischen Produktionen sind zweifellos eine Leidenschaft. Das Publikum sucht sich seine Filme und unterstützt sie. Es macht glücklich zu sehen, daß auf dem Festival, das seit dem 6. Dezember läuft, die Zahl der kubanischen Filme zugenommen hat.

In der offiziellen Auswahl liegt der Schwer­ punkt eines jeden Festivals bekanntlich auf der Kategorie Spielfilm. Kuba ist mit drei Filmen dabei: den beiden schon uraufge- führten Bailando chachachä, von Manuel Herrera, und Viva Cuba, von Juan Carlos Cremata, sowie dem noch unbekannten Barrio Cuba, vom Meister Humberto Solas, So/äs Crem ata Herrera in dem Isabel Santos, Jorge Perugorria, Mario Limonta und Aurora Basnuevo mit­ spielen und der “die Geschichte-von sieben Unter den Spielfilmen, die außer Konkur­ 29 Filme werden in der Kategorie Zei­ Die kubanischen Filmemacher sind auch Menschen erzählt, die in Vororten von Ha­ renz laufen, ist Frutas en el café. Er behan­ chentrickfilme gezeigt, und zehn davon in den sogenannten Sondervorstellungen vertreten: mit Esther Borja: rapsodia de vanna wohnen und auf der Suche nach der delt auch die Realität des Landes. Dieses sind von der Insel: El güije enamorado, El Cuba von Pavel Giroud; Harold Gramatges, • Liebe sind”. ausgezeichnete Video de familia haben wir lápiz, El negrito cimarrón y los molinos del la magia de la música von René Arencibia, Marqués, Filminuto 60, 61 und 62, Historia Humberto Padrón zu verdanken. und Iré Habana von Jorge Perugorria und Solas erklärte, als er seinen Film auf dem de las abejas: el panal, La abeja que quería Iberoamerikanischen Filmfestival in Huelva Angel Alderete. , , Für die Auszeichnung mit der Koralle in ser guerrera, Todo por Cartitos und Yeyín gezeigt hat - wo er den Silbernen Kolum­ der Sparte Dokumentarfilm kamen nur zwei y el cazador androide. bus gewann -, daß es sich um den zweiten Werke in die engere Wahl: Montaña de luz, “Iré Habana” bedeutet in der Yoruba-Spra- Teil einer Trilogie handelt, die mit Miel para che Segen für Havanna, und wir liehen uns in dem ein Kollektiv von Regisseuren über Unter den insgesamt 85 eingereichten Oshün begann. Er versucht darin, die “un­ die Worte (wie früher die Dokumentaristen) bekanntesten Seiten” der kubanischen Ge­ die Arbeit der kubanischen Ärzte in Afrika Werken noch nicht verfilmter Drehbücher vor diesem Internationalen Filmfestival, bei sellschaft widerzuspiegeln, so etwas wie und Lateinamerika berichtet (Rafael Solls, sind sechs kubanische und im Wettbewerb dem sich die Regisseure der Insel wieder “die Chronik dieser Jahre, ein Film, der von Guillermo Centeno, Alejandro Gil und Alel- um das beste Filmplakat (darin hat Kuba mit Kraft und Qualität auf der heimischen der kubanischen Familie aus der Sicht vie­ jandro Ramírez) und Un oficio curioso von Tradition und glänzte seit den 60er Jahren) Leinwand sehen lassen, was so wichtig ist ler und der Notwendigkeit der Einheit Bernabé Hernández und Tamara Castella­ sind vier der 16 ausgewählten von Kuba­ wie der Gewinn - hoffentlich! - eines Ko­ spricht, die sie hat”. nos. nern. rallenpreises. • Abrechnung mit der Vergangenheit • Das deutsche Kino beleuchtet die Zerbröckeln der Nazimacht schildert. Er verfolgt die letzten zwölf Tage Hitlers und seiner Parteigänger im Bunker. Ei­ dunkle Seite der Geschichte des Landes nerseits entlarvt er die erbärmliche Moral der Nazi-Spitze, andererseits kritisiert man an ihmv wie es auch Wim Wen­ PEDRO DE LA HOZ ders tut, “die elegante Scham”, mit der die Kamera, nach­ - Granma dem sie die Schrecken des Krieges gezeigt hat, weder den Selbstmord Hitlers, noch den von Göbbels zeigt, dessen Familie die nationalsozialistische Version der Sängerkna­ • DIE Präsenz deutscher Filme unter den bemerkenswer­ ben des Von Trapps zu sein scheint. Hervorzuheben ist die testen internationalen Beiträgen auf dem Festival des Neu­ großartige Interpretation des Schweizer Schauspielers en Lateinamerikanischen Films ist nichts Neues, denn die Bruno Ganz in der Rolle des Diktators. Verbindungen zwischen den Organisatoren und dem Goe­ the-Institut, das sie ermöglicht, sind von Mal zu Mal unkom­ Sophie Scholl erzählt eine Episode, die nicht in Verges­ plizierter. Am Mittwoch, dem 7. Dezember, begannen um senheit geraten darf: der ehrliche und entscheidende Wi­ 19.00 Uhr im Kino 23 y 12 die Tage des deutschen Films derstandskampf eines Teils der deutschen Jugend gegen mit One Day in Europe, einem Fußballfilm von Hannes den Nazismus. Die Protagonistin, eine Medizinstudentin, Stöhr, der selbst anwesend war. wurde 1943 hingerichtet, weil sie auf dem Gelände der Uni­ versität in München Flugblätter verteilt hatte, auf denen ge­ Auffallend im Programm des Kinos 23 y 12 ist, daß an schrieben stand: “Wollen wir vielleicht den Rest unserer diesen Tagen sich gleich drei Filme mit dem Nazismus be­ Jugend den Machenschaften einer unmoralischen Gruppe schäftigen, als wollten sie die Geister einer unheilvollen einer Partei und ihren niedrigen Instinkten überlassen? und traumatischen historischen Erfahrung auch des deut­ Niemals! Der Tag, an dem die infamste Tyrannei, die unser schen Volkes austreiben: Es waren Der Untergang, von Volk je erlitten hat, vor unserer Jugend Rechenschaft ab- Ju/ia Jentsch erhielt den Preis der Europäischen Fiimaka■ Oliver Hirschbiegel; Sophie Scholl: Die letzten Tage, von legen muß, ist angebrochen.” Sie und einige ihrer Mitstu­ demie Marc Rothemund, und Der neunte Tag, von Volker Schlön- denten gründeten die Widerstandsgruppe Weiße Rose, Ju­ dorff. lia Jentsch in der Rolle von Sophie erhielt jüngst von der ner Pfarrer gerät, der unter der Bedingung freigelassen Die Idee für den ersten Film kam Hirschbiegel bei der Europäischen Filmakademie den Preis für die Beste würde, wenn er innerhalb von neun Tagen den Bischof von Lektüre des Buches von Joachim Fest Der Untergang: Hit­ Schauspielerin. ler und das Ende des Dritten Reiches, und den Memoiren Luxemburg überzeugen kann, ein Kommunique zur Unter­ von Traudl Junge, einem Mädchen, das Tänzerin werden Eine andere Seite des antifaschistischen Widerstands stützung Hitlers zu veröffentlichen. Erreicht er es, bedeutet wollte und als persönliche Sekretärin des völkermordenden wird in Der neunte Tag aufgezeigt. Schlöndorff ist ein groß­ das für ihn und andere Pfarrer die Freiheit. Andernfalls Diktators endete. “Fest versetzte mich in die Zeit zurück er Regisseur (Die Blechtrommel), ein Meister der Filmer­ würde es Tod bedeuten. Der Film erinnert etwas an Costa und Junge beschrieb nr*if die Gestalt, brauchte”, zählung, der die moralische Selbstbeobachtung treffend - Gavras’ Streifen Amen, der die problematischen Beziehun­ äußerte Drehbuchautor Bernd Eichinger. Der Film ist auf­ mit dem symbolischen Wert des Bildes kombiniert. Hier er­ gen der geistlichen Hierarchie zum Nationalsozialismus be­ regend und polemisch in der Art und Weise, wie er das zählt er von dem Dilemma, in das ein in Dachau gefange- handelt. • GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 KULTUR/SPORT Die IAAF wird der kubanischen Leichtathletik helfen

ANNE-MARIE GARCIA der der Speerwerferin Osleidys Menéndez —für Granma Internacional— auf der Galaveranstaltung zum 100. Jubi­ läum der Leichtathletik in Kuba eine Plaket­ • LAMINE Diack gab in Havanna bekannt, te als Bestätigung ihres Weltrekords im daß er die Finanzierung von zwei Pisten Speerwurf (71,70), im August in , für die Leichtathletik in Kuba unterstützen überreichte. wird. Der Präsident des Internationalen Leichtathletikverbandes (IAAF) besuchte “Der Rekord ist das Absolute in dieser eine Galavorstellung anläßlich des 100. Sportart. Kuba hat Tradition im Wurfsport Jahrestages dieses Sports in einem Land, und speziell im Speerwerfen, der Rekord das einen “wesentlichen Beitrag in einigen von Menéndez hat das sportliche Niveau Disziplinen geleistet hat.” der Insel bestätigt”, sagte Diack. “Ich habe mich verpflichtet, daß in der In­ Ebenfalls übergab er zehn legendären Fi­ ternationalen Sportschule und in der Uni­ guren der kubanischen Leichtathletik eine versität von Havanna je eine Piste gebaut Anerkennung: Enrique Figuerola, der 1964 wird”, sagte Diack vor der Presse. als erster mit dem zweiten Platz im 100-Me- Der Verbandspräsident aus Senegal be­ ter-Lauf eine Olympiamedaille gewann; Pe­ sichtigte die Internationale Schule für Kör­ dro Pérez Dueñas, der im Dreisprung als pererziehung und Sport in Havanna, wo erster Kubaner einen Weltrekord überbot, unter den 1.000 Jugendlichen aus ver­ sowie Alberto Juantorrena, María Caridad schiedenen Regionen auch Sportler aus 49 Colón, Javier Sotomayor, Iván Pedroso, afrikanischen Nationen kostenlos lernen, Anier García, und Yipsi und äußerte: “Die Überzeugung, die hier Moreno. Unter dem Zepter herrscht, daß der Sport ein wesentliches Vor seiner Abreise besuchte er die Sport­ Element in der Erziehung der Jugend ist, einrichtungen Havannas, wo die IAAF hat mich sehr beeindruckt.” plant, ein Trainingszentrum für Leistungs­ Bei seiner Ankunft sagte Diack auch: sport zu eröffnen. des Jazz “Kuba ist ein Land, das sich um die Leicht­ “In den Sportarten Springen, Werfen und athletik in der Welt sehr verdient gemacht • Das 22. Internationale einem exzellenten künstlerischen Vor­ Hürdenlauf denke ich, sind Kapazität und schlag ist nicht zufällig. Zunächst hat jeder hat. In einigen Disziplinen wie Springen und Bedingungen in Kuba vorhanden, um Jazzfestival von Havanna allein und andere Male haben sie gemein­ Werfen machte es mit ausgezeichneten Er­ Leichtathleten und Trainer von hohem Ni­ bot ein breites sam, aus einer durch solide kulturelle An­ gebnissen Geschichte, sowohl bei den jun­ veau auszubilden”, stellte er fest. Veranstaltungsprogramm schauungen bereicherten Vorstellungskraft, gen als auch bei älteren Sportlern.” Diack bestand darauf, daß es für seinen Netze gespannt zu der traditionellen Mi­ “Hierher zu kommen war eine Gelegen­ Verband sehr wichtig sei, den bereits in den schung aus afrikanischen und lateinameri­ SAHILY TABARES kanischen Elementen. heit, die ich mir nicht entgehen lassen siebziger Jahren begonnenen Welthilfeplan - für Granma Internacional Diese Umstände und die Suche nach neuen konnte”, fügte der Vetbandspräsident an, für die ärmsten Länder zu verwirklichen. • Akzenten in einer Klangwelt von ständigem • DER Dezember begann in Havanna mit Wandel und dialektischem Zukunftsbild leiten anstrengender Hitze. Musikern, Sängern und den Canto a Dios, eine Uraufführung von dem Publikum lief der Schweiß in Strömen Chucho, mit der an New Orleans und die ge­ auf dem 22. Internationalen Jazz-Festival, sellschaftliche Schutzlosigkeit der Opfer des das dem Gedenken des britischen Saxopho­ Hurrikan Katrina erinnert wird. Ausgeführt nisten Ronnie Scott gewidmet war, und zu von dem Autor, dem Nationalen Sinfonieor­ dem Pete King und seine Ehefrau Stella, chester, dem Nationalchor Kubas, Mayra Ca­ Partner von Ronnie in dem berühmten Lon­ ridad Valdés und dem Quartett des Meisters doner Club, gekommen waren. unter Leitung von Tony Taño, vereinigt das Groß war die Feier. Es gab Jam Sessions, Werk großartig den unerschöpflichen Quell, Vorträge, Konzerte und Programme zu Ehren der aus der kubanischen Mentalität fließt, mit der Meister Frank Emilio Flynn und Armando den Batätrommeln, zunehmenden rhythmi­ Romeu, berühmte Namen des kubanischen schen Spannungen, der Fusion der Jazzthe­ Jazz des vorigen Jahrhunderts. men und dem Afrokubanischen. “Neue Ideen kommen und sind nicht zu Aus den rhythmischen Formationen des In­ stoppen”, versicherte Meister Chucho Val- strumentenkomplexes klingen ständige Evo­ dés. Der renommierte Pianist und Komponist kationen. Chico O’Farrill, Duke Ellington, Diz- brachte in einem langen Vortrag die Kreativi­ zie Gillespie, Arsenio Rodríguez und so viele tät zum Ausdruck, die das dynamische Uni­ andere sind da. Das ist die Wiederbelebung versum seines Werkes antreibt. Traditionell der Atmosphäre der CD New Conceptions, und zeitgenössisch waren die Vorstellungen für die Chucho einen fünften Grammy Latino in den Theatern Mella, Amadeo Roldän, im in der Kategorie des besten Jazz Latino Al­ Museo Nacional de Bellas Arte und in der bums erhielt. Hervorragend wieder die Mit­ Casa de Cultura, in Calzada und 8. Straße, lieder des Quartetts: der Bassist Lázaro (El ^ d e m Geburtshaus des Treffens. ino) Rivero, der Schlagzeuger Ramsés Vertreter aus neun Ländern demonstrierten Rodríguez und der Trommler Yaroldy Abreu. ohne Umschweife das Nichtvorhandensein Die Unterstreichung der rhythmischen Inter­ von Schranken zwischen Klängen, Rhythmen aktion und die Improvisation waren großartig und Interpreten, die einen komplexen Neue­ in den “Dialogen”, in denen der südafrikani­ rungsprozeß von Musikkulturen, -traditionen sche Gitarrist Jimmy Dludlu, der kanadische uncf-techniken im Jazz des 21. Jahrhunderts Trompeter Hugh Frazer und zahlreiche Ver­ festlegen. treter dieses Landes mitwirkten, und die US- Die Wurzeln sind erkennbar. Das Gelernte Sängerin Lola Pfeiffer, die trotz der Ein­ belebt den musikalischen Austausch von schränkungen zu dem Festival gekommen Schöpfern unterschiedlicher Generationen war, die den US-Bürgern von ihren Behörden wieder, die, wenn sie auch das Sediment er­ auferlegt werden, wenn sie nach Kuba reisen worbener Einflüsse in dem ständigen Lernen wollen. elten lassen, doch eigene Stilarten zeigen. Diese Einschränkungen veranlaßten Abel g>ie Mischung aus der Musik der Antillen und Acosta, den Vorsitzenden des Kubanischen der afroamerikanischen Vielfalt durchströmt Musikinstituts, zu dem Vorschlag, im näch­ die Adern, den Puls und das Fühlen erfahre­ sten Jahr ein Treffen in einem Land zu orga­ ner und in der schwierigen Kunst der Kom­ nisieren, in das US-amerikanische und kuba­ munikation geübter Musiker und Sänger. nische Jazzmusiker reisen können, um die In diesem Sinne bot das spontane Trio, das historischen Bande, die zwischen beiden Jetzt können Sie in Varadero alle Ihre Einkäufe in Euro Chucho Valdés, der Brasilianer Ivan Lins und Ländern in diesem Genre bestehen, weiter­ Pablo Milanés bildeten, einen einfühlsamen zupflegen. bezahlen. So genießen Sie Ihren karibischen Urlaub und meisterhaften Vortrag. Es gelang ihnen, Engagierte junge kubanische Musiker wie ein organisches Ensemble von großer Kolo­ Yasek Manzano, Basilio Márquez, Román Noch mehr. ratur und beeindruckendem swing zu struktu­ Feliú und Orlando Valle (Maraca), Neisy Wil­ rieren, indem sie aus einer neuartigen, inti­ son und Tamara Castañeda und andere sind men Perspektive Referenzen harmonischer ein Beweis für die Qualität der kubanischen Steigerungen des Jazz, melodischer Viel­ Kunstschulen und des Talents von Musi­ Varadero erwartet Sie. schichtigkeit und Ausdrucksmittel einarbeite­ kern, die mit neuen Projekten, musikali­ www.cubatravel.cu ten. schen Ideen und Experimenten ihren eige­ Das Zusammentreffen der drei Musiker zu nen Weg gehen, • - ...... 12 GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 SPORT Zulia Calatayud, Weltmeisterin mit chronischem Asthma • ZULIA Calatayud kommt zu spät zum Training. Sie war zu einem Allergietest im Kranken­ haus. Im November sind in Ha­ vanna Wärme und Feuchtigkeit intensiv und unerbittlich, bela­ stend vor allem für Menschen mit Asthma, wie die 800-Meter- Weltmeisterin. “Manche Dinge kann weder Anläßlich des die Medizin noch die Wissen­ 100. schaft erklären. Zulia ist eine Leichtathietikjubii hervorragende Leichtathletin^ äums der Insel die mit Asthma trainiert. Man überreicht der muß es einfach sehen, um es Präsident des zu glauben”, sagt ihr Trainer Kubanischen Faustino Hernández. Olympischen Die 25jährige Kubanerin wur­ Komitees, José de mit ihrem Sieg im 800-Me­ R. Fernández, ter-Lauf bei den Weltmeister­ Os/eidys schaften in Helsinki, im August Menéndez eine 2005, berühmt, den sie mit Anerkennung 1:58.82 Minuten vor der Ma­ rokkanerin Hasna Benhassi _ (1:59.42) und der Russin Tatja­ na Andrianowa (1:59.60) ge­ Wir bekräftigen unseren wann. Während Hernández auf sei­

ne Schülerin wartet, bemerkt GARCIA Anne-Marie er: “ Zulia hat ihre Lunge sehr Toten gegenüber die ewige entwickelt indem sie mit Asth­ Faustino Hernández mit seinen beiden ma trainiert hat, außerdem ist Weltmeisterinnen: Daim i Pernia (rechts) sie sehr ehrgeizig.” gewann 1999 in Spanien die 400 Meter Verpflichtung, die Mittags trifft Zulia lächelnd Hürden, und Zuiia Caiatayud 2005 in Helsinki ein. “Ich bin immer gut ge­ den 800-Meter-Lauf launt!”, sagt sie. Revolution voranzubringen Über ihren Erfolg in Helsinki sagt sie: “Was mir passierte, war so sie 1997 auf die Sporthochschule kam, wunderbar. An diesem Tag hatte es um mit Faustino Hernández zu trainie­ ANNE-MARIE GARCIA Die KubanerinJiat mit ihreo26 Jahren eine be­ sehr geregnet”, erinnerte sie sich, “das ren. “Sie lief 400 Meter, ich dachte aber - für Granma Internacional eindruckende Laufbahn hinter sich: sie gewann Finale verzögerte sich, aber ich war sofort daran, sie für die 800 Meter vor­ zwei Weltmeisterschaften (2001 und 2005); sehr ruhig. Ich wußte, daß es kein zubereiten”, erklärte er. zwei Olympiamedarllen, Bronze 2000 und Gold schneller, sondern ein taktischer Lauf • DIE 75-Meter-Marke zu überbieten, ist der 2004, und siegte bei den Panamerikanischen Neben Zulia trainiert Faustino auch Traum der kubanischen Weltmeisterin im werden würde, und ich fühlte mich gut Daimi Pernia, die Weltmeisterin im Spielen 1999 und im Weltcup 2002, um nur die vorbereitet.” Speerwurf, Osleidys Menéndez. wichtigsten zu nennen. 400-Meter-Hürdenlauf von 1999, die “Alle Ziele, die ich mir als Kind gesteckt hatte, EIN ZWEI JAHRE LANGER mit 29 Jahren und nach einem Jahr mit habe ich erreicht: Olympiasiegerin und Welt­ D/ACK EHRT MIT SEINEM BESUCH IN ALPTRAUM Verletzungen versucht auf die Piste zu­ meisterin zu werden und die Goldmedaille bei KUBA DEN HUNDERTSTEN JAHRESTAG rückzukehren. “Ich hoffe, daß sie mein den Panamerikanischen Spielen zu gewinnen. DER LEICHTATHLETIK Will man sie mit Ana Fidelia Quirot, Beispiel motiviert, ihr Ziel zu errei­ ^Als erste gelang mir auch ein Wurf über 70 Me­ der Weltmeisterin von 1995 und 1997 chen”, ermutigt sie Zulia. ter, und jetzt träume ich davon, den Speer als Für die Speerwerferin war es eine Ehre und vergleichen, wehrt sich Zulia: “Ana war Die Sportlerin aus Havanna beginnt erste über 75 Meter weit zu werfen”, sagte Me­ ein großer Ansporn, aus den Händen von La­ eine hervorragende Läuferin, aber sie ihren Tag sehr früh. Sie trainiert, bis die néndez. mine Diack, dem Präsidenten des Internationa­ hat ihre Geschichte bereits geschrie­ Sonne unerträglich wird. Ihr zweiter Als Weltrekordlerin mit einer Leistung von len Leichtathletikverbandes, einë Anerkennung ben, ich habe meine kaum begonnen.” Trainingsabschnitt beginnt dann gegen 71,70 Meter weiß sie jedoch, daß diese Groß­ für ihren Weltrekord zu empfangen. Als die junge Calatayud 2002, 23jäh- 16.00 Uhr. tat nicht so einfach zu vollbringen ist und äuß­ “Es ist eine Ehre für mich, jedoch an erster rig, die legendäre Olympiasiegerin Ma­ Das Arbeitsklima mit “Tino”, wie sie erte: “Einen Rekord kann man nicht planen. Stelle ein Beweis der Anerkennung und des ria Mutola aus Mozambique mit einer alle den Trainer nennen, ist ernst und Man muß sich ruhig und gelassen darauf vor­ Vertrauens, der die kubanischen Athleten sehr Zeit von 1:56.09 Minuten besiegte, heiter. “Das allgemeine Training gefällt bereiten.” ermutigen wird, denn es war eine ausgezeich­ zeichnete sich eine vielversprechende mir nicht besonders, es ist sehr hart, Ihr Trainer Dionisio Quintana sagt von seiner nete Saison”, sagte Menéndez. Zukunft ab. mit den Gewichten habe ich auch nicht Schülerin, sie müsse noch einiges verbessern, Diack besuchte am Sonnabend, dem 3. De­ Aber im September, als Zulia vierte viel im Sinn, aber ich bin sehr diszipli­ um ihr Ziel zu erreichen: “Es ist keine Frage zember, eine Galavorstellung, die von hervor­ beim Weltcup wurde, kehrte sie verletzt nach Havanna zurück und mußte sich niert, denn ich weiß, daß diese Übun­ der Kraft, sie muß ihre Wurftechnik polieren ragenden Musik- und Tanzkünstlern gestaltet gen das Erfolgsgeheimnis bei den und den Schwung des letzten Schrittes im An­ worden war. behandeln lassen. Lásionén an beiden Wadenbeinen hielten sie bis April 2004 Wettkämpfen sind.” lauf verbessern.” Seines Erachtens könne sie “Lamine Diack ist hier gemeinsam mit uns auf dieses Ziel “2007 oder 2008" schaffen. von der Piste fern. einem schönen Fest als Anerkennung für die “Ich machte einen Probelauf über 400- UNTER DEN GROSSEN ÜBER Bei den Weltmeisterschaften in Helsinki, im Leichtathletikfamilie, die mit ihrem persönli­ Meter und war glücklich und fühlte 800-M E TE R August 2005, entschied Menéndez den Wett­ chen Werk zu ihrer Entwicklung und ihren Er­ mich realisiert”, äußerte sie. Vier Mo­ kampf mit ihrem ersten Wurf, mit dem sie den gebnissen beigetragen hat”, würdigte Alberto nate später wurde sie bei den Olympi­ Heute ist es Zulia Calatayud, vorher Weltrekord überbot. Juantorena, der Präsident des Kubanischen schen Spielen achte im Finale. “Das waren es Alberto Juantdrena, 1976 In diesem Jahr hat sie sich einen langen Ur­ Leichtathletikverbandes. war eine Enttäuschung, ich wollte eine zweifacher Olympiasieger in 400 und laub gegönnt und jetzt, im neuen Training, gilt Zehn legendären Leichtathleten wurden in Medaille”. Allmählich begriff sie, daß 800 Meter; Ana Fidelia Quirot, zweifa­ es, viel zu laufen und zu schwitzen, “ich muß Vertretung hervorragender Sportler der Insel “schon die Tatsache, dabei gewesen abnehmen, denn ich habe lange ausgeruht und Medaillen und Urkunden verliehen. Diack per­ zu sein, ein Sieg ist.” Dann konzentrier­ che Weltmeisterin über 800 Meter in viel gegessen. Meine Mutter hat mk alle meine sönlich “überreichte unserer großen Siegerin te sie sich auf die Weltmeisterschaften den Jahren 1995 und 1997 und Silber- Lieblingsspeisen gekocht wie zum Beispiel Osleidys Menéndez die Plakette, mit der ihr 2005. medaiflengewinnerin 1996; Norberto Milchcreme”, sagte sie. Weltrekord bestätigt wird”, sagte Juantorena. Téllez, Vizeweltmeister 1997, und an­ Osleidys ist fröhlich und aufgeschlossen. Ver­ Menéndez ist eine der Favoritinnen für die CALA TA YUD HA TTE KEIN TALENT dere. schmitzt lächelnd sagt sie, daß sie Musik liebt, Wahl zur kubanischen Sportlerin des Jahres “Ich wage zu behaupten, daß nur die gerne tanzt und feiert, so, wie sie es im Urlaub 2005. Die Weltmeisterin erinnerte sich, daß kubanische Schule gute 400- und 800- getan h at ihr erster erfolgreicher Wettlauf über 60 Meter-Läufer hervorbringt. Die Kubaner Auf dem Welttreffen 2005 belegte Kuba in der Meter ging, als sie 14 Jahre alt war. Wie Quintina mitteilt, wird das nächste Jahr Länderwertung mit zwei Gold- und vier Silber­ waren nie gute Langstreckenläufer, Aber ihre Mutter, Petrona Torres, warf aber wir hatten immer gute Sprinter. “mild” sein, “kein intensives Training, sondern medaillen den vierten Platz. Vor 100 Jahren, ein: “Meine Tochter brauchte lange, be­ eine sehr gut geplante Vorbereitung auf 2007 am 3. Dezember 1905, fanden auf der Piste Wir haben gelernt, gute 800-Meter- vor sie sich für die Sportschule ent­ Läufer heranzubilden, indem eine gute und 2008, zwei Jahre, die sehr große Anforde­ des Club Havanna die ersten Wettkämpfe im schied.” Atemtechnik entwickelt wird, ohne die rungen stellen werden”. Laufen, Weitspringen und Werfen statt. Auch an Schülerwettkämpfen, aus de­ Osleidys dagegen fühlt sich auch den Mittel­ Die 26jährige Speerwerferin ist die einzige ku­ nen im allgemeinen die Talente der In­ Geschwindigkeit zu verringern”, erklär­ amerikanischen und Karibischen Spielen in Ko­ banische Frau, die über einen Weltrekord ver­ sel hervorkommen, hatte sie nie teilge­ te Hernández. lumbien, im Juli 2006, verpflichtet, “der einzige fügt. Unter den Männern ist Javier Sotomayor nommen. Calatayuds nächste Ziele sind die Mit­ Titel, den ich noch nicht habe”. Einen besseren seit 1993 mit 2,45 Meter der derzeitige Weltre­ Mit ihrem ersten Trainer, Orlando Her­ telamerikanischen und Karibischen Rekord hätte sie außerdem auch noch gern, kordler im Hochsprung. In der Hallenleichtath­ nández, begann sie Langstreckenlauf Spiele im Juli, in Kolumbien, und der “über 70 Meter, sozusagen als Autogramm von letik ist der Dreispringer Aliecer Urrutia mit zu trainieren, danach orientierte sie Weltcup im September, in Athen. Osleidys”, äußerte sie. 17,83 Meter Inhaber des Weltrekords. • Nelson Gutiérrez auf die 400 Meter, bis (A.M.G.) • GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 JNTERNA T

ERPRESSUNG AUF KANAL 41 IM FERNSEHEN VON MIAMI Basulto gesteht, auf ein Hotel in Havanna geschossen zu haben

• Er gab auch weitere Terrorakte zu, “Auf nationaler, lokaler und staatlicher Ebene gibt es hier gewählte Funktionäre, die in diesem Dokument genannt die er mit der Hilfe der CIA ausgeführt sind. Wir wollen niemanden vorführen, wir erinnern sie nur hat, ohne daß er vom FBI belästigt an ihre Verantwortung, denn wenn die Wahlen kommen, erinnern sich alle an Kuba, und wenn die Regierung wech­ worden wäre selt und es eine ist, die. sie nicht vertritt, dann verstecken sie sich”, sagte er und bestätigte damit offen das Gewicht, JEAN-GUY ALLARD das politische Interventionen im US-amerikanischen - Granma Internacional Rechtssystem haben. GEMEINSAM MIT POSADA, BOSCH, • \U einem Akt direkter Erpressung dér GS*Hegierung FEUX RODRIGUEZ... - prahlte José Basulto, der Chef der Organisation “Herma­ nos al Rescate”, damit, mit einer 22-Millimeter-Kanone von José Basulto gehörte der Operation 40 an, die von der einem Schnellboot aus auf ein Hotel in Havanna geschos­ CIA dürchgeführt worden war, um ein Kommando trainier­ sen zu haben, ohne daß das FBI “ bisher” auch nur die ge­ ter Terroristen für die Söldnerinvasion in Playa Girón zu ringste Frage gestellt hätte. - haben. Fort Bragg in Nordkarolina und Fort Benning in Ge­ Er sagte auch ganz offen in Oscar Hazas Programm A orgia waren seine Ausbildungslager, bevor er sich mit Fé­ mano limpia, im Kanal 41 des Fernsehens von Miami, daß lix Rodríguez Mendigutía, Luis Posada Carriles, Orlando die CIA ihn nicht nur ausgebildet habe, sondern daß sie Bosch, Virgilio Paz, José Dionisio Suárez, Antonio Vecia- auch die Terrorakte US-kubanischer Gruppen gegen Kuba na, Ricardo Morales Navarrete, den Brüdern Novo Sam- leitete. poll, Gaspar “Gasparito” Jiménez Excobedo, Nazario Sar- Das Programm, in dem Basulto dieses Geständnis ableg­ gent, “Tony” Cuesta, Eladio del Valle, Herminio Díaz, te, war dem Gerichtsverfahren seiner Kumpane Santiago Pedro Luis Díaz-Lanz und Rafael “Chichi” Quintero aus Alvarez Magriñá und Osvaldo Mitât gewidmet, zwei Extre­ Miami an verbrecherischen Aktionen beteiligte. misten aus Miami, die jüngst wegen Besitzes verbotener Die US-kubanischen Söldner wurden von so berüchtigten Waffen festgenommen wurden. Santiago Alvarez war der Offizieren der CIA wie David Morales, David Phillips, Ho­ “Beschützer” von Luis Posada Carriles. Er hat ihm die ille­ ward Hunt, William Harvey, Frank Sturgis, Gerry Hemming gale Einreise in die USA ermöglicht, als er aus Mexiko und keinen Geringeren als Porter Goss, dem heutigen kam. Chef des Geheimdienstes, geleitet. Der gemeinsam mit Posada Carriles von der CIA im Um­ Basulto arbeitete mit den faschistischen Militärregierun­ gang mit Waffen und Sprengstoff unterwiesene Terrorist gen Chiles und Argentiniens zusammen und finanzierte hat tatsächlich am 24. August 1962 von einem Boot aus, mehrere ihrer Operationen mit seinen Drogengeschäften. ca. 200 Meter von der Küste entfernt, mit einer Kanone auf Der Terrorist gestand erstmalig ein paar seiner kriminel­ ^ in Hotel in Havannas Stadtteil Miramar geschossen. Um len Abenteuer in einem Interview mit der Washington TtSO Uhr eröffnete Basulto das Feuer auf das Gebäude Post, das am 20. Mai 1997 veröffentlicht wurde. und versetzte die Hotelgäste in Schrecken. Ob Osama bin Laden, der vermeintliche Drahtzieher der “1962 schoß ich mit einer Kanone auf ein Hotel in Kuba katastrophalen Attentate von New York und Washington; und bisher hat mich noch niemand danach gefragt”, ant­ Posada Carriles und Bosch, die beide ein kubanisches Li­ wortete Basulto auf eihe Frage Hazas in dem am 6. De­ nienflugzeug im Flug sprengten, und José Basulto, der zember aus Miami gesendeten Programm, das eine hohe seine Cessnas in unzähligen Provokationsflügen nach Ha­ Einschaltquote hat. vanna schickte, alle haben etwas gemein: die Ausbildung José Basulto, Ex-Mitglied des von der CIA aufgebauten ‘1962 schoß ich auf ein Hotel in Kuba und bisher ist nie­ zu Terroristen durch die CIA. Terrorkommandos Operation 40 und Gründer der “Herma­ mand gekommeri, um mich zu verhören ” gestand Basulto, das Ex-Mitglied des von der CiA geschaffenen Terrorkom­ Unterdessen sitzen fünf Kubaner, die in Miami-unter Le­ nos al Rescate”, saß in dem Programm neben Arturo Al­ bensgefahr alles taten, um die verbrecherischen Pläne varez, dem Sohn von Santiago Alvarez, der gleichzeitig mandos Operation 40 und Gründer der Hermanos ai Res- cate” dieser Terroristen zu stoppen, immer noch in verschiede­ dessen Anwalt ist (einer von dreien); Francisco “Pepe” Her­ nen Gefängnissen auf diesem unendlich weiten US-Terri- nández, dem Vorsitzenden der kubanisch-amerikanischen torium. Nationalstiftung (FNCA), der die Verbrechen von Posada Im Verlaufe des gesamten Gerichtsverfahrens gegen die finanzierte und leitete; und Julio González Rebull, einem daß sie freundschaftlich geregelt worden sind, die Waffen fünf Antiterroristen aus Kuba haben die Staatsanwaltschaft Mitglied der Brigade 2506, die im Auftrag der US-Regie- wurden beschlagnahmt oder so, oder die Person wurde zu­ und der damalige FBI-Chef, Héctor Pesquera, einer der rung in Kuba landete. Die Brigade wird jetzt von dem zu rechtgewiesen, und damit war die Sache erledigt”, fügte er korruptesten Polizeioffiziere von Süd-Florida, José Basulto trauriger Berühmtheit gelangten CIA-Offizier, Folterknecht an. und Mörder Félix Ismael Rodríguez Menigutia geleitet. als Berater benutzt. Der Prozeß endete damit, daß der “Denn die USA selbst hatten damit begonnen und uns un­ Bundesstaatsanwalt einen geständigen Terroristen öffent­ “Die US-Behörden bildeten mich im Umgang mit der Ka­ terstützt, trainiert und sogar geleitet”, erklärte der Terrorist. lich umarmte. none” auf CIA-Stützpunkten aus, gestand Basulto ohne jede Scham. “Ein anderes Mal versorgten sie mich mit Waf­ “Wir hatten diese Hilfe, diese Waffen und die Elemente, Offiziere der FAA (Federal Aviation Agency) bestätigten, fen”, gab er zu. die heute als nicht passend angesehen werden.” daß sie Basulto und seine Organisation mindestens sieben In seinem Redebeitrag verglich Basulto die Terroraktionen Mal vor der großen Gefahr der Flüge nach Havanna ge­ ^ ß e i Santiago Alvarez Magriñá und Osvaldo Mitât wurde warnt hätten. Die FAA entzog dem Piloten erst nach demi ine Tiefkühltruhe voller Automatikgewehre, Schalldämp- von Miami gegen Kuba mit “dem Einsatz von Waffen, Um im Irak zu intervenieren”. schwerwiegenden Zwischenfall vom 24. Februar 1996, bei ; ter, Granaten und Granatwerfern beschlagnahmt. Die Re­ dem Cessnas der Gruppe von Basulto abgeschossen wur-/ gistriernummern waren von den Waffen entfernt worden. Basulto sagte, er vermute, daß es im Fall Alvarez “irgend­ den, die Fluglizenz. wo einen Feind gibt, der eine Taste gedrückt hat, um die­ Die Staatsanwaltschaft beantragte als Verhandlungsort Basulto hatte sein Aufnahmegerät im Cockpit eingeschal­ Fort Lauderdale, im County Broward, und nicht Miami, wo sen ganzen Prozeß, diese ganze Folge von Ereignissen, anzustrengen”. tet, um diese neue “erfolgreiche” Mission über Kuba bewei­ die antikubanische Mafia das Sagen hat und der Zorn der sen zu können. Das Band lief, als sich die MIG näherten, terroristischen Fauna angefacht worden wäre. Es wurde “Das möchten wir gern herausbekommen”, fügte er an. Er und das klangvolle Lachen war noch zu hören, als die bei­ ein Komitee aus mehreren Figuren dieser Gruppen gebil­ meinte, daß es “in der Staatsanwaltschaft selbst” mehrere den Flugzeuge von den Kubanischen Luftstreitkräften an­ det, deren Verbindung mit dem Terrorismus ausgiebig do­ Personen gibt, “die gern das Amt des Staatsanwalts haben gegriffen wurden.. ' kumentiert ist. wollen”. “Vielleicht ist da jemand im System der nicht gut angesehen ist, und man hat ihm den Fall zugeschoben, um In dem Prozeß der Fünf war das Zeugnis von. Arnaldo Igle- González Rebull bezog sich in einem ersten Redebeitrag sisas, dem Kumpan von Basulto, der ihn bei diesem dra­ auf Santiago Alvarez als einen “unserer Kameraden aus ihn zu verheizen.” matischen Ereignis in seinem Flugzeug begleitete, auf­ den Brigaden”, womit er die in Playa Girón geschlagenen schlußreich. Er gestand, 1995 probeweise handgemachte Söldnertruppen meinte, denen auch Posada Carriles, Ba­ ICH WURDE AUF DEM C/A-STÜTZPUNKT Bomben aus PVC-Rohren, die mit Munition gefüllt waren, sulto und Pepe Hernández angehörten. Er gestand, daß TRAINIERT...” aus ihren Flugzeugen im Gebiet des Flugplatzes von Mia­ “wir” nach dieser CIA-Intervention “acht Stützpunkte auf mi, Opa-Locka, abgeworfen zu haben. den vorgelagerten Inselchen hatten, von wo aus wir ope­ In einer Frage an Pepe Hernández ging Oscar Haza auf rierten, um Sabotageakte gegen Kuba zu begehen, und wir In dem Urteil gegen zwei der fünf Kubaner fügte die Rich­ den Fall der Yacht Espeanza ein, in der sich der Chef der terin Joan Lenard, knapp drei Monate nach dem 11. Sep­ besaßen alle Arten von Waffen, und dies mit dem Einver­ FNCA unter den Verdächtigen befand. “Sie wurden nicht ständnis der US-amerikanischen Regierung”. tember, folgende torróse Notiz an: “Als eine Bedingung für verurteilt, d. h. das war eine Abmachung...”, sagte der Mo­ seine Freilassung unter Auflagen wird diesem Angeklagten derator von A mano limpia und provozierte eine etwas kon­ DIE USA HALFENUNTERWIESEN veitroten, sich mit terroristischen Vereinigungen oder ähh- fuse Antwort des Terrorveterans, der das Thema wechsel- UND LEITETEN DAS ALLES" te. ~ . ä suchen, von denen ihm bekannt ist, daß sie von diesen Basulto sagte, er wisse nicht, “wie es zu dieser politischen , Hernández stellte fest, daß die Verhaftung vor^lvarez Gruppen häufig besucht werden.” Aktion gegen Santiago Alvarez” gekommen sei, gestand nicht zufällig passierte: “Die Dinge geschehen nicht zufäU Basulto bestätigte jetzt Jive die Gründe für so viele Vor­ aber ein, daß die Terroristen in Miami immer Nutzen aus iig, in diesem Land ist nichts Zufall. t sichtsmaßnahmen zugunsten von Individuen, deren Tsrro- der Toleranz des FBI und der Justiz gezogen haben. “Ich José Basulto rief dazu auf, politischen Druck auszuüben, kam dir sagen, daß ich viele ähnliche Dinge kenne und damit Alvarez aus dem Gefängnis entlassen wird. ^ deren Pläne zum Scheitern bringen wollen. • GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 JNTERNA T/ONALES

RAUBBAU AM AMAZONAS Die Plünderung des Regenwaldes

ALBERTO D. PEREZ Experten nennen. Die Diebe wählen Baum­ - für Granma Internacional gruppen von Edelhölzern aus - die soge­ nannten “kommerziellen Bäume” -und • ALS ich 1957 zum ersten Mal über den verdecken ihre räuberischen Handlungen, Amazonas flog, beeindruckte mich das indem sie einige, für sie uninteressante unübersehbare grüne Meer, das sich Holzarten stehen lassen. Im Schutz der vor meinen Augen auftat. Es war durch verbleibenden Bäume fahren sie die Edel­ einzelne Rauchsäulen unterbrochen, hölzer zu den ebenfalls illegalen Sägewer­ die von sehr kleinen rötlichen, wahr­ ken ab, die nahe an Flüssen oder offenen scheinlich brennenden Flächen aufstie- Wegen im Wald liegen. gen. So sah es jedenfalls aus der Höhe Wissenschaftler des Carnegie-Instituts in von ca. 10.000 Meter aus. den USA haben die Rodung am Amazonas Seitdem habe ich dieses Gebiet min­ erforscht. Sie stützen sich dabei auf eine destens zehnmal überflogen. Mich von ihnen selbst entwickelte neue Metho­ schmerzt sagen zu müssen, daß beim de, Satellitenfotos aufzunehmen, mit denen bloßen Hinschauen die Zahl der Feuer man das Ausmaß des Raubbaus in diesem jedes Mal größer und die gerodete Flä­ Gebiet sehr genau bestimmen. Sie benut­ che breiter ist. zen dafür trigonometrische Messungen mit Kameras in drei Satelliten. Diese Technik Der Amazonas bildet das größte Fluß­ gestattet es, jedes Stück Wald gründlich zu gebiet unseres Planeten, das aus sie­ untersuchen. ben Millionen Quadratkilometern In diesem Fall konnte festgestellt werden, Regenwald besteht. Es ist die große daß der Raubbau in den betroffenen Gebie­ Lunge der Welt, ein Ökosystem, das wie ten am Amazonas um 60 bis 130 Prozent ein leistungsfähiger Gasreiniger wirkt: größerer ist, als mit herkömmlichen Beob­ die Bäume nehmen das Kohlendioxyd achtungsmethoden festgestellt werden auf, das aus der Verbrennung fossiler konnte. Brennstoffe entsteht und die Atmosphä­ re verschmutzt und somit zur Erderwär­ Die Folgen sind von jedem Standpunkt aus mung beiträgt. sehr negativ. Die Plünderung des Re­ genwaldes, die nicht nur die Absorption Die Folgen der rücksichtslosen Rodung des Regenwaldes am Amazonas gefährden das Deshalb trägt die Rodung, die auf dem von 10 und 15 Millionen Tonnen giftigen Leben auf dem Planeten Planeten unaufhörlich weitergeht, wie Kohlend ioxydsausderAtmosphäreverh in- die UN-Organisation für Landwirtschaft dert und den Klimawechsel fördert, öffnet und Ernährung (FAO) gut dokumentiert auch Lichtungen im Urwald, die zur Ver­ hat, zur Erhöhung der Temperatur bei. dunstung der Feuchtigkeit beitragen und Die Erwärmung der Atmosphäre und der die Gefahr von Waldbränden erhöhen. Ozeane beschleunigt nicht nur das Schmelzen des Polareises, was den Die Rodung begünstigt die Bodenero­ Meeresspiegel erhöht und die Existenz sion und den Verlust der Vegetations­ der kleinen Inselstaaten und das Leben schicht, die in die Flüsse abgeschwemmt in den niederen Lagen der Küstenländer wird und schließlich verloren geht. Die gefährdet, sondern fördert auch das trübe Farbe des Wassers des Amazonas Entstehen von Tropenstürmen. Dies und anderer Flüsse in dieser Region, die wird in der Rahmenkonvention der Ver­ jedes Jahr Millionen Tonnen fruchtbaren einten Nationen über den Klimawechsel Bodens in den Atlantik befördern, ist (UNFCCC) anerkannt. Die heftige Hurri­ kansaison in diesem Jahr (2005) ist ein sprichwörtlich. gutes Beispiel für diese Erscheinung. Eine vierte negative Folge ist die Ge­ Bis vor kurzem hatte die Rodung am fährdung der Fauna in diesem Gebiet. Amazonas zum Ziel, das gesamte Holz Durch Rodung und Brände werden viele eines ausgewählten Gebietes abzufah­ Tiere getötet, sie verbrennen oder ver­ ren. Andere Male war der Zweck des hungern. Das ist ein großes Verbrechen rücksichtslosen Holzfällens, Acker- an oftmals einzigartigen und unersetzba­ bzw. Weideland zu gewinnen. In allen ren Arten. Unter allen Umständen muß Fällen handelt es sich aber um ein ver­ der Diebstahl gestoppt werden. Seine decktes und illegales Vorgehen. Verursacher vergehen sich nicht nur am Besonders in letzter Zeit jedoch ist Regenwald im Amazonasgebiet, an Brasi­ eine andere, vorsichtigere Form der lien und anderen Ländern des riesigen Zerstörung des Regenwaldes am Ama­ Einzugsgebiets, ihre Machenschaften zonas hinzugekommen. Es handelt sich sind ein Vergehen an der Natur und ein um das “selektive Roden”, wie es die Angriff auf die gesamte Menschheit. • 15 GRANMA INTERNACIONAL / DEZEMBER 2005 JNTERNAT/ONALES

'ich vertraute und vertraue dem öoiivianischen Voik” sagte Evo Mora/es in einem Teie * fongespräch m it dem informationsprogramm Runder Tisch im kubanischen Fernsehen

EVO MORALES IST PRÄSIDENT Boiivien feiert den S/eg des Vorsitzenden der Bewegung zum Soz/a/ismus Bolivien steht am Anfang einer neuen Etappe seiner Geschichte ANIBAL ARRARTE DUTILH Es ist kein Geheimnis, daß der Sieg von Evo Granma Internacional Morales von den USA nicht willkommen ge­ heißen wird, denn er vertieft die Mitte-Links- • DER 18. Dezember stellt einen Wende­ Tendenz noch stärker, die sich in Lateinameri­ punkt in der Geschichte der Andennation dar. ka mit den sozialdemokratischen Regierungen Zum ersten Mal in der fast 200 Jahre beste­ in Argentinien, Brasilien und Uruguay und einer henden Republik geht ein Indigenabürger sie­ sich revolutionär nennenden Regierung in Ve­ M it Mora tes greich aus den nationalen Wahlen für eine nezuela durchsetzt. w ird z u m neue Regierung hervor. “Wir akzeptieren die Diplomatie der Unter­ e rs te n M a i Evo Morales, ein Aymara-Indigena aus einer werfung nicht”, sagte Morales als Antwort ein indigena armen Bauernfamilie, betritt die politische A- auf die Erklärungen der Außenministerin Präsident der rena, wird danach Vorsitzender der Bewe­ Condoleezza Rice, die den demokratischen B e p u h iik gung zum Sozialismus (MAS) und ist jetzt der Charakter der nächsten bolivianischen Re­ B o iiv ie n Präsident der Republik, Bolivien. Das ist die gierung in Frage stellte. große Veränderung, die sein Volk erwartet. Auch für die Erdölunternehmen mit Inter­ Noch bevor die Wahlzettel ausgezählt waren, essen in der Nation, die über die zweitgrö­ hatte Evo Morales 51,1 Prozent der Stimmen ßten Naturgasreserven des Kontinents ver­ G k m ï m o seines Volkes erhalten - ein historischer Re­ fügt, ist der Sieg von Morales keine gute INTERNACIONAL kord im zivilen Leben dieses Landes. Ihm folgte Nachricht, da der Indigena-Führer bereits sein Gegner, Ex-Präsident Jorge Quiroga von versprochen hat, die Einnahmen aus den Zeitung aus Kuba der rechten Partido Democrático y Social, PO- Energieressourcen zu erhöhen, um die lo­ und Lateinam erika ^ DEMOS, den er mit über 20 Prozentpunkten ü- kale Wirtschaft zu entwickeln. bertraf. Sollte sich dieser Prozentsatz, der Mo­ Die Profitgier einer Handvoll Ausländer Ich bestelle rales bereits 50 Prozent plus eine der gültigen führte 2003 zu einer blutigen Protestwelle für die Dauer von Stimmen sichert, konsolidieren, wird er am 22. gegen die Privatisierung des bolivianischen Januar 2006 sein Amt im Regierungspalast an- Reichtums, der einige Dutzend Menschen treten, ohne die Notwendigkeit, auf eine Koalition zum Opfer fielen und den Sturz zweier Prä­ 1 1 1 Jahr (12 Ausgaben) 15 Euro I 16 Monaten (6 Ausgaben) 8 Euro bauen zu müssen. Die anderen beiden Kandida­ sidenten nach sich zog. ten erkannten den Sieg der Linken an. Morales versicherte, er werde die Armut Zahlungsweise \ gegen Rechnung | 1 per Bankeinzug Nach Bekanntgabe der Teilergebnisse kün­ bekämpfen und die Mittel erhöhen, die der digte der zukünftige Präsident eine Regierung Staat aus der Gewinnung der Gasvorkom­ A n sc h rift Meine Bankverbindung der “Gleichheit, sozialen Gerechtigkeit, Ausge­ men erhält, indem er die alten Verträge glichenheit und Frieden” an, die dem Neolibera­ über das Förderrecht für ungültig erkläre Nam e Geldinstitut lismus ein Ende bereiten wird. Den ehrlichen und neu verhandeln wird. Unternehmern bot er Garantien. Die Befürchtungen vor einer Veränderung Die neun Departements befinden sich in Hän­ der Spielregeln und die politische Ungewi­ Str. /Nr BLZ den der Konservativen. Es ist abzuwarten, wie viele von ihnen sich der neuen Regierung an­ ßheit haben die privaten Investitionen, die Bo­ schließen werden. livien braucht, um seine Gasproduktion au­ RLZ/O rt K onto Morales steht keine leichte Aufgabe bevor, frecht zu erhalten und zu erhöhen, um vor allem, was die reichsten Zonen Boliviens lebenswichtige Lieferverträge mit ihren Datum / Unterschrift wie Santa Fe und Tarija mit ihren separatistis­ Hauptkunden Argentinien und Brasilien ein­ chen Neigungen betrifft. Ebenfalls wird er den zuhalten, praktisch zum Stillstand gebracht. transnationalen Unternehmen und der Gier Der Sieg von Evo Morales hat große Be­ der US-Regierung die Stirn bieten müssen, die deutung für den lateinamerikanischen Inte­ Ich kann die Bestellung innerhalb von ihren Einfluß auf die wichtigsten Naturressour­ grationsprozeß. IO Tagen schriftlich widerrufen (Post­ 2. Unterschrift cen Boliviens, Erdöl und Erdgas, nicht verlie­ Es ist zu vermuten, daß es bald durch den stempel zählt). Wird das Abo nicht bis 8 C upón an: ren wollen. Beitritt Boliviens als vollberechtigtes Mit­ Wochen vor Ablauf des Bezugszeitrau­ G N N Verlag Zülpicherstr. Z Die Konkretisierung dieser Ergebnisse ist glied zu einer Erweiterung des MERCOSUR mes gekündigt, verlängert es sich auto matisch um den gewählten Zeitraum. 5 0 6 ZA K öln ein sozialpolitischer Ausdruck des bolivia­ kommen wird, dem es zur Zeit als Beoba­ Tel: 0221-21 1656 nischen Volkes. chter angehört. • ! A , T % % - ~ 1 "• . Erscheint in Deutsch Spanisch Englisch Französisch HAVANNA Jahrgang 4( Portugiesisch GwmmINTERNACIONAL Italienisch EURO 1.50, Preis in Kuba 1.00 CUC DEZEMBER 2005 und Türkisch

VIVA CUBA! Nach dem Erfolg in München wartet nun HANS-WERNER RICHERT - Granma Internacional

• ÜBERSCHWÄNGLICH erzählte Yole- na Alonso von dem Gastspiel der Show Viva Cuba! im Deutschen Theater in München (siehe auch Gl vom August 2005 Seite 11). Sie und ihr Vater, Pachi­ to Alonso, hatten die kubanische Presse eingeladen, um von den Erfahrungen der Gruppe in der BRD zu berichten und gleichzeitig ihre neuen Plane vorzustel­ len. Die Show Viva Cuba - La Isla Bonita astierte vom 2 .-1 3 . November im eutschen Theater und gab in der Zeit 16 Vorstellungen. Schon im Vorfeld be­ richteten die Medien der Landeshaupt­ stadt ausführlich über das bevorstehen­ de Ereignis, so Yolena. “Und die Premiere geriet zu einem vollen Erfolg.” Das Haus war ausverkauft und der ge­ hobene Mittelstand und die Hautevolee der bayrischen Metropole gab sich be­ geistert den karibischen Rhythmen hin. 30 junge Tänzer aus den verschieden­ sten Kunstschulen Kubas und den unter­ schiedlichen Sparten - Tanz, Folklore, Ballett und Variete - bieten einen Abriß der Musikgeschichte der karibischen In­ sel von den Anfängen der Sklaverei bis zu zeitgenössischen Produktionen. Das ganze gliedert sich in vier Bilder, die von den afrikanischen Wurzeln (afro roots), über das Ende des 19. Jahrhun­ derts (plaza central) und das beginnen­ de 20. Jahrhundert (Grand Casino) bis hin zum Sieg der Revolution und den heutigen Salsa-Festen (Viva Cuba, Mi Amor) reichen. “Unsere Musik erzählt unser Leben. Von den Geschichten unserer Vorfahren. Vom Glück des Augenblicks. Unsere Musik ist die Kraft für das Morgen. Seht uns tanzen und ihr versteht, wer'wir sind." und die anderen Beteiligten an diesem So heißt es in einer Selbstdarstellung Kuba-Abend zu begrüßen und ihnen zu des Ensembles auf der Innenseite des dieser ausgezeichneten Vorstellung zu aufwendig gestalteten Programmhefts. gratulieren. Für Yolena war es besonders wichtig, Pachito und Yolena Alonso berichteten begeistert über ihr Münchener Gastspiel Natürlich medienwirksam begleitet von den daß ihre Show nicht mit anderen Pro­ Kameras des Bayrischen Rundfunks. In der duktionen aus oder über Kuba vergli­ chen wird (“Havanna Night war ein deut­ Sendung Boulevard Bayern präsentierte sich sches Produkt mit kubanischen Künst­ die BRD, wo mindestens Berlin, Bremen, der Bundesrepublik Deutschland nach Fi­ dann der in Tunesien geborene Kubaner lern, aber Viva Cuba! ist die erste au­ Frankfurt und dann wieder München auf del Castro wohl bekannteste Kubaner Blanco, der ganz stolz darauf hinwies, auch thentisch kubanische Aufführung dieser dem Programm stehen. Danach wartet (wenngleich viele, die ihn kennen, nicht schon mehrere Male im Tropicana in Havan­ Art”). Den Gefallen tat ihr die deutsche das Olympia-Theater in Paris auf die wissen, daß er Kubaner ist und sein letz­ na aufgetreten zu sein, als großer kubani­ Presse auch, indem sie als Referenz Mi­ Truppe. Es gibt aber auch Interesse aus ter großer Auftritt, bei dem er unter dem scher Patriot. chael Jackson, Josefine Baker oder Bro­ Israel und den Arabischen Emiraten. Motto “black is beautiful” Wahlwerbung Neben dem Boulevard des BR wurde auch adway-Musicals heranzog. Pachito Alonso will auf jeden Fall die Publi­ für die CDU machte, schon viele Jahre in der Abendschau des Senders ausführlich Entsprechend erklärte Pachito: “Das ist city der BRD-Tournee nutzen, um in der Zeit zurückliegt) ließ es sich nicht nehmen, über Viva Cuba! berichtet (ebenfalls in MTV seine neue CD vorzustellen. keine Aufführung für Kasinos, sondern für am 2. November 2005 zur Premiere ins und RTL) und man nutzte dort diese Gele­ genheit, um auch Fidel zu präsentieren, der große Theater. Damit spielen wir in der er­ ROBERTO BLANCO UND DIE Deutsche Theater zu eilen, um sich dort sten Liga.” Das spiegelt sich auch in den An­ REVOLUTION nicht nur die Show anzusehen, sondern am Ende einer Rede ausrief, “Viva la Revo-. geboten für eine neuerliche Europatoumee danach auch hinter die Bühne zu eilen, lucion! Wann gibt es das schon mal im wieder. Zuerst geht es im Februar wieder in Auch Roberto Blanco war begeistert. Der in um dort Pachito Alonso, Yolena Alfonso Bayrischen Fernsehen? •

Fünf kubanische Patrioten verbüßen lange Haftstrafen in den Vereinigten Staaten, weil sie ihr Volk gegen den Terrorismus verteidigt haben. Mehr Informationen dazu unter: www.granma.cu,www.granma.cubaweb.cu,www.freethefive.org,www.antiterroristas.cu NEHMEN SIE VERBINDUNG ZU DEN FÜNF HELDEN AUF ANTONIO GUERRERO RODRIGUEZ - ANTONIO No 58741-004 Postanschrift USP FLORENCE PO BOX 7500 5880 State HWY 67 South Florence, CO 81226 Telf.: 719-784-9454 Fax: 719-784-5157 FERNANDO GONZALEZ LLORT (RÜBEN CAMPA) No 58733-004 Postanschrift FCI OXFORD PO BOX 1000 Oxford, WI 53952-0500 Telf.: 608-585-5411 Fax: 608-585-6371 GERARDO HERNANDEZ NORDELO (MANUEL VIRAMONTES) No 58739-004 U.S. Penitentiary-Victorville P.O. BOX 5500 Adelanto, CA 92301 RAMON LABANINO SALAZAR (LUIS MEDINA) No 58734-004 Postanschrift USP BEAUMONT PO BOX 26035 Beaumont TX 77720, Telf.: 409-727- 8188 Fax: 409-626-3700 RENE GONZALEZ SEHW ERERT Reg. No 58738-004 FCI Marianna 3625 FCI Road Marianna, FL 32446