•Impulse •THEMA: VOM MYTHOS DER ANTIKE • Ausstellung im KHM Wien •THEMA: DAS ERBE DER RÖMER Februar •... einige Gedanken zur Archäologie in Österreichs Museen •www.limes-oesterreich.at •Mythos Rom (Joanneum) 2009 •Römermuseum am Hohen Markt. Willkommen in Vindobona! •KELTEN und RÖMER Museum Södingberg – Symposium •Schauplätze: Europeana Local. Kulturdaten für Europas digitale Bibliiothek •Kleine Kritik an kleinen Museen und ein 08/4 anderes Heimatmuseum •Der Pfad des Jaguars in Costa Rica •Virtuelles Touriseum im Spannungsfeld von Marketing und Kulturvermittlung •Geschmacksache. Was Essen zum Genuss macht (TMW) •Die Hologrammfassade des Stadtspeichers Jena •Museumsvolunteering. Freiwillige Ehrenamtliche Freunde (Tagungsbericht)

THEMEN: • Mythos Antike • Das Erbe der Römer

Archäologie in Österreichs Museen

Herausgegeben vom Museumsbund Österreich ISSN 1015-6720 € 8,80

Editorial Geschätzte Leserinnen und Leser!

„Vom Mythos der mal mehr, wie vielfältig die österreichische Antike“ nennt sich die Museumslandschaft ist und wie viele Initiati- aktuelle und zugleich letzte ven hier aktuell gesetzt werden. Ausstellung unter der Direktion von Wilfried Nicht zuletzt im Begriff bzw. Namen „Mu- Seipel im Kunsthistorischen Museum seum“ lässt sich das Nachwirken antiker Wien und spiegelt in besonderer Weise dessen Strukturen, Gedanken und Bezeichnungen in fachlichen Interessensschwerpunkt wider. unserem Arbeitsfeld besonders prägnant er- Als Präsident des Museumsbundes Öster- kennen. Die Arbeit am Mythos der Antike reich leitete Wilfried Seipel zwischen 1990 bringt allerdings beständige Veränderungen. und 2002 unsere Museumsgemeinschaft. Aber Dies betrifft unter anderem auch eine der mar- auch die österreichische Museumszeitschrift kantesten Grenzen, die jemals quer durch das ‚neues Museum‘ geht auf seine Initiative heutige Österreich verlaufen ist – den Limes: zurück. 1989 von Seipel gegründet, feiert diese heuer ihr 20-jähriges Bestehen – aber Diese einstige römische Grenzlinie wird darauf werden wir im Laufe des Jahres noch immer mehr im Sinne eines gesamteuro - zurückkommen. päischen kulturgeschichtlichen Projektes diskutiert, als eine historische Größe, die Diese Abschiedsausstellung von Gene- Menschen mit museumsbezogenen Arbeitsfel- raldirektor Seipel ist uns Anlass, auf die be- dern und ihre Besucherinnen und Besucher sondere Situation der Antike, insbesondere verbindet. auf die Zeit der Römer in den österreichischen Museen einzugehen. Aus dieser speziellen fachlichen Perspektive heraus zeigt sich ein-

Mag. Dr. Peter Assmann Präsident des Museumsbundes Österreich Herausgeber und Redaktion bedanken sich bei folgenden Institutionen für Ihre Unterstützung:

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Albertina, Wien | Heeresgeschichtliches Museum Wien inatura, Erlebnis Naturschau Dornbirn Kunsthistorisches Museum, Wien | Landesmuseum Landesmuseum Joanneum | Landesmuseum Kärnten Landesmuseum Niederösterreich | Museen der Stadt Linz MuseumsCenter – Kunsthalle Leoben Museum Moderner Kunst, Wien | Oberösterreichische Landesmuseen Österreichisches Museum für Volkskunde, Wien Museum | Südtiroler Landesmuseen Technisches Museum, Wien | Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Vorarlberger Landesmuseum | Wien Museum CMB Informationslogistik GmbH

Impressum

Verleger und Herausgeber: Museumsbund Österreich (ZVR 964764225) Präsident: Mag. Dr. Peter Assmann, Museumstraße 14, A-4010 Linz [email protected]

Geschäftsführung MÖ & Redaktion ‚neues museum‘: Welserstraße 20, A-4060 Leonding Mag. Dr. Stefan Traxler, [email protected]

Produktion & Layout: Mag. Elisabeth Fischnaller Druck: Landesverlag Denkmayr, Linz

Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz: Berichterstattung über aktuelle Fragen des Museumswesens, Ausstellungen, Museologie, Wissenschaft, Architektur, Restaurierung, Didaktik, Öffentlichkeitsarbeit und Mitteilungen des Museumsbundes Österreich

Die von den Autorinnen und Autoren gezeichneten Texte müssen nicht der Meinung der Redaktion der Zeitschrift ‚neues museum‘ entsprechen

Gedruckt mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Wien

Cover: Silberbecher von Grünau mit Darstellung eines römischen Wagenrennens, Foto: E. Pochmarski neues museum 08/4 Februar 2009 Inhalt 08/4

4 IMPULSE witzig – skurril – anders Schauplatz – sammeln

38 Europeana Local: Locale und regionale Kulturdaten für Europas digitale Bibliothek Gerda Koch & Sigrid Reinitzer

Schauplatz – forschen ab S 6

Thema: Vom MYTHOS der ANTIKE 44 Kleine Kritik an kleinen Museen und ein anderes Heimatmuseum Gottfried Fliedl 6 Vom Mythos der Antike (KHM) Der Pfad des Jaguars in Costa Rica Franz Pichorner 50 Werner Huber, Anton Weissenhofer & Gerhard Aubrecht Thema: DAS ERBE DER RÖMER Schauplatz – vermitteln Jaguar 12 Das Erbe der Römer ... und einige Gedanken ab S 50 zur Archäologie in Österreichs Museen 57 Virtuelles Touriseum im Spannungsfeld von Stefan Traxler Marketing und Kulturvermittlung Thomas Ohnewein

Schauplatz – präsentieren

60 Geschmacksache. Was Essen zum Genuss macht (TMW) Roswitha Muttenthaler

64 „Holistische“ Botschaft: Die Hologrammfassade ab S 18 des Stadtspeichers Jena (D) Ruairi O’Brien

18 www.limes-oesterreich.at – Ein Informationssystem zu den Denkmälern Schauplatz – spezial und Museen am römischen Limes Sonja Jilek, Eva Kuttner & Kurt Schaller 71 Museumsvolunteering. 30 Mythos Rom. Das antike Fundament Freiwillige Ehrenamtliche Freunde des barocken Staates Sabine Fauland & Claudia Peschel-Wacha Jörg Kaiser 31 Römermuseum am Hohen Markt. Willkommen in Vindobona! Journal / Kalender Wien Museum

33 KELTEN und RÖMER Museum Södingberg 78 Tipps, kurz und bündig (Stmk). Symposium zur archäologischen Erforschung römischer Villen 88 Kalender – Museen und Ausstellungen Christa Höller Vorschau Heft 09/1 Thema: Phänomen Haydn IMPU witzig ... skurril ... anders IMPULSE

Was wäre ein Heft zum Thema „Römer“ 50 Jahre (ab S 12) ohne deren berühmteste Widersacher (auch wenn ihre Historizität Asterix nach wie vor umstritten ist ;-)?

1959- Die unbeugsamen 2009 GALLIER „Wir befinden uns im Jahr 50. v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt… Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten“

4 LSE

»... die spinnen, die Römer.« Ein Comic-Held schreibt Geschichte

Neuer Band angekündigt Am 29. Oktober 2009 jährt sich das Erscheinen von Asterix zum 50. Mal. Inzwischen sind die Abenteuer in mehr als hundert Sprachen übersetzt. 325 Millionen Hefte wurden verkauft. Albert Uderzo, Vater der sympathischen Gallier (und missmutigen Römer), hat für das Jubiläumsjahr einen neuen Band mit einer Sammlung von Kurzgeschichten angekündigt.

Mit dem Latein am Ende? Noch lange nicht! Unabhängig vom weiteren Schicksal seines 81-jährigen Schöpfers können sich die Fans von Asterix & Co. auf neue Abenteuer freuen. Das Pariser Verlagshaus Albert-René bestätigte einen Bericht, nach dem Uderzo die Erlaubnis für weitere Asterix-Geschichten auch im Fall seines eigenen Ablebens gegeben hat.

Malvorlage Kunsthistorisches Museum Wien, 4. 12. 08 – 1. 3. 09 Vom Mythos der

Die Auseinandersetzung mit den antiken Mythen erfolgt seit jeher in allen Genres der Kunst auf unterschiedliche Art und Weise. Die zahlreichen Sagen mit ihren Prota- gonisten – Helden, Menschen, Göttern und Halbgöttern – wurzeln tief im kollektiven Gedächtnis unserer Zeit und haben bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Auch im 21. Jahrhundert begegnen wir den antiken Göttern und Helden nicht nur in Gemäldegalerien, Schlossgärten oder Opernhäusern, sondern auch in zahlreichen Ausdrücken unserer Alltagssprache, so zum Beispiel in den Begriffen „Ferse des Achill“, „der schöne Adonis“, „die kriegerischen Amazonen“ oder „Ödipus-Komplex“.

Franz Pichorner

„Eine Erzählung über Götter und herrschaftlichen Residenzen und logischen Inhalts sind. In seinen göttliche Wesen, Heroen und Abstie- Paläste dienenden Gemälden und Gemächern bevorzugte der Kaiser ge ins Jenseits“, so definiert Platon Fresken der Renaissance und des Darstellungen mit von der klassi- den mythos im Unterschied zum logos, Barock zu neuem Leben. An den eu- schen Literatur inspirierten Themen, der klaren Sprache der Vernunft. Bei ropäischen Fürstenhöfen des 16. zu denen vor allem Ovid, Vergil und einem Mythos handelt es sich folg- Jahrhunderts betonte man besonders Homer die Textgrundlagen lieferten. lich um eine Erzählung oder einen den erotischen Aspekt der antiken Kaiser Rudolf II. selbst trug entschei- Sagenkreis, der seinen Niederschlag Mythen – Beispiele dafür bilden die dend zur Entstehung des spätmanieri- in Dichtung, Literatur und bildender von Tizian gemalten Studiolo-Bilder stischen Prager Hofstils bei, der auf Kunst fand. Völkerwanderung und im Kastell von Ferrara oder die eben- dem Vorbild Correggios und Parmi- Christentum konnten die heidnische falls von Tizian geschaffenen „Poesi- gianinos aufbaute und dessen Künst- Antike nicht völlig verdrängen, in en“ für König Philipp II. von Spani- ler eine verfeinerte, elegante Form- der Renaissance wurde die klassische en. Kaiser Rudolf II. hat jedoch all gebung schufen, die den erotischen Kultur als Trägerin der höchsten seine Vorgänger allein schon mit der mythologischen Themen entsprach. menschlichen Werte neu entdeckt. Überzahl der von ihm bei seinen Hof- Die bildende Kunst dieser Jahre sah Der Prozess der Aneignung antiker malern Bartholomäus Spranger, Hans die antiken Helden nicht mehr als Mythologie hat über Jahrhunderte von Aachen, Joseph Heintz d. Ä. und Furcht einflößende Mächte, sondern hinweg in visuellen Medien seine Dirk de Quade van Ravesteyn in Auf- als Idealbilder schöner Menschen. Spuren hinterlassen. Die Mythen er- trag gegebenen Bildkompositionen wuchsen in den als Schmuck für die übertroffen, die zum Großteil mytho- 6 Bilder aus dem Louvre, dem Prado, der Eremitage, der Dresdner Gemäldegalerie oder dem Frankfurter Städel treten noch bis 1. 3. 2009 mit ausgewählten Objekten des Kunsthistorischen Museums Wien – wie der Saliera des Benvenuto Cellini oder Bronzen Giambolognas – in einen spannenden Dialog

Hans von Aachen, Bacchus, Ceres und Amor, um 1600, Öl auf Leinwand, 163 x Antike 113 cm (© KHM)

Abschiedsausstellung von Dr. Wilfried Seipel Das Konzept der Ausstellung basiert daher neraldirektors Wilfried Seipel begründet, der zum einen auf diesem überreichen Bestand seit 1990 diesem Haus vorsteht und dessen mythologischer Darstellungen in den Samm- wissenschaftliche Laufbahn als Ägyptologe, lungen des Kunsthistorischen Museums und Archäologe und Sprachwissenschaftler vom ist zum anderen in der Biographie seines Ge- Thema der Antikenrezeption geprägt ist.

7 Vom Mythos der

Giambologna, Raptusgruppe, – im KHM um 1580, Bronze, H. 98,2 cm Antike (© KHM)

Die Idee, zum Abschluss seiner Tätigkeit im Kunst- Helden, Götter, Fabelwesen historischen Museum von dessen bedeutendsten Part- ner-Institutionen je ein Meisterwerk zu erbitten, das Die Museumsbesucher werden bereits auf der Prunk- sich mit dem Mythos der Antike auseinandersetzt, und treppe in das Thema der Ausstellung eingestimmt und dieses in einen Dialog mit den Beständen des Hauses zu von Antonio Canovas Theseus, jenem kühnen Heros bringen, stammt daher auch von Wilfried Seipel des griechischen Altertums, empfangen. Er kämpft hier selbst. Er wählte dafür Meisterwerke aus zahlreichen im Labyrinth von Kreta mit dem Minotauros – seine befreundeten Museen, wie dem Pariser Louvre, den berühmteste, seit jeher viele Male erzählte Heldentat. Uffizien in Florenz, der Eremitage St. Petersburg, dem Architekt Hans Hoffer, der auch für die Gestaltung Pushkin Museum Moskau, dem Rijksmuseum Amster- der 2005 wiedereröffneten Antikensammlung im KHM dam, dem Prado in Madrid, der Münchner Pinakothek, verantwortlich zeichnete, hat die Ausstellung insze- der Berliner Gemäldegalerie, dem Frankfurter Städel, niert. Wir erleben in ihr aufregende Konfrontationen, der Dresdner Gemäldegalerie, dem Züricher Kunsthaus so etwa Rubens’ Haupt der Medusa und den Medusen- und dem British Museum. Diese hochrangigen Mei- schild Kaiser Karls V., der mit Johann Heinrich Füsslis sterwerke treten in dieser Ausstellung mit Werken der Gemälde Amor und Psyche ein schaurig-düsteres En- Gemäldegalerie von Giorgione, Parmigianino, Rubens, semble bildet. Füssli selbst äußerte sich dazu folgender- Heemskerck und Spranger, ausgewählten Kunstkam- maßen: „Nähere Dich dem Mysterien-Heiligtum nur mer-Objekten wie der „Saliera“ des Benvenuto Cellini, unter Führung der Vernunft, aber erinnere Dich daran, Bronzen Giambolognas oder Objekten der Antiken- dass ihr schwaches Licht nur Dunkelheit sichtbar ma- sammlung des Kunsthistorischen Museums in einen chen kann.“ spannenden Dialog. Annibale Carraccis Venus mit Satyrn und Putten aus den Uffizien bildet zusammen mit Bordones Venus und Amor aus Warschau und Anton Raphael Mengs’ 8 MYTHOS ANTIKE

Mythen erwuchsen in den als Schmuck für die herrschaftlichen Paläste dienenden Gemälden und Fresken der Renais- sance und des Barock zu neuem Leben.

Paris Bordone, Venus und Amor, 16. Jh., Öl auf Leinwand, 93,7 x 143,3 cm (© Nationalmuseum Warschau)

Perseus und Andromeda aus der Eremitage St. Pe- und Psyche () an. Bemerkens- tersburg eine aufregende Dreiergruppe. Velázquez’ wert ist dabei auch die Wiederver- Mars aus dem Museo del Prado, Dirck van Babu- wendung des ursprünglichen rens Prometheus (Rijksmuseum Amsterdam) und Sockels, den Carl von Hasenauer Abraham Bloemaerts Bestrafung der Kinder Niobes 1890 für die Aufstellung von Cellinis (Kopenhagen) ergeben eine einzigartige Götter- „Saliera“ entworfen hatte. Diese versammlung. Rubens’ Bacchanalien aus dem Push- wird nun in der Form präsentiert, in kin Museum werden mit dem Triumphzug des der sie im prachtvollen Saal XIX, Bacchus von Heemskerck (KHM) und den dem so genannten Goldsaal des Bacchanalien von Sebastiano Ricci (Accademia, Hochparterres, ursprünglich aufge- Venedig) kombiniert. Die Prager Hofkünstler stellt war. Bartholomäus Spranger, Joseph Heintz und Hans Werner Hofmann, der auch bei von Aachen treten gegen Bertojas Venus und der Ausstellungseröffnung die Lau- Amor (Louvre) und Batonis Hochzeit von Amor datio auf den scheidenden General-

Bartholomäus Spranger, Minerva als Siegerin über die Unwissenheit, um 1591, Öl auf Leinwand, 163 x 117 cm (© KHM) Prof. Dr. Wilfried Hamburg und beginnt seine Tätigkeit als Mit Ende 2008 trat Generaldirektor Prof. Seipel Vertragsbediensteter am Österreichischen Dr. Wilfried Seipel in den wohlverdienten Archäologischen Institut, Abteilung Kairo. Ruhestand. Als Präsident von ICOM Generaldirektor a.D., Von 1979 bis 1981 ist er wissenschaftli- Österreich (seit Juni 2008) steht er der Präsident von ICOM- cher Assistent an der Universität Konstanz Museumsszene weiterhin mit Rat und Tat Österreich, Ehren- im Fachbereich Alte Geschichte. Nach ei- zur Seite. präsident des Mu- ner Assistenzprofessur für Ägyptologie und seumsbundes Alte Geschichte an der Universität Kon- Wissenschaftliche Publikationen: Österreich und Grün- stanz in den Jahren 1981 bis 1983 wech- Ägypten. Götter, Gräber und die Kunst – der der Zeitschrift selt Dr. Seipel in den Museumssektor: 4000 Jahre Jenseitsglaube (1989) ‚neues museum’ Mensch und Kosmos. OÖ. Landeausstel- Von 1983 bis 1985 ist er Direktor der lung, Linz (1990) Wilfried Seipel, geboren 1944 in Wien, Städtischen Museen Konstanz und leitet Gott, Mensch, Pharao: Viertausend Jahre studiert 1963 bis 1966 an der Universität ab 1985 bis 1990 das OÖ. Landesmuseum Menschenbild in der Skulptur des Alten Wien Klassische Philologie, Alte Geschichte, in Linz. 1989 hebt Wilfried Seipel die Zeit- Ägypten (1992) Indogermanistik, Ur- und Frühgeschichte schrift ‚neues museum’ aus der Taufe. sowie Assyriologie. Von 1966 bis 1970 1990 wird er zum Generaldirektor des Zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze setzt er seine Studien mit den Fächer- Kunsthistorischen Museums in Wien be- und Beiträge, u.a. Lexikon der Ägyptolo- schwerpunkten Orientalistik, Klassische stellt und leitet ab diesem Jahr (bis 2002) gie Wiesbaden 1971ff., zahlreiche Über- Philologie und Ägyptologie in Heidelberg als Präsident auch die Geschicke des setzungen und Herausgabe bzw. Mitar- fort. Österreichischen Museumsbundes. Seit beit an populärwissenschaftlichen 1971 schließt Seipel das Hochschulstudi- 1995 ist Dr. Seipel Präsident des Vereins Werken. um mit dem Magisterexamen ab und der Freunde zur Erhaltung und Betreuung wird Assistent an der Papyrussammlung des künstlerischen Nachlasses von Fritz Herausgeber der Schriften des Kunst- der Universitätsbibliothek Heidelberg. Wotruba. historischen Museums und Herausgeber Noch im selben Jahr wechselt er als Im Jahr 2000 wird ihm die bislang wohl der Zeitschrift ‚neues museum’ (1989 Hochschulassistent an das Ägyptologi- bedeutendste seiner über 20 Auszeich- bis 2002) sche Institut der Freien Universität Ber- nungen zu Teil: Bundesministerin Elisa- lin. 1978 absolviert Wilfried Seipel das beth Gehrer verleiht ihm den Berufstitel Rigorosum zum Dr. phil. an der Universität „Professor“. Vom Mythos

direktor hielt, hat in seinem Katalogbeitrag vor allem auf Lorenzo Lottos Schlafenden Apoll der Antike (1545/49), eine ursprünglich in der kaiserlichen Gemäldegalerie befindliche Leihgabe aus dem Kunsthistorisches Museum, Wien Budapester Museum der Schönen Künste, Be- zug genommen. Hier sind die Musen „zu Mo- 4. 12. 08 – 1. 3. 09 dellen verweltlicht, die gelernt haben, Rollen Saal VIII zu spielen. Lotto malt eine Malpause, die offen lässt, wie es weiter gehen wird.“ Nach 18- www.khm.at jähriger Tätigkeit als Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums und nach ca. 300 Ausstellungen im In- und Ausland, die er dem Museum ermöglicht hat, macht auch Wilfried Seipel nun Pause, und er setzt gleichzeitig mit dieser von ihm kuratierten Mythos-Ausstellung einen würdigen Schlussakzent als General- direktor.

Text: Dr. Franz Pichorner, Generalsekretär und Direktor 10 des Archivs des KHM. Fotos: KHM Wien; Kunsthaus Zürich; Nationalmuseum Warschau; Rijksmuseum Amsterdam Das Lieblingsbild von Wilfried Seipel: Giorgione, Drei Philosophen, 1508/09, Öl auf Leinwand, 123,8 x 144,5 cm (© KHM)

Medusenschild Mailand, um 1541, Eisen, Gold, Silber Dm. 80 cm, T. 12 cm (© KHM)

11 Das Publikum im Amphitheater tobt: Ein bestiarius kämpft mit einem Löwen, ein weiterer betritt die Arena, sein Gegner – ein brüllender Tiger – schlüpft eben durch ein Seitentor. Ein retiarius mit Dreizack und Netz bewaffnet duelliert sich mit einem secutor mit Rundschild und Kurz- schwert, der Kampf ist praktisch entschieden, der secutor taumelt nach hinten, es ist nur eine Frage der Zeit, dass der retiarius ihn entwaffnet. Ein römischer Soldat dreht mit der biga – dem zweispännigen Streitwa- gen – seine Runden, Feiglinge werden gnadenlos ins Kampfgeschehen zurückgetrieben … Das Erbe der RÖMER … und einige Gedanken zur Archäologie in Österreichs Museen

Stefan Traxler

ie beschriebene Szenerie stammt nicht Legionslagers Vindobona aufmarschieren. aus einem Monumentalfilm wie „Quo DVadis“ (1951), „Die Gladiatoren“ Die archäologischen Hinterlassen- (1954) oder „Spartacus“ (1960) – wobei ähnliche schaften und ihre Inszenierung Szenen dort durchaus vorkommen. Nein, dieses spectaculum findet mitten im Kinderzimmer statt Beinahe 500 Jahre waren weite Teile des heu- (Abb. rechts). Spätestens seit dem mit fünf Os- tigen Staatsgebietes von Österreich Teil des Im- cars ausgezeichneten Film „Gladiator“ (2000), perium Romanum. Eine derart lange Zeit hinter- der weltweit ca. 450 Millionen US-Dollar einge- lässt Spuren. Allerdings sind die archäologischen spielt hat, sind die „Römer“ wieder so richtig en Überreste, bedingt durch nachantike Überbau- vogue. Und auf diesen Zug ist auch Playmobil ung und/oder Steinraub sowie durch langjährige aufgesprungen. Die Kulturvermittler in Museen landwirtschaftliche Nutzung, oft nur noch be- mit Römerschwerpunkt machen sich das zunut- scheiden. In vielen Fällen kommt nicht viel ze: Eine Playmobil-Arena war etwa passender mehr auf uns, als Fundamente und mehr oder we- Weise im Stadtmuseum Wels – Minoriten bei der niger fragmentierte Artefakte. Umso wichtiger Ausstellung „Das Amphitheater von Künzing“ ist deren sorgfältigste Freilegung und wissen- (29. Mai bis 28. September 2008) aufgestellt, und schaftliche Auswertung. Im Normalfall wird eine die jungen Besucher im neuen Römermuseum am abgeschlossene Grabung wieder zugeschüttet Hohen Markt in Wien (s. Beitrag S 31, Abb. S bzw. zum Überbauen freigegeben. In wenigen Fäl- 14) lassen Playmobil-Legionäre im Modell des len werden vor Ort Maßnahmen zur touristi- 12 Thema: Das Erbe der Römer

Wallpaper von „Gladiator“ (2000). Das Detailfoto links zeigt Russel Crowe, der keinen römischen, sondern einen futuristischen Gladiatorenhelm trägt. (www.new-dream.de)

spectacula im Kinderzimmer (© St. Traxler, 2008) schen Erschließung – oft in Form von Teilrekonstruk- Die Archäologieparks mit ihren konservierten Bau- tionen – getroffen. Als jüngeres Beispiel kann die herr- resten, Rekonstruktionen und musealen Präsentationen schaftliche Villa von Bruckneudorf angeführt werden, die und dem damit verbundenen Spielraum an Möglichkeiten in den Jahren 2004–2006 für die interessierte Öffentlich- nehmen generell eine Sonderstellung innerhalb der Mu- keit aufbereitet worden ist (s. S 36). Ein Teil der dort frei- seumslandschaft, aber auch innerhalb der archäologischen gelegten Mosaikböden sowie ausgewählte Funde können Forschung ein. In Österreich sind der Magdalensberg im Landesmuseum Burgenland begutachtet werden. Auf in Kärnten (www.landesmuseum-ktn.at), Carnuntum der (www.carnuntum.co.at) im östlichen Niederösterreich so- Gurina, einem Hochplateau nördlich der Ortschaft Del- wie Aguntum (www.aguntum.info) in Osttirol besonders lach im Gailtal (Kärnten) hat man 2007/2008 auf Basis hervorzuheben. Die Archäologieparks verfügen meist über der Befunde der Ausgrabungen seit 2004 einen sog. gallo- entsprechend dotierte Budgets, sodass neben Maßnahmen römischen Umgangstempel nachgebaut. Die Rekonstruk- zur Erhaltung und Erweiterung auch jährlich wechselnde tion soll den Ausgangspunkt für einen archäologischen Sonderausstellungen und z.T. Aufsehen erregende Events Park im Bereich dieser eisen- und römerzeitlichen Sied- (z.B. Gladiatoren-Schaukämpfe oder Truppenübungen rö- lung bilden (http://gurina.dellach.at). mischer Legionäre) finanziert werden können. In wel- chem Verhältnis die Ausgaben für Zubauten, Sonderver- anstaltungen und den damit in Verbindung stehenden Werbemaßnahmen zum Budget der archäologischen Un- tersuchungen (inkl. anschließender Bearbeitung) stehen, erschließt sich dem Außenstehenden kaum. Insbesondere Carnuntum und der Magdalensberg sind Prestigeprojekte, die weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt sind. Derartige Leitprojekte sind auch wichtig, allerdings bergen sie die Gefahr, dass durch die (im Verhältnis) hohen finanziellen Zuwendungen andere, kleinere Forschungsvorhaben, die für die Wissenschaft 13

Nachbau eines dem Hercules geweihten „gallo- römischen Umgangstempels“ auf der Gurina in Kärnten (© P. Gleirscher, Landesmuseum Kärnten) Spielstation für Kinder im Römermuseum am Hohen Markt, Wien (© Wien Museum, Foto: H. Hurnaus)

und damit letztendlich auch für den Inhalt künftiger Prä- Von der Aufdeckung einer Fundstelle bis zur Publikati- sentationen bedeutend wären, nicht in wünschenswerter on ist es ein langer, mühsamer Weg. Das Verhältnis des Form bearbeitet werden können. Bestes Beispiel ist die Zeitaufwandes zwischen Ausgrabung und Bearbeitung – sog. Limesforschung. Neben Carnuntum hat man lange inkl. Reinigung, Restaurierung, Inventarisierung, Zeich- Zeit das Hauptaugenmerk auf ausgewählte militärische nung, Beschreibung, chronologischer Einordnung, sowie Anlagen am sog. Donaulimes gelegt. Die Erforschung zi- der Gesamtbeschreibung des Fundortes – beträgt schät- viler Siedlungsbereiche, insbesondere im Hinterland, die zungsweise 1:3 oder sogar noch mehr (Ibd.). Die Bearbei- allerdings für die Versorgung der Grenzregion von imma- tung ist also zeit- und damit verbunden entsprechend nenter Bedeutung gewesen sind, hat man bis vor kurzem kostenintensiv, insbesondere weil sie ja durch gut ausge- meist vernachlässigt. Die langjährigen Forschungsschwer- bildetes Personal durchgeführt wird. punkte – aber damit verbunden leider auch die Desiderata Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass einerseits – lassen sich in einschlägigen Publikationen und (Web-) die Budgets für die Archäologie stagnieren, in vielen Fäl- Präsentationen leicht nachvollziehen und das ist auf kei- len sogar rückläufig sind. Auf der anderen Seite jedoch nen Fall ein Vorteil auf dem Weg zum Weltkulturerbe (s. nimmt, durch intensive Bautätigkeit bedingt, die Zahl der Beitrag S 18). Notgrabungen und damit die Menge des zu bearbeitenden Materials kontinuierlich zu. Dazu kommt noch, dass die Eine Frage des Geldes und der Bereit- Ansprüche und auch die Möglichkeiten der Forschung – schaft zur Kooperation v.a. durch (neue) naturwissenschaftliche Methoden und technischen Fortschritt – permanent steigen. Es stellt sich „Archäologie boomt in den Medien, dennoch leiden die ar- also die Frage, wie diese Situation bewältigt und trotz Bud- chäologischen Fächer – von wenigen Prestigeprojekten abgese- getkürzungen mehr Effizienz erreicht werden kann. Die hen – unter notorischem Geld- und Personalmangel.“ – kon- Antwort liegt im Zauberwort gelebte Synergien. Nur statiert Claudia Näser in einem Interview in der dann, wenn Bundesdenkmalamt, Universitäten, For- Zeitschrift Abenteuer Archäologie (Heft 2/2007, 32) sehr schungseinrichtungen, wie das Österreichische Archäolo- treffend. Letztendlich ist es so, dass Forschungsgrabungen gische Institut oder die Akademie der Wissenschaften und mittlerweile eher die Ausnahme sind. Die Hoffnung der natürlich auch die Museen noch enger kooperieren, kön- archäologischen Forschung liegt somit vermehrt auf den nen breit gefächerte Erkenntnisse generiert werden, die oft zeitlich limitierten Notgrabungen, die zum größten internationale Vergleiche nicht zu scheuen brauchen. Teil vom Bundesdenkmalamt abgewickelt werden. Gene- Welche Effekte strategisch und inhaltlich gut angelegte rell gilt für alle Grabungen: Die Befunde und Funde – dabei Kooperationen nach sich ziehen können, zeigt z.B. die meine ich nicht nur die Aufsehen erregenden Top 10% – kleine steirische Gemeinde Södingberg mit ihren Partnern: sollten so schnell wie möglich der wissenschaftlichen Bear- Ausgehend von einer höchst interessanten Grabung im beitung, respektive Publikation und somit auch wieder der Bereich eines römischen Guts- oder Bauernhofes (sog. villa Verfügbarkeit für museale Präsentationen zugeführt wer- rustica) mit einer latènezeitlichen Vorgängersiedlung ist ein den. „Archäologisches Material nur zu sammeln und zu be- kleines, engagiertes Museum im Gemeindeamt entstanden. wahren aber nicht wissenschaftlich auszuwerten, wäre gleichbe- Der Schachzug, mit einem Villen-Symposium auch die deutend mit dem Ablegen einer mittelalterlichen Urkunde in Fachleute nach Södingberg zu locken, um damit das Projekt einer Schublade, ohne sie vorher zu lesen.“ (Sonius. Archäo- in diesen Kreisen bekannt zu machen, kann als ebenso en- logische Botschaften aus Oberösterreich, 2/2007, 13). gagiert wie gelungen bezeichnet werden (s. Beitrag S 33). 14 Thema: Das Erbe der Römer

Das Lungauer Heimatmuseum Tamsweg: Blick in die Römersammlung (eröffnet im Mai 2007) mit den Schwerpunkten „Via Julia“, „Lebensader Straße“, „Römischer Lungau“ sowie dem zentralen Fundort, der Siedlung und Straßenstation Immurium – Moosham (Abb. rechts). (© St. Traxler, 2008)

Eine andere bemerkenswerte Kooperation, die schon men, schon gar nicht, wenn sie gut gemacht und span- im ersten Jahr mit beachtlichen Ergebnissen aufwarten nend sind. Eine im Kleinen vielleicht gar nicht unef- konnte, das Projekt „villa rustica Neumarkt-Pfongau“, fektive Vorgehensweise wäre, sich die Filme mit ihren wurde bereits im vorangegangen Heft ausführlich vor- Fehlern zu Nutze zu machen und etwa bei passenden gestellt (neues museum 08/3, 52ff.). Für das Bundes- Ausstellungen mittels Workshops die filmische also land Salzburg können außerdem das Lungauer Heimat- fiktionale Welt den historisch-archäologischen Tatsa- museum Tamsweg (www.museumsportal. com) sowie chen gegenüber zu stellen. die Bachschmiede in Wals-Siezenheim bei Salzburg Ein besonders beachtliches, weil besonders peinli- mit der neuen Präsentation – „Zeitreise zu einer ver- ches Beispiel kann aus der Unterhaltungsshow „Wet- lorenen archäologischen Sensation“ – zur römischen Pa- ten dass..?“ angeführt werden. Am 15. Mai 2005 wurde lastvilla von Salzburg-Loig (www.diebachschmiede.at; diese Sendung aus dem im 2. Jh. n. Chr. errichteten s. Plan S 35) angeführt werden. Theater von Aspendos in der Türkei ausgestrahlt. Der offensichtlich schlecht vorbereitete Moderator Tho- Bildungsauftrag für Archäologie und mas Gottschalk wies während der Sendung immer Museen Wie wichtig wissenschaftliche Forschung und ins- besondere dann auch deren zeitgemäße und verständ- liche Aufbereitung für die Öffentlichkeit sind, sei an einigen wenigen ausgewählten Beispielen veranschau- licht. Es steht außer Zweifel, dass das Gros der Gesell- schaft in seinen Vorstellungen zu den Römern viel we- niger von gut recherchierten musealen Präsentationen geprägt ist, als von den omnipräsenten Massenmedien. Mit einem Kassenschlager wie „Gladiator“ kann schlichtweg kein Museum mithalten. Die Fehler und Ungereimtheiten – sei es hinsichtlich des historischen Kontextes oder der Ausstattung – lassen sich bei derartigen „Meisterwerken“ kaum zählen [vgl. M. Junkelmann, Hollywoods Traum von Rom. „Gladia- tor” und die Tradition des Monumentalfilmes (2004), bes. 215ff.]. Selbstverständlich hat es auch gar keinen Sinn, mit Das römische Theater von Aspendos, Türkei (© A. Schneider, 2003; dem erhobenen Zeigefinger derartige Filme zu verdam- http://de.wikipedia.org)

15 BUCHTIPP Archäologische Funde beit der Museen. im Museum. Die am Museumsalltag orientier- ten Beiträge fußen auf den Erfah- erfassen – restaurieren – rungen der Autoren: Sie sind bei präsentieren der Landesstelle für die nicht- staatlichen Museen in Bayern, bei Archäologische Sammlungen und der Archäologischen Staatssamm- Ausstellungen sind Bestandteil lung München, beim Bayerischen vieler Stadt- und Heimatmuseen. Landesamt für Denkmalpflege so- Wie geht man von der Grabung wie beim Landesamt für Archäolo- bis zur Ausstellung der Funde gie Sachsen tätig. fachlich korrekt mit archäologi- schen Objekten um? Archäologische Funde im Muse- Praktische Informationen liefert um. erfassen – restaurieren – die Publikation Archäologische präsentieren, MuseumsBausteine Funde im Museum, die als Band 12 (2007), hrsg. von der Landes- 12 der Reihe MuseumsBausteine stelle für die nichtstaatlichen der Landesstelle für die nicht- Museen in Bayern staatlichen Museen erschienen ist. (www.museen-in-bayern.de) Behandelt werden grundlegende 128 S., 50 Abbildungen wieder auf das hervorragend Fragen der Dokumentation, Re- ISBN 978-3-422-06747-9 erhaltene antike Bauwerk, staurierung und Inventarisierung. EUR 14,90 dem Paradebeispiel römi- Weitere Beiträge befassen sich scher Theaterarchitektur, mit rechtlichen Aspekten sowie Deutscher Kunstverlag hin. Allerdings verwendete der Präsentation archäologischer München Berlin er dabei bevorzugt die Be- Funde und der Öffentlichkeitsar- www.dt-kunstverlag-berlin.de griffe „Amphitheater“, „Sta- dion“ und „Arena“. Die „Sonntagskrone“ schrieb ebenfalls über das „Amphitheater von Aspendos“ und beim Bildbericht zur Sendung auf www.zdf.at bzw. auf http://wettendass.zdf.de ist bis heute ein ähnlicher Irr- tum zu lesen. Einer der „absoluten Höhepunkte“ die- ser Wetten dass..?-Sendung wird wie folgt beschrie- ben: „… Hollywood-Muskelmann Ralf Möller hat nicht an diese Wette geglaubt, wird aber dennoch von Gottschalk dazu überredet, sich als Gladiator zu ver- kleiden. Sein Kostüm verleiht der Show das strahlen- de Schlussbild. Auf einem Eselskarren fährt er in die Arena ein. Galant raubt er dann dem Showmaster die ausstellung 2004), die zu Unrecht vorgeben aus dem inzwischen doch noch eingetroffene Paris Hilton von Lateinischen zu stammen, im musealen Kontext mei- der Couch. Auf seinem Arm wirkt sie in ihrem gel- ner Meinung nach keine Berechtigung. ben Kleidchen fast wie eine römische Vestalin.“ (Jeder weitere Kommentar erübrigt sich!) Quo vadis? Gegen derartige Fehlinformationen, die eine un- glaubliche Zahl an Zuschauern erreichen, sind Ar- „Quo Vadis“ lässt zweifelsohne sofort Sir Peter chäologen und Kuratoren ziemlich machtlos. Umso Ustinov (1921–2004) als Kaiser Nero vor unser gei- wichtiger ist es, dass der Bildungsauftrag der Museen stiges Auge treten. nach neuesten Forschungen und Erkenntnissen mit Ist es nicht sogar so, dass wir beim Namen Nero viel entsprechender Sorgfalt wahrgenommen wird. Das eher an den berühmten Schauspieler denken, als an beginnt bei der Auswahl der Objekte, führt über die die antiken Darstellungen, die von dieser sehr un- Recherche für Ausstellungstexte und -bilder bis hin glücklichen Figur der Geschichte auf uns gekommen zur Verpflichtung möglichst authentischer Reenact- sind? Ustinov hat übrigens eine sehr bemerkenswerte ment-Gruppen, wenn die bereits erwähnten Spezial- Assoziation vom politischen Geschehen kurz vor sei- veranstaltungen mit Gladiatoren-Schaukämpfen oder nem Tod zur römischen Geschichte geäußert: „US- aufmarschierenden Legionären anstehen. Und so ha- Präsident Bush führt sich auf wie ein römischer Kaiser, so, ben auch Werbeslogans mit Wortschöpfungen wie wie man Tyrannen aus Kinofilmen kennt. Ich denke oft, „interessantus est“ (Die Römer. Steirische Landes- ich habe nicht Nero in »Quo Vadis« gespielt, sondern

16 Kopf des Nero, von einer überlebensgroßen Statue, Ein Meilenstein der Filmgeschichte: „Quo vadis“ mit entstanden nach 64 n. Chr., Glyptothek München, Peter Ustinov als Kaiser Nero 1811 in Rom erworben (© B. Saint-Pol, 2007; http://de.wikipedia.org)

G. W. Bush. Das große Problem mit Politikern ist, dass mit qualitativ hochwertigen Bildungsangeboten und sie nicht zweifeln. Wer keine Zweifel hat, ist schlicht ver- der Reflexion zukommen. rückt!“ (Bild am Sonntag, 26. Oktober 2003). Museum als Refugium in unserer schnelllebigen Zeit, das einlädt innezuhalten und nachzudenken über Quo vadis? Wohin des Weges? ist aber auch das eigene Dasein, über die Vergangenheit, die Ge- eine Frage, die der Homo sapiens wohl schon immer ge- genwart und über die Zukunft. – Welch erheben- stellt, gestellt bekommen und sich selbst gestellt hat, der Gedanke! eine Frage, die sich auch Museen regelmäßig stellen bzw. stellen sollten, sofern sie ihrem Auftrag gerecht werden wollen. In diesem Kontext bedeutet das ganz Text: Mag. Dr. Stefan Traxler, Redaktion ‚neues museum’ konkret, dass mit unseren wertvollen, weil unwieder- Fotos: P. Gleirscher; H. Hurnaus; B. Saint-Pol; A. Schneider; bringlichen archäologischen Hinterlassenschaften St. Traxler möglichst sorgsam umgegangen werden muss. Die Forschung darf nicht stagnieren. Ergeb- nisse sollten möglichst schnell publiziert werden, da- mit sie in Folge für weitere Untersuchungen sowie für Ausstellungen zur Verfügung stehen. Der Instituti- on Museum sollte dabei die Funktion eines Ortes

17 www.limes-oesterreich.at

Die Grenzen des Römischen Reiches bilden ein einzigarti- ges archäologisches Bodendenkmal von internationaler Bedeutung, das sich quer durch Europa, den Nahen Osten und Nordafrika zieht – in seiner Größenordnung durchaus vergleichbar mit der Chinesischen Mauer.

Sonja Jilek, Eva Kuttner & Kurt Schaller

iese äußerste Grenzlinie, die mehrere tau- bewachten, ein bedeutendes Kulturerbe und können, send Wachtposten und hunderte größere angemessen und grenzüberschreitend wissenschaftlich Dund kleinere Kastellplätze in insgesamt 18 aufbereitet und der Öffentlichkeit präsentiert, einen Staaten umfasst, soll in den kommenden Jahren in ei- wichtigen Beitrag zu einer gemeinsamen kulturellen nem gemeinsamen multinationalen UNESCO-Wel- Identität von Europa bzw. der zuletzt wiederbelebten terbe „Grenzen des Römischen Reiches“ zusam- Mittelmeerunion darstellen. mengefasst, geschützt und präsentiert werden. Der österreichische Limesabschnitt ist jetzt auf einer neu- In Europa verläuft die Grenzlinie von Großbritan- en Website ausführlich beschrieben und abrufbar: nien über die Flüsse Rhein und Donau bis in den www.limes-oesterreich.at Balkanraum zum Schwarzen Meer. Darüber hinaus beeinflusste die römische Zivilisation auch zahlreiche Das multinationale Welterbe „Grenzen Nachbarländer bis in den skandinavischen und balti- des römischen Reiches“ schen Raum, wie die römischen Funde in den Natio- nalmuseen von Kopenhagen, Berlin und Warschau Die Grenzanlagen des Imperium Romanum, lat. zeigen. Einzelne Teile des Monuments, wie der Hadri- „limes“ bzw. „ripa“ (Land- bzw. Flussgrenzen) genannt, an’s Wall in Nordengland, sind bereits seit 1987 Wel- durchlaufen und verbinden heute über 5.500 Kilome- terbe. Mit der Aufnahme des 550 km langen oberger- ter zahlreiche Länder auf insgesamt drei Kontinenten. manisch-raetischen Limesabschnittes in Deutschland Sie bilden eines der größten und ältesten Völker- und im Sommer 2005 durch die UNESCO wurde der erste Landschaften verbindende archäologische Erbe. Ob- Schritt in Hinblick auf ein multinationales Welterbe wohl das Römische Reich mit seinem Schwerpunkt im gesetzt, das im Juli 2008 durch den Antoninus Wall, mediterranen Raum kein direkter Pate für den moder- die römische Grenzanlage in Schottland, erweitert nen Europagedanken ist, gehört es andererseits zu den wurde. Diese ersten Teilabschnitte sollen bald durch historischen Einflüssen, die das heutige Europa durch weitere Nominierungen am Donaulimes in Öster- die Vermittlung der griechisch-hellenistischen Kultur, reich, der Slowakei, Ungarn und Kroatien ergänzt durch das Christentum, sowie durch das römische werden. Recht geprägt haben. Auf diese Weise sind die Gren- zen, die das Reich in seinem Umfang markierten und

18 Thema: Das Erbe der Römer

Ein Informationssystem zu den Denkmälern und Museen am österreichischen Limes

Die Grenzanlagen des Imperi- um Romanum verbinden heute zahlreiche Länder auf insgesamt drei Kontinenten und verlaufen über 5.500 Kilometer

werden jedes Jahr viele archäologische Hinterlas- senschaften vor allem in den städtischen, aber auch in ländlichen Regio- nen beschädigt oder un- wiederbringlich zerstört. Viele Anlagen sind durch Straßenbauprojekte, öf- Der Limes – fentliche und private Bautätigkeit, die Errichtung neuer das größte archäologische Bodendenkmal Einkaufszentren oder durch die Landwirtschaft massiv be- ist von der Zerstörung bedroht droht. Eine Nominierung als Welterbe soll helfen dieses archäologische Erbe zu identifizieren und für die nächsten In den Limesländern gibt es tausende von Militärplät- Generationen so gut wie möglich zu bewahren. zen in sehr unterschiedlichem Erhaltungszustand. Viele von ihnen sind Bodendenkmäler und oberirdisch für den Obwohl es zahlreiche nationale Bemühungen gibt, Betrachter unsichtbar. Andere werden schon mehr als 120 fehlte bisher eine europaweit harmonisierte, strategische Jahre wissenschaftlich erforscht und in Ruinenfreigelän- Planung zur Dokumentation und Präsentation dieses in- den und Archäologieparks der Öffentlichkeit präsentiert. ternationalen Kulturerbes. Seit Sommer 2005 gibt es ein Jedes Jahr kommen mit Hilfe von Prospektionen (v.a. von der EU unterstütztes Kultur 2000 Projekt, das sich Luftbildarchäologie und Geophysik) sowie zahlreichen zum Ziel gesetzt hat, die nationalen Grundlagen und Tra- Rettungsgrabungen neue Anlagen hinzu. Alle diese Denk- ditionen der Denkmalpflege in Europa zum Schutz mäler bilden zusammen mit den römischen Funden in den dieses Welterbes zu harmonisieren und weiterzuent- „Limesmuseen“ einen großen archäologischen Schatz. wickeln. Das Hauptziel der internationalen Zusammenar- Während einzelne, bestens bekannte Ruinen der römi- beit von Denkmalschützern und Archäologen richtet sich schen Militärarchitektur unter Denkmalschutz stehen, dabei auf den stufenweisen Ausbau eines multinationalen 19 Spätantiker Fächerturm, Stadtmauer in Mautern

Für die Öffentlich- keit soll diese histo- rische Landschaft begreifbar und für den sanften Touris- mus als Kulturroute Beschilderung Römer- weg Mautern erschlossen werden

UNESCO Welterbes „Grenzen des römischen Reiches“ – so Obwohl in den letzten 50 Jahren durch österreichische, auch der Name des Projektes (engl. „Frontiers of the Ro- slowakische und ungarische Forschungsinstitutionen viele man Empire“ – FRE). Neben dem denkmalpflegerischen Notgrabungen abgewickelt und anschließende Restaurie- Schutz soll ein erhöhtes Bewusstsein für das Monument rungsmaßnahmen eingeleitet worden sind, gibt es kein ein- auch die Akzeptanz in der Öffentlichkeit in den einzelnen heitliches Konzept zur Präsentation dieses norisch-panno- Ländern verbessern. In diesem Projekt sollen gemeinsame nischen Limesabschnittes. Das kann auch nicht Aufgabe Standards für die Erforschung, den Schutz, die Konservie- der Gemeinden und der zahlreichen Heimatforscher sein, rung und die Präsentation ausgearbeitet werden. Für die Öf- die sich mit viel Engagement und Begeisterung für die Er- fentlichkeit soll diese historische Landschaft begreifbar und haltung und Präsentation ihrer lokalen römischen Ruinen für den sanften Tourismus als Kulturroute erschlossen wer- eingesetzt haben. Das Ergebnis all dieser hervorragenden den. Ansprechpartner sind neben dem fachlichen Netzwerk Bemühungen sind einzelne, in der Qualität ihrer Aus- aus Wissenschaftlern, Denkmalschützern und Museumsleu- führung unterschiedliche Präsentationen der Limesanlagen ten vor allem auch Raumplaner, Regional- und Lokalpoliti- und ihrer Funde in den Museen, die es dem Besucher nicht ker, Touristiker und die interessierte Öffentlichkeit. leicht machen, diesen Limesabschnitt in seiner gesamten Entwicklungsgeschichte zu verstehen. Es bleibt also nur zu wünschen, dass sich die wissen- Ein neues Regionalentwicklungs-Projekt schaftliche Forschung in nächster Zukunft vor allem um die im zentraleuropäischen Raum für den Bearbeitung und Vorlage der gut ergrabenen Befunde und Donaulimes Funde bemüht, die dann vielleicht in einer einheitlicheren und leichter verständlichen Form einer breiten Öffentlich- Die Kulturpolitiker in Ungarn und der Slowakei haben keit zugänglich gemacht werden könnten. Die Vorausset- zuletzt die verbindliche Entscheidung getroffen, ihre Ab- zungen wären die besten. Die am norisch-pannonischen schnitte des Donaulimes innerhalb der kommenden drei Limes erhaltenen Monumente der römischen Militär- Jahre bei der UNESCO zu nominieren. Dazu müssen die er- architektur, die in anderen Limesabschnitten in Großbri- forderlichen Nominierungsdokumente für die Einreichung tannien, den Niederlanden und Deutschland durch auf- als UNESCO-Welterbe vorbereitet und ein breiter Dialog wändige und teure Rekonstruktionen nachgebaut werden, mit der Raumplanung, den Tourismusexperten und den An- sind auf Grund ihres z.T. ausgezeichneten Erhaltungszu- rainern der betroffenen archäologischen Zonen geführt wer- standes durchaus als spektakulär zu bezeichnen. Eine ein- den. Damit soll erreicht werden, dass vor allem die archäo- heitliche und detailgetreue Darstellung der verschiedenen logischen Bodendenkmäler unter der Erde besser geschützt Limeseinrichtungen und ihrer Geschichte hätte sicherlich und nicht leichtfertig für den Ausbau von Siedlungen und die Aufmerksamkeit eines breiteren Publikums und stellt Infrastruktur geopfert werden. Außerdem erwartet sich die auch ein wirtschaftliches Potential für eine umfassendere Politik zusätzliche Impulse für den Ausbau des Fremdenver- touristische Nutzung im mittleren Donauraum dar. kehrs in den betroffenen Donau-Regionen. 20 Thema: Das Erbe der Römer

Spätantiker Burgus, Bacharnsdorf / Wachau

Die am norisch-pannoni- schen Limes erhaltenen Monumente der römischen Militärarchitektur, die in anderen Limesabschnitten in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland durch auf- wändige und teure Rekon- struktionen nachgebaut werden, sind auf Grund ih- res z.T. ausgezeichneten

Erhaltungszustandes 21 durchaus als spektakulär zu bezeichnen. Spätantikes Restkastell, Zeiselmauer Pöchlarn, Stadtmuseum im Welserturm www.limes-oesterreich.at

Die Museen am österreichischen Limesabschnitt

Im Rahmen des Kultur 2000 Projektes „Grenzen des Rö- blick auf den Tourismus werden die an den Monumenten mischen Reiches“ wurde eine Website angelegt, um der Öf- vorbei führenden Wander- und Radwege sowie die Infor- fentlichkeit für alle bekannten Fundstellen am norisch- mationsquellen vor Ort angegeben. Über die Grundinfor- pannonischen Limes in Österreich eine Grundinformation mationen hinausgehend bietet die Website Zusammenfas- zu bieten. Auf der Website gelangt man über interaktive sungen über die archäologischen Ausgrabungen. So ergab Karten zu den Limes-Fundorten, die entlang der Donau sich ein Überblick über 150 Jahre Forschung am öster- von Oberranna bis Carnuntum liegen, einschließlich der reichischen Limes. Um möglichst viele Zielgruppen anzu- Lager an der March. Dabei werden im ersten Zugang die sprechen, wurde versucht, sowohl den Fragen der Interes- Lage und der Zustand des Denkmals angesprochen und die senten ohne Vorwissen, als auch den Bedürfnissen von Denkmäler durch aktuelle Fotos dokumentiert. Im Hin- Archäologen und Historikern gerecht zu werden.

22 Thema: Das Erbe der Römer

Rekonstruktion eines Reisewa- gens, Turm 9 – Stadtmuseum Leonding

Römische Keramik, Stadtmuseum St. Pölten

personen und der Verweis auf die Homepage des Museums, finden sich kurze Beschreibungen zu den relevanten Aus- stellungsbereichen.

Die Museen am Limes präsentieren sich als sehr diffe- rente Museumslandschaft, insbesondere auch was Aus- richtung und Größe ihrer Ausstellungen zur Römerzeit be- trifft. Große Häuser, wie das Kunsthistorische Museum, Alle Museen mit römerzeitlichen Fundstücken vom Li- würde man nicht nur besuchen, um einen provinzialrömi- mes sind aufgelistet. Die Museen im „Hinterland“, etwa schen Hortfund aus Mauer an der Url bei Amstetten zu se- die Stadtmuseen von Wels, dem römischen Ovilavis oder hen. Ähnlich verhält es sich bei weiteren großen Museen, St. Pölten, Aelium Cetium, sind ebenfalls berücksichtigt deren römische Abteilungen auf der Limes-Website worden. Insgesamt 34 Museen präsentieren Römerzeitli- beschrieben und charakterisiert werden. Hier wurde ver- ches auf unterschiedlich großen Ausstellungsflächen. sucht die Breite der Themen (militärisches und ziviles Die Website bietet grundsätzlich eine Plattform, um Leben, Importe und Fernhandel, Werkzeuge und Hand- Museen mit der thematischen Ausrichtung „Limes“ zu werk, Götterwelt etc.) und die grundsätzliche Ausrich- präsentieren. Inhaltlich wurde versucht, eine Grundinfor- tung anzugeben, sowie auf eventuelle Spezialprojekte hin- mationen in einfacher und überschaubarer Form anzubie- zuweisen. ten, ohne in Konkurrenz mit den Homepages der Museen Eine nicht unbeachtliche Anzahl von Museen hat sich oder der Museumsverbände zu treten. Neben den Basisda- (beinahe) ausschließlich auf die Römerzeit spezialisiert, ten, wie Adresse und Anfahrt, Öffnungszeiten, Kontakt- die Römermuseen Lauriacum in Enns, Wallsee, Mau- 23 Baustrukturen in der Unterkirche, Pfarrkirche Traismauer

Wiener Tor in Traismauer, römisches Kastelltor

tern, Tulln, am Hohen Markt in Wien und nicht zu- letzt das Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Al- tenburg. Die beiden Letzteren wurden 2008 neu ge- staltet. Grundsätzlich gehen die „Römermuseen“ von Sonderfall: einem starken lokalen Bezug aus. Dieser spezifische Das Denkmal im Museum Aspekt wird betont, auf das Besondere – Themen oder In zwei Außenstellen des Wien Museums, im neuen auch Exponate – wird aufmerksam gemacht. Römermuseum am Hohen Markt (s. Beitrag S 31) und Die flächenmäßig kleineren Museen überzeugen in der derzeit wegen Umbau geschlossenen Expositur durch persönliches Engagement und hingabevolle Ver- der Baureste am Hof sind römische Baureste in die mu- mittlung, sind doch die kleinen Ortsmuseen meist von seale Präsentation eingebunden. In mehreren Orten am Vereinen und ehrenamtlich arbeitenden Personen ge- österreichischen Limes können Befunde von römischen führt. Viele der so genannten Heimatmuseen, Gemein- Bauten – Mauern, Estriche, Keramiköfen, Gräber – in demuseen und Stadtmuseen haben zumeist nur einen Unterkirchen besichtigt werden: St. Martin in Linz, St. „römischen Raum“. Gerade hier ist eine gute Präsenta- Laurentius in Enns, St. Rupert in Traismauer, St. Jakob tion äußerst wichtig, stellen doch diese Museen den er- in Heiligenstadt im 19. Bezirk in Wien und in der Pfarr- sten Kontakt von Kindern und Schülern zu Exponaten kirche von Zeiselmauer. Dieser Unmittelbarkeit kann der Römerzeit her. sich kein Besucher entziehen. Auch die Weiterverwen- dung von römischen Strukturen, die Einbindung der an- Durchwegs interessant sind die Angebote, die jewei- tiken Bausubstanz in die historische Abfolge von Bau- ligen Museen im Anschluss an eine Führung durch ten, wird an diesen Orten besonders deutlich. Zu den Ort zu besuchen. Oft eröffnet erst ein Rundgang besuchen sind diese Stätten meist leider nur nach Vor- mit den Möglichkeiten, auch Denkmäler im Ortsbild anmeldung oder im Zuge von Stadtführungen. In letz- wahrzunehmen, die Chance, die römerzeitliche Bebau- ter Zeit wurden an manchen Orten neue Informa- ung und ihre bis heute sichtbaren Spuren und Struktu- tionstafeln durch das Bundesdenkmalamt ren zu erkennen. Als reizvoller Effekt sind viele der Mu- installiert. Angesichts der hohen Kosten für die Kon- seen am Limes in ansprechenden historischen Häusern servierung und der Chance einer unmittelbaren Ver- in den Altstadtkernen untergebracht. Die meisten lie- mittlung wären hier mehr Besucher wünschenswert. gen an den viel befahrenen Donau-Radwegen und an- deren beliebten Reiserouten im Donautal und sind so gut erreichbar. 24 Thema: Das Erbe der Römer

Hypokausten der Offiziersgebäude, Römermuseum am Hohen Markt in Wien

Thema Badekultur, Schlossmuseum Linz

Bemerkungen zur inhaltlichen und technischen Konzeption von „www.limes-oesterreich.at“ Vermittlung des kulturellen Erbes Auch wenn die Museen mit ihren beweglichen Objek- Informationsangebote zu archäologischen Themenstel- ten aufgrund der UNESCO Konvention nicht dezidiert lungen im Internet erwecken oft den Eindruck, dass deren Teil des neuen Welterbes sein können, kommt ihnen für Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit vor den Be- die Vermittlung des oft unsichtbaren Bodendenkmals ei- nutzern möglichst versteckt werden sollen. Im Vorder- ne zentrale Rolle zu. Ohne die vor Ort vermittelten grund steht explizit das Bemühen, die Benutzer nicht zu Kenntnisse ist ein umfassendenes Verständnis für den überfordern, wobei hier ein Bild von Konsumenten kon- Wert und das Ausmaß der historischen Hinterlassen- struiert wird, die, denkfaul und auf Nadeln vor dem Bild- schaften nicht möglich. All das Fundmaterial, wie schirm sitzend, nur durch möglichst simplifizierte Inhalte Inschriften, Waffen und Ausrüstungsgegenstände der am am gefürchteten Wegklicken gehindert werden können. Limes stationierten Soldaten, Geräte und Haushaltsin- Bei der inhaltlichen und technischen Konzeption und ventare, das aus Fundbergungen bzw. regulären Grabun- Umsetzung von „limes-oestereich.at“ steht ein anderes gen stammt, illustriert das Leben in den Grenzregionen Verständnis von Sinn und Funktionalität im Vordergrund: des Römischen Reiches. Hier werden mündige Menschen angesprochen, die selbst Ein Teil der Welterbenominierung ist ein Manage- entscheiden können, welche Tiefe und welchen Umfang mentplan, der ein Entwicklungskonzept zu den Limesmu- an Information sie wünschen oder benötigen. seen beinhaltet. Einen solchen Museumsentwick- lungsplan, der den Charakter einer Empfehlung, nicht Die Zielgruppen eines archäologischen Informati- den einer Richtlinie hat, gibt es bereits für den oberger- onssystems sind naturgemäß einmal die Fachleute auf dem manisch-raetischen Limes. Er definiert unterschiedliche Gebiet der Altertumskunde und Benutzer aus dem Bil- Museumskategorien und Vermittlungsstrategien, wobei dungsbereich, und zwar von Volksschullehrern bis hin zu die Museumslandschaft in überregionale Zentralmuseen, Universitätsprofessoren. Dann ist da noch der Benutzer- Schwerpunktmuseen zu regionalen Einzelthemen bzw. lo- kreis, der ganz allgemein an historischen oder archäologi- kale Informationspunkte gegliedert ist. Diese Struktur schen Themen Interessierten und die oft vernachlässigte könnte als Vorbild für die Museen des Donauraumes Gruppe von Personen, die sich aus regionaler Verbunden- dienen. heit über „ihre“ Denkmäler vor Ort informieren wollen, 25 Das Datenmodel von „limes-oesterreich.at Copyright: CHC – Universität Salzburg 2006 weil sie diese als Teil ihrer Identität begreifen. Und zuletzt gibt es noch jene, die mehr oder weniger zufällig über die Seite stolpern und die ebenfalls durch das Informationsangebot ange- sprochen werden sollen. Daher gilt es, die Ein- gangsschwelle möglichst niedrig zu halten. Im Gegensatz zu einem Fachbuch, das sein Habi- tat vorzugsweise in dafür spezialisierten Biblio- theken findet und allein dadurch einen ein- schlägig vorgebildeten Nutzerkreis anspricht, muss ein im Internet frei verfügbares Informa- tionssystem insofern offener sein, als es ein möglichst geringes Vorwissen voraussetzen soll. „limes-oesterreich.at“ wurde also als ein niedrigschwelliges System konzipiert, das so- wohl Informationen zum Limes auf Basis des aktuellen Wissensstandes liefern als auch die im Limes-Projekt erzeugten Materialien (Fil- me, Texte und Karten) unentgeltlich zur Ver- fügung stellen soll. Die inhaltliche Integrität der Beiträge hierarchisch gestaffelt, je weiter sich der Benutzer in die wird durch namentliche Zeichnung der Autoren und Ver- Seite hineinklickt, um so detaillierter und spezialisierter weise auf die verwendete Literatur gewährleistet. werden die angebotenen Informationen. Die Länge der Beiträge ist so konzipiert, dass sie möglichst mit einem Bildschirmgerechte Aufbereitung der Blick auf den Bildschirm erfasst werden können. Inhalte Die Modellierung der Daten basiert auf einem Konzept, Wenn wir ein Buch zur Hand nehmen, wissen wir ge- das für das „Archäologische Informationssystem für nau, wie wir damit umzugehen haben und sind uns über Oberösterreich“, initiiert und geleitet von Christine die Funktion von Inhaltsverzeichnis, Fließtext, Fußnoten, Schwanzar, Oberösterreichische Landesmuseen, von der Index und Glossar im Klaren und können ohne Verzöge- Universität Salzburg entwickelt wurde. (Abbildung oben) rung beginnen, es auszuwerten, also mehr oder weniger ge- Hier erfolgt der Zugang über die modernen Gemeinden, zielt darin zu lesen. Im technikverliebten Internet ist das der Benutzer gelangt in der Folge über die Fundstellen (si- jedoch längst nicht der Fall. „Originelle“ Navigations- tes) zu den einzelnen archäologischen Aktivitäten (ac- konzepte führen den Benutzer in die Irre und eine Unzahl tivities) und erhält dann noch zusätzlich Informationen von winzigen und uninterpretierbaren Icons vermitteln über ausführende Institutionen und Personen, vom Bun- den Eindruck von technischer Omnipotenz. „limes-oe- desdenkmalamt bis hin zu engagierten Heimatforschern. sterreich.at“ wurde so angelegt, dass die Technik vor den Ausgehend von einem niedrigschwelligen Eingangsbe- Benutzern möglichst verborgen wird. Obwohl das System reich gelangt der Benutzer so auf Wunsch zu immer spezi- sehr komplex auf einer Reihe von Datenbankanwendun- elleren Informationen. Für das österreichische Limespro- gen beruht, mit denen die Informationen gespeichert und jekt musste dieses Modell nur insofern modifiziert werden, abgerufen werden, bleibt der Anwender davon unbehel- als hier der primäre Zugang über die Fundstellen (sites) er- ligt und kommt intuitiv mit einer Benutzeroberfläche zu- folgt, die, entsprechend der komplexen archäologischen recht, die viel Weißraum und somit gute Übersichtlichkeit Situation am Limes, zusätzlich in beliebig gestaffelte Un- bietet. Das Navigationskonzept lehnt sich an eingebür- terkategorien (sub-sites) unterteilt werden können. gerte Usancen an und erfordert dadurch einen möglichst geringen Lernaufwand. Die Organisation der Inhalte ist

26 Thema: Das Erbe der Römer

Die Startseite von „limes-oesterreich.at“. Im oberen Bereich befindet sich der „Netzplan“ der öster- reichischen Limesorte (grüner Balken)

Interaktive Kartographie Für alle Benutzergruppen bieten interak- tive Karten eine Explorationshilfe, die intui- tiv verstanden und richtig verwendet wird. In „limes-oesterreich.at“ steht eine ganze Reihe von entsprechenden Angeboten be- reit. Als primäres Navigationswerkzeug dient ein grafisch radikal reduzierter „Netz- plan“ der österreichischen Limesorte im Kopfteil der Seite. Dieser bietet Zugang zur Fundortedatenbank und informiert zusätz- lich den Benutzer immer über seinen aktuel- len Standpunkt. Die zentrale kartographi- sche Schnittstelle bildet aber eine auf NASA SRTM Satellitendaten beruhende Reliefkarte, die einen Überblick über die geographische Lage und Einbettung der Fun- dorte liefert. Diese Kartenanwendung, die ebenfalls von der Universität Salzburg ent- wickelt wurde und mittlerweile das Kern- stück einer Reihe von archäologischen Computeranwendungen bildet, ist überaus benutzerfreundlich. Sie ermöglicht beispiels- weise bildschirmgroße Kartenfenster und kommt völlig ohne zusätzliche Schalt- flächen, deren Funktion erst erlernt werden müsste, aus. (Abbildung rechts). Das Routing zu den Museen erfolgt, wie im Internet schon beinahe üblich, über eine Google Maps Implementation (Abb. S 28). Auch eine erst im Aufbau befindliche lokale Orientie- Der Limesabschnitt zwischen Pöchlarn und Greifenstein, rungshilfe, die das Auffinden von Museen und Sehens- Niederösterreich, dargestellt auf Basis einer mit NASA SRTM (Shuttle Radar Topography Mission) würdigkeiten vor Ort erleichtern soll, baut auf dieser Satellitendaten erstellten Reliefkarte Grundlage auf.

27 Römerzeitliche Schausammlung des Linzer Schlossmuseums in „limes-oesterreich.at“

Glossar und Thesaurus Die Darstellung von Komplexität – als bewusster Gegenpol zu dem bereits be- klagten Umstand, dass im Internet allzu oft nur flache Informations-Bits zu ar- chäologischen Themen abrufbar sind – erfordert zunächst einmal die Verwen- dung einer differenzierenden Sprache, al- so von Fachbegriffen, deren Kenntnis nicht automatisch vorausgesetzt werden kann. In „limes-oesterreich.at“ durch- sucht ein prägnant formuliertes Glossar automatisch alle aufgerufenen Seiten und bildet darauf die im Glossar verfügbaren Begriffe als Link ab. Zusätzlich gibt es auch eine Anbindung an einen im Rah- men des internationalen FRE-Projektes ebenfalls in Salzburg entwickelten multi- lingualen Thesaurus, der die entlang des Limes anzutreffenden Denkmalkategori- en strukturiert und teilweise erläutert.

Neue Kommunikationschancen Die österreichische Limes-Website stellt auch eine Plattform zur Präsentati- on von neuen Ausstellungen, Veranstal- tungen bzw. Vorträgen in einzelnen Li- mes-Orten und Museen zur Verfügung. Unter der Rubrik „Aktuell“ kann sich die interessierte Öffentlichkeit leicht, rasch und umfassend über das Internet zu neuen Projekten am Limes informieren. Ein For- mular für Veranstalter bietet die Mög- lichkeit, entsprechende Termine via „limes-oesterreich.at“ zu verbreiten. Die Museen und Institutionen sind herzlich Hilfe zur lokalen Die Einbindung des österreichischen Limesabschnittes eingeladen, von dieser Möglichkeit im Sinne ihrer Besu- Orientierung via in die Gesamtheit der römischen Grenzen wird durch ei- cher Gebrauch zu machen. Google Maps: ne chronologische Karte und eine Karte der römischen Zusammenfassend sei noch einmal bemerkt, dass die Museum und Reichsgrenzen um ca. 150 n. Chr., die Kurzinformationen Kastell in hier angeführten Konzepte und Modelle der Vermittlung zu den einzelnen Limesabschnitten und Provinzen, zu Zeiselmauer, von spezialisiertem Wissen an einen möglichst breiten bedeutenden Siedlungen und Legionslagern bietet, illu- Niederösterreich Benutzerkreis dienen. Wenn sich aber, wie dies in letzter striert. (geplante Fertigstellung: Frühjahr 2009; Karte S Zeit häufiger der Fall ist, auch fachlich hoch spezialisier- 29). 28 te Anwender aus Museen und Universitäten zu Wort melden und die Nützlichkeit des Informationsangebots von „limes-oester- reich.at“ für ihre Arbeit loben, dann freut das die Betreiber ganz besonders und bietet Motivation, die begonnene Arbeit konse- quent weiter zu führen und auch die techni- schen Grundlagen weiter zu entwickeln.

Text: Dr. Sonja Jilek, Wien Mag. Eva Kuttner, Linz Mag. Kurt Schaller, Salzburg Fotos: © FRE-Projekt

Links zum Thema: Der römische Limes in Österreich: www.limes-oesterreich.at Archäologisches Informationssystem für Oberösterreich: www.archaeologie-ooe.info Research Group for Archaeometry and Cultural Heritage Computing, Universität Salzburg: www2.sbg.ac.at/chc Institut für österreichische Geschichtsfor- schung: www.univie.ac.at/Geschichtsforschung Karte: Die Grenzen des römischen Reiches um 150 n. Chr. (Ausschnitt). Projektträger zum österreichischen Limes: Sichtbar sind Noricum und seine Nachbarprovinzen mit geöffnetem Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Info-Fenster zu Carnuntum. Diese Karte ist in editierbaren Formaten kostenlos Universität Wien, Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarcz auf DVD und als nicht editierbare GIF Datei als Download erhältlich

Neue Archäologiemuseen in Salzburg und Graz

Archäologie Museum Salzburg Archäologie Museum Graz Die Planungen für das neue Archäologie Muse- Das Landesmuseum Joanneum verfügt über die um Salzburg sollen im Jahr 2009 so weit fortge- zweitgrößte archäologische Sammlung Öster- führt werden, dass 2010 mit den Umbauarbeiten reichs. Die umfangreiche, durch Schenkung, begonnen werden kann. Mit der Verbindung des Ankauf und Grabungstätigkeit entstandene bestehenden Domgrabungsmuseums und den Sammlung gehört zu den bedeutendsten Bestän- anschließenden Kellergewölben in der Alten Re- den des Museums. Wichtige Einzelstücke gehen sidenz als Ausstellungsräume mit rund 250m2 direkt auf den Museumsgründer Erzherzog ergibt sich die einmalige Situation, dass archäo- Johann zurück. Ab 10. September 2009 zeigt das logische Grabungen mit zusätzlichen Ausstel- Joanneum in einem unterirdisch angelegten lungsflächen verknüpft werden können. Darüber Neubau auf einem Grundstück unmittelbar am hinaus bedeutet die Umsetzung dieses Projektes Park von Schloss Eggenberg auf 800m2 über einen weiteren wichtigen Schritt in der Realisie- 1.500 ausgewählte und nach Themenkreisen rung des Salzburger Museumsleitplanes (vgl. arrangierte Objekte. neues museum 07/4&08/1, 23ff.). Den Höhepunkt der Ausstellung bilden die hall- Einen kleinen Vorgeschmack auf das neue Muse- stattzeitlichen Artefakte, unter ihnen der „Kult- Kultwagen um wird die Ausstellung „Der Residenzplatz – wagen von Strettweg“ (s. Foto) und die reichen von Strettweg Fenster zu Salzburgs Geschichte“ (18. Sep. 2009 Funde aus dem „Fürstengrab von Kleinklein“ (© LMJ) – 17. Jän. 2010) bieten. Die bei den Grabungen (vgl. neues museum 06/3, 24ff.). Eine besonders des Bundesdenkmalamtes (2007–2009) freige- wertvolle Neuerwerbung für das Archäologie legten Fundstücke und Baureste unterschiedli- Museum ist der römische Silberbecher von cher Zeitstellung geben neue Einblicke der Nut- Grünau (s. Foto S 35). zung dieses zentralen Platzes von der römischen Zusätzlich zur ständigen Schausammlung be- Besiedlung bis in die jüngste Vergangenheit. kommt das neue Archäologie Museum am Lan- desmuseum Joanneum auch einen Sonderaus- stellungsraum für temporäre Präsentationen.

Der römische Weihealtar an den Göttervater Iupiter und die Stadtgottheit Iuvavus wird in der Ausstellung „Der Residenzplatz – Fenster zu Salzburgs Geschichte“ zu sehen sein. (© BDA) Matthäus Donner, Karl VI. als Imperator, Bronze (Sammlung Mythos Rom. Schloss Eggenberg, Landesmuseum Joanneum) Das antike Fundament des barocken Staates Schloss Eggenberg 9. Mai bis 4. Oktober 2009 Der Betrachter des 21. Jahr- gegenständlichen dieses Projekts, denn hunderts erkennt möglicherwei- Kunstwerken einge- ihre Ausstattung ist beispielhaft se erst auf den zweiten Blick schrieben sind. So beleuchten für die programmatische Aus- einen Herrscher des 18. Jahr- etwa Schlüsselwerke römischer richtung frühneuzeitlicher Re- hunderts in Matthäus Donners Autoren aus der Biblioteca Fer- präsentationskultur und für den Bronzedarstellung Kaiser dinandea im steirischen Stift humanistischen Bildungshinter- Karls VI. Eindringlich verweist Rein die geistigen Grundlagen grund seiner Auftraggeber. die Skulptur auf ein ambitio- der Antike. Zudem beherbergt das Areal niertes Verständnis von Amt zahlreiche einander ideal er- und Reich: Die politische Ikono- Ein weiterer grundlegender gänzende Attraktionen, denn graphie der frühen Neuzeit lässt Aspekt des Nachlebens der An- nicht nur das prächtige Schloss keinen Zweifel an der Bedeu- tike ist die lehrhafte Bedeutung und seine Parkanlagen sind be- tung des Heiligen Römischen antiker Tugendbeispiele liebte Ausflugsziele, sondern Reiches deutscher Nation als (exempla virtutis) in Malerei auch die Ausstellungen der legitimer Nachfolger des Impe- und Grafik des 16. bis 18. Jahr- Alten Galerie und des Münz- rium Romanum – die Darstel- hunderts. Deren Widerspiege- kabinetts am Landesmuseum lung des römisch-deutschen lung in der Kunst bedeutet Ver- Joanneum locken mit abwechs- Kaisers als antiker Imperator ist pflichtung und Anleitung für lungsreichen Präsentationen. nach dieser Auffassung also nur den idealen Herrscher der Neu- konsequent. zeit. Ein zentraler Typus ist in diesem Kontext das Bild im Die Stellung der römischen An- mythologischen Kostüm, das Viviano Codazzi, Capriccio mit Colosseum (Alte Galerie am tike in der höfischen Kunst – portait historié, vorzugsweise in Landesmuseum Joanneum) von der Spätrenaissance bis einer Kraft und Überlegenheit zum Ausklang des Barock – ausstrahlenden Rolle. Meister- wird ab 8. Mai 2009 im Rah- werke der Alten Galerie am men der Sonderausstellung Landesmuseum Joanneum, wie „Mythos Rom. Das antike etwa Jan de Baens Darstellung Fundament des barocken Wilhelms von Oranien als römi- Staates“ am Landesmuseum scher Feldherr, sowie eine Leih- Joanneum veranschaulicht. gabe aus dem Kunsthistori- Diese bemerkenswerte Schau schen Museum/Schloss konzentriert sich dabei vor al- Ambras, die Darstellung lem auf die ideelle Grundlage Erzherzog Matthias’ als für das Selbstverständnis des Scipio von Lucas van Hauses Habsburg – mit beson- Valckenborch, dokumentieren derer Betonung des Grazer dies anschaulich. Hofes – von der Gegenreforma- tion bis zur josefinischen Auf- Nicht zuletzt wird auch die Son- Besonders gespannt sein klärung. derrolle Roms als Ort einzigarti- darf man auf die Archäolo- ger Bauwerke, der mirabilia, gische Schausammlung, Der reiche Bestand der haus- fokussiert. Idealansichten der die ab kommendem Herbst eigenen Sammlungen am Lan- antiken Schlüsselmonumente in neuem Kleid zu sehen desmuseum Joanneum bildet feiern die magnificentia der sein wird. die Grundlage für diese Ausstel- Ewigen Stadt, deren Kenntnis lung, die durch Exponate aus im 17. Jahrhundert einen eige- anderen Museen und Privatbe- nen Bildtypus hervorbringt: das sitz ergänzt und bereichert Capriccio. Das Studium des an- Mythos Rom. wird. So werden zwei repräsen- tiken Erbe Roms hat somit den Das antike Fundament tative Büsten römischer Impe- Anstoß zu einem Fundus von des barocken Staates ratoren aus der Antikensamm- unabsehbarer kunsthistorischer 9. Mai bis 4. Oktober 2009 lung des Kunsthistorischen Bedeutung gegeben. Museums Wien ebenso zu se- hen sein wie eine kostbare Schloss Eggenberg ist für „My- Leihgabe des Deutschen Histo- thos Rom“ mehr als nur ein Landesmuseum Joanneum Lucas van Valckenborch, rischen Museums Berlin. Die Schauplatz – die kulturhistori- Schloss Eggenberg Erzherzog Matthias als Präsentation exquisiter Druck- sche Stellung der bedeutend- Eggenberger Allee 90 P. Cornelius Scipio (KHM werke verweist auf die komple- sten steirischen Schlossanlage A-8020 Graz Schloss Ambras, Inv.-Nr. xen Bildungsinhalte, die den ist vielmehr Ausgangspunkt www.museum-joanneum.at 1022)

Text: Mag. Jörg Kaiser Fotos: KHM; LMJ Thema: Das Erbe der Römer

Wien Museum – Römermuseum am Hohen Markt Willkommen in Vindobona! Wo sich vor fast 2.000 Jahren Offiziershäuser des Lagers Vindobona befunden haben, kann man seit dem 10. Mai 2008 eine attraktive, abwechslungsreiche Präsentation zur römischen Stadtgeschichte Wiens erkunden – im neuen Römermuseum am Hohen Markt. So werden erstmals neben dem Legionslager auch die weiteren städtischen Siedlungen (Lagervorstadt, Zivilstadt) auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse ins Blickfeld gerückt.

ntstanden ist das Römermuseum aus den „Rö- Zeit vom späten 2. bis mischen Ruinen Hoher Markt“, einer Außen- zur Mitte des 3. Jahr- Estelle des Wien Museums, die schon bislang im hunderts, als Vindo- Keller des Gebäudetraktes zu besichtigen war. Durch bona seine Blüte er- Hinzumietung von Erdgeschoß und 1. Stock wurde die lebt hat. Über Ausstellungsfläche auf das Dreifache erweitert. Für die 30.000 Menschen innovative bauliche Neugestaltung, die mit der Fassade lebten damals in auch ein gestalterisches Zeichen am Hohen Markt setzen unserem Raum, will, zeichnen querkraft Architekten verantwortlich. ein buntes Völker- gemisch aus Ein- Im Zentrum der Präsentation stehen die wichtig- heimischen und Zu- sten Baureste der Römerzeit in Wien, die Ruinen von wanderern aus allen Tribunenhäusern aus dem Legionslager. Dazu kommen Teilen des Römischen nun rund 300 faszinierende archäologische Funde, die Reiches. Ursprünglich das ganze Spektrum römischen Lebens in Wien ab- stammten viele Soldaten Blick ins Legionslager Vindobona, decken. Zu sehen sind Alltags- und Kultgegenstände, aus Italien oder Gallien. Animation von 7reasons, 2008 Fragmente von Gebäuden, Figuren und Spielzeug, Ka- Später wurden die Truppen mit (© 7reasons) naldeckel und Geschirr, Götterstatuen und Nippes. Neu- neuen Rekruten dort ergänzt, wo este 3-D-Technologien ermöglichen Visualisierungen einzelne Abteilungen an Kriegszügen des Siedlungsraumes, auch Grafiken und Wandmalerei- teilnahmen. Bei ihrer Rückkehr folgten ihnen Menschen en geben eine Vorstellung davon, wie es damals ausgese- aus diesen Gebieten im Tross. hen haben könnte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der

31 Römermuseum Wien – Innenansicht (© Wien Museum, Fotos: H. Hurnaus)

aufgenommen, die ihrerseits die Römer beeinflussten. So entstand eine provinzial- römische Kultur, die neue religiöse Bräuche mit einschloss. Bis heute faszinierend ist die moderne Infrastruktur – Straßen, über- dachte Gehsteige, Kanalisation, Wasser- versorgung etc. –, die den Römern zur Verfügung stand.

Das Legionslager, das 97 n. Chr. gegründet worden Besonderes Augenmerk ist auch auf die war, diente – wie auch Carnuntum – zur Sicherung der Vermittlung gelegt worden: Kinder können etwa mit nördlichen Grenze des Imperiums, das sich von Bri- einem Modell eines Teils des Legionslagers spielen oder tannien bis Syrien erstreckte. Von hier aus unternahm mittels 3-D-Puzzles Keramiken rekonstruieren. Außer- Kaiser Marc Aurel seine Feldzüge gegen die Marko- dem gibt es Repliken zum Angreifen und einen neuar- mannen. Die Zeiten, in denen Frieden herrschte, dau- tigen Videoguide mit vertiefenden Informationen, die erten länger als jene, in denen Kriege geführt wurden. nicht nur auf Deutsch und Englisch, sondern auch in Dementsprechend „zivil“ ging es im Lager zu. Neben Gebärdensprache aufbereitet werden. militärischen Aufgaben hatten die rund 6.000 Solda- ten auch administrative und handwerkliche Tätigkei- ten zu verrichten. In Vindobona stand den Legionären Ausstellungskonzept: Michaela Kronberger mit eine Reihe von Freizeitangeboten zur Verfügung, damit Kristina Adler-Wölfl sie nicht auf ihre gewohnten Lebensweisen verzichten Architektur: querkraft Architekten mussten – von Tavernen über Thermen und Theater Grafik: Larissa Cerny bis hin zu Bordellen. Auch das Glücksspiel erfreute sich Projektleitung Umbau: Marie-Theres Holler großer Beliebtheit. Hauptsponsor: Wiener Stadtwerke Lange Zeit konzentrierte sich die Darstellung Wiens in römischer Zeit auf das Legionslager, das zwischen Wien Museum – Römermuseum Donaukanal und Graben lag. Die neuesten Forschun- Hoher Markt 3 gen ergeben aber ein komplexeres Bild, mit großer La- A-1010 Wien gervorstadt und Zivilstadt im heutigen 3. Bezirk. Denn Di-So, Fei 9-18 Uhr das Lager war auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. www.wienmuseum.at/1390.htm Die städtischen Siedlungen im Umkreis stellten die Versorgung mit Gebrauchsgegenständen und Lebens- mitteln wie Getreide, Speck und Käse sicher. Selbst Luxusgüter wie Olivenöl oder sogar Austern konnte man hier kaufen. Römische Kulturtechniken und Werthaltungen wurden von der örtlichen Bevölkerung

32 Symposium zur archäologischen Erforschung römischer Villen im Rahmen der Eröffnung des KELTEN und RÖMER Museum Södingberg (Stmk)

Ein Tagungsbericht von Christa Höller

Ein kleiner aber feiner Fund aus Södingberg: Fragment eines Armreifens aus Glas (© BDA)

Ist das Wort „Archäologie“ vielleicht falsch gewählt? Erweckt es nicht nur Bilder von alten Mauerresten, verbeulten, beinahe unkenntlichen Metallgegenständen, und dazu noch Erinnerungen an abgeschlagene Nasen und starr lächelnde Münder auf römischen Grabsteinen? Welch gänzlich falsches Bild! Archäologie beschäftigt sich mit dem Leben, mit Menschen, ihren Bedürfnissen, Hoffnungen und Sorgen. Auch wenn diese Menschen längst verstorben sind, das Grundmuster ihrer Existenz ist gleich geblieben.

ieses aber studiert ständlich, aber gerade in der Solche Gedanken drängten man am besten in Weststeiermark gibt es ein sich bei einem Symposium auf, DMuseen und Gra- unrühmliches Gegenbeispiel.) für das sich in Södingberg Ar- bungsstätten. Dafür muss man Der Besucher selbst bringt chäologen aus ganz Österreich sich viel Zeit nehmen und die sein Vorstellungsvermögen ins zusammengefunden hatten, um Ausgrabungen wenn möglich Spiel. Die optischen Eindrücke auf diesem Weg quasi die „wis- unter kundiger Führung besich- von Museum und Fundort kann senschaftliche“ Eröffnung des tigen. Im Museum aber ist es ei- man nämlich in der eigenen KELTEN und RÖMER Muse- ne Grundbedingung, dass die Phantasie zu einer Einheit ver- um Södingberg vorzunehmen. Objekte tatsächlich aus der je- binden. Das Ergebnis dieser Die Veranstalter (s.u.) haben es weiligen Fundstätte stammen, geistigen Arbeit ist ein vertief- auf diesem Weg geschafft, die sachgemäß ergraben wurden tes Verständnis für die Vergan- Forschungsergebnisse sowie das und wenn möglich in den kul- genheit, und vielleicht verliert Museum über die Grenzen der turellen Kontext der entspre- sich dabei auch die hochmütige Steiermark hinaus bekannt zu chenden Epoche einbezogen Überzeugung, selbst in einer machen. sind. (Das klingt selbstver- viel besseren Welt zu leben. 33 Södingberg: Raum mit Apsis. Die Pfeiler der Fußbodenheizung sind noch deutlich zu er- kennen. (© BDA)

Darstellung des Viele Besucher fanden sich zur „wissenschaftlichen“ Eröffnung des Gewölbes einer KELTEN und RÖMER Museum Södingberg am 31.10.2008 ein. (© BDA) römischen Fuß- bodenheizung (hypocaustum) im KELTEN und Die Villa rustica in Södingberg RÖMER Museum Södingberg Södingberg liegt in einem 15 km langen, eher schma- (© BDA) len Tal, in der Vergangenheit abgeschlossen von den Durchzugsstraßen, damit aber auch vor Kriegszügen und Raubüberfällen geschützt. Georg Tiefengraber refe- rierte über eine dort gefundene villa rustica, wie sie ty- Die Villa rustica von Grünau/Stmk pisch für die Südoststeiermark war: Ein knapp 50 m lan- ges Wohngebäude (pars urbana), z.T. mit Hypocausten Die erste Spur einer Ansiedlung in Grünau bei Groß ausgestattet, sowie der Wirtschaftsbereich (pars rustica) St. Florian in der Weststeiermark war die Sage von ei- des Anwesens. Kleinste Stückchen von Wandmalerei in nem versunkenen Schloss. Schon 1850 wurde in einem dunkelrot, weiß und schwarz künden vom Bedürfnis geöffneten Grabhügel eine Aschenkiste gefunden, 1901 nach Schönheit. Aber manche Fragen sind noch offen: wurden weitere Hügelgräber untersucht. Reguläre Gra- Wie groß war die Landwirtschaftsfläche? Wie war das bungen erfolgten ab 1988, großteils im Rahmen von Anwesen an das Verkehrsnetz angebunden? Wo wurden Lehrgrabungen der Universität Graz, die 14. und letzte die Toten bestattet? Prospektionen und Grabungen sol- Kampagne fand im Sommer 2008 statt. Susanne Lamm len weitergehen. Das wäre auch deshalb besonders wün- berichtete von dieser Villenanlage. Die intensive land- schenswert, weil hier ebenfalls nachgewiesene latène- wirtschaftliche Nutzung beeinträchtigte den Zustand der zeitliche Siedlungsreste neues Licht auf die brisanten Grundmauern und auch die im Norden vorbeiführende Diskussionen um Kontinuitäten bzw. Diskontinuitäten Erdgasleitung behinderte die Grabungen. Aber der Ge- von der späten Eisenzeit zur Römerzeit werfen könnten. samtplan ist erkennbar: Der Eingang im Osten, wo sich Das Museum im Gemeindeamt vermittelt mit diver- auch Wirtschaftsbereiche befinden, erlaubt über zwei sen Fundstücken, Nachbildungen, Rekonstruktionen, Hofbereiche den Zugang zu Wohnungen im Westen und Abgüssen von römischen Grabsteinen aus der Umge- einem Badetrakt im Norden. Bei der jüngsten Grabung bung uam. die Atmosphäre der Vergangenheit. stießen die Archäologen auf unerwartete neue Befunde; Ausgrabungen und Museum führen vor Augen, was bei der gefundenen Keramik könnte es sch zum Teil selbst in einer Gemeinde mit nur etwa 900 Einwohnern nicht um Import sondern um „weststeirische Ware“ han- erreicht werden kann, wenn Wissenschafter, interes- deln. Dem Grab eines Neugeborenen aus dem 4./5. Jh. sierte Gemeindemitglieder und (Kultur-)Politiker an steht das Bruchstück eines Grabsteines, der von einem einem Strang ziehen. großen Grabbau stammen dürfte, gegenüber. Ein kleiner Goldring deutet auf Reichtum eines Bewohners hin. Aber der schönste Fund ist ein Silberbecher, der in zwei Reliefs ein römisches Wagenrennen zeigt. Nach Verhandlungen mit der Gemeinde Groß St. Florian ist der Becher nun im Besitz des Landesmuseums Joanneum.

34 Thema: Das Erbe der Römer

Römische Villen in Salzburg Das Territorium von Iuvavum – Salzburg ist mit rund 100 Fund- punkten ein Eldorado für Archäologen, wie Raimund Kastler und Stefan Moser an Hand ausgewählter Beispiele berichteten. Aber leicht ist ihre Arbeit nicht. Vieles ist überbaut, vieles muss Römersammlung des Steirischen Feuerwehr- in Notgrabungen werden. Es gibt mehr Fragen als Ant- museums Groß St. Florian mit den Funden aus worten, und die Grabungen versuchen zu retten, was zu retten ist. Grünau. Der Silberbecher (im Vordergrund zu Der Wirtschaftstrakt einer villa rustica in Pfongau wird seit Som- sehen) ist mittlerweile im Landesmuseum mer 2008 in einem breit angelegten Kooperationsprojekt erforscht Joanneum. (Foto: Steirisches Feuerwehrmuseum (vgl. neues museum 08/3, 52ff.). Groß St. Florian) www.feuerwehrmuseum.at

villa rustica in Pfongau (© Salzburg Museum)

Der Silberbecher von Grünau - eines der bedeutendsten Fundstücke aus der Römerzeit in Österreich, 1. Jh. n. Chr. (Foto: Steirisches Feuerwehrmuseum Groß St. Florian)

Gesamtplan der Palastvilla von Salzburg-Loig (St. Traxler nach: Salzburger Museum Carolinum Augusteum Jahresschrift 27/28, 1981/82, Planbeilage & 2, Abb. 1) Mosaikboden aus der Villa von Bruckneudorf (im Zentrum Darstellung der Ceres) im Landesmuseum Burgenland, Eisenstadt (© Landesmuseum Burgenland)

Neue Forschungen zu römischen Nach und nach entstand aus einem einfachen Holz- Villen in Osttirol bau ein Fachwerkbau mit Steinfundament, zentralem Hof und Dreschplatz aus Lehm. Später gelangte die Keine Zweifel gibt es über den Zweck einer Villa in Villa aus Privatbesitz in Staatsbesitz, wurde umgebaut Osttirol, von der Florian Müller berichtete. Sie war ein und erweitert, bis sie nach 350 n. Chr. zu einem Palast Luxusbau aus dem 2./3. Jh. mit Mosaikböden, Fußbo- wurde. Sein Mosaikboden war ungewöhnlich für das 4. denheizung (im winterlichen Osttirol ein willkommener Jh. Die „Amtsräume“ waren mit figürlichen Mosaiken Luxus), repräsentativer Wandmalerei, Steinplatten und geschmückt: Die Göttin Ceres sichert die Versorgung, bis zum Boden verputzte Pfeiler. Die Ziegel stammen aus ein Kampf mit Löwen verherrlicht Tapferkeit. Mosai- einer lokalen Ziegelei. Aber derzeit ist noch nicht ent- ken fanden sich auch in den Korridoren des Palastes. schieden, ob man weiter graben kann, oder ob man die- Einem repräsentativen Privatbereich standen Amts- sen Zeugen antiker Wohnkultur wieder zuschütten muss. räume gegenüber, eine Latrine und der Auslass einer Wasserleitung künden vom Bedürfnis nach Hygiene. Eine Frage erhebt sich: Warum entstand in der Provinz Die Villa in Bruckneudorf dieser Prachtbau? Im 4. Jh. verwüstete ein Erdbeben die Eine faszinierende Geschichte erzählt die Ausgrabung Stadt Carnuntum. Vielleicht diente die Villa als „Reser- von Bruckneudorf im Burgenland, die Heinrich Za- veresidenz“. behlicky vorstellte. Im Jahr 1899 wurden auf einem Von 2004 bis 2006 wurde eine Teilrekonstruktion er- Acker zehn Sarkophage, einfache Steinkisten, gefunden. richtet. Die Mauern der letzten Bauphase sind überhöht, Im Jahr 1931 ergrub der Hobby-Archäologe Alexander die Mosaiken durch bunte Pflasterung schematisch Seracsin eine Villa mit Mosaikböden, doch eine große angedeutet. Schautafeln und Texte geben Auskunft zu Grabung war damals zu teuer. Erst 1949 bis 1955 arbei- dieser einzigartigen Anlage nur einige hundert Meter tete Balduin Saria im gesamten Villenareal und fand den außerhalb des Ortes Bruckneudorf. Grundriss für Hauptgebäude, Badegebäude mit Mosaik- böden und Umfassungsmauern. Die Mosaiken mussten zum Schutz vor Dieben zugeschüttet werden. In den Die Villen von Thalerhof, Löffelbach 1970er Jahren ermöglichte ein Zubau zum Landesmuse- und Retznei um Burgenland die Ausstellung der Mosaiken, aber der größte Boden wurde deponiert – er brauchte zuviel Platz. Mit großer Wahrscheinlichkeit bestand eine Straßen- Die Villa war wohl eine „Versorgungsstation“ für den verbindung von der heutige Oststeiermark in den Süden Ballungsraum Carnuntum. Dazu kam noch die Lage an des Landes. Eine Wanderung auf deren Spuren führt zu der Bernsteinstraße, einem belebten Handelsweg. den schönsten Beispielen spätantiker Wohnkultur in der 36 Thema: Das Erbe der Römer

Gesamtplan der Palastvilla von Graz-Thalerhof

Steiermark. Der Weg führt zunächst von der Villa in Löf- felbach bei Hartberg nach Thalerhof bei Graz. Patrick Marko hatte für seinen Vor- trag über diese beiden Stätten den treffenden Titel „Luxuria und Landleben“ gewählt. Löf- felbach lag an der Ostgrenze der Provinz Noricum, und auch hier berichtet die Sage von einem versunkenen Schloss. ste einer kaiserzeitlichen Villa nachgewiesen werden Wahrscheinlich wurde die Villa im 4. Jh. in einem Zug er- konnten. Besonders auffallend waren die vielen Mün- richtet und mit Wohnräumen und Bad luxuriös ausgestat- zen, die hier gefunden wurden. Vielleicht ist die Anlage tet. Dieses Bad stellt mit seinem großen oktogonalen Vor- im Zusammenhang mit der Steuerverwaltung zu sehen – raum eine Besonderheit dar. Die Fundamente des das ist jedoch nur eine von zahlreichen Interpretations- Gebäudekomplexes sind konserviert worden und frei möglichkeiten. In diesem Zusammenhag wurde auch dar- zugänglich. Löffelbach sollte man an einem sonnigen auf hingewiesen, dass große Landgüter mit massiven Ge- Frühlingstag besuchen. An einem gegen Süden offenen treidespeichern für die Versorgung von Militär und Berghang gelegen bezaubert die Villa mit ihrer Atmos- Zivilpersonen notwendig waren. phäre der Gelassenheit und Schönheit. Wie bei allen Ausgrabungsstätten der Steiermark ist auch hier noch viel zu tun, und man kann nur hoffen, dass In der Nähe des Grazer Flughafens Thalerhof wur- Fundstellen gesichert werden, ehe Supermarkt, Tankstel- de bereits 1927 bis 1939 gegraben, allerdings ohne jegli- le oder Reihenhaus-Siedlung Unwiederbringliches zer- chen Anspruch auf Vollständigkeit. Seit dem 2. Welt- stören. Auch das schönste Museum, die beste Nachbil- krieg wurden Rollbahnen angelegt, wobei ein Teil der dung können den Besuch einer originalen Wohnstätte aus Villa im Westen überbaut wurde, im Osten blieb einiges lang vergangener Zeit nicht ersetzen. erhalten. Erst seit 2007 wird der Fundort wieder erforscht. Die Villa von Thalerhof liegt 20 Meilen, also eine beque- me Tagreise, nördlich von Flavia Solva und auf dem Weg Text: Dr. Christa Höller, Kulturjournalistin, Graz nach Löffelbach. Die in ihren Dimensionen in Österreich Fotos: BDA; Landesmuseum Burgenland; Landesmuseum Joanneum; nur noch mit Salzburg-Loig vergleichbare Villa bestand Södingeberg ebenso wie diese aus drei Teilen, die durch Gänge mitein- ander verbunden waren. Der NW-Trakt war der Wohnbe- Symposium zur archäologischen Erforschung römischer Villen im reich mit Fußbodenheizung, im SW-Teil lag das Bad mit Ostalpenraum und in Slowenien 31. Oktober 2008, Södingberg, Steiermark den verschieden temperierten Räumen. Die Gänge – ganz Veranstalter: Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat Steiermark; und gar ungewöhnlich und ausgesprochen luxuriös – Landesmuseum Joanneum, Archäologie; Kelten und Römermuseum konnten ebenfalls beheizt werden. Besonders schön waren Södingberg die Wandmalereien, von denen rund 20.000 kleine und kleinste Fragmente gefunden wurden. KELTEN und RÖMER Museum Södingberg Am südlichen Ende der Straße liegt Retznei am Zu- Gemeindeamt Södingberg sammenfluss von Sulm und Mur, nahe dem schon von Al- Södingberg 85 ters her bekannten Steinbruch von Aflenz, wo bereits 1873 die erste Grabung durchgeführt wurde. Bernhard A-8152 Södingberg Schrettle stellte die jüngsten Forschungsergebnisse vor, T +43/ 3142/ 8134 die insbesondere deshalb von besonderem Interesse sind, [email protected] da sowohl spätlatènezeitliche Strukturen als auch die Re- www.soedingberg.steiermark.at 37 Die Bezeichnung „digitale Bibliothek“ dient heute als Sammelbegriff für die Bestrebung maschinlesbare Katalogdaten und Objektsurrogate (digitale Bilder, Hörproben, Texte, Videos etc.) von Kultur- und Wissenschaftseinrichtun- gen über ein gemeinsames Internetportal zugänglich zu machen. Man will dem interessierten Nutzer dabei einen zentralen Einstiegspunkt für die Suche nach unterschiedlichen Materialien zu einem Thema bieten. Bei Fragen zu Wolfgang Amadeus Mozart, Peter Rossegger oder Lukas von Hildebrandt soll es zum Beispiel möglich sein über eine Suchmaske sowohl Informationen zum Schaffen der Künstler (Biografien, Archivmaterialien etc.) als auch zu ihren Werken und verwandten Sachgebieten zu erhalten. Darüber hinaus ist der geschichtliche und künstlerische Kontext zur gesuch- ten Information interessant und kann dem Nutzer eine umfassendere Einsicht in die Materie gewähren.

Gerda Koch & Sigrid Reinitzer

Europeana Local: Lokale und regionale Kulturdaten für Europas digitale Bibliothek

Europeana.eu

ie Europäische Kommissi- „i2010: Digitale Bibliotheken“. sammelten Metadaten wird Recher- on betont seit Jahren die Mit dem Portal Europeana wird chemöglichkeiten bieten, die über je- DNotwendigkeit europäi- die in der EU-Initiative i2010 gefor- ne von Google und Yahoo hinausge- sche Kultur- und Wissenschaftsmate- derte Realisierung einer europäi- hen. Das bedeutet, man will dem rialien verstärkt zu digitalisieren und schen digitalen Bibliothek als Nutzer bei der Abfrage Hilfestellun- über Datenverbünde zugänglich zu „Gedächtnis Europas“ in den kom- gen, ähnlich jenen eines Bibliothe- machen. Eingeleitet wurde die Initia- menden Jahren verwirklicht. Der kars, Kurators oder Archivars geben. tive zur Umsetzung einer Europäi- einheitliche Zugangspunkt soll die Europeana als mehrsprachiger Zu- schen Digitalen Bibliothek im Jahre zeitaufwändige Suche nach Informa- gangspunkt zu digitalen kulturellen 2005 mit einem gemeinsamen Brief tionen in verschiedenen Internetauf- Inhalten in Europa dient der Stär- von sechs Europäischen Staatschefs tritten ersetzen. Erstmals werden in kung des Kreativitäts- und Kulturm- an die EU-Kommission, in dem sie Zusammenhang stehende kulturelle arktes in Europa. Die Mitgliedsländer die Schaffung einer virtuellen eu- und wissenschaftliche Daten aus un- sind aufgerufen Maßnahmen zur Di- ropäischen Bibliothek forderten. terschiedlichen Institutionen und gitalisierung von Kulturerbe- und Noch im gleichen Jahr veröffentlich- Ländern gemeinsam auffindbar. Die Wissenschaftsdaten zu ergreifen. te die Kommission die Mitteilung Suche im virtuellen Katalog der ge- Vor allem der Kulturerbesektor, 38 Europas digi Schauplatz – sammeln

aber auch Tourismus, Bildung und die Medienindustrie beiten unterstützen (Schlagworte sind hier: MyEuropea- sollen von den Digitalisierungsbestrebungen profitieren. na, Communities, Social Tagging). Im EU-Programm eContentplus werden gezielt Projekte Am 20. November 2008 wurde der erste offizielle Eu- zur Integration bestehender digitaler Daten in den Euro- ropeana Prototyp von der zuständigen EU-Kommissarin peana Verbund gefördert. Zu den im Jahre 2008 gestarte- Viviane Reding in Brüssel vorgestellt. Dieser gewährt den ten Vorhaben zählen neben Europeana Local auch AR- Bürgern bereits Zugang zu 2 Mio. digitalen Objekten. ROW (Rechte verwaister Informationsobjekte), Athena Geplant ist, dass bis 2010 ca. 6 Mio. digitale Objekte aus (Integration kultureller Netzwerke in Europa), APEnet ganz Europa in Europeana auffindbar sind. (Zugang zu Dokumenten und Archiven) und EFG (Zu- gang zu Filmmaterial). Beim letzten Aufruf zur Projek- teinreichung im Juni 2008 wurden erstmals Förder- mittelfür Digitalisierungsprojekte mit transeuropäischem Charakter zur Verfügung gestellt.

www.europeana.eu: Webseite der Digitalen  Europäischen Bibliothek (Beta-Version Nov. 2008) Unter www.europeana.eu konnte ab Frühjahr 2008 eine Demo des zukünftigen Portals heruntergeladen werden Der Aufbau und die Fortführung von Europeana wird organisatorisch von der EDL Foundation (EDL: European Digital Library) geleitet, zu deren Gründungsmitgliedern Europeana Local auch Museumsverbünde wie ICOM (International Coun- cil of Museums) und das European Museum Forum Mit Juni 2008 startete das Best Practice Netzwerk Eu- gehören. ropeana Local, das die Einbringung lokaler und regionaler Die unterschiedlichen Traditionen in der Katalogisie- Daten aus Museen, Archiven und anderen Kultur- und rung von Museumsobjekten, Archivmaterialien und Bi- Wissenschaftseinrichtungen in das Europeana Portal un- bliotheksbeständen erfordern neue Formen der Zusam- terstützt. Im Projekt sind 32 Partner aus 27 Ländern ver- menarbeit der Institutionen über domainspezifische treten und man will der Tatsache Rechnung tragen, dass Grenzen hinweg. An der Umsetzung von Europeana selbst gerade der Bedarf an lokaler Information für Portalbenut- sind mehr als 100 Einrichtungen in Form eines Netzwerk- zer besonders groß ist. es beteiligt, mit dem gemeinsamen Ziel die nächsten Europeana Local wird in den nächsten drei Jahren die Generationen von Internetnutzern bestmöglich anzuspre- technischen Entwicklungen des zentralen Europeana Por- chen. So sollen die angebotenen Inhalte auch die Inter- tals testen und lokale Einrichtungen beim Aufbau der aktion mit dem Nutzer sowie kooperatives Zusammenar- nötigen Infrastruktur unterstützen. Oberste Priorität ist tale Bibliothek 39 Kulturdaten für Europas digitale

„Make it simple“. Der technische und organisatorische Aufwand für die ein- zelnen Partner im Datenverbund wird möglichst gering gehalten. Europeana Local wird des Weiteren die Vorgaben des EDLnet Projektes in den Bereichen Urheberrecht testen und anwenden. Schwerpunkt des Projektes ist jedoch die Abstimmung und Integration der heterogenen Datenbestände sowohl auf nationaler als auf lokaler Ebene. Teilnehmende Institutionen profi- tieren von der bereitgestellten Infrastruktur, der Nutzung Europeana Local Österreich: Webseite der nationalen Daten- der gemeinsamen Werkzeuge zur Datenintegration und der sammelstelle für lokale und regionale Inhalte Hilfestellung beim Abgleich der Daten mit internationa- len Standards. Lokale Metadaten aus Museen, Bibliothe- Die Kerngruppe der österreichischen Inhaltsanbieter ken und Archiven erhalten Mehrwert, indem sie mittels bestand bei Projektantrag aus acht Partnern aus dem Bi- Datenabgleichs international kompatibel werden und so- bliotheks-, Museums- und Archivbereich und wird fortlau- mit über das OAI-PMH, das Open Archives Initiative-Pro- fend erweitert. Die Datenanalyse und die Fertigstellung des tokoll for Metadata Harvesting, mit beliebig anderen OAI- nationalen Europeana OAI-Datenspeichers für Österreich Portalen austauschbar sind. ist Schwerpunkt der ersten Projektarbeiten bis Frühjahr In allen EU-Ländern ist jeweils ein Content Koordina- 2009. Ab Sommer 2009 werden bereits Daten in das zen- tor mit der Errichtung einer nationalen Datensammelstel- trale Europeana Portal eingespeist. Der Internetauftritt der le betraut. In Österreich ist dies die AIT Forschungsgesell- Österreichischen Sammelstelle wird insgesamt den Vorga- schaft mit Sitz in Graz, die bereits seit 2006 an den ben des Europeana.eu Portals folgen. Darüber hinaus sind Vorarbeiten zu einem lokalen Dokumentations- und Infor- bereits jetzt zusätzliche Werkzeuge, wie ein Eingabetool für mationsservice (DIS) beteiligt ist. Sammlungsbeschreibungen, oder die Thesaurus Webservi- Die ersten Ergebnisse dieser Verbundaktivitäten dienen ces im Einsatz. Das österreichische Portal europeana-lo- jetzt als Basis für die Integration lokaler und regionaler In- cal.at gibt Zugang zu den Europeana Werkzeugen und Stan- halte aus Österreich in die europäische digitale Bibliothek. dards, die von allen Partnerinstitutionen getestet werden Seit Anfang Oktober ist das österreichische Europeana Lo- können. Die Projektergebnisse werden laufend in Best cal Datenportal unter www.europeana-local.at im Internet Practice Guidelines publiziert. online abrufbar. Hier werden die aus den Bundesländern eintreffenden lokalen und regionalen Daten aufbereitet.

40 Bibliothek

Technische Umsetzung und Interoperabilität

Technische Grundlage für den Datenverbund ist Europeana Local: Aufbereitung der Daten und Übernahme in das das OAI-Protokoll für Meta Data Harvesting (OAI- Europeana.eu Portal PMH; www.openarchives.org /OAI /openarchivespro- tocol.html), das ein regelmäßiges Sammeln der Katalogdaten in einer gemeinsamen zentralen Da- graphic Names, Iconclass etc.) noch effektiver ge- tenbank unterstützt. staltet werden kann. Die Suchanfragen der Benutzer richten sich ausschließlich an die zentrale Datenbank. Die Do- Die technische Umsetzung der Plattform in Öster- kumente selbst werden mit dem OAI-Protokoll nicht reich baut auf den Ergebnissen des eContentplus- eingesammelt, sie verbleiben auf den Servern der Projektes DISMARC (DIScovering Music AR- Verbundpartner. Aus den abgeglichenen Katalogda- Chives, www.dismarc.org) auf, das seit 2006 die ten heraus erfolgen die Verweise auf die Original- Integration von Audio-daten in die Europeana objekte und die ihnen zugehörigen digitalen Mate- durchführt. rialien (Foto des Museumsobjektes, Tonbeispiel, Ein wertvolles Zusatzprodukt des DISMARC-Pro- Videoclip, Scan des Inhaltsverzeichnisses usw.) auf jekts ist die Bereitstellung der erforderlichen techni- den Servern der eingebundenen Einrichtungen. schen Ausrüstung auf einem Daten-Stick, dem so genannten DISMARC-on-a-stick (USB-Speicher- Es gibt zwei Arten von Teilnehmern im Rahmen von Stick, 8 Gigabyte). Mit Hilfe von DISMARC-on-a- OAI-PMH: stick kann eine kulturelle oder wissenschaftliche Ein- richtung, die ihre Daten in einen OAI-Verbund a) Die so genannten Daten Provider, die ihre In- einspeisen will, die Implementierung des DISM- halte derart aufbereiten, dass ihre Metadaten vom ARC-Systems lokal bei sich vornehmen. Die kom- OAI-Protokoll erfasst werden können. Aus plette Software (inklusive OAI-Provider, Such- Gründen der Interoperabilität gilt als verpflich- maschine, Metadatenmanagement, DISMARC- tende Mindestanforderung das für die Beschrei- Thesauri etc.) wird vor Ort installiert. Dann wird der bung elektronischer Dokumente etablierte uni- DISMARC OAI-Provider selbständig in Betrieb ge- verselle Metadatenformat Dublin Core. nommen und über ein Verzeichnis mit Internetzu- b) Die Service Provider bieten verschiedene gang dem zentralen DISMARC-Harvester zugäng- Dienstleistungen und Mehrwert-Services auf der lich gemacht. Darüber hinaus können auf einem Basis des OAI- Netzes und der enthaltenen OAI- DISMARC-Stick mit z.B. 8 Gigabyte Speichervolu- Metadaten an, wie z.B. die Suche in einem zentra- men noch bis zu 40.000 Datensätze gespeichert len Portal. werden. Diese Form des technischen Supports für eingebundene Partnerinstitutionen wird auch vom Der gemeinsame virtuelle Katalog der Metadaten österreichischen Europeana Local unterstützt ermöglicht die übergreifende Suche nach unter- werden. schiedlichen Materialien, die mit der Anbindung an gemeinsame Vokabularien (GETTY AAT – Arts and Architecture Thesaurus, TGN – Thesaurus of Geo- 41 Multilinguale Suche nach Daten: Eine Technologie, die auch in Europeana Local ein- gesetzt wird

DISMARC-on-a-stick: Ein All-in-one Service, das auch für Europeana Local Partner angeboten wird

Weitere Möglichkeiten zur kontinuierlichen Einbringung von Daten ohne Einrichtung einer lokalen Schnittstelle sind das Einspielen von Datenexporten in einen individuellen Daten- provider im zentralen Europeana Local System oder das Hinaufladen der Daten in ein individu- elles Verzeichnis des Europeana Local FTP-Ser- vers, der vom Harvester täglich abgefragt wird. Verfügt die Partnereinrichtung bereits über eine OAI-Schnittstelle, so muss diese lediglich dem Europeana Local Harvester bekanntgege- ben werden, und die für Europeana relevanten Daten werden sodann automatisch abgefragt. In DISMARC steht den Partnern zusätzlich noch ein Audio-Streaming Server für das Spei- chern der Hörproben und Tonbeispiele zur Ver- fügung. Eine ähnliche Möglichkeit ist auf Wunsch auch Einbringung der Daten für die digitalen Objekte der Teilnehmer an Europeana Local in Österreich vorgesehen. Mit Radio Branden- Der Einstieg in den Verbund erfolgt in der Praxis so, burg-Berlin als Koordinator von DISMARC hat das Pro- dass interessierte Einrichtungen Testdaten aus ihrem Ka- jekt außerdem erreicht, dass sowohl das Portal, als auch die talog exportieren und an den nationalen Koordinator sen- eingebundenen Vokabularien und Listen von eingebrach- den. Dieser erstellt eine Konkordanz (Datenabgleich) der ten Schlagwörtern der DISMARC-Partner in mehr als 20 unterschiedlichen Datenformate zum Europeana Metada- Sprachen angeboten werden. Ist die multilinguale Suche tenprofil (ESE – Europeana Semantic Elements) und im- erwünscht, so erscheint eine automatische Vorschlagliste, portiert die Daten in das nationale Test-Repository (OAI- die all jene Begriffe anführt, die in den ausgewählten Spra- Datenspeicher). Der Partner kann dort seine Daten chen in den Daten gesucht werden sollen. So werden dann begutachten und Änderungswünsche vor der Freigabe der bei der Suche nach „Pferd“ auch Daten gefunden die z.B. Daten an Europeana bekanntgeben. Das ESE Datenprofil die Begriffe „horse“, „Päerd“, „hevonen“, „Paarden“, baut auf dem internationalen Dublin Core Simple Stan- „hevosia“, „hobune“, „cavallo“, „cheval“ und andere ent- dard für Metadaten (www.dublincore.org) auf und wurde halten. lediglich mit Metadatenfeldern zur Angabe der Links zum digitalen Objekt und der Partner-Webseite, sowie mit ei- nem Metadatenfeld zur Erfassung der Annotationen durch die Benutzer (User Tags) erweitert.

42 Schauplatz – sammeln

Die gemeinsamen Katalogfelder im Verbund (rot: Pflichtfelder, blau: empfohlene Felder, fett ge- druckt: ESE Erweiterungen zum Dublin Core Standard)

Der Arbeit an der Vervollständi- Europeana Local will insbesonde- gung und Verbesserung der Beschrei- re kleine und regionale Einrichtun- bungsdaten wird mit der Anbindung gen darin unterstützen ihre Daten an Normdateien, Thesauren und einem größeren Publikum grenz- Ontologien vermehrtes Augenmerk überschreitend näher zu bringen. geschenkt. Die Daten erfahren eine Verfügen die regionalen Einrichtun- Aufwertung durch die optionale An- gen über keine digitalen Katalogda- bindung an gemeinsame Vokabulari- ten, die in den Verbund überspielt en, die über Webservices im Verbund werden können, dann ist es in einem angeboten werden. Webservices sind ersten Schritt möglich mittels einer Softwareprogramme, die auf unter- eigenen Software die Sammlungen schiedlichen Netzwerkrechnern lau- im Ganzen zu beschreiben und diese fen, und über das Internet in eine lo- im Verbund suchbar zu machen. kalen Anwendung integriert werden Europeana Local wird bis Mai können. Auf diesem Wege haben re- 2011 von der europäischen Kommis- gistrierte Benutzer die Möglichkeit sion bei der Einbringung lokaler Be- die vorhandenen Vokabularien und Thesauri bereits bei stände in Europeana gefördert. So bietet sich jetzt die gün- der Datenerfassung im lokalen Katalogisierungssystem zu stige Gelegenheit die Bestände unter Inanspruchnahme verwenden. Zur Zeit befindet sich das Webservice für den dieser Unterstützung in Europeana einzubringen und die Getty Thesaurus of Geographic Names in einem ersten eigene Institution international sichtbar zu machen. Re- Testlauf. Sämtliche Webservices wurden unter Einsatz des gelmäßig werden Workshops und Informationstreffen für internationalen SKOS Standards (Simple Knowledge neu hinzukommende Einrichtungen veranstaltet. Organization System, www.w3.org / TR / skos-reference /) Details und aktuelle Termine erfahren Sie unter entwickelt. www.europeana-local.at, Neuigkeiten zu Europeana wer- den auch über die Cultivate-EMail-Liste (Anmeldung unter [email protected]) versandt.

Linkliste der beschriebenen Projekte: Europeana Local (EU Projekt): www.europeanalocal.eu Mehrsprachige Europeana Local Österreich: www.europeana-local.at Vokabularien: Europeana Portal (EU): www.europeana.eu Im Browse Mo- DISMARC: www.dismarc.org dus (Stöbern) werden nur jene Text: Mag. Gerda Koch & Dr. Sigrid Reinitzer Begriffe ange- zeigt, die mit Mag. Gerda Koch Daten verknüpft AIT – Angewandte Informationstechnik Forschungsgesellschaft sind. Klosterwiesgasse 32/1, A-8010 Graz Tel: +43.316.835359-0 Fax: +43.316.835359-75 E-Mail: [email protected]; www.ait.co.at

Dr. Sigrid Reinitzer stellvertr.Vorsitzende d.UNESCO-IFAP (Information For All Programme)- Schubertstr. 26a, 8010 Graz Tel./FAX: +43.316.32 42 41 Mobilfone: +43.664.23 25 145 E-Mail: [email protected] 43 Kleine Kritik an kleinen Museen und ein anderes Heimatmuseum

Gottfried Fliedl

Das Fehlen einer Dialektik von Vergangenheit, Gegenwart und vor allem Zukunft – und damit der Mangel an Bildung historischen Sinns über Erfahrung von Zeitdifferenz – verbietet von „ historischen Mu- seen“ zu sprechen. Schauplatz – forschen

„Es war schon immer so. Um 1480.“ (Vorschlag für eine Objektbeschriftung von Frank Jürgensen)

 „Heimatmuseen“

leine, nichturbane, thematisch ge- Das Vergangene wird nahe an der ver- mischte, oft ehrenamtlich betriebene trauten Lebenswelt – und so als Heimat – KMuseen sind hierzulande der am wei- repräsentiert (viele dieser Museen führen testen verbreitete Museumstyp. Er speist mit ja auch den Namen ‚Heimatmuseum‘), seiner Verbreitung statistisch den Museums- boom und kann mit der Summe seiner Besuche mit der großer Museen wetteifern. Dennoch genießt er wenig öffentliche Auf- merksamkeit und kaum museologisches Inter- esse, mit Ausnahme vielleicht durch die Volks- kunde, für die er wegen des Themenspektrums, des Gegenstandsbereiches und, im bescheide- nen Umfang, als berufliches Betätigungsfeld ein Thema ist. Diese Museen zeichnen sich (sieht man von hoch spezialisierten monothematischen Sammlungen ab) durch große Vielfalt der Sammlung aus, sowie stereotype Sammlungs- schwerpunkte und häufig identische Präsenta- tionsweisen eines überwiegend lokalen geo- grafisch-geschichtlichen Horizonts. Trotz sozial elitärer Formierung (Einzelinitiativen von Sammlern, Lokalhistorikern etc. oder poli- tischen Funktionären) sind sie dennoch oft tief und häufig über verschiedene Formen der Par- tizipation in der lokalen Community verankert. mit Hilfe von Objekten, die als ‚Werte an sich‘ Viele dieser Museen bedienen sich ein- und in stereotype Erzählfragmente und Deutungs- derselben Fokussierungen der Repräsentati- muster integriert werden. Die Vergangenheit on: In schematischer räumlicher Disposition wird als Abgeschlossenes behandelt, das in mu- der Ausstellungen finden wir immer wieder- sealer Rückschau betrachtens- und erhaltens- kehrende Themen, lokale Natur, Religiosität wert erscheint. Das Fehlen einer Dialektik von (fast immer die katholische), Ursprungsge- Vergangenheit, Gegenwart und vor allem Zu- schichten in erd- oder frühgeschichtlicher Er- kunft, und damit der Mangel an Bildung histo- zählung, ländlich-bäuerliches Alltagsleben, rischen Sinns über Erfahrung von Zeitdifferenz, Brauchtum (als Inbegriff von Tradition) und verbietet von historischen Museen zu sprechen. Arbeitswelt, von dieser wiederum meist nur das Im Gegenteil, oft stellt sich ein heimlich-un- Handwerk (als ‚Zünfte‘), bürgerliche Lebens- heimliches Gefühl der Wiederkehr des Immer- welt (meist nur die des 19. Jahrhunderts), Ge- gleichen ein. richtsbarkeit, Herrschaft (diese meist in Form Solche Museen sind allenfalls Mediatoren essentialistischer Faktizität). einer selektiven lokalen Erinnerungskultur, die das zu bedienen scheinen, was ihnen so gerne – 45 von ihren Gründern und Betreibern, von Vermittlern und Leben von Unterschichten thematisiert wird, kann man Besuchern –, zugesprochen und abverlangt wird: ‚Identität sich fragen, ob dadurch nicht eine Kontrasterfahrung ver- zu stiften‘. mittelt werden soll, die die heutige fragmentarische sozial- Aber im Gegenteil: Da diese Museen zeitliche, räumli- staatliche Kittung sozialer Widersprüche und Konflikte als che und kulturelle Differenzerfahrung peinlichst ver- im Vergleich zur Vergangenheit glanzvollen und befrie- meiden, erscheint Identität meist in Gestalt einer denden Fortschritt feiern helfen soll. Über Kontinuitäten entgeschichtlich-entzeitlichten und verdinglichten Un- und Ursachen sozialer oder politischer Konstellationen wandelbarkeit. Heimatliche Nahwelt erscheint wie eine und Konflikte werden wir hier sicher nichts erfahren und zweite Natur – von intentionaler, von Interessen, Wün- somit nichts über mögliche Lösungen, Auswege, Utopien. schen oder Hoffnungen geleiteter sozialer Praxis nicht Selbst wenn vermehrt Industrialisierungsprozesse berührt und berührbar, als ‚Essenz‘, die uns emotionales [meist begrenzt auf die des 19. Jahrhunderts und sehr Einverständnis abfordert und beruhigend anbietet. selten die der Gegenwart einschließlich ihrer Arbeits(lo- Alles Widersprüchliche, Widerständige, Konflikt- sen)welt], Tourismus, die besondere Lebens- und Arbeits- trächtige, Sperrige bleibt fast ausnahmslos ausgeklammert welt von Frauen, die beiden Weltkriege (ohnehin meist (Minderheiten, nichtkatholische Religionen, soziale nur in Form von Trophäen präsent) uam. thematisiert wer- Konflikte, die Dialektik von Herrschaft und Knecht- den, kann man davon ausgehen, dass solche Themen har- schaft, die Verschränkung von ‚Welt‘ und ‚Heimat‘ monisiert, entschärft und in ihrem Erfahrungspotential uvam.), hat in diesen Museen, mit raren Ausnahmen, kei- gnadenlos verstümmelt vorgeführt werden. nen Platz. Selbst wenn auffallend oft Elend, Armut, das Nicht genug damit, dass das Museum als solches schon

46 Schauplatz – forschen

strukturell konservativ ist (als Medium, als Erzählung, als führung von Auswanderern, belehrt uns über bis heute Sammlung scheinbar‚ wie von selbst sprechender Dinge‘), andauernde Kontinuitäten im Umgang mit Exilierten. diese Museen sind es zu oft auch ideologisch: in der Wahl Besonders sorgfältig werden die „Jenischen“ vorge- der Sammlungsschwerpunkte, in der Zuweisung und Aus- stellt: Wer Hab und Gut verlor und nicht irgendwohin klammerung von Bedeutungen, im Verzicht, die zweifellos auswandern wollte oder konnte, verdingte sich als umher- und vielfach vorhandene Dialektik von Gegenwart und ziehender Händler, Taglöhner oder Handwerker. Diese Vergangenheit zu thematisieren. heterogene Gruppe depravierter Menschen bildete über eine eigene Sprache so etwas wie Gruppenidentität aus. Das Museum dokumentiert Leben und Sprache der „Jeni- schen“ in Form eines umfangreichen, in die Ausstellung  Schloss Landeck – integrierten und zugänglichen Archivs, wo man auch als ein „Heimatmuseum Besucher vertiefende Informationen abrufen kann. der neuen Art“ Mit diesem ‚lebenden Archiv‘, den Angeboten für Kin- der, die viele sichtbare Anreize und Spuren im Museum vorfinden, den interaktiven Stationen erweckt das Muse- um zusammen mit der Sammlung ei- Umso größeres Interesse verdient ein Museum, das nen dem Besucher ‚entgegenkom- sich programmatisch als ein „etwas anderes Heimatmu- menden‘ Eindruck. Die für all diese seum“ bezeichnet – das kürzlich eröffnete Museum im Funktionen nötigen Objekte, Texte, Schloss von Landeck. Installationen, Geräte und Hilfsmit- Von so vielen anderen lokalen Museen unterscheidet es tel verleihen allerdings vielen – sich dadurch, dass es ein einziges Thema zum Leitfaden der ohnehin nicht großen – Räumen Ausstellung macht: die für den Raum Landeck seit Jahr- etwas Zerfransendes, Unruhiges, hunderten prägende erzwungene Migration. bunt Zusammengestelltes. Das Ne- So erfahren wir hier etwas über die „Schwabenkinder“, beneinander von modernem De- Kinder, die von ihren Familien aus wirtschaftlicher Not sign, beeindruckender 3D-Com- getrennt wurden und hunderte Kilometer nach Norden puteranimation, selbst gebastelter wanderten, um als unbezahlte Arbeiter in der Landwirt- mechanischer Krippe, alten Mau- schaft eingesetzt zu werden. Die unter anderem durch Na- ern und Fresken des historischen turalteilung von Hof und Grund schwindende Existenz- Gebäudes, gekonnt program- grundlage zwang viele auf Dauer auszuwandern, z.B. in das mierten Displays und last but – oft nur scheinbar – Glück verheißende Amerika, oder not least, dem, was ein Heimat- nach Peru, das als exotischer Exilort ausführlich themati- museum eben auszeichnet, siert wird. Geräten, Geschirr, Werkzeu- Die Erläuterungen zum ‚Schlepperunwesen‘ des 19. gen, Möbeln, Kleidern usw. ist Jahrhunderts, der organisierten Ausbeutung und Irre- manchmal viel zu dicht. Dazu kommt, dass um das zentrale Thema andere grup- anschaulicht, die als ein Höhenweg über zackige Berg- piert werden, wie etwa Zünfte, Gerichtsbarkeit, Religio- kämme gestaltet ist, was die physische Anstrengung ver- sität, frühe Industrialisierung, NS-Zeit, so dass das Haupt- anschaulichen soll. Die Emigration nach Peru wird von ei- thema, ohnehin nur fragmentiert erzählbar, auch auf viele nem Namensverzeichnis der Auswanderer einbegleitet, Räume aufgeteilt präsentiert werden muss. Diese Aufsplit- das so dicht wie auch kaum leserlich die Absicht, das Aus- terung wird von der labyrinthischen Struktur des Gebäu- maß der Auswanderung zu verdeutlichen, konterkariert. des verstärkt, gegen die auch das ambitionierte Leitsystem Mein Einwand gilt nicht dem Konzept des Museums, kaum etwas auszurichten vermag. Macht aber nichts, fand sondern dem teilweisen Scheitern der Visualisierung des ich bei meinem Besuch, ich verirre mich gerne und lasse Themas. Es gibt viele Informationen, aber als Text und mich überraschen: als ich alles erschöpfend zu sehen ge- Statistik. Auch die bewährten und sinnvollen Kurzbio- glaubt hatte und den Ausgang suchte, entdeckte ich noch grafien sind vor allem: Text. Gewiss war es schwierig, ein einen Raum. Und dann noch einen, nicht gerade den un- Thema, das in der überlieferten Sammlung wahrschein- wichtigsten, den mit den ‚kostbarsten‘ Objekten, mittel- lich kaum repräsentiert war und das viele unanschauliche alterlichen Spielkarten, den ältesten des Deutschen Aspekte enthält, mit visuellen Mitteln zu kommunizieren. Sprachraumes. An ein paar Stellen ist das gelungen. Etwas konventionell Beinahe übersehen hätte ich auch eine kleine ‚Instal- mit der Aufteilung eines ganzen Ausstellungsraumes in lation‘ im Bereich der Treppe, die die wichtige Verknüp- Felder mit Hilfe von Klebebändern, die die Naturalteilung fung des zentralen Themas mit der Gegenwart von Stadt veranschaulicht. Die ‚Grenzstreifen‘ gehen mitten durch und Region leisten soll. In einem Kistchen liegen zur frei- einen Tisch und durch einen – dadurch zweigeteilten – en Entnahme ‚Ansichts‘-Karten auf, grafisch anspruchs- Teller. Überzeugender der Umgang mit einem – in ein- voll gemacht und – die in Österreich der 1920er-Jahre er- schlägigen Museen so beliebten – ‚authentischen‘ Inte- fundene – Methode der Bildstatistik originell nutzend. rieur einer bäuerlichen Stube. Alles scheint so zu sein ‚wie Mit deren Hilfe wird Landeck sozio-topografisch mit der es immer war‘ (ein erwünschter aber täuschender Effekt (Um)Welt vernetzt. Warum man sich entschlossen hat, solcher zumeist hochfiktionalen Environments). Aber die ausgerechnet diese wichtige Verknüpfung von Geschich- Aussicht aus den zwei Fenstern, die hat man auf einen pe- te und Gegenwart nicht in die räumlich-gestalterische ruanischen Urwald. Das ist mehr als ein überraschender Kohärenz des Museums aufzunehmen? Vielleicht wegen Gag. Das ist ein kleiner Schock, eine Irritation, über die der unanschaulichen Abstraktheit heutiger ökonomischer deutlich wird, dass die Auswanderer ihre gewohnte Welt und sozialer Strukturen? mit sich nahmen und auch in noch so ferner und exoti- Auch für andere wichtige Themen müssen Grafiken, scher Umgebung an ihr, so weit es möglich war, festhiel- Statistiken und Tabellen herhalten. Die Auswande- ten. In Zeiten, in denen wir Immigranten weitestgehende rung der Schwabenkinder wird anhand einer Statistik ver- Integration und Anpassung abverlangen, erteilt uns der

48 Schauplatz – forschen Schloss Landeck – ein „Heimatmuseum der neuen Art“

kleine visuelle Kunstgriff eine Lehre und erhellt wie ein Blitzlicht ein großes gesellschaftspoli- tisches Gegenwarts- thema. Das weitgehende Fehlen solcher visueller Argumentationen hat zur Folge, dass das Museum in großen Teilen auf den ersten Blick nicht an- ders aussieht, als die meisten derartigen Museen. Auch ver- hier findet man – manchmal buchstäblich – zuhauf die dient Respekt. Ich ‚üblichen Verdächtigen‘ des Reliktfundus der Heimat- denke aber, dass das Museum ein museen. Meist brechen erst Texte (Zitate, Objektbe- Beispiel für die Schwierigkeit ist, die besonderen schriftungen, Computertexte oder Texttafeln) das ver- Möglichkeiten des Museums als hybrides Medium ge- traute Museumsmilieu auf. Das aber nicht immer. recht zu werden, das nur im durchdachten Zusammen- Religion wird mit dichtem Objektarrangement und spiel von architektonischem und sozialem Raum, Expo- dichter Objektbetextung, aber ohne jede analytische naten, Zeigemöbeln, Wegführung, Texten uvam. sowie Distanz vorgeführt – es sei denn, man ist bereit, die dem flanierenden Besucher glücken kann. Die Auto- Nachbarschaft grimmiger Masken mit der in nazareni- ren des Landecker Museums haben das verdienstvoll schen Unschuldsschlaf gefallenen Heiligen Rosalie von versucht. Palermo als bewusste Entscheidung der Ausstellungs- macher und als ironische Brechung zu lesen. Bei der Text: Dr. Gottfried Fliedl, Leiter der Museumsakademie Joanneum Darstellung der ‚wehrhaften‘ Seite Tirols, des Schützen- Fotos: Gottfried Fliedl, Museumsakademie Joanneum; wesens und des Jahres 1809, darf man schon dankbar Thomas Jerger, OÖ. Museumsverbund sein, dass auf allzu pathetische Rhetorik verzichtet wur- de, wenngleich das Objektarrangement von Waffen und Museum Galerie Schloss Landeck Gekreuzigtem den traditionellen Patriotismus wie eh und je bedient. Ein Heimatmuseum der neuen Art Der Versuch, in Schloss Landeck ein „Heimatmu- Schlossweg 2 seum der neuen Art“ zu errichten und ein tief in un- A-6500 Landeck sere Gegenwart hereinwirkendes Thema aufzugreifen, www.schlosslandeck.at

49 Der Pfad des Jaguars Der Jaguar (Panthera onca), die größte Raubkatze der Neuen Welt ist tag- und nachtaktiv. Doch durch den steten Verlust und die Zer- stückelung von Naturgebieten schwindet ihr Lebensraum rapide. Werden Jaguare am Ende dieses Jahrhunderts noch in der Natur zu finden sein? (Foto: Werner Huber)

Werner Huber, Anton Weissenhofer & Gerhard Aubrecht

Costa Rica, ein kleines Land in Mittelamerika beherbergt in vielen isolierten Schutzgebieten eine hohe Anzahl an Lebens- räumen mit einer enormen Artenvielfalt. Ein „Biologischer Kor- ridor", „der Pfad des Jaguars – Paseo Pantera“ soll eine Brücke zwischen Nord- und Südamerika schaffen. Der „Regenwald der Österreicher“ (Nationalpark Piedras Blan- cas), der letzte noch erhaltene Tieflandregenwald an der Pazifik- küste Costa Ricas, ist Teil dieses außerordentlich wichtigen Korridorprojektes, das den zum Überleben notwendigen geneti- schen Austausch von Pflanzen und Tieren ermöglichen kann. Seit 1993 arbeiten Österreicher an der „Tropenstation La Gamba“ intensiv an der Erhaltung und Erforschung dieses 50 artenreichen Regenwaldgebietes und an der Schaffung von „Biologischen Korridoren“. Schauplatz – forschen in Costa Rica

urch Wiederbewaldungen mit ein- heimischen Baumarten und Per- Dmakulturprojekten sollen isolierte Waldflächen miteinander vernetzt werden um eine drohende Erosion der Biodiversität zu unterbinden. Im Zuge der Ausstellung „Der Pfad des Jaguars – Tropenstation La Gamba, Costa Rica“ am Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen in Linz werden das Korridorprojekt, die aktuel- len wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem „Regenwald der Österreicher“ und die Akti- vitäten der Österreicher im Süden Costa Ri- cas vorgestellt.

Der Jaguar (Panthera onca) raums. Ein bedrohlicher Prozess beginnt: Im Inneren des „Regen- Der Jaguar ist die größte Raubkatze und das Ohne Lebensraum keine Beutetiere – kein Ja- waldes der Österreicher“, größte Landraubtier der Neuen Welt. Von Ar- guar! Ein Jaguar braucht zum Überleben ein ein immergrüner tropi- gentinien bis Mexiko kann er in trockenen Jagdrevier von 25 bis 150 km2. Darin duldet scher Tieflandregenwald Savannen bis feuchten Sumpfgebieten und er keinen weiteren Artgenossen. Nur mit einer besonders hohen Artenvielfalt. vom Meeresniveau bis ins Hochland ange- während der Paarungszeit suchen diese Ein- troffen werden, wobei sein Verbreitungs- zelgänger Partner. Zur Partnersuche dürfen An die 2.800 Gefäß- schwerpunkt die tropischen Regenwälder daher ihre Reviere nicht vollständig isoliert pflanzenarten (annährend sind. Einst war das Verbreitungsgebiet dieser sein, Jaguare müssen wandern können und auf so viele wie in ganz Öster- reich) konnten bisher tag- und nachtaktiven Tiere ein wesentlich „Pfaden“ zu einander finden. „Biologische nachgewiesen werden. größeres. Doch durch den steten Verlust und Korridore“ sind es, welche die Wanderung die Zerstückelung von Naturgebieten zwischen ansonsten isolierten Waldgebieten (Foto: Peter Weish) schwand ihr Lebensraum rapide. Jaguare sind ermöglichen. Ein solcher Korridor, „der Pfad Anschleichjäger, und ihre Beute sind typi- des Jaguars – Paseo Pantera“ soll zukünftig vie- scher Weise Agoutis, Pekaris, Gürteltiere, le Schutzgebiete in Mittelamerika miteinan- aber auch Kaimane und Schildkröten zählen der verbinden und eine „Biologische Brücke“ dazu. Der Mensch dezimiert nicht nur die Ja- zwischen Nord- und Südamerika spannen, um guare selbst, sondern auch deren Beutetiere den natürlichen Austausch von Pflanzen- und durch Bejagung und Zerstörung des Lebens- Tierarten zwischen den zwei Kontinenten zu 51 Die Tropenstation La Gamba am Rande des „Regenwaldes der Öster- reicher“ wird von der Universität Wien und vom Ministerium für Wissenschaft und For- schung (bmwf) unter- stützt. (Foto: Michael Schnitzler)

ermöglichen, wie dies eigentlich seit Schließung der nalpark Piedras Blancas übergeben. Um der ein- mittelamerikanischen Landbrücke vor ca. 5 Millionen heimischen Bevölkerung eine alternative Einkom- Jahren ohne den Einfluss des Menschen möglich wäre. mensquelle zu bieten, entstand unter dem Motto „Vom Der „Regenwald der Österreicher“ – der Nationalpark Waldzerstörer zum Waldschützer“ ein Ökotouris- Piedras Blancas, im Süden Costa Ricas ist Teil dieses musprojekt, die „Esquinas Rainforest Lodge“ (www.es- immens wichtigen Korridors, der den zum Überleben quinaslodge.com), die den Touristen Unterkunft di- notwendigen genetischen Austausch von Pflanzen und rekt in unmittelbarer Nähe zum „Regenwald der Tieren ermöglicht. Nicht nur der Jaguar ist vom Aus- Österreicher“ bietet und den Einheimischen Arbeits- sterben bedroht, sondern auch viele weitere Tier- und plätze sichert. Darüber hinaus wurde auch die Tro- Pflanzenarten könnten schon bald im „Regenwald der penstation La Gamba gegründet, die sich seit dem Be- Österreicher“, in Mittelamerika und auf der ganzen ginn diese Projektes – in engster Kooperation mit der Welt für immer verloren gehen. Universität Wien – der Erforschung des „Regenwaldes der Österreicher“ widmet. Der „Regenwald der Österreicher“ in Costa Rica Die Tropenstation La Gamba, eine In den 1980er Jahren war das einzigartige Natur- österreichische Forschungsstation in paradies, der Piedras Blancas Nationalpark, der letzte noch erhaltene immergrüne Tieflandregenwald an der den Tropen Pazifikküste Mittelamerikas von Holzfällern, Goldwä- Schon im Jahre 1993 kaufte der Verein „Regenwald schern und Jägern bedroht. Prof. Michael Schnitzler, der Österreicher“ eine kleine Finca (Bauernhaus) am Hochschulprofessor für Geige, wurde Zeuge der Zer- Rande des Waldes an. Diese diente als erste einfache störung dieses artenreichsten Waldes Mittelamerikas. Feldstation für die Forschung. „Wir schliefen damals Angetan von der beeindruckenden Schönheit dieser am feuchten Erdboden neben den Aga-Kröten, die unberührten Natur gründete er in Österreich den Ver- Wellblechhütte heizte sich untertags auf über 40°C ein „Regenwald der Österreicher“, um diesen Wald auf, und Strom gab es auch nur zeitweise“, berichtet „freizukaufen“. Spendengelder wurden gesammelt und Astrid Keber, die erste Studentin im „Regenwald der der costaricanischen Regierung zum Ankauf von Österreicher“, die damals gemeinsam mit Werner Hu- Grundstücken sowie zur Überführung in den Natio- ber und Anton Weissenhofer die Station aufbaute. Die 52 Schauplatz – forschen

Gemeinsam mit den Grund- stücksbesitzern pflanzen freiwillige Helfer der Tropen- station La Gamba einheimi- sche Baumarten auf ausgewählten Flächen. (Foto: Anton Weissenhofer)

steigende Beliebtheit bei StudentInnen und Wis- „Access and Benefit senschaftlerInnen, die Begeisterung diesen arten- Sharing“ im Rahmen reichen Tieflandregenwald mit bis zu 180 Baumar- der Biodiversitätskon- ten pro Hektar zu erforschen, machte einen vention. stetigen Ausbau notwendig. Bis zu zehn Mitarbei- Vor fünf Jahren ent- ter aus der Ortschaft La Gamba arbeiten in der Sta- stand die Idee, die wis- tion, welche dadurch auch zu einem der wichtig- senschaftlichen Ergeb- sten Arbeitgeber der Region geworden ist. Jetzt, 15 nisse der Tropenstation Jahre später, gehört die mittlerweile international in Form eines Buches anerkannte Station dem „Verein zur Förderung der zusammenzufassen und Tropenstation La Gamba“ und bietet neben einem als Sonderausstellung klimatisierten Labor auch Platz für über 30 Stu- zu präsentieren. Daraus dentInnen und WissenschaftlerInnen. Vor allem entwickelte sich die Naturwissenschaftler der Universität Wien arbei- Ausstellung „Der Pfad ten hier an ihren Fragestellungen. des Jaguars – Tropensta- tion La Gamba“, die Ein Projekt der Tropenstation noch bis 22. März 2009 La Gamba und des Biologiezentrums im Biologiezentrum zu der OÖ. Landesmuseen sehen ist und das Katalogbuch „Natural and Cul- Dr. Gerhard Aubrecht tural History of the Golfo Dulce Region, Costa vom Biologiezentrum Das Biologiezentrum der Oberösterreichischen Rica (Stapfia 88, www. biologiezentrum.at), zu Linz bei einem Vortrag Landesmuseen kooperiert schon seit etwa 10 Jah- für LehrerInnen aus dem über 90 Autoren aus aller Welt beigetragen ren mit der Tropenstation La Gamba. Wissen- Oberösterreich haben. Eine nachhaltige Entwicklung der Projekte schaftliche Belege von Tieren und Pflanzen aus (© OÖ. Landesmuseen) der Tropenstation ist nur in enger Zusammenarbeit dem „Regenwald der Österreicher“ werden in den und mit dem Verständnis der Bevölkerung des Dor- Sammlungen des Biologiezentrums gesichert zur fes La Gamba möglich. Deshalb veranstaltete das Bearbeitung aufbewahrt, Tausende Daten sind über Biologiezentrum gemeinsam mit der Tropenstation das Internet frei verfügbar (www.zobodat.at und der Bevölkerung La Gambas im Jänner 2008 /D/runD/D/cacheD/projekte.php) – ein Beitrag zu die erste österreichische Ausstellung in Costa Rica 53 Mit dem Vergleich „La Gamba – ein Dorf in Costa Rica, Weibern – ein Dorf in Österreich“ wurde versucht, Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Alltagsleben aufzu- zeigen und damit einen so wichtigen konkreten Nord-Süd- Dialog zu initiieren.

Costa Rica, die Schweiz Mittelamerikas Costa Rica wird vielfach als die Schweiz Mittelame- rikas bezeichnet: ohne Militär, wirtschaftlich stabil, sozial und bildungspolitisch ein Vorbild für viele andere lateinamerikanische Staaten. In Costa Rica können die meisten Menschen zufrieden leben. Dies sind ein paar Gründe warum dieses Land bei Reisenden immer beliebter wird. Die vielfältige Landschaft auf kleinstem Raum (51.100 km2) er- möglicht eine abwechslungsreiche und erholsame Reise. Berge höher als der Großglockner, aktive Vulkane, karibische und pazifische Strände, klare Flüsse, Urwälder, Tierreichtum und viel unberührte Natur sind nur einige der Anziehungspunkte.

im Regenwalddorf La Gamba mit dem Ziel, Österreich vorzustellen und interkulturelles Ver- ständnis aufzubauen. Mit dem Vergleich „La Gamba – ein Dorf in Costa Rica, Weibern – ein Dorf in Österreich“ wur- de versucht, Gemeinsam- keiten und Unterschiede im Alltagsleben aufzuzeigen des Naturschutzes. In vielen Fällen hat sich jedoch und damit einen so wichtigen konkreten Nord-Süd- gezeigt, dass die natürliche Fauna und Flora isolierter Dialog zu initiieren. Das gesamte Projekt entstand in Waldinseln, die von landwirtschaftlichen Flächen enger Kooperation der Tropenstation La Gamba, des- (Bananen-, Ananas-, Ölpalmenplantagen, Weide- sen Fördererverein, der Universität Wien, des Biolo- flächen usw.) umgeben sind, auf lange Zeit nicht über- giezentrums und der Gemeinden La Gamba und lebensfähig sind, da ein genetischer Austausch mit

Costa Rica Weibern. Pflanzen und Tieren außerhalb der Schutzgebiete oft nicht mehr erfolgen kann. Dieser Umstand führt zur Regenwaldschutz und „Biologische genetischen Erosion und folglich zu einer Artenver- Korridore“ armung. Die Wichtigkeit von „Biologischen Korrido- ren“ ist somit unumstritten. Durch Biotopvernetzung Wie wichtig der Schutz des Regenwaldes Mittel- wird z.B. im Süden Costa Ricas, in der Umgebung des amerikas ist, zeigt sein Verhältnis von Landfläche zur „Regenwaldes der Österreicher“, ein bedeutender Artenvielfalt: Mittelamerikanische Regenwälder Schritt zur Vernetzung von noch isolierten Waldre- bedecken in etwa nur 0,5 % der Landmasse der sten geschaffen. Von der Luft aus betrachtet ist der Erde, beherbergen aber 5 % aller Pflanzen- bzw. „Regenwald der Österreicher“ im Zentrum zwar ge- Tierarten. schlossen, seine Randzonen sind jedoch durch (meist Der Schutz von ungestörten primären Ökosyste- wenig ertragreiche) landwirtschaftliche Nutzung men in Form von Nationalparks, biologischen Reser- stark zergliedert. Seit 1991 arbeiten Österreicher, vor vaten und Waldreservaten ist ein wichtiges Instru- allem Mitarbeiter der Universität Wien, intensiv an ment, um die ursprüngliche Natur zu erhalten. Costa der Erhaltung und Erforschung dieses artenreichen Rica stellte beginnend in den 1980er Jahren des vori- Regenwaldgebietes. Mit Hilfe des österreichischen gen Jahrhunderts etwa 25 % seiner Landesfläche un- Unternehmens OMV und des Bundesministeriums ter Schutz und gilt weltweit als Vorbild in Belangen 54 Schauplatz – forschen

Infos zur Tropenstation La Gamba und zum Projekt „Biologischer Korridor“

Zentrum für Biodiversität der Universität Wien Dr. Werner Huber und Dr. Anton Weissenhofer Rennweg 14 A-1030 Wien [email protected] www.lagamba.at

Sponsoren: Universität Wien Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Verein zur Förderung der Tropenstation La Gamba In den Randzonen ist der „Regenwald der OMV Österreicher“ durch landwirtschaftliche Nutzung stark zergliedert. Weiden und Agrarflächen isolieren dadurch Waldinseln. (Foto: Werner Huber)

für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirt- schaft konnte im Jahr 2005 gemeinsam mit der notwendi- gen Errichtung von „Biologischen Korridoren“ so ge- nannter „Pfade der Jaguare“ in der Region begonnen werden. Informationsveranstaltungen, Vorträge, Ausstel- lung und Gespräche für und mit der einheimischen Be- völkerung trugen zur äußerst wichtigen Aufklärungsarbeit diesbezüglich bei. Auf ausgewählten Grundstücken sollen nun die „Pfade des Jaguars“ entstehen. Eine Wiederbewal- dung mit einheimischen Baumarten bzw. die Förderung von alternativen landwirtschaftlichen Kulturen (wie z.B. Permakultur) wird auf diesen Flächen erfolgen. Einheimi- sche, unterstützt von freiwilligen Mitarbeitern aus Öster- reich und Deutschland, arbeiten intensiv und erfolgreich an der Umsetzung dieser gemeinsamen Ziele. Samen ge- eigneter Bäume werden gesammelt, Jungpflanzen in Baumschulen gezogen und diese auf den ausgewählten Flächen ausgepflanzt. Gerade der „Regenwald der Öster- Der Nationalpark reicher“ und die angrenzende Umgebung um die Ortschaft Piedras Blancas (der La Gamba sind aus den genannten Gründen besonders er- „Regenwald der haltenswert und bieten aufgrund der zentralen Lage idea- Österreicher“) im le Voraussetzungen für die Errichtung von biologischen Süden Costa Ricas Schutzstreifen. Dieses Projekt soll ein erster Schritt sein

55 „Der Pfad des Jaguars – Tropenstation La Gamba, Costa Rica“

PURA VIDA – NaturStudienReise mit Wissenschaftlern der Univ. Wien nach Costa Rica Pura vida, der typische costaricanische Landesgruß, heißt wörtlich übersetzt „reines Leben“, bezeichnet aber viel mehr die Lebensphilosophie der Men- schen: Leben und leben lassen. Auf dieser NaturStudienReise lernen Sie das Land Costa Rica, seine vielfältigen Naturgebiete, lateinamerikanisches Lebensgefühl und Kulinarik kennen. Die Reise führt Sie in den „Regenwald der Österreicher“, den artenreichsten Re- genwald Mittelamerikas, wo Sie einen Einblick in den Alltag der Tropenstation La Gamba nehmen können. Ein weiterer Höhepunkt ist der Vulkan Arenal, ein perfekter Schichtvulkan, der zu den aktivsten Vulkanen der Erde zählt und in regelmäßigen Abständen Aschewolken in den Himmel speit. Der Nationalpark Manuel Antonio mit seinem Tierreichtum und Traumstränden wird ebenso be- sucht wie Hängebrücken im Kronendach des Regenwaldes, Mangroven, Bergre- genwälder, unberührte Strände und vieles, vieles mehr. Natur, Tierbeobachtungen und das Kennenlernen von tropischen Pflanzen ste- hen im Mittelpunkt dieser Reise. Der Besuch von exotischen Märkten, das Ko- sten von tropischen Früchten und Spezialitäten der mittelamerikanischen Küche lassen auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz kommen und runden die Reise ab. Costa Rica ist allemal eine Reise Wert – PURA VIDA!

Termin: Juli 2009 Dauer: 16 Tage Leistungen: Interkontinentalflug, Flughafentransporte in Costa Rica, 13 Übernachtungen in guten Mittelklassehotels (Doppelzimmerbelegung) mit Frühstück bzw. in der Tropenstation La Gamba (Mehrbettzimmer) mit Vollverpflegung, alle Transporte vor Ort (Boot, Bus), alle Eintritte, alle Führungen, deutschsprachige Reiseleitung durch einen Biologen der Univer- sität Wien Preis: EUR 3.100

Info und Anmeldung: Huber & Weissenhofer Naturreisen OEG Universität Wien, Rennweg 14, A-1030 Wien [email protected] www.naturreisen.at

und somit einen wichtigen Beitrag leisten, um Text: auf lange Sicht die Erhaltung der Biodiversität Dr. Werner Huber, Universität Wien, im Gebiet des „Regenwaldes der Österreicher“ Zentrum für Biodiversität Dr. Anton Weissenhofer, Universität Wien, und der Golfo Dulce Region zu sichern und Zentrum für Biodiversität gleichzeitig das Überleben der Menschen der Dr. Gerhard Aubrecht, Biologiezentrum Region zu gewährleisten. Denn nur durch die der Oberösterreichischen Landesmuseen Einbindung der Bevölkerung und eine partielle, Fotos: nachhaltige Nutzung können die Reste der Werner Huber; OÖ. Landesmuseen; Regenwälder dieser Erde langfristig erhalten Michael Schnitzler; Peter Weish; werden. Anton Weissenhofer

56 Schloss Trauttmansdorff bei Meran, ehemaliges Feriendomizil der Kaiserin Elisabeth: Seit 2003 beherbergt es das „Touriseum” – das Südtiroler Landesmuseum für Tourismus

www.touriseum.it Virtuelles Touriseum im Spannungsfeld von Marketing und Kulturvermittlung

Über 50 Museumsmitarbeiter aus ganz Südtirol haben im Oktober 2008 auf Schloss Trauttmansdorff bei Meran über den Einsatz von modernen Medien im Museum diskutiert. Am Beispiel des neuen virtuellen Rundgangs auf www.touriseum.it offenbarte sich in der Debatte das Spannungsfeld zwischen Marke- ting und Kulturvermittlung.

Thomas Ohnewein

ausherr Paul Rösch, Direktor des Südtiroler idee war das Touri- Landesmuseums für Tourismus, kurz Touri- seum überzeugt und Hseum, hat es schon zu Beginn der Diskussi- hat gemeinsam mit on unmissverständlich zum Ausdruck gebracht: „Mir der Firma 3D-Pixel am Computer einen Rundgang geht es darum, Kultur zu vermitteln, also so vielen Men- durch das Museum verwirklicht, das nun „24 Stunden schen wie möglich die Inhalte, die wir hier im Museum zei- am Tag und 365 Tage im Jahr geöffnet“ hat: www.touri- gen, nahe zu bringen. Da ist es eigentlich zweitrangig, ob der seum.it. Der Großteil der Ausstellungsräume sowie das Besucher direkt ins Museum kommt, oder ob ich ihm die In- Südtirol-Spiel können in den verschiedensten Perspek- halte im Internet nahe bringen kann.“ tiven aus 360 Grad betrachtet und die Spezialeffekte an Multimediale Rundgänge im Internet ermöglichen den verschiedenen Stationen nachgespielt werden. völlig neue Einblicke in die Museen. Von dieser Grund- Virtuelle Museumsrundgänge gibt es bereits einige,

57 Touriseum – Landesmuseum für Tourismus

Auf Schloss Trauttmansdorff bei Meran, im ehemaligen Feriendomizil der Kaiserin Elisabeth von Österreich, befindet sich seit 2003 ein vergnügliches Erlebnismuseum: das Südtiroler Landesmuseum für Tourismus, kurz Touriseum genannt (vgl. neues museum 05/2, 28ff.). Inmitten des Botanischen Gartens von Schloss Trauttmansdorff gele- doch zumeist wird nur ein ganz kleiner Be- gen, ist es das erste Museum des Alpenraums, das sich umfassend reich des Museums gezeigt oder die Ob- und ausschließlich der Geschichte des Tourismus in Tirol widmet. Das jekte im Museum eignen sich nicht dazu, Touriseum präsentiert sich verspielt und unterhaltsam – ein Museum multimedial präsentiert zu werden. Da das mit Charme, das die Besucher fesselt, indem es ihnen Geschichte(n) Touriseum ein Erlebnismuseum ist, das erzählt. Herzstück des Museums ist die Dauerausstellung, die in den den Besucher mit vielen Interaktions- historischen Räumen untergebracht ist. In lebendig inszeniertem möglichkeiten und Spezialeffekten über- rascht, kann auch im Internet die ganze Ambiente wird mittels detailgetreuer Modelle, mechanischem Thea- Palette der multimedialen Technik ausge- ter, Filmen und ausgewählter Objekte auf eine spannende Zeitreise schöpft werden: Man kann sich über And- eingeladen, die 200 Jahre Tourismusgeschichte aus der Sicht der Rei- reas Hofer im Puppenspiel amüsieren, die senden wie der Bereisten darstellt. Ein großer Teil des Sammlungsbe- Flipperkugel durch das knapp zehn Meter standes wird, thematisch gegliedert, in einem offenen Depot im lange Südtirol-Spiel jagen, sich von ei- zweiten Stock präsentiert – in jenen Zimmern, die das Kaiserpaar nem vorgetragenen Gedicht inspirieren Elisabeth und Franz Joseph von Österreich bewohnt hat. www.touriseum.it

Touriseum St. Valentin Str. 51a I-39012 Meran Tel. +39 0473 270172 www.touriseum.it

seen gesehen werden: Es bietet einen Ozean von Impulsen und Informationen und genau deshalb ist es kaum in der Lage, die traditionellen Kultureinrichtungen zu ersetzen.

In der Diskussion unter den anwesenden Museums- fachleuten haben sich bald zwei Standpunkte herauskri- stallisiert: Nämlich jener, dass der virtuelle Rundgang eine interessante, allerdings relative teure Marketingmaß- nahme unter vielen und jener, dass das Internet das idea- le Medium ist, um neue Zielgruppen für die Inhalte des Museum zu sensibilisieren und, dass dadurch bereits wich- tige kulturelle Vermittlungsarbeit geleistet wird.

oder die Peitsche des Kutschers im strömenden Regen „Den Erfolg des virtuellen Rundgangs“, so Museums- knallen lassen. direktor Rösch, „werde man kaum über große Besucher- Das multimediale Storytelling, das im Touriseum bereits im realen Parcours Anwendung findet, wird im Internet zuwächse feststellen können, vielmehr ist die optimale übergangslos fortgesetzt. Gerade dadurch unterscheidet Nutzung des Internets für eine Kultureinrichtung wie das sich der virtuelle Rundgang des Touriseums von anderen Touriseum ein Muss, wenn man seine Inhalte vermitteln „virtualisierten“ Museen: Der Internetnutzer trifft auf die- selben Effekte und Interaktionen, die er auch im Museum will.“ benützen kann. Die Museumsmacher haben im Internet zwar nicht den gesamten Parcours virtualisiert, aber doch Text: Dr. Thomas Ohnewein, wissenschaftlicher Mitarbeiter im einen großen Teil. So kann sich der User zuhause einen Touriseum umfassenden Überblick über das Museum verschaffen. Fotos: © Südtiroler Landesmuseen Das Touriseum hat versucht, den Spagat zwischen der Ver- mittlung von hintergründiger Information und dem Wecken von Neugier zu schaffen. Genau in diesem Span- nungsfeld kann das Medium Internet in Bezug auf die Mu-

58 BSDIÊPMPHJFNVTFVNtCFSHCBVNVTFVNtNVTFVNMBEJOtOBUVSNVTFVN TDIMPTTXPMGTUIVSOtUPVSJTFVNtWPMLTLVOEFNVTFVNtXFJONVTFVN

59 Geschmacksache.

Roswitha Muttenthaler

Die große Jahresausstellung des Technischen Museums Wien (TMW) thematisiert die Wechsel- wirkung zwischen Lebensmittelproduktion, Geschmack und Lifestyle. Die Geschichte und Erzeugung von Lebens- und Genussmitteln wie Milch, Getreide, Fleisch sowie Kaffee und Schokolade werden anschaulich vorgestellt. Die Ausstellung lädt mit einem Aktionsraum und vielen Workshops zum Kosten, Experimentieren und Genießen ein.

Schokoladewerkstatt (© Inge & Paul Prader)

as bedarf es, damit der Duft eines frisch ge- Bevor Nahrungsmittel als die Sinne erfreuende Ge- backenen Brotes oder einer soeben gebrüh- richte auf den Tisch kommen, haben sie mehr oder min- Wten Tasse Kaffee unserer Nase schmeicheln der viele Transformationen durchlaufen: Aussehen und kann? Wie kommen nicht nur Löcher in den Käse, son- Gestalt, stoffliche Zusammensetzung und strukturelle Be- dern auch die vielfältigen Aromen? Was macht das Fleisch schaffenheit wandeln sich durch chemische und physika- so mürbe und doch knusprig? Wie entsteht aus der bitte- lische Prozesse. Bewirkt wird dies durch Verarbeitungs- ren Kakaobohne jener verführerische Schmelz auf der techniken wie Mahlen, Rösten, Garen, Säuern oder Zunge? Dicklegen. Sie verleihen jeder Speise ihr spezifisches Ge- schmacksprofil. 60 Schauplatz – präsentieren

Was Essen zum Genuss macht Technisches Museum Wien, bis 21. Juni 2009

Die Sonderausstellung des gesellschaftlichen und wirtschaft- Technischen Museums Wien stellt lichen Faktoren bestimmt. Damit noch bis 21. Juni 2009 die Frage Nahrungsmittel als schmackhafte nach der Geschmacksbildung in ei- Speisen auf dem Tisch stehen, spie- nen breiteren Kontext: Wie verän- len heute Industrie und Labor eine derte die Industrialisierung Zube- genauso wichtige Rolle wie die reitung und Geschmack der Küche. Die fortschreitende Indu- Nahrung? Wie bestimmen Esskul- strialisierung bescherte neue Ge- turen und Lebensstile, was uns schmackserfahrungen und Konsu- Geschmacksachen sind mit Trans- Espressomaschine schmeckt? mationsformen, aber auch neue formationen verbunden. Hier sind BOY, 1900 Problemfelder in Bezug auf die Be- keine chemisch-physikalischen (© TMW) Nicht nur Zunge und Nase schaffenheit und Qualität von Le- Prozesse wirksam, sondern es kom- bestimmen, ob uns etwas bensmitteln. Neben dem Trend zu men sich wandelnde gesellschaftli- schmeckt oder nicht. vorgekochtem Essen und standar- che Verhältnisse – wie sich än- disiertem Massenprodukt entstan- dernde Distinktionsbestrebungen Pflanzliche und tierische Roh- den Slow-Food-Initiativen und – zum Tragen. Das Ambiente beim stoffe zu einer bekömmlichen Nah- Ökologiebewegung. Kochen und Essen, gesellschaftli- rung und in einen Essgenuss zu ver- Nicht nur Zunge und Nase be- che Konventionen, Vorstellungen wandeln ist ein komplexer Prozess. stimmen, ob uns etwas schmeckt und Erwartungen an Nahrung spie- Für die materielle Transformation oder nicht. Der Begriff des Ge- len eine ebenso große Rolle wie die bedarf es technischer Geräte, (bio-) schmacks hat sich im Laufe der Ge- sensorische Wahrnehmung. So chemischer und physikalischer Re- schichte aus seinem angestammten suggerieren bestimmte Espresso- aktionen. Welche Verarbeitungs- Umfeld, dem der Küche, emanzi- maschinen beispielsweise nicht techniken zur Anwendung kom- piert und auf das sensible Gebiet nur „besten“ Kaffeegenuss, sondern men, bestimmt aber nur zum Teil, der Ästhetik, Moral und sozialen erfüllen auch Lifestyle-Verspre- was als Essen zur Verfügung steht Differenzierung begeben. Ge- chungen. und wie dieses schmeckt. Die Re- schmack zu haben bedeutet auch, sultate der Verfahren werden eben- ihn vorzuführen, ihn in Worte zu An diesen Überlegungen setzt so von individuellen und kultu- fassen und ihn in seiner symboli- die Ausstellungsidee an. Das Tech- rellen Geschmacksmustern und schen Bedeutung als Teil eines nische Museum besitzt umfangrei- Essgewohnheiten wie auch von Lebensstils zu werten. Auch diese che Sammlungen zur Nahrungs- 61 Schokoladenerzeugung – Kühlschrank (© TMW) Café do Brasil garantido puro (© TMW) geröstet, gemahlen, fermentiert, extrahiert, gewalzt, conchiert, gepökelt, geräuchert, gekocht, gebraten, gegrillt, getrocknet, kondensiert, pasteurisiert, steri- lisiert, geschlagen, gesäuert, dickgelegt, gemälzt, aromatisiert, geröstet, gemahlen, fermentiert, extra-

mittelproduktion. Unter dem Aspekt der Wechselwir- Ziel der Ausstellung ist es, Wechselwirkungen zwi- hiert, gewalzt,kungen von Transformationsprozessen conchiert, und Geschmacks- gepökelt,schen Geschmacksfragen, geräuchert, Verarbeitungstechniken, Ess-ge- fragen kommen nunmehr ausgewählte Bestände aus der kulturen und Lebensstil sichtbar zu machen. Dabei bil- Unsichtbarkeit der Depots zur öffentlichen Ansicht in den die Fragestellungen zu Transformationsprozessen und kocht, gebraten,einer Ausstellung: Von dengegrillt, Modellen, die Verarbei- getrocknet,Geschmacksbildungen die übergeordnetenkondensiert, Bezugspunk- tungsschritte zeigen, sei das detailreiche Modell der Wie- te, in deren Rahmen thematische Schwerpunktsetzun- ner Molkerei aus den Jahren 1906/1907 erwähnt, deren gen gemacht werden. Es gibt drei Themenkreise, die bei- pasteurisiert,gesamte Betriebsanlage sterilisiert, vorgeführt wird. Einen geschlagen, ästhe- spielhaft mit einem gesäuert, oder zwei Nahrungsmitteln dick- tisch eindrucksvollen Bestand bietet auch die Sammlung verknüpft sind: landwirtschaftlicher Roh-, Halbfertig- und Fertigproduk- •„Vielfalt und Standardisierung“ thematisiert, te. Und schließlich sei noch der Sammlungsbereich wie aus Milch und Getreide unzählige Varianten an Pro- gelegt, gemälzt,Haushaltstechnik erwähnt, aromatisiert, der Geräte zum Verarbeiten, dukten und Geschmackserfahrungen erzeugt werden, Konservieren und Kochen von Lebensmitteln umfasst. und wie diese Mannigfaltigkeit aber gleichzeitig mit der Für die Ausstellung ausgewählt wurden fünf Standardisierung von Verarbeitung und Geschmack ein- landwirtschaftliche Rohstoffe: Getreide, Milch, hergeht. Fleisch, Kaffee und Kakao. An diesen Beispielen •„Vom Rohen zum Gekochten“ zeigt die Verar- wird gezeigt, welcher Rohstoffeigenschaften, beitungskette des Fleisches vom Schlachten bis zu Pro- Geräte und Werkzeuge, Verfahrens- und Bear- dukten wie Wurst, Fleischextrakt und Fertiggerichten, beitungstechniken es bedarf, um einen er- aber auch die Kochvorgänge im Haushalt. wünschten Geschmack zu erzielen: Es wird fermen- •„Feine Unterschiede“ stellt anhand von Kaffee tiert, geröstet, gemahlen, extrahiert, gewalzt, conchiert, und Schokolade dar, wie aus Rohbohnen die bekannten in Salz eingelegt, gepökelt, geräuchert, gekocht, gebra- Genussmittel erzeugt werden, verfolgt dabei speziell den ten, gegrillt, getrocknet, kondensiert, pasteurisiert, steri- Aspekt Luxus versus Massenware und geht den Wechsel- lisiert, geschlagen, gesäuert, dickgelegt, gemälzt, gekne- wirkungen von Geschmacksbildung und Prestige nach. tet, Enzyme zugefügt, aromatisiert. Eingeführt werden die drei Themenkreise durch das kleine Kapitel „Zungenglück und Gaumenqual“, das sich dem Bilden von Geschmack widmet. 62 Schauplatz – präsentieren

Ausstellungsteam:

Geschmacksache Überblick (© Nikolaus Formanek) Wissenschaftliche Leitung: Roswitha Muttenthaler Projektleitung: Elisabeth Limbeck-Lilienau KuratorInnen: Mechthild Dubbi, Elisabeth Limbeck- Lilienau, Roswitha Muttenthaler, Peter Payer, Die Präsentation Christian Stadelmann Der Gestalter der Ausstellung, der Bühnenbildner Pe- dient ein Vitrinen- Ausstellungsgestaltung: Peter Karlhuber ter Karlhuber, hat die Themen in Raumbilder gegossen. band, das durch al- Medien: Nike Glaser Wieninger Die Gestaltung operiert mit Versatzstücken aus der Wa- le Ausstellungsbe- ren- und Verarbeitungswelt von Lebensmitteln: Super- reiche verläuft. Auf marktregale und Tiefkühlschränke dienen als Vitrinen, ihm stehen Exponate, die das jeweilige Thema visuali- gebrauchte Kühlcontainer, an denen die Spuren der Nut- sieren. zung klar ersichtlich sind, werden zu Ausstellungsräumen. Ein Backofen ist Objekt und Vitrine zugleich. Objektbe- Die Ausstellung wird von einem interaktiven schriftungen sind wie die Preisangaben im Supermarkt auf Vorführbereich – dem „Geschmackslabor“ – er- den vorhandenen Einschubschienen zu lesen. Jedem Aus- gänzt und begleitet, in dem chemisch-physika- stellungsbereich wurde eine eigene räumliche Fassung ge- lische Prozesse und das Experimentieren im geben. Es sind präzise Bilder, die die Themenkreise sinn- Vordergrund stehen. Das umfangreiche Angebot lich aufgreifen und die zugehörigen Nahrungsmittel, an an Aktionen und Workshops ist dem Rahmen- deren Beispiel die Fragestellungen abgehandelt werden, programm auf der Website zu entnehmen. gestalterisch erkennbar machen. So grenzen sich die Räu- www. technischesmuseum.at me atmosphärisch deutlich voneinander ab und bieten den BesucherInnen eine strukturierte Abfolge der Berei- Text: Dr. Roswitha Muttenthaler, Museologin, Wien che. Der symbolhaften Fassung der Themenschwerpunkte Fotos: Nikolaus Formanek; Inge & Paul Prader; TMW 63 Symbiose von Alt und Neu: Stadtspeicher Jena (D) Die eigenständige Aluminium- Stahl-Glas-Konstruktion des Museums schmiegt sich an den historischen Altbau Es ist als ob man sich allein dem Meer überlässt, wenn man den Mut und das Vertrauen hat, einzutauchen, mit den Wellen und der Strömung mitzugehen, so lange wie möglich den Atem anzu- halten, sich im Dunkeln um die eigene Achse dreht und schlagartig wieder auftaucht; im Wasser wendet, mit Armen und Beinen kraulend durchs Wasser pflügt, dabei in die Sonne blinzelt, in kontrolliertes Brustschwimmen gleitet und dann wieder das Tempo steigert, vorwärts krault, bis die eigene Leistungsgrenze erreicht ist und der Atem stockt.

Ruairí O’Brien

m 3. Oktober 2008 hat der „Stadtspeicher“ Je- Geschichte erzählt, werden Stadtgeschichte und Stadt- na, das denkmalgeschützte Gebäude Nr.16 am geist eingefangen und gespiegelt. AMarktplatz der ostdeutschen Universitätsstadt Jena, nach Umbau und Sanierung seine Türen für Gäste Der „Stadtspeicher“ mit Hologrammfassade als eine be- und Einwohner der Stadt geöffnet. Städtebaulich in das gehbare „InformationsLichtSkulptur“ erweitert den ge- vorhandene Marktensemble integriert, präsentiert sich danklichen Spielraum, was ein Museum zu sein vermag: das höchst wertvolle Denkmal aus dem Spätmittelalter Mehr als eine Ausstellung, die Vergangenheit bewahren mit Hologrammfassade und neuem Dach. Nach jahrelan- und vermitteln will. Diese moderne Architektur ist meine gem Leerstand konnte der historische Ständergeschoßbau Vision eines Museums von morgen, ein vielfältiger sinnli- durch schrittweise Umsetzung meines vor sieben Jahren cher Wegweiser, ständig veränderbar als Fenster in die Zu- entwickelten Stadtspeicher-Konzepts in der Lichtstadt Je- kunft und Vergangenheit einer Stadt, der auch Hinweise na neu belebt werden. Das mittelalterliche Denkmal mit auf die Makrostrukturen dieser Stadt gibt. vorgesehener musealer Nutzung im Herzen des Stadtzen- trums visualisiert und vermittelt mit seiner besonderen Die schrittweise Revitalisierung Glasfassade als Lichtskulptur die Geschichte, das gegen- Im Auftrag des Denkmal- und Sanierungsamtes Jena wärtige Leben und das Zukunftspotential der Stadt. Die legte ich 2003 eine Machbarkeitsstudie zu meiner Nut- Hologrammfassade bildet das Hauptexponat im Dialog zungsidee „Stadtspeicher“ vor, die das Objekt Markt 16 mit dem zweiten Exponat, dem historischen Denkmal unter kulturpolitischen, wirtschaftlichen, inhaltlichen selbst. In diesem museologischen Experiment entsteht das und architektonischen Aspekten untersuchte, sowie, Museum durch die moderne Fassade, die einen Verbin- damit verbunden, einen Vorentwurf zur Neubele- dungsraum zwischen Innen und Außen schafft. Mittels In- bung/Nutzung des damals leer stehenden denkmalge- teraktion mit der Solargeometrie durch Licht wird eine schützten mittelalterlichen Ständergeschoßbauwerks. Als 64 „Holistische“ Botschaft: die Hologrammfassade des Stadtspeichers Jena Unterschiedliche holographisch-optische Fenster und dichroitische Elemente leuchten je nach Tageszeit und Standpunkt des Betrachters im Sonnenlicht oder im Kunstlicht.

Teil meiner Arbeitsmetho- lauengasse 3, das von mir vorgelegte Gesamtkonzept dik der schrittweisen Revita- „Stadtspeicher“ umzusetzen. Auf Grundlage meiner lisierung entwarf und reali- Arbeiten erwarb die Stadt Jena auch das Objekt Ober- sierte ich im Auftrag des lauengasse 3. Auf Empfehlung meiner Machbarkeits- Denkmal- und Sanierungs- studie von 2003 gründete sich der Verein Stadtspei- amtes anlässlich „10 Jahre cher Jena e.V., der in seiner Satzung als Stadtsanierung und -archäo- programmatisches Vereinsziel die Umsetzung des logie“ für Markt 16 zeit- „Stadtspeichers“ nach meinem Gesamtkonzept und gleich ein mikroarchitekto- dem Stadtratsbeschluss festhält. 2006 ging die Wei- nisches Ausstellungssystem terentwicklung des Projektvorhabens Objekt Markt „Jena Portale“, eine Lichtin- 16/Oberlauengasse 3 in die Verantwortung des städti- stallation und eine Tageslichtperformance. In einer schen Eigenbetriebes Kommunale Immobilien Jena Erweiterungs- und Konkretisierungsphase des Vorent- über. Im Ergebnis eines ausgelobten beschränkten Be- wurfs wurde später das benachbarte Grundstück Ober- werbungsverfahrens fiel die Entscheidung, mit mei- lauengasse 3 sowie die Tourist-Information Jena in nem Büro robarchitects weiter zu arbeiten. Wir wur- den Gebäudekomplex integriert. Im November 2005 den endlich nach 5 Jahren Vorarbeit mit der Planung, fasste der Stadtrat in Jena schließlich den Beschluss Ausführung und Realisierung der neuartigen Holo- zum weiteren Sanierungsvorhaben Markt 16/Ober- grammfassade und seiner städtebaulichen Einbindung 65 Ein Museum kann ein Spiegel sein, der neben Spuren der Vergangenheit auch die Zukunft andeutet.

in die Dachlandschaft des Marktplatzes beauftragt. Vor Unmittelbar gegenwärtig ist das fassbare Objekt. Man sämtlichen Gremien folgten mehrere Auftritte der Stadt kann ein Stück von sich selbst betrachten in diesem ma- sowie auf Landesebene (Thüringisches Landesamt für teriellen Gegenüber, doch der Spiegel (oder das Objekt) Denkmalpflege und Archäologie) mit dem Ergebnis, dass zeigt immer nur einen Ausschnitt. Mit der Fokussierung unser Bauvorhaben im Sommer 2007 als Bau- und Kunst- auf den besonderen Ausschnitt wird die Bedeutung des werk genehmigt wurde. Gezeigten betont. Was nicht in dem Ausschnitt zu sehen 2008 habe ich im Auftrag des Stadtspeicher Jena e.V. ist, ist materiell nicht gegenwärtig, verweist jedoch auf das eine Nutzungs- und Ausstellungskonzeption mit Ausstel- omnipräsente Ganze. lungsarchitektur erarbeitet, basierend auf der Machbar- In diesem Sinne ist der Stadtspeicher Jena ein Infor- keitsstudie und meiner micromuseum®-Konzeption (vgl. mations- und Kommunikationsportal zu Geschichte, neues museum 06/2, 68ff.), der ein holistischer Umgang Gegenwart und Zukunft der Stadt Jena, eine Selbstdar- mit Ressourcen zugrunde liegt. Der Verein Stadtspeicher stellung der Stadt in Pillenform; ein mikroarchitektoni- e.V. will das Projekt nun selbst weiter führen. Die inter- sches, aus mehreren Teilen erbautes, multimediales, drei- aktive Ausstellung soll 2009 folgen. dimensionales Stadtbild. Als eine Art „Zeitraum oder Zeitfenster oder Zeitraumfenster“ wird der Stadtspeicher Das Museum als Spiegelbild der mit Bezügen zur Stadtgeschichte, über gegenwärtige Pro- Geschichte jekte und zukünftige Vorhaben der Stadt informieren. Er zeigt Ausschnitte, vielseitige Zusammenhänge zwischen Schaut man in Museen hinein, sieht man zuerst die der Bevölkerung, der Natur, der Kultur, von Bildung und Vergangenheit in meist chronologisch geordneter Abfol- Technologie, Vergangenes; verweist auf Gegenwärtiges ge. Die Auswahl des Präsentierten erfolgt in der Regel da- und Zukünftiges in der Stadt. nach, welche Elemente die Geschichte am deutlichsten Der Begriff „Stadtspeicher“ geht auf Historie und und die Vergangenheit am repräsentativsten verkörpern. Standort des Bauwerks zurück, greift spielerisch Mehr- Eine Selektion zu treffen ist wichtig, da räumliche Ver- deutigkeiten in dem Begriff „Speicher“ auf: Speicher von hältnisse den vorhandenen Platz vorschreiben und die Wissen und Waren, Austausch von Waren und Informa- Besucher auf schnelle, einprägsame Weise anhand eines tionen und von Licht. Objektes dessen Bedeutung und die zugehörige Epoche er- läutert bekommen müssen, da Fachwissen und Interesse nicht vorausgesetzt werden können. Das ist richtig und nicht richtig zugleich. 66 ©Ruairí O'Brien

Das Museum als Spiegelbild von Gesell- Wesentlichen abgelenkt, zuweilen kann es sogar destruk- schaft und Gegenwart tiv wirken. In der Institution Museum ist zu dem Streben nach ei- Menschen müssen entscheiden, wo sie ihre kostbare ner „perfekten“ Sammlung, das anfangs die Museumswelt freie Zeit verbringen wollen. Das Museum als Institution bestimmt und getrieben hat, nun noch die Strebsamkeit kämpft wie jede andere in der Gesellschaft um ihren Platz nach einem möglichst perfekten Begleitprogramm zur in der Vielfalt der Angebote. Museen wollen zeigen, dass Unterhaltung und Bindung der Besucher hinzugekommen. ein Besuch bei ihnen lohnenswert ist und sie müssen sich Konzentration wird auf Nebenbereiche gerichtet, In- dabei gleichermaßen an die Besucherwünsche, an Gege- teressantes wird neben publikumswirksam Verpacktem, benheiten in ihrer Umgebung, an Geldgeber, Fördermit- eigentlich Uninteressantem präsentiert. Dabei ist es eine telgeber, Programme etc. anpassen. Sie müssen attraktive Frage der Balance, die Differenzierung des Gezeigten zur (Zusatz-)Angebote vermarkten, um Besucher anzuziehen Geltung zu bringen. und zu binden. Museen müssen zeitgemäß sein und auch Multimediale, auditive und visuelle Reizüberflutung auf der Höhe der Zeit bleiben; angefangen bei der Gestal- kann nicht die geheimnisvollen „streams of consciousness“ tung der Ausstellung bis hin zu pädagogischen Konzepten, von James Joyce ersetzen. Sie steht nur im Weg als bloßes Cafés, Shops, Merchandisingprodukten, Image und Ver- Geräusch, erlaubt dem Besucher nicht, sich zu entfalten, packung. Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren im in seinem eigenen Bewusstseinspool zu baden, in seinem Museumsbereich eine Menge zum Positiven verändert und eigenen Tempo zu verweilen, geistig spielerisch die Wahr- es finden sich immer weniger angestaubte, trostlos dunkel nehmungsgeschwindigkeit zu erhöhen oder zu verlangsa- und deprimiert wirkende Häuser. Es ist zu beobachten, men mit der instinktiven Freude, die Wissen und Neugier dass sich das Problem nun jedoch in eine entgegengesetz- mit sich bringen. te Richtung entwickelt. In dem Prozess diffuser Anpassung und auf der Suche nach neuer Identität können Museen Das Museum als Spiegelbild der Zukunft in unserer pluralistischen Vielfalt schnell ihre Kontur, ihre Individualität verlieren. Es ist für die Institutionen Ein Museum kann ein Spiegel sein, der neben Spuren nicht leicht, ihre eigene singuläre Aufgabe zu erkennen der Vergangenheit die Gegenwart zeigt und auch die Zu- und ihr konsequent nachzugehen. Ein Museum, das kunft andeutet. gleichzeitig Kaufhalle, Spielplatz und gehobener „Fast- Der Stadtspeicher greift nach meiner Idee und Kon- food-Tempel“ sein will, bietet nicht in jedem Fall eine pas- zeption in Interaktion mit der Hologrammfassade die sende und ergänzende Lösung. Manchmal wird so vom historische Funktion des Gebäudes als Warenspeicher in 67 „Erzählende“ Architektur: Stadtspeicher Jena (D)

Hologramm-Hülle als räumlicher Ausdruck des Stadtspeicher-Konzepts

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seiner heutigen Nutzung als Wissensspeicher wieder auf. Das Projekt gibt Antworten auf die Fragen: Wie kann man eine ganze Stadt ausstellen? Wie kann man Stadtge- schichte, wie den Geist einer Stadt ausstellen? Und wie kann man die unsichtbare Verbindung zwischen den wich- tigen Dingen sichtbar machen? Wie kann man sich dem künstlerischen Gedanken nähern, Vollkommenheit durch Fragmentierung zu erreichen. Hologrammfassade bildet eine maßgeschneiderte Verbin- dung zeitgenössischer Architektur mit historischem Be- Der Stadtspeicher mit Hologrammfassade ist eine stand und zeigt einen neuen Weg zu einer lebendigen räumliche Hommage an die Geschichte und die Identität Denkmalpflege auf. Hologramm bedeutet hier ganzheitli- dieses Ortes und der Stadt, eine erzählende Architek- che Botschaft. So ist diese Fassade ein räumlicher Aus- tur. Sie vermittelt, schaut man genau hin, verschiedene druck des Wesens der Stadt Jena, eine Hommage an Themen und Geschichten: Vielfalt in der Stadt, Viel- Optik, Licht und Glas – Themen, die die geistige und wirt- schichtigkeiten in der Wahrnehmung, Kunst, Optik, schaftliche Identität der Stadt Jenas zum Ausdruck brin- Licht, Glas, Stadt und Raum, Innen und Außen, Tag und gen. Nacht, Solargeometrie. Die Hologrammfassade repräsen- tiert das Museum der Zukunft dieser Stadt. Sie ist eine Lin- Die Holgrammfassade ist als ein Makrofenster aus se, die auch einen Fokus auf demokratische Prozesse un- Mikrofenstern verstehbar. Diese „Linse“ bietet dem Be- serer Zeit, auf technologische, gesellschaftliche und trachter von innen nach außen und umgekehrt kaleidos- künstlerische Diskurse lenkt. Die Hologrammfassade, eine kopische Sichtweisen, wechselnde Perspektiven und 16 Meter hohe, begehbare Tag+Nacht-Lichtskulptur, ist Sichtachsen, je nach Tages- oder Jahreszeit. nicht nur als ein Werk der Baukunst behördlich geneh- Geplant nach einer architektonischen Dra- migt worden, sondern es lässt sich auch als ein beispiel- maturgie arbeitet die Hologrammfassade nach- haftes Gesellschaftskunstwerk in der Reihe der von mir haltig und energiebewusst mit natürlichen Solar- bisher konzipierten und umgesetzten Projekte betrachten. wirkungen. Unterschiedliche holographisch-optische Fenster und dichroitische Elemente leuchten je nach Ta- Die Hologrammfassade als eine dem denkmalgeschütz- geszeit und Standpunkt des Betrachters im Sonnenlicht ten Bestand vorangestellte, eigenständige Aluminium- oder im Kunstlicht. Künstlerisch ist die Fassade auch eine Stahl-Glas-Konstruktion ist räumlicher Ausdruck des Hommage an den lebensnotwendigen Dialog zwischen Stadtspeicher-Konzepts: Das identitätsstiftende „Auge“ Sonne und Erde. des Gebäudes hebt das historisch bedeutsame Bauwerk im Innern mit transluzenter bis transparenter Wirkung her- Das Gesamtkonzept Fassade & Ausstellung wird als ein vor und schützt das wertvolle Innere des Denkmals. Die aktiver Beitrag zur lebendigen Denkmalpflege für Besu- 68 Schauplatz – präsentieren

cher, Betrachter und Nutzer ein wechselndes Spiel mit Die Hologrammfassade selbst vermittelt als repräsenta- Neugier – Schauen – Bewegen – Verstehen und Begreifen tives Objekt und architektonische Brücke zwischen Ver- durch die räumliche Bewegung der Menschen sowie eine gangenheit und Zukunft, eröffnet Denkräume wie sinnli- Aufwertung innerstädtischen Lebensraumes schaffen. che Ebenen, fungiert als „Vitrine“ für das historisch Genutzt wird das Gebäude von der Tourist-Informa- wertvolle Denkmal, so dass die ergänzende Ausstellung im tion Jena, Stadtspeicher Jena e.V., Kulturarena Jena Innern des Denkmalgebäudes eine ausgewogene drama- und der Wirtschaftsförderung – eine bisher einmalige, turgische Balance zwischen bewusster Bescheidenheit und pointierte Verbindung von Architektur und Funktion Highlights verkörpern kann. eines Gebäudes. Geschichte, Gegenwärtiges, Licht und Men- Mit dem Konzept Stadtspeicher und der Hologramm- schen stehen hier miteinander in lebendiger In- fassade gelingt es, weg von dem so genannten Peripherie- teraktion. In dieser Hinsicht kann man sagen, dass geschäft zu gelangen, das im Museumswesen zunehmend ein Museum Spiegelbild der Zukunft sein kann. wichtiger wird. Mit einem solchen modernen Informati- Die Hologrammfassade kann viele Auskünfte ge- ons- und Kommunikationsportal ist es nicht zwingend ben und wird jetzt zum Gesicht, verkörpert das notwendig, auch eine Vielzahl an Nebenaktionen durch- neue Image der modernen Weltstadt Jena. führen zu müssen, um interessierte Besucher zu gewinnen. Der enorme Leistungsdruck, der normalerweise auf einer Text: Ruairí O'Brien, Architekt, Künstler und Lighting Designer, Ausstellung liegt, d.h., darin, was sie über Objekte und Art arbeitet und lebt in Dresden, www.robarchitects.com der Präsentation vermitteln und erreichen muss, wird mit diesem Konzept entlastet. Fotos: Ruairí O'Brien; dailyshot.de

69 Selbstportrait mit Meerschweinchen, 2000-2001, Courtesy of the artist Courtesy 2000-2001, of Lassnig © Maria Selbstportrait mit Meerschweinchen,

INSERAT

70 Museumsvolunteering Freiwillige Ehrenamtliche Freunde

Tagung und Workshop in Wien, 10./11. Oktober 2008, Museumsakademie Joanneum, Graz in Kooperation mit dem Österreichischen Museum für Volkskunde, Wien

Vortrag von Dr. Udo Liebelt

Mag. Sabine Fauland, Museumsakademie Joanneum, im Kreis der freiwilligen Mitar- beiterInnen des Volkskundemuseums

Sabine Fauland & Claudia Peschel-Wacha

ie Museumsakademie 1895 als Verein gegründet wurde. bemühen sich gemeinsam mit Ko- Joanneum veranstal- Erst mehr als 100 Jahre nach der operationspartnerInnen, ExpertIn- Dtete im und mit dem Gründung erhielt das Museum eine nen aus unterschiedlichen Berufen Österreichischen Museum für Abteilung für Kulturvermittlung, und KünstlerInnen ein Netzwerk zu Volkskunde in Wien am 10. und die auch für Freiwilligenmanage- schaffen, von dem auch die Teilneh- 11. Oktober 2008 einen Work- ment verantwortlich ist. merInnen der Veranstaltungen pro- fitieren können. In eigener Initiati- shop unter dem Titel „Mu- Bettina Habsburg-Lothrin- ve aber auch in Kooperationen und seumsvolunteering. Freiwillige gen erläuterte die Ziele und die im Auftrag von Museen und Institu- Ehrenamtliche Freunde“. Philosophie der Museumsakademie tionen werden Seminare, Vorträge, Joanneum: Abseits von der alltägli- Workshops, Tagungen, Exkursionen Nach der Begrüßung durch Mar- chen Arbeit in Museen, die von und Klausuren sowie Projekt- und got Schindler, der Direktorin Routinen bestimmt ist, versucht die Museumsberatung entwickelt und des Österreichischen Museums Museumsakademie Joanneum einen durchgeführt. für Volkskunde, erfolgte ein kur- Platz für inspiriertes und für neue zer Überblick über die rechtliche Ideen offenes Nachdenken zu Sonderstellung des Museums, das schaffen. Die vier MitarbeiterInnen 71 Dr. Udo Liebelt

INFO netbem – Netzwerk Bürgerschaftliches Engagement im Museum

Unter diesem Namen hat sich das 2006 gegründete Projekt fachlich neu posi- tioniert, zugleich erweitert es seine Aktivitäten im deutschsprachig-europäi- schen Raum. Die von Udo Liebelt (Karlsruhe) und Alexandra Hentschel (Ham- burg) fachlich betreute Nonprofit-Organisation verfolgt das Ziel, Freiwilligen- und Ehrenamtsprogramme an den Museen zu fördern. Vor allem setzt es sich für die Qualitätsverbesserung des Freiwilligenmanagements an den Museen ein. Das Netzwerk bietet seinen Service haupt- und ehrenamtlichen Museums- leuten sowie Vertreter/innen von Museumsvereinen, Bildungseinrichtungen, Verbänden und Behörden an. Als Forum für den Austausch von Informationen und Meinungen über alle Be- lange des bürgerschaftlichen Engagements im Museum gibt das Netzwerk per Mail einen Newsletter heraus, in dem Konzeptionen und Praxisbeispiele für das Management von Freiwilligenprogrammen vorgestellt werden. Für eingetragene Partner/innen im Netzwerk ist der Newsletter kostenlos: [email protected]

Ehrenamtliches und freiwilliges Dr. Udo Liebelt, Projektleiter, Herausgeber des Newsletters Engagement im angloamerikani- T +49/ 721/ 680 61 -38, F -39 schen und im deutschsprachigen [email protected] Raum Udo Liebelt, Gründer der Organisation „Netzwerk Im deutschsprachigen Raum unterscheidet man zwi- Bürgerschaftliches Engagement im Museum“ (netbem), schen dem klassischen Ehrenamt, das vornehmlich in erarbeitete am ersten Tag grundsätzliche Themenberei- ehrenamtlich geführten Museen zu finden ist, und den che der Freiwilligenarbeit im Museum. Grundlage seiner Freiwilligen, die hauptamtlich geführte Museen eh- Ausführungen war u.a. die neu erschienene Broschüre renamtlich unterstützen. „Bürgerschaftliches Engagement im Museum“ des Deut- Die Einführung eines Freiwilligenprogramms muss schen Museumsbundes, an dessen Entstehung Udo Lie- von der geschäftsführenden Stelle und vom Team des belt maßgeblich beteiligt war: Museums gewollt sein. Oft sind Vorurteile gegenüber Die eigentlichen Rahmenbedingungen für bürger- Freiwilligen vorhanden: Es fehle diesen die fachliche schaftliches freiwilliges Engagement im Museum müssten Qualifikation, es sei ein zu großer sozialer und zeitlicher von der Kulturpolitik geschaffen werden. Die Beteili- Aufwand, Freiwillige einzuarbeiten und zu betreuen. Die gung bzw. die Aktivierung der Bürge- Kulturinstitution muss also Auf- rInnen sei auch eine kulturpolitische Vor allem im angloameri- klärungsarbeit im Inneren betreiben und nicht ausschließlich eine institu- kanischen Raum hat das und Vorurteile abbauen, so dass eine tionell verankerte Fragestellung. Zivil- Zusammenarbeit möglich wird. gesellschaft bedinge die aktive Teilhabe Museumsvolunteering Freiwillige MitarbeiterInnen an gemeinschaftlichen Themen, d.h. große Tradition: Oft bis zu sollten die Arbeit der haupt- anstatt von einem bedürftigen Museum hundert Personen unter- amtlichen unterstützen und er- auszugehen, sollte von dem Bedürfnis stützen ein Museum, meist gänzen, keinesfalls in Konkur- ausgegangen werden, dass sich Men- renz damit treten oder sie gar schen am Museum beteiligen wollen. gibt es dafür eine eigene ersetzen. Die Kernaufgaben des Vor allem im angloamerikanischen hauptamtliche Stelle, die Museums sollten ausschließlich von Raum hat das Museumsvolunteering die Volunteers betreut und den hauptamtlichen MitarbeiterIn- große Tradition: Oft bis zu hundert Per- in den Museumsbetrieb in- nen erfüllt werden. Es sollte klare sonen unterstützen ein Museum, meist Regeln der Zusammenarbeit geben, gibt es dafür eine eigene hauptamtliche tegriert. die allen Beteiligten bekannt sind. Stelle, die die Volunteers betreut und in Außerdem benötigen die Freiwilli- den Museumsbetrieb integriert. Insbesondere die Er- gen eine/n hauptamtliche/n AnsprechpartnerIn. Es kenntnis, dass unbedingt ein/e hauptamtliche/r Koor- muss gewährleistet sein, dass ehrenamtliche Mitarbeite- dinatorIn einzusetzen ist, hat Vorbildcharakter. Dass rInnen in ihre Tätigkeit eingewiesen werden und auch der/die KoordinatorIn häufig dem Department für die Möglichkeit zur Fortbildung wahrnehmen können: Human Resources zugeteilt wird, ist eine ebenso klare als On-The-Job-Training, in Form von internen Schu- Aussage über die Positionierung innerhalb der Mu- lungen oder Spezialführungen oder auch Bildungsange- seumsorganisation. boten z.B. von Volkshochschulen. Ebenso wichtig ist die 72 Schauplatz – SPEZIAL

Vortragssaal im Volkskundemuseum „Als Benefits erhalten freiwillige MitarbeiterIn- nen jederzeit freien Ein- tritt für sich, die Familie bzw. Bekannte, gratis Ausgabe einer schriftlichen Vereinbarung, freiwillige MitarbeiterInnen für das in der sowohl Tätigkeitsbereich und Dauer Ausstellungskataloge Museum aus dem Kreis des Vereins für als auch arbeits- und versicherungsrechtli- und Fahrtkostenersatz.“ Volkskunde gewonnen. Insgesamt 25 che Fragen geklärt sind, sowie die (öffent- Personen lernten die unterschiedlich- liche) Anerkennung der Leistungen der Dr. C. Peschel-Wacha sten Tätigkeitsbereiche des hauptamt- ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in Form von freien Ein- lich betriebenen Museums kennen tritten, Sonderführungen, Festen, Bekanntmachungen im und übernahmen als AbsolventInnen Museumsjournal o.ä. die Rolle von so genannten Keywor- Udo Liebelt betonte in seinen Ausführungen, dass ei- kern. Seit dem Jahre 2004 helfen sie ne Öffnung des Museums für freiwillige MitarbeiterInnen nicht nur in selbst gewählten Berei- eine überaus wünschenswerte und auch notwendige Be- chen mit, sondern fungieren als Multi- reicherung im täglichen Museumsbetrieb sei. Sie setzt aber plikatorInnen bei der Erschließung ein verantwortungsvolles und geregeltes Miteinander vor- neuer Zielgruppen. Zum Zwecke der aus. Nachhaltigkeit dieses Projekts wurde die „ARGE Schneeball“ gegründet. Als Benefits erhalten die Frei- Best Practise Beispiele aus Österreich willigen jederzeit freien Eintritt für sich, die Familie bzw. Bekannte, Ausstellungskataloge und Fahrtkostenersatz. Der zweite Tag war Initiativen und Projekten aus ganz Dieses Projekt wurde durch die finanzielle Unterstützung Österreich gewidmet. Es sprachen VertreterInnen großer von KulturKontaktAustria und dem Sozialministerium und mittelgroßer Museen, eines regionalen Museumsver- (bmsk) ermöglicht. bandes und einer Wiener Freiwilligenorganisation. Ernst Vitek, Leiter der Botanischen Abteilung des Im Referat von Renate Wonisch-Langenfelder, Naturhistorischen Museums in Wien, berichtete über sei- Kulturvermittlerin am Salzburg Museum, wurde deutlich, ne Erfahrungen im Umgang mit einem Team von etwa 70 welche Eigendynamik und Eigenverantwortlichkeit ein Freiwilligen. Nach seiner persönlichen Meinung gehört es Freiwilligenprogramm mit klar definierten Zuständig- zur „sozialen Verpflichtung eines Museums“, Menschen, keitsbereichen entwickeln kann. Sie berichtete über etwa die den Wunsch haben, dort aktiv zu sein, einen Platz an- 70 Freiwillige aus dem Salzburger Museumsverein, die mit zubieten. Er listete Fehler auf, die man im Management zunehmender Eigenständigkeit Cateringtermine selbst or- der Ehrenamtlichtätigkeit vermeiden sollte (fehlende Er- ganisieren (z.B. für die Lange Nacht der Museen), im Mo- klärungen zur Arbeit, kein Erfolgserlebnis, fixe Arbeits- dellbau für Ausstellungen tätig sind sowie im Besucher- zeiten u.a.m.). Gesten der Anerkennung und des Dankes service mithelfen (z.B. als Aufsicht in Dienstkleidung bei wie Ausflüge, Feiern, kleine Geschenke steigern das längeren Öffnungszeiten). Aus finanzrechtlichen Grün- Selbstwertgefühl und sind daher zur Motivation unver- den wird zuvor zwischen dem Museum und den Ehren- zichtbar. amtlichen eine Vereinbarung über die unentgeltliche Mit- hilfe in schriftlicher Form getroffen. Claudia Peschel-Wacha, Kuratorin und Kulturver- mittlerin am Österreichischen Museum für Volkskunde, In der Albertina in Wien ist die Abteilung für Kunst- stellte das von ihr konzipierte Kulturvermittlungsprojekt vermittlung im Rahmen des Besucherservices auch für die vor. Im Rahmen von mehrmonatigen Lehrgängen wurden freiwilligen MitarbeiteInnen zuständig, berichtete Ines 73 „Rahmenbedingungen für bürger- schaftliches freiwilliges Engagement im Museum müssten von der Kultur- politik geschaffen werden“ (Udo Liebelt)

Streiter begann ihr Engagement für das Rote Kreuz und leitet heute die Museumsagentur Plan60. Von ihrem Büro im Wien Museum aus koordiniert sie etwa 50 MitarbeiterInnen, die in Workshop im Gartenbereich des Volkskundemuseums unterschiedlichen Museen tätig sind: Sie machen Aufsicht im Schüttkasten Essling, übertragen für Groß-Weickhart. Diese haben den Status von Fördern- das Wien Museum Texte aus Kurrentschrift und fertigen den Mitgliedern (Mithilfe statt Mitgliedsbeitrag) und Hutständer aus Papier an, betreiben den Infostand im erhalten zwei Ausstellungskataloge pro Jahr kostenlos, MAK, wo sie auch mit der zügigen Durchführung einer Be- freien Eintritt für zwei Personen, werden zu Sonderveran- sucherbefragung betraut wurden. Die Bedingung für den staltungen, exklusiven Kuratorenführungen und Ausstel- Einsatz ist, dass alle Unkosten (z.B. Fahrtkosten) ersetzt lungseröffnungen eingeladen. Die Hauptverantwortung werden. Die Agentur Plan60 kam im Jahr 2007 auf insge- der Freiwilligen liegt im Betreiben des Infostands. Dieses samt 4.500 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden. klassische Tätigkeitsfeld für Freiwilligenmithilfe nach dem Vorbild der großen Museen Amerikas umfasst – ne- Resümee ben einer allgemeinen Auskunftstätigkeit – den Verkauf von Mitgliedschaften für die Freunde der Albertina. Das In der Abschlussrunde stellte Bettina Habsburg- Team bestand anfangs überwiegend aus pensionierten Lothringen zusammenfassend fest, dass sich die Bedeu- Lehrkräften und wurde unlängst auf 28 Personen reduziert, tung der Institution „Museum“ von einem klassischen Ort die mehr Zeit zur Verfügung stellen können und wollen. für Dinge zu einem Ort für Menschen gewandelt hat. Viel- Es folgte eine Diskussion unter den TagungsteilnehmerIn- leicht wäre das die Chance, die Idee „Museum“ in die Zu- nen darüber, wo Freiwilligenarbeit aufhört und bezahlte kunft zu tragen. Die Anforderungen an hauptamtliche Arbeit anfängt. Museumsarbeit haben sich geändert, würden jedoch in den rezenten Ausbildungsangeboten nicht berücksichtigt. Thomas Jerger, Geschäftsführer des OÖ. Museums- „MitarbeiterInnen müssten früh ein Bewusstsein für die so- verbundes, führte folgende Initiativen im Ehrenamtli- ziale Verantwortung bekommen, die Museen haben, wenn sie chenwesen in Oberösterreich an: eine in Auftrag gegebe- Menschen aufnehmen, die mithelfen möchten“, so Ernst ne Studie zur Freiwilligengewinnung, die Einrichtung Vitek. Die mehrmals geäußerten Bedenken, Freiwillige einer Gruppenversicherung für die Ehrenamtlichen an würden Hauptamtlichen den Arbeitsplatz wegnehmen, den Regionalmuseen (Haftpflicht-, Unfall- und Recht- wurden durch Hinweise entkräftet, dass es sich um unter- schutzversicherung) und eine statistische Gesamterhe- stützende Tätigkeiten handelt. Stelleneinsparungen und bung in den Museen Oberösterreichs. Diese ergab, dass Rationalisierungsmaßnahmen treffen den Nerv eines 76% keine VollzeitmitarbeiterInnen haben, 80% keine hauptamtlich betriebenen Museums, wenn sie im wissen- WissenschaftlerInnen und 50% von ein bis fünf aktiven schaftlichen Bereich liegen – dort, wo freiwillige Helfer in Ehrenamtlichen betrieben werden. Weiters berichtete der der Regel nicht anzutreffen sind. Referent über das Projekt „Mondseer Modell“ zur Profes- Noch nicht alle MuseumsdirektorInnen und Kurato- sionalisierung der Leitungsfunktionen in Regionalmu- rInnen erkennen das Potential, das ehrenamtliche Mitar- seen. Im Rahmen des LEADER+ Programms wird die Eta- beiterInnen in die Museumsarbeit einbringen. Um diesem blierung eines hauptamtlichen Museumsmanagements für Bedarf nachzukommen, müssten sie in vermehrtem Aus- die zahlreichen, auf vier Gemeinden im Raum Mondsee maße informiert, überzeugt und gewonnen werden. Mit verbreiteten Museen angestrebt. Außerdem stellte Tho- dem allgemeinen Wunsch nach einer weiteren Beschäfti- mas Jerger das OÖ. Schulmuseum in Bad Leonfelden vor, gung mit diesem Thema in einem größeren Museumsfo- wo ein detailliert strukturiertes Ehrenamt in „modifizier- rum schloss die mit viel Engagement abgehaltene Tagung. ter“ Form sehr erfolgreich läuft: Für bestimmte Tätigkei- ten werden festgelegte Stundenhonorare bezahlt. Text: Mag. Sabine Fauland, Museumsakademie Joanneum, Graz Dr. Claudia Peschel-Wacha, Österreichisches Museum für Volkskunde, Auch in Österreich gibt es Organisationen, die Frei- Wien willige an Institutionen vermitteln. Die Referentin Lore Fotos: Österreichisches Museum für Volkskunde, Wien

74 Der Struwwelpeter Zum 200. Geburtstag von Heinrich Hoffmann

Sonderausstellung | 29. 11. 2008 – 15. 11. 2009 Spielzeug Museum | Bürgerspitalgasse 2

75 www.salzburgmuseum.at 76 TOULOUSE-LAUTREC DER INTIME BLICK 28. FEBRUAR – 7. JUNI 2009 LANDESGALERIE LINZ AM OÖ. LANDESMUSEUM

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LANDESGALERIE LINZ AM OBERÖSTERREICHISCHEN LANDESMUSEUM Museumstraße 14, A-4010 Linz / Telefon +43-732-774482-28, -43, -44, -45 Fax +43-732-774482-66 / Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 bis 18 Uhr, Donnerstag 9 bis 21 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 10 bis 17 Uhr / Karfreitag 10.4. geschlossen / Kunstvermittlung: Information und Anmeldung +43-732-774482-49 / Museum am Sonntag: Führungen jeweils um 14 Uhr / www.landesgalerie.at / Abbildung: Henri de Toulouse-Lautrec: Frau mit Handschuhen (La femme aux gants) (Honorine Platzer), (Ausschnitt), 1890; Öl auf Karton, 54 x 40 cm; Musée d’Orsay, Paris; © RMN (Musée d’Orsay) / Jean-Pierre Lagiewski JOURNAL JOURNAL / TIPPS

„ÖFFNEN“ Der Erlös der verkauften Fotoarbeiten Eine Fotoausstellung von Stefanie kommt zur Gänze an das VinziRast- Grüssl im Bezirksmuseum Währing CortiHaus.“

Noch bis 22. Februar 2009 ist im Mag. Stefanie Grüssl, geboren 1960 in Bezirksmuseum Währing eine kleine Graz, lebhaft in der Steiermark, Kärn- aber exquisite Fotoausstellung mit ca. ten und seit 1997 in Wien, hat nach 40 Werken der österreichischen Künst- ihrer Ausbildung in der Ortweinschule lerin Stefanie Grüssl zu sehen. Der Graz (Keramik, Ofenbau und „jede Erlös der verkauften Fotoarbeiten Menge“ Zeichen-, Malerei- und Foto gr- kommt zu 100% dem VinziRast-Corti- a-fieunterricht) und der Meisterprü fung Haus – Notschlafstelle und Wohnhaus „Öffnen“ für das Keramikerhandwerk Produkt - für Obdachlose in der Wilhelmstraße gestaltung/Design an der Universität Fotos: © Stefanie Grüssl 10, 1120 Wien – zugute. für angewandte Kunst Wien studiert.

Stefanie Grüssl zur Ausstellung: „Ziel“ „Die Fotoarbeiten zeigen Alltagsbeob - achtungen in humorvoller oder tiefsin- niger Weise. Jedes Bild hat eine Ge - schichte in sich. Manchen Bildmotiven liegt ein sekundenschnelles Reagieren auf das Gesehene zugrunde, bei an- deren wiederum bringen Geduld und Konzentration das Ergebnis. Es ist mir ein Bedürfnis jene Dankbar - keit, die ich in meiner jetzigen Lebens - situation empfinde, so auszudrücken, dass ich die gesamte Ausstellung einem sozialen Zweck widmen möchte. Da ich Frau Cecily Corti vor einiger Zeit kennen gelernt habe und ihr Engage - ment im Kampf gegen die Obdach - losigkeit enorm schätze, hat sich diese Kooperation gemeinsam mit dem “ Bezirksmuseum Währing in Wien tion als Aus stellungsort, ergeben. egra Int Sie ist in den Bereichen Fotografie, „ Zeichnung und Malerei künstlerisch tätig. Die erste ihrer zahlreichen Aus- stellungen (und Beteiligungen) im In- und Ausland fand 1978 statt. Seit 2004 erscheinen redaktionelle Fotoserien von St. Grüssl regelmäßig in Fachzeitschriften. 2008 bekam sie den Golden Pixel Award für das Kon - zept und die Fotografie des Produktes „Der Pirlo Kalender“ für die Firma Pirlo GesmbH & Co (Grafik: Robert Sabolo - vic, Zeitmass). Infos & Kontakt: www.stefanie-kunst.at

„ÖFFNEN“ bis 22. Februar 2008

Bezirksmuseum Währing Währinger Straße 124 A-1180 Wien www.bezirksmuseum.at/waehring 78 © The Nielsen Magic Poster Collection

Zauberkünste ßen, in den Halbwelten und Hinter - Nordico – Museum der Stadt Linz zimmern aufgetreten. Wissenschaft- bis 26.4.2009 licher Fortschritt, aufgeklärter Skepti - zismus sowie die Ausweitung von Eine Seite von Linz, sensationslustig intellektuellen Möglichkeitswelten ste- und irrational, abergläubisch und ex- hen nicht in Widerspruch zu den alten zen trisch, blieb bisher nahezu unent- „G'schichten“ von der Zauber- und deckt: Die Ausstellung im Stadtmu- Unterhaltungskunst. Ganz im Gegen - seum Nordico erzählt eine zauberhafte teil – die Schausteller haben ihrem bis heute. Das Publikum kann selbst Geschichte der Stadt. Publikum nicht nur Geld, sondern vor zaubern und ein umfangreiches Be - allem die Lust an erhöhter Aufmerk- gleitprogramm bringt ungewöhnliche Industrie und Handel, Technik und samkeit abverlangt. Denn was der Vertreter internationaler Zauberkunst Wiederaufbau haben ein fahrlässig Illusionist tatsächlich aufzeigt, worü - nach Linz. Leihgaben kommen aus vereinfachtes Bild von Linz hinter- ber er sein Publikum mit Hilfe von oberösterreichischen und internatio- lassen – zu realistisch und praktisch. Licht- und Spiegeleffekten, mechani- nalen Sammlungen. Nur wenige wissen heute noch etwas schen Apparaturen und der atembe- über die Illusionisten, Experimenta - raubenden Geschwindigkeit seiner Zauberkünste toren, Falschspieler, Dompteure, Pup- Bewegungen auf amüsante Weise bis 26. April 2009 pen spieler, Wunderheiler, Okkultis ten, „aufklärt“, das sind zugleich die Wahrsagerinnen, Entfesselungs- und Beschränkungen menschlicher Er- Eine Kooperation zwischen dem Verwandlungskünstler, Bauchredner kenntnis. Nordico – Museum der Stadt Linz und und Stimmenimitatoren, Laternisten Linz 09 Kulturhauptstadt Europas. und Phantasmagoren, Hypnotiseure Die Ausstellung Zauberkünste zeigt oder Manipulatoren. Diese sind in Linz Objekte, Zauberapparate, Automaten, Nordico – Museum der Stadt Linz und Oberösterreich seit dem 18. Jahr - interaktive Installationen, Zauberkunst Dametzstraße 23 hundert regelmäßig in den Unter hal - als frühe Medienkunst, künstlerische A-4020 Linz tungstheatern, auf Plätzen und Stra- Arbeiten und Dokumente von damals www.nordico.at

ZAUBERKÜNSTE IN LINZ6. UNDFebruar DER – WELT26. April 2009 Nordico – Museum der Stadt Linz

www.nordico.at

79 um 1908, Rötel, weiße & schwarze Kreide / Papier, 1918, Farblithographie / Papier NÖLM, St. Pölten, Inv.-Nr. 1905 (Foto: P. Böttcher) NÖLM, St. Pölten, Inv.-Nr. 1840 Egon Schiele Das Werden eines Künstlers bis 13. April 2009

Die Kunstsammlungen des Nieder - Susanösterreichischen Hiller. Landesmuseums beherbergen einen besonderen Schatz: 45Outlaw Werke Egon Schieles Cowgirl (1890–1918), andder zuOther den bedeutendsten Works Kün stler bisdes 17. 20. August Jhs. zählt. 2008 Erstmals zeigt nun BAWAGeine Aus FOUNDATION stellung anlässlich seines 90. Todes tages den Gesamtbestand aus Dieder BAWAG eigenen FOUNDATION Sammlung. Diefreut Schau sich bisgibt 17. einen August aufschlussreichen 2008 die erste Überblick Aus- stellungüber die vonkurze Susan Schaffenszeit Hiller in Österre-und frühe ichMeisterschaftzeigen zu können. und zeigt Die minutiös Ausstel lung den Outerstaunlichlaw Cowgirl raschen and Other Werdeprozess Works wird. bei freiem Eintritt im Founda tions - quartierBis 1906 zu entstanden sehen sein. zahlreiche Eisen- bahnskizzen und -zeichnungen, wobei PräsentiertSammlung wirddas auchSecessions-Plakat die Audioin- Seitdas mehrBlatt als„Durch dreißig Europa Jahren bei erforscht Nacht“ geschütztenNeben einer zunehmendenPrivaten mit Distan seiner zie - stallationzur 49. Jahresausstellung Witness (2000), (1918). eine viel- Susanbereits Hiller secessionistisch visuelle Phänomene beeinflusst, die ist. Gefährdungrung vom akademischen. Die Auseinan derLehrbe setzung trieb sprachige Sammlung von Berichten rationalWesentlicher nicht Förderererklärt werden war neben können dem kannwird bis1908 zu Gustavdem berühm Klimtten ein Essay wich tigervon überTrotz Begegnungen seines kurzen von Lebens Menschen hinterlässt mit undKlosterneuburger von unserer Gesellschaft Maler Max daher Kahrer als SigmundBrennpunkt Freud in seineraus dem künstlerischen Jahr 1919 UFOs.Schiele The mehr J. Streetals 2.000 Project Werke(2002- auf Aberglaube,und dem Einbildung Augustiner-Chorherrn oder Halluzina- zurückverfolgtEntwicklung. Daswerden.Schlüsselwerk Das 2005)Papier zeigt(v.a. Zeichnungendeutsche Straßen und Aqua und - tionWolfgang abgewertet Pauker werden. vor Für allem Hiller sindsein Unheimliche„Mutter mit hatKind“ darüber, aber auchhinaus „Boote eine Plätze,relle) sowiederen rundSchilder 300 Ölgemälde.von einer solcheZeichenlehrer Erfahrungen Ludwig aber Karl unverzicht- Strauch komplexeim Hafen Geschichte,von Triest“ die und bis „Sonnen zur Auf- - früherenSchiele istjüdischen der „bedeutendste Präsenz zeugen. öster- barerwährend Teil seiner jeder KlosterneuburgerKultur, da sie vom Zeit, klärungblumen“ zurückreicht entstehen unter und diedem Moderne Einfluss Mitreichische 303 Fotografien Zeichner und des einem 20. VideoJahr - Begehrender ihn veranlasste, und von sichden intensiv Ängsten mit alsvon ihr Secessionismus Schatten begleitet. und expressionis- Auch in der erzeugthunderts“ Hiller(Rudolf eine eindringliche Leopold). Medi„Kein - einerFarbe Gesellschaft auseinanderzusetzen.erzählen. Sie Träume unter- Kunsttischen des Ansätzen, 20. Jahrhunderts die Themen hat dassind tationKünstler über hat ein in Wort so kurzer und einen Zeit einbitteren Werk undstützten andere auch Ausnahmezustände seine Aufnahme an des die AbgründigeVerfall und undVergänglichkeit Unheimliche eine. Als lansich- Abschnittvon Weltgeltung der deutschen geschaffen Geschichte. wie Egon BewusstAkademie seins, der inbildenden denen das Künste Visuelle, wo ge1909 Tradition, die Situation die aber anvon der der AkademieKunstge- Schiele. Zu Recht kann er als der van miter alsdem Jüngster Visionären in die verschmilzt, Klasse Christian bilden schichtsschreibungimmer mehr zuspitzt, zugunsten gründet Schiele einer SusanGogh Hillervon Niederösterreich zählt zu den faszinierend- und Öster- daherGriepenkerl die Grundlageproblemlos ihrer Arbeit,aufgenom- die reinengemeinsam Moderne mit marginalisiertAnton Peschka, wurde. Albert stenreich und bezeichnet einflussreichsten werden. Die Künstler Schiele-- dasmen kollektive wurde. Unterbewusste imag- Paris Gütersloh, Anton Faistauer und innenSammlung der Gegenwart des Niederösterreichischen. Besonders bei iniert und dabei um das Unheimliche Dieanderen Ausstellung, die „Neukunstgruppe“ die von Christine, wid- derLandesmuseums jüngeren britischen wirkt KünstlerInnenwie ein Brenn- - kreist.Die in Dasder SammlungOkkulte, die befindlichen Geister und Wer die- Kintisch,met sich intensivenDirektorin Aktstudiender BAWAG und generationglas dieser sohat rasanten ihre Arbeit und singuläreneine tief Träumeke bis 1907 sind erlaubendabei die es, Subjekte. die Entwick Mit- FOUNDATION,Selbstporträts („Selbstporträtkuratiert wird, imzeigt Gi- greifendekünstlerischen Wirkung Entwicklung“, hinterlassen. so DirekAber - diesemlungsprozesse künstlerischen der Frühzeit Ansatz nachzuvoll- hat einelet“ , einesrepräsentative der frühen AuswahlMeisterwerke),von auchtor und international Kurator Carl istAigner Susan Hillers Hillerziehen. vor Seine drei ArbeitenJahrzehnten zeigen künst- dabei Susanmit denen Hillers er endgültigArbeiten dieder Formalis letzten - verschiedenste Vorbilder und Ein - Einfluss kein geringer. So hatte sie in lerische Vorgangsweisen vor- zehnmen desJahre Jugendstils, darunter hinter From sichthe Freudlässt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog- flüsse. Die Auseinandersetzung mit den letzten Jahren Ausstellungen im weggenommen, die heute aktueller Muse um (1991-1996). Das Werk, ein buch als Sammlungsdokumentation Jugendstil und Secessionismus füh - Aus der Schaffenszeit von 1914/15 Moderna Museet, Stockholm (2007), denn je sind. scharfsinniger und belesener gleichen Titels: 96 Seiten, zahlreiche ren zu scherenschnittartigen Stadtsil- befinden sich in der Sammlung sehr im Castello di Rivoli, Turin (2006), in der Kommentar zu Freuds erstaunlicher KunsthalleAbbildungen,ISBN Basel 978-3-7017-3122-0(2005), im Baltic Dashou Unheimliche etten und meist als wichtigerantikisierenden Begriff unterschiedliche Sujets: „Alte Häuser Sammlung von Kunst und Antiken, CentreEUR 17,90 in Gateshead (2004) und im verschiedenerPorträtstudien Diskurse. in Philosophie, in Krumau“, ein Frauenakt, ein Porträt seiner Bibliothek und seinem Haus in Museo Serralves, Porto (2004). Literatur,Das für SchieleFilm, Architektur, äußerst ereignisreiche Psychoana- Londondes Gastwirts umfasst und eine Sammlers Serie Franzvon Egon Schiele. Das Werden lyseJahr und1907 Genderdebattebringt für ihn nichthat derzeitnur die Hauer und die Skizze eines Hunde- archäologischen Samm- Geboreneines Künstlers 1940 in Florida, studierte wiederBekanntschaft Konjunktur. mit Der Werken Spannungs französis-bo - kopfs. Ein bedeutendes Werk der lungsschachteln in einer Vitrine. Diese Susanbis 13. Hiller April Kunst 2009 und Anthropologie gencher desImpressionisten, Unheimlichen er fährtreicht erstmals dabei späten Jahre stellt die „Zerfallende abschreitend begibt sich der in den Vereinigten Staaten. 1969 über- vomnach Heimischen Triest, wo dieüber beeindruckenden das Heimliche Mühle“ von 1916 dar, das im Gesamt- NÖ Landesmuseum Betrachter/ die Betrachterin auf eine siedelte sie nach England, wo sie bisHafen- zum und Unheimlichen Bootbilder entstehen und ver- und werk einen hervorragenden Platz ein- Kulturbezirk 5 persönliche Reise, auf der sich ihm/ihr heute noch lebt und arbeitet. Als schränkter ist erstmalsso das in Vertraute einer Ausstellung mit dem nimmt. Als eines der wenigen grafi- A-3109 St. Pölten die Geheim nisse jeder Schachtel en- Antithese zur Konzeptkunst und Fremden,vertreten . die Intimität des thüllen.schen Werke befindet sich in der www.landesmuseum.net

80 um 1906, Tusche, Aquarell / Papier, NÖLM, St. Pölten, Inv.-Nr. 1911 i 81 Alfons Walde, Übungshang, um 1925, Tempera auf Karton (© Kunstverlag Alfons Walde) Vom Schnee Museum Kitzbühel

Eine Ausstellung zum 50. Todestag von Alfons Walde bis 11. April 2009

Schneebilder zählen zu den bedeuten- dsten Werken im Oeuvre des Kitzbühe- ler Malers Alfons Walde (1891–1958). Mit Wintersportbildern und deren Reproduktionen hat Walde das Bild der Tourismusstadt Kitzbühel bis heute geprägt. Im Dezember 2008 jährte sich der Jules Spinatsch, Scene D10, 2004, C-Print (© Galerie Luciano Fasciati, Chur) Todestag Alfons Waldes zum fünfzig- Die Formenvielfalt der Schneekristalle Nach dem anfänglich ausschließlichen sten Mal. Für das Museum Kitzbühel und ihre sechsstrahlige Struktur – von Interesse der Kunst an der winterlich ist das der Anlass für eine Ausstellung chinesischen Gelehrten im 2. Jahrhun- verschneiten Landschaft beschäftigt zum Thema Schnee. In Malerei, Grafik, dert v. Chr. entdeckt – beschäftigt Ma- sie sich heute mit den naturwis- Fotografie und Installation soll der thematik und Physik. In den Möglich - senschaftlichen Dimensionen des Schnee als Landschaft, als Material keiten sich auf Schnee lustvoll und Schnees genauso, wie mit dessen (Kristall) und als Spielplatz (Schifah - variantenreich zu bewegen liegt seit technischer Produktion. Die Ausstel - ren, Rodeln etc.) betrachtet werden. seinen Anfängen der Reiz des Schi- lung „Vom Schnee“ widmet sich all laufs. Schnee bestimmt mit seinen diesen unterschiedlichen Aspekten. Noch vor wenigen Jahren fiel der unumgäng lichen Begleitern den Minus - Schnee ausschließlich aus den Wol- graden aber auch die Lebensbedingun- VOM SCHNEE. Eine Ausstellung zum ken. Wenn die Temperatur niedrig und gen für Mensch und Natur insbeson- 50. Todestag von Alfons Walde die Luftfeuchtigkeit hoch genug sind, dere im alpinen Bereich. Und bis 11. April 2009 schneit es auch heute im Winter. schließlich ist es das Zusammenspiel Eiskristalle verbinden sich zu Schnee- von Weiß und Licht, das die Malerei Museum Kitzbühel flocken, fallen auf die Erde und be- seit den frühen Schneedarstellungen Hinterstadt 32, decken die Landschaft mit einem re- der Renaissance bis heute heraus- A-6370 Kitzbühel flektierenden Weiß. Schnee fasziniert. fordert. www.museum-kitzbuehel.at Rembrandt Harmensz. van Rijn, Ein Elefant, 1637; © Albertina, Wien Gerhard Richter, Motorboot (1. Fassung), 1965; © Privatsammlung Claude Monet, Seerosenteich, ca. 1918; Albertina, Sammlung Batliner GERHARD RICHTER RETROSPEKTIVE

DAS ZEITALTER REMBRANDTS 4. März bis 21. Juni 30. Jänner bis 3. Mai Schausammlung

Täglich 10 bis 18 Uhr, Mittwoch 10 bis 21 Uhr Partner der 2009 Albertinaplatz 1, 1010 Vienna, www.albertina.at Albertina

82 JOURNAL / KURZ & BÜNDIG

Kierling & Wien Ikonen Buchtipp Ausstellung TMW Wien mit zahlreich- unter Hammer und Sichel Film Curatorship – en Leihgaben des Museums Kierling Archives, Museums, Das Dommuseum Wien präsentiert and the Digital Marketplace Zur Eröffnung der Ausstellung „Ge - erst mals in der Europäischen Union schmacksache“ (s. Beitrag S.60) am rund 70 kostbare Exponate, darunter Publikation des Österreichischen Film - 21. Oktober 2008 im Technischen Mu- Ikonen, liturgische Geräte und Gewän- museums in Partnerschaft mit den Gi- seum Wien konnten sich geladene der sowie Erinnerungsstücke an die ornate del Cinema muto in Pordenone. Mitglieder des Vereins Museum Kier- letzte Zarenfamilie aus der Schatzkam- ling von einer ganz besonderen Aus- mer des Moskauer Patriar chats und Das von P. Ch. Usai, D. Francis, A. stellung überzeugen lassen. anderen Sammlungen Russlands. Horwath und M. Loebenstein heraus- Die Grundfrage „Was hat ein techni- ge gebene Buch „Film Curatorship“ of- sches Museum mit dem Essen zu tun?“, Die anlässlich des Österreich-Besuchs feriert eine grundsätzliche Diskussion die auch schon bei der Eröffnung rhe- des Oberhaupts der Russisch-Ortho - über das Medium Film und seine torisch aufgeworfen wurde, war rasch doxen Kirche, des Moskauer Patriar - Vermittlung im Kontext von Museen im Ausstellungskonzept beantwortet: chen Aleksij II., gezeigte Sonderaus- und Cinémathèquen. „Technische Erfindungen in der Leb- stellung veranschaulicht das Schicksal Welche Fragen stellen sich Filmmuse- ensmittelverarbeitung – wie der Einsatz der Kirche im kommunistischen Russ- en und -archive angesichts der Ablöse des Feuers zum Kochen, die Konser- land: Jahrhundertelang hoch verehrt, des analogen Films durch digitale Me - vierung und die industrielle Herstellung danach von den Kommunisten oft sinn- dien? Nach welchen Kriterien wird Film von Lebensmitteln, die Kühltechnik – los zerstört, wurden die kirchlichen gesammelt, bewahrt, der Öffentlichkeit waren zentrale Kulturleistungen, die Gegenstände zum Mahnmal einer der zugänglich gemacht? Das Buch disku- das Angebot an Nahrung und die dunkelsten Epochen der russischen tiert – in Form von Dialogen zwischen Essgewohnheiten revolutionierten“. Geschi chte, die von Repressalien, Ver- Kuratoren und Archivaren dreier Gene- Und genau diese technischen Geräte fol gungen und Verwüstung von Kirchen rationen – Fragen von Kuratorenschaft vom Fleischermesser über den Kaffee- und Klöstern geprägt war. und der Zukunft des filmischen Erbes röster bis zum Lebensmittelbehälter und sucht eine Form der Auseinan - und den Verarbeitungsmaschinen wer- Ein Schwerpunkt der Schau ist die de- dersetzung jenseits des Medienpuris - den mit über 900 (!) Exponaten dem in- sakralisierte Ikone. In der Ausstellung mus oder der Zwänge des Marktes. teressierten Besucher näher gebracht. sind Ikonen zu sehen, die von den Dass dabei im Museum Kierling mit Bolschewisten zerkratzt, zersägt, zer- Film Curatorship – Archives, seiner umfangreichen Gastronomie- hackt und sogar mit Gewehrkugeln Museums, and the Digital Marketplace, sammlung die Gestalter der Ausstel - beschossen worden sind. Die unbeug - FilmmuseumSynemaPublikationen 9 lung durchaus fündig geworden sind, same Liebe der russischen Bevöl - (Wien 2008), englisch, 240 Seiten, liegt auf der Hand. Fleischerbeile, Bis- kerung zur Ikone wurde von den kom- ISBN 978-3-901644-24-5 quitfor men, Teigroller, Wurstspritze, munistischen Machthabern später EUR 20 aber auch Literatur sind nur einige aber auch missbraucht, etwa während Leih gaben, mit denen das Kierlinger des Zweiten Weltkriegs, als Ikonen als Österreichisches Filmmuseum Museum einen Beitrag leisten konnte. Instrument der sowjetischen Propa - Austrian Film Museum Nach der launigen Eröffnung der Aus - ganda eingesetzt wurden, um den rus- Augustinerstraße 1 stellung durch den Wiener Bürgermei - sischen Patri otismus zu stärken. A-1010 Wien ster Michael Häupl konnten die Nach dem Zusammenbruch des So - www.filmmuseum.at „Kierlin ger“ bei einem hervorragenden wjetkommunismus erlebte die Russi- und großzügigen Büffet auch „ihren sch-Orthodoxe Kirche eine Wieder - Erfolg“ feiern. geburt. Sie wird als Kern der Kultur und TIPP: Leitfaden zur digitalen foto- als identitätsstiftendes Symbol emp- grafischen Dokumentation von mu- Museum Kierling funden. Die in Zusammenarbeit mit sealen Sammlungsbeständen: Hauptstraße 114 dem Verlagsrat des Moskauer Patriar- www.zeitensprung.de/fotoleitfaden.pdf A-3412 Kierling/Klosterneuburg chats organisierte Sonderausstellung http://members.a1.net/museum.kierling will den kulturellen und religiösen Dia- Der Leitfaden enthält grundlegende log zwischen Österreich und Russland technische Empfehlungen zur digitalen Technisches Museum Wien fördern. fotografischen Dokumentation von mu - Mariahilfer Straße 212 sealen Sammlungsbeständen und „ist A-1140 Wien © Museum Kierling Ikonen unter Hammer und Sichel vor allem als Praxisratgeber für klei - nere museale Einrichtungen gedacht, www.tmw.ac.at bis 28. Februar 2009 die eine fotografische Dokumentation Dom- und Diözesanmuseum Wien ihrer Bestände in Eigenarbeit durch- bis 21. Juni 2009 Stephansplatz 6 führen möchten, jedoch nicht über hi- Geschmacksache A-1010 Wien erfür spezialisierte Mitarbeiter verfü- – was Essen zum Genuss macht www.dommuseum.at gen.“ (Jan Selmer) 83 Buchtipp Buchtipp Buchtipp entdecken – staunen – Doppelt sehen – Malreisen Otto Neurath. Museum erleben. Die Museen in zweier Schwestern and Exhibition Work: Tirol. Handbuch und Spaces (Designed) for Wegweiser Die zum Ausstellungszyklus „Malreisen Communication

zweier Schwestern“ von Susanne Otto Neurath, Foto aus: P. Rotha, From Hieroglyphs to Isotypes (1946), S.92. Im Bundesland Tirol gibt Wechtitsch und Stefanie Grüssl er- This book presents two lost histories. es über 170 museale schienene Publikation präsentiert Er - One relates to the biography of the Einrichtungen, die in der gebnisse der gemeinsamen Land - Vienna Circle-philosopher Otto Neu- neu erschienenen Publikation „Die Mu- schaftsstudien, mit einem Vorwort von rath (1882–1945) whose life-story re- se en in Tirol – Handbuch und Weg wei- Daniela Strigl (Literaturwissenschaft ler- flects the tumultuous early twentieth ser“ lückenlos beschrieben und vorge- in und Jurorin beim Bachmann-Preis). century, the other to the history of mu- stellt werden. seums, exhibitions, and of audience Seit vielen Jahren gehen die Schwes- advocacy. A polymath, Neurath united Dabei spannt sich der Bogen des tern Susanne Wechtitsch und Stefanie theory and practice in many fields: from Tiroler Museumsange botes von den Grüssl jährlich auf Malreise. Die Aus- history and philosophy of science to Heimat- und Ortsmu seen über Natur- wahl der Reiseziele erfolgt nach äs- adult education. Until now the practical und Kunstmuseen, kulturge schichtliche thetischen Kriterien – aufgesucht wer- application of Neurath’s philosophical Spezialmuseen, wie beispielsweise ein den landschaftlich reizvolle Orte in convictions, his innovations in muse- Schreibmaschinen-, Film-, oder Fas- Österreich. Intensive Studien gegen- ology, have not been presented coher- nachtsmuseum, bis hin zu den großen ständlicher, architektonischer oder ently.Neurath’s museum and exhibition Bezirks- und Landesmuseen. Da bis landschaftlicher Natur erfüllen die work – in the Red Vienna (1925–1934) heute noch kein umfassender Muse - gemeinsam erlebte Zeit. Beide Künst - and later in the Netherlands and in the umsführer für Tirol erschienen ist, wird ler innen wählen ein gemeinsames UK – had a specific educational mis- mit diesem Werk erstmals eine wich- Land schaftsmotiv und interpretieren in sion and a clear commitment to its tige Informationslücke in der Tiroler unterschiedlichen Techniken (Aquarell, users, shaped by egalitarian notions Kulturlandschaft geschlossen. Gouache, Acryl, Ölkreide, Buntstifte, and meant to promote social develop- Graphit) einen ähnlichen Blickwinkel, ment. Nowadays, museums are Ausgangspunkt für die Publikation war der zu naturalistischen bis tw. ab- searching for ways to connect more eine von der Autorin Andrea Aschauer strahierten Darstellungen führt. Foto- closely with their audiences. The ideas am Institut für Europäische Ethnologie gra fien als Dokumentation der aus - and methods of Otto Neurath, his un- der Universität Innsbruck durchge- gewählten Bildmotive ergänzen den usual approach to museums, the em- führte Untersuchung der Tiroler Mu - optischen Drei klang. phasis on communication and learn- seen. Die daraus gewonnenen wis- ing, can be better assessed with this senschaftlich fundierten Daten wurden So entsteht ein reizvoller Werk- oder book. It will be of great interest to für das vorliegende Museumshand - Sichtvergleich, der nach Nötsch (2008 those concerned with museums and buch professionell und ansprechend im Hause Wiegele) nun in weiteren exhibitions as spaces for education aufbereitet und mit besucherorientier - Ausstellungen voraussichtlich in Graz and communication. ten Informationen verknüpft. So finden (2009) und Wien (2010) zu sehen sein sich darin Berichte über die historische wird. Contents: Entwicklung der Tiroler Museumsland- - Otto Neurath rediscovered schaft und der einzelnen Institutionen, Doppelt Sehen – Malreisen zweier - Museum & exhibition communication Angaben über die Sammlungsinhalte Schwestern (Eigenverlag St. Grüssl, - Museum learning sowie Wissenswertes zu Öffnungszei- Wien 2008), 100 Seiten, über 200 - Interdisciplinarity ten, Besucherservice und Museumsak- Abbildungen, ISBN 978-3-200-01240-0 - Emancipatory learning tivitäten – ergänzt durch zahlreiche € 15,99 - Audience advocate Illustrationen. Das Buch spricht Fach- - Team work leute ebenso an wie interessierte Zu bestellen unter: - Isotype Laien, ältere und jüngere Besucher www.stefanie-kunst.at - Communication design sowie Einheimische und Touristen – sie - Engaging with the audiences alle können in der Vielfältigkeit der - Constructivist learning theory Tiroler Museen „entdecken, staunen - Public museums' traditions und erleben“. - Public institutions for learning - Vienna Circle A. Aschauer, entdecken – staunen – - Red Vienna erleben. Die Museen in Tirol. Handbuch und Wegweiser (Verlag H. Kräutler, Otto Neurath. Museum and I.D.E.E., Innsbruck 2008), 208 Seiten, Exhibition Work: Spaces (Designed) for durchgehend farbig illustriert Communication (Peter Lang GmbH, ISBN 978-3-9502619-0-5 Frankfurt/Main 2008), 289 Seiten € 19,50 ISBN 978-3-631-55973-4, € 51,50

Zu bestellen unter: Zu bestellen unter: www.museumsberatung-tirol.at www.peterlang.de 84 JOURNAL / TERMINE

Der Berg im Zimmer Museum and Change Lost Generation? Alpine Museen und das kultur- International conference Jugend im Museum geschichtliche Ausstellen 17.–19. Februar 2009 6./7. März 2009 17./18. Februar 2009 Prague, CZ Salzburg, Kardinal-Schwarzenberg- Universität Innsbruck, Theologische Pantheon of the National Museum Haus Fakultät, Hörsaal 1 ...after three years the Czech Asso- Seminar von ICOM Österreich Eine Tagung der Museumsakademie ciation of Museums and Galleries in und dem Salzburger Arbeitskreis Joanneum in Ko operation mit dem cooperation with other entities decid- für Museumspädagogik Österreichischen Alpenverein und ed to organize the third year of the in- dem Alpenvereinsmuseum ternational conference called „The 90% der Vermittlungsprogram me in Museum and Change III.“ Its previous den Museen wenden sich an Kinder Ende 2007 wurde in der Innsbrucker years (2002, 2005) tried to answer zwischen 6 und 12 Jahren. Jugendli - Hofburg die Ausstellung „Berge – Eine many questions concerning the activi- che und junge Erwachsene werden unverständliche Leidenschaft“ eröffnet. ties of museums and everyday muse- von den Angeboten der Museen nur Diese Präsentation, die erstmals die um practice.The starting point of our wenig angesprochen und nehmen sie Sammlungsbestände des Österreichi- meeting 2009 should be the spectrum noch weniger wahr – gleich, ob es sich schen Alpenvereins zeigt, hat bei Fach - of issues, which were not discussed in um Angebote für den Schul- oder für presse und Publikum, in Bergsteiger - previous conferences or which were den Freizeitbereich handelt. kreisen und bei MuseumsexpertInnen dealt with only marginally. Museen laufen daher Gefahr, in den überdurchschnittlich positive und dif- Köpfen der Jugend als „Kinderspiel“ ferenzierte Reaktionen ausgelöst. Das The conference will be divided into five abgetan und als „uncool“ angesehen mag u.a. daran liegen, dass sie als brei- theme blocks: zu werden. Angebote für Jugendliche te kulturgeschichtliche und nicht bloß I. Construction, Innovation, kommen aber – das zeigen mehre re alpinhistorische Schau, Motive und Er- Reconstruction Projekte in Salzburg und anderswo – fahrungen des Alpinismus thematisiert. II. Expositions, Exhibitions, durchaus an, wenn sie den Autonomie- Die Ausstellung in der Innsbrucker Presentations bestrebungen und den kreativen Kom- Hof burg ist ein temporäres Projekt, ein III. Marketing, Public Relations, petenzen der Zielgruppe wirklich ge - Alpenvereinsmuseum auf Zeit. Unsere Lobbing in Non-profit Sphere recht werden. Veranstaltung dient ihrer Evaluierung IV.Economy and Culture - Wie müssen Angebote für und ihrem Vergleich mit anderen ein- V. Digitalization and Protection of Jugendliche und junge schlägigen Museen. Vor dem Hinter- Movable Cultural Heritage Erwachsene gestaltet sein? grund der Entwicklungen im kulturhis- - Welche „best practice“-Modelle torischen Ausstellen und zeitgemäßer Officical language: Czech and Slovak / gibt es? Strategien der Visualisierung sollen in English (simultaneous interpreting) den Referaten und Diskussionen Spiel- Information & Anmeldung: arten und Konzepte eines künftigen Information & Anmeldung: (Anmeldung bis 20. Februar 2009) ‚alpinen‘ Museums sichtbar werden. Czech Association of Museum and Dommuseum zu Salzburg Galleries, Jindrišská 901/5, 2nd stair- Kapitelplatz 6, A-5020 Salzburg Die Tagung ist kostenlos, um way, CZ-11000 Prague 1 – New Town T +43/ 662/ 8047 -1860, F -1809 Anmeldung wird gebeten. T +42/ 0224 210 037-9 [email protected] F +42/ 0224 210 047 [email protected] Information & Anmeldung: [email protected] Museumsakademie Joanneum www.cz-museums.cz F +43/ 316/ 8017 9808 [email protected] Heimat als Wunsch www.museumsakademie-joanneum.at Phantasie, Konstruktion. Ein Museum für das Montafon

9./10. März 2009 Schruns-Tschagguns

Seminar mit Vorträgen und Workshops der Museumsakademie Joanneum

Die grundlegende Erneuerung der Monta foner Heimatmuseen bietet die Möglichkeit, über neue Modelle und Optionen für kleine regionale Museen nachzudenken: Welche neuen Inhalte Montafoner Heimatmuseum in Schruns Montafoner Bergbaumuseum in Silbertal 85 (© Museum Montafon) (© Museen Montafon) braucht es, um ein Heimatmuseum an ein offen gehaltener, experimenteller die Gegenwart anzuschließen? Wie Prozess unter Einbeziehung der Öf- kann das Potenzial vorhandener fentlichkeit kollektives Erinnern Sammlungen in neuem Kontext ge- möglich macht. nutzt werden? Wie kann das Museum Für Graz hat Gerz zum Thema Macht- regionale Identitäten bearbeiten und missbrauch im Nationalsozialismus interpretieren? Wie können neue ge - ein Zeitungs- und Medienprojekt en- schichtstheoretische und museologi- twickelt, das an der Universität Graz ©

sche Ansätze berücksichtigt werden? tätige und lehrende Wissenschaftler - Museumsakademie Joanneum Welche Schlüsse müssen aus den an- Innen, die Bevölkerung/Zeitungsleser - haltenden Diskussionen um Sinn und Innen und PolitikerInnen gleicher- Zweck dieser Museen gezogen wer- maßen an der Konstituierung einer auf Dauer veröffentlicht und im Zusam - den? Heimat- und Regionalmuseen AutorInnenge sellschaft beteiligt. Auf menhang gedeutet. Sie gelten – für sind hierzulande der am meisten ver- Zeit werden sich die TeilnehmerInnen MitarbeiterInnen ebenso wie für das breitete Museumstyp. Er kommt dem des Workshops in diesen Prozess ein- Publikum – als wesentlich für die Iden - Begehren entgegen, der eigenen Ver- schalten. So offen und experimentell tität von Museen. Das Museum als In - gangenheit und Herkunft, seinem ‚Ur - der gesamte Prozess ist, so offen und stitution wird auch über ihr Vorhan - sprung‘ wieder begegnen zu können. experimentell wird „Museum ex situ“ densein definiert. Dauerausstellungen Dieser ‚unmögliche Wunsch‘ ist so mit der Bezieh ung von Institution, geraten schnell in Gefahr inhaltlich und mächtig, dass er uns übersehen lässt, Kunst(werk), Autor-(schaft) und Öf- gestalterisch von neuen Entwicklungen dass und wie solche Museen Bilder fentlichkeit umgehen. überholt zu werden. Gerade in Zeiten, erzeugen, Imaginationen projizieren, in denen sich das Museum verstärkt an Vergangenheit konstruieren. Vor allem Kosten (inkl. Unterlagen; exkl. Anreise Marketingzielen orientiert und sich die aber lassen sie einen übersehen, was & Unterkunft): € 140/100 Aufmerksamkeit von Medien und Publi - sie leisten könnten: behutsames Arbei - 10% Ermäßigung für Mitglieder des kum auf das immer Neue richtet, wer- ten des Erinnerns, an der Ver gäng lich - Museumsbundes Österreich den Dauerausstellungen zunehmend keit der Zeit,am Entwerfen von Zukunft. Information & Anmeldung: fragwürdiger. Vor dem Hintergrund die - Museumsakademie Joanneum ses Dilemmas einer ständigen Aus - Kosten (inkl. Unterlagen; exkl. Anreise stellung werden Museums- und Aus - & Unterkunft): € 140/100 F +43/ 316/ 8017 9808 stellungspraktikerInnen kon krete 10% Ermäßigung für Mitglieder des [email protected] Handlungsmöglichkeiten innerhalb der Museumsbundes Österreich www.museumsakademie-joanneum.at bestehenden Strukturen auf zeigen und Information & Anmeldung: Perspektiven entwickeln, wie das Inte - Museumsakademie Joanneum resse an Schausam mlun gen – auch für F +43/ 316/ 8017 9808 Sprache im Museum neue BesucherInnen gruppen – geweckt [email protected] (Arbeitstitel) werden kann. www.museumsakademie-joanneum.at 17. April 2009 Kosten (inkl. Unterlagen; exkl. Anreise Linz, Landesgalerie & Unterkunft): € 140/100 Museum ex situ 10% Ermäßigung für Mitglieder des Eine Tagung des Österr. Verbandes Museumsbundes Österreich Die Bezieh ung von Institution, der KulturvermittlerInnen im Museums- Kunst(werk), Autor(schaft) und und Ausstellungswesen in Kooperation Information & Anmeldung: Öffentlichkeit mit den OÖ. Landesmuseen und dem Museumsakademie Joanneum Museumsbund Österreich F +43/ 316/ 8017 9808 19./20. März 2009 [email protected] Graz Weitere Informationen in Kürze unter: www.museumsakademie-joanneum.at www.kulturvermittlerinnen.at Workshop der Museumsakademie Joanneum in Kooperation mit dem Museen und Tourismus Institut für Kunst im öffentlichen Raum Internationaler Museumstag 2009 Steiermark Dauerausstellungen Dilemma und Potential der 17. Mai 2009 Klassische Denkmäler setzen, nicht ständigen Ausstellungen un ähnlich dem Museum, der Vergäng - Bereits seit 1977 wird alljährlich im Mai 24./25. April 2009 lichkeit des Lebens scheinbar Unver - weltweit der Internatio nale Museums - Linz, Landesgalerie gängliches bzw. Statisches entgegen. tag begangen. ICOM definiert jeweils Sie haben die widersprüchliche gesell- ein Thema und alle Museen sind einge- schaftliche Funktion, Bedrohliches ab- Eine Arbeitstagung der Museumsaka- laden, sich im Rahmen von Veranstal - geschlossen (und somit gefahrlos) prä - demie Joanneum in Kooperation mit tungen und Sonderaktionen zu beteili- sent zu halten und sind doch bald den OÖ. Landesmuseen und dem gen. Das Thema 2009: „Museen und „gegen Aufmerksamkeit imprägniert“. Museumsbund Österreich Tourismus“ (vgl. Bodenseekonferenz) Jochen Gerz geht in seiner künstle - rischen Erinnerungs-Arbeit von der Dauerausstellungen: In ihnen werden Information: zentralen Überzeugung aus, dass nur Objekte aus musealen Sammlungen http://icom.museum/imdact_2002.html 86 *** sehenswert nalen Musuemstag am 17. Mai 2009 Information & Anmeldung: „Museen und Tourismus“. über das Museum schreiben (2) Museumsakademie Joanneum F +43/ 316/ 8017 9808 11.–13. Juni 2009 Information: [email protected] Wien ICOM Österreich www.museumsakademie-joanneum.at Mag. Heimo Kaindl, Diözesanmuseum Graz, Mariahilferplatz 3, A-8020 Graz Eine Veranstaltung der Museums- [email protected] aka demie Joanneum mit mehreren Museen schaffen Identitäten Kooperationspartnern aus Europa www.icom-oesterreich.at 20. Österreichischer Museumstag

Literatur, Theater, Musik, Film – all die- 15.–18. Oktober 2009 se Sparten der Kultur werden von Kriti- Sommerakademie Linz, Schlossmuseum kerInnen in die Verantwortung genom- 11. Internationale Sommerakademie men. Die Kunst, Museen mit der Waage Museologie der Museumsakademie 2009: Linz ist Kulturhauptstadt Euro- des Feuilletons zu messen und zu be- Joanneum pas, und mit dem Ausbau des Ars wertenhat im deutschsprachigen Raum Elec tronica Centers (AEC) und des dagegen keine Tradition und Ausstel- 8.–15. August 2009 Linzer Schloss museums werden zwei lungskritik existiert – von wenigen Aus - Leibnitz, Schloss Retzhof wichti ge kulturelle Mittelpunkte der nahmen abgesehen – nicht. Stadt weiter aufgewertet. Aus diesem Dabei könnte sie Museumsverantwort- Information & Anmeldung: Grund findet der 20. Österreichische lichen, KuratorInnen und Gestalter- Schriftlich bis 25. Juni 2009 Museums tag in Linz statt und widmet Innen ein hilfreiches Instrument sein: (begrenzte TeilnehmerInnenzahl!) sich dem Spannungsfeld Museen Kritik legt Schwachstellen offen und Museumsakademie Joanneum schaffen Identitäten (Arbeitstitel). weist auf kontraproduktive Tendenzen F +43/ 316/ 8017 9808 hin. Sie benennt die Stärken, hebt Inno- [email protected] Information: vationen und paradigmatische Gestal- www.museumsakademie-joanneum.at Museumsbund Österreich tungspotenziale hervor. Kritik bedeutet Welserstraße 20 Analyse nach nachvollziehbaren Krite - A-4060 Leonding rien und könnte so ein wertvolles Mittel Touristische Destination [email protected] zur Weiterentwicklung des Museums Das Museum als touristische www.museumsbund.at sein und produktiv genutzt werden, um Destination. Konzepte für ein inte- die Potentiale des Mediums Aus- gratives Tourismusmangement stellung als Kommunikationsform aus- Paradigmenwechsel zuloten. In einem Schreiblabor werden 11.–12. September 2009 15. Tagung des Verbandes österr. wir uns eingehend mit möglichen Analy - Salzburg KunsthistorikerInnen sekriterien für Museen und Ausstel- lungen befassen. Kosten (inkl. Unterlagen; exkl. Anreise 5.–8. November 2009 & Unterkunft): € 140/100 Wien Kosten (inkl. Unterlagen; exkl. Anreise 10% Ermäßigung für Mitglieder des & Unterkunft): € 140/100 Museumsbundes Österreich Call for Papers: 10% Ermäßigung für Mitglieder des Exposé (max. 2.000 Zeichen) bis Museumsbundes Österreich Information & Anmeldung: 15. Februar 2009 Museumsakademie Joanneum Information & Anmeldung: F +43/ 316/ 8017 9808 Information: Museumsakademie Joanneum [email protected] Verband österreichischer Kunsthis- F +43/ 316/ 8017 9808 www.museumsakademie-joanneum.at torikerinnen und Kunsthistoriker [email protected] c/o Künstlerhaus www.museumsakademie-joanneum.at Karlsplatz 5, A-1010 WIEN Südtirol [email protected]. Museen und Tourismus und seine Museumslandschaft www.kunsthistoriker.at Internationale Bodenseekonferenz 24.–26. September 2009 2009 Südtirol (I) Das Unsichtbare zeigen. Zur Visualisierung abstrakter Inhalte 17.–21. Juni 2009 Exkursion der Museumsakademie Jo - in Ausstellungen Lindau (Bodensee) anneum in Kooperation mit den Süd - tiroler Landesmuseen und der Ser - 27./28. November 2009 Im kommenden Jahr wird die tradi- vicestelle für Museen, Amt für Kultur Graz tionelle, im Rhythmus von drei Jahren der Autonomen Provinz Bozen stattfindende gemeinsame Tagung der Information & Anmeldung: ICOM Nationalkomitees von Deutsch - Kosten (inkl. Unterlagen; exkl. Anreise Museumsakademie Joanneum land, Österreich und der Schweiz wie - & Unterkunft): € 140/100 F +43/ 316/ 8017 9808 der in Lindau veranstaltet. Das Thema 10% Ermäßigung für Mitglieder des [email protected] der Tagung lautet wie beim Inter natio - Museumsbundes Österreich www.museumsakademie-joanneum.at 87 MUSEEN & AUSSTELLUNGEMUSEEN & AUSSTELLUNGEN N 1. April bis 11. November 2009 Mai & Oktober nach Vereinbarung BURGENLAND Phänomen Haydn – crossover T +43/ 4762/ 7140 Diözesanmuseum Eisenstadt www.haydn2009.at www.baldramsdorf.at/museum Joseph-Haydn-Gasse 31 A-7000 Eisenstadt Lisztmuseum Bunkermuseum Wurzenpass Mai bis Oktober Franz-Liszt-Platz 1 Bundesstraße B 109 Mi-Sa 10-13 & 14-17 Uhr A-7321 Raiding A-9601 Arnoldstein So, Fei 13-17 Uhr Palmsonntag bis 31. Oktober 10. Mai bis 26. Oktober T +43/ 2682/ 777 -235 oder tgl. 9-12 & 13-17 Uhr Mai, Juni, September, Oktober +43/ 2682/629 -432 T +43/ 2619 7472 Mi-So 10-18 Uhr www.martinus.at www.lisztverein.at Juli, August 1. April bis 11. November 2009 Mi-So 10-18 Uhr Phänomen Haydn – gottbefohlen muba – museum für baukultur T +43/ 664 622 1164 www.haydn2009.at Hauptstraße 58 www.bunkermuseum.at A-7343 Neutal Europäisches Hundemuseum Sa, So, Fei 14-17 Uhr Diözesanmuseum Klagenfurt A-7444 Kloster Marienberg und nach Vereinbarung Lidmanskygasse 10/3 Mai bis Oktober T +43/ 2618/ 2414 -0 A-9020 Klagenfurt Do-So 14-17 Uhr oder mittels Ruftaste beim Eingang 1. Mai bis 14. Juni T +43/ 2611/ 3248 oder 2204 www.muba-neutal.at tgl. 10-12 Uhr www.cislethanien.at/hundemuseum.htm 15. Juni bis 14. September Österreichisches Jüdisches tgl. 10-12 & 15-17 Uhr Freilichtmuseum Ensemble Museum 15. September bis 15. Oktober Gerersdorf Unterbergstraße 6 tgl. 10-12 Uhr A-7542 Gerersdorf 66 A-7000 Eisenstadt www.kath-kirche-kaernten.at April bis Anfang November Di-So 10-17 Uhr Mo-Fr 9-17 Uhr T +43/ 2682/ 651 45 Eboardmuseum Sa, So, Fei 10-18 Uhr www.ojm.at Florian Groeger Strasse 20 Juni-August Do bis 20 Uhr A-9020 Klagenfurt T +43/ 3328/ 322 55 oder 322 72 Schloss Esterházy T +43/ 699 1914 4180 www.freilichtmuseum-gerersdorf.at A-7000 Eisenstadt T +43/ 699 1914 4180 1. April bis 11. November www.ebordmuseum.com Haydn-Haus Eisenstadt Mo-So 9-18 Uhr Joseph Haydn-Gasse 19 & 21 12. November bis 31. März Gailtaler Heimatmuseum, A-7000 Eisenstadt Mo-Fr 9-17 Uhr Sammlung Georg Essl 3. April bis 11. November www.schloss-esterhazy.at Schloss Möderndorf Mo-So 9-17 Uhr 1. April bis 11. November 2009 Möderndorf 1 Juli, August bis 18 Uhr Phänomen Haydn – prachtliebend A-9620 Hermagor T +43/ 2682/ 719 -3000 www.haydn2009.at Mai bis Oktober, Di-Fr 10-17 Uhr www.haydnhaus.at Juli bis August, Di-So 10-17 Uhr 1. April bis 11. November 2009 Uhrenstube Aschau www.karnische-museen.at Phänomen Haydn – bürgerlich Aschau 49 Kunstverein Kärnten 1. April bis 11. November 2009 A-7432 Oberschützen Mai bis Ende September Künstlerhaus Klagenfurt Zwischen Klassik und Romantik – Goetheplatz 1 Der Komponist Johann Nepomuk nach tel. Vereinbarung T +43/ 1/ 350 50 13 oder A-9020 Klagenfurt Hummel (1778–1837) Di-So 10-18 Uhr www.haydn2009.at +43/ 3353/ 66 20 oder 71 85 www.uhrenstube-aschau.at www.kunstvereinkaernten.at Landesmuseum Burgenland [KUNSTWERK] KRASTAL Museumgasse 1–5 Krastalerstraße 24 A-7000 Eisenstadt KÄRNTEN A-9541 Einöde bei Villach Di-Sa 9-17 Uhr, So, Fei 10-17 Uhr Do-So 14-19 Uhr T +43/ 2682/ 600 -1209 1. Kärntner Handwerksmuseum T +43/ 4248/ 3666 www.landesmuseum-burgenland.at A-9805 Baldramsdorf/Unterhaus 1. Juni bis 30. September www.krastal.com tgl. 10-17 Uhr 88 Landesmuseum Kärnten A-9601 Arnoldstein Schloss Albeck www.landesmuseum-ktn.at Mai, Juni, September, Oktober A-9571 Sirnitz N nach tel. Voranmeldung Mi-So, Fei 10-21 Uhr Landesmuseum Kärnten Juli, August Mo-Fr 13-19 Uhr T +43/ 4279/ 303 „Rudolfinum“, Museumgasse 2 und nach tel. Voranmeldung www.schloss-albeck.at A-9021 Klagenfurt T +43/ 4255/ 2260 -14 Di-Fr 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr Schau-Kraftwerk Forstsee Kelag Sa, So, Fei 10-17 Uhr Museum der Stadt Villach Saag 15 T +43/ 50/ 536 305 52 Widmanngasse 38 A-9220 Techelsberg bis 31. Dezember 2009 A-9500 Villach Mai, Juni, September Himmelssteine ... von Meteoriten, 30. April bis 31. Oktober Di-So 10-18 Uhr Kometen und Sternschnuppen Mo-Sa 10-16.30 Uhr Juli, August Themenausstellung 2009 T +43/ 4242/ 205 3500 tgl. 10-18 Uhr Reineke Fuchs – Schlau im Bau www.villach.at/museum www.kelag.at/schaukraftwerk

Archäologischer Park Museum des Nötscher Kreises Stadtmuseum Völkermarkt Magdalensberg Haus Wiegele Faschinggasse 1 A-9064 Pischeldorf A-9611 Nötsch im Gailtal 39 A-9100 Völkermarkt 1. Mai bis 15. Oktober Mi-So, Fei 15-19 Uhr 2. Mai bis 31. Okt tgl. 9-19 Uhr Gruppenanmeldung jederzeit Di-Fr 10-13 & 14-16 Uhr T +43/ 4224/ 2255 www.noetscherkreis.at Sa 9-12 Uhr Feiertags geschlossen Kärntner Botanikzentrum (KBZ) Museum für Volkskultur www.kulturdreieck-suedkaernten.at mit Landesherbar und Schloss Porcia Botanischem Garten A-9800 Spittal/Drau Museum Stift Griffen mit Peter- Prof.-Dr.-Kahler-Platz 1 15. Mai bis 31. Oktober Handke-Literaturdokumentation A-9020 Klagenfurt tgl. 9-18 Uhr Stift Griffen Nr. 1 Mai bis September 1. November bis 14. Mai A-9112 Griffen tgl. 9-18 Uhr Mo-Do 13-16 Uhr Di-So 9-19 Uhr Oktober bis April T +43/ 4762/ 2890 www.kulturdreieck-suedkaernten.at Mo-Do 9-16 Uhr www.museum-spittal.com T +43/ 463/ 502 715 Stiftsmuseum St. Paul/Lavanttal Museum Moderner Benediktinerstift St. Paul Römermuseum Teurnia Kunst Kärnten Hauptstraße 1 St. Peter in Holz 1a Burggasse 8/ Domgasse A-9470 St. Paul im Lavanttal A-9811 Lendorf A-9020 Klagenfurt tgl. 9-17 Uhr 1. Mai bis 15. Oktober Di-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr T +43/ 4357/ 20 19 -22 Di-So 9-17 Uhr T +43/ 50/ 536 305 42 www.stift-stpaul.at T +43/ 4762/ 338 07 www.mmkk.at 7. März bis 31. Mai 2009 Werner Berg Museum Wappensaal im Landhaus Peter Zimmermann 10. Oktober-Platz A-9020 Klagenfurt A-9150 Bleiburg Landhaushof Museum St. Veit Di 14-17 Uhr 1. April bis 31. Oktober Hauptplatz 29 Mi-So, Fei 10-13 & 14-17 Uhr tgl. 9-17 Uhr A-9300 St. Veit T +43/ 4235/ 2110 -27 oder -13 T +43/ 50/ 536 -30 552 1. April bis 31. Oktober www.berggalerie.at tgl. 9-12 & 14-18 Uhr Landwirtschaftsmuseum Juli & August tgl. 9-18 Uhr Schloss Ehrental www.museum-st.veit.at NIEDERÖSTERREICH Ehrentaler Straße 119 A-9020 Klagenfurt Napoleonstadl – Kärntens Archäologischer Park Juni bis August Haus der Architektur Carnuntum So-Fr 10-18 Uhr St. Veiter Ring 10 Hauptstraße 3 September bis Oktober A-9020 Klagenfurt A-2404 Petronell-Carnuntum So-Fr 10-16 Uhr Freilichtmuseum & Amphitheater www.landwirtschaftsmuseum.at Robert-Musil-Literatur-Museum 21. März bis 14. Nov. tgl. 9-17 Uhr Bahnhofstrasse 50 Museum Carnuntinum Museum der Marktgemeinde A-9020 Klagenfurt 21. März bis 14. November Arnoldstein T +43/ 463/ 501 429 Mo 12-17 Uhr, Di-So 10-17 Uhr Klosterweg 2 www.musilmuseum.at 15. Nov. bis 18. Dezember & 89 20. Jänner bis 20. März IDEA Haus Schrems 5. April bis 8. November 2009 Sa & So 11-17 Uhr Mühlgasse 7 Tierisch komisch! Das Animalische T +43/ 2163/ 3377 -0 A-3943 Schrems in der Karikatur www.carnuntum.co.at Mo-Sa 9.30-12 & 14-18 Uhr 26. April bis 8. November 2009 Juni bis September Luis Murschetz Asparn/Zaya – Museum für So, Fei 10-17 Uhr Urge schichte des Landes NÖ www.idea-design.at Kunsthalle Krems Franz Hamplplatz 1 Franz-Zeller-Platz 3 A-2151 Asparn/Zaya Kulturfabrik Hainburg A-3500 Krems 1. April bis 30. November Hauptstraße 3 tgl. 10-17 Uhr Di-So 9-17 Uhr A-2404 Petronell-Carnuntum T +43/ 2732/ 90 80 10 www.urgeschichte.com T +43/ 2163/ 3377 -0 www.kunsthalle.at www.kulturfabrik-hainburg.at 15. März bis 12. Juli 2009 Barockschlössl Mistelbach Otto Dix. Zwischen Paradies Museumgasse 4 Klangturm St. Pölten und Untergang A-2130 Mistelbach Kulturbezirk 1 29. März bis 14. Juni 2009 Sa & So 14-18 Uhr A-3109 St.Pölten Edgar Honetschläger. EDOPOLIS Mi 9-12 Uhr 23. April bis 1. November 2009 Di-So Fei 9-17 Uhr Museum Stein Benedict Randhartinger Museum T +43/ 2742/ 90 80 50 Minoritenplatz 4 Hauptplatz 1 www.klangturm.at A-3504 Krems-Stein A-3244 Ruprechtshofen tgl. 11-17 Uhr Mai-Oktober Kunstmeile Krems T +43/ 2732/ 90 80 10 So, Fei 14-17 Uhr www.kunstmeile.cc www.kunsthalle.at und nach tel. Vereinbarung T +43/ 2756/ 2506 oder 2388 oder Artothek Österreichischen Filmgalerie +43/ 676 930 2555 Steiner Landstraße 3 Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30 www.randhartinger.at A-3500 Krems Di-So 14-18 Uhr A-3500 Krems Mo-Fr 14-18.30 Uhr, Bezirksheimatmuseum Lilienfeld T +43/ 2732/ 908 022 -60 Sa, So, Fei 11-18.30 Uhr mit Zdarsky-Skimuseum www.artothek.cc T +43/ 2732/ 90 80 00 & Zdarsky-Archiv 22. Februar bis 12. April 2009 www.filmgalerie.at Babenbergerstraße 3 Helga Cmelka „Der Faden A-3180 Lilienfeld ist die Linie“ Landesmuseum Niederösterreich Do, Sa, So 16-18 Uhr Kulturbezirk 5 T +43/ 2762/ 524 78 Factory – Kunsthalle Krems A-3109 St.Pölten www.zdarsky-ski-museum.at Steiner Landstraße 3 Di-So, Fei 9-17 Uhr A-3504 Krems T +43/ 2742/ 90 80 90 -999 Bezirksmuseum Stockerau tgl. 10-18 Uhr www.landesmuseum.net Belvederegasse 3 T +43/ 2732/ 90 80 10 -40 A-2000 Stockerau www.factory.kunsthalle.at bis 13. April 2009 Egon Schiele – Das Werden So, Fei 9-11 Uhr 22. Februar bis 10. Mai 2009 eines Künstlers T +43/ 2266/ 63 588 oder 65 188 Jenny Watson www.stockerau.gv.at bis 27. September 2009 Forum Frohner Die Kunst der Jagd – Auf der Diözesanmuseum St. Pölten Minoritenplatz 4 Pirsch in den Sammlungen Domplatz 1 A-3504 Krems des NÖ Landesmuseus A-3100 St. Pölten tgl. 11-17 Uhr 25. April bis 27. September 2009 T +43/ 2742/ 324 -331 T +43/ 2732/ 908010 -19 Meisterwerke – Mittelalter bis www.dz-museum.at www.forum-frohner.at Zwischenkriegszeit 8. März bis 28. Juni 2009 22. März 2009 bis 7. Februar 2010 Egon Schiele Museum Alfred Hrdlicka. Der Maler Ameisen – Die unbekannte Donaulände 28 und Zeichner Faszination vor der Haustüre A-3430 Tulln an der Donau 1. April bis 1. November Karikaturmuseum Krems Liechtenstein Schloss Di-So Fei 10-12 & 13-17 Uhr Steiner Landstraße 3a Wilfersdorf T +43/ 2272/ 645 70 A-3504 Krems Hauptstraße 1 www.tulln.at tgl. 10-18 Uhr A-2193 Wilfersdorf T +43/ 2732/ 90 80 20 1. April bis 1. November www.karikaturmuseum.at Di-So 10-16 Uhr 90 in Winterpause nach Vereinbarung Beethoven-Gedenkstätte Sammlung Essl www.liechtenstein-schloss- Hauptstraße 79 (Hafnerhaus) An der Donau-Au 1 wilfersdorf.at A-2340 Mödling A-3400 Klosterneuburg T +43/ 2236/ 241 59 tgl. 10-19 Uhr, Mi bis 21 Uhr Mährisch-Schlesisches T +43/ 2243/ 370 50 77 Heimatmuseum Museum Petronell-Carnuntum www.sammlung-essl.at Schießstattgasse 2, Rostockvilla Auxiliarkastell, Hauptstraße 78 23. Jänner bis 16. August 2009 A-3400 Klosterneuburg A-2404 Petronell-Carnuntum post COBRA Di 10-16 Uhr Anfang Mai bis Ende Oktober Alechinsky Appel Jorn Sa 14-17 Uhr Sa/So/Fei 10-17 Uhr So, Fei 10-13 Uhr Gruppen und Schulklassen auch Schloss Schallaburg wochentags nach Vereinbarung: A-3382 Schallaburg 1 Michelstettner Schule +43/ 1/ 718 84 48 oder Mo-Fr 9-17 Uhr NÖ Schulmuseum +43/ 699 1012 1911 Sa, So, Fei 9-18 Uhr A-2151 Michelstetten 8 T +43/ 2754/ 63 17 Di-So 9-17 Uhr Museum Retz im Bürgerspital www.schallaburg.at T +43/ 2525/ 640 37 Znaimerstraße 7 www.michelstettnerschule.at A-2070 Retz Schnaps-Glas-Museum www.retz.at Echsenbach Mödlinger Stadtverkehrsmuseum Kirchenberg 4 Tamussinostraße 3 Museumszentrum Mistelbach A-3903 Echsenbach A-2340 Mödling Waldstraße 44-46 www.schnapsglasmuseum. So- & Fei 10-12 Uhr A-2130 Mistelbach an der Zaya echsenbach.gv.at und gegen Voranmeldung Di-So 10-18 T +43/ 2236/ 463 75 T +43/ 2572/ 207 19 Stadtmuseum Klosterneuburg www.mzmistelbach.at Kardinal-Piffl-Platz 8 Museum Alte Textilfabrik A-3400 Klosterneuburg In der Brühl 13 Museum Vösendorf Sa 14-18 Uhr A-3970 Weitra Schlossplatz 1 So, Fei 10-18 Uhr Mai bis Oktober A-2331 Vösendorf T +43/ 2243/ 444 -299 bzw. 293 Di-So 10-12 & 14-17 Uhr Sa 14-17 Uhr www.klosterneuburg.at/stadtmuseum sowie an Adventwochenenden Gruppenführungen jederzeit http://members.aon.at/textilmuseum nach Anmeldung Stadtmuseum St. Pölten T +43/ 1/ 699 03 -11 Prandtauerstraße 2 Museum Kierling www.voesendorf.at A-3109 St.Pölten Hauptstraße 114 Mi-So 10-17 Uhr. A-3412 Kierling/Klosterneuburg NÖ DOK für Moderne Kunst T +43/ 2742/ 333 -2643 Fr 18-20 Uhr, So 10-12 Uhr Karmeliterhof, Prandtauerstraße 2 www.stadtmuseum-stpoelten.at T +43/ 2243/ 838 82 A-3100 St. Pölten http://members.a1.net/museum.kierling Di-Sa 10-17 Uhr Galerie im Rathaus St. Pölten www.noedok.at Rathausplatz 1 Museum Mödling www.kunstnet.at/noedok A-3100 St. Pölten www.museum.moedling.at.tf zu den Amtsstunden des Rollettmuseum Baden Magistrats 7.30-16 Uhr Museum im Thonetschlössl Weikersdorferplatz 1 T +43/ 2742/ 333 -203 Josef Deutsch-Platz 2 A-2500 Baden A-2340 Mödling Mo, Mi-So 15-18 Uhr Stiftsmuseum Klosterneuburg Mo-Mi 9-13 Uhr Gruppen nach Vereinbarung Stiftsplatz 1 Do 17-20 Uhr T+43/ 2252/ 482 55 So, Fei 13-17 Uhr A-3400 Klosterneuburg Mai bis November T +43/ 2236/ 241 59 Römermuseum Tulln Di-So 10-17 Uhr Marc-Aurel-Park 1b T +43/ 2243/ 411 -0 Volkskundemuseum A-3430 Tulln an der Donau www.stift-klosterneuburg.at Klostergasse 16 1. April bis 1. November A-2340 Mödling Di-So 10-12 & 13-17 Uhr Waldbauernmuseum Gutenstein Do 17-20 Uhr T +43/ 2272/ 659 22 Alte Hofmühle So, Fei 13-17 Uhr www.tulln.at und nach Vereinbarung A-2770 Gutenstein 1. Mai bis Mitte Oktober Sa 14-17 Uhr So, Fei 10-12 & 14-17 Uhr 91 Juli und August Forum Hall Heimatmuseum Schwarzenberg zusätzlich Mo-Fr 14-17 Uhr Handwerk- und Heimatmuseum Schwarzenberg 113 www.waldbauernmuseum.at Eduard Bach Straße 4 A-4164 Schwarzenberg am A-4540 Bad Hall Böhmerwald WEINSTADTmuseum Krems 1. April bis 31. Oktober nach Vereinbarung Körnermarkt 14 So-Do 14-18 Uhr T +43/ 7280/ 357 oder 306 A-3500 Krems und nach Vereinbarung www.oberoesterreich.at/ 1. März bis 23. November 2009 T +43/ 7258/ 48 88 schwarzenberg Di-So 10-18 Uhr www.forumhall.at T +43/ 2732/ 801 -567, -571, -572 Kammerhof Museen Gmunden www.weinstadtmuseum.at Freilichtmuseum Keltendorf Kammerhofgasse 8 5. März bis 24. Mai 2009 Mitterkirchen A-4810 Gmunden Beatrix Kutschera – Lehen Mi-So 10-17 Uhr WEIN.GÄRTEN&ICH A-4343 Mitterkirchen jeden 1. Mi bis 21 Uhr 15. April bis 31. Oktober Juni-August, Weihnachtsferien Zeitbrücke – Museum tgl. 9-17 Uhr Di-So 10-17 Uhr Kollergasse 155 www.mitterkirchen.at/musindex.htm T +43/ 7612/ 794 -420 A-3571 Gars am Kamp www.museen.gmunden.at T +43/ 2985/ 2249 Freilichtmuseum Sumerauerhof www.zeitbruecke.at Samesleiten 15 Kubin-Haus Zwickledt A-4490 St. Florian Zwickledt 7 29. April bis 31. Oktober A-4783 Wernstein am Inn OBERÖSTERREICH Di-So 10-12 & 13-17 Uhr 26. März bis 31. Oktober T +43/ 7224/ 8031 Di-Do 10-12 & 14-17 Uhr AEC – Ars Electronica Center www.sumerauerhof.at Fr 9-12 & 17-19 Uhr Hauptstraße 2 26. April bis 1. November 2009 Sa, So, Fei 14-17 Uhr A-4040 Linz Historische Bauernhöfe in T +43/ 7713/ 6603 Mi & Do 9-17 Uhr, Fr 9-21 Uhr Oberösterreich www.landesmuseum.at Sa & So 10-18 Uhr 27. März bis 19. April 2009 T +43/ 732/ 7272 -0 Galerie der Stadt Wels Bestände der ostdeutschen Galerie www.aec.at Pollheimer Straße 17 A-4600 Wels Künstlervereinigung MAERZ Alpineum Di-Fr 10-12 & 14-18 Uhr Eisenbahngasse 20 Hinterstoder 38 So, Fei 10-16 Uhr A-4020 Linz A-4573 Hinterstoder T +43/ 7242/ 207 030 21 Di-Fr 15-18 Uhr Mai bis Oktober www.galeriederstadtwels.at Sa 13-16 Uhr Di-So 9-17 Uhr T +43/ 732/ 771 786 Weihnachten bis Ostern Handarbeitsmuseum Traunkirchen www.maerz.at Di-Fr 14-17 Uhr ehem. Klostergebäude bis 20. März 2009 www.alpineum.at Klosterplatz 2 Wasserfarbenbeherrschungs- A-4801 Traunkirchen überprüfungsaktion Anton-Bruckner-Gedenkstätte Mai bis Oktober Augustinerstraße 3 Mi, Sa, So 14-16 Uhr Lebensspuren.Museum A-4052 Ansfelden Juli, August tgl. 14-16 Uhr Pollheimer Straße 4 1. April bis 31. Oktober Gruppenanmeldung jederzeit A-4600 Wels Mi 14-17 Uhr, So 10-12 & 14-17 Uhr Di-Fr 10-16 Uhr T +43/ 7229/ 871 28 oder 823 76 Heimathaus St. Georgen/Gusen Sa, So, Fei 12-18 Uhr Färbergasse 2 T +43/ 7242/ 706 49 Evangelisches Museum A-4222 St. Georgen/Gusen www.lebensspuren.at Oberösterreich So 10-17 Uhr und nach Vereinb. Rutzenmoos 21 T+43/ 7237/ 22 550 oder 3946 Lentos Kunstmuseum Linz A-4845 Rutzenmoos www.gusen.org Ernst-Koref-Promenade 1 15. März bis 30. Oktober A-4020 Linz Do-So 10-12 & 14-18 Uhr Heimathaus-Stadtmuseum Perg Mi-Mo 10-18 Uhr, Do bis 22 Uhr und nach Vereinbarung Stifterstraße 1 T +43/ 732/ 7070 -3600 oder -3614 T +43/ 7672/ 26 878 A-4320 Perg www.lentos.at www.evang.at/museum-ooe Sa, So 14-17 Uhr bis 19. April 2009 Freilichtanlage nach Vereinbarung Linz Blick. Stadtbilder in T +43/ 7262/ 535 35 der Kunst 1909–2009 www.perg.at 92 bis 19. April 2009 bis 13. April 2009 T +43/ 732/ 77 44 82 Kutlug Atamann. Heinz Knapp. Kreuzwegbilder www.landesgalerie.at Mesopotamische Erzählungen 28. Februar bis 7. Juni 2009 bis 10. Mai 2009 Museum Hallstatt Toulouse-Lautrec: Der intime Blick Best of Austria Seestrasse 56 1. März bis 7. Juni 2009 A-4830 Hallstatt Aus der Sammlung: Körperbilder – Lern- und Gedenkort November bis März Egon Schiele, Gustav Klimt, Schloss Hartheim Di-So 11-15 Uhr Henri de Toulouse-Lautrec April Schlossstraße 1 1. März bis 7. Juni 2009 tgl. 10-16 Uhr A-4072 Alkoven Aus der Sammlung: Frauenbilder Mai bis September Mo & Fr 9-15 Uhr von Alfred Kubin Di-Do 9-16 Uhr tgl. 10-18 Uhr 1. März bis 14. Juni 2009 So 10-17 Uhr Oktober Claudia Angelmaier www.schloss-hartheim.at tgl. 10-16 Uhr www.museum-hallstatt.at Schlossmuseum Lignorama Tummelplatz 10 Holz- und Werkzeugmuseum Museum Innviertler A-4010 Linz Mühlgasse 92 Volkskundehaus Di-Fr 9-18 Uhr A-4752 Riedau Kirchenplatz 13 Sa, So, Fei 10-17 Uhr Fr-So 10-17 Uhr A-4910 Ried im Innkreis T +43/ 732/ 77 44 19 und nach tel. Vereinbarung Di-Fr 9-12 & 14-17 Uhr www.schlossmuseum.at T +43/ 7764/ 6644 Sa 14-17 Uhr www.lignorama.com und nach Vereinbarung bis 22. März 2009 T +43/ 7752/ 901 -301 oder -302 „Kulturhauptstadt des Führers“ Lorcher Basilika www.ried-innkreis.at/museum Kunst und Nationalsozialismus Lauriacumstraße 4 in Linz und Oberösterreich A-4470 Enns Museum Lauriacum 1. April bis 15. Oktober Hauptplatz 19 Biologiezentrum Mo-Fr 9-11.30 & 14.30-16.30 Uhr A-4470 Enns J.W.-Klein-Straße 73 und nach tel. Vereinbarung 1. November bis 31. März A-4040 Linz/Dornach T +43/ 7223/ 822 37 oder 84010 So, Fei 10-12 & 14-16 Uhr Mo-Fr 9-12 & 14-17 Uhr www.stlaurenz.com 1. April bis 31. Oktober So, Fei 10-17 Uhr Di-So 10-12 & 14-16 Uhr T +43/ 732/ 759 733 -0 Mühlviertler Schlossmuseum und nach tel. Vereinbarung www.biologiezentrum.at Freistadt www.museum-lauriacum.at bis 22. März 2009 Schlosshof 2 Der Pfad des Jaguars. Tropen- A-4240 Freistadt Museumsdorf Trattenbach station La Gamba, Costa Rica Mo-Fr 9-12 & 14-17 Uhr Hammerstraße 2a 3. April bis 18. Oktober 2009 Sa, So, Fei 14-17 Uhr A-4453 Trattenbach Gefangen im Bernstein T +43/ 7942/ 722 74 Mi-So 9-17.30 Uhr 18. April bis 16. Mai 2009 Zoll- und Finanzgeschichtliche Fotoausstellung „Mein Mühlviertel“ Nordico. Museum der Stadt Linz Sammlung Linz Dametzstraße 23 Kaarstraße 21 Museum Arbeitswelt Steyr A-4020 Linz A-4040 Linz Wehrgrabengasse 7 Mo-Fr 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr +43/ 732/ 7605 -2263 oder -2453 A-4400 Steyr Sa, So 13-17 Uhr 10. März bis 17. Dezember 2009 T +43/ 732/ 7070 -1912 OK Centrum für Gegenwartskunst Di-So 9-17 Uhr www.nordico.at Dametzstraße 30 T +43/ 7252/ 773 51 -0 bis 26. April 2009 A-4020 Linz www.museum-steyr.at Zauberkünste Di-Do 16-22 Uhr, Fr 16-24 Uhr Sa & So 10-18 Uhr Museum der Stadt Bad Ischl OÖ Landes museen T +43/ 732/ 784 178 -0 Esplanade 10 www.landesmuseum.at www.ok-centrum.at A-4820 Bad Ischl Di, Do-So 10-17 Uhr Landesgalerie Österreichisches Mi 14-19 Uhr Museumstraße 14 Felsbildermuseum Mo geschlossen, außer Juli, A-4020 Linz A-4582 Spital am Pyhrn 1 August und an Feiertagen Di-Fr 9-18 Uhr 1. Mai bis 15. Oktober T +43/ 6132/ 301 -14 oder 254 76 Sa, So, Fei 10-17 Uhr Di-Sa 9.30-12 Uhr www.stadtmuseum.at und nach tel. Vereinbarung Mi-So 14-17 Uhr 93 1. Dezember bis 30. April Di-Fr 10-17 Uhr, Sa 14-17 Uhr Mi 10-15 Uhr, So 14-17.30 Uhr So, Fei (außer Mo) 10-16 Uhr SALZBURG und nach tel. Vereinbarung www.wels.gv.at Bergbaumuseum Leogang www.felsbildermuseum.at Hütten 10 Stadtmuseum Wels – Burg A-5771 Leogang Österreichisches Papiermacher- Burggasse 13 Mai bis Oktober und Druckereimuseum A-4600 Wels Di-So 10-17 Uhr „Alte Fabrik“ Di-Fr 10-17 Uhr www.leogang.at Museumsplatz 1 Sa 14-17 Uhr A-4662 Steyrermühl So, Fei (außer Mo) 10-16 Uhr Bergbau- und Heimatmuseum 1. April bis 31. Oktober 2009 www.wels.gv.at Mühlbach am Hochkönig Mo-So 9-18 Uhr Am Hochkönig 203 und nach Voranmeldung Stelzhamer-Gedenkstätte Pramet A-5505 Mühlbach T +43/ 7613/ 3951 Großpiesenham 26 Do-So 14-17 Uhr www.papiermuseum.at A-4874 Pramet www.bergbau-museum.sbg.at 1. April bis 31. Oktober Photomuseum Bad Ischl tgl. 9-12 & 13-17 Uhr Dommuseum Salzburg Jainzen 1 T +43/ 7754/ 8387 A-5020 Salzburg A-4820 Bad Ischl Mo-Sa 10-17 Uhr 1. April bis 31. Oktober Turm 9 – Stadtmuseum Leonding So, Fei 13-18 Uhr tgl. 9.30-17 Uhr Daffingerstraße 55 T +43/ 662/ 8047 -1860 od.-1870 T +43/ 6132/ 244 22 A-4060 Leonding www.kirchen.net/dommuseum www.landesmuseum.at Do 10-20 Uhr 4. April bis 26. Juli 2009 Fr 10-17 Uhr Die Bachschmiede Pariser Fotos von Hans Frank Sa, So, Fei 13-18 Uhr Jakob Lechner Weg 2-4 T +43/ 732/ 67 47 46 oder A-5071 Wals Salzkammergut Tierweltmuseum +43/ 732/ 68 78 -374 T +43/ 662/ 85 53 29 Aurachtalstraße 61 www.leonding.at Do 14-20 Uhr A-4812 Pinsdorf bis 19. April 2009 Fr-So 14-17 Uhr Mo-Fr 8-12 & 14-17 Uhr Spurensuche Leonding www.diebachschmiede.at Sa, So nach Vereinbarung 1898–1938–2008 www.tierweltmuseum.at Haus der Natur Salzburg Waffensammlung Schloss Haus der Natur Schloss Greinburg Ebelsberg Museumsplatz 5 Sammlung Herzoglicher Kunst - Schlossweg 7 A-5020 Salzburg besitz & OÖ. Schifffahrtsmuseum A-4030 Linz tgl. 9-17 Uhr Herzoglich Sachsen Coburg und Ende Mai bis Ende Oktober T +43/ 662/ 84 26 53 -0 Gotha’sche Forstverwaltung Sa, So, Fei 10-12 & 13-17 Uhr www.hausdernatur.at Greinburg 1 und nach Vereinbarung A-4360 Grein T +43/ 732/ 307 632 Heimathaus und Schimuseum T +43/ 7268/ 7007 -18 www.schloss-ebelsberg.at Saalbach-Hinterglemm www.schloss-greinburg.at 3. Mai bis 26. Oktober 2009 A-5753 Saalbach 58 200 Jahre Gefecht bei Ebelsberg Di & Do 15-18 Uhr Schlossmuseum Peuerbach 1809–2009 T +43/ 6541/ 7958 oder 6611 -13 Rathausplatz 2 3. Mai bis 26. Oktober 2009 A-4722 Peuerbach Eine Medaillensuite auf Heimatmuseum Denkmalhof 1. Mai bis 31. Oktober und 1. Ad- Persönlichkeiten des Wiener Arlerhof ventso. bis So. nach Hl. Drei Könige Kongresses Au 91 (Markt 3) Di & Do 11-17 Uhr (nach Verein - 3. Mai bis 26. Oktober 2009 A-5441 Abtenau barung mit Stadtamt Peuerbach) Münzen aus der Zeit der Anfang Mai bis Ende September Fr & Sa 11-17 Uhr napoleonischen Kriege Di, Do, So 14-17 Uhr Gruppenanmeldung jederzeit T +43/ 7276/ 2014 oder 2255 -18 Welser original Kaiser-Panorama Künstlerhaus www.schlossmuseum-peuerbach.at Pollheimerstraße 17 Hellbrunner Straße 3 A-4600 Wels A-5020 Salzburg Stadtmuseum Wels – Minoriten Mi 10-12 & 14-18 Uhr Di-So 12-19 Uhr mit der Archäologischen So, Fei 10-16 Uhr T +43/ 662/ 84 22 94 -0 Sammlung und nach tel. Vereinbarung www.salzburger-kunstverein.at Minoritenplatz 4, Schießerhof www.wels.gv.at A-4600 Wels 94 Lungauer Heimatmuseum Museum Zinkenbacher Panorama Museum Tamsweg Malerkolonie Neue Residenz 9 Kirchegasse 2 Alte Volksschule A-5010 Salzburg A-5580 Tamsweg Aberseestraße 11 T +43/ 662/ 620 808 -730 1. Juni bis 15. September A-5340 St. Gilgen am Wolfgangsee bis 8. November 2009 und nach Vereinbarung 25. Juni bis 30. September Kosmoramen von Hubert Sattler – T +43/ 6474/ 6504 oder Di-So 15-19 Uhr Gebirgswelten und Morgenland +43/ 650 964 58 33 www.malerkolonie.at www.museumsportal.com Domgrabungsmuseum Residenzgalerie Residenzplatz Museum Burg Golling Residenzplatz 1 A-5020 Salzburg Markt 1 A-5020 Salzburg Juli und August A-5440 Golling tgl. außer Mo 10-17 Uhr tgl. 9-17 Uhr Anfang Mai bis Ende Oktober von 9. Februar bis 12. März T +43/ 662/ 84 52 95 Di-So 10-12 & 13-17 Uhr geschlossen T +43/ 6244/ 7492 od. 30 314 T +43/ 662/ 840 451 Festungsmuseum www.residenzgalerie.at Festung Hohensalzburg Museum der Moderne Salzburg 13. März bis 26. April 2009 tgl. 9.30-17 Uhr tgl. außer Mo 10-18 Uhr Sensai Weiß – die Reinheit der 5. Juni bis 14. September Mi 10-21 Uhr Form in japanischen (Papier-) tgl. 9.30-18 Uhr T +43/ 662/ 84 22 20 -0 Objekten T +43/ 662/ 620 808 -400 www.museumdermoderne.at 14. März bis 26. April 2009 Jugend macht Museum – Sensai Spielzeug Museum Rupertinum Bürgerspitalgasse 2 Wiener-Philharmoniker-Gasse 9 Salzburger Barockmuseum A-5020 Salzburg A-5020 Salzburg Orangerie im Mirabellgarten Di-So 9-17 Uhr bis 19. April 2009 Mirabellplatz 3 Juli, August & Dezember Günter Brus. Postdirekte Kunst A-5020 Salzburg tgl. 9-17 Uhr bis 19. April 2009 Di-Sa 10-17 Uhr T +43/ 662/ 620 808 -300 Eva Grubinger. Trespassing So, Fei 10-13 Uhr bis 15. November 2009 T +43/ 662/ 877 432 Der Struwwelpeter – Zum 200. Mönchsberg 32 www.barockmuseum.at Geburtstag von Heinrich Hoffmann A-5020 Salzburg bis 7. Juni 2009 Salzburger Freilichtmuseum Volkskundemuseum im Neuzugänge Hasenweg Monatsschlössl Hellbrunn A-5020 Salzburg 21. Februar bis 14. Juni 2009 A-5084 Großgmain 1. April bis 31. Oktober Nancy Spero. The Woman 28. März bis 1. November tgl. 10-17.30 Uhr as Protagonist tgl. außer Mo 9-18 Uhr www.freilichtmuseum.com T +43/ 662/ 620 808 -500 28. Februar bis 21. Juni 2009 bis 31. Oktober 2009 Georg Baselitz. Gemälde und Salzburg Museum Geheimnisse der Blütensprache Skultpuren 1960-2008 www.salzburgmuseum.at Museum im Einlegerhaus Salzburg Museum STEIERMARK Kirchstätterstraße 32 Neue Residenz A-5162 Obertrum am See Mozartplatz 1 Benediktinerstift Admont Juni bis September A-5020 Salzburg Bibliothek & Museum Di 17-19 Uhr Di-So 9-17 Uhr, Do 9-20 Uhr A-8911 Admont 1 Fr & Sa 14-17 Uhr Juli, August und Dezember 29. März bis 8. November und nach Vereinbarung tgl. 9-17 Uhr, Do 9-20 Uhr tgl. 10-17 Uhr und auf Anfrage T +43/ 662/ 620 808 -0 Juli, August Fr bis 20 Uhr Museum in der Fronfeste bis 19. April 2009 T +43/ 3613/ 2312 -601 Hauptstrasse 27 Stadt Salzburg – Arbeiten aus www.stiftadmont.at A-5202 Neumarkt am Wallersee fünf Jahrzehnten (1957-2007) Mai bis Oktober Diözesanmuseum Graz Di & Do 10-12 Uhr bis 28. Juni 2009 Mariahilferplatz 3 So 10-13 Uhr Stadt Salzburg – Ansichten A-8020 Graz www.fronfeste.at aus fünf Jahrhunderten Di-Fr 10-17 Uhr, Do bis 21 Uhr www.dioezesanmuseum.at

95 FRida & freD – Das Grazer KELTEN und RÖMER Museum 1. November bis 14. März Kindermuseum Södingberg Mo-Sa 10-15 Uhr Friedrichgasse 34 Gemeindeamt, Södingberg 85 So, Fei 10-16 Uhr A-8010 Graz A-8152 Södingberg T +43/ 316/ 8017 -9810 Mo, Mi, Do 9-17 Uhr T +43/ 3142/ 8134 Fr 9-19 Uhr www.soedingberg.steiermark.at Neue Galerie Sa, So, Fei 10-17 Uhr Sackstraße 16 T +43/ 316/ 872 7700 Kulmkeltendorf. Urgeschicht- A-8010 Graz www.fridaundfred.at liches Freilichtmuseum Di-So 10-18 Uhr Kulm bei Weiz T +43/ 316/ 82 91 55 garnisonsMUSEUMgraz A-8212 Pischelsdorf www.neuegalerie.at Schlossberg, Kanonenbastei 1. Mai bis 26. Oktober bis 15. März 2009 A-8010 Graz Di-Fr 10-16.30 Oskar Stössel (1879–1964) Di-So 10-17 Uhr So, Fei 10-17.30 Porträtist der Gesellschaft T +43/ 316/ 713 994 www.kulm-keltendorf.at bis 22. März 2009 www.stadtmuseum-graz.at Sabine Eichhorn Kunsthaus Herberstein bis 13. April 2009 Gironcoli Museum, im Tier- und Buchberg 2 Wolfgang Buchner „Rotsalz im Naturpark A-8222 St. Johann/Herberstein Herbstberg“ Buchberg 1 tgl. 10-18 Uhr A-8222 St. Johann b. Herberstein www.herberstein.co.at 28. Februar bis 13. April 2009 März bis Oktober Osvaldo Romberg tgl. 10-17 Uhr Landesmuseum Joanneum „Theater of Transparency“ T +43/ 3176/ 8825 www.museum-joanneum.at bis 24. Mai 2009 www.gironcoli-museum.com Rewind, Fast Forward Büro der Erinnerungen Grazer Kunstverein Neutorgasse 45/Ecksaal Schloss Eggenberg Bürgergasse 4/II A-8010 Graz Eggenberger Allee 90 A-8010 Graz T +43/ 316/ 8017 -9703 A-8020 Graz Di-Fr 11-19 Uhr Park Sa, So 11-15 Uhr Kunsthaus Graz 1. April bis 31. Oktober www.grazerkunstverein.org Lendkai 1 tgl. 8-19 Uhr bis 21. März 2009 A-8020 Graz 1. November bis 31. März Benoît Maire & Falke Pisano Di-So 10-18 Uhr tgl. 8-17 Uhr T +43/ 316/ 8017 -9200 Hans Gross-Kriminalmuseum www.kunsthausgraz.at Prunkräume Universitätsplatz 3 / Hauptgebäude bis 22. Februar 2009 Palmsamstag bis 31. Oktober A-8010 Graz Richard Kriesche. Capital + Code Di-So Führungen 10,11,12,14,15, Mo 10-15 Uhr und nach Vereinbarung bis 17. Mai 2009 16 Uhr und nach Vereinbarung T +43/ 316/ 380 -6514 oder -6545 Diana Thater. gorillagorillagorilla T +43/ 316/ 583 264 -9532 oder www.uni-graz.at/kriminalmuseum -9510 Künstlerhaus Graz Hanns Schell Collection Burgring 2 Alte Galerie (Schloss Eggenberg) Österreichisches Museum für A-8010 Graz 1. April bis 31. Oktober Schloss, Schlüssel, Kästchen, Mo-Sa 9-18 Uhr Di-So 10-18 Uhr Kassetten und Eisenkunstguss So, Fei 9-12 Uhr 1. November bis 31. März Wienerstraße 10 T +43/ 316/ 827 391 Di-So 10-17 Uhr A-8020 Graz T +43/ 316/ 8017 -9770 Mo-Fr 8-16 Uhr, Sa 8-12 Uhr Museumsgebäude Raubergasse 10 T +43/ 7156/ 5638 Geologie & Paläontologie, Archäologie, , Münz- www.schell-collection.com Mineralogie, Zoologie, Botanik kabinett (Schloss Eggenberg) A-8010 Graz 1. April bis 31. Oktober Jagdmuseum Schloss Stainz Di-Sa 15-18 Uhr Di-So 10-18 Uhr Landwirtschaftliche Sammlung T +43/ 316/ 8017 -9716 1. November bis 31. März Jagdmuseum Di-So 10-17 Uhr A-8510 Stainz Landeszeughaus T +43/ 316/ 8017 -9513 Di-So 9-17 Uhr Herrengasse 16 T +43/ 3463/ 2772 -0 A-8010 Graz Volkskundemuseum www.museum-joanneum.at 15. März bis 31. Oktober Paulustorgasse 11–13a Mo-So 10-18 Uhr A-8010 Graz 96 Di-So 10-17 Uhr oder +43 3338/ 3425 Südtiroler Archäologiemuseum T +43/ 316/ 8017 -9881 www.aichberg.at Museumstraße 43 bis 13. April 2009 I-39100 Bozen Möblierter Sinn stadtmuseum graz Di-So 10-18 Uhr Sackstraße 18 T +39/ 0471/ 32 01 00 Landschaftsmuseum Schloss A-8010 Graz www.iceman.it Trautenfels Di-So 10-18 Uhr 10. März bis 25. Oktober 2009 A-8951 Trautenfels T +43/ 316/ 872 -7600 Mumien. Der Traum vom Palmsamstag bis 31. Oktober www.stadtmuseum-graz.at ewigen Leben tgl. 10-17 Uhr bis 1. März 2009 T +43/ 3682/ 222 33 Lisa Pock. Ohne Titel (Lines) Naturmuseum Südtirol www.museum-joanneum.at bis 22. März 2009 Bindergasse 1 Überlebensgeschichten I-39100 Bozen Metallurgie Museum Donawitz 1938–2008 Di-So 10-18 Uhr Vordernbergerstraße 121 bis 29. März 2009 T +39/ 0471/ 41 29 64 A-8700 Leoben unsichtbar. NS-Herrschaft: www.naturmuseum.it Di 16-20 Uhr Verfolgung und Widerstand bis 22. Februar 2009 und nach Vereinbarung in der Steiermark Blitz und Donner www.geschichteclubalpine.at.tt bis 3. Mai 2009 17. März bis 13. April 2009 fast modern. Grazer Küken-Show Museumspavillon Flavia Solva Werkbundhaus Marburgerstraße 111 & Architektur 1918–1938 Museum Ladin Ciastel de Tor A-8435 Wagna Torstraße 72 Mai bis Oktober Steirisches Feuerwehrmuseum I-39030 St. Martin in Thurn Mi 12-18 Uhr, Do-So 10-16 Uhr Marktstraße 1 26. Dezember bis Palmsonntag T +43/ 3452/ 717 78 A-8522 Groß St. Florian Mi-Fr 14-18 Uhr www.museum-joanneum.at 28. Februar bis 31. Oktober Palmsonntag bis 31. Oktober Di-So 10-17 Uhr Di-Sa 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr MuseumsCenter – Kunsthalle T +43/ 3464/ 8820 August Leoben www.feuerwehrmuseum.at Mo-Sa 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr A-8700 Leoben T +39/ 0474/ 52 40 20 tgl. 9-18 Uhr www.museumladin.it T +43/ 3842/ 4062 -408 Südbahn Museum Mürzzuschlag www.leoben.at Heizhausgasse 2 A-8680 Mürzzuschlag am Touriseum – Landesmuseum 26. April bis 26. Oktober 2009 für Tourismus Das Gold der Steppe. Sensations- Semmering tgl. 10-17 Uhr Schloss Trauttmansdorff funde aus den Fürstengräbern der St. Valentin Straße 51a Skythen und Sarmaten 1. November bis 30. April Do-So 10-17 Uhr I-39012 Meran 22. März bis 15. November MUWA und nach Vereinbarung T +43/ 3852/ 2530 326 oder tgl. 9-18 Uhr Museum der Wahrnehmung 15. Mai bis 15. September Friedrichgasse 41 +43/ 664 910 8201 www.kulturbahnhof.at tgl. 9-21 Uhr A-8010 Graz T +39/ 0473/ 27 01 72 tgl. außer Di 14-18.30 Uhr www.touriseum.it T +43/ 316/ 811 599 Winter!Sport!Museum! 4. April bis 15. November 2009 www.muwa.at Wiener Straße 13 A-8680 Mürzzuschlag „Der mit dem Bart ...“ Sonder- ausstellung zu Andreas Hofer Österreichisches Freilicht- Di-So 10-18 Uhr museum Stübing bei Graz T +43/ 3852/ 3504 Südtiroler Landesmuseum für A-8114 Stübing www.wintersportmuseum.com Volkskunde 26. März bis 31. Oktober Herzog-Diet-Straße 24 Di-So, Fei 9-17 Uhr I-39031 Dietenheim/Bruneck www.freilichtmuseum.at SÜDTIROL Ostermontag bis 31. Oktober Di-Sa 9.30-17.30 Uhr Schloss Aichberg Südtiroler Landesmuseen So, Fei 14-18 Uhr A-8234 Eichberg bei Rohrbach Serviceeinrichtung T +39/ 0474/ 55 20 87 a.d. Lafnitz Bozner Straße 59 www.volkskundemuseum.it So, Fei 10-18 Uhr I-39057 Eppan/Frangart und nach tel. Vereinbarung T+ 39/ 0471/ 63 12 33 T +43/ 676/ 308 8505 www.landesmuseen.it 97 Schloss Wolfsthurn – August & Feiertags auch Fr 16-19 Uhr Südtiroler Landesmuseum Mo 9.30-16.30 Uhr Führungen jederzeit nach Vereinb. für Jagd und Fischerei T +39/ 0474/ 65 42 98 T +43/ 5412/ 6910 -0 Kirchdorf 25 www.bergbaumuseum.it www.fasnacht.at I-39040 Mareit 1. April bis 15. November Klimastollen Prettau Haus der Völker – Museum für Di-Sa 9.30-17.30 Uhr Hörmanngasse 38a Kunst und Ethnographie So, Fei 13-17 Uhr I-39030 Prettau Christoph-Anton-Mayer-Weg 7 T +39/ 0472/ 75 81 21 1. April bis 31. Oktober A-6130 Schwaz www.wolfsthurn.it (nur nach Voranmeldung) tgl. 10-18 Uhr T +39/ 0474/ 65 45 23 T +43/ 5242/ 660 90 Südtiroler Weinmuseum www.ich-atme.com Goldgasse 1 Heimatmuseum Fügen I-39052 Kaltern Schloss Tirol Lindenweg 1. April bis 11. November Landesmuseum für Kultur- A-6263 Fügen Di-Sa 10-17 Uhr und Landesgeschichte Juni bis Anfang Oktober & So, Fei 10-12 Uhr Schlossweg 24 Weihnachten bis Mitte März T +39/ 0471/ 96 31 68 I-39019 Dorf Tirol Di, Fr 16-18 Uhr www.weinmuseum.it 15. März bis 30. November Juli und August Di-So 10-17 Uhr Di & Fr 16-18 Uhr, Mo 20-22 Uhr Südtiroler Bergbaumuseum Im August Di-So 10-18 Uhr T +43/ 5288/ 630 44 oder www.bergbaumuseum.it T +39/ 0473/ 22 02 21 +43/ 664 273 5223 www.schlosstirol.it www.heimatverein.at BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg Maiern 48 Jenbacher Museum I-39040 Ridnaun TIROL Achenseestraße 21 1. April bis Anfang November A-6200 Jenbach Di-So 9.30-16.30 Uhr 1. Tiroler Holzmuseum und 26. April bis 25. Oktober August Holzschnitzerei Mo, Do-Sa 14-17 Uhr Mo-So 9.30-16.30 Uhr A-6313 Wildschönau-Auffach/ Adventsamstage 15-19 Uhr T +39/ 0472/ 65 63 64 Ortsmitte Gruppenanmeldung jederzeit Mitte Mai bis Ende Oktober T +43/ 664 951 7845 Erlebnisbergwerk Schneeberg Mo-Fr 8-12.30 & 14-17 Uhr www.jenbachermuseum.at Passeier Schutzhütte Schneeberg Sa 8-12 Uhr Rabenstein 52/53 So nur für Gruppen auf Anfrage Kaiserliche Hofburg zu I-39013 Moos in Passeier Dezember bis Ostern Innsbruck 15. Juni bis 15. Oktober Di-Fr 8-12.30 & 14-17 Uhr Rennweg 1 T +39/ 0473/ 64 70 45 Sa 8-12 Uhr A-6020 Innsbruck www.schneeberg.org So nur für Gruppen auf Anfrage tgl. 9-17 Uhr T +43/ 664 380 3212 T +43/ 512/ 587 186 -12 Bergbaumuseum im Kornkasten www.holzmuseum.com www.hofburg-innsbruck.at Steinhaus 99 I-39030 Steinhaus Fasnacht- und Heimatmuseum Münze Hall / Burg Hasegg 1. April bis Ende Oktober Telfs, Noaflhaus Burg Hasegg 6 Di, Mi, Fr-So 9.30-16.30 Uhr Untermarkt 20 A-6060 Hall in Tirol Do 9-22 Uhr A-6410 Telfs April bis Oktober 26. Dezember bis April Mo-Sa 10-12 Uhr Di-So 10-17 Uhr Di, Mi 9-12 & 15-18 Uhr Juli und August: 10-12 & 15-17 Uhr November bis März Do 15-22 Uhr Führung jederzeit nach Vereinb. Di-Sa 10-17 Uhr Sa 15-18 Uhr www.telfs.com/noafl 3. Jännerwoche bis 2. Märzwoche So 14-18 Uhr nur für Gruppen nach Vereinbarung T +39/ 0474/ 65 10 43 Grünes Haus. Museum Reutte T +43/ 5223/ 5855 -167 Untermarkt 25 www.muenze-hall.at Schaubergwerk Prettau A-6600 Reutte Hörmanngasse 38a T +43/ 5672/ 72 304 Museum Goldenes Dachl I-39030 Prettau www.museum-reutte.at Herzog-Friedrich-Straße 15 1. April bis 31. Oktober A-6020 Innsbruck Di-So 9.30-16.30 Uhr Haus der Fastnacht Imst Mai bis September (letzte Führung 15 Uhr) Streleweg 6 tgl. 10-18 Uhr A-6460 Imst Oktober bis April

98 Di-So 10-17 Uhr 3. April bis 30. August 2009 Di-So 10-18 Uhr T +43/ 512/ 58 11 11 Bilder, die lügen T +43/ 5574/ 485 94 -0 www.innsbruck.at/goldenesdachl www.kunsthaus-bregenz.at Naturwissenschaftliche Sammlung Museum Kitzbühel Feldstraße 11a Kunst im Rohnerhaus Hinterstadt 32 A-6020 Innsbruck Kirchstrasse 14 A-6370 Kitzbühel nach Vereinbarung A-6923 Lauterach tgl. 10-13 & 15-18 Uhr T +43/ 512/ 594 89 -410 Mi-Sa 11-17 Uhr, Fr 11-20 Uhr, www.museum-kitzbuehel.at So Sonderöffnungzeiten beachten bis 11. April 2009 Tiroler Volkskunstmuseum T +43/ 5574/ 729 23 Vom Schnee. Eine Ausstellung zum Universitätsstraße 2 50. Todestag von Alfons Walde A-6020 Innsbruck Montafoner Museen T +43/ 512/ 594 89 -514 T +43/ 5556/ 747 23 Schloss Ambras www.tiroler-volkskunstmuseum.at www.stand-montafon.at Schloss Straße 20 Wiedereröffnung am 19. Mai 2009 A-6020 Innsbruck Montafoner Heimatmuseum bis 31. Oktober tgl. 10-17 Uhr Turmmuseum Oetz Kirchplatz 15 T +43/ 1/ 52 524 -745 Sammlung Hans Jäger A-6780 Schruns www.khm.at/ambras Schulweg 2 Juli, August A-6433 Oetz Di-Sa 10-17 Uhr, So 14-17 Uhr Schloss Bruck. Museum Di, So, Fei 14 bis 18 Uhr der Stadt Lienz T +43/ 5252/ 20063 Montafoner Tourismusmuseum A-9900 Lienz www.turmmuseum.at Gaschurn Di-So 10-17 Uhr ab 9. Mai T +43/ 4852/ 635 80 Di, Fr 16-18 Uhr www.museum-schlossbruck.at Montafoner Bergbaumuseum Stadtarchiv/Stadtmuseum Angelika Kauffmann Museum Silbertal Innsbruck Brand 34 Mai bis Oktober Badgasse 2 A-6867 Schwarzenberg Mi, Fr 16-18 Uhr A-6020 Innsbruck Di-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr Stadtmuseum: Mo-Fr 9-17 Uhr T +43/ 5512/ 264 55 Otten Kunstraum T +43/ 512/ 58 73 80 www.angelika-kauffmann.com Schefelbadstraße 2 www.innsbruck.at/stadtmuseum A-6845 Hohenems bis 3. April 2009 inatura Erlebnis Naturschau Do 16-18 Uhr Stadtgeschichte Jahngasse 9 Gruppen nach Vereinbarung A-6850 Dornbirn T +43/ 5576/ 90 400 Tiroler Landesmuseen tgl. 10-18 Uhr www.ottenkunstraum.at www.tiroler-landesmuseen.at T +43/ 5572/ 232 35 www.inatura.at Stadtmuseum Dornbirn Ferdinandeum Marktplatz 11 Museumsstraße 15 Jüdisches Museum Hohenems A-6850 Dornbirn A-6020 Innsbruck Villa Heimann-Rosenthal Di-So 10-12 & 14-17 Uhr Di-So 9-18 Uhr Schweizer Straße 5 T +43/ 5572/ 33 077 T +43/ 512 /594 89 A-6845 Hohenems http://stadtmuseum.dornbirn.at 6. März bis 24. Mai 2009 Di-So 10-17 Uhr Christoph Hinterhuber T +43/ 5576/ 739 89 Vorarlberger Landesmuseum www.jm-hohenems.at Kornmarkt 1 Hofkirche A-6900 Bregenz Universitätsstraße 2 Klostertal Museum Di-So 10-17 Uhr A-6020 Innsbruck ehem. „Thöny-Hof“ Do 10-20 Uhr Mo-Sa 9-17 Uhr Außerwald 11 T +43/ 5574/ 460 50 So, Fei 12.30-17 Uhr Wald am Arlberg ww.vlm.at A-6752 Dalaas 4. bis 19. April 2009 Museum im Zeughaus Mi-So 14-17 Uhr Rudolf Wacker. Der eigene Sam- Zeughausgasse www.museumsverein-klostertal.at mlungsbestand. Eine Kabinettaus- A-6020 Innsbruck stellung zum 70. Todestag Di-So 9-18 Uhr KUB Kunsthaus Bregenz 21. Februar bis 17. Mai 2009 T +43 /512 /594 89 -311 Karl-Tizian-Platz Kunst Zeit Leisten A-6901 Bregenz Ankäufe des Landes Vorarlberg 99 bis 1. März 2009 nach Vereinbarung WIEN Georges Braque T +43/ 1/ 501 95 -0 A9 Forum Transeuropa Quartier 21, MuseumsQuartier Bauholding Strabag Kuntforum Bezirksmuseum Josefstadt Museumsplatz 1 Donau-City-Straße 9 Schmidgasse 18 A-1070 Wien A-1220 Wien A-1080 Wien Di-So 14-20 Uhr Mo-Do 9-17 Uhr, Fr 9-13 Uhr September bis Juni T +43/ 1/ 526 49 99 T +43/ 1/ 224 22/ 1848 Mi 18-20 Uhr www.aneun.at So 10-12 Uhr BAWAG Foundation und nach Vereinbarung Akademie der bildenden Künste Wiedener Hauptstraße 15 T +43/ 1/ 403 64 15 Schillerplatz 3 A-1040 Wien www.bezirksmuseum.at/josefstadt A-1010 Wien Mo-Sa 10-18 Uhr bis 22. März 2009 Di-So, Fei 10-18 Uhr T +43/ 1/ 504 98 80 -38 Antarctica Bilder aus dem Eis – T +43/ 1/ 58 816 -225 www.bawag-foundation.at Rosmarie & Pat Keough www.akademiegalerie.at BAWAG Contemporary Bezirksmuseum Penzing Albertina Barnabitengasse 11–13 Penzinger Straße 59 Albertinaplatz A-1060 Wien A-1140 Wien A-1010 Wien tgl. 14-20 Uhr Juli, August geschlossen tgl. 10-18 Uhr, Mi bis 21 Uhr T +43/ 664/ 80 998 72000 Mi 17-19 Uhr T +43/ 1/ 534 83 -0 www.bawagcontemporary.at So 10-12 Uhr www.albertina.at Ausstelungsreihe 2009 www.bezirksmuseum.at/penzing bis 3. Mai 2009 Young & Reckless bis 28. Juni 2009 Gerhard Richter. Retrospektive 12 Projekte / 12 Monate 150 Jahre Eisenbahn von bis 15. Mai 2009 Wien nach Linz Monet bis Picasso. Belvedere bis 28. Juni 2009 Die Sammlung Batliner www.belvedere.at Arch. Max Hegele ein Vertreter bis 24. Mai 2009 des Jugendstils aus Hadersdorf – Fotografie und das Unsichtbare Oberes Belvedere Weidlingau Prinz-Eugen-Straße 27 4. März bis 21. Juni 2009 A-1030 Wien Das Zeitalter Rembrandts di:’angewandte – Universität Di-So 10-18 Uhr für angewandte Kunst Wien T +43/ 1/ 79 557 -0 Architekturzentrum Wien Oskar Kokoschka-Platz 2 Museumsplatz 1 bis 1. März 2009 Mo-Fr 14-18 Uhr A-1070 Wien Intervention: Franz Kapfer A-1010 Wien Tgl. 10-19 Uhr, Mi bis 21 Uhr 25. März bis 19. Juli 2009 T +43/ 1/ 711 332 160 T +43/ 1/ 522 31 15 Meisterwerke des Belvedere: www.dieangewandte.at www.azw.at Lovis Corinth Dommuseum Wien Architekturzentrum West Unteres Belvedere/Orangerie Stephansplatz 6 Flachgasse 35–37 Rennweg 6 A-1010 Wien A-1150 Wien A-1030 Wien Di-Sa 10-17 Uhr, ausgen. Fei Mi-So 14-20 Uhr zu Di-So 9-18 Uhr T +43/ 1/ 515 52 -3689 Ausstellungszeiten bis 17. Mai 2009 www.dommuseum.at Die Macht des Ornaments bis 28. Februar 2009 Artbits Galerie & Edition bis 1. Juni 2009 Baby Jesus – Krippen aus fünf Lindengasse 28 Alfons Mucha Kontinenten aus der Sammlung A-1070 Wien Schreiber Di-Fr 14-19 Uhr, Sa 11-15 Uhr Augarten Contemporary bis 28. Februar 2009 T +43/ 1/ 526 76 23 Scherzergasse 1a Ikonen unter Hammer und Sichel www.artbits.at A-1020 Wien Do-So 11-19 Uhr Geldmuseum der Bank Austria Kunstforum T +43/ 1/ 79 557 0 Österreichischen Nationalbank Freyung 8 www.atelier-augarten.at Otto-Wagner-Platz 3 A-1010 Wien A-1090 Wien tgl. 10-19 Uhr, Mi bis 21 Uhr Bestattungsmuseum Wien Di-Fr 9.30-15.30 Uhr T +43/ 1/ 537 33 26 Goldeggasse 19 T +43/ 1/ 4040 20 -6631 www.bankaustria-kunstforum.at A-1041 Wien www.oenb.at 100 Haus der Musik Wien Neue Burg – Sammlung alter bis 27. April 2009 Das Klangmuseum Musikinstrumente, Hof-, Jagd- Robert Hammerstiel: Winterreise Seilerstätte 30 und Rüstkammer, Ephesosmuseum Zeichnungen und Druckgrafiken A-1010 Wien Heldenplatz tgl. 10-22 Uhr A-1010 Wien Liechtenstein Museum T +43/ 1/ 516 48 51 Mo, Mi-So 10-18 Uhr Die Fürstlichen Sammlungen www.hdm.at T +43/ 1/ 525 24 -476 Fürstengasse 1 A-1090 Wien Heeresgeschichtliches Museum Schatzkammer Schweizerhof Fr-Di 10-17 Uhr Arsenal A-1010 Wien T +43/ 1/ 319 57 67-0 A-1030 Wien Mi-Mo 10-18 Uhr www.liechtensteinmuseum.at tgl. außer Fr 9-17 Uhr T +43/ 1/ 525 24 -0 bis 14. April 2009 T +43/ 1/ 795 61 -0 Auf goldenem Grund www.hgm.or.at Wagenburg und Monturdepot bis 7. Juni 2009 Schloss Schönbrunn MAK, Wien Spätsommer ‘68. Der Einsatz des A-1130 Wien www.mak.at Österreichischen Bundesheeres April bis Oktober tgl. 9-18 Uhr MAK Stubenring 5 Hofmobiliendepot November bis März A-1010 Wien Möbel Museum Wien Di-So 10-16 Uhr Di 10-24 Uhr, Mi-So 10-18 Uhr Andreasgasse 7 T +43/ 1/ 877 32 44 T +43/ 1/ 711 36-0 A-1070 Wien bis 31. Dezember 2009 bis 22. Februar 2009 T +43/ 1/ 524 33 57 Sisi auf der Spur Ingeborg Lüscher www.hofmobiliendepot.at The Game Is Over Künstlerhaus Wien bis 8. März 2009 Jüdisches Museum Wien Karlsplatz 5 Rebecca Baron, Dorit Margreiter: www.jmw.at A-1010 Wien Poverty Housing. Americus, tgl. 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr Georgia Jüdisches Museum T +43/ 1/ 587 96 63 Palais Eskeles, Dorotheergasse 11 www.k-haus.at bis 19. April 2009 Anish Kapoor A-1010 Wien bis 13. Februar Shooting into the Corner So-Fr 10-18 Uhr edith payer – die hinterseite T +43/ 1/ 535 04 31 der linie bis 29. März 2009 2 x Japan. Katagami / Textilien bis 18. Februar 2009 Museum Judenplatz Ars Croatiae.Kroatische Kunst aus MAK-Ausstellungshalle Judenplatz 8 der Sammlung Alfred Brogyányi A-1010 Wien Weiskirchnerstraße 3 bis 22. Februar 2009 So-Do 10-18 Uhr A-1010 Wien Roland Hagmüller. Hagmüller Fr 10-14 Uhr Di 10-24 Uhr Architekten – Human Scales Mi-So 10-18 Uhr Kunsthalle Wien bis 22. Februar 2009 Museumsplatz 1 Wohnmodelle – Experiment MOYA – Museum of Young Art A-1070 Wien und Alltag Löwelstraße 20 tgl. 10-19 Uhr, Do bis 22 Uhr A-1010 Wien T +43/ 1/ 521 89 -0 Kunstraum NOE T +43/ 1/ 535 1989 www.kunsthallewien.at Herrengasse 13 www.moya-vienna.at A-1014 Wien Kunsthistorisches Museum Di-Fr 11-19 Uhr, Do bis 20 Uhr MUMOK Museum moderner www.khm.at Sa 11-15 Uhr Kunst Stiftung Ludwig T +43/ 1/ 9042 111 Museumsplatz 1 Hauptgebäude www.kunstraum.net A-1070 Wien Maria-Theresien-Platz bis 29. Februar 2009 Di-So 10-18 Uhr A-1010 Wien New Folks Do bis 21 Uhr Di-So 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr T +43/ 1/ 52 500 T +43/ 1/ 525 24 -0 Leopold Museum www.mumok.at bis 28. Februar 2009 Museumsplatz 1 bis 17. Mai 2009 Vom Mythos der Antike A-1070 Wien Nam June Paik – Mi-Mo 10-18 Uhr, Do bis 21 Uhr Music for all Senses T +43/ 1/ 525 70 -0 www.leopoldmuseum.org

101 bis 17. Mai 2009 Open Space siemens forum wien Maria Lassnig – Zentrum für Kunstprojekte Dietrichgasse 25 das neunte Jahrzehnt Lassingleithnerplatz 2 A-1030 Wien Schwedenplatz T +43/ 517 07/ 37 200 MUSA – Museum auf Abruf A-1020 Wien www.siemens.at/forum Felderstraße 6–8, T +43/ 699 115 286 32 A-1010 Wien, neben dem Rathaus www.openspace-zkp.org Sigmund-Freud-Museum Wien Di-Fr 11-18 Uhr, Do 11-20 Uhr Berggasse 19 Sa 11-16 Uhr Österreichisches Filmmuseum A-1090 Wien T +43/ 650/ 921 9168 Augustinerstraße 1 tgl. 9-17 Uhr www.musa.at A-1010 Wien T +43/ 1/ 319 15 96 bis 27. Februar 2009 tgl. 2-3 Vorstellungen www.freud-museum.at Birgit Scholz »Stadtpflanze« Büro: Mo-Do, 10-18 Uhr bis 28. Februar 2009 27. Februar bis 30. Mai 2009 Fr 10-13 Uhr Pierpaolo Calzolari: Avido Stark bewölkt – flüchtige T +43/ 1/ 533 70 54 bis 14. April 2009 Erscheinungen des Himmels www.filmmuseum.at Ferdinand Schmutzer : Freud und seine Zeit im Porträt Museum für Verhütung und Österreichisches Museum Schwangerschaftsabbruch für Volkskunde T-B A21. Thyssen-Bornemisza Mariahilfer Gürtel 37/ 1. Stock Laudongasse 15–19 Art Contemporary A-1150 Wien A-1080 Wien Himmelpfortgasse 13 Mi-So 14-18 Uhr Di-So 10-17 Uhr A-1010 Wien T +43/ 699/ 178 178 04 T +43/ 1/ 406 89 05 Di-Sa 12-19 Uhr www.muvs.at www.volkskundemuseum.at T +43/ 1/ 513 98 56 bis 1. März 2009 www.TBA21.org Museum für Völkerkunde Paizaho. Das alte China in histori- bis 5. April 2009 Neue Burg schen Fotografien und Objekten A question of evidence A-1010 Wien, T +43/ 1/ 534 30 -0 Österreichisches Theatermuseum Technisches Museum Wien www.ethno-museum.ac.at Lobkowitzplatz 2 Mariahilfer Straße 212 bis 2. März 2009 A-1010 Wien A-1140 Wien See Tibet Now Mi 10-20 Uhr Mo-Fr 9-18 Uhr Di-So 10-17 Uhr bis 2. März 2009 Sa, So, Fei 10-18 Uhr T +43/ 1/ 525 24 -610 Sri Lanka T +43/ 1/ 899 98 -6000 www.theatermuseum.at bis 2. März 2009 www.tmw.ac.at bis 12. April 2009 Straps and Bands bis 21. Juni 2009 Schein Werfen. Geschmacksache. Was Essen Theater – Licht – Technik Museum im Schottenstift zum Genuss macht Freyung 6 Papyrusmuseum der Öster reichi - A-1010 Wien WAGNER:WERK Museum schen Nationalbibliothek Do-Sa 11-17 Uhr, Fei geschlossen Postsparkasse Heldenplatz, Neue Burg T +43/ 1/ 534 98 -600 Georg-Coch-Platz 2 A-1010 Wien www.schottenstift.at A-1018 Wien Juli bis September Mo-Mi, Fr 8-15 Uhr Mo, Mi-Fr 10-16 Uhr Naturhistorisches Museum Do 8-17.30 Uhr Oktober bis Juni Maria-Theresien-Platz Sa 10-17 Uhr Mo, Mi-Fr 10-17 Uhr A-1010 Wien T +43/ 1/ 534 53 -338 25 T +43/ 1/ 534 10 -0 Mi-Mo 9-18.30 Uhr, Mi bis 21 Uhr www.ottowagner.com www.onb.ac.at T +43/ 1/ 521 77 -0 www.nhm-wien.ac.at WestLicht. Schauplatz Secession für Fotografie Friedrichstraße 12 net.culture.space Westbahnstraße 40 A-1010 Wien tgl. 10-20 Uhr A-1070 Wien Di-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr quartier21/MQ (transeuropa) Di-Fr 14-19 Uhr, Do bis 21 Uhr T +43/ 1/ 587 53 07 Museumsplatz 1 Sa, So, Fei 11-19 Uhr www.secession.at A-1070 Wien T +43/ 1/ 522 6636-0 www.netculturespace.at www.westlicht.com

Die Angaben sind ohne Gewähr. Es können nur Daten berücksichtigt werden, die rechtzeitig in der Redaktion einlangen. MÖ Geschäftsführung und Redaktion ‘neues museum’: Dr. Stefan Traxler, Welserstraße 20, 4060 Leonding, Tel. +43/ 732/ 67 42 56 -182, Fax -185, [email protected] 102 wiener kunst schule Di-So, Fei 10-18 Uhr Römermuseum Lazarettgasse 27 27. Oktober bis 20. März Hoher Markt 3 A-1090 Wien Fr-So, Fei 10-16.30 Uhr A-1010 Wien Tel +43/ 1/ 409 43 42-43 T +43/ 1/ 804 13 24 T +43/ 1/ 535 56 06 www.kunstschule.at Di-So, Fei 9-18 Mozarthaus Vienna Wien Museum „Figarohaus“, Domgasse 5 Uhrenmuseum Schulhof 2 www.wienmuseum.at A-1010 Wien A-1010 Wien tgl. 10-20 Uhr Di-So 10-18 Uhr Wien Museum Karlsplatz T +43/ 1/ 512 17 91 T +43/ 1/ 533 22 65 A-1040 Wien www.mozarthausvienna.at Di-So 9-18 Uhr Wien Museum in der Stadt T +43/ 1/ 505 87 47 -0 Otto Wagner Hofpavillon Hietzing Herrengasse 6–8 bis 22. Februar 2009 Schönbrunner Schloßstraße A-1010 Wien Glanzstücke A-1130 Wien bis 29. März 2009 So 10.30-12.30 Uhr ZOOM Kindermuseum Zauber der Ferne. Imaginäre u. auf Anfrage: T +43/ 1/ 877 15 71 Museumsplatz 1 Reisen im 19. Jahrhundert oder T +43/ 1/ 505 87 47-0 A-1070 Wien Mo-Fr 8-16 Uhr bis 5. April 2009 Otto Wagner Pavillon Karlsplatz Sa, So, Fei 9.30-15.30 Uhr Handschriften aus 5 Jahrhunderten A-1010 Wien T +43/ 1/ 524 79 08 T +43/ 1/ 505 87 47 -85177 www.kindermuseum.at Haydnhaus April bis Oktober Haydngasse 19 Di-So, Fei, 9-18 Uhr 4/4 kunst bei wittmann A-1060 Wien Wittmann Möbelwerkstätten Di-So, Fei 9-18 Uhr Pratermuseum Friedrichstraße 10 T +43/ 1/ 596 13 07 (Planetarium, beim Riesenrad) A-1010 Wien Oswald-Thomas-Platz 1 Mo-Fr 10-18, Sa 10-17 Uhr Hermesvilla A-1020 Wien www.4viertel.at Lainzer Di-Do 10-13 Uhr A-1130 Wien Fr-So, Fei 14-18 Uhr 21. März bis 26. Oktober T +43/ 1/ 726 76 83

103 einDRUCK Nr. 02/09

TRADITION

Warum wir Sie mit Tradition beeinDRUCKEN möchten? Tradition bedeutet für uns die nahtlose Überlieferung und konsequente Weiterentwicklung von Wissen und Fähigkeiten. Seit der Gründung im Jahr 1638 auf Initiative von Johannes Kepler steht unser Name für das Können und die Sicherheit eines großen Hauses. Und für den Willen, diese Kontinuität in Zukunft fortzusetzen. Generation um Generation. Viele namhafte Kunden vertrauen seit 367 Jahren auf unsere Erfahrung, die wir als Oberösterreichs ältestes Druckunternehmen bieten. Unsere Tradition. Ihr Gewinn.

LVDM Landesverlag-Denkmayr Telefon +43 (0) 732 / 76 08-667 Druck und Medien GmbH & Co KG Telefax +43 (0) 732 / 76 08-660 A-4010 Linz, Hafenstraße 1–3 E-Mail: [email protected] www.lvdm.at kl-Ei-ne Kritik

LINZ. verändert,

Linz09 Schneebär © E.Fischnaller vom mythos der antike 4.Dezember 2008 – 1.März 2009 Diego Velázquez, „Mars” © Madrid, Museo del Prado Diego Velázquez,

kunst historisches khm museum

MARIA THERESIEN-PLATZ | 1010 WIEN | Di – So 10.00 – 18.00, Do bis 21.00 | www.khm.at