Gemeinde Untereisesheim

Bebauungsplan Schafbuckel II

Fachbeitrag Artenschutz

Ingenieurbüro für Umweltplanung Am Henschelberg 26 Tel. 06261/918390 74821 Mosbach Fax 06261/918399 Dipl.-Ing. Walter Simon Beratender Ingenieur E-mail: [email protected]

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Inhalt Seite

1 Aufgabenstellung ...... 3

2 Lebensraumbereiche und -strukturen ...... 4

3 Vorhabenswirkungen ...... 5

4 Europäische Vogelarten ...... 5

5 Tier- und Pflanzenarten des Anhang IV der FFH-Richtlinie ...... 9

Anhang

Peter Baust Ornithologische Untersuchung Bebauungsplan Schafbuckel II in Untereisesheim, Juli 2014 Tabelle und Abbildung Checkliste Tier- und Pflanzenarten FFH-Richtlinie Anhang IV

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1 Aufgabenstellung

Die Gemeinde Untereisesheim beabsichtigt den Bebauungsplan „Schafbuckel II“ aufzustel- len. Für die Aufstellung wird eine artenschutzrechtliche Prüfung erforderlich. Im Fachbeitrag wird ermittelt, ob und in welcher Weise in Folge der Planung gegen arten- schutzrechtliche Verbotstatbestände verstoßen wird. Nach § 44 BNatSchG1, Absatz 1 ist es verboten, 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten wäh- rend der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören. Absatz 5 führt aus: Für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie nach den Vor- schriften des Baugesetzbuches zulässige Vorhaben im Sinne des § 18 Abs. 2 Satz 1 (= Vor- haben in Gebieten mit Bebauungsplänen nach § 30 BauGB, während der Planaufstellung nach § 33 BauGB und im Innenbereich nach § 34 BauGB) gelten die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote nach Maßgabe von Satz 2 bis 7. Sind in Anhang IVa der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten oder europäische Vogelarten betroffen, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 3 und im Hinblick auf damit verbundene unvermeid- bare Beeinträchtigungen wild lebender Tiere auch gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 1 nicht vor, soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Soweit erforderlich, können auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt werden. Für Standorte wildlebender Pflanzen der in Anhang IVb der Richtlinie 92/43/EWG aufge- führten Arten gelten die Sätze 2 und 3 entsprechend. Sind andere besonders geschützte Ar- ten betroffen, liegt bei Handlungen zur Durchführung eines Eingriffs oder Vorhabens ein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote nicht vor.

Einbezogen werden die in Baden-Württemberg aktuell vorkommenden Tier- und Pflanzen- arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie und die in Baden-Württemberg brütenden euro- päischen Vogelarten. Im Vorfeld des Aufstellungsverfahrens wurden bereits im Jahr 2014 Bestandserfassungen bzgl. der europäischen Vogelarten und der Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie durch- geführt und eine artenschutzrechtliche Einschätzung erstellt, die als Grundlage der arten- schutzrechtlichen Prüfung herangezogen wird. Von Seiten der UNB wurden bzgl. der Reptilien zusätzliche Begehungen gefordert, die im Frühjahr/Sommer 2017 durchgeführt wurden.

1 Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG), zuletzt geändert durch Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom 29. Juli 2009.

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2 Lebensraumbereiche und -strukturen

Der künftige Geltungsbereich liegt am nordwestlichen Ortsrand von Unterei- sesheim zwischen großen Wohnbauflä- chen. Die rd. 5,8 ha große Fläche wird über-

wiegend intensiv als Acker genutzt. Am südöstlichen Rand gibt es eine kleine Streuobst- wiese. In der Fett- wiese stehen über- wiegend ältere Hoch- und Halb- stämme. Drei Bäume sind abgestorben; in einem gibt es eine Spechthöhle. An einigen Stellen wurden junge Bäume nachgepflanzt. Östlich grenzt ein Spielplatz an. Die Fläche ist durch Erdhügel stark reliefiert und wird ne- ben Rasen von offenen Sand- und Holzhackschnitzelflächen eingenommen. Auf dem Ra- sen stehen Strauchgruppen und Formhecken aus Weiden, Hasel, Hainbuche und Hartriegel. Südlich, schon außerhalb des Geltungsbereiches fällt eine Böschung mit dem besonders ge- schützten „Feldgehölz an der Kirschenstraße“ (Biotop-Nr. 6721-125-0108) steil zur Straße ab. Das Gehölz besteht überwiegend aus Robinien mit eingestreuten Kirschen und diversen Sträuchern. Am südwestlichen Rand der Ackerflächen steht ein Verteilerhäuschen auf einer angeschüt- teten, kleinen Fläche. Auf den Böschungen wachsen grasreiche Ruderalvegetation und Li- gustersträucher. Im Nordosten jenseits des Philosophenwegs und im Süden jenseits der Kirschenstraße schließt Wohnbebauung an. Im Westen grenzt die offene Feldflur mit weiteren Ackerflä- chen an.

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3 Der Bebauungsplan und seine Wirkungen

Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes sollen die planungsrechtlichen Vorrausetzungen für ein neues Wohngebiet geschaffen werden. Zur Erschließung werden Verkehrsflächen festgesetzt, in denen Leitungen verlegt und Straßen, Wege und Parkplätze gebaut werden. In den Bauflächen werden Gebäude errichtet, Zugänge und Zufahrten gebaut und Gärten und Grünflächen angelegt. Die heutigen Ackerflächen, die Obstwiese und der Spielplatz und damit die vorhandenen Lebensräume gehen dauerhaft verloren bzw. werden durch Lebensräume anderer Art und Qualität ersetzt. Das Feldgehölz auf der Böschung zur Kirschenstraße bleibt erhalten.

4 Europäische Vogelarten

Der Geltungsbereich und die nahe Umgebung wurden von Ende Februar bis Mitte Juni 2014 sechsmal begangen.1 Dabei wurden 34 Vogelarten festgestellt. Davon können 26 Ar- ten im Untersuchungsgebiet brüten. Acht Arten wurden als Nahrungsgäste erfasst. Die Freibrüter Girlitz, Klappergrasmücke, Pirol und Rabenkrähe finden nur in den hochge- wachsenen und zum Teil dichten Gehölzen auf der angrenzenden Straßenböschung Brut- möglichkeiten. Die übrigen Freibrüter können auch vereinzelt in den Gehölzen auf dem Spielplatz, der Streuobstwiese, bei dem Verteilerhäuschen und den umliegenden Gärten brüten. In den Randbereichen der Gehölze finden auch die Bodenbrüter Rotkehlchen und Zilpzalp Brutmöglichkeiten. Die Nischen- und Halbhöhlenbrüter Bachstelze, Hausrotschwanz und Haussperling finden im Gebiet keine Brutmöglichkeiten. Sie brüten im nahen Siedlungsbereich und der angren- zenden Böschung. Auch für die Höhlenbrüter gibt es kaum geeignete Bruthöhlen. Mitten auf dem Acker im Geltungsbereich wurde ein Revier der Schafstelze nachgewiesen. Die Feldlerche wurde in dem westlich angrenzenden Acker unweit der Gebietsgrenze fest- gestellt. Sie kann aber auch in den Ackerflächen im Geltungsbereich brüten. Die zusam- menhängende Fläche ist zum einen groß genug. Und der westliche und zentrale Bereich sind weit genug zu den Siedlungsrändern entfernt, zu denen die Art bei der Brut erfah- rungsgemäß Abstand hält. In der folgenden Tabelle ist das Brutverhalten der nachgewiesenen Brutvogelarten zusam- mengestellt.

Tabelle: Brutverhalten der nachgewiesenen Brutvogelarten

Freibrüter Amsel, Buchfink, Distelfink, Elster, Gartenrot- schwanz, Girlitz, Grünfink, Hänfling, Klapper- grasmücke, Mönchsgrasmücke, Pirol, Raben- krähe, Ringeltaube, Singdrossel, Türkentaube Höhlenbrüter Blaumeise, Feldsperling, Haussperling, Kleiber, Kohlmeise

1 Begehung durch Herrn Peter Baust, Mosbach, vgl. Tabelle und Abbildung im Anhang

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Halbhöhlenbrüter Bachstelze, Gartenrotschwanz Nischenbrüter Bachstelze, Gartenrotschwanz, Hausrotschwanz, Haussperling Bodenbrüter Feldlerche, Rotkehlchen, Schafstelze, Zilpzalp

Die Rote Liste1 bewertet 17 der Brutvogelarten mit c4. Das heißt, es gibt bei ihnen keine deutlichen Bestandsab- oder -zunahmen und sie sind auch nicht sehr selten. Acht Arten stehen auf der Vorwarnliste und werden deshalb mit b3 bewertet. Bei den an sich nicht seltenen Arten sind starke Bestandsabnahmen oder starke Arealverluste zu be- obachten. Die gefährdete Feldlerche wird in der Roten Liste mit a3 bewertet. Die Art ist ebenfalls nicht selten, zeichnet sich allerdings durch eine sehr starke Bestandsabnahme aus. Die Arten der Vorwarnliste und die gefährdete Feldlerche sind in der Tabelle unterstrichen.

Prüfung der Verbotstatbestände Für die als Nahrungsgäste eingeordneten Vogelarten kann ausgeschlossen werden, dass Verbotstatbestände im Sinne des § 44 Bundesnaturschutzgesetz eintreten. Sie können Bauarbeiten ausweichen und daher nicht getötet oder verletzt werden. Ackerflächen und Gärten, die zur Nahrungssuche ebenso geeignet sind, wie die verloren gehenden Flächen, gibt es in der Umgebung reichlich. Erhebliche Störungen verbunden mit Auswirkungen auf ihre lokalen Populationen sind also ausgeschlossen. Ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten werden nicht beeinträchtigt, da sie außerhalb des Geltungsbereichs und dessen näherer Umgebung liegen. Näher zu prüfen sind die Auswirkungen auf die Vögel, die im Geltungsbereich oder in den unmittelbar angrenzenden Flächen brüten können.

Werden Vögel verletzt oder getötet? (§ 44 Abs. 1 Nr. 1) Situation Im Geltungsbereich und in den unmittelbar angrenzenden Flächen wurden 26 Arten als Brutvögel nachgewiesen. Die Freibrüter können die Obstbäume auf der Streuobstwiese und die Gehölze am Vertei- lerhäuschen, auf dem Spielplatz und der Straßenböschung zur Brut nutzen. Die Bodenbrü- ter Rotkehlchen und Zilpzalp nutzen die Randbereiche der Gehölze. Die Nischen-, Halbhöhlen- und Höhlenbrüter finden vor allem im nahen Siedlungsbereich und der angrenzenden Böschung geeignete Brutmöglichkeiten. Im Geltungsbereich gibt es kaum geeignete Bruthöhlen. Auf dem Acker im Geltungsbereich wurde ein Revier der Schafstelze nachgewiesen. Die Feldlerche wurde in dem westlich angrenzenden Acker festgestellt. Sie kann aber auch in den Ackerflächen im Geltungsbereich brüten.

1 LUBW, Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Brutvogelarten Baden-Württembergs, 5. Fassung. Stand 31.12.2004.

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Prognose Für das geplante Wohngebiet entfallen rd. 5,3 ha Acker, der Spielplatz und die Obstwiese. Alle Gehölze in diesen Flächen werden gerodet. Das Feldgehölz auf der Böschung zur Kirschenstraße bleibt erhalten. Bei den Vögeln, die in der Ackerfläche oder im Bereich der Gehölze brüten können, ist zu befürchten, dass sie bei einer Rodung der Gehölze und dem Abräumen der Vegetation während der Brutzeit zu Schaden kommen. Nester mit Eiern können zerstört, Jungvögel und u. U. auch brütende Altvögel verletzt oder getötet werden. Außerhalb der Brutsaison können die Vögel den Bauarbeiten ausweichen. Vermeidung Im Vorfeld von Baumaßnahmen dürfen Gehölze nur im Zeitraum zwischen 1. Oktober und 28. Februar gerodet werden. Vor Bau- und Erschließungsarbeiten ist die krautige Vegetation im künftigen Baufeld vom Beginn der Vegetationsperiode an bis zum Baubeginn alle zwei Wochen zu mähen, um zu verhindern, dass Feldlerchen oder Schafstelzen und andere Bodenbrüter Nester anlegen. Dies wird mit Verweis auf den § 44 Bundesnaturschutzgesetz als Hinweis in den Bebau- ungsplan aufgenommen. Der Tatbestand tritt nicht ein.

Werden Vögel während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich gestört, d.h. ist eine Verschlechterung des Erhal- tungszustandes der lokalen Population zu erwarten? (§ 44 Abs. 1 Nr. 2) Situation Im Geltungsbereich und in den unmittelbar angrenzenden Flächen wurden 26 Arten als Brutvögel nachgewiesen. Die meisten Arten kommen im Übergangsbereich Siedlung zur offenen Feldflur häufig vor. Der Raum der lokalen Populationen wird daher für diese Arten auf den Siedlungsrand von Unterei- sesheim begrenzt. Feldlerche und Schafstelze sind typische Arten der offenen Feld- flur. Der Raum ihrer lokalen Populationen wird daher auf die ausgedehnten Offenlandbereiche nordwestlich von Untereises- heim bis zu den Streuobstbe- ständen an den Hängen des Mit- telberges im Norden, im Nord- osten bis zum Waldstreifen am Neckartalhang und im Süden bis zum Mühlbach begrenzt. Für die in der Roten Liste mit c4 bewerteten Arten wird davon ausgegangen, dass der Er- haltungszustand der lokalen Populationen günstig ist. Für die mit b3 bewerteten Arten wird der Erhaltungszustand wegen der Aufnahme in die Vorwarnliste mit ungünstig/ un-

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zureichend bewertet. Für die mit a3 bewertete Feldlerche wird der Erhaltungszustand mit ungünstig/schlecht bewertet. Prognose Durch die oben genannten Maßnahmen ist während der Bauphase in den jeweiligen Bau- feldern nicht mit Bruten und damit auch nicht mit Störungen zu rechnen. Es kann aller- dings, z. B. durch Lärm oder Bewegungsunruhe zu Störungen der Vögel kommen, die in angrenzenden Flächen, wie dem Feldgehölz oder den Wohngebieten brüten. Die Beeinträchtigungen sind jedoch zeitlich begrenzt und betreffen nur einen kleinen Flä- chenteil des Raumes der lokalen Populationen. Außerdem sind die Vögel, die im Sied- lungsbereich brüten einen gewissen Grad an Störungen bereits gewöhnt und werden sich durch die Baumaßnahmen nicht weiter stören lassen. Es gehen insgesamt nur wenige Brutmöglichkeiten verloren, sodass eine Verschlechterung der Erhaltungszustände der lokalen Populationen nicht zu erwarten ist. Vermeidung s.o. Der Tatbestand tritt nicht ein.

Werden Fortpflanzungs- oder Ruhestätten aus der Natur entnommen, beschädigt oder zerstört? (§ 44 Abs. 1 Nr. 3) Situation Im Geltungsbereich und in den unmittelbar angrenzenden Flächen wurden 26 Arten als Brutvögel nachgewiesen. Die Freibrüter können die Obstbäume auf der Streuobstwiese und die Gehölze am Vertei- lerhäuschen, auf dem Spielplatz und der Straßenböschung zur Brut nutzen. Die Bodenbrü- ter Rotkehlchen und Zilpzalp nutzen die Randbereiche der Gehölze. Die Nischen-, Halbhöhlen- und Höhlenbrüter finden vor allem im nahen Siedlungsbereich und der angrenzenden Böschung geeignete Brutmöglichkeiten. Im Geltungsbereich gibt es kaum geeignete Bruthöhlen. Auf dem Acker im Geltungsbereich wurde ein Revier der Schafstelze nachgewiesen. Die Feldlerche wurde in dem westlich angrenzenden Acker festgestellt. Sie kann aber auch in den Ackerflächen im Geltungsbereich brüten. Prognose Durch die Erschließung und Bebauung gehen Fortpflanzungs- und Ruhestätten verloren. Die wenigen freibrütenden Arten und die Bodenbrüter Rotkehlchen und Zilpzalp finden nach dem Verlust der Obstwiese und der Gehölze im Spielplatz im weiteren Umfeld hin- reichend Brutmöglichkeiten auf die sie ausweichen können, so dass die ökologische Funk- tion ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin er- füllt wird. Für die Höhlenbrüter gibt es in dem Feldgehölz auf der Böschung und in den umliegenden Wohngebieten ausreichend und bessere Brutmöglichkeiten als im Geltungsbereich. Die ökologische Funktion ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestätten wird im räumlichen Zusam- menhang wahrscheinlich weiterhin erfüllt. Es werden aber vorsorglich Maßnahmen er- griffen. (s.u.) Für das Wohngebiet entfallen rd. 5,3 ha Acker. Damit geht ein Revier der Schafstelze ver- loren.

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Durch die näher rückende Bebauung ist zudem zu erwarten, dass sich das Brutrevier der Feldlerche in Richtung Westen oder Nordwesten verschiebt. Die für die Feldlerche zur Brut geeignete Ackerfläche wird sich durch die Verschiebung des Ortsrands um rd. 1,4 ha verringern. Allein die nach Norden und Westen angrenzenden Äcker haben eine zusammenhängende Fläche von rd. 70 ha. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass sich durch den verhältnis- mäßig kleinflächigen Verlust von zur Brut geeigneter Ackerfläche und die Verschiebung des Brutreviers, die Brutrevierdichte im Raum der lokalen Population verringert. Die Schafstelze ist bezüglich des Abstandes zwischen Nest und Bebauung oder anderer vertikaler Strukturen wesentlich unempfindlicher als die Feldlerche. Sie findet in der Um- gebung genügend freie Ackerflächen in denen sie ihr Nest anlegen kann. Da eine gewisse Unsicherheit besteht, ob die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Feldlerche und Schafstelze im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird, werden vorsorglich vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ergriffen. Vorgezogene Maßnahmen (CEF) Bei Baumaßnahmen in der Nähe der Gehölze in der Straßenböschung ist für die Dauer der Bauarbeiten ein Schutzzaun aufzustellen, mit dem sichergestellt werden kann, dass die Gehölze und möglicherweise darin brütenden Vögel nicht zu Schaden kommen. Für die Höhlen- und Nischenbrüter werden in den erhaltenen Gehölzen vorsorglich ein Sperlingskoloniehaus und einer Halbhöhle für den Gartenrotschwanz aufgehängt. Die Aufhängepunkte werden ein einem Lageplan dokumentiert, der dem Landratsamt nach Vollzug vorgelegt wird. Für die Feldvögel werden in der angrenzenden Feldflur 4 Lerchenfenster und 400 m² Blühstreifen angelegt. Mit der Maßnahme wird die ökologische Funktion der Fortpflan- zungs- und Ruhestätten gestützt und gesichert. Die Maßnahmen werden in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen Gemeinde und Landratsamt gesichert. Im Vertrag werden auch die Flächen für das Anlegen der Lerchen- fenster und Blühstreifen und das erforderliche Monitoring festgelegt.

Die ökologische Funktion der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten wird im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt. (§ 44 Abs. 5)

5 Tier- und Pflanzenarten des Anhang IV der FFH-Richtlinie

Berücksichtigt werden die in Baden-Württemberg aktuell vorkommenden Arten des An- hang IV der FFH-Richtlinie. Wie in der Checkliste im Anhang dokumentiert ist, wurde für jede Art geprüft, ob der Wirkraum des Vorhabens in ihrem bekannten Verbreitungsgebiet liegt. Nach einer Begehung wurde zudem geprüft, ob es im Geltungsbereich und seinem nahen Umfeld artspezifische Lebensräume bzw. Wuchsorte gibt. Für die Zauneidechse und für Fledermäuse konnte in dieser überschlägigen Prüfung nicht ausgeschlossen werden, dass sie den Geltungsbereich und die angrenzende Böschung zu- mindest als Teillebensraum nutzen.

Zauneidechsen Die reich strukturierte südexponierte Böschung an der Kirschenstraße ist als Lebensraum für Zauneidechsen grundsätzlich geeignet. Offene Bodenstellen könnten zum Sonnen und

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zur Eiablage genutzt werden. Die Gehölze sowie höhere Stauden und Gräser böten zahlrei- che Versteckmöglichkeiten. Im Wurzelraum der Gehölze gäbe es ausreichend Überwinte- rungsplätze. Auch die oberhalb anschließende Obstwiese könnte in den Randbereichen Teil eines Eidechsenlebensraumes sein. Böschung und Obstwiese wurde am 02.04.2014 bei sonniger Witterung begangen und in- tensiv auf Zauneidechsen kontrolliert. Es konnten keine Zauneidechsen nachgewiesen wer- den. 2017 fanden am 10.05, 23.05 und 08.06 drei weitere Begehungen statt. Dabei wurden die Böschung, die Obstwiese und die Gehölzstrukturen am Spielplatz und zur Sicherheit auch die östlich angrenzenden Wohngebietsränder vormittags, bei sonniger Witterung, mehrfach langsam abgegangen. Hinweise auf Eidechsen gab es auch bei diesen Begehungen nicht. Die Böschung liegt nicht im Geltungsbereich des Bebauungsplanes und bleibt samt ihrem Bewuchs erhalten. Die Baufenster der Bauflächen oberhalb werden voraussichtlich soweit von der Böschung entfernt festgesetzt, dass auch keine randlichen Beeinträchtigungen zu befürchten sind. Verbotstatbestände sind nicht zu erwarten.

Fledermäuse Die Fledermäuse wurden nicht näher untersucht. Bei einer Untersuchung der Fledermäuse in 20091 wurden im Gebiet Obere Fundel, das in -Kochendorf etwa 1,4 km entfernt jenseits des liegt, neun Fle- dermausarten nachgewiesen. Die Habitatstrukturen im Oberen Fundel (große Ackerflächen, Siedlungsrand mit Gärten, Gehölze) sind mit denen des Plangebietes Schafbuckel II vergleichbar und es kann ange- nommen werden, dass hier ein ähnliches Artenspektrum anzutreffen ist. Im Oberen Fundel wurden die Rauhautfledermaus, die Kleine Bartfledermaus, der Kleine und der Große Abendsegler, jeweils eine unbestimmte Pipistrellus- und Myotis-Art, das Große Mausohr sowie die Zwerg- und die Breitflügelfledermaus festgestellt. Der Siedlungsrand mit seinen Gärten, mit der angrenzenden Obstwiese, dem Spielplatz und dem Feldgehölz auf der Straßenböschung sind sicher Teil eines Jagdgebietes von Fleder- mäusen. Die Gehölze der Böschung können zudem als Leitstruktur dienen. Strukturen, die als Winterquartier oder als Wochenstube geeignet sein können, gibt es im Gehölzbestand nicht. Die Spechthöhle in einem der Obstbäume und kleinere Höhlen, die es sicher im Böschungsgehölz gibt, sind allenfalls als Zwischenquartiere für Einzeltiere ge- eignet. Am Fuß der steilen Böschung der Kirschenstraße unterhalb des Grundstücks Flst.Nr. 780/1 gibt es drei mit Türen verschlossene Eingänge zu dahinter liegenden Kellern (?). Zwei der Türen sind dicht verschlossen, eine Zugänglichkeit für Fledermäuse ist ausge- schlossen.

1 Dipl.-Biol. Brigitte Heinz: Untersuchung auf Fledermausvorkommen im Rahmen des Bebauungsplans „Obere Fundel“ in Bad Friedrichshall-Kochendorf, Neckargemünd/ Dilsberg, Oktober 2009.

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Die westlichste, eine rote Holztüre, hat oben einen Spalt. Durch den Fledermäuse ins In- nere gelangen könnten. Spuren (Kot, Abrieb etc.) gab es nicht.

Die Fläche oberhalb des Kellers ist ein Spielplatz, der im Bebauungsplan planungsrechtlich gesichert wird. Veränderungen oder Baumaßnahmen, die auf den Keller wirken könnten, werden hier nicht sattfinden. Eine Beeinträchtigung potentiell hier lebender Fledermäuse kann ausgeschlossen werden. Soweit die Fledermäuse hier ein Jagdgebiet haben, sind Beeinträchtigungen nicht zu erwar- ten. Die wesentlichen Strukturen, Siedlungsrand und Feldgehölz bleiben erhalten und die Qualität als Jagdgebiet und damit die Erhaltungszustände lokaler Populationen werden sich kaum verschlechtern. Der Baum mit dem einzigen potentiellen Zwischenquartier wird im Winter gefällt, der Zeit in der sich mit Sicherheit keine Einzeltiere in der Höhle aufhalten und getötet werden kön- nen. Der Verlust einer potentiellen Ruhestätte kann nicht dazu führen, dass die ökologische Funktion der Lebensstätten nicht weiterhin erfüllt wird.

Mosbach, den 14.10.2014 / 11.09.2017 / 13.02.2018 / 15.01.2019

Anhang

Peter Baust Ornithologische Untersuchung Bebauungsplan Schafbuckel II in Untereisesheim, Juli 2014 Tabelle und Abbildung Checkliste Tier- und Pflanzenarten FFH-Richtlinie Anhang IV

Ingenieurbüro für Umweltplanung Projekt-Nr. 1424 BPlan_Schafbuckel_II_Untereisesheim_FB_Artenschutz Gemeinde Untereisesheim Peter Baust Bebauungsplan Schafbuckel II Juli 2014 Ornithologische Untersuchung

1. Festgestellte Vogelarten mit Wissenschaftlichen Namen und Schutzstatus 2. Status im Untersuchungsgebiet und Art des Nachweises 3. Festgestellte Arten nach Beobachtungsterminen Status im Untersuchungsgebiet Beobachtungstag/Uhrzeit von … bis … /Wetterbedingungen Vogelart Besondere Schutzwürdigkeit Brutvogel Nahrungsgast 1 2 3 4 5 6 BArtSchV. A B C 26. Feb. 21. Mrz. 17. Apr. 5. Mai. 27. Mai. 16. Jun.

6:45 bis 8:00 bis Brutvogel (B) 6:16 bis 6:00 bis 6:45 bis 6:30 bis oder 7:30 Uhr, 9:00 uhr, Lfd. Nummer Deutscher Name Wissenschaftlicher Name 7:15 Uhr, 6:45 Uhr, 7:30 Uhr, 7:30 Uhr,

Nahrungsgast (N) 5 Grad, 5 bis 10 richtlinie

Überflug 8 Grad, 6 Grad, 15 Grad, 14 Grad,

Brüten Bodennähe

Württemberg leicht Grad,

Artkürzel DDA klar sonnig bedeckt sonnig Rote ListeRote Baden-

Sicheres Brüten bedeckt sonnig

Streng geschütztStreng

Species of European Species of European

Mögliches Brüten

Wahrscheinliches Wahrscheinliches

Conservation Concern Conservation

Rote ListeRote Deutschland

Besonders geschütztBesonders Europäische Vogelschutz-Europäische 1 Amsel Turdus merula A - c4 - - - X - B X 2 Bachstelze Motacilla alba Ba - c4 - - - X - B X 3 Blaumeise Parus caeruleus Bm - c4 - - - X - B X 4 Buchfink Fringilla coelebs B - c4 - - - X - B X 5 Buntspecht Dendrocopus major Bs - c4 - - - X - N X 6 Distelfink Carduelis carduelis Sti - c4 - - - X - B X 7 Elster Pica pica E - c4 - - - X - B X 8 Feldlerche Alauda arvensis Fl 3 a3 V - 3 X - B X 9 Feldsperling Passer montanus Fe V b3 V - 3 X - B X 10 Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus Gr V b3 V - 2 X - B X 11 Girlitz Serinus serinus Gi V b3 - - - X - B X 12 Graureiher Ardea cinerea Grr - c4 - - - X - N X 13 Grünfink Carduelis chloris Gf - c4 - - - X - B X 14 Hänfling Carduelis cannabina Hä V b3 V - 2 X - B X 15 Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros Hr - c4 - - - X - B X 16 Haussperling Passer domesticus H V b3 V - 3 X - B X 17 Klappergrasmücke Sylvia curruca Kg V b3 - - - X - B X 18 Kleiber Sitta europaea Kl - c4 - - - X - B X 19 Kohlmeise Parus major K - c4 - - - X - B X 20 Mehlschwalbe Delichon urbicum M 3 a3 V - 3 X - N X 21 Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla Mg - c4 - - - X - B X 22 Pirol Oriolus oriolus P V b3 V - - X - B X 23 Rabenkrähe Corvus corone Rk - c4 - - - X - B X 24 Rauchschwalbe Hirundo rustica Rs 3 a3 V - 3 X - N X 25 Ringeltaube Columba palumbus Rt - c4 - - - X - B X 26 Rotkehlchen Erithacus rubecula R - c4 - - - X - B X 27 Schafstelze Motacilla flava St - c4 - - - X - B X 28 Schwarzmilan Milvus migrans Swm - c4 - X 3 X X N X 29 Singdrossel Turdus philomelos Sd - c4 - - - X - B X 30 Star Sturnus vulgaris S V b3 - - 3 X - N X X 31 Sumpfmeise Parus palustris Sum - c4 - - 3 X - N X 32 Türkentaube Streptopelia decaocto Tt V b3 V - - X - B X 33 Zaunkönig Troglodytes troglodytes Z - c4 - - - X - N X 34 Zilpzalp Phylloscopus collybita Zi - c4 - - - X - B X Anzahl Arten 12 - 9 1 10 34 1 26 B / 8 N 7 11 8 4 5

LUBW, Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Brutvogelarten Baden-Württembergs, 5. Fassung. Stand 31.12.2004. V = Arten der Vorwarnliste, 3 = Gefährdet. a = sehr starke Bestandsabnahme (> 50 %) oder sehr starker Arealverlust, 3 = nicht selten (> 1.000 BP). b = starke Bestandsabnahme (> 20 %) oder starker Arealverlust, 3 = nicht selten (> 1.000 BP). c = keine deutliche Bestandsabnahme oder Bestandszunahme, 4 = nicht sehr selten. ,QJ%URIU8PZHOWSODQXQJ&$' $Pò Projektnr.: 1424 Abbildung : Untereisesheim Bebauungsplan SchafbuckelII Ornithologische Untersuchung 1 :1500 Projekt: Bebauungsplan Schafbuckel II in Untereisesheim Untersuchung zur Artenschutzrechtlichen Prüfung Checkliste Tier- und Pflanzenarten FFH-Richtlinie Anhang IV

Die Tabelle enthält alle in Baden-Württemberg vorkommenden Tier- und Pflanzenarten des Anhang IV. 1 Für jede Art ist dargestellt, wie sie in der Roten Liste für Baden-Württemberg bewertet wird.2 Die weiteren Spalten dienen dazu, die möglicherweise betroffenen Arten weiter einzugrenzen. (Abschichtung). Das Verbreitungsgebiet wurde an Hand der verschiedenen Grundlagenwerke zum Artenschutzpro- gramm Baden-Württemberg geprüft3. Dabei wurden Fundangaben in dem Quadranten 6721 SW der Topographischen Karte 1 : 25.000 berücksichtigt. Soweit keine Grundlagenwerke vorliegen, erfolgte die Prüfung auf der Grundlage anderer einschlägi- ger Literatur. Nach einer Begehung wird geprüft, ob es im Wirkraum des Vorhabens artspezifischen Lebensräume bzw. Wuchsorte gibt.

Abk. Abschichtungskriterium V Der Wirkraum des Vorhabens liegt außerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der Art.4 L Im Wirkraum gibt es keine artspezifischen Lebensräume/Wuchsorte. P Vorkommen im Wirkraum ist aufgrund der Lebensraumausstattung möglich oder nicht sicher auszuschließen. N Art ist im Wirkraum durch Bestandserfassung nachgewiesen.

Nr. Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL V L P N Anmerkung/ Quelle5 Säugetiere ohne Fledermäuse6 1. Biber Castor fiber 2 X 2. Feldhamster Cricetus cricetus 1 X Fundangabe in (6721 SW). Das Vor- kommen im Heilbronner Raum ist erlo- schen.7 3. Haselmaus Muscardinus avellanarius G X Fundangabe in 6721. Fledermäuse8 4. Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii 2 X Fundangabe in 6721. Sommerfunde in 6721 SW. 5. Braunes Langohr Plecotus auritus 3 X Sommerfunde in 6721 SW. 6. Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 2 X 67219 7. Fransenfledermaus Myotis nattereri 2 X 8. Graues Langohr Plecotus austriacus 1 X Sommerfunde in (6721 SW). 9. Große Bartfledermaus Myotis brandtii 1 X 672110 10. Große Hufeisennase Rhinolophus ferrumequinum 1 X 11. Großer Abendsegler Nyctalus noctula i X Sommerfunde in 6721 SW. 67219

1 LUBW [Hrsg.]: Liste der in Baden-Württemberg vorkommenden besonders und streng geschützte Arten, 21. Juli 2010 In der Checkliste nicht enthalten sind die ausgestorbenen oder verschollenen Arten und die Arten, deren aktuelles oder ehemaliges Vorkommen fraglich ist. 2 Rote Liste Baden-Württemberg, 0 = Erloschen oder verschollen, 1 = Vom Erlöschen bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, D = Daten defizitär, G = Gefährdung anzunehmen, N = Nicht gefährdet, R = Arten mit geographischer Restriktion, V = Arten der Vorwarnliste, i = Gefährdete wandernde Tierart. 3 Berücksichtigt werden Nachweise zwischen 1950 bis 1989 (stehen in Klammern) und ab 1990. 4 Kein Nachweis von 1950 bis 1989 und ab 1990 entsprechend Grundlagenwerke Baden-Württemberg. 5 Fundangaben kursiv: aus LUBW, Im Portrait- die Arten und Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie, Normaldruck: aus Grundlagenwerke oder andere einschlägige Literatur. 6 Braun, M./Dieterlen, F. Die Säugetiere Baden-Württembergs Bd 2, 2005. 7 LUBW: Ausgehamstert?, Karlsruhe Mai 2009. 8 Braun, M./Dieterlen, F. Die Säugetiere Baden-Württembergs Bd. 1,Stuttgart 2005. 9 Dr. Alfred Nagel: Bericht Bautzenwald , Abriss eines Fabrikgebäudes, Münsingen-Apfelstetten 2009. Dipl.-Biol. Brigitte Heinz: Untersuchung auf Fledermausvorkommen im Bereich der Kläranlage und im Rahmen des Bebauungsplans „In der Wanne“ in Neuenstadt-Stein im Rahmen des Bebauungsplans „Obere Fundel“ in Bad Friedrichshall-Kochendorf, Neckargemünd 2009. 10 Dr. Alfred Nagel: Bericht Bautzenwald Oedheim, Abriss eines Fabrikgebäudes, Münsingen-Apfelstetten 2009.

Ingenieurbüro für Umweltplanung Projekt-Nr. 1424 SaP_Tabelle_AnhangIV_HN_1424 Projekt: Bebauungsplan Schafbuckel II in Untereisesheim Untersuchung zur Artenschutzrechtlichen Prüfung Checkliste Tier- und Pflanzenarten FFH-Richtlinie Anhang IV

Nr. Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL V L P N Anmerkung/ Quelle5 12. Großes Mausohr Myotis myotis 2 X Fundangabe in 6721. 672111 13. Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus 3 X 672110 14. Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri 2 X Sommerfunde in (6721 SW). 67219 15. Mopsfledermaus Barbastella barbastellus 1 X Sommerfunde in (6721 SW). 16. Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus G X 17. Nordfledermaus Eptesicus nilssonii 2 X 18. Nymphenfledermaus Myotis alcathoe X 19. Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii i X Sommerfunde in 6721 SW. 67219 20. Wasserfledermaus Myotis daubentonii 3 X 21. Weißrandfledermaus Pipistrellus kuhlii D X 22. Wimperfledermaus Myotis emarginatus R X 23. Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus i X 24. Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 3 X Sommerfunde in 6721 SW. 67219 Kriechtiere12 25. Äskulapnatter Zamenis longissimus 1 X 26. Europ. Sumpfschildkröte Emys orbicularis 1 X 27. Mauereidechse Podarcis muralis 2 X 28. Schlingnatter Coronella austriaca 3 X 6721 SW13 29. West. Smaragdeidechse Lacerta bilineata 1 X 30. Zauneidechse Lacerta agilis V X Fundangabe in (6721 SW). 672114, 6721/ 672215 Lurche 31. Alpensalamander Salamandra atra N X 32. Geburtshelferkröte Alytes obstetricans 2 X 33. Gelbbauchunke Bombina variegata 2 X Fundangabe in (6721 SW). 34. Kammmolch Triturus cristatus 2 X 35. Kleiner Wasserfrosch Rana lessonae G X 36. Knoblauchkröte Pelobates fuscus 2 X 37. Kreuzkröte Bufo calamita 2 X 38. Laubfrosch Hyla arborea 2 X 39. Moorfrosch Rana arvalis 1 X 40. Springfrosch Rana dalmatina 3 X 41. Wechselkröte Bufo viridis 2 X Fundangabe in (6721 SW). Käfer16 42. Alpenbock Rosalia alpina 2 X 43. Eremit Osmoderma eremita 2 X 44. Heldbock Cerambyx cerdo 1 X 45. Schmalbindiger Graphoderus bilineatus - X Breitflügeltauchkäfer 46. Vierzähniger Mistkäfer Bolbelasmus unicornis In Baden-Württemberg seit 1967 nicht mehr nachgewiesen.

11 Dipl.-Biol. Brigitte Heinz: Untersuchung auf Fledermausvorkommen im Rahmen des Bebauungsplans „Obere Fundel“ in Bad Friedrichshall-Kochendorf, Neckargemünd 2009. 12 Laufer, H./Fritz, K./Sowig, P. Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs, Stuttgart 2007. 13 Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, J. Trautner, Bebauungspläne „Obere Fundel“ und „Pfaffenäcker I“ in Bad Friedrichshall- Kochendorf, Filderstadt 2009. 14 Bahnofsareal_Oedheim_saP_Bericht_100529.pdf, Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, J. Trautner, Bebauungspläne „Obere Fundel“ und „Pfaffenäcker I“ in Bad Friedrichshall-Kochendorf, Filderstadt 2009. 15 Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, J. Trautner, Ausbau der L1088 in Neuenstadt/ Kocher, Filderstadt 2009. 16 BfN (Hrsg.) Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000, Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland, Bd. 1 Pflanzen und Wirbellose, Bonn-Bad Godesberg 2003.

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Nr. Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL V L P N Anmerkung/ Quelle5 Schmetterlinge17 18 47. Apollofalter Parnassius apollo 1 X 48. Blauschillernder Feuer- Lycaena helle 1 X falter 49. Dunkler Wiesenknopf- Maculinea nausithous 3 X Fundangabe in (6721). Ameisenbläuling Fundangabe in (6721 SW). 50. Eschen-Scheckenfalter Hypodryas maturna 1 X 51. Gelbringfalter Lopinga achine 1 X 52. Großer Feuerfalter Lycaena dispar 3 X Fundangabe in 6721. 6721 SW19, 6721/ 672220 53. Haarstrangwurzeleule Gortyna borelii 1 X 54. Heller Wiesenknopf- Maculinea teleius 1 X Ameisenbläuling 55. Nachtkerzenschwärmer Proserpinus proserpina V X 56. Quendel-Ameisenbläu- Maculinea arion 2 X ling 57. Schwarzer Apollofalter Parnassius mnemosyne 1 X 58. Wald-Wiesenvögelchen Coenonympha hero 1 X Libellen21 59. Asiatische Keiljungfer Gomphus flavipes 2r X 60. Große Moosjungfer Leucorrhinia pectoralis 1 X 61. Grüne Flussjungfer Ophiogomphus cecilia 3 X 62. Sibirische Winterlibelle Sympecma paedisca 2 X 63. Zierliche Moosjungfer Leucorrhinia caudalis 1 X Weichtiere 64. Zierliche Tellerschnecke Anisus vorticulus22 2 X 65. Kleine Flussmuschel Unio crassus23 1 X Fundangabe in (6721). Farn- und Blütenpflanzen24 66. Biegsames Nixenkraut Najas flexilis 1 X 67. Bodensee-Vergissmein- Myosotis rehsteineri 1 X nicht 68. Dicke Trespe Bromus grossus 2 X 69. Frauenschuh Cypripedium calceolus25 3 X Fundangabe in 6721. 70. Kleefarn Marsilea quadrifolia 1 X 71. Liegendes Büchsenkraut Lindernia procumbens 2 X 72. Prächtiger Dünnfarn Trichomanes speciosum X 73. Sand-Silberscharte Jurinea cyanoides 1 X 74. Sommer-Wendelorchis Spiranthes aestivalis 1 X 75. Sumpf-Gladiole Gladiolus palustris 1 X 76. Sumpf-Glanzkraut Liparis loeselii 2 X

17 Ebert, G. Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Bd. 1+2 Tagfalter, Stuttgart 1993, berücksichtigt werden Nachweise von 1951 bis 1970 und ab 1971. 18 Ebert, G. Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Bd. 4+7 Nachtfalter, Stuttgart 1994/1998. 19 Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, J. Trautner, Bebauungspläne „Obere Fundel“ und „Pfaffenäcker I“ in Bad Friedrichshall- Kochendorf, Filderstadt 2009. 20 Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, J. Trautner, Ausbau der L1088 in Neuenstadt/ Kocher, Filderstadt 2009. 21 Sternberg, K./Buchwald, R. Die Libellen Baden-Württembergs Bd. 1+2, Stuttgart 1999/2000. 22 BfN_Anisus vorticulus (Troschel, 1834).pdf 23 BfN (Hrsg.) Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000, Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland, Bd. 1 Pflanzen und Wirbellose, Bonn-Bad Godesberg 2003. 24 Sebald, O./Seybold, S/Philippi, G. Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Bd. 1-8, Stuttgart 1990-1998. 25 Sebald, O./Seybold, S/Philippi, G. Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs Bd. 8, Stuttgart 1998 S. 291.

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