Landkreis Heinz-Gerhard Schöttelndreier Landrat

950 Jahre Lauenau – das ist gelebte Geschichte mitten im Schaumburger Land. In dieser Zeit hat der Flecken eine Menge erlebt. Das spiegelt sich vor allem in der Archi- tektur wider – die ältesten Gebäude künden von den vergangenen 450 Jahren, vom Leben des Adels, des Bürgertums, der Bergleute und der Landbevölkerung.

Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist das ehemalige Casala-Gelände, das sich mittlerweile zu einem weithin bekannten Anziehungspunkt entwickelt hat. Hier treffen Sport, Kultur und moderne Wirtschaft aufeinander und bilden ein neues Zen- trum abseits des historischen Ortskerns.

Heute ist Lauenau ein Ort mit vielfältigem sportlichen und kulturellen Programm. Kein Wunder, dass viele junge Familien gerade hierher ziehen. Denn der Flecken bietet einerseits alle Annehmlichkeiten einer ländlichen Region, andererseits aber ein Ange- bot, das manch größerer Ort vermissen lässt.

Es sind natürlich immer die Bürgerinnen und Bürger, die ihren Wohnort zur Heimat machen, in der sich Alteingesessene ebenso wohl fühlen wie neu Zugezogene. In Lauenau gibt es viele aktive Vereine und Gruppen, die das Leben hier gestalten. Und das merkt man dem Flecken schon an, wenn man nur zu Besuch kommt.

Ich wünsche Lauenau und seinen Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin eine er- folgreiche Entwicklung und noch viele Jubiläen.

Stadthagen, im Juni 2009

H.-G. Schöttelndreier G r u ß w o r t F l e c k e n L a u e n a u

Liebe Lauenauerinnen, liebe Lauenauer, sehr geehrte Gäste und Besucher, anlässlich des besonderen Jubiläums möchten wir Ihnen herzliche Grüße des Rates und der Verwaltung des Fleckens Lauenau übermitteln. An das 950 – jährige Bestehen des Fleckens Lauenau erinnern im Festjahr 2009 zahlreiche Veranstaltungen im kulturellen, sportlichen und gesellschaftlichen Bereich. Das Jubiläum des Fleckens Lauenau ist Grund zur Freude und zum Feiern. Es gibt Veranlassung, Rückblick zu halten und sich bewusst zu machen, was Generationen vor uns geleistet haben und was noch zu tun bleibt, um das Leben in unserer Gemeinde zu fördern und weiterzuentwickeln. 950 Jahre Ortsgeschichte werden sich nicht in wenigen Zeilen darstellen lassen. Viele Generatio- nen haben in dieser Zeit gelebt und gearbeitet. Sie haben Freude und Leid erfahren. Vorhandene historische Gebäude, wie Wasserschloss, Kirche und Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Bür- gern, Handwerkern oder Ackerbürgern erinnern uns noch heute als steinerne Zeugen an die Leistungen der Vorfahren und an das Werden unseres Gemeinwesens. Die Geschichte des Fleckens Lauenau zeigt deutlich den Charakter, die Eigenart, den Fleiß und das Wollen vergangener, aber keineswegs vergessener Generationen auf. Selbst wenn im Laufe der Jahrhunderte Katastrophen, Brände, Kriege oder andere Ereignisse auch große Opfer gefor- dert haben, konnte sich Lauenau in der Entwicklung dennoch die Eigenart bewahren und ist bis in die heutige Zeit erhalten: unsere Heimat. Heute präsentiert sich Lauenau als ein Ort mit hoher Wohnqualität, einer guten Versorgung und einer positiv wachsenden Wirtschaft. Auch dieses darf bei den Veranstaltungen im Festjahr ge- meinsam gefeiert werden. Die zahlreichen Veranstaltungen bringen sehr wesentlich die vorhandene Gemeinschaft in Lauenau zum Ausdruck und bestätigen, dass man sich auf diese Gemeinschaft verlassen kann. Hierauf darf Lauenau in besonderem Maß stolz sein. Unser Dank gilt allen Bürgerinnen und Bürgern, die mit großen Anstrengungen, Mühen und Fleiß in den verschiedensten Funktionen an der Vorbereitung und Gestaltung der Veranstaltungen im Festjahr 2009 beteiligt waren. Insbesondere danken wir der Lauenauer Runde für die Unterstüt- zung bei der Vorbereitung des Festabends und des Festumzuges. Dem Flecken Lauenau, seinen Bürgerinnen und Bürgern wünschen wir eine glückliche und gute Entwicklung und eine erfolgreiche und friedvolle Zukunft.

Lauenau, im Juni 2009 Heinz Laufmöller Uwe Heilmann Bürgermeister Gemeindedirektor Die Geschichte Lauenaus vor 950 Jahren

rchäologische Denkmale, Bodenfunde, Erdverfärbungen, Grabhügel und Befestigungs- Aanlagen zeigen, dass unser heutiger Lebensraum, das -Süntel-Tal, bereits vor Jahr- tausenden besiedelt worden war. Ein schönes fruchtbares Tal, das von einem kleinen Fluss, der Aue durchflossen wird. Daher, dass die Aue ursprünglich keinen Abfluss hatte, stammt wohl der alte Name Kaspau. Die Billunger (973-1106) hatten in unserem Tal ausgedehnten Besitz. Der letzte der Billunger war Magnus Billung (1071-1106). Ein Erbe von Magnus war u.a. Heinrich der Schwarze Welf, der Begründer der Welfenlinie. Seine Nachkommen waren Heinrich der Stolze (1127-1136) und Heinrich der Löwe (1136-1195). Von Otto von Ballenstedt stammt Albrecht der Bär ab. Beide hatten also durch diese Erbfolge hier in unserem Raum Besitztümer. Vom 12. Jahrhundert an hatten die Welfen die Oberhoheit über dieses Gebiet und des darin liegenden Amtes Lauenau, das in zwei Bezirke, „Börde“ bezeichnet, unterteilt war. Die Binnen- börde und die Butenbörde. Zur Binnenbörde gehörten die Ortschaften Lauenau-Schwedesdorf, Lübbersen, Feggendorf, Altenhagen, , Blumenhagen, , Hülsede, Meinsen, Schmarrie, Rohrsen, Beber und Herriehausen. Die Dörfer Bakede, Kessiehausen, Hamelspringe, Egestorf, Böbber, Luttringhausen, Nettelrede, Eimbeckhausen, Milliehausen und Waltershagen bildeten die Butenbörde.

Schwedesdorf 1059 – Lauenau 1301 chwedesdorf gehört zu den Orten, die im Güterverzeichnis des Klosters Fulda 1059 S erwähnt sind. Es heißt dort: In „Suedesdorf“ besaß „Eilrat“ eine Hufe (Hufe ist nach Heinz Georg Röhrbein, „Quellenbegriffe des 16. bis 19. Jahrhunderts“, ein Landmaß, dem ursprünglich die für eine Familie notwendige Nutzungsfläche zugrunde lag, etwa 15-20 Morgen). Dieses „Suedesdorf“, das um 1059 schon als Ort bestand, ist der älteste Teil des Fleckens Lauenau. In manchen Urkunden kommen die Namen Lauenau und Schwedesdorf nebeneinander vor. Das ist damit zu erklären, dass mit Lauenau immer nur die Burg und die dazu gehörenden Ländereien bezeichnet wurden („do der Lowenawe“), dass aber mit Schwedesdorf immer das frühere Dorf oder der Flecken Lauenau gemeint war. Den Na- Mit Lauenau wurden men leitete Parisius von „Sued = Swed = Schwed“, lange Linie immer nur die Burg oder Reihe ab. Es bedeutete vielleicht: Dorf der Grenzherren und die dazu gehö- oder Grenzdorf, wegen der Grenzlage im Bukkigau. renden Ländereien bezeichnet, aber mit Die Burg Lauenau soll etwa zwischen 1190 und 1200 als Schwedesdorf war Grenzfeste gegen die Schaumburger erbaut worden sein. Parisius immer das frühere erwähnt , dass die Burg nicht nur zur Grenzfeste, sondern auch Dorf oder der zur Gerichtsstätte bestimmt war und schließt aus dem Namen Flecken Lauenau in der ältesten Form „Lowenow“, d. h. „Gerichtsstätte an der gemeint Aue“ oder kurz „Auegericht“. Die ihm bekannte erste urkund- liche Erwähnung des „Castrum Lowenow“ datiert in einer Ur- kunde des Klosters Wennigsen vom 8. Februar 1307. Eine Ur- kunde des Klosters Barsinghausen schließt mit dem Satz “Da- tum et actum in Lowenow anno domini MCCCI in die scolastice virginis“, das wäre der 10. Februar 1301. Der Name der Gerichtsstätte wurde allmählich auf das Dorf übertra- gen, da er für die Amtsinsassen wichtiger war. Als dann auch noch der Ort im Laufe des 16. Jahrhunderts zum Flecken erhoben wurde und zwar mit dem Namen Lauenau, ging der alte Name Schwedes- dorf fast unter. Nur die Familie von Münchhausen nennt heute noch ihr Schloss „Schwedesdorf zu Lauenau“.

Feggendorf 1159 – Lachdorf 1159 eggendorf wird erstmalig in den fuldischen Schenkungsverzeichnissen 1150-1168 genannt. F „Benno gab Gott und dem heiligen Bonifatius, was er in fol- genden Orten besaß“, und nun wurden neben anderen Orten „Suedesdorf“, das um Linthurst () und Cleggendorf (Feggendorf) genannt. Das 1059 schon als Ort Dorf Feggendorf bildeten die Orte Feggendorf und Lachdorf. Die bestand, ist der älte- Schreibweisen für Feggendorf und Lachdorf änderten sich im Laufe ste Teil des Fleckens der Jahrhunderte: Cleggendorf, Veggendorf, Veggentorf, Lauenau. In manchen Veggendorp, Veggenthorpe, Wengentorp, Veghnedorpe, Urkunden kommen Vechentorp, Veghendorp, Wegentorpe, Veggendorpffe, sowie die Namen Lauenau Lacthorpe, Lactorpe, Lachtorpe, Lactorf, Lagtorpe, Laktorpe. und Schwedesdorf 1159 ist als Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung anzusehen, nebeneinander vor denn in den Schenkungsverzeichnissen werden die Namen Veggentorf und Lacthorpe erstmals erwähnt. Der Name Lach- dorf leitet sich von dem Wort „Lache“ für Wasserpfütze ab und zeigt an, dass das Gebiet früher sehr nass bis sumpfig war. Nach der Flurnamenbeschreibung von Wilhelm Stummeyer hieß das Gelände am Bach entlang „Worth“, auch „Wurt“, das bedeutete erhöhter Boden, erhöhter ein- gefriedeter Platz. Auf solchen Plätzen hatten die ersten Siedler inmitten des Sumpfes ihre Hof- anlagen errichtet. Durch das starke Gefälle des Baches war das Gelände relativ einfach trocken zu legen. Der Name Feggendorf leitet sich in einer alten Form wahrscheinlich von dem Wort Grenze ab. Feggendorf lag im Bukkigau an der Grenze zum Marstemgau.

Die Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) ie Hildesheimer Stiftsfehde war ein historischer Meilenstein für die Entwicklung des DOrtes Lauenau. In dem groß-flächigen Bistum Hildesheim hatte der Bischof Johann die Herrschaft übernommen. Seine Vorgänger hatten durch eine großzügige und üppige Lebens- weise das Bistum verschuldet und Pfandrechte zum überwiegenden Teil an die Ritterschaft zu Lehen übergeben. Durch Sparsamkeit und straffe Zucht gelang es dem Bischof, einzelne Lehen einzulösen und wieder für sich zu nutzen. Das Verhältnis zum Stiftsadel wurde durch die Rücknahme der Lehen sehr belastet. Es war in dieser Zeit üblich, dass Ritter, die mit ihren Knechten auf der Durchreise waren, in herrschaftlichen Häusern wie Burgen, Schlössern, Bi- schofssitzen usw. Quartier fanden und auf Kosten der Hausherren leben konnten. Die Ritter- schaft fühlte sich um die jahrzehntelang genutzten Pfründe geschmälert und schloss sich zu einer Front gegen Bischof Johann zusammen. Der Streit, der schließlich zur blutigen Fehde werden sollte, begann 1513. Denen von Saldern wurde das Haus Lutter und die Burg Bockenem aufgekündigt. Die Brüder Hildebrand, Borchard und Cord von Saldern, schlossen durch Vermittlung ihres Onkels Cord von Stein- berg am 23. Juni 1516 mit 60 Stiftsadeligen einen Beistandsvertrag zu gegenseitigem Schutz auf 20 Jahre. Sie waren sich der Unterstützung der welfischen Fürsten aus Braunschweig- Wolfenbüttel sicher. Das Amt Lauenau war seit dem 6. Oktober 1331 durch die Welfenherzöge des Fürstentums Calenberg den Grafen von Schaumburg als Erblehen übergeben. Bei der welfischen Erbtei- lung 1495 fiel das Amt Lauenau an den Calenberger Herzog Erich, der trotz mangelnden Geldes die Einlösung des Amtes Lauenau anstrebte. Herzog Erich der Ältere übergab das Amt Lauenau dem Edlen Barthold von Rutenberg für 7000 Gulden zu Lehen. Das Amt Lauenau war also wieder welfisch. Die Schaumburger waren seit 1512 bestrebt das Lehen Amt Lauenau wieder in ihren Besitz zu bekommen und warteten nur auf eine Gelegenheit. Wegen vielfach erlittener Grenzverletzun- gen und Kränkungen durch den Bischof Franz von Minden sannen sie auf Rache und schlos- sen sich der Kriegspartei des Bischofs Johann an. In der heiligen Karwoche fielen die Verbündeten des Bischofs Johann unter Führung des Ritters Claus von Rottorp aus Hülsede, in das Bistum Minden ein. Das Schloss Peters- hagen wurde erobert. Am 3. Mai 1519 erhielten die Schaumburger Obristen Ludolf von Münchhausen und Nikolaus Goldacker den Befehl vor die Burg Lauenau zu rücken. Diese war eine starke, gut gesicherte Anlage mit festen Mauern und Wällen und von mehreren Wassergräben umgeben. Das schaumburgische Heer erschien am 5. Mai 1519 vor Das Amt Lauenau Lauenau und nahm Quartier auf dem Meierhof in Lübbersen. war seit dem 6. Okto- Die Aufforderung, die Burg den Grafen von Schaumburg zu ber 1331 durch die übergeben, wurde vom Besitzer Barthold von Rutenberg ab- Welfenherzöge des gelehnt. Als nach Beschuss der Sturm auf die Anlage erfolgen Fürstentums sollte, erkannten die Verteidiger die Aussichtslosigkeit eines Calenberg den Gra- weiteren Kampfes und Barthold von Rutenberg hisste die weiße fen von Schaumburg Flagge. Am 6. Mai um die Vesperzeit wurde die Burg Lauenau als Erblehen den Schaumburgern übergeben. Rutenberg durfte mit Weib und übergeben Kind und seiner nächsten getreuen Schar in Richtung Hanno- ver abziehen, während sich die Verteidiger der Burg mit Waf- fen und Feldzeichen auf den Rückzug nach Hameln machten. Hameln wurde von den Schaumburgern nicht besetzt, die Stadt hatte sich freigekauft. Die Grafen Johann und Antonius von Schaumburg bedachten wohl, welche Widerwärtig- keiten sie durch die Burg Lauenau in der Vergangenheit gehabt hatten. Um zu verhindern, dass bei einer Wende des Krieges ihren Feinden die Burg wieder als Stützpunkt dienen könnte, befahlen sie ihre Zerstörung. Vierzehn Tage nach der Eroberung wurde sie zerstört und bis auf den Grund abgebrannt. An dieser Zerstörung beteiligten sich im Besonderen auch die Bürger des vor der Burg Lauenau gelegenen Ortes Schwedesdorf. Am gleichen Tag, als jene in Schutt und Asche versank, gingen auch die Städte Münder, Springe und Pattensen in Flammen auf.

Renaissance-Ansicht von Merian 1654 ie zerstörte Burg Lau- Vierzehn Tage nach D der Eroberung wurde enau wurde im Stil die Burg zerstört und der Renaissance wie bis auf den Grund ab- der aufgebaut. Da das gebrannt. An dieser Schloss durch sein Zerstörung beteiligten Gewicht langsam im sich im Besonderen sumpfigen Boden auch die Bürger des versank, mussten ab vor der Burg Lauenau 1726 nach und nach die Ziergiebel abgenommen und die Burg von gelegenen Ortes außen mit mächtigen Streben abgestützt werden. Auch das Dach Schwedesdorf wurde abgewalmt.

Die Burg (Schloss) och vor der Fertigstellung wurden dem Ort im Jahr 1536 die Fleckenrechte durch Nden Grafen Adolf XIII. von Schaumburg (Regentschaft 1531-1544) verliehen. Es wurden folgende Rechte gewährt: 1. das Recht, bei geringfügigen bürgerlichen Streitigkeiten Recht zu sprechen. 2. das Recht, drei freie Märkte im Jahr abzuhalten. 3. das Recht, Bier zu brauen und dieses in den Dörfern des Amtes feilzubieten. Das Festprogra

Freitag, 5. Juni 2009

Beginn: 19.00 Uhr Festabend des Fleckens Lauenau Mitwirkende: Bürgermeister Laufmöller Landrat Schöttelndreier Frau Christina Ziegler und 130 Akteure Heimatverein Lauenau (Der Bierstreit zu Lauenau), Gospelchor Happy People Fanfarenzug Antendorf Musikverein Hülsede-Kathrinhagen Momentaufnahmen Samstag, 6. Juni 2009 von der 900-Jahrfeier ab 19.30 Uhr Festball im Jahr 1959 mit den Flying Soul Toasters Die 10 köpfige Band aus Bremen besteht seit 1996 und unterhält mit Soul, Rhythm&Blues, Twist und 70-er-Jahre-Nummern

23.00 Uhr Feuerwerk im Gewerbepark

Die geplante Festum Start: Marktplatz > Carl-Sasse-Straße > Marktplatz > Straße > Marktstraße > Am Rundteil > Rodenberger Parkplatz Felsenkeller > Feggendorfer Straße > Rod Sonnenweg > Blumenhäger Straße > Schwalbenweg > > Gewerbepark > Marktplatz / Sägewerk mm im Sägewerk

Sonntag, 7. Juni 2009 10.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der St.-Lukas Kirche ab 11.00 Uhr Brunch und Frühschoppen mit der Kapelle der Feuerwehr Alvesrode ab 14.00 Uhr Festumzug • Fanfarenzug Antendorf • Musikkorps Hess. Oldendorf • Musikzug Pohle • Musikzug Feuerwehr Springe • Spielmannszug Reinsdorf anschließend Abschluss und Ausklang am Sägewerk / Plaza

mzugs-Strecke Coppenbrügger Landstraße > Kirchstraße > Lange Straße > Feggendorfer Straße > Wendeschleife am enberger Straße > Im Scheunenfeld > Rothebreite > Berliner Straße > Gartenstraße > Carl-Sasse-Straße Rittergüter n Lauenau stehen neben der Burg die Schlösser Rittergut I, einst ein Renaissanceschloss Imit Wassergräben, heute ein Herrenhaus im Tudorstil und das Rittergut II (Schwedesdorf), ein Ge- bäude im Renaissancestil. Das Rittergut I gehört seit 1828 der Familie von Meysenbug, die es nach dem Aussterben der Familie v. Zersen im Mannesstamm durch Kurfürst Wilhelm II. von Hessen am 26. August 1828 zu Lehen bekam. Carl Ge- org Philipp Rivalier von Meysenbug war einst Geheimer Kabinettsrat und Kam- merherr in Hessen. Das Rittergut II gehört der Familie von Münchhausen, die zu den ältesten Adelsgeschlechtern in Niedersachsen zählt und eine wichtige Familie in der Geschichte Lauenaus war. Das Ritter- gut II ist der Stammsitz der schwarzen Linie derer v. Münchhausen. Börries v. Münchhausen und sein Schwiegervater waren eifrige Förderer der evangelischen Religion. Schon 1570 veranlasste Börries von Münchhausen, er war Drost des Amtes Lauenau, dass ein Pastor oder Lehrer aus der Umge- bung alle vier bis sechs Wochen in Lauenau predigte. 1578 ließ er an der Stelle, wo die zum Amt gehörige alte hölzerne Kapelle gestanden hatte, eine neue größere Kapelle errichten. Diese Kapelle an der Mühlenaue wurde 1878 nach Fertigstellung der Kirche an die Familie Ragge verkauft. Auch förderte Börries v. Münchhausen schon vor 1600 die Unterrichtung der Lauenauer Jugend. Selbst in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde der Schulunterricht durchgeführt.

Der Dreißigjährige Krieg m Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) hatte das Deister- I Süntel-Tal sehr zu leiden. Ab 1625 bis Juli 1650 mar- Mehrmals konnte schierten immer wieder Truppen durch Lauenau. Die Lauenau die Besatzer aller Kriegsparteien forderten Kontributionen in Besatzung und Geld, Lebensmitteln, Futtermitteln und Vieh. Mehrmals Plünderung des konnte Lauenau die Besetzung und Plünderung des Ortes Ortes mit einer mit einer größeren Spende Bier abwenden. Aber alle Bür- größeren Spende ger waren arm geworden. Äcker und Wälder waren ver- Bier abwenden wüstet, Straßen, Brücken und Stege verwahrlost, und die Sicherheit auf den Straßen wurde durch herum- vagabundierende Zigeunertrupps und durch ehemalige Soldaten, die als Raubgesindel durch das Land zogen, gefährdet. Die Wölfe waren zu einer Landplage geworden. Nach diesem langen Krieg musste viel Aufbauarbeit geleistet werden.

Die Prinzessin Sophie Dorothea von Ahlden in Lauenau 1694 erfuhr der Flecken Lauenau in Kreisen des europäischen Hoch- adels eine weitreichende Beachtung. Hochgestellte Persönlichkeiten machten sich auf den Weg nach Lauenau, um einem für die damalige Zeit außergewöhnlichen Gerichtsverfahren beizuwohnen. Es ging damals um den Ehescheidungsprozess der zerrütteten Ehe des Kronprinzenpaares, des späteren Königs Georg I. von England und seiner Cousine Sophie Dorothea, verbunden mit dem Verschwinden ihres Geliebten, des Grafen Königsmarck. Der Scheidungsprozess wur- de formaljuristisch durchgeführt, jedoch ohne menschliches Verständ- nis für die Prinzessin. Die Anklage, die durch den Hofrat Anton Lucius im Auftrag des Kurprinzen erhoben wurde, lautete auf vorsätzliche und böswillige Desertion (Fahnen- flucht, Verlassen des Landes) und Verweigerung der ehelichen 1694 erfuhr der Flecken Beiwohnung. Beide Vorwürfe gab die Prinzessin sofort zu. Es Lauenau in Kreisen des blieb der Beklagten verwehrt, eine Gegenklage gegen ihren Gat- europäischen Hoch- ten zu erheben, dessen Ehebruch offensichtlich war. Es war die adels eine weitreichen- de Beachtung. Hochge- doppelte Moral dieser Zeit, die den Ehebruch einer Frau schärfer stellte Persönlichkeiten verurteilte als den Ehebruch des Mannes. Sophie Dorothea wur- machten sich auf den de wegen böswilligen Verlassens und Verweigerung der eheli- Weg nach Lauenau, um chen Treue schuldig gesprochen. Die Ehe wurde getrennt und einem außergewöhnli- eine Wiederverheiratung ausgeschlossen. Ihrem Mann war eine chen Gerichtsverfahren Wiederverheiratung freigestellt. Die Prinzessin wird lebensläng- beizuwohnen lich auf das Schloss Ahlden bei Hodenhagen verbannt.

Die Franzosenzeit rst im dritten Schlesischen Krieg, dem Siebenjährigen Krieg, wurde das Kurfürsten- E tum Hannover in die Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich mit hinein- gezogen. Am 16. Januar 1756 schlossen König Georg II. von England, gleichzeitig Kurfürst von Hannover und König Friedrich der Große folgenden Vertrag: Im Siebenjährigen Krieg sollten die hannoverschen Truppen auf der Seite Preußens gegen die Franzosen kämpfen. Diesem Vertrag schlossen sich auch Hessen-Kassel, Braunschweig, Gotha und Schaumburg-Lippe an. Auf ausdrücklichen Wunsch Friedrichs des Großen wurde der Oberbefehl dem zweiten Sohn des englischen Königs, dem Herzog Wilhelm August von Cumberland, übertragen. Dies war keine gute Entscheidung. m 26. Juli 1757 standen sich die verbündeten Heere unter Herzog von Cumberland und die A Franzosen unter Marschall d´Estrée bei Hastenbeck bei Hameln gegenüber. Unter dem Prin- zen Ferdinand von Braunschweig schienen die hannoverschen Truppen den Sieg schon errungen zu haben, als der Herzog von Cumberland den Rückzug anordnete. Ebenso erging es den Franzosen. Die aber erkannten den Irrtum der Hannoveraner, kehrten um und zogen als Sieger in Hameln ein. Im Juli 1757 wurde Lauenau von den Franzosen unter dem Duc de Malleboi besetzt. In wenigen Wochen war das gesamte Kurfürstentum von den Franzosen erobert. Die Sieger trieben, auch mit brutalen Mitteln, hohe Kontributionen und maßlose Naturallieferungen von der Bevölkerung ein. Raub und Plünderungen waren nicht selten. Vom englischen König wurde der Oberbefehl seinem Sohn Herzog von Cumberland entzogen und im Dezember 1757 auf den Herzog Ferdinand von Braunschweig übertragen. Dieser war ein resoluter Mann, dem es bis Ende März 1758 gelang, Hannover wieder franzosenfrei zu machen. 45 Jahre später besetzte Kaiser Napoleon in seinen Eroberungskriegen ohne große Kampf- handlungen wieder das Fürstentum Hannover. Die hannoversche Armee wurde aufgelöst, und die Franzosen versuchten die ausgebildeten Soldaten für ihre neu aufgestellte „König- lich deutsche Legion“ zu werben. chon im Juni 1803 wurden in Lauenau ein französischer Wachtmeister und acht Solda- S ten einquartiert. Zeitweilig wurde die Gruppe auf zehn Mann verstärkt, um die franzö- sischen Forderungen einzutreiben. Von Juni 1803 bis Juli 1804 musste der Flecken Lauenau 385 Taler, 15 Groschen und einen Pfennig unter anderem für Der Lauenauer Verpflegung und Kriegssteuer aufbringen. Die Lauenauer Bürgermeister hieß Kirchenkasse musste sich ebenfalls an den Kosten für die in dieser Zeit napoleonischen Feldzüge beteiligen. Der Unterhalt der frem- Commune Marie den Truppe war für die Bürger eine schwere Last. Dazu kam Bornemann und sein noch die Maßlosigkeit der höheren Offiziere. Sie forderten Stellvertreter, der und bekamen hohe Geldzuwendungen und wertvolle Ge- zugleich die Polizei- schenke zu ihrer privaten Verwendung. Aber auch einfache sachen verwaltete, Soldaten nahmen sich gern eine Sonderzuwendung, wenn Marie adjoint nötig, auch mit Waffengewalt. 1806 sicherte Napoleon den Schröder Preußen den Besitz von Hannover zu. Lauenau wurde preu- ßisch, aber die Abgabelasten wurden nicht geringer. Die preu- ßische Herrschaft dauerte aber nicht lange. 1807 gründete Napoleon das Königreich Westfa- len, dessen König sein Bruder Jerome wurde. Der Flecken Lauenau im Kanton Springe ge- hörte zum Distrikt Hannover und damit zu Departement Aller. Der Lauenauer Bürgermeister hieß in dieser Zeit Commune Marie Bornemann und sein Stellvertreter, der zugleich die Polizei- sachen verwaltete, Marie adjoint Schröder. So blieb das bis 1813. Ab 1813, als bekannt wur- de, dass sich Napoleons Armee verlustreich aus Russland zurückziehen musste, kam es in Nord- und Ostdeutschland zu ersten Freiheitskämpfen. Am 3. November 1813, mit dem Ein- zug des Herzogs von Cumberland, nahm Georg III., auch Kurfürst von Hannover, sein Land wieder in Besitz. Die Bauernbefreiung nde des 18. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert hinein, dauerte die Bauernbefreiung. E Es waren die allgemeinen Verkoppelungen und die Ablösungen der Lehen an den Adel. Die Agrarreformen waren langwierig und vielfältig. Insgesamt führten sie zu einer deutlichen Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion.

Das Industriezeitalter m 19. Jahrhundert begann das Industriezeitalter. Die Industrialisierung begann im abgelegenen I Deister-Süntel-Tal relativ spät und war untrennbar mit dem Bau der Eisenbahn verbunden. In Lauenau wurde bereits 1855 unter Federführung des Freiherrn von Meysenbug, Lauenau, ein Komitee zur Förderung der Eisenbahn gegründet. Die ersten amtlichen Bemühungen um den Bau eines Schienenweges zwischen Münder und begannen 1870, aber erst 1905 fuhr auf dieser Strecke die erste Bahn. Dadurch wurden die Standort- bedingungen für Das Foto zeigt Landwirtschaft, den Bahnübergang bei Holzwirtschaft, Lübbersen kurz vor Bergbau (Kohle), der Stilllegung der Gewerbe und In- Strecke Haste-Hameln dustrie wesentlich im Jahre 1977. Im Hin- verbessert. tergrund sind die er- sten Häuser des Neu- baugebiets „Am Hoppenberg“ zu Die Kirche Sankt Lukas sehen icht zu vergessen, 1877 wurde der Entwurf des Bau- Nmeisters Professor Conrad Wilhelm Hase, Hannover, von 1875 von der Regierung ge- nehmigt. Die Kirche Sankt Lukas wurde im neugotischen Stil vom Baumeister Carl Hesse erbaut und am 25. Mai 1878 eingeweiht. Karl-Heinz Menzel

Literaturhinweise Karl Parisius: Das vormalige Amt Lauenau (1951) Arbeitskreis „Geschichte Lauenaus“: Lauenau - Von den Anfängen bis zum Ende des Kaiserreichs (2006) Lauenau - Zwischen den Weltkriegen (1998) Lauenau - Der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach (1995) Heyno Garbe: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lauenau (1997) Karl Rickenberg: Wüstung Vennecker. Ein Dorf verschwand im 16. Jahrhundert (2007) Lauenau - Eine Perle am Deister

m 27. Juli 1959 ging mit einem Tanzabend Aeine herrliche Festwoche zu Ende. Lauenau hat sein Jahrhundertereignis „ 900 Jahre Lauenau“ gebührend gefeiert. Die Lauenauer wenden sich Wo bis 1960 das Spritzenhaus der Lauenauer Feuerwehr stand, wieder ihrem Alltag zu und bauen ein Feuerwehr- blickt heute der „Fleckendiener“ die Marktstraße entlang gerätehaus in der Gartenstraße. Der Ort wird städ- tebaulich entwickelt: Großes Hausweidenfeld, Großer Ranzen und Scheunenfeld I. werden Lauenau und Feggendorf 1974 im Rahmen der Gebietsreform zu- sammengelegt. Mit großem Elan wurde der Bau des Kindergartens Rappelkiste (1976), der Ein Idyll mit praktischem Hintergrund: der Klärteich des Schulsporthalle (1979), des Feuerwehrgerätehaus Gruppenklärwerkes an der A2 / B442 Feggendorf (1979), des Sportheimes Lauenau (1981) und des Gruppenklärwerkes an der A2 (1982) durchgeführt. Lauenau wächst durch die Erschließung Hoppenberg (1979), Plessen (1980) und Südhang (1980). urch den Bau eines Hochbehälters (1989) wird die Wasserversorgung dem wachsenden Neue Bürger braucht der Flecken: Was mit Grundstük- D ken am Hoppenberg begann, wuchs weiter gen Deister. Ort angepasst. Das Feuerwehrgerätehaus (1988) „Am Felsenkeller“ stehen weitere freie Bauplätze bereit wird erweitert, ein Sportheim (1988) in Feggendorf und der Kindergarten Pusteblume (1993) gebaut. Das historische Ereignis „Fall der Mauer“ und die Erbengeneration beeinflussen die Entwicklung po- sitiv. Ein Bauboom setzt in Lauenau ein: Bauge- biet Holzlagerplatz (1993), Auf der Burg (1994), Rothebreite I (1994), Königsbreite II (1996), Rot- Wo einst mächtige Buchenstämme zur Verabeitung zu hebreite II (1996), Rothebreite III (1998). Möbeln bereit lagen, befindet sich heute der ZOB und auenau erwirbt den Lagerplatz Casala Mitte der Beginn der Straße „Am Markt“ L (1996) und beginnt 1997 mit dem Ausbau des Bürgerhauses. 1998 wird der Marktplatz gebaut und 1999 die alte Fabrik Casala gekauft. Der ZOB wird errichtet, das Dorfgemeinschaftshaus Feggen- dorf renoviert und der Kindergarten Pusteblume erweitert. m Ende des Jahrtausends wird mit der Er- Das Bürgerhaus. Durch den Einsatz vieler Bürger Aschließung des Gewerbegebietes Autohof der entstand in der alten Scheune, die zuletzt als Casala- Grundstein für die positive Entwicklung an der Lagerstätte diente, eine Versammlungsstätte für Bürger A2 gelegt. In Feggendorf werden ein Schützen- haus und ein Hochbehälter gebaut. wird ein denkwürdiges Jahr, das 2001 Lauenau entscheidend verändert. Es beginnt mit dem endgültigen Aus für Casala. Viele Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz, Ge- Ein Hauch von Las Vegas. Der Logistikpark an der A2. nerationen sehen ihr Lebenswerk zerstört und die Nicht zuletzt durch das in Kürze entstehende EDEKA- Kommune scheint gelähmt. Beherzt entscheidet Regionallager ein kräftiger Motor des Fleckens sich der Rat des Fleckens Lauenau für den An- kauf der Casala-Immobilie. Der Startschuss für eine grundlegende Stadtplanung ist damit gege- ben. Erst Jahre später erkennen viele, dass sich aus dem Crash eine hervorragende Zukunft für Lauenau entwickeln lässt. m Sportpark wird eine Leichtathletikanlage I (2001) gebaut und die Grundschule erweitert. Der Kindergarten Zwergenwiese (2002), das Sängerheim (2002), Bogensporthalle (2003), Victoria-Arena (2004), Eissporthalle (2004), das Dojo (2005) werden gebaut und das Freibad (2003) sowie Sägewerk (2007) saniert. Der Hof Brandes wird durch den Flecken gekauft (2003). as Jubiläumsjahr 2009 beginnt mit einem DPaukenschlag: Die Welt spricht von der größ- ten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit – EDEKA entscheidet sich für ein Regionallager in Lauenau mit 700 Arbeitsplätzen, auf dem Hof Brandes ent- stehen Wohnungen für Senioren, die Sparkasse baut eine neue Geschäftsstelle, der Investitionshaushalt des Fleckens Lauenau erreicht mit 3,6 Mio. Euro das höchste Niveau aller Zeiten. Lauenau erhält nach Victoria-Arena, Eissporthalle und Dojo im Gewerbepark. En- 50 Jahren ein neues Feuerwehrgerätehaus. gagement und viele Stunden tatkräftiger Arbeit schaffen Sportstätten der Superlative Glück auf Lauenau! Uwe Heilmann

Impressum Herausgeber: , Flecken Lauenau Redaktion: Karl-Heinz Menzel, Uwe Heilmann, Norbert Bruhne Layout: Flesch Verlag GmbH, Lauenau Das „Sägewerk“. Veranstaltungshalle für größere Events Fotos: Archiv Flesch Verlag GmbH / Bernd Althammer aller Art. Gleichzeitig beinhaltet sie eine in der Region und Familie Bruhne einmalige Indoor-Boule-Anlage