BERICHT ASIATISCH-PAZIFISCHE WIRTSCHAFTSGEMEINSCHAFT

Der Bericht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. In unregelmäßigen Abstän- den wird der Bericht aktualisiert.

Mai 2017 Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 2

Inhalt

Allgemeine Übersicht der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft 3

Mitgliedsländer der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft 4 Australien 5 Brunei - siehe Bericht "Verband Südostasiatischer Nationen" Chile - siehe Bericht "Union Südamerikanischer Nationen" Hongkong 13 Indonesien - siehe Bericht "Verband Südostasiatischer Nationen" Japan 16 Kanada - siehe Bericht "Nordamerikanisches Freihandelsabkommen" Malaysia - siehe Bericht "Verband Südostasiatischer Nationen" Mexiko - siehe Bericht "Nordamerikanisches Freihandelsabkommen" Neuseeland 20 Papua-Neuguinea 24 Peru - siehe Bericht "Union Südamerikanischer Nationen" Philippinen - siehe Bericht "Verband Südostasiatischer Nationen" Russland - siehe Bericht "Eurasische Wirtschaftsunion" Singapur - siehe Bericht "Verband Südostasiatischer Nationen" Südkorea 30 Taiwan 39 Thailand - siehe Bericht "Verband Südostasiatischer Nationen" Vereinigte Staaten - siehe Bericht "Nordamerikanisches Freihandelsabkommen" Vietnam - siehe Bericht "Verband Südostasiatischer Nationen" Volksrepublik China 44

Quellen 66

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Allgemeine Übersicht der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemein- schaft

Die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (Asia-Pacific Economic Cooperation, kurz APEC) ist eine internationale Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, im pazifischen Raum eine Freihan- delszone einzurichten. In den 21 APEC-Staaten lebt knapp die Hälfte der Weltbevölkerung. Der Wirt- schaftsraum erbringt mehr als die Hälfte der Weltwirtschaftsleistung und ist eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen der Welt. 1989 gründeten - auf Initiative von Australien, Japan und den USA - zwölf Länder die APEC. In den ersten Jahren kamen nur hochrangige Ministeriumsvertreter zu den jährlichen Treffen; seit 1993 treffen sich die Regierungschefs der Mitgliedsstaaten. Diese Tref- fen heißen „Leaders' Meetings“ und nicht wie sonst üblich „summit“ (Gipfel). Auf APEC-Ebene wur- den und werden zahlreiche politische - nicht nur wirtschaftspolitische - Themen diskutiert, z.B. Zukunftstechnologien, Bildung, Frauen, Jugend und die Bekämpfung des internationalen Terrorismus.

1994 wurde in Bogor, Indonesien, das Ziel der Errichtung einer Freihandelszone im asiatisch-pazifi- schen Raum für die Industrienationen bis 2010 und für die Entwicklungsländer bis 2020 entworfen. Zur Förderung dieses Zieles erarbeiteten die Mitgliedstaaten nationale Aktionspläne. Eine Überprü- fung der Ergebnisse findet in Form jährlicher Fortschrittsberichte auf den Gipfeltreffen statt.

APEC ist seit langem an der Spitze der Reformanstrengungen im Bereich der Unternehmens- und Wirtschaftsförderung. Zwischen 2002 und 2006 wurden die Kosten für Geschäftsvorfälle in der gesamten Region durch den APEC Trade Facilitation Action Plan (TFAPI) um 6% gesenkt. Zwischen 2007 und 2010 will die APEC eine zusätzliche Reduktion der Transaktionskosten um 5% erzielen. Zu diesem Zweck wurde ein neuer Trade Facilitation Action Plan entwickelt. Ein im Rahmen des Trade Costs and Facilitation Project der Weltbank 20008 veröffentlichter Bericht geht davon aus, dass die Erhöhung der Transparenz im Handelssystem der Region von entscheidender Bedeutung ist, damit die APEC die Bogor-Ziels erreichen kann. Die APEC Business Travel Card, ein Reisedokument für visafreie Geschäftsreisen innerhalb der Region, ist eine der konkreten Maßnahmen zur Erleichterung der Geschäftstätigkeit. Im Mai 2010 trat Russland in das Schema ein und vervollständigte damit den Kreis.

Von 1997 an wurden zehn Jahre lang keine neuen Mitglieder aufgenommen. Dieser Zeitraum sollte der Konsolidierung der Zusammenarbeit dienen. Die APEC agiert auf der Basis nicht-bindender Abkommen. Alle Entscheidungen des Forums werden im Konsens getroffen. Seit 2002 sind auch bilaterale oder multilaterale Abkommen untereinander zugelassen. Die Abkommen müssen den Regeln der WTO entsprechen. Apec-Mitglieder haben bisher mehr als 40 solcher Abkommen unterschrieben. Das Budget der APEC ist relativ gering. Es beläuft sich auf knapp 3,5 Mio. US-Dollar pro Jahr, welche durch Mitgliedsbeiträge der APEC-Staaten aufgebracht werden. Allein Japan investiert mehr Geld (3 bis 4 Mio. US-Dollar jährlich) in einen speziellen Liberalisierungsfonds der Organisation.

Die Treffen auf APEC-Ebene werden stets von Gästen und Beobachtern begleitet. Dazu gehören Ver- treter des Verbandes südostasiatischer Nationen (ASEAN), des Pacific Economic Cooperation Council (PECC), des Pacific Islands Forum (PIF) und anderen Interessenvertretern aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Die APEC wird darüber hinaus auch als Forum hinter geschlossenen Türen benutzt, um das Nordkoreaproblem zu diskutieren.

Hauptsitz: Singapur Website: http://www.apec.org

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Mitgliedsländer der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft

APEC hat derzeit 21 Mitglieder, darunter die meisten Länder mit einer Küstenlinie am Pazifischen Ozean. Allerdings ist das Kriterium für die Mitgliedschaft, dass das Mitglied über eine eigenständige Volkswirtschaft verfügt, also nicht zwingend ein Staat sein muss. Infolgedessen nutzt APEC den Be- griff Mitgliedswirtschaften und nicht die Mitgliedsländer, wenn um sie sich auf ihre Mitglieder be- zieht. Ein Ergebnis dieses Kriteriums ist, dass Taiwan eine eigenständige Mitgliedschaft in der APEC inne hat (offiziell gehört Taiwan zur Volksrepublik China und ist in der APEC unter dem Namen "Chinese Taipei" vertreten), neben der Volksrepublik China (Cross-Strait-Beziehungen) selbst, sowie Hong Kong, das als Britische Kolonie APEC-Mitglied wurde und heute eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China ist. APEC hat drei offizielle Beobachter: die Association of Southeast Asian Nations, das Pacific Islands Forum und der Pacific Economic Cooperation Council.

Indien hat die Mitgliedschaft in APEC beantragt und erhielt erste Unterstützung durch die Vereinig- ten Staaten, Japan, Australien und Papua-Neuguinea. Schließlich wurde entschieden Indien aus ver- schiedenen Gründen nicht aufzunehmen, insbesondere weil Indien nicht an den Pazifischen Ozean grenzt, so wie es alle anderen Mitglieder tun. Allerdings wurde Indien im November 2011 der Beob- achterstatus zuerkannt.

Bangladesch, Pakistan, Sri Lanka, Macau, Mongolei, Laos, Kambodscha, Costa Rica, Kolumbien, Pana- ma und Ecuador, gehören zu einem Dutzend anderer Volkswirtschaften, die sich für die Mitglied- schaft in der APEC beworben haben. Kolumbien beantragte die Mitgliedschaft in der APEC bereits im Jahre 1995, aber das Aufnahmeverfahren wurde gestoppt, da die Organisation die Aufnahme neuer Mitglieder von 1993 bis 1996 insgesamt stoppte und das Moratorium aufgrund der 1997er Asienkrise weiter verlängert wurde. Guam war auch aktiv an der Mitgliedschaft interessiert und bezog sich da- bei auf die Mitgliedschaft Hong Kongs, aber der Antrag wird von den USA, in Vertretung für Guam, abgelehnt.

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Australien Hauptstadt: Website: http://www.australia.gov.au - Tourismus: http://www.australia.com

Der Staat Australien liegt auf der Südhalbkugel nordwestlich von Neuseeland und südlich von Indone- sien, Osttimor und Papua-Neuguinea und umfasst neben der kontinentalen Hauptlandmasse Austra- liens die vorgelagerte Insel Tasmanien und einige kleinere ozeanische Inseln. Weiterhin gehören die pazifische Norfolkinsel, die Kokosinseln, die Weihnachtsinsel und die Ashmore- und Cartierinseln im Indischen Ozean sowie die subantarktischen Inseln Macquarieinsel und Heard und McDonaldinseln als Außengebiete zu Australien. Das Australische Antarktis-Territorium wird vom australischen Staat als Außengebiet betrachtet. Der Anspruch auf dieses Gebiet wird seit dem Jahr 1933 erhoben. Aus- tralien hat etwa 24 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Canberra, die größte Stadt nach Einwoh- nern ist die Metropole Sydney. Weitere Ballungsräume sind Melbourne, Brisbane, Perth, Adelaide und Gold Coast. Die Fläche des australischen Kontinents umfasst nahezu 7,7 Millionen Quadratkilo- meter. Es handelt sich damit um den von seiner Fläche sechstgrößten Staat der Erde. Australiens Nord-Süd-Ausdehnung vom nördlichsten Punkt auf der Cape York Halbinsel bis zum südlichsten Punkt, dem Süd-Ost-Kap auf Tasmanien, beträgt ungefähr 3860 km. Die Ost-West-Ausdehnung be- läuft sich auf circa 4000 km. Die zentrale Landmasse weist eine Küstenlänge von ungefähr 36.000 km auf. Es lassen sich geographisch drei Großlandschaften unterscheiden: die östliche, die mittlere und die westliche Großlandschaft. Die westliche Großlandschaft, das Tafelland des Westaustralischen Pla- teaus, nimmt etwa 60 Prozent der australischen Landmasse ein. Hier liegen die großen Trockengebie- te der Großen Sandwüste, der Kleinen Sandwüste, der Gibsonwüste, der Großen Victoriawüste und der Nullarbor-Wüste. Kleinere Gebirge wie die MacDonnell Ranges und Inselberge wie der Uluṟu sind in großer Anzahl vorhanden. Östlich schließt sich die mittlere Großlandschaft, das Sedimentbecken der Mittelaustralischen Senke beziehungsweise das zentrale Tiefland, an. Hier befindet sich mit der Simpsonwüste sowohl die trockenste Region des Landes als auch das größte Fluss-System, das Mur- ray-Darling-Becken. In der mittleren Großlandschaft findet man neben Salzseen und periodisch aus- trocknenden Süßwasserseen auch den tiefsten Punkt Australiens. Da sowohl die westliche als auch die mittlere Großlandschaft überwiegend unbewohnbar sind, lebt die Mehrheit der australischen Be- völkerung in der östlichen Großlandschaft. Diese östliche Großlandschaft umfasst die Übergänge vom Gebirge bis hinunter zur Küstenlandschaft. Dabei sind der Küste des Bundesstaates Queensland Ko- rallenriffe vorgelagert, die in ihrer Gesamtheit das Great Barrier Reef bilden. Das diesen Teil des Lan- des prägende Gebirge ist der Höhenzug der Great Dividing Range, die sich von Norden nach Süden über 3.200 km erstreckt. Tasmanien wird geologisch als Fortsetzung der Gebirgskette der Great Divi- Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 6 ding Range angesehen. Mit 2.229 m befindet sich in den zur Great Dividing Range gehörenden Snowy Mountains der Mount Kosciuszko, die höchste Erhebung der australischen Landmasse. Zwischen dem Gebirge und dem Küstenstreifen liegt die Ökozone von Wäldern gemäßigten Klimas. Die großen Wüs- ten- und Halbwüstengebiete Australiens werden als Outback bezeichnet. Der höchste Berg auf aus- tralischem Hoheitsgebiet ist mit 2745 m der auf der unbewohnten Insel Heard gelegene Big Ben. Er und der Vulkan der benachbarten McDonald-Insel sind zugleich die einzigen aktiven Vulkane des Staates. Der höchste Punkt des gesamten Kontinentes Australien-Ozeanien befindet sich mit der 4884 m hohen Carstensz-Pyramide auf der Insel Neuguinea.

Bundesstaaten und Territorien

Australian Capital Territory Hauptstadt: Canberra Das Australian Capital Territory (ACT, deutsch Australisches Hauptstadtterritorium) ist ein Territorium des Australischen Bundes, in dem die Hauptstadt Canberra liegt. Das ACT ist eine 2358 km² große En- klave und wird, mit der Ausnahme eines schmalen Küstenstreifens auf der Halbinsel Beecroft Penin- sula mit Zugang zum Pazifischen Ozean, vollständig vom ostaustralischen Bundesstaat New South Wales umschlossen. Das ACT hat eine eigene Regierung, besitzt aber nicht die volle Eigenständigkeit der australischen Bundesstaaten. Das Gebiet wird von einem Ministerrat regiert. Der Chief Minister wird seit 2001 von der Australian Labor Party gestellt. Gesetze werden durch ein 25-köpfiges Parlament, die Australian Capital Territory Legislative Assembly verabschiedet, das grundsätzlich für alle Zuständigkeitsbereiche der Gliedstaaten zuständig ist, aber auch auf der kommunalen Ebene be- fugt ist. Jedoch können Beschlüsse des ACT durch Bundesrecht aufgehoben werden. Die britische Krone wird im Gegensatz zu anderen australischen Territorien wie z. B. die Norfolkinsel, die Weih- nachtsinsel oder die Kokosinseln vom australischen Generalgouverneur vertreten. Das ACT ist mit je- weils zwei Mitgliedern im Senat und im Repräsentantenhaus vertreten (Wahlkreise Fraser und Can- berra). Der Abgeordnete von Fraser und die Senatoren vertreten auch die Bevölkerung des Territory. Die offiziellen Symbole des Territoriums sind die Pflanze Royal Bluebell und der Helmkaka- du. Außerhalb der Stadt Canberra gibt es im ACT weitläufige Landwirtschaftsflächen, die vor allem für die Schafzucht und die Milchwirtschaft verwendet werden; auch einige Weinberge sind vorhanden. Große Teile außerhalb Canberras nehmen der bergige und mit viel Wald bedeckte Namadgi-National- park und das Tidbinbilla-Naturreservat ein. Der höchstgelegene Punkt ist der Gipfel des Mount Bim- beri mit einer Höhe von 1912 Metern. Ortschaften innerhalb des Territoriums sind Williamsdale, Naas, Tharwa und Hall. Unmittelbar an der Grenze zum Tidbinbilla-Naturpark befindet sich der Can- berra Deep Space Communication Complex (CDSCC), Teil des weltweiten Deep Space Network der NASA.

Jervis Bay Territory Das ist ein 75 Quadratkilometer großes Territorium des Commonwealth of Aus- tralia und liegt großteils auf einer Halbinsel südlich der Jervis Bay an der australischen Ostküste. Im Jervis Bay Territory leben knapp 400 Menschen. Das Jervis Bay Territory – umgeben von New South Wales und dem Pazifik – besteht aus großen Teilen der Bherwerre-Halbinsel, die den südlichen Ab- schluss der Jervis Bay bildet, und der Bowen Island im Eingang zur Bucht. Im Südwesten reicht das Gebiet bis zur Lagune St Georges Basin und dem Sussex Inlet Channel. Ein schmaler Streifen Land auf der Beecroft-Halbinsel nördlich des Eingangs zur Jervis Bay rund um den Point-Perpendicular-Leucht- turm gehört ebenfalls zum Territorium. Die beiden Dörfer Jervis Bay Village und Wreck Bay Village sind die wichtigsten Siedlungen im Jervis Bay Territory. Größere Orte in der Umgebung sind die Bade- orte Huskisson, Vincentia und Sussex Inlet sowie die rund 40 Kilometer entfernte Stadt Nowra. Die Royal Australian Navy, größter Arbeitgeber des Territoriums, betreibt im Jervis Bay Territory einen Hafen, Schulungseinrichtungen und den Jervis Bay Territory Airport, der auch zivil genutzt wird. Tou- rismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Region. Pro Jahr besuchen rund 450.000 Personen das Gebiet. Die Mehrheit der Fläche des Territoriums gehört zum Booderee-Nationalpark mit den Boode- Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 7 ree Botanic Gardens. Die Gewässer vor der Küste gehören zum Teil zum Booderee-Nationalpark, zum Teil zum Jervis-Bay-Marinepark.

Lord-Howe-Inselgruppe Die Lord-Howe-Inselgruppe liegt etwa 630 Kilometer vor der Ostküste New South Wales in der Tas- mansee, einem Nebenmeer des Pazifischen Ozeans. Zur Inselgruppe zählen insbesondere:

• die Lord-Howe-Insel, die größte, namensgebende und heute einzig bewohnte Insel der Gruppe, • die markante Felseninsel Ball’s Pyramid, etwa 20 Kilometer südöstlich der Hauptinsel, • die Roach-Insel und die Admiralty-Inseln nordöstlich der Hauptinsel, • die Mutton-Bird-Insel anderthalb Kilometer östlich der Lord-Howe-Insel, • die Gower-Insel unmittelbar vor der Südspitze der Hauptinsel, • die Blackburn-Insel in der Lagune • sowie einige sehr kleine Koralleninseln und einzeln stehende Felsen.

1982 setzte die UNESCO die Inselgruppe unter der Bezeichnung Lord Howe Island Group auf die Liste des Welterbes. Das Meer rund um die Inseln wird daneben durch das am 26. Februar 1999 eingerich- tete Meeresschutzgebiet Lord Howe Island Marine Park (480 Quadratkilometer) gesondert geschützt.

Macquarieinsel Die Macquarieinsel ist eine zu Tasmanien gehörende Insel im südlichen Pazifischen Ozean, benannt nach Lachlan Macquarie, einem der frühen Gouverneure von New South Wales. Die Insel gehört we- gen ihrer geologischen Bedeutung seit 1997 zum Weltnaturerbe. Sie ist einer der wenigen Orte auf der Erde, auf denen die ozeanische Erdkruste über die Wasseroberfläche gehoben wurde. In dem kühlen und maritimen Klima wachsen Pflanzen, wie sie ähnlich in der Tundra vorkommen. Die Insel gehört zum Verwaltungsgebiet der Huon Valley Municipality. Sie ist bis auf vier permanent besetzte Forschungsstationen unbesiedelt. Die Macquarieinsel befindet sich etwa 1500 km südöstlich von Tas- manien und etwa 1300 km nördlich der Antarktis. Die 128 km² große Insel ist etwa 5 km breit und 34 km lang. Sie ist der höchste Kamm des unter Wasser liegenden Macquarie-Rückens, der durch das Aufeinandertreffen von Australischer und Pazifischer Platte entstanden ist, und erreicht im Mount Hamilton im Süden der Insel eine Höhe von 433 m über dem Meer. 320 Meter westlich der Küste beim North Head, der Nordspitze der Insel auf der North Head Peninsula, liegt der 25 Meter hohe Felsen Anchor Rock. Ebenfalls auf dem Macquarie-Rücken liegen die Felsinselgruppen Judge- und Clerkinseln (13,9 km nördlich der Macquarieinsel) und Bishop- und Clerkinseln (28,4 km südlich).

New South Wales Hauptstadt: Sydney New South Wales ist ein Bundesstaat im Südosten Australiens mit Sydney als Hauptstadt. Mit rund 7,5 Millionen Einwohnern, knapp einem Drittel der Bevölkerung Australiens, ist er der bevölkerungs- reichste Bundesstaat Australiens. New South Wales liegt an der Südostküste Australiens mit weiten flachen Ebenen im Westen, der Great Dividing Range mit dem Hochland von New England im Norden, den Blue Mountains in der Mitte sowie dem höchsten Gebirge Australien, den Snowy Moun- tains mit dem Mount Kosciuszko (2228 m), im Süden. Die Gesamtfläche dieses Bundesstaates beträgt 800.642 km²; er ist damit ungefähr dreimal so groß wie Großbritannien. New South Wales ist wirt- schaftlich der bedeutendste Bundesstaat Australiens mit bedeutenden Vorkommen von Blei, Kohle, Kupfer, Zink, Silber, Gold und anderen Erzen. Zur besseren Erkundung und zwecks Aufsicht über das Montanwesen schuf man 1875 die staatliche Behörde Geological Survey of New South Wales. Wich- tig sind auch die Schaf- und Rinderzucht im Westen sowie Weizenanbau und Obstkulturen in Bewäs - serungsgebieten. Daneben gibt es mit dem Hunter Valley ein international bekanntes Weinanbauge- biet. In der Küstengegend liegen die wichtigen Industriestandorte Sydney, Newcastle und Wollon-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 8 gong. Darüber hinaus ist Sydney Sitz des australischen Finanzzentrums und hat in North-Ryde große Ansiedlungen von Technologie-Firmen.

Northern Territory Hauptstadt: Darwin Das Territorium ist mit ca. 243.800 Einwohnern äußerst dünn besiedelt. Die Bevölkerung ist sehr mul- tikulturell; so wird in 24,1 % der Haushalte eine nicht-englische Muttersprache gesprochen. In den drei größten Städten Darwin, Palmerston und Alice Springs leben fast 80 % der gesamten Bevölke- rung des Territoriums. Die Küste des Festlandes ist ca. 5500 Kilometer lang und wird durch Buchten und Flussmündungen stark gegliedert; es wechseln sich Sumpfgebiete mit Sandstränden ab, verein- zelt gibt es auch steile Abschnitte. Zum Northern Territory zählen ebenso einige Inseln, unter ande- rem Groote Eylandt, Melville Island, Bathurst Island und die Wessel-Inseln. Dadurch verdoppelt sich die Länge der gesamten Küstenlinie auf knapp 11.000 Kilometer. An das Küstengebiet schließt sich ein ausgedehntes Flachland an, das durch Plateaus (z. B. Arnhemland) und Tafelländer (z. B. Barkly Tableland) gekennzeichnet ist. Erst im Süden prägen Inselgebirge die Landschaft, die vorwiegend in Ost-West-Richtung verlaufen. In den dortigen MacDonnell Ranges befindet sich auch Mount Zeil, der mit 1.531 Metern höchste Punkt des Northern Territorys. Weite Teile im Süden sind von Dünen be- deckt (z. B. Simpsonwüste). Begrenzt wird die wirtschaftliche Aktivität im Northern Territory nicht nur durch das aride Klima, sondern auch durch die mit rund 243.800 Einwohnern nur geringe Bevöl - kerungszahl. Das sind nur 1 % der australischen Bevölkerung. Dass das Northern Territory gleichwohl etwa ein Sechstel der Landfläche Australiens ausmacht, hat daher eine nur geringe wirtschaftliche Auswirkung: Ein erheblicher Teil des Landes weist überhaupt keine Bewohner auf. Gesamtwirtschaft- lich spielt das Northern Territory deshalb für die australische Wirtschaft nur eine geringe Rolle. Die relativ größte Bedeutung hat hier die exportorientierte Fleischrinderzucht. Bodenschätze wie Uran, Bauxit, Gold werden abgebaut und Energieträger wie Erdöl und Erdgas gefördert. Mit Hilfe seines Northern Territory Geological Survey bemüht sich das Territorium um weitere Rohstofferschließungs- investitionen. Die verarbeitende Industrie (Nahrungsmittel, Textil und Maschinenbau) spielt eine ge- ringe Rolle. Ein wichtiger Faktor der Wirtschaft ist der Tourismus, vor allem an den weltbekannten Tourismus-Ikonen im Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark („Ayers Rock“ und „Olgas“). Auch die „Haupt- stadt des Outbacks“, Alice Springs, und der Kings Canyon im Süden sowie der Kakadu- und der Litch- field-Nationalpark im Norden sind bedeutende Ziele auch des internationalen Tourismus.

Queensland Hauptstadt: Brisbane Im Bundesstaat Queensland leben ca. 4,7 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 1.730.650 Qua- dratkilometern. Queensland ist flächenmäßig nach Western Australia der zweitgrößte Staat Australi- ens; es ist etwa fünfmal so groß wie Deutschland. Die Torres Strait Islands und Barrier Reef / Whits - unday Islands sind Queensland zugeordnet. Neben New South Wales ist Queensland der Bundesstaat mit der größten Anzahl an Aborigines. Dort leben je 26 Prozent der gesamten Aborigine-Bevölkerung Australiens. Die Hauptstadt ist Brisbane mit 1,73 Millionen Einwohnern. Weitere größere Städte sind Gold Coast/Tweed, Townsville, Cairns, Toowoomba und Rockhampton. Mehrere Naturschutzgebiete Queenslands sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Dies sind das Great Barrier Reef, Fraser Island und die Wet Tropics of Queensland. Die Gondwana-Regenwälder Australiens teilen sich Queensland und New South Wales. Wichtige wirtschaftliche Betätigungsfelder sind Zuckerrohranbau, Bergbau (Kohlevorkommen), der Tourismus im Bereich des Great Barrier Reef sowie Rinder- und Schafzucht im Landesinneren. Durch den Geological Survey of Queensland werden Projekte der Kohlendioxid- Speicherung und Geothermie im Küstenbereich verfolgt.

South Australia Hauptstadt: Adelaide Der Bundesstaat South Australia reicht von der Südküste Australiens (Große Australische Bucht) in den Kontinent bis ins Große Artesische Becken hinein und zu den Musgrave Ranges (bis zu 1440 m

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 9 hoch); die Landesfläche beträgt 983.480 km2. Die trockenen, an das Northern Territory und Western Australia angrenzenden Landesteile gehören den Ureinwohnern, den Aborigines. Das zu South Aus- tralia gehörende Kangaroo Island ist die drittgrößte Insel Australiens. Insgesamt wird das viertgrößte Bundesland von Australien in acht Hauptregionen gegliedert, bei denen es sich um Adelaide, Umge- bung Adelaide, Kangaroo Island, Limestone Coast, Yorke Peninsula, Murray River, Flinders Ranges & Outback sowie Eyre Peninsula & Nullarbor handelt. Die einzelnen Regionen setzen sich aus weiteren untergeordneten Gebieten zusammen. Adelaide ist die Bundeshauptstadt von South Australia und mit etwa 1,3 Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt des Kontinents. Die Umgebung von Adelai- de besteht aus den Unterregionen Adelaide Hills, Barossa Valley, Clare Valley und Fleurieu Peninsula. Diese sind für ein mediterranes Klima und zahlreiche Weingüter bekannt. Im Süden befindet sich Kangaroo Island, eines der am häufigsten besuchten Ziele des Bundeslandes. Prägend für den als Li- mestone Coast bezeichneten Küstenabschnitt im Südosten von South Australia sind der für den Tou- rismus wertvolle Ort Mount Gambier mit dem Blue Lake, Tropfsteinhöhlen, Strände und Naturschutz- gebiete. Die Region Yorke Peninsula charakterisiert sich durch Strände, Surfplätze, Agrarflächen, den Innes National Park und vereinzelte Siedlungen. Ein Teil des 2375 Kilometer langen Murray River fließt durch South Australia. Die sich um den bei Adelaide mündenden Fluss erstreckende Region wird von Wassersportlern genutzt und verfügt über Weinanbaugebiete. Im Kontrast zu den landwirt- schaftlich genutzten Arealen im Süden stehen die trockenen Ebenen im Westen und Norden, welche durch die agronomische Trockengrenze der Goyder’s Line getrennt werden. Im Norden der Umgebung von Adelaide beginnen die Ausläufer der Flinders Ranges und die Region Flinders Ranges & Outback. Dieses Gebiet zeichnet sich durch Wüsten, Gebirgszüge und Salzseen aus. Beispiele für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind Coober Pedy, Lake Eyre und Flinders Ranges National Park. Der Südwesten wird von der Region Eyre Peninsula & Nullarbor gebildet. Bei der Eyre Peninsula han- delt es sich um eine große Halbinsel, die im Westen in die teils baumlose Nullarbor Plain übergeht. Zu den Höhepunkten gehören Seelöwenkolonien, die Gawler Ranges, die Große Australische Bucht und der durch die Karst-Wüste verlaufende Eyre Highway. Hauptsiedlungs- und Wirtschaftsgebiet ist der fruchtbare Südosten des Staates mit Anbau von Weizen, Obst, Gemüse und Wein (begründet von deutschen Siedlern). Die bekannten südaustralischen Weine werden seit über 100 Jahren im Barossa Valley entlang des Murray River angebaut; Schwerpunkt des Obstanbaus ist die Region Riverland. Wichtig ist auch die Schafhaltung zur Wollgewinnung. Es gibt Eisenerz-, Kohle- und Erdgasvorkom- men, die genutzt werden. Die verarbeitende Industrie ist um Adelaide konzentriert. Die Haupthäfen sind Port Adelaide und Whyalla, Flughafen ist der Adelaide Airport (ADL). Die Einwohnerzahl ist mit ca. 1,6 Millionen im Vergleich gering.

Tasmanien Hauptstadt: Hobart Tasmanien ist eine Insel am östlichen Rand des Indischen Ozeans, die sich ungefähr 240 km südlich des australischen Festlands befindet. Der Begriff steht außerdem für den gleichnamigen australi- schen Bundesstaat, der über die Hauptinsel Tasmanien hinaus auch mehrere kleine, meist unbe- wohnte Inselgruppen in der Region umfasst. Seine Hauptstadt und größte Stadt ist Hobart, die zweit- größte Stadt Launceston. Es gibt dort noch relativ viele naturbelassene Landschaftstypen. Etwa ein Viertel der Insel ist als UNESCO-Weltnaturerbe ausgewiesen, zu 37 % besteht die Insel aus National- parks. Besonders eindrucksvoll sind die Landschaft am Cradle Mountain sowie die unberührte und teilweise schwer zugängliche Wildnis des Südwestens. Auch die 1300 km südlich gelegene Macqua- rieinsel gehört zum Bundesstaat Tasmanien.

Torres-Strait-Inseln Die Torres-Strait-Inseln gehören überwiegend zum australischen Bundesstaat Queensland und haben etwa 4.300 Einwohner. Einige Inseln entlang der Südküste von Neuguinea gehören zur Westprovinz von Papua-Neuguinea. Zu ihnen zählen über 270 Inseln, wovon nur 21 bewohnt sind. Hauptinsel ist auf australischer Seite Thursday Island. Daru als Provinzhauptstadt der Westprovinz von Neuguinea

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 10 ist noch wesentlich größer. Die flächenmäßig größte Insel ist die südlich benachbarte und kaum be- siedelte Prince of Wales Island.

Victoria Hauptstadt: Melbourne Victoria ist flächenbezogen der kleinste Bundesstaat auf dem Festland und besitzt mit rund 5,8 Mil- lionen Einwohner die zweithöchste Bevölkerungszahl. Damit hat Victoria die höchste Bevölkerungs- dichte aller australischen Bundesstaaten. Neben der Hauptstadt Melbourne mit ca. 3,7 Mio. Einwoh- nern zählen , Ballarat und Bendigo zu den größeren Städten. Victoria ist nach New South Wa- les die zweitgrößte Volkswirtschaft der australischen Bundesstaaten. Der Tertiärsektor ist der bedeu- tendste Wirtschaftssektor. Rund ein Viertel der Arbeitnehmer sind in Dienstleistungsunternehmen oder im öffentlichen Dienst beschäftigt. Durch den Niedergang der Montanindustrie und den daraus entstandenen Strukturwandel hat Victoria die höchste Arbeitslosenquote in Australien. Heute sind noch rund 15 % der Beschäftigten in der herstellenden Industrie und weniger als 1 % im Bergbau be- schäftigt. Wichtige Industriezweige sind die Kraftfahrzeugindustrie (Ford, Toyota und Holden), Alu- miniumherstellung, Ölraffinerien und die Rüstungsindustrie. Zentrum der herstellenden Industrie ist die Hauptstadt Melbourne, gefolgt von Geelong. Victoria besitzt außerdem in der Region Gippsland die weltweit größten bekannten Braunkohlevorkommen. Der Abbau von jährlich rund 66 Millionen Tonnen wird der Energiegewinnung zugeführt. Vor der Küste wird im Offshore-Verfahren Erdöl und Erdgas gefördert. In Victoria, dem historischen Zentrum des australischen Goldrauschs, ist die heuti- ge Förderung mit einem Anteil von rund 1 % an der nationalen Goldförderung von geringerer Bedeu- tung. Die Gewinnungsarbeiten bei mineralischen Rohstoffen werden durch die Agentur GeoScience Victoria vorbereitet und staatlich beaufsichtigt. Rund 60 % der Landfläche Victorias wird als Agrar- land genutzt. Vorrangig wird Weizen und Gerste angebaut, außerdem Tabak und Obst. Hauptsächlich im Norden und Westen des Bundesstaates ist die Viehzucht (Schweine und Lämmer) von Bedeutung. Der internationale Flughafen Tullamarine-Airport liegt 22 km nördlich vom Stadtzentrum Melbourne.

Western Australia Hauptstadt: Perth Western Australia hat etwa 2,6 Millionen Einwohner. Etwa 1,7 Millionen Einwohner leben in der Me- tropolitan Area Perth mit Perth und Fremantle. Der größte Teil der restlichen 800.000 Einwohner konzentriert sich auf den relativ kleinen Teil um die Südwestspitze Australiens. Die zweitgrößte Stadt Western ist Bunbury mit 64.000 Einwohnern (175 Kilometer südlich von Perth). Hauptwirt- schaftszweig des Bundesstaates ist der Bergbau bzw. das individuelle Schürfen nach Bodenschätzen. Über 90 % der australischen Erzförderung stammt aus Westaustralien. Dies sind insbesondere Metal- lerze wie Eisenerz, Uran-, Nickel-, Zinnerz und Gold neben anderen Mineralien wie Bauxit oder Col- tan. An Energierohstoffen wird Steinkohle, Erdöl und Erdgas gefördert, wobei seit 2009 die weltgröß- te Gasverflüssigungsanlage im Gorgon-Gasprojekt entsteht, die ab dem Jahr 2014 acht Prozent der Weltproduktion an Flüssigerdgas liefern wird. Die Edelsteingewinnung bringt hauptsächlich Diaman- ten. Weite Gebiete Western Australias sind wegen des trockenen und heißen Klimas nur als Weide- land für Schafe nutzbar, andere Landwirtschaftsarten sind Rinder- und Schweinehaltung in Ackerbau- gebieten sowie der Anbau von Obst, Getreide, Kartoffeln und Wein. Zwei Drittel der australischen Weizenproduktion stammen aus den westaustralischen Heartlands. Die verarbeitende Industrie kon- zentriert sich im Raum Perth, rund 75 Prozent der Bevölkerung lebt dort, dies waren 1998 knapp 1,86 Millionen Menschen. Wegen der landschaftlichen Vielfalt und einer interessanten Flora und Fauna beginnt allmählich auch Tourismus eine gewisse Rolle zu spielen, z. B. Rottnest Island oder die zah- men Delfine von Monkey Mia in der Shark Bay, oder auch das Tauchparadies am Ningaloo Reef. Auf den Lacepedeinseln befinden sich wichtige Brutgebiete von Seevögeln und Meeresschildkröten, die auch von Touristen besucht werden. Die Einfuhr von frischem Obst und Gemüse, Pflanzenteilen, Erde, Honig, Nüssen und Samen ist streng verboten. Behälter, in denen diese Materialien gelagert wurden, müssen ebenfalls gereinigt werden. Die Einhaltung der Bestimmungen zum Schutz der Land- wirtschaft werden am Internationalen Flughafen von Perth kontrolliert, aber auch an den Hauptzu-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 11 fahrtsstraßen aus dem Northern Territory (Victoria Highway) und aus South Australia (Eyre Highway) mit Quarantäne-Kontrollen sichergestellt. Stark verdreckten Fahrzeugen wird die Weiterfahrt erst nach einer Reinigung gestattet.

Wirtschaft Australiens Verkehrswesen wird durch die großen Entfernungen im Landesinneren und die hohe Be- völkerungsdichte entlang des schmalen Streifens der Ost- und Südküste geprägt. Bezogen auf die Ein- wohnerzahl verfügt das Land über sehr viele Kilometer an Straßen und Wegen, weist einen hohen Motorisierungsgrad auf und besitzt ein engmaschiges Flugnetz.

Im Jahr 2015 betrug das Wachstum Australiens 2,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im September 2016 bei 5,8 Prozent. Der Dienstleistungsektor Australiens ist mit 60-65 % des Bruttoinlandsproduk- tes (BIP) bedeutend, der seinen Schwerpunkt im Bereich Finanzen, Immobilien und Unternehmens- dienstleistungen hat. Der Anteil des Bergbaus am BIP liegt bei etwa zehn Prozent und der der Land- wirtschaft bei zwei Prozent. Beide Sektoren haben allerdings einen bedeutenden Anteil an Australi- ens Exportvolumen und sind stark vom Wachstum der Weltwirtschaft abhängig. Die wichtigsten Ex- portgüter Australiens sind Kohle, Eisenerz, Gold, Erdöl/-Produkte und Erdgas. Beim Export von ver- flüssigtem Gas wird erwartet, dass Australien in den nächsten fünf Jahren Weltmarktführer werden wird. Bei Kohle ist Australien seit den 1980er Jahren der weltweit größte Exporteur. Durch das Absin- ken des weltwirtschaftlichen Wachstums der vergangenen Jahre ging der Export der Rohstoffe Aus- traliens stark zurück und es entstand eine Lücke im Staatshaushalt.

Die konservative Regierung unter Turnbull versuchte diese Lücke durch die Erhöhung der Ver- brauchssteuer von 10 auf 15 Prozent zu schließen. Diese Erhöhung der Mehrwertsteuer (Goods and Service Tax) scheiterte am innerparteilichen Widerstand. Durch die Orientierung auf den Export von Rohstoffen ist der Anteil des verarbeitenden Gewerbes in Australien und die Beschäftigung in diesem Wirtschaftsbereich gering. Zusätzlich werden beispielsweise Holden (GM-Konzern) und Toyota ihre Pkw-Produktion in Australien im Jahr 2017 einzustellen. Dies zieht vermutlich einen Wegfall von 40.000 Arbeitsplätzen nach sich und bedeutet das Ende der Automobilproduktion in Australien. Die- sen Wegfall von Arbeitsplätzen kann auch der in Australien wachsende Wirtschaftsbereich Informati- ons- und Kommunikationstechnologie, E-Commerce, Bio-, Nano- und Medizintechnologie nicht aus- gleichen.

Die australische Leistungsbilanz ist seit Jahren defizitär, die Anteile am BIP schwankten in der Ver- gangenheit von minus zwei bis minus sechs Prozent. Die Verschuldung der privaten Haushalte Aus- traliens war im Jahr 2016 beträchtlich. Australiens derzeit wichtigste Importprodukte sind, neben Rohöl und raffiniertem Öl, Wirtschaftsgüter wie Pkws und Medikamente. Australien zählt zu den 20 größten Volkswirtschaften der Erde. Die große Fläche des Landes in Verbindung mit dem kleinen Bin- nenmarkt und das Vorhandensein von Rohstoffen prädestiniert Australien zum Exportland für Pri- märprodukte. Diese Tatsache macht das Land aber auch empfindlich gegenüber starken Schwankun- gen der Weltmarktpreise dieser Güter. Wichtige Exportgüter sind daher landwirtschaftliche Produkte und Bodenschätze. Das Land ist Mitglied der Cairns-Gruppe, die sich für die Liberalisierung von Agrar- exporten einsetzt.

Landwirtschaft ist in Australien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mehr als 400.000 Arbeitnehmer sind in der Landwirtschaft beschäftigt. 2 % des BIP werden hier erwirtschaftet. Etwa 80 % der landwirt- schaftlichen Produktion werden exportiert. Große Flächen des Landes dienen als Weideland, wobei besonders im Outback extensive Weidewirtschaft (Ranching) auf Sheep- oder Cattle-Stations betrie- ben wird. Auf diesen Weideflächen werden ca. 130 Millionen Schafe und mehr als 25 Millionen Rin- der gehalten. Australien ist führend in der Produktion von Wolle, 29 % der Weltproduktion stammen von hier. Nur sechs Prozent der Landesfläche werden zum Anbau von Nahrungs- und Futterpflanzen Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 12 genutzt. Weizenanbau hat daran mit 45 % den größten Anteil. Abgesehen von den klimatisch begüns- tigteren Gebieten des Südostens sind die meisten Anbaugebiete von Bewässerung abhängig. Neben Weizen mit einer jährlichen Produktion von über 20 Millionen Tonnen spielt der Zuckerrohranbau mit mehr als 30 Millionen Tonnen eine große Rolle. Australiens Weinindustrie hat ein Exportvolumen von mehr als 2,3 Mrd. Australische Dollar. Wichtige Anbaugebiete sind das Barossa Valley in South Australia, Hunter Valley in New South Wales und Victorian Sunraysia in Victoria. Die am meisten an- gebauten Traubensorten sind Chardonnay, Shiraz und Cabernet Sauvignon.

Der australische Bergbau wird zumeist im Tagebau betrieben. Es werden Bodenschätze wie Kohle, Ei- senerz, Gold, Diamanten und andere Mineralien abgebaut.

Die Tourismusbranche erwirtschaftet 8 % der australischen Wirtschaft. Seit den 1970er Jahren stie- gen die Besucherzahlen stark an. Im Jahr 2003 besuchten 4,35 Mio. Touristen Australien, im Jahr 2012 waren es bereits rund 6,1 Mio. internationale Touristen. Die australische Tourismusbehörde prognostiziert bis 2020 weiterhin einen Anstieg. Zu den am häufigsten vertretenen Nationalitäten ge- hören Neuseeländer, Chinesen, Briten, US-Amerikaner, Japaner, Singapurer, Malaysier, Koreaner, Hongkong-Chinesen, Inder und Deutsche. Die über 510.000 in der Tourismusbranche arbeitenden Menschen erwirtschaften rund 35 Mrd. AUD pro Jahr. Das Land ist in der ganzen Welt für die Reise- form des Work & Travel bekannt, die man mit einem Working-Holiday-Visum nutzen kann. Dazu muss man zwischen 18 und 30 Jahre alt sein. Ungefähr 40 % aller Touristen, die Australien besuchen, sind zwischen 18 und 30 Jahre alt. Jährlich wird dieses Angebot von über 20.000 deutschen Bürgern genutzt. Es herrscht generelle Visumspflicht für alle Ausländer, ausgenommen Neuseeländer. Die Vi- sumspflicht gilt selbst für Einreisen aus den Ländern des Commonwealth. Auch für touristische Kurz- aufenthalte ist ein Visum Voraussetzung. Hauptziele der ausländischen Besucher sind neben Sydney vor allem die einzigartigen Naturlandschaften – allen voran das Great Barrier Reef, der Uluṟu (Ayers Rock) und der Kakadu-Nationalpark. Sydney, Melbourne, Brisbane, Gold Coast, Cairns, Perth, Adelai- de und Canberra zählen zu den am häufigsten besuchten Städten.

Aktuelles Ranking laut Weltbank BIP Index: 13 Aktuelles Ranking laut Global Competitiveness Report: 11 Aktuelles Ranking laut Transparency International: 13 Aktuelles Ranking laut Reporter ohne Grenzen: 19 Aktuelles Ranking laut Rule of Law Index: 11 Aktuelles Ranking laut UN Human Development Index: 2 Aktuelles Ranking laut S&P Global: AAA Aktuelles Ranking laut Global Peace Index: 15 Aktuelles Ranking laut Weltbank Doing Business Index: 15 Aktuelles Ranking laut Travel & Tourism Competitiveness Index: 7

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Honkong Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China Website: https://www.gov.hk - Tourismus: http://www.discoverhongkong.com

Hongkong ist eine Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China im Mündungsgebiet des Perlflusses. Mit über sieben Millionen Einwohnern auf 1104 Quadratkilome- tern und einem bedeutenden Wirtschafts- und Finanzsektor zählt Hongkong zu den Weltstädten. 95 Prozent der Einwohner Hongkongs sind chinesischer Abstammung mit überwiegend kantonesischer Muttersprache. Die am dichtesten besiedelten Gebiete sind die Halbinsel Kowloon und der Norden von Hong Kong Island, die durch die schmale Meerenge Victoria Harbour getrennt sind. Zu den New Territories gehören das ursprüngliche Hinterland nördlich von Kowloon, das die größte Fläche Hong- kongs ausmacht, und die meisten der 263 Inseln Hongkongs. Die größte Insel Hongkongs ist Lantau Island, in deren Nähe sich auch der Hong Kong International Airport, auf der Insel Chek Lap Kok, be - findet. Das Bevölkerungswachstum und die geringe bebaubare Fläche Hongkongs führte zu großflä- chiger Landgewinnung durch Aufschüttung im Meer und zur Entstehung einer Skyline aus Wolken- kratzern. Nach der Errichtung mehrerer Planstädte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebt die Hälfte der Einwohner Hongkongs in den New Territories. Hongkong gilt als eine der Städte mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten. Hongkong liegt an der Mündung des Perlflusses in das südchinesische Meer. Das Gebiet Hongkongs erstreckt sich über eine sehr unregelmäßig geformte Halbinsel sowie 263 Inseln, von denen die wichtigsten Lantau Island (147,2 km²), Hong Kong Island (78,6 km²), Chek Lap Kok (13,81 km²), Lamma Island (13,78 km²), Tsing Yi (10,7 km²), Cheung Chau (2,4 km²) und Peng Chau (1 km²) sind. Das Territorium wird in Hong Kong Island, Kowloon, New Terri- tories und den Outlying Islands unterteilt. Von den 1104 km² Landfläche sind nur etwa 25 % bebaut. Ein wesentlicher Teil der bebauten Fläche entstand durch Landgewinnung im Victoria Harbour und in den New Territories. Seit 1887 sind dadurch 68 km² Landfläche hinzugekommen. Dies liegt vor allem an dem sehr bergigen Relief mit vielen steilen Hängen; nur im Norden der New Territories finden sich größere Ebenen. Die höchste Erhebung ist der Tai Mo Shan in den New Territories mit 958 m. Be- kannter ist der Victoria Peak, mit 552 m der höchste Berg auf Hong Kong Island und beliebtes Aus- flugsziel. Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 14

1971 wurde das Wah Fu Estate, der erste public-housing Wohnblock, welcher als in sich geschlossene Gemeinschaft konzipiert wurde, fertiggestellt. Dieser bot den Bewohnern Einkaufszentren, einen Busbahnhof sowie weitere Gemeinschaftseinrichtungen. 1972 rief die Kolonialverwaltung ein Pro- gramm ins Leben, welches über die nächsten zehn Jahre Wohnraum für etwa 1,8 Millionen Men- schen schaffen sollte. Später wurde dieses Programm bis 1987 verlängert. Zunächst wurde begonnen viele der Häuser Mark I–II zu sanieren und den Wohnraum dadurch zu vergrößern, dass zwei Woh- nungen zu einer zusammengelegt werden. Dies erwies sich aber als nicht effizient genug. Man be- gann, Hochhäuser zu errichten, die in den Erdgeschossen Platz für Geschäfte und Einkaufszentren bo- ten. Hier hatte jede Wohnung ihre eigenen Sanitäreinrichtungen und ihre eigene Küche. Nach diesem Schema werden bis heute Wohnblöcke errichtet, wobei sich die Standards in puncto Wohnfläche, In- frastruktur und Ausstattung der Wohnungen ständig erhöht haben. 1981 erreichte die Zahl der Per- sonen, welche in Wohnungen des public-housing-Programms lebten, die zwei Millionen. 1985 wurde beschlossen, die in den 1960ern errichteten Wohnblöcke, welche nicht mehr dem Standard genüg- ten, abzureißen. Die Sanierungsarbeiten an den alten Mark-I–II-Gebäuden wurden 1991 abgeschlos- sen. Ein Jahr später wurden die ersten Harmony Blocks, die neue Generation von public-housing- Wohngebäuden, fertiggestellt. Trotz der hohen Bautätigkeit für die Wohnraumschaffung gelang es erst in den frühen 1980er Jahren, die letzten Hüttenviertel aufzulösen. 2001 wurden die letzten Betonhäuser in Sha Kok Mei, welche den Opfern des Brandes von 1953 vorübergehend Wohnraum boten, abgerissen. Die Mark-I–III-Häuser sind mittlerweile fast gänzlich abgerissen und durch Hoch- häuser ersetzt worden; die wenigen verbliebenen Exemplare werden wiederum von fast mittellosen Einwanderern aus der Volksrepublik bewohnt. Das public-housing-Programm ist bis heute der wich- tigste Erzeuger von Wohnraum; in einigen Gebieten von Hongkong liegt der Anteil der Wohnungen, die durch die Public Housing Authority geschaffen wurden, bei weit über 70 %. Laut Regierungsangaben befanden sich 2014 mehr als 220.000 Personen auf der Warteliste des public- housing-Programms, bei einer durchschnittlichen Wartezeit von bis zu drei Jahren. Nachdem in den letzten Jahrzehnten das Einkommensniveau großer Teile der Bevölkerung stark angestiegen ist, geht die Public Housing Authority in zunehmendem Maße dazu über, die Mieter der Wohnungen zu Eigentümern zu machen. Man hofft, durch Eigentum an ihrem Wohnraum den immer älter werdenden Hongkongern mehr Sicherheit zu geben.

Das Verhältnis zu den Festlandchinesen ist in jüngerer Zeit vermehrt von Spannungen geprägt wor- den. So ist Hongkong zwar touristisch aufgrund seiner liberalen Haltung bei den Festlandchinesen be- liebt. Gerade Familien erhoffen sich bessere ärztliche Versorgung und versuchen, der „Ein-Kind- Politik“ des Festlands zu entkommen. Zudem erhalten in Hongkong Geborene automatisch das Nie- derlassungsrecht. Die Hongkonger distanzieren sich jedoch vermehrt, da sie sich von den Festland- chinesen „überrollt“ fühlen. So haben die mittlerweile immer wohlhabenderen Festlandchinesen nach Ansicht der Hongkonger einen Verdrängungswettbewerb, insbesondere im Immobilien- und Mietwesen ausgelöst. Jeder dritte Immobilienkäufer komme zurzeit vom Festland, sodass sich die Preise nach oben entwickeln.

Hongkong ist ein Verkehrsknotenpunkt für den Süden Chinas. Der Hong Kong International Airport ist einer der wichtigsten Flughäfen Asiens und wird von zahlreichen Flughäfen Europas aus direkt ange- flogen. Er ist Heimatflughafen mehrerer Fluglinien, darunter Cathay Pacific, Cathay Dragon und Hong Kong Airlines. Der Flughafen wurde im Jahre 1998 eröffnet, um den früheren, sehr schwierig anzuflie- genden Flughafen Kai Tak abzulösen. Die Errichtung kostete etwa 15 Milliarden Euro, womit auch die Kosten zur Anbindung des Flughafens an das Stadtzentrum durch den Airport Express und die Auto- bahn Route 8 abgedeckt wurden. Somit ist die Reisezeit nicht viel länger als nach Kai Tak, obwohl sich Kai Tak in Kowloon, mitten im Victoria Harbour befand, während der neue Flughafen mit über 30 km Entfernung weit außerhalb der Stadt liegt. Der neue Standort ist die ursprünglich 100 m hohe Insel Chek Lap Kok nördlich von Lantau Island, die auf 7 m Meereshöhe abgetragen wurde, wobei das ab - getragene Material zur Gewinnung der nun 12,5 km² großen Landfläche verwendet wurde. Per Fähre ist Hongkong mit einer großen Zahl von Küstenstädten Südchinas sowie mit Städten am Perlfluss ver-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 15 bunden. Eine häufig genutzte Verbindung ist jene nach Macau, die von mehreren Unternehmen an- geboten wird. Seit 2009 befindet sich eine Straßenbrücke nach Macau und Zhuhai in Bau, die 2016 eröffnet werden soll. Hongkong ist an das Eisenbahnnetz der Volksrepublik China angebunden; es gibt unter anderem Züge nach Peking, Shanghai, Guangzhou und Dongguan. Der Bahnhof Hung Hom ist der einzige Personenbahnhof mit Fernverbindungen nach Festlandchina. Voraussichtlich 2017 soll eine Schnellfahrstrecke über Shenzhen nach Guangzhou eröffnet werden, die im unterirdischen Bahnhof West Kowloon Terminus endet. Hongkong wird durch ein Netz von zehn Autobahnen er- schlossen.

Hongkong gilt als eine der liberalsten Marktwirtschaften der Welt. So ist jeder Hongkonger selbst für seine Krankheits- und Altersvorsorge zuständig; eine Umverteilung der Einkommen, wie dies in vielen Wohlfahrtsstaaten praktiziert wird, ist in Hongkong unbekannt. Trotzdem gilt die Charakterisierung der Wirtschaft Hongkongs als absolut freie Marktwirtschaft nur auf den ersten Blick: Sowohl wäh- rend der britischen Herrschaft als auch nach der Übergabe beeinflusst die Regierung die Wirtschaft zum Beispiel durch die Landvergabe oder auch durch das Bekenntnis zum festen Wechselkursregime mit Currency board zwischen dem Hongkong-Dollar und dem US-Dollar. Zudem soll eine Steuerre- form eine Goods and Services Tax (GST), mit der deutschen Umsatzsteuer vergleichbar, das Steuer- aufkommen Hongkongs erhöhen. Es wird jedoch vielfach befürchtet, dass diese Steuer den Shopping- Tourismus, von dem viele Geschäfte leben, und den lokalen Konsum schwer treffen wird. Um ein stärkeres Wirtschaftswachstum zu erreichen, setzt die Regierung Hongkongs auf eine stärkere wirt- schaftliche Zusammenarbeit mit der Volksrepublik China. So wurde Mitte 2003 das Closer Economic Partnership Arrangement unterzeichnet, das Unternehmern aus Hongkong einen bevorzugten Zutritt zu den chinesischen Märkten, die schrittweise für ausländische Firmen geöffnet werden, einräumt. Hongkong ist einer der wichtigsten Finanzplätze Asiens, der Index der Hong Kong Stock Exchange ist der Hang Seng Index. Am 28. Januar 2016, legte die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket zur Be- kämpfung von Steuerflucht vor, bei dem unter anderem Hongkong auf der schwarzen Liste der Steu- eroasen auftaucht. Hongkong besitzt wenige natürliche Ressourcen und ist stark vom internationalen Handel abhängig. Der Hafen Hongkongs, der ursprünglich das große Interesse der Briten erweckt hat- te, war lange Zeit der wichtigste Umschlagplatz für Industrieprodukte aus Hongkong und der Volksre- publik China. In den letzten Jahren bekommt der Hongkonger Hafen allerdings zunehmend Konkur- renz von umliegenden Häfen des Festlands. Während der Warenumschlag im Hongkonger Hafen in den letzten Jahren stagniert, ist er in Shenzhen, Guangzhou, oder auch Xiamen deutlich gestiegen. Im Jahr 2013 wurden auf den Containerterminals im Hafen des benachbarten Shenzhen erstmals mehr Container umgeschlagen als auf den Containerterminals des Hafens von Hongkong, der sich mit 22,35 Millionen TEU im Jahr 2013 weltweit auf Platz 4 befindet. Der Tourismus ist eine wichtige Ein- nahmequelle mit wachsender Bedeutung. Man bemüht sich besonders um Besucher aus der Volksre- publik, deren Anzahl seit der Implementierung des Individual Visit Scheme (Mitte 2003), das Touris- ten der Volksrepublik erlaubt, individuell nach Hongkong zu reisen, stark steigt. Viele Touristen kom- men zum Einkaufen nach Hongkong, sodass der Einzelhandel besonders davon profitiert.

Aktuelles Ranking laut Weltbank BIP Index: 33 Aktuelles Ranking laut Global Competitiveness Report: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut Transparency International: 15 Aktuelles Ranking laut Reporter ohne Grenzen: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut Rule of Law Index: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut UN Human Development Index: 12 Aktuelles Ranking laut S&P Global: AAA Aktuelles Ranking laut Global Peace Index: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut Weltbank Doing Business Index: 4 Aktuelles Ranking laut Travel & Tourism Competitiveness Index: 11

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Japan Hauptstadt: Tokio Website: http://www.japan.go.jp - Tourismus: https://www.jnto.go.jp

Japan wird zu den dichter besiedelten Ländern Asiens gezählt und liegt mit 127 Millionen Einwoh- nern auf Platz elf der bevölkerungsreichsten Länder der Erde. Die japanische Bevölkerung kon- zentriert sich überwiegend auf die vier Hauptinseln und besteht zu 99 % aus Japanern. Als historisch erste Industrienation Asiens hat Japan heute eine sehr hoch entwickelte Volkswirtschaft und war vie- le Jahre lang die weltweit zweitgrößte Wirtschaftskraft der Welt hinter den Vereinigten Staaten, mit denen es militärisch seit 1952 verbündet ist. Japan ist ein Inselstaat und besteht im Wesentlichen aus einer Inselkette, die sich entlang der Ostküste Asiens erstreckt. Die Hauptinseln sind Hokkaidō im Norden, die zentrale und größte Insel Honshū sowie daran nach Süden anschließend die Inseln Shiko- ku und Kyūshū. Dazu kommen 6.848 kleinere Inseln, die sich vor allem in der Seto-Inlandsee und in der Kette der Ryūkyū-Inseln konzentrieren. Da Japan ein Inselstaat ist, hat es keine direkten Nachbar- länder. Verfassung lokale Selbstverwaltung aus. Finanziell sind sie stark auf die Zuweisungen der Zentralregierung angewiesen. Die Präfekturen sind in Größe und Bevölkerungsdichte sehr unter- schiedlich. Die meisten entfallen auf die Hauptinsel Honshū, während beispielsweise die zweitgrößte Insel Hokkaidō nur eine einzige Präfektur hat. Innerhalb der präfekturalen und der kommunalen Ebe - ne gibt es – im Gegensatz zum nationalen Parlamentarismus – ein präsidentielles System, innerhalb dessen einerseits die Regierungs- und Verwaltungschefs und andererseits die Gemeindeversammlun- gen und Präfekturparlamente autonom gewählt werden. Die kommunale Selbstverwaltung wurde bereits im Kaiserreich Ende der 1880er Jahre nach preußischem Vorbild gestaltet und nach dem Pazi- fikkrieg unter US-geführter alliierter Besatzung in die heutige Form gebracht, als das Recht auf Selbstverwaltung auch auf die Präfekturen ausgedehnt wurde. Einen Sonderstatus unter den Ge- meinden haben die 20 „Großstädte per Regierungserlass“. Voraussetzung für die Ernennung sind un- ter anderem eine Mindestbevölkerung von 500.000 Einwohnern sowie die Zustimmung von Stadtrat und Präfekturparlament. Die seirei shitei toshi sind in Bezirke unterteilt und übernehmen verschiede- ne Verwaltungsaufgaben, die sonst den Präfekturen zustehen. Die Städte sind absteigend nach Be- völkerungszahl: Yokohama, Osaka, Nagoya, Sapporo, Kōbe, Fukuoka, Kyōto, Kawasaki, Saitama, Hi- Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 17 roshima, Sendai, Kitakyūshū, Chiba, Sakai, Niigata, Hamamatsu, Kumamoto, Sagamihara, Shizuoka und Okayama. Obwohl einige Bezirke der Präfektur Tokio die nötige Bevölkerungszahl überschreiten, können sie sich als „Sonderbezirke“ nicht um diesen Status bewerben. Japan ist eine hoch industriali- sierte, freie Marktwirtschaft mit einigen Elementen einer gelenkten Wirtschaft. In den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Krieg versuchte die Regierung vor allem über das MITI gezielt in einzelne Bereiche der Wirtschaft einzugreifen. In den letzten Jahren wurde zunehmend dereguliert und priva- tisiert. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Industrie, eine traditionell ausgeprägte Ar- beitsdisziplin, die Beherrschung von Spitzentechnologie, ein großes Augenmerk des Staates auf Aus- bildung und eine Steigerung der Produktivität durch Automatisierung, haben Japan geholfen, binnen kurzer Zeit hinter den Vereinigten Staaten und der EU die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt zu werden. Über drei Jahrzehnte hinweg hatte Japan nur Wirtschaftswachstum zu verzeichnen: ein Durchschnitt von 10 % in den 1960ern, durchschnittlich 5 % in den 1970ern, und 4 % Wirtschafts- wachstum in den 1980ern. In den 1990ern brach das Wachstum nach dem Platzen der Bubble Econo- my ein, Japan geriet in eine Deflationsspirale. Staatliche Versuche zur Wiederbelebung des Wirt- schaftswachstums hatten zunächst keinen Erfolg und wurden später während der Jahre 2000 und 2001 durch eine Verlangsamung der amerikanischen und asiatischen Märkte gehemmt. Das Kabinett von Jun’ichirō Koizumi hat Gesetze zur Privatisierung und Deregulierung erlassen (teilweise vergeb- lich) und versucht, die schwächelnde japanische Wirtschaft anzuregen. Ein seit den 1990ern zuneh- mendes Problem Japans ist die Arbeitslosigkeit. Offizielle Statistiken geben sie mit rund vier Prozent an.Aktuelle Probleme der japanischen Gesellschaft sind Überalterung, Jugendarbeitslosigkeit und ein Rückgang der Geburtenziffer. Politisch und gesellschaftlich scheint es unmöglich, eine verstärkte Im- migration zuzulassen, die hilfreich wäre, um der Überalterung entgegenzuwirken.

Hokkaidō Hokkaidō ist die mit Abstand flächengrößte Präfektur Japans, die hauptsächlich aus der gleichnami- gen Insel besteht, nach Honshū die zweitgrößte Insel Japans. Deckungsgleich mit der Präfektur be- zeichnet Hokkaidō auch eine Region in Japan. Die größte Stadt und zugleich Sitz der Präfekturverwal - tung ist Sapporo. Hokkaidō zählte Ende 2005 etwa 5,7 Millionen Einwohner, darunter etwa 25.000 der indigenen Minderheit der Ainu. Die Präfektur besteht neben der Hauptinsel mit 77.984,41 km² aus vielen vorgelagerten Inseln in den angrenzenden Meeren, dem Japanischen Meer, dem Pazifi- schen Ozean und dem Ochotskischen Meer. Die direkt nordöstlich anschließenden Kurilen werden seit Kriegsende von Russland verwaltet; Japan sieht die Südkurilen jedoch als Teil Hokkaidōs und ver- langt bis heute vergeblich die Rückgabe. Die höchste Erhebung bildet der Asahidake mit 2290 Meter über dem Meeresspiegel. Im Süden grenzt Hokkaidō an die Tsugaru-Straße, die die Insel von der ja- panischen Hauptinsel Honshū trennt. Insgesamt gehören zur Region Hokkaidō außer der Hauptinsel noch 508 weitere Inseln mit einer Gesamtfläche von 5440 km². Abgesehen von den de facto russi- schen Südkurilen sind die größten Inseln in Hokkaidō nach der Hauptinsel heute Rishiri, Okushiri und Rebun. Von Hakodate und Tomakomai besteht eine Fährverbindung nach Honshū. Außerdem wer- den beide Inseln durch den zweitlängsten Tunnel der Welt verbunden, den 54 Kilometer langen Sei- kan-Eisenbahn-Tunnel unter dem Meer. Häfen an der Nordseite sind Wakkanai und Abashiri, an der Ostküste Kushiro und Akkeshi.

Honshū Honshū ist die größte Insel Japans und wird auch als japanisches „Kernland“ bezeichnet. Im Norden ist sie durch die Tsugaru-Straße von der Insel Hokkaidō getrennt, im Süden durch die Seto-Inlandsee von der Insel Shikoku. Im Südwesten liegt die Insel Kyūshū, getrennt von Honshū durch die Meeres - straße von Shimonoseki. Auf Honshū liegt die japanische Hauptstadt Tōkyō. Das Gebiet ist vor allem in der Kantō-Ebene sehr fruchtbar, weil dort viele Flüsse fließen. Die klimatischen Bedingungen rei- chen von der kühlen Nordspitze der Insel bis zu subtropischen Zonen im Süden. 1995 wurden durch ein Erdbeben in Kōbe 6400 Menschen getötet. Das Tōhoku-Erdbeben 2011, insbesondere der nach- folgende Tsunami, forderte über 15.000 Todesopfer und führte zur Nuklearkatastrophe von Fukushi- ma. Die Bevölkerung mit mehr als 100 Mio. Einwohner konzentriert sich insbesondere in den Tiefebe-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 18 nen. In der Kantō-Ebene in und um Tōkyō und Yokohama wohnen 25 % der Gesamtbevölkerung von Honshū. Das zweite große Ballungsgebiet ist das weiter westlich gelegene Kansai, zu dem die Städte Kyōto, Osaka und Kōbe gehören. Die übrigen größeren Städte der Insel sind Hiroshima, Akita und Na- goya. Nach Java ist Honshū die Insel mit der zweitgrößten Bevölkerung der Erde. Honshū ist mit den übrigen japanischen Hauptinseln durch Tunnel oder Brücken verbunden. Drei neue Brückensysteme wurden über die Seto-Inlandsee zwischen Honshū und Shikoku gebaut, davon ist die Akashi-Kaikyō- Brücke zur Insel Awaji die Hängebrücke mit dem längsten frei tragenden Mittelteil der Welt. Der Sei- kan-Tunnel verbindet Honshū mit Hokkaidō.

Kyūshū Kyūshū ist mit einer Fläche von 36.782,35 km² und 13 Mio. Einwohnern die drittgrößte und zweitbe- völkerungsreichste Insel Japans. Zur Region Kyūshū werden weitere, kleinere, Inseln gezählt, oft auch die Inseln der Präfektur Okinawa. Die größte und wichtigste Stadt auf Kyūshū ist Fukuoka mit Hafen, Industrie und zahlreichen Verwaltungen. Die zweitgrößte Stadt Kitakyūshū ist durch Schwerindustrie (Stahlwerke) geprägt. Weitere wichtige Städte sind Ōmuta (chemische Industrie), Nagasaki (Hafen, Atombombenmuseum), Kumamoto (Halbleiterindustrie) und Kagoshima.

Ryūkyū-Inseln Die Ryūkyū-Inseln sind eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer südwestlich von Japan, die sich über 1.200 km zwischen Kyūshū und Taiwan erstreckt. Die Ryūkyū-Inseln sind Teil der Nansei-Inseln. Alle Inseln ohne die abgelegenen Daitō- und die Senkaku-Inseln werden als Ryūkyū-Inselkette be- zeichnet. Die Ryūkyū-Inseln haben etwa 1,5 Millionen Einwohner, wobei fast 90 Prozent allein auf Okinawa Hontō leben. Hier befindet sich auch Naha als Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum der Ryūkyū-Inseln mit drei Universitäten. Die meisten Bewohner sind Japaner. Daneben gibt es unter an- derem noch eine chinesische und indonesische Minderheit. In der Landwirtschaft dominieren Süß- kartoffeln, Zuckerrohr und tropische Früchte, v. a. Ananas, exportiert werden darüber hinaus auch Textilien und kunsthandwerkliche Gegenstände. Nach der Landwirtschaft zweitwichtigster Wirt- schaftszweig ist die Fischerei. In den letzten Jahrzehnten hat der Tourismus in der Präfektur Okinawa immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Seto-Inlandsee Die Seto-Inlandsee oder das Seto-Binnenmeer ist ein Binnenmeer, das die japanischen Inseln Hons- hū, Shikoku und Kyūshū voneinander trennt. Innerhalb der Seto-Inlandsee befinden sich viele kleine Inseln, deren größte Awaji-shima im Osten ist. Nach der amtlichen Definition, die für eine Insel eine Landfläche von mindestens 100 m Umfang bei Hochwasser fordert, liegen in der Inlandsee 727 In- seln. 681 tragen eine auf "Insel" endende Bezeichnung. Ein großer Teil der See gehört zu dem 1934 als einem der ersten Nationalparks Japans gegründeten Setonaikai-Nationalpark. Sie besitzt ein ge- mäßigtes Klima mit relativ geringen jahreszeitlichen Schwankungen bei geringem Niederschlag. In Ja- pan wird daher dieses Gebiet auch „Das Land des schönen Wetters“ genannt. Die meisten der Inseln der Inlandsee sind mit Kiefern bewachsen. Die See ist für regelmäßig auftretende Algenblüten be- kannt, einer plötzlichen massenhaften Vermehrung von Algen in einem Gewässer. Ein weiteres Na- turschauspiel sind die Naruto-Strudel, die aufgrund der unterschiedlichen Wassertiefen der Inlandsee und des Pazifischen Ozeans entstehen. Des Weiteren existiert in der Inlandsee eines der letzten ver - bliebenen japanischen Wattgebiete, das noch nicht aufgrund von Eindeichungen zerstört wurde. Die Region um die Inlandsee ist industrialisiert. Rohstoffe können per Schiff angeliefert werden. Das mil- de Klima ist günstig für Fischerei und Landwirtschaft. Die Inseln Honshū und Shikoku sind durch drei Brückensysteme miteinander verbunden.

Shikoku Die Insel Shikoku ist die kleinste der vier Hauptinseln Japans. Sie ist 18.297,59 km² groß und hat un- gefähr 3,8 Millionen Einwohner. Zu der Region Shikoku gehören außerdem die umliegenden Inseln. Die Region hat eine Fläche von 18.806,36 km² und 4 Millionen Einwohner. Sie ist in vier Präfekturen

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 19 eingeteilt: Ehime, Kagawa, Tokushima und Kōchi. Die Industrie ist mäßig gut entwickelt und besteht zum Teil aus der Weiterverarbeitung von Erz aus der wichtigen Kupfermine Besshi. Die Papierindus- trie hat sich die üppigen Wälder und den Strom aus Wasserkraft zu Nutze gemacht. Der Boden wird sehr intensiv genutzt. Auf weiten flachen Gegenden vor allem im Osten der Insel wird Reis ange- pflanzt. In der südlichen Region Shikokus kann er zweimal pro Jahr geerntet werden. Im Winter dient der gleiche Boden zur Anpflanzung von Winterweizen und Gerste. Im ganzen Norden werden ver- schiedenste Sorten von Früchten angebaut, wie z. B. Zitrusfrüchte wie Sudachi und Mandarinen, Dat- telpflaumen, Pfirsiche und Weintrauben. Zudem wird ein großflächiger Anbau von Lotosblumen, de- ren stärkehaltige Wurzeln in der japanischen Küche Verwendung finden, sowie Süßkartoffeln betrie- ben. Das milde Klima der Gegend führte zur Spezialisierung auf die Anpflanzung von Gemüse unter Plastikplanen außerhalb der Saison.

Aktuelles Ranking laut Weltbank BIP Index: 3 Aktuelles Ranking laut Global Competitiveness Report: 15 Aktuelles Ranking laut Transparency International: 20 Aktuelles Ranking laut Reporter ohne Grenzen: 72 Aktuelles Ranking laut Rule of Law Index: 15 Aktuelles Ranking laut UN Human Development Index: 17 Aktuelles Ranking laut S&P Global: 9 Aktuelles Ranking laut Global Peace Index: AA Aktuelles Ranking laut Weltbank Doing Business Index: 34 Aktuelles Ranking laut Travel & Tourism Competitiveness Index: 4

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Neuseeland Hauptstadt: Wellington Website: https://www.govt.nz - Tourismus: http://www.tourismnewzealand.com

Neuseeland ist ein geographisch isolierter Inselstaat im südlichen Pazifik. Er besteht aus einer Nord- und einer Südinsel sowie zahlreichen kleineren Inseln. Die nächstgelegenen größeren Landmassen befinden sich im Westen mit dem australischen Kontinent (die Westküsten der beiden Hauptinseln Neuseelands sind zwischen 1530 km und rund 2100 km von der Ostküste Australiens und Tasmaniens entfernt), im Norden mit der französischen Insel Neukaledonien und den Inselstaaten Tonga und Fi- dschi sowie im Süden mit dem Kontinent Antarktika. Weder geographisch noch kulturell lässt sich Neuseeland eindeutig einer bestimmten Großregion zuordnen: Für einen Industriestaat eher un- gewöhnlich sind die Hauptwirtschaftszweige Land- und Forstwirtschaft, Lebensmittelindustrie (hauptsächlich Molkereiprodukte) sowie Tourismus. Neuseeland wird vielfach als „grüne Insel“ be- zeichnet, was teilweise der dünnen Besiedlung und der Naturvielfalt zu verdanken ist. Diese und die relative Unberührtheit der Natur sowie die äußerst vielfältige und einzigartige Vegetation sind auch durch die relativ isolierte Lage der Inseln bedingt. Neuseeland besteht aus zwei Hauptinseln sowie mehr als 700 kleineren Inseln. Die beiden häufig als Mainland New Zealand bezeichneten Hauptin- seln werden durch die an der schmalsten Stelle 23 km breite Cookstraße voneinander getrennt. Ein Großteil der kleineren Inseln wie etwa Stewart Island, die mitunter noch zum Mainland New Zealand gezählt wird, die Great Barrier Island oder die dicht besiedelte Waiheke Island liegen innerhalb einer Zone von 50 km vor der Küste der Hauptinseln. Lediglich die 1000 km nördlich der Nordinsel gelege- nen Kermadecinseln, die 700 km östlich liegenden Chathaminseln nahe der Internationalen Datums- grenze sowie die mehr als 200 km südlich der Südinsel liegenden subantarktischen Inseln in den fünf unbewohnten Inselgruppen der Aucklandinseln, Campbell-Inseln, Antipoden-, Snares- und der Boun- tyinseln gehören nicht zum Archipel um die beiden Hauptinseln. Neuseeland erhebt außerdem An- spruch auf das Ross-Nebengebiet in der Antarktis, das auch eine Reihe weiterer Inseln umfasst; die- ser Anspruch wird aber international aufgrund des Antarktisvertrags nicht anerkannt. Ferner gehört Tokelau als abhängiges Gebiet zum Staat Neuseeland, und die Cookinseln und Niue sind selbstverwal- tete Territorien in freier Assoziierung mit Neuseeland. Diese Gebiete werden im Folgenden nicht weiter berücksichtigt. Im Hinblick auf die dünne Besiedlung ist Neuseeland verkehrstechnisch sehr gut erschlossen. Aufgrund seiner isolierten Insellage sind die Küstenschifffahrt, der Flugverkehr sowie der Straßenverkehr die wichtigsten Transportmittel.

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Offizielle Währung des Landes ist der Neuseeländische Dollar, der in 100 Cent unterteilt wird. Dieser ersetzte im Jahr 1967 das britische Pfund Sterling. Seitdem verwendet Neuseeland Einheiten im Dezi- malsystem. Seit 1999 ist der Kiwi-Dollar nach dem Australischen Dollar die zweite Währung der Erde, die Kunststoffgeld verwendet; alle Scheine bestehen aus Polypropylen. Im August 2006 wurden we- gen steigender Materialkosten und Verwechslungsgefahr kleinere Münzen eingeführt; die bis dahin gültige 50-Cent-Münze zum Beispiel zählte mit einem Durchmesser von 3,2 Zentimetern zu den größ- ten Münzen der Erde. Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Neuseeland ein Agrarstaat, in dem der Großteil der Einwohner im primären Sektor tätig war. Mit Abstand wichtigster Handelspart- ner war das Vereinigte Königreich, in das etwa die Hälfte der in Neuseeland produzierten meist land- wirtschaftlichen Güter exportiert wurde. So kann die stark wachsende Milchviehwirtschaft, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, auf die steigende Nachfrage in Europa zurückgeführt werden. Um diese zu stil- len war es nötig neue Technologien einzuführen und einen effektiveren Faktoreinsatz zu erreichen. Dadurch wandelte sich die neuseeländische Wirtschaft grundlegend. Mit dem EU-Beitritt Großbritan- niens im Jahr 1973 änderte sich die wirtschaftliche Situation des Landes erneut grundlegend. Im glei- chen Jahr schließlich traf Neuseeland auch noch die weltweite Ölkrise von 1973. Als Folge dieser äu- ßerst negativen Einflüsse stürzte das Land in eine tiefe Wirtschaftskrise. Nach dem EU-Beitritt Groß- britanniens und der damit gesunkenen Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten musste Neu- seeland nach neuen Märkten Ausschau halten. Mittlerweile sind Australien, die VR China, Japan so- wie die ostasiatischen Tigerstaaten die wichtigsten Handelspartner des Landes. Es dauerte bis 1984, bis die Regierung größere Maßnahmen ergriff. Von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich Neuseeland von einer gelenkten Volkswirtschaft mit Schwerpunkt Landwirtschaft zu einer liberalisierten Indus- trienation mit einem freien Markt, die mit anderen westlichen Nationen konkurrieren kann und zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt zählt. Das Land strich zahlreiche Subventionen, zum Beispiel fast vollständig die Agrarsubventionen, des Weiteren wurde der gesamte Warenverkehr liberalisiert und das Mitspracherecht des Staates in Bezug auf Löhne, Zin- sen sowie Preise für Güter und Dienstleistungen aufgegeben. Durch eine sparsame Finanzpolitik und große Bemühungen, das Haushaltsdefizit zu verringern, konnte die Inflationsrate von 18 % im Jahr 1987 auf 3,9 % im Jahr 2005 reduziert werden. Zusätzlich wurden in den 1980er und 1990er Jahren fast alle Staatsbetriebe umstrukturiert und privatisiert. Im Februar 2011 zerstörte ein schweres Erd- beben Teile der Stadt Christchurch, und es kam infolgedessen im Laufe dieses Jahres zu einer be- trächtlichen Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität Neuseelands. Einige Wirtschaftswissen- schaftler gehen sogar von einer 15-prozentigen Schrumpfung der Wirtschaft des Landes für das Jahr 2011 aus, was Ende September 2011 zu einer Herabstufung der internationalen Kreditwürdigkeit Neuseelands geführt hat. Seit 2013 befindet sich die neuseeländische Wirtschaft trotz globaler Fi- nanzkrise, Erdbeben und Dürre im wirtschaftlichen Aufschwung. Von besonderer Bedeutung für die neuseeländische Wirtschaft ist auch der Tourismus. Die Grundlage des neuseeländischen Tourismus bilden die Vielfalt der Landschaften – Küsten, Seen und Fjorde, Hochgebirge und Gletscher, Vulkane und heiße Quellen –, die ebenso üppige wie fremdartige Vegetation im Bush- wie im Tussockgrass- Country, die Nationalparks auf Nord- und Südinsel, in den Waldgebieten wie im Hochgebirge, die gut ausgebaute Infrastruktur und die aufgeschlossenen Bewohner Neuseelands. Neuseeland zählt mehr als zwei Millionen Touristen pro Jahr und wird oft als sauberer und grüner Abenteuerspielplatz be- zeichnet. Bis vor einigen Jahren war der durchschnittliche Neuseeland-Urlauber Rucksacktourist oder Bungeespringer. Obwohl der Abenteuertourismus immer noch eine extrem bedeutende Rolle ein- nimmt, bemüht sich die neuseeländische Reiseindustrie seit einiger Zeit auch verstärkt um Kurzurlau- ber mit hohem Budget, die sich als „interaktive Reisende“ sehen. Die Tage der europäischen Abenteuertouristen sind nicht gezählt, aber es gibt eine klare Tendenz zu einem „luxuriösen Neusee- land“. Die meisten Touristen kommen an den internationalen Flughäfen in Auckland, Wellington, Christchurch und Queenstown an. Die beliebtesten Reiseziele sind Rotorua, die Waitomo Caves, die Coromandel Peninsula, das Fjordland mit dem Milford Sound, Queenstown, Auckland, die Bay of Is- lands, Dunedin und die Region Hawke’s Bay.

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Great Barrier Island Die 285 km2 große Insel liegt rund 90 km nordöstlich von Auckland und damit dem Hauraki Gulf vor- gelagert. Sie hat etwa 900 Einwohner. Sie schützt Auckland und den Golf vor Stürmen. Die längste Ausdehnung der Insel beträgt in nordsüdlicher Richtung rund 35 km und misst an ihrer breitesten Stelle 18 km. Die höchste Erhebung stellt mit 621 m Metern der Mount Hobson dar. Die Ostküste der Insel weist drei größere Sandstrände auf, wogegen die Westküste bis auf drei kleine Buchten eher schroffe Ufer aufweist. Verkehrstechnisch angebunden ist die Insel über Fährverbindungen, die die drei kleinen Häfen Tryphena, Whangaparapara und Port Fitzroy mit Auckland verbinden. Ein kleiner Flughafen bei Claris an der Ostküste stelle eine weitere Verbindung zum Festland dar. Die Arbeiter auf der Insel lebten in den Jahren etwas isoliert, konnte doch die Insel nur alle 16 Tage mit Post ver - sorgt werden. Daher eröffnete 1896 Walter Fricker eine Taubenpostlinie zum Festland, die bis zur Er- öffnung einer Telegrafenverbindung im Jahr 1908 bestand. Erhalten gebliebene Briefe dieser Tauben- post und eigens dafür hergestellte Briefmarken sind unter Philatelisten begehrt. Nach der intensiven Ausbeutung der Naturlandschaft bis in die 1930er Jahr, konnte sich die Natur wieder erholen. Die In- sel verfügt heute vielfach wieder über eine natürliche Vegetation. Die Ausrottung der frei wildernden Ziegen und das Fernhalten von grasenden Säugetieren ließ sich die Vegetation schnell erholen. Drei- zehn verschiedene Arten von Skinke und Geckos leben auf der Insel, sowie der Hochstetter's Frosch. Neben zahlreichen im Innenbereich der Insel lebenden Vögel, bevölkern auch viele Seevögel die stark zerklüftete Küstenlandschaft der Insel. Mit der Neugründung des Hauraki Gulf Maritime Park im Jahr 2000 ist die Insel Great Barrier Island Teil des Parks und unterliegt damit besonderen Schutzbestim- mungen.

Nordinsel Die Nordinsel bildet den Siedlungsschwerpunkt des Landes, auf ihr liegen die größte Stadt Auckland und die Hauptstadt Wellington. Die Fläche beträgt 113.729 km². Die Nordinsel hat 3,3 Millionen Ein- wohner. Im Inselinneren gibt es mehrere aktive Vulkane und Geysire. Höchster Vulkan ist der Ruape- hu mit einer Höhe von 2.797 m.

Stewart Island Stewart Island ist die drittgrößte Insel Neuseelands. Sie schließt sich 30 km südlich an die Neuseelän- dische Südinsel an. Ihre Fläche von 1680 km² entspricht 65,4 % der Fläche des Saarlandes. Die Ste- wartinsel ist kaum bewohnt; die einzige Ansiedlung ist Oban. Oban, in der Halfmoon Bay gelegen, hat etwa 600 Einwohner. Höchste Erhebung ist der Mount Anglem mit 981 m. Der südlichste Punkt ist das South West Cape. Die Küstenlinie ist stark zergliedert, insbesondere durch die Paterson-Bucht, die sich weit ins Inselinnere zieht. In der Paterson-Bucht liegen wiederum mehrere kleine Inseln wie Ulva Island und Native Island. Von der Südinsel ist die Stewartinsel durch die Foveauxstraße getrennt, die als sehr stürmisch gilt und in der die heute unbewohnte Ruapuke-Insel liegt. Erreichbar ist die Stewartinsel von der Südinsel aus, entweder von Bluff aus mit einer einstündigen Fährpassage oder von Invercargill per Propellerflugzeug. Von Invercargill werden Shuttle-Verbindungen zur Fähre in Bluff angeboten. Die Landebahn der Stewartinsel hat keinerlei Abfertigungsgebäude und der Transfer nach Oban wird mit Shuttle-Bussen durchgeführt. In Oban und Umgebung gibt es mehrere Hotels, ei- nige wenige Läden und inzwischen auch einen 6-Loch-Golfplatz. 2002 wurden mit der Gründung des 1570 km² großen Rakiura-Nationalparks etwa 93,5 % der Inselfläche unter Schutz gestellt. Die Insel lässt sich auf diversen beschriebenen Rundwanderungen durchmessen. Spuren der Besiedlungsver- suche finden sich häufig am Wegesrand. Am bekanntesten ist der Rakiura-Track, der sich in drei bis vier Tagen bewältigen lässt. Die warmen und artenreichen flachen Gewässer locken in den letzten Jahren auch verstärkt den Tauch-Tourismus an.

Südinsel Die Südinsel Neuseelands hat eine Fläche von 150.437 km², gut 1 Million Einwohner und wird durch die 35 km breite Cookstraße von der dichter besiedelten Nordinsel getrennt. Auf ihr liegt in den Neu - seeländischen Alpen der Mount Cook, mit 3.754 m der höchste Gipfel Neuseelands sowie Ozeaniens.

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Im Osten der Insel befinden sich dagegen die sanft abfallenden Canterbury Plains und im Süden zahl - reiche Fjorde. Die größten Städte der Südinsel sind Christchurch und Dunedin.

Waiheke Island Waiheke liegt knapp 18 km von Auckland entfernt. Sie ist nach Great Barrier Island die zweitgrößte Insel im Hauraki Gulf. Die stark gegliederte Insel ist 92 Quadratkilometer groß, ihre Ost-West-Ausdeh- nung beträgt 19,25 km, die Nord-Süd-Ausdehnung 9,65 km. Es gibt 19 Buchten, überwiegend mit feinkörnigen Sandstränden. Vorwiegend im westlichen Teil der Insel leben ständig etwa 8700 Ein- wohner. In der Hochsaison können es durch die Nutzer von Ferienhäusern mehr als doppelt so viele sein. Es gibt auf der Insel mehrere Weingüter.

Aktuelles Ranking laut Weltbank BIP Index: 53 Aktuelles Ranking laut Global Competitiveness Report: 8 Aktuelles Ranking laut Transparency International: 1 Aktuelles Ranking laut Reporter ohne Grenzen: 13 Aktuelles Ranking laut Rule of Law Index: 8 Aktuelles Ranking laut UN Human Development Index: 13 Aktuelles Ranking laut S&P Global: 4 Aktuelles Ranking laut Global Peace Index: AA Aktuelles Ranking laut Weltbank Doing Business Index: 1 Aktuelles Ranking laut Travel & Tourism Competitiveness Index: 16

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Papua-Neuguinea Hauptstadt: Port Moresby Website: http://www.pm.gov.pg/ - Tourismus: http://www.papuanewguinea.travel

Papua-Neuguinea ist nach Indonesien und Madagaskar der flächenmäßig drittgrößte Inselstaat der Welt. Er liegt im Pazifik, wird zum australischen Kontinent gerechnet und umfasst den Osten der Insel Neuguinea (Westneuguinea gehört zu Indonesien) sowie mehrere vorgelagerte Inseln und Inselgrup- pen. Etwa 80 % der Landesfläche werden vom Ostteil der gebirgigen Insel Neuguinea eingenommen. Daneben gibt es eine Reihe von Inseln und Inselgruppen. Papua-Neuguinea ist Teil des pazifischen Großraums Melanesien, der von Neuguinea bis zu den Fidschi-Inseln im Osten reicht. Die ganze Insel wird durchzogen von einem etwa 200 Kilometer breiten, verästelten Gebirge, das von steilen Tälern und wenig zugänglichen Ebenen geprägt ist. Diese Landesnatur begünstigte die isolierte Stammesbil- dung, wie sie in Neuguinea stattgefunden hat. Höchster Berg in Papua-Neuguinea ist der Mount Wil- helm mit 4.509 Metern, knapp unterhalb der ganzjährigen Schneegrenze. Die Landschaften sind äu- ßerst vielfältig und abwechslungsreich. In den durch starke Höhenunterschiede gekennzeichneten Gebirgen befinden sich spitze Bergkuppen, breite Täler, Gletscher, Regenwald, Vulkane, Grasflächen, Hochgebirgswald und alpine Ebenen. Zwischen Gebirge und Küstenland befinden sich Mangro- vensümpfe, Savannen sowie fruchtbares Schwemmgebiet von Flüssen und Regenwald. Der längste Fluss Papua-Neuguineas ist der 1.126 Kilometer lange Sepik. Vor der Nordküste liegen ausgedehnte Korallenriffe. Nach Grönland ist Neuguinea die zweitgrößte Insel der Erde und wird weiträumig von zahlreichen Inseln und Inselgruppen umgeben. Große Teile der Bevölkerung sind Analphabeten, ins- besondere Frauen. Viele Schulen sind in kirchlicher Trägerschaft. Darunter sind etwa 500 Schulen in Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Neuguinea. Im Land gibt es mehrere Un- iversitäten.

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Traditionell ist der landwirtschaftliche informelle Sektor Papua-Neuguineas sehr stark ausgeprägt. 73,7 % der Bevölkerung finden dort, auch aufgrund hoher Arbeitslosigkeit, ihr Auskommen. Ein er- heblicher Teil der landwirtschaftlichen Tätigkeit beschränkt sich auf Subsistenzwirtschaft. Bergbau, Plantagenwirtschaft (Kaffee, Kopra, Kakao und Palmöl) sowie die Holzindustrie. Papua-Neuguinea hat noch auf weiten Flächen unerschlossene Wälder. Weitgehend ist das Land daher von im Rohstoffbe- reich oft stark schwankenden Weltmarktpreisen abhängig, da die Verarbeitung meist im Ausland stattfindet. Zur Stabilisierung der internen Wirtschaftskreisläufe wird seit 2002 der Gebrauch des tra- ditionellen Muschelgeldes der Tolai als Komplementärwährung offiziell gefördert. Im Februar 2002 wurde in der Nähe von Rabaul auf der Insel Neubritannien die weltweit erste Muschel-Bank eröffnet. Die Tolai Exchange Bank wechselt das Muschelgeld in harte Währung, den Kina. Der Außenhandel ist durch einen hohen Exportüberschuss geprägt. Hauptexportgüter sind Gold (35 %), Erdöl (31 %), Kup- fer (11 %) und Kaffee (5 %). Importiert werden vor allem Maschinen, Transportausrüstungen und In- dustriegüter. Trotz zahlreicher Sehenswürdigkeiten, wie etwa dem Kokoda Track, und einer äußerst vielfältigen und abwechslungsreichen Landschaft ist der Tourismus in Papua-Neuguinea bisher nur gering ausgeprägt. Jährlich besuchen etwa 70.000 Reisende Papua-Neuguinea. Reisen in bestimmte Gebiete gelten als sehr gefährlich.

Admiralitätsinseln Die Admiralitätsinseln mit 58.000 Einwohnern gehören zum Bismarck-Archipel und bilden eine Insel- gruppe im Pazifischen Ozean nordöstlich von Neuguinea. Die Inseln bilden zusammen mit den kleine- ren Westlichen Inseln die Provinz Manus. Die eigentlichen Admiralitätsinseln bestehen aus der Hauptinsel Manus, einer sehr gebirgigen und lange Zeit unerforschten Insel, sowie einer Anzahl klei- ner Koralleninseln. Die Inselgruppe umfasst etwa 40 Inseln, davon 18 größere, und hat ein Areal von 2.170 km². Die indigenen Bewohner der Admiralitätsinseln haben einige Elemente ihrer traditionellen Kulturen bewahren können. So geht die Mehrzahl der Menschen noch den überlieferten Wirtschafts- formen in unveränderter Weise nach. Von den 31 Sprachen sind nach Angaben der UNESCO lediglich drei in ihrem Bestand gefährdet. Die Arbeitsteilung unter den Geschlechtern ist immer noch ausge- prägt, wenn auch nicht mehr so stark wie früher. Die Männer der Küstenbewohner etwa sind für den Bau von Gebäuden und Kanus zuständig, für den Fischfang auf offener See sowie für die Ernte von Palmfrüchten und der Vorbereitung der Gärten. Die Frauen erledigen alle anderen landwirt- schaftlichen Arbeiten, fischen zusammen mit den Männern in Küstennähe und sind für die Pflege des Hauses, der Kleidung und der Dorfwege zuständig. Die Sozialstruktur ist überwiegend patriarchalisch, obwohl die Frauen eine wichtige Rolle in der Ritualkultur spielen.

Alcester-Inseln Die aus zwei Inseln bestehende Gruppe befindet sich 70 km südwestlich der Woodlark-Inseln. Die Hauptinsel Alcester (5,41 km²) erstreckt sich über 6,5 km von Osten nach Westen und ist bis zu 1 km breit. Sie ist 55 m hoch und dicht bewaldet. Gut 600 Meter vor ihrem östlichen Ende befindet sich die kleine und etwa 30 m hohe Insel Tokona (0,35 km² oder 35 ha). An der Nordküste der Hauptinsel Al - cester liegt das einzige Dorf Nasikwabu.

Bagabag Bagabag ist eine Vulkaninsel mit 3.000 Einwohnern in der Madang Province. Sie liegt 62 Kilometer nordöstlich von Madang-Stadt und ist in eineinhalb bis zweieinhalb Stunden mit dem Motorboot er- reichbar. Der Vulkan ist nicht mehr aktiv, anders als die Vulkane der benachbarten noch Inseln Karkar und Manam. Hauptort der Insel ist Badilu. Es gibt auf der Insel eine Gesundheitsstation und Grund- schulen, jedoch keine Highschool. Die Gesundheitsstation wird vom Gaubin-Krankenhaus auf Karkar mit versorgt. Die Riffe der Insel sind ausgesprochen artenreich. Für Fischer und Sport-Fischer bietet sich eine reiche Auswahl. Für die einheimische Bevölkerung ist der Fischfang ebenfalls eine wichtige Nahrungsquelle. Die die Insel umgebenden Strömungen machen das Tauchen jedoch zu einer Her- ausforderung. Bagabag ist touristisch kaum erschlossen. Es gibt jedoch die Möglichkeit über das Tou- ristenbüro in Madang Übernachtungen zu buchen. Gelegentlich finden geführte Touren zum erlo-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 26 schenen Vulkankrater statt. Es gibt keinen Flugzeug-Landeplatz. Die Insel wird wöchentlich von klei- nen Transportschiffen angefahren. Mit dem Motorboot ist die größere Nachbarinsel Karkar gut er- reichbar. Von dort existieren bessere Verkehrsanbindungen.

Bismarck-Archipel Der Bismarck-Archipel liegt im westlichen Pazifik. Der Archipel besteht aus mehr als 200 Inseln, die kulturell Melanesien zugeordnet sind. Die Gesamtfläche beträgt 49.658 km². Er umfasst eine Gesamt- fläche von ca. 49.500 km². Die Landmassen sind teils vulkanischen, teils korallogenen Ursprungs und weisen Erhebungen bis zu 1200 Metern auf. Die Hauptinseln liegen halbkreisförmig im Nordosten Neuguineas, von dem sie durch die etwa 90 Kilometer breite Dampierstraße abgetrennt sind. Zwi- schen Neubritannien und Neuirland verläuft von Südost nach Nordwest der St.-Georgs-Kanal, an des- sen Ausgang westlich die Bismarcksee grenzt. Die Fauna ist mit derjenigen Neuguineas verwandt. Zu- sätzlich kommen die Bismarck-Ringpython und die Finsch-Fruchttaube vor, die ausschließlich im Bis- marck-Archipel beheimatet sind. Die landesübliche Währung war um 1900 noch Diwarra, das Mu- schelgeld. Man führte die Naturprodukte Kopra, Baumwolle, Trepang, Perlmut und Schildpatt aus.

Bougainville Bis zum Erlangen der Autonomie 2005 war sie unter dem Namen North Solomons Province (Nord-Sa- lomonen-Provinz) bekannt, besteht aus 10 Inseln und hat 175.000 Einwohner. Die Provinz umfasst die gleichnamige Hauptinsel Bougainville und die nördlich davon gelegene Insel Buka sowie die klei- nen Inselgruppen der Carteret-Inseln, Green Islands, Nuguria-Inseln, Nukumanu-Inseln und Takuu. Provinzhauptstadt ist der Ort Buka.

D’Entrecasteaux-Inseln Die D’Entrecasteaux-Inseln liegen in der Salomonensee, östlich von Neuguinea, und gehören zur Provinz Milne Bay des Pazifik-Staates Papua-Neuguinea. Sie wurden nach ihrem Entdecker d’Entre- casteaux benannt. Der Archipel besteht aus den Inseln Moratau („Fergusson“), Nidula („Goode- nough“), Duau („Normanby“) und Sanaroa sowie einer Reihe weiterer kleiner Inseln, die zusammen eine Landfläche von rund 3100 km² haben. Die höchste Erhebung ist mit 2566 m der Mount Vineuo auf der Goodenough-Insel. Die Einwohnerzahl betrug 63.307 zur Volkszählung 2000 (einschließlich der Amphlett-Inseln). Es gibt keine Städte, sondern nur 137 dörfliche Siedlungen, davon nur sechs mit mehr als 1000 Einwohnern. Größter Ort ist Kalokalo an der Westküste von Fergusson mit 1381 Einwohnern .

Karkar Karkar ist eine 362 km² umfassende Vulkaninsel mit 65.000 Eiinwohnern im Sumkar-Distrikt der Provinz Madang. Die Böden von Karkar gehören zu den fruchtbarsten des ganzen Landes. Einige schöne Korallenriffe umfassen die Insel. In Sichtweite liegen die Vulkaninseln Manam und Bagabag. Der Vulkan ist nach wie vor von religiöser Bedeutung für die Bewohner, obwohl die Bevölkerung Kar- kars sich heute zur lutherischen und römisch-katholischen Konfession bekennt. Haupterwerbszweige sind der Anbau von Kakao und Kopra, sowohl auf Plantagen, als auch im kleinen Maßstab, und Be- telnüssen. Einige der ehemals produktivsten Kopra-Plantagen befinden sich auf der Insel. Küstennahe Gebiete werden für Landwirtschaft und Gartenbau genutzt. Das Inland um den Berg und Vulkankra- ter herum wird als allen offen stehendes Jagdrevier genutzt und ist nur bis zu einer gewissen Höhe bewohnt. Eine 2004 neu asphaltierte Straße umringt die Insel. Von Madang-Stadt aus ist Karkar in eineinhalb Stunden mit dem Schnellboot (Boot mit Außenbordmotor) oder in vier bis sechs Stunden mit einem Kopra-Dampfer zu erreichen. Es gibt auch die Möglichkeit, von Madang mit einem Bus an die Nordküste zu fahren und dann mit einem Dinghi-Boot in 45 Minuten auf die Insel zu fahren. Diese Variante ist risikoreicher (gelegentlich sinken solche Boote), wird aber von den Einwohnern wegen der geringeren Kosten bevorzugt.

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Le-Maire-Inseln Die Le-Maire-Inseln sind eine aus sechs Inseln bestehende Inselgruppe mit knapp 4.000 Einwohnern im Pazifischen Ozean gelegen vor der Mündung des Sepik-Flusses nahe der Ostküste Neuguineas. Die Gruppe gehört zur Provinz East Sepik des südpazifischen Inselstaats Papua-Neuguinea; während der deutschen Kolonialzeit zählte sie zum Kaiser-Wilhelms-Land.

Louisiade-Archipel Der Louisiade-Archipel ist eine Inselgruppe im äußersten Südosten Papua-Neuguineas mit 17.000 Ein- wohnern. Der Archipel umfasst ca. 90 Inseln und hat eine Gesamtfläche von 1600 km². Die Inselgrup- pe gehört zur Provinz Milne Bay. Der Archipel liegt an der Grenze zwischen Korallenmeer und Salo- monensee. Die größten Inseln sind Vanatinai mit einer Fläche von 867 km², Rossel mit einer Fläche von 260 km², Misima mit einer Fläche von 200 km², Sideia mit 107 km², Basilaki mit 100 km², Pana Ti - nani mit 78 km² und Panaete mit 30 km². Sideia-, Basilaki Island und die Dumoulin-Inseln liegen nahe der Küste Neuguineas. Misima, Vanatinai, Rossel und die Duchateau-Inseln liegen weiter südöstlich.

Lusancay-Inseln Die Inseln befinden sich im Westen der Trobriand-Inseln und bestehen aus 17 Inseln in der Salomo- nensee. Die Distanz der östlichsten Insel Silipwaka liegt nur 10,6 km westlich von Kadai Island im nordwestlichen Bereich der Trobriand-Inseln. Sie liegen außerdem rund 65 Kilometer nördlich der D’Entrecasteaux-Inseln. Mit den Star-Riffen im Westen umfassen die Lusancay-Inseln ein großes Ge- biet von seichtem Wasser, Riffen und Inseln, das sich über 100 km von Osten nach Westen und ge- nauso weit von Norden nach Süden erstreckt. Nur die Hauptinsel Kawa sowie die Insel Simsim sind bewohnt, mit 165 bzw. 125 Einwohnern zur Volkszählung 2000. Die Hauptinsel Kawa Island ist die nach Fläche und Einwohnerzahl größte Insel. Früher war wahrscheinlich auch Kwaiyaluma bewohnt. Die östlichste der unter den Lusancay-Inseln genannten ist Silipuaka.

Manam Manam ist eine von 11.000 Einwohnern bewohnte Insel in der Bismarck-See und durch die Stephan Strait von der Nordküste der Insel Neuguinea getrennt. Die Entfernung zum Hansa Point beträgt 13,3 km. Die Insel mit ihrem annähernd kreisförmigen Grundriss hat einen Durchmesser von gut 10 km. Sie hat ihre Existenz der Aktivität des Manam-Vulkans zu verdanken, einer der aktivsten Vulkane in Papua Neuguinea. Vor dem letzten Vulkanausbruch konnte die Insel von der 18 km weiter südlich gelegenen Küstenstadt Bogia aus per Boot erreicht werden.

Marshall-Bennett-Inseln Die Marshall-Bennett-Inseln sind eine Inselgruppe in der Salomonensee mit 2.000 Einwohnern. Politisch gehören die Inseln zur Provinz Milne Bay von Papua-Neuguinea. Sie befinden sich 40 km westlich der Insel Woodlark und 80 km östlich der Trobriand-Inseln. Häufig wird auch das weiter süd- lich gelegene Atoll Egum zur Inselgruppe gerechnet, mit den größten Inseln Yanaba (7,75 km²) und Wiakau (0,57 km²) im Norden. Weitere Inseln sind Napasa, eine namenlose Insel und Tabunagora (9 ha) im Nordosten, Nagian (5 ha) im Osten, Digaragara im Nordwesten, sowie Egum (18 ha), Mua, Fandaio, Simlakita und Nasakori in der Lagune. Yanaba und Egum sind bewohnt. Die Landfläche der Inseln im Egum-Atoll beträgt rund 2 km², davon entfällt der Löwenanteil auf Yanaba.

Neubritannien (früher Neupommern) Die Insel Neubritannien liegt im Bismarck-Archipel, ist ein Teil Melanesiens und gehört politisch zu Papua-Neuguinea; vor 1885 hieß der ganze Archipel Neubritannien-Archipel. Neubritannien ist etwa 36.520 km² groß und zählte im Jahre 2000 rund 400.000 Einwohner. Die wichtigste und größte Bevöl- kerungsgruppe Neubritanniens sind die Tolai. Die Baining aus dem Hochland haben mit ihrem rituel- len Feuertanz und ihrem Penisstab einige Bekanntheit erworben. Mit etwa 520 km Länge und einer Breite von 29 km bis maximal 146 km ist es die größte Insel im Bismarck-Archipel. Die größte Entfer- nung (Luftlinie) vom östlichsten Punkt bis zum westlichsten Punkt beträgt 477 km. Seit 1966 ist Neub-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 28 ritannien in zwei Verwaltungsbezirke aufgeteilt, die Provinzen East New Britain und West New Bri- tain, wobei East New Britain etwas kleiner ist, von der Einwohnerzahl und Bedeutung aber die Provinz West New Britain übertrifft. Hauptstadt von West New Britain ist Kimbe mit 24.000 Einwoh- nern. Größter Ort und Hauptstadt der Provinz East New Britain war Rabaul – bis 1994 der Ausbruch des Vulkans Tavurvur die Stadt unter seiner Asche begrub (fünf Tote). Ein Großteil der Bewohner flüchtete nach Kokopo (ehemals Herbertshöhe und Sitz der deutschen Kolonialverwaltung), wurde dort sesshaft und in der Folge wurde Kokopo Provinzhauptstadt, da der Ort auf Grund seiner ge- schützten Lage mehr Sicherheit bot und bereits über eine städtische Infrastruktur verfügte. Die Insel durchzieht eine hohe zerklüftete Bergkette mit dem noch tätigen Vulkan Mt. Sinewit als höchster Er- hebung (2438 m). Eine besondere Vulkanlandschaft mit sensiblen ökologischen Regionen auf dem Land und im küstennahen Bereich befindet sich auf der Willaumez-Halbinsel. Die Insel ist zum Groß- teil mit Regenwäldern bedeckt.

Neuguinea Neuguinea ist mit einer Fläche von 786.000 km² nach Grönland die zweitgrößte Insel der Erde nud hat insgesamt 11,3 Millionen Einwohner. Der Westteil, Westneuguinea, wurde 1963 von Indonesien besetzt. Der Osten der Insel ist seit 1975 Teil des unabhängigen Staates Papua-Neuguinea. Neuguinea besitzt den größten Tropenwald Australasiens, die reichhaltigsten Korallenriffe der Welt und die reichste Biodiversität außerhalb des Amazonas. Weltweit einzigartig ist auch die Anzahl von über ein- tausend indigenen Sprachen. Der Westteil der Insel ist als einer der wenigen Teile der Erde noch nicht vollständig kartographiert. Aufgrund oft tief hängender Wolken über dem dicht bewaldeten Ge- biet im westlichen Landesinneren der Insel, durch das keinerlei Straßen oder Wege führen, ist dieses Gebiet trotz neuer Möglichkeiten durch Satellitentechnologie noch nicht in Atlanten verzeichnet. Neuguinea verfügt über eines der größten zusammenhängenden, ursprünglichen Waldgebiete der Erde. Dennoch betreffen vor allem die fortschreitende Rodung der Wälder, die Gewinnung von Bo- denschätzen und der illegale Tier- und Pflanzenhandel auch Neuguinea. Andererseits gibt es Gesetze und Hilfsprogramme, um eine weitere Verschärfung der Probleme zu unterbinden. In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Naturreservate durch staatliche oder private Initiativen entstanden. In den meisten Fällen handelt es sich um Schutzgebiete, in denen die gesamte Fauna und Flora eines bestimmten Landschaftstyps geschützt wird. Die Naturreservate sind für die Forschung und den Tourismus zugänglich. Neuirland (früher Neumecklenburg) Neuirland ist eine etwa 8.650 km² große Insel im Bismarck-Archipel in Papua-Neuguinea, auf der rund 110.000 Menschen leben. Sie gehört zusammen mit vielen kleinen vorgelagerten Inseln zur Provinz New Ireland mit der Hauptstadt Kavieng im Norden der Hauptinsel. Neuirland liegt am östli- chen Rand des Bismarckarchipels, 5 Grad südlich des Äquators, zwischen dem 149. und 154. Grad östlicher Länge. Die Insel erstreckt sich in nordwestlich-südöstlicher Richtung über 470 Kilometer und ist an ihrer engsten Stelle nur 10 Kilometer breit. An ihre Ostseite grenzt der Pazifik, an ihre Westsei- te im Norden die Bismarcksee und im Süden des Saint George’s Channel, der die Insel von der west - lich benachbarten Insel Neubritannien sowie den vorgelagerten Duke-of-York-Inseln abtrennt.

Tarawai Tarawai ist eine Insel in der Bismarck-See, gelegen 19 km vor der Nordostküste der Insel Neuguinea in Höhe des Küstenorts Dagua. Etwa 500 m südöstlich liegt die größere Nachbarinsel Walis. Die dicht bewaldete und nur dünn besiedelte Insel Tarawai gehört zur Provinz East Sepik

Trobriand-Inseln Die aus 21 Inseln bestehende Inselgruppe hat eine nord-südliche Ausdehnung von 74 Kilometern, von Kadai im Nordwesten bis Vakuta im Südosten, sowie eine ost-westliche Erstreckung von 68 Kilo- metern, von Kitava im Osten bis Yaona im Westen. Im Westen schließen sich die Lusancay-Inseln an. Im Osten liegen die Marshall-Bennett-Inseln, und im Süden die D’Entrecasteaux-Inseln. Im Norden liegt die offene Salomonensee, die erst 228 Kilometer weiter nördlich durch die große Insel Neubri-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 29 tannien begrenzt wird. Die Fläche der Trobriand-Inseln beträgt 374 km². Zum Zeitpunkt der Volkszäh- lung 2000 waren noch fünf Inseln mit insgesamt 28.486 Einwohnern bewohnt.

Walis Walis ist eine Insel in der Bismarck-See, gelegen 18 km vor der Nordostküste der Insel Neuguinea in Höhe des Küstenorts Dagua. Etwa 500 m nordwestlich liegt die kleinere Nachbarinsel Tarawai. Die Bevölkerung der Insel Walis lebt in drei Dörfern und spricht, ebenso wie die Bevölkerung Tarawais, eine Ndu-Sprache. Die dicht bewaldete und nur dünn besiedelte Insel Walis gehört zur Provinz East Sepik. Die Insel verfügt über unbedeutende Hügel. Auf Walis werden Yams, Taro, Zuckerrohr und Süßkartoffeln angebaut.

Westliche Inseln Westliche Inseln wird ein Gebiet im Bismarck-Archipel genannt, zu dem diverse Inseln und Inselgrup- pen gehören. Die Inseln liegen vor der Nordostküste Neuguineas. Zum Inselgebiet gehören Aua, Her- mit-Inseln, Kaniet-Inseln (unbewohnt), Ninigo-Inseln und Wuvulu mit insgesamt 2.500 Einwohnern.

Woodlark-Inseln Die Woodlark-Inseln sind eine aus etwa zwanzig Inseln bestehende Inselgruppe in der Salomonensee. Politisch gehören sie zur Provinz Milne Bay im südöstlichen Teil von Papua-Neuguinea. Die größte In- sel der Gruppe ist Woodlark. Vor Woodlarks Nordwestküste liegen u. a. Madau und Nusam. Der Süd- küste vorgelagert sind die Eilande Mapas und Aiun. Vor der Südostküste liegt Nubara. Hinzu kommt eine Vielzahl sehr kleiner Inseln nahe den Küsten der Hauptinsel Woodlark. Nach der Volkszählung von 2000 waren neben der Hauptinsel nur die westliche Nebeninsel Madau und die im Süden vorge - lagerte Insel Mapas bewohnt.

Weitere Atolle und Inseln sind Carteret-Inseln, Han-Insel, Iolassa, Nukumanu-Inseln, Nuguria-Inseln, Malum, Sable Island, Takuu und Tami-Inseln. Binneninseln sind Kiwai und Goaribari.

Aktuelles Ranking laut Weltbank BIP Index: 110 Aktuelles Ranking laut Global Competitiveness Report: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut Transparency International: 136 Aktuelles Ranking laut Reporter ohne Grenzen: 51 Aktuelles Ranking laut Rule of Law Index: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut UN Human Development Index: 154 Aktuelles Ranking laut S&P Global: B Aktuelles Ranking laut Global Peace Index: 98 Aktuelles Ranking laut Weltbank Doing Business Index: 119 Aktuelles Ranking laut Travel & Tourism Competitiveness Index: Keine Angaben

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Südkorea Hauptstadt: Seoul Website: http://www.korea.net - Tourismus: http://www.visitkorea.or.kr

Südkorea liegt in Ostasien und nimmt den südlichen Teil und vorgelagerte Inseln der Koreanischen Halbinsel ein. Die einzige Landgrenze, mit 243 km Länge, besteht faktisch die Grenze zum nördlichen Nachbarn Nordkorea. Die beiden Nachfolgestaaten Chōsens wurden 1948 im aufkommenden Kalten Krieg gegründet; der folgende Koreakrieg zementierte die Teilung Koreas. Der Norden wurde sozialis- tisch und autokratisch, während im kapitalistischen, diplomatisch nach Westen orientierten Südko- rea mit der Zeit eine parlamentarische Demokratie etabliert werden konnte. Im Westen grenzt Süd- korea an das Gelbe (in Südkorea: Westmeer), im Süden an das Ostchinesische und im Osten an das Japanische Meer (in Südkorea: Ostmeer). Mit rund 51,5 Millionen Einwohnern zählt Südkorea zu den dicht besiedelten Staaten und zu den 30 bevölkerungsreichsten Staaten der Erde. Etwa die Hälfte der Einwohner lebt im Großraum der Hauptstadt Seoul, einer Weltstadt mit der viertgrößten Wirtschaft weltweit. Über zwei Millionen Menschen leben jeweils in den Städten Busan, Incheon und Daegu. "Das Wunder am Han-Fluss", wie die Zeit des rapiden Wirtschaftsaufschwungs ab 1962 genannt wird, machte Südkorea schnell von einem armen Agrarland zu einem modernen Industriestaat. Man spricht auch von einem Tigerstaat. In der Produktion von Schiffen und elektronischen Produkten wie Halbleitern, Mikrochips, Flachbildschirmen und Computern hat die südkoreanische Industrie eine marktbeherrschende Stellung erreicht. Nahe der Westküste und im Südosten liegt ebenes, aber fast überall mit Hügeln durchsetztes Land, das höchstens ein Drittel des Staatsgebiets ausmacht, aber die große Mehrheit der Einwohner beherbergt. Der große Rest des Landes ist gebirgig; außer auf einem schmalen Streifen an der Ostküste und in kleinen Talgründen gibt es keine Tiefebenen. Die Küsten im Westen und Süden weisen als Ria viele Buchten und Halbinseln auf, denen rund 4400 mittelgroße und kleinere Inseln vorgelagert sind. Davon sind weniger als 500 bewohnt. An der Westküste liegt auch das zweitgrößte Wattenmeer der Erde mit dem Namen Saemangeum. Der buchtenarmen und vielerorts steilen Ostküste sind nur wenige und sehr kleine Inseln und Felsen vorgelagert. Die mit Ab- stand größte Insel heißt Jejudo. Sie liegt rund 150 Kilometer südlich der Südwestküste des Festlands, ist 1845,6 Quadratkilometer groß und bildet mit einigen kleinen Inseln die Provinz Jeju-do. Größte Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 31

Stadt ist mit 10 Millionen Einwohnern die Hauptstadt Seoul im Nordwesten. Zusammen mit den um- liegenden Städten bildet sie die Sudogwon genannte Metropolregion, mit etwa 25 Millionen Einwoh- nern nach Tokio den zweitgrößten Ballungsraum der Welt. Im äußersten Südosten der Halbinsel liegt Südkoreas zweitgrößte Stadt Busan (3,5 Millionen Einwohner); sie besitzt einen der umschlagstärks- ten Häfen der Welt. Danach folgen die vor den Toren Seouls an der Westküste gelegene Hafenstadt Incheon (3 Millionen Einwohner) sowie das im südöstlichen Landesinneren befindliche Daegu mit 2,5 Millionen Einwohnern. Fünftgrößte Stadt ist das zentral gelegene Daejeon mit 1,5 Millionen Einwoh- nern, sechstgrößte Gwangju mit 1,5 Millionen Einwohnern im Südwesten. Anders als die zuvor ge- nannten Städte sind Suwon (1,2 Millionen), Goyang (1 Million Einwohner) und Seongnam (1 Millio- nen Einwohner) keine politisch einer Provinz gleichgestellten Gebilde, sondern gehören zur Provinz Gyeonggi-do. Sie liegen wie Incheon so nahe bei Seoul, dass sie inzwischen an dessen U-Bahn-Netz angeschlossen wurden. Achtgrößte Stadt ist das am südlichen Teil der Ostküste gelegene Ulsan mit 1 Million Einwohnern.

Südkorea gilt als einer der vier ostasiatischen Tigerstaaten: Seit den 1960er Jahren hat sich das Land in rasantem Tempo zu einer der bedeutendsten Volkswirtschaften der Welt entwickelt, das in einigen Technologiebranchen die weltweite Führerschaft übernommen hat. Dies wurde in Zusammenarbeit zwischen Regierung und Wirtschaft durch ein Maßnahmenpaket erreicht, das gerichtete Kredite, Im- portrestriktionen, Exportförderung, Sponsoring von bestimmten Wirtschaftssektoren und Industrien sowie einen enormen Arbeitskräfteaufwand beinhaltete. Die Asienkrise des Jahres 1997 hat die Schwachstellen dieses Wirtschaftswundermodells offenbart: unter anderem hohe Schulden/Eigenka- pital-Verhältnisse, eine massive Überschuldung und Vernachlässigungen im Finanzsektor. Zur Über- windung der Asienkrise hat Südkorea Hilfe des IWF bekommen, allerdings unter der Auflage, sein Fi- nanzsystem zu reformieren und zu stärken. Inwiefern die geforderten Reformen vollständig umge- setzt wurden, ist Gegenstand von Diskussionen. Im Jahre 2001 hat Südkorea seine Schulden beim IWF vollständig zurückgezahlt. Heute stellt Südkorea die fünfzehntgrößte Volkswirtschaft in der Welt dar. In den 1990er Jahren war es eine der zehn größten, bis es von den einwohnerreichen BRICS- Staaten überholt wurde. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt Südkoreas entspricht mittlerweile dem eines durchschnittlichen EU-Landes. Die Wachstumsraten sind noch immer wesentlich höher als in Europa oder den USA. Nach Angaben der WAZ lag das Bruttoeinkommen 2006 bei rund 21.000 US$, 2013 lag es bei rund 24.329 US$. Zum Vergleich: Anfang der 1960er betrug es 100 US$. Im Korrupti- onswahrnehmungsindex 2016 von Transparency International wurde Südkorea auf Platz 52 von 176 eingeordnet und erreichte auf der Skala von 0 (sehr viel wahrgenommene Korruption) bis 100 (kaum wahrgenommene Korruption) einen Wert von 53. Seit Anfang 2010 gehört Südkorea, als erstes ehe- maliges Nehmerland, zu den Geberländern des OECD-Entwicklungsausschusses. Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Wirtschaft Südkoreas ist in den vergangenen Jahrzehnten ständig zurückge- gangen. Trotzdem beschäftigt die Landwirtschaft etwa 10 % der Arbeitskräfte. Das wichtigste land- wirtschaftliche Produkt ist der Reis, der in etwa 80 % aller Betriebe angebaut wird. Die Selbstversor- gung mit Reis ist eine der Prioritäten in der Wirtschaftspolitik Südkoreas – obwohl der Reisanbau in Südkorea relativ teuer ist und etwa 70 % aller Reisfelder künstlich bewässert werden müssen. Weite- re landwirtschaftliche Produkte sind Roggen, Weizen, Sojabohnen, Kartoffeln, Gemüse und Obst, wo- bei der Anbau dieser Produkte ständig sinkt und durch Importe ersetzt wird. Aufgrund von fallenden Preisen für landwirtschaftliche Produkte, die vor allem durch Importe verursacht werden, kommt es immer wieder zu politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Die Industrie trägt fast 35 % zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt etwa 20 % aller Arbeitskräfte. In Südkorea werden vor allem Elektronik wie Computer, Telekommunikationsausrüstungen, Unterhaltungselektronik und Halbleiter hergestellt; daneben Fahrzeuge, Schiffe, Produkte der chemischen Industrie, Stahl und Produkte der Leichtindustrie wie Textilien, Schuhe oder Lebensmittel. In der Produktion von Halblei- tern, Flachbildschirmen und Schiffen sind südkoreanische Unternehmen weltweit führend. Nach wie vor kann die südkoreanische Industrieproduktion hohe Wachstumsraten vorweisen. Der Dienstleis- tungssektor erwirtschaftet etwa 62 % des südkoreanischen Bruttoinlandsproduktes. Gleichzeitig be- schäftigt er etwa 63 % aller Arbeitskräfte. Die wichtigsten Branchen sind Finanzdienstleistungen, Ein-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 32 zelhandel, Transport und Tourismus. Der Tourismus wächst seit den 1970er Jahren beständig. Im Jahr 1970 besuchten etwa 170.000 Personen Südkorea. Im Jahr 2002, dem Jahr der Fußballweltmeister- schaft in Japan und Südkorea, kamen 5,3 Millionen Besucher ins Land. Davon waren etwa 43 % Japa- ner; die zweitgrößte Gruppe der Besucher kam aus der Volksrepublik China. Inzwischen wird das land von mehr als 9 Millionen Besuchern jährlich besucht. Ein kurzer Aufenthalt in Südkorea ist für Besu- cher aus vielen Staaten ohne Visum möglich. Präsident der Nationalen Tourismusbehörde Südkoreas war von August 2009 bis November 2013 der in Deutschland geborene Lee Charm.

Busan Busan ist nach der Hauptstadt Seoul die zweitgrößte Stadt Südkoreas und liegt am südöstlichen Ende der Koreanischen Halbinsel an der Küste des Japanischen Meeres. Busan gehört zur Provinz Gyeongs- angnam-do, ist aber seit dem Jahr 1963 politisch eine unabhängige Einheit. Der Name Busan bedeu- tet etwa „Kesselberg“ und spielt auf die Geländegestalt an, die eine Amphitheater-artige, von einer Bergkette umgebene Ebene an der Küste ist. Die Stadt liegt an der Mündung des Nakdonggang und hat in der über die politischen Grenzen hinausgehenden Metropolregion 8,2 Millionen Einwohner (3,5 Millionen Einwohner in der Stadt). Die vielen Buchten machen Busan zu einem guten Naturha- fen. Während die Ostküste wenig Inseln oder Buchten zu bieten hat, findet man diese umso mehr, folgt man dem großzügigen Bogen der Küste nach Südwesten zur Südküste. In der Stadt gibt es meh - rere Hügel und Berge zwischen 100 und 400 Metern Höhe, den Gudeoksan, den Baegyangsan, den Sanghaksan, den Hwangnyeeongsan, den Gaejwasan und Jangsan, die meist zu Parks oder Naherho- lungswäldern ausgebaut sind. Der Hafen wird durch die direkt vor der Küste liegende Insel Yeongdo unterteilt und geschützt. Der bis zu 700 Meter hohe Höhenzug Geumjeongsan nördlich Busans ist ein beliebtes Ausflugsziel und Erholungsgebiet für die Einwohner der Stadt. Busan zieht auch nationale Touristen an, speziell mit dem Strand von Haeundae. Die Millionenstadt ist eine der führenden Industriestädte des Landes: Textil- und Bekleidungsindustrie, Schuhproduktion, Nahrungsmittelverarbeitung u.a. Fisch und Meeresfrüchte (großer Fischereihafen), Maschinenbau, Schiffsmaschinenbau, Fahrzeug- und Schiffbau, Holzindustrie, chemische und pharmazeutische Industrie, Gummiprodukte, Elektroindustrie (u.a. Rundfunk- und Fernsehgeräte).

Chungcheongbuk-do Chungcheongbuk-do ist eine Provinz im Zentrum. Sie entstand 1896 durch Teilung der Provinz Chung- cheong aus deren östlichen Teilen. Die Hauptstadt der Provinz ist Cheongju. Landwirtschaftliche Pro- dukte der Provinz sind vor allem Reis, Bohnen und Süßkartoffeln, aber die lokalen Betriebe haben sich auf Ginseng und Tabak spezialisiert. Der Tabak wurde 1912 aus Virginia (USA) eingeführt. Chung- cheongbuk-do verfügt auch über Mineralien im nördlichen Teil, besonders Gold, Eisen, Kohle, Speck- stein, Fluorit, Molybdän und Kalkstein. Seidenweberei ist immer noch ein gewichtiger Industriezweig. Die touristische Hauptattraktion der Provinz ist der Berg Songni (1.058 m) im Sobaek-Massiv. Das Ge- biet um den Berg ist ein Nationalpark. Beopjusa (Pŏpchusa) ist der älteste Tempel in Korea und befin- det sich in einem anderen Nationalpark nahe dem Berg Worak. Chungcheongbuk-do besteht aus 3 Stadt- und 9 Landkreisen.

Chungcheongnam-do Chungcheongnam-do ist eine Provinz im Westen. Sie liegt am Gelben Meer und grenzt im Norden an Gyeonggi-do, im Osten an Chungcheongbuk-do und im Süden an Jeollabuk-do. Die im Osten gelegene Stadt Daejeon war bis 2012 Sitz der Provinzverwaltung, bildet aber seit 1989 eine eigene politische Einheit. Neue Provinzhauptstadt ist Hongseong. Bis 1895 waren Chungcheongbuk-do und -nam-do in der Provinz Chungcheong vereinigt. Die Küste ist etwa 3.200 Kilometer lang, darin eingeschlossen sind etwa 250 verstreute Inseln. Die wichtigste Stadt der Provinz neben Daejeon ist Cheonan. Andere Städte sind Asan, Boryeong, Gongju, Nonsan, Seosan und Gyeryong. Etwa ein Drittel der Fläche von Chungcheongnam-do wird bewirtschaftet. Neben Landwirtschaft ist auch die Fischerei von großer Bedeutung. Etwa 220 km² Strand sind exponiert und werden zur natürlichen Produktion von Salz durch Verdunstung verwendet. Kohle wird abgebaut, aber auch Goldminen und Silberminen sind in

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Chungcheongnam-do anzutreffen. Mit 845 Metern ist der im gleichnamigen Nationalpark gelegene Gyeryong-san die einzige nennenswerte Erhebung. Der Berg ist bekannt für seine speziellen Steinfor- mationen. Auch befinden sich einige alte Tempel in diesem Nationalpark. 1978 wurde auf der Taean- Halbinsel der Taean Haean-Nationalpark eröffnet, in dem einige der besten Badestrände liegen.

Daegu Daegu ist eine Stadt in der Provinz Gyeongsangbuk-do. Daegu liegt rund 240 Kilometer von Seoul im Südosten des Landes und ist mit fast 2,5 Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt Südkoreas. Politisch bildet sie eine unabhängige Einheit. Die Fläche der Stadt beträgt heute 885,62 km², die Hö- henlage erstreckt sich von 50 Metern in Flussnähe bis zu 600 Metern auf den Bergketten. Durch sei - ne Binnenlage ist Daegu ideal für den Apfelanbau, den ein amerikanischer Missionar um 1880 ein- führte. Heute ist die Stadt führend in der Textilindustrie des Landes und gilt auch als Modezentrum. Das Warenangebot ist üppig. Die Stadt weist 21 % aller Textilmanufakturen und 61 % aller Stoffpro- duzenten des Landes auf. Daneben gibt es auch eine bedeutsame Metallverarbeitung und Ma- schinenbau. Seit Jahrhunderten ist die Stadt auch Zentrum des Handels mit medizinischen Kräutern. Das höchste Bauwerk der Stadt ist der 202 Meter hohe TV-Turm 83 Tower. Die Stadt wird von zwei Flüssen durchflossen. Im Norden der Stadt fließt von Osten nach Westen der Geumhogang, durch das Stadtzentrum fließt der Sincheon. Beide Flüsse werden von langgestreckten Parks und Promenaden begleitet, die eine hohe Naherholungsfunktion innerhalb der Großstadt erfüllen. Etwa 60 km westlich der Stadt liegt der im Jahre 802 erbaute buddhistische Haein-Tempel. Er hütet unter anderem als umfassendste Sammlung buddhistischer Texte in Asien die über 80.000 Holzdruckplatten der Tripita- ka Koreana. Die Talsong-Festung Daegus ist eine nationale Touristenattraktion. Diese ehemalige Fes- tung hat die Stadt über Jahrhunderte vor wilden Tieren, Vagabunden und gewaltsamen Überfällen beschützt. Der Yangnyeongsi genannte Arzneimittelmarkt von Daegu ist mit einer Geschichte von 350 Jahren der älteste derartige Markt in Korea. Er wurde nach der Annexion des Landes durch Japan Anfang des 20. Jahrhunderts an den heutigen Ort verlegt und spielt noch immer eine wichtige Rolle in der Versorgung Koreas mit traditioneller Medizin. Daegu hat fünf Universitäten. Die bedeutendste ist die 1946 gegründete Kyongpook Nationaluniversität, die zentral in einem weitläufigen Campusgelände liegt. Die 1398 gegründete ehemalige konfuzianische Lehranstalt Daegu Hyanggyo zog 1973 an ihren jetzigen Standort und dient heute als Schule für klassisches Chinesisch und koreanische Etikette.

Daejeon Daejeon ist eine Großstadt im Zentrum von Südkorea. Daejeon ist mit 1.539.154 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Südkoreas. Es liegt zwischen den Provinzen Chungcheongbuk-do und Chungcheon- gnam-do und ist die Hauptstadt von Chungcheongnam-do, obwohl es politisch eine eigenständige Einheit bildet. Die Stadt ist vollständig von bewaldeten Hügeln umschlossen, auf gut ausgebauten Wegen kann Daejeon umwandert werden. Der Stadtbezirk Yuseong liegt im Nordwesten von Daejeon und ist bekannt für seine heißen Quellen. Hier befindet sich auch der Hauptcampus der Chungnam- Nationaluniversität. Daejeon wuchs nach dem Koreakrieg als ein Zentrum von Textilindustrie, Ma- schinenbau und chemischer Industrie. 1993 fand die Weltausstellung in Daejeon statt. Die EXPO-Brü- cke wurde zu diesem Anlass gebaut. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 fanden drei Spiele im neu erbauten Daejeon-World-Cup-Stadion statt. In Daejeon befinden sich die Chungnam-Nationalu- niversität, das Korea Aerospace Research Institute, Südkoreas Raumfahrtagentur, und das Korea Ad- vanced Institute of Science & Technology (KAIST), Südkoreas führende Hochschule auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften

Gwangju Gwangju ist eine Stadt in der Provinz Jeollanam-do im Südwesten. Gwangju ist die Hauptstadt der Provinz, ist aber politisch eine eigenständige Einheit. Sie liegt etwa 330 km südlich von Seoul. Die Stadt hat 1.416.937 Einwohner. Damit ist Gwangju die sechstgrößte Stadt Südkoreas. 1967 wurde eine bezeichnete Industriezone errichtet und Gwangju wuchs markant, insbesondere die Automobil-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 34 industrie, die sich in der Stadt niederließ. Die Stadt hat zwei Stadtzentren, die durch eine U-Bahn ver- bunden sind: das moderne Zentrum im Westen, südlich des Rathauses, und das zweite Zentrum, in dem im Westen der Einzelhandel angesiedelt ist. 1995 fand in Gwangju erstmals die Gwangju Bienna- le statt, eine große Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Mittlerweile wird sie im Abstand von zwei bis drei Jahren regelmäßig abgehalten. Im westlichen Stadtzentrum liegt die sogenannte Street of Art, eine Straße an der viele Galerien und Läden mit traditionellen koreanischen Geschäften liegen.

Gangwon-do Gangwon-do ist eine Provinz im Nordosten am Japanischen Meer. Die größten Städte in Gangwon-do sind neben der Hauptstadt Chuncheon Gangneung, Sokcho und Wonju. Die Topographie wird durch die zerklüfteten Mittelgebirge geprägt, die in Nord-Süd-Richtung verlaufen und von denen das Tae- baek-Gebirge das bedeutendste ist. Der Gebirgsverlauf erschwert die Verkehrsführung, daher folgen Straßen und Eisenbahnlinien den stark gewundenen, durch Erosion teilweise ausgeweiteten Flusstä- lern. Die Flussbetten sind breit, die Flüsse selbst fast das ganze Jahr über schmal und flach. In der Regenzeit und nach der Schneeschmelze schwellen sie zu reißenden Strömen an. Die Berge fallen zur Küste oft steil ab, wobei sie kleine Buchten mit malerischen Sandstränden bilden. Einen durchgehen- den breiten Sandstrand gibt es nur im Norden bei Samcheok, das im flachen Schwemmland liegt, und bei Gangneung. Die schönste Jahreszeit neben dem Frühling, der meist schon Ende Februar einsetzt, ist der Herbst. Die Vegetation leuchtet in allen denkbaren Farben, sie entspricht dann dem „Indian Summer“ in den Neuengland-Staaten der USA. Von Bedeutung ist der Bergbau, der in zahlreichen, oft kleinen Minen noch im Stollenbau betrieben wird. Daneben gibt es mehrere moderne Zechen mit Schächten bis zu 1000 m Tiefe. In Jangseong befindet sich die größte Steinkohlenzeche Südkoreas. Die Kohle wird zu den traditionellen Rundbriketts (yontan) verarbeitet, die auf dem Land und oft auch noch in den Städten als Brennmaterial Verwendung finden. Daneben werden Wolfram, Kalk und verschiedene Mineralien abgebaut. Die Berge sind stark bewaldet, wobei ein Großteil nach den Rodungen unter japanischer Herrschaft ab den 60er Jahren mühsam wieder aufgeforstet worden ist. Die Wälder bieten eine Fülle von Pilzen, Kräutern und schmackhaften Früchten. Die Landwirtschaft ist auf die Flusstäler und die Schwemmlandgebiete im Osten und Westen der Provinz beschränkt. Neuerdings nutzen Nahrungsmittelfirmen einige Bergweiden zur Milchviehhaltung. Haupterzeugnisse sind Reis, Gerste, Süßkartoffeln, Kartoffeln und Gemüse. Eine wichtige Rolle spielt die Fischerei, die in dem fischreichen Japanischen Meer alle Arten von Fisch und Meeresfrüchten fängt, vor allem Tintenfisch. Daneben werden in den flachen Küstengebieten Muscheln und Seetang geerntet. Das 1700 m hohe Bergmassiv Seoraksan nahe Sokcho ist aufgrund der einzigartigen Topographie und Pflanzenwelt das beliebteste Ausflugsziel der Koreaner und meist von Besuchern überlaufen. Der 1563 m hohe Berg Odae-san mit seinen Skipisten zieht ebenfalls viele Touristen an. Beide Berge befinden sich in Nationalparks. Die Strände von Gangneung sind im Sommer ein beliebtes Badegebiet.

Gyeonggi-do Gyeonggi-do ist eine Provinz im Nordwesten mit Suwon als Hauptstadt. Im Norden grenzt sie an Nordkorea, im Westen durch das Gelbe Meer. Die Hauptstadt Südkoreas Seoul liegt im Herzen der Provinz, ist aber seit 1946 politisch eine eigenständige Einheit. Das Gleiche gilt für die Stadt Incheon, die seit 1981 eigenständig ist. Zusammen mit der Hauptstadt Seoul bilden die großen Städte der Provinz die Metropolregion Sudogwon in der 25,6 Millionen Menschen leben. Mit der wachsenden Population entwickelt sich entsprechend die Infrastruktur der Region. Nicht nur der internationale Flughafen Incheon, auch viele Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kulturstätten und Freizeitparks verlegen sich von der überfüllten Hauptstadt in die großflächige Gebiete der Provinz, von wo sie immer noch gut mit Seoul verbunden sind. Viele Universitäten Seouls haben dort einen externen Campus um den Studenten eine bessere Lernumgebung anzubieten. Die wirtschaftli- che Funktion der Provinz ist ziemlich groß, wegen der örtlichen Lage zu der Hauptstadt und der zahl- reichen Population. Viele Arbeitsstellen locken arbeitsfähige Leute aus dem ganzen Land an. Die In- dustrie besteht aus den traditionellen Schwerindustrien wie Schiffbau, Stahlproduktion und Pressglas

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 35 wie auch aus den modernen Elektronik- und Halbleiterindustrie. Incheon ist der Seehafen der Provinz und Seouls, und seit kurzem auch der Flughafen. Viele wichtige Unternehmen Südkoreas wie z. B. Samsung und LG haben dort Sitze oder Anlagen. Es bestehen Partnerschaften mit 18 Verwaltungsein- heiten in 14 Ländern (einzusehen auf der Webseite). Die Entwicklung des nördlichen Grenzgebietes zu Nordkorea nimmt einen besonderen Stellenwert in der weiteren Entwicklungspolitik ein. Unter anderem soll der Anschluss an die großen nordostasiatischen Schienennetze Chinas und Russlands erreicht werden. Der Hafen von Pyeongtaek wird zur Freihandelszone ausgebaut. 2007 wurde be- kannt, dass das amerikanische Filmproduktion-Unternehmen Universal Studios einen Freizeitpark in der Stadt Hwaseong anlegen will. Die Eröffnung war ursprünglich für das Jahr 2012 geplant. 2014 wurde das Projekt vorläufig gestoppt und ein Jahr später wieder aufgenommen. Momentan ist die Eröffnung für 2020 beabsichtigt. Gyeonggi-do besteht aus 28 Stadtkreisen und 3 Landkreisen. Das gut ausgebaute Autobahnnetz macht die Sehenswürdigkeiten der Provinz zu leicht erreichbaren Zielen für eintägige Tagesausflüge der Bewohner der Region.

Gyeongsangbuk-do Gyeongsangbuk-do ist eine Provinz im Osten. Im Süden liegt die Millionenstadt Daegu, die seit 1981 unter separater Verwaltung steht. Die Provinz war die Heimat des Silla-Königreichs und ist durch des - sen kulturelle Traditionen geprägt. Viele Künstler, politische Führer und Gelehrte stammen aus dieser Provinz. Landwirtschaftliche Produkte der Provinz sind vor allem Reis, Bohnen, Kartoffeln und Gerste; bekannte Spezialitäten sind Äpfel aus Daegu. Milchwirtschaft wird in einigen Teilen der Provinz be- trieben, aber Meeresprodukte wie Algen und Tintenfisch sind auch von großer Bedeutung. Wirt- schaftliche Bedeutung haben die Stahlverarbeitung, Elektronik- und Textilindustrie. Die Mehrzahl der Beschäftigten arbeitet allerdings mittlerweile im Dienstleistungsbereich. Der Hafen von Pohang ist Ausgangspunkt wichtiger Seerouten nach Japan, Russland und Nordkorea.

Gyeongsangnam-do Gyeongsangnam-do ist eine Provinz im Südosten. Der größte Teil der weitgehend aus Flachland be- stehenden Provinz wird vom Naktong Fluss und seinen Zuflüssen bewässert. Das Flussdelta Gimhae ist eine wichtige Kornkammer in Südkorea. Die höchste Erhebung im westlichen Gebirgsland ist mit 1915 Metern der Jirisan. Landwirtschaftliche Produkte in Gyeongsangnam-do sind Reis, Bohnen, Kar- toffeln und Gersten. Die Provinz ist bekannt für die Produktion von Baumwolle. Entlang der Südküste werden Sesam und Früchte angebaut. Meeresprodukte und Fischerei sind ebenfalls von Bedeutung. Leichte Industrie findet sich in den Städten Jinju, Tongyeong und Samchonpo. Die bedeutende Schwerindustrie der Region (Schiffbau, Luftfahrt- und Automobilindustrie, Maschinenbau und Elek- trotechnik) ist vor allem in den Städten Ulsan, Masan und Jinhae an der Südküste anzutreffen. Um das wie Ulsan eigenständig verwaltete Busan und Jinhae wurde eine Freihandelszone eingerichtet. Eine weitere Freihandelszone befindet sich bei Masan. Der Kreis Hadong und benachbarte Gebiete der Provinz Jeollanam-do gehören zum Entwicklungsprojekt Gwangyang-Bucht. Der 802 erbaute Haein-Tempel zieht vor allem inländische Touristen an. Der Tempel liegt im Nationalpark des Jiri-san nahe der Grenze zu Jeollabuk-do.

Incheon Incheon, in amtlicher Bezeichnung „Großstadt Incheon“, ist eine Hafen- und Industriestadt an der Nordwestküste Südkoreas. Sie liegt innerhalb des Gebiets der Provinz Gyeonggi-do, ist aber seit dem 1. Juli 1981 politisch eine eigenständige Einheit. Incheon liegt 28 Kilometer westlich der Hauptstadt Seoul. Mit fast 2,9 Millionen Einwohnern ist die Stadt nach Seoul und Busan die drittgrößte in Südko- rea. Trotz seiner Größe galt Incheon wegen der kurzen Entfernung zu Seoul stets als größte Satelli- tenstadt der übergroßen Hauptstadt, obwohl die Bewohner von Incheon mit dieser Sichtweise nie vollkommen einverstanden waren. Tatsächlich steht Incheon als „Großstadt“ verwaltungspolitisch ei- ner südkoreanischen Provinz und damit auch Seoul gleich. Seit der Entwicklung des Begriffs Sudog- won und dessen Erweiterung wird Incheon als Entwicklungsachse der Metropolregion gesehen. Die Errichtung des überdimensionalen Flughafens Incheon als zukünftiges Drehkreuz Ostasiens und der

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 36 bestehende internationale Hafen setzten zudem eine große internationale Funktion hinzu. Die Pla- nung der neuen Freiwirtschaftszone Incheon Free Economic Zone (IFEZ) bestätigte diese neue Rolle Incheons für die Wirtschaft Südkoreas. Die Freiwirtschaftszone besteht aus den drei Planstädten Songdo City, Yeongjong und Cheongna und erweitert wiederum den wirtschaftlichen Handelsraum der Metropolregion Sudogwon. Trotz der politischen Eigenständigkeit ist Incheon fast lückenlos mit Seoul zusammengewachsenen. Auch die U-Bahn-Netze beider Städte sind inzwischen verbunden.

Jeju-do Jeju-do ist eine Provinz um die subtropische Vulkaninsel Jejudo südlich der Koreanischen Halbinsel. Jejudo ist die größte südkoreanische Insel und war auch unter dem Namen Quelpart bekannt. Ihr Ge- biet wurde 1946 verwaltungstechnisch von der Provinz Jeollanam-do abgetrennt und bildet seitdem zusammen mit einigen weiteren Inseln wie Udo und den Chuja-Inseln die kleinste Provinz (seit 1. Juli 2006 Sonderautonomieprovinz) Südkoreas. Die Insel besteht aus vulkanischen Materialien, welche vom Berg Hallasan, mit 1.950 Meter der höchste Berg in Südkorea, stammen. Dieser erloschene Vul- kan liegt in der Mitte der Insel und hat einen Kratersee. Der Berg und die Umgebung ist ein National - park. Hunderte von vulkanisch geformten Hügeln mit vielen Lavatunneln geben der Landschaft eine eigene Atmosphäre. Jeju-do hat auch den einzigen Wasserfall in Asien, der direkt ins Meer fällt.

Jeollabuk-do Jeollabuk-do ist eine Provinz im Südwesten. Das Noryong-Gebirge teilt die Provinz. Die östliche Hälfte ist ein Hochplateau, die westliche eine Ebene. Vier Flüsse fließen durch die Ebenen im Westen: Somjin, Mankyong, Tongjin und Kum. Auf dem Gebiet Jeollabuk-do´s befinden sich vier National- parks. Im Südosten der Jirisan-Nationalpark, der sich auch über die Provinzen Jeollanam-do sowie Gyeongsangnam-do erstreckt. Südlich gelegen der Naejangsan-Nationalpark der bis in die Provinz Jeollanam-do hineinreicht. Im Nordwesten der Byeonsanbando-Nationalpark und im Nordosten der Deogyusan-Nationalpark der sich bis in die Provinz Gyeongsangnam-do zieht. Die Küstenebene ist eine der größten Kornkammern von Südkorea. Außer Reis werden auch Baumwolle, Gerste, Hanf und Maulbeeren für die Papierproduktion angebaut. Viehzucht ist auch von Bedeutung und wird hauptsächlich auf dem Hochplateau im Osten betrieben. 1960 wurde die Honam-Autobahn erbaut, die die Hauptstadt Jeonju mit Daejeon und Seoul im Norden und Gwangju im Süden verbindet. Außerdem entstand ein Anschluss für Iksan und die Hafenstadt Gunsan. In der Küstenregion entstand eine Industrie- und Freihandelszone (Gun-Jang) mit Ansiedlungen großer Konzerne wie Daewoo und Hyundai. Das Wirtschaftswachstum im früher nur wenig entwickelten Jeollabuk-do ist eines der höchsten in Südkorea. Es bestehen Partnerschaften mit den Bundesstaaten Washington und New Jersey in den USA, den Präfekturen Kagoshima und Ishikawa in Japan sowie der Provinz Jiangsu in China.

Jeollanam-do Jeollanam-do ist eine Provinz im Südwesten. Jeollanam-do entstand 1896 durch die Teilung der frü- heren Provinz Jeolla-do. Der Verwaltungssitz wurde 2005 aus der von der Provinz unabhängigen Stadt Gwangju in den Landkreis Muan verlegt. Beinahe 2000 Inseln befinden sich zerstreut entlang der Südküste in Jeollanam-do, etwa drei Viertel davon sind unbewohnt. Die Länge der Küste beträgt etwa 6.400 Kilometer. Es herrscht ein mildes und feuchtes Klima mit einer jährlichen Niederschlags- menge von etwa 1400 mm. Jeollanam-do verfügt über drei Nationalparks sowie vier von der Provinz verwaltete Naturparks und zieht durch seine Küstenlage und das angenehme Klima viele Urlauber an. Der Fang von Austern und die Produktion von Algen in Jeollanam-do sind führend in Südkorea. Die Provinz ist nur zum Teil gebirgig. Die Ebenen der Flüsse Somjin, Yeongsan und Tamjin sind ideal für den Anbau von Getreide. Das feuchte Klima erlaubt den Anbau von Reis, Weizen, Gerste und Linsen, daneben sind Kartoffeln, Gemüse, Früchte wie Naju-Birnen und Baumwolle von Bedeutung. Es wird etwas Gold und Kohle in Jeollanam-do abgebaut, die Industrie in der Provinz ist aber entwickelt. Bei Daebul an der Südwestspitze der Halbinsel entsteht ein neuer Industriekomplex, der von der Nähe zu Shanghai und Taiwan profitieren soll.

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Sejong Sejong ist eine Planstadt mit aktuell etwa 230.000 Einwohnern. Die am 2. Juni 2012 eröffnete Stadt ist de facto die administrative Hauptstadt Südkoreas. Die neue Stadt heißt offiziell Besondere auto- nome Stadt Sejong. Der Name wurde als Erinnerung an den koreanischen König Sejong (1397–1450) gewählt. Zuvor hieß das Gebiet Yeongi. Im Jahr 2003 plante der damalige Präsident Roh Moo-hyun, die Hauptstadt Südkoreas von Seoul in die Provinz Chungcheongnam-do, in der jetzt Sejong errichtet wird, zu verlegen, scheiterte jedoch mit diesen Plänen 2004 vor dem Verfassungsgericht. Anfang 2007 beschloss die südkoreanische Regierung daher den Bau eines besonderen Verwaltungsdistrikts, der vorerst neun Ministerien und vier nationale Agenturen beherbergen sollte. Der Plan sah eine Stadt mit einer Bevölkerung von 20.000 (Ende 2012), 300.000 (2020) und etwa 500.000 Menschen für die Fertigstellung 2030 vor. Die Kosten des Projektes werden mit 20 Milliarden Dollar angegeben. Im September 2009 sagte der damalige Premierminister Chung Un-chan, dass der Bau der Stadt Se- jong als Nationales Verwaltungszentrum „aus wirtschaftlicher Sicht keine effiziente Maßnahme“ sei. Außerdem mache man sich Gedanken, ob Sejong-Stadt die Hauptstadt eines vereinten Koreas sein könne und ob sich Sejong mit der Zeit nicht zu einer Satellitenstadt Seouls entwickeln werde. Der am- tierende Präsident Lee Myung-bak war mit seinem Premierminister einer Meinung und schlug statt der Errichtung eines Verwaltungsdistrikts Sejong-Stadt ein Wissenschafts- und Bildungszentrum vor. Das südkoreanische Parlament kippte diesen Vorschlag jedoch, worauf Chung Un-chan Ende Juli 2010 zurücktrat. Der Ausbau zu einem Zentrum für Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft wird weiterhin vorangetrieben. Es sollen neun Ministerien, zwei Regierungsbüros, zwei Regierungsagenturen und 16 staatliche Forschungsinstitute angesiedelt werden. Die Schlüsselbehörden, wie das Präsidialamt und die Außen- und Verteidigungsministerien, sollen allerdings weiterhin in Seoul verbleiben. Daneben soll das kulturelle Leben mittels Museen, Theater und Konzerthallen gestärkt werden. Bis Ende Juni 2012 zogen 6000 Einwohner nach Sejong, wobei bisher lediglich das erste Dorf Cheot Maeul existierte. In der ersten Umzugsphase für die staatlichen Stellen Ende 2012 waren sieben Ministerien und das Büro des Ministerpräsidenten umgezogen. Nach der dritten Umzugsphase im Oktober 2014 sind 16 Ministerien und Behörden sowie 20 staatliche Organisationen in der neuen Verwaltungsstadt angesiedelt worden, sodass etwa 10.000 Regierungsmitarbeiter und 3000 Wissenschaftler in Sejong arbeiten.

Seoul Der amtliche koreanische Name lautet "Besondere Stadt Seoul". Diese Bezeichnung weist auf den Status als Hauptstadt und auf die verwaltungspolitische Gleichstellung gegenüber den Provinzen hin. Die Einwohnerzahl von Seoul beträgt 10 Millionen. Die Stadt ist das Zentrum der Metropolregion Su- dogwon, in der etwa 25,4 Millionen Menschen leben. Damit konzentriert sich etwa die Hälfte aller Südkoreaner in der Stadt Seoul und deren Satellitenstädten. Sudogwon gilt als einer der fünf größten Ballungsräume der Welt und auch als viertgrößter Wirtschaftsraum der Welt. Neben ihrem Status als Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt Koreas ist Seoul zudem das Finanz-, Kultur- und Bildungs- zentrum Südkoreas. Die Stadt richtete die Olympischen Sommerspiele 1988 aus und war einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2002. Im Stadtgebiet Seouls umfließt der Hangang einige Inseln, deren wichtigste Yeouido ist. Ein Arm des Flusses wurde zur Landgewinnung trocken- gelegt. Der historische Kern Seouls liegt in geomantisch günstiger Lage etwas nördlich des Flusses, der hier leicht w-förmig und nach seinem Austritt aus dem Stadtgebiet in nordwestlicher Richtung nach der Insel Ganghwado und dem Gelben Meer weiterfließt, während nach Südwesten Seoul naht- los in seine Hafenstadt Incheon übergeht. Obwohl Seoul als „Besondere Stadt“ in der Verwaltungs- gliederung einer Provinz gleichgestellt ist, entspricht die Untergliederung derjenigen aller anderen Städte – in Stadtbezirke und Stadtviertel. Seoul gliedert sich in 25 Stadtbezirke, deren erste sieben im Jahr 1943 eingerichtet wurden. Die Verstädterung Seouls fand vor allem durch den Bau von Mehrfa- milienhäusern statt. Die Bebauung grenzt oft dicht an das landwirtschaftlich geprägte beziehungs- weise bewaldete Umland. In den 1960er und 1970er Jahren kamen zahlreiche Bauern vom Land nach Seoul, um in den Industriebetrieben der Hauptstadt nach besser bezahlten Arbeitsplätzen zu suchen. Die dichten, meistens ohne Genehmigung auf staatlichem Land errichteten Siedlungen der Land-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 38 flüchtlinge wuchsen überwiegend in bereits existierenden Vierteln. Die dortigen Behausungen wur- den teilweise in massiver Bauweise mit Ziegeldächern errichtet und unterschieden sich kaum von den mit offizieller Genehmigung errichteten Gebäuden in den regulären Bebauungsgebieten. Den- noch wurden die Bewohner der inoffiziellen Siedlungen von der Stadtverwaltung ab Ende der 1970er Jahre in Gebiete umgesiedelt, die weiter vom Stadtzentrum entfernt lagen. Diese Gebiete waren nur ungenügend an das städtische Wasser-, Abwasser und Verkehrsnetz angeschlossen, was zu einer Ver- schlechterung des Lebensstandards der Umsiedler führte. Im Zentrum Seouls entstanden zahlreiche fünf- bis fünfzehnstöckige Apartmenthochhäuser für Familien mit mittlerem bis hohem Einkommen, deren Mieten für die früheren Bewohner mit niedrigem Einkommen nicht bezahlbar waren. Seit den 1980er Jahren fanden in Seoul umfassende Umbaumaßnahmen statt und die existierende öffentliche Infrastruktur wurde erheblich erweitert. In diesem Zusammenhang kam es beispielsweise zum Bau neuer U-Bahn-Linien und Autobahnen. In der weiteren Umgebung der Hauptstadt, in landschaftlich schöner Lage, wurden die Landhäuser der in Seoul arbeitenden Oberschicht, also überwiegend Künstler, Geschäftsleute in gehobenen Positionen, Hochschullehrer und hoher Militärs, errichtet. Dort besteht ein Bauverbot für Industriebetriebe und Siedlungen mit Mehrfamilienhäusern. Seit den 1990er Jahren werden in der Umgebung Seouls viele Planstädte neu gebaut, um das Problem des knappen Wohnraumes der überfüllten Hauptstadt zu lösen. Diese neuen Städte, die außerhalb von Seoul in der Provinz Gyeonggi-do gelegen sind, entwickeln sich zu großen Trabantenstädten und bil- den mit Seoul und den anderen beiden Millionenstädten Incheon und Suwon zusammen die Metro- polregion Sudogwon.

Ulsan Ulsan ist eine Stadt im Südosten von Südkorea. Die Stadt liegt am Japanischen Meer, etwa 70 Kilome- ter nordöstlich von Busan. In der eigentlichen Stadt leben 962.931 Menschen, in der ganzen Stadt- provinz, zu der auch ein Landkreis gehört, sind es 1.105.823. Ulsan ist mit der Universität Ulsan eine Universitätsstadt und politisch unabhängig von der Provinz Gyeongsangnam-do, in der es liegt. Die Stadt ist das Herz der gleichnamigen Industriezone, in der auch der international tätige Konzern Hyundai beheimatet ist. Bis 1962 war Ulsan vor allem ein Seehafen und ein Marktplatz für Fischerei - produkte. 1962 wurde Ulsan im Rahmen von Südkoreas erstem Fünfjahresplan ein offener Hafen. Im gleichen Jahr wurde auch der Hafen von Pangojin Teil der Stadt. Zudem wurden große Industrien auf- gebaut, besonders Ölraffinerien, Düngerfabriken, Automobilherstellung und Schwerindustrie. Bei Hyundai Heavy Industries werden heute die größten Containerschiffe der Welt gebaut. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters ist Ulsan die Stadt in Südkorea mit dem höchsten Pro-Kopf- Einkommen.

Aktuelles Ranking laut Weltbank BIP Index: 11 Aktuelles Ranking laut Global Competitiveness Report: 19 Aktuelles Ranking laut Transparency International: 52 Aktuelles Ranking laut Reporter ohne Grenzen: 63 Aktuelles Ranking laut Rule of Law Index: 19 Aktuelles Ranking laut UN Human Development Index: 18 Aktuelles Ranking laut S&P Global: A Aktuelles Ranking laut Global Peace Index: 52 Aktuelles Ranking laut Weltbank Doing Business Index: 5 Aktuelles Ranking laut Travel & Tourism Competitiveness Index: 19

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Taiwan Hauptstadt: Taipeh Website: http://www.taiwan.gov.tw - Tourismus: http://www.taiwan.net.tw

Taiwan, im Sport Chinese Taipei genannt, ist ein Staat in Ostasien, dessen Gebiet zu über 99 % aus der Insel Taiwan und den ihr vorgelagerten kleineren Inseln besteht. Weitere Verwaltungsgebiete umfassen die Inselgruppen Penghu, Kinmen, Matsu, Dongsha und die zu den Spratly-Inseln gehören- de Insel Taiping Dao. Die Taiwan hatte im Jahr 2016 eine Bevölkerung von rund 23,5 Millionen Menschen. Auch nach der Ausrufung der Volksrepublik China 1949 vertrat die Regierung der Re- publik China auf Taiwan China zunächst bei den Vereinten Nationen und war ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats. Als Folge der Ein-China-Politik der Volksrepublik brachen aber immer mehr Staa- ten ihre diplomatischen Beziehungen zur Republik China ab, die 1971 auch ihre UN-Mitgliedschaft an die Volksrepublik abgeben musste. 1979 brachen schließlich auch die USA die diplomatischen Kontakte ab, nachdem sie offizielle Beziehungen zur Volksrepublik aufgenommen hatten (Taiwan Relations Act). Nur eine Minderheit der Staatengemeinschaft unterhält heute formal diplomatische Beziehungen mit der Regierung in Taipeh. Die völkerrechtliche Stellung der Republik China auf Tai- wan ist bis heute umstritten und Gegenstand des Taiwan-Konflikts. Die Republik China auf Taiwan unterhält bilaterale Freihandelsabkommen mit El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Pana- ma, Neuseeland und Singapur. Die im Jahr 2013 unterzeichneten Abkommen mit Neuseeland und Singapur waren die ersten Abkommen dieser Art mit Staaten, die keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan unterhalten. Mit der Volksrepublik China wurde 2010 ein Rahmenabkommen über Wirt- schaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet. Die taiwanische Regierung strebt die Unterzeichnung weiterer bilateraler Abkommen bzw. den Beitritt zu internationalen Freihandelsblöcken wie der Trans-Pacific Partnership an. Die Campherölgewinnung und Rohzuckerproduktion waren die wichtigs- ten Cash Crops seit dem 19. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Exportanteil dieser beider Branchen sank jedoch nicht nur, weil die Ressourcen hierfür langsam zur Neige gingen, sondern auch wegen der geringeren Nachfrage auf dem internationalen Markt. Hauptsächlich wer- den Früchte (Bananen, Guaven, Litschi und Javaäpfel), Reis, Fisch und Tee exportiert (Taiwaner be- zeichnen Taiwan oft als „Fruchtexportland Nr. 1“, was jedoch bisher nicht verifiziert werden konnte). Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 40

Die Gewinne aus dem Export sind jedoch seit dem Beitritt Taiwans zur Welthandelsorganisation im Jahr 2001 rückläufig. Wegen der exzessiven Ausbeutung während Taiwans jüngster Geschichte sind mineralische Ressourcen wie Kohle, Gold und Marmor sehr rar, weswegen die Republik Einlagen an Kohle, Gas und Öl einrichtete. Die verbliebenen Waldbestände wurden unter Naturschutz gestellt und durch Aufforstung erweitert. Die Elektrizität wird zu 55 Prozent durch Kohle, zu 18 Prozent nu- klear, zu 17 Prozent aus Erdgas und zu je 5 Prozent aus Öl und erneuerbaren Ressourcen erzeugt. Öl und Gas für Transportmittel und zur Stromgewinnung müssen importiert werden, was die Wirtschaft Taiwans von konjunkturellen Schwankungen auf dem Energiemarkt abhängig macht. Aufgrund des- sen beschloss das Exekutiv-Yuan, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromgewinnung von 5 Prozent auf 10 Prozent bis zum Jahr 2010 zu erhöhen. Mittlerweile wurden schon einige Windkraft- werke von deutschen und amerikanischen Firmen installiert, auch die Solarenergie wird immer inter- essanter für taiwanische Firmen, zumal die Technologie der erneuerbaren Energien ein mögliches Ex- portprodukt für die Insel ist.

Changhua Hauptstadt ist die Stadt Changhua. Im Nordwesten des Landkreises liegt die historisch bedeutsame Hafenstadt Lukang. Deren Altstadt mit einer Reihe gut erhaltener Tempel ist heute eine bedeutende Touristenattraktion. Die Changhua-Ebene, zusammen mit der sich südlich anschließenden Jianan-E- bene die größte Ebene Taiwans, nimmt den Großteil des Kreises ein. Der Landkreis Changhua ist mit 1074 km² der flächenmäßig kleinste der 15 Landkreise auf Taiwan und reicht im Gegensatz zu den meisten anderen Landkreisen Westtaiwans nicht in das zentrale Bergland der Insel hinein. Auf sei- nem Gebiet befinden sich lediglich einige Hügel, vor allem in der Bagua-Hügelkette, die sich entlang der Grenze zum Landkreis Nantou erstreckt. Das hat zur Folge, dass das gesamte Kreisgebiet relativ dicht besiedelt ist. Mit über 1200 Einwohnern pro km² hat es nach dem im Einzugsgebiet von Taipeh im Norden gelegenen Taoyuan die zweithöchste Bevölkerungsdichte aller taiwanischen Landkreise. Die taiwanische Hochgeschwindigkeitsbahn durchquert den Landkreis Changhua ohne Halt, jedoch liegt deren Bahnhof Taichung nahe der Kreisgrenze. Zusätzlich ist eine eigene Station Changhua in der Gemeinde Tianzhong im Südosten des Landkreises in Planung.

Chiayi Er liegt im Westen der Insel Taiwan und umschließt die Stadt Chiayi, die 1982 aus dem Landkreis aus- gegliedert wurde und den Status einer kreisfreien Stadt erhielt. Seitdem befindet sich die Kreisver- waltung im westlich von Chiayi gelegenen Ort Taibao. Der westliche Teil des Landkreises gehört zur Jianan-Ebene, der größten Ebene Taiwans. Im Osten liegt das durch die Alishan Forest Railway touris- tisch erschlossene Alishan-Gebirge. An seiner Ostspitze reicht der Landkreis Chiayi bis zum Yushan, den mit 3.952 m höchsten Berg Taiwans. Der östliche Zipfel des Kreisgebiets von Chiayi ist Teil des Yushan-Nationalparks. Die 35.917 Einwohner zählende Hauptstadt Taibao sowie die im Westen des Landkreises gelegene 44.357 Einwohner zählende Stadt Puzi haben den Status von Großstädten. Da- neben gibt es zwei Stadtgemeinden und 14 Landgemeinden. Bevölkerungsreichste Gemeinde des Landkreises Chiayi ist etwa 70.000 Einwohnern Minxiong nördlich der Stadt Chiayi.

Hsinchu Er liegt im Nordwesten der Insel Taiwan. Westlich des Landkreises liegt die Stadt Hsinchu, die als kreisfreie Stadt nicht zum Landkreis gehört. Seine Hauptstadt ist die nordöstlich an Hsinchu grenzen- de Stadt Zhubei. Die Landschaft des Landkreises ist überwiegend hügelig und in seinem südöstlichen Teil hochgebirgig. Dort reicht er in den zum zentralen Bergland Taiwans gehörenden Xueshan-Ge- birgszug hinein und hat entlang seiner Südgrenze Anteil am Sheipa-Nationalpark. Alle wichtigen Ver- kehrswege zwischen dem Großraum Taipeh und den Metropolen Westtaiwans durchqueren den Landkreis Hsinchu, so die Autobahnen 1 und 3 und die Hauptstrecke der taiwanischen Eisenbahn. Der Bahnhof Hsinchu der Taiwan High Speed Rail liegt auf dem Gebiet des Landkreises in Zhubei.

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Hualien Er nimmt den zentralen Teil Osttaiwans ein und ist mit 4628 km² der flächenmäßig größte aller 22 Landkreise und Städte der Republik China. Seine Hauptstadt ist die Stadt Hualien. Der größte Teil des Kreisgebiets wird von der zentralen Gebirgskette Taiwans eingenommen, die im Nordosten bis ans Meer reicht. Dort befindet sich am Unterlauf des Flusses Liwu die in Marmorfelsen gegrabene Taro- koschlucht, eine der größten Natursehenswürdigkeiten Taiwans. Die Schlucht ist die wichtigste Tou- ristenattraktion des Landkreises Hualien und eingebettet in den Taroko-Nationalpark, welcher nahe- zu den gesamten Norden des Kreises umfasst. Um die Kreisstadt Hualien erstreckt sich eine schmale Küstenebene, südlich davon trennt der Huatung-Graben das Zentralgebirge von einem bis zu 1682 m hohen Küstengebirge. Der Yu-Shan-Nationalpark reicht in den Südwesten des Landkreises hinein. Dort befindet sich an der Grenze zum Nachbarkreis Nantou der Xiuguluan Shan, der mit 3805 m höchste Berg des Landkreises Hualien. Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage erreichten chinesische Siedler das Gebiet des Landkreises Hualien erst Mitte des 19. Jahrhunderts, später als andere Teile Taiwans. Heute zählt der gebirgige Landkreis zu den am dünnsten besiedelten Regionen der Insel. Die einzige größere Stadt ist mit etwa 110.000 Einwohnern die Kreisstadt Hualien. Die Hauptstadt Huali- en verfügt über den wichtigsten Hafen an der Ostküste Taiwans, und der überwiegend für In- landsflüge genutzte Flughafen Hualien ist der größte in Osttaiwan. Im Jahr 2007 gab es den ersten Charterflug zur benachbarten japanischen Insel Ishigaki mit der gleichnamigen Gemeinde, und seit November 2009 gibt es versuchsweise eine quasi-regelmäßige Verbindung (zwei Flüge pro Woche) dorthin.

Miaoli Der Name Miaoli geht auf die lautliche Nachahmung eines Wortes aus der Sprache des Ureinwohner- volks der Taokas mit der Bedeutung „Ebene“ zurück. Die Stadt Miaoli ist die Hauptstadt des Land- kreises und auch als „Bergstadt“ bekannt, wegen der vielen Berge in der Umgebung, welche ebenso beliebte Wanderziele sind.

Nantou Er liegt im Zentrum der Insel Taiwan und hat als einziger aller Landkreise der Republik China keine Meeresküste. Hauptstadt ist die Stadt Nantou. Der Landkreis gehört größtenteils zur zentralen Ge- birgskette Taiwans. Lediglich im Westen reichen die Ausläufer des Flach- und Hügellandes Westtai- wans ins Kreisgebiet. Dort liegen mit der Kreisstadt Nantou und Caotun die beiden größten Städte. Im Süden des Landkreises liegt der von einem Nationalpark umgebene Yu Shan, der mit 3.952 m höchste Berg Taiwans und Ostasiens. Der zentrale Kreisteil um die Stadt Puli liegt an der Westseite des Hauptkamms des Gebirges. Dort befindet sich der Sonne-Mond-See, ein beliebtes Ausflugsziel.

Penghu Zum Landkreis Penghu zählen sämtliche Inseln der Penghu-Inseln.

Pingtung Pingtung ist der südlichste Landkreis. Seine Hauptstadt ist die Stadt Pingtung. Die im Nordwesten des Landkreises östlich von Kaohsiung gelegene Pingtung-Ebene um die Hauptstadt Pingtung ist der am dichtesten besiedelte Teil und das industrielle Zentrum des Landkreises. Der Süden und Osten wird von den südlichen Ausläufern des zentralen Berglandes Taiwans eingenommen, die an der nordöstli- chen Kreisgrenze Höhen über 3000 m erreichen. An der Südspitze liegt der 1984 eingerichtete Ken- ting-Nationalpark, der mit tropischen Stränden, Korallenriffen und Regenwäldern ein bedeutendes Tourismusziel ist. Zum Landkreis Pingtung gehört die etwa 15 km vor der Westküste gelegene 6,8 km² große Koralleninsel Liuqiu. Im Landkreis befindet sich das Sichongxi-Thermalbad. Einzige Großstadt und mit Abstand größte Stadt ist die etwa 215.000 Einwohner zählende Kreisstadt Ping- tung. Daneben gibt es die drei Stadtgemeinden Chaozhou, Donggang und Hengchun sowie 29 Land- gemeinden.

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Taitung Er liegt im Südosten der Insel Taiwan und grenzt an den Landkreis Pingtung im Südwesten, die Stadt Kaohsiung im Nordwesten, den Landkreis Hualien im Norden sowie den Pazifischen Ozean im Osten. Seine Hauptstadt ist die Stadt Taitung. Der Landkreis Taitung nimmt auf 166 km Länge den südlichen Teil der Ostküste Taiwans ein. Nördlich der Hauptstadt Taitung erstreckt sich der parallel zur Küste verlaufende und von dieser durch einen bis zu 1682 m hohen Gebirgszug getrennte Huatung-Graben. Der westliche Teil des Landkreises gehört zur zentralen Gebirgskette Taiwans. Dort liegt an der nord- westlichen Kreisgrenze der zum Yushan-Nationalpark gehörende 3686 m hohe Guan Shan, die höchs- te Erhebung des Landkreises. Zum Kreis Taitung gehören auch die etwa 30 bzw. 60 km vor der Küste liegenden Pazifikinseln Lü Dao („Grüne Insel“) und Lan Yu („Orchideeninsel“). Einzige Großstadt des Landkreises ist die Kreisstadt Taitung, in der knapp die Hälfte der Bevölkerung lebt. Daneben gibt es zwei Stadtgemeinden und 13 Landgemeinden.

Yilan Er befindet sich im Nordosten Taiwans. Seine Hauptstadt ist die Stadt Yilan. Der Großteil der etwa 460.000 Einwohner lebt in der Mündungsebene des Flusses Lanyang entlang der Pazifikküste im Nordosten des Landkreises. Etwa 10 km vor der Küste liegt die Vulkaninsel Guishan Dao („Schildkrö- tenberginsel“), die heute unbewohnt und als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Der dünn besiedel- te westliche und südliche Teil des Kreises Yilan gehört zum Zentralgebirge Taiwans und erreicht im Nanhubeishan an der Grenze zur Stadt Taichung die Höhe von 3.535 m ü. NN. Im Süden reicht das Gebirge direkt bis ans Meer, ebenso wie die entlang der nordwestlichen Kreisgrenze verlaufende Xu- eshan-Gebirgskette. Die von Bergen und dem Meer umschlossene Lanyang-Ebene um Yilan ist nur durch wenige Straßen mit dem übrigen Taiwan verbunden. Seit der Eröffnung des 13 km langen Xu- eshan-Tunnels 2006 verbindet die Autobahn 5 den Landkreis mit der knapp 50 km nordwestlich gele- genen Hauptstadt Taipeh. Die einzigen Straßenverbindungen nach Süden sind die entlang einer Steil- küste am Pazifik nach Hualien verlaufende Provinzstraße (Highway) 9 und die Provinzstraße 7, die eine durch das Gebirge führende Verbindung zur südwestlich gelegenen Stadt Taichung herstellt. Die entlang der Ostküste verlaufende Strecke der taiwanischen Eisenbahn verläuft ebenfalls durch den Landkreis Yilan. Wichtigste Hafenstadt des Kreises Yilan ist Su’ao am südlichen Ende der Lanyang-E- bene. Der Landkreis Yilan ist ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem für Bewohner des nahe gelegenen Großraums Taipeh. Wichtigstes touristisches Zentrum ist der für seine heißen Quellen bekannte Ort Jiaoxi im Norden. Weitere heiße Quellen gibt es in den westlichen Gebirgsregionen des Landkreises, bekannt ist auch die kalte Mineralquelle von Su’ao. Rund um die Insel Guishan Dao werden Fahrten zur Wal- und Delfinbeobachtung angeboten, an der Pazifikküste gibt es mehrere Badestrände. In den Bergen gibt es eine Reihe von Wanderwegen, vor allem in den touristisch erschlossenen Waldgebie- ten Taipingshan, Qilan und Mingchi in der Gemeinde Datong im Westen des Landkreises.

Yunlin Er liegt im zentralen Teil von Westtaiwan, seine Hauptstadt ist Douliu. Bekannt in Taiwan sind seine landwirtschaftlichen Produkte wie Pampelmuse, Tee, suan cai (ein eingelegter Chinakohl), Papaya und Zuckermelone. Der Landkreis Yunlin liegt am Übergang der Jianan-Ebene im Süden zur Zhang- hua-Ebene im Norden, die zusammen die größte Ebene Taiwans bilden. Im Norden bildet der Zhuos- hui, der längste Fluss Taiwans, mit seinem Unterlauf die Grenze zum Landkreis Zhanghua. Im Süden grenzt der Landkreis Yunlin an den Landkreis Jiayi, im Osten an den Landkreis Nantou und im Westen an die Formosastraße. Der Landkreis besteht zu 90 % aus Ebenen, entlang der Ostgrenze befinden sich einige Hügel und im Südosten reicht er in die nordwestlichen Ausläufer des Alishan-Gebirges hin- ein. Die 106.361 Einwohner zählende Hauptstadt Douliu ist die einzige Großstadt des Landkreises. Daneben gibt es fünf Stadtgemeinden und 14 Landgemeinden.

Aktuelles Ranking laut Weltbank BIP Index: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut Global Competitiveness Report: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut Transparency International: 31

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Aktuelles Ranking laut Reporter ohne Grenzen: 45 Aktuelles Ranking laut Rule of Law Index: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut UN Human Development Index: Keine Angaben Aktuelles Ranking laut S&P Global: AA Aktuelles Ranking laut Global Peace Index: 41 Aktuelles Ranking laut Weltbank Doing Business Index: 11 Aktuelles Ranking laut Travel & Tourism Competitiveness Index: 30

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Volksrepublik China Hauptstadt: Peking Website: http://www.gov.cn - Tourismus: http://en.cnta.gov.cn

Die Volksrepublik China, meist als China abgekürzt, im 20. Jahrhundert in ideologischer Abgrenzung zu National-China auch „Rotchina“ genannt, ist mit rund 1,37 Milliarden Einwohnern der bevölke- rungsreichste Staat der Erde, der flächengrößte in Ostasien und hinsichtlich der Fläche nach Russ- land, Kanada und den Vereinigten Staaten der viertgrößte der Erde. Die Volksrepublik China grenzt an 14 Staaten und hat damit gemeinsam mit Russland die meisten Nachbarländer der Welt. Das Staatsgebiet gliedert sich in 22 Provinzen, fünf autonome Gebiete, vier regierungsunmittelbare Städ- te und zwei Sonderverwaltungszonen. Davon entfallen auf die drei größten Gebiete 45 Prozent der Staatsfläche: Xinjiang und Tibet im Westen sowie die Innere Mongolei im Norden. Allerdings sind die- se Gebiete nur wenig fruchtbar und mit einem Anteil von vier Prozent an der Bevölkerung sehr dünn besiedelt. Innerhalb weniger Jahrzehnte urbanisierte China sich sehr stark, zu den größten Bevölke- rungszentren gehören Shanghai, die Hauptstadt Peking, das autonome Hongkong, Guangzhou, Shenzhen, Chongqing, Tianjin und Wuhan. Das Land hat mit einer Einwohnerzahl von circa 1,37 Milli- arden mehr Einwohner als Nordamerika, Europa und Russland zusammen. Um das rasche Bevölke- rungswachstum einzudämmen, wurde die Ein-Kind-Politik betrieben, die wieder gemildert wurde, nachdem es zu großen demographischen Verwerfungen kam. Wirtschaftlich weist die Volksrepublik China seit vielen Jahren eine hohe Dynamik auf. Sie gilt auf dem Weg zum Industriestaat immer weni - ger als Schwellenland und hat sich seit ihrer Reform- und Öffnungspolitik nach dem Ende der „Kultur- revolution“ ab 1978 zunehmend wieder zu einer wirtschaftlichen und technologischen Großmacht entwickelt. Seit 2011 ist das Land vor Japan zweitgrößte Wirtschaftsmacht. Das politische System der Volksrepublik wird von Oppositionellen im eigenen Land, den Bewohnern Taiwans, von seinem Nachbarn Indien und von vielen westlichen Beobachtern weiterhin als autoritäre Diktatur bewertet.

2015 wuchs die chinesische Wirtschaft um 6,9 %. Insgesamt belegen die Zahlen für 2015 eine abneh- mende Dynamik. Der langfristige Wachstumstrend wird sich nach Ansicht von Experten, insbesonde- re aufgrund der demographischen Entwicklung, weiter abschwächen. Es wird aufgrund verschiedener Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 45

Faktoren angenommen, dass das Wachstumspotenzial der chinesischen Volkswirtschaft zukünftig immer niedriger ausfallen wird. Für 2016 erwartet die Regierung ein Wachstum von 6,5 – 7 %. Dieses Ziel gilt jedoch als sehr ambitioniert und optimistisch. Im „Großen Entwicklungsplan für den Westen“ ist ein Schwerpunkt, das bevölkerungsreiche Zentralchina wirtschaftlich zu entwickeln. Die Wirtschaft hat sich bisher hauptsächlich in einem breiten Streifen entlang der Küste entwickelt. Eine Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung ist die Erstellung einer Infrastruktur für den Warentransport. Ein Schlüsselelement für den Transport in Zentralchina ist der Jangtsekiang, der quer durch Zentralchina fließt und zusammen mit seinen Seitenflüssen einen Großteil Zentralchinas erreicht. Seit der Errichtung der Drei-Schluchten-Talsperre kann der Jangtsekiang bis nach Chongqing, 2.000 Kilometer von der Küste entfernt, mit Schiffen bis 10.000 Tonnen Gesamtgewicht und bis Yibing, sowie auf etlichen Nebenflüssen und Kanälen mit Schiffen von 1.000 Tonnen Gesamtgewicht befahren werden. Die Städte entlang des Jangtsekiangs werden über neue oder ausgebaute Häfen für den Containertransport, der bis zur Jahrtausendwende jenseits von Nanking auf dem Jangtsekiang noch kaum existierte, an den Warenverkehr Chinas und der Welt angebunden. Der Jangtsekiang mit seinen Nebenflüssen ist für den Aufbau der Wirtschaft in Zentralchina mit seinen 500 Millionen Bewohnern von zentraler Bedeutung und sein Ausbau ein Schlüsselprojekt im 11. Fünfjahresplan. Ein Vergleich von vorliegenden Daten zeigt, dass China in vielen Produktionssektoren mittlerweile nicht nur Spitzenpositionen belegt, sondern häufig schon eine unangefochtene Führungsposition übernommen hat. China ist der größte Getreideproduzent der Erde. Neben Weizen wird Mais (21 % des Ackerlandes) und vor allem Reis angebaut (32 % der Ackerfläche). Bei den Seltenen Erden hat China einen Förderanteil von über 90 %.

China setzt seit etwa 2006 stark auf erneuerbare Energien. 2013 deckten erneuerbare Energien (Wasserkraftwerke, Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen usw.) ca. 20,4 % des chinesischen Strom- bedarfs. Im gleichen Jahr investierte China erstmals mehr in erneuerbare Energien als in Kohlekraft- werke und baute mehr als 12 GW Photovoltaik-Kapazität zu – mehr als jemals ein Land in diesen Sek- tor investierte. Damit verdoppelte China seine Photovoltaik-Kapazitäten und plant einen Zubau von weiteren 14 GW jährlich. Insgesamt wurden 2013 in China rund 57 GW regenerative Erzeugungska- pazitäten installiert (zum Vergleich: Kohle: 39,7 GW). Im Jahr 2014 stieg die Stromproduktion aus er- neuerbaren Energien stark an. Gegenüber dem Vorjahr wurden ca. 242 TWh Ökostrom mehr produ- ziert, vor allem aus Wasserkraft. Insgesamt liegt der chinesische Stromverbrauch bei ca. 6000 TWh, was etwa das 10-fache der deutschen Stromerzeugung ist. Der Ausbau von Photovoltaik wird von der chinesischen Regierung stark vorangetrieben. Die chinesischen Nationalen Energieagentur hat ihre Ausbauziele zuletzt um 30 % erhöht und 2015 Deutschland als größten Installateur von Photovoltaik sowohl insgesamt (21,3 GW) als auch pro Kopf der Bevölkerung der neu installierten Leistung (16,3 W) überholt. Bis 2030 sollen erneuerbare Energien ca. 20 % des gesamten Primärenergiebedarfes de- cken. Bei der Windenergie ist China weltweit Spitzenreiter. Ende 2016 waren Windkraftanlagen mit zusammen 168,7 GW installiert, womit China klar vor den USA mit 82,2 GW und Deutschland mit 50,0 GW lag. Damit steht gemessen an der Leistung ca. jede dritte Windkraftanlage weltweit in Chi- na. Bis 2030 soll der Windstromanteil verdreifacht bis verfünffacht werden. Mit Stand 2016 ist die Windenergie nach der Kohleverstromung und der Wasserkraft der drittwichtigste Stromlieferant. Im Bereich Wasserkraft besitzt das Land eine technisch ausbeutbare Kapazität von 574 GW; 70 % davon aus Flüssen der Provinzen Sichuan, Yunnan und Tibet. Bis Ende 2009 wurden etwa 197 GW erschlos- sen und bis zum Jahr 2020 soll die Kapazität auf 300 GW erhöht werden. Ende April 2010 befanden sich 67 GW neuer Kraftwerke in Bau, das größte davon ist ein Projekt am Brahmaputra in Tibet. Das weltweit größte Wasserkraftwerk ist der Drei-Schluchten-Damm. China ist zudem Weltmarktführer im Bereich Solarthermie. 2012 wurden alleine in China 63.900.000 m² solarthermische Kollektorflä- che neu installiert, der Löwenanteil der 72.913.000 m², die in diesem Jahr weltweit neu in Betrieb ge- nommen wurden. Zum Vergleich: In Europa waren 2004 etwa 14 Mio. m² installiert, in China etwa 64 Mio. m². Bis 2020 wird in China eine installierte Gesamt-Kollektorfläche von 270 Mio. m² prognosti- ziert.

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Seit einigen Jahren versucht China größere Anteile seines Außenhandels in Yuan abzuwickeln, auch um die Rolle des US-Dollars zu schwächen. So bezahlt China einen Teil seiner Öl-Importe aus dem Iran in Yuan. Im Jahr 2012 vereinbarten die Zentralbanken Chinas und der Vereinigten Arabischen Emirate einen Währungs-Swap im Umfang von umgerechnet 5,5 Milliarden US-Dollar, womit die Be- zahlung chinesischer Ölimporte in Yuan vorbereitet wurde. Auch das Gas-Geschäft, das China und Russland im Jahr 2014 unterzeichnet haben, sieht vor, dass China das russische Gas in Yuan bezahlt.

Die Verkehrsinfrastruktur in China wird ständig verbessert. Hohe Summen werden in den Bau von Straßen, vor allem auch in den Städten, Eisenbahnlinien und neue Flughäfen investiert. Speziell in den Ballungsregionen gibt es bereits viele Verkehrswege, die mitteleuropäischem Standard entspre- chen. In abgelegenen Gebieten gibt es nach wie vor meist nur eine unzureichende Verkehrsanbin- dung.

PROVINZEN

Anhui Anhui wurde 1667 mit der Teilung der Provinz Jiangnan in Anhui und Jiangsu gegründet. Der Name „Anhui“ leitet sich von den Städtenamen Anqing und Huizhou (heute: Huangshan) ab. Anhuis Haupt - stadt ist Hefei. Die Provinz hat 60 Millionen Einwohner. Durch die überwiegend landwirtschaftlich ge- prägte Wirtschaft galt Anhui bis 1949 als rückständigste Provinz Ostchinas, inzwischen hat sie sich je- doch zu einem Zentrum der Schwerindustrie, vor allem der Automobilindustrie um den Hersteller Chery in Wuhu entwickelt. Die größte Sehenswürdigkeit der Provinz ist der 1841 Meter hohe Huang Shan. Der Huang Shan spielt in der Kunst und Literatur Chinas seit der Tang-Dynastie eine große Rolle. Er wird von den Chinesen so sehr geschätzt. Die außerordentliche Schönheit des Huang Shan äußert sich in den Augen der Chinesen in der vollendeten Harmonie von kühnen Felsformationen, ur- alten knorrigen Kiefern und heißen Quellen. Ein viel besungenes Wetterereignis ist das sogenannte Wolkenmeer, bei dem die Bergspitzen, vom Gipfel aus betrachtet, aus einem Ozean aus Wolken auf- ragen. Der Huang Shan ist das touristische Gravitationszentrum der Provinz und ist von Shanghai und Hangzhou (von Osten) oder von Wuhan (von Westen) leichter zu erreichen als von der Provinzhaupt- stadt Hefei aus. Hefei selbst ist eine schnell gewachsene, von der Industrie geprägte Großstadt. Der Huang Shan gehört zum Unesco-Welterbe. Neben dem Tourismusmagneten Huang Shan gibt es noch den 1.342 Meter hohen Jiuhua Shan, einen der vier heiligen Berge des chinesischen Buddhismus. An- hui ist eine Binnenprovinz im Südosten.

Fujian Der Name für diese Provinz wurde während der Tang-Dynastie aus den Namen der beiden Städte Fuzhou und Jian’ou zusammengesetzt. Sie liegt im im Südosten. Hauptstadt ist Fuzhou. Die Provinz hat 36 Millionen Einwohner. Die zu Fujian gehörenden unmittelbar vor der Küste liegenden Insel- gruppen Quemoy und Matsu werden von Taiwan kontrolliert und dort als „Provinz Fujian“ verwaltet. Somit gibt es die Provinz als Verwaltungseinheit zweimal. Die Stadt Xiamen ist eine Sonderwirt- schaftszone der VR China. Wegen ihrer geographischen und kulturellen Nähe zu Taiwan fließen viele Investitionen aus Taiwan nach Fujian. Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft sehr ungleichmäßig. Während die Küstenstädte meist relativ wohlhabend sind, ist das gebirgige Hinterland von der allge- meinen Entwicklung abgekoppelt. Die Industrie Fujians hat in den letzten Jahren einen Übergang von Schwer- zur Leichtindustrie erlebt. Während es im Hinterland einige Regionen gibt, wo die Schwerin - dustrie ganz klar dominiert, hat sich in der Küstenregion Leichtindustrie angesiedelt, die zu einem ho- hen Anteil arbeitsintensive Produkte für den Export herstellt. Es existieren viele kleine Unternehmen. Die Landwirtschaft Fujians erwirtschaftet etwa 15 % des BIP, beschäftigt jedoch etwa die Hälfte der Bevölkerung. Die meiste Fläche wird für den Anbau der Hauptnahrungsmittel Reis, Weizen und Süß- kartoffel verwendet. Fujian ist aber auch Chinas größter Teeproduzent, unter anderem stammt die kostbare Wuyi-Shan-Sorte aus Fujian. Weitere bedeutende landwirtschaftliche Produkte sind Zucker-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 47 rohr, Tabak, Gemüse und Früchte. Zudem hat die Forstwirtschaft eine hohe Bedeutung; Fujian gehört zu den wichtigsten Holz- und Papierproduzenten der Volksrepublik und stellt mittlerweile 20 % der gesamten chinesischen Bambuswaldfläche. Fujian kann sich vor allem aufgrund seiner Topographie nicht mit Nahrungsmitteln selbst versorgen, denn die landwirtschaftliche Fläche, die pro Kopf zur Verfügung steht, ist außerordentlich gering. Jährlich muss die Provinz etwa 2 Millionen Tonnen Getreide aus anderen Provinzen beschaffen. Jährlich besuchen Fujian über 2 Millionen Touristen.

Gansu Gansu umfasst ein langgestrecktes Territorium, welches von Zentralchina bis in den Nordwesten des Landes reicht und dort eine kurze Grenze mit der Mongolei hat. Die Provinz umfasst eine Länge von etwa 1000 km und eine Oberfläche von 390.000 km², womit Gansu zu den größten Provinzen Chinas gehört. Gansu hat 26 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Lanzhou. Gansu gehört trotz stetigem achtprozentigem Wirtschaftswachstum in den letzten Jahrzehnten zu den ärmsten Provinzen Chinas. Die Landwirtschaft produziert etwa ein Fünftel des BIP, beschäftigt jedoch drei Fünftel der Arbeits- kräfte. Die wichtigsten Produkte sind Getreide wie Weizen, Mais und Hirse; Reis gedeiht aus klima- tischen Gründen nicht. Daneben werden Gemüse und Hülsenfrüchte, speziell Sojabohnen, angebaut. Gansu ist auch ein wichtiger Produzent von Baumwolle und Nüssen. In der Viehzucht dominieren die Haltung von Ziegen und Schafen und Schweinen. Gansu ist auch als Quelle für Kräuter bekannt, wel- che in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung finden. Die Industrie trägt 45 % zum BIP bei und beschäftigt dabei weniger als 20 % der Arbeitnehmer. Es dominieren der Abbau von Rohstof - fen, die Schwerindustrie sowie das Baugewerbe. Abgebaut werden vor allem Kohle, Erdöl und Erd- gas, Eisenerz, Nickel, Cobalt, Zink, Platin oder Selen. Die Industrie befindet sich nach wie vor zu einem Gutteil in Staatsbesitz, die Staatsbetriebe erwirtschaften drei Viertel der Industrieproduktion. Bedeu- tende Industrieprodukte sind Baustoffe, petrochemische Produkte und Maschinen. Die wichtigsten Wirtschaftszweige bei den Dienstleistungen sind der Handel und Transport; Tourismus spielt eine im- mer wichtigere Rolle und sind zu einer der wichtigsten Einnahmequelle für diese traditionell arme Provinz geworden. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören Teile der Großen Mauer, bud- dhistische Höhlentempel und andere religiöse Stätten, die wilde Landschaft in der Wüste Gobi oder die Tierwelt mit Großen Pandas oder Goldaffen. Gansu hat ein hohes Potential zur Energiegewinnung aus Wasserkraft, und dies, obwohl es zu den trockeneren Gebieten Chinas gehört. Im Jahr 2000 wur - den etwa 40 % der etwa 25 Millionen Kilowattstunden, die in Gansu produziert wurden, aus Wasser- kraft erzeugt. Auch gibt es ein sehr großes Potential für Windenergie, wie der Windpark Gansu zeigt. Im Endausbau sollen dort Windkraftanlage mit einer installierten Leistung von 20.000 MW ca. 50 TWh elektrische Energie liefern.

Guangdong Guangdong ist mit 108,5 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Provinz Chinas. Ihr Name bedeutet Weiter Osten und stammt aus der Zeit, als Guangdong gerade von den Chinesen besiedelt wurde und noch ein weites, unbewohntes Gebiet war. Die von diesem Namen abgeleitete Bezeich- nung Kanton wird im Westen für die Hauptstadt Guangzhou gebraucht, seltener für die Provinz selbst. Weitere wichtige Städte in Guangdong sind Shantou, Shenzhen, Zhanjiang und Zhuhai. Der Kurzname für Guangdong ist „Yue“ und wird im Autokennzeichen verwendet. Guangdong ist die wirt- schaftlich stärkste Provinz der Volksrepublik. Seit 1989 hat Guangdong ihre führende Position in der Volkswirtschaft etabliert. Seit 2001 beträgt ihr Anteil an dem BIP der Volksrepublik mehr als elf Pro- zent. Fast 70 Prozent dieser Wertschöpfung fließen in den Export. Die Rolle der Provinz als "verlän- gerte Werkbank" führte jedoch im laufenden Prozess des Strukturwandels zu zahlreichen Betriebs- schließungen und Verlagerung von Unternehmen. Pro Kopf berechnet ist Guangdong hinter Zhejiang und Jiangsu die drittreichste Provinz der Volksrepublik. Die Städte Guangzhou und Shenzhen gehören zu den aktivsten Wirtschaftszentren, das BIP jeder einzelnen der beiden Städte liegt zwar hinter je- nem von Shanghai, aber noch vor Peking oder Tianjin. Mit Dienstleistungen wird etwa 49,1 % des BIP verdient. Wichtigste Wirtschaftszweige sind Transport, Telekommunikation und Post sowie in zuneh- mendem Maße Finanzdienstleistungen. Der Tourismus spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle; so hat

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Guangdong die höchste Zahl an Touristen und auch die höchsten Einnahmen vorzuweisen, ohne besondere Sehenswürdigkeiten zu haben. Dies illustriert die Rolle der Tagestouristen aus Hongkong und die Rolle der ausländischen Geschäftsleute, die sich aus bürokratischen Gründen meist als Touristen deklarieren. Keine Provinz importiert und exportiert so viel wie Guangdong. Speziell die Sonderwirtschaftszonen wurden ursprünglich mit dem Ziel eingerichtet, für den Export billig zu produzieren und dadurch der gesamten Wirtschaft dringend benötigte ausländische Devisen zur Verfügung zu stellen. So wird in Guangdong für den amerikanischen und europäischen Markt produziert, wobei die Rohstoffe dafür nicht selten aus den Zielmärkten importiert werden. Etwa 30 % der Exporte der Volksrepublik kommen aus Guangdong. Die Import- und Exportwarenmesse in Guangzhou ist die größte des Landes. Sie findet jedes Jahr im April und September statt.

Guizhou Die Provinz ist ein gebirgiges Becken, in dem es einem alten Spruch zufolge „keine drei Fuß flachen Landes, keine drei Tage ohne Regen und keinen Menschen mit drei Yuan“ gibt. Sie war von der Au- ßenwelt schwer zugänglich und gilt als die ärmste Provinz Chinas. Hauptstadt ist Guiyang. Die Provinz hat 38 Millionen Einwohner. Hier befindet sich mit dem Huangguoshu-Wasserfall der größte Wasser- fall Asiens. Mehrere Millionen Menschen leben unterhalb der offiziellen Armutsgrenze, darunter ein großer Anteil der Angehörigen nationaler Minderheiten. Fast alle neuen Arbeitsplätze und Privatge- schäfte wurden von Zuwanderern aus Sichuan eingenommen. Das wirtschaftliche Zentrum der Provinz ist die Hauptstadt Guiyang. Dank des milden Klimas ist die Landwirtschaft in Guizhou gut ent- wickelt. Die Hauptanbauprodukte sind Reis, Mais, Kartoffeln, Tabak und Zuckerrohr. Die Provinz pro- duziert eine große Anzahl verschiedener Heilkräuter und ist eines von vier großen Heilkräuter-Anbau- gebieten in China. Guizhou weist eine Vielzahl an Bodenschätzen auf. Die Provinz hat die bedeu- tendsten Quecksilbervorkommen Chinas. Die Vorräte an Bauxit, Phosphor, Mangan, Antimon und Kohle sind mit die bedeutendsten im Land. In der Industrie dominieren deswegen Zweige wie Berg- bau, Hüttenindustrie, Buntmetallindustrie, Chemie und Maschinenbau. Die Nahrungsmittel- und Ta- bakindustrie sind weitere wichtige Branchen. Am bekanntesten ist jedoch der Maotai-Schnaps. Ein gutes Entwicklungspotenzial wird im Fremdenverkehr gesehen. Die dafür nötige Verkehrsinfrastruk- tur ist großenteils bereits vorhanden. Ungefähr 170 Straßenkilometer südlich der Provinzhauptstadt Guiyang, in der Nähe der Gemeinde Dawodang, wurde im September 2016 das größte und genaueste Radioteleskop der Welt mit der Bezeichnung Five hundred meter Aperture Spherical Telescope (kurz FAST) fertiggestellt.

Hainan Hainan ist seit 1988 eine Provinz im Süden der Volksrepublik China, die aus verschiedenen Inseln be- steht. Zuvor war die nun südlichste Provinz der Volksrepublik administrativer Teil der Provinz Guang- dong (Kanton). Die größte der Inseln heißt ebenfalls Hainan. Häufig fällt in Zusammenhang mit Hainan auch die Bezeichnung „Hawaii von China“. Hauptstadt ist Haikou. Die Provinz hat 8,6 Millio- nen Einwohner. Die Insel Hainan liegt im Südchinesischen Meer und ist über die ca. 15 bis 30 km brei- te und durchschnittlich 44 m tiefe Hainanstraße (Straße von Qiongzhou) vom chinesischen Festland abgetrennt und ist mit 34.380 km² die größte Insel der chinesisch geprägten Welt und die größte der Volksrepublik China. Hainan wurde im April 1988 zu einer eigenständigen Provinz und zugleich zu Chinas größter wirtschaftlicher Sonderzone ernannt. Da die Volksrepublik China die Insel Taiwan als eigenständigen Staat nicht anerkennt, wird Hainan somit als die zweitgrößte Insel der Volksrepublik China geführt, mit einer Größe nur etwas geringer als Taiwan. Als Ministerpräsident Zhao Ziyang 1983 nach Hainan reiste, war er entsetzt. Er habe gedacht, dass sich die ärmsten Regionen der Welt in Afrika befänden. 1988 wurde Hainan zur eigenständigen Provinz und Chinas größte Sonderwirt- schaftszone. Die großzügigen Freiheiten sollten wirtschaftlich eine Art „Start aus dem Stand“ initiie- ren, doch sie schufen auch einen Tummelplatz für Korruption. Mit dem Status einer Sonderwirt- schaftszone sollte Hainan vor allem für ausländische Geschäftsleute und Investoren interessant gemacht werden. Seit Hainan 1988 zu einer wirtschaftlichen Sonderzone ernannt wurde, wuchs seine Wirtschaft kontinuierlich. Heute zählt die Insel zu den beliebtesten Tourismuszielen Chinas. Nach

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 49 dem Tourismus ist die Landwirtschaft der zweitgrößte Wirtschaftsfaktor. Neben Kaffee, Bananen, Orangen, Ananas, Kokosnuss, Pfeffer, Cashewnüssen und Erdnüssen sind zahlreiche weitere subtropi- sche Früchte von Bedeutung für den Agrarhandel. Daneben werden Perlen-, Fisch-, Hühner- und En- tenzucht betrieben. Weiterhin entwickeln sich Industrien im Elektro- und Pharmabereich, im Textil- bereich und der Autoindustrie (Hainan Mazda Motor Company "Haiman"). Hainan verfügt über Erd- gas- und Erdölvorkommen in seinen Seegebieten, deren Ausbeutung vorangetrieben wird. Auf Hainan befindet sich auch eine der größten Papierfabriken Chinas, betrieben von der Asia Pulp and Paper Co. (APP). Seit 2010 wird an der Westküste im Autonomen Kreis Changjiang das Kernkraftwerk Changjiang gebaut. Zur 20-Jahr-Feier im Jahr 2008 hat Peking einen neuen Dreijahresplan für die In- sel bekanntgegeben. Danach soll ihre Entwicklung zu einem internationalen Anlaufpunkt für Um- schlag, Handel und Tourismus vorangetrieben werden. Dazu gehören auch die Einrichtung von Frei- handelszonen (Duty free shops) auf Hainan und der Ausbau des Hafens Yangpu an der Westküste der Insel zu einem Freihandelshafen. Während die Insel früher ein Exil für in Ungnade gefallene chinesi- sche Staatsdiener war und später hauptsächlich Rucksacktouristen kamen, gewinnt Hainan seit eini- gen Jahren zunehmend an Renommee und ist mittlerweile das wohl weltweit bekannteste Touristen- paradies der Volksrepublik. Besonders Sanya wird als Urlaubsziel immer beliebter. Nach Statistiken der Lokalregierung kamen 2007 etwa 500.000 auswärtige Touristen nach Sanya, eine Steigerung von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Durch die rasche Entwicklung des Tourismus boomen auch die Branchen Hotellerie und Immobilienwirtschaft. Im Frühjahr 2008 waren die Bauarbeiten an einem Luxushotel sowie eines Yachthafens im Gange. Aufgrund eines Sondererlasses der chinesischen Zentralregierung dürfen mittlerweile Touristen aus 21 Ländern und Regionen ohne Visum nach Hainan einreisen. Der Phoenix International Airport in Sanya bietet immer mehr touristische Charter- flüge an. Auf dem Gebiet des Autonomen Kreises Lingshui der Li, in der Nähe von Sanya, befindet sich das Naturschutzgebiet Nanwan-Affeninsel für Rhesusaffen, ein sehr beliebtes Touristenziel. Die Insel Hainan hat viele Strände und auch heiße Quellen. Einige sehr schöne landschaftliche Gebiete sind der Badeort Yalong Bucht (In der Nähe von Sanya); der Badeort Dadonghai (In der Nähe von Sanya); Qizhi Shan (Sieben Finger Berg), die heiße Quelle Guantang (in Qionghai), Shishan Vulkanischer Garten; der Gebirgskamm Baishi und Baihua, Wanquan Fluss. Der Wanquan-Fluss entspringt am Wuzhi-Berg und ist mit einer Länge von 163 km der drittgrößte Fluss in Hainan. An seinem Ober- und Unterlauf wachsen üppige Bäume und Palmen. Der Abschnitt in Qionghai wurde zu einem Touristengebiet er- schlossen. Weitere Attraktionen sind die Qiong-Oper und die Yalong-Bucht, ein 7 km langer Strand östlich von Sanya. Auf der Insel stehen mehr als zwanzig Golfplätze zur Verfügung. Im Boa Dorum in Qionghai findet das jährliche Präsidententreffen der ostasiatischen Staaten statt. Die Hauptstadt der Provinz Hainan ist die Stadt Haikou. Die Stadt ist auch bekannt als Koskosnuss-Stadt und hat inter- essante historische Sehenswürdigkeiten und einen für die Provinz wichtigen Hafen. Der sogenannte „Tempel der Fünf Beamten“ besteht aus fünf traditionellen Tempeln und Hallen, die zu Ehren von fünf Beamten der Tang-Dynastie (618–907) und der Song-Dynastie (960–1279) errichtet wurden. Die Beamten wurden für einen Zeitraum von 11 Tagen bis 11 Jahren nach Hainan verbannt, da sie dem Kaiser widersprachen. Im Süden Hainans befindet sich die bedeutende Marinebasis Sanya, die Ende April 2008 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Darüber hinaus beherbergt die Insel eine Reihe von Luftwaffenstützpunkten und gilt – nicht zuletzt wegen ihrer strategischen Lage in der Nähe wichtiger Seehandelsrouten – als wichtiger Standort der elektronischen Aufklärung der Volksbefrei- ungsarmee. Nach langjährigen Machbarkeitsstudien hat der chinesische Staatsrat im Herbst 2007 den Bau eines neuen Raumfahrtzentrums bei Wenchang auf Hainan beschlossen (Kosmodrom Wen- chang), das von einheimischen Politikern vornehmlich aus wirtschaftlichen Gründen seit langem ve- hement befürwortet worden war. Die Grundsteinlegung erfolgte am 14. September 2009. Von dem über elf Quadratkilometer großen Gelände sollen geostationäre Satelliten, Raumsonden und Satelli- ten gestartet werden. Dabei soll auch die projektierte Schwerlastrakete Langer Marsch 5 zum Einsatz kommen. Außerdem plant man in Wenchang die Einrichtung eines Themenparks für Luft- und Raum- fahrt.

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Hebei Zhili war vor 1928 der alte Name von Hebei, als die Provinz direkt dem Kaiserhof unterstellt war. Die Provinz hat eine Fläche von 187.700 km² und eine Bevölkerung von 67,44 Millionen. Der Name be- deutet „nördlich des Flusses“ und bezieht sich auf den Gelben Fluss (Huáng Hé). Hebei umschließt die Städte Peking und Tianjin. Im Nordosten grenzt Hebei an die Provinz Liaoning, im Norden an die Inne - re Mongolei, im Westen an Shanxi, im Süden an Henan und im Südosten an Shandong. Im Osten wird Hebei vom Gelben Meer begrenzt. Die Wirtschaft von Hebei stützt sich vor allem auf die Landwirt- schaft. Die hauptsächlichen Produkte sind Getreide (vor allem Weizen, Mais, Sorghum) und Baumwolle. Hebei ist Chinas wichtigster Baumwollproduzent. Daneben gedeihen Erdnüsse, Sojaboh- nen und Sesam. Die Industrie von Hebei umfasst vor allem Baumwollspinnen, Kohleverarbeitung, Stahlindustrie, Eisenindustrie, Metallverarbeitung, Chemie- Erdöl- und Elektroindustrie, Keramikher- stellung und Lebensmittelindustrie. In Shanhaiguan, in der Nähe von Qinhuangdao befindet sich das Ende der Großen Mauer. Sie verläuft durch den nördlichen Teil der Provinz. Der Shanhaiguan ist der wichtigste Pass im Osten der Großen Mauer. Am Dachvorsprung des Osttores hängt eine Holztafel mit der Inschrift: „Erstes Tor auf Erden“. Sie wurde 1472 von einem Absolventen der kaiserlichen Prü- fungen angefertigt. Die Stadt Chengde mit ihren Tempeln gehört zum Weltkulturerbe der Vereinten Nationen. Chengde, früher unter dem Namen Jehol (auch Rehe = heißer Fluss) bekannt, liegt 250 Ki- lometer nordöstlich von Peking. Hier befand sich in der Qing-Dynastie der Sommerpalast des Kaisers, wo er mit seinem Hof von Mai bis Oktober residierte. Der Gebäudekomplex bedeckt 5,6 Quadratkilo- meter, er umfasst unter anderem neun Höfe, elf lamaistische Tempel, Gärten und Pavillons. Die Tem- pel sind Nachbildungen berühmter Tempel aus ganz China, z.B. aus Tibet.

Heilongjiang Heilongjiang ("Schwarzer Drachenfluss") ist eine Provinz im Nordosten. Sie grenzt im Norden und Os- ten an Russland, im Süden an die Provinz Jilin und im Westen an die Innere Mongolei. Ihre Haupt- stadt ist Harbin. Die Provinz hat 38 Millionen EInwohner. Harbin ist ein Industriestandort mit Bran- chen wie Maschinenbau, Leichtindustrie, Textilindustrie, Medizin, Lebensmittelindustrie, Automobil- industrie, Elektronik, Chemieindustrie. Eine dominierende Rolle spielen die Herstellung von Kraft- werksausrüstungen, Flugzeugen, Omnibussen, Messinstrumenten sowie die Produktion größerer Mengen Aluminium-Magnesium-Legierungen zur Weiterverarbeitung in anderen chinesischen Wer- ken oder für den Export. Die Harbin City Commercial Bank ist im Bereich der Vergabe von Kleinkredi- ten sehr aktiv. Die Harbiner Messe findet jährlich vom 15. bis 21. Juni statt. Sie ist die wichtigste un - iversale Messe in Nordostasien und wurde erstmals im Jahr 2001 abgehalten. Dem Stadtbild der Provinzhauptstadt Harbin verleihen russische Restaurants und Brotbäckereien ein wenig russisches Flair: Ende des 19. Jahrhunderts und nach der Oktoberrevolution lebten hier viele Russen. Im Süden Chinas ist Harbin heute bekannt als Eisstadt, denn seit 1963 findet alljährlich am 5. Januar das Eisla - ternenfest statt. Aus Eisblöcken werden Skulpturen geschaffen und farbig ausgeleuchtet. Die Land- wirtschaft von Heilongjiang, die durch ihr kaltes Klima stark definiert ist, basiert auf Getreide wie So- jabohnen, Mais, Weizen, Kartoffeln, Rüben, Flachs und Sonnenblumen. Heilongjiang ist auch eine wichtige Quelle von Holz für China. Kiefern, vor allem die koreanische Kiefer und Lärche, sind die wichtigsten Hölzer. Wälder befinden sichüberwiegend in den Daxingan und Xiaoxingan Bergen, die auch die Heimat von geschützten Tierarten wie dem sibirischen Tiger, dem rot-gekrönten Kranich und dem Luchs sind. Viehzucht konzentriert sich in Heilongjiang auf Pferde und Rinder. Die Provinz hat die größte Anzahl von Milchkühen und die höchste Produktion von Milch aller Provinzen. Petrole- um ist von großer Bedeutung in Heilongjiang und die Daqing Ölfelder sind eine wichtige Quelle für Erdöl für China. Kohle, Gold und Graphit sind weitere wichtige Mineralien. Heilongjiang hat auch ein großes Potenzial für Windkraft, mit einer durchschnittlichen Windenergiedichte von 200 Watt pro Quadratmeter.

Henan Henan ist eine Provinz in der östlichen Mitte der Volksrepublik China. In Henan befinden sich die Städte Luoyang und Kaifeng, die beide zu verschiedenen Zeiten Hauptstädte des chinesischen Kaiser-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 51 reiches waren. Die Provinzhauptstadt ist heute Zhengzhou. Hénán hat 94,02 Millionen Einwohner und galt bis zur letzten Volkszählung im Jahr 2010 als bevölkerungsreichste Provinz Chinas. Heute steht Henan an dritter Stelle nach Guangdong und Shandong. Der Name bedeutet „südlich des Flus- ses“ und bezieht sich auf den Gelben Fluss (Huáng Hé). Im Jahr 1954 wurde die Hauptstadt vom alten Kulturzentrum Kaifeng in die Industriestadt Zhengzhou verlegt. Die Provinz liegt beiderseits des Gel- ben Flusses, der auf einer Länge von 700 km die Provinz durchfließt; allerdings liegt der größte Teil südlich davon. Henan ist durch Gebirge und Flüsse als natürliche Barrieren nach Westen, Nordwesten und Süden von den anderen Provinzen Chinas deutlich abgegrenzt, während es sich im Osten zur Großen Ebene öffnet, die sehr gute Bedingungen für den Getreideanbau bietet. Nach wie vor spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle für die Gesamtwirtschaft der Provinz; Henan gilt als die wich- tigste Kornkammer Zentralchinas. Rund 82 % der Bevölkerung der Provinz leben auf dem Lande, nur 18 % in Städten. Von großer Bedeutung sind die Henan durchquerenden Hochgeschwindigkeitsstre- cken Peking–Guangzhou und Xuzhou–Lanzhou, die sich in Zhengzhou treffen und die Stadt dadurch 2014 zum zweitgrößten Eisenbahnknotenpunkt nach Verkehrsaufkommen in China und den Bahnhof Zhengzhou Ost 2015 zum größten Umsteigebahnhof in Asien machen. Entlang der Schnellfahrstre- cken konzentriert sich die Industrialisierung, während in den verkehrsmäßig wenig erschlossenen ländlichen Gebieten nach wie vor große Armut herrscht. Die Henan-Oper ist eine bekannte Form der chinesischen Oper. In der Nähe von Luoyang befinden sich die Longmen-Grotten, die seit 2000 zum UNESCO-Welterbe gehören. Henan gilt als Ursprungsregion der chinesischen Kultur und Nation. Sei- ne Bewohner sehen sich als Nachfahren des Gelben Kaisers. 19 Dynastien hatten hier ihren Sitz: bei Anyang, in Luoyang sowie in Kaifeng. Entsprechend war Henan Heimat vieler historischer und literari- scher Persönlichkeiten. Um die Provinzhauptstadt Zhengzhou gibt es nur eine echte Sehenswürdig- keit, das Shaolin-Kloster. Es wurde vor 1500 Jahren, zur Zeit der Nördlichen Wei-Dynastie, am Fuße des Song Shan Gebirges unweit des gelben Flusses erbaut und liegt ruhig und verlassen in den Ber- gen. Der damalige Kaiser ließ es zu Ehren des indischen Mönchs Ba Tuo bauen, da dieser ihn in politischen Fragen gut beraten hatte. Etwa 20 Jahre später traf in Shaolin der indische Mönch Bod- hidharma (chin. Da Mo, jap. Daruma) ein, um seine Auffassung des Buddhismus zu verbreiten, die heute als Chan- oder Zenbuddhismus bekannt ist. Er war erschrocken über den schlechten körperli- chen Zustand der buddhistischen Mönche (hervorgerufen durch langes Sitzen beim Meditieren) und ersann ein Übungssystem, um den Körper der Mönche zu trainieren und gesund zu erhalten. Übun- gen wie Xi Sui Jing (Waschung des Marks) und Yi Jin Jing (Transformation der Sehnen und Bänder) waren der Ursprung des Shaolin Quan Kung Fu. Der Pagodenwald, Talin, liegt einen knappen Kilome- ter südwestlich des Klosters Shaolin. Es ist der Friedhof der Klosteranlage mit 220 kleinen Pagoden, die die Asche berühmter Mönche enthalten. Die unterschiedlich gestalteten Pagoden sind sämtlich nach Süden, der Heimat Buddhas, ausgerichtet.

Hubei Hubei („nördlich des Sees“) liegt in der großen chinesischen Ebene. Die Provinz wird vom Jangtseki- ang, dem längsten Fluss Asiens, und dem Han Jiang (Han Shui) durchflossen. Den Namen trägt die Provinz aufgrund ihrer Lage nördlich der Seenregion an der Grenze zu Hunan entlang des Jangtseki- ang. Die Provinzhauptstadt heißt Wuhan. Politisches Zentrum ist neben Wuhan auch Jingzhou, wirt- schaftliche Zentren in Hubei sind Wuhan, Shiyan und Xiangyang. Die Entwicklung der Provinz wurden dadurch geprägt, dass Hubei – obwohl Binnenprovinz – über gute Flussverbindungen mit den Küsten- regionen und dem Ausland verbunden ist. So hat Wuhan nach Shanghai den zweitgrößten Hafen am Jangtsekiang. Die wichtige Nord-Süd-Eisenbahnlinie von Beijing (Peking) nach Guangzhou überquert in Wuhan den Jangtsekiang. Die Provinz Hubei setzt sich aus zwölf bezirksfreien Städten und einem autonomen Bezirk zusammen. Hinzu kommen vier Verwaltungseinheiten auf Kreisebene, die nicht der Bezirksebene, sondern direkt der Provinzregierung unterstellt sind. Dabei handelt es sich um vier Städte und ein Waldgebiet. Neben vielen Bodenschätzen besitzt Hubei wichtige Industriebranchen. Traditionell waren dies die Stahl- und Eisenindustrie sowie die Metall- und Textilindustrie. In der Zukunft soll das Schwergewicht zusätzlich auf Maschinenbau, Elektronik-, Automobil- und Chemischer Industrie liegen. Schon heute gehört Hubei zu den drei wichtigsten Standorten der

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 52 chinesischen Automobilindustrie. Durch den Bau des Drei-Schluchten-Damms, der in der Provinz Hubei liegt, erhofft man sich zum einen zusätzliche wirtschaftliche Impulse, vor allem durch die elektrische Energie, die mit Hilfe des Staudamms erzeugt wird. Zum anderen sollen durch den Staudammbau die flussnahen Regionen vor Überschwemmungen geschützt werden, die bisher häufig davon betroffen waren. Die Provinzhauptstadt Wuhan ist ein zentraler Eisenbahnknotenpunkt. Die Stadt liegt an der Schnellzugstrecke Guangzhou-Beijing und an der Ost- West-Verbindung von Shanghai nach Kunming und Xi’an. Die Yangzi-Flussfähren legen regelmäßig nach Nanjing und Shanghai im Osten ab und nach Chongqing im Westen. Die Changjiang-Brücke eine der ersten technischen Errungenschaften des neuen China ist eine 1.156 Meter lange, doppelstöckige Brücke, die den Strom in 80 Metern Höhe überspannt. Sie wurde 1957 als erste Brücke über den Yangzi fertiggestellt und verbindet den nördlichen und südlichen Teil Chinas. Die Brücke machte endlich die bei Hochwasser und Nebel häufig gefährlichen Fährverbindungen überflüssig.

Hunan Hunan ("südlich des Sees") ist eine seit der Kaiserzeit bestehende Provinz. Wichtige Städte sind Changsha (Provinzhauptstadt), Changde, Chenzhou, Hengyang, Huaihua, Loudi, Shaoyang, Xiangtan, Yiyang, Yongzhou, Yueyang, Zhangjiajie and Zhuzhou. Die Provinz hat 64 Millionen Einwohner. Hunan liegt am Mittellauf des Jangtsekiang. Im Süden wird Hunan durch die Nan Ling genannten Gebirge von Guangdong begrenzt. Den Namen trägt die Provinz aufgrund ihrer Lage südlich der Seenregion an der Grenze zu Hubei entlang des Jangtsekiang. Außer im Nordosten ist Hunan von niedrigen Berg- zügen durchzogen und zerfällt dergestalt in mehrere singuläre Becken. Etwa im Zentrum der Provinz liegt der Heng Shan, der südlichste der früheren fünf Heiligen Berge Chinas. Seit Mitte des 19. Jahr- hunderts exportierte Hunan Rhabarber, Moschus, Honig, Tabak, Hanf und Vögel. Die Region um den Dongting-See ist ein wichtiges Zentrum der Produktion. Hunan ist auch ein wichtiges Zentrum des Teeanbaus. Abgesehen von landwirtschaftlichen Produkten hat sich Hunan in den letzten Jahren zu einem wichtigen Zentrum für Stahl-, Maschinen- und Elektronikproduktion entwickelt, vor allem weil Produktionen von Küstenprovinzen wie Guangdong und Zhejiang hierher verlagert wurden. Die Lengshuijiang Gegend ist bekannt für seine Stibnit-Minen (Kristalle) und ist eines der wichtigsten Zentren der Antimon-Extraktion in China. Hunan ist auch bekannt für einige internationale Hersteller von Baugeräten wie Betonpumpen, Kränen usw. Zu den Unternehmen gehören die Sany Group, Zoomlion und Sunward. Liuyang ist der bedeutendste Hersteller von Feuerwerken in der Welt.

Jiangsu Jiangsu liegt im Osten am Gelben Meer im Mündungsbereich des Jangtsekiang. Hauptstadt der Provinz ist Nanjing, weitere wichtige Orte sind Suzhou, Nantong, Wuxi und Changzhou. Nachbar- provinzen sind: Anhui, Shandong, Shanghai, Zhejiang. Die Provinz hat 77 Millionen Einwohner. Die Küstenlinie ist rund 1.000 km lang. Unter allen Provinzen Chinas hat Jiangsu den höchsten Anteil an Flachland und Wasser und den niedrigsten an Hügel- und Bergland. Mit dem Tai-See und dem Hong- ze-See liegen zwei der größten Binnenseen der Volksrepublik China in Jiangsu. Der im 7. Jahrhundert erbaute Kaiserkanal, der den Jangtsekiang und den Huang He miteinander verbindet, liegt zu einem großen Teil in Jiangsu. Er ist innerhalb von Jiangsu 690 km lang und stellte eine wichtige Nord-Süd- Verkehrsader dar. Jiangsu ist heute eine der wohlhabendsten und dichtest besiedelten Provinzen der Volksrepublik. Schwerindustrie, Chemie, Bergbau und Hightech sind die Industriesparten, die hier vertreten sind. Das südliche Jiangsu ist eine der reichsten Regionen Chinas, der Norden zählt dagegen zu den ärmeren Gebieten. Trotz seines Ressourcenmangels nimmt Jiangsu Platz eins in der industriel- len Fertigung ein; der Produktionswert liegt fast 24 Prozent über dem Guangdongs, der Provinz auf dem zweiten Platz. Die Jangtsekiang-Brücke, Changjiang Daqiao, ist ein technisches Meisterwerk, das die Chinesen ohne ausländische Unterstützung bewerkstelligen mussten, da die sowjetischen Berater 1960 das Land verließen und westliche Fachleute das Projekt für technisch undurchführbar hielten. Von 1960 bis 1968 wurde an der doppelstöckigen, zweispurigen Eisenbahn- und Autobrücke gebaut. Sie überspannt den Jangtsekiang mit einer Breite von fast 20 Metern und ist mit den Zubringern fast 7 Kilometer lang. Die Brücke ruht auf neun 80 Meter hohen Stützpfeilern im Strom, der hier 20 Meter

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 53 tief ist. Suzhous Gärten wurden im Laufe der letzten Jahrhunderte von reichen Beamten, Kaufleuten und Grundherren angelegt. Hierhin zogen sich Würdenträger zurück, um die letzten Jahre ihres Lebens in Ruhe zu verleben. Die Baumeister hatten die Aufgabe, auf einem begrenzten Raum eine maximale Anzahl von Szenerien zu schaffen. Wichtigste Elemente waren Teiche und Berge. Da Suzhou in einer Niederung liegt, war es ein Leichtes, Teiche anzulegen, denn in 1–2 m Tiefe gab es schon Grundwasser. Die durch das Ausheben gewonnene Erde wurde zu Hügeln aufgeschüttet. Häufig anzutreffen sind die so genannten Taihu-Steine. Die Gärten sollten eine teils ländliche, teils städtische Atmosphäre wiedergeben.

Jiangxi Jiāngxī befindet sich südlich des Jangtsekiang. Jiangxi gehört innerhalb Chinas zu den ärmeren Provin- zen. Im Jahr 2000 lag das Pro-Kopf-BIP bei nur 4800 Yuan; auch das Wachstum hinkt hinter anderen Provinzen her. Dies führt zu hoher Abwanderung in die viel reicheren Nachbarprovinzen Guangdong, Zhejiang und Fujian, wodurch der Provinz viele gut ausgebildete Arbeitskräfte und Kapital verloren gehen. Die Landwirtschaft beschäftigt etwa die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung Jiangxis und er- wirtschaftet etwa ein Viertel des BIP. Etwa die Hälfte des zur Verfügung stehenden Landes wird mit Reis bepflanzt; Jiangxi ist traditionell ein wichtiger Reislieferant für China, die Reisernte der Provinz gehört zu den höchsten des Landes. Andere wichtige landwirtschaftliche Produkte sind Baumwolle, Ölpflanzen (vor allem Raps), Zuckerrohr, Tee und Früchte. Die Forstwirtschaft hat im relativ waldrei- chen Süden eine hohe Bedeutung, während im Norden die Fischzucht sehr wichtig ist, 82 % des ge - samten Fischfanges stammen aus Zuchtbetrieben. Bei der Viehzucht dominieren Schweine und Rin- der. Nur 14,4 % der Arbeitnehmer sind in der Industrie beschäftigt. Trotzdem hat die Industrie eine lange Tradition in der Provinz, vor allem die Herstellung von Keramik, welche seit der Song-Zeit in Jingdezhen ansässig ist und von den Vorkommen des Gaoling-Tons profitiert. Neben dem Ton ist Ji- angxi reich an anderen natürlichen Ressourcen. Es zählt zu Chinas Hauptlieferanten von Nichteisen- metallen. Bei Uran, Kupfer, Silber und Tantal-Niob verfügt Jiangxi über die größten Vorkommen, da- neben fördert es beträchtliche Mengen an Kohle, Zink und Molybdän. Es dominiert die Schwerindus- trie: bedeutend sind Nichteisenmetall-Verarbeitung, Eisen- und Stahlindustrie, Keramik, Maschinen- bau und Textilherstellung. Im Jahr 2000 produzierten Staatsunternehmen fast 80 % des gesamten Ausstoßes. Jingdezhen gilt nach wie vor als Welthauptstadt des Porzellans. Der Dienstleistungssektor trägt mit über 40 % einen außergewöhnlich hohen Anteil zum BIP bei, wobei er 34 % der Arbeitneh- mer beschäftigt. Der Transport und Kommunikation sowie Handel und Gastgewerbe sind die mit Ab- stand wichtigsten Sektoren. Der internationale Tourismus hat jedoch eine noch relativ geringe Be- deutung, die wichtigsten Anziehungspunkte für den Tourismus sind der Lushan-Nationalpark, der seit 1996 Weltkulturerbe der UNESCO ist. Er ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft; in der Nähe befinden sich mit dem Donglin-Tempel und dem Tiefo-Tempel zwei wichtige buddhistische Tempel. In der Nähe der kleinen Stadt Yingtan befindet sich mit Longhushan der Geburtsort des Tao- ismus. Dort gibt es viele interessante Tempel, Höhlenkomplexe, Berge und Dörfer. Weiters haben die Hauptstadt Nanchang und der Poyang-See eine touristische Bedeutung. Aus Jiangxi stammen viele bedeutende Persönlichkeiten.

Jilin Jílín ("Glückverheißender Wald") liegt im Nordosten. Außerdem gibt es eine gleichnamige Stadt in der Provinz, die östlich von Changchun liegt. Jilin hat 27 Millionen Einwohner. In der Provinzhaupt- stadt Changchun wurde in den 1950er Jahren mit Hilfe der Sowjetunion das Erste Automobilwerk ge - baut, das über dreißig Jahre lang den Lastwagentyp Jiefang (= Befreiung) mit 95 PS produzierte, ohne dass irgendeine Änderung vorgenommen wurde. Den ersten Modellwechsel gab es im Jahr 1987, der Viertonner wurde zum Fünftonner mit stärkerem Motor aufgerüstet. Der Bedeutung dieses Werkes tragen auch westliche Konzerne Rechnung: Volkswagen lässt hier den Golf IV sowie den Jetta zu- sammenbauen, für Daimler-Chrysler werden verschiedene Mercedes-Modelle montiert. Seit 1958 wurde hier auch der klassische Funktionärswagen „Rote Fahne“ (Hongqi) gebaut. Das 220.000 Hektar große Naturschutzgebiet des Changbai-Gebirges, das größte Schutzgebiet Chinas, erstreckt sich 250

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Kilometer an der Grenze zu Korea. Es wurde in das internationale Naturschutzprogramm der UNESCO aufgenommen. Die Felsen des Changbai schimmern weiß, wovon sich der Name ableitet (immer weiß). Einer der Gipfel ist der 2.155 Meter hohe Baitoushan Weißkopf-Berg, ein erloschener Vulkan. Auf dessen Spitze breitet sich der bekannte, 9,2 km² große Himmelssee aus, ein über 300 Meter tiefer Krater, der bei einem Vulkanausbruch im Jahr 1702 entstand und sich mit Wasser füllte. Die Provinz Jilin war die erste chinesische Provinz, in der Frauen eine künstliche Befruchtung erlaubt wur- de. Dies löste heftige Diskussionen über den Wert der Familie aus, die für viele Chinesen die erste Stelle einnimmt.

Liaoning Liáoníng liegt im Nordosten und hat 43 Millionen Einwohner. Die Provinzhauptstadt ist Shenyang. Mit einem Wirtschaftswachstum von über 13 Prozent besetzte Liaoning von 2008 bis etwa 2012 unter den global vergleichbaren Regionen den ersten Rang. Verglichen werden dabei die Wachstumsraten der acht wirtschaftsstärksten Regionen in den acht wirtschaftsstärksten Ländern. Liaoning ist eine traditionelle Schwerindustrieregion. Durch bedeutende Kohle- und Eisenerzvorkommen sind schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts große Stahlwerke aufgebaut worden, in deren Umfeld sich später Metallverarbeitung, Maschinenbau, Schiffbau und Fahrzeugbau angesiedelt haben. Zentren der chinesischen Steinkohleförderung und Stahlindustrie liegen im Nordosten der Provinzhauptstadt Shenyang bei der Stadt Fushun, im Südwesten mit der Stadt Anshan, und im Osten in Benxi. In Dalian befindet sich die größte Schiffswerft Chinas. Die Automobilindustrie konzentriert sich auf Shenyang mit BMW-Brilliance und Dandong mit dem Bushersteller Huanghai. Auch in der landwirtschaftlichen Produktion spielt Liaoning eine bedeutende Rolle. Seit 2013 kam es im Zuge des Umbaus der chinesi- schen Industrie zu vielen Unternehmensschließungen und Massenentlassungen vor allem in staatsei- genen Betrieben. 2015 befindet sich die Region in einer tiefen Rezession. Wichtigster Punkt für den Tourismus ist die Hafenstadt Dalian. In und um die Stadt gibt es Sandstrände und einige Erholungsor - te.

Qinghai Qinghai liegt im Nordosten des tibetischen Hochlandes und hat 5,6 Millionen Einwohner. Die Provinz- hauptstadt ist Xining. Ihr Gebiet deckt bzw. überschneidet sich teilweise mit dem tibetischen Amdo. Seit etwa 1727 wurden der als Kukunor-Territorium bezeichnete Norden Khams und der größte Teil Amdos von Xining aus verwaltet, einer Stadt, die bis ins frühe 20. Jahrhundert der Provinz Gansu un- tergeordnet war. Aus diesem Verwaltungsraum ging 1928 die heutige Provinz Qinghai hervor, deren Großteil von 1912 bis 1949 aber weiterhin von aus Gansu stammenden muslimisch-chinesischen Hui- Gouverneuren und Warlords (Xibei San Ma) statt von der Regierung der chinesischen Republik oder der tibetischen Regierung in Lhasa beherrscht wurde. Schon 1781-84 hatten sich die Hui-Muslime ge- gen die chinesische Zentralregierung erhoben, 1807 kam es zu einem Aufstand der tibetischen Stäm- me. Zuletzt wurde in der Region im Oktober 1993 eine muslimische Erhebung von den Behörden un- terdrückt. Im Jahr 2008 griffen tibetische Unruhen kurzzeitig auch auf Qinghai über. Unter Tibetern und Mongolen ist nach wie vor die Wanderviehwirtschaft (Yaks, Schafe, Kaschmirziege, Pferde) auf dem Tibet-Qinghai-Plateau, der Hochebene, die im Süden bis nach Tibet reicht, vorherrschend. Im Nordosten der Provinz dominiert die sesshafte Landwirtschaft, insbesondere bei den islamischen Völ- kern Qinghais (Hui, Dongxiang, Salar), z. T. aber auch bei den tibetisch-buddhistischen Tu (Mongour).

Shaanxi Shaanxi ist eine Provinz in der Mitte der Volksrepublik China mit 38 Millionen Einwohnern. Sie ist die östlichste Provinz Nordwestchinas und liegt damit südlich und westlich von Nordchina. Die meisten Großstädte liegen im dicht besiedelten Tal des Wei-Flusses, wie auch die Provinzhauptstadt Xi’an. In der Wei-Fluss-Ebene leben zwei Drittel der Bevölkerung. An der Grenze zur Inneren Mongolei befin- det sich eine Wüste. Südlich davon erstreckt sich das nordchinesische Lössplateau. Weiter südlich verläuft das Qin-Ling-Gebirge von Ost nach West und bildet so eine Wetterscheide. Das Klima südlich der Berge ist subtropisch. Das Gebirge ist die geographische Grenze zwischen Süd- und Nordchina.

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Wichtige Orte sind Lintong und Yan’an. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts exportiert Shaanxi Tierfelle, Wein, Likör und Moschus. Darlehen waren auch üblich, sodass sich Geschäftsleute aus Shaanxi an Guangzhou Darlehensgeschäften beteiligt haben. Shaanxi importierte europäische Tierhäute, Uhren, chinesische Sprachbücher und Tuch. Die fossilen Brennstoff- und Hochtechnologiesektoren bilden die beiden größten Industrien in der Provinz Shaanxi. Im Jahr 2009 belegte die Provinz den dritten Platz in China bei der Produktion von Kohle, Erdgas und Rohöl. Die province ist auch die Heimat von meh- reren führenden Universitäten und Forschungsinstituten in Westchina. Shaanxi spielt auch eine wich- tige Rolle in Chinas aufkeimenden Flugzeug- und Luftfahrtindustrie und produziert mehr als 50% der Produktionsanlagen für die kommerzielle Luftfahrtindustrie. In der Provinz befinden sich sieben Wirt- schafts- und Technologische Entwicklungszonen: Baoji Hi-Tech Industrial Development Zone, Shaanxi Xi'an Export Processing Zone, The Western Triangle, Xi'an Economic & Technological Development Zone, Xi'an High-tech Industrial Development Zone, Xi'an Software Park und die Yangling Agriculture Hi-Tech Industrial Zone. Die Provinzhauptstadt Xi’an ist eine der historisch interessantesten Städte Chinas. Die alte Kapitale, die ihre Blütezeit vor 1.300 Jahren erlebte, birgt nur noch zwei Bauten aus jener Ära: die große und die kleine Wildganspagode. Sehenswert ist aber auch die mächtige Stadtmauer aus dem späten 14. Jahrhundert, die Moschee, der Glockenturm und mehrere Museen. In der Nähe von Xi’an befindet sich auch die Terrakottaarmee im Mausoleum des ersten Kaisers von China Qin Shihuangdi (Weltkulturerbe).

Shandong Shandong ist eine Provinz an der chinesischen Ostküste mit 96 Millionen Einwohnern. Shandong liegt am Unterlauf des Gelben Flusses (Huang He). Von 1898 bis 1914 war mit dem Gebiet Kiautschou ein Teil der Provinz Kolonie des Deutschen Reichs. Die Provinzhauptstadt ist Jinan. Weitere wichtige Städte sind: Jining, Tai’an, Qingdao, Weifang, Yantai und Zibo. Den Osten der Provinz bildet die Shan- dong-Halbinsel zwischen dem Golf von Bohai und dem Gelben Meer. Die Küste von Shandong ist 3000 km lang. Der Huang He mündet in Shandong in den Bohai-Golf. Es gehören auch einige Inseln, insbesondere die Miaodao-Inseln zum Gebiet Shandongs. Westlich der Provinz befindet sich das Ge- birge Taihang, wodurch Shandong seinen heutigen Namen erhielt, den man mit "östlich der Berge" übersetzen kann. Die Landwirtschaft erwirtschaftet etwa 15 % des BIP, beschäftigt jedoch mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte Shandongs. Zu den wichtigsten Anbauprodukten gehören Weizen, Mais, Sorghum, Hirse, Kartoffeln und Bohnen. Weitere wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse sind Baumwolle, Erdnüsse, Tabak und Flachs. Shandong ist eines der drei wichtigsten Baumwollanbauge- biete in Nordchina, außerdem gehört es zu den bedeutendsten Anbaugebieten von Obst und Gemü- se. Etwa 40 % der Erdnüsse Chinas werden in Shandong angebaut. In zwei Jahren werden normaler- weise drei Ernten eingebracht. In manchen Gebieten mit guter Bewässerung kann man sogar zwei Ernten pro Jahr erzielen. Die Viehzucht ist ebenfalls bedeutend: Shandong ist der wichtigste Produ- zent von Geflügelfleisch in China, daneben gehört es zu den führenden Provinzen in der Rinder-, Schweine- und Schafzucht. Die Küstenregionen sind reich an Fischen, Krebsen und Seetang; trotzdem stammt der überwiegende Teil des Fischfanges aus Zuchtbetrieben. Die abbauwürdigen Ressourcen sind Gas, Öl, Kohle, Eisen, Bauxit, Diamanten, Saphir und Gold. Der Goldabbau in Shandong (Yantai) ist führend in China. Im Nordwesten Shandongs, in der Nähe von Dongying, liegt das Shengli-Ölfeld, das zu Chinas größten Ölfeldern gehört. Die Industrie erwirtschaftet die Hälfte des BIP und beschäf- tigt etwa ein Viertel der Arbeitskräfte. Das Zentrum der Industrie liegt in Jinan, in geringerem Aus- maß in Qingdao und Zibo, daneben sind Weifang und Umgebung ein neues Zentrum der petrochemi- schen Industrie. Wichtige Industriezweige sind die Nahrungsmittelindustrie, Papier, Haushaltsgeräte, Baustoffe, Textilien, die Eisen- und Stahlindustrie, der Maschinenbau und die Gummiindustrie. Im Jahr 2000 war ein Viertel der Unternehmen in Staatsbesitz, das jedoch 40 % des Umsatzes generier- te. Generell dominieren die Großunternehmen, die Hälfte des BIP wird von nur 1000 Firmen erwirt- schaftet. Der Dienstleistungssektor erwirtschaftet 35 % des BIP und beschäftigt 25 % der Arbeitskräf - te. Handel, Gastgewerbe und Transport spielen die wichtigsten Rollen; der Außenhandel und der in- ternationale Tourismus spielen eine untergeordnete Rolle.

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Shanxi Shānxī liegt im Norden und hat 34 Millionen Einwohner. Die Provinzhauptstadt ist Taiyuan. Gelegent- lich wird sie mit der westlichen Nachbarprovinz Shaanxi verwechselt, da sich die Aussprache der Na- men nur im Ton der ersten Silbe unterscheidet. Wegen ihrer Lage westlich des Gebirges Taihang Shan trägt die Provinz den Namen Shānxī, der "westlich der Berge" bedeutet. Die Abkürzung der Provinz lautet Jin. Jin ist der Name eines antiken chinesischen Staates, der im Gebiet Shanxis lag. Shanxi liegt zwischen der nordchinesischen Ebene und dem mittleren Lauf des Huáng Hé, welche die Provinz im Westen und im Süden begrenzt. Im Norden verläuft die Chinesische Mauer entlang der Grenze. Wichtige Gebirge sind Lüliang Shan (bis 2831 m), Taihang Shan (bis 2322 m), Wutai Shan (bis 3058 m), Heng Shan (bis 2017 m) und Taiyue Shan (bis 2567 m). Wichtige Flüsse sind Huang He; Fen He; Sanggang He und Hutuo He. Wichtige Städte neben der Hauptstadt Taiyuan sind Datong, Yuci, Yangquan, Changzhi, Linfen, Jincheng und Yuncheng. Die Provinz verfügt über sehr reiche Vorkommen an Kohle und anderen Rohstoffen, wie zum Beispiel Bauxit, Kupfer, Aluminium und Schwefel. Die Kohlereviere machen 37 Prozent der Fläche Shanxis aus und beherbergen mit 200 Milliarden Tonnen ein Drittel der Kohlevorkommen Chinas. Kohle aus Shanxi wird exportiert und in mehr als 20 Provinzen, regierungsunmittelbare Städte und autonome Gebiete geliefert. Ferner sind die Erzeugung von Stahl, der Maschinenbau, die chemische Industrie und die Textilindustrie, mit Baumwollexport, wichtige Wirtschaftszweige. Der Transport der Güter, insbesondere der Kohle, erfolgt vorrangig über das chinesische Schienennetz. Von den 20 größten Güterbahnhöfen der Volksrepublik China gemessen an der Menge der verladenen Güter in Tonnen befanden sich im Jahr 2012 alleine 15 in der Provinz Shanxi. Wichtige Knotenpunkte sind Datong, wo die Bahnstrecke Datong–Puzhou und die Bahnstrecke Datong-Qinhuangdao beginnen, und die Hauptstadt Taiyuan. In der Landwirtschaft sind der Anbau von Weizen, Hirse und Gaoliang (eine Gattung der Sorghum-Hirse, aus der man gern einen hochprozentigen Schnaps brennt) im Terrassenfeldbau von Bedeutung, sowie die Schweinezucht. Seit Jahrhunderten diente Shanxi als Zentrum für Handel und Banken, mit dem Begriff "Shanxi Merchant" (Merchants jìnshāng) einmal gleichbedeutend mit Reichtum. Die gut erhaltene Stadt Pingyao in Shanxi zeigt auch viele Anzeichen ihrer früheren Dominanz als ein Zentrum von Handel und Banken. Aufgrund der geografischen Lage von Shanxi im Großen China und seiner natürlichen Umgebung war Shanxi die reichste Provinz in Zhongyuan. In der Qing-Dynastie diente Pingyao als das Zentrum der chinesischen Bankenbranche.

Sichuan Sichuan ("Vier Flüsse") ist eine südwestchinesische Provinz mit Chengdu als Hauptstadt. Die Provinz hat 82 Millionen Einwohner. Traditionell wurde Sichuan auch als „Land des Überflusses“ bezeichnet. Sichuan liegt östlich des tibetischen Hochplateaus am Oberlauf des Jangtsekiang. Den Kern der Provinz bildet das Rote Becken, eine fruchtbare, von Gebirgen umgebene Ebene. Weitere bedeuten- de Berge sind Erlang Shan (3437 m), Emei Shan (3099 m) und Siguniang Shan (6254 m). Der Jangtseki - ang ist der größte und wasserreichste Fluss, der Sichuan durchquert. Sein Verlauf bildet den Großteil der West- und Südgrenze der Provinz, wobei er noch bis Yibin den Namen Jinsha Jiang ("Goldsand- fluss") trägt. In Sichuan nimmt er vier Zuflüsse auf, die der Provinz ihren Namen gaben. Die Provinz Sichuan ist insgesamt noch vorwiegend agrarisch geprägt. Die Regierung bemüht sich allerdings um eine aktive Wirtschaftspolitik und hat in Chengdu und Mianyang Sonderwirtschaftszonen eingerich- tet. Unter den Inlandsprovinzen zählt Sichuan zu den wohlhabenden, kann sich jedoch nicht mit Küs- tenregionen wie Guangdong oder Shanghai messen. Sichuan gilt vorwiegend als Reisanbaugebiet, ist aber auch bedeutender Produzent von Mais, Süßkartoffeln, Weizen, Raps und Soja. Der Anbau von Obst und Zitrusfrüchten ist ebenfalls verbreitet. An tierischen Produkten sind vor allem Schweine- fleisch und Seidenkokons bedeutend. Des Weiteren wird in Sichuan Tee von internationalem Rang produziert. Dieser Tee ist ausschließlich für den Export bestimmt. In den Gebirgslagen der Provinz wird außerdem der großrahmige Jiulong-Yak gezüchtet. Eine Zuchtstation, die das Leistungsniveau dieser Yak-Rasse weiter verbessern soll, besteht seit 1980 in Jiulong. In Sichuan werden Eisen (bei Panzhihua), Titan, Vanadium und Cobalt abgebaut. Neben Schwerindustrie (Eisen, Stahl, Energieer- zeugung) existiert Leichtindustrie mit Holzverarbeitung, Seidenweberei und Lebensmittelproduktion.

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Sichuan wurde in den 1950er Jahren in das Eisenbahnnetz der VR China integriert, und seither ist Chengdu der wichtigste Knotenpunkt in Chinas westlicher Region. Die Verbindungen mit den anderen Landesteilen laufen nach Norden über Baoji nach Xi’an, nach Osten über Chongqing und nach Süden über Xichang nach Kunming. 1998 betrug die Gesamtlänge der Strecken 2693 km. Nach Tibet in Rich- tung Westen führen mehrere ausgebaute Straßen, z. B. über Kangding, und seit August 2006 die neue Qinghai-Tibet-Bahn, welche auch die höchstgelegene Bahnstrecke der Erde ist. Das Autobahn- netz befindet sich noch im Ausbau. 1998 hatte es 550 km Streckenlänge zwischen Chongqing, Cheng- du, Mianyang und Xinjin. Chengdu besitzt mit Shuangliu einen internationalen Flughafen. In der Provinz befinden sich mehrere UNESCO Welterbestätten.

Yunnan Yúnnán liegt im Südwesten und hat 46 Millionen Einwohner. Mit 394.100 Quadratkilometern ist sie etwa so groß wie Deutschland und die Niederlande zusammen. Die Provinzhauptstadt ist Kunming. Yunnan ist diejenige Provinz, die die deutlichsten kulturellen und geographischen Unterschiede in China repräsentiert. Die Provinz zeichnet sich durch eine sehr große Biodiversität aus. In Yunnan le- ben die letzten 250 wilden Elefanten Chinas, die unter strengem Naturschutz stehen. Die Natur- räume sind durch den Gegensatz von schneebedeckten Bergen mit Hochgebirgsvegetation bis hin zu Tälern mit subtropischer bis tropischer Vegetation geprägt. An Yunnan grenzen die Autonomen Ge- biete Tibet und Guangxi sowie die Provinzen Sichuan und Guizhou. Die angrenzenden Staaten sind Vi- etnam, Laos und Myanmar (Birma). Die Nähe zu Südostasien sorgt für vielfältige kulturelle Einwirkun- gen und Wechselbeziehungen. Tee ist eines der bekanntesten produzierten Produkte. Der bekannte Pu-Erh-Tee erhielt seinen Namen nach der Stadt Pu’er. Schwarztees aus Yunnan gehen fast aus- schließlich in den Export, erzielen aber auf den internationalen Märkten nicht so hohe Preise wie Tees aus der Nachbarprovinz Sichuan. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird auch Kaffee in Yunnan an - gebaut, die von Kaffee-Pflanzungen eingenommenen Anbauflächen erreichen fast 25.000 Hektar. Touristische Zentren in Yunnan sind Dali, die Naxi-Stadt Lijiang, Shangri-La, Shilin und Jinghong in Xis- huangbanna. Die Altstadt von Lijiang (13. Jh.) ist ein UNESCO-Weltkulturerbe seit 1997. Der Stein- wald Shilin, 120 Kilometer südöstlich von Kunming, ist die größte Sehenswürdigkeit der Provinz. Die bizarre Karstlandschaft entstand durch tektonische Bewegungen und Erosion im Kalkgestein. Die Felsformationen, die bis zu 30 Meter hoch sind, ragen wie Türme in den Himmel.

Zhejiang Zhejiang liegt an der Küste zum Ostchinesischen Meer im Südosten Chinas und hat 52 Millionen Ein- wohner. Ihren Namen erhielt die Provinz vom Qiantang-Fluss, der früher Zhe Jiang hieß. Die Haupt- stadt von Zhejiang ist Hangzhou. Obwohl die Provinz seit dem 1. Oktober 1949 Teil der Volksrepublik China ist, wurde sie auch von den Behörden der Republik China, deren Regierung 1949 auf die Insel Taiwan geflohen war, bis 1955 als Provinz ihres Staates geführt. In diesem Jahr verlor die Republik China außerdem die Kontrolle über die Dachen- und Yijiangshan-Inseln Zhejiangs an die Volksrepu- blik. Zhejiang ist trotz der Küstenlage eine gebirgige Provinz. Die Hügel und Berge liegen im Westen und Süden der Provinz. Dort befindet sich auch der mit 1921 Metern höchste Berg der Provinz Huangmaojian. Im Norden gibt es eine große Ebene, die rund um die Hangzhou-Bucht liegt. Diese Ge - gend ist von vielen Flüssen durchzogen und sehr fruchtbar. Zhejiang ist die Provinz mit den meisten Inseln in China. Zusammen mit den über 3.000 kleinen Inseln mit einer Gesamtfläche von mehr als 500 km² summiert sich die Küstenlinie auf 6.486 km und ist damit länger als die aller anderen chinesi- schen Provinzen. Zhoushan ist nach Hainan und Chongming die drittgrößte Insel der Volksrepublik China. Zhejiang ist als das „Land der Fische und des Reises“ bekannt. Die Ebene im Norden der Provinz ist ein Zentrum der Landwirtschaft und der größte Produzent von Seide in China. Das Gebiet um Zhoushan ist das größte Fischereigebiet des Landes. Reis ist das wichtigste landwirtschaftliche Produkt, gefolgt von Weizen, Mais und Süßkartoffeln. Angebaut werden auch Jute, Baumwolle, Raps und Zuckerrohr. Wichtige Industriezweige sind die elektromechanische Industrie, Schiffbau, Textilien, Chemikalien, Nahrungsmittelverarbeitung und Baumaterialien. Zhejiang hat sein eigenes Entwick- lungsprogramm entwickelt, das Unternehmertum fördert und eine hohe Priorität einräumt und

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 58 einen Schwerpunkt in der Entwicklung von kleinen Unternehmen, Investition in die Infrastruktur und die massenhafte Produktion von Billigprodukten sowohl für den Konsum in China als auch für den Ex- port. Zhejiang ist damit zu einer der reichsten Provinzen Chinas geworden. Einige Volkswirte bezwei- feln aber, dass das Modell nachhaltig ist. Die Hauptstadt Hangzhou ist mit dem Westsee, der Liuhe- Pagode, dem Grab von Yue Fei und dem Tempel Lingyinsi das Zentrum des Tourismus in der Provinz.

AUTONOME GEBIETE

Guangxi Hauptstadt des Autonomen Gebietes ist Nanning. Weitere wichtige Städte in Guangxi sind Guilin, Li- uzhou, Wuzhou und Beihai. Guangxi hat 49 Millionen Einwohner. Guangxi ist traditionell von Land- wirtschaft (Zuckerrohr) geprägt, daher ist es eine der ärmeren Provinzen der Volksrepublik. Guangxi ist größter Zuckerproduzent in China. Erst in jüngerer Zeit setzte eine Industrialisierung ein. Dank der vielen Flüsse ist der wichtigste Zweig die Energiewirtschaft (Wasserkraft). An zweiter Stelle folgt die Verhüttung von Leichtmetallen (Aluminium) und Buntmetallen (Kupfer), die als natürliche Ressource vorkommen. Seit den 1990er Jahren wird verstärkt in Tourismus investiert. Beliebtestes Reiseziel ist die Region Guilin mit dem Li Jiang (Li-Fluss) und der beeindruckenden Karstlandschaft. Der Süden Chinas wird immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht. So waren in jüngster Zeit im Juni 2007 Straßen und Unternehmen sowie Menschenleben von Überschwemmungen betroffen.

Innere Mongolei Der Unterschied zwischen der Inneren und der Äußeren Mongolei ist historisch gewachsen. Während der Qing-Dynastie wurde die Innere Mongolei in gewöhnliche chinesische Provinzen unterteilt, wo- hingegen die Äußere Mongolei weitestgehend in den Vor-Qing-Strukturen belassen wurde. Der Os- ten der Region bzw. die ehemalige Provinz Chahar wurde 1933 von den Japanern erobert, die 1937 den Marionettenstaat Mengjiang mit der Hauptstadt Kalgan unter dem einheimischen mongolischen Fürsten Demchugdongrub errichteten, sich aber trotz der Besetzung Hohhots nach Westen nicht in die Provinz Suiyuan ausbreiten konnten. Noch vor Errichtung der Volksrepublik China wurde 1947 das Autonome Gebiet Innere Mongolei nach dem sowjetischen Vorbild der Minderheitenpolitik ein- gerichtet. Bis 1949 war das Gebiet der heutigen Inneren Mongolei in die Provinzen Chahar und Suiyu- an unterteilt. Dann kamen 1955 der Großteil der aufgelösten Provinz Rehe und der Westen der Man- dschurei (Teile der Provinzen Heilongjiang und Fengtian) hinzu, Kalgan hingegen fiel an die Provinz Hebei. Heute hat die Innere Mongolei 25 Millionen Einwohner.

Ningxia Mit einer Fläche von nur 66.000 km² und einer Bevölkerungszahl von 5,6 Millionen zählt Ningxia zu den kleinsten und bevölkerungsärmsten unter den Provinzen und Regionen Chinas, ist aber immer noch doppelt so groß wie etwa die Niederlande. Das Gebiet wird durch den Gelben Fluss durchflos- sen, der westlich in Ningxia einfließt und es in Richtung Norden verlässt. Ein weiterer wichtiger Fluss ist der Qingshui He, der von Süden kommend in Ningxia in den Gelben Fluss, bei dessen großer Nord - biegung, mündet. Die vom Gelben Fluss durchzogenen Schwemmebenen und Becken bilden die wichtigsten agrarwirtschaftlich genutzten Gebiete, die jedoch durch intensive und falsche Nutzung zunehmend an Fruchtbarkeit verlieren. Im Süden und Südwesten wird Ningxia durch das Liupan-S- han-Gebirge und das Quwu Shan-Gebirge eingeschlossen. Im Norden, wo auch Reste der Großen Mauer Ningxia von der Inneren Mongolei abgrenzen, liegt der Helan Shan. Die höchste Erhebung Ningxias ist 3556 m. Ningxia gehört zu den ärmeren Teilen der Volksrepublik. Der südliche Teil gehört zu den ausgeprägtesten Armutsregionen der Volksrepublik China und erhält deshalb besondere Fi- nanzzuweisungen der Zentralregierung. Hierbei handelt es sich um das vor allem von den muslimi- schen Hui bewohnte Gebiet. Im Jahr 2000 wurden 17 % des BIP im primären Sektor erwirtschaftet, wobei dieser Sektor 58 % der Arbeitskräfte beschäftigte. Es werden vor allem Getreide (Mais, Wei- zen, Reis) und Gemüse (v. a. Hülsenfrüchte) angebaut, wobei jeglicher Feldbau Bewässerung voraus-

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 59 setzt. Ein Drittel des landwirtschaftlichen Ertrages wird mit der Viehhaltung erwirtschaftet, wobei die Haltung von Schafen, Ziegen, Schweinen und Rindern dominiert. Mit 80,8 Stück Vieh pro km² weist Ningxia die höchste Viehdichte aller Provinzen und Autonomen Regionen Chinas auf; die Folgen sind Überweidung und Desertifikation. Besonderheiten der Landwirtschaft stellen die Wolle und die Haut von wilden Argali-Schafen, facai (ein Moos, das als Gemüse gegessen wird), Lakritzwurzeln und Goji- Beeren (Lycium barbarum) dar, wobei der Konsum von Letzteren für das bemerkenswert hohe Alter, das einige der Bewohner von Ningxia erreichen, verantwortlich gemacht wird. Der sekundäre Sektor erwirtschaftet 45 % des BIP. Bedeutend ist die Bauindustrie, deren Umsatz allein 10 % des gesamten BIP ausmacht, was eine Folge der hohen Investitionen der Zentralregierung in die Infrastruktur West- chinas darstellt. In Ningxia befinden sich große Kohlevorkommen von guter Qualität, weitere wichti- ge Bodenschätze sind Erdöl, Gips, Kalk, Eisenerz und Helan-Stein (eine spezielle Tonart). 84 % des Wertes der Industrieproduktion stammt aus der Schwerindustrie. Die Industrie (Metallindustrie, che- mische Industrie, Maschinenbau) konzentriert sich fast ausschließlich auf die Standorte Yinchuan und Shizuishan im Norden der Autonomen Region. Etwa 38 % der Wirtschaftsleistung stammen aus dem tertiären Sektor, der Großteil aus Handel und Verkehr. Der Tourismus spielt eine sehr untergeordne- te Rolle, keine Provinz der Volksrepublik hat niedrigere Einnahmen aus dem Tourismus als Ningxia. Zieht man in Betracht, dass Ningxia in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den abgelegensten Regionen gehörte, so konstatiert man große Fortschritte im Ausbau der Infrastruktur.

Xinjiang Die Hauptstadt des Autonomen Gebietes ist Ürümqi, eine relativ junge Stadt, verglichen mit ge- schichtsreichen Städten wie Kaxgar, Shache (Kreis Yarkant), Gulja oder Gaochang. Andere bedeuten- de Orte sind die moderne Stadt Shihezi, der Vorort Changji (Autonomer Bezirk Changji) von Ürümqi, die Erdöl-Stadt Karamay, die kasachische Stadt Altay am Fuße der gleichnamigen Gebirgskette, Korla, Kumul, Manas (Kreis Manas), Aksu und Hotan (Regierungsbezirk Hotan), eine alte Stadt im Süden des Tarimbeckens. Der Norden wird durch die Dsungarei gebildet, während der Großteil der Region durch das Tarimbecken mit der darin liegenden Taklamakan-Wüste beherrscht wird. Gebirge sind der Altun und der Kunlun im Süden, der Tianshan und die Altaikette im Norden. Die Region hat im Südwesten auch Anteile an den Gebirgsmassiven Himalaya, Karakorum und Pamir. In Xinjiang werden u. a. Weintrauben angebaut. Auch Tomaten werden angebaut und in Form von Tomaten- mark exportiert. Die Zuckerindustrie ist mit 12 Rübenzuckerfabriken vertreten. Die größte Fabrik der Region befindet sich im Kasachischen Autonomen Bezirk Ili. In den letzten Jahren sind große Erdöl- und Gasvorkommen besonders inmitten der Taklamakan-Wüste und in ihren Randbereichen gefun- den worden, die nunmehr erschlossen und ausgebeutet werden. Vor allem Karamay ist stark vom Ölabbau geprägt. Xinjiang verfügt außerdem über große Kohlevorkommen. Die zunehmend für die Energiegewinnung benötigten Kohlevorkommen sind durch Kohlebrände gefährdet. Die meisten der chinesischen Kohlebrände schwelen in Xinjiang. Öl- und Zuckerraffinerien, Stahlwerke und Chemie- fabriken zählen zu den wichtigsten Industrien der Region. Auch Zement und Textilien werden herge- stellt. Xinjiangs Wirtschaft erreichte in den letzten zehn Jahren, gekoppelt an das chinesische Wirt- schaftssystem, zweistellige Wachstumsraten. Der Lebensstandard stieg spürbar und im Jahre 2005 erreichte das Pro-Kopf-Einkommen 2000 US-Dollar. Somit gehört Xinjiang zu den reicheren Provinzen Chinas. Allerdings müssen immer noch viele Menschen auf dem Land mit weniger als 20 US-Dollar im Monat auskommen. Die chinesische Regierung baut derzeit im pakistanischen Gwadar einen Hafen für den Export der Produkte Xinjiangs, um die wirtschaftliche Entwicklung von Xinjiang zu beschleuni- gen. Die Regierung des Regierungsbezirks Turpan unterzeichnete Ende 2013 mit Trina Solar einen Rahmenvertrag zur Errichtung eines Photovoltaikkraftwerks mit einer Leistung von einem Gigawatt. Xinjiang war lange Zeit sehr dünn besiedelt. Nach der Proklamation der Volksrepublik wurden als Teil der geplanten Sinisierung Han-Chinesen aus anderen Teilen Chinas in Xinjiang angesiedelt. Außerdem führten die verbesserten Lebensbedingungen und der traditionelle Kinderreichtum der Einheimi- schen zu einem starken Bevölkerungswachstum.

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Tibet Die am weitesten verbreitete Frucht Tibets ist die Hochlandgerste. Dort, wo es das Klima erlaubt, werden auch Weizen, Kartoffeln, Mais und Hülsenfrüchte angebaut. Wegen der langen Sonnen- scheindauer und der langen Wachstumsperiode ist Landwirtschaft selbst in dieser großen Höhe noch möglich, allerdings nur in verhältnismäßig kleinen Bereichen Tibets, in der Gegend um Lhasa und Samzhubzê. Nach Norden hin ist recht bald nur noch Viehzucht möglich, nach Westen hin beginnt die Wüste. Die Landwirtschaft wurde in den letzten Jahren durch Einsatz von Maschinen mechanisiert und die Gesamterträge gesteigert. Bedeutender ist jedoch immer noch die Weidewirtschaft (Schafe, Yaks) auf den Hochsteppen. Die Industrie ist noch gering entwickelt, sie wird aber von der chinesi- schen Zentralregierung unterstützt und wächst sehr schnell. Es existiert eine Bergbauindustrie für den Abbau von Eisen, Gold, Lithium, Kupfer, Salz, Borax. Bei Lithium und Borax hat Tibet die weltweit größten Vorkommen. Eine weitere wirtschaftliche Hauptbranche ist die Baustoffindustrie. Der Touris- mus wird gezielt ausgebaut und erzielt in den letzten Jahren Wachstumsraten von über 25 % jährlich. Ein wesentliches Element zum Ausbau des Tourismus ist die Lhasa-Bahn als Alternative zum Flugzeug. Zu diesem Zweck wurden die Waggons der Lhasa-Linie mit Panoramascheiben und die Linie mit Hal- testellen an besonderen Aussichtspunkten versehen. Bei den Wachstumsraten der vergangenen Jah- re werden ab dem Jahr 2016 jährlich 15 Millionen Touristen in Tibet erwartet. Ab 2020 soll nach staatlichen Plänen bereits ein Drittel aller Erwerbstätigen des Autonomen Gebiets Tibet im Touris- mus tätig sein. 80 bis 90 Prozent der Touristen in Tibet sind Staatsbürger der Volksrepublik China. Von den ausländischen Touristen bilden Japaner die größte Gruppe, wobei die Zahl der Amerikaner und Europäer steigend ist.

REGIERUNGSUNMITTELBARE STÄDTE

Chongqing Chongqing ist eine Millionenstadt am Zusammenfluss von Jangtsekiang und Jialing. Chongqing stellt als regierungsunmittelbare Stadt eine eigenständige Verwaltungseinheit mit 28,85 Millionen Einwoh- nern dar. Wenn ausschließlich die administrativen Stadtgrenzen herangezogen werden, ist Chong- qing die größte Stadt der Welt. Die Fläche des Verwaltungsgebietes der Stadt ist mit 82.403 Quadrat - kilometern annähernd so groß wie der Staat Österreich und besteht überwiegend aus Gebieten mit ländlicher Siedlungsstruktur. Die Stadt ist Industriezentrum, Verkehrsknoten und kultureller Mittel- punkt der Region mit Universitäten, Hochschulen, Theater, Museen und Galerien. Chongqing bildet das Zentrum einer außerordentlich industrialisierten Region. Seine Lage 2400 Kilometer flussaufwärts von Shanghai am Knotenpunkt der Wasserstraßen aus Ostchina und der Handelsrouten aus Tibet und Myanmar verleiht der Hafenstadt eine außergewöhnliche wirtschaftliche Potenz. Im Verwaltungsge- biet der Regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing befinden sich ausgedehnte Gas- und Kohlevor- kommen; auch weitere Bodenschätze wie Eisenerz, Barium, Strontium und Quecksilber sind von großer Bedeutung. Mit der Verlagerung des Regierungssitzes nach Chongqing begann 1938 die Indus- trialisierung der Stadt; zahlreiche Industriebetriebe wurden von der Küste hierher verlegt, darunter vor allem Rüstungsbetriebe. Nach der Gründung der Volksrepublik im Jahre 1949 wurden weitere umfangreiche Investitionen im Rüstungsbereich getätigt. Heute sind daneben Automobil-, Motorrad-, Elektronik-, Aluminium-, Chemie-, Stahl-, Nahrungsmittel und Textilindustrie von Bedeutung. Die Wirtschaft Chongqings weist ein stabiles hohes Wachstum auf, der Lebensstandard der Bevölkerung wächst schnell, wobei die Konsumausgaben der Haushalte zu konstanten Preisen jährlich steigen. Mittlerweile gibt es in der Stadt kaum noch Marktsegmente, welche man leicht liberalisieren könnte, um damit ein schnelles und vor allem großes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Hinzu kommen einige wirtschaftliche Problemfelder, zu deren Lösung es schmerzhafter Einschnitte bedarf. Dazu gehören Staatsunternehmen, die nicht privatisiert wurden und die teils hohe Verluste machen. Mit dem Status der regierungsunmittelbaren Stadt (1997) und dem Schub aus der von Pe- king geförderten „Großen Strategie der Westentwicklung“ sind vorher nie gekannte Mittel in die In- frastruktur der Millionenstadt geflossen. Sie lockt auch mit Steuernachlässen für Firmenansiedlungen

Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 61 und verzeichnet einen überproportionalen Arbeitskräftezuzug aus dem bäuerlichen Hinterland. Seit der Inbetriebnahme des weltgrößten Kraftwerks auf dem Verwaltungsgebiet Chongqings gehören Engpässe in der Energieversorgung der Vergangenheit an, ganz im Gegensatz zu weiten Teilen im öst- lichen und südlichen China. Chongqing ist einer tiefgreifenden Stadterneuerung und einer rasanten Stadterweiterung unterworfen; die staatlichen Planungs- und Bauvorschriften lassen kaum Wider- spruch zu. Die Innenstadt auf der Halbinsel ähnelt Manhattan, der höchste Wolkenkratzer ist der in Bau befindliche Chongqing Corporate Avenue 1 mit einer geplanten Höhe von 468 Meter. Trotz der schwierigen geologischen Bedingungen wird jeder Quadratmeter Boden genutzt, ständig werden äl- tere Bauten abgerissen, um Platz für immer Höheres zu schaffen. Vor allem die Entwicklung in den Vorstädten ist bemerkenswert: viele Bauten älter als 1980 wurden abgerissen, die Flächen begradigt und mit meist vielstöckigen Neubauten besetzt. Die Vorstädte folgen durchaus einem Muster moder- ner Urbanisation, jedes Quartier erhält eine gewisse Eigenständigkeit mit schulischen, sozialen, Ein- kaufs- und Freizeiteinrichtungen. Die hügeligen Flächen wurden mit einem Raster großzügiger Schnellstraßen erschlossen und selbst bei den Anliegerstraßen gehen die Planer davon aus, dass die Bevölkerung bald eine Kraftfahrzeugdichte vergleichbar mit beispielsweise Japan oder Südkorea aufweisen wird. Die neuen Vorstädte umschließen die Kernstadt in allen Richtungen, oft werden die einstmals für die Terrassenwirtschaft angelegten kleineren Talsperren und Teiche in die Neubaugebiete integriert. Hier entstehen auch erste Villengebiete und gehobene Eigenheimkomplexe für eine wachsende Mittelschicht: Inzwischen sind fast 60 Prozent der Betriebe im Privatbesitz. Vereinzelt entstehen ganz nach amerikanischem Vorbild auch Villenkomplexe in Verbindung mit Golfanlagen, der Kapitalismus nach chinesischem Muster breitet sich aus.

Peking Der Name bedeutet Nördliche Hauptstadt. Peking hat eine über dreitausendjährige Geschichte und ist heute eine regierungsunmittelbare Stadt, das heißt, sie ist direkt der Zentralregierung unterstellt und damit Provinzen, autonomen Gebieten und Sonderverwaltungszonen gleichgestellt. Das gesamte 16.807 Quadratkilometer große (etwas größer als Schleswig-Holstein) Verwaltungsgebiet Pekings hat 21,5 Millionen Einwohner. Es stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar, mit seiner dominie- renden ländlichen Siedlungsstruktur ist es eher mit einer Provinz vergleichbar. Von der Gesamtbevöl- kerung sind 11,8 Millionen registrierte Bewohner mit ständigem Wohnsitz und 7,7 Millionen tempo- räre Einwohner. Peking stellt als Hauptstadt das politische Zentrum Chinas dar. Aufgrund der langen Geschichte beherbergt Peking ein bedeutendes Kulturerbe. Dies umfasst die traditionellen Wohn- viertel mit Hutongs, den Tian’anmen-Platz (chinesisch Platz am Tor des Himmlischen Friedens), die 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Verbotene Stadt, den neuen und alten Sommer- palast und verschiedene Tempel, wie z. B. den Himmelstempel, den Lamatempel und den Konfuziu- stempel. Peking ist mittlerweile das zweitgrößte Industriezentrum des Landes. Wichtige Industrie- zweige wurden in den Satellitenstädten angesiedelt: die Herstellung von petrochemischen Produkten in Fangshan, Maschinenfabrikation in Fentai, Eisen- und Stahlfabrikation in Shijingshan sowie Motor- fahrzeugherstellung in Tongxian. Über zwei Millionen Arbeiter der Provinz sind in der Industrie be- schäftigt. Es werden Bekleidung, Konserven, Baumwoll- und Synthetikstoffe, Farben, Papier, Schmier- mittel und elektronische Produkte hergestellt. Seit dem Beginn von Wirtschaftsreformen im Jahre 1978 gewinnt die Baubranche zunehmend an Bedeutung. In ihr sind rund 700.000 Bauarbeiter be- schäftigt. In der Landwirtschaft der Regierungsunmittelbaren Stadt arbeiten rund 900.000 Menschen. Zu den landwirtschaftlichen Erzeugnissen gehören Geflügel- und Schweinefleisch, Getreide, Gemüse (Kohl, Tomaten, Auberginen, Möhren und Zwiebeln), Milch und Eier. Zahlreiche Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe haben sich in den vergangenen Jahren in Peking angesiedelt (über eine Milli - on Beschäftigte). Die Stadt ist ein Einkaufs- und Modezentrum. Es gibt mehrere moderne Einkaufsbe- zirke (zum Beispiel in der Wangfujing-Straße). Tradition haben unter anderem Goldemaillearbeiten (Cloisonné), Jadeschnitzerei und die Teppichweberei. Seit den Wirtschaftsreformen der 1980er und 1990er Jahre gibt es auch Betriebe, die von ausländischen Investoren getragen werden. Es entstan- den viele Privatunternehmen. In Peking gibt es rund 100.000 privat angestellte Arbeitnehmer (Geti- hu) in Gewerbebetrieben. Das Dienstleistungsgewerbe zählt über 30.000 Betriebe mit rund 200.000

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Beschäftigten. Viele Elemente der modernen Stadtplanungspolitik hatten verheerende Folgen für die Bevölkerung und schufen mehr Probleme, als sie lösten. Ein großer Teil der traditionellen Hofhäuser (Siheyuan) in den engen Gassen (Hutongs), die als Brutstätte von Individualisten galten, wurde seit 1949 abgerissen. Ihren Platz nahmen anonyme Neubauten aus Beton mit oftmals unzureichender sa- nitärer Ausstattung und kaum fließend Wasser ein. Als Ende der 1960er Jahre umfangreiche Reno- vierungsarbeiten an den Gebäuden dringend geboten schienen, wurde stattdessen ein unterirdisches Tunnelnetz angelegt, das im Falle eines Krieges Schutz bieten sollte. Millionen von Arbeitsstunden wurden in das Projekt investiert, das keinen Schutz gegen moderne Bomben bieten konnte und letzt - lich nur zur Absenkung des Grundwasserspiegels führte. Anfang des neuen Jahrtausends waren große Stadtsanierungsprojekte im Gange, um Peking für die Olympischen Sommerspiele 2008 zu rüs- ten. Verschiedene Anstrengungen zur Eindämmung der Luftverschmutzung wurden bereits unter- nommen; Fabriken, die sich nicht weiter modernisieren ließen, mussten schließen. Freiflächen sind durch aufwändige Begrünung zu neuem Leben erweckt worden. Die verschmutzten Kanäle wurden ausgebaggert. Als Leitstern auf dem Weg Chinas in die Moderne nimmt Peking eine Vorreiterrolle bei der Umgestaltung des Landes ein. In schnellem Tempo werden Gebäude abgerissen und neue errichtet, wovon das weiße Schriftzeichen 拆 (chāi für Abriss) auf alten Häusern und die vielen Baukräne eindrucksvoll Zeugnis ablegen. Im Stadtzentrum werden überwiegend moderne Beton- und Glasbauten errichtet, an den breiten Magistralen entstehen zahlreiche Bürokomplexe. Für die ärmeren Bevölkerungsschichten sind die dortigen Wohnungen nicht bezahlbar. Sie werden in die Außenbezirke der Stadt verdrängt. Die meisten Einwohner Pekings wohnen in Hochhäusern. Zwei Wohngebiete sind dafür besonders wichtig: das Wangjing-Gebiet im Nordosten sowie das Huilongguan-Wohngebiet im Nordwesten. Um dem Problem der Überbevölkerung beizukommen, sind im Rahmen großangelegter Baumaßnahmen eine Reihe von Satellitenstädten für jeweils mehr als 500.000 Einwohner in Bau und Planung.

Shanghai Shanghai ist die bedeutendste Industriestadt der Volksrepublik China und eine der größten Städte der Welt. Zu Shanghai gehören außer der Innenstadt mit etwa 15 Millionen Einwohnern zahlreiche umliegende, bis 50 km entfernte Stadtbezirke mit weiteren etwa 8 Millionen Einwohnern. Während die Innenstadt eine hohe Bebauungsdichte und geschlossene Siedlungsform hat, dominiert in den Randbezirken eine ländliche, eher provinzielle Siedlungsstruktur. Ihr nur 6340,5 km² großes Gebiet wird durch andauernde Landgewinnung am seichten Bankett des Jangtsekiang-Trichters (insbesonde- re im südöstlichen Zipfel) stetig leicht größer. Der Hafen von Shanghai ist mit 31,74 Millionen TEU pro Jahr der größte Containerhafen der Welt. Auch nach Gesamtumschlag ist der Hafen mit 736 Millio- nen Tonnen Waren im Jahr 2012 der größte. Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein bedeutendes Kultur- und Bildungszentrum mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Forschungs- einrichtungen, Theatern und Museen. Die jahrzehntelange Vernachlässigung der Infrastruktur und des Wohnungsbaus, aber auch die schnelle Entwicklung in den letzten Jahren haben viele Engpässe für die weitere Entwicklung der Stadt offenkundig werden lassen. Nach wie vor prekär ist die Versor- gung mit Wohnraum, wenn sich auch nach offiziellen Angaben der Stadtregierung die Netto-Wohn- fläche pro Kopf in der Zeit zwischen 1957 (3 m²) und heute (9 m²) verdreifacht hat. Die kommunis- tische Stadtregierung war keineswegs untätig. Bereits seit Anfang der 1950er Jahre wurden die Wohn- und Lebensverhältnisse in rund 300 Stadtvierteln mit unzureichendem Standard verbessert und viele neue Wohngebiete errichtet. Zum Vergleich: in den für den Mittelstand und ausländische Beschäftigte propagierten Wohnungen und Eigenheimen, wie in der im deutschen Stil gebauten Plan- stadt Anting, wird mit einem Bedarf von 30 m² pro Kopf gerechnet. Anting ist eine der neun ab 2001 nach westlichem Vorbildern gebauten Planstädte der Initiative Eine Stadt, neun Orte (One City, Nine Towns). Hohe Wohnkosten außerhalb des Zentrums sorgten in den Planstädten für Leerstand nach dem Bau. Trotzdem kam der Bau von Wohnungen dem wachsenden Bedarf aus Mangel an Kapital über Jahrzehnte nur ungenügend nach. Shanghai galt früher in China traditionell als eine der Städte mit großer Wohnungsnot. Erst seit Beginn der Wirtschaftsreformen fand eine Belebung des Woh- nungsbaus statt: Seit Anfang der 1980er Jahre wurde die gesamte Wohnfläche in Shanghai mehr als Wingsch Real Estate Investments ● Mail: [email protected] ● Internet: www.wingsch.net S e i t e | 63 verdoppelt. Die Verbesserung des Angebots an Wohnraum war verbunden mit einer begrenzten Wohnungsreform, die unter anderem durch Förderung des Wohnungseigentums und die Einrichtung von öffentlichen Akkumulationsfonds die Investitionsmittel zu vergrößern suchte. So sank der Anteil von Haushalten in akuter Wohnungsnot, das heißt mit weniger als vier Quadratmetern Wohnfläche pro Kopf, bis heute auf knapp unter zehn Prozent aller Haushalte. In Shanghai sind es vor allem die Altstadtviertel, die zudem von zahlreichen Industriebetrieben durchsetzt sind, in denen immer noch sehr beengte Wohnverhältnisse herrschen. Da der Baugrund in den älteren Wohngegenden im Stadt- zentrum sehr teuer ist, hat die Stadtregierung den Grund und Boden teilweise an ausländische Inves- toren verkauft, die Büro-, Geschäfts- und Hotelkomplexe errichteten. Als Folge dieser Praxis kam es in Verbindung mit zahlreichen Verkehrsprojekten zu großflächigen Sanierungen in der Altstadt und Zwangsumsiedlungen von mehreren hunderttausend Menschen in Neubausiedlungen am Stadtrand mit unzureichender Infrastruktur. Die genannten Wohnungsdaten beziehen sich nur auf die Bewoh- ner mit Hauptwohnsitz in Shanghai, die Wohnsituation der rund 4,7 Millionen Einwohner mit be- schränkter Aufenthaltsgenehmigung ist deutlich schlechter. Zahlreiche Migranten, überwiegend frühere Bauern aus den ländlichen Regionen Chinas, leben auf den Baustellen, in einfachen Betriebs- Wohnheimen oder sie mieten sich einen Raum bei Bauern an der Peripherie der Stadt. Ein großer Teil der temporären Einwohner lebt am Stadtrand, weil dort eher Platz für selbstgebaute Hütten vorhan- den ist und die Polizeikontrollen weniger scharf sind. Slum-ähnliche Siedlungen sind seit den 1990er Jahren auch in Shanghai zu finden. Die Bedeutung der Migranten für die Wirtschaft und das Leben in Shanghai wird unterschiedlich beurteilt. Einerseits sind die Zuwanderer fast unentbehrlich als Bauar- beiter, Handwerker, Kleinhändler oder Arbeiter bei der Straßenreinigung und in den Textilfabriken, andererseits wird ihr Druck auf den Wohnungsmarkt, die Infrastruktur und ihr Anteil an kriminellen Delikten in der Stadt mit Sorge betrachtet. Die Stadt ist seit langem eines der führenden Zentren der Textilindustrie der Volksrepublik China, die selbst weltweit die Wichtigste ist. Weitere bedeutende Produktionszweige sind unter anderem die Herstellung chemischer und pharmazeutischer Erzeugnis- se, Fahrzeuge (vor allem Schiffe), Maschinen, Stahl, Papier und Druckereierzeugnisse. Darüber hinaus werden in großem Umfang elektrotechnische und elektronische Anlagen und Geräte wie zum Bei- spiel Computer, Radios und Kameras angefertigt. Mit Beginn der chinesischen Wirtschaftsreformen Anfang der 1980er Jahre wurde Shanghai zunächst von den südlichen Provinzen, wie zum Beispiel Guangdong überflügelt. Mit Beginn der 1990er Jahre ist von der chinesischen Regierung unter Jiang Zemin viel in Shanghai investiert worden, mit dem Ziel ein neues Wirtschaftszentrum in Ostasien zu gründen. Shanghai und Hongkong sind Rivalen um den Rang der größten Wirtschaftsmetropole in China. Hongkong hat hier den Vorteil der längeren Erfahrung, besonders im Bankwesen. Shanghai hat engere Verbindungen zum chinesischen Hinterland und zur Zentralregierung in Peking. Gleichzeitig steht in Shanghai mehr Raum für Neuinvestitionen zur Verfügung, während in Hongkong der Platz eher begrenzt ist. Im Jahr 1990 wurde die Shanghai Stock Exchange (SSE) gegründet, sie stellt heute die wichtigste Börse auf dem chinesischen Festland dar. 2002 erfolgte die Eröffnung der Shanghai Gold Exchange (SGE), der größten Warenbörse in China für den Handel mit Edelmetallen (Gold, Silber und Platin). 1984 wurde in Anting von Volkswagen als Joint Venture die erste Autofabrik mit „westli - chen“ Fahrzeugen gebaut. Shanghai Volkswagen hatte einen Marktanteil von circa 60 Prozent in Chi- na, der aufgrund zunehmender Konkurrenz stetig sinkt. Die hohen Importzölle auf Autos aus dem Ausland machen diese jedoch noch teurer. Nach dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation (WTO) anlässlich der APEC-Konferenz 2001 wurden die Importzölle stufenweise gesenkt. Abgesehen von den etwa 300.000 Taiwanern sind etwa 50.000 Ausländer in Shanghai tätig. Diese kommen hauptsächlich aus Japan, den USA, Südkorea, Singapur, Deutschland (7000), Frankreich und Kanada. Die meisten von ihnen arbeiten in Unternehmen mit auswärtigem Kapital oder in ständigen Auswär- tigen Vertretungen.

Tianjin Tianjin ist eine wichtige Hafenstadt. Das gesamte Verwaltungsgebiet der Stadt hat eine Fläche von 11.943 Quadratkilometern. Das gesamte Verwaltungsgebiet Tianjins hat 14,1 Millionen Einwohner. Nach wie vor prekär ist die Versorgung mit Wohnraum, wenn sich auch nach offiziellen Angaben der

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Stadtregierung die Wohnfläche pro Kopf seit 1957 verdreifacht hat. Die kommunistische Stadtregie- rung war keineswegs untätig gewesen, bereits seit Anfang der 1950er Jahre wurden die Wohn- und Lebensverhältnisse in den Stadtvierteln mit unzureichendem Standard verbessert und viele neue Wohngebiete errichtet. In China rechnet man damit, dass in den nächsten Jahrzehnten weitere bis zu 350 Millionen Landbewohner in die städtischen Ballungsgebiete strömen werden. Seit einigen Jahren ist die Tendenz zu erkennen, großflächige Neubausiedlungen in Verbindung mit Landschaftsparks, Golfplätzen und künstlich angelegten Seeuferpartien zu errichten. Diese Bauten liegen meist über dem normalen Standard, sind für eine gut verdienende Mittelschicht ausgelegt und für den Durch- schnittsverdiener kaum erschwinglich. Ein besonderes Projekt ist die Errichtung einer ökologisch nachhaltigen Großsiedlung. Rund 24 Kilometer südlich von der Innenstadt entfernt wird rund um einen 7 Kilometer langen und 3 Kilometer breiten künstlichen See versucht, der Monotonität einer mit Hochbauten seriell bestückten Schlafstadt etwas anderes entgegenzusetzen. Die mehreren Qua- dratkilometer großen Areale östlich des Vororts Jinghai sollen sich zu etwa einem Drittel mit erneuer- barer Energie versorgen, ansonsten eine alltagstaugliche Infrastruktur und siedlungsnahe Ar- beitsstätten erhalten. Die chinesische Regierung hat das Vorhaben zum Referenzprojekt für zukünfti- ge Urbanisationen erklärt. Die ersten Wohnungen sind Anfang 2013 bezugsfertig, bis 2020 soll alles fertig sein. Die Wohnsituation der rund eine Million Einwohner mit beschränkter Aufenthaltsgeneh- migung ist im Gegensatz zu den Bewohnern mit Hauptwohnsitz deutlich schlechter. Zahlreiche Mi- granten, überwiegend frühere Bauern aus den ländlichen Regionen Chinas, leben auf den Baustellen, in einfachen Betriebs-Wohnheimen oder sie mieten sich einen Raum bei Bauern an der Peripherie der Stadt. Ein großer Teil der temporären Einwohner lebt am Stadtrand, weil dort eher Platz für selbstgebaute Hütten vorhanden ist. Die Wirtschaft der Stadt basiert unter anderem auf der Herstel- lung von chemischen Produkten, elektronischen Geräten, Stahl und Textilien. Darüber hinaus sind auch Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Verarbeitung von Erdöl von Bedeutung. Tianjin ist Sitz zahlreicher ausländischer Handelsniederlassungen. Der Hafen der Stadt an der Mündung des Hai He ist einer der größten Außenhandelshäfen der Volksrepublik China. Er wird von der Tianjin Port Com- pany betrieben. Seit 1984 entsteht in der Nähe von Tianjin die Sonderwirtschaftszone TEDA (Tianjin Economic and Technological Development Area), die ausländischen Investoren offensteht. In Tianjin findet sich das Nationale Supercomputerzentrum, das mit Tianhe-1A (2010) und Tianhe-2 (2013) zweimal den weltweit leistungsstärksten Supercomputer stellte. Die Industrie beschäftigt etwa 40 Prozent der Arbeitskräfte Tianjins und erwirtschaftet die Hälfte des BIP. Die Industrieproduktion lag im Jahre 2000 etwas höher als jene von Guangzhou oder Shenzhen. Etwa zwei Drittel werden von der Schwerindustrie umgesetzt, wobei große Unternehmen dominieren, die Tendenz jedoch fallend ist. Der Service-Sektor beschäftigt etwa 40 Prozent aller Arbeitnehmer, wobei die wichtigsten Branchen Verkehr, Transport, Lagerung und Telekommunikation waren. Der Tourismus spielt eine eher unter- geordnete Rolle. Etwa 20 Prozent der Bewohner des von Tianjin administrierten Gebietes sind in der Landwirtschaft beschäftigt, auch wenn diese weniger als fünf Prozent zum BIP beiträgt. Auf mehr als fünf Millionen Hektar werden Getreide und Gemüse angebaut, daneben Schweine (1,6 Millionen), Ziegen, Schafe und Rinder gehalten. Von den 250.000 Tonnen Fisch, die in Tianjin gefangen werden, stammt der größte Teil aus Zuchtanlagen. Die Wirtschaft Tianjins weist ein stabiles hohes Wachstum auf, der Lebensstandard der Bevölkerung wächst schnell, wobei die Konsumausgaben der Haushalte zu konstanten Preisen jährlich steigen. Mittlerweile gibt es in der Stadt kaum noch Marktsegmente, die man leicht liberalisieren könnte, um damit ein schnelles und vor allem großes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Hinzu kommen einige wirtschaftliche Problemfelder, zu deren Lö- sung es schmerzhafter Einschnitte bedarf. Dazu gehören Staatsunternehmen, die nicht privatisiert wurden und die teils hohe Verluste machen. Diesen Staatsunternehmen werden durch die Staatsban- ken immer neue Kredite zur Verfügung gestellt, um sie am Leben zu halten. Dadurch haben die do- minierenden staatlichen Banken hohe Summen an faulen Krediten angehäuft, wodurch das Banken- system illiquid geworden ist. Sollten die Bankkunden plötzlich alle ihre Einlagen zurückverlangen, so könnten die Forderungen nicht bedient werden. Eine Reform des staatlichen Sektors wird aber nur sehr zögerlich angegangen, denn es ist zu befürchten, dass eine Schließung von unrentablen Staats- unternehmen zu einer stark steigenden Arbeitslosigkeit in der Stadt führen würde.

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SONDERVERWALTUNSZONEN

Hongkong Siehe Seite 14

Macau Bis 1999 war es eine portugiesische Kolonie. Macau ist reich an Sehenswürdigkeiten aus der Kolonial- zeit. Die Haupterwerbsquellen sind das dort legale Glücksspiel und der damit in Zusammenhang ste- hende Tourismus aus Hongkong und Festlandchina, weshalb Macau oft auch als Monte-Carlo des Os- tens oder Las Vegas des Ostens bezeichnet wird. Mit rund 21.000 Einwohnern pro Quadratkilometer weist Macau eine sehr hohe Bevölkerungsdichte auf. Macau ist das Gebiet mit der zweithöchsten Le- benserwartung der Welt. Sie liegt bei 84,5 Jahren. Macau liegt im Mündungsdelta des Perlflusses. Das Gebiet der heutigen Sonderverwaltungszone bestand ursprünglich aus drei Inseln. Durch Land- aufschüttungen wurden die Inseln Taipa und Coloane miteinander sowie Macau mit dem Festland verbunden. Wirtschaftlich bedeutend für Macau ist die Herstellung von Feuerwerkskörpern und Tex- tilien. Zwischen 2004 und 2007 entstand das Resort-Hotel-Casino The Venetian Macao, welches das nach Nutzfläche sechstgrößte Gebäude der Welt ist. Dominiert wird das Venetian vom 151 Meter ho- hen abgewinkelten Hotelriegel mit 39 Stockwerken und 3000 Suiten. Sie werden wie in Las Vegas subventioniert, um die erforderlichen Massen von Spielern in das Casino zu locken. Als Ergänzung zum Hotelbetrieb und Auslastungsgarantie wurden ein 111.000 Quadratmeter großes Tagungs- zentrum, ein vollausgestattetes Theater und eine Veranstaltungsarena mit 15.000 Sitzplätzen dazu- gebaut. Die im gesamten Komplex verteilten Restaurants und Geschäfte belegen eine Fläche von 149.000 Quadratmetern. In den ersten fünf Monaten nach Eröffnung am 29. August 2007 wurden 10 Millionen Gäste gezählt. Der Personalaufwand im Komplex ist mit rund 25.000 Mitarbeitern kalku- liert, das ist jeder fünfte Arbeitsplatz von Macau.

Aktuelles Ranking laut Weltbank BIP Index: 2 Aktuelles Ranking laut Global Competitiveness Report: 80 Aktuelles Ranking laut Transparency International: 79 Aktuelles Ranking laut Reporter ohne Grenzen: 176 Aktuelles Ranking laut Rule of Law Index: 80 Aktuelles Ranking laut UN Human Development Index: 90 Aktuelles Ranking laut S&P Global: AA Aktuelles Ranking laut Global Peace Index: 119 Aktuelles Ranking laut Weltbank Doing Business Index: 78 Aktuelles Ranking laut Travel & Tourism Competitiveness Index: 15

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Quellen

1. Eigene Recherchen

2. Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland

3. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

4. Germany Trade & Invest (GTAI)

5. Deutsche Auslandshandelskammern (AHK)

6. Statistisches Amt der Europäischen Union (Eurostat)

7. Welthandelsorganisation (WHO)

8. United Nations (UN)

9. United Nations World Tourism Organization (UNWTO)

10. Weltwirtschaftsforum (WEF)

11. Transparency International

12. Reporter ohne Grenzen

13. S&P Global Ratings Sovereign Risk Indicators

14. Vision of Humanity - Global Peace Index

15. Bildmaterial von Wikimedia Commons

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