Lichtblick Hauszeitung der Barmherzigen Brüder 58. Ausgabe | Winter 2015/16

Gestartet InAnI unterstützt Schwerbehinderte Menschen bei der Jobsuche

Gespendet GESCHAFFT GEWIRKT Förderverein übergibt Berufliche Integration auf dem Viele Jahre war Schwester Rose neue Pflegestühle ersten Arbeitsmarkt im Maria vom Siege tätig Impressum Inhalt Herausgeber Barmherzige Brüder Saffig

Träger Barmherzige Brüder gGmbH BEGRÜSST Sitz: • Amtsgericht Koblenz • Holger Brandt ist der HRB 24056 Steuer-Nr. 42/655/0091/0 neue Kaufmännische USt.-ID-Nr. DE 149 876 279 Direktor der Barmherzigen Verantwortlich Brüder Saffig Frank Mertes, Seite 9 Hausoberer Redaktion dieser Ausgabe Rudolf Leick Frank Mertes Pascal (Koordination)

Redaktionsadresse BESUCHT Barmherzige Brüder Saffig Staatssekretär Langner Pöschstraße 18 zu Gast bei IVITA in Koblenz 56648 Saffig Tel.: 0 26 25/31-0 Seite 10 Email: [email protected] Internet: www.bb-saffig.de

Layout und Gestaltung Pascal Nachtsheim

Erscheinungsweise BEEINDRUCKT halbjährlich Auflage Künstler der St. Josefs- 2.500 Werkstätten nehmen Druck: erfolgreich an Wettbewerb teil. Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Seite 20 Neuwied www.goerres-druckerei.de

58. Ausgabe Winter 2015/16

Aktuelles 03 Pflegekammer RLP | Projekt InAnI | Inklusionslotse | Holger Brandt ist neuer KD | kurz und knapp

Teilhabe am Leben 13 Lichtblick ist die Hauszeitung Traumjob trotz Beeinträchtigung | Mobilität verbessert | Innehalten | der Barmherzigen Brüder Saffig Spiel, Satz, Gemeinschaft! | Hofzauber | Behinderte Menschen malen | (Lebens-)KUNST | Weihnachtliche Klänge| Frühschoppen | Berufli- Namentlich gekennzeichnete Ar- che Weiterbildung | Race4Friends | MAV Karnevalsparty tikel müssen nicht die Meinung der Redaktion und des Heraus- gebers wiedergeben. Personalia 25 Jubiläen | Geburtstage | Ein- und Austritte | Auf Wiedersehen | Anregungen, Ideen und Vor- Im Interview: Holger Brandt | Verstorbene | Gedenkgottesdienste schläge für Beiträge sind will- kommen! Bitte wenden Sie sich Seelsorge 31 direkt an die Nachgefragt bei: Sr. Rose | Adventsfenster | Da berühren sich Himmel und erde| Binde deinen Karren an einen Stern | Barmherzig sein Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit 0 26 25-31 124 [email protected]

2 Lichtblick Aktuelles Pflegekammer RLP In Rheinland-Pfalz startet mit der Landespflegekammer die erste Vereinigung in Deutschland, die Pflegeberufe stärker in den Fokus rückt

1 Eine Lobby für Pflegeberufe. Ilona Müller und Frank Voss engagieren sich für die Für viele Berufsgruppen gibt es sie schon seit langem: Pflegekammer Rheinland-Pfalz. Selbstverwaltungsorganisationen, die die Interessen ihrer Mitglieder wahrnehmen und vertreten. Bekannte Beispiele sind unter anderem die Industrie- und Handelskammer, die Apothekerkammern oder der Marburger Bund, in dem sich ten Vertreterversammlung. 6,3 Prozent und 5 Sitze fielen Ärzte zusammengeschlossen haben. auf die Liste „Pflege-Mensch-Zukunft“ der BBT Gruppe. Ein Mitglied dieser Liste ist Ilona Müller, Pflegedienstleiterin In Rheinland-Pfalz geht nun mit der Landespflegekammer im Seniorenzentrum Maria vom Siege in , während die erste Vereinigung in Deutschland an den Start, die Mit- Frank Voss, Pflegedienstleiter der Saffiger Fachklinik für arbeiter in Pflegeberufen zusammen bringt. Wichtigstes Psychiatrie und Psychotherapie, Mitglied der Liste „Psych- Ziel ist es, die professionelle Pflege zu stärken. iatrische Pflege“ ist.

Nachdem vor zwei Jahren der rheinland-pfälzische Landtag Der gebürtige Andernacher sieht die Kammer als zukünf- die Einführung beschlossen hatte, wählten im Dezember in tiges wirkungsvolles Mittel, das Pflegenden Gehör ver- der Kammer registrierte Pflegende die Mitglieder einer ers- schafft: „Das Thema Pflege war in Deutschland politisch

4 Aktuelles Festakt zur ersten Vertreterver- sammlung. Auch Gesundheits- und Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler sprach von einem guten Tag für alle Pfleger- innen und Pfleger in RLP. bisher nicht vertreten. Bisher verfügten immer andere Or- So soll die Pflegekammer - ähnlich wie bei Ärzten und gane über uns, ohne dass wir darauf Einfluss hatten.“ Es Apothekern - mit einem verpflichtenden Punktesystem für könnte nicht sein, dass Pflegende gar keine Mitsprache- Fortbildungen gewährleisten, dass alle Mitarbeiter neue möglichkeit zu der Gestaltung und Entwicklung ihres Beru- Kenntnisse im medizinischen und pflegerischen Sektor mit fes hätten. Dabei würde der demographische Wandel die einbringen können. Dies solle dazu führen, dass Pflegende Berufsgruppe vor große Herausforderungen stellen. selbstbewusster auftreten könnten, erläutert Ilona Müller. In den kommenden Wochen werden die ersten Vollver- Hauptsächlich ginge es um die Qualität der Arbeit: „Geziel- sammlungen der Vertreter in Mainz eine Hauptsatzung te Fort- und Weiterbildung geschahen bisher auf freiwilli- und damit eine Kammerstruktur verabschieden, einen Vor- ger Basis“, erklärt Frank Voss. Er wirkte schon vor Gründung stand wählen sowie über Mitgliedsbeiträge entscheiden der Landespflegekammer als Multiplikator in der Region und Ausschüsse bilden. Koblenz und tut dies auch im Sinne der BBT-Gruppe: „Die Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf sind ein Pflegeorden. Den Brüdern liegt das Thema besonders am Herzen.“ Die Gruppe würde die Mitarbeiter sehr gut unterstützen, da- ! mit sie sich in der Kammer positionieren könnten. Was ist die Landespflegekammer? Auch Ilona Müller setzt sich mit viel Engagement für die Die Landespflegekammer ist eine Körperschaft des Gründung der Kammer ein: „Ich bin stolz, beim Aufbau öffentlichen Rechts. Sie dient der Selbstverwaltung der Pflegefachkräfte und beruht auf der Mitgliedschaft aller dabei sein zu können und sehe die vielen Möglichkeiten Berufszugehörigen. Der Landtag legitimierte die Kam- und Chancen der Kammer.“ Sie erhofft sich unter ande- mer mit Verabschiedung der Novelle des Heilberufsge- rem eine weitere Attraktivitätssteigerung der Pflegeberufe setzes 2014. Das Gesetz legt die Rechte und Pflichten der Selbstverwaltung fest. Bisher staatliche Aufgaben und ist der Ansicht, dass die Landespflegekammer dazu der Regelung der Pflegefachberufe werden ausgeglie- die Rahmenbedingungen schaffen wird. „Jetzt gibt es die dert und der rechtsfähigen Pflegekammer übertragen. Aufgaben der Landespflegekammer sind: eigenständige Chance etwas selbst zu gestalten. Sonst werden wir gestal- Regelung des pflegerischen Handelns, Unterstützung im tet“, betont die Pflegedienstleiterin. Immerhin gebe es in Arbeitsalltag, allgemeine Rechtsberatung, Organisation der Fort- und Weiterbildungen und berufspolitische Akti- Rheinland-Pfalz etwa 40.000 Pflegekräfte. vitäten. www.100prozent-pflegekammer.de

Durch ihre Arbeit im Seniorenzentrum weiß Ilona Müller, wie wichtig es ist, Kollegen zu haben, die nicht monoton Text: Silvin Müller, Pascal Nachtsheim Fotos: Silvin Müller ihre Aufgaben versehen, sondern Verständnis für die Wei- Markus Mai (BBT-Gruppe) terentwicklung und Verbesserung der Tätigkeiten zeigen.

Aktuelles 5 Inklusion, Analyse, Intervention

InAnI eröffnet Projektbüro in . Gemeinsames Projekt des Jobcenters MYK und der Barmherzigen Brüder Saffig

Menschen mit Behinderung einen Weg auf den ersten Arbeitsmarkt bereiten. Dies hat sich der Kreis -Koblenz ge- meinsam mit den Barmherzigen Brüder Saffig im Projekt „InAnI“ zur Aufgabe gemacht. Zur Einweihung des Projektbüros in Andernach kamen auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Darunter der Andenacher Oberbürgermeister Achim Hütten, der SPD-Landtagsabgeordnete Marc Ruland und der Geschäftsführer des Jobcenters Mayen-Koblenz, Rolf Koch.

Das Projekt Inklusion, Analyse, Intervention kurz „InAnI“ In seinem Grußwort stellte der Erste Kreisbeigeordnete im Landkreis Mayen-Koblenz hat die Aufgabe behinderte Burkhard Nauroth den Grundgedanken des Projekts he- Menschen durch eine langfristige, individuelle und inten- raus: „Unabhängig von persönlichen Fähigkeiten oder sive Unterstützung an den allgemeinen Arbeitsmarkt her- Schwächen, müssen alle Menschen die gleiche Wertschät- anführen. Gemeinsam mit dem Jobcenter Mayen-Koblenz zung erfahren. Es handelt sich um eine gesamtgesellschaft- haben die Barmherzigen Brüder Saffig als Dienstleister für liche Aufgabe, die sich auf alle Lebensbereiche erstreckt. psychisch beeinträchtigte Menschen nun offiziell das Pro- Die Arbeitswelt nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Und jekt gestartet. Hierzu konnte der Hausobere der Barmher- genau hier setzt das Projekt InAnI sinnvoll an.“ Rolf Koch, zigen Brüder Saffig, Frank Mertes, Gäste aus Politik, Kir- Geschäftsführer des Jobcenters Mayen-Koblenz zeig- che, Sozialwesen und Wirtschaft in dem neu entstandenen te sich ebenfalls überzeugt von den Zielen: „InAnI bietet Projektbüro in der Andernacher Friedrichstraße begrüßen. eine hervorragende Möglichkeit durch intensive Beratung „Wir begleiten sehr gerne mit unserem Integrationsfach- und Betreuung sowohl bei den betroffenen Menschen als dienst das Projekt. Seit vielen Jahren Arbeiten unsere Mit- auch bei den Arbeitgebern vorhandene Hemmschwellen arbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich mit dem Jobcen- abzubauen und aktiv den Inklusionsgedanken voranzu- ter zusammen. Nun ein gemeinsames Projekt im Rahmen treiben.“ Diesen Gedanken nahm Matthias Richter vom der durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft zum An- freigegebenen Förderungen aufzulegen, freut uns natür- lass seines Beitrags aus Sicht der Arbeitgeberschaft: „Wir lich sehr.“ müssen alles daran setzten, den Fachkräftemangel der Zu-

6 Links: In seinem Grußwort stellte der Erste Kreisbeigeordnete Burkhard Nauroth den Grundgedanken des Projektes heraus. kunft auf unterschiedlichste Art und Weise zu begegnen. Mitte: Matthias Richter, Vorstand im Bundesverband der Mittel- Menschen mit Behinderung haben viel mehr Potential als ständischen Wirtschaft, sprach über das Thema „Inklusion auf manch einer glauben mag“, so der Leiter des Kreisverban- dem ersten Arbeitsmarkt“ aus Sicht der Arbeitgeber. des Mittelrhein, der zudem eine klare Forderung in Rich- Rechts: Pfarrer Stefan Dumont segnete im Anschluss an die tung der Politik aussprach: „Allerdings müssen die richti- Grußworte die Räume und die hier tätigen Mitarbeiter-innen gen Systeme zur Begleitung dieser Mitarbeiterinnen und und Mitarbeiter. Mitarbeiter geschaffen und auch für die Arbeitgeberseite attraktiv gestaltet werden. Der fachliche Austausch ist hier unglaublich wichtig, er schafft Transparenz, baut Hürden und Vorbehalte ab.“ Der Leiter der Beruflichen Integrationsdienste, Stefan Min- partner für Fragen der Arbeitgeber zur Verfügung. Sozial- ning, ging anschließend auf die Details des Projektes ein mediziner, Psychologen und externe Fachkräfte legen die und verwies auf die Überwindung der unterschiedlichen Fallsteuerung fest und geben eine erste Einschätzung. Alle Systeme der Sozialgesetzbücher. „Mit unserem Projekt Maßnahmen haben die dauerhafte Integration der betrof- betreten wir gewissermaßen Neuland, denn wir vollzie- fenen Menschen zum Ziel. Ein Engagement für Menschen, hen einen Zusammenschluss der bisher strikt getrennten das auch zutiefst christliche Werte berührt, fand Stefan Rechtssysteme der Sozialgesetzbücher zwei und zwölf. Dumont, der als Pastor der Pfarreiengemeinschaft Ander- Die Durchlässigkeit an deren Schnittstelle wird durch ge- nach die Räumlichkeiten des Projektbüros als Abschluss meinsame Ansprechpartner im Sinne der Bedürfnisse der der Feierstunde einsegnete. Betroffenen harmonisiert.“ Davon profitieren schwerbe- hinderte Menschen und schwerbehinderten Gleichgestell- te. Dabei spiele es keine Rolle, ob sie im Jobcenter oder im Sozialamt betreut werden. Voraussetzung sei lediglich, dass der Wunsch nach einer Beschäftigung vorhanden ist. ! Mehr Infos zum Projekt „InAnI“ Die ganzheitliche Betreuung und Hilfe aus einer Hand ist gibt es unter der Telefonnummer damit ab sofort ein zentraler Baustein der Integrationsbe- 0 26 32/98 91 31-094 oder im mühungen im Kreis Mayen-Koblenz. Mehrere Akteure sind Internet unter beteiligt: Neben den Beratungsfachkräften in den Sozial- www.berufliche-integrationsdienste.de ämtern und dem Jobcenter begleiten die Mitarbeiter der Beruflichen Integrationsdienste der Barmherzigen Brüder Saffig die Menschen auf ihrem Weg und erstellen einen Pascal Nachtsheim individuellen Hilfeplan. Weiterhin stehen sie als Ansprech-

7 Inklusionslotse Leistungserbringer aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz stellen sich gemeinsam großer Aufgabe. Berufliche Integrationsdienste übernehmen Verantwortungsbereich in der Region Mayen

Unter Beteiligung zahlreicher Experten fand die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Inklusionslotsen“ im Berufs- bildungswerk des Heinrich-Hauses in Neuwied statt.

Text: Silvin Müller Fotos: Silvin Müller Pascal Nachtsheim

Für schwerbehinderte Menschen ist ein Einstieg oder Wie- der nicht von den guten Zahlen. Im Gegenteil. Der Anteil dereinstieg in die Berufswelt besonders schwer. Manchmal an Erwerbslosen mit Beeinträchtigungen geht nach oben.“ beschränken multiple Beeinträchtigungen, fehlende Vor- Trotz einer zugesicherten Bevorzugung bei Stellenaus- aussetzungen oder Vorerfahrungen ohnehin die Möglich- schreibungen sehe die Wirklichkeit oft anders aus. „Das keiten, die ein Bewerber hat. Oft mangelt es an Kontakten Durchschnittsalter der schwerbehinderten Menschen wird oder Bekannten, die Jobs vermitteln könnten. in unserer Gesellschaft zunehmend größer. Sogenannte Inklusionslotsen sollen nun helfen. Andererseits würden die Anforderungen Als eine Art Geleitsmann soll der Lotse wie bei höher. Inzwischen müsse beispielsweise ein einem Schiff den Beeinträchtigten unterstüt- Pförtner neben EDV-Kenntnissen oft Fremd- zen. Er soll Ansprechpartner, Koordinator und sprachen beherrschen. Es wird mehr Flexi- Kümmerer sein. bilität gefordert und die Arbeiten werden Für dieses Projekt der Agentur für Arbeit, das komplexer“, bedauert der Experte. deutschlandweit ausgeschrieben wurde, haben Menschen, die nicht von Geburt an unter die Beruflichen Integrationsdienste der Barm- einer Beeinträchtigung leiden, wüssten herzigen Brüder Saffig vor wenigen Wochen häufig gar nicht, in welcher Sparte sie zu- den Zuschlag erhalten. Im alten Mayener Kran- Stefan Minning: „Es wird künftig arbeiten sollen: „Die Leute finden kenhausgebäude wird ein Stützpunkt entste- mehr Flexibilität gefordert die Stellen nicht selber. Wir müssen da- hen, von dem aus die Lotsen agieren. und die Arbeiten werden her Unterstützung geben und zeigen, was Stefan Minning, Leiter der Beruflichen Integ- komplexer.“ möglich ist“, erklärt Stefan Minning. rationsdienste (BID), ist verantwortlich für die In der neuen Beratungsstelle erhalten die Umsetzung des Projektes und kennt die Arbeitsmarktsitu- Kunden eine gezielte Förderung, um sie wieder an den Ar- ation bestens. Leider gehörten beeinträchtigte Menschen beitsmarkt zu bringen. Dazu gehören neben einer individu- zu der Bevölkerungsgruppe, an der der momentane Auf- ellen Potentialanalyse ein intensives Bewerbungscoaching, schwung am Arbeitsmarkt vorbeigeht: „Sie profitieren lei- EDV-Schulungen sowie Angebote zur Berufs- und Gesund-

8 Aktuelles heitsorientierung. Ein besonderes Augenmerk wird zudem Inklusionslotse auf betriebliche Erprobungen und Praktiken gelegt. In Zy- klen werden jeweils 15 Teilnehmer sechs Wochen intensiv betreut und danach weiter ambulant unterstützt. Für den Standort konnten neue Mitarbeiter gewonnen werden, da- runter auch ein sogenannter Betriebsakquisiteur, der Kon- takte zu Unternehmen herstellt. Beim Projekt stehen die Beruflichen Integrationsdienste der Barmherzigen Brüder nicht alleine da, sondern kooperieren Jörg Haas, Friedrun Luz, Cordula mit dem Diakonischen Werk im Westerwaldkreis sowie mit Rohde arbeiten für die Barmherzigen Bethesda – St. Martin, dem Heinrich-Haus und mit Dienste Brüder Saffig im Projekt mit. und Arbeit der Caritas. Die fünf Träger betreuen Standorte in Andernach, , Mayen und Ahrweiler. Dies hat viele Die Beratungsstelle mit den Inklusionslotsen wird in der Vorteile: „Die enge Zusammenarbeit garantiert eine hohe Siegfriedstraße 20-22 in Mayen eröffnet. Nutzen können Qualität“, betont Stefan Minning. Von den Netzwerken, die die Beratungsstelle Schwerbehinderte und ihnen gleichge- die anderen mitbringen, könnten nicht nur die Beruflichen stellte Menschen. Der Zugang ins Projekt erfolgt über die Integrationsdienste, sondern auch die Klienten profitieren. Agentur für Arbeit.

Holger Brandt ist neuer KD Neuer Kaufmännischer Direktor der Barmherzigen Brüder Saffig

Die Geschäftsführung der Barmherzigen Brüder Trier (BBT- Gruppe) hat Holger Brandt zum 1. Januar 2016 zum Kaufmännischen Direktor der Barmherzigen Brüder Saffig berufen. Brandt tritt damit die Nachfolge von Matthias Warmuth an, der seit 1. März 2015 in die Geschäftsfüh- rung der BBT-Gruppe wechselte und bis zum Jahresende die Aufgaben des Kaufmännischen Direktors in Saffig wei- ter wahrnahm. Gemeinsam mit dem Hausoberen Frank Holger Brandt stellte sich im Rahmen des Mertes wird Holger Brandt nun die Gesamteinrichtungslei- Neujahrsempfangs den Mitarbeitenden vor. tung der Barmherzigen Brüder Saffig übernehmen. In sei- ner Antrittsrede im Saffiger Café „Zum Schänzchen“, gab Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität der 52-jährige Diplom-Kaufmann einen Einblick in seinen Gesamthochschule Essen arbeitete er zunächst als Assistent bisherigen Werdegang. der Geschäftsführung im Ev. Bethesda-Krankenhaus Essen. Holger Brandt war seit 2002 Geschäftsführer des Kreiskran- Beim Neujahrsempfang betonte Brandt: „Ich freue mich kenhauses Saarburg, zu dem auch ein Seniorenzentrum Teil der Dienstgemeinschaft der Barmherzigen Brüder Saffig gehört. Seit 2006 war er darüberhinaus Geschäftsführer zu werden. Ich bin gespannt auf die neuen Aufgaben und der Hospiz Trier gGmbH. Vor dieser Tätigkeit verantwortete darauf, gemeinsam mit Ihnen für unsere Klienten, Patien- er als Referent für Krankenhausfinanzierung bei der AOK ten, Bewohner und Beschäftigten zu arbeiten.“ im Rheinland u.a. die Schulung der Budgetverhandler, ver- trat die AOK bei Schiedsverhandlungen und unterstützte Ein Interview mit Holger Brandt finden Sie auf Seite 29. Aktuelles 9 die Einführung des DRG-Systems. Nach Abschluss seines Pascal Nachtsheim Kurz und knapp

Staatssekretär Langner besucht neues Angebot in Koblenz

Mit der IVITA Rheinland-Pfalz und Saarland gGmbH, gehen die Caritasverbände Mainz, Speyer, Worms und die Barmherzige Brü- der Trier gGmbH seit dem Frühjahr gemeinsam neue Wege in der ambulanten Versorgung für Menschen in psychischen Krisen. David Langner (links) zeigte Nun besuchte Staatssekretär David Langner die Zentrale der neuen Gesellschaft sich beeindruckt vom Leis- am Koblenzer Moselring. Langner sprach hier mit Geschäftsführer Matthias tungsspektrum der IVITA Warmuth und IVITA-Leiterin Julia Bröhling-Kusterer sowie mit einigen Mitarbei- gGmbH. Geschäftsführer Mat- tenden über die Chancen und Herausforderungen des in Rheinland-Pfalz neu- thias Warmuth (rechts) und artigen Leistungsangebots. Darüber hinaus hob der Sozialstaatssekretär den Leiterin Julia Bröhling-Kusterer Lückenschluss in der Versorgungslandschaft für psychisch beeinträchtigte Men- (Mitte) gaben gemeinsam schen hervor. „Das Netzwerk liefert einen wichtigen Beitrag für eine stärker in- mit den Fallmanagern Sarah tegrierende und damit bedürfnisgerechtere Behandlung und Unterstützung von Berens und Ralf Piesack einen psychisch kranken Menschen. Die Betroffenen wünschen sich eine hochwertige Einblick in die Netzwerkarbeit. Behandlung und Begleitung in ihrem Lebensumfeld. Aus diesem Grund müssen Hilfsangebote gestärkt und Behandlungsabläufe verbessert werden.“ Langner zeigte er sich erfreut, dass die Hauptniederlassung der neuen Gesellschaft in seiner Heimatstadt Koblenz liege. „Dies beweist wieder einmal, dass Koblenz ein attraktiver Gesundheitsstandort ist.“

Gesammelte Spenden an Flüchtlingsinitiative überreicht

Die stolze Summe von 500 Euro konnte Hausoberer Frank Mer- tes dem Koordinationsteam von „Fremde werden Freunde“ über- reichen. Die Spenden wurden im Rahmen des Kartoffelfestes im Oktober 2015 für die Unterstützung von Flüchtlingen gesammelt. Hausoberer Frank Mertes übergab die „Wir sind gerne bereit, wo es uns möglich ist, zu unterstützen“, Spenden an Günter Leisch und das so Frank Mertes und verwies auf die bereits angelaufene Zusam- Koordindationsteam von „Fremde werden menarbeit in der Nutzung von Sitzungsräumen beispielsweise für Freunde“. Sprachkurse. Die Initiative „Fremde werden Freunde“ koordiniert Hilfen für die Flüchtlinge in der . Der Sprecher des Koordi- nationsteams, Günter Leisch, dankte herzlich allen Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung.

10 Aktuelles Kurz und knapp

Sozialtag des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums

Seit mehr als zehn Jahren wird am BvSG der „Sozialtag“ ausgerichtet. Der Tag ermöglicht es interessierten Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 8-10 die sozialen Einrichtungen in Andernach und Umgebung kennenzulernen. Als großer Arbeitgeber im sozial-caritativen Wirkungsfeld gaben auch die Barmherzigen Brü- der Saffig drei Schülerinnen einen Einblick in die Arbeit mit psychisch beeinträch- tigten Menschen.

Rentnertreffen in Rund 100 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Barmherzigen Brüder Saffig kamen im Advent zum gemütlicher Atmosphäre Rentnertreffen der Einrichtung. „Gemütliche, besinnliche Stunden mit guten Gesprächen erleben, dass sollte nicht nur Anliegen unseres Rentnertreffens, sondern ein gene- relles Anliegen in der Adventszeit sein“, so der Hausobere Frank Mertes in seiner Begrüßungsansprache, auf die ein gemeinsamer Wortgottesdienst und ein anschließendes Abendessen folgte. Die Ruheständler nahmen gerne die Einladung an, einmal im Jahr zusammen zu kommen und über frühere Zeiten, aber auch über aktuelle Ereignisse „bei den Brüdern“ zu sprechen.

Landtagsabgeordnete erhielt Einblick in Tätigkeitsfelder

Die CDU-Landtagsabgeordnete Hedi Thelen besuchte die St. Josefs-Werkstätten in Plaidt. Thelen informierte sich im Gespräch mit dem BBT-Geschäftsführer Matthias Warmuth, Hausoberen Frank Mertes, Werkstattleiter Gregor Nöthen und dem Koordinator der Be- hindertenhilfe Albert Mandler über Projekte und Aufgaben der Werkstätten. Zum Besuch gehörte auch ein Rundgang durch die unterschiedlichen Produktionsbereiche.

Aktuelles 11 Kurz und knapp Leitungskonfrenenz der Barmherzigen Brüder Saffig

Mit dem Jahreswechsel wurde die neue Leitungs- und Managementstruktur der Barmherzigen Brü- der Saffig eingeführt. Im Rahmen des Neujahrs- empfangs stellte Herr Geschäftsführer Matthias Warmuth die Mitglieder der Leitungskonferenz vor. Er betonte, dass die Kolleginnen und Kollegen ab jetzt in der Verantwortung für die ihnen zuge- ordneten Geschäftsfelder stehen. Dies gilt ebenso für die Leitungen des Themenfeldes Teilhabe und Arbeit sowie für die Leitung des Casemanage- ments. Die Mitglieder der Leitungskonferenz: Marcus Zentrale Aufgabe der Leitungskonferenz ist die Branczyk, Gregor Nöthen, Silke Wiß, Dr. Bernd Steuerung strategischer und operativer geschäfts- Balzer, Frank Mertes, Christiane Krebs, Holger feldübergreifender Themen der Barmherzigen Brü- Brandt, Stephan Lung, Matthias Warmuth der Saffig. (Geschäftsführer BBT-Gruppe) und Frank Voss. Sie besteht aus den folgenden Personen: Leitung Gesundheitsdienste Dr. Bernd Balzer und Frank Voss Leitung Psychiatrische Dienste Stephan Lung und Frank Voss Leitung Seniorendienste Christiane Krebs Leitung Teilhabe und Arbeit Markus Branczyk (Sozialpsychiatrisches Therapie- und Betreuungszentrum) und Gregor Nöthen (St. Josefs-Werkstätten) Leitung Casemanagement Silke Wiß Gesamteinrichtungsleitung Holger Brandt und Frank Mertes

Organisationsentwicklung

„Vernetzt, verlässlich, vielfältig“, so wollen die Barmherzigen Brüder Saffig den zukünfti- gen Entwicklungen im Sozial- und Gesundheitssektor begegnen. Mit der Etablierung der Leitungskonferenz und Überführung der bisherigen Bereiche in die Geschäftsfelder Gesund- heits-, Psychatrische-, und Seniorendienste sowie der Einführung eines umfassenden Case- managements werden nun wichtige Weichen für eine flexible Organisationsform gestellt.

12 Aktuelles Leitungskonfrenenz der Barmherzigen Brüder Saffig

Lichtblick Teilhabe am Leben Traumjob trotz Beeinträchtigung Berufliche Integrationsdienste geben Hilfestellung. Ein Beispiel.

Marcel Polenk hat es geschafft! Trotz der Diagnose Epilepsie und weiterer Beeinträchtigungen hat er die Ausbildung zum medizinisch-technischen Radiologieassistenten erfolgreich abgeschlossen und arbeitet seit einigen Wochen in der radiologischen Gemeinschaftspraxis in Bad Neuenahr. Geholfen hat ihm Birgit Bucher von den Beruflichen Integrationsdiensten (BID) der Barmherzigen Brüder Saffig. Sie unterstützte den heute 25-jährigen sowohl bei der Berufsauswahl als auch bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle.

Erfolgreiche Ausbildung und Festvertrag. Was will man mehr. Marcel Polenk hat den Sprung ins Berufsleben ge- schafft.

Herr Polenk, wie wurden Sie in der Praxis aufgenommen und welche Aufgaben haben Sie dort? In der Praxis ist das Arbeitsklima sehr gut. Alle haben mich offen und herzlich empfangen und ich wurde schon zu internen Feiern und Ausflügen eingeladen. Ich freue mich, dass sie mir eine Chance geben, mich zu beweisen. Zu meinen Aufgaben gehört es, Patienten zu röntgen, zu durchleuchten und mit ihnen Computertomographien zu machen. Ich erkläre ihnen, wie sie sich für die Untersuchungen lagern müssen. Inwiefern gab es für Sie zuvor Schwierigkeiten, einen geeigneten Beruf zu finden? Ich hatte Spaß an Physik und Biologie und wollte in einem Labor arbeiten. Nach dem ersten epileptischen Anfall in der Schule waren die Noten aber nicht mehr so gut. Doch nach dem Ein- stellen mit den geeigneten Medikamenten hatte ich seit etwa sieben Jahren keinen Anfall mehr. Trotzdem gab es bei drei Bewerbungsgesprächen am Ende eine Absage, nachdem ich von meiner Krankheit gesprochen hatte.

14 Teilhabe am Leben Mobilität verbessert Förderverein Seniorenzentrum Frau Bucher, wie haben die Beruflichen Integrations- dienste Herrn Polenk betreut? Maria vom Siege Plaidt übergibt Der erste Schritt war es, seine Beeinträchtigung feststellen Sachspende zu lassen. Dazu gehörten auch psychologische Eignungs- untersuchungen und ärztliche Gutachten. Das war die Vo- raussetzung dafür, dass wir mit der Arbeit beginnen konn-

Passend zu Weihnachten, hatte der Förderverein des Se- niorenzentrums Maria vom Siege Plaidt eine besondere Gemeinsam zum Ziel. BID Mitarbeiterin Birgit Bucher Überraschung für die Bewohnerinnen und Bewohner. Vor- begleitete Marcel Polenk bei der Ausbildungssuche. sitzender Peter Wilkes übergab gemeinsam mit seinem Vorstandsteam drei Pflegerollstühle im Gesamtwert von ten. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass sich ein rund 8.100 Euro. Mit diesen können nun auch bettlägeri- technischer Beruf für Herrn Polenk eignen würde. Über den ge Personen weiterhin am sozialen Leben der Einrichtung Antrag auf die Anerkennung eines Behinderungsgrades ge- teilnehmen. Heimleiterin Christiane Krebs dankte dem För- lang es, neben der regulären Berufsberatung auch den Re- derverein für sein starkes Engagement: „Sie sind uns und haberater der Agentur für Arbeit mit ins Boot zu nehmen. unseren Bewohnerinnen und Bewohnern eine große Unter- Wir haben ihm Ausbildungen vorgeschlagen und geholfen, stützung, dafür ein herzliches Dankeschön. wie er sich über die von ihm angestrebten Berufe informie- ren kann und Bewerbungstrainings absolviert. Mit den Pflegerollstühlen ermöglichen sie sowohl unseren Wie verlief dann die Ausbildung? Bewohnern mehr Mobilität als auch unserem Pflegeperso- Eine Ausbildung im Berufsbildungswerk Neckarsulm kam nal ein verbessertes Arbeiten.“ Der Förderverein unterstützt aufgrund der Entfernung nicht in Frage. Ich fand ein Aus- das Seniorenzentrum nicht nur ideell und finanziell, son- bildungsangebot über die Barmherzigen Brüder Trier beim dern auch durch ehrenamtliche Tätigkeit. Gemeinschaftsklinikum Bonn. Das Auswahlverfahren lief über das Rheinische Bildungszentrum für Berufe im Ge- Die finanzielle Förderung beläuft sich mittlerweile auf über sundheitswesen. Durch eine Bescheinigung seines Neuro- 500.000 Euro, die seit der Gründung 1988 erbracht wurde. logen, dass eine geringe Wahrscheinlichkeit neuer Anfälle besteht, konnte er an der Vorstellungsrunde teilnehmen Informationen über den Förderverein finden Sie im und erhielt die Bestätigung für eine Ausbildung, die drei Internet unter www.bb-saffig.de Jahre dauerte. Herr Polenk hat nun einen unbefristeten Ar- beitsvertrag. Pascal Nachtsheim Silvin Müller

Teilhabe am Leben 15 Teilhabe am Leben Spiel, Satz...Gemeinschaft Inklusiver Badminton Mitmach-Tag für jedermann

Am letzten November-Wochenende organisierten die te reichte vom Fußball-Turnier über Fußball-Trainingscamp, Sportfreunde Barmherzige Brüder e.V. und Special Olympics Boule-Turnier, Tennis-Turnier, Tischtennis-Trainings-Camp Rheinland-Pfalz, die Sportorganisation für Menschen mit und Wandertag bis hin zu verschiedenen Informations-Ver- geistiger Behinderung, zusammen mit der Badminton-Ab- anstaltungen. Was lag da näher, als diese Palette durch eine teilung der DJK Plaidt und der IGS Pellenz einen inklusiven inklusive Badminton-Veranstaltung zu ergänzen. Badminton-Mitmach-Tag in der Sporthalle der IGS Pellenz.

Badminton-Turniere der Sportfreunde Saffig, sind seit über 20 Jahren fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders in der Region Pellenz. Schon seit langer Zeit unterstützt die Badminton-Abteilung der DJK diese Turniere durch die Stel- lung von Schiedsrichtern und die Unterstützung in der Ca- feteria.

Die Idee für diesen Badminton-Mitmach-Tag wurde letztlich durch das Projekt „Einfach gemeinsam – Sport in “ ge- boren. Im Rahmen dieses Projektes veranstalteten die Orts- gemeinde Kruft und die beiden Vereine DJK Kruft/Kretz und TV Kruft im gesamten Jahr 2015 gemeinsame Aktivitäten im Zeichen der Inklusion in der Pellenz. Die Angebotspalet-

16 Teilhabe am Leben Teilhabe am Leben

Der Badminton-Mitmach-Tag richtete sich gleichermaßen Dann wurde die Fahne feierlich in der Halle gehisst. Nach an Menschen mit und ohne Handicap. Bei dem angebote- insgesamt 9 Spielrunden im Schweizer Turnier-System stan- nen Doppel-Turnier bestand ein Doppel aus jeweils einem den die Platzierungen der Teilnehmer letztlich fest. Da jeder Partner mit und ohne Handicap. Hierbei stand weniger die Teilnehmer mindestens ein Spiel gewinnen konnte, gab es sportliche Höchstleistung, als vielmehr das gemeinsame am Ende nur Sieger. Schließlich machten sich alle Sportler Miteinander im Vordergrund. und ihre Betreuer glücklich und zufrieden auf ihren Heim- weg. Anmelden konnten sich sowohl Einzel-Spieler, die am Tur- niertag zu einem Partner zugelost wurden oder auch schon komplette Doppel. Hobbysportler ohne Badminton-Erfah- rung waren ebenso herzlich willkommen wie Fortgeschritte jeden Alters.

Zu Beginn des Turniers zo- gen 6 Athleten mit einer Fackel und der Fahne von Special Olympics unter den Klängen der Special Olym- pics Hymne in die Halle ein. Andrea Mönch

Hofzauber brachte festliche Stimmung nach Münstermaifeld

Im gemütlichen Ambiente des Seniorenzentrums St. Josef Münstermaifeld fand zur Einstimmung auf die Ad- ventszeit ein Hofzauber statt. Bewohner der Einrichtung, aber auch zahlreiche Gäste nahmen die Gelegenheit wahr, gemeinsam einige schöne Stunden zu verbringen. Für heitere und festliche Stimmung sorgten weih- nachtliche Leckereien wie Lebkuchen, frische Waffeln und Glühwein. Darüber hinaus konnten die Besucher an Verkaufsständen die ersten Weihnachtsbesorgungen erledigen. So gab es im Innenhof des Seniorenzentrums Bücher, handgemachte Seife, Holzdekorationen sowie Adventsgestecke zu erwerben. Besondere Aufmerksam- keit fanden die durch Bewohnerinnen des Seniorenzentrums hergestellten Näharbeiten. Der Verkaufserlös ging an den Förderverein der Einrichtung. Die gute Resonanz auf das Fest zeigte wieder einmal, dass das Senioren- zentrum ein wichtiger Bestandteil des Austauschs zwischen Jung und Alt ist und einen festen Platz im Veran- staltungsrepertoire von Münstermaifeld einnimmt. Christa Rausch Teilhabe am Leben 17 Beate Pfingst

Meditationsbegleitheft „Siehstdumich? -barmherzig sein“|www Bild: ChristelHoll, erschienenimRPA Verlag die Erde ineinenHimmelverwandelt. die Wahrheit gebracht, hat denIrrtumverscheucht, erlöst undbekehrt, Denn diesesKreuz hatdieWelt unserer SeelenandeinHerz. Gedächtnis einunddrückedasHeil Präge diralsodieseWahrheit tiefins Johannes Chrysostomus, 344oder354-407n.Chr.Johannes Chrysostomus, .rpa-verlag.de

Innehalten Teilhabe am Leben – Kunst kompakt

Aktion „Behinderte Menschen malen“

Künstler der St. Josefs Werkstätten Plaidt griffen Thema „Auf Wiedersehen“ auf

Die Künstler der St. Josefs-Werkstätten zeigten viel Gespür für stimmige Motive. Wieder keine leichte Aufgabe für die Jury des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung. Mehr als 1.000 Bildvorschläge der Behindertenhilfe in Rheinland Pfalz gingen ein. Doch nur 13 Motive wurden für den Bildkalender 2016 „Behinderte Menschen malen“ ausgesucht. Die Künstlerin Sabine Heck ist mit dem Bild „Meine Spuren im Sand“ für den Monat Oktober 2016 im Kalender abgebildet. Zudem findet eine Wanderausstellung mit 100 der eingereichten Bilder statt. Hier sind Frau Pannhausen mit zwei Bildern, Frau Groote, Frau Heck und Herr Niebergall mit einem Bild vertreten. Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Auf Wie- dersehen“ war ein spannendes und facettenreiches Unterfangen, da es von unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachtet werden kann. Die Künstler waren sehr stolz auf ihren Erfolg und haben die Preisverleihung in Mainz genossen. Sabine Heck nahm ihren Preis mit Freude entgegen. Martina Wingartz

(Lebens-)KUNST Kunst-Werkstatt-Atelier und Gruppe Horizont zeigten hochwertige Kunstwerke

Dass Kunst zum Leben gehört, ist im Mehrgenerationen- bedeutet sich wohlfühlen und arbeiten, wie man es möch- haus St. Matthias (MGH) in Mayen selbstverständlich. Mit te.“ Dabei verfolge man in Saffig, so Kunst-Therapeutin der neuen Ausstellung brachte der Caritasverband Rhein- Mareijke Bläser-Theisen, ein „offenes Konzept. Die Klien- Mosel-Ahr e.V. Kunst wieder direkt zu den Menschen. ten können den ganzen Tag bleiben oder nach kurzer Zeit Bis Ende Januar waren zahlreiche Kunstwerke der Gruppe schon wieder gehen. Bei uns sind auch Gäste willkommen.“ Horizont sowie des Kunst-Werkstatt-Ateliers der Barmher- Bilder der Selbsthilfegruppe „Horizonte“ waren in der Aus- zigen Brüder Saffig zu sehen. stellung zu sehen. Die Gruppe trifft sich jeden ersten und Viele Klienten kommen gerne nach Saffig in das sonnige dritten Freitag des Monats ab 16:15 Uhr im Gemeindepsy- ,zum Atelier umfunktionierte Gewächshaus. „Kreativität chiatrischen Betreuungszentrum (GPBZ), Siegfriedstraße 6,

20 Teilhabe am Leben Teilhabe am Leben – Kunst kompakt

in Mayen. „Bei uns ist Open End. Jeder kann kommen, auch Künstler, an die Barmherzigen Brüder und an die Gruppe Angehörige psychisch erkrankter Menschen“, wirbt Mit-Ini- „Horizonte“: „Ich bin froh, dass es zu dieser Ausstellung tiatorin Irene Klinkner für „Horizonte“. gekommen ist. Ich finde es großartig, dass Sie uns an Ihrem Caritas-Geschäftsführer Werner Steffens bedankte sich bei Schaffen teilhaben lassen. Ihre Bilder sind auch eine Inspi- den beiden Kuratorinnen Rosemarie Wengert und Han- ration für unsere Mitarbeiter und für unsere Besucher, die nelore Schmitt, die auch diese Ausstellung begleitet ha- sonst nicht unbedingt mit Kunst in Berührung kommen.“ ben. Sein besonderer Dank ging an die Künstlerinnen und

Mit der Ausstellung wollen die Barmherzigen Brüder, der Caritasverband und die Gruppe Horizonte Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Stimme geben.

E.T. Müller

Weihnachtliche Klänge in Plaidt

Die Akkordeon-AG der Grundschule Plaidt erfreute die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums Maria vom Siege in Plaidt mit bekannten Weihnachtsliedern zum Hören und Mitsingen. Einige Kinder, die die Grundschule bereits verlassen haben, waren beim Auftritt mit dabei. Um den Senioren eine „Wanderung“ innerhalb des Hauses zu ersparen, präsentierten sich die jungen Musiktalente auf allen drei Wohnebenen. Christiane Krebs

Teilhabe am Leben 21 Teilhabe am Leben – kompakt

Frühschoppen Zu einem bunten Frühschoppen trafen sich rund 50 Bewohnerin- nen und Bewohner in Begleitung ihrer Angehörigen bei Kaffee und kühlen Getränken im Café Obertor des Seniorenzentrums St. Josef Münstermaifeld. Guido Hähn nahm die Gäste des Vor- mittags mit auf eine musikalische Länderreise und spielte hierzu so manchen Schlager auf. Gemeinsam wurde viel gesungen, ge- schunkelt und geklatscht. Unterstützt wurde das Fest durch den Förderverein des Seniorenzentrums, der regelmäßig in verschie- denster Form, sei es mit helfenden Händen, Aktionen oder mit finanziellen Mitteln der Einrichtung zur Seite steht.

Berufliche Weiterbildung

Viele Beschäftigte nehmen jährlich die Möglichkeit einer persön- lichen beruflichen Weiterentwicklung wahr. So stehen neben theoretischen Angeboten zahlreiche praktische Fortbildungs- gänge zur Verfügung. Im Jahr 2015 erhielten 13 Beschäftigte hierfür ihr entsprechendes Zertifikat. Auf dem Bild von links: Tina Klasen (Pädagogische Leitung), Adrian Buchen (Landschaftspflege), Thomas Schäler (Montage und Verpackung), Wilhelm Müller (Montage und Verpackung), Monja Raab (Montage und Verpackung), Dennis Pegler (Schreinerei), Pascal Andrès (Schlosserei), Daniel Krezic (Schlosserei), Daniela Seifert (Bildungsbegleiterin), Djamal Illenz (Polsterei), Angelika Ott (Montage und Verpackung), Patrick Jung (Montage und Verpackung)

Race4Friends

Seit 2009 findet die Charity Veranstaltung „Race4Friends“ am Nürburgring statt. Zu diesem besonderen Anlass, stellt die Nür- burgring GmbH die Rennstrecke sowie zahlreiche Rennteams und Fahrer ihre Rennwagen zur Verfügung, um Menschen mit Behin- derung ein einmaliges und hautnahes „Rennerlebins“ zu ermögli- chen. Auch die Besucher des GPBZ Adenau nahmen zum zweiten Mal an diesem Event teil und genossen die rasanten Runden im Rennwagen auf der legendären Rennstecke.

22 Teilhabe am Leben Teilhabe am Leben – kompakt

Stadionluft geschnuppert

Einen besonderen Ausflug unternahm eine Gruppe von Klienten der Gerontopsychiatrie der Barmherzigen Brüder Saffig. Gemeinsam mit einigen Betreuern ging es nach Mainz in die Coface Arena, der Heimstätte des rheinland-pfälzischen Bundesligavereins FSV Mainz 05, der an diesem Tag den SV Werder Bremen empfing. Die Stadionatmosphäre steckte selbstverständlich jeden an und so wurde gemeinsam mit vielen Mainzer-Fans gesungen und angefeuert – doch leider nicht gewonnen. Mainz 05 unterlag Bremen mit 1:3 Toren. Die Niederlage brachte der guten Stimmung der Saffiger Fußballbegeisterten jedoch nur kurzzeitig einen Dämpfer. Insgesamt überwog die Freude über das Erlebte mit vielen Ein- drücken und Begegnungen. So führte der Weg zurück noch ins Brauhaus nach , wo der tolle Tag einen gemütlichen Ausklang fand.

Fußball-A-Turnier der Werkstätten

Mit einem überragenden Sieg im Qualifikationsturnier hat sich die Fußballmannschaft der St. Josefs-Werkstätten Plaidt die Teilnahme an der Landesmeisterschaft 2016 in Kaisers- lautern gesichert. Die Landesmeister 2015 werden damit wieder einmal ihrer Favoriten- rolle gerecht und gehen mit viel Selbstvertrauen in die Turniervorbereitungen.

Teilhabe am Leben 23 MAV Mitarbeiterkarneval Fotos MAV 24 Teilhabe am Leben 2016 Lichtblick Personalia

Fotos MAV Wir feiern Jubiläum Unsere Dienstjubilare im 2. Halbjahr 2015

November 2015

10-jährig: 20-jährig: 30-jährig: Theresa Seibertz Ingrid Hoffmann Ruth Degen-Leyendecker Natascha Hoffmann Joachim Kressmann Wilhelm Bartenbach Christina Becker Thomas Hoffmann Petra Unger Irene Zech Dorothee Michels Christine Weitzel Marion Page-Schomisch Simone Batta Sandra Haubrichs Anke Müller Carlo Peters Jubiläen Jubiläen Allen Jubilaren herzliche Glückwünsche!

26 Personalia 95 70 Charlotte Kollatz Elfriede Adler Maria Nowitzke Peter Bläser Bernhard Brück 90 Maria Schmitz 65 Anneliese Friedrichs Elisabeth Dietz Rosemarie Apel Johann Meißner Emilie Schmid Dorothea Metzen 60 Franz Schneider Norbert Donauer Katharina Loosen Helmut Mathey Gebhard Bläser 85 Peter Thönnes Irmgard Krechel Heinz Wohlfahrt Hermann Josef Juchem Wolfgang Bröder

80 50 Magdalena Geil Luzia Knauer Ilse Kiel Sybille Fischer Erika Kalauch Christine Bergmann Döll Reinhard Theisen

75 Herzlichen Glückwunsch Erich Kraus und Gottes Segen! Jubiläen Hannelore Angemeer Katharina Bender Uta Stäudt Geburtstage

Personalia 27 Mitarbeiter Ein- und Austritte 01.09.2015 - 31.12.2015

Martin Paffhausen, SZ MM, 01.09. | Tamara Hetzert, SZ MM, 01.09. | Stefanie Velten, WfbM, 01.10. Eintritte | Meike Becker, GPA Koblenz, 01.10. | Ulrike Görisch, Klinik, 01.11. | Maike Engel, Klinik, 01.11. | Dr. Heiko Pufal, Klinik, 01.12. | Frank Schäfer, Haustechnik, 01.12.2015

Martin Greune, Soziales Zentrum, 31.08. | Marion Lewe-Kreutz, SZ Plaidt, 30.09. | Karin Miltenberger, Klinik, 30.09. | Velencia Dany, SZ MM, 30.09. | Brigitte Radke, SZ MM, 31.10. | Marie-Luise Kreth, Klinik, 30.11. | Anke Hillen, Soziales Zentrum, 31.12. | Jérome Keßenich, Soziales Zentrum, 31.12. | Elvira Kemp, Soziales Zentrum, 31.12. | Petra Schnor, Soziales Zentrum, 31.12. | Brigitte Dieler, SZ MM, 31.12. | Elvira Austritte Bläser, WfbM, 31.12.2015

Auf Wiedersehen

Elvira Bläser Lieselotte Marci

Allen ausscheidenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir herzlich für ihr Engagement und wünschen alles Gute und Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt. Christina Passoth

28 Personalia Im Interview: Holger Brandt

Der neue Kaufmännische Direktor im Gespräch über seine ersten Wochen bei den Barmherzigen Brüdern Saffig.

Herr Brandt, habe sie sich schon ein stückweit in Saffig einleben können? (Lacht) Sagen wir mal so, ich finde mich zurecht. Die Gesamteinrichtung mit ihren zahl- reichen Wirkungsstätten ist schließlich sehr komplex. Derzeit befinde ich mich auf einer Rundreise durch alle Einrichtungsteile, um mir eine Übersicht zu verschaffen und mit möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern persönlich ins Gespräch zu kommen. Bisher war ich bereits in den St. Josefs-Werkstätten und den Seniorenzentren in Plaidt und Münstermaifeld. Entsprechend geht es in den nächsten Tagen und Wochen auch zu den anderen Standorten.

Welche Erfahrungen bringen Sie vornehmlich aus Ihren bisherigen Tätigkeiten mit? Ich denke, dass ich zunächst einmal meine langjährige Erfahrung als Geschäftsführer eines Kreis- krankenhauses mit einbringen kann. In meiner Funktion war ich nicht nur für die Entwicklung des Hauses zuständig, sondern war auch Heimleiter des zugehörigen Seniorenzentrums. Die Gesundheits- und Soziallandschaft ist derzeit in einem großen Umbruch begriffen. Hier gilt es strategisch und betriebswirtschaftlich die richtigen Weichenstellungen zu treffen. Dies haben die Barmherzigen Brüder Saffig mit ihrer Organisationsentwicklung begonnen und hierzu möchte ich mein Wissen und meine Erfahrung mit einbringen.

Unser gemeinsames Leitziel lautet: „Vernetzt. Verlässlich. Viel- fältig.“ Was fällt ihnen spontan zu diesen Schlagwörtern ein? „Vernetzt sein“ bedeutet für mich, die Barmherzigen Brü- der Saffig als Mitgestalter im Gesundheits- und Sozialwesen unserer Region weiter in den Fokus zu rücken. Unsere Leis- tungen müssen verstärkt strukturübergreifend verstanden werden, zur bestmöglichen Versorgung der uns anvertrauten Menschen. Entsprechendes gilt für die Verlässlichkeit. Als ver- lässlicher Partner erreichen wir eine starke Vernetzung nach innen und nach außen. Und dies stärkt wiederum die Vielfäl- tigkeit unserer Angebote, die wir im Sinne des entwickelten Holger Brandt ist gebürtiger Essener. Die Ruhr- Strategieprozesses weiter gestalten müssen. Ich empfinde gebiet-Metropole ist für ihn heute noch ein das Leitziel als gut gewählt und zukunftsweisend. Eine hohe großes Stück Heimat. Als Vereinsmitglied und Flexibilität und eine schnelle Weiterentwicklung unserer Ange- Dauerkartenbesitzer schlägt sein Herz für den bote werden somit möglich. dortigen Fußball-Regionalligisten Rot-Weiß Essen.

Eine Kurzvorstellung von Holger Brandt finden Sie auf Seite 9. Personalia 29 Wir trauern um unsere

Verstorbenen 2. Halbjahr 2015

Soziales Zentrum Kurt Schönhofen, 11.07.2015 Dieter Fehrmann, 05.08.2015 Norbert Otto, 23.08.2015 Seniorenzentrum St. Josef Margarete Schäfer, 05.11.2015 Franz Josef , 13.07.2015 Josef Becker, 19.12.2015 Eduard Schwab, 14.07.2015 Irmgard Hirth-Mühlfahrt, 24.07.2015 Seniorenzentrum Maria vom Siege Anton Krechel, 01.08.2015 Elfriede Breuer, 03.07.2015 Maria Pitsch, 02.08.2015 Maria Gerwien, 08.07.2015 Anna Bender, 16.08.2015 Margaretha Iserlohn, 07.09.2015 Anna Tintelott, 21.09.2015 Doris Kolligs, 23.09.2015 Therese Waldecker, 25.11.2015 Heinrich Schneider, 21.10.2015 Elisabeth Hendgen, 20.12.2015 Christa Probst, 03.12.2015 Anneliese Meihsner, 22.12.2015

Gedenkgottesdienste

In Gedenkgottesdiensten haben die Barmherzigen Brüder Saffig in ihren Einrichtungen der Senioren- und Behindertenhilfe den Verstorbenen des vergan- genen Jahres gedacht. Sowohl in den Hauskapellen der Seniorenzentren Maria vom Siege Plaidt und St. Josef Münstermaifeld als auch in der Hauskapelle in Saffig kamen Bewohner, Klienten, Mitarbeitende, An- gehörige und Freunde zusammen. Lichter auf dem Altar standen jeweils für einen Menschen, der in die Ewigkeit gerufen wurde.

Pascal Nachtsheim Lichtblick Seelsorge Nachgefragt bei: Schwester Rose Kulathumkal

Liebe Schwester Rose, können Sie sich noch an ihre Anfangszeit in Plaidt erinnern? Sehr gut sogar. Ich arbeitete im Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach im Kreissaal als Krankenschwester und Hebamme. Pfarrer Helmes und Robert Weiler kamen seiner Zeit auf mich zu und fragten an, ob wir als Herz-Jesu-Schwestern nicht ein Interesse hätten das Altenheim in Plaidt zu be- treuen. Die bisher hier tätigen Franziskanerinnen würden ihren Konvent aufgeben und zurück ins Mutterhaus nach gehen und man suche nun einen neuen Orden, der hier tätig werden könnte. Damals war das Altenheim noch sehr klein, direkt ge- genüber der Kirche. Ich bat die Herren um etwas Bedenkzeit. Wir hatten noch keinen eigenen Konvent in Deutschland, sondern waren vereinzelt an verschiedenen Standor- ten entsendet und meist Konventen anderer deutschsprachigen Orden angeschlossen. Dies sollte sich dann mit dem Einzug in Plaidt grundlegend ändern. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich damals viel mit meiner Ordensleitung in Indien hin und her geschrieben habe. Telefonisch ging das in Indien noch nicht, geschweige denn per E-Mail. Und so entstand ein großer Briefwechsel was alles zu organisieren sei, um in Plaidt etwas eigenes zu gründen. Und dann starteten wir am 1. April 1988 mit drei Schwestern den Versuch. Eine gute Entscheidung. Es ist bis heute ein großer Erfolg. Wie waren Ihre ersten Eindrücke von Plaidt und den hier lebenden Menschen? Ich muss ganz klar sagen, dass wir hier vom ersten Tag an mit einer außergewöhnli- chen Herzlichkeit empfangen wurden. Ich erinnere mich noch gerne daran, dass Pfar- rer Helmes während der Entscheidungsfindung extra für uns eine Messe lesen ließ, mit dem Gebetsanliegen, dass wir nach Plaidt kommen. Das war schon ein tolles Sig- nal. Leider sind viele Menschen, die uns in der Anfangszeit tatkräftig begleitet haben Sr. Rose Kulathumkal mittlerweile verstorben. Aber ich denke noch oft an sie und bin jedem einzelnen sehr geb. 15.5.1951, dankbar. seit 45 Jahren in der Kongregation Was hat Se dazu bewegt, nun, nach so vielen Jahren zurück nach Indien zu gehen? der Herz-Jesu Schwestern; Ich war ja bereits einmal für einen längeren Zeitraum zurück in meiner Heimat und gelernte Krankenschwester will nun dort nochmal etwas Neues beginnen. Deshalb gehe ich mit einem weinenden und Hebamme und einem lachenden Auge. Selbstverständlich habe ich hier viele Freundschaften und lebt seit 1987 in Plaidt Bekanntschaften knüpfen können, aber ich spüre für mich, dass ich innerhalb meiner Mitbegründerin des Konvents im Ordensgemeinschaft noch einmal eine neue Aufgabe übernehmen möchte. Seniorenzentrum Maria vom Siege Was werden hier Ihre Aufgaben sein? Plaidt; im Januar 2016 kehrte sie in Nun, zunächst geht es für mich zurück in unser Provinzialat nach Kerala. Wir haben ihr Heimatland Indien zurück in dem südindischen Bundesstaat mehrere Niederlassungen. Alten-, Behinderten- und auch Kinderheime. Ich würde gerne für Suchtkranke arbeiten und hoffe, dass ich hier meine zukünftigen Aufgaben finde. Die letztliche Entscheidung steht aber noch nicht fest. Auch für Indien gilt: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter.“ Daher Pascal Nachtsheim gehe ich im Januar in meine Heimat zurück, um noch bei den Armen und Kranken tätig sein zu können.

32 Seelsorge Der Advent beleuchtet den Weg zum Christfest. Ein durch das Kunst-Werkstatt-Atelier festlich geschmücktes Fenster am Altbau in Saffig, zog viele Gäste an.

Adventsfenster waren Treffpunkt

Mit der Adventsfenster-Aktion der Pfarreiengemeinschaft Plaidt-Miesenheim-Saffig, waren alle Bürgerinnen und Bürger der drei Orte eingeladen, jeden Abend an einem anderen festlich geschmückten Fenster vorbei zu schauen, um gemeinsam eine besinnliche Stunde zu verbringen. Auch die Barmherzigen Brüder Saffig beteiligten sich mit zwei Fenstern an der Aktion. So kamen vor dem Saffiger „Altbau“ und vor dem Plaidter Seniorenzentrum Maria vom Siege junge und ältere „Adventspilger“ zusammen, um gemeinsam mit Pastor Alexander Kurp einige Weih- nachtslieder anzustimmen. Bei anschließend gereichten Plätzchen und Punsch verbrachten die Gäste an beiden Abenden noch eine ganze Weile vor den Fenstern. Mitarbeitende, Senioren und Klienten der Einrichtung hatten in den Tagen zuvor hierfür die Dekorationen gebastelt und Texte für die Feierstunde vorbereitet. Pascal Nachtsheim

„Da berühren sich Himmel und Erde.“ In offe- nen Gesprächen und ohne Berührungsängste verbrachten Frauen mit und ohne Behinderung einen gemeisamen Besinnungstag.

Da berühren sich Himmel und Erde

Der Besinnungstag der Frauen der kfd Miesenheim fand unter Beteiligung von Klientinnen der Barmherzigen Brüder statt. Es war die zweite Veranstaltung der kfd Miesenheim für Frauen mit und ohne Behinderung. Der Tag stand unter dem Motto „Da berühren sich Himmel und Erde“. Zunächst näherten sich die Teilnehmerinnen dem Thema an. In der Begegnung mit Worten der Bibel wurden einzelne Geschehnisse und Lebenssituationen gemein- sam ausgelegt und festgestellt wie und wo sich in der jeweiligen Gegebenheit „Himmel und Erde begegneten“. Die so ins Wort gefassten Gedanken boten die Grundlage für den zweiten Teil des Tages, dem fertigen von Colla- gen. „Was sind meine Begegnungen?“ „Wo treffen für mich Himmel und Erde aufeinander?“ Am Ende des Tages lagen von allen Teilnehmerinnen überaus kreative Collagen vor, die die Vielfalt der Gefühlswelten wiedergaben. Den Abschluss fand der Tag in einem Gottesdienst, in dem die Gedanken noch einmal bewusst vor Gott gebracht werden durften. Gestaltet wurde der Besinnungstag von Birgit Brink (Pastoralreferentin im Dekanat Andernach- ) und Ulla Naundorf (Seelsorgerin der Barmherzigen Brüder Saffig). Ulla Naundorf

Seelsorge 33 Binde deinen Karren an einen Stern

Im vorweihnachtlichen Gottesdienst und im Eingangsbereich der Fachklinik (rechts) konnten Sehnsüchte und Wünsche „an einen Stern“ gebunden werden.

Zu den unten stehenden Impulstexten hat die Dienstgemeinschaft in der Adventszeit Sehnsüchte und Wünsche auf bereitgelegten Karten aufgeschrieben und ausgestellt. Ebenso im vorweihnachtlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Cäcilia Saffig, wo sie mit einem Karren unter den Gottesdienstbe- suchern eingesammelt wurden, um sie als Bitten und Fürbitten vor Gott zu bringen. Mein Karren – das ist ein Bild für all das, was mei- nen Alltag, mein Leben ausmacht. In vielfältigen Aufgaben, unter Zeitdruck, bei unterschiedlichsten Anforderungen und Erwartungen habe ich vielleicht schon manchmal das Gefühl, einen Karren, beladen mit allerlei Lebensgepäck, bewegen zu müssen.

Ein Stern – im Matthäus-Evangelium ist es das große Hoff- nungszeichen für die Sterndeuter aus dem Osten: Der Stern lässt sie aufbrechen, der Stern lässt sie lange, vielleicht mühsame Wege gehen, der Stern führt sie an ihr Ziel. Solche Sterne gibt es auch in unserem Leben: Das, was uns aufblicken lässt, das, was wir sehn- suchtsvoll erwarten, das, was uns Kraft und Mut gibt, aufzubrechen, in Bewegung zu kommen – um des Zieles, der Verheißung willen.

Binde Deinen Karren an einen Stern – Meinen Alltag, mein Leben in Verbindung zu bringen mit meinen Hoffnungen und Träumen, meinen Erwartungen und Zielen, das kann mir Kraft, Mut und Ausdauer schenken für meine anstrengende Lebensaufgabe. „Binde deinen Karren an einen Stern.“ Jesus selbst hat unsere menschlichen Erfahrungen mit uns geteilt – er war mit seinem „Lebenskarren“ unterwegs. Gleichzeitig ist er für uns der Stern, zu dem wir aufblicken dürfen. Er ist der Stern, der unserem Leben

Ausrichtung34 Seelsorge und Ziel vorgeben kann. Text: Ulla Naundorf Alwin Hoffmann Fotos: Pascal Nachtsheim Das Matthäus-Evangelium beschreibt im 25. Kapitel das Weltgericht: Christus sitzt auf dem Thron und richtet die Menschen nach ihren Taten. Aus eben dieser so genannten Gerichtsrede Jesu entwi- ckelten sich die klassischen sieben „Werke der Barmher- zigkeit“: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefan- gene besuchen, Tote bestatten. Neben diesen „leiblichen Werken“ kennt die Kirche auch „geistliche Werke“ der Barmherzigkeit: Unwissende leh- ren, Zweifelnden raten, Trauernde trösten, Unrecht ertragen, Irrende zurechtweisen, Beleidigungen ver- zeihen, für Lebende und Verstorbenen beten. Eine, heute in der Kirche häufig und gerne verwendete Übersetzung der Werke der Barmherzigkeit lautet:

Ich sehe dich. Du gehörst dazu. Ich höre dir zu. Ich rede gut über dich. Ich gehe ein Stück mit dir. Bild: Christel Holl, erschienen im RPA Verlag, Verlag, Bild: Christel Holl, erschienen im RPA Meditationsbegleitheft „Siehst du mich? - barmherzig sein“ rpa-verlag.de Ich teile mit dir. Ich besuche dich. Ich bete für dich.

Übrigens lautet das hebräische Wort für Barmherzigkeit „rachamim“ was der Plural des Wortes „rechem“ ist, Barmherzig sein was eigentlich wörtlich „Gebärmutter“ bedeutet. Gottes Barmherzigkeit ist also mütterlich, bergend, ein Ort, an dem der Mensch heranwachsen kann, ein Ort von Gottes überfließender Liebe. Zu einer solchen Liebe fordert uns Jesus im Lukasevangelium auf, wenn er in der Feldrede sagt: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist.“

Die Ausrufung des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ durch Papst Franziskus gibt dem Jahresverlauf 2016 einen besonderen Charakter. Die Morgenoasen und Mittagsbetrachtungen der Barmherzigen Brüder Saffig greifen das Thema in der Fastenzeit ebenfalls auf. An- hand einer Bildreihe der Künstlerin Christel Holl werden die „Leiblichen Werke der Barm- herzigkeit“ betrachtet.

Termine Morgenoasen, Hauskapelle Saffig, jeweils 8 Uhr 1. März, 8. März, 15. März, 22. März Seelsorge 35 Erste Hilfe gegen Armut !

Brüderstiftung PETER FRIEDHOFEN

www.bruederstift ung.de Spendenkonto: 22 80 80 Sparkasse Trier

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