60. Jahrgang H 11859

Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 2 · Februar 2016

In dieser Ausgabe Eichsfelder Glocken- Die Kaltenebersche Klus Heiligenstädter Scherz- borne geldschein von 1923 Haus Nr. 9 in der Duder- Das ehemalige Benedik- städter Marktstraße Zusatztexte in Kirchen - tinerkloster Gerode und Ortsfamilienbüchern

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Ihren Bestell-Coupon finden Sie auf der vorletzten Seite dieser Ausgabe. www.meckedruck.de/eichsfeld Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 33 Eichsfelder Glockenborne – sagenhafte Fundorte versunkener Kirchenglocken von untergegangenen Dörfern von Prof. Dr. Kurt Porkert In vielen Gegenden, vor allem der Bundes- des Billröder Bergs beim Bach „Große Sie- länder Hessen, Niedersachsen und Thürin- chen“ befunden haben. In ihn seien einer gen, sind Quellen mit den Bezeichnungen Sage nach die Glocken des untergegange- „Glockenborn“, „Glockenbrunnen“ oder nen Dorfs Billrode, auf das der Bergname „Glockenloch“ verbreitet. Ihr Name geht hinweist, versenkt worden. Ihr Geläut könn- meist auf Sagen zurück, die sich als „Wan- ten „Sonntagskinder“ ab und zu noch hören. dersagen“ mehr oder weniger ähneln. Sie Beim Untergang des einst zwischen Breiten- handeln von versunkenen und mitunter auf worbis und Ascherode gelegenen Hugen- wundersame Weise wieder aufgetauchten worbis soll nach einer von Philipp Knieb4 er- Kirchenglocken aus Ortschaften, die in der wähnten Sage ein Glockenloch entstanden Regel aufgegeben worden waren. sein. Dies habe sich gebildet, weil in einer Auch im Eichsfelder Raum sind mindestens nicht näher lokalisierten Quelle die Glocken 12 Erinnerungsorte sagenhafter Glockenver- des Ortes versenkt worden seien, um sie senkungen belegt. Sie konzentrieren sich vor einem plündernden Heer im Bauernkrieg im nördlichen Eichsfeld und liegen bei den zu verstecken. Ein 1995 aufgestellter Ge- Ortschaften Weißenborn-Lüderode, Groß- denkstein erinnert an die archäologisch gut bodungen, , Wehnde, Bilshau- erschlossene Dorfstelle mit dem Hinweis, sen, Werningerode, Hilkerode, Nesselröden, dass das Dorf wohl im 14. Jahrhundert, also Obernfeld, aber auch bei , Brei- bereits lange vor dem Bauernkrieg, aufge- tenholz und . geben worden sei.5 Über einige Sagenorte sind die auffindbaren Die Glockenbornstraße führt in Wehnde zur Beschreibungen wenig ausführlich. So ist namengebenden Quelle, die zugleich der dem Autor über den in einem kleinen Park Ursprung des Baches Reese ist. Die Quel- am nordöstlichen Ortsrand von Weißenborn- lenbezeichnung geht nach Auskunft eines Lüderode entspringenden Glockenborn kein Ortskundigen auf eine Sage zurück, nach der Sagenbezug bekannt. Diese Quelle war an dieser Stelle vor langer Zeit eine Kirche wohl mit dem untergegangenen Ort Hilden- gestanden haben soll. Die Kirchgänger fielen hagen1 verbunden und diente vermutlich, aber irgendwann vom „rechten“ Glauben ab, wie der unweit fließende Nonnborn, seiner worauf die Kirche samt ihrer wohlklingenden Wasserversorgung. Das legt der Hinweis des Glocke in der Erde versank. Das Läuten der Siedlungsforschers Karl Meyer nahe, der die Glocke soll jedoch auch später von Zeit zu Wüstung, die er allerdings „Furbach“ nannte, Zeit noch zu hören gewesen sein, wenn man so lokalisierte: „Nordöstlich von Lüderode am sein Ohr beim Glockenborn an den Boden Glockenbrunnen“.2 In der Gegenwart steigt legte. Heutzutage bildet der Born eine natur- das Wasser des Glockenborns in einem klei- belassene Sickerquelle (Abb. 1) im Schilfgür- nen mit Steinen umrandeten Becken auf und tel eines gern als Treffpunkt genutzten Fisch- läuft nach wenigen Metern in den Fuhrbach. teichs, auch Glockenteich genannt. Über den Glockenborn bei Großbodungen Nicht weit von der Wüstung Besenhusen6 wissen befragte Ortskundige heutzutage trägt am Oberlauf des Ratenbeeks bei nichts mehr. Er soll sich nach Angaben des Bilshausen eine Naherholungsanlage die bekannten Eichsfelder Siedlungsforschers Bezeichnung „Am Glockenloch“. Sie steht Levin von Wintzingeroda-Knorr3 unterhalb mit einer Flur nördlich des Großen Bergs 36 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder heit“ zog – was selbst eine große Anzahl 4 Vgl. Knieb, Philipp: Eichsfelder Dorfchroniken: Bern- von Zugpferden nicht vermochte – für das terode, Breitenworbis, Deuna, Gernrode, Hüpstedt, , Vollenborn. Dortmund 2001, S. 87. Versprechen eines Kusses die Glocke aus 5 Allerdings benennt Philipp Knieb Belege für ein Hu- dem Boden. Zur Enttäuschung ihres jungen genworbiser Vorwerk aus dem 17. Jahrhundert. Vgl. stattlichen Kusspartners entschwand die Knieb: Dorfchroniken. (Anm. 5), S. 87. Schöne, nachdem sie ihren Kuss erhalten 6 Vgl. Godehardt, Helmut: Besenhusen – eine Wüs- hatte. Nach langjährigem Läuten wurde die tung bei Bilshausen. EHZ 50 (2006), S. 37 f. aufgehängte Glocke bei einem Überfall auf 7 Vgl. Festschrift zur 1000-Jahr-Feier des Ortes: Un- ser Bilshausen. Duderstadt 1952, S. 58 f. (zitiert Obernfeld zur Beute einer mörderischen nach einer Auskunft von Hans-Reinhard Fricke). Bande. Deren Versuch, sie für militärische 8 Vgl. o. V.: Am Glockenloch. www.gecaching.com/geo- Zwecke einzuschmelzen, misslang jedoch. cache/GC1NECV_am-glockenloch?guid=f8bbb5e7- Nach dem Abzug der Mörderbande ver- 6608-45dc-b061-34e8f8d83fc7, Zugriff am senkten die Obernfelder die Glockenreste 28.12.2015. wieder an der Glockenfundstelle. An sie soll 9 Vgl. Wintzingeroda-Knorr: Wüstungen. (Anm. 1), S. 661 f. der dort sprudelnde Glockenborn erinnern. 10 Vgl. Ortschaft Steinrode (Hg.): Glockenbrun- Wüstefeld hob hervor, dass diese Quelle nen. www.steinrode.info/verzeichnis/objekt. beim „heljen Brauk“ (heiligen Bruch) einen php?mandat=63711, Zugriff: 8.5.2015. besonderen Reiz auf ihn ausübte. 11 Vgl. Füllgraf, Thekla: Die Glockensage von Hil- kerode. In: Hellmold, Matthias (Hg.): Versunkene Anmerkungen Schätze des Eichsfeldes: die schönsten alten Sa- gen. Hörbuch, Duderstadt 2005. Eine gereimte Sa- 1 Vgl. Wintzingeroda-Knorr, Levin Frhr. von: Die Wüs- genfassung ist zu finden in: Von der Eller, Christian: tungen des Eichsfeldes. Halle a. d. Saale 1903, S. Müller’s Lisebeth von Ankerode - Eine eichsfeldi- 593 f., archive.thulb.uni-jena.de/hisbest/rsc/viewer/ sche Dorfgeschichte mit angefügter Glockensage HisBest_derivate_00012798/ThG_217859259_Ge- von Hilkerode. Duderstadt 1998, Anhang. schichtsquellen_Provinz_Sachsen_1903_40_0409. 12 tif, Zugriff am 8.6.2015. Vgl. Engelke, Josef: Die Desingeröder Glocke. Ab- 2 schrift einer Veröffentlichung in Heimatlese, Heft 7, Meyer, Karl: Zur Wüstungenkarte der Grafschaft 1951, Nesselröden, 2010, www.nesselroeden.de, Honstein-Lohra-Clettenberg. In: Zeitschrift des Zugriff am 8.12.2015. Vgl. auch Hellmold: Glocke Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde (Anm. 11). 10 (1877), S. 176, zs.thulb.uni-jena.de/receive/jpor- 13 tal_jparticle_00254159 Zugriff: 13.06.2015. Auch Vgl. Wüstefeld, Karl: Obereichsfeldischer Sagen- andere Verfasser (vgl. Türich, Heinrich: Wüstungen schatz. Heiligenstadt 1924, S. 184. um Weißenborn-Lüderode. In: Eichsfelder Heimat- 14 Vgl. ebd., S. 112-115. hefte 27 [1987], S. 269-271) äußern unterschiedli- 15 Vgl. ebd, S. 202-204. che Auffassungen zur Anzahl und Benennung der 16 Vgl. Wüstefeld, Karl: Der Glockenborn bei Obern- zugeordneten Wüstungen. feld. In: EHSt 33 (1989), S. 341-343. Der Inhalt des 3 Vgl. Wintzingeroda-Knorr: Wüstungen. (Anm. 1), S. Artikels ist entnommen aus: Wüstefeld, Karl: Sagen- 107. schatz des Untereichsfeldes. Duderstadt 1911.

Im Eichsfeld unterwegs (2) Das ehemalige Benediktinerkloster Gerode von Josef Keppler Im Harnisch, mit Flammenschwert und Mitte). Zu beiden Seiten geben Wappen Kreuzstab-Lanze den Teufel als Symbol aus dem gleichen Jahr darüber Auskunft, alles Bösen vernichtend, scheint der Erz- dass zu dieser Zeit Anselm Franz von Ingel- engel Michael den Zugang zum ehemali- heim als Kurfürst und Erzbischof in Mainz gen Benediktinerkloster Gerode bei Wei- regierte und Landesherr des Eichsfeldes ßenborn-Lüderode zu schützen – so zeigt war (links) und der Abt Thomas Weinrich es ein Sandsteinrelief aus dem Jahre 1681 aus Worbis seinen Mitbrüdern in Gerode im Torbereich der Klostermauer (Abb. 1, vorstand. 40 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Ein Bildnis bringt Klarheit Zum fraglichen Besuch Martin Luthers in Deuna von Edgar Rademacher

von dem Hagen“ sein kann, der 1504 an der Erfurter Universität immatrikuliert wurde. Auch eine persönliche Bekanntschaft oder Freundschaft mit dem Reforma- tor scheidet aus diesem Grunde aus. Schließlich bestand somit auch kein Anlass zu einem Be- such Martin Luthers in Deuna. Diese Fakten schmälern aber keinesfalls vom Hagens Sym- pathie für die Reformation und deren Unterstützung, beispiels- weise durch eine ansehnliche „Finanzspritze“ zum Druck der Jenaischen Bibelausgabe. Die- se ist nicht durch persönlichen Kontakt von Luther und dem eichsfeldischen Junker zustande gekommen. Abb. 1: Wasserschloss der vom Hagen in Deuna.

Bald nachdem der Verfasser dieser Zei- len seinen Beitrag1 über Martin Luther und Christoph vom Hagen fertiggestellt und bei der Redaktion dieser Zeitschrift einge reicht hatte, wurde er zufällig auf ein Bildnis des Christoph vom Hagen aufmerksam ge- macht. Das weithin unbekannte Bildnis des Christoph vom Hagen aus Deuna war wohl vor geraumer Zeit im Vorfeld einer Auktion zeitweilig ins Internet gestellt worden. Für den Heimatkundler ist nicht so sehr der künstlerische Aspekt des Bildes von Inte- resse, sondern eine Inschrift im Bild, in der 1573 als Sterbejahr genannt wird: „Christoff von Hagen Zu Deina, seines Alters im 58. Abb. 2: Ölgemälde von 1573 mit Inschrift. Jahr, obiit ao: 1573.“

Daraus ergibt sich als Geburtsjahr 1515. Anmerkung Damit ist klar, dass Christoph vom Hagen 1 Rademacher, Edgar: Luther-Besuch in Deuna eher aus Deuna nicht der Student „Christoph unwahrscheinlich. EHZ 60 (2016), S. 6. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 41

Im Schritt der Zeit – unsere eichsfeldische Heimat Die Kaltenebersche Klus von Johann Freitag Kein Wasserturm, kein Bahnhof ist‘s, kein Speicher. Ein Ort, der einlädt zum Verweilen, zum Ordnen krummer Lebenszeilen, das stimmt das Herz uns fröhlicher und wei- cher.

Kein andrer Zweck als der, an GOTT zu denken, erfüllt sich hier seit alten Zeiten: Ein JA entsteht aus Widerstreiten, aus dem Besitzenmüssen das Verschenken.

Ein Wesenszug der Menschen, die hier leben, ist diese Klus, das Haus voll Schweigen, zu dem sich Erd‘ und Himmel neigen, als wollte GOTT sich dort zur Antwort geben.

Bei Kalteneber an der Landstraße von Hei- hatten, hier nicht nur endlich der höchste ligenstadt nach Bernterode steht, beschirmt Geländepunkt erreicht, sondern in der Ferne von mächtigen Sommerlinden, in 481 m erstmals ihr Wallfahrtsziel, der Hülfensberg, Höhe die Kaltenebersche Klus, die als 14. inmitten einer reizvollen Landschaftskulisse Station des örtlichen Freilandkreuzweges zu sehen. 1768 errichtet wurde. Zuvor hatte ein Kreuz Der kleine Saalbau der Klus über quadrati- die Höhe bekrönt, wo die Sage vom Se- schem Grundriss hat ein Mansarddach und hendwerden eines pilgernden Bauern aus beherbergt im Inneren eine Kreuzigungs- der Goldenen Mark zu berichten weiß. Für gruppe mit lebensgroßen Figuren sowie ein norddeutsche, untereichsfeldische und Heili- Bild mit der Darstellung der Grablegung und genstädter Pilger war auf dem Weg zum Hül- Auferstehung Christi. fensberg, nachdem sie an der Klöppelsklus im Iberg noch einmal gerastet und gebetet Foto und erläuternder Text: Josef Keppler.

Zur Geschichte des Hauses Nr. 9 in der Duderstädter Marktstraße von Alfons Wüstefeld Dieses Haus Marktstraße 9 hat eine beson- Hackethal, Biermann, Lier und Hübener. dere Geschichte, auf die ich hier eingehen Von 1921 bis 1934 war Max Löwenthal Ei- möchte.1 gentümer und mit seiner Familie bis 1933 Bewohner dieses Hauses. Im Duderstädter Häuserbuch können die Ei- gentümer bzw. Bewohner dieser Immobilie In den Jahren 1906 bis 1921 bewohnte und seit dem Jahr 1585 nachvollzogen werden. gehörte dieses Haus Josef Biermann. In die- Eigentümer waren seit dieser Zeit Familien, se Zeit fällt auch das Jahr 1911, das für Du- wie Merten, Conradi, Engelke, Bernhard, derstadt als sog. Glutjahr in die Geschichte 44 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Der Scherzgeldschein des Heiligenstädter „Gesundheits-Doppelkopp Feldblume“ vom Oktober 1923 von Paul Lauerwald Der Erste Weltkrieg 1914–1918 und die nach- beherrschte im zunehmenden Maße den folgenden Jahre haben entscheidende Ein- Zahlungsmittelverkehr. Immerhin machten die schnitte in das bisherige Währungssystem Kommunen in den Jahren 1917 bis 1921/22 und die dieses repräsentierenden Münzen aus der Not eine Tugend. Die Notgeldscheine und Geldscheine gebracht. Begonnen hat wurden zu einem beliebten Sammelgebiet, das mit der Aufhebung der Einlösungspflicht und die immer zahlreicher werdende Samm- von Banknoten in Gold und Silber und die lerschaft wurde durch die Herausgabe von durch den Kriegsbeginn entstandene Zah- künstlerisch und drucktechnisch solide ge- lungsmittelverknappung in den Grenzge- fertigten Notgeldserien, die nicht mehr der bieten des Deutschen Reichs sowie durch Überwindung von Zahlungsmittelmangel, die Hortung der Silber- und Goldmünzen sondern der Erwirtschaftung von Einnah- im Reich selbst. Das führte zu einer ersten men für die Kommunen dienten, beliefert. Notgeldperiode, um die notwendigen Wirt- Zu dieser Art von Notgeld zählen auch die schaftsbeziehungen und den Erwerb lebens- beiden Notgeldscheine zu 25 und 50 Pfen- notwendiger Produkte zu gewährleisten. nige der Kreise Heiligenstadt und Worbis Notgeld von 1919, das sogenannte „Bonifatiusgeld“ (Abb. 1). Gegen Ende des Krieges, als alle Reserven für die Produktion von Waffen, Kriegsgeräten Scherz- und Juxgeld und Munition ausgeschöpft werden sollten, In dieser bis zur Jahreswende 1921/1922 an- trat eine erneute Verknappung des Kleingel- dauernden Periode entstanden durch Verei- des ein, wurden doch nun auch die Klein- ne, Clubs und andere gesellige Organisatio- münzen aus Nickel und Kupfer eingezogen nen die ersten Scherz- oder Juxgeldscheine. und der Kriegsproduktion zugeführt. Wieder- Diese Scheine konnten nirgends in Zahlung um mussten Notgeldausgaben herhalten, um gegeben werden, oder besser, für sie gab es das dringend benötigte Kleingeld zu beschaf- keine Annahmepflicht, da auch keine Einlö- fen. Erst langsam und fast unauffällig, dann sung durch die Herausgeber stattfand. jedoch in einem immer schnelleren Tempo Als Beispiel sei aus unserer Nachbarschaft begann die Inflation ins Rollen zu kommen. ein Schein angeführt, den der „Verein der Ge- Auch nach Beendigung des Krieges standen mütlichkeit“ in Nordhausen in geschmackvol- keine Münzmetalle mehr zur Verfügung, um ler Aufmachung, sogar mit Seriennummern die althergebrachten Klein- und erst recht versehen, am 10. Mai 1921 verausgabte. Die- nicht die Großmünzen zu prägen. Papiergeld ser als 50-Pfennig-Schein getarnte Schein besaß folgenden Gültigkeitsvermerk: „Dieser Schein wird von allen in Zahlung genommen, denen er 50 Pfg. wert ist. Er kann seine Gültigkeit nicht verlieren, da er nie eine gehabt Abb. 1: Notgeldschein der Kreise Heiligenstadt und Worbis von 1919 im hat.“ Er wurde aber Wert von 50 Pfennigen mit dem hl. Bonifatius auf der Vorder- und dem offensichtlich in den Mainzer Rad auf der Rückseite. 46 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder tentum Eichsfeld“ die Rede und mit „Fürst weiter bis zum 20. November 1923, als mit des Eichsfeldes“ erweiterte auch der Preu- dem Kurs von 1 Billion Papiermark für eine ßenkönig Friedrich Wilhelm III. die Titulatur, Goldmark die Inflation zu Ende ging. die der König im großen Titel führte. Leider Der Schein des „Gesundheits-Doppelkopp wird diesen historischen Gegebenheiten heu- Feldblume“ hätte, besäße er Zahlungsmit- te kaum noch korrekt Rechnung getragen. telcharakter, nur noch einen Wert von 0,05 Offensichtlich wurden für die mit dem verlo- Goldmark, also von 5 Pfennigen besessen. renen Weltkrieg und der Inflation entstan- So ist anzunehmen, dass dieser Schein, den denen Probleme den Preußen angelastet. es offensichtlich in einer der Größe der Run- Einige Bemerkungen noch zu dem aufge- de angemessenen Anzahl gab, zu einem druckten Nominal von 50 Milliarden Mark. festen Satz unabhängig vom Fortschritt der Zum aufgedruckten Ausgabedatum, dem Inflation beim Kartenspielen Verwendung 20.10.1923, entsprach eine Goldmark dem fand. Dazu hat Dr. Johannes Müller leider Wert von 2.857.100.000 Papiermark. Damit keine Nachrichten hinterlassen. entspräche der Schein einem Wert von 17,50 Dem Leiter des Eichsfelder Heimatmuseums Goldmark - einem für einen Spieleinsatz Dr. Torsten W. Müller ist herzlich zu danken sehr hohen Wert. Bereits zwei Tage später, für die Genehmigung zur Publikation die- am 22.10.1923, stand der Kurs der Goldmark ses interessanten Zeitdokumentes, ebenso auf 9.523.800.000 Papiermark, das Nominal Wolfgang Friese und Josef Keppler, die An- von 50 Milliarden Mark entsprach nur noch gaben zu den Heiligenstädter Geldschein- einem Wert von 5,25 Goldmark. Das ging so Urhebern und dessen Nutzern beisteuerten.

Zusatztexte in Kirchenbüchern und Ortsfamilienbüchern von Manfred Bierschenk Kirchenbücher dienen der rechtsgültigen Darin werden ausgehend von den in den Dokumentation des Personenstandes eines separaten Kirchenbüchern chronologisch Gemeindemitglieds. Unabhängig von Stand eingetragenen Taufen, Hochzeiten und oder Vermögen wurden alle wichtigen Er- Sterbefällen, sämtliche Personen-Angaben eignisse wie Geburt oder Taufe, Hochzeit einer Familie, einschließlich der Generati- oder Tod, sowie andere Veränderungen der on der Eltern und Kinder dokumentiert. Zu- Lebensumstände einer Person in speziellen sätzlich sind Vermerke zu jeder Person mit Büchern verzeichnet. Kirchenbücher wurden eventuell vorhandenen Angaben aus den im Eichsfeld ab etwa 1650 geführt. Nachbargemeinden einschließlich interner Die handschriftlichen Einträge der Geistli- Datenbankverbindungen übersichtlich an chen sind oft mit zusätzlichen Informationen einem Ort zusammengefasst. versehen, etwa zu Taufpaten, Trauzeugen, Hier eine interessante Sammlung von Zu- es finden sich Angaben zum Beruf oder To- satzvermerken aus Kirchenbüchern, bezie- desursachen werden beschrieben. In Einzel- hungsweise aus den entsprechenden Orts- fällen wurde eine Auswanderung vermerkt familienbüchern: oder andere besondere Ereignisse in der „Nikolaus H. ließ sich nicht firmen, war wi- Kirchengemeinde geschildert. Kirchenbü- derspenstig“ cher sind auch für den Familienforscher eine wichtige Datenquelle, da sie oft die einzigen Bei unehelichen Kindern eingetragen: „ille- Dokumente sind, bevor 1876 die staatliche gal, nicht ehelich, vorehelich, aus Ehebruch Personenstands-Dokumentation beginnt. entstanden“ Von mehreren Pfarrgemeinden wurden in- „Martin B. verunglückte tödlich bei einem zwischen Ortsfamilienbücher veröffentlicht. Sturz in eine Gruft“ 48 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Das historische Eichsfeldfoto

Dorfidylle mit Gast- haus von Heinrich König in Flinsberg, wohl um 1910. Privat-Sammlung Cordier, .

Eichsfelder Persönlichkeiten Würdigung der Lebensleistungen der Dingelstädter Botaniker Ludwig Schunck und Gerhard Baumgarten von Sören Baumgarten „Nun liegt sie vor- die erste umfassende nur die landschaftlichen Schönheiten, sondern Sammlung von Biografien Thüringer Botani- auch die Reichtümer der Pflanzenwelt sahen ker“, so begann am 21. November 2015 Pro- und sie wissenschaftlich, teils in einem dichten fessor Dr. Frank Hellwig, Direktor des Institutes Netzwerk, dokumentierten. Dabei erfassten für Spezielle Botanik der Friedrich-Schiller-Uni- sie den Artenreichtum im bunten Wechsel der versität Jena, seinen Vortrag im dicht gefüll- Natur und stellten Verbindungen zum geologi- ten Hörsaal neben dem berühmten Herbari- schen Untergrund bei der Typisierung her. Das um Hausknecht. Gleichgesinnten, der reichen Werk wurde erstellt unter der Leitung von Dr. Tradition botanischer Forschung verpflichtet, Jürgen Pusch aus Sondershausen. wird in diesem Nachschlagewerk ein bleiben- Auf der Grundlage unzähliger gemeinsamer des Denkmal gesetzt. Botaniker aus vielen Exkursionen und akribischer Auswertung der Jahrhunderten werden in dem fast tausend- Pflanzenfunde veröffentlichten 1981 die Dingel- seitigen Buch erfasst, die in Thüringen nicht städter Ludwig Schunck (1906–1990) und Ger- 50 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Wir gedenken Mühlhäuser Schriftsteller Manfred Thiele verstorben Der in den letzten Jahrzehnten bekannteste lern in den USA entspre- Autor und Publizist der Stadt Mühlhausen, chende Beachtung. Manfred Thiele, ist tot. Nach schwerer Krank- Es folgte mit „Flucht heit starb er am 28. Dezember 2015. Der am ohne Ende“ (2006) eine 6. April 1929 in Mühlhausen geborene Schrift- weitere Publikation des steller absolvierte nach dem Zweiten Weltkrieg Mühlhäuser Autors zu eine Buch- und Kunsthändlerlehre, leitete von diesem Thema. 1960 an den „Zirkel schreibender Arbeiter“, der heute als literarischer Arbeitskreis „Louis Manfred Thieles biogra- Fürnberg“ existiert und studierte von 1969 bis fische Forschungsarbeit 1972 am Literaturinstitut in Leipzig. über Bürger, die in Stadt und Kreis Mühlhau- sen durch Willkürakte der sowjetischen Besat- Mit seiner 1990 erschienenen Broschüre „Im zungsmacht ums Leben kamen, umfasst bis- Schatten des Gelben Sterns“ über die Schick- her 500 Namen und ist inzwischen Bestandteil sale jüdischer Bürger in Mühlhausen wandte des Thüringer Archivs für Zeitgeschichte in er sich erstmals dokumentarisch-literarisch Jena. Anhand von der Volkspolizei regis- der Mühlhäuser Stadtgeschichte zu. Zwi- trierter Zahlen wies Thiele nach, dass bis zum schen 1991 und 1997 erschien seine Kolumne Mauerbau mindestens 27.000 Menschen aus „Auf den Punkt“ über 300-mal im Mühlhäuser dem Mühlhäuser Territorium flohen. Lokalteil der Thüringer Allgemeine. Mit diesen beiden Werken hat es Thiele ge- Anschließend begann er mit der Aufarbeitung schafft, das Schicksal von mehreren Tausend der Mühlhäuser Nachkriegsgeschichte. Mit Menschen zu klären und den Hinterbliebenen den zwischen 1998 und 2000 erschienenen und den Opfern ihre Würde wiederzugeben. Tatsachenberichten „Der Fall Bockel“, „Das Nicht einmal dem Deutschen Roten Kreuz Haus des Grauens – Der Untermarkt 13“ und und anderen Suchdiensten ist es nach dem „Walter Brackelow“ publizierte Manfred Thiele Zweiten Weltkrieg gelungen, vielen der unge- menschliche Schicksale unter stalinistischer klärten Einzelschicksalen nachzugehen. Gewaltherrschaft im Nachkriegs-Mühlhausen. Thieles Nachforschungen zu diesem bis dahin Das 2010 im Rimbaud-Verlag Aachen erschie- verschwiegenen Kapitel der Stadtgeschichte nene Ernst-Meister-Jahrbuch stammt aus der fanden schließlich in dem mehr als 500 Seiten Feder von Manfred Thiele. In den 1950er-Jah- umfassenden Buch „Vae Victis – Wehe den ren hatte den Mühlhäuser mit dem westdeut- Besiegten“ (2004) ihre schriftstellerische Form. schen Dichter und Schriftsteller Ernst Meister Das Buch wurde ins Englische übersetzt und eine enge Freundschaft verbunden. fand auch bei Historikern und Wissenschaft- Reiner Schmalzl

Berichte aus dem Eichsfeld aus Meldungen der Thüringer/Eichsfelder Allgemeine, Thüringer/Mühlhäuser Allgemeine, Thüringische Landeszeitung/Eichsfelder Tageblatt, Eichsfelder Tageblatt (Duderstadt) zusammengestellt von Edgar Rademacher. Bernshausen. Kurz vor Jahresende brannte Seeburg, Ebergötzen und Germershausen wa- hier ein Geräteschuppen mit eingelagertem Holz ren im Einsatz. und darin abgestelltem Anhänger. Der Schaden Beuren. Ihre eiserne Hochzeit konnten im Ok- wurde mit 5.000 Euro beziffert. Rund 65 Kräfte tober 2015 Inge und Arthur Seidenstücker fei- der Feuerwehren aus Bernshausen, Seulingen, ern. 54 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Bestehen mit dem Hildesheimer Bischof Norbert ge, darunter viele Kinder. Mittelfristig wird eine Trelle. Zugleich wurde die Caritas in Friedland Kapazität von 750 Personen angestrebt. 70 Jahre. Mehr als 30 Kirchenglocken haben in der Stadt Göttingen. Unbekannte Diebe stahlen rund das neue Jahr eingeläutet. zehn Tage vor dem Fest 95 Weihnachtsbäume. Zwölf Menschen, darunter fünf Senioren über Die Blaufichten und Nordmanntannen waren 70 Jahre, verloren bei Verkehrsunfällen 2015 im zwischen 80 und 220 Zentimeter groß. Der Ge- Unstrut-Hainich-Kreis ihr Leben. samtwert wurde mit 2.000 Euro beziffert. Nach einer Bombendrohung im Januar musste Mühlhausen. Auf dem Gelände der einstigen der Kaufland-Markt am Papiermühlenweg für 70 Kaserne lebten Mitte Dezember 560 Flüchtlin- Minuten evakuiert werden.

Kirche, Kultur und Traditionen Zu Petri Stuhlfeier ging es in der Schulstube hoch her von Peter Anhalt Pfarrer Oswald Kullmann schrieb in den 1930er- stube kommen, aber nicht mit hochrotem, zorni- Jahren eine Geschichte Steinbachs und muss in gen Gesichte wie sonst, sondern mit gelassener einer Einkommensliste für Lehrer folgende Be- Miene, um den gröbsten Radau zu steuern. Die merkung gefunden haben: „Die Sitte, die Kinder Mädchen gaben sich ruhigeren Spielen hin. Die mit Honigkuchen und Branntwein zu bewirten, Gaben bestanden in den 1870er und 80er Jahren herrscht in keiner Schule des Kapitels Beuren au- nicht in Stroh, womit hin und wieder ein armes ßer in Breitenholz, wo es stattfindet am Petrus-Ta- Kind nistelte, sondern vor allem in Haushaltsdin- ge, an dem die Kinder dem Lehrer Stroh nisteln.“1 gen: in Zucker, Kaffeebohnen, Erbsen, Bohnen, Linsen, auch Geld.“3 Es wird hier also über das Fest „Petri Stuhlfeier“ berichtet, an dem im Eichsfeld genistelt wurde. Zusammenfassend ist festzustellen, dass in Brei- Etwas verwunderlich ist, dass die Kinder auch tenholz der Tag dazu genutzt wurde, dem Lehrer Branntwein bekommen haben sollen.2 Gaben als Dankeschön zu bringen. Ursprünglich war es Stroh, in der späteren Zeit Lebensmittel. In Steinbach wurde das Nisteln (hier hieß es Die Kinder bekamen zunächst Honigkuchen, zu „Nisseln“) bis in die 1960er-Jahre gelebt, indem Kullmanns Zeiten die berühmten Worbiser Kren- am Vorabend des Festes Spreu (Kawe) auf den gel. Hausflur oder auch in die Stube geworfen wurde. Wer nicht entdeckt und mit Wasser bespritzt wur- Etwas erinnert mich der oben beschriebene de, konnte sich zu Ostern Eier abholen. Brauch an den zu meiner Schulzeit in den späten 1960er-Jahren auch in Steinbach üblichen „Tag Pfarrer Kullmann erinnert sich an seine Kinder- des Lehrers“ (12. Juni). An diesem Tag wurden zeit in Breitenholz und schreibt: dem Klassenlehrer ebenfalls kleine Geschenke „Die Sitte, am 22. Februar zu nisteln, hat sich mitgebracht und an die Tafel geschrieben: „Es bis fast Ende des 19. Jahrhunderts dort [in Brei- ist schon immer so gewesen, am Lehrertag wird tenholz] gehalten. An diesem Tage ging es wüst vorgelesen.“ Tatsächlich war es üblich, dass der in der Schule zu. Der Lehrer Kaufhold verzich- Lehrer den Kindern etwas vorlas und auf stren- tete darauf, in der Schulstube zu erscheinen. Er gen Unterricht und Prüfungen verzichtete. blieb in seiner Wohnstube, um mit seiner Frau die Gaben der Kinder in Empfang zu nehmen und Anmerkungen jedem nistelnden Kind einen Worbiser Krengel 1 Kullmann, Oswald: Geschichte Steinbach. Band 3, als Dank zu verabfolgen. Inzwischen waren in der S. 359. Handschrift (1939) im Pfarrarchiv Steinbach. 2 Schulstube die hindernden Bänke aufeinander Der Genuss von Branntwein war Mitte des 19. Jahr- gestürmt, um Platz für das Spielen zu gewinnen. hunderts stark verbreitet. Der Bauer trank ein Glas Schnaps schon am Morgen zum Frühstück. Wenn Jetzt ging der Radau los, wie er sonst niemals bei besonderen Gelegenheiten Kindern Branntwein in der Schule aufgeführt wurde. Spiele wie: ‚Der eingeschenkt wurde, dann sind die Folgen vorherseh- Fuchs geht rum, seht euch nicht um‘ wirbelten bar. Die Preußische Regierung versuchte schließlich, eine Wolke von Staub auf. Schließlich musste der den verstärkten Branntweingenuss einzuschränken. alte Lehrer Kaufhold doch ein Mal in die Schul- 3 Kullmann Steinbach (Anm. 1), S. 359 f. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 55

Aus den Eichsfelder Vereinen

Feier zum Johannestag ria ins Eichsfeld mit Teilnahme am Bittgottesdienst . Nach altem Herkommen kamen im Johannitergut Beinrode, und der Männer-Wall- die Hansteiner Burgbewohner auf den Johan- fahrt zu Christi Himmelfahrt ins Klüschen Hagis. nestag zum Sankt-Johannestrunk zusammen. Besuche auf der Burg Scharfenstein, dem Wall- Die Eichsfelder Ritterschaft will diesen Brauch fahrtsort Etzelsbach, dem Sonnenstein, der Ka- wieder aufleben lassen. So trafen sich denn die pelle im Klinikum Reifenstein und dem Baumkro- Mitglieder der Eichsfelder Ritterschaft nach La- nenpfad Hainich folgten in den nächsten Tagen. dung auf den Johannestag, den 27ten Dezember Weiterhin berichtete er von seiner vierten Teilnah- anno 2015, um die 16te Stunde vor dem Klausen- me an der Walldürn Wallfahrt. 929 Fußwallfahrer, hofe. Am offenen Feuer dampfte der Hansteiner davon 125 Eichsfelder, müde und erschöpft an- Würzwein aus dem kupfernen Kessel. gesichts der harten Strapazen in den zurücklie- genden sechs Tagen, aber dennoch voller Freude Nach freudiger Begrüßung und kurzer Stärkung und Dankbarkeit wurde in die Wallfahrtsbasilika unternahmen wir entsprechend der Sitte einen unter dem Geläut der Glocken eingezogen, der Gang auf dem „Hansteiner Burgfrieden“, dessen traditionelle Fußfall vorgenommen und dabei vor Wegeverlauf nach einer Urkunde aus dem Jahr dem Hochaltar der Boden mit dem Mosaik des 1526 einen Rechtsbezirk um die Burg Hanstein Schiffes Petri geküsst. Mit dem feierlichen Hoch- einschließt. In diesem Bereich sollte sich schon amt, zelebriert von dem Bamberger Erzbischof im Spätmittelalter an gleichnamiges Recht ge- Ludwig Schick, gingen bewegende Tage zu Ende. treulich gehalten werden. An den 28. Eichsfeldtagen, verbunden mit dem „Am Freitag nach dem Sonntage Exaudi nach der 650-jährigen Ortsjubiläum der Gemeinde Gernro- Geburd Christi unseres herren, als man schrieb de, nahm unser 1. Vorsitzender Alfons Reetz mit funfzehenhundert und sechs und zwanzig Jar.“ seiner Frau Maria teil. Bei dem großen Festumzug Um die 18te Stunde erwartete uns am knistern- am Sonntag durch das festlich geschmückte Dorf, den Kaminfeuer im Rittersaale des Klausenho- an dem viele Gäste und Vereine aus den Gemein- fes der Sankt-Johannestrunk. Dankbar hielten den und Städten des Ober- und Untereichsfeldes wir auf das vergangene Jahr Rückschau und teilnahmen, war auch unser Verein mit Vereins- erwarten voller Zuversicht das kommende Jahr. fahne und in Tracht vertreten. Getrübt wurde die Aus dem Backofen wurde ein knusprig braun Festtags-Stimmung nur durch die Bundesdele- gebratener Truthahn von 34 Pfund gezogen und giertentagung der Eichsfelder Vereine, bei der mit allerlei Zuspeis gar trefflich aufgetragen. Bei auf Grund der stark und unaufhaltsam sinkenden frohem Schmaus, Becherklang und allerley Kurt- Mitgliederzahlen der Bund der Eichsfelder Vereine zweyl ging dieser schöne Tag zu Ende. Im Jahr e. V. in der Fremde als Dachverband der noch 12 2016 am Sankt-Johannistage, dem 27. Dezem- angehörenden Vereine einstimmig zum 29. Au- ber, erfährt dieser Tag seine Fortsetzung. gust 2015 aufgelöst wurde. So seyd denn gegrüßet von In unserer Sitzung am 8. September 2015 hat Klaus vom Klausenhof - der 1. Vorsitzende Alfons Reetz die Zulassungs- Erster Ritter der Ritterschaft – Primus inter pares urkunde des Vereins der Eichsfelder Berlin 1896 vorgelesen, diese musste beim Magistrat von Berlin. Den Teilnehmern unserer Tagesfahrt am Groß-Berlin nach dem Krieg beantragt werden. 11. Juni 2015 zum Rosarium nach Sangerhausen Somit waren wir vor 65 Jahren wieder als nicht- wird dieser Tag sicher in guter Erinnerung blei- politische Organisation zugelassen. ben. Das Europa-Rosarium beherbergt die größte In der November-Sitzung hielten wir Rückblick Rosensammlung der Welt. Auf 13 Hektar Fläche auf unsere sehr schöne 5-stündige Dampfer- konnte man 75.000 Rosen in den unterschied- fahrt rund um die Müggelberge. Bei gutem Wet- lichsten Formen in Augenschein nehmen, und ter schipperten wir ab Hafen Treptow über die jede Rose verströmt ja auch ihre eigene Duftno- Berliner Seenlandschaft, vorbei an neu gebau- te. Wir haben, soweit möglich, unsere Freude an ten Wohnanlagen, tollen Wassergrundstücken, dieser riesigen Vielfalt und Farbenpracht gehabt. ruhigen Kanälen und ließen es uns gut gehen In der Juli-Sitzung berichtete der 1. Vorsitzende bei gutem Essen und Getränken. Unsere Herz- von seiner einwöchigen Reise mit seiner Frau Ma- Mariä-Bruderschaft hielten wir am Sonntag Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 57 die gute Zusammenarbeit und wünschte allen ca. 25 Mitglieder zur Kirmesfeier im Restaurant gesegnete Weihnachten und für das Jahr 2016 Alte Stadtgrenze. Die Kapelle Heik begleitete uns alles Gute und viel Gesundheit und erinnerte an an diesem Nachmittag mit frohen Klängen und die Jahreshauptversammlung am 16. Januar hatte wenig Mühe, die Anwesenden zum Tan- 2016. Mit dem Eichsfeld-Lied verabschiedeten zen aufzufordern. Mit dem Eichsfeldlied fand der wir uns. Beate Funke Nachmittag einen würdigen Abschluss. Unsere Messe zum Buß- und Bettag fand am 19. No- Düsseldorf. Es ist schon Tradition geworden, vember 2015 in St. Gertrud in Eller statt, da das dass der Vorsitzende Willi Gunkel zum Tag der Franziskaner-Kloster nicht mehr zur Verfügung Einheit auf dem Hülfensberg dabei ist. Zum 25. steht. Die Messe zur Marktzeit, an der wir teil- Jubiläum „Tag der Deutschen Einheit“ war diese nehmen konnten, war sehr feierlich und stimmte Feier besonders würdevoll gestaltet. Beginnend uns in die adventliche Zeit ein. Anschließend an der Kapelle der Einheit, Prozession zum Hül- ging es zur „Fuchsjagd“ zum gemütlichen Bei- fensberg und Vollendung des Gottesdienstes. sammensein. Zum Abschluss des Jahres trafen Dies alles geschah bei herrlichem Wetter. Alljähr- wir uns am 5. Dezember 2015 zur Adventsfeier lich treffen sich dort Landsleute aus nah und fern. wieder im Restaurant Alte Stadtgrenze. Die Ka- Anschließend ging es dann zu dem hochwasser- pelle Heik sowie Selbstgebackenes und leckere geschädigten Ort . Dort wurde einer Stollen trugen sehr zur vorweihnachtlichen Stim- stark betroffenen Familie spontan eine Spende mung bei. Wie in jedem Jahr freuten wir uns über im Namen des Eichsfelder Vereins Düsseldorf den Besuch vom Nikolaus (Helmut Bandosz), der überreicht. „Das Eichsfeld am Rhein“, unter die- sich ganz besonders bei Filia Woitek für ihren sem Titel wurde in den Eichsfelder Zeitungen ein Vortrag bedankte und sehr zu Herzen gehende Bericht veröffentlicht, nachdem Willi Gunkel und Worte an die Anwesenden richtete. Ihm sagen Herr Müller von „Hallo Eichsfeld“ die Eichsfelder wir ganz herzlichen Dank. – Nun steuern wir auf Straßen im Stadtteil Düsseldorf-Hellerhof besich- unser 110jähriges Jubiläum zu, das wir am 24. tigt hatten. Am 20. September 2015 trafen sich April 2016 feiern wollen. Marlis Born

Kennen Sie das Eichsfeld?

Liebe Leserinnen und Leser, hessischen Burg, denen lt. Sage der Teufel ge- eines der beliebtesten Ausfl ugsziele im Eichs- holfen haben soll, sondern er soll bis heute alles feld ist die Burgruine, von der wir Ihnen heute ein Böse und Schlechte von den Bewohnern und markantes Detail zeigen. Zwischen den Resten Gästen der eichsfeldischen Burg fernhalten. des dritten und vierten Burgtores zeigt ein stei- Wie heißt die Burg, die als eine der schönsten in nerner Neidkopf provokativ seine Zunge. Seine Mitteldeutschland gilt? groteske, abweisende Mimik galt vor 600 Jahren nicht nur den Erbauern der gegenüberliegenden Ihre Lösung schicken Sie bitte bis zum 12. Februar per Postkarte an die Redaktion EHZ Verlag Mecke Druck Postfach 1420 37107 Duderstadt Der Gewinner erhält das Buch „Unser schönes Eichsfeld“ . Lösung der Quizfrage im letzten Heft: „Hülfens- berg“. Das Buch „Unser schönes Eichsfeld“ hat unser Leser Herr Klemens Hey aus Duisburg gewonnen. Foto: Josef Keppler Herzlichen Glückwunsch. 58 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Mundart Prinzenmesse von Hubert Behrens Sat aanigen Joahren iss ett üblich, datt an Wie Jesus am Krüze sinen Cheist uppecheben Karneval oane Misse stattfinnent, an welke da hätt, löppet Josef von Arimatäa nach Pilatus Karnevalsprinz mett sin Jefolge, in Kostümen, henn un fröcht ührne, ob ha Jesus von Krüze talnümmet. affnöhmen draff, Pilatus erlaubet ett. Un dann, In use Kerke fand sowatt nu datt iärste Moal statt, so staat ett inne Bibel: da Kerke woar proppenvull. Sa harren ühre ei- „Josef von Arimatäa nahm den Leichnam ab, gene Musikkapelle mettbrocht un an Enne woa- hüllte ihn in eine reine Leinwand und legte ihn ren seek alle einig, datt dütt aan chelungener in sein Grab, das er in den Felsen hatte hauen Chottesdienst woar. Oak da vurher Skeptischen lassen und in dem noch niemand gelegen hatte.” nickten mett de Köppe, nä allet was recht is. An selven Oabend lött da hoahe Priester Kaia- Kort vur den Schlusssegen ower maant use phas den Josef von Arimatäa tau seek rupen un Pastur, ett wör joa allet prima, ower ha vermisse fröcht ührne chanz vorwurfsvoll: aanen da moal aanen schönen Karnevalswitz vur dragen könne, (Büttenredner woaren wull nich „Häst do düssen Nazarener, düssen Jesus din injeladen) Ett meldet seek ower kaan Minsche. eigen Chraff tau Varfügung jestellt”? Na dann, maant da Pastur, mott eek dattsülvest „Jau,” antwurtet Josef, „datt hoabe eek, öwer nur moken, doa sind da Luije ower jespannt, un da obert Weekenenne.” Pastur hebet an: Schwienetrieber von Peter Anhalt Me hottn mant enn Schwien im Stalle. Doch es das usholn kunnte. Oma meinte: „Schwiene, de worte gut gefittert. Schlachteralwies wor immer met Brennnesel gefüttert warn, lewwern gesun- vull des Lobes. Unse Schwiene hotte guudes nes Fleisch.“ rodes Fleisch, un wenn ha dan Fallgiecker vum Wenn das Schwienchen gresser worte, het Va- latztn Johre inspezeerte, saate ha: „Jo, ha sitt us, oter es bi Gelajenheit in dan Hopp gefuhrt. Do- wie en Rees‘chen.“ Un ich salber sa hidde: „Unse met es a parehrte, hotte ha ne Latten dobie. Ha Wost schmeckete am besten.“ wullte es trainiern, domet es am Schlachtetagg Jo, unse Schwien hät das Johr äwwer veele met am a ohne Immestände us‘m Stalle gung. Brennessel gekejjen. De roppete minne Oma De Usgänge haan dam Schwien guud getonn, met bloßn Hängn ob. Se meinte, das wärre gut doch nit immer hätt Vaoter sinn Schwienetraining gajen Rheuma. Ich kunnte nit vastehn, wie se gefruchtet.

Buchvorstellung

Bernd Hilder; Gerlinde Sommer (Hg.): Aufbruch Chefredakteur Bernd Hilder und Neuanfang in Thüringen. Der Weg zum und seine Stellvertreterin Freistaat. Essen 2015, 256 Seiten, zahlreiche Gerlinde Sommer gaben Farb- und Schwarzweißabbildungen, ISBN 987- das 256-seitige Buch mit 3-8375-1574-9, 14,95 €. dem Titel „Aufbruch und Als Band 28 der Reihe „Thüringen Bibliothek“ im Neuanfang in Thüringen. Klartext-Verlag liegt druckfrisch eine Sammlung Der Weg zum Freistaat“ von Beiträgen und Interviews mit Zeitzeugen vor, jetzt gewiss auch deshalb welche 25 Jahre nach der deutschen Wiederver- in Buchform heraus, weil einigung in einer Serie der „Thüringischen Lan- die niedergeschriebenen deszeitung“ im Herbst 2015 erschienen waren. Erinnerungen – ihrer Ein- 62 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder friedvoll mit ihren beiden Kindern in Trier. Doch Urs von der Gefahr, in der ihre Tochter schwebt. als die fünfzehnjährige Tochter eines Tages mit Deana Zinßmeister wird in ihren Recherchen von ihrem Freund eine Botenfahrt in das Nachbar- Fachleuten unterstützt und führt sie auch unmit- dorf unternimmt, bricht die Pest dort unerwartet telbar an die Orte des Geschehens. wieder aus. Mit Entsetzen hören Susanna und Gerhard Germeshausen

Fundsache In „Unser Eichsfeld“ vor 100 Jahren: Elektrische Leitungen, Vogelmord und Naturschutz1 von Franz Neureuter (1874–1936) Die elektrischen Drahtleitungen bilden eine dop- Körper, die man an den Masten je nach der Zahl pelte Gefahr für die Vogelwelt. Einmal können der Leitungsdrähte in verschiedenen Mengen die Vögel durch Anprall an die straff gespannten findet, und die daher auch als Isolatoren be- Drähte im Fluge zugrunde gehen. Man findet zeichnet werden. Setzt sich nun aber ein Vogel, die in dieser Weise eingegangenen Vögel in der besonders einer von größerer Gestalt, etwa ein Nähe der Leitungen mit eingedrücktem Schädel, Mäusebussard oder ein Turmfalke, die nebenbei abgeschnittenen Flügeln oder anderen Verlet- gesagt durch das sogenannte Vogelschutzge- zungen. Insbesondere sind die Telegraphenlei- setz ausdrücklich „geschützt“ sind, auf den Mast tungen an Bahndämmen und an Straßen derar- oder in der Nähe desselben nieder, so berührt tige Vogelfallen. Durch dieselben geschieht der er besonders beim An- oder Abflug leicht mit Vogelwelt nachweislich mancherlei bedauerns- den Flügelspitzen oder auch mit den Schwanz- werter Abbruch. Tote Rebhühner, Eulen, Meisen, federn einerseits den Leitungsdraht, anderseits Ammern, Finken, Uferläufer und andere Vögel, den Mast oder die mit demselben verbundenen die an entsprechenden Stellen gefunden werden, Vorrichtungen zur Befestigung der Drähte (Abb. beweisen das. 1). In diesem Augenblick bietet sein Körper dem Doch bilden diese Art Leitungen, die von kleineren Vögeln auch gern als Ru- heplatz aufgesucht werden, nicht die größte Gefahr für die Vogelwelt. Das ist vielmehr der Fall bei den oberirdischen Starkstromleitungen der Überlandzentra- len. Diese haben stellenweise zu einem wahren Vogelmassenmord geführt. Hier ist es nicht so sehr der äußerliche Anprall an die Drähte, durch welchen die Vögel zugrunde gehen, sondern vielmehr der hochgespannte elektrische Strom selbst, der die Vögel unter gewissen Umständen blitzartig tötet, wobei oft zugleich das Ge- fieder derselben mehr oder weniger ver- brannt wird. Der elektrische Strom, welcher bei den Überlandzentralen von bedeutender Stärke ist, wird auf den Leitungsdrähten fortgeführt. Damit er an den aufgestellten Masten nicht in die Erde geht, muss er hier an den Befestigungsstellen durch eine Vorrichtung isoliert werden, welche die Elektrizität nicht in der gleichen Weise leitet wie der Draht. Dies geschieht durch die bekannten aus Porzellan hergestellten Abb. 1 64 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Städtische Elektrizitätswerk Chemnitz z. B. legt 2 Heute – genau 100 Jahre später – sind Stromtras- hochgespannte Starkstromleitungen nur unterir- sen als Erdkabel hoch aktuell. Die Thüringer All- disch an. Die hierzu nötigen Kabel sind zwar viel gemeine berichtete am 16. Oktober 2015, dass die teurer als Masten. Dafür aber sind die Unterhal- geplante Gleichstromtrasse durch Ostthüringen 2 voraussichtlich als Erdkabel verlegt werden soll. tungskosten derselben viel geringer. Eine bereits fertiggestellte 3,4 km lange und 42 m breite Erdkabel-Trasse bei Raesfeld (NRW) hat 30 Anmerkungen Millionen Euro gekostet – gut sechsmal so viel wie 1 Aus: Unser Eichsfeld 10 (1915), S. 64 ff. eine vergleichbare Überlandleitung.

Veranstaltungskalender

Verein für Eichsfeldische Heimatkunde/ erhof ein Rundgang durch mit St.- Heimatverein Goldene Mark Leonhards-Kirche sowie Teilen des Karlshofes (heute Altenpflegezentrum der Katholischen Al- 19.03.2016, 14.30 Uhr: Jahreshauptversamm- tenpflegeheime Eichsfeld GmbH). Die Führung lung des Vereins für Eichsfeldische Heimat- übernehmen die Vereinsmitglieder Werner Grieß kunde e. V. im Sport- und Vereinshaus Steiner- und Bürgermeister Gerhard Stadler. hof, Steinerhof 137, Birkenfelde Vortrag: Zur Kirchengeschichte der ehemaligen Pfarrei Birkenfelde Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum Referent: Dr. Torsten W. Müller, Leiter des Eichs- 12.02. u. 26.02.2016: Damwildfütterung. felder Heimatmuseums Heiligenstadt. Um 13.30 Anmeldung erforderlich. Tel. 0 55 27 / 9 14-0, Uhr beginnt am Sport- und Vereinshaus Stein- [email protected]

Personalien (ohne Gewähr)

Born (70); Bickenriede. Wir gratulieren zum Ge- Liebe Leserinnen und Leser, burtstag: Mathilde Zimmermann (75), Elisabeth Sie haben selbst die Möglichkeit, Gratulationen Kirchner (85), Maritta Albert (70); Bilshausen. oder andere wichtige Personalia in unserer Hei- Wir gratulieren zum Geburtstag: Elisabeth Wer- matzeitschrift kostenlos zu veröffentlichen. Bit- ner (92); Bischofferode. Wir gratulieren zum te haben Sie Verständnis, dass nur Zuschriften Geburtstag: Paul Theiß (75), Siegfried Keilholz berücksichtigt werden, die in der nächstfolgen- (70), Erich Wiedenbruch (90); Bockelnhagen. den Ausgabe publiziert werden sollen. Bitte ver- Wir gratulieren zum Geburtstag: Friedrich Gund- wenden Sie dazu ausschließlich das am Ende lach (75); Bornhagen. Wir gratulieren zum Ge- dieser Rubrik abgedruckte Formular. burtstag: Klaus Dieter Shlabe (74), Werner Höhle (77), Ingrid Hansen (76); Braunschweig. Wir gratulieren zum Geburtstag: Isolde Leibfritz (80); . Wir gratulieren zum Geburtstag: Brehme. Wir gratulieren zum Geburtstag: Rita Benno Müller (81), Irmgard Kasprzok (81), Hans Müller (75), Erika Bog (75); Breitenworbis. Wir Werner Rühling (75), Manfred Gerbl (82), Elisa- gratulieren zum Geburtstag: Reinhold Dietrich beth Reichold (81), Edgar Zinke (77); Aschero- (70), Günther Sinzel (80), Franz Hebestreit (85), de. Wir gratulieren zum Geburtstag: Kurt Müller Lothar Arnold (75); . Wir gratulieren (90); Beberstedt. Wir gratulieren zum Geburts- zum Geburtstag: Edgar Ringleb (85); Detmold. tag: Adolf Gerner (80), Lorenz Schollmeyer (80), Wir gratulieren zum Geburtstag: Karl-Heinz Bau- Karl Huhnstock (75), Manfred Schollmeyer (75); er (85); Deuna. Wir gratulieren zum Geburtstag: . Wir gratulieren zum Geburts- Ursula Helmschrodt (75), Georg Fernkorn (80), tag: Anna Bertram (85), Ursula Heinevetter Bärbel Baier (75), Siegfried Rosin (75); Dörna. (90); Bernterode. Wir gratulieren zur goldenen Wir gratulieren zum Geburtstag: Kurt Scharf (85); Hochzeit: Lothar und Maria Müller;zum Geburts- Dortmund. Wir gratulieren zum Geburtstag: Anni tag: Ruth Kohl (80), Lothar Müller (75), Heinrich Gerbig (82), Gerda Fuchs (83), Else Schmidt Gaßmann (75), Marianne Höch (80), Christa (94), Egon Ifland (87), Heinz Rümenapp (86); Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 67

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Inhaltsverzeichnis Prof. Dr. Kurt Porkert: Eichsfelder Glockenborne – Eichsfelder Persönlichkeiten 48 sagenhafte Fundorte versunkener Kirchenglocken Sören Baumgarten: Ludwig Schunck von untergegangenen Dörfern 33 und Gerhard Baumgarten 48 Im Eichsfeld unterwegs (2) Wir gedenken 50 Josef Keppler: Das ehemalige Benediktiner- Reiner Schmalzl: Manfred Thiele 50 kloster Gerode 36 Berichte aus dem Eichsfeld 50 Edgar Rademacher: Ein Bildnis bringt Klarheit 40 Kirche, Kultur und Traditionen 54 Johann Freitag: Im Schritt der Zeit – unsere Peter Anhalt: Zu Petri Stuhlfeier ging es eichsfeldische Heimat – Die Kaltenebersche Klus 41 in der Schulstube hoch her 54 Alfons Wüstefeld: Zur Geschichte des Hauses Aus den Eichsfelder Vereinen 55 Nr. 9 in der Duderstädter Marktstraße 41 Paul Lauerwald: Der Scherzgeldschein des Kennen Sie das Eichsfeld? 57 Heiligenstädter „Gesundheits-Doppelkopp Mundart 58 Feldblume“ vom Oktober 1923 44 Buchvorstellung 58 Manfred Bierschenk: Zusatztexte in Kirchen - Fundsache 62 büchern und Ortsfamilienbüchern 46 Das historische Eichsfeldfoto Veranstaltungen 64 Gasthaus von Heinrich König in Flinsberg 48 Personalien 64

Titelbild: Die mit knapp einem Quadratkilometer größte natürliche Wasserfläche des Eichsfeldes ist der See- burger See, von dessen Steg nahe der Bootsanlegestelle und des Schwimmbades auch im Winter ein Blick auf Bernshausen mit seiner neogotischen St.-Peter-und Pauls-Kirche am Nordostufer recht reizvoll ist. Foto: Josef Keppler.

Eichsfelder Heimatzeitschrift - Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Internet: www.meckedruck.de/eichsfeld ISSN 1611-1648 Herausgeber: Redaktionsadresse: Eichsfelder Heimatzeitschrift Helmut Mecke, 37115 Duderstadt (Eichsfeld) Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld), Fax (05527) 98 19 39 Christian-Blank-Str. 3, 37115 Duderstadt Redaktion: Manuskripte und Fotos senden Sie bitte ausschließlich an die Redaktion. Eine Ver- Josef Keppler, Helmut Mecke, Edgar Rademacher, öffentlichung kann nur honorarfrei erfolgen. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns Gerhard Germeshausen zu einem Ausdruck auch Ihre Text-Datei auf Datenträger oder über eine E-Mail zur Verfügung stellen würden. Für unaufgefordert zugesandte Unterlagen wird keine E-Mail-Adresse für Beiträge u. redaktionelle Mitteilungen: Gewähr über nom men. Eingangsbestätigungen erfolgen nicht. Eine persönliche [email protected] Abgabe von Manuskripten ist im Verlagsbüro Mecke Druck, Christian-Blank-Str. 3, 37115 Du derstadt (Eichsfeld), zur Weiterleitung an die Redaktion möglich. Die Ver- Beirat: öffentlichung von Beiträgen kann nur vorgenommen werden, wenn diese eindeutig Bernhard Berkhahn, Worbis, Wolfgang Friese, mit dem Namen und der Adres se des Autors bezeichnet sind. Ma nuskripte, die von Heilbad Heiligenstadt, Anne Hey, Heilbad Heiligenstadt, der Redaktion nicht verwendet werden, können nur zurückgesandt werden, wenn Ewald Holbein, Dingelstädt, Bertram Kieler, Struth, Paul der Einsender einen ausreichend frankierten Rücksendebriefumschlag beilegt. Eine Lauerwald, Nordhausen, Dr. Gerd Leuckefeld, Leinefelde, Stellungnahme erfolgt nicht. Herbert Pfeiffer, Duderstadt, Heribert Reinhardt, Duderstadt, Die Redaktion behält sich eine Kürzung der Beiträge vor. Aufsätze und Beiträge Gerhard Rexhausen, Gieboldehausen, Gerold Wucherpfennig, geben ausschließlich die Meinung und den Kenntnisstand des Verfassers wieder. Seulingen Redaktionsschluss ist am 10. eines jeden Monats. Verlag, Herstellung und Anzeigenannahme: Kündigungen sind nur zum Jahresende möglich. Mecke Druck und Verlag, Inh. Nils Mecke e.K. Zahlungen für die »Eichsfelder Heimatzeitschrift« Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld) Verlag Mecke Druck Duderstadt Telefon Vertrieb: (05527) 981922 Sparkasse Duderstadt Konto-Nr. 380 (BLZ 26051260) E-Mail: [email protected] Bitte geben Sie bei Zahlungen oder Adressenänderungen immer für Mitteilungen an die Vertriebsabteilung Eichsfelder Ihre Kundennummer an. Heimatzeitschrift Abonnement incl. Postzustellung und 7 % MWSt. jährlich 25,00 € Telefon Anzeigenberatung: Ausland 36,00 €, Einzelpreis 2,50 € + Porto, incl. 7 % MWSt. (05527) 98 19 20, Fax (05527) 98 19 39 Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen RG Göttingen HRA 101158 höherer Gewalt keine Entschädigung. Anzeigenschluss am 20. eines jeden Monats Die Eichsfelder Heimatzeitschrift erscheint jeweils am Monats- Adressenänderungen werden vom Verlag nur anfang. schriftlich entgegengenommen. Werben Sie neue Leser

59. Jahrgang H 11859

Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 1 · Januar 2015 In dieser Ausgabe Die Wassermühle des Scharfen- Der Tod der Diebin Catharina steiner Amtsvogtes in Kreuzebra Bischoff in Westhausen Chronogramme für das Jahr 2015 Zur Geschichte des Sagenumwobene Eichsfelder Heiligenstädter Stadtarchivs Quellen und Brunnen

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59. Jahrgang H 11859

Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 2 · Februar 2015 In dieser Ausgabe Wie Katharinenberg vor 180 Jahren Eichsfelder NS-Kund- zu seiner Ortsumgehung kam gebungen von 1931 1915-2015 Hundert Jahre eichs- 50 Jahre Kulturhaus in Heiligen- Geologie: Das Ohmgebirge feldische Bibliografi en stadt

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59. Jahrgang H 11859 H 11859 Die „Eichsfelder Heimatzeit-

59. Jahrgang schrift“ - Die Monatsschrift Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 3 · März 2015

In dieser Ausgabe

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Ländliches Schmiede- handwerk in der wichtige Informationsquelle Nachkriegszeit Die Tranksteuer von den Schützengebräuen im Eichsfeld (1806)

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59. Jahrgang H 11859 Verwahrung der Bischofferöder Schächte ausgaben aus der Region Die Monatsschrift für alleVor Eichsfelder 70 Jahren endete · der Heft 4 Geologie: · April Das Wipper- 2015 Zweite Weltkrieg und das Leinetal In dieser Ausgabe Planungsentwurf für Eichsfeld mit Berichten „Maria im Busch“ und Eichsfelder Gebietsreform die Steckenpferdreiter Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 5 · Mai 2015

in Dingelstädt In dieser Ausgabe Eselsbrunnen im Kirchgänder „Wunder- Gotische Vorgängerkirche Eichsfeld doktor“ Franz Ausmeier über Kultur, Tradition, Ge- „St. Nikolaus“ in Die Lenteröder Kunstwerke von Otto 1483 geweiht? Warte Zehentbauer im Eichsfeld schichte, Zeitgeschehen, Vereinsleben, Eichsfel-

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Duderstadt Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 6 · Juni 2015 Jahresabo In dieser Ausgabe Der Fuhrbacher Geologie des Eichsfeldes: Wappenbaum Der Dün 25,- € 150 Naturdenkmale im Landkreis Eichsfeld Das Eichsfeld im Ein Zugunglück am Kriegsopfer von 1866 aus Winkel dreier Länder Rottenbachtunnel jeden Monat neu dem Kreis Heiligenstadt

Kella Einzelpreis 2,50 EUR Im Eichsfeld leben incl. 7 % MWSt 59. Jahrgang H 11859 die Eichsfelder Heimatzeitschrift lesen

Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 9 · September 2015

In dieser Ausgabe Vor 70 Jahren: Wallfahrt zum „Wunder- Der 23. September 1815: „Wanfrieder Abkommen“ doktor“ Ausmeier in Mit einem Geschenk-Abo zeigen Sie Ihre Verbundenheit Ein Schicksalstag für das Gemeindekrug in Eichsfeld Bernshausen 1000 Jahre Burg Plesse Ausführliche Infos: www.meckedruck.de/eichsfeld Ein Bestellformular fi nden Sie am Ende dieses Heftes. Vatterode Einzelpreis 2,50 EUR incl. 7 % MWSt