Freie und Hansestadt - Atlas

1:10000 1000 200 300 400m Herausgeber: FISCHBEKER REETHEN Freie und Hansestadt Hamburg Erstellt am: 03.05.2016 Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung städtebaulich-landschaftsplanerischer EntdeckenRealisierungswettbewerb Sie die neuen inWohnviertel zwei Phasen zwischen Heide und Moor in Neugraben-Fischbek .de ohnen nden-w www.naturverbu IMPRESSUM

Ausloberin IBA Hamburg Am Zollhafen 12 20539 Hamburg

Geschäftsführerin: Karen Pein Projektkoordinator: Christian Hinz Projektmanager: Kai Michael Dietrich

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im Einvernehmen mit:

Freie und Hansestadt Hamburg: - Bezirksamt - Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen

Redaktion Bezirksamt Harburg Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung Hans Lied, Beate von Boxberg, Cornelia Stolze, Heiko Stolzenburg

Verfahrenskoordination büro luchterhandt stadtplaner architekten landschaftsarchitekten Shanghaiallee 6 22457 Hamburg

fon: +49 (0) 40/70708070 fax: +49 (0) 40/707080780 [email protected] www.luchterhandt.de

Marius Jungblut, Daniel Luchterhandt Katharina Trocha

Hamburg im Mai 2016

Titelbild: Luftbild INHALT

INHALT

1. Einführung 04 1.1 Anlass und Zielvorstellungen 04 1.2 Bedeutung des Standortes für den Wohn- und Gewerbestandort Harburg und die Gesamtstadt 04 1.3 Inhaltliche Zielsetzung der Flächenentwicklung 05

2 Wettbewerbsgebiet und Planungsaufgabe 07 2.1 Das Wettbewerbsgebiet – Fischbeker Reethen 07 2.1.1 Steckbrief des Wettbewerbsgebietes 07 2.1.2 Bestehende übergeordnete Planwerke und verbindliche Bauleitplanung 07 2.1.3 Naturräumliche Voraussetzungen 08 2.1.4 Städtebauliches Umfeld 10 2.1.5 Bestehende Nutzungen im Wettbewerbsgebiet 11 2.1.6 Nahversorgungszentren (Fischbek und Einbindung des Umlandzentrums Neu Wulmstorf) 12 2.1.7 Aktuelle Planungen im Umfeld 14

2.2 Planungsaufgabe 17 2.2.1 Wohnen 24 2.2.2 Gewerbe 27 2.2.3 Wohnfolgeeinrichtungen und soziale Infrastruktur 28 2.2.4 Öffentliche Räume und Grünflächen 30 2.2.5 Naturschutz und Landschaftsbezüge 32 2.2.6 Verkehrliche Erschließung 32 2.2.7 Bodenschutz 36 2.2.8 Grundwasserschutz, Oberflächenentwässerung und Bodenaufhöhung 36 2.2.9 Technische Anforderungen zum Schall- und Erschütterungsschutz 40 2.2.10 Energiesparende Bauweise 41

3. Standortdokumentation 42 4. Verfahrensteil 46 5. Glossar und Abkürzungsverzeichnis 55

FISCHBEKER REETHEN 3 EINFÜHRUNG

1 EINFÜHRUNG

1.1 Anlass und Zielvorstellungen

Das Wettbewerbsgebiet Fischbeker Reethen in bestandort. Auslöser dafür ist der Auftrag aus der Neugraben-Fischbek stellt für den Bezirk Harburg mit Senatsdrucksache „2015/1960 – Flüchtlingsunterkünfte einer Fläche von ca. 70 ha die derzeit größte zusam- mit der Perspektive Wohnen“ (Anlage 04-11) möglichst menhängende und verfügbare Wohnungsbau- und zeitnah (2016) einen Bebauungsplan für das Gebiet Gewerbeflächenreserve dar, die kurzfristig durch die aufzustellen. IBA Hamburg GmbH entwickelt werden soll. Unter dem Leitbild der „Gartenstadt des 21. Jahr- Der erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt hunderts“ sollen im Wettbewerbsgebiet die Ideal- Hamburg hat 2014 die „Grüne, gerechte wachsende bilder der Gartenstadt neu interpretiert werden. Der Stadt am Wasser – Perspektiven der Stadtentwicklung Standort soll, durch gemischte Wohntypologien für Hamburg“ vorgestellt. In diesem strategischen Kon- überwiegend mittelständische Familien und Haushal- zept werden wesentliche Ziele der Stadtentwicklung te als Zielgruppen sowie als Standort für wissens- und für Hamburg abgebildet: „Mehr Stadt in der Stadt“ forschungsintensives, insbesondere produzierendes – so lautet das oberste Ziel für die künftige Entwick- Gewerbe und Handwerk entwickelt werden. lung des Stadtraumes. Ziel ist es, der vorhandenen Wachstumsdynamik vorrangig im bestehenden Sied- Aufgrund der Bedeutung des Projektes ist zur Quali- lungsgefüge Raum zu bieten. Dabei sollen die besten tätssicherung aber auch zur zielgerichteten Einbin- Lösungen gefunden werden, um Hamburgs nachhal- dung der Vielzahl von Beteiligten, ein städtebaulich- tige Qualitäten zu fördern. Hamburgs Bevölkerung landschaftsplanerischer Wettbewerb in Form eines wird nach den bisherigen Prognosen bis 2030 weiter zweistufigen, kooperativen Verfahrens mit Beteiligung wachsen, wobei das Bevölkerungswachstum in beson- der Öffentlichkeit vorgesehen. Ziel des Verfahrens derem Maße vom Zuzug jüngerer Menschen getragen ist die Erarbeitung eines städtebaulich-landschafts- wird. Hinzu kommt eine große Anzahl von Flüchtlin- planerischen Entwurfes unter Berücksichtigung von gen, die eine Bleibeperspektive haben und insbe- funktionalen, sozialen, stadträumlichen, freiraumpla- sondere Wohnungen und Arbeitsplätze benötigen. nerischen, naturräumlichen, verkehrlichen, wasser- Zentraler Bezugspunkt einer sozial-gerechten Stadt ist baulichen (Regenwasserableitung) und wirtschaft- das Grundbedürfnis aller Menschen, angemessenen lichen Aspekten. Das Wettbewerbsergebnis soll und bezahlbaren Wohnraum zu finden. Insbesondere Grundlage für die Erarbeitung eines Funktionsplanes durch die Versorgung von Flüchtlingen mit Wohnraum sein, der wiederum für das vorgesehene Bebauungs- wird Hamburgs Stadtentwicklung vor große Heraus- planverfahren die Grundlage darstellt. forderungen gestellt. Dort, wo dringend zusätzliche Flächen benötigt werden, wird es neue Bauflächen auch in der äußeren Stadt am Stadtrand geben. 1.2 Bedeutung des Standortes für den Damit wird das Konzept „Grüne, gerechte wachsende Wohn- und Gewerbestandort Harburg Stadt am Wasser – Perspektiven der Stadtentwicklung und die Gesamtstadt Hamburg“ ergänzt. Das Wettbewerbsgebiet liegt im westlichen Rand- Der Bezirk Harburg und die IBA Hamburg GmbH, als bereich des Bezirkes Harburg und steht in einem städtischer Projektentwickler, planen die Entwicklung direkten Zusammenhang mit den aktuell in der des Wettbewerbsgebietes als Wohn- und Gewer- Vermarktung stehenden Neubaugebieten Vogelkamp

4 FISCHBEKER REETHEN EINFÜHRUNG

Neugraben und Fischbeker Heidbrook. Neugraben einem Anteil am Nettobauland von ca. 55 % und für erfährt derzeit einen deutlichen Entwicklungsschub: Gewerbeflächen zur Ansiedlung von u. a. wissens- Neben den ca. 2.000 neuen Wohneinheiten in den und forschungsintensivem, insbesondere produzie- Neubaugebieten Vogelkamp Neugraben und Fisch- rendem Gewerbe und Handwerk mit einem Anteil am beker Heidbrook sind auch mehrere Flüchtlingsun- Nettobauland von ca. 45 % zu entwickeln. Außerdem terkünfte bereits im Bestand vorhanden oder in der sollen u. a. ein Sportplatz und Flächen zur Naherho- Umsetzung. Westlich des Vogelkampes Neugraben lung integriert werden. Zur Umsetzung der geplanten wurde eine Zentrale Erstaufnahme für Flüchtlinge mit Entwicklung muss neues Planungsrecht geschaffen ca. 700 Plätzen eingerichtet, eine öffentlich-rechtliche werden. Vorgesehen ist, neben der Ausweisung eines Unterbringung (örU) Am Aschenland I mit ca. 450 Gewerbegebietes, die Ausweisung eines Allgemeinen Plätzen befindet sich in der Umsetzung und eine Wohngebietes zur Errichtung von sowohl öffentlich weitere Folgeunterbringung mit ca. 1.400 Plätzen geförderten als auch von frei finanzierten Mehrfamili- mit der Bezeichnung Am Aschenland II ist angren- enhäusern und von Eigentumsmaßnahmen im Bereich zend geplant. Außerdem wurde bereits eine kleinere von Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern. Wohnfolge- öffentlich-rechtliche Unterbringung mit ca. 200 einrichtungen (Kindergarten, Jugendhilfeeinrichtun- Plätzen im südlichen Teil des Wettbewerbsgebietes an gen, Einzelhandel, Sportflächen, Parkanlage) sollen der B 73 realisiert. ebenfalls in der Planung Berücksichtigung finden. Ziel ist die Entwicklung eines lebenswerten, gemischten In gewerblicher Hinsicht hat sich der Hamburger Wohnquartiers in maßvoll verdichteter Bauweise. Süden in den letzten Jahren ebenfalls stark entwickelt: Sowohl im Hamburger Hafen mit seiner vielfältigen Die Belange der Landschafts- und Biotopvernetzung Unternehmens- und Dienstleistungsstruktur, wie auch im Osten des Wettbewerbsgebietes sind dabei von im Umfeld der Technischen Universität Hamburg- besonderer Bedeutung (Anlagen 03-01/03-02). Im Harburg ist seit einigen Jahren eine umfängliche Wettbewerbsgebiet sollen attraktive grüne Wege- Gewerbeflächennachfrage zu verzeichnen, die nur verbindungen sowie multifunktional und flexibel nutz- noch partiell oder gar nicht bedient werden kann. Die bare Grün- und Freiflächen geschaffen werden, um so Ausweisung neuer Gewerbeflächen in diesem Raum auch den Erholungsdruck auf das nördlich des Wett- ist deshalb für Harburg von großer Bedeutung. bewerbsgebietes ausgewiesene Naturschutz-/EU-Vo- gelschutzgebiet wirkungsvoll mindern zu können. Der Diese hohe Entwicklungsdynamik hinsichtlich Wohnen Verlauf der Rethenbek soll erhalten und als Grünzug und Gewerbe lässt den Standort Neugraben derzeit im Gebiet gestaltet werden. Ein nachhaltiger Umgang als einen der wesentlichsten Entwicklungsbereiche auf mit den naturräumlichen Gegebenheiten – insbeson- gesamtstädtischem Gebiet erscheinen. dere mit Blick auf die Belange von Wasser- (Lage im Wasserschutzgebiet), Boden- und Artenschutz (Nach- barschaft zum NSG- und EU-Vogelschutzgebiet Moor- 1.3 Inhaltliche Zielsetzung der Flächen- gürtel) und zukunftsfähiges Regenwassermanagement entwicklung (Umgang mit anfallendem Oberflächenwasser) – ist auch im Sinne der Eingriffsreduzierung/-vermeidung Es ist beabsichtigt, das Wettbewerbsgebiet neu zu erforderlich. ordnen und als grüngeprägten Wohnstandort mit

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WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE 2.1 Das Wettbewerbsgebiet – Fischbeker Reethen

2.1.1 Steckbrief des Wettbewerbsgebietes

Das Wettbewerbsgebiet liegt im südwestlichen Beschluss ist mit der vorliegenden Senatsdrucksache Bereich des Bezirkes Harburg an der Landesgrenze 2015/1960 (Anlage 04-11) aufgehoben. Nunmehr wird zu Niedersachsen. Die bislang größtenteils land- eine etwa gleichwertige Entwicklung von Wohnen und wirtschaftlich genutzte Fläche liegt zwischen der Gewerbe angestrebt. Bahntrasse Hamburg–Cuxhaven im Norden und der Bundesstraße 73 (B 73) im Süden. Die Nähe zu den Landschaftsprogramm Naherholungsgebieten Moorgürtel und Fischbeker Das Landschaftsprogramm für die Freie und Hanse- Heide sind wesentliche Qualitätsmerkmale des Stand- stadt Hamburg vom 14. Juli 1997 (HambGVBI.) (Anlage ortes. Das Wettbewerbsgebiet stellt einen weiteren 03-02) stellt für das Wettbewerbsgebiet die Milieus Baustein im Siedlungsband von Harburg entlang der Verdichteter Stadtraum (großflächig), Parkanlage, Bahnstrecke nach Westen zwischen den Siedlungsbe- Grünflächen eingeschränkt nutzbar an den westlichen reichen auf Hamburger Gebiet und der Gemeinde Neu und östlichen Rändern des Wettbewerbsgebietes Wulmstorf dar. dar. Milieuübergreifend werden Entwicklungsbereich Naturhaushalt (in einem Streifen parallel zur B 73), Entwickeln des Landschaftsbildes und Landschaftsach- 2.1.2 Bestehende übergeordnete Plan- se (als Fortführung der Sandbek-Niederung südlich werke und verbindliche Bauleitplanung der B 73) dargestellt.

Flächennutzungsplan Fachkarte Arten- und Biotopschutz Der Flächennutzungsplan für die Freie und Hansestadt In der Fachkarte Arten- und Biotopschutz sind für das Hamburg in der Fassung der Neubekanntmachung Wettbewerbsgebiet die Biotopentwicklungsräume vom 22. Oktober 1997 (HmbGVBl.) (Anlage 03-01) städtisch geprägte Bereiche teils geschlossener, teils einschließlich seiner letzten Änderungen stellt für offener Wohn- und sonstiger Bebauung mit mittle- das Wettbewerbsgebiet Wohnbauflächen dar. Am rem bis geringem Grünanteil (für den großflächigen, westlichen und östlichen Rand sind Grünflächen als zentralen Bereich des Wettbewerbsgebietes), Parkan- Fortführung der Grünachse südlich des Wettbewerbs- lage (für den westlichen Rand zur Landesgrenze) und gebietes dargestellt. Der Senat hat im Jahr 2007 be- Sonstige Grünanlage (für den östlichen Rand parallel schlossen, den Großteil der Fläche für Logistikbetriebe zur Sandbek-Siedlung) dargestellt. zu entwickeln (Senatsdrucksache 2007/00319). Dieser

Eckdaten Wettbewerbsgebiet im Bestand

Gesamtfläche ca. 70 ha Übergeordnete Planwerke Wohnbauflächen sowie Grünflächen, Verdichteter Stadtraum, Flächennutzungsplan Parkanlage, eingeschränkt nutzbare Grünflächen Entwicklungs- Landschaftsprogramm bereich Naturhaushalt, Entwickeln des Landschaftsbildes und Landschaftsachse Waldanteil 2,8 ha Ackerfläche 46,0 ha Wohnbauland 2,55 ha Bereich mit Torfböden vgl. Anlage 04-01

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Abb. links: Luftbild mit Wettbewerbsgebiet

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Verbindlichkeit der übergeordneten Planwerke großflächigem Ackerbau befindet sich im Nordosten Die geplanten Nutzungen leiten sich aus den Dar- des Gebietes ökologisch wertvolles Grünland. Diese stellungen des Flächennutzungsplanes, des Land- Nutzung erfolgt aufgrund des hoch anstehenden schaftsprogramms und der Fachkarte Arten- und Grundwassers. Die dort anstehenden Niedermoorbö- Biotopschutz – gerade mit Blick auf eine mögliche den haben nach Bundesbodenschutzgesetz eine hohe Entwicklung gewerblicher Bauflächen – nur teilweise Schutzpriorität (vgl. Anlage 04-01). Hier befinden sich ab, so dass die Änderung der übergeordneten Plan- mit 5,0 m bzw. 5,7 m über Normalhöhennull (NHN) werke parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes die tiefsten Stellen des Geländes. In Richtung Westen NF 67 erforderlich wird. steigt dieses leicht an und erreicht an der Cuxhavener Straße mit 14,1 m über NHN seine höchste Stelle (vgl. Verbindliche Bauleitplanung Anlage 02-05) Der Baustufenplan Neugraben-Fischbek vom 08.06.1956 (Anlage 03-03) weist das gesamte Wettbe- Das gesamte Wettbewerbsgebiet liegt in der Schutzzo- werbsgebiet als Außengebiet unter Landschaftsschutz ne III des Wasserschutzgebietes Süderelbmarsch/Har- aus. Die großflächige Außengebietsfestsetzung ist burger Berge. Die Schutzzone III dient dem vorbeu- nach der Rechtsprechung des Hamburgischen Ober- genden Schutz des Grundwassers vor weitreichenden verwaltungsgerichtes als obsolet anzusehen. Somit ist Gefährdungen. So sind hier z. B. das Einleiten oder der Bereich derzeit planungsrechtlich nach § 34 oder Versickern von Schmutzwasser, das Einbringen und § 35 BauGB zu beurteilen. Die konkreten örtlichen Ge- die Lagerung von bzw. der Umgang mit wassergefähr- gebenheiten lassen größtenteils nur die Beurteilung denden Stoffen sowie Abgrabungen, durch die das als Außenbereich gemäß § 35 BauGB zu. Die Flächen Grundwasser schützenden Deckschichten wesentlich stehen nicht unter Landschaftsschutz. vermindert werden, verboten.

Im Gebiet befinden sich mehrere von Süden nach Nor- 2.1.3 Naturräumliche Voraussetzungen den verlaufende Entwässerungsgräben (siehe Anlage 04-01), die an drei Stellen unter den Bahngleisen, die Das Gelände befindet sich am Geestrand, aber noch das Gelände im Norden begrenzen, hindurchgeführt innerhalb des Großbereiches der Süderelbmarsch, werden. Die Rethenbek im westlichen Teil ist teilweise eine von Gräben durchzogene tiefliegende durch von Bäumen und Sträuchern gesäumt, im Osten ist geringe Geländetopographie geprägte Landschaft, am Stückengraben zum Teil dichtes Gehölz vorhan- die durch Grundwasser beeinflusst ist. Nördlich der den. Zwischen diesen beiden Gewässern befinden Bahnlinie beginnt in relativ geringem Abstand von ca. sich weitere Entwässerungsgräben, die im Norden 100 m das Natur- und EU-Vogelschutzgebiet Moorgür- vom Bahngraben gefasst und in nördlicher Richtung tel, das als Natura-2000-Gebiet gemäß EGV-RL von entwässert werden. Auch hier befinden sich zum Teil europäischer Bedeutung ist. Hier haben u. a. streng Gehölzbestände. geschützte Arten, wie der gefährdete Wachtelkönig (ein Bodenbrüter), ihren Lebensraum. Zwei Feldwege queren das Gebiet von Westen nach Osten. Der südliche Querweg nennt sich auf Neu Die Flächen im Wettbewerbsgebiet werden derzeit Wulmstorfer Seite Neuwulmstorfer Schulstraße und überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Neben endet auf der Sandbeker Seite auf der Straße An de

8 FISCHBEKER REETHEN Strauch-Baum-Hecke geschützt

naturnahes Kleingewässer geschützt Weiden-Moor-Sumpfgebüsch geschützt

Torf-Moor Bodenschutzbereich

Gesamtes Plangebiet Stückengraben erhalten, tlw. Bewuchs Wasserschutzzone III

Strauch-Baum-Hecke geschützt

Baumstandort erhalten

Rethenbek erhalten, tlw. Bewuchs

Eichen-Mischwald (§ 30-Biotop)

Baumstandort erhalten

Strauch-Baum-Hecke geschützt

o. M.

Wettbewerbsgebiet Gewässer/Graben waldartiger Gehölzbestand Wald nach Landeswaldgesetz § 30 Biotop Hecken Baumstandort geschützte Stiel-Eiche Abb. Naturschutzfachliche Grundlagen

Geest. Ein Zugang von der Cuxhavener Straße ist u. a. diesem Bereich steht auch ein Sendemast für Mobil- über die Voßdrift möglich. Der nördliche Querweg funk. Die Gebäude an der Cuxhavener Straße im Wes- beginnt in Neu Wulmstorf an einem gerade fertigge- ten sind durch große Baumbestände eingegrünt. Die stellten neuen Wohngebiet und mündet im Osten in im Wettbewerbsgebiet noch vorhandene Panzerverla- den Ohrnsweg ein. Dort ist der Weg mit Relikten von derampe stellt eine historische Besonderheit dar, die Feldhecken bestanden, die in der Biotopkartierung den Ort derzeit prägt. Auf der Rampe wurden Panzer als gesetzlich geschützte, lineare Biotope vermerkt auf Zugwaggons verladen und weitertransportiert. sind. Die Kartierung stammt aus dem Jahr 2007 und Die Nutzung wurde 2004 endgültig aufgegeben und wird aktualisiert. Ein Überplanen solcher gesetzlich die dazugehörigen Gleise abgebaut. Die Rampe liegt geschützten Biotope gemäß § 30 Bundesnaturschutz- im Süden in einem Einschnitt, der von Stützmauern gesetz (BNatSchG) sollte nur dann erfolgen, wenn und Lärmschutzwänden gefasst und zwischenzeitlich zwingende städtebauliche Gründe es erfordern; der eingegrünt ist. Im Laufe der Jahre hat sich Sukzession Verlust wäre entsprechend auszugleichen. Weitere eingestellt und auf trockenen Standorten konnten gesetzlich geschützte Biotope befinden sich an der sich z. B. Ginster und Kiefern entwickeln. Im weiteren ehemaligen Abzweigung des aufgegebenen Panzer- Verlauf steigt die Trasse über Geländehöhe an und verladegleises im Norden südlich der Bahnlinie. Dort bietet dadurch einen Überblick über die umgebende befindet sich ein naturnahes Kleingewässer mit einem Landschaft. Bruchwald und Strauch-Baum-Hecken. Im Süden des Gebietes an der Cuxhavener Straße liegt im Osten ein Eichen-Mischwald, der z. T. mit Grenzsteinen markiert ist (siehe Anlage 04-01). Weitere nennenswerte Gehölzbestände befinden sich an der ehemaligen Panzerverladerampe, ungefähr mittig im Gebiet. In

FISCHBEKER REETHEN 9 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.1.4 Städtebauliches Umfeld

Das Wettbewerbsgebiet liegt im Stadtteil Neugraben- Westlich des Schulgeländes ist ein öffentlicher Weg Fischbek am südlichen Rand des -Urstromtals, als Verbindung zwischen dem geplanten Wohngebiet angrenzend an die Naherholungsgebiete Harburger Fischbeker Heidbrook und dem S-Bahnhof Fischbek Berge und Fischbeker Heide. Nördlich grenzen die geplant. Für die Schule Ohrnsweg gilt der Bebauungs- ländlich geprägten Ortsteile und plan NF 14. Der Sportverein TV Fischbek nutzt auf dem an, die wiederum den östlichen Teil des Alten Landes, westlich angrenzenden Grundstück die vorhandenen das mit 14.300 ha größte zusammenhängende Obstan- Tennisplätze. Diese sollen an gleicher Stelle erhalten baugebiet Mitteleuropas, bilden. Neugraben-Fischbek bleiben. entstand aus den vormals eigenständigen Dörfern Neugraben und Fischbek und wurde 1937 durch das Grundschule Ohrnsweg Groß-Hamburg-Gesetz nach Hamburg eingemeindet. Aus dem neu zu planenden Wohngebiet wird ein Das Haufendorf Fischbek wurde zwischen 1497 und voraussichtlicher Bedarf an 2,5 Grundschulzügen ent- 1544 gegründet und entwickelte sich beidseitig des stehen. Etwa ein weiterer Grundschulzug ist aus dem Baches Fischbek, der seit ca. 1912 nahezu dauerhaft Nachbargebiet Fischbeker Heidbrook zu erwarten. ausgetrocknet ist. Bis heute sind die historischen Dieser zusätzliche Bedarf wird an dem bestehenden Strukturen mit einzelnen Hofstellen/Bauernhäusern, Schulstandort Ohrnsweg untergebracht. Die derzeit altem Baumbestand und den typischen Grundstücks- knapp zweizügige Grundschule soll dementsprechend zuschnitten im Ortskern Fischbek erkennbar. Einzelne um drei Züge erweitert werden. Die derzeitigen Ge- Gebäude stehen hier unter Denkmalschutz. bäude lassen eine Unterbringung von insgesamt drei Zügen zu. Somit soll eine bauliche Erweiterung von Sandbek insgesamt zwei Zügen einschließlich einer Zwei-Feld- Die Siedlungsentwicklung erfolgte im Bereich Sporthalle vorgesehen werden. Das Schulgelände Fischbek auch weiterhin kleinteilig. In der Folge des umfasst eine Fläche von insgesamt 26.671 qm, davon Zweiten Weltkrieges konnten in Fischbek zahlreiche ist derzeit der südwestliche Teil dem Bezirksamt für Behelfsheime errichtet werden. Der direkt an das den Betrieb eines Spielplatzes (gemäß vorliegender Wettbewerbsgebiet angrenzende Ortsteil Sandbek ist Daten 2.900 qm) überlassen. Die Erweiterung der als Siedlungserweiterung der 1960er Jahre mit drei bis Schule soll auf dem Schulgrundstück erfolgen. Der viergeschossigem Mehrfamilienhausbau und teilweise Gebäudebestand soll baulich so ergänzt werden, dass kleinteiligen Reihenhausstrukturen errichtet worden. die vorhandenen Außennutzungen wie Sportplatz Sandbek ist durch den S-Bahnhof Fischbek sowie die und Spielplatz grundsätzlich wieder auf dem Gelände Buslinien 240 und 251 gut an den ÖPNV angeschlos- untergebracht werden können. sen. Neu Wulmstorf Im Übergangsbereich zum Wettbewerbsgebiet befin- Die westlich an das Wettbewerbsgebiet angrenzen- det sich der Schulstandort Ohrnsweg mit einer zurzeit de Gemeinde Neu Wulmstorf befindet sich hinter zweizügigen Grundschule und erweiterten Sport- und der Landesgrenze auf niedersächsischem Gebiet, Freizeitangeboten, zwei Kindertagesstätten sowie ei- wobei die Bebauung direkt bis an die Landesgrenze ner Jugendfreizeiteinrichtung. Ein Teil des Schulgelän- heranreicht. Erst 1835 begann die Besiedelung der des, auf dem sich derzeit ein Spielplatz befindet, ist Moor- und Heideflächen im Bereich des heutigen dem Bezirksamt Harburg befristet überlassen worden. Kernortes Neu Wulmstorf, die als Allmendeflächen

10 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.1.5 Bestehende Nutzungen im Projektgebiet zu den umliegenden Dörfern Wulmstorf, Elstorf und 1. Depot Völkerkundemuseum: Im südlichen Teil des Daerstorf gehörten. Mit dem Bau der Bahnlinie Har- Wettbewerbsgebietes mit Anbindung an die B 73 ist burg–Cuxhaven 1880/1881 bekam Neu Wulmstorf 1905 im ehemaligen Gebäude der Standortverwaltung einen eigenen Bahnhof. Vor allem nach dem Zweiten der Röttiger-Kaserne (StoV) ein Depot des Ham- Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl noch einmal an. burger Völkerkundemuseums untergebracht. Der Heute leben im gesamten Gemeindegebiet ca. 20.00 Museumsfundus soll an diesem Standort verbleiben Menschen. Neu Wulmstorf ist gemäß Landesraumord- und die aktuelle Lagerfläche in etwa verdoppelt nungsprogramm des Landes Niedersachsen und des werden. Die Flächen sind durch LKW erreichbar zu Regionalen Raumordnungsprogrammes (RROP) des halten. Landkreises Harburg (Anlage 04-13) als Zentraler Ort 2. Wohnbebauung Voßdrift: Im südwestlichen Teil mit der Bedeutung eines Grundzentrums gelistet. Der des Wettbewerbsgebietes befindet sich eine vornehmlich nach 1945 entstandene Ort übernimmt Splittersiedlung im Bereich der Straße Voßdrift. zentralörtliche Funktionen (soziale- und kulturelle Diese Privatstraße ist nicht ausgebaut und hat eine Angebote, Bildungsangebote, Verwaltungsfunktionen, wassergebundene Oberfläche. Die Wohnnutzungen öffentlicher Personennahverkehr, Wirtschaftsfunkti- an der Voßdrift sollen im Bestand gesichert werden, on) und stellt umfangreiche Angebote des täglichen gegebenenfalls sind Nachverdichtungen möglich. Bedarfes bereit (vgl. Anlage 04-13). Dazu sind die Ergebnisse der schalltechnischen Un- tersuchung maßgeblich und abzuwarten. Die Straße Im Übergangsbereich von Niedersachsen und Voßdrift dient der Erschließung der Splittersiedlung Hamburg sind hauptsächlich Reihenhäuser (RH) und sowie als zusätzliche fußläufige Verbindung aus freistehende Einfamilienhäuser (EH) prägend. Teil- dem Wettbewerbsgebiet nach Süden. weise sind ebenso niedriggeschossige Mehrfamilien- 3. Splittersiedlung Schulweg / Neu Wulmstorfer Schul- häuser (beispielsweise am Pappelweg) vorhanden. Im straße: Die Splittersiedlung liegt auf dem Gebiet Bereich Neuwulmstorfer Schulstraße und Schulweg der Stadt Hamburg, ist aber über Niedersachsen befinden sich, an das Wettbewerbsgebiet angrenzend, erschlossen. Die Siedlung bleibt in ihrer derzeitigen eine Kindertagesstätte sowie eine kleine Splittersied- Form erhalten. lung auf Hamburger Gebiet. 4. öffentlich-rechtliche Unterbringung östlich Cuxhave- ner Straße 566: An diesem Standort ist derzeit eine Fischbeker Heidbrook Unterbringung für Flüchtlinge mit ca. 200 Plätzen in Die IBA Hamburg GmbH entwickelt und vermarktet bis der Umsetzung. Diese ist für einen Zeitraum von ca. Ende 2019 auf dem südlich an das Wettbewerbsgebiet 15 Jahren vorgesehen. Perspektivisch kann hier eine angrenzende Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne anderweitige Entwicklung vorgesehen werden. Die das Neubaugebiet Fischbeker Heidbrook (Bebauungs- Fläche ist insofern überplanbar. plan NF 66). Hier entsteht ein Mix aus 50 % Geschoss- wohnungsbau (GWB) mit einer maximalen Geschossig- keit von bis zu 5 bis 6 Geschossen, 25 % Reihenhäuser und 25 % freistehenden Einfamilienhäuser und Doppelhäuser (DH). Weiterhin entstehen zwei Kinderta- gesstätten und ein Nahversorgungsangebot, das einen Vollsortimenter und einen Drogeriemarkt umfasst.

FISCHBEKER REETHEN 11 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.1.6 Nahversorgungszentren (Fischbek und Einbindung des Umlandzentrums Neu Wulmstorf)

5. Sendemast: Auf dem Flurstück 6945 steht ein Im Gutachten „Perspektiven der Nahversorgung in Mobilfunkmast, der als Ergebnis einer intensiven den Stadtteilen Neugraben-Fischbek und Standortsuche für mehrere Mobilfunkbetreiber er- des Bezirkes Harburg“ (Anlage04-05) wurden die richtet wurde, um in diesem fraglichen Raum beste- gemäß Hamburger Zentrenkonzept definierten B- und hende Versorgungslücken schließen zu können. Der D-Zentren untersucht. Für das Wettbewerbsgebiet Mast wurde federführend von einem der Betreiber spielen vor allem das Bezirksentlastungszentrum errichtet, steht aber auch den anderen Betreibern (B2-Zentrum) Neugraben sowie das Nahversorgungs- potentiell zur Verfügung und wird auch bereits in zentrum (D-Zentrum) Fischbek eine wichtige Rolle. diesem Sinne zur Vermeidung weiterer Maststand- Das Gutachten zeigt auch Entwicklungsperspektiven orte in diesem Teilraum von anderen Anbietern auf. Ein zusätzlicher Bevölkerungszuwachs wurde genutzt. Die erforderlichen Minderungs- und durch die Projektgebiete Vogelkamp Neugraben und Ausgleichsmaßnahmen in Form von Gehölzpflan- Fischbeker Heidbrook zwar bereits erwartet, weitere zungen wurden auf demselben Flurstück südlich Kaufkraft durch die Projektentwicklung des Gebietes und nördlich des Mastes in Stahlgitterbauweise Fischbeker Reethen sowie dem in Neugraben zu realisiert. Der Standort ist möglichst beizubehalten. erwartenden Zustrom von Flüchtlingen konnte noch Sofern eine Überplanung vorgesehen wird, ist ein nicht in die Prognose aufgenommen werden. Eine An- Alternativstandort in räumlicher Nähe darzustellen. passung der sozioökonomischen Rahmendaten ist bis- 6. Hofstelle Cuxhavener Straße 556: Diese soll im lang nicht erfolgt. Es kann aber davon ausgegangen Rahmen des Bestandsschutzes zunächst an diesem werden, dass die Bedeutung der Zentren im Umfeld Standort verbleiben. Für die langfristige Perspektive des Wettbewerbsgebietes grundsätzlich zunehmen. können im Wettbewerb abweichende Lösungen Das Gutachten sieht für die Einzelhandelsentwicklung vorgesehen werden. in Neugraben folgende Bausteine: 7. Hofstelle Voßdrift 8: Die Hofstelle gliedert sich in Gebäude auf den in Privatbesitz befindlichen Flur- B2-Zentrum Neugraben und Zentrum stücken 1099 und 5394 südlich des Verbindungswe- Neu Wulmstorf ges sowie ein Wirtschaftsgebäude nördlich des Ver- Das bestehende B2-Zentrum südlich des S-Bahnhofes bindungsweges. Das nördliche Wirtschaftsgebäude Neugraben stellt gemäß Gutachten den wichtigsten kann überplant werden. Die privaten Flurstücke Nahversorgungsstandort im Bereich Neugraben/ hingegen sollten nach Möglichkeit in ihrer heutigen Hausbruch dar. Für das Wettbewerbsgebiet ist das Form erhalten und weiterhin erschlossen bleiben. B2-Zentrum ebenfalls ein zentraler Nahversorgungs- baustein. Das Nahversorgungszentrum Neu Wulmstorf übernimmt eine ergänzende Funktion.

Bestandssicherung der D-Zentren D-Zentrum Fischbek ist in seiner bisherigen Struktur im Bereich Fischbeker Weg / Cuxhavener Straße / Fischbeker Heuweg nicht leistungsfähig, der Standort soll gesichert werden. Eine weitere Entwicklung an diesem Standort wäre wünschenswert, wird seitens der Gutachter aber nicht erwartet.

12 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Vermeidung der Ansiedlung weiterer Einzelhandels- Entwicklung eines neuen D-Zentrums Fischbek im betriebe in Streulagen an der B 73 Fischbeker Heidbrook Die Gutachter empfehlen, eine weitere Neuansiedlung Nach Auffassung der Gutachter ist die Ansiedlung von Nahversorgungsbetrieben außerhalb der Zentren eines Vollversorgers sowie einzelner ergänzender Ein- entlang der B 73 zu verhindern. Vielmehr sollte das zelhandelsbetriebe im Umfeld Fischbeker Heidbrook Expansionspotenzial zur Erweiterung bestehender sinnvoll, um eine Versorgungslücke im Bereich Fisch- Betriebe sowie zur Neuansiedlung von Nahversorgern bek zu schließen. Das hier empfohlene Nahversor- innerhalb der Zentren ausgenutzt werden. gungszentrum konkretisiert sich inzwischen mit einem Vollversorger, einem Drogeriemarkt, einem Bäcker mit Café und einem Geldautomaten am westlichen Quar- tierseingang vom Fischbeker Heidbrook, direkt an der B 73 unmittelbar südlich des Wettbewerbsgebietes.

Abb. Einzelhandel in Neugraben-Fischbek/Hausbruch

FISCHBEKER REETHEN 13 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Naturschutzgebiet Moorgürtel 2.1.7 Aktuelle Planungen im Umfeld

Bundesautobahn (BAB) 26 Rahmenprogramm Integrierte Stadtentwicklung S Nördlich des Wettbewerbsgebietes wird derzeit die (RISE) BAB 26 umgesetzt, die die bestehende BAB 26 mit Das Wettbewerbsgebiet liegt in der vorläufigen der BAB 7 verbindet (BAB 26-West). Die Trasse soll Gebietsabgrenzung für das RISE-Untersuchungsgebiet Moorlandbogen zukünftig durch die so genannte BAB 26-Ost (Hafen- „Neugraben-Fischbek“ und bildet die westliche querspange) in Richtung BAB1 verlängert werden. Der Grenze, im Osten wird das Gebiet vom bestehenden Neckerstücken Abschnitt von Neu-Wulmstorf/Rübke bis zur A 7 (BAB Fördergebiet Zentrum Neugraben/Bahnhofssiedlung/ Ohrnsweg 26-West) befindet sich zurzeit im Planfeststellungs- Petershofsiedlung begrenzt (Anlage 04-14). Auf Siedlung Sandbek Sandbek verfahren. Nach derzeitigem Planstand ist von einer der Grundlage der Ergebnisse einer Potential- und Anschlussstelle in Neu Wulmstorf (Niedersachsen) Problemanalyse (PPA) ist beabsichtigt, das Gebiet als auszugehen. Die Autobahn wird so weit vom Wettbe- Fördergebiet der Integrierten Stadtteilentwicklung werbsgebiet entfernt liegen, dass von einer Lärmbe- festzulegen. An de Geest

lastung nicht auszugehen ist. Schule Ohrnsweg An de Geest Flüchtlingsunterkünfte und neue Wohngebiete Vor dem Hintergrund der geplanten Neubaugebiete Splittersiedlung und der Unterbringungen von Flüchtlingen steht Neuwulmstorfer Schulstraße Neugraben-Fischbek vor besonderen Herausforderun- Neuwulmstorfer Schulstraße gen. In den nächsten Jahren wird durch Flüchtlings- Hofstelle Hofstelle Cuxhavener unterkünfte mit ca. 3.000 Personen und die neuen Voßdrift Straße 556 Wohngebiete Fischbeker Heidbrook, Vogelkamp Cuxhavener Straße Neugraben sowie das Projekt Fischbeker Reethen Neu Wulmstorf Voßdrift ein Bevölkerungszuwachs von insgesamt ca. 10.000 Splittersiedlung Personen erwartet (siehe Kapitel 1.2). Voßdrift

Fischbeker Heidbrook

o. M.

Wettbewerbsgebiet Straßen Bahntrasse Sendemast für Mobilfunk Panzerverladerampe bestehendes Museumsdepot temporäre örU bestehende Hofstellen bestehende Siedlungen

14 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Abb. Übersichtskarte

Naturschutzgebiet Moorgürtel

S

Moorlandbogen

Neckerstücken Ohrnsweg

Siedlung Sandbek Sandbek

An de Geest

Schule Ohrnsweg An de Geest

Splittersiedlung Neuwulmstorfer Schulstraße Neuwulmstorfer Schulstraße Hofstelle Hofstelle Cuxhavener Voßdrift Straße 556 Cuxhavener Straße

Neu Wulmstorf Voßdrift Splittersiedlung Voßdrift

Fischbeker Heidbrook

o. M.

Wettbewerbsgebiet Straßen Bahntrasse Sendemast für Mobilfunk Panzerverladerampe bestehendes Museumsdepot temporäre örU bestehende Hofstellen bestehende Siedlungen

FISCHBEKER REETHEN 15

WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2 Planungsaufgabe

- Das Wettbewerbsgebiet soll als Wohn- und sollen so dimensioniert und angeordnet werden, Gewerbestandort entwickelt werden. Für die dass Rückzugsräume entstehen und individuellen Wettbewerbsaufgabe ist von einem Anteil der Aneignungsprozessen Raum geboten wird. Es wird Nettobaufläche von 55 % für Wohnen (inkl. ein überwiegend grüngeprägtes Quartier mit präg- Wohnfolgeeinrichtungen) und 45 % für Gewerbe nanten Bäumen in den Haupterschließungsstraßen auszugehen. angestrebt. Innovative und sogleich wirtschaftliche - Zusätzlich sind notwendige Gemeinbedarfs-, Lösungen für das Thema Auto- und Fahrradstellplätze Sport- und Freizeitflächen, angemessene Grün- und oberirdische Kellerersatzräume sollten mitge- und Erholungsflächen sowie effiziente Erschlie- dacht und dargestellt werden. ßungsflächen zu berücksichtigen. - Die Lage und Anordnung der Nutzungen sind Für den Standort wird eine überzeugende städtebau- entwurfsabhängig durch die Teilnehmer vorzu- liche Idee einer neuen und zugleich dauerhaft tragfä- schlagen. higen Nachbarschaft gesucht. Dabei genügt es nicht - Das Gebiet ist barrierefrei zu planen. allein, die quantitativen Zielvorgaben zu erfüllen, den - Die gewerbliche Nachfrager- und Nutzerstruktur technischen Anforderungen gerecht zu werden und wird klein- und mittelständisch geprägt sein und sich auf die Fragen der Machbarkeit zu konzentrieren. soll verstärkt aus dem wissens- und forschungsin- Vielmehr gilt es, inspirierende, Identitäten stiftende tensiven, insbesondere produzierenden Gewerbe Räume und Strukturen zu entwickeln, die unver- und Handwerk stammen. wechselbar und damit sinnstiftend für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner sind. Stadt an neuen Orten Es ist eine städtebauliche Konzeption vorzuschlagen, In diesem Zusammenhang wird eine intensive Ausein- die funktional sinnfällig, stadtplanerisch nachvollzieh- andersetzung mit der historischen Idee der Garten- bar und wirtschaftlich umsetzbar ist. Um die anvisier- stadt Ebenezer Howards und deren Neuinterpretation ten Zielgruppen zu erreichen, sind die Baukosten der erwartet. Von den Wettbewerbsteilnehmerinnen und Wohngebäude von maximal 2.000 EUR/qm Wohnflä- -teilnehmern ist nicht weniger als ein Stadtquartier zu che (brutto) zwingend einzuhalten. Konzepte des mo- entwerfen, das – weit mehr als eine gartenstädtische dularen Bauens mit wiederkehrenden Bautypologien Siedlung – beispielhaft für eine Gartenstadt im 21. sind so zu entwickeln, dass Qualität ohne Monotonie Jahrhundert stehen könnte. Die Teilnehmenden sind erzeugt wird. Dabei steht die Qualität des Städtebaus daher aufgerufen, dem Grundgedanken Ebenezer ebenso im Fokus wie die Qualitäten der öffentlichen Howards zu folgen, indem sie die Gartenstadt als und privaten Freiraumzonierung. „Working-Model“ begreifen und sie entsprechend der spezifischen Anforderungen der heutigen Zeit Für das Wohngebiet (inkl. der Wohnfolgeeinrichtun- weiterentwickeln. Konkret gilt es u. a. über die Fragen gen) sollen unterschiedliche Gebäudetypologien in nachzudenken: unterschiedlicher Dimensionierung und Geschossig- keit vorgesehen werden, so dass ein vielgestaltiges und doch harmonisches Ganzes entsteht. Die Gebäude

FISCHBEKER REETHEN 17 Abb. links: Blick ins Wettbewerbsgebiet WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

- wie sich eine geeignete Zuordnung von Wohnun- In der ersten Nutzergeneration wird es nicht leicht gen zu wohnungsbezogenen (i. d. R. privaten) sein, auch innerhalb der Wohnquartiere ergänzen- Freiräumen auch bei einer urbanen Dichte umset- des Kleingewerbe anzusiedeln. Dennoch ist darüber zen lässt und nachzudenken, welche Freiraum- und Gebäude- - wie mit einem robusten Städtebau in der Zeitachse strukturen in den Erdgeschosszonen gute räumliche wesentliche Gestaltungscharakteristika einer sol- Voraussetzungen für Nutzungsflexibilität, Aneignung, chen Gartenstadt erhalten bleiben, ohne dass den Begegnung, Selbstorganisation und Mikroökonomien Einzeleigentümern Anbau- und Veränderungs- schaffen. Nur so kann es gelingen, dem Wohnstandort möglichkeiten vollkommen verwehrt werden. urbanes Leben einzuhauchen. Im Rahmen des Entwurfes sind Konzepte vorzulegen, Sowohl der eigene Garten als auch eigene Gestal- in denen auch die gewerblich gewidmeten Räume tungsmöglichkeiten sind Qualitäten, die am Stadtrand hohe Qualitäten entfalten, die den Unternehmen gute nachgefragt werden und zukünftig ermöglicht werden Adressbildungen ermöglichen und den Beschäftigten sollen. Schlussendlich wird ein starkes Bild für ein attraktive öffentliche Räume bieten. Ebenso ist zu neues Stück Stadt gesucht, das trotz seiner Entfernung prüfen, wie die Nahtstellen zwischen Wohnen und zum Zentrum Harburgs nicht den Charakter subur- Gewerbe ausgestaltet werden können. baner Lebensweise vermittelt, sondern sich auch als Stadtteil einer großen Metropole zu erkennen gibt. Quartiersleben An geeigneter Stelle sollen Bereiche oder ein Bereich Gewerbe und Wohnen mit urbaner und städtischer Atmosphäre entstehen, Die gewerbliche Nachfrager- und Nutzerstruktur wird wo sich in den öffentlichen Räumen durch eine eher klein- und mittelständisch geprägt sein und soll höhere Anwohnerdichte und eine geeignete Anord- verstärkt aus dem wissens- und forschungsinten- nung ergänzender Nutzungen wie Dienstleistungs- siven sowie produktionsaffinen Unternehmensfeld einrichtungen (z. B. Friseur) sozialen Einrichtungen stammen. Es ist jedoch auch an Dienstleistungs- und (z. B. sozialer Pflegedienst), Sportanlagen und/oder Handwerksbetriebe gedacht. Es ist mit großflächigen Einzelhandelseinrichtungen (z. B. Bäcker) Quartiers- (> 1.000 qm) und verkehrserzeugende Nutzungen leben entfalten kann. Angelehnt an das Leitmotiv (keine Logistik) zu rechnen. Um gegenseitige Beein- von Ebenezer Howard ist eine Quartiersmitte mit trächtigungen zu vermeiden, sind deshalb räumlich eigenständiger Identität gefragt, die sich zu einem getrennte Gebiete zu entwerfen. Im Wesentlichen ist Ort der Kommunikation entwickelt. Die angrenzende ein möglichst kompaktes Gewerbegebiet gefragt – er- Bebauung soll mit ihren Funktionen zur Belebung gänzt durch gegebenenfalls weitere Flächen, die sich eines solchen öffentlichen Ortes beitragen und ihn aufgrund der besonderen immissionsbelasteten Lage gegebenenfalls einfassen. dafür anbieten. Durch eine geschickte Anordnung der Nutzungen, der Baukörper, der Freiflächen und der Wohnfolgeeinrichtungen sind die besonders vom Gewerbeverkehr ausgehenden Lärmimmissionen auf die empfindlichen Nutzungen zu minimieren. Zugleich sind Lösungen aufzuzeigen, wie Wohnen und Gewer- be miteinander Synergien entfalten können.

18 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Erschließung und nur einhüftig genutzte Erschließungsstraßen sind Für das zu überplanende Gebiet ist ein belastbares, zu vermeiden. Auch können Bautypologien mit größe- flächensparendes und wirtschaftliches Erschließungs- ren Parzellentiefen zu einem geringeren öffentlichen konzept zu entwickeln, bei dem die Wohngebiete Erschließungsaufwand beitragen. möglichst wenig durch Gewerbeverkehr belastet wer- den. Bei der Konzeptentwicklung ist zu beachten, dass Zur Erschließung der Gewerbeflächen gehört eine der S-Bahnhof Fischbek, aber auch die Haltestelle leistungsfähige Breitband-/ Glasfaseranbindung. Neu Wulmstorf auf dem Gebiet von Niedersachsen mit Optimal ist eine verkehrliche Erschließung, die keine dem Fahrrad und auch zu Fuß gut zu erreichen sind. Wohnquartiere tangiert. Bei den Gewerbeerschlie- ßungsstraßen sollen Fahrradschutzstreifen oder Die Verkehrsflächen für den Rad- und Fußverkehr sind Radfahrstreifen vorgesehen werden mindestens an den Regelmaßen zu orientieren, um optimale Bedingungen für die Nahmobilität im Quar- Die Erschließungsplanung ist ein wesentlicher Bau- tier zu erreichen. Für den Radverkehr wird an dieser stein der Wettbewerbsaufgabe. Die Ausloberin emp- Stelle auf die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen fiehlt daher, die vorgesehene Verkehrsplanung bereits (ERA) (Anlage 05-08) der Forschungsgesellschaft in der ersten Entwurfsphase durch ein Ingenieurbüro für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) verwiesen. für Verkehrsplanung auf Umsetzbarkeit/Funktionalität Weiterhin ist davon auszugehen, dass das Gebiet von prüfen zu lassen. Eine Bewertung der Verkehrspla- einer Buslinie durchquert wird (vgl. Anlage 04-07). nung erfolgt bereits nach der ersten Bearbeitungs- phase des Wettbewerbes. Grundsätzlich ist neben den technischen Anforderun- gen an die Straßenplanung auch eine qualitätsvolle Öffentliche und private Freiräume Ausgestaltung zur Schaffung entsprechender Aufent- Die öffentlichen Freiräume und Grünflächen sind haltsqualitäten im öffentlichen Straßenraum ge- als Aufenthaltsbereiche und Kommunikationsräume wünscht. Der zukünftige Unterhaltungsaufwand sollte wichtige Faktoren der Wohnqualität. Darüber hinaus den in Hamburg üblichen Rahmen nicht überschrei- haben die Grünflächen in der „Gartenstadt des ten. So sind u. a. eine ausreichende Begrünung mit 21. Jahrhunderts“ eine tragende Rolle für die Identität Straßenbäumen, die Anlage von Besucherparkplätzen und Akzeptanz des Quartiers. Der Entwurf soll ein sowie eine ausreichende Fahrbahndimensionierung Maximum an Aufenthaltsqualität dieser Räume für Müll- und Rettungsfahrzeuge (Wendemöglich- erreichen. Das aus verschiedenen Gründen begrenzte keiten) vorzusehen. Bei der Dimensionierung der Flächenpotential (begrenzte Fläche, konkurrierende Wege- und Straßenverbindungen sind die Angaben Nutzungen) soll so genutzt werden, dass Flächen, die und Querschnitte der RaSt 06 unter Beachtung der in der Erholung, der Retention, dem Naturschutz dienen, Hamburg geltenden Regelwerke (aktuell PLAST: synergetisch kombiniert und möglichst mehrfach www.hamburg.de/bwvi/plast/), voraussichtlich ab genutzt werden und ein insgesamt großzügiger und Anfang 2017 abgelöst durch ReStra) als Orientie- gegebenenfalls identitätsstiftender Eindruck entsteht rungsrahmen heranzuziehen. Soweit es aufgrund (siehe Kapitel 2.2.4). der angedachten Wohnnutzung und verkehrlichen Regelwerke möglich ist, sind Mischverkehrsflächen als Erschließungselement vorzuziehen. Übererschließung

FISCHBEKER REETHEN 19 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Auch die privaten Grünflächen (Freiflächen um die Die Wirtschaftlichkeit wird im Rahmen der Vorprü- Gebäude, Mietergärten, Kleingärten als Kleingar- fung erfasst (Nettobaulandanteil am Bruttobauland, tenvereinsanlage und Grabeland) sollten mit einem Erschließungsflächenanteil am Bruttobauland, Brut- öffentlichen Wegenetz durchzogen werden, so dass togrundfläche (BGF)) und fließt in die Bewertung der insgesamt eine differenzierte öffentliche Durchwegung abgegebenen Entwürfe ein. ermöglicht und eine hohe Aufenthalts- und Naher- holungsqualität für die Öffentlichkeit (Rundwege, Soziale Kohärenz und geförderter Wohnungsbau Plätze) erreicht wird. Die Flächen für den Geschoss- Mit einem Anteil von ca. 50 % günstigen Mietwoh- wohnungsbau sollen so vorgesehen werden, dass die nungen oder Mietreihenhäusern und im Übrigen Freiflächen insbesondere für die Erdgeschoss-Woh- eigentumsorientiertem Angeboten soll von vornherein nungen als Gärten nutzbar sind und schlecht nutzbare auf eine geeignete soziale Mischung der Bewohner- Grünräume (Abstandsgrün) vermieden werden. schaft geachtet werden. Günstig kann sich dabei eine feinteilige typologische Mischung erweisen. Private und öffentliche Flächen müssen im Entwurf unterschiedlich dargestellt und erkennbar sein. Image und Außenwirkung Multifunktional nutzbare Flächen sind erwünscht und Eine sozial stabile und nachhaltige Entwicklung des Restflächen sind zu vermeiden. Quartiers ist auch für das Image und damit für die Vermarktung von großer Bedeutung. Zu einem positi- Wirtschaftlichkeit ven Image können außerdem Alleinstellungsmerkma- Mit der Aufgabenstellung für eine wirtschaftliche, le, wie eine besonders große Grünfläche oder andere funktional ausgereifte, städtebaulich-landschafts- Besonderheiten (Brücke über die Bahn, Aussichts- planerische Entwurfslösung werden insbesondere punkt, gelungenes Quartierszentrum mit über das wirtschaftlich überzeugende Konzepte für das künftige Quartier hinausweisenden Angeboten) beitragen. Quartier erwartet, die eine langfristige Bindung der Bewohnerinnen und Bewohner befördern, den Stand- Ebenfalls wichtig ist die Wahrnehmung des Gebietes ort Neugraben-Fischbek in seiner Attraktivität weiter von den stark befahrenen Verkehrsachse B 73 und der steigern, die eine gesamtstädtische wirtschaftliche Bahnstrecke Harburg–Cuxhaven. In der Wahrnehmung Entwicklung dieses Quartiers sicherstellen und die von der B 73 ist die Erscheinung des Wettbewerbsge- von der Freien und Hansestadt Hamburg formulierten bietes heute durch Wälder und Wiesen geprägt. Diese wohnungspolitischen Ziele wirkungsvoll umsetzen. bilden eine wichtige Zäsur zwischen den Siedlungs- Mit Bezug auf die mittelständische Zielgruppe und der körpern von Neugraben und Neu-Wulmstorf. Um auch daraus resultierenden Vermarktung, ist eine preiswer- in Zukunft eine prägnante und der Geschwindigkeit te Bauweise mit Baukosten von maximal 2.000 EUR/ von 50 km/h angemessene Unterbrechung beizube- qm Wohnfläche brutto anzustreben. halten, soll die Wahrnehmung des Gebietes von der B 73 grüngeprägt bleiben. Dies geht einher mit dem Ferner können in den Bereichen des verdichteten gewünschten Erhalt der vorhandenen Gehölzflächen Einfamilienhausbaus und des Geschosswohnungsbaus und dem Image des „Naturverbundenen Wohnens“, durch wiederkehrende Bautypologien Kosten gespart welches an dieser Stelle eine wichtige Standortqua- werden. Dies muss jedoch so erfolgen, dass durch lität darstellt. Das Konzept der grünen Außenwir- Wiederholung keine Monotonie entsteht. kung steht einer Nutzung vorhandener Lücken im

20 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Waldbestand als Bauflächen nicht entgegen, zumal dies aus verkehrlichen Gründen an der B 73 sinnvoll sein könnte. In diesem Fall sollten Ideen aufgezeigt werden, wie die Anmutung des Waldes weitergeführt werden kann. Vom erhöhten Damm der Bahnstrecke Harburg–Cuxhaven ist ein guter Einblick ins Gebiet möglich. Soweit der erforderliche Lärmschutz und die Anordnung des Gewerbes es möglich macht, sollen die Einblicke vom Bahndamm erhalten bleiben, zumal auch eine visuelle Verbindung (ab dem 1. Oberge- schoss) vom Wettbewerbsgebiet in den Bereich des Moorgürtels eine wichtige Qualität darstellen kann.

Gestaltung Das Wettbewerbsgebiet steht aufgrund des Entwick- lungsdrucks und der Dimension des Vorhabens im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Eine erfolg- reiche Entwicklung kann nur dann erreicht werden, wenn die Qualität des Städtebaus und der Freiraum- gestaltung dazu beitragen, Identitäten zu schaffen und das Quartier in das Neugrabener Umfeld zu integ- rieren. Zentraler Baustein ist dabei die gestalterische Qualität sowohl der freiraumplanerischen Elemente als auch des Hochbaus.

Im Erläuterungsbericht sind Gestaltungsvorschläge für die bauliche und freiraumplanerische Anmutung des Gebietes darzustellen. Ziel ist eine hohe Identifikation der zukünftigen Bewohner, gleichzeitig aber auch die Definition eines städtebaulichen Charakters durch Gestaltungsaspekte und der damit zusammenhängen- den Sicherstellung der Vermarktungsfähigkeit. Es sind konkrete Angaben zu den Dachformen zu machen.

FISCHBEKER REETHEN 21 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Abb. Zusammenstellung wesentlicher Planungsanforderungen

Nr. Kapitel Beschreibung Anforderung

2.2 Planungsaufgabe Nutzungsverteilung des Nettobaulandes Wohnungsbau 55 % Gewerbe 45 %

2.2.1 Wohnen Gesamt-BGF Wohnen (gemäß Definition im Glossar) mind. 170.000 qm

Typologien EH (ca. 160 qm BGF/Wohneinheit) 5 % RH (ca. 135 qm BGF/Wohneinheit) 40 % GWB (ca. 90 qm BGF/Wohneinheit) 55 %

Anteil des GWB mit Eignung für Baugemeinschaften 20 % Anteil Öffentlich geförderter Wohnungsbau Insgesamt ca. 50 % der Gesamt-BGF Wohnen über alle Typologien Hinweis: Diese Anforderung ist eher als Hin- tergrundinformation zu verstehen, da davon ausgegangen wird, dass sich dadurch keine wesentlichen Rückwirkungen auf die städte- bauliche Planung ergeben. Insofern ist keine Verortung erforderlich, wo zu welchen Anteilen der geförderte Wohnungsbau lokalisiert werden soll. Es ist im Gespräch alternativ nur noch 30 % als geförderten Wohnungsbau zu realisieren und 20 % mit der Bindung über einen zu bestimmen- den Zeitraum den Wohnraum für 8 EUR/qm zu vermieten. Stellplatzschlüssel GWB 0,6 Stellplätze / 90 qm BGF RH, DH 1 Stellplatz/Wohneinheit EH 2 Stellplätze/Wohneinheit

2.2.2 Gewerbe Uneingeschränktes Gewerbe nach Möglichkeit 50 % Grundstücksgrößen von 2.000 bis 15.000 qm (im Einzelfall auch bis zu 25.000 qm) Zuschnitt vorzugsweise rechteckig; mit Tiefen >/= 60 m Begrünung 20 % der Nettogewerbeflächen Depot Völkerkundemuseum 10.000 qm BGF WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2.3 Wohnfolgeeinrich- Gesamtbedarf Kindertagesstätten 400 Kindertagesstätten-Plätze = 3 bis 4 Kinder- tungen und Soziale tagesstätten mit je 100 bis 150 Plätzen; 6 qm Infrastruktur Außenspielfläche pro Platz Jugendeinrichtung Grundstücksfläche ca. 1.000 qm BGF ca. 400 qm Sport- und Freizeitflächen 1,5 bis max. 2 ha vollfunktionsfähiger Sportplatz dazu gehören: - Großspielfeld von 68 m x 108 m (64 m x 100 m (netto)) - Sprintbahn - Rundlaufmöglichkeit (keine normgerechte 400 m-Rundlaufbahn) - Weitsprung- und Kugelstoßanlage - Funktionsgebäude - Stellplätze, Reservefläche.

Ergänzende Sportnutzungen Beachvolleyballfeld Netto-Spielfläche 8 m x 18 m Beachhandballfeld Netto-Spielfläche 12 m x 27 m Beide Flächen sind mit zzgl. Bewegungsräumen zu planen

2.2.4 Öffentliche Räume Öffentliche Spielplätze Empfehlung: und Grünflächen - 1,5 qm/Einwohner - Fußwegeentfernung bis ca. 400 m - ca. 3.000 qm nutzbare Spielfläche, je Spielplatz Parkanlagen Empfehlung: - 13 qm/Einwohner - bis 500 m Fußwegeentfernung - Mindestgröße 1 ha

2.2.5 Verkehrliche MIV und Gewerbeerschließung Empfehlung: Erschließung über die bereits Erschließung genutzten / in Planung befindlichen beiden Vollknoten (signalisiert) an der B 73. Parkplätze je 100 Wohneinheit mindestens 15 Parkplätze so- wie 20 Fahrradparkstände im öffentlichen Raum Erschließungsstraßen Empfehlung: Erschließung eines großen Gewer- begebietes unabhängig von der Erschließung der Wohnquartiere WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2.1 Wohnen

55 % des entstehenden Nettobaulandes sollen als einzeln vermarktbarer Typen vorgesehen werden. Wohnbaufläche nachgewiesen werden. Angestrebt Um die Dichte zu erhöhen sind mit geringem Anteil wird eine Ausweisung als Allgemeines Wohngebiet. auch Typen mit Einliegerwohnungen denkbar. Eine Mögliche wohnverträgliche gewerbliche Nutzungen, Realteilbarkeit der Reihenhaus-Grundstücke sollte wie Bäckerei, Friseure Kioske u. ä. sind der Wohnbau- überwiegend möglich sein und durch die Belegenheit fläche und der Wohn-BGF zuzuschlagen. Die Fläche ist an einer öffentlichen Straße nachgewiesen werden. mit dem nahegelegenen S-Bahnhof gut an den ÖPNV Insgesamt soll der öffentlich geförderte Wohnraum angeschlossen. Dementsprechend erwartet die Aus- einen Anteil von etwa 50 % an der BGF Wohnen loberin eine angemessene, dem Konzept und der Lage erreichen. Dieser kann sich in allen Bautypologien entsprechende Dichte: Für die Wohnnutzung ist eine wiederfinden – neben dem Geschosswohnungsbau BGF von mindestens 170.000 qm im Wettbewerbsge- insbesondere im Reihenhausbau. Alternativ wird biet nachzuweisen. Für die Berechnung der BGF ist derzeit erörtert, nur noch 30 % des Wohnraums die Definition gemäß Kapitel 5 Glossar maßgebend. öffentlich zu fördern und ca. 20% mit einer zeitlich limitierten 8 EUR-Mietpreisbindung auszuschreiben. Auf den vorgesehenen Wohnbauflächen soll eine Für den städtebaulichen Entwurf erscheint diese Mischung aus Typologien mit Unterscheidung jedoch unerheblich. Die Typologien - 5 % freistehenden Einfamilienhäusern und im Geschosswohnungsbau sollten in der Regel nicht Doppelhaushälften, mehr als fünf Geschosse aufweisen. Insbesondere - 40 % Reihenhäusern und beim Geschosswohnungsbau ist darauf zu achten, - 55 % Geschosswohnungsbauten dass möglichst viele gute Mikrolagen erzeugt werden, angestrebt werden. Die Angaben beziehen sich die sich gegebenenfalls auch freifinanziert vermarkten jeweils auf die BGF-Wohnen von mindestens 170.000 lassen. Gute Lagen entstehen: an den Parkrändern qm für das Wettbewerbsgebiet (Mindestwert 170.000 und Ortsrandlagen, durch gute Aussicht, beste Nah- qm). Die einzelnen Typologien sollen so gestaltet wer- versorgung (Lage am Quartierszentrum), Wohnruhe den, dass sie den verschiedenen Zielgruppen gerecht und/oder Nähe zum S-Bahnhof. werden. Von folgenden durchschnittlichen Wohnungs- größen soll ausgegangen werden: Die Bestandsnutzungen an der Voßdrift sowie an der - freistehende Einfamilienhäuser im Mittel Neu Wulmstorfer Schulstraße sollen erhalten werden. ca. 160 qm BGF/Wohneinheit Entwicklungsmöglichkeiten können aufgezeigt wer- - Reihenhäuser im Mittel ca. 135 qm den, sind aber nicht zwingend darzustellen. BGF/Wohneinheit - Geschosswohnungsbauten im Mittel ca. 90 qm Zielgruppen- und Aspekte der Vermarktung BGF/Wohneinheit Aufgrund der Erfahrungen aus der Grundstückver- marktung der Gebiete Vogelkamp Neugraben und Von der als Geschosswohnungsbau realisierten BGF Fischbeker Heidbrook, die seit April 2014 angeboten soll ein Anteil von ca. 20 % für Baugemeinschaften werden, kann davon ausgegangen werden, dass die geeignet sein. Für Baugemeinschaften sind Typen Herkunftsstruktur der Enderwerber ähnlich sein wird. geeignet, die maximal 15 Parteien pro Haus umfassen. Die Enderwerber dieser Gebiete stammen zu 40 % aus Unter den Einfamilienhaustypologien sollen auch dem Bezirk Harburg, zu 50 % aus weiteren Hamburger innovative Lösungen im Sinne besonders dichter und Bezirken und zu 10 % aus anderen Bundesländern.

24 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Als Zielgruppe für das Gebiet werden hauptsächlich und Sammelstellplatzanlagen zwischen den Gebäuden mittelständische Familien und junge Paare mit Fami- vorzusehen. Die Breite der einzelnen Reihenhausein- lienplanung gesehen, also Zielgruppen die sämtliche heiten wird überwiegend mit 4 m bis 5 m empfohlen, Bautypologien (EH, DH, RH, Mit-und Eigentumswoh- damit kleinere Miet- und Eigenheimwohneinheiten nungen) nachfragen. Auch wäre die Realisierung von mit 90 bis 120 qm Wohnfläche entstehen können und Wohnungsbauprojekten für Senioren marktgerecht. sich somit das Produkt vom Angebot der EH mit mehr Entsprechend der zu erwartenden Nachfragegruppen Wohnfläche und größeren Grundstücken abgrenzt. Die wurde die Aufteilung der Typologien festgelegt (siehe Exitpreise der Kunden liegen in diesem Segment ent- oben) sprechend niedriger als für EH und DH mit Grundstück, nämlich bei ca. 320.000 EUR. Auch ein Angebot an Die Erfahrungswerte zeigen auf, dass im Segment Mietreihenhäusern soll entstehen, dies beinhaltet auch der Grundstücke für freistehende Einfamilienhäu- öffentlich-geförderte Wohneinheiten. Hier sind ebenso ser 400 bis 700 qm große Grundstücke nachgefragt Reihenhäuser mit überwiegend 90 bis maximal 120 werden. Hieraus ergeben sich für die zukünftige qm Wohnfläche für mehrköpfige Familien wünschens- Grundstücksaufteilung durchschnittliche Grund- wert. stücksgrößen von ca. 500 qm. Bevorzugt nachgefragt werden Einfamilienhausgrundstücke mit attraktiven Die Mehrfamilienhausgrundstücke werden mit Aus- Privatgärten, an untergeordneten oder verkehrsberu- nahme der Grundstücke für Baugemeinschaften an higten Erschließungsstraßen und am Übergang zur professionelle Investoren vergeben. Diese entwickeln Natur. Die Nachfrage nach Doppelhaus-Grundstücken sowohl Eigentumswohnungen als auch Mietwohnun- ist hingegen sehr gering. Im Rahmen der aktuellen gen. Als Investitionsanlagen werden in den Fischbeker Grundstücksvermarktung für die Gebiete Vogelkamp Reethen Eigentumswohnungen zu Preisen von ca. Neugraben und Fischbeker Heidbrook werden daher 3.000 EUR/qm und mit Wohnungsgrößen von 50 bis größere Grundstücke mit ca. 800 qm auch optional 80 qm nachgefragt. Freifinanzierte Mietwohnungen für Doppelhaushälften angeboten. Somit können werden in allen Größen gesucht und können eine grundsätzlich vereinzelt Grundstücke mit dieser Größe Nettokaltmiete von durchschnittlich ca. 10 EUR/qm in attraktiven Lagen geschaffen werden. Größere erzielen. Öffentlich-geförderte, frei finanzierte Miet- Grundstücke sollen in jedem Fall vermieden werden, wohnungen und Eigentumswohnungen sollten neben da das Gesamtbudget der privaten Bauherren für den den üblichen Wohnungsgrößen auch Grundrisse für Grundstückserwerb mit Hausbau in der Regel bei Kleinsthaushalte und für große Familien anbieten. 350.000 bis 400.000 EUR liegt. Diese Bautypologie sollte überwiegend in der Nähe von öffentlichen Grünflächen positioniert werden und Reihenhaus-Grundstücke werden überwiegend es sollte eine gute Erreichbarkeit des ÖPNV vorhanden an professionelle Investoren vergeben. Sie sollten sein. möglichst real geteilt für alle Segmente (öffentlich gefördert, frei finanziert, Eigentum) hergestellt werden Eine Kombination aus Wohn- und Gewerbenutzung können und möglichst einen gut nutzbaren Süd-/West- innerhalb einer Einheit wird bisher nicht nachge- garten erhalten. Die Hauseingänge sind – wenn mög- fragt. Nicht hiervon betroffen sind wohnungsnahe lich – zur Straße hin auszurichten. Reihenhauszeilen Dienstleistungen und Nahversorgungsangebote wie sollen überwiegend mit 4 bis 6 Wohneinheiten je Kette z. B. Kiosk und Bäcker, welche im Erdgeschoss von

FISCHBEKER REETHEN 25 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

ausgewählten Mehrfamilienhäusern entstehen sollten. Private Stellplätze Eine gute, fußläufige Nahversorgung ist Bedingung Nach Hamburgischer Bauordnung ist für das Wohnen für eine erfolgreiche Grundstücksvermarktung in allen kein Stellplatznachweis mehr zu führen. Folgende Segmenten. Dies führt in der Konsequenz zu einer Stellplatzschlüssel sollen im Wettbewerb zu Grunde Durchmischung der verschiedenen oben beschriebe- gelegt und nachgewiesen werden: nen Bautypologien. - Geschosswohnungsbau: Entwicklung von Wohnungsbautypologien 0,6 Stellplätze / 90 qm BGF Die Entwicklung von geeigneten Systemgrundrissen ist - Reihenhäuser und Doppelhaushälften: ein wesentlicher Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe. 1 Stellplatz/Wohneinheit Insgesamt sollen vier tragende Typologien dargestellt - freistehende Einfamilienhäuser: werden, die jeweils auch einen Mix aus unterschied- 2 Stellplätze/Wohneinheit lichen Wohnformen (z. B. Reihenhaus und Geschoss- wohnungsbau) bilden können. Im Übrigen sind für Bewohner, Kunden und Lieferan- ten Fahrradabstellflächen auf den Privatgrundstücken Beim Entwurf der Wohnungsbautypologien ist von u. a. an Wohngebäuden, Nahversorgungszentren und vornherein die geeignete Unterbringung der Stell- Bürostandorten gut erreichbar einzuplanen. Diese plätze in die Konzeption einzubeziehen. Dabei ist zu sollten möglichst in unmittelbarer Zuwegung zu den berücksichtigen, dass aufgrund der erforderlichen Hauseingängen vorgesehen werden. Eine bessere Dichten im Bereich des Geschosswohnungsbaus, eine Akzeptanz kann z. B. durch ebenerdige abschließbare ausschließlich offene und ebenerdige Unterbringung Räume erreicht werden. der Stellplätze mit den Anforderungen, qualitätvol- le private Freiräume zu schaffen, kollidiert. Eine Unterbringung der Stellplätze in Tiefgaragen ist aus Gründen des Grundwasserschutzes in weiten Teilen des Wettbewerbsgebietes nicht möglich. Außer- dem sind Fahrradstellplätze, Kleinkinderspielplätze, Kellerersatzräume und die Flächen für die Regenwas- serableitung vorzusehen. Auch Rettungswege für die Feuerwehr müssen Berücksichtigung finden.

26 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2.2 Gewerbe

Insgesamt ist ein Anteil von 45 % des Nettobaulandes 20 % der Nettogewerbeflächen sind zu begrünen für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen. Von dieser (Regelfestsetzung). Es sind Aussagen über die Lage Fläche sollen nach Möglichkeit wiederum rund 50 % und die Art des Grüns zu treffen. Bei der Anordnung im späteren Bebauungsplan als uneingeschränktes sind sowohl eine maximale Wirkung hinsichtlich Gewerbegebiet festgesetzt werden. Die Gewerbeflä- Abschirmung und ökologischer Wertigkeit als auch chen sind so zu konzipieren, dass möglichst geringe die Flächenbedarfe der Regenwasserableitung zu Konfliktpotenziale gegenüber der vorgesehenen beachten. Wohnnutzung entstehen. Aussagen zur Abstufung der emittierenden Nutzungen, Schutzmaßnahmen Um für das Gewerbe eine möglichst große Nutzungs- (Sichtschutzmaßnahmen, Abschirmmaßnahmen, etc.) flexibilität hinsichtlich der möglichen Gewerbee- sollen formuliert und dargestellt werden. missionen aber auch der Betriebsflächengröße zu erreichen, soll im Wesentlichen eine möglichst große In der Freien und Hansestadt Hamburg besteht ein und kompakte Gewerbefläche vorgesehen werden, die Bedarf an großflächigen und zusammenhängenden je nach Bedarf weiter feinerschlossen werden kann. Gewerbegrundstücken, eingebettet in eine gute Ergänzend können weitere Gewerbegrundstücke an Infrastruktur. den ohnehin gut erschlossenen und/oder immissions- Aus diesem Nutzerprofil – mit dem Schwerpunkt belasteten Orten vorgeschlagen werden. produktionsorientierter Technologiebetriebe und Handwerk – resultieren vorwiegend Grundstücks- In vielen bestehenden Gewerbegebieten erweist sich größen zwischen 2.000 bis 15.000 qm (im Einzelfall vor allem der Gewerbeverkehr als emissionsträchtig, auch bis zu 25.000 qm). Eine kleinteilige Gewerbe- während die ortfesten Nutzungen in vielen Fällen struktur ist an diesem Standort nur untergeordnet zu weniger problematisch bzw. besser abschirmbar sind. erwarten. Die Grundstücke sollten im Idealfall einen Dies ist hinsichtlich der Gewerbeflächenerschließung rechteckigen Zuschnitt mit Tiefen >/= 60 m aufweisen zu beachten. Gewerbeverkehre durch das Wohngebiet und zur Erfüllung einer hohen Flächeneffizienz eine sind zu vermeiden. Versiegelung von 80 % erzielen; damit wird bei einer Bebaubarkeit mit moderner, ansprechender Gewerbe- Teile des Völkerkundemuseums an der Cuxhavener architektur von 50 % der Grundstücksflächen möglich. Straße (Verwaltung, Zwischenbau, Panzerhallen) Da es, anders als im Wohnungsbau, im Gewerbebe- sollen abgebrochen werden. Einschließlich des zu er- reich keine standardisierten Nutzungsprofile gibt, ist haltenen Depotgebäudes (ca. 4.500 qm BGF) soll das die Möglichkeit, mehrere Grundstücke bei Bedarf zu Museumsdepot auf eine BGF von 10.000 qm innerhalb größeren Einheiten zusammen zu fassen (Schaffung der bestehenden Hoffläche erweitert werden. Die von Grundstücksmodulen), vorzusehen. Nordkante des Bestandsgebäudes ist dabei als nörd- liche Entwicklungsgrenze zu beachten. Die zum Depot Die Gewerbeflächen sind so anzuordnen, dass diese gehörenden Garagen westlich der Zufahrt können wohnverträglich sind. Für den übrigen Gewerbe- überplant werden. flächenanteil gilt, dass Aussagen zur Abstufung der emittierenden Nutzungen, Schutzmaßnahmen (Sicht- schutzgrün, Abschirmmaßnahmen, etc.) formuliert und dargestellt werden sollen.

FISCHBEKER REETHEN 27 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2.3 Wohnfolgeeinrichtungen und soziale Infrastruktur

Der Wohnstandort Fischbeker Reethen beeinflusst die Schulbedarf bereits im Bestand vorhandene soziale Infrastruktur Schulbauten innerhalb des Wettbewerbsgebietes und löst Mehrbedarfe aus, die im Wettbewerbsgebiet sind nicht erforderlich. Der entstehende zusätzliche vorzusehen sind. Für das Wettbewerbsverfahren sind Grundschulbedarf soll durch Ausbau der benach- folgende Rahmenbedingungen zu berücksichtigen: bart gelegenen Schule Ohrnsweg (vgl. Kapitel 2.1.4) realisiert werden. Der Schulbedarf für die weiter- Kindertagesstätten führende Schulform kann in der Region 22 (umfasst Die Ausloberin geht von einem Bedarf von 400 die Stadtteile Hausbruch und Neugraben-Fischbek) Kindertagesstätten-Plätzen aus. Deshalb sind drei bis gedeckt werden. vier Kindertagesstätten mit einer Kapazität von jeweils 100 bis 150 Plätzen im Wettbewerbsgebiet vorzusehen, Sport- und Freizeitflächen von denen mindestens eine in zentraler Lage mit einem Das Umfeld Neugraben steht durch die Stadtentwick- großzügigeren Flächenangebot ausgestattet werden lungsprojekte Vogelkamp Neugraben, Fischbeker sollte, um z. B. erforderliche Angebote der Familienhilfe Heidbrook und Fischbeker Reethen einem deutlichen in den Räumlichkeiten zu ermöglichen. Nach den Richt- Bevölkerungszuwachs gegenüber, der Bedarfe für linien für den Betrieb von Kindertageseinrichtungen ist Sport- und Freizeitflächen auslöst. Im Wettbewerbs- pro Kind ein Mindestbedarf von 6 qm Außenspielfläche gebiet ist ein vollfunktionsfähiger Sportplatz mit einer vorzusehen. Die Außenspielfläche muss eingezäunt Größe von 1,5 ha bis maximal 2 ha vorzusehen. Dazu sein. Es ist deshalb nicht sinnvoll, die Kindertagesstätten gehören: innerhalb einer öffentlichen Grünfläche zu platzieren, eine räumliche Nähe könnte allerdings von Vorteil sein. - ein Großspielfeld mit einer Bruttogröße von Kindertagesstätten können auch im Erdgeschoss von 68 m x 108 m (64 m x 100 m (netto)), mehrgeschossigen Wohngebäuden angeordnet werden. - eine Sprintbahn, Die Erreichbarkeit der Kindertagesstätten zu Fuß, per - eine Rundlaufmöglichkeit (keine normgerechte Fahrrad und PKW ist zu bedenken. 400 m-Rundlaufbahn), - eine Weitsprung- und Kugelstoßanlage, Jugendeinrichtung - ein Funktionsgebäude, Die Ausloberin geht vom Bedarf einer zusätzlichen - Stellplätze, Jugendeinrichtung im Wettbewerbsgebiet aus, die - Reserveflächen. jedoch auch für Jugendliche und Heranwachsende au- ßerhalb des Gebietes nutzbar sein soll. Der Standort ist durch die Teilnehmer vorzuschlagen. Der Flächen- bedarf einer Jugendeinrichtung wird mit ca. 1.000 qm Grundstücksfläche beziffert; die BGF liegt bei ca. 400 qm. Es sollte beachtet werden, dass am Ohrnsweg bereits eine Jugendeinrichtung vorhanden sind.

28 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Im Zusammenhang mit der Sportfläche sind zudem Bündelung infrastruktureller Nutzungen noch ein Beachvolleyballfeld (Netto-Spielfläche 8 m x Die östlich des Wettbewerbsgebietes angrenzen- 18 m) sowie ein Beachhandballfeld (Spielfläche 12 m x den Flächen am Ohrnsweg mit ihren derzeitigen 27 m (netto)) vorzusehen. Bei beiden Flächen sind Be- Nutzungen als Grundschule, zwei Kindertagesstät- wegungsräume in auskömmlichem Maße zu planen. ten, einer Jugendeinrichtung sowie der Sport- und Die Sportanlage soll idealerweise in der Nähe des Freizeitflächen sind mitzudenken. Sie könnten als Schul- und Sportstandortes Ohrnsweg angeordnet „Scharnier“ zwischen der Siedlung Sandbek und dem werden. Der Sportplatz soll aufgrund der Emissio- Wettbewerbsgebiet entwickelt werden. Die derzeitig nen nicht unmittelbar an Wohnbauflächen grenzen. vorliegende sukzessiv erweiterte Anordnung und Maßnahmen zum Schutz der Wohnnutzung vor Sport- Zuwegung der Nutzungen könnte durch eine kompri- lärm sind im städtebaulichen Konzept aufzuzeigen. mierte Bebauung am bestehenden Standort zukünftig Beispielsweise könnten Nicht-Wohnnutzungen und/ weiterentwickelt werden. Entsprechende Bedarfe sind oder besondere städtebauliche Konfigurationen als vorhanden, so wollen sich die vorhandene Kinder- Abschirmung vorgesehen werden. tagesstätte des Sportvereins TV Fischbek und die vorhandene Jugendeinrichtung vergrößern. Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf Das aktuelle Nahversorgungskonzept Neugraben- Fischbek und Hausbruch (Anlage 04-05) sieht für das Projektgebiet Fischbeker Heidbrook an der Cuxha- vener Straße ein neues Nahversorgungszentrum vor, das den ehemaligen Standort am Fischbeker Heuweg ersetzt und eine Nahversorgungsfunktion für den Stadtteil Fischbek bis zur Landesgrenze übernehmen soll. Für das Wettbewerbsgebiet Fischbeker Reethen ist dieses Zentrum zu berücksichtigen. Im Rahmen des Wettbewerbes können jedoch auch ergänzende Einzelhandelsnutzungen (Nahversorgung) vorgeschla- gen werden, die allerdings in einem weitestgehend funktional/räumlichen Zusammenhang mit dem neu- en D-Zentrum stehen sollen, aber auch in einer neuen Quartiersmitte zusammengefasst werden können. Ziel ist es, keine zusätzlich konkurrierenden Einzelhan- delsstandorte vorzusehen, die das neue D-Zentrum Fischbek beeinträchtigen.

FISCHBEKER REETHEN 29 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2.4 Öffentliche Räume und Grünflächen

Wesentliches Entwurfskriterium ist die multifunktio- bens) im Norden, der auch Katzen vor dem Über- nale Gestaltung der Freiräume und Grünflächen unter queren fernhalten soll sowie weitere geeignete Berücksichtigung der vorhandenen Landschaftsstruk- Maßnahmen zum Schutz des Vogelschutzgebietes turen sowie die Entwicklung eines Nutzungskonzep- vor Haustieren aus dem Wettbewerbsgebiet tes für Sport und Freizeit. Folgende Aspekte sollen - Aussagen zum Erhalt bzw. Rückbau der Panzerver- berücksichtigt werden: laderampe. Bei Erhalt sind Aussagen zu Nutzung und Gestaltung erforderlich. - das Grünkonzept soll einen erlebbaren und - Neuordnung des Sport- und Spielplatzkonzeptes nutzbaren Straßenraum mit der Grünstruktur des im Südosten des Wettbewerbsgebietes, das Teil Gebietes kombinieren und vernetzen der geplanten Grünachse werden soll - die Straßenräume sind durchgängig mit stand- - sichere Wegebeziehung vom Wohngebiet Fischbe- ortgerechten Baumarten zu begrünen. Es sind ker Heidbrook zur Schule Ohrnsweg (Schulweg) ausreichend große Pflanzstandorte vorzusehen - Planung von Lage und Einbindung eines Sportplatzes - die grün geprägten Wegeverbindungen durch das - Einbeziehung der sechs Tennisplätze Wettbewerbsgebiet sollen die Anschlüsse an die - Umplanung und Neuordnung von öffentlichen benachbarten Gebiete aufnehmen und gewähr- Spielplätzen (1,5 qm/Einwohner). Sollte die Pan- leisten. Sie sollen auf einfache Weise ergänzende zerverladerampe erhalten werden und für Kinder Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten schaffen und und Jugendliche nutzbar sein, kann diese Fläche eine hohe freiraumplanerische Qualität aufweisen mit in Ansatz gebracht werden, Richtwert: bis 400 - die Rethenbek ist zu erhalten und mit ihren m Fußwegeentfernung, Größe: 3.000 qm nutzbare vorhandenen Rändern in die Grünstruktur ein- Spielfläche zubeziehen. Idealerweise werden weitere alte - Parkanlagen (13 qm/Einwohner), Richtwert: bis Grabenstrukturen im Konzept aufgenommen 500 m Fußwegeentfernung, Mindestgröße 1 ha - vorhandener, erhaltenswerter Gehölz- und Baum- - das Grün- und Freiflächenkonzept ist barriere- bestand ist soweit wie möglich in die Planung zu frei zu entwickeln; die Bedarfe unterschiedlicher integrieren Nutzergruppen (Familien, ältere Menschen) sind - innerörtliche Ortsrandbildung zum benachbarten zu berücksichtigen Ort Neu Wulmstorf in Niedersachsen - für die privaten Grün- und Freiflächen sind grund- - Planung einer Grünachse von der Cuxhavener sätzliche Konzepte zu Qualität und Quantität der Straße im Süden bis zum Bahngleis im Norden Begrünung zu entwickeln als östliche Landschafts- und Biotopverbindung zwischen Harburger Berge und Elbmarsch unter Freiraumstrukturen mit hohem Aneignungspotenzial Berücksichtigung von Spiel- und Aufenthaltsmög- In der Plandarstellung ist auf eine klare Definition lichkeiten der Flächen als öffentlich oder privat zu achten. Beide - Aussagen zur Regenrückhaltung im Bereich Kategorien sind in den Plänen mit unterschiedlichen der Niedermoorböden (vgl. Anlage 04-01) und Farben zu kennzeichnen. Beides, sowohl öffentliche Aufzeigen von Nutzungsmöglichkeiten in Zeiten Freiräume als auch private vom Nutzer gestaltbare niedrigen Wasserstandes Freiräume, haben bei der Neuanlage des Quartiers - Entwässerungsgraben (Ertüchtigung des Bahngra- mit einem hohen Anteil verdichteter Typologien in Stadtrandlage ihre Berechtigung und Notwendigkeit.

30 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Bei den öffentlichen Flächen ist besonders auf Aneig- vaten Grünflächen, wie Mietergärten oder wohnungs- nungspotenziale zu achten. Mit Aneignungspotenzial nahen Kleingärten, verbessern Einfriedungen, die ist die Eignung und Attraktivität frei zugänglicher den Zuständigkeitsbereich klar definieren, aber noch Flächen gemeint – von vielen oder von spezifischen die Kommunikation mit dem Nachbarn erlauben, die Gruppen. Diese Flächen sollen für Freizeit, Entspan- Nutzbarkeit. Gärten können innerhalb des Wettbe- nung, Kommunikation, Erlebnis, Gartenbau (urban werbsgebietes eine wichtige Pufferfunktion entlang gardening), Sport oder Spiel genutzt werden. Dabei ist der Bahn übernehmen. auch ein Anteil an multifunktionalen Flächen sinnvoll, die in unterschiedlicher Weise nutzbar sind. Bei pri-

Abb. Rahmenbedingungen

64 m

≥ 15 m, nicht genau verortet

≥ 15 m

* **

Teiläche Gehölze ggf. für Verkehrs-Erschließung überplanbar

20 m

o. M.

Wettbewerbsgebiet B 73 Bahntrasse Rethenbek Anbauverbotszone gem. FStrG

Wald § 30 Biotop (zu erhalten; Waldabstand berücksichtigen) Wald/Gehölze (Erhalt empfohlen, aber nicht zwingend) Grünzug gem. FNP Wohnbauäche mit Bestandsschutz LaPro-Grünachse (nicht genau verortet ) geschützte Stiel-Eiche

bestehendes Museumsdepot temporäre örU (langfristig andere Nutzung denkbar) Niedermoorböden (überwiegend zu erhalten) Ausschluss Wohnbebauung aufgrund von Erschütterungen * langfristig überplanbar WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2.5 Naturschutz und Landschaftsbezüge

Wesentliches Entwurfskriterium ist, neben der - Ebenfalls sind die Gehölze (Ausgleichsflächen), Gestaltung der Freiräume und Grünflächen, die Be- die die ehemalige Panzerverladerampe einfassen, rücksichtigung der naturräumlichen Gegebenheiten, nach Möglichkeit in die Konzeption einzubeziehen. insbesondere der Landschaftsbezüge und der Aspekte Bei einer Überplanung sind Ausgleichmaßnah- des Naturschutzes. Dabei wird ein besonderer Wert men im oder außerhalb des Wettbewerbsgebietes auf ein ökologisches Konzept zu den naturräumlichen vorzusehen. Bedingungen gelegt. Weiterhin ist zu beachten, dass geeignete planerische Maßnahmen zu treffen sind, um Hunde und Katzen aus dem Naturschutzgebiet 2.2.6 Verkehrliche Erschließung nördlich der Bahn fern zu halten. Folgende Punkte sind in den Entwurf zu integrieren: Die Wettbewerbsaufgabe umfasst die Darstellung eines Verkehrskonzeptes, das den motorisierten Indi- - überwiegender Erhalt der Feuchtwiesen mit ge- vidualverkehr (MIV), den Gewerbeverkehr, den ÖPNV setzlich geschützten Torfböden im Nordosten und den Radverkehr sowie die fußläufige Erschließung Entwicklung als naturnahe Fläche, die lediglich umfasst. Dazu sollen Regelquerschnitte entwickelt durch „Trampelpfade“ zur Freizeitnutzung beein- werden, die innerhalb der Verkehrskonzeption trächtigt werden darf Berücksichtigung finden (siehe auch Kapitel 2.2.). Ein - Erhalt der Rethenbek und ihrer Ufer sowie weiteres wichtiges Augenmerk innerhalb des Entwur- weitestgehend der begleitenden Gehölze und fes soll auf den Umgang mit dem ruhenden Verkehr Möglichkeit zur Biotopvernetzung gelegt werden. - Erhalt des Stückengrabens und der Gehölze ent- lang des östlichen Wettbewerbsgebietsrandes MIV und Gewerbeerschließung - Weitgehender Erhalt der gesetzlich geschützten Die Ausloberin empfiehlt die Erschließung des Wett- Biotope und Gehölzbestände (siehe Abb. Natur- bewerbsgebietes über die bereits für die Erschließung schutzfachliche Grundlagen) des Projektgebietes Fischbeker Heidbrook genutzten - Der Wald an der Cuxhavener Straße bildet einen / in Planung befindlichen beiden Vollknoten (signa- wichtigen Puffer zwischen der stark befahrenen lisiert) an der B 73. Zwischen diesen Knoten ist keine Straße und dem Wettbewerbsgebiet Fischbeker weitere signalisierte Kreuzung umsetzbar, jedoch Reethen. Dabei erfüllt dieser auch eine wichtige Zufahrten als rechts Ein- und rechts Ausfahrt. Klimaschutzfunktion. Unter anderem aus diesen Gründen sollte der Wald möglichst erhalten wer- Bei Vorliegen einer nachvollziehbaren Verkehrskon- den. Grundsätzlich kann der Wald jedoch im Be- zeption (Hinweis auf Rettungswege) kann die zweite reich von Hauptzufahrten ins Wettbewerbsgebiet Zufahrt zu Gunsten des Walderhaltes auf einen überplant werden. Eine Überplanung des Waldes Anschluss für Fußgänger und Radfahrer verkehr- führt zu einem zusätzlichen Ausgleichsbedarf im lich untergeordnet bzw. nachgeordnet werden. Die oder außerhalb des Wettbewerbsgebietes. Sofern ausreichende Erschließung des Wettbewerbsgebietes der Erhalt vorgesehen wird, sind Restriktionen muss dann anderweitig nachgewiesen werden. Eine hinsichtlich des einzuhaltenden Abstandes von ca. Lichtsignalisierung weiterer Zufahrten von der B 73 ist 25 m zwischen Wald und Gebäuden und Aspekte aufgrund der Abstände zwischen den signalisierten der sozialen Kontrolle (im Zusammenhang mit Knoten verkehrstechnisch nicht möglich. Erschließungsflächen) zu berücksichtigen.

32 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Weitere untergeordnete Zufahrten, insbesondere für Die gesamte innere Gebietserschließung soll im ÖPNV und Radverkehr in das Wettbewerbsgebiet, Wesentlichen über öffentliche Straßen erfolgen auch über Niedersachsen, können vorgesehen werden (Anlage 04-12). Die Straßen und Wegebeziehungen und sollen entsprechend dargestellt werden. sollen einer abgestuften Hierarchie entsprechen. So ist neben z. B. einer Haupterschließung für Kraftfahrzeu- Erhebliche Gewerbeverkehre sind so zu führen, dass ge auch ein Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer eine Beeinträchtigung der Wohnstandorte vermieden auszubilden. wird. Grundsätzlich ist eine Minimierung der Ver- kehrsflächen anzustreben. Abb. Planungsempfehlungen

S

Schule Ohrnsweg

o. M.

Wettbewerbsgebiet Zugänge / Zufahrten Panzerverladerampe Fuß- und Radwegebeziehungen scha en WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Parkplätze S-Bahnhof Fischbek, einen möglichen Velorouten-/ Im Bereich der Erschließungsstraßen sind je 100 Radschnellweg-Korridor nördlich der Bahntrasse und Wohneinheiten mindestens 15 Parkplätze sowie 20 die Naherholungsgebiete (Moorgürtel, Fischbeker Fahrradparkstände im öffentlichen Raum nachzu- Heide) im Vordergrund. Die Wegeverbindungen sollen weisen. Private Stellplätze im öffentlichen Raum sind aber, gemeinsam mit den Grün- und Freiflächen, auch nicht möglich (vgl. Kapitel 2.2.1 und 2.2.2). einen wettbewerbsgebietsinternen Rundweg ermögli- chen. Dies hat das Ziel, eine möglichst hohe Frei- ÖPNV zeitqualität in direktem Wohnumfeld zu erzielen und Das Wettbewerbsgebiet liegt überwiegend im fuß- eine Überlastung der umliegenden Landschafts- und läufigen Einzugsbereich der Schnellbahnhaltestellen Naturschutzgebiete zu vermeiden. Dabei ist bei der Fischbek und Neu Wulmstorf. Darüber hinaus sind Konzeption der Wegebreiten auf möglichst getrennte Busverbindungen u. a. zum S-Bahnhof geplant (siehe Führungen von Rad- und Fußverkehr hinzuarbeiten, Anlage 04-07). Die für eine Bustrasse vorgesehenen um Nutzungskonflikte zu minimieren. Es sind folgen- Straßen sind entsprechend so zu dimensionieren, dass de Wegeverbindungen von besonderer Bedeutung: Schleppkurven für einen Gelenkbusbetrieb berück- sichtigt werden. Straßen mit Busverkehr dürfen nicht - Erhalt der zwei Wegeverbindungen zwischen Neu als Mischverkehrsflächen vorgesehen werden. Wulmstorf und der Siedlung Sandbek (eine Ver- änderung der Wegebeziehungen im Rahmen der Fußläufige Erschließung/Radverkehr Entwurfskonzeption ist möglich) Fußläufige barrierefreie Wegeverbindungen und - eine Trennung von Rad- und Fußverkehr ist bei Radverkehrswege sollen als wesentlicher Teil eines der Bemessung der Breiten der Wegeverbindung Freiflächenkonzeptes vorgesehen werden. zwingend zu berücksichtigen - Anschlüsse an diese Wegverbindung aus dem Der Senat hat sich zum Ziel gesetzt, Hamburg zur Wettbewerbsgebiet Fahrradstadt zu entwickeln und den Radverkehrsanteil - grüne Wegeverbindungen durch das Wettbewerbs- bis 2025 auf 25 % zu erhöhen. Der Radverkehrs- gebiet und Anschlüsse an benachbarte Gebiete förderung kommt eine Schlüsselaufgabe bei der - eine kurze Wegeverbindung zwischen Fischbeker Erreichung der Ziele in den Bereichen Klimaschutz, Heidbrook, der Schule Ohrnsweg und dem S- Lärmminderung und Luftreinhaltung zu. Das gilt Bahnhof Fischbek über den östlichen Verkehrskno- es durch komfortable und sichere Radverkehrsflä- ten ist sicherzustellen (Fuß- und Radverkehr) chen und bedarfsgerechte Fahrradabstellanlagen zu entwickeln. Eine gute Erreichbarkeit für den Radver- Für das Fahrradparken sind Flächen für attraktive kehr hat außerdem positive Auswirkungen auf den öffentliche und private Abstellanlagen in unmittelba- Einzelhandel, da insbesondere in zentraler Lage ein rer Zuordnung zu den Gebäudeeingängen bzw. den großer Teil der Kundinnen und Kunden das Fahrrad Quell- und Zielorten vorzusehen. Von einem erhöhten als bevorzugtes Verkehrsmittel zum Einkaufen wählt. Stellplatzbedarf durch Besucherverkehre ist insbeson- Alltagsrouten sollten dabei straßenbegleitend sein dere in der nutzungsgemischten Quartiersmitte auszu- und direkt geführt werden. Dabei stehen einerseits gehen, auch in den Wohngebieten sind entsprechende die Anknüpfungen an die umliegenden Wohngebiete Flächen vorzusehen. (Sandbek, Neu Wulmstorf, Fischbeker Heidbrook), den

34 FISCHBEKER REETHEN PROJEKTGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Abb. Anknüpfungspunkte

Anknüpfungspunkt Verkehrsqualität

W1 Neu Wulmstorf Nord Fuß- und Radweg, kein MIV einschl. Gewerbeverkehr, optional untergeordnete Anbindung für den ÖPNV

W2 Schulweg Fuß- und Radweg, kein MIV einschl. Gewerbeverkehr, optional untergeordnete Anbindung für den ÖPNV

S1 Voßdrift Fußweg, Radverkehr, nur untergeordnet MIV und Gewerbeverkehr, kein ÖPNV, Mischverkehrsfläche möglich, Einfahrt in die B 73 nur rechts rein – rechts raus, Voßdrift ist derzeit private Verkehrsfläche, Direktanschluss einer Mischverkehrsfläche an B 73 mit 50 km/h ist nur unter Berücksichtigung einer Übergangszone mit Separationsprinzip möglich.

S2 Vollknoten West Alle Verkehrsarten, Hauptanbindung ins Gebiet, Verknüpfung mit Fischbeker Heidbrook und Nahversor- gungszentrum, Lichtsignal-geregelter Knoten mit allen Abbiegebeziehungen

S3 Vollknoten Ost Alle Verkehrsarten, Verknüpfung mit Fischbeker Heidbrook, Lichtsignal-geregelter Knoten mit allen Abbiegebeziehungen, gegebenenfalls Entfall der Anknüpfung des MIV (zu Gunsten der Grünverbindung), wenn die ausreichende Erschließung für den MIV einschließlich Gewerbeverkehr auf andere Art nachge- wiesen werden kann

S4 Weitere Keine weiteren lichtsignalgeregelten Knoten im Bereich der B 73 möglich! Untergeordnete Straßenein- mündungen und Grundstücksüberfahrten sind denkbar, jedoch nur rechts rein – rechts raus

O1 S-Bahnanbindung auf Gleis-Trasse Fuß- und Rad(schnell)weg zum S-Bahnhof Fischbek

O2 Ohrnsweg Fuß- und Radweg obligatorisch, optional ÖPNV, optional untergeordnete Anbindung für den MIV - Prob- lematik Schleichverkehre

O3 Sandbek Süd Fuß- und Radweg WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2.7 Bodenschutz

Für das wohnungsbezogene Fahrradparken sowie Die Niederungsbereiche im Nord-Osten der Fläche das Fahrradparken für Beschäftigte gilt, dass die mit nach Bundesbodenschutzgesetz schutzwürdigen beste Akzeptanz durch ebenerdige abschließbare Niedermoorböden sind weitgehend (d. h. zu deutlich Räume erreicht wird. Dabei sollen wirtschaftliche über der Hälfte) von Bebauungen frei zu halten und Lösungen für Kellerersatzräume sowohl innerhalb, als vor Zerstörung zu schützen. Die in Abb. Gründung auch außerhalb der Gebäude gefunden werden. Die dargestellte schwarze Linie, kennzeichnet den Bereich, Ersatzräume sollten jedoch nicht nur durch die Woh- der als schutzwürdig erkannt wurde und innerhalb nung, sondern auch zwingend von außen zu betreten dessen der oberflächennah anstehende Nieder- sein. Der Bau von Untergeschossen/Tiefgaragen ist moorboden eine Stärke von 0,3 m bis 1,2 m aufweist. aufgrund der Bodenbeschaffenheit auszuschließen. Die Flächen sollten auch zukünftig überwiegend Bei der Bemessung sollten sowohl Anhänger als auch als Feuchtgrünland vorgeschlagen werden. In den Lastenfahrräder oder Dreiräder und gegebenenfalls Randbereichen sind auch Gehölze/Wald mit standort- Flächen für Ladestationen für Pedelecs/E-Bikes, Spin- gerechten Baumarten denkbar. de etc. berücksichtigt werden. Die mögliche Verwertung der nach § 202 Baugesetz- Mobilitätskonzept buch (BauGB) geschützten Mutterböden im Wettbe- Es soll ein Standort für einen Mobilitätshub an werbsgebiet sollte frühzeitig in der Umsetzungspla- zentraler Stelle im Wettbewerbsgebiet vorgesehen nung berücksichtigt werden. werden. Dieser soll sowohl die zentrale Anbindung an den ÖPNV sicherstellen als auch dem Flächenbedarf eines funktionalen Mobilitätshubs gerecht werden. 2.2.8 Grundwasserschutz, Oberflächen- Hierzu gehören Bike- und CarSharing-Angebote sowie entwässerung und Bodenaufhöhung Fahrradboxen und Ladestationen für Elektroautos und Elektro-Fahrräder. Grundwasserschutz Aufgrund der Lage des Wettbewerbsgebietes im Wasserschutzgebiet Süderelbmarsch/Harburger Berge (Schutzzone III) bestehen hohe Ansprüche an den vorbeugenden Grundwasserschutz. Die Anforderun- gen der Wasserschutzgebietsverordnung sind bei allen Planungen zu berücksichtigen. Restriktionen ergeben sich u. a. für das auf Straßen und sonstigen Verkehrsflächen anfallende Niederschlagswasser. Eine Versickerung (von unbelastetem Niederschlagswasser) ist insbesondere im nordöstlichen Bereich des Wett- bewerbsgebietes aufgrund hoher Grundwasserstände (Grundwasseraussickerungsgebiet, Torfe/Moorböden) nicht möglich.

36 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Grundsätzlich ist im Bereich der Bauflächen ein Bei der Errichtung von Wohngebäuden und anderen Flurabstand von ca. 1 m zum maximalen natürlichen Bauwerken ist zu berücksichtigen, dass Abgrabungen, Grundwasserstand einzuhalten. Daraus ergeben sich durch die die Grundwasser schützenden Deckschich- bei einer baulichen Nutzung die in Abb. Gründung- ten vermindert oder durchstoßen werden, gemäß dargestellten Anforderungen zur Bodenaufhöhung. Wasserschutzgebietsverordnung verboten sind. Ziel Dort wird ebenfalls erkennbar in welchen Bereichen dieser Restriktion ist es, die Offenlegung des Grund- Keller und Tiefgaragen ohne weiteres möglich sind. wassers zu verhindern. Bei Baumaßnahmen ist daher In den übrigen Bereichen muss davon ausgegangen durch bautechnische Maßnahmen sicherzustellen, werden, dass eine Unterkellerung nicht möglich dass Deckschichten nicht wesentlich vermindert oder beziehungsweise unwirtschaftlich ist. beseitigt werden.

Abb. Gründung

FISCHBEKER REETHEN 37 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

Oberflächenentwässerung mögliche Mehrfachnutzungen (z. B. Retention in Die oberflächennahe Ableitung des Regenwassers ist Parkanlagen) ist zu achten. Folgende Handlungsemp- in Hamburg Pflicht. Im Wettbewerbsgebiet muss das fehlungen werden gegeben: von öffentlichen und privaten Flächen abfließende Regenwasser sowie das über die Rethenbek zugleitete 1. Versickern, wo es möglich ist Wasser in Rinnen/Mulden/Gräben in das Gewäs- Im Bestand versickert ein großer Teil des Nieder- sersystem des Moorgürtels (im Norden) abgegeben schlages. Es wird daher empfohlen, dort, wo es werden. Die Abgabe in den Moorgürtel kann nur möglich ist, das Niederschlagswasser zu versickern. gedrosselt mit maximal ca. 2 l/s (gemäß Anlage 04-01) Aus Gründen des Grundwasserschutzes darf nur erfolgen. gering verschmutztes Wasser versickert werden. Die Versickerung soll flächig über die belebte Bodenzone Vom Wohnbauland und von Wohnstraßen kann das erfolgen. Ein Abstand von 1 m von der Unterkante Niederschlagswasser generell ohne Behandlung der Versickerungsanlage zum Bemessungsgrundwas- abfließen, da hier von einer geringen Belastung serstand ist einzuhalten. In Abb. Gründung ist der auszugehen ist. Bei Erschließungsstraßen (300 bis Bereich dargestellt, wo dies ohne eine Geländeauf- 5.000 KFZ/24h) ist der Anteil an LKW/Bus-Verkehr höhung möglich ist (Grundlage dieser Abgrenzung ist zu berücksichtigen. Gerade im Zugangsbereich des die Annahme eines Oberbodenauftrages von 0,2 m Erschließungsgebietes, der als Wohn- und Gewerbe- sowie die behördliche Vorgabe eines Mindestabstan- gebiet genutzt wird, kann eine dezentrale Reinigung des der Muldensohle zum Bemessungsgrundwasser- vor Einleiten in die gedichteten Gräben/Mulden stand von 1 m). notwendig sein. 2. Wo keine Versickerung möglich ist, verzögert Niederschlagswasser, welches von den Gewerbeflä- ableiten und falls erforderlich reinigen chen abfließt, kann in Abhängigkeit des Verschmut- Wo die Schadstoffbelastung zu groß oder kein zungsgrades behandlungsbedürftig sein. Dieses ausreichender Abstand zum Grundwasser vorhanden behandlungsbedürftige Abwasser ist zu reinigen, ist (oder durch Aufhöhung des Geländes hergestellt bevor es in die gedichteten Gräben/Mulden einge- wird), soll eine Reinigung und verzögerte Ableitung leitet wird. In diesem Zusammenhang erscheint es über gedichtete Mulden-Rigolen-Systeme erfolgen. sinnvoll, neben der Reinigung auch einen Rückhalt Funktionsprinzip: zu integrieren und nur eine gedrosselte Einleitung in - oberflächliche Retention in Mulde das Grabensystem / die Retentionsanlage zuzulassen. - Reinigung durch Bodenpassage Das Gelände fällt nach Norden hin leicht ab und findet - unterirdische Retention in Rigole seinen tiefsten Punkt bei der Einmündung der alten - keine Versickerung aus der Rigole, da gedichtete Gleistrasse für die Panzerverladung in die Hauptbahn- Ausführung strecke. Hier befinden sich die geschützten Moorbö- - gedrosselte Ableitung aus Rigole den, so dass sich eine Kombination aus naturnahen Flächen und Regenwasserretention anbietet. Das Ableitungsnetz des öffentlichen Mulden-Rigolen- Systems (Erschließungsstraßen) kann gedrosselte und Für die Oberflächenentwässerung sind die notwen- gereinigte Abflüsse aus Privat- und Gewerbeflächen digen Flächen vorzusehen, auf Flächeneffizienz und aufnehmen.

38 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

3. Gründächer vorsehen Stargraben entwässern. Um auch die beiden westlich Die gewerblichen Dachflächen sollen zur Abflussre- der Moorfläche gelegenen Gewässer (insbesondere duktion als Gründächer ausgebildet werden. die Rethenbek) für die Ableitung nutzen zu können, ist das Entwässerungssystem so zu gestalten, dass nur 4. Gräben und Retentionsräume geeignet platzieren der Abflussanteil, der die zulässigen Einleitmengen Für die Ableitung sollten alle drei Gewässer (Rethen- der beiden Gewässer überschreitet, in die Moorfläche bek, Abzugsgraben Fischbek, Stargraben) genutzt geleitet wird. (vgl. Abb. Regenwasserableitung) werden. Ein offener Gewässerverlauf der Rethenbek ist zu erhalten. Es bestehen seitens des Bezirkes Bestrebungen zur Wiedervernässung des am Stre- Abb. Regenwasserableitung ckengraben gelegenen Nincoper Moors (nördlich des Wettbewerbsgebietes). Daher ist das Entwässerungs- system so auszulegen, dass zumindest ein Teil der Flächen in die Rethenbek entwässert.

Das in der Mitte des Wettbewerbsgebietes gelegene Gewässer, welches Richtung Abzugsgraben Fischbek ableitet, ist südlich der Bahnlinie vor Ort kaum als Gewässer zu erkennen. Es ist aus wasserwirtschaftli- cher Sicht nicht erforderlich, dieses Gewässer südlich Nincoper Moor der Bahn zu erhalten. Nördlich der Bahn muss es instandgesetzt werden, um für eine Ableitung genutzt werden zu können. Der Stückengraben sollte als Abgrenzung zur benachbarten Bebauung erhalten bleiben.

Wenn an der westlichen Grenze des Wettbewerbsge- bietes Geländeaufhöhungen vorgenommen werden, sollte dort ein Graben angelegt werden.

Streckengraben Es ist davon auszugehen, dass die Retentionswirkung des gedichteten Mulden-Systems nicht ausreicht, um Abzugsgraben Fischbek die zulässigen Drosselabflüsse (siehe Kapitel 4.2.3) Stargraben einzuhalten. Die im Nordosten des Wettbewerbs- gebietes gelegene Moorfläche kann als zusätzlicher Retentionsraum in Anspruch genommen werden. Stückengraben Es darf nur sauberes Wasser auf die Moorfläche geleitet werden. Mit den bestehenden Sohlhöhen der

Bahndurchlässe kann das in die Senken der Moor- Rethenbek fläche geleitete Wasser nur nach Osten über den

FISCHBEKER REETHEN 39 WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2.9 Technische Anforderungen zum Schall- und Erschütterungsschutz

Schallschutz - Andere Baukörper als Lärmschutz: Anordnung von Die Lärmquellen der Bahntrasse, der B 73 und der Baukörpern (Gewerbe oder Geschosswohnungs- Sportflächen im Umfeld Ohrnsweg sind als wesentli- bau) als Schutz der dahinterliegender Bebauung che Bestandslärmquellen in der Planung maßgeblich. Weiterhin sind die zu erwartenden Lärmemissionen Zu beachten: Gegebenenfalls nachteilig, da der Lärm- der unterzubringenden gewerblichen Nutzungen und schutz abhängig von anderen privaten Investitionen der vorzusehenden Sportflächen in der Planung zu wird, soweit keine ausreichend Tiefen Bauflächen berücksichtigen. angeboten werden können. Größtenteils kann für die lärmimmissionssensiblen Nutzungen von der Ausweisung als Allgemeines Bundesstraße 73 (B 73) Wohngebiet gemäß § 4 Baunutzungsverordnung - Abstand: Ausreichend Abstand der empfindlichen (BauNVO) ausgegangen werden. Nutzungen von der B 73 mit mindestens 50 m (zu Soweit erforderlich, soll der Lärmstandard „lärmab- Kreuzungsbereichen 55 m), um die zulässigen gewandte Seite“ angewendet werden. Entsprechend Lärmpegel für die Nacht einzuhalten. sind soweit die zur Orientierung herangezogenen - Lärmabgewandte Seite: Bei Überschreitung der Werte der 16. BImSchV (Verkehrslärmschutzverord- Immissionswerten sind geeignete Baukörperaus- nung) für das Allgemeine Wohngebiet an der lärmzu- richtungen und dadurch die Ausbildung einer gewandten Seite überschritten werden, vorrangig die lärmabgewandten Seite mit verträglichen Immissi- Schlafräume zur lärmabgewandten Seite zu orientie- onswerten notwendig, um an dieser Schlafräume, ren. Balkon- und Terrassenbereiche anzuordnen. Grundsätzlich sind folgende Optionen im Bereich der - Andere Baukörper als Lärmschutz: Anordnung von einzelnen Lärmquellen denkbar: Baukörpern (Gewerbe oder Geschosswohnungs- bau) als Schutz der dahinterliegender Bebauung. Bahntrasse - Abstand: Ausreichend Abstand von der Bahntrasse Zu beachten: Gegebenenfalls nachteilig, da der Lärm- mit mindestens 80 m, um die zulässigen Lärmpe- schutz abhängig von anderen privaten Investitionen gel für die Nacht ohne Lärmschutzwand einzuhal- wird, soweit keine ausreichend Tiefen Bauflächen ten. Hierdurch entfiele die Vorgabe hinsichtlich der angeboten werden können. Orientierung der Schlafräume. - Lärmabgewandte Seite: Bei Überschreitung der Sportanlagen Immissionswerten sind geeignete Baukörperaus- - Abstand: Abstand von ca. 50 m bis 100 m, je nach richtungen und dadurch die Ausbildung einer Gebietskategorie gemäß BauNVO ohne aktive lärmabgewandten Seite mit verträglichen Immissi- Lärmschutzmaßnahmen. onswerten notwendig, um an dieser Schlafräume, - Lärmabgewandte Seite: Bei überschrittenen Balkon- und Terrassenbereiche anzuordnen. Immissionswerten ist eine geeignete Baukör- - Aktiver Lärmschutz: Installation einer Lärmschutz- perausrichtung und dadurch Ausbildung einer wand – städtebaulicher Nachteil: je nach Höhe lärmabgewandten Seite erforderlich, so dass der Wand entsteht eine visuelle Barriere zum sämtliche Aufenthaltsräume sowie Balkon- und Grünraum Moorgürtel und zwischen S-Bahn und Terrassenbereiche zu dieser angeordnet werden Wettbewerbsgebiet. müssen (strikte Grundrissvorgabe).

40 FISCHBEKER REETHEN WETTBEWERBSGEBIET UND PLANUNGSAUFGABE

2.2.10 Energiesparende Bauweise

Gewerbe Mit dem geplanten Neubaugebiet ist der Nachweis zu - Im Bestand wirken keine gewerblichen Emissions- erbringen, dass diese Stadterweiterung klimafreund- quellen auf das Gebiet ein. lich geplant und realisiert werden kann und somit - Wohnen und emittierendes Gewerbe sind in dem energiesparenden Bauen gerecht wird. Als der Planung so einander zuzuordnen, dass die ein wesentlicher Nachweis dazu ist der dezentrale Konfliktlagen des Lärmschutzes minimiert werden. Einsatz von erneuerbaren Energien aufzuzeigen. In vielen Fällen erweist sich insbesondere der Für den Geschosswohnungsbau sind entsprechende Gewerbeverkehr als kritisch. Dagegen können Lösungsvorschläge zu entwickeln. Gegebenenfalls gewerblich genutzte Gebäude sogar abschirmend ist ein Energieverbund mit der gegenüberliegenden wirken. Reines Immissionsabstandsgrün ohne Seite der Cuxhavener Straße im Bereich des Projekt- weiteren Nutzen sollte vermieden werden. gebietes Neugraben-Fischbek möglich. Dort wird für den zentralen Bereich ein Wärmenetz entwickelt, das Lärmspezifische Anforderungen sind bei der Anord- mit einem Blockheizkraftwerk versorgt werden soll. nung der unterschiedlichen Nutzungen innerhalb des Bei kurzen Leitungslängen kann dies eine vorteilhafte Wettbewerbsgebietes (Gewerbe/Verkehr/Wohnen/ Lösung sein. Auch kann eine gemeinsame energeti- Sport) zu berücksichtigen, entsprechende Lösungen sche Betrachtung zwischen den Geschosswohnungs- werden innerhalb des Verfahrens bewertet. Grund- bauten und den geplanten Gewerbebauten sinnvoll sätzlich sind wirtschaftliche Aspekte zu bedenken. sein. Großflächige Solarthermie-Anlagen, die auf den Dächern der Gewerbebauten eingeplant werden, Erschütterungsschutz könnten Wärme zur Warmwasserversorgung der Die erschütterungstechnischen Schwingungsmessungen Wohngebäude liefern. Diese Überlegungen zu einem im Gelände und darauf basierenden Prognosen haben Wärmeverbund zwischen den Nutzungen erfordert ergeben, dass sehr weit in das Untersuchungsgebiet eine räumliche Nähe, um möglichst kurze Leitungs- reichende Schienenverkehrserschütterungen auftreten. längen für den Transport des Warmwassers im Gebiet Maßgeblicher Verursacher ist der Güterzugverkehr. zu haben. Für den Bereich Einfamilienhaustypologien sind eher dezentrale Versorgungsmöglichkeiten zu In Konsequenz dieser Ergebnisse (vgl. Anlage 04-03) entwickeln, die ebenfalls einen hohen Anteil von er- soll (bis auf absolute Ausnahmen) eine Wohnbebau- neuerbaren Energien zur Grundlage haben. Entspre- ung erst ab einem Abstand von mehr als 64 m von der chende Konzeptionen sind stichwortartig aufzuzeigen. Gleisachse vorgeschlagen werden. Selbst in deutlich größerem Abstand ist noch mit Restriktionen bzw. er- forderlichen Maßnahmen wie geringen Deckenspann- weiten und/oder größeren Deckenstärken zu rechnen, die das Bauen tendenziell verteuern. Die genannten Einschränkungen werden nicht bautechnisch begrün- det, sondern dienen allein dem Wohnkomfort. Für gewerbliche Nutzungen gelten die Einschränkungen nicht. Sie können bis auf Ausnahmen (empfindliche labortechnische Geräte) unmittelbar neben der Bahn- strecke platziert werden.

FISCHBEKER REETHEN 41 3. STANDORTDOKUMENTATION

4 1

3

2 1

5

6 7

8 2

3 5

4

8 7

10 9 4. STANDORT- DOKUMENTATION STANDORTDOKUMENTATION

1. Bebauung Ohrnsweg 2. Bebauung Ohrnsweg

3. Bebauung Ohrnsweg 4. Ohrnsweg

5. Wettbewerbsgebiet I 6. Wettbewerbsgebiet II

7. Zuwegung 8.Standortverwaltung

43 STANDORTDOKUMENTATION

1 ICH BIN EINE SEHR LANGE ÜBERSCHRIFT

1

2

3 5 9 10 11 4

12

8 7

15 13 14 10 16 9 4. STANDORT- DOKUMENTATION

44 FISCHBEKER REETHEN STANDORTDOKUMENTATION

9. Wettbewerbsgebiet III 10. Bebauung Voßdrift

11. Wettbewerbsgebiet IV 12. Wettbewerbsgebiet V

13. Nördlich des Wettbewerbsgebietes 14. Bebauung Gerhard-Bachmann-Ring, Neu Wulmstorf

15. Bebauung Neuwulmstorfer Schulstraße 16. Wettbewerbsgebiet VI

FISCHBEKER REETHEN 45 VERFAHRENSTEIL

4 VERFAHRENSTEIL

1. AUSLOBERIN Produktion und Handwerk entwickelt werden. IBA Hamburg GmbH Ziel des Wettbewerbes ist die Erarbeitung eines Am Zollhafen 12 städtebaulich-landschaftsplanerischen Entwurfes 20539 Hamburg unter Berücksichtigung von funktionalen, sozialen, stadträumlichen, freiraumplanerischen, naturräumli- im Einvernehmen mit: chen, verkehrlichen und wasserbaulichen (Regenwas- serableitung) Aspekten. Das Wettbewerbsergebnis soll Freie und Hansestadt Hamburg: Grundlage für die Erarbeitung eines Funktionsplanes - Bezirksamt Harburg sein, der wiederum Grundlage für das vorgesehene - Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Bebauungsplanverfahren ist.

2. VERFAHRENSKOORDINATION 5. ÜBEREINSTIMMUNGSVERMERK UND -BETREUUNG Die Übereinstimmung der Auslobung wurde vom zu- büro luchterhandt ständigen Wettbewerbsausschuss der Hamburgischen stadtplaner architekten landschaftsarchitekten Architektenkammer unter der Registrierungs-Nr. Shanghaiallee 6 NO-08_16_SLRW bestätigt. Mit ihrer Teilnahme erken- 20457 Hamburg nen die Teilnehmenden den Inhalt des Verfahrens an. fon: +49 (0) 40/70708070 fax: +49 (0) 40/707080780 6. WETTBEWERBSSPRACHE www.luchterhandt.de Die Wettbewerbssprache ist deutsch. [email protected] 7. TEILNEHMERFELD 3. VERFAHRENSART - DeZwarteHond, Groningen (NL) Der Wettbewerb wird als eingeladener kooperativer, - KCAP Architects&Planners, Rotterdam (NL) interdisziplinärer städtebaulich-landschaftsplaneri- - LRW, Loosen, Rüschoff, Winkler, Hamburg scher Realisierungswettbewerb in zwei Phasen aus- - M-E-S-S, Kaiserslautern/Mannheim gelobt. Der Durchführung des Wettbewerbs liegen die - Raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadt- Richtlinien für Planungswettbewerbe der Freien und planung, Frankfurt Hansestadt Hamburg in der Fassung vom 03.03.2015 - Petersen, Pörksen, Partner, Hamburg (RPW der FHH 2015) zu Grunde. Die Einbeziehung eines Landschaftsarchitekten ist für 4. WETTBEWERBSAUFGABE die teilnehmenden Büros verpflichtend. Das Wettbewerbsgebiet Fischbeker Reethen stellt für den Bezirk Harburg mit einer Bruttofläche von ca. 70 ha die derzeit größte zusammenhängende Woh- nungsbau- und Gewerbeflächenreserve dar, die im Bezirk Harburg noch verfügbar ist und nun entwi- ckelt werden soll. Der Standort soll, durch gemischte Wohntypologien für unterschiedliche Zielgruppen und als Standort für wissensorientierte gewerbliche

46 FISCHBEKER REETHEN VERFAHRENSTEIL

8. PREISGERICHT - Angela Hansen, Behörde für Stadtentwicklung und Stimmberechtigte Fachpreisrichter Wohnen, FHH - Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor, Behörde für - Robert Klein, Grüne-Fraktion Harburg Stadtentwicklung und Wohnen, FHH - Jörn Lohmann, DIE LINKE-Fraktion Harburg - Karen Pein, Geschäftsführerin, IBA Hamburg GmbH - Jörg Penner, Dezernent Wirtschaft, Bauen und 9. SACHVERSTÄNDIGE Umwelt, Bezirksamt Harburg - Christian Hinz, IBA Hamburg GmbH - Prof. Christoph Schonhoff, Freier Stadtplaner, - Kai Michael Dietrich, IBA Hamburg GmbH Hannover - Gerrit Bartels, IBA Hamburg GmbH - Verena Trojan, Freie Stadtplanerin, Darmstadt - Claudia Mohr, IBA Hamburg GmbH - Prof. Paolo Fusi, Freier Architekt, Hamburg - Sarah-Melike Illmer, IBA Hamburg GmbH - Jörg Michel, Freier Landschaftsarchitekt, Berlin - Georg Sieben, Bezirk Harburg, FHH - Christoph Elsässer, Freier Stadtplaner, Rotterdam - Heiko Stolzenburg, Bezirk Harburg, FHH - Beate von Boxberg, Bezirk Harburg, FHH Stellvertretende Fachpreisrichter - Cornelia Stolze, Bezirk Harburg, FHH - Susanne Metz, Leiterin Amt für Landesplanung - Marlis Mecklenburg, Bezirk Harburg, FHH und Stadtentwicklung, Behörde für - Uta Wassbauer, Bezirk Harburg, FHH Stadtentwicklung und Wohnen, FHH - Andreas Reinhardt, Bezirk Harburg, FHH - Silke Schumacher, IBA Hamburg GmbH - Klaus Krollpfeiffer, Bezirk Harburg, FHH - Hans Lied, Leiter Amt für Stadt- und - Heidi Supper, Bezirk Harburg, FHH Landschaftsplanung, Bezirk Harburg - Maike Sydow, Bezirk Harburg, FHH - Mehdi Moshfeghi, Freier Architekt, Hamburg - Sven Meier, Bezirk Harburg, FHH - Karin Kuttner, Freie Landschaftsarchitektin, - Klaus Windgassen, Bezirk Hamburg Mitte, FHH Hamburg - Elke Schumann, Behörde für Stadtentwicklung und - Prof. Rolf Westerheide, Freier Stadtplaner, Aachen Wohnen, FHH - Stefan Mundt, Behörde für Stadtentwicklung und Stimmberechtigte Sachpreisrichter Wohnen, FHH - Thomas Völsch, Leiter Bezirksamt Harburg - Annika Kellner, Behörde für Stadtentwicklung und - Uta Stammer, Hamburgische Gesellschaft für Wohnen, FHH Wirtschaftsförderung mbH - Dr. Ingrid Brinkmeier, Behörde für - Dr. Jörg Nigge, Landesbetrieb Immobilienmanage- Stadtentwicklung und Wohnen, FHH ment und Grundvermögen, FHH - Dr. Thomas Däumling, Behörde für Umwelt und - Ralf-Dieter Fischer, CDU-Fraktion Harburg Energie, FHH - Frank Richter, SPD-Fraktion Harburg - Maja Berghausen, Behörde für Umwelt und Energie, FHH Stellvertretende Sachpreisrichter - Beatrix Schmidt, Behörde für Wirtschaft, Verkehr - Simone Töpfer, Landesbetrieb Immobilienmanage- und Innovation, FHH ment und Grundvermögen, FHH - Gabriele Thiering, Behörde für Wirtschaft, Verkehr - Dr. Alexandra Schubert, Behörde für Wirtschaft, und Innovation, FHH Verkehr und Innovation, FHH

FISCHBEKER REETHEN 47 VERFAHRENSTEIL

- Kerstin Liborius, Behörde für Wirtschaft, Verkehr 1. Auslobungsbroschüre und Innovation, FHH - Christine Fleischhack, Behörde für Wirtschaft, 2. Plangrundlagen Verkehr und Innovation, FHH 01 Lageplan NF 67 - Bernd Ringe, Hamburgische Gesellschaft für 02 Luftbild (pdf) Wirtschaftsförderung mbH 03 Digitale Plangrundlage - Kirsten Dalley, Landesbetrieb Immobilienmanage- 04 Übersichtsplan Bezirk Harburg ment und Grundvermögen, FHH 05 Digitales Höhenmodell - N.N., Verkehrsplaner 06 Georeferenziertes Luftbild - N.N. Kostenprüfer 07 Übersichtsplan A26

Die Ausloberin behält sich vor, im Verfahren weitere 3. Bestehendes Planungsrecht Sachverständige zu benennen. 01 Flächennutzungsplan 02 Landschaftsprogramm 10. BERATENDES KONSORTIUM 03 Baustufenplan Neugraben - N.N., SAGA Fischbek vom 08.06.1956 - Peter Jorzick, Hamburg Team Gesellschaft für 04 Bebauungsplan NF 14 Projektentwicklung mbH 05 Bebauungspläne Neu Wulmstorf - Kurt-Ove Schroeder, PGH Planungsgesellschaft Holzbau mbH 4. Ergänzende Informationen zum - H.-R. Jonas Ernst, Hamburger Immobilien Team GmbH Wettbewerbsgebiet 01 Gutachten Boden/Oberflächenent- 11. GÄSTE wässerung und Grundwasserschutz - Thomas Saunus, Vertreter der Gemeinde 02 Schalltechnische Untersuchung Neu Wulmstorf 03 Gutachten Erschütterungsschutz - Thorben Ziel, Vertreter des Landkreises Harburg 04 Testszenarien Nutzungs- und Dichteverteilung 05 Perspektiven der Nahversorgung 2010 12. VORPRÜFUNG 06 Funktionsplan NF66 Die Vorprüfung erfolgt durch das büro luchterhandt, 07 Erschließungsvarianten HVV Hamburg in Zusammenarbeit mit der Ausloberin 08 Leitungsplan HSE (Auszug) sowie den oben genannten Sachverständigen. 09 Standortdokumentation 10 Naturschutzfachliche Grundlagen Die Ausloberin behält sich vor, weitere Berater und 11 Senatsdrucksache 2015/1960 – Flüchtlings- Vorprüfende zu benennen. unterkünfte mit der Perspektive Wohnen 12 Hamburger Bauprüfdienst 3-2010 13. ARBEITSUNTERLAGEN Erschließung Im Rahmen des Wettbewerbes werden den Teilneh- 13 Regionales Raumordnungsprogramm menden folgende Unterlagen und digitale Karten- (RROP) des Landkreises Harburg grundlagen sowie sämtliche Materialen in digitalisier- 14 Rahmenprogramm Integrierte ter Form zur Verfügung gestellt: Stadtteilentwicklung (RISE)

48 FISCHBEKER REETHEN VERFAHRENSTEIL

5. Konzeption • Aussagen zur Oberflächenentwässerung in freier 01 Rahmenbedingungen Darstellung 02 Planungsempfehlungen • Aussagen zu Beispielbautypologien in freier Dar- 03 Anbindungen stellung 04 Städtebauliche Kriminalprävention • notwendige Volumenschnitte/Ansichten zur 05 RISA Darstellung der Höhenentwicklung (M. 1:500), 06 Orientierungsrahmen zur Gestaltung Darstellung frei wählbar, zum Verständnis des gewerblicher Bauvorhaben Konzeptes erforderliche Schnitte und Ansichten; 07 Hamburger Leitfaden Lärm in Sämtliche Schnitte und Ansichten sind mit Höhen- der Bauleitplanung angaben (bezogen auf NHN) zu versehen. 08 Empfehlungen für Radverkehrsanlagen • Erläuterungsbericht (max. 2 DIN-A4-Seiten) • ausgefülltes Berechnungsformular (u. a. BGF, GFZ, 6. Vordrucke GRZ, Anzahl Wohneinheiten) 01 Erläuterungsbericht • Verfassererklärung 02 Informationen zum Plan-Layout 03 Flächen und Farbvorgaben (xls) 15. FORMALE VORGABEN PHASE 1 04 Verfassererklärung (pdf) • Beamerpräsentation (pdf) 05 Einverständniserklärung • 1 Satz Präsentationspläne, max. 4 Pläne 06 Modelleinsatzplatte DIN A0 (Querformat) gerollt • 1 Satz Vorprüfpläne, gerollt, mit allen zur Berech- Sämtliche im Verfahren zur Verfügung gestellte Unter- nung notwendigen Maße und Angaben. Die Dar- lagen sind ausschließlich für die Bearbeitung stellungen müssen die zur Ermittlung der Flächen der gestellten Aufgabe zu verwenden und vertraulich erforderlichen Aussagen treffen. zu behandeln. • Vordrucke (DIN A4) • Bereitstellung sämtlicher Unterlagen auf CD/DVD 14. GEFORDERTE LEISTUNGEN PHASE 1 (Standardgröße: Durchmesser 12 cm) in folgenden • Beamerpräsentation (max. 15 min, 15 Folien) Datei-Formaten: Pläne dxf/dwg (AutoCad 2000) • Piktogramme zur Erläuterung der entwurfsbestim- sowie pdf (datenoptimiert) und tiff (300 dpi, menden Leitidee in freier Darstellung CMYK-Modus, Planlayout in Originalgröße), alle • Lageplan mit großräumigen Verflechtungsbezie- Berechnungsbögen, Vordrucke (xls und pdf) hungen (M. 1:5.000) • Prüfpläne (pdf/dxf 2000): durch farbige Polygone • Lageplan (M. 1:1.000) als städtebaulicher Funk- (vgl. Anlage 06-03 Farbvorgabe) ist die Flächener- tions- und Rahmenplan mit der Darstellung von mittlung nachvollziehbar darzustellen (Dateina- Baukörpern (Dachaufsichten) und Freiraum sowie men: „Kennziffer_Plan_01“ usw.) mit konzeptionellen Aussagen zu der städtebau- • Erläuterungsbericht (ausgefüllte Textmaske zu den lichen Struktur (Baukörper mit Geschossanzahl, Beurteilungskriterien) Nutzungsangaben, Parzellierungsvorschlag, Unter- • Modell (M. 1:1.000). Die Modellbauplatte wird im scheidung zwischen Nettobauland und öffentli- Rahmen des Auftaktkolloquiums ausgegeben. chen Flächen, Freiraumkonzept zur Zonierung der Freiflächen in freier Darstellung

FISCHBEKER REETHEN 49 VERFAHRENSTEIL

16. GEFORDERTE LEISTUNGEN PHASE 2 angaben (bezogen auf NHN) zu versehen. • Beamerpräsentation (max. 20 min, 20 Folien; • maximal zwei perspektivische Darstellungen Pecha Kucha-Format) • Erläuterungsbericht (ausgefüllte Textmaske zu den • Piktogramme und Details zur Erläuterung der ent- Beurteilungskriterien) wurfsbestimmenden Leitidee in freier Darstellung • ausgefülltes Berechnungsformular (öffentliche • Lageplan mit großräumigen landschaftlichen und Wege- und Erschließungsflächen, Grünflächen verkehrlichen Verflechtungsbeziehungen (M. 1:5.000) (einschließlich grüner Flächen zur Regenwasser- • städtebauliches Konzept (M. 1:1.000) als Funk- ableitung und Wasserflächen), davon Waldflächen, tions- und Rahmenplan mit der Darstellung von davon offen gehaltene Flächen mit Moorböden, Baukörpern (Dachaufsichten), Freiraumzonierung Nettobauland Gewerbe, Nettobauland Wohnen und Erschließung bzw. mit konzeptionellen Aus- bzw. Wohnen mit Gewerbe, BGF, GFZ, GRZ, Anzahl sagen zu der städtebaulichen Struktur (Baukörper Wohneinheiten, Anzahl privater Stellplätze, Anzahl mit Geschossanzahl, Geländehöhen, Nutzungsan- öffentlicher Parkplätze) gaben, Parzellierung, Unterscheidung zwischen • Verfassererklärung Nettobauland und öffentlichen Flächen) • Modell (M. 1:1.000). Die Modellbauplatte wird • Piktogramm Verkehr (M. 1:2.000) und öffentliche nach der 1. Phase postalisch versandt. Parkplätze • Piktogramm private Stellplätze Darüber hinausgehende Leistungen werden nicht zur • Piktogramm Oberflächenentwässerung Bewertung zugelassen. (M. 1:2.000) • Piktogramm Phasierung (M. 1:2.000) 17. FORMALE VORGABEN PHASE 2 • zwei „Lupenpläne“ für frei zu wählende Bereiche • Beamerpräsentation (pdf) (M. 1:500) mit der Mindestabmessung 250 m x • 1 Satz Präsentationspläne, max. 6 Pläne DIN A0 250 m als Erdgeschossplan mit der Darstellung von (Querformat) gerollt - mindestens vier typischen Bautypologien (Bau- • 1 Satz Vorprüfpläne, gerollt, mit allen zur Berech- körper und Geschossanzahl mit Höhenangaben, nung notwendigen Maße und Angaben. Die Dar- Nutzungen, Wohneinheiten mit Erschließungsker- stellungen müssen die zur Ermittlung der Flächen nen, Grundstückszufahrten, Stellplatzunterbrin- erforderlichen Aussagen treffen. gung, Müllstandorte) • ausgefüllte Textmaske zu den Beurteilungskriterien - Freiraumzonierungen (unterschiedliche Darstel- • Vordrucke (DIN A4) lung von privat, gemeinschaftlich und öffentlich) • Bereitstellung sämtlicher Unterlagen auf CD/DVD mit Bäumen und Grünstrukturen (Standardgröße: Durchmesser 12 cm) in folgenden - Wegen und Straßenräumen mit öffentlichen Datei-Formaten: Pläne dxf/dwg (AutoCad 2000) Parkplätzen, Straßenbäumen, Fahrbahn- und sowie pdf (datenoptimiert) und tiff (300 dpi, Gehwegflächen CMYK-Modus, Planlayout in Originalgröße), alle - zusätzlich einem Regelgeschoss Berechnungsbögen, Vordrucke (xls und pdf) • notwendige Volumenschnitte/Ansichten zur • Prüfpläne (pdf/dxf 2000): durch farbige Polygo- Darstellung der Höhenentwicklung (M. 1:500), ne (vgl. Anlage 06-03) ist die Flächenermittlung Darstellung frei wählbar, zum Verständnis des nachvollziehbar darzustellen (Dateinamen: „Kenn- Konzeptes erforderliche Schnitte und Ansichten. ziffer_Plan_01“ usw.) Sämtliche Schnitte und Ansichten sind mit Höhen-

50 FISCHBEKER REETHEN VERFAHRENSTEIL

18. BEURTEILUNGSKRITERIEN 19. AUFWANDSENTSCHÄDIGUNG • Erfüllung des Wettbewerbsprogrammes: An- UND PREISGELDER teile von 55 % Wohnen und 45 % Gewerbe am Für den Wettbewerb steht eine Wettbewerbssumme gesamten Nettobauland, Mindest-BGF Wohnen, von insgesamt 104.000 EUR (netto) zur Verfügung. Die Einhaltung des vorgegebenen Typologiemix Teilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung von • Qualität des städtebaulichen Konzeptes: Grund- 4.000 EUR (netto) in der 1. Phase und von 4.000 EUR idee, geeignete Anordnungen der geforderten (netto) in der 2. Phase. Nutzungen, Maßstäblichkeit der Bebauung, Vielfalt der Gebäudetypologien, Einbindung in den stadt- Es ist beabsichtigt, die Preissumme von 64.000 EUR räumlichen und landschaftlichen Kontext, Adress- (netto) wie folgt aufzuteilen: bildung, Unverwechselbarkeit, Sichtbeziehungen, 1. Preis: 32.000 EUR Qualität des Nutzungskonzeptes, Verbindungen/ 2. Preis: 20.000 EUR Anschlüsse an umliegende Quartiere, Qualität des 3. Preis/Anerkennung: 12.000 EUR Konzeptes zum Lärmschutz • Qualität der Freiraumzonierung: Vielfalt und Zo- Das Preisgericht kann einstimmig eine andere Auftei- nierung der öffentlichen und privaten Freiräume, lung der Preissumme beschließen. Integration in den Landschaftsraum, Freiraumver- bindungen/ -anschlüsse an umliegende Quartiere. 20. RECHNUNGSANSCHRIFT • Qualität des Erschließungskonzeptes: Grundidee, IBA Hamburg GmbH funktionale Ausformung der inneren Erschließung, Am Zollhafen 12 Einbindung in das bestehende Wegekonzept, 20539 Hamburg Konzept für den ruhenden Verkehr, kurze Wege insbesondere zu den S-Bahnhöfen Rechnungen sind an den oben genannten Rechnungs- • Wirtschaftlichkeit: Ausnutzungskennziffern, Be- empfänger adressiert, über das büro luchterhandt, bauungsdichte, Realteilbarkeit, Erschließungsauf- Shanghaiallee 6, 20457 Hamburg, zu senden. Nach wand, Vermarktbarkeit Prüfung der Rechnungen werden diese vom wettbe- • Nachhaltigkeit: Ökologische Grundkonzeption des werbsbetreuenden Büro an die Ausloberin weiterge- Städtebaus, Flächeneffizienz, Umweltverträglich- leitet. keit, Plausibilität des Entwässerungskonzeptes 21. RÜCKFRAGEN UND AUFTAKTKOLLOQUIUM Die Reihenfolge der Kriterien hat keinen Einfluss auf Rückfragen können schriftlich bis zum 09.05.2016 deren Wertigkeit. um 12.00 Uhr an das büro luchterhandt (buero@ luchterhandt.de) gerichtet werden. Die Beantwortung erfolgt im Rahmen des Rückfragenkolloquiums am 10.05.2016 und im anschließend versandten Protokoll, welches Bestandteil der Auslobung ist. Die Teilnahme am Kolloquium sowie an der anschließenden Ortsbe- sichtigung wird dringend empfohlen.

FISCHBEKER REETHEN 51 VERFAHRENSTEIL

22 ABGABETERMIN PHASE 1 24. ABGABETERMIN PHASE 2 (ZWISCHENKOLLOQUIUM) (ABSCHLUSSKOLLOQUIUM) Die geforderten Leistungen sind bis zum 10.06.2016 Die geforderten Leistungen sind bis zum 30.08.2016 (Planunterlagen) und zum 17.06.2016 (Modell) im (Planunterlagen) und zum 06.09.2016 (Modell) im büro luchterhandt, Shanghaiallee 6, 20457 Hamburg, büro luchterhandt, Shanghaiallee 6, 20457 Hamburg, vollständig einzureichen. Das Büro ist für eine Abgabe vollständig einzureichen. Das Büro ist für eine Abgabe der Unterlagen wochentags von 9:00 bis 18:00 Uhr der Unterlagen wochentags von 9:00 bis 18:00 Uhr besetzt. Pläne, die durch Post, Bahn oder andere besetzt. Pläne, die durch Post, Bahn oder andere Transportunternehmen eingereicht werden, gelten Transportunternehmen eingereicht werden, gelten als fristgerecht eingereicht, wenn der Tagesstempel als fristgerecht eingereicht, wenn der Tagesstempel der Absendung das Datum der jeweiligen Abgabe- der Absendung das Datum der jeweiligen Abgabe- frist (unabhängig von der Uhrzeit) nachweist. Die frist (unabhängig von der Uhrzeit) nachweist. Die Teilnehmenden haben den Einlieferungsschein bis zur Teilnehmenden haben den Einlieferungsschein bis zur Bekanntgabe der Preisgerichtsentscheidung aufzu- Bekanntgabe der Preisgerichtsentscheidung aufzu- bewahren und diesen auf Nachfrage vorzulegen. Ist bewahren und diesen auf Nachfrage vorzulegen. Ist ein fristgerechter Eingang nicht erkennbar, weil der ein fristgerechter Eingang nicht erkennbar, weil der Aufgabestempel fehlt, unleserlich oder unvollständig Aufgabestempel fehlt, unleserlich oder unvollständig ist, wird die betreffende Arbeit vorbehaltlich des von ist, wird die betreffende Arbeit vorbehaltlich des von den Teilnehmenden zu erbringenden Nachweises des den Teilnehmenden zu erbringenden Nachweises des fristgerechten Eingangs geprüft. fristgerechten Eingangs geprüft.

23. ZWISCHENPRÄSENTATION UND 25. ABSCHLUSSPRÄSENTATION UND SITZUNG DES PREISGERICHTES SITZUNG DES PREISGERICHTES Am 07.07.2016 findet ein Zwischenkolloquium statt. Je- Am 21.09.2016 findet eine öffentliche Abschlussprä- des Team hat max. 15 Minuten Zeit für eine Präsentati- sentation statt. Jedes Team hat max. 20 Minuten Zeit on. Im Anschluss sind max. 20 Minuten für Rückfragen für eine Präsentation. Im Anschluss sind max. 20 vorgesehen. Für die Teams ist eine Präsentation der Minuten für Rückfragen vorgesehen. Für die Teams Wettbewerbsergebnisse verpflichtend. Jedes Team ist eine Präsentation der Wettbewerbsergebnisse ver- erhält eine separate Einladung mit der entsprechen- pflichtend. Jedes Team erhält eine separate Einladung den Uhrzeit. Im Anschluss an die Präsentation berät mit der entsprechenden Uhrzeit. Im Anschluss an die das Preisgericht über die eingereichten Entwürfe und Präsentation berät zunächst das Plenum im öffentli- wählt vier Büros für die zweite Bearbeitungsphase chen Teil über vorgestellten Konzepte. Anschließend aus. Alle Teams werden im Anschluss über das Ergeb- berät das Preisgericht in nicht-öffentlicher Sitzung nis informiert. über die eingereichten Entwürfe, die Rangfolge und Preisvergabe.

52 FISCHBEKER REETHEN VERFAHRENSTEIL

26. VERSTÖSSE GEGEN DAS VERFAHREN 28. URHEBERRECHT Die Wettbewerbsteilnehmenden können unbeschadet Alle mit Preisen und Anerkennungen ausgezeich- des Rechts auf Nachprüfung durch die Vergabekam- neten Arbeiten werden gemäß § 8 Absatz 3 RPW mer, Verstöße gegen das in der Auslobung festgelegte 2015 Eigentum der Ausloberin. Das Urheberrecht Verfahren oder des Preisgerichtsverfahrens gegenüber einschließlich des Schutzes gegen Nachbauen und der Ausloberin rügen. Im Rahmen einer solchen das Recht auf Veröffentlichung der Entwürfe bleibt Rüge sind Einsprüche gegen die vom Preisgericht jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer erhalten. beschlossene Rangfolge nicht möglich. Die Rüge muss Die Ausloberin erwirbt gemäß § 8 Absatz 3 RPW 2015 innerhalb von 10 Tagen nach Zugang des Preisge- das uneingeschränkte Nutzungsrecht an der gesamten richtsprotokolles bei der Ausloberin eingehen. Arbeit des mit der weiteren Bearbeitung beauftragten Architekten/Stadtplaners (auch soweit die Arbeit nicht 27. WEITERE BEAUFTRAGUNG vollständig und/oder nicht allein durch die Auslobe- Die Ausloberin beabsichtigt entsprechend § 8 Absatz rin realisiert wird). Die Ausloberin ist berechtigt, 2 RPW 2015, unter Würdigung der Empfehlungen des das Nutzungsrecht zu übertragen. Die Nutzung einer Preisgerichtes einen oder mehrere Preisträger mit Arbeit ohne weitere Beauftragung regelt sich nach § 8 den weiteren Planungsleistungen zu beauftragen, Absatz 3 RPW 2015. sofern das Projekt umgesetzt wird, kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht und soweit Die Verfasserinnen/Verfasser und ihre Rechtsnachfol- mindestens eines der teilnahmeberechtigten Büros, ger sind verpflichtet, Abweichungen von der Arbeit dessen Arbeit mit einem Preis ausgezeichnet wurde, zu gestatten. Dies gilt auch für das ausgeführte Werk. eine einwandfreie Ausführung der zu übertragenden § 14 des 2. Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Leistung gewährleistet. Schutzrechte (Urheberrechtsgesetz) bleibt unberührt. Vor einer wesentlichen Änderung des ausgeführten Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch Werkes sind die Teilnehmerinnen/Teilnehmer, soweit das Verfahren bereits erbrachte Leistungen der zumutbar, zu hören. Vorschläge der Teilnehmerinnen/ Entwurfsverfasser bis zur Höhe der zuerkannten Preis- Teilnehmer sind zu berücksichtigen, soweit ihnen summe nicht erneut vergütet, wenn der Entwurf in nicht nach Auffassung der Ausloberin wirtschaftlich, seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren funktional oder konstruktiv bedingte Bedenken entge- Bearbeitung zugrunde gelegt wird. Die in Ansatz zu genstehen, die mitzuteilen sind. bringende Preissumme ist dabei im angemessenen Maße um die Auslagen für Modell und Perspektiven Urheberrechtlich und wettbewerbsrechtlich geschützte zu mindern. Teillösungen von Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmern, die bei der Auftragserteilung, nicht Löst sich eine Arbeitsgemeinschaft nach der Preisver- berücksichtigt wurden, dürfen nur gegen eine ange- leihung auf, so ist die Ausloberin berechtigt, unbe- messene Vergütung genutzt werden. schadet der urheberrechtlichen Auseinandersetzung innerhalb der Arbeitsgemeinschaft ein Mitglied oder mehrere Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft mit der dem Verfahren zugrundeliegenden Planungsaufgabe zu beauftragen.

FISCHBEKER REETHEN 53 VERFAHRENSTEIL

29. BEKANNTGABE DER WETTBEWERBSERGEB- 31. TERMINE NISSE UND AUSSTELLUNG 04.05.2016 Versand der Auslobung Allen Teilnehmenden wird das Ergebnis nach Be- 10.05.2016 Auftaktkolloquium endigung des Preisgerichts bekannt gegeben. Die Ausloberin wird alle Wettbewerbsarbeiten unter Of- 10.06.2016 Abgabe der Planunterlagen fenlegung der Verfasserinnen und Verfasser öffentlich Phase 1 (Poststempel) ausstellen. Der Ausstellungstermin wird mit dem Ort 17.06.2016 Abgabe des Modelles gesondert bekannt gegeben. Phase 1 (Poststempel) 07.07.2016 Zwischenkolloquium mit Preisgericht 30. RÜCKSENDUNG DER ARBEITEN Phase 1 Soweit die Arbeiten nicht in das Eigentum der Aus- loberin übergegangen sind, können Planunterlagen 30.08.2016 Abgabe der Planunterlagen nach Abschluss des Verfahrens innerhalb von zwei Phase 2 (Poststempel) Wochen nach Beendigung der Ausstellung abgeholt 06.09.2016 Abgabe des Modelles werden. Der Ort der Abholung wird allen Wettbe- Phase 2 (Poststempel) werbsteilnehmern rechtzeitig bekannt gegeben. 21.09.2016 Abschlusskolloquium mit Preisgericht - Innerhalb von 30 Tagen nach Ende der Ausstellung Phase 2 werden nicht abgeholte Planunterlagen und Modelle, die nicht in das Eigentum der Ausloberin übergegan- Im Anschluss Ausstellung der Arbeiten gen sind, entsorgt. Für im Falle eines Rückversands entstandene Verluste oder Beschädigungen an den Arbeiten wird keine Haftung übernommen.

54 FISCHBEKER REETHEN GLOSSAR UND ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

5 GLOSSAR UND ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

BGF Bruttogrundfläche = Geschossfläche der Gebäude gemessen an den Außenmaßen des Bau- körpers (siehe auch DIN 277) Im Kontext der Auslobung ist immer die BGFa gemeint, nach der nur voll umhüllte Flä- chen anzurechnen sind (also keine Balkone und Loggien). Die Flächen von oberirdischen Nichtvollgeschossen sind einzubeziehen. Hingegen sind Stellplatzanlagen/Garagen nicht anzurechnen.

Haustypologien EH = freistehendes Einfamilienhaus DH = Doppelhaushälfte, d. h. an einer Seite an die Grenze angebaut RH = Reihenhaus EFH = Einfamilienhaus = EH + DH + RH GWB = Geschosswohnungsbau

MIV Motorisierter Individualverkehr

Netto- und Bruttobauland Nettobauland = Summe aller zur Veräußerung an Endnutzer geeigneten Grundstücksflächen Bruttobauland = Nettobauland + Flächen der inneren Erschließung und Regenwasserablei- tung + baugebietsbezogene Grünflächen und intern angeordnete Ausgleichsflächen (fallbe- zogene Definition des Bruttobaulandes).

örU öffentlich-rechtliche Unterbringung (Flüchtlingsunterbringung)

Parkplätze und Stellplatz = privater KFZ-Einstellplatz, stets auf dem Nettobauland/Baugrundstück anzuord- Stellplätze nen; Hinweis: Für den Bereich Wohnen wurde in Hamburg für KFZ-Stellplatzpflicht aufge- hoben. Die in der Auslobung genannten Stellplatzzahlen für den Wohnungsbau sind im Rahmen des Wettbewerbes nachzuweisen und als Minimal- und Maximalzahl anzunehmen. Für den Nachweis an Fahrradeinstellplätzen im Zusammenhang mit Wohnbauten gilt nach wie vor die Hamburger Globalrichtlinie für Stellplätze Parkplatz = Öffentlich nutzbarer Parkplatz, stets auf öffentlicher Straßenverkehrsfläche

Abbildungsverzeichnis

Titelbild, S. 6: Freie und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung S. 9, 15, 31, 33, 35, 43, 45: büro luchterhandt S. 13: Dr. Lademann & Partner GesellschaftfürUnternehmens- undKommunalberatung mbH S. 16: Bezirk Harburg S. 37, 39: BWS GmbH

FISCHBEKER REETHEN 55 Entdecken Sie die neuen Wohnviertel zwischen Heide und Moor in Neugraben-Fischbek .de ohnen nden-w www.naturverbu