NR. 7 | Juli 2014 Bad Segeberg, 67. Jahrgang Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein

 Partnerschaft Erfolgreiche Paare in Ehe und Beruf Seite 10

 weitere themen in diesem heft Interview: Neuer Präsident der Uni Lübeck Seite 22 Landpartie: Medizinstu- denten in der Praxis Seite 21 Patientenquittung: Wenig Resonanz Seite 16 Weltweit über 500.000 verkau e Exemplare!

DER BESTSELLER

444 Seiten, 1.400 Abbildungen Format: 230 x 273 mm, spiralgebunden inkl. DVD (Laufzeit: ca. 180 Min.), ISBN: 978-3-86867-206-0 IN DEUTSCHER Preis: € 34,95 SPRACHE Eine einzigartige Reise durch den Körper Anatomie und Palpation werden durch eine humorvolle und präzise Spache zu einem zu einem kurzweiligen und lehrreichen Ereignis!

Erhältlich unter: www.kvm-medizinverlag.de · Lieferbar ab September 2014 Seite 3 Weltweit über Die Wahrheit von heute … 500.000 verkau e Liebe Kolleginnen und Kollegen, Exemplare! wenn man nicht mehr weiter weiß, macht man einen Arbeitskreis – oder holt ein Sachverständigengutachten ein. Beides ist in gewisser Weise rational und das Zweite eine Eskalationsstufe des Ersten. Denn: Meinungs- vielfalt erhöht die Wahrscheinlichkeit einer richtigen Annahme unter mehreren möglichen und je mehr (Sach-) Verstand die Teilnehmer solcher Runden einbringen, desto nachhaltiger und belastbarer sollte diese Aussage dann sein – normalerweise. Die Lebenserfahreneren (sprich: Älteren) unter uns erinnern sich (gelegentlich), dass bisher keine der globalen Prognosen vergangener Jahrzehnte eingetreten ist. Die beruhigendste Erklä- rung für dieses Phänomen ist die, dass vermutlich gerade diese Vorhersagen alle vorhandenen Kräfte gebün- delt hätten, um ihr Eintreten zu verhindern. Na dann wird ja alles gut! Leider ist es so einfach nicht. Denn die wahre Erklärung für nicht eintretende Prognosen ist weniger ziel- gerichtetes Handeln als vielmehr die Annahme fehlerhafter Grundparameter und eine falsch eingeschätzte Dynamik aus der Vergangenheit extrapolierter Prozesse. Ein Paradebeispiel aus der jüngeren berufspoliti- schen Vergangenheit war die Annahme einer „Ärzteschwemme“ mit der Befürchtung von Heerscharen ar- beitsloser medizinischer Akademiker. Die Hinweise darauf waren tatsächlich so erdrückend, dass ein öffentlich geäußerter Zweifel als ein Mangel an Zurechnungsfähigkeit und als Realitätsferne interpretiert worden wäre. Von daher überrascht es allerdings schon, dass heute das genaue Gegenteil der damals vorgeschlagenen Lösungsstrategien von der Politik eingefordert wird. Klar ist ein Großteil der heutigen Grundversorger in Sicht- weite des Rentenalters. Das ist nämlich genau die Kohorte, die sich noch vor der Seehofer-Reform von 1993 als „Praktischer Arzt“ niedergelassen hat, spontan rekrutiert aus der gesamten damals berufstätigen Ärzte- schaft mit der einzigen Bedingung einer halbjährigen Praxis-Vorbereitungszeit. Heute ist die Entscheidung für die Allgemeinmedizin eine Lebensentscheidung am Ende des Studiums. Daran ändert auch der auf dem Ärztetag in Kiel beschlossene Quereinstieg zur Erlangung des Facharzttitels für All- gemeinmedizin nichts Grundsätzliches. Der Konkurrenzdruck aus über 30 alternativen Fachgebieten mit teils deutlich einfacheren Weiterbildungsgängen ist enorm. Ein Übriges tun die seit Jahren vorgetragenen Klagen über eine benachteiligte Finanzierung der Hausärzte im KV-System. Gleichwohl sind alle Bemühungen um eine Niederlassung auf dem Lande sinnvoll und notwendig – nur: Ein Ersatz aller frei werdenden Einzelpraxen DER auf dem Lande wird nicht möglich sein. BESTSELLER Diese Einsicht ist der Einstieg für den Blick nach vorne. Die wohnort- und zeitnahe medizinische Versorgung wird, neben anderen Strategien, nur in enger Koopera- tion mit anderen Gesundheitsberufen gelingen, ohne das derzeitige hohe Versorgungsniveau zu gefährden. Das wird nicht zum Nulltarif zu haben sein, wie z. B. die Kostenträger in der Umsetzung des Notfallsanitäter- gesetzes gerade feststellen. Ärztliche Bedenken, die unter dem Schlagwort „Arzt light“ laut werden, sind auch nicht gegenstandslos. Aber aus Sicht betroffener Patienten und ihrer Angehörigen ist nicht vermittelbar, dass 444 Seiten, 1.400 Abbildungen Format: 230 x 273 mm, spiralgebunden die meist zuerst eintreffenden Rettungsprofis dem Leiden Betroffener zusehen (müssen), bis der eintreffende inkl. DVD (Laufzeit: ca. 180 Min.), ISBN: 978-3-86867-206-0 (nicht zwangsläufig erfahrenere) Arzt die (hoffentlich richtige) medizinische Anordnung trifft. Wie sich derar- IN DEUTSCHER Preis: € 34,95 tige Konzepte dann in der Realität auswirken, wird sich erst im Einsatz zeigen. Denn wie häufig haben wir das SPRACHE schon erlebt: Die Einschätzung von heute … … ist (nicht selten) der Irrtum von morgen. Eine einzigartige Reise durch den Körper Mit freundlichen kollegialen Grüßen Anatomie und Palpation werden durch eine humorvolle und präzise Ihr Spache zu einem zu einem kurzweiligen und lehrreichen Ereignis! Dr. med. Franz-Joseph Bartmann Präsident · Erhältlich unter: www.kvm-medizinverlag.de Lieferbar ab September 2014 Ausgabe 7 | Juli 2014 3 Inhalt

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Lud zum Kieler Som- Ziele für Lübeck: Inter- Geht in den Ruhestand: merkongress: Dr. sc. view mit Prof. Hendrik Dr. Wulf Staemmler aus pol. Thomas Drabinski. Lehnert. Flensburg.

seite 3 Landpartie für Medizinstudenten...... 21 Interview mit Prof. Hendrik Lehnert...... 22 Nachrichten in kürze 06 Knochendichtemessung: Honorar umstritten...... 24 Erfolgreiche Benefiz-Sportveranstaltungen...... 25 Neuer Inhaber für Labor Dr. Krause in Kiel...... 06 Klinikärzte können jetzt Genossen werden...... 26 Netzwerk steigert Patientenzufriedenheit...... 06 TK unzufrieden mit Arznei-Informationen...... 28 Kooperation zwischen UKSH und Asklepios...... 06 Kammerdelegierte im Portrait...... 29 Kampagne gegen Alkoholmissbrauch...... 07 Tagung zum Thema Demenz in Ratzeburg...... 30 Berufsschultage und Einschulungen 2014...... 08 Gesundheitspolitische Sprecher im Interview...... 32 Impfaktionstage für Studierende...... 09 Jubiläum: 125 Jahre Dräger-Werke in Lübeck...... 33 Deutsch-dänische Zusammenarbeit...... 09 Stimmcoaching: Ein Seminar für Ärzte...... 35 Neue Broschüre über Herzgruppen...... 09 Rückblick auf das Westerland-Seminar...... 36 Migranten in Kliniken und Praxen...... 39 Titelthema 10 Strategien gegen Rauschtrinken gesucht...... 40 Arztehepaare in Schleswig-Holstein zwischen Berufsalltag und Privatleben...... 10 Mitteilungen der Akademie 34

Schleswig-Holstein 16 Mitteilungen des ECS 38 Erste Bilanz zur Patientenquittung...... 16 Start des neuen Arztausweises steht bevor...... 17 Gesundheitspolitischer Sommerkongress in Kiel...18 Personalia 41 KVSH beschäftigt sich mit Fallwerten...... 20 Geburtstage und Verstorbene...... 41

4 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Inhalt

„Jeder muss Verantwortung für den richtigen Umgang mit Alkohol zeigen. Dazu gehört auch, sich seiner Vor- bildfunktion gegenüber Kindern und Jugendlichen bewusst zu sein.“

Schleswig-Holsteins Gesund- heitsministerin Kristin Alheit 40

Hauptstadtkongress in Berlin: Auch viele Schles- wig-Holsteiner waren Ende Juni unter den 8.000 53 Teilnehmern im Berliner CityCube.

Dr. Wulf Staemmler geht in den Ruhestand...... 42 Fortbildungen 55 Neue Ehrenbürgerin: Heide Simonis...... 42 Kardiologen in Klinik und Praxis tätig...... 43 Nachbarn 57 Deuschl führt die Fachgesellschaft in Europa...... 44 MVZ bleiben in Hamburg umstritten...... 57 Reincke im Vorstand des VPKSH...... 44 Hamburger Ärzte verteilen sich ungleich...... 58 Kern bleibt Präsident der DGPro...... 44 Andere Suchtmittel in Stadt und Land...... 59 Auszeichnung für Kieler Notfallmediziner...... 45 Tagung: Krankenpflege braucht Unterstützung.....60 Ärztliche Direktion für Regio Kliniken...... 45 Förderzusagen für Lübecker Forscher...... 46 Kassenärztliche Vereinigung 61 Neuer Geschäftsführer bei Sana in Ostholstein.....46

Medizin und Wissenschaft 47 AnzeigeN 73

Hausärzte verringern Gefahr von Multimedikation...47 telefonverzeichnis 81 Bericht vom 95. Deutschen Röntgenkongress...... 48 (Titelbild: ©iStockphoto.com) Warnung vor Vibrio vulnificus in der Ostsee...... 50 (Fotos: di/di/Malteser Norddeutschland gGmbH/ Krebs: so alt wie das vielzellige Leben...... 51 Hauptstadtkongress)

Gesundheits- und Sozialpolitik 52 Gesundheitsweise fordern mehr Anstrengungen...52 Bericht vom Hauptstadtkongress...... 53 Mit psychischen Problemen zum Hausarzt...... 54

Ausgabe 7 | Juli 2014 5 Nachrichten in Kürze

Kieler Labor Krause mit neuem Besitzer

Das Labor Dr. Krause in Kiel hat einen neuen Besit- sind mehrere Privatkliniken und rund 400 niederge- zer. Wie das Unternehmen im Juni bekannt gab, ha- lassene Ärzte Einsender und Kooperationspartner ben Labor-Gesellschafterin Marlene Kühl-Krause und des Labors. 2005 wurde das Labor in ein Medizini- Dr. Thomas Lorentz aus Kempten einen Übertra- sches Versorgungszentrum (MVZ) umgewandelt und gungsvertrag rückwirkend zum 1. Januar unterzeich- gleichzeitig das Leistungsspektrum erweitert. Mit net. Die Übertragung umfasst das Labor und die dem in den letzten Jahren erfolgten Aufbau von La- verbundenen Dienstleistungsunternehmen, die Medi- boren in Heide und Neumünster versorgt das Labor zinservice Nord GmbH und den Medizinservice Kiel. über die Region Kiel hinaus niedergelassene Ärzte Marlene Kühl-Krause hatte sich nach dem Tod ih- mit labormedizinischen Leistungen. Ende 2012 wurde res Mannes entschieden, die unternehmerische Ver- ein modernes Gebäude auf dem Gelände des Lubi- antwortung für das regionale Labor abzugeben und nus Clinicums eingeweiht. Lorentz hat in Kiel studiert, nach einem neuen Betreiber gesucht. 2005 mit einem Kollegen eine Gemeinschafts­praxis Das 1996 von Laborarzt und Pädiater Dr. Michael in Kempten gegründet und will sich nun ausschließ- Krause gegründete Labor beschäftigt ein Team von lich der Weiterentwicklung des Kieler Labors wid- rund 90 Mitarbeitern. Neben dem Lubinus Clinicum men, hieß es. (PM/Red)

TK-Patienten zufrieden mit Netzwerk

Das Netzwerk psychische Gesundheit (NWpG) trägt Viertel nimmt weniger Psychopharmaka ein und rund zu einem höheren Ambulantisierungsgrad und einer ein Drittel hat das ambulante Netzwerk statt der Kli- höheren Zufriedenheit der Patienten bei. Zu diesem nik genutzt. „Die Ergebnisse zeigen, dass auch bei Ergebnis kommt die Techniker Krankenkasse (TK) psychisch erkrankten Menschen mit chronischem nach einer Befragung von Patienten, die sich in das Verlauf eine ambulante Behandlung erfolgreich sein Netzwerk eingeschrieben haben. Dies sind seit Start kann“, sagte der Leiter der TK-Landesvertretung, Dr. des Angebots in Schleswig-Holstein mehr als 700, jur. Johann Brunkhorst. Im Mittelpunkt des Netzwerks bundesweit rund 10.000. Von der TK sind 300 Pati- stehen die durch ein gemeindepsychiatrisches Be- enten befragt worden. 62 Prozent von ihnen gaben handlungsteam sichergestellte Betreuung zu Hause, an, dass sie mit ihrer Erkrankung jetzt besser umge- eine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit und Rückzugs- hen. Bei jedem Zweiten hat sich nach eigenen An- räume, die Patienten in einer Krise anstelle eines Kli- gaben der Gesundheitszustand verbessert, fast ein nikaufenthaltes nutzen können. (PM/Red)

Kooperation zwischen UKSH und Asklepios

Das UKSH wird von Lübeck aus als „High-End-Ver- vom UKSH übernommen werden. Intensivmedizini- sorger“ für Asklepios in Bad Oldesloe tätig. Geplant sche Patienten in Lübeck, die sich in der Phase der sind laut Mitteilung der beiden Kliniken gemeinsame Beatmungsentwöhnung befinden, sollen teilweise Versorgungskonzepte in zahlreichen Fachdiszi­ nach Bad Oldesloe verlegt werden. Das UKSH will plinen. In der Neurologie und Radiologie etwa bietet die frei werdenden Ressourcen nutzen, um sich auf das UKSH telemedizinische Befundung an, von der die intensivmedizinische Behandlung hochakuter u. a. Schlaganfallpatienten profitieren. Unfallchirurgi- und komplexer kritischer Erkrankungen zu konzent- sche Patienten mit komplexen Verletzungen können rieren. (PM/Red)

6 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de

Kampagne gegen Alkoholmissbrauch

(Foto: DAK/bunt statt blau)

Zwei Schüler aus Uetersen haben die Jury über- menfügen“, so die beiden Neuntklässler, die ihr Werk zeugt: Das Bild der 14-jährigen Kerstin Timm und des im Kunstkurs erstellten. „Die Bilder der jungen Künst- 15-jährigen Nico Voß landete beim schleswig-holstei- ler zeigen nicht nur die Gefahren von Alkoholmiss- nischen Landeswettbewerb „bunt statt blau“ auf dem brauch auf, sondern auch Auswege und Hilfe. Das ist ersten Platz. Als Landessieger erhielt das Team ei- das Besondere dieser erfolgreichen Präventionskam- nen Scheck über 300 Euro und nahm am Bundes- pagne“, sagte Thomas Ehlert von der DAK-Gesund- entscheid teil. Bundesweit haben sich in diesem Jahr heit bei der Siegerehrung in Pinneberg. nach Angaben der Krankenkasse rund 10.000 Schü- Ministerpräsident lobte „Bunt statt Blau“ ler an der DAK-Kampagne gegen Komasaufen be- als „guten Anstoß, sich mit dem Trinken und ande- teiligt. Die Aktion gegen Alkoholmissbrauch unter ren Formen von Sucht auseinanderzusetzen und das Kindern und Jugendlichen stand unter Schirmherr- Bewusstsein für die eigene Gesundheit zu schulen“. schaft von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Nach zwischenzeitlich rückläufigen Zahlen hat der Al- Torsten Albig. koholmissbrauch unter Kindern und Jugendlichen in Das Plakat von Kerstin Timm und Nico Voß zeigt viele Schleswig-Holstein 2012 einen neuen Höchststand bunte, tanzende Personen und eine blaue Gestalt, erreicht. Nach Daten des Statistischen Bundesamts die mit einer Flasche in der Hand am Boden liegt. landeten 2,5 Prozent mehr „Komasäufer“ im Kranken- Eine weitere Figur hilft dem Gestürzten auf. „Wir woll- haus als 2011. Alles in allem mussten 863 Mädchen ten einen Vergleich zwischen der bunten Seite ohne und Jungen zwischen zehn und 19 Jahren mit einer Alkohol und der blauen Seite mit Alkohol darstellen. Alkoholvergiftung behandelt werden. Eine kräftige Als erstes wollten wir es getrennt machen, doch dann Steigerung von 14 Prozent gab es bei den weiblichen fanden wir die Idee besser, wenn wir alles zusam- Komatrinkern. (PM/Red)

Ausgabe 7 | Juli 2014 7 Nachrichten in Kürze

Berufsschultage und Einschulungen 2014 Berufsschulen Einschulung/Unterstufe Mittelstufe Oberstufe Berufsschultage Berufsschultage Bad Oldesloe Mo., 25.08.14, 7:55 Uhr, Schultage: Mo. + Di. Donnerstag Mittwoch Flensburg Mi., 27.08.14, 8:00 Uhr MFA16a: Montag MFA15a: Montag MFA17A: Di. + Mi. MFA16b: Freitag MFA15b: Freitag MFA17B: Do. + Mi. Heide Di., 26.08.14, 7:45 Uhr, Schultage: Di. + Fr. Donnerstag Mittwoch Itzehoe Mi., 27.08.14, 8:00 Uhr, Schultage: Mi. + Do. -keine Angabe- Donnerstag Kiel Mi., 27.08./Do., 28.08.14, 7:30 Uhr, MFA13a: Dienstag MFA12a: Montag MFA14a: Mo. + Mi. MFA13b: Donnerstag MFA12b: Montag MFA14b: Di. + Do. MFA13c: Donnerstag MFA12c: Freitag MFA14c: Mi. + Fr. MFA13d: Dienstag MFA12d: Freitag MFA14d: Mi. + Fr. Lübeck MFA1, Di., 26.08.14. 8:00 Uhr MFA1 13: Montag MFA1 12: Dienstag Schultage: Di. + Do. MFA2 13: Dienstag MFA2 12: Donnerstag MFA2, Mi., 27.08.14, 8:00 Uhr MFA3 13: Freitag MFA3 12: Freitag Schultage: Mo. + Mi. MFA3, Mi., 27.08.14, 8:00 Uhr Schultage: Mi. + Fr. Mölln Di., 26.08.14, 7:30 Uhr, Schultag: Mo. + Mi. Dienstag Donnerstag Neumünster Mo., 25.08.14, 8:00 Uhr, Schultage: Do. + Fr. Dienstag Mittwoch Neustadt Mo., 25.08.14, 7:45 Uhr, Schultage: Mo. + Do. Mittwoch Dienstag Niebüll Di., 26.08.14, 7:55 Uhr, Schultage: Di. + Mi. Donnerstag Mittwoch Pinneberg Mo., 25.08.14, 7:45 Uhr MFA1: Dienstag MFA1: Mittwoch Schultage: Mo. + Fr. MFA2: Dienstag MFA2: Mittwoch Rendsburg Mo., 25.08.14, 8:30 Uhr, M1: Freitag O1: Dienstag Schultage: Mo. + Mi., Di. + Mi. M2: Donnerstag O2: Donnerstag Bad Segeberg Di., 26.08.14, 7:45 Uhr, Schultage: Di. + Do. Montag Mittwoch

Weitere Informationen und evtl. Änderungen erfragen Sie bitte bei der zuständigen Berufsschule. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt nicht garantieren. (ECS)

8 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de

Impfaktionstage für Studierende

Erstmals gab es Ende Juni Impfaktionstage an der des Kreises Plön und der Hansestadt Lübeck die Kieler Christian-Albrechts-Universität. Zum Angebot Ärzte des Kieler Gesundheitsamtes. Das Gesund- für die Studierenden zählte eine Impfberatung im Au- heitsministerium kündigte weitere Aktionen an, um dimax, verbunden mit einem Impfangebot gegen Ma- den Impfschutz zu verbessern und um gezielt junge sern-Mumps-Röteln sowie gegen Tetanus, Diphterie, Erwachsene zu erreichen. Die Zielgruppe steht im Fo- Keuchhusten. Die Studierenden mussten nur ihre kus, weil junge Menschen meist gesund sind, des- Krankenversicherungskarte und – sofern vorhanden – halb selten zum Arzt gehen und den Impfschutz ihren Impfausweis mitbringen. An der Aktion im Rah- vernachlässigen. Schleswig-Holsteins Gesundheits- men der Impfkampagne des Landes beteiligten sich ministerin Kristin Alheit warb für die Teilnahme: „Eine das Gesundheitsministerium, die Landesvereinigung Impfung bedeutet minimalen Aufwand bei maxima- für Gesundheitsförderung, das Kieler Gesundheits- lem Ertrag: Der kleine Pieks schützt wirkungsvoll und amt, die Hochschule und die gesetzlichen Kranken- jahrelang die Gesundheit. Nicht nur die eigene, son- kassen. Bei der Durchführung unterstützten Kollegen dern auch die anderer Menschen.“ (PM/Red)

Deutsch-dänische Zusammenarbeit

Seit April 2013 läuft am UKSH in Kiel das von der und dänische Innovationen nutzbar zu machen. „Der- EU geförderte Projekt „Collaboration for Innovation“ zeit werden am UKSH in Lübeck bereits dänische (COLLIN) mit Partnern der Uniklinik Odense und der elektrische Bettentransportsysteme getestet und es Region Syddanmark. In Dänemark haben klinische gibt Gespräche über eine robotisch gesteuerte Ste- Innovationsprojekte laut UKSH derzeit Hochkonjunk- rilgutversorgungsanlage nach dänischem Vorbild“, tur, da alle fünf Universitätskliniken im Nachbarland sagte die Projektleiterin. Kieler Patienten mit COPD neu konzipiert und baulich saniert werden, um eine könnten außerdem bald von dem in Odense entwi- maximale Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Kos- ckelten „Patient Briefcase“ profitieren, mit dem sie tensenkung zu erzielen. „Vor dem Hintergrund der auch zu Hause telemedizinisch betreut und nachver- Erneuerung des UKSH kann dies auch Synergie­ sorgt werden können. Im Gegenzug zur Exkursion effekte für die deutsche Seite mit sich bringen“, sagte von Kieler Klinikmitarbeitern nach Odense im Februar COLLIN-Leiterin Almut Kalz. Das Projekt wurde in der kam vergangenen Monat eine dänische Besucher- Klinik für Urologie am Campus Kiel initiiert, um die gruppe nach Kiel, um sich ein Bild von medizinischen Vernetzung mit den dänischen Partnern zu vertiefen Highlights am UKSH zu machen. (PM/Red)

Neues Herzgruppenverzeichnis erschienen

Die achte Auflage des Herzgruppenverzeichnisses zur Mitarbeit in bestehenden Gruppen oder für Neu- für Schleswig-Holstein steht als Broschüre unter dem gründungen dienen. Die Broschüre kann gegen eine Titel „Gesundheitshelfer mit Herz“ zur Verfügung. Sie Schutzgebühr von 2,20 Euro je Exemplar über die ist als Hilfestellung für alle Berufsgruppen gedacht, LAG bestellt werden. Auskunft und Bestell­adresse: die mit Herz-Kreislauf-Patienten arbeiten und sich Landesarbeitsgemeinschaft Herz und Kreislauf in für die Weitervermittlung ihrer Patienten in die ambu- Schleswig-Holstein e. V., Auguste-Viktoria-Str. 16, lanten Herzgruppen einen schnellen Überblick ver- 24103 Kiel, Tel.: 0431 5303 136, schaffen wollen. Zugleich soll das Heft als Anregung E-Mail: [email protected]. (PM/Red)

Ausgabe 7 | Juli 2014 9 TITELTHEMA

Ehepaare im Gesundheitswesen 24 Stunden (Ehe-)Partner – Paare zwischen Praxis und Privatleben Die perfekte Harmonie? Ehepaare über ihre Erfahrungen mit der Zusammen­ arbeit in der Praxis und den Spagat zwischen Beruf und Familie.

Fast jeder ist ihnen schon begegnet, ob in der Ge- Eines dieser erfolgreichen Paare sind Dr. Carmen-Re- meinschaftspraxis oder im Klinikalltag: Ehepaare, gina und Dr. Bernhard Bambas. Die beiden Augen- die nicht nur im Privatleben ein gutes Team sind, ärzte führen seit 21 Jahren eine gemeinsame Praxis. sondern auch beruflich einen gemeinsamen Weg Kennengelernt haben sie sich in der Augenklinik in gehen. Die ständige Nähe bietet viele Vorteile, Kiel. Für beide war klar, dass die Klinikarbeit nicht birgt aber auch Risiken. Im Jahr 2012 wurden laut für immer sein sollte. Dass eine gemeinsame Pra- Statistischem Bundesamt 179.147 Ehen geschie- xis vielleicht eine Belastung für die frisch geschlos- den, 7.113 davon allein in Schleswig-Holstein. sene Ehe sein könnte, kam dem Ehepaar nicht in den Verlässliche Zahlen über die Scheidungsrate von Sinn: „Wir hatten ja bereits in der Klinik zusammen- Ärzten liegen zwar nicht vor, doch vermutete das gearbeitet. Meine Frau war damals meine Oberärz- Deutsche Ärzteblatt bereits im Jahr 2007, dass die tin und mir gegenüber weisungsbefugt. Das hat gut Rate dieser Berufsgruppe über dem statistischen funktioniert und so hatten wir keinerlei Zweifel, dass Durchschnitt liegen dürfte. Bereitschaftsdienste, es auch in der Praxis mit uns beiden klappen würde“, Überstunden, eine hohe Verantwortung und die so Bernhard Bambas. Eine strikte Trennung von Be- daraus resultierende mangelnde Zeit für famili- ruf und privater Zeit gibt es für die beiden nicht. Was äre Belange geben Anlass zu dieser Annahme. Praxisberater unermüdlich predigen, ist für sie kein Dennoch beweisen viele Ehepaare im Gesund- Thema. Fachliche und organisatorische Belange heitswesen, dass es funktionieren kann und das werden auch Zuhause diskutiert. „Ich finde es ganz besonders wegen – oder trotz – einer sehr engen normal, dass man sich auch nach Feierabend noch Zusammenarbeit. darüber austauscht, was einen beruflich bewegt“,

„Die Praxis ist auch privat Thema. Unse­ ren Beruf kann man nicht nach Feierabend am Kleiderhaken auf­ hängen.“

Dr. Carmen-Regina und Dr. Bernhard Bambas (Foto: am)

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„Die ersten Jahre war es für uns beide schwer. Wir mussten uns erst aufeinander ein­ spielen. Man muss die Bereitschaft haben, an sich zu arbeiten.“

Maike und Dr. Svante Gehring (Foto: am) sagt der Augenarzt. Wenn man so eng zusammenar- aus der Arbeit entstand, war „die gemeinsame Zu- beitet, rät Horst Stingl, Buchprüfer und Steuerberater, sammenarbeit ein guter Ankerpunkt“, die auch nach unbedingt im Vorfeld zu einer vertraglichen Absiche- Feierabend noch für Gesprächsstoff sorgt: „Die vielen rung: „Natürlich sagt jeder, die Ehe hält für immer. Geschichten nehme ich jeden Tag mit nach Hause. Aber manchmal kommt das Leben einfach dazwi- Und da Ute und ich vielfach Patienten auch gemein- schen. Eine Praxis ist ein wirtschaftlicher Sachverhalt, sam betreuen, z. B. gemeinsam konsiliarisch vor und über den genaue Vereinbarungen getroffen werden mit den Patienten beraten, besprechen wir Fragen müssen.“ Eine solche Absicherung für den Fall der und Erlebnisse oft auch nach Dienstschluss.“ Den- Scheidung hat das Paar Bambas nicht: „Wir haben noch versuchen beide bewusst, „im Feierabend das nur einen Mustervertrag, den wir damals für die Zu- Thema Praxis auszublenden und dafür andere Berei- lassung machen mussten. Aber ehrlich gesagt, weiß che wie Familie, Reisen oder Wohnkultur dagegen zu ich nicht mal, was genau da drin steht“, erzählt Car- setzen. Das braucht aber Disziplin“, fügt Ute Schlegel- men-Regina Bambas lächelnd. Das Vertrauen in die berger hinzu. gemeinsame Beziehung hatte über all die Jahre Be- Willenskraft und Disziplin legen auch die hausärzt- stand. „Eine gewisse Kompromissbereitschaft sollte lich tätigen Internisten Dr. Gabriele und Dr. Klaus man schon haben. Wenn Entscheidungen getroffen Bangert seit 1993 täglich an den Tag. Ein hoher Or- werden müssen, diskutieren wir so lange, bis wir eine ganisationsgrad soll in der Gemeinschaftspraxis für gemeinschaftliche Lösung finden“, so Bernhard Bam- einen möglichst reibungslosen Ablauf sorgen: „Wir bas. Für beide liegen die Vorteile der Zusammenar- haben fest gebuchte Räume und halten uns strikt an beit klar auf der Hand: Man habe den Partner immer Terminvergaben. In den Praxisräumen begegnen wir in der Nähe, könne auch fachlich schnell seinen Rat uns wie Kollegen.“ Das war von Anfang an so: Klaus einholen, man wirtschafte in einen Topf und könne Bangert, der zunächst ein halbes Jahr allein die Pra- sich bei Krankheit oder Terminen leichter vertreten. xis führte, bevor seine Frau dazustieß, übernahm alle „Freiwillig würden wir uns nichts anderes aussuchen.“ alten Patienten seines Vorgängers. Als Gabriele Ban- Diesen Satz würden wohl auch Dr. Ute und Dr. Tilman gert dazukam, wurden ihr nur alle neuen Patienten Schlegelberger unterschreiben. Ihre gemeinsame zugeteilt. „Am Anfang war es schwer, damit fertig zu Geschichte begann 1989 mit einer Urlaubsvertretung, werden, dass meine Frau nur einen oder zwei Pati- die Ute Schlegelberger für ihren jetzigen Mann über- enten am Tag hatte.“ Zwar vertreten sich die beiden nahm. Im Folgejahr stieg sie in die Praxis ein und die Ärzte bei Bedarf, doch hat noch immer jeder seinen beiden Ärzte arbeiteten gemeinsam sechs Jahre als eigenen Patientenstamm und auch die Verwaltungs- Kollegen, bevor es 1996 „gefunkt“ hat. Da die Ehe aufgaben der Praxis sind untereinander aufgeteilt.

Ausgabe 7 | Juli 2014 11 TITELTHEMA

„Wir haben das­ selbe Verständ­ nis zu unseren ärztlichen Aufga­ ben und den sel­ ben Impuls. Das macht unseren Berufsalltag har­ monisch.“

Dr. Tilman und Dr. Ute Schlegelberger (Foto: Privat)

Während Gabriele Bangert die „Ressorts“ Personal Scheitern der Beziehung, „aber es gab und gibt im- und Qualitätsmanagement verwaltet, ist ihr Mann als mer Phasen, in denen man strikte Trennungen her- gelernter Bankkaufmann für die Finanzen sowie das beiführen muss“, schildert Gabriele Bangert eine der technische Gerät verantwortlich. Geplant hatte das essenziellen Komponenten ihrer erfolgreichen Zu- Paar, das sich bereits im Studium kennenlernte, die sammenarbeit. Für den Fall der Fälle gibt es im Ge- Niederlassung nicht: „Ich war damals 36 Jahre alt gensatz zu den Bambas einen Praxisvertrag, ebenso und mein Hausarzt bot mir die Praxis hier in Bad Ol- wie bei den Schlegelbergers, die in ihrem Betrieb in- desloe an. Ich hatte mir noch gar keine Gedanken zwischen mit vier Gesellschaftern und fünf anderen über die Zukunft gemacht“, schildert Klaus Bangert Ärzten arbeiten. den glücklichen Zufall. Seine Frau ergänzt die Um- Auch Maike und Dr. Svante Gehring sind ein Ehepaar stände, die für eine gemeinsame Praxis sprachen: und arbeiten gemeinsam in einer Praxis – er ist haus- „Zu dem Zeitpunkt hatten wir schon zwei Kinder und ärztlich tätiger Internist, sie seine Arzthelferin. Gelernt es war nicht so einfach Klinik und Arbeit durch die hat Maike Gehring das nicht, eigentlich ist sie Kinder- Schichtdienste miteinander zu verbinden. Da haben krankenschwester. In die Praxis ihres Mannes ein- wir die Chance ergriffen.“ Sie hatten nie Angst vorm zusteigen, war für sie „ein Sprung ins kalte Wasser“.

„Verträge sollten wie unter arbeitung der Grund, um sich einen externen Be- Fremden geschlossen werden“ rater zu suchen. Es gibt Ehepaare, die stehen mit der Praxis auf und gehen mit ihr ins Bett. Sie den- Jochen Engeland ist Unternehmensberater bei Dent- ken an nichts anderes mehr. Das geht natürlich auf vision und berät ärztliche Ehepaare in der Praxis. Dauer nicht gut. Warum suchen niedergelassene Arztehepaare Ihren Was raten Sie solchen Paaren, die gar keine ande- Rat? ren Gedanken als die Praxis mehr kennen? Engeland: Eine gemeinsame Arztpraxis ist sehr Engeland: Diese Paare stehen in einem ständigen komplex, fast wie ein kleines Unternehmen, und Spannungsverhältnis von Familie und Beruf. Da ist die beiden Ärzte sind wie zwei Vorstandsvorsit- es wichtig, dass sie auch mal von der Arbeit ab- zende. Da kann es einfach vorkommen, dass schalten können, sonst geht die Ehe kaputt. Es beide aufgrund konträrer Meinungen nicht mehr müssen klare Vereinbarungen getroffen werden, entscheidungsfähig sind. Dann steht die Praxis dass man beispielsweise nicht mehr über die Ar- erstmal still. Häufig ist auch eine massive Über- beit spricht, wenn man die Praxis verlässt. Das ist

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„Beruf und Pri­ vates trennen wir möglichst strikt. In der Praxis sind wir zwei Ärzte und kein Ehe­ paar.“

Dr. Klaus und Dr. Gabriele Bangert (Foto: am)

Von Abrechnung bis Praxisorganisation musste sich tion auffällig geworden ist, spricht meine Frau das die vierfache Mutter alles erarbeiten und dann auch schon mal während des Abendessens an. Auch wenn noch ihren Mann als Chef akzeptieren. „Die ersten ich sehe, dass etwas schiefgelaufen ist, wird das na- Jahre hatten wir schon Bedenken, ob das auf Dauer türlich zu Hause weiter diskutiert, aber wir versuchen funktioniert“, gibt Maike Gehring unumwunden zu. In- das schon weitestgehend zu trennen“, so Svante zwischen haben die beiden sich eingespielt und sind Gehring. Toleranz und die Bereitschaft, an sich zu seit zehn Jahren ein berufliches Team. „Die Praxis arbeiten, das seien die Erfolgsfaktoren ihrer Zusam- ist unsere Selbstständigkeit“, sagt Svante Gehring. menarbeit. Die Vorteile, gerade was die Organisation Nicht nur beruflich, auch privat teilt das Ehepaar viele des Familienlebens angehe, seien unschlagbar. Den- Interessen, was für beide wesentlich ist: „Wenn man noch ist beiden bewusst, dass es keine Garantie für sagt, dass Gegensätze sich anziehen, dann ist das ewige Harmonie gibt. Im Fall einer Scheidung wäre für eine Beziehung nicht ausreichend. Es sind die Ge- Maike Gehring im Nachteil: Sie ist finanziell an die meinsamkeiten, die einen nach vorne bringen.“ In der Praxis gebunden, arbeitet deutlich mehr als der Ge- Freizeit steht die Familie im Mittelpunkt, die Praxis ist haltsscheck aufweist und kann dadurch keine rele- nur punktuell Thema: „Wenn etwas in der Organisa- vanten Rentenbezüge aufbauen. „Für meine Frau ist allerdings eine große Herausforderung, denn die Engeland: Ehepaare, die sich zusammen nieder- Paare sind ja auch wirtschaftlich von der Praxis ab- lassen, sollten sich schon im Vorfeld mit diesem hängig. Szenario beschäftigen. In jedem Fall sind vertrag- Und was passiert aus Ihrer Erfahrung heraus, wenn liche Regelungen zu treffen, die Krankheit, Berufs- die Paare am Ende doch scheitern? unfähigkeit, Insolvenz oder Scheidung abdecken. Engeland: Ehepaare, die keine klaren vertraglichen Auch Gewinnverteilung oder Arbeitszeiten sollten Regelungen geschlossen haben und sich beruflich in einem Vertrag Platz finden, genauso wie eine und/oder privat trennen wollen, stehen nicht selten klare Abmachung, wer in der Praxis bleibt, wenn es vor großen juristischen Hürden. beruflich oder privat nicht mehr funktioniert. Hier Es kann zu einem Rechtsstreit kommen, der mit er- sollten Verträge wie unter Fremden in einer Ge- heblichen finanziellen Einbußen oder gar Verlust meinschaftspraxis geschlossen werden. Am bes- der Praxis einhergehen kann. ten ist es, wenn diese Verträge in der Schublade Wie kann man sich gegen den Fall der Fälle am bes- liegen und nie gebraucht werden, aber dafür gibt es ten absichern? leider keine Garantie. Fragen: Anne Mey

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das ein unsicherer Zustand, den wir vor einigen Jah- schen uns auf jeden Fall viel über die Arbeit aus“, ren versucht haben, über eine Lebensversicherung sagt Rio Morawe und seine Frau fügt hinzu: „Die ärzt- und Riester-Rente abzufangen, damit sie finanziell liche Steuerung ist ja schon sehr individuell. Da frage abgesichert ist“, so Svante Gehring. „Mitarbeitende ich auch mal bei meinem Mann nach. Mir helfen die Ehefrauen in Praxen sind, was ihre eigenen Bedürf- Einblicke in die Praxis, die ich durch ihn gewinne.“ nisse und Rentenbezüge angeht, schon im Nachteil.“ Nicht nur bei den Morawes, auch bei jenen Paaren, Diesem Nachteil wollte Maren Morawe, Geschäfts- die das Familien- und Berufsleben zusammen be- führerin eines augenärztlichen Qualitätsverbundes streiten, hat eines oberste Priorität: Kommunikation. (GIO), entgehen. Sie war vor 30 Jahren ebenfalls Wie in einer Beziehung müssen auch im beruflichen Krankenschwester und ist mit dem Allgemeinmedizi- Alltag Probleme angesprochen, geklärt und eine Lö- ner Rio Morawe verheiratet. „Ich muss ganz ehrlich sung von beiden Parteien gleichermaßen getragen sagen, das Geld, das ich in meinem Job verdiene, werden. Toleranz, Kompromissbereitschaft und der das könnte mein Mann mir nicht bezahlen“, sagt die Wille, es gemeinsam zu schaffen, helfen auch über 51-Jährige, die auch ein Studium in Agrarökonomie schwierige Phasen hinweg. Eine konsequente Tren-

„Wir haben uns beide etwas auf­ gebaut und ver­ folgen beruflich jeder eigene Ziele. Trotzdem profitieren wir von der Sicht des anderen.“

Rio und Maren Morawe (Foto: am)

absolviert und in einer Apotheke für das Qualitätsma- nung von Privatleben und Arbeitsalltag ist sicherlich nagement zuständig war. „Für uns kam es nie infrage sinnvoll, aber wohl nicht immer durchführbar. Den- zusammenzuarbeiten. Meine Frau wollte immer eine noch muss genügend Raum für Freizeit und familiäre selbstständige Tätigkeit ausüben“, so Rio Morawe. Belange sichergestellt werden. Das gemeinsame In- „Es hat sich auch nie ergeben. Wir haben beide sehr teresse, in beruflicher wie privater Hinsicht, eint alle starke Charaktere und sehr eigene Vorstellungen da- diese Paare, die seit Jahren erfolgreich zusammen- von, wie man bestimmte Sachen macht. Mir wären arbeiten. Alle befragten Ehepaare würden die ge- die ständigen Reibungspunkte zu anstrengend.“ Ma- meinsame Arbeit empfehlen, wenn man denn der Typ ren Morawe könnte sich dennoch eine Vernetzung dafür ist: „Man muss ein Familienmensch dafür sein. der Augenärzte mit den Hausärzten in Schleswig- Und ein leidenschaftlicher Arzt. Eigentlich gehört Holstein vorstellen. Eine Zusammenarbeit auf Augen- auch beides für einen Arzt in freier Praxis zusammen“, höhe klingt für die zweifache Mutter reizvoll, komme fasst es Ute Schlegelberger zusammen. Gabriele und doch die Familie bei ihnen, die beide eigene beruf- Klaus Bangert sind inzwischen auf der Suche nach liche Ziele und Entwicklungen verfolgen, manchmal jungen Kollegen, die ihre Praxis in zwei bis drei Jah- etwas zu kurz. Doch auch wenn beide nicht zusam- ren Stück für Stück übernehmen wollen. Es darf auch menarbeiten, profitieren sie voneinander. „Wir tau- gern ein Ehepaar sein. Anne Mey

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Eine Ehe im Klinikalltag

Fragt man am Malteser Krankenhaus St. Fran- ziskus-Hospital in Flens- burg nach Dr. Rußwurm, kann einen die Antwort entweder zur Assistenz- ärztin auf der onkologi- schen Station, Dr. Karen Rußwurm, oder aber zum Oberarzt derselben Abteilung, Dr. Georg Rußwurm, führen. Das junge Ehepaar arbeitet seit einem Jahr nicht nur Dr. Karen und Dr. Georg Rußwurm (Foto: Mumm) zusammen in einer Kli- nik, sondern auch in einem Fachbereich. Die Vorteile der Zusammenarbeit liegen für beide auf der Hand: „Wir haben die gleiche medizinische Ausbildung und denken auch sehr ähnlich, was Therapien und Behand- lungsmöglichkeiten angeht. Wir kennen beide den stressigen Klinikalltag und haben dadurch großes Ver- ständnis füreinander“, so Georg Rußwurm. Für die 37-jährige Karen Rußwurm bietet der Umstand, dass ihr Oberarzt auch ihr Mann ist, eher positive denn negative Effekte: „Es stört mich nicht, dass mein Ehemann auch mein Vorgesetzter ist. Im Gegenteil: Ich kann ihn jederzeit anrufen, ohne Angst zu haben, meinen Ober- arzt zu stören oder dass eine Frage zu banal ist. Er ist jederzeit für mich greifbar.“ Das machten sich auch manchmal die Kollegen zunutze und fragten zuerst sie, wo ihr Mann sei, wenn sie ihn nicht finden. Das emp- finde sie aber nicht als störend, eher als amüsant, ergänzt die junge Ärztin schmunzelnd. Ansonsten mache es sich im Arbeitsalltag aber nicht bemerkbar, dass sie ein Ehepaar seien. Auch Bevorteilung sei kein Thema. Das habe er aber erst lernen müssen, gibt der 43-jährige Georg Rußwurm zu. Im Laufe der Beziehung und ihrer beider Karrieren kreuzten sich die beruflichen Wege immer wieder, bis sie schließlich gemeinsam in Flensburg sesshaft wurden. Kennengelernt haben sie sich in New York, wo der angehende Mediziner seine junge Liebe dazu überredete, ihr Medizinstudium in Deutschland aufzunehmen. Während er noch zwei Jahre in Amerika eine Postdocstelle am Johns Hopkins Hospital erfüllte, besuchte Karen Rußwurm schon Vorle- sungen und Seminare in Düsseldorf. In Köln arbeitete das Paar zusammen im Labor. „Als wir beide damals in der Forschung gearbeitet haben, hatte ich schon Angst, dass andere denken, ich könnte Karen bevorzugen. Da habe ich sie vielleicht manchmal sogar zurückgestellt. Unter Doktoranden ist die Situation ja auch noch kompetitiver als in der Klinik. Das war ein Lernprozess für mich“, so Georg Rußwurm. Heute gehen die bei- den Ärzte ganz selbstverständlich als Kollegen auf der Station miteinander um. Auch privat bietet die Arbeit immer wieder Gesprächsstoff, allerdings in begrenztem Maße: „Klar sprechen wir manchmal zu Hause noch über Fälle. Wir sind beide leidenschaftliche Hämato-Onkologen. Da lässt sich das nicht immer vermeiden. Wir können aber beide auch gut abschalten und lassen nicht zu viel Klinik in unser Privatleben“, so der Ober- arzt. Vertrauen und Kommunikation sind für das Ehepaar die wichtigsten Bausteine ihrer Zusammenarbeit. „Wir reden über alles und beraten uns gegenseitig. So kann man auch schwierige Situationen miteinander bewältigen“, sagt Karen Rußwurm. „Wir sprechen aber nicht nur zu zweit, sondern auch mit den Kollegen und beziehen sie ein. Das ist wesentlich für ein gut funktionierendes Team“, ergänzt ihr Mann. Die gemeinsame Arbeit mache ihnen Spaß und wenn man sich auf Augenhöhe begegne, spreche auch im stressigen Kran- kenhausalltag nichts dagegen, als Paar zu arbeiten. Und so soll es für das Ehepaar Rußwurm auch in Zukunft bleiben: „Wir arbeiten einfach gern zusammen. Für uns gibt es nichts Besseres.“ Anne Mey

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Patientenquittung Patienten fragen Informationen über Kosten nur selten ab

Die AOK Nordwest hat die Patientenquittung vor drei Jahren online eingeführt. 28.518 Nutzer bislang – nun soll das Angebot stärker beworben werden.

Patienten sollten genau erfahren, was ein Arztbe- Schleswig-Holstein ging dennoch hart ins Gericht such oder eine Klinikbehandlung kostet. Dieser mit der Patientenquittung und kritisierte sie als „Mo- Meinung schlossen sich bei einer Umfrage des ARD- gelpackung“. Grund: Die dargestellten Honorare ver- DeutschlandTrends im Februar 2010 immerhin 91 mitteln nach ihrer Ansicht ein falsches Bild von der Prozent der befragten Erwachsenen an. Das grund- tatsächlich gezahlten Vergütung. Denn die dort auf- sätzliche Interesse an diesem Thema ist also vorhan- geführten Preise berücksichtigen nicht Budgets und den. Die AOK Nordwest machte ein Jahr später als Abstaffelungen. Auch die Arzneimittelkosten werden erste größere Krankenkasse in Deutschland Nägel ohne Abzug der Rabattierung ausgewiesen. mit Köpfen und führte die Patientenquittung online Litsch will die Patientenquittung dennoch ausbauen ein. Jeder Versicherte der Kasse in Schleswig-Hol- und setzt auf wachsenden Zuspruch der Versicher- stein und Westfalen erhielt damit die Möglichkeit, ten. Die Auswertung zeigt, dass die Resonanz immer sich über die Kosten zu informieren. Neben den Kos- dann nach oben geht, wenn die Krankenkasse die ten für Kliniken, Praxisbesuche und Medikamente Öffentlichkeitsarbeit dafür intensiviert hat. Der Grund sind auch Informationen über Zahnarztbehandlun- für sein Engagement: Neben Transparenz verspricht gen, Heil- und Hilfsmittel, Zahnersatz und Kieferor- sich Litsch ein steigendes Kostenbewusstsein der thopädie einsehbar. Versicherten. Außerdem helfe das Instrument den Doch das Verhalten der Versicherten entspricht bis- Versicherten, das eigene Gesundheitsmanagement lang nicht der grundsätzlichen Haltung zu diesem etwa zur Einhaltung von Impfterminen zu stärken, so Thema. Seit die Kasse das Projekt vor drei Jahren Litsch in einem Pressegespräch in der Kieler AOK- gestartet hat, verzeichnete sie insgesamt 28.518 Re- Landesdirektion. Die Umfrage unter den Nutzern gistrierungen. Die AOK Nordwest hat immerhin rund zeigte ferner, dass ein Drittel der Befragten über- 2,75 Millionen Versicherte. Unter den Nutzern selbst, zeugt davon ist, dass die Patientenquittung bei ih- das zeigt eine am 25. Juni in Kiel vorgestellte Aus- nen auch zu einer Verhaltensänderung führt. wertung zum Thema, kommt das Angebot aber gut Die AOK kündigte einen Ausbau des Angebotes an. an. Laut der Befragung von 755 Teilnehmern nutzen Geplant ist eine Erweiterung der Informationen um besonders chronisch Kranke die Online-Quittung, Fahrtkosten, Haushaltshilfen und häusliche Kran- finden die Informationen verständlich und die Anga- kenpflege. Auch technische Erweiterungen sind in ben etwa zu den Kosten der von ihnen ausgelösten Vorbereitung. Mobile Anwendungen, die Vernet- Behandlungen und der ihnen verordneten Medika- zung mit dem AOK-Arztnavigator und mit der Medi- mente interessant. kamentendatenbank von Stiftung Warentest strebt Für die Versicherten kommt es bei den dargestell- die Kasse an. ten Kosten zum Teil zu Überraschungen: Bei der Bleibt die Frage, warum die Versicherten trotz des ambulanten ärztlichen Behandlung ist die Mehrzahl hohen geäußerten Interesses nicht häufiger auf die der Nutzer erstaunt, dass die Honorare nicht höher aufbereiteten Informationen zugreifen. Litsch erklärt liegen, bei Klinikbehandlungen ist es umgekehrt. dies mit der Priorität bei Erkrankungen: „Bei Patien- Martin Litsch, Chef der AOK Nordwest, interpretiert ten stehen Heilung und Behandlung im Vordergrund, diese Angaben als hohe Wertschätzung der Patien- nicht administrative Fragen.“ ten für die Arbeit der niedergelassenen Ärzte. Die KV Dirk Schnack

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Arztausweis Start für den neuen Arztausweis im vierten Quartal

Schleswig-Holsteins Ärzte bekommen einen neuen Arztausweis. Er kann ab Mitte Juli beantragt werden. Der „blaue Lappen“ hat ausgedient.

Die ersten Ärzte in Schleswig-Holstein sollen ihre neuen Arztausweise im vierten Quartal 2014 in den Händen halten. Die Ausweise werden die Form ei- ner kleinen Plastikkarte haben und damit das glei- che Format wie der neue Personalausweis oder die bekannte EC-Karte bekommen. Den neuen Ausweis gibt es wahlweise in zwei Versionen. Die einfachere verfügt lediglich über den Aufdruck der grundlegen- den Daten des Arztes – Akademischer Grad, Titel, Name und Vornamen sowie Gültigkeitsdatum und Foto. Somit dient die Karte in gewohnter Weise als Sicht- ausweis. Auf der Rückseite ist Platz für die persön- liche Unterschrift sowie drei Barcodes. Einer von ausweise erfolgt erst ab Herbst, im vierten Quartal ihnen bildet die Fortbildungsnummer (EFN) ab und des Jahres. Wer den Zugang über das Online-Portal ersetzt nach und nach die Verwendung der bishe- nicht wählen möchte, der kann über die Homepage rigen Klebeetiketten. Ein weiterer beinhaltet die in- der Ärztekammer das Antragsformular im pdf-For- dividuelle Ausweisnummer, der dritte Barcode dient mat herunterladen. Dieses kann dann per Hand dem Nachweis der Gültigkeit. So lässt sich ein Arzt- ausgefüllt und zusammen mit einem Foto auf dem ausweis künftig auch sperren, falls er dem Arzt ab- Postweg an die Ärztekammer gesandt werden. Wer handen kommt. persönlich bei der Geschäftsstelle der Ärztekammer Die interessantere Version verfügt zusätzlich über ei- vorbeischauen möchte, dem wird dort selbstver- nen Chip, der eine sichere Kommunikation mit den ständlich geholfen und er kann vor Ort seinen neuen Systemen der Ärztekammer und der Kassenärztli- Arztausweis beantragen. chen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) er- Hilfe zum neuen Ausweis gibt es auch über eine te- möglicht. Beide Versionen des Arztausweises sind lefonische Hotline bei der Ärztekammer. Montags kostenfrei. Vom 15. Juli dieses Jahres an kann der bis freitags stehen dort geschulte Mitarbeiterinnen neue Ausweis beantragt werden. Den direkten Weg in der Zeit von 10:00 bis 12:00 Uhr unter der Son- dazu bietet das Online-Portal der Ärztekammer der-Rufnummer 04551 803 600 speziell für Fragen „AKIS“. Unter dem Stichwort „Arztausweis“ kann je- zum Arztausweis zur Verfügung. Zu erreichen sind des Mitglied der Ärztekammer hier via Online-For- sie auch per E-Mail unter der Adresse: arztausweis@ mular seinen neuen Ausweis anfordern. Dafür muss aeksh.org. er lediglich seine Daten einfügen und ein aktuelles Nach und nach werden in Schleswig-Holstein nur Foto, möglichst im jpg-Format, an der dafür vorbe- noch die neuen Ausweis-Karten einen Arzt legitimie- reiteten Stelle hochladen. ren. Der alte blaue Papierausweis behält aber seine Wenn Formular und Foto abgeschickt sind, muss der Gültigkeit für den Zeitraum, der ihm per Aufdruck zu- Arzt nichts weiter tun; nur ein wenig Geduld braucht geschrieben worden ist. jeder Antragsteller, denn die Auslieferung der Arzt- Wolfram Scharenberg

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Kieler Sommerkongress Ärzte wollen bei Qualitätsfragen weiter mitreden und gestalten

Kieler Woche heißt immer auch gesundheitspolitische Diskussion. Dieser Tradi- tion folgt der Kieler Sommerkongress, der 2014 zum zweiten Mal stattfand.

Das deutsche Gesundheitswesen ist um eine Abkür- Karsten Jasper (CDU) und Dr. Marret Bohn (Bünd- zung reicher. Das IQTiG (Institut für Qualitätssiche- nis 90/Die Grünen), gesundheitspolitische Spre- rung und Transparenz im Gesundheitswesen) steht cher ihrer Fraktionen im schleswig-holsteinischen vor der Gründung. Auf dem von Dr. sc. pol. Thomas Landtag, begrüßten beide die Gründung des IQTiG Drabinski vom Institut für Mikrodaten-Analyse zu- grundsätzlich. Sollten die politischen Wünsche nach sammen mit dem Vincentz-Verlag veranstalteten Normgebung durch das Institut und etwa Eingriffe in zweiten Kieler Sommerkongress wurde deutlich, die Klinikplanung der Länder wahr werden, wäre es dass selbst manche Experten mit der neuen Abkür- mit Bohns Begeisterung aber schnell vorbei. Denn zung, aber auch mit den Zielen des neuen Instituts bundesweite Vorgaben werden nach Ansicht der noch nicht ganz vertraut sind. Zur Verwirrung hatte Ärztin Bohn regionale Besonderheiten Schleswig- die Politik in den Wochen vor dem Kongress zur Kie- Holsteins kaum angemessen berücksichtigen kön- ler Woche ihren Teil beigetragen. nen. Denn die Politik hat, so stellte es Dr. Regina Klakow- Ein anderer Themenblock des Kongresses stellte die Franck fest, viele Erwartungen auf das Institut proji- Sicherstellung der ambulanten Versorgung in den ziert – zum Beispiel pay for performance, Eingriffe Mittelpunkt. Dabei wurde deutlich, dass sich die der- in die Klinikplanung der Länder und andere Wün- zeitige Versorgungssituation in den meisten Regio- sche. Das unparteiische Mitglied im Gemeinsamen nen des Landes wohl nicht verbessern wird. Denn für Bundesausschuss (G-BA) stellte in Kiel klar, dass Schleswig-Holsteins KV-Vorstand Dr. rer. nat. Ralph das Institut aber kein Normgeber für Qualitätsfra- Ennenbach steht fest, dass viele der derzeit geleiste- gen, sondern nur Dienstleister sein wird. Normgeber ten Termine nur durch Altruismus und hohe Einsatz- bleibe der G-BA. bereitschaft der freiberuflich tätigen Ärzte möglich Dr. Franz-Joseph Bartmann erinnerte in der Diskus- sind: „Die budgetierte Medizin funktioniert heute nur sion daran, dass Ärzte mehr Mitspracherechte in noch aufgrund des hohen Pflichtbewusstseins der dem neuen Institut geltend gemacht haben, als sie Ärzte.“ Ennenbach appellierte in Kiel, das „knappe schließlich bekommen haben. Schließlich könnten Gut“ Arzt schonender zu behandeln. Auswertun- Ärzte beurteilen, welche Qualitätsziele realistisch er- gen der KV zeigten, dass der Auslastungsgrad des reichbar seien und welche nicht. Solche Ziele ohne Punktzahlvolumens in fast allen Fachgruppen über Beteiligung der Ärzte festzulegen, macht aus Sicht 120 Prozent liegt. So erklären sich auch die in der des Kammerpräsidenten wenig Sinn. Allerdings sieht Öffentlichkeit zuletzt diskutierten Wartezeiten auf Bartmann die Arbeit des Instituts deutlich entspann- Arzttermine. Ennenbach verwies in diesem Zusam- ter als etwa Dr. Peter Engel, Präsident der Bundes- menhang aber auf Untersuchungen, wonach Warte- zahnärztekammer. Während Engel in der Gründung zeiten in erster Linie für präventive Untersuchungen, des Instituts einen Versuch sieht, den Ärztekammern weniger für akut erforderliche Behandlungen anfal- Teile ihrer Kompetenzen zu entziehen, verwies Bart- len. Sollte es tatsächlich zu einer Verpflichtung für mann auf die Erfahrungen mit dem Aqua-Institut in Ärzte kommen, einen Termin innerhalb bestimmter Fragen der stationären Qualitätssicherung und un- Fristen zu erteilen, erwartet Ennenbach eine nach- termauerte den ärztlichen Anspruch auf Zusammen- lassende Bereitschaft der niedergelassenen Ärzte, arbeit. weiterhin deutlich mehr zu leisten als honoriert wird.

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Dr. sc. pol. Thomas Drabinski, Michael Weller, Dr. Regina Klakow-Franck, Karsten Jasper, Dr. Peter Engel, Dr. Marret Bohn, Dr. Franz-Joseph Bartmann (Foto: di)

Eine lokale Lösung gegen den Ärztemangel kön- um die ambulante Versorgung zu stützen. Sein Ein- nen Ärztezentren in kommunaler Trägerschaft sein. druck: „Es gibt Kreise, in denen noch komplett ge- Solche Zentren werden wie berichtet derzeit an drei schlafen wird.“ Standorten in Dithmarschen geplant. Eng einge- Das zum Teil in öffentlichen Diskussionen man- bunden in die Entwicklung ist dabei das Westküs- gelnde Verständnis für Ärzte, die nicht in den we- tenklinikum (WKK) Heide. Dessen Geschäftsführer niger versorgten Regionen arbeiten wollen, ist Harald Stender berichtete auf dem Kongress von nach Ansicht von Dr. rer. pol. Volker Leienbach fehl akutem Handlungsbedarf in seiner Region. Inner- am Platz. „Sie können nicht von Ärzten erwarten, halb von fünf Jahren wird sich dort nach seinen An- dass sie sich in Regionen niederlassen, aus dem gaben jeder zweite Hausarzt nach einem Nachfolger alle anderen wegziehen“, steht für den PKV-Ver- umschauen. Die Klinik spürt die angespannte Situa- bandsdirektor fest. Leienbach lieferte sich in einem tion schon heute. Ihr werden viele Arztsitze angebo- weiteren Themenblock eine Diskussion mit Prof. Klaus ten und Patienten wenden sich immer häufiger mit Jacobs mit fast „rituellem Charakter“, wie er selbst ambulanten Routinefragen an die zentrale Notauf- meinte. Denn die Argumente für und wider Dualität nahme. der Systeme PKV und GKV wurden zwischen Leien- Das WKK hat darauf reagiert, indem es derzeit elf bach und dem Geschäftsführer des Wissenschaftli- Allgemeinmediziner in der Weiterbildung hat. Sten- chen Instituts der AOK (WIdo) in der Vergangenheit der hofft, dass sich einige von ihnen in der Region schon häufig ausgetauscht. Seit Veröffentlichung niederlassen oder in einem der kommunalen Zen­ des Koalitionsvertrages im vergangenen Jahr ist die tren als angestellte Ärzte arbeiten werden. Dass der Diskussion um eine Nuance reicher. Denn kaum je- Landkreis Dithmarschen den Ernst der Lage erkannt mand hatte erwartet, dass die von Teilen der Poli- hat, zeigt auch Stenders Berufung zum Ansprech- tik bekämpfte PKV gar nicht erwähnt und damit eine partner des Kreises für die ambulante Versorgung. Atempause bekommen würde. Leienbach gab sich Diesen direkt dem Landrat unterstellten Posten wird aber keinen Illusionen hin. Er erwartet, dass die Dis- der derzeitige WKK-Chef nach seiner Pensionierung kussion spätestens zur nächsten Bundestagswahl im Oktober antreten. Außerhalb Dithmarschens sind wieder geführt wird. Dass sein Verband darauf bes- solche Aktivitäten Ausnahmen. Stender forderte tens vorbereitet ist, bewies Leienbach in Kiel nicht Städte und Kreise auf, verstärkt tätig zu werden, zum ersten Mal. Dirk Schnack

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KVSH Hohe Fallwerte auch im Norden - aber nur bei wenigen Fällen

Hausarzthonorare und das Problem der Vergleichbarkeit. Warten auf den Hono- rarabschluss für 2014. Warnung vor dem „Arzt light“.

Fallwerte um die 100 Euro und mehr – davon hören mer und KBV fordert sie, Rahmenbedingungen für Schleswig-Holsteins Allgemeinmediziner immer mal die Substitution ärztlicher Leistungen zu definieren, wieder aus anderen Bundesländern. Ist das realis- um die Entwicklung mitbestimmen zu können. „Das tisch? Dieses Thema wurde aus den Reihen der Ab- Gespenst vom Arzt light geht um, so langsam wird geordneten an die KV herangetragen. KV-Vorstand es erst richtig sichtbar. Ein Zug hat sich neben un- Dr. rer. nat. Ralph Ennenbach versuchte in der jüngs- seren Gleisen bereits in Bewegung gesetzt“, sagte ten Abgeordnetenversammlung aufzuklären, warum Schliffke. Die Entwicklung gehe inzwischen über die breite Masse der Hausärzte im Land solche Fall- Praxisassistentinnen wie VERAH oder Agnes hin- werte auch künftig nicht erwarten können. aus. Als Beispiel nannte Schliffke Rettungssanitä- Die Fallwerte korrespondieren eng mit der jeweiligen ter, die per Landesgesetz in Schleswig-Holstein mit Fallzahl eines Arztes. Tatsächlich gibt es in Schles- ein Jahr zusätzlicher Ausbildung als Notfallsanitä- wig-Holstein 42 Hausärzte, die einen Fallwert von 90 ter in lebensbedrohenden Situationen auch invasive Euro überschreiten. Deren Fallzahl liegt allerdings Maßnahmen durchführen dürfen, die bislang Ärzten im Durchschnitt nur bei 573, da die Behandlungen vorbehalten waren. Und in nicht lebensbedrohen- etwa in diabetologischen Schwerpunktpraxen ver- den Situationen sollen sie ohne Arztanwesenheit gleichsweise zeitintensiv sind. Die durchschnit­t­ Schmerzmittel mit eigener Indikationsstellung ge- liche Fallzahl der Hausärzte im Land liegt dagegen ben dürfen – „alles verkauft unter dem Gesichts- bei rund 850, bei deutlich niedrigerem Fallwert. En- punkt ärztlicher Entlastung“, wie Schliffke kritisch nenbach zeigte auch in einem Vergleich mit Thürin- anmerkte. gen, welche verschiedenen Einflussgrößen wie etwa Ein weiterer Beleg für Bestrebungen, ärztliche Tätig- Trennungsfaktor, Versicherte je Arzt, Zahl der ange- keiten auf Personen mit geringerer Qualifikation zu stellten Ärzte auf das Honorar einwirken. Ergebnis: verlagern, ist nach Ansicht Schliffkes der Physician Eine echte Vergleichbarkeit ist schwer möglich, weil Assistant, der an Hochschulen nach acht Semestern sich die Bedingungen von Bundesland zu Bundes- erlangt werden kann. Für solche neuen Berufe for- land stark unterscheiden. derte Schliffke Rahmenbedingungen, die aus ihrer Noch keinen Abschluss konnte Ennenbach für das Sicht von den Bundeskörperschaften definiert wer- Honorar 2014 vermelden, obwohl sich KV und Kran- den müssen – „bevor diese Entwicklung an uns vor- kenkassen schon vor rund einem halben Jahr auf beiläuft“. „Delegation ist für uns kein großes Thema“, die Eckpunkte für 2014 und die Folgejahre verstän- sagte Schliffke mit Blick auf qualifizierte Praxisange- digt hatten. Ennenbach führt die Verzögerung auch stellte, „aber zu Substitution brauchen wir jetzt eine auf die verlagerte Entscheidungsgewalt der Kassen sehr schnelle Übersicht zu jedem Detail, damit man zurück. Die Verträge müssen bei den meisten Kas- weiß, worüber überhaupt geredet und entschieden sen von Vorständen unterzeichnet werden, die nicht werden soll.“ Handlungsbedarf sieht die KV-Vor- in Schleswig-Holstein vor Ort und mit den hiesigen standsvorsitzende insbesondere vor dem Hinter- Bedingungen weniger vertraut als die Unterhändler grund der sich verschärfenden Versorgungslage in sind. manchen Regionen. Damit wird Befürwortern der KV-Chefin Dr. Monika Schliffke warnte im Lagebe- Substitution ärztlicher Leistungen die Argumenta- richt vor einem „Arzt light“. Von Bundesärztekam- tion erleichtert. Dirk Schnack

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Nachwuchs Erste Einblicke in die ambulante Versorgung außerhalb Kiels

Landpartie der KVSH: 18 Kieler Medizinstudenten lernten auf Einladung der KV die ambulante Versorgung in Kropp und Rendsburg kennen.

Die Medizinstudenten aus der Landeshauptstadt schauten in Rendsburg u. a. der Allgemeinmedizinerin Annabell Hönninger über die Schulter. Die angestellte Ärztin aus dem MVZ Wa- genhaus erläuterte ihnen Organisation und Arbeits- weise des im vergangenen Jahr eröffneten Ärztezen­ trums. Die angehenden Me- diziner, größtenteils höhere Semester und zwei Drittel von ihnen weiblich, stellten den dort arbeitenden Ärz- ten gezielte Fragen. „Kann Allgemeinmedizinerin Annabell Hönninger mit Studenten in Rendsburg. man sich hier auch einkau- (Foto: di) fen, sind Patienten auf dem Land anders als in der Stadt, wie viele Patienten am tausch mit den Kollegen erforderlich sei. Positiv hebt Tag behandeln Sie, wie viel Klinikerfahrung ist vor sie hervor, dass ihr als angestellter Ärztin adminis- der ambulanten Tätigkeit erforderlich?“, wollen sie trative Aufgaben abgenommen werden. „Als Ein- unter anderem von Hönninger und der ärztlichen Lei- zelkämpfer müsste ich jede Druckerpatrone selbst terin Christiane Stöhr wissen. besorgen“, nennt sie als Beispiel. Organisiert wurde die Landpartie, die anschließend Stöhr ging u. a. auf die Unterschiede zur Arbeit in in einem weiteren MVZ in Kropp abgerundet wurde, einer Metropole ein. Mehr Wertschätzung durch von der KV Schleswig-Holstein. „Wir wollen ambu- die Patienten nannte sie als erstes. Im Unterschied lante Versorgung erlebbar machen und mit konkre- zur Klinik könne sie in der ambulanten Versorgung ten Beispielen zeigen, wie vielfältig und attraktiv der Patienten über einen langen Zeitraum begleiten. Beruf des niedergelassenen Arztes ist“, sagte KV- KV-Sprecher Marco Dethlefsen räumt mit einem Chefin Dr. Monika Schliffke. hartnäckigen Vorurteil auf: Die oft als Schreckge- Nachdem Hönninger die Handhabung des EKGs de- spenst dargestellten Bereitschaftsdienste sind in monstriert hat, schildert sie ihre persönliche Sicht- Schleswig-Holstein schon lange kein Schrecken weise. Das Arbeiten im ambulanten Bereich hält sie mehr, weil genügend Freiwillige die Dienste als finan- für entspannter als in der Klinik, weil das mit dem ziell attraktiv einschätzen und übernehmen. Die Stu- Familienleben besser vereinbar sei. Und ihr gefalle, denten sind nachdenklich geworden. Die ambulante dass sie im Team arbeiten könne – auch wenn es Versorgung ist für manche von ihnen auf der Land- im Alltag gar nicht so oft vorkomme, dass der Aus- partie eine Option geworden. Dirk Schnack

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Interview Medizin und Naturwissenschaft wachsen in Lübeck zusammen

Prof. Hendrik Lehnert wird neuer Präsident der Lübecker Universität. Der Weg zur Stiftungsuniversität bietet mehr Autonomie.

Er ist mit Leib und Seele Mediziner, war Präsident Jahr hoffen wir, dass der Landtag seine Zustimmung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und zur Umwandlung geben wird. der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie: Als Stiftungsuniversität wollen Sie Spenden einwer- Prof. Hendrik Lehnert, Direktor der Medizinischen ben. Können Sie damit auf öffentliche Mittel verzich- Klinik I an der Uni Lübeck. Mit der Medizin ist es ab ten oder müssen Sie nicht befürchten, dass die Politik dem Sommer zwar nicht ganz vorbei, aber Lehnert bestrebt sein wird, diese Mittel einzubehalten? wird seltener als Arzt tätig sein können als bislang. Lehnert: Diese Bedenken sind uns natürlich be- Als neuer Präsident der Universität Lübeck hat sich kannt. Fest steht: Wir können nicht auf öffentliche der Internist hohe Ziele gesetzt. Für das Schleswig- Mittel verzichten und haben dies auch gegenüber Holsteinische Ärzteblatt sprach Lehnert mit Dirk der Politik kommuniziert. Ich erwarte einen konstruk- Schnack über seine Erwartungen an die kommen- tiven Dialog über eine auskömmliche Finanzierung den sechs Jahre und das Verhältnis der Lübecker mit dem Land und bin fest überzeugt, dass das Land Universität zur Politik. die Bedeutung der Universität anerkennt. Herr Prof. Lehnert, Sie sind 60 Jahre alt und für sechs Das sah vor einigen Jahren noch ganz anders aus. Jahre in das Amt des Präsidenten gewählt. Bedeu- Der Stellenwert der Lübecker Uni schien sich noch tet das neue Amt das Ende Ihrer medizinischen Lauf- nicht bis Kiel herumgesprochen zu haben ... bahn? Lehnert: Ich glaube, dass sich das deutlich geändert Lehnert: So würde ich das nicht ausdrücken. Das hat. In der Politik ist bekannt, dass beide Standorte Präsidentenamt ist eine Fulltime-Aufgabe und ich in Kiel und Lübeck unverwechselbare Schwerpunkte werde nicht mehr im gewohnten Umfang ärztlich haben und unverzichtbar sind. Es ist richtig, dass tätig sein können. Aber die Medizin macht mir viel das Verhältnis zu Kiel im Zuge der Schließungsdis- zu viel Spaß, um ganz damit aufzuhören. Ich werde kussion gelitten hat. Es gab wenig Solidaritätsbe- noch in beratender Tätigkeit weitermachen und kundungen, auch aus der Medizinischen Fakultät, Sprechstunden anbieten. Um meine Klinik muss ich das haben wir vermisst. Aber wir haben das zum An- mir aber keine Sorgen machen – ich habe hervorra- lass für einen Dialog mit den wichtigen handelnden gende leitende Mitarbeiter, die die Klinik bis zur Neu- Kollegen in Kiel genommen. Dieser Dialog hat nach berufung führen werden. meiner Beobachtung zu der Erkenntnis geführt, dass Sie geben eine Tätigkeit auf, die Sie gerne ausgeübt wir am stärksten sind, wenn es beiden Universitäten haben, und werden Präsident einer Universität, die gut geht, wenn beide erfolgreich sind und wir kom- von der Politik schon einmal an den Rand der Schlie- plementäre Schwerpunkte setzen. Aus meiner Sicht ßung gebracht wurde. Was hat Sie dazu bewogen, haben alle Seiten daraus gelernt, dass wir in einem sich um dieses Amt zu bewerben? Boot sitzen und aufeinander zugehen müssen – das Lehnert: Die Größe der anstehenden Aufgaben. haben wir getan und dies werden wir fortsetzen. Unsere Universität tritt in eine ganz entscheidende Rückblickend hat uns die Krise also sogar vorange- Phase ein, die ich als Präsident mitgestalten kann. bracht. Wir sind auf dem Weg zur Stiftungsuniversität und Das gilt auch für den Zusammenhalt zwischen Univer- damit wollen wir deutlich unabhängiger als bislang sität und der Stadt Lübeck. Die Menschen in Lübeck in unseren Entscheidungen werden. In einem halben haben viel Solidarität bewiesen.

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Lehnert: Und das hat dazu geführt, dass wirklich je- der auch in Kiel verstanden hat, dass die Stadt Lü- beck und die Universität zusammengehören. Es hat mir bestätigt, was ich in Lübeck schon vorher beob- achtet habe: eine große Identifizierung der hier leben- den Menschen mit dieser Stadt. Das hat mich auch in meinem Entschluss bestätigt, dass ich meine Lauf- bahn gerne in dieser Stadt fortsetzen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch hier beenden möchte. Ein Problem aber bleibt – die chronische Unterfinan- zierung ... Lehnert: Das bleibt ein Problem, dem wir uns alle stellen müssen. Die Stiftungsuniversität ist ein Teil der Antwort. Natürlich hoffen wir auf nennenswerte finanzielle Unterstützung durch die Umwandlung in eine Stiftung. Aber wir sind nicht Stanford, bei uns wird das überschaubar bleiben und wir werden uns niemals ausschließlich über Spenden finanzieren. Prof. Hendrik Lehnert (Foto: di) Auf die öffentlichen Mittel können wir also gar nicht verzichten und ich sehe das Land unverändert in der Prof. Hendrik Lehnert tritt sein Amt als Präsident Pflicht der Finanzierung. der Uni Lübeck in der Nachfolge von Prof. Peter Ihr Vorgänger Prof. Peter Dominiak, der aus Alters- Dominiak an. Gewählt wurde er am 9. April vom gründen nicht erneut für das Amt kandidieren konnte, Akademischen Senat in geheimer Wahl bei einem hat die Universität Lübeck durch die wohl schwerste Gegenkandidaten. Lehnert ist Professor für Innere Krise in ihrem 50-jährigen Bestehen geführt. Was Medizin an der Universität und Direktor der Medizi- werden Sie anders machen als er? nischen Klinik I am Universitätsklinikum Schleswig- Lehnert: Zunächst zu unseren Gemeinsamkeiten: Holstein (UKSH), Campus Lübeck. Als Präsident Wir suchen beide das Gespräch, setzen beide auf wird Lehnert den Vorsitz im Präsidium, das die Dialog und Beharrlichkeit. Prof. Dominiak hat in sei- Hochschule leitet, sechs Jahre lang hauptberuf- ner Amtszeit erlebt, was ich niemals erleben möchte lich führen und über die entsprechende Richtlini- und was er gelöst hat. Meine Aufgabe wird jetzt eine enkompetenz verfügen. Er vertritt die Hochschule, andere sein. Ich werde Medizin und Naturwissen- ist zuständig für die laufenden Geschäfte, die Wah- schaft an der Uni Lübeck einander näher bringen. rung der Ordnung innerhalb der Hochschule und Dazu sind die Fakultätsgrenzen in Lübeck bereits die Ausübung des Hausrechts. aufgehoben worden, das ist eine wichtige Voraus- Der 60-jährige Internist wurde 1954 im schwedi- setzung dafür. Außerdem sehe ich es als meine Auf- schen Karlstad geboren und studierte Psycholo- gabe an, die Uni Lübeck als Marke zu etablieren und gie und Humanmedizin in Münster. Anschließend dass wir bundesweit und international stärker als bis- war er zunächst an der dortigen Uniklinik und dann lang wahrgenommen werden. acht Jahre an der Uniklinik in Mainz tätig. Danach Wie soll das gelingen? Bei allen Erfolgen ist Lübeck im war er elf Jahre lang Direktor der Magdeburger Kli- bundesweiten Vergleich doch eine kleine Universität. nik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankun- Lehnert: Zum Beispiel, indem wir in den Rankings gen. Ab 2005 war Lehnert Chair of Medicine an der noch weiter nach oben kommen und indem wir den Warwick University Medical School in Coventry. Weg als Stiftungsuniversität erfolgreich einschlagen. 2007 kam er als Direktor der ersten Medizinischen Wir werden Alleinstellungsmerkmale entwickeln Klinik nach Lübeck, wo er sich „ausgesprochen oder stärken. Und wir werden in einigen Jahren alle wohl“ fühlt und sich gut vorstellen kann, dass die in den Köpfen so weit sein, dass Naturwissenschaft Hansestadt der geplante Endpunkt seiner Lauf- und Medizin an unserer Uni einem Ziel, den Life Sci- bahn sein wird. (di) ences, dienen. Vielen Dank für das Gespräch.

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Osteodensitometrie Eine Leistung, für die Orthopäden noch Geld mitbringen müssen

16,31 Euro erhalten niedergelassene Ärzte für die EBM-Ziffern 34600 und 34601. Damit erwirtschaften Orthopäden mit jeder erbrachten Leistung ein Minus.

Die Aufnahme der Knochendichtemessung in den len Praxisstruktur ab. Größere Gemeinschaften wie EBM hat bei vielen Orthopäden Unverständnis aus- etwa die an verschiedenen Standorten in Schleswig- gelöst. Die vorher in aller Regel privat zu zahlende Holstein aktive Orthopädengruppe MedBaltic kön- Leistung muss seit Jahresbeginn zulasten der Ge- nen die Kosten zwar auf mehrere Schultern verteilen, setzlichen Krankenversicherung (GKV) abgerechnet sind aber von einer Kostendeckung weit entfernt. werden – zu einem Honorar, das als nicht kosten- Die Gruppe hat zwischen Januar und Mai nach ei- deckend gilt. Dies wird auf Nachfrage des Schles- genen Angaben insgesamt 154 solcher Messungen wig-Holsteinischen Ärzteblattes auch von der KV durchgeführt, also im Durchschnitt 31 pro Monat. Schleswig-Holstein bestätigt. Jede Messung wird mit einem Zeitaufwand von 20 „Der Bewertungsausschuss hat die neue EBM-Leis- Minuten veranschlagt. Eine Auflistung aller Kosten tung aus Sicht der KVSH zu niedrig bewertet, sie (inklusive Leasinggebühren, Mehrwertsteuer, antei- ist damit nicht kostendeckend“, sagte KV-Sprecher lige Miete und Energie, Personal, Versicherung und Marco Dethlefsen auf Anfrage. Ändern kann die Kör- Instandhaltung) zeigt, dass bei diesem Zeitaufwand perschaft an dem Honorar jedoch nichts. Auch lie- monatliche Kosten in Höhe von 821,63 Euro durch gen bislang keine offiziellen Angaben darüber vor, die Knochendichtemessung für die Gruppe entste- wie oft diese Leistung im Land abgerechnet wird. In hen. Damit betragen die Durchschnittskosten je Schleswig-Holstein gibt es nach KV-Angaben 23 nie- Messung 26,50 Euro – rund zehn Euro über der Ver- dergelassene Ärzte, hauptsächlich Orthopäden, die gütung. Anders ausgedrückt: Mit jedem Patienten, eine Genehmigung zur Abrechnung der neuen Leis- für den in der Praxis eine Knochendichtemessung tung haben und damit für die EBM-Gebührenord- erforderlich ist, macht die Gruppe ein rechnerisches nungsziffern 34600 und 34601 nur 16,31 Euro für die Minus von zehn Euro. Tatsächlich aber ist das Defizit erbrachte Leistung ansetzen dürfen. deutlich größer, wie Dr. Marc Koch von der MedBal- Die osteodensitometrische Untersuchung ohne Vor- tic kritisiert: „Orthopäden überschreiten wegen des liegen einer Fraktur wurde als EBM-Nr. 34601 neu hohen Patientenandrangs in aller Regel ihr Budget in den EBM aufgenommen. Der Leistungsinhalt der und erbringen – wie viele andere Fachgruppen auch Gebührenordnungsposition 34600 wurde ange- – unentgeltlich Leistungen. Für die zusätzlichen Kno- passt. Kostenerstattung oder Privatliquidation sind chendichtemessungen ist im Budget kein Geld mehr damit in aller Regel nicht mehr möglich. frei, sodass wir die dafür anfallenden Kosten kom- Bevor die Leistung Eingang in den EBM gefunden plett selbst tragen müssen.“ hat, konnte sie über die Gebührenordnung abge- Dass die Leistung trotz des betriebswirtschaftlichen rechnet werden. Sie war mit 300 Punkten bewertet, Defizits Patienten vorenthalten wird, kommt für Koch was bei einem 1,8-fachen Steigerungssatz einem nicht infrage. „Die Leistung ist aus prophylaktischer Honorar von 31,48 Euro entsprach. Über EBM war Sicht sinnvoll und sie erspart den Krankenkassen sie nur abrechenbar, wenn Patienten eine Spontan- hohe Folgekosten. Deshalb begrüßen wir grund- fraktur erlitten hatten und zugleich begründeter Ver- sätzlich die Aufnahme in den Leistungskatalog. Nur dacht auf Osteoporose bestand. sollte das auch zu einer angemessenen Vergütung Ob und wieviel Defizit eine Praxis mit der Osteoden- führen.“ sitometrie erwirtschaftet, hängt von der individuel- Dirk Schnack

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Benefizveranstaltungen

Wettkampf gegen die Zeit und Brauer) Eick (Foto: für den guten Zweck „Triathlon gegen Krebs“ und imland Lauf begeistern Freizeitsportler und füllen Spendenkassen von Krebsinitiative und DGMS.

Sport fördert die Gesundheit – bei zwei Benefizver- Stunden und 18 Minuten einen sehr guten achten anstaltungen im Juni traf das gleich doppelt zu: Wer Platz über die olympische Strecke und schnitt damit beim imland Lauf in Rendsburg auf die Strecke ging als bestes Team der Klinik ab. Im Rahmenprogramm oder sich beim „7 Türme Triathlon“ in Lübeck sport- engagierte sich das Universitätsklinikum durch ei- lich verausgabte, tat nicht nur etwas für sich, son- nen kostenlosen Leistungstest, den die Sportdiag- dern spendete auch einen Teil der Startgelder an nostik durchführte, sowie einer Typisierungsaktion Initiativen für kranke Menschen. von potenziellen Spendern von Stammzellen für Leu- Schwimmen, Radfahren und Laufen – beim „Triath- kämiepatienten. lon gegen Krebs“ konnten sich die Teilnehmer ihre Bereits zwei Tage zuvor gingen 500 Sportbegeisterte Lieblingsdisziplin aussuchen und als Staffel mit drei beim imland Lauf in Rendsburg zugunsten der Deut- Personen an den Start gehen. Bereits zum sechs- schen Multiple Sklerose-Gesellschaft (DGMS) an ten Mal beteiligte sich das UKSH gemeinsam mit der den Start. Im dritten Jahr erreichte der von Dr. Ulrich Krebsinitiative Radioimmuntherapie e. V. an der Ver- Pulkowski, Chefarzt der Neurologie der Rendsburger anstaltung. Die Krebsinitiative profitiert dabei sowohl imland Klinik, organisierte Volkslauf über fünf und elf von einem Teil der Startgelder als auch von einem Kilometer eine Rekordbeteiligung. Nicht nur Mitar- festen Betrag pro Staffel, der durch Sponsoren zur beiter aus der imland Klinik zeigten ihr sportliches Verfügung gestellt wird. Auch Mitarbeiter des UKSH Engagement, auch viele ärztliche Kollegen aus der (u. a. aus der Sportmedizin, der Apotheke und dem Region sowie aus neurologischen Kliniken in ganz Kinderzentrum) stellten einige Teams und waren so- Schleswig-Holstein schnürten ihre Laufschuhe. Wie wohl auf der Volkstriathlon-Strecke als auch über die viel Geld für den guten Zweck zusammengekommen olympische Distanz erfolgreich. Das „Team UKSH“, ist, werden erst die nächsten Wochen zeigen, wenn bestehend aus Patrick Meyer, Jonas Baastrup und Einnahmen und Kosten gegeneinander aufgerech- Friederike Austein, belegte mit einer Zeit von zwei net werden. Anne Mey

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Ärztegenossenschaft Nord Auch Krankenhausärzte können jetzt Genossen werden Generalversammlung in Rendsburg: Dr. Franz-Joseph Bartmann erstes Mitglied aus den Reihen der Klinikärzte. Positive Zahlen für 2013 vorgelegt.

Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Thomas Vorstandschef Dr. Klaus Bittmann (Fotos: di)

Die Ärztegenossenschaft Nord ist für angestellte über die Mitgliedschaft. Vorstandschef Dr. Klaus Ärzte geöffnet. Der erste Klinikarzt, der Mitglied in Bittmann erwartet allerdings keinen nennenswer- der Genossenschaft wurde, ist Schleswig-Holsteins ten Ansturm aus dem Klinikbereich. „Wir sind nicht Ärztekammer-Präsident Dr. Franz-Joseph Bartmann. der Marburger Bund und werden auch keine Konkur- Der Flensburger Chirurg, ohnehin Stammgast auf renz“, stellte Bittmann klar. den Generalversammlungen der Genossen, wurde Wichtiger für die Genossen ist die Positionierung mit lautem Beifall als erster in einer Klinik angestell- unter den im ambulanten Bereich angestellten Ärz- ter Arzt aufgenommen. Bartmann gilt als Anhänger ten, um die sich die Organisation zunehmend be- der für den Erhalt der Freiberuflichkeit eintretenden müht. Bislang zielten die Angebote der Genossen Genossen (siehe Interview auf Seite 27). hauptsächlich auf die Praxisinhaber. Mit dem Trend Die vor 14 Jahren gegründete Organisation hat- zur Anstellung in den Praxen ist für die Genossen- ten niedergelassene Ärzte als Parallelorganisation schaft aber ein Mitgliederproblem absehbar. Die zur KV in Schleswig-Holstein aus der Taufe geho- aus Altersgründen ausscheidenden Praxisinhaber ben. Die über 2.000 Mitglieder waren bislang aus- verlassen oft auch die Genossenschaft, Nachfol- schließlich niedergelassen. Noch im vergangenen ger treten nicht in jedem Fall bei. Zum Jahresende Jahr hatte es um die Öffnung für Klinikkollegen Dis- 2013 waren noch 2.020 Ärzte Mitglied in der Genos- kussionen gegeben. Um zu verhindern, dass Klinik- senschaft, 149 weniger als ein Jahr zuvor. Diesem konzerne über leitende Ärzte in der Genossenschaft Trend wird die Organisation auf Dauer nur entge- mitbestimmen können, entscheidet der Vorstand genwirken können, wenn auch die überproportional

26 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de ansteigende Zahl angestellter Ärzte in der ambulan- „Entwicklung mitgestalten“ ten Versorgung die Vorteile einer Mitgliedschaft ent- deckt. Die ist bislang beitragsfrei – allerdings muss Herr Dr. Bartmann, Sie sind der erste angestellte sich ein Mitglied mit einem Anteil von mindestens Klinikarzt in der Genossenschaft. Warum sind Sie 500 Euro einkaufen. Bei Austritt wird das Geld wie- eingetreten? der ausbezahlt. Bartmann: Das Hauptmotiv für meinen Eintritt Augenarzt Bernd Thomas, Aufsichtsratschef der ist berufspolitischer Natur. Ich bin der festen Genossenschaft, sieht das Geld gut angelegt: „Ich Überzeugung, dass unser heutiges System der zahle im Jahr über 700 Euro für Beiträge an andere gegliederten Versorgung nur durch gravierende Berufsverbände. Seit Gründung der Genossenschaft Strukturveränderungen auf Dauer überlebens- vor 14 Jahren ist da viel Geld zusammengekommen. fähig ist. Die gemeinsame Selbstverwaltung Die Genossenschaft ist ohne diese Beiträge ausge- zeichnet sich aber eher durch eine gegenläufige kommen.“ Tendenz aus. Das liegt auch an den durch die Die Genossenschaft finanziert sich über ihre Ge- Sozialgesetzgebung eingeschränkten Freiheits- schäftstätigkeit. Im vergangenen Jahr erwirtschaf- graden. Die Ärztegenossenschaft hat in Vergan- tete sie einen Gewinn von über 50.000 Euro bei genheit und Gegenwart mehrfach bewiesen, einem Umsatz von rund 1,3 Millionen Euro. Wich- dass sie willens und fähig ist, durch Selektiver- tigstes wirtschaftliches Standbein waren im vergan- einbarungen diese Grenzen neu zu definieren. genen Jahr Provisionserlöse. 436.578 Euro nahmen Wer diese dynamische Entwicklung nicht nur die Genossen aus Verträgen mit Partnerfirmen ein, mitverfolgen sondern auch mitgestalten will, mit denen ihre Mitglieder Verträge etwa zur Liefe- muss sich auch persönlich einbringen. rung von Praxisbedarf abschließen. Eine ähnliche Ist die Genossenschaft aus Ihrer Sicht eine Orga- Größenordnung (426.327 Euro) erreichten die Er- nisation, die für Klinikärzte allgemein interessant löse aus der Abwicklung von Selektivverträgen. werden könnte? Hier betreut die Genossenschaft inzwischen 1.905 Bartmann: Für junge Ärzte, die derzeit in der Kli- teilnehmende Ärzte, die über 36.000 Patienten in nik arbeiten und sich mit dem Gedanken an eine verschiedene Selektivverträge eingeschrieben ha- Veränderung tragen, könnte eine Mitgliedschaft ben. Das Arzthonorar der betreuten Verträge betrug in der Genossenschaft sinnvoll sein. Aus meinen 2013 23,5 Millionen Euro, bei weiter steigender Ten- vielen Besuchen der Generalversammlungen denz. und aus meinen Gesprächen mit den Verant- Vorstandschef Bittmann erteilte in diesem Zusam- wortlichen weiß ich, dass die Organisation ganz menhang dem KBV-Ziel, erprobte Selektivverträge in konkrete Unterstützung für den Praxisalltag bie- die Kollektivversorgung zu überführen, eine Absage. tet und zugleich politisch für den Erhalt der Frei- „Selektivverträge sind nicht irgendeine Begleiter- beruflichkeit eintritt. Schon aus diesen Gründen scheinung des Kollektivvertragssystems, sondern könnte sich der Beitritt auszahlen. eine gesonderte Honorarform“, sagte Bittmann. Was muss die Genossenschaft aus Ihrer Sicht Bei einer Überführung in das Kollektivvertragssys- tun, um für junge Ärzte interessanter zu werden? tem drohe ein „Versickern des Honorars in der Gieß- Bartmann: Sie wird verstärkt Angebote entwi- kanne“. Für 2014 erwartet Geschäftsführer Thomas ckeln müssen, die auf die berufliche Phase des Rampoldt einen Umsatz in gleicher Größenordnung Übergangs zwischen Klinik und Praxis abzielen. wie im abgelaufenen Geschäftsjahr, allerdings mit Der Beratungsbedarf für diese Zeit ist enorm neuen Schwerpunkten. So wird etwa die Betreuung hoch, insbesondere für den betriebswirtschaft- von Praxisnetzen deutlich zunehmen. Der erste Ver- lichen Bereich. Dafür bekommen Ärzte kein trag über die Geschäftsführung mit einem Praxisnetz Rüstzeug und ich halte es grundsätzlich für gut, ist wie berichtet unterschrieben, weitere werden fol- wenn diese Beratung aus ärztlichen Organisati- gen. Außerdem begleiten die Genossen inzwischen onen wie Genossenschaft oder KV heraus ge- die Projektierung von drei Ärztezentren in kommuna- leistet wird, die hier ja bereits auch Hilfestellung ler Trägerschaft. anbieten. Dirk Schnack

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Arzneimittelversorgung Mehr Informationen über neue Medikamente gefordert

Eine weitere Nutzenbewertung neu eingeführter Medikamente fordert die TK-Landesvertretung.

Von insgesamt 20 Neueinführungen auf dem Arz- verursachten im vergangenen Jahr allein bei der TK neimittelmarkt im Jahr 2011 bescheinigt der jetzt Kosten in Höhe von fast 3,2 Millionen Euro (bundes- vorgelegte Innovationsreport nur drei einen uneinge- weit über 96 Millionen Euro). Davon entfielen über schränkten Innovationscharakter. Der Report wurde 205.000 Euro (bundesweit 4,6 Millionen Euro) auf von Wissenschaftlern der Bremer Universität um den Arzneimittel, die in der Gesamtbetrachtung als nicht bekannten Pharmakologen Prof. Gerd Glaeske er- wirklich innovativ eingeschätzt wurden. „Verordnun- stellt und von der Techniker Krankenkasse (TK) fi- gen von Medikamenten ohne Zusatznutzen führen nanziell unterstützt. nicht nur zu erheblichen Kosten in der gesetzlichen Sieben Neueinführungen erhielten den Stempel Krankenversicherung, sondern bergen auch für die „nicht innovativ“. Die restlichen zehn gelten laut Re- Patienten immer Risiken noch nicht bekannter Ef- port nur als „begrenzt innovativ“. Betrachtet haben fekte“, sagte dazu Sabrina Segebrecht von der TK die Forscher um Studienleiter Glaeske, ob es be- in einem Pressegespräch zum Thema in der Kieler reits verfügbare Therapien gibt, ob für den Wirkstoff Landesvertretung. ein Zusatznutzen nachgewiesen werden konnte und Die TK im Norden setzt deshalb auf mehr Arznei- ob die Therapiekosten höher oder niedriger als die mittelinformationen für die verordnenden Ärzte. Sie vorhandener Alternativen liegen. Der Report hatte kündigte hierzu Gespräche mit der Kassenärztlichen auch regionale Unterschiede deutlich gemacht. Vereinigung und eine stärkere Bewerbung an. Danach zählt Schleswig-Holstein zu den Bundes- TK-Landeschef Dr. jur. Johann Brunkhorst machte ländern, in denen die Ärzte besonders viele Arznei- deutlich, dass er neben einer erneuten Bewertung mittel mit einem geringen Zusatznutzen verordnen. der Arzneimittel auch mehr Informationen für die Die im vorliegenden Report betrachteten Wirkstoffe Ärzte für erforderlich hält. Angebote sind bereits vorhanden. So können sich Ärzte u. a. ihr indivi- duelles Verordnungsverhalten von der Kasse ana- lysieren lassen. Bislang nutzen dies im Norden aber erst gut 100 Verordner. Die frühe Nutzenbe- wertung, die der Gesetzgeber mit dem Arzneimit- telneuordnungsgesetz (AMNOG) eingeführt hat, begrüßte Brunkhorst ausdrücklich, er hält aber weitere Maßnahmen für erforderlich. „Wir wissen jetzt mehr, setzen es aber in der Versorgungsrea- lität noch nicht um“, sagte Brunkhorst. Um das zu erreichen, müssten Erfahrungen aus dem Alltag der verordnenden Ärzte analysiert werden. „Was wir brauchen, sind weitere Erfahrungen aus dem Versorgungsalltag, um den tatsächlichen Nutzen neuer Medikamente besser einschätzen zu kön- nen“, sagte Brunkhorst. Dirk Schnack

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Kammerversammlung Der Mensch im Fokus

Dr. Hans-Joachim Frercks Bad Malente, Ostholstein Innere Medizin, Physikalische und Rehabilitative Medizin Jahrgang 1951

(Foto: ÄKSH)

Bevor Dr. Hans-Joachim Frercks in den Ruhestand arbeit geleistet, um dem entgegenzuwirken. Der geht, werden noch ein paar Jahre vergehen. Doch 63-Jährige wird versuchen, sich im Ausschuss Qua- vor Langeweile fürchtet sich der Facharzt für Physi- litätsmanagement, der dieses Gebiet nun abdeckt, kalische und Rehabilitative Medizin nicht: „Ich bin zu engagieren. Er ist zuversichtlich, sich zum Thema Mitglied im Verein zur Förderung des Lauenburger Rehabilitationsmedizin und den Problemen der sich Elbschifffahrtsmuseums, der den Raddampfer ‚Kai- verschlechternden Arbeitsbedingungen im ärztli- ser Wilhelm‘ betreut. In diesem Verein werde ich chen Beruf in der Kammerversammlung einbringen mich mehr engagieren.“ In der alten Schifferstadt zu können. Als Vertreter von Dr. Oskar Freudentha- steht auch das Elternhaus seiner Frau, um dessen ler kam er erstmals in Kontakt mit der berufspoliti- Renovierung sich der Arzt in seiner Freizeit viel ge- schen Arbeit. Im vergangenen Jahr kandidierte er kümmert hat. Das Elbhochwasser im vergangenen dann selbst. Seine breite medizinische Ausbildung, Sommer machte es aber teilweise wieder unbewohn- die er in der Psychiatrie begann und die auch vor bar. Frercks sieht der erneuten Renovierungstätigkeit der Notarzttätigkeit keinen Halt machte, bescherte gelassen entgegen, sei es doch ein guter Ausgleich ihm viele Einblicke und eine gute Grundlage für die zu seiner Arbeit als Chefarzt der Klinik Buchenholm. ärztliche Selbstverwaltung. Als Weiterbilder und Prü- Im täglichen Geschäft bekommt er besonders die fer für den Facharzt Physikalische und Rehabilitative Kapitalisierung der Medizin zu spüren: „Kranken- Medizin sieht Frercks die Herausforderungen für die häuser werden immer mehr zu Unternehmen, bei de- nächste Mediziner-Generation, zu der auch eine sei- nen Gewinnmaximierung im Vordergrund steht. Wir ner beiden Töchter als angehende Kinderärztin ge- bauen aber keine Autos, sondern behandeln Men- hört: „Der Arztberuf an sich ist ein sehr schöner und schen. Die Kostenfixierung nimmt massiv zu und da- bietet vielfältige fachliche Entwicklungsmöglichkei- mit auch die Arbeitsverdichtung. Das ist eine sehr ten. Trotz des heutigen Arbeitsdrucks darf man aber bedenkliche Entwicklung.“ Der frühere Ausschuss nie den Mensch aus den Augen verlieren.“ „Medizin und Ökonomie“ habe hier bereits gute Vor- Anne Mey

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Demenz Mit Gemüsebeet und Tischkicker Alzheimer aufhalten

Das zweite Ratzeburger Demenzforum stellte die Rolle der pflegenden Angehöri- gen in den Mittelpunkt. Neue Studien zur Wirksamkeit gezielter Therapie.

Der Morgen begann mit einem Gespräch über und um Hilfe bitten, sind sie selbst über sich erschro- „Dinge, die Freude machen“, gefolgt von einer Runde cken“, berichtete der Chefarzt. Das Therapiezentrum Tischkicker, nach dem Mittagessen wurden per Bea­ setzt darauf, den Angehörigen zu helfen: In Kuren, mer Länder auf der Weltkarte zugeordnet, zum Ab- die das Pflegeneuausrichtungsgesetz vorsieht, kön- schluss ging es zum Unkrautzupfen im Hochbeet: nen die Angehörigen ihre Kräfte zurückgewinnen, Vier Stunden am Tag durchliefen die Alzheimer-Pati- während die Demenzkranken parallel in einem Gäs- enten ein festes Programm. Das Training erwies sich tehaus betreut und versorgt werden. für die Forscher der Uni Erlangen, die das Experi- „Eigentlich wollen beim Thema Demenz alle Seiten ment entwickelt hatten, als unerwartet erfolgreich: dasselbe“, sagte Katharina Luttenberger: „Betrof- „Sowohl bei alltagspraktischen Fähigkeiten als auch fene, Angehörige, die Gesellschaft und das Gesund- bei kognitiven Tests blieb die Gruppe ein Jahr lang heitssystem hoffen, dass Kranke möglichst lange auf dem gleichen Niveau“, berichtete Dr. Katharina zuhause bleiben können.“ Es sei aber von Angehöri- Luttenberger vom Universitätsklinikum Erlangen. gen nicht zu verlangen, ihr eigenes Leben komplett Sie stellte die Ergebnisse dieser Studie beim Rat- aufzugeben. Also müssten Wege gesucht werden, zeburger Demenz-Forum vor, zu dem die Lan- die Krankheit zu bekämpfen und ihr Voranschreiten desvereinigung für Gesundheitsförderung in zu verlangsamen. Mit einer medikamentösen Lösung Schleswig-Holstein mit Unterstützung des Alzhei- des Problems „sieht es düster aus“, meinte die Fach- mer-Therapiezentrums Ratzeburg und des Sozial- ärztin, die an der Psychiatrischen und Psychothe- ministeriums eingeladen hatte. Das Treffen für gut rapeutischen Klinik in Erlangen tätig ist. Die besten 200 Fachleute aus Medizin und Pflege, aber auch für Medikamente könnten zwar einige kognitive Fähig- pflegende Angehörige und Ehrenamtliche stand un- keiten über einen längeren Zeitraum aufrecht erhal- ter dem Motto „Eine Diagnose – zwei Patienten“ und ten, auf alltägliche Kenntnisse hätten sie dagegen wollte damit die Rolle der Angehörigen hervorheben. keinen Einfluss. Nach einem Jahr „MAKS“-Thera- „Ein geriatrisches Zentrum sieht im Jahr gut 4.800 pie – die Abkürzung steht für die Bereiche, in denen Demenzkranke – damit ebenso viele Angehörige“, Kranke gefördert werden, also motorische, alltags- sagte Dietmar Katzer von der Landesvereinigung für praktische, kognitive und spirituelle Fähigkeiten – Gesundheitsförderung. „Hier gibt es die Möglich- hätten die Teilnehmer dagegen sowohl Tests ebenso keit einzugreifen und zu helfen.“ Bei Beratungsstel- gut gelöst wie im Vorjahr, hätten andere Kenntnisse len und Pflegestützpunkten erhielten Ratsuchende trainiert und seien insgesamt zufriedener gewesen: oft einen dicken Katalog von Möglichkeiten, „dabei „Nebenwirkung von MAKS: Es macht glücklich, weil wollen die meisten an die Hand genommen wer- die Teilnehmer nicht beschäftigt, sondern gefördert den“. Das bestätigte Synan Al-Hashimy, Facharzt wurden“, so Luttenberger. „Es ging darum, sie an ih- für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Facharzt rer Leistungsgrenze zu erwischen.“ Erfolgreich war für Psychotherapeutische Medizin und Leiter des das vor allem in früheren Stadien der Demenz – in Alzheimer-Therapiezentrums, das in ein örtliches einer schweren Form der Krankheit greift die Förde- Seniorenwohn- und Pflegeheim integriert ist. Ange- rung kaum mehr. hörige seien oft überfordert, würden gereizt reagie- Getestet wurde nach Standards, die auch für Arz- ren, schämten sich dafür: „Wenn sie dann anrufen neimitteltests gelten. Faktoren wie Medikamente,

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Nicole Richard sorgte zum Abschluss der Tagung für Schwung.

Drei Bereiche, drei Experten: Siegfried Haus, pflegender Angehöriger, Synan Al-Hashimy, Arzt, Dietmar Katzer, Landesvereinigung für Gesundheitsförderung. (Fotos: Geißlinger) weitere Angebote im Heim, allgemeiner Gesund- kein Vertrauen, sondern sorgt für Unruhe, wenn ver- heitszustand der Teilnehmer und anderes wurden schiedene Personen im Umfeld des Sterbenden ei- in die Studie aufgenommen – eine Folgestudie über nen unterschiedlichen Wissensstand haben.“ Auch ein Zusammenwirken zwischen Anti-Dementiva und wer eingeschränkte kognitive Fähigkeiten habe, Therapie ist angedacht. Dabei waren sie und andere spüre eine Veränderung im Körper. Al-Hashimy da- Referenten einig, dass es nicht Geld allein sei, das gegen fand, es gebe für diese Fälle kein Patentre- über eine möglichst gute Betreuung von Demenz- zept, sondern müssten jeweils in der hauseigenen kranken und ihren Angehörigen entscheidet. Sieg- Ethikkommission besprochen werden. fried Haus, pflegender Angehöriger, verlangte die Wie Angehörige und Pflegekräfte auch in sehr spä- Solidarität des Umfeldes und der ganzen Gesell- ten Stadien der Demenz über die Körpersprache schaft: „Versteckt euch nicht, sondern schreit es her- Kontakt zu den Kranken aufnehmen können, zeigte aus!“ Über die Palliativversorgung von Menschen mit Validations-Expertin Nicole Richard. Gespräche mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten berichtete Demenzpatienten verliefen genau andersherum als die Palliativmedizinerin Anne-Kathrin Leonhardt von gewohnte Regeln es vorsehen: „Orientierte fangen der Schleswiger Helios-Klinik. In der Debatte ging es mit Allgemeinplätzen an und finden erst allmählich vor allem um ethische Fragen: Soll einer Demenz- zum Kernpunkt. Demente dagegen sind sofort beim kranken wieder und wieder berichtet werden, dass Punkt und müssen von dort wieder auf das Allge- sie an Krebs sterben wird? Sie selbst sage Patienten meine gebracht werden, um sie zu beruhigen.“ immer die Wahrheit, erklärte Leonhardt: „Es schafft Esther Geißlinger

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Gesundheitspolitik Unvermutete Rückkehr Heiner Garg, ehemaliger Gesundheits- minister und Sozialexperte der FDP, hat sich für den Rest der Legislaturpe- riode viel vorgenommen. Esther Geiß- linger hat mit ihm gesprochen.

Garg: Dennoch haben wir beispielsweise die Kran- kenhausfinanzierung auf ein solides Fundament gestellt. Ich denke, meine Nachfolgerin und Finanz- ministerin Heinold sind mir insgeheim dankbar. Und was die Pflege angeht, ist es mir gelungen, die Ka- binettskollegen davon zu überzeugen, dass wir auf ein Nachwuchsproblem zulaufen. Sicher wäre noch vieles zu tun – ich hätte gerne über die Zusammenle- Dr. rer. pol. Heiner Garg (Foto: FDP) gung der Sozialgesetzbücher fünf und elf diskutiert oder die Grenzen zwischen ambulanten und statio- Herr Garg, Sie sind wieder als gesundheitspolitischer nären Strukturen abgebaut. Sprecher Ihrer Fraktion eingestiegen – war es Ihnen Hand aufs Herz: Ist jemals eines dieser großen The- vorher zu langweilig? men gelöst worden? Garg: Langweilig nicht, aber ich habe den Gesund- Garg: Na ja. Das letzte große Thema war die Eta- heitsbereich vermisst. Immerhin ist das seit fast 25 blierung der Pflegeversicherung. Und die neue Jahren mein Leib- und Magen-Thema. Vergütungsordnung im Krankenhaussektor ist ein- Es gilt die ungeschriebene Regel, dass ein Ex-Minis- schneidend. Aber über 6.500 Änderungen seit 1979 ter nicht wieder Fachsprecher sein sollte. Warum ha- zeigen ja, dass man an vielen Stellschrauben dreht. ben Sie anders entschieden? Jetzt sollte die Frage beantwortet werden, ob bei ei- Garg: Es ist eine ungeschriebene Regel, von der es ner alternden Bevölkerung Pflege und Gesundheit Ausnahmen gibt. beispielsweise war in getrennt bedacht werden dürfen – ich meine nein. so vielen Ministerien tätig, dass er zu keinem Thema Länder sollten die Kompetenzen erhalten, um Ver- sprechen dürfte. Es ist außerdem in einer kleinen sorgung regional zu gestalten. Ich möchte die Dis- Fraktion sinnvoll, die Expertise zu bündeln. Und da kussion anstoßen, wie sich die Vorzüge gesetzlicher ich auch auf Bundesebene der FDP für Pflege und und privater Krankenkassen vereinen lassen. Und es Gesundheitsthemen zuständig bin, ist diese Lösung stellt sich die Frage nach der Delegation ärztlicher vernünftig. Leistungen. Sie waren wissenschaftlicher Mitarbeiter der FDP- Das war jetzt der Rundumschlag. Was nehmen Sie Fraktion, Abgeordneter, Minister. Wo sind die größten sich für Schleswig-Holstein vor? Gestaltungsmöglichkeiten? Garg: Oh, ich möchte all das auch und gerade in Garg: Ganz klar als Minister. Schleswig-Holstein hat Schleswig-Holstein diskutieren. So möchte ich mit eine exzellente Gesundheitsabteilung im Ministe- den niedergelassenen Ärzten und dem stationä- rium. Und wenn der Ressortchef klare Vorstellungen ren Bereich ausloten, wie echte Vernetzung jenseits hat, kann er viel erreichen. von Fachkongressen aussehen kann. Hilft dabei ein Wobei während Ihrer Regierungszeit unter dem Spar- Krankenhausgesetz? Wichtig ist mir auch das Image Diktat wenig Raum für Inhalte blieb. der Pflegeberufe.

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Jubiläum Vom „Lubeca-Ventil“ zum weltweit erfolgreichen Unternehmen

Das Lübecker Medizintechnikunternehmen Dräger feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. Ein Blick in die Firmenchronik zeigt die Meilensteine.

Als der Feinmechaniker Johann Heinrich Dräger in den 50er Jahren etabliert sich Dräger zunehmend 1889 seine Vertriebsgesellschaft für Neuheiten wie auf dem amerikanischen Markt. Im Inland hat Drä- Bierzapfanlagen gründete, war nicht abzusehen, ger mit zentralen Gasversorgungssystemen für dass daraus ein erfolgreiches Medizintechnikun- Krankenhäuser Erfolg. Die Systeme verdrängen die ternehmen entstehen würde, das noch 125 Jahre Gasflaschen aus den Operationssälen und Kranken- später von Lübeck aus den Weltmarkt im Blick hat. zimmern. In den 60er Jahren bringt das Lübecker Angefangen hat alles mit dem „Lubeca-Ventil“, das Unternehmen das „BG 174“ auf den Markt, das fast erstmals die Kohlensäureentnahme aus einer Hoch- vier Jahrzehnte lang als Standardgerät im Rettungs- druckflasche ermöglichte. Johann Heinrich Dräger wesen gilt, weil es Sauerstoff für Einsatzdauern von lässt sich seine im Vergleich zu Konkurrenzpro- bis zu vier Stunden vorhält und zugleich deutlich dukten deutlich leichtere Entwicklung patentieren, leichter ist als Konkurrenzprodukte. 1979 geht das stellt das Produkt selbst her und vermarktet es auch Familienunternehmen an die Börse. 1988, 99 Jahre selbst. Bernhard Dräger, Sohn des Firmengründers, nach Firmengründung, stellt Dräger in Washington erkennt das Marktpotenzial komprimierten Sauer- einen Anästhesiearbeitsplatz vor, der die Arbeit im stoffs und im Prinzip der Druckreduzierung eine Ba- OP grundlegend verändert, weil er sämtliche Funk- sistechnologie, die für unterschiedliche Produkte tionen in einem Gerät integriert. 14 Jahre später gibt – u. a. auch für Beatmungsgeräte – hilfreich ist. Es es erneut „Anästhesie in Bestform“, wie die Chronik folgt der Einstieg in eine umfangreiche Forschungs- vermeldet. Im dem 2002 vorgestellten neuen Gerät und Entwicklungsarbeit, von der das junge Unter- sind alle Abläufe von der Narkose über die Beatmung nehmen in Form neuer Produkte profitiert. bis zur intravenösen Therapie und Patientenüberwa- Schnell hat das Unternehmen internationale Märkte chung im Arbeitsplatz vereint. im Visier. 1914 beträgt die Exportquote schon 40 2005 übernimmt mit Stefan Dräger die fünfte Gene- Prozent. Ein Jahr später steigt Dräger in die Massen- ration der Familie die Firmenleitung. Kontinuität auch produktion von Atemschutzmasken ein. In den 20er beim Firmensitz: Ein Jahr später wird der Grundstein Jahren schwächt der Verlust von Auslandspatenten – für ein neues Entwicklungs- und Verwaltungsge- neben Inflation und Wirtschaftskrise – das ohnehin bäude gelegt und damit ein Bekenntnis zum Firmen- angeschlagene Unternehmen. Produktneuheiten stammsitz abgelegt. 2011 eröffnet das Unternehmen wie der erste in Serie gefertigte Narkoseapparat hel- das Dräger Design Center in Lübeck. Hier sind alle fen bei der Bewältigung der Krise. In den 30er Jahren wichtigen Bereiche eines Krankenhauses nachge- gefährdet die deutsche Autarkiepolitik die mühsam bildet und Kunden können unter realistischen Be- erkämpfte Position Drägers auf dem Weltmarkt und dingungen ihre Arbeitsplätze testen und gestalten. die zunehmenden Rüstungsaufträge stellen das Un- Im Jahr 2014 ist das Unternehmen in über 50 Län- ternehmen vor ein Kapazitätsproblem. Dräger be- dern mit Vertriebs- und Servicegesellschaften ver- müht sich um ein Gleichgewicht zwischen ziviler und treten und beschäftigt insgesamt mehr als 10.000 Rüstungsproduktion. Menschen. Seinen Wurzeln in Lübeck ist es aber bis Nach dem Krieg führt Dräger den Betrieb zunächst heute treu geblieben, der Stammsitz befindet sich mit stark reduzierter Belegschaft weiter und geht weiterhin in der Hansestadt. 1947 in die Serienproduktion der „Eisernen Lunge“, Dirk Schnack

Ausgabe 7 | Juli 2014 33 SchleMitteilungenswig-Hol derstein Akademie

Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung

Esmarchstr. 4 Tel.: 04551 8813 166 23795 Bad Segeberg www.aeksh.de/akademie Leiterin: Helga Pecnik, M. A. E-Mail: [email protected]

Mindfulness-Based Stress Reduction von Herzschrittmacher-Trägern (jährlich 60-70.000 (MBSR) nach Jon Kabat-Zinn – eine Herzschrittmacher-Implantationen in Deutschland) Möglichkeit zur Bewältigung chroni- ein wichtiger apparativer Para­meter, der die Behand- scher Krankheiten, ein Training zu lung dieser Patienten wesentlich beeinflusst. Selbstfür- und -vorsorge sowie zur Im Rahmen des Seminars werden Grundzüge der Funktion von Herzschrittmachern darge­stellt sowie Burnoutprophylaxe Möglichkeiten und Grenzen der EKG-Diagnostik bei 1979 entwickelte Dr. Jon Kabat-Zinn an der Mas- Herzschrittmacher-Trägern aufgezeigt. Spezielle Vor- sachusetts Medical School in Worcester/USA das kenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Programm MBSR. Seit einigen Jahren gibt es das Termin: 17. September 2014 Training auch in Deutschland. Was Achtsamkeit ist: Achtsamkeit ist eine Haltung, Fallbeispiele der präklinischen Not- in der wir uns um ein breites und gleichmütig anneh- fallmedizin mendes Achten auf alle Phänomene bemühen. Das In diesem Kurs werden Ihnen klassische Ein­ bedeutet, alle aufkommenden Empfindungen und satzsituationen im Notarztdienst als inter­aktive Wahrneh­mungen und die Grundsinne mit einer gelas­ Fallbeispiele dargestellt. Das an den Vitalfunktio- senen Akzeptanz zu „betrachten“ ohne sie verändern, nen orientierte standardisierte Vorgehen, der Weg beeinflussen oder auch loslassen zu wollen. Begriffe zur Diagnose, die erfor­derliche Therapie, Fallstri- wie „richtig“ oder „falsch“ sind ohne Bedeutung. Re- cke und logistische Besonderheiten werden her- gelmäßiges Üben ermöglicht ein offenes Wahrneh- ausgearbeitet. Damit eignet sich dieser Kurs gut zur men und ein Verweilen im gegenwärtigen Augenblick. Vorberei­tung auf die Prüfung zur Zusatzbezeichnung Ein Achtsamkeitskurs hat drei formale Schwer- Notfallmedizin. Termin: 6. September 2014 punkte, die in intensiven praktischen Übungen um- gesetzt werden: Veranstaltungen im August 2014  Den sogenannten Bodyscan, eine angeleitete Kör- 27. August, 15.00-18.00 Uhr permeditation. Notfallmanagement und Basisreanimation für  Verschiedene Übungen zur achtsamen Körperar- Praxis und kassenärztlichen Notdienst beit, die der Tradition des Hatha-Yoga entlehnt sind. 29.-30. August, Beginn: 15.30 Uhr  Die dritte Praxis, welche sich an Zen-Übungen und Curriculum Peer Review der hinduistisch-buddhistischen Vipassana-Tradi- 29. August, 14.30-18.00 Uhr tion orientiert. Hierbei handelt es sich um eine Sitz- 16. Curriculare Fortbildung für Betriebsärzte meditation, die bei Bedarf im Wechsel mit Geh- und und Arbeitsmediziner - Betriebsärzte und Stehmeditation durchgeführt werden kann. Rentenver­sicherung - neue Chancen der Zu- Termin: 20. September 2014 sammenarbeit Herzschrittmacher-EKG – das etwas Beginn: 30. August, 5 weitere Termine Curriculum Psychotherapie 2014 1. Semester andere EKG 30. August, 9.00-12.00 Uhr Eine Schrittmacher-Stimulation des Herzens verän- Chancen und Grenzen der Verhaltenstherapie dert das EKG deutlich. Dies erschwert die Befundung am Beispiel von Magersucht - Vorlesung Curri- und Interpretation und schränkt die Aussagekraft des culum Psychotherapie EKG ein. Dennoch ist das EKG auch für die große Zahl

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Seminar Stimmcoaching: Training für Ärzte und Therapeuten

In der Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung gibt eine Seminar- reihe zur Atem- und Stimmtherapie wertvolle Tipps.

Durch die geschlossene Tür des Seminarraums sche Lektionen. Bei der Atemgymnastik schwingen dringt gedämpftes Lachen, dann das Geräusch leb- die Teilnehmer mit den Armen wie Kraniche, ausgiebi- haften Applaudierens. Sieben Stunden lang, von ges „Humunungulu“ lässt tönende Vokale entstehen 10:00 bis 17:00 Uhr, waren die Teilnehmer gemein- und Haltungsübungen zeigen, was ein verändertes sam mit der Kursleiterin unter sich. In dem geschütz- Auftreten alles vollbringen kann. Im Zentrum des Se- ten Raum konnten sie sicher sein, dass niemand hört minars stehen Videoaufnahmen. So kann jeder die oder erfährt, was sie preisgeben. Denn beim Stimm- eigene Stimme und Sprechweise überprüfen und coaching geht es nicht nur um das Üben einer kla- selbst sehen, wie er auf andere wirkt. Hafke: „Ein ren Aussprache – die ganze Persönlichkeit spielt mit. ehrlicheres Feedback gibt es nicht.“ Nach der Aus- 17 Frauen und Männer sind zum Seminar in die Aka- wertung der Videos erhalten die Teilnehmer individu- demie für medizinische Fort- und Weiterbildung ge- elle Hinweise, wie sie zu Hause weiter üben können. kommen. Ärzte und Psychotherapeuten, die in ihrem Einige von ihnen kennen die Referentin schon Beruf viel mit Menschen sprechen und sich dafür ein gut. Denn dies ist bereits der zweite Teil des Kur- besseres Rüstzeug zulegen wollen. Oder sich mehr ses „Atem- und Stimmtherapie“. Im ersten ging es Sicherheit in Vortragssituationen wünschen. Oder schwerpunktmäßig um die Entfaltung der Stimme sich ganz einfach für das Thema interessieren. und die Pflege des Organs, jetzt stand vor allem das Die Referentin, Prof. Christel Hafke, Professorin für individuelle Training im Fokus, und beim dritten Teil Ästhetik und Kommunikation an der Hochschule Em- im September heißt es: Singen für jeden. Auch für den und Musiktherapeutin, kennt die Erwartungen: Ungeübte und alle, die von sich sagen, dass sie nicht „Wer möchte nicht eine angenehme kräftige Stimme singen können. Denn Singen ist für die musikalische und eine deutliche Aussprache haben?“ Dazu exis- Professorin ein wahrer Gesundbrunnen: „Zehn Mi- tieren mittlerweile reihenweise Bücher mit Tipps und nuten Singen trainiert das Herz so gut wie ein Dau- Tricks, doch so einfach ist es nicht. „Die Stimme erlauf. Glückshormone werden ausgeschüttet und funktioniert als Teil des Körpers. Sie verändert sich Singen bedeutet Anti-Stress!“ Über 100 Muskeln durch vielfältige Zusammenhänge – die Beziehung werden bewegt und lustvolles Singen, so die Spe- zum Gegenüber, die psychische Befindlichkeit, die zialistin, ist die beste Übung für die Sprechstimme. Haltung. So kann selbst eine Stimme, die über 40, Wenn Hafke über ihr Fachgebiet spricht, spürt man 50 Jahre gewachsen ist, durch ein ganzheitliches ihre Leidenschaft für das Thema. Sie ist Musikerin, Training verändert werden, und das Training mit Philosophin, Soziologin. Mit ihrer Erfahrung möchte der Stimme wird auch die Person verändern.“ Das sie Menschen helfen, ihre persönliche Stimme zu fin- Bewusstsein für psychische Befindlichkeit wird ge- den. „Das ist meine Berufung.“ Die Teilnehmer des schult, Lebens- und Sprechgewohnheiten sind zu Seminars spüren das. Am Ende kommen viele zu ihr überdenken und körperliche Übungen führen zu und bedanken sich herzlich: „Ich kann jetzt ganz an- besserer Beherrschung der Stimme. ders mit meiner Stimme umgehen.“ Die einzelnen Ein dickes Paket. Hafke stellt einen grundlegenden Tagesseminare sind geschlossene Einheiten und Gedanken voran: „Atmung, Stimme, Bewegung und können separat belegt werden. Im kommenden Jahr Stimmung bilden eine Einheit und beeinflussen sich werden sie wieder angeboten. wechselseitig.“ Dazu gibt es in dem Seminar prakti- Inge Averdunk

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Westerland-Seminar „Es ist wichtig, dass wir gut ausgebildete Ärzte haben!“

Fortbildungswoche der Nordwestdeutschen Gesellschaft für ärztliche Fortbil- dung: Vielfalt der Medizin und Beziehungswissenschaft für andere Professionen.

Das kam besonders im Gastvortrag aus astronomi- Vom unermesslich großen, beschleunigt expandie- scher Sicht zum Ausdruck. Der Direktor des Hambur- renden Weltall her gesehen sei unsere Erde winzig ger Planetariums und der International Planetarium klein und der Mensch ein überaus gefährdetes We- Society, der Astrophysiker Thomas W. Kraupe, sprach sen, zitierte der Referent am Schluss einen ameri- zum Thema: „Was verbindet uns mit den Sternen?“ kanischen Astronauten. Geschützt nur durch eine Das seien zunächst der Tag-Nacht-Rhythmus, die sehr schmale Lufthülle (dünner als eine Apfelschale den vier Monatswochen entsprechenden Mondpha- im Verhältnis zum ganzen Apfel) und ein aus dem sen, die Jahreszeiten und vor allem die Strahlung der Erdinneren erzeugtes Magnetfeld, gelte es, die Be- Sonne. Schon früh hätten Menschen versucht, den wahrung der Erde und des menschlichen Zusam- Sternenhimmel zu „ordnen“, um Zeit und Ort zu be- menlebens nicht zu vergessen. Für Letzteres schüfen stimmen und zu navigieren. Dass die (willkürliche) Ärzte entscheidende Voraussetzungen: „Wir Natur- Benennung von Sternbildern mit Namen von Tieren wissenschaftler wissen zu schätzen, dass wir so gut und Fabelwesen keinen nachweisbaren Zusammen- ausgebildete Ärzte haben.“ hang mit menschlichem Schicksal haben kann, war Was uns also mit den Sternen verbindet? „Wir kön- dem Referenten verständlicherweise keine nähere nen die Sterne nicht berühren, aber sie berühren Erörterung wert. Dafür wies er auf die Parallele zwi- uns.“ Und es bleibt wie sonst auch in den Naturwis- schen der Spektralanalyse als Hauptmethode der senschaften ein unerklärbarer Rest, der Raum lässt rund 100 Jahre alten Astrophysik und einer telemedi- für die meta-physische, spirituelle Deutung der Kau- zinischen Ferndiagnose hin. salvorgänge, hier durch die Gleichnisse der Genesis, „Wir Menschen sind Kinder der Sterne“, meinte die keinen Widerspruch bedeuten müssen. Kraupe. Wir bestünden gewissermaßen aus Sternen- Unser Heimatplanet bietet auf der anderen Seite eine staub: Die chemischen Elemente des menschlichen Vielzahl regionaler Heimaten, deren Erfahrung und Körpers wie Calcium in den Knochen oder Eisen im Verlust Thema in zwei der ersten Fachreferate war. Blut stammten letztlich aus früher verglühten Sternen. In der Psychosomatik und Psychiatrie, zumal der Ge- Diese evolutionsbiochemische Theorie sei durch em- rontopsychiatrie, kann die Erfahrung einer gemein- pirische astrophysikalische Forschungen erst in den samen Heimat die Arzt-Patienten-Beziehung positiv letzten Jahren erhärtet worden. Vereinfacht gesagt, beeinflussen, sagte PD Reinhard Lindner mit Blick werde in Sternen (glühenden Gasbällen) ständig auf die heute älteren Angehörigen der Kriegsjahr- Masse in Energie umgewandelt, bis am Ende der Le- gänge. Eine gemeinsame Heimat könne zur Über- bensdauer der Stern in sich zusammenfalle und bei tragung von Empfindungen des Patienten auf den hohen Temperaturen und Druck Wasserstoff in He- Arzt, aber auch zu einer Gegenübertragung vom Arzt lium, in Kohlenstoff und dann in Elemente wie Eisen zurück auf den Patienten führen. Das Erkennen von umwandele. „Astronomen können den Lebensweg Übertragung und Gegenübertragung sei in der Psy- der Sterne von der Geburt bis zum Tod digital model- chotherapie ein wichtiges Diagnostikum, etwa um auf lieren, sie untersuchen im Weltall mit radioastronomi- Beziehungsprobleme und vorherrschende Konflikte schen Methoden wie Röntgen- oder Infrarotanalyse beim Patienten zu kommen – außerdem ein Ansatz die Reste von in Gas aufgelösten Sternen, sie sind für die Therapie. Im Hamburger Albertinenhaus-Zen­ damit so etwas wie Pathologen der Sterne.“ trum für Geriatrie und Gerontologie habe er gesehen,

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dass Vertreibungs- und Fluchterfahrungen in der äl- Älteren seien Stürze im häuslichen Bereich, vor al- teren Generation vielfältig vorkämen und daher von kohol-/substanzbedingten und erst danach stra- allen behandelnden Ärzten bedacht werden soll- ßenverkehrsbezogenen Ursachen. Spätestens nach ten. Diesen Zusammenhang konkretisierte PD Ulrich Frakturen sollte Osteoporose als Risiko für weitere Lamparter anhand einer Studie mit 64 Zeitzeugen Verletzungen bedacht werden: „Fast jede zweite Frau des Hamburger Feuersturms. Diese hatten als Kinder hat im Laufe des Lebens eine osteoporosebedingte das überraschende erste Bombardement Hamburgs Fraktur.“ Auf der einen Seite hätten sich die Möglich- mit anschließendem Großflächenbrand im Sommer keiten der Knochen- und Gelenkchirurgie mit einer 1943 mit über 35.000 Todesopfern überlebt. Heute, Vielzahl unterschiedlicher Osteosynthesetechniken so der Referent, fallen diese Menschen in Praxen und erheblich erweitert. Auf der anderen Seite seien die Kliniken zum Teil auf durch Angststörungen, Depres- postoperativen Folgen für viele ältere Patienten be- sion, PTBS oder durch Störungsbilder wie Somatisie- denklich. Die Wiederherstellung der Mobilität dau- rungen, Schlafstörungen, chronische Ängstlichkeit, ere oft lange, zum Teil folge Pflegebedürftigkeit, die charakterliche Veränderungen, Angst vor „Verschi- Mortalität sei erhöht. Ein 70-jähriger Mann habe im ckungen“ und Objektverlusten. Durchschnitt nach Hüft-OP eine um sieben Jahre ver- Ursachen seien oft unzureichende Traumaverarbei- ringerte Lebenszeit. Daher nannte Lange die Präven- tungen: Das ursprüngliche seelische Trauma liegt tion wichtig, zumal das Krafttraining, nur: „Es fehlt an weiter offen, es wird eingekapselt (aber nicht verar- geeigneten Fitnessstudios für die Bedürfnisse Älte- beitet) oder es prägt wie eine Blaupause das weitere rer.“ Genauso wichtig sei aus orthopädischer Sicht Leben. Entstanden sei die spätere Traumatisierung die lebenslange Mobilität. meist in einem langjährigen Prozess mit Verdrän- Die Pneumologie bildete einen eigenen Schwerpunkt gung und Selbstlegitimierung: „Es gab oft nieman- mit Neuigkeiten aus den Themenbereichen Asthma, den, dem sich die traumatisierten Kinder anvertrauen Pleuraerguss, COPD und Schlafmedizin. Dr. Hol- konnten.“ Hinzu kam 1945 das kollektive Verluster- ger Hein (Reinbek) wies in der lebhaft diskutierten leben durch die Niederlage des Deutschen Reiches Schlafmedizin auf die in internationalen Studien er- und durch die Umwertung bisheriger Werte. In der probte Vielzahl technischer Möglichkeiten hin, die im Folge prägte die Erfahrung mangelnder Resonanz Schlaf aussetzende Atmung zu stimulieren. Neben bei den Mitmenschen und führte vielfach zu einer den klassischen CPAP-Verfahren mit annähernd 100 Kluft zwischen den Generationen. verschiedenen Masken gebe es verschiedene elektri- Für den behandelnden Arzt führe bei einem neuen sche Systeme zur Stimulation der Atemmuskeln. Die Patienten schon das Geburtsjahr zur (Verdachts-) Di- Compliance der meist übergewichtigen Patienten agnose. Diagnostische Fragen seien hilfreich: Was sei jedoch zu gering (bei CPAP initial 95 Prozent Ab- haben Sie erlebt? Konnten Sie darüber sprechen? brecher), der Lebensstil werde zu selten verbessert. Träumen Sie? Die psychotherapeutische Hilfe sei das Auch angesichts der Dunkelziffer sei ein allgemeines Erzählenlassen, das Anerkennen der Schädigung Screening sinnvoll. und der Lebensleistung, das Ermuntern zur Weiter- Den Abschluss der Seminarwoche bildete die Rheu- gabe der Erfahrungen. So gelinge manchem die Ver- matologie mit Prof. Jürgen Wollenhaupt und Prof. arbeitung der Traumatisierung: durch Integration des Angela Gause. Die Ex-Lübeckerin erläuterte das Erlebten in das Selbstbild, durch die eigene Anerken- komplexe Fibromyalgiesyndrom und die Rolle von nung möglicher Schädigungen, durch den offenen Vitamin D in der Rheumatologie. In der FMS-Thera- Umgang mit Kindern und Enkeln. pie seien körperbezogene Therapien wie Ausdauer-, Neben der Psycho-Traumatologie war in Westerland Kraft- und Entspannungstraining erprobt. Eigenes auch die somatische Traumatologie stark vertre- Tun des Patienten stehe im Vordergrund, Medika- ten. Unter Vorsitz von Dr. Knut Behle (Seevetal) re- mente gegen Schmerz, Schlafstörungen und Depres- ferierte nach seinem Kollegen Dr. Alexander Knütel sion könnten hinzukommen. Vitamin-D-Substitution („Die schmerzhafte Schulter“) Dr. Thorsten Lange, sei bei zu wenig Sonnenwirkung bei allen rheumati- ebenfalls vom unfallchirurgisch-orthopädischen schen Erkrankungen grundsätzlich sinnvoll, präven- Traumazentrum der DIAKO (Flensburg) zur Alterstrau- tiv je nach individuellen Gegebenheiten. matologie. Häufigste Ursache für Verletzungen bei Horst Kreussler

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Esmarchstr. 2 EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR 23795 Bad Segeberg Tel.: 04551 8813 292 Fax: 04551 8813 228 Berufsbildungsstätte der E-Mail: [email protected] Ärztekammer Schleswig-Holstein

Fachwirt/in im Gesundheits- und August 2014

Sozialwesen (ÄK) 18.08. Sachkunde gem. § 4 der Medizinprodukte- 640 Unterrichtsstunden betreiberverordnung (Blockwoche) 27.08. Aktualisierung der Kenntnisse/Fachkunde NEU ab September 2014 im Strahlenschutz 29.08. Fachzertifikat Ambulantes Operieren Sie möchten sich weiterqualifizieren, haben Inter- 30.08. EBM/Grundkurs esse an kaufmännischen und verwaltenden Füh- 30.08. Notfälle in der Gynäkologie (Husum) rungsaufgaben im ambulanten Gesundheitswesen? 30.08. Akupunktur in der Gynäkologie Dann erlangen Sie mit diesem prüfungsvorbereiten- den Lehrgang die notwendigen Fähigkeiten. September 2014 Ab September 2014 wird das Edmund-Christiani- Seminar diese Aufstiegsfortbildung anbieten. 03.09. Aktualisierung der Kenntnisse/Fachkunde im Strahlenschutz Das Seminar ist in folgende Handlungsbereiche 03.09. Zuzahlungsbefreiung und unterteilt: Fahrtkostenregelungen 05.09. Fachzertifikat Impfberatung  Planen, steuern und organisieren betrieblicher 05.09. Fachzertifikat EKG Prozesse 05.09. Planen, steuern und organisieren  Steuern von Qualitätsmanagementprozessen betrieblicher Prozesse  Gestalten von Schnittstellen und Projekten 12.09. Fachzertifikat Qualitätsmanagement  Steuern und überwachen betriebswirtschaftlicher 19.09. Grundlagen der Onkologie und Prozesse und Ressourcen Palliativversorgung  Führen und entwickeln von Personal 20.09. Diabetes: Formen, Therapie und Ernährung  Planen und durchführen von Marketingmaßnah- 20.09. EBM/Aufbaukurs men 24.09. Tapen/Grundkurs 27.09. Impfen leicht gemacht – Crashkurs Teilnehmergebühr: 3.500,00 € 27.09. EKG – Kompakt (bei Buchung der Gesamtweiterbildung) Fördermöglichkeiten - Aufstiegsfortbildungsförderung (Meister-BAföG) Oktober 2014

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Home- 01.10. Aktualisierung der Kenntnisse/ page im Bereich „Weiterbildungen“. Fachkunde im Strahlenschutz

Ansprechpartnerinnen

Gabriele Steens Tel.: 04551 8813 292 und Susanne Korbs Tel.: 04551 8813 283

Unser gesamtes Fortbildungsprogramm finden Sie unter: www.aeksh.de/ecs

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Migranten Bereit sein, sich für Menschen anderer Kulturkreise zu öffnen

Wie finden Migranten und Flüchtlinge den Weg in Kliniken und Praxen? Am Ende eines dreijährigen Modellprojektes steht eine gemischte Bilanz.

Der Arzt war in Sorge: Einer seiner Patienten kam in Frage zu stellen. Dabei hilft ein Leitfaden, den die mit allen Anzeichen einer Depression in die Praxis. Projektzuständige Andrea Bastian erstellt hat und Mithilfe eines Dolmetschers erfuhr der Allgemein- der aufzählt, was neben Kleidung oder Sprache mediziner: Die Ausländerbehörde verlangte, dass noch zur Kultur gehört, etwa der Umgang mit Zeit, der Flüchtling einen Sprachkursus absolviert. Der der Wert von Regeln, überschwängliche Gefühlsaus- Mann wagte nicht zu sagen, dass er Analphabet brüche oder Zurückhaltung. war und geriet aus Angst vor einer Abschiebung in Wahrscheinlich brauche es beides, waren sich die psychische Nöte. „Da muss man was tun“, forderte Experten bei der Abschlussveranstaltung einig: Spe- der Arzt von Krystyna Michalski vom Paritätischen zialisten für die Arbeit mit schwer traumatisierten Wohlfahrtsverband. Der Verband organisierte mit Flüchtlingen und eine Bereitschaft aller Praxen, Kli- der Brücke Schleswig-Holstein, einem Anbieter so- niken und Beratungsstellen, sich für Menschen an- zialpsychiatrischer Hilfen, ein Projekt, um Migranten derer Kulturkreise zu öffnen. „Es wird öfter die Furcht den Weg in psychiatrische und psychosoziale Kli- geäußert: Wenn wir mehrsprachige Flyer drucken, niken, Praxen und Beratungsstellen zu erleichtern. werden wir ganz überrannt“, berichtet die Ethnolo- Zum Ende der dreijährigen Laufzeit ziehen die Ver- gin und interkulturelle Trainerin Christine Tuschin- antwortlichen eine gemischte Bilanz. Ein Anfang sei sky. Aber angesichts des steigenden Anteils von gemacht, aber bis der Umgang mit Patienten aus Migranten an der Bevölkerung müssten alle Einrich- fremden Kulturkreisen selbstverständlich wird, brau- tungen sich darauf einstellen, und es sei sinnvoll, die che es noch viel Zeit. interkulturelle Öffnung „langfristig und ressourcen- „Dabei sind die Leute längst da, sie stehen in den orientiert“ anzugehen. Für Kliniken, Pflegedienste Ambulanzen und suchen Hilfe“, sagt Michalski. Aber und ambulante Anbieter sozialer Hilfen sei das auch manchmal scheuen selbst Fachärzte eine Behand- überdies wirtschaftlich interessant. Nicht nur Patien- lung der nach Krieg und Flucht oft traumatisierten ten, sondern auch Personal mit ausländischen Wur- Flüchtlinge. Bis vor einigen Jahren gab es mit der zeln fühle sich angesprochen. Für niedergelassene Beratungsstelle „Refugio“ eine Anlaufstelle für diese Ärzte bedeutet die Behandlung von Ausländern, be- Personengruppe. Nach der Insolvenz des Trägerver- sonders wenn sie als Flüchtlinge noch keinen ge- eins entstand ein neues, aber kleineres Beratungs- sicherten Aufenthaltsstatus haben, oft Mehrarbeit: angebot, das noch bis Ende des Jahres aus dem Behörden verlangen medizinische Gutachten, auch Europäischen Flüchtlingsfonds finanziert wird. Pa- erfordert die „Therapie zu dritt“, also mit Dolmet- rallel förderte das Land das Projekt zur interkultu- scher, logistischen Aufwand. Dafür lohne es sich rellen Öffnung psychologischer Einrichtungen. Die aber auch, meint Viktor Klassen: „Man lernt unglaub- wichtigste Botschaft der Kurse und Fortbildungen: lich viel und sieht vieles auf einmal mit anderen Au- „Neugierig bleiben, offen sein“, so der Diplom-Sozi- gen.“ alarbeiter Viktor Klassen vom Zentrum für Integrative Das Projekt zur interkulturellen Öffnung läuft in klei- Psychiatrie (ZIP) in Kiel. Nicht jeder Arzt oder Thera- nerem Rahmen bei der Brücke Schleswig-Holstein peut, der mit Flüchtlingen oder anderen Migranten weiter. Über die weitere Förderung aus Landes- und arbeitet, müsse über jedes Land und jeden Konflikt EU-Töpfen wird noch verhandelt. alles wissen – aber bereit sein, die eigene Haltung Esther Geißlinger

Ausgabe 7 | Juli 2014 39 Schleswig-Holstein

Alkoholmissbrauch Strategien gegen Rauschtrinken unter Jugendlichen gesucht

Eine Vereinbarung sichert die Finanzierung des Projektes durch die Kranken- kassen. Gesundheitsministerin mahnt auch Eigeninitiative an.

Gesundheitsministerium, Krankenkassen und die betroffenen Kindern und Jugendlichen gestärkt wer- Landesstelle für Suchtfragen (LSSH) haben eine den. Hilfen bei der Entwicklung individueller Strate- Rahmenvereinbarung für das Präventionsprojekt gien zur Reduzierung des Alkoholkonsums und die „HaLT – Hart am Limit“ geschlossen. Darin wurde Stärkung persönlicher Kompetenzen und Ressour- eine finanzielle Förderung durch die Krankenkassen cen zum gesundheitsgerechten Umgang mit Belas- bis Mitte 2016 vereinbart. Ziel ist es, Jugendlichen zu tungen stehen im Vordergrund. Vereinbart wurde helfen, die nach Rauschtrinken ins Krankenhaus ein- zudem, dass das Land – zum Teil in einer Kofinan- geliefert wurden. Sie sollen unterstützt werden, um zierung mit den Kommunen – die vielfältigen Akti- für sich Strategien zur Reduzierung des Alkoholkon- vitäten zur Alkoholprävention auf regionaler Ebene sums zu entwickeln. im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel durch die Das Projekt gliedert sich in zwei Bausteine, die in Landeskampagne „Aktionsbündnis gegen Alkohol- einem kommunalen Netzwerk umgesetzt werden: missbrauch“ und als Projektförderung für ambulante Der reaktive Baustein umfasst die direkte Kontakt- Suchtkrankenhilfe für die Sicherstellung und Wei- aufnahme zu Jugendlichen mit Alkoholintoxikation terentwicklung einer differenzierten und qualifizier- im Krankenhaus, Gruppen- und Einzelangebote für ten Suchthilfelandschaft unterstützt. Im Jahr 2014 betroffene Jugendliche und deren Eltern sowie die sind dafür insgesamt 40.000 Euro Landesmittel Vermittlung von weiteren Hilfsangeboten. Die Kon- vorgesehen. Federführend für das Projekt und die taktaufnahme zu den Jugendlichen in der Klinik Koordination ist die Landesstelle für Suchtfragen erfolgt durch Mitarbeiter aus den vor Ort angesiedel- Schleswig-Holstein (www.lssh.de). HaLT-Standorte ten Suchtberatungsstellen. Diese werden vom ärztli- mit geschulten Beratern gibt es in Kiel, Bad Oldes- chen Personal oder vom Pflegepersonal informiert. loe/Reinbek, Bad Segeberg, Lübeck und Stormarn. Zu den proaktiven Bausteinen gehören die konse- Gesundheitsministerin Kristin Alheit bezeichnete das quente Umsetzung des Jugendschutzgesetzes, die HaLT-Projekt als „wichtigen Teil unserer gemeinsa- Sensibilisierung von Eltern sowie zielgruppenspe- men Aktivitäten gegen den Alkoholmissbrauch bei zifische Präventionsprojekte. Mit der Unterstützung Jugendlichen“. Sie mahnte zugleich Eigenverant- von Suchtexperten haben in der Vergangenheit bei- wortung an: „Jeder muss Verantwortung für den rich- spielsweise Jugendcliquen im Rahmen des Projek- tigen Umgang mit Alkohol zeigen. Dazu gehört auch, tes einen gemeinsamen Tag verbracht, um für sich sich seiner Vorbildfunktion gegenüber Kindern und zu erarbeiten, wie sie zukünftig mit Alkohol umge- Jugendlichen bewusst zu sein.“ Zudem seien restrik- hen wollen. Anlass war, dass ein Kumpel aufgrund tive Maßnahmen erforderlich. Alheit erinnerte daran, von Alkoholkonsum besinnungslos im Krankenhaus dass ihr Ministerium kürzlich Alkoholtestkäufe zur aufwachte. In Schleswig-Holstein ist HaLT ein Ko- Überprüfung des Jugendschutzes ermöglicht hatte. operationsprojekt zwischen der LSSH und der pro- Die Krankenkassen erwarten durch das Projekt ne- fessionellen Suchthilfe und besteht seit 2004. ben einer Soforthilfe für jugendliche Rauschtrinker Mit der jetzt unterzeichneten Vereinbarung wird ge- auch eine bessere Prävention sowie eine erhöhte regelt, dass alle Kassen im Land einheitlich die Sensibilität bei Kindern und Jugendlichen und der Kosten erstatten. Damit soll die Motivation für den Öffentlichkeit zu den Folgen übermäßigen Alkohol- gesundheitsbewussten Umgang mit Alkohol bei den konsums. (PM/Red)

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Geburtstage

Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind.

Dr. Eleonore Jürgensen, Groß Grönau, Prof. Dr. Dr. Hans-Karl Albers, Mönkeberg, feiert am 01.08. ihren 80. Geburtstag. feiert am 22.08. seinen 75. Geburtstag.

Brigitte Kühne, Heikendorf, Erna Cronsnest, Stockelsdorf, feiert am 01.08. ihren 70. Geburtstag. feiert am 23.08. ihren 95. Geburtstag.

Dr. Fritz Dienemann, Klein Nordende, Dr. Frank Krämer, Fahrdorf, feiert am 04.08. seinen 80. Geburtstag. feiert am 23.08. seinen 70. Geburtstag.

Martin Roedder, Pahlen, Dr. Andreas Küllmer, Bad Malente-Gremsmühlen, feiert am 05.08. seinen 70. Geburtstag. feiert am 24.08. seinen 75. Geburtstag.

Prof. Dr. Hermann Schneider, Sylt, OT Keitum, Dr. Michael Osterholz, Burg/Dithm., feiert am 05.08. seinen 80. Geburtstag. feiert am 25.08. seinen 75. Geburtstag.

Dr. Hans-Peter Hellmig, Börnsen, Dr. Gerhard Wagner, Schönkirchen, feiert am 06.08. seinen 75. Geburtstag. feiert am 26.08. seinen 75. Geburtstag.

Rathard Ehlig, Norderstedt, Dr. Gerd Rüter, Eckernförde, feiert am 10.08. seinen 75. Geburtstag. feiert am 28.08. seinen 75. Geburtstag.

Prof. Dr. Stefan Wässer, Geesthacht, Dr. Norbert Dührkop, Kiel, feiert am 13.08. seinen 75. Geburtstag. feiert am 29.08. seinen 75. Geburtstag.

Marianne Krieg, Lübeck, Dr. Reinhart Müller, Hamburg, feiert am 16.08. ihren 70. Geburtstag. feiert am 29.08. seinen 70. Geburtstag.

Dr. Erhard Haevernick, Kiel, Jürgen Ansorge, Kiel, feiert am 18.08. seinen 85. Geburtstag. feiert am 31.08. seinen 70. Geburtstag.

Dr. Günther Reek, Sylt, OT Tinnum, feiert am 21.08. seinen 80. Geburtstag.

Wir gedenken der Verstorbenen Prof. Dr. Gerhard Ruhrmann, Reinbek, geboren am 05.03.1927, verstarb am 26.05.2014. Dr. Claus Popp, Kiel, geboren am 11.08.1925, verstarb am 07.04.2014. Prof. Dr. Wolfgang Henkel, Lübeck, geboren am 14.04.1931, verstarb am 31.05.2014. Dr. Günter Hempel, Braak b. Hamburg, geboren am 28.05.1930, verstarb am 05.05.2014. Dr. Hans-Heinrich Kühne, Kiel, geboren am 16.07.1937, verstarb am 04.06.2014. Dr. Michael Dietrich, Timmendorfer Strand, OT Niendorf, Dr. Wilhelm Dols, Lübeck, geboren am 18.07.1940, verstarb am 22.05.2014. geboren am 01.09.1926, verstarb am 16.06.2014.

Ausgabe 7 | Juli 2014 41 Personalia

Ruhestand für Dr. Wulf Staemmler

Organe stehen in einem hochinteressanten Wechsel- spiel. Ihr Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen und auch die diagnostischen und insbesondere the- rapeutischen Möglichkeiten der Endoskopie haben mich früh fasziniert, weshalb irgendwann feststand, dass ich mich auf dieses Teilgebiet der Inneren Medi- zin spezialisieren möchte,“ sagt Staemmler über sein Spezialgebiet. Nach dem Zusammenschluss der bei- den Flensburger Krankenhäuser zum Medizinischen Klinikverbund mit 900 Betten wechselte er 2006 als Chefarzt der Medizinischen Klink II an das Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital, wo er die Be- handlung der gastroenterologischen und hepato- logischen Patienten acht Jahre lang verantwortlich geführt hat. Unter seiner Leitung entstand das Diag- nostikzentrum. Zuvor hatte Staemmler im belgischen Dr. Wulf Staemmler Gent, Münster und Kiel studiert. Staatsexamen und (Foto: Malteser Norddeutschland gGmbH) Approbation legte er nach dem PJ in Flensburg 1979 in Kiel ab, ein Jahr später promovierte er. Nach zehn Ruhestand nach 35 Jahren Medizin in Flensburg: Jahren als Assistent in der DIAKO wurde Staemmler Gastroenterologe Dr. Wulf Staemmler verabschiedet 1989 nach Erhalt des Teilgebietes Gastroenterologie sich aus dem Malteser Krankenhaus St. Franziskus. zum Oberarzt, später zum leitenden Oberarzt der me- „Der Magen-Darm-Trakt und die damit verbundenen dizinischen Endoskopie ernannt. (PM/Red)

Heide Simonis ist Ehrenbürgerin von Schleswig-Holstein

Heide Simonis ist jetzt Ehrenbürgerin Schles- rungschefin in Kiel hatte sie sich als Finanz- und Wirt- wig-Holsteins. Die frühere Ministerpräsidentin schaftsexpertin in der Politik einen Namen gemacht. des Landes und aktuelle Vorsitzende des Vereins 1988 wurde sie Finanzministerin des Landes Schles- Patientenombudsmann/-frau Schleswig-Holstein wig-Holstein. In der Öffentlichkeit weniger bekannt wurde die Ehrenbürgerschaft am 30. Juni durch Minis- ist Simonis‘ Engagement im Gesundheitswesen. Von terpräsident Torsten Albig vor rund 250 Gästen in der 1999 bis 2002 war sie im Beratungsgremium des WHO- Kieler Fachhochschule verliehen. Albig bescheinigte Zentrums für Gesundheitsentwicklung für die Region Simonis, als erste Ministerpräsidentin „das Bild der Europa tätig. Ende 2011 hatte die damals 68-Jährige starken Frauen in der Politik maßgeblich bestimmt“ den Vorsitz im Patientenombudsverein mit der Ankün- zu haben. Mit ihrer offenen und authentischen Art digung, sich für die Rechte der Patienten „gegenüber habe sie das öffentliche Erscheinungsbild der Politik den teils mächtigen Akteuren im Gesundheitswesen“ in Schleswig-Holstein über ein Jahrzehnt positiv ge- einsetzen zu wollen, übernommen. Simonis folgte da- prägt, dem Land habe sie ein unverwechselbares Pro- mals auf den früheren schleswig-holsteinischen Sozi- fil gegeben. alminister Günther Jansen. Neben Simonis gibt es nur Simonis war von 1993 bis 2005 Regierungschefin in fünf weitere Ehrenbürger in Schleswig-Holstein, dies Kiel. Von 1976 bis 1988 war die SPD-Politikerin Mit- sind ausschließlich Männer: , Uwe glied des Deutschen Bundestages, von 1992 bis 2005 Ronneburger, , Siegfried Lenz gehörte sie dem Landtag an. Vor ihrer Zeit als Regie- und Armin Müller-Stahl. (PM/Red)

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Kardiologen in Klinik und Praxis

Drei Oberärzte der 2. Medizinischen Klinik für Innere Medizin, Kardiologie und internistische Intensivme- dizin sind in das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Heide eingetreten. Frank Jordan, Dr. Georg Mülder und Folkert Munsche teilen sich einen Arztsitz innerhalb des Zentrums und schließen damit die Lü- cke, die Dr. Gerard Ould-Yahoui durch den Eintritt in den Ruhestand hinterlassen hatte. Darüber hinaus ist der Kardiologe Dr. Christian Lüer am MVZ tätig. Das WKK sieht in der engen Verzahnung zwischen der ambulanten und stationären Versorgung beson- ders bei schweren Fällen Vorteile, etwa bei Patienten, die mit einem Herzinfarkt in die Sprechstunde kom- men und gleich zur stationären Behandlung in die Kli- nik weitergeleitet werden. „Dann kann es sein, dass wir einen Patienten, den wir in der Praxis untersucht Dr. Georg Mülder (li.) und Frank Jordan (re.) sowie haben, am nächsten Tag auf Station oder beim Links- Folkert Munsche (nicht im Bild), Oberärzte der 2. herzkathetermessplatz im WKK wiedersehen“, schil- Medizinischen Klinik für Innere Medizin, Kardiolo- gie und internistische Intensivmedizin, praktizieren derte Jordan ein Beispiel. Bei Notfällen sei jedoch jetzt gemeinsam mit Dr. Christian Lüer (Mitte) im nach wie vor die Zentrale Patientenversorgung des MVZ Heide. (Foto: WKK) WKK die erste Anlaufadresse. Den Bedarf an Fachärzten schätzt Jordan, der einen In der Praxis neben dem Klinikum wird laut WKK ein Tag in der Woche im MVZ arbeitet und an den üb- „umfassendes diagnostisches und therapeutisches rigen Tagen als Leitender Oberarzt in der 2. Medizi- Leistungsspektrum rund um Herzerkrankungen an- nischen Klinik tätig ist, als „weiterhin sehr groß“ ein. geboten“. (PM/Red)

Ausgabe 7 | Juli 2014 43 Personalia

Kieler Neurologe Präsident der europäischen Fachgesellschaft

Der Kieler Neurologe Günther Deuschl, Professor an bis Russland. Die Gründung der EAN wurde auf dem der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts- europäischen Neurologenkongress in Istanbul be- Universität (CAU) und Direktor der Klinik für Neurolo- schlossen. „Damit wird es uns gelingen, die Neurolo- gie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), gie in Europa auf eine Spitzenposition in der Welt zu Campus Kiel, ist mit großer Mehrheit zum ersten Prä- bringen“, sagte Deuschl. Die Aufgaben der neuen Ge- sidenten der neuen European Academy of Neurology sellschaft sind vielfältig: Sie wird die gemeinsamen (EAN) gewählt worden. Die EAN vereint die beiden europäischen Diagnose- und Behandlungsleitlinien europäischen Gesellschaften European Neurological entwickeln, ein europaweites Ausbildungsprogramm Society (ENS) und European Federation of Neurolo- für Neurologen organisieren und die EU-Kommission gical Societies (EFNS) und vertritt europaweit über in Brüssel bei Forschungsprogrammen beraten. Mit 19.000 Neurologen aus 45 Ländern. Die mitarbei- der Wahl zum ersten Präsidenten der EAN sieht das tenden nationalen neurologischen Fachgesellschaf- UKSH auch das wissenschaftliche Werk Deuschls ten reichen von Norwegen bis Israel und von Irland und der Kieler Neurologie gewürdigt. (PM/Red)

Reincke im Vorstand des Verbandes der Privatkliniken

Astrid Reincke ist neu im Vorstand des Verbandes der schon seit 2008 an. Die Privatkliniken im Land behan- Privatkliniken in Schleswig-Holstein e. V. (VPKSH). Die deln nach eigenen Angaben jährlich rund 220.000 jüngste Mitgliederversammlung wählte die 47-jährige Patienten. Dies ist mehr als ein Drittel aller stationär Geschäftsführerin der HELIOS Kliniken in Geesthacht versorgten Patienten in Schleswig-Holstein, hieß es und Lehmrade zur neuen Beisitzerin im Vorstand des in einer Mitteilung anlässlich der Mitgliederversamm- Landesverbandes. Reincke tritt damit die Nachfolge lung. Ihr Gesamtumsatz betrug im vergangenen Jahr von Dr. Niels Bunzen an, der sein Amt wegen neuer knapp 700 Millionen Euro. Der Verband setzt sich für beruflicher Aufgaben niedergelegt hatte. die Belange der Kliniken in privater Trägerschaft in Für weitere drei Jahre als Beisitzer wiedergewählt Schleswig-Holstein ein. Seine Mitglieder tauschen wurde dagegen Manfred Volmer, Kaufmännischer wissenschaftliche, medizinische, wirtschaftliche, Leiter der Schön Klinik in Neustadt. Der 47-jährige rechtliche und sozialpolitische Informationen aus. Volmer gehört dem Vorstand des Landesverbandes (PM/Red)

Kieler Wissenschaftler bleibt Präsident der DGPro

Prof. Matthias Kern (55), Direktor der Kieler Klinik für ferheilkunde auf dem Gebiet der zahnärztlichen Pro- Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoff- thetik. Zu ihren wichtigsten Aufgaben zählen nach kunde des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Angaben des UKSH unter anderem die Bekannt- (UKSH) ist kürzlich für weitere zwei Jahre zum Präsi- gabe von aktuellen Forschungsergebnissen aus denten der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Deutschland und aus dem Ausland, die Förderung Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro) gewählt des internationalen Gedankenaustausches auch mit worden. Der Kieler Wissenschaftler ist seit 2012 Prä- benachbarten medizinischen Fachdisziplinen und sident dieser Fachgesellschaft. darüber hinaus auch die Festlegung von allgemein- Ziel der DGPro ist die wissenschaftliche Förderung gültigen Behandlungsleitlinien des Fachgebietes in der Medizin, insbesondere der Zahn-, Mund- und Kie- Deutschland. (PM/Red)

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Auszeichnung für Kieler Notfallmediziner

Anlässlich des diesjährigen Kongresses des Euro- päischen Rates für Wiederbelebung (European Re- suscitation Council, ERC) wurde PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Ärztlicher Leiter Notfallmedizin am Univer- sitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Cam- pus Kiel, und Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, mit dem Fellowship der Fachgesellschaft (F.E.R.C.) ausgezeichnet. Der 42-Jährige erhielt diese Auszeichnung für sein En- gagement bei der Entwicklung neuer Reanimations- empfehlungen und beim Aufbau und der Leitung des Europäischen Reanimationsregisters (EuReCa) so- wie für seine Mitwirkung in den internationalen Ar- beitsgruppen zur Reanimationstherapie. Gräsner leitet u. a. die Arbeitsgruppe Versorgungsforschung in der Notfallmedizin am Campus Kiel und ist außer- dem federführend an der Leitung des Deutschen Re- animationsregisters beteiligt. (PM/Red) PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner (Foto: UKSH)

Ärztliche Direktion für Regio Kliniken

Die drei Regio Kliniken in Elmshorn, Pinneberg und Wedel erhalten je- weils einen eigenen Ärztlichen Direktor. Die Geschäftsführung be- rief Dr. Oliver Hader, Dr. Guido Csomós und Dr. Ousman Doh in diese Positionen. Die drei Mediziner werden An- sprechpartner zu allen medizinischen Fragen sein und ihre Klinik nach Die drei Chefärzte Dr. Guido Csomós, Dr. Ousman Doh und Dr. Oliver Hader bil- innen und außen vertre- den die Ärztliche Direktion der Regio Klinik. (v. l. n. r.) (Foto: Regio Kliniken) ten. Gemeinsam bilden sie die standortübergreifende Ärztliche Direktion. operationspartner vor Ort kurze Wege garantieren, Sie bleiben aber weiterhin Chefärzte ihrer jeweili- werden andere Aufgaben wie die Organisation me- gen Abteilung. Auf einen zentralen, hauptamtlichen dizinischer Prozesse und des Qualitätsmanagements Ärztlichen Direktor hat die Geschäftsführung der Re- über ein im November neu geschaffenes zentrales gio Klinik bewusst verzichtet und die Aufgaben neu Ärztliches Qualitätsmanagement gesteuert“, hieß es geordnet. „Während die dezentralen Ärztlichen Di- in einer Mitteilung des Unternehmens zur Berufung rektoren insbesondere für Niedergelassene und Ko- des Direktoriums. (PM/Red)

Ausgabe 7 | Juli 2014 45 Personalia

Förderzusagen für Lübecker Forscher

Lübeck, Förderzusagen in Höhe von jeweils 5.000 Euro erhalten. In den jeweiligen Forschungsprojek- ten untersucht Dr. Martina Oberländer (35) die Ent- stehungsmechanismen des mit der Colitis ulcerosa assoziierten Karzinoms (UCC) und Dr. Rüdiger Meyer (29) potenzielle Behandlungsansätze beim UCC. In ihren Forschungsprojekten wollen die Biologin und der Mediziner mittels molekulargenetischer Analysen Genmutationen identifizieren, die für die Entstehung eines UCC verantwortlich sind. Ziel der Projekte ist es, die funktionelle Bedeutung dieser Gene zu ver- stehen und so neue Ansätze in der Diagnostik und Therapie des colitisassoziierten Karzinoms zu finden. Dr. Martina Oberländer Dr. Rüdiger Meyer (Fotos: UKSH) Die Colitis ulcerosa ist eine der häufigsten chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen und erkrankte Im Rahmen des Förderprogrammes der Werner und Patienten haben aufgrund der chronischen Entzün- Klara Kreitz-Stiftung haben zwei Forscher der Sektion dungsreaktion mit steigender Dauer der Erkrankung für Translationale Chirurgische Onkologie und Bio- ein deutlich erhöhtes Risiko zur Entstehung von kolo- materialbanken, Klinik für Allgemeine Chirurgie des rektalen Karzinomen. Dabei ist die Entstehung eines Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus UCC bislang nicht vollständig verstanden. (PM/Red)

Neuer Geschäftsführer bei Sana in Ostholstein

André Stoschus ist seit Monatsbeginn zweiter Ge- Mitglied des Vorstands der Sana Kliniken AG, nutzte schäftsführer der Sana Kliniken Ostholstein. Der den Übergang für ein positives Fazit der geleisteten langjährige Chef Dr. Stephan Puke steht ihm in den Arbeit und sprach von einer „enorm positiven Ent- kommenden Monaten noch zur Seite, wird aber zu- wicklung“, die die Sana Kliniken Ostholstein in den gleich schon die Geschäftsführung im Klinikum Duis- vergangenen zehn Jahren in ihren medizinischen burg übernehmen. Leistungen durchlaufen hätten. Im Konzernverbund Der 35-jährige Stoschus ist seit 2013 Kaufmänni- seien die Sana Kliniken Ostholstein beispielhaft für scher Direktor und Prokurist der Sana Kliniken Lü- die vernetzte Schwerpunktversorgung in ländlichen beck. Zuvor war er im St.-Petri-Hospital Warburg Flächenregionen, so Lemke. in Nordrhein-Westfalen tätig. Puke bleibt zunächst Um die strategische Entwicklung und die Investiti- in der Verantwortung für die Geschäftsführung der onstätigkeit weiter voranzutreiben, hat der Konzern Sana Kliniken Ostholstein, „um in den kommenden kürzlich nach eigenen Angaben zusätzliches Eigen- Monaten für wichtige strategische Themen eine gute kapital in Höhe von 7,5 Millionen Euro für den Stand- Abstimmung zu gewährleisten“, wie es in einer Kon- ort zur Verfügung gestellt. zernmitteilung hieß. Mit der neuen Doppelspitze Die Sana Kliniken Ostholstein sind mit 24.400 stati- und dem fließenden Übergang sieht Sana dies si- onären und teilstationären Fällen und rund 37.600 chergestellt. Im Herbst wird Puke dann von der Ge- ambulanten Kontakten der nach eigenen Angaben schäftsführung in den Aufsichtsrat der Sana Kliniken größte Anbieter medizinischer Akutversorgung im Ostholstein wechseln. Thomas Lemke, Vorsitzender östlichen Schleswig-Holstein. Unter den 700 Mitar- des Aufsichtsrats der Sana Kliniken Ostholstein und beitern sind rund 140 Ärzte. (PM/Red)

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Medikation Hausärzte reduzieren die Gefahr einer Multimedikation

In welchem Ausmaß bekommen ältere betreute Patienten Medikamente verord- net? Ein Pilotprojekt aus Flensburg stellt den Hausärzten ein gutes Zeugnis aus.

Multimorbidität geht in der Regel mit Multimedika- Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung: Von den tion einher. In einer repräsentativen Querschnittsun- 50 befragten Patienten bekamen 14 Patienten sie- tersuchung an über 70-Jährigen hatten 88 Prozent ben und mehr Medikamente täglich – „eine vertret- der älteren Patienten mindestens fünf Krankheiten bare Quote“. Erschwerend für die Hausärzte war, gleichzeitig. Die beiden Flensburger Internisten Otto dass 26 der 50 Patienten an Demenz litten. Von der Meyer zu Schwabedissen und Dr. Jörn Pankow gin- Reduktion betroffen und bei den meisten Patienten gen nun in einem Pilotprojekt der Frage nach, wie nicht mehr anzutreffen waren u. a. Lipidsenker, Ni­ viele Medikamente über 70-jährige betreut lebende trate, ASS, Säureblocker, Vitamine, Mineralien, Anti- Patienten von ihren Flensburger Hausärzten bekom- dementiva, Antidepressiva, wenig Tranquilizer, mehr men. Neuroleptika. Als besorgniserregend empfanden „Wir haben uns gefragt, ob und in welchem Ausmaß die Initiatoren die bei einigen Patienten beobach- es in der niedergelassenen Praxis eine Multimedi- tete Kombination von Neuroleptika, Antidepressiva, kation gibt“, berichten die beiden Ärzte über die Be- Tranquilizern und Anticholinergika. Eine Patientin er- weggründe für ihre Studie. Multimedikation liegt für hielt fünf Medikamente aus diesen Gruppen, darun- sie vor, wenn ein Patient mehr als sieben verschie- ter zwei verschiedene Neuroleptika. dene Medikamente täglich einnehmen muss. „Bis- Insgesamt aber beurteilen die Initiatoren das Verord- her gibt es keinen wissenschaftlichen Standard zur nungsverhalten der 17 teilnehmenden Ärzte als er- Messung der Multimedikation. Wir sind auch nicht freulich und nachahmenswert. „Unsere Erwartungen der Auffassung, dass eine schlechtere Versorgung bezüglich des Verordnungsverhaltens der Hausärzte eines Patienten vorliegen muss, wenn das empfoh- sind deutlich zum Positiven übertroffen worden. Die lene Ziel, nicht mehr als fünf Medikamente einzu- vielgeschmähte Multimedikation ist keineswegs so nehmen, nicht erreicht wird. Nach ihren Erfahrungen verbreitet, wie befürchtet. An dieser Stelle gebührt wird in Krankenhäusern im Wesentlichen addiert, den Hausärzten ein dickes Lob“, schreiben sie. was die Leitlinien für die einzelnen Krankheiten emp- Für bedauerlich halten sie den aus ihrer Sicht nicht fehlen. Diese Tendenz werde durch den Wegfall der ausreichenden Forschungsstand zum Thema. „So allgemein-internistischen bei gleichzeitigem Aufbau kann der einzelne Patient nur hoffen, auf einen Kol- spezialisierter Abteilungen verstärkt. Folge: Im Ent- legen zu treffen, der auch den Mut hat, sich über die lassungsmedikationsplan der Krankenhäuser stehen einfallslose Addition von Medikamenten hinwegzu- bei den über 70-Jährigen oft mehr als zehn verschie- setzen und der medizinethische Aspekte in seine Ar- dene Medikamente. „So verbleibt die Aufgabe, hier beit einbezieht. Auch wir konnten uns deshalb bei Ordnung zu schaffen und zu reduzieren, überwie- unserer Beurteilung der Pharmakotherapie unserer gend bei den Hausärzten.“ Das bedeutet, dass der Kollegen lediglich auf unsere eigenen Erfahrungen Hausarzt reduziert und selektiert, die „Priscus-Liste“, stützen.“ Die Initiatoren hoffen nun auf eine flächen- Interaktionen, Gender-Medizin und das Alter der Pa- deckende Untersuchung unter Beteiligung von Kli- tienten berücksichtigt. Wünschenswert wäre aus niken, Kassen und KV. Konkrete Ergebnisse und Sicht der Initiatoren, wenn der alte Patient mit nicht Veränderungsvorschläge haben die teilnehmenden mehr als fünf verschiedenen Medikamenten auskom- Hausärzte erhalten. Wer daran Interesse hat, kann men könnte. sie per E-Mail anfordern: [email protected]

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95. Deutscher Röntgenkongress „Interventionelle Radiologie entwickelt sich rasant weiter“

Viele Beiträge aus Schleswig-Holstein auf dem Röntgenkongress in Hamburg. 7.500 Besucher kamen in die Hansestadt.

„Radiologie ist Diagnose und Therapie“, lautete das dern viele klare Diagnosen stellen und genau dieses Motto des diesjährigen Deutschen Röntgenkongres- Wissen müssen wir den jungen Kollegen vermitteln.“ ses, an dem Ende Mai in Hamburg mehr als 7.500 Auf der anderen Seite sind für alle Radiologen die Experten teilnahmen. Mit zahlreichen Ärzten war Interventionen von stark steigendem Interesse, so auch die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin Barkhausen: „Die interventionelle Radiologie ent- des UKSH, Campus Lübeck, bei der 95. Auflage des wickelt sich derzeit rasant weiter und immer mehr Kongresses vertreten. Operationen können durch Interventionen ersetzt Klinikdirektor Prof. Jörg Barkhausen hat beim Kon- werden.“ gress den Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis Ein in Hamburg besprochenes Beispiel hierfür ist der Deutschen Röntgengesellschaft erhalten. Mit das Bauchaortenaneurysma. Bei drei bis vier Pro- dem Wachsmann-Preis werden Referenten ausge- zent aller Menschen im Rentenalter findet sich an zeichnet, die über mehrere Jahre erfolgreich am der Hauptschlagader im Bauchraum die krankhafte Fortbildungsprogramm der Akademie für Fort- und Aussackung. Reißt ein solches Aneurysma ein, en- Weiterbildung in der Radiologie mitgearbeitet ha- det das fast immer tödlich; es muss deswegen recht- ben und in mindestens sechs Veranstaltungen von zeitig beseitigt werden. Lange Zeit war eine offene den Teilnehmern mit höchsten Punktzahlen für aus- Operation, die für die älteren Patienten mit Begleit- gezeichnete Lehre bewertet wurden. „Ich engagiere erkrankungen sehr komplikationsträchtig ist, die mich seit 15 Jahren in der radiologischen Fort- und einzige Behandlungsmöglichkeit. Mittlerweile steht Weiterbildung. Wir organisieren Veranstaltungen; in mit der endovaskulären Stent-Therapie eine radio- Lübeck zum Beispiel die Fortbildungsreihe ‚Ich sehe logische Therapieoption zur Verfügung. Bei diesem was, was Du nicht siehst‘ oder den Workshop ‚For- Verfahren wird ein Katheter über die Leiste in die scher für die Zukunft‘ der Deutschen Röntgengesell- Bauchaorta vorgeschoben. Dort, wo sich das An- schaft“, erklärte Barkhausen im Gespräch mit dem eurysma befindet, wird unter Röntgenkontrolle ein Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt. „Der Schwer- rohrförmiges Implantat eingesetzt, ein sogenann- punkt der Weiterbildungsaktivitäten liegt aber im in- ter Stent-Graft. Dadurch wird die Gefäßaussackung novativen Bereich der kardiovaskulären Bildgebung. vom Blutfluss abgeschnitten und die Gefahr eines In der Arbeitsgruppe Herz- und Gefäßdiagnostik der Einrisses der ausgestülpten Gefäßwand wird damit Deutschen Röntgengesellschaft, deren Vorsitzender gebannt. Die Vorteile dieser Therapie liegen auf der ich bis zum Röntgenkongress war, haben wir eine Hand: Es sind keine Vollnarkose und keine Eröffnung Qualifizierungsoffensive gestartet und führen regel- der Bauchdecke nötig. mäßig strukturierte Kurse zur Fortbildung in der kar- Kongresspräsident Prof. Johannes Lammer aus dialen Bildgebung durch.“ Wien betonte in Hamburg, dass zur radiologischen Für Barkhausen hatte der diesjährige Röntgenkon- Therapie von Patienten mit Bauchaortenaneurysma gress zwei besonders wichtige Themen: Zum einen mittlerweile drei randomisierte, kontrollierte Studien den Wert, den die Kongresspräsidenten auf kon- vorliegen: „Sie zeigen, dass weniger Patienten ver- ventionelle Röntgenbilder gelegt haben. „Das mag sterben und weniger Patienten Komplikationen erlei- langweilig und wenig innovativ klingen, aber mit Er- den. Damit können wir heute auch jenen Patienten fahrung kann man auch auf normalen Röntgenbil- eine effektive Behandlung anbieten, bei denen ein

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offener chirurgischer Eingriff nicht infrage kommt Themen für die junge Ärztin beim Kongress im Fokus oder die einen solchen Eingriff ablehnen“, so Lam- standen? „Neben einigen wissenschaftlichen MRT- mer. Sessions haben mich besonders die „Fit für den Ein weiteres Beispiel: Eine CT-geführte medikamen- Facharzt“-Kurse interessiert. Direkt in der auf den töse Schmerztherapie kann chronische Rücken- Kongress folgenden Woche habe ich meine Stelle schmerzen lindern. Aktuelle Studienergebnisse als Assistenzärztin angetreten. Da sind diese Inten- hierzu hat Dr. Ulrich von Smekal aus Euskirchen vor- sivkurse eine tolle Einstiegshilfe; sie liefern einen gestellt. Bei Patienten, denen die üblichen Schmerz- guten Überblick zu einzelnen Themen“, sagte Oech- medikamente und Physiotherapie nicht mehr helfen, tering dem Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt. gibt es nur wenige therapeutische Möglichkeiten. Ein weiteres innovatives Projekt aus der Lübecker Kli- Eine davon ist die Injektion von Kortison. Das führt nik untersucht, ob die Digitale Brust Tomosynthese zu einer Abschwellung des Gewebes und unter- (DBT) auch zur Steuerung von Mammainterventio- drückt Entzündungsprozesse. Systematisch unter- nen eingesetzt werden kann. Die Tomosynthese ist sucht wurde das Verfahren bisher allerdings kaum. ein neues bildgebendes Verfahren, das Schichtauf- Von Smekal hat das jetzt nachgeholt und eine pro- nahmen der Brust erzeugt und so die Detektion von spektive Studie initiiert, an der im Rahmen einer Mammakarzinomen verbessert. Dr. Anna Maaßen Promotionsarbeit 320 Patienten mit chronischen konnte in einer Studie zeigen, dass Punktionsnadeln Rückenschmerzen CT-geführt individuell behandelt nur geringe Artefakte verursachen und die sichere wurden. Injiziert wurden jeweils 40mg eines lang- Lokalisation der Befunde und der Nadelspitze nicht wirksamen Kortisonpräparats, teilweise kombiniert behindern. mit einem Lokalanästhetikum. Die Auswertung er- Dr. Julian Hägele stellte in der Hansestadt erste For- folgte zu Beginn der Therapie und drei Monate nach schungsergebnisse zum Magnetic Particle Imaging Therapieende. Dabei wurden unter anderem die In- (kurz: MPI) vor. Dabei handelt es sich um ein neues tensität der Beschwerden, die Schmerzmedikation bildgebendes Verfahren, das in den vergangenen und die Arbeitsfähigkeit erfasst. zehn Jahren entwickelt wurde. „Kurz gesagt werden Nach drei Monaten waren die Beschwerden bei 89,9 mit dem MPI mittels verschiedener Magnetfelder so- Prozent der Patienten mit radikulären Schmerzen auf genannte Superparamagnetische Eisenoxid Nano- der eingesetzten Schmerzskala um mindestens drei partikel dargestellt. Diese Partikel funktionieren als Punkte gebessert. Bei pseudoradikulären Schmer- Tracer, in der Bildgebung werden also nur die Par- zen lag die Erfolgsquote bei 84 Prozent. Auch die Ar- tikel angezeigt.“ Vorteile gegenüber anderen Ver- beitsfähigkeit wurde durch die Behandlung effektiv fahren, so Hägele, sind unter anderem, dass keine wiederhergestellt: „Vor der Therapie war jeder dritte ionisierende Strahlung verwendet wird, eine sehr Patient vorübergehend arbeitsunfähig. Drei Monate gute zeitliche Auflösung (3D Bilder können innerhalb nach der Behandlung waren zwei Drittel dieser Pati- von Millisekunden akquiriert werden) und eine hohe enten wieder arbeitsfähig“, so von Smekal. „Diese Er- Sensitivität bei guter Ortsauflösung (bis zu <1mm) gebnisse bestätigen die Erfahrungen, die viele Ärzte besteht. mit der CT-geführten Schmerztherapie seit Jahren „Das Verfahren kann noch nicht in der klinischen machen.“ Routine eingesetzt werden und es befindet sich Auch die Lübecker Ärzte haben beim Kongress in noch ganz am Anfang der Entwicklung. Dadurch Hamburg verschiedene eigene Ergebnisse vorge- bietet es aber exzellente Möglichkeiten für innova- stellt. So hat etwa die Arbeitsgruppe um PD Dr. Alex tive Forschungsprojekte“, berichtete Hägele. Mög- Frydrychowicz neue Daten zur Visualisierung des liche Anwendungsgebiete sind die kardiovaskuläre Blutflusses mittels 4D Fluss-MRT in großen Gefäßen und die onkologische Bildgebung sowie die moleku- präsentiert. Thekla Oechtering hat ihre Daten zum lare Medizin und Forschung. Die Lübecker Universi- Einfluss unterschiedlicher Aortenprothesen auf die tät arbeitet hier im Rahmen eines BMBF-geförderten Blutflusseigenschaften vorgestellt und konnte zei- Forschungsprojektes unter anderem mit der Berliner gen, dass durch eine neuartige Sinusprothese im Charité und der Physikalisch-Technischen Bundes- Gegensatz zur Rohrprothese physiologische Fluss- anstalt in Braunschweig zusammen. muster erreicht werden können. Welche besonderen Uwe Groenewold

Ausgabe 7 | Juli 2014 49 Medizin und Wissenschaft

Infektionen Warnung vor einem seltenen Bakterium: Vibrio vulnificus

Besonders gefährdet sind Personen mit chronischen Vorerkrankungen. Primäre Sepsis mit Multiorganversagen droht.

Wie jedes Jahr und nicht unbegründet soll auch in Die Erkrankungen sind nach wie vor selten. In dieser Saison an das Vorkommen von Vibrio vulni- Schleswig-Holstein sind uns in der Saison 2013 fünf ficus nach Badeaufenthalten erinnert werden. Das Fälle, teilweise mit schwerem Verlauf, bekannt gewor- Bakterium kommt natürlicherweise in Brackwas- den. In den Sommermonaten sollte bei verdächtigem ser und Meerwasser in der Ostsee, weniger in der Krankheitsbild an die Möglichkeit einer Infektion mit Nordsee vor. Bei Wassertemperaturen über 20 Grad Vibrio vulnificus oder anderen Nicht-Cholera-Vibrio- Celsius vermehren sich die Bakterien und können nen gedacht und diese entsprechend Paragraf 6 Ab- schnell hohe Konzentrationen erreichen. Erkrankun- satz 1 Nr. 5a als „weitere bedrohliche Erkrankung“ gen durch Vibrionen sind in Deutschland zwar sel- nach IfSG an das jeweils zuständige Gesundheitsamt ten, können aber bei Menschen mit chronischen gemeldet werden. Dies betrifft sowohl Gastroenteriti- Vorerkrankungen und damit einhergehender Immun- den als auch Wundinfektionen. Vom Gesundheitsamt schwäche (Lebererkrankungen, Diabetes mellitus, können dann entsprechende Ermittlungen zur Quel- hämatologische Erkrankungen, Kortisontherapie) lensuche erfolgen und gegebenenfalls die Einleitung oder offenen Wunden zu schweren Verläufen führen. von Schutzmaßnahmen veranlasst werden. Diese äußern sich in leichten Fällen durch Gastro- Mit einem erhöhten Auftreten ist immer dann zu rech- enteritiden mit wässrigen Durchfällen nach Verzehr nen, wenn das Ostseewasser im Bereich der Bade- kontaminierter Meerestiere oder Muscheln. Bei Per- stellen 20 Grad oder wärmer ist. Gerade in diesem sonen mit chronischen Vorerkrankungen kann es je- Jahr wird es wichtig sein, einen genauen Blick auf doch innerhalb weniger Stunden zu einer primären diese Pathogene zu haben. Nach Angaben des Al- Sepsis mit Multiorganversagen kommen. Wundin- fred Wegener Institutes auf Helgoland hat die Deut- fektionen entstehen nach Hautverletzungen durch sche Bucht (und sehr wahrscheinlich auch die Schalentiere (Muscheln, Krebse) oder durch Eindrin- Ostsee) bereits eine Menge Energie aufgenommen. gen in vorbestehende Hautverletzungen bei Kontakt Die Frühjahrs-Wassertemperaturen der Helgoländer mit erregerhaltigem Wasser. Die Infektionsdosis ist Reede liegen erheblich über dem Durchschnitt. Und mit 100 Keimen sehr gering. die kürzliche Hitzewelle wird ihr Übriges dazu beige- Wegen der kurzen Inkubationszeit (12 - 72 Stunden) tragen haben. und des raschen und schweren Krankheitsverlaufs Das Medizinaluntersuchungsamt in Lübeck und Kiel ist die frühzeitige Diagnose und Therapie entschei- führt an den Küstengewässern auch in dieser Saison dend. Der Erregernachweis erfolgt aus Stuhlpro- im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesund- ben, Blutkulturen und aus Wundsekret. Der klinische heit, Familie und Gleichstellung ein umfangreiches Verdacht muss dem Labor ausdrücklich mitgeteilt Monitoring durch, um im Bedarfsfall frühzeitige Maß- werden (telefonische Ankündigung), damit spezi- nahmen zu veranlassen. elle Maßnahmen zur Diagnostik vorbereitet werden Insgesamt bleibt festzustellen, dass die Badegewäs- können. Die Therapie muss unmittelbar nach der ser in Schleswig-Holstein eine sehr gute bis exzel- Materialentnahme einsetzen, ohne dass die mikro- lente Qualität haben (http://badewasserqualitaet. biologischen Ergebnisse vorliegen. Geeignet sind schleswig-holstein.de) Cephalosporine der dritten Generation, Chinolone Prof. Werner Solbach, Kerstin Teichert-Möller, Medizi- und Tetrazykline. naluntersuchungsamt, UKSH, Campus Lübeck

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Tumorerkrankungen Krebs ist so alt wie das vielzellige Leben auf der Erde

Forscher aus Kiel befürchten, dass sich Krebs nie ganz ausrotten lässt. Studie in angesehenem Fachjournal veröffentlicht.

Forscher der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) haben einen ernüchternden Beweis erbracht: Krebs ist so alt wie das vielzellige Leben auf der Erde und lässt sich wohl nie ganz ausrotten. So ordnet zumindest Prof. Thomas Bosch vom Zoologischen Institut der Universität Kiel seine neuen Forschungs- ergebnisse ein. Die Studie eines internationalen Teams um Bosch wurde Ende Juni im angesehenen Fachjournal Nature Communications veröffentlicht. Seit wann die Evolution Tumore hervorbringt, ist eine Frage, der die Wissenschaftler Tomislav Domazet- Lošo und Diethard Tautz vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön mit bioinformatischen Methoden und Datenbanken nachgehen. „Bei der Suche nach dem Ursprung der Krebsgene haben Ein Stammzell- wir unerwarteter Weise herausgefunden, dass viele marker-Gen ist im dieser Gene von den ersten Tierarten abstammen“, Tumorgewebe be- sagte Domazet-Lošo. „Unsere Daten sagten voraus, sonders stark aktiv. (Foto & Copyright: dass schon die ersten vielzelligen Tiere die meisten Klimovich/CAU) der Gene hatten, die beim Menschen Krebs auslösen können.“ Was bislang fehlte, war der direkte Beweis, dass diese ersten Tierarten tatsächlich an Tumo- auf natürlichem Wege durch programmierten Zelltod ren leiden können, und die molekulare Aufklärung entfernt werden. Nur weibliche Hydra-Polypen sind der Mechanismen, die zur Tumorentstehung in ur- von diesen Tumoren betroffen, die dem Eierstock- sprünglichen Organismen führten. Bosch untersucht krebs beim Menschen ähneln. „Bei der weiteren mo- seit Jahren die Stammzellen und die Regulation des lekularen Analyse der Tumore stießen wir auf ein Gen, Gewebewachstums im stammesgeschichtlich alten das im Tumorgewebe drastisch hochreguliert ist und Polypen Hydra. „Jetzt haben wir in zwei unterschied- das den programmierten Zelltod normalerweise ver- lichen Hydra-Arten, einem korallenähnlichen Orga- hindert“, beschrieb Alexander Klimovich, Ko-Erstau- nismus, tumortragende Polypen entdeckt“, so Bosch tor der Studie, die zweite Erkenntnis. Weil eine nicht zum ersten Ergebnis der neuen Studie. Damit sei be- funktionierende Zelltod-Maschinerie auch bei vielen wiesen, dass Tumore tatsächlich in primitiven und al- Krebsarten des Menschen für Wachstum und Aus- ten Tierarten wuchern können. Auch der zellulären breitung der Tumore verantwortlich gemacht wird, Ursache der Tumore entlang der gesamten Körper- tauchen hier Ähnlichkeiten zum Krebs bei Menschen achse sei das Team auf die Spur gekommen: Erst- auf. Als drittes konnten die Wissenschaftler zeigen, mals konnten sie zeigen, dass Stammzellen, die zur dass Tumorzellen invasiv sind. Werden Tumorzellen geschlechtlichen Differenzierung programmiert sind, in einen gesunden Organismus eingebracht, können sich massenhaft anhäufen können und dann nicht sie dort also Tumorwachstum auslösen. (PM/Red)

Ausgabe 7 | Juli 2014 51 Gesundheits- und Sozialpolitik

Sachverständigenrat Gesundheitsweise fordern mehr Anstrengungen

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswe- sen (SVR) fordert stärkere Anreize, um Unterversorgung zu vermeiden.

„Unsere Analysen zeigen, dass die bisherigen Maß- heißt: Die zusätzlichen Arztstellen werden auch ge- nahmen bei Weitem nicht ausreichend sind, um braucht.“ einer sich abzeichnenden Unterversorgung in struk- Zur Begründung der Aufkauf- und anderer Vor- turschwachen ländlichen Regionen entgegenzuwir- schläge verweist der SVR darauf, dass alle bisheri- ken“, sagte der SVR-Vorsitzende Prof. Ferdinand gen Maßnahmen innerhalb der vertragsärztlichen Gerlach. Die Gutachter empfehlen deshalb, „deut- Versorgung die „zunehmende Fehlverteilung der Ka- lich stärkere Anreize für eine Tätigkeit in ländlichen pazitäten“ zwischen Stadt und Land nicht hätten auf- Regionen zu setzen und entschlossene Maßnahmen halten können. „90 Prozent aller Facharztabschlüsse zum Abbau von Überversorgung in Ballungsgebie- erfolgen aktuell im spezialisierten Bereich, nur noch ten zu ergreifen“. knapp zehn Prozent im Bereich Innere und Allge- Zu den Maßnahmen zählt u. a. ein Landarztzuschlag: meinmedizin“, schreiben die Experten. Schätzungen Ärzte in Planungsbereichen mit einem Versorgungs- zufolge müssten aber doppelt so viele Fachärzte für grad von unter 90 Prozent (Hausärzte) beziehungs- Allgemeinmedizin weitergebildet werden wie derzeit. weise von unter 75 Prozent (grundversorgende Um dieses Ungleichgewicht zu verringern, set- Fachärzte) sollen auf alle Grundleistungen der Re- zen sich die Gesundheitsweisen für eine „curricu- gelversorgung einen Zuschlag von 50 Prozent be- läre Stärkung der Allgemeinmedizin im Praktischen kommen. Im Gegenzug wird empfohlen, für alle Jahr“ ein. Medizinische Fakultäten, die das Fach All- Planungsbereiche mit einem Versorgungsgrad von gemeinmedizin nachhaltig förderten, zum Beispiel mehr als 200 Prozent den Aufkauf frei werdender durch freiwillige „Landarzt-Tracks“, sollten im Rah- Arztsitze durch die Kassenärztlichen Vereinigungen men der Hochschulfinanzierung nachhaltig belohnt (KVen) gesetzlich vorzuschreiben. werden. Geprüft werden solle zudem, ob ein sechs- Eine Ausnahme soll es nur für Psychotherapeuten wöchiges Praktikum zur Berufsfelderkundung in geben. Der Zuschlag soll nach Vorstellungen des Einrichtungen des Gesundheitswesens vor dem Stu- SVR, der sein Gutachten Ende vergangenen Mo- dium eine gewünschte Steuerungswirkung entfalte. nats an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe Um einen nahtlosen Übergang zwischen Studium überreichte, für zehn Jahre garantiert werden. Finan- und Weiterbildung für angehende Hausärzte zu ga- zieren sollen ihn Ärzte aller Fachgruppen, die nicht rantieren, schlägt der Rat „universitär angebundene in unterversorgten Gebieten tätig sind. Um einzelne Kompetenzzentren zur Weiterbildung Allgemeinme- KVen nicht zu überfordern, sollte über einen Aus- dizin“ vor. Zur Finanzierung der genannten Aufgaben gleichsmechanismus nachgedacht werden. spricht er sich für eine „Förderstiftung medizinische Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Aus- und Weiterbildung“ aus, wie sie zuletzt auch die zeigte sich wenig angetan vom Vorschlag, Praxen Kassenärztliche Bundesvereinigung angeregt hatte. bei bestimmten Versorgungsgraden aufkaufen zu Auch im stationären Bereich bemängelt der Rat müssen. „Neben dem Versorgungsgrad muss die lo- ein Ungleichgewicht zwischen Überkapazitäten in kale Versorgungssituation berücksichtigt werden“, Ballungsräumen und den Herausforderungen von forderte KBV-Vorstand Regina Feldmann. Bei einer bedarfsnotwendigen Krankenhäusern in dünn be- sehr dichten Versorgung hätten KVen und Kranken- siedelten Regionen, die um ihre Existenz kämpfen. kassen häufig einen Sonderbedarf festgestellt. „Das (PM/Red)

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Hauptstadtkongress Medizin im Zeichen der aktuellen Qualitätsdebatte

Der Begriff Qualität bestimmt seit dem Koalitionsvertrag die Gesundheitspolitik. Das spiegelte auch der diesjährige Hauptstadtkongress wider.

Aufgeschreckt wurden die Besucher des diesjäh- Indikationsqualität ganz oben auf der Agenda der zu rigen Hauptstadtkongresses schon in den ersten bearbeitenden Themen im deutschen Gesundheits- Stunden der Veranstaltung. Das allerdings lag nicht wesen. an den unerwarteten Inhalten der Rede, die Bundes- Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesaus- gesundheitsminister Hermann Gröhe zu Beginn des schusses Josef Hecken beschrieb für seine Organi- Kongresses hielt, sondern an der Sirene im neuen sation eine zentrale Herausforderung für die Arbeit Berliner City-Cube, der erstmals als Tagungsort für am Themenbereich Qualität. Es gelte eine angemes- den Hauptstadtkongress Medizin diente. Wenige sene Risiko-Adjustierung bei der Qualitätsbeschrei- Minuten nach der Rede des Gesundheitsministers bung zu erarbeiten. Nur wenn das gelänge, könne mussten alle Kongressteilnehmer das Gebäude ver- der Bundesausschuss seine Arbeit in der erforderli- lassen; anders als die Ministerankündigungen: ein chen Verbindlichkeit ausführen. Fehlalarm. Der Vorsitzende des Sachverständigenrats im Ge- Als besondere Charakteristika, die das deutsche Ge- sundheitswesen, Prof. Ferdinand Gerlach, beschrieb sundheitswesen hervorhebe, beschrieb Gröhe das als Aufgabe der neuen Qualitätsoffensive, Patienten Zusammenwirken von Spitzenmedizin und Solidari- vor „zu viel und falscher Medizin“ zu schützen. Der tät. Um es in seiner Komplexität zu erhalten, brau- früher am Kieler Institut für Allgemeinmedizin tätige che man eine Hinwendung zu Aspekten der Qualität, Gerlach sieht zudem auf längere Sicht die Versor- so wie es die neue Bundesregierung in ihrem Koaliti- gung von Patienten im ländlichen Raum gefährdet. onsvertrag formuliert habe. Diese Versorgung beschrieb auch Gesundheitsmi- Für Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mit- nister Gröhe als eine der wesentlichen Herausforde- glied im Gemeinsamen Bundesausschuss, steht rung seines Hauses. Es müsse gelingen, weiter neue die Indikationsqualität im Zentrum dieser Diskus- Formen der ärztlichen Versorgung zu etablieren, sion. „Wie haben kein Qualitätsproblem bei der ein- dies auch vor dem Hintergrund eines gewandelten zelnen Leistung“, so die Ärztin, „wir haben vielmehr Selbstverständnisses junger Ärztinnen und Ärzte. ein Mengenproblem, das auch ein Qualitätsproblem Gröhe nannte als erste Schritte die Aufhebung der ist.“ Um dieses in den Griff zu bekommen, reiche es Residenzpflicht oder die Förderung von Praxisnet- nicht, sich allein an Leitlinien zu orientieren. Mittel- zen und Medizinischen Versorgungszentren in kom- fristig gelte es, die Vergütungs-Systematik zu verän- munaler Trägerschaft, wie sie in Schleswig-Holstein dern. bereits innovativ entstehen. Das bekräftigte auch der Leiter des Amtes für Ge- Gröhe bekräftigte auch sein Bekenntnis zu E-Health sundheit bei der Freien und Hansestadt Hamburg, und Telemedizin. Schon für das laufende Jahr kün- Dr. Matthias Gruhl, der zusammen mit Regina Kla- digte er ein E-Health-Gesetz an. Die elektronische kow-Franck das Podium „Qualitätsoffensive für das Gesundheitskarte, so der Minister, müsse künftig für deutsche Gesundheitswesen“ gestaltete. Die Kran- weitere Anwendungen genutzt werden. Es gelte, mit kenhäuser beispielsweise müssten herausgeführt ihr interoperabel die verschiedenen Systeme im Ge- werden aus dem „ökonomischen Hamsterrad“, so sundheitswesen zu nutzen und aufeinander zu be- Gruhl. Erfolg müsse sich an Qualität ausrichten, ziehen. nicht an Leistungsmengen. Auch für Gruhl steht die Wolfram Scharenberg

Ausgabe 7 | Juli 2014 53 Gesundheits- und Sozialpolitik

Psychotherapeutische Versorgung Hausarzt ist erste Anlaufstelle bei psychischen Problemen

WIdO-Studie: Große Zufriedenheit mit psychotherapeutischer Versorgung. Therapie zeigt bei Patienten auch in Alltagssituationen Erfolge.

Wem sprichwörtlich etwas auf der Seele liegt, der Das erste Vorgespräch findet bei zwei Dritteln der wendet sich in den meisten Fällen zuerst an den Therapiesuchenden in der gesetzlichen Krankenver- Hausarzt. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage sicherung innerhalb eines Monats statt. Im Durch- des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). schnitt ergibt sich eine Wartezeit von 4,5 Wochen für Rund 85 Prozent der Befragten nannten den Allge- einen ersten Probetermin bei einem Psychothera- meinmediziner als erste Anlaufstelle bei psychischen peuten. Bei privat Versicherten ist die durchschnittli- Problemen. Andere Fachärzte wie Gynäkologen che Wartezeit mit exakt zwei Wochen deutlich kürzer. (11,3 Prozent), Orthopäden (4,3 Prozent) und Urolo- Nicht erfasst wurden die Patienten, die während der gen (3,8 Prozent) folgen. langen Suche nach einem Termin abgesprungen Das Vertrauen scheint sich auch im Ergebnis zu be- sind. Wer eine Behandlung begonnen hat, nimmt im stätigen, denn immerhin 90 Prozent der Patienten Durchschnitt 32 Sitzungen in Anspruch, die mindes- waren mit dem Gespräch anschließend auch zufrie- tens ein Mal die Woche (57,7 Prozent) stattfinden. den. Der Arzt habe ein offenes Ohr gehabt und fach- Das Gros der befragten Psychotherapiepatienten lich gut beraten, Probleme konnten ausreichend (91,8 Prozent) ist beziehungsweise war in einzel- geschildert und Sorgen oder Ängste genommen therapeutischer Behandlung. Drei Prozent nehmen werden. Zwei Fünftel der Patienten (41,4 Prozent), an einer Gruppentherapie teil, 3,3 Prozent machen die das Gespräch gesucht haben, wurden aufgrund eine Mischform aus diesen beiden Ansätzen. Bemer- der angesprochenen persönlichen Probleme mit kenswert ist, dass bei der Frage nach dem Thera- dem Rat versehen, eine weitergehende speziali- pieverfahren fast jeder vierte Patient mit „weiß nicht“ sierte Behandlung aufzusuchen. Damit waren vor antwortet (22,7 Prozent). allem Psychologen (43,4 Prozent) oder Psychiater/ Die WIdO-Studie zeigt außerdem, dass die Patienten Neurologen (13,1 Prozent) gemeint. Insgesamt ha- ihre Erfahrungen nach Abschluss der Therapie über- ben 13,4 Prozent der Bevölkerung irgendwann in wiegend als positiv einschätzen: 78,9 Prozent ga- ihrem Leben schon einmal eine ambulante Psycho- ben an, dass sie mit der Behandlung sehr zufrieden therapie in Anspruch genommen. In den seltens- oder zufrieden waren. Ein noch größerer Teil (87,2 ten Fällen entschieden sich die Patienten aus freien Prozent) gibt an, dass durch die Behandlung eine Stücken dafür. Drei Viertel der Befragten benötigten Besserung des ursprünglichen Problems erzielt wer- einen Impulsgeber. Neben Familienmitgliedern und den konnte. Und die Therapie scheint auch Einfluss Freunden oder Bekannten ermutigte vor allem der auf das alltägliche Leben zu nehmen: In der subjek- Hausarzt (33,5 Prozent) zum Schritt in die ambu- tiven Wahrnehmung der Patienten ist der Umgang lante Psychotherapie. Der behandelnde Arzt ist in mit täglichem Stress durch die Behandlung „viel den meisten Fällen auch derjenige, der den Kontakt besser“ beziehungsweise „etwas besser“ geworden zu einem Spezialisten herstellt. Ein Viertel suchte (71,6 Prozent). Auch der Einfluss der Behandlung auf sich seinen Therapeuten selbst anhand von Inter- das körperliche Wohlbefinden, die Beziehungsfähig- net- und Telefonrecherche. Rund 20 Prozent ver- keit, Produktivität und Arbeitsfähigkeit ergibt in der lassen sich bei der Suche nach einem geeigneten subjektiven Beurteilung durch die Befragten jeweils Therapeuten auf den Rat von Freunden und Fami- hohe Besserungsraten und damit einen stabileren lie. Alltag. Anne Mey

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Anästhesiologie Thema Herz und Hirn: Synkope – Bewertung aus Thema neurologischer und cardiologischer Sicht TEE in der Anästhesiologie Termin Termin 28. August 2014, 3 Punkte 5./6. September 2014 Veranstaltungsort 19./20. September 2014 Convent Garten, Rendsburg VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT VERANSTALTER/KONTAKT UKSH, Klinik für Anästhesiologie und Ope- Ärzteverein Rendsburg, Eiderstr. 55, rative Intensivmedizin, Arnold-Heller-Str. 3, 24768 Rendsburg, Dr. Achim Diestelkamp, Haus 12, 24105 Kiel, Andrea Lauerwald, Tel.: 04331 6639 66, Fax: -29, Tel.: 0431 597 2991, Fax: -3002, E-Mail: [email protected], E-Mail: [email protected] www.aev-rd.de

Dermatologie Thema Thema Flensburger nephrologisches Update Workshop Filler Basiskurs TERMIN TERMIN 28. August 2014 27. August 2014, 5 Punkte VERANSTALTUNGSORT VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Haus Pniel, Großer Saal Vitaklinik im Hautarztzentrum Kiel, VERANSTALTER/KONTAKT Alter Markt 1-2, 24103 Kiel, DIAKO Flensburg, Knuthstraße 1, Tel.: 0431 380 1810, 24939 Flensburg, Tel.: 0461 812 2103, E-Mail: [email protected], www.diako.de www.hautarztzentrum-kiel.de

Thema Fachübergreifend/sonstige Evidenzbasierte Medizin – 17. Lübecker Grundkurs und 15. Aufbaukurs Thema TERMIN Arzthaftungsrecht 1.-5. September 2014, 41 Punkte TERMIN VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT 27. August 2014 UKSH, Institut für Sozialmedizin, VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Ratzeburger Allee 160, Haus 50, PVS, Mitgliederservice & Schulungskoordi- 23562 Lübeck, Dorit Saravi, nation, Moltkestr. 2, 23795 Bad Segeberg, Tel.: 0451 500 5876, Fax: -5455, Janina Knoth, Tel.: 04551 809 23, Fax: -3023, E-Mail: [email protected], E-Mail: [email protected], www.pvs-se.de www.uni-luebeck.de/ebm

Fortbildungen, die nach Redaktionsschluss eingereicht worden sind, finden Sie im Internet unter www.aerzteblatt-sh.de – Alle Angaben ohne Gewähr

Ausgabe 7 | Juli 2014 55 Fortbildungen

Thema Psychotherapie Onkologie im Fokus: Tumore des gastroösophagealen Überganges THEMA TERMIN Metakognitive Therapie bei Angst- 3. September 2014 störungen und Depression Thema TERMIN Was gibt es Neues in der Chirurgie? 29./30. August 2014 TIA, PRIND und Halsschlagader – VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Gefäßchirurgie aktuell IFT-Nord gGmbH, Harmsstraße 2, TERMIN 24114 Kiel, Heike Thodt, 27. September 2014 Tel.: 0431 570 29 33, Fax: -49, VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT E-Mail: [email protected], UKSH, Klinik für Allgemeine Chirurgie, www.ift-nord.de Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Markus Kleemann, Tel.: 0451 500 2006, E-Mail: [email protected] Thema Übertragung und Widerstand in der Thema intensiven psychodynamischen 2. Norddeutscher Hausärztetag Kurzzeittherapie TERMIN TERMIN 27. September 2014 30. August 2014 VERANSTALTUNGSORT VERANSTALTUNGSORT NH Hotel Hamburg Horn, Rennbahnstr. 90, Curtius-Klinik, Neue Kampstr. 2, 22111 Hamburg 23714 Bad Malente-Gremsmühlen VERANSTALTER/KONTAKT VERANSTALTER/KONTAKT Institut für hausärztliche Fortbildung im Norddeutsche Gesellschaft für angewandte Deutschen Hausärzteverband (IhF), Tiefenpsychologie (NGaT), Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln, E-Mail: [email protected], Tel.: 02203 5756 3344, Fax: -7013, www.ngat.de E-Mail: [email protected]

Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Thema Thema International Courses on Ultrasound of the Synergetic Navigation System – Prozess- Head and Neck monitoring und Prozesssteuerung in der Termin Psychotherapie 19./20. September 2014, 21 Punkte Termin VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT 19. September 2014 UKSH, Klinik für HNO-Heilkunde, VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT Kopf- und Halschirurgie, Privatklinik Bad Zwischenahn, Seestr. 2, Arnold-Heller-Str. 3, Haus 27, 26160 Bad Zwischenahn, 24105 Kiel, Dr. Quetz, Dr. Friedrich Ingwersen, Tel.: 04403 97910, Tel.: 0431 597 2240, Fax: -2272, E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] www.privatklinik-zwischenahn.de

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MVZ Chance oder Bedrohung: MVZ in Hamburg bleiben umstritten

Zur Entwicklung der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ): Immer größere Einheiten, die zunehmend auf angestellte Ärzte setzen.

MVZ: ein Reizthema, das in der Vergangenheit in vie- ten. Auf ein MVZ kommen in Hamburg nur noch 38 len Bundesländern zu Spannungen zwischen nie- Einzel- oder Gemeinschaftspraxen. Bundesweit sind dergelassenen Ärzten und Klinikträgern führte. Auch dies nach Angaben von KV-Vorstand Dr. Stephan in Schleswig-Holstein wurde in den vergangenen Hofmeister 53. Er stellte aber klar, dass kleinere MVZ Jahren kontrovers diskutiert. Seit 2004 MVZ-Grün- und Einrichtungen, die ausschließlich mit selbststän- dungen möglich wurden, gab es viele Probleme zwi- digen Ärzten arbeiten, tendenziell eher abnehmen. schen niedergelassenen Ärzten bzw. deren Netzen Deutlich im Zuwachs sind dagegen MVZ mit ange- auf der einen und den Klinikträgern auf der anderen stellten Ärzten. Seite. In einigen Regionen fühlten sich niedergelas- Der Entwicklung im MVZ-Sektor gewinnt Hofmeis- sene Ärzte durch Klinik-MVZ bedroht und warfen den ter positive und negative Seiten ab. Als Vorteil sieht Trägern vor, die MVZ als reine Portal-Einrichtungen er an, dass MVZ erheblich zu einer stärkeren ärzt- zu etablieren. Ziel sei also nicht in erster Linie die lichen Kooperation beigetragen haben. Eher skep- Patientenversorgung, sondern die Akquise von Pa- tisch ist die KV dagegen beim starken Engagement tienten für die benachbarten Kliniken des jeweiligen von Klinikträgern in der MVZ-Landschaft. Denn für Trägers. Allerdings gab es auch Praxisinhaber, die die Versorgung ist dieses Engagement in dem gut trotz ihrer Kritik später froh waren, ihren Sitz an sol- versorgten Stadtstaat kaum erforderlich. che Träger noch zu einem anständigen Preis weiter- Bundesweit sieht das anders aus. In vielen Bundes- geben zu können. In vielen Fällen war es fraglich, ob ländern ist das MVZ nach Ansicht von Johannes sich ein anderer Interessent, zumal aus dem nieder- Kalläne aus der Kanzlei medlegal eine unverzicht- gelassenen Bereich, für diesen Praxissitz gefunden bare Option für die Versorgung. Dennoch hat der hätte. Rechtsanwalt unter niedergelassenen Ärzten viel Inzwischen ist es zumindest in Schleswig-Holstein Skepsis in Bezug auf MVZ erfahren. Diese wurden deutlich ruhiger um das einstige Reizthema gewor- zumindest in den ersten Jahren oft mit einer Kom- den. Anders in Hamburg: In der Hansestadt setzt merzialisierung der MVZ in Verbindung gebracht sich die KV mit den Interessen großer Klinikkonzerne und als Bedrohung für Versorgung und Freiberuf- auseinander, die oft nicht mit denen der niedergelas- lichkeit wahrgenommen. Teils seien ihre Träger als senen Ärzte korrespondieren. „Heuschrecken in der Medizin“ bezeichnet worden. Verständlich war deshalb das große Interesse an Diese Befürchtungen haben sich nach seiner An- der Veranstaltung eines Hamburger Kreditinsti- sicht weitestgehend nicht bewahrheitet; allerdings tuts zum Thema „Zehn Jahre MVZ – ein Auslaufmo- hat eine Gesetzesänderung inzwischen auch dafür dell?“. Auch aus Schleswig-Holstein waren Ärzte zu gesorgt, dass der Einstieg für branchenfremde In- dieser Vortragsveranstaltung gekommen. Sie erfuh- vestoren stark erschwert wurde. MVZ bieten nach ren u. a., dass MVZ zunehmend zu größeren Einhei- Darstellung Kallänes auch einige Vorteile, zu denen ten werden, die immer stärker auf angestellte Ärzte etwa bessere Managementmöglichkeiten, bessere setzen. Schon 13 Prozent aller KV-Mitglieder in der Finanzausstattung durch Investoren, ein reduzier- Hansestadt arbeiten in einem MVZ – größer ist dieser tes Haftungsrisiko und die höhere Chance zur Ak- Anteil nur noch in Thüringen. Insgesamt 75 MVZ gibt quise ärztlicher Arbeitskraft zählen. es in Hamburg, in denen insgesamt 604 Ärzte arbei- Dirk Schnack

Ausgabe 7 | Juli 2014 57 Nachbarn

Bedarfsplanung Logisch oder ungerecht – Ärzte verteilen sich ungleich auf Bezirke

Politik und Medien kritisieren in Hamburg die Verteilung der Arztsitze. Zu Un- recht, wie eine Studie zeigt: Alle 430 Meter findet sich eine Hausarztpraxis.

„Schreiend ungerecht“ sei die ungleiche Verteilung Durchschnitt über alle Fachgruppen beträgt die Ent- der Arztsitze in den Hamburger Stadtteilen, hielt fernung zur nächsten Praxis 1,44 Kilometer. ein Medienvertreter dem KV-Vorstand in einer Pres- Wie luxuriös die Hamburger Distanzen sind, zeigt ein sekonferenz im Ärztehaus vor. Genau diese Unge- Vergleich mit Rheinland-Pfalz. Dort müssen Patienten rechtigkeit wittern Politik und Medien in Hamburg im Durchschnitt 1,4 Kilometer zur nächsten Hausarzt- seit einigen Monaten – seit ein Morbiditätsatlas der praxis zurücklegen. Der Weg zum Pädiater beträgt in Gesundheitsbehörde eine ungleiche Verteilung von Hamburg 1,26 Kilometer, in Rheinland-Pfalz 4,9 Kilo- Erkrankungen gezeigt hatte. Für Kritiker war das meter. Die nächste urologische Praxis findet sich in Wasser auf die Mühlen: Ärzte, so ihr Vorwurf, sie- Hamburg nach 1,62, in Rheinland-Pfalz erst nach sie- delten sich ungern in Stadtteilen an, in denen viele ben Kilometern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sozial schwache Menschen wohnen. Also hätten für Hamburg die Luftlinie, in Rheinland-Pfalz die tat- diese Menschen auch eine geringere Chance zum sächlich zurückzulegende Strecke zugrunde gelegt Arzt zu gehen und gesund zu werden. Als Konse- wurde. Die Studie zeigt auch die erwarteten Unter- quenz forderten sie eine kleinräumigere Bedarfspla- schiede zwischen den Stadtteilen. So finden Pati- nung. Ein Kassenarztsitz sollte nicht mehr zu einer enten im Stadtteil Ottensen schon nach 170 Metern freien Auswahl des Praxisstandortes innerhalb Ham- einen Hausarzt, in Altengamme dagegen erst nach burgs führen, so die Forderung. Stattdessen sollte 1,48 Kilometern. Für einen Radiologen muss man in der Standort detaillierter nach Bedarf vorgegeben Rissen 10,7 Kilometer fahren, in Hoheluft-West nur werden. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hatte 370 Meter. Interessant ist an der Studie auch, dass für schnell erkannt, dass sie in dieser Diskussion nur mit die Patienten die Wohnortnähe keinesfalls immer Prä- Fakten reagieren kann. Eine Analyse, die sie zusam- ferenz hat. Für den Hausarzt, der ja schon nach 430 men mit dem Zentralinstitut (ZI) erstellen ließ, nahm Metern erreichbar wäre, legen die Patienten tatsäch- den Kritikern nun den Wind aus den Segeln. Nicht lich 1,85 Kilometer zurück. Für den Gynäkologen fah- „schreiend ungerecht“, sondern „schreiend logisch“ ren die Patientinnen im Schnitt 3,11 Kilometer, auch sei die Verteilung der Arztsitze, befand KV-Vize Dr. wenn sich die nächste Praxis nach 0,97 Kilometer fin- Stephan Hofmeister. Denn die Praxisinhaber siedel- det. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen in ten sich dort an, wo die Patienten sie am besten er- der Psychotherapie: Patienten nehmen für die Praxis reichen könnten. Und dies sei in Stadtteilen etwa mit ihres Vertrauens 4,92 Kilometer auf sich, obwohl sie großen Einkaufszentren eher der Fall als in reinen eine Praxis schon nach 730 Metern finden. Im Durch- Wohngebieten. schnitt über alle Fachgruppen nehmen Patienten fast Die wichtigsten Daten aus der Studie zeigen: zwei Kilometer an zusätzlichen Wegen auf sich, um Die nächstgelegene Hausarztpraxis finden Patien- in die Wunschpraxis zu gelangen. Angesichts dieser ten in der Hansestadt im Durchschnitt schon nach Daten sprach Hamburgs KV-Chef Walter Plassmann 430 Metern. Zu den Grundversorgern haben Pa- in Zusammenhang mit der kleinräumigeren Bedarfs- tienten die kürzesten Wege, mit steigendem Spe- planung von einer „Phantomdiskussion“. „Was wir zialisierungsgrad werden die Strecken länger. Die haben, ist schon ziemlich gut. Eine kleinräumigere weitesten Wege müssen Patienten für einen Besuch Bedarfsplanung würde nichts verbessern“, sagte beim Radiologen zurücklegen (3,15 Kilometer). Im Plassmann. Dirk Schnack

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Sucht Jugendliche in Hamburg setzen auf andere Suchtmittel

Jugendliche auf dem Land trinken häufiger, in der Stadt wird mehr geraucht. Hamburg will Schulung der Fachkräfte zur Prävention optimieren.

Der Tabak- und Alkoholkonsum unter Jugendlichen 30 Prozent angeben, aktuell zu rauchen, liegt dieser ist insgesamt rückläufig, weil weniger von ihnen rau- Anteil auf dem Land nur zwischen 21 und 27 Prozent. chen und trinken. Unter den Konsumenten aber stei- Auch beim Umgang mit Cannabisprodukten ist unter gen die Menge und Häufigkeit. Dies geht aus den Jugendlichen ein deutlicher Stadt-Land-Unterschied Ergebnissen der Schüler- und Lehrerbefragungen auszumachen: Mit zunehmendem Urbanisierungs- zum Umgang mit Suchtmitteln (SCHULBUS) 2012 grad steigt der Anteil aktueller Konsumenten spür- hervor. bar an. Der Anteil der Jugendlichen, die in Hamburg Sie wurde im Rahmen eines Modellprojektes erst- Cannabis zu sich nehmen, ist von rund elf Prozent im mals als Regionalstudie über die Grenzen Hamburgs Jahr 2009 auf etwa 17 Prozent im Jahr 2012 angestie- hinaus angelegt. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse gen. Im ländlichen Raum sind es bis zu acht Prozent. der Gesamtauswertung zeigen zum Teil deutliche Der Umgang mit illegalen Drogen jenseits von Can- Unterschiede zwischen Stadt und Land: Alkohol nabis spielt unter den Hamburger Jugendlichen und spielt in Hamburg generell eine geringere Rolle als auch bei den Schülern in den anderen Modellregi- in ländlichen Regionen. Anders sieht es beim Can- onen epidemiologisch gesehen bislang nur eine nabiskonsum aus, der in Hamburg wesentlich stär- untergeordnete Rolle. „Gerade der steigende Can- ker verbreitet ist. Für die Studie wurden Jugendliche nabiskonsum in Hamburg ist ein besorgniserregen- im Alter zwischen 14 und 17 Jahren befragt. Das der Trend. Insbesondere bei Jüngeren können die Büro für Suchtprävention der Hamburgischen Lan- gesundheitlichen Schäden durch das Kiffen verhee- desstelle für Suchtfragen e. V. hat die Studie mit rend sein“, sagte dazu Hamburgs Gesundheitssena- finanzieller Unterstützung durch das Bundesministe- torin Cornelia Prüfer-Storcks. Sie kündigte für den rium für Gesundheit zusätzlich in zwei Städten, zwei Sommer eine Kampagne an, um diesem Trend und Gemeinden und einem Landkreis durchgeführt. Die den Verharmlosungstendenzen von Cannabis ent- Teilergebnisse für die Stadt Hamburg waren bereits gegenzuwirken. Über die Zahlen zur Verbreitung des im vergangenen Jahr präsentiert worden. Jetzt liegt Suchtmittelkonsums hinaus gibt die Studie Auskunft die Gesamtauswertung für alle Regionen vor, die die über Art und Umfang des Umgangs der Jugendli- Gesundheitsbehörde der Hansestadt Ende Mai ver- chen mit verschiedenen Angeboten in den Bereichen öffentlichte. Der regionalspezifische Abgleich der PC-Spiele, Internet und Glücksspiel. Hier zeigt sich, Daten zum Alkoholkonsum zeigt, dass dieser vor al- dass etwa zehn Prozent der in Hamburg befragten lem in den eher ländlich geprägten Regionen ver- Jugendlichen eine problematische Internetnutzung breitet ist. So wird deutlich, dass gut ein Drittel der betreiben. Knapp vier Prozent gelten als suchtge- dortigen Jugendlichen regelmäßig „Binge Drinking“ fährdete PC-Spiele-Nutzer und fast sieben Prozent betreibt, also fünf oder mehr Gläser Alkohol bei einer geben an, mehrmals im Monat an Glücksspielen um Gelegenheit trinkt. In Hamburg liegt dieser Anteil un- Geld teilzunehmen, obwohl sie auf diese laut Ju- ter den Gleichaltrigen bei 25 Prozent. gendschutzgesetz gar keinen Zugriff haben dürfen. Tabakprodukte zählen zu den am häufigsten konsu- Um die Jugendlichen in der Hansestadt gezielter als mierten Suchtmitteln. Hier wird deutlich, dass die im bislang vor den Gefahren einer möglichen Suchtent- eher ländlichen Milieu aufwachsenden Jugendlichen stehung zu schützen, sollen Qualifizierungsmaßnah- signifikant weniger rauchen. Während in Hamburg men für Fachkräfte optimiert werden. (PM/Red)

Ausgabe 7 | Juli 2014 59 Nachbarn

Krankenpflege „Krankenpflege muss aus einer Abwärtsspirale befreit werden“

Ziel: Bessere Berücksichtigung der Pflegeleistungen in den Fallpauschalen. Pflegevertreter bewertet Zusammenarbeit mit Ärzten als gut und konstruktiv.

Für Krankenpflegeberufe müssen sich spätestens regierung für Pflege. Liedtke verwies in diesem Zu- im Zuge einer Krankenhausreform im kommenden sammenhang auf den immensen Stellenabbau beim Jahr die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit deutlich Pflegepersonal (minus 35.000 Stellen), während die verbessern. Dies halten sowohl Politiker als auch Zahl der Ärzte (plus 41.000) in den Kliniken zugleich Krankenkassenvertreter und die Pflegekräfte selbst deutlich aufgestockt worden sei. An dieser Stelle für überfällig, wie auf einer Veranstaltung der Barmer musste allerdings noch während der Veranstaltung GEK in Hamburg deutlich wurde. zurückgerudert werden, denn die Aufstockung der Allerdings sehen die Pflegekräfte selbst keinen Arztstellen sei vornehmlich ein Einmaleffekt durch Grund, dass bessere Arbeitsbedingungen für sie das EU-Arbeitszeitgesetz gewesen, so Wolfram. zulasten anderer Gesundheitsberufe gehen sollten. Keine Parallele zu den Ärzten zog Hamburgs Ge- Mehrere Redner hatten in der Veranstaltung heraus- sundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks bei ih- gestellt, wie viel Ärzte in den vergangenen Jahren für rem Statement zur Situation der Krankenpflege. Für ihre Arbeitsbedingungen erreicht hätten. Burkhardt die Senatorin, in diesem Jahr Vorsitzende der Ge- Zieger als Vertreter der Pflegekräfte erstickte eine sundheitsministerkonferenz der Länder, steht fest, drohende Neiddebatte jedoch im Keim. Der Intensiv- dass die Situation der Pflegekräfte Gesundheits- pfleger, beim Deutschen Berufsverband für Pflege- politiker derzeit nicht ruhig schlafen lassen kann: berufe Nordwest für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, „Die Krankenpflege muss aus einer Abwärtsspirale gab ein klares Statement für den Zusammenhalt von befreit werden“, sagte sie. Dazu müssen aus ihrer Ärzten und Pflegekräften ab. „Wir arbeiten gerne, Sicht die Fallpauschalen für die Krankenhäuser da- gut und konstruktiv mit Ärzten zusammen“, stellte er rauf überprüft werden, ob sie pflegerische Leistung klar. angemessen abbilden, was nach übereinstimmen- Zuvor hatten Gastgeber Frank Liedtke von der Bar- der Überzeugung derzeit nicht der Fall ist. Zugleich mer GEK, Staatssekretär Karl-Josef Laumann und sieht sie Klinikführungen in der Pflicht, Kranken- Dr. Thomas Wolfram, Sprecher der Geschäftsfüh- pflegekräfte so einzusetzen, dass sie Wertschät- rung der Asklepios Kliniken in Hamburg, auffallend zung erfahren, sich fortbilden können, sich an feste häufig die Lobbyarbeit der Ärzte angesprochen und Dienstpläne halten und ihren Beruf mit dem Fa- dabei auf die sich parallel dazu verschärfenden Be- milienleben vereinbaren können. Ziel: die Arbeits- dingungen für die Pflegekräfte hingewiesen. Verbes- bedingungen so gestalten, dass der Beruf für den serte ärztliche Rahmenbedingungen also auf dem Nachwuchs attraktiv bleibt. Dieses Problem treibt Rücken der Pflegekräfte? Zumindest zwischen den auch Laumann um. Angesichts der hohen Zahl von Zeilen schwang dieser Vorwurf bei einigen Beiträ- Pflegekräften mit hohem Bildungsabschluss drohte gen mit. Die Pflege habe es „nicht verdient“, dass Laumann: „Die können auch was anderes machen.“ sie „ständig durch die Lobby der Ärzteschaft un- Viele wollen zwar nichts anderes machen, wie Zieger tergebuttert werde“, meinte Wolfram. Laumann be- deutlich machte, aber faire Bedingungen. Dafür, so zeichnete den Marburger Bund als „erfolgreichste Zieger, müssten Klinikträger allerdings aufhören, bei Gewerkschaft Deutschlands“ – und für deren Erfolge notwendigen Einsparungen reflexartig bei der Pflege hätten andere Berufe im Gesundheitswesen ihren anzusetzen. Preis bezahlt, so der Bevollmächtigte der Bundes- Dirk Schnack

60 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein

Hinweise:  Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisbera- tung, Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg.  Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behördenführungszeugnis) zu beantragen.  Die Bewerbung wird nicht durch eine eventuell erfolgte Wartelisteeintragung ersetzt!  Um Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze können sich auch Vertragsärzte/Vertragspsycho- therapeuten und Medizinische Versorgungszentren bewerben, um einen anderen Arzt/eine andere Ärzte bzw. mehrere Ärzte/Ärztinnen anzustellen. Der Arzt/die Ärztin/die Ärzte muss bzw. müssen namentlich ge- nannt werden und die oben bezeichneten Unterlagen sind für ihn/sie einzureichen.  Es besteht die Möglichkeit, dass ein für einen vollen Versorgungsauftrag ausgeschriebener Vertragsarzt- sitz/Vertragspsychotherapeutensitz von zwei Ärzten/Ärztinnen übernommen wird, die den Sitz überneh- men und ihren Versorgungsauftrag jeweils auf einen halben Versorgungsauftrag beschränken.

Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V

Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungs- bereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt. Für nähere Informationen hierzu stehen Ihnen unter den Tel.-Nummern 04551 - 883 und den angegebenen Durchwahlen unsere Sachbearbeiter zur Verfügung:

Team 1 Team 1 betreut folgende Kreise: -596, -378, -561 Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg, Segeberg, Steinburg, Stormarn Team 2 Team 2 betreut: -634, -346, -259 Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde, Kreis Plön, Stadt Kiel Team 3 Team 3 betreut: -258, -632, -291 Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg, Kreis Herzogtum Lauenburg, Stadt Lübeck, Kreis Ostholstein

Fachgebiet/Arztgruppe Planungs­bereich* Praxisform Bewerbungs­ Ausschreibungs­ frist** nummer Augenärzte Kreis Pinneberg EP 31.08.2014 5231/2014 Augenärzte -halbe Zulassung- NMS/RD-E BAG 31.07.2014 5959/2014 Frauenärzte Steinburg EP 31.08.2014 5494/2014 Hausärzte -halbe Zulassung- MB Metropolregion BAG 31.07.2014 6809/2014 Südost Hausärzte MB Rendsburg EP 31.08.2014 5507/2014 Hausärzte MB Neustadt BAG 31.07.2014 5744/2014 Hausärzte MB Neumünster BAG 31.08.2014 6001/2014 Hausärzte MB Kiel EP 31.08.2014 3352/2014 HNO-Ärzte -halbe Zulassung- NMS/RD-E BAG 31.07.2014 5722/2014 Psychotherapeuten Kiel EP 31.07.2014 4883/2014 Psychotherapeuten Kiel EP 31.08.2014 4870/2014

Ausgabe 7 | Juli 2014 61 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Psychotherapeuten Plön EP 31.08.2014 4884/2014 Psychotherapeuten Steinburg EP 31.08.2014 5097/2014

* Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbe­ reiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckern- förde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL). ** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewer- bung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde.

Folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze waren bereits aus- geschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, sodass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können:

Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Praxisform Ausschreibungs­nummer Frauenärzte Pinneberg BAG 13907/2013 Hausärzte MB Flensburg EP 11281/2013 Hausärzte MB Itzehoe EP 13989/2013 Hausärzte MB Kiel BAG 8953/2013 Hausärzte MB Metropolregion Südost BAG 8256/2013 Hausärzte MB Metropolregion Südwest EP 12805/2013 Hausärzte MB Mölln EP 8435/2013 Hausärzte MB Mölln BAG 13579/2013 Hausärzte MB Neumünster BAG 14706/2013 Hausärzte MB Neumünster EP 14658/2013 Hausärzte MB Neustadt (Holstein) BAG 8691/2013 Hausärzte MB Ratzeburg EP 14367/2013 Hausärzte MB Rendsburg EP 13516/2013 Hausärzte MB Schleswig EP 22/2014 Hausärzte MB Schleswig EP 2321/2014 Hausärzte MB Westerland EP 7677/2013 HNO-Ärzte Nordfriesland EP 13787/2013 Internisten SH Mitte BAG 10884/2013 Kinderärzte Dithmarschen EP 686/2014 Nervenärzte Nordfriesland EP 2170/2014 Nervenärzte Pinneberg EP 14703/2013 Neurochirurgen Schleswig-Holstein EP 11851/2013

62 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Für folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze, die sich in einem für weitere Zulassungen/Anstellungen nicht gesperrten Planungsbereich befinden, werden Nachfolger gesucht. Es handelt sich hierbei nicht um Aus- schreibungsverfahren nach § 103 Abs. 4 SGB V.

Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Praxisform Chiffrenummer Hausärzte MB Husum EP 5630/2013 Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie Schleswig-Holstein EP 3101/2014

Nähere Informationen zu den aufgeführten Praxen sowie dem Zulassungsverfahren erhalten Sie unter den oben angegebenen Telefonnummern.

Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden im Rahmen des Sonderbedarfes zu- gelassen. Diese Beschlüsse sind noch nicht bestandskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann.

Name Fachgruppe/Schwerp. Niederlassungsort Niederlassungs- datum Dr. phil. Dipl.-Psych. Holger Kinder- und Jugendlichen­ 24937 Flensburg, 01.06.2014 Rek -halbe Zulassung- psychotherapeut Friesische Straße 3 Dipl.-Psych. Jan Wiedemann Kinder- und Jugendlichen­ 24837 Schleswig, 22.05.2014 -halbe Zulassung- psychotherapeut Kornmarkt 4 Dipl.-Psych. Sandra Psychologische Psychothera- 23560 Lübeck, 01.11.2014 Garbelotto peutin ausschließlich für die neu- Kastorpstraße 12 ropsychologische Behandlung

Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden ermächtigt bzw. bei folgenden Ärz- ten haben sich Änderungen ergeben (Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Er- mächtigungsverzeichnis auf www.kvsh.de.):

Name Fachgruppe/Schwerp. Ort Dr. med. Eckard Weber Psychotherapie Fahrdorf

Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ wurden zugelassen und haben um Ver- öffentlichung gebeten:

Name Ort Fachgruppe Beginn Nachfolger von Dr. med. Henrik 24376 Kappeln, ausschließlich 01.06.2014 Lindner Mühlenstraße 58 psychotherapeu- tisch tätiger Fach- arzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Ausgabe 7 | Juli 2014 63 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Dipl.-Päd. Birte Simon 22927 Großhansdorf, Kinder- und Jugend- 01.05.2014 -halbe Zulassung- Sieker Landstraße lichenpsychothera- 122-124 peutin Dr. phil. Dipl.-Psych. 24143 Kiel, Psychologische 01.08.2014 Dr. rer. nat. Dipl.- Karen Röhling Johannesstraße 14a Psychotherapeutin Psych. Heidi Rönnau Dipl.-Psych. Carmen 25842 Langenhorn, Psychologische 02.06.2014 Stollberg Addebüll 6 Psychotherapeutin Dipl.-Psych. Julia Ma- 24980 Schafflund, Psychologische 15.07.2014 rake -halbe Zulassung- Hauptstraße 49 Psychotherapeutin Dr. phil. Dipl.-Psych. 24105 Kiel, Psychologische 15.06.2014 Dipl.-Psych. Birgit Thurow-Kröning Niemannsweg 160 Psychotherapeutin Elisabeth -halbe Zulassung- Glane-Hentschke Dipl.-Psych. Volker 25920 Risum-Lind- Psychologischer 01.07.2014 Groschinski holm, Dorfstraße 340 Psychotherapeut -halbe Zulassung- Nicolas Kotseronis 22941 Bargteheide, Allgemeinmedizin 01.07.2014 Dr. med. Jürgen Rathausstraße 33 a Bessel Dr. med. Tim 24159 Kiel, Fried- Haut- und 01.07.2014 Dr. rer. nat. Edgar Brambring richsorter Straße 2 Geschlechtskrank- Paulke heiten Dr. med. Charlotte 25554 Wilster, Allgemeinmedizin 01.07.2014 Peter Friebe Hübner-Urch Am Rosengarten 6 Dr. med. Anne Kristin 22885 Barsbüttel, Kinder- und 01.07.2014 Dr. med. Andreas Feydt-Schmidt Stiefenhofer Platz 4 Jugendmedizin Biebl Henning Meyer 24768 Rendsburg, Psychiatrie und 01.07.2014 Lornsenstraße 18 Psychotherapie Dr. med. Anja 24837 Schleswig, Hals-Nasen- 01.07.2014 Dr. med. Thomas Grapengiesser Plessenstraße 1 a Ohren-Heilkunde Luetgebrune Dr. med. Ute Kruse 24943 Flensburg, Neurologie 01.06.2014 Barbara Finger -halbe Zulassung- Fruerlunder Straße 52 Dr. med. Christiane 24943 Flensburg, Kinder- und 01.07.2014 Dr. med. Helmut Hansen Bismarckstraße 72 Jugendmedizin Outzen Ralf Ting 24963 Tarp, Stapel­ Innere Medizin 16.05.2014 Roswitha holmer Weg 18-20 Gründemann Dr. med. Stefanie 21502 Geesthacht, Innere Medizin 01.06.2014 Dr. med. Kati Holdorf Berliner Straße 5 Günther-Tritsch

64 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben Anstellungsgenehmigungen erhalten und um Veröffentlichung gebeten:

Name des anstellen- Ort Fachgruppe Beginn Name des den Arztes/MVZ Angestellten „WestDoc MVZ Heide 25746 Heide, Orthopädie und 25.04.2014 Dr. med. Jens-Michael GmbH“ Esmarchstraße 50 Unfallchirurgie Lankes -halbtags- Dr. med. Sibylle 25436 Tornesch, hausärztlich tätige 01.07.2014 Dr. med. Regina Hildebrand Lindenweg 5 Fachärztin für Dittmann Innere Medizin Dres. Wächtler, 24837 Schleswig, Allgemeinmedizin 01.07.2014 Dr. Bernward Thielsen und Marxen Am Brautsee 47 Lindemann Dres. Fiebiger, 25335 Elmshorn, Nuklearmedizin 01.07.2014 Dr. med. Schirin Rohlfing, Watermann, Agnes-Karll-Allee 17 Massoúdi-Nickel Renner und Rothe -dreivierteltags- Dr. med. Tim 24159 Kiel, Fried- Haut- und 01.07.2014 Dr. med. Silja Domm Brambring richsorter Straße 2 Geschlechtskrank- heiten Dres. Jahn und 25337 Elmshorn, Innere Medizin, 26.05.2014 Dr. med. Jan Gerrit Rohland Agnes-Karll-Allee 17 a Schwerpunkt Fielitz Nephrologie Marlene Kruppa 22846 Norderstedt, Allgemeinmedizin 01.07.2014 Dr. med. Cornelia Waldstraße 63 Wiethaup -halbtags- Dr. med. Hilke Sommer 24321 Lütjenburg, Hals-Nasen- 01.05.2014 Dr. med. Andrea Markt 14 Ohrenheilkunde Schneider -halbtags-

Dres. Ubl und Kollegen 25336 Elmshorn, hausärztlich tätige 16.05.2014 Dr. med. Corinna Hogenkamp 16 Fachärztin für Schmeier Innere Medizin

Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis erhalten und um Veröffentlichung gebeten:

Name Fachgruppe von nach Datum

Dipl.-Psych. Markus Psychologischer 25746 Heide, 25746 Heide, 01.07.2014 Büschges Psychotherapeut Norderstr. 82-86 Hamburger Str. 76 Dipl.-Psych. Claudia Psychologische 24848 Kropp, 24848 Kropp, 15.07.2014 Kobiela Psychotherapeutin Amselweg 6 Tetenhusener Chaussee 12 Marina Frommer Psychologische 24376 Kappeln, 24376 Kappeln, 01.06.2014 Psychotherapeutin Kirchstraße 9 Konsul-Lorenzen- Straße 3 Dr. med. Heike ausschließlich 24105 Kiel, 24105 Kiel, 16.06.2014 Lumbeck psychotherapeutisch Beselerallee 30 Bülowstraße 13 tätige Fachärztin für Allgemeinmedizin

Ausgabe 7 | Juli 2014 65 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Susann Haltenhoff Fachärztin für 25348 Glückstadt, 25348 Glückstadt, 01.06.2014 Psychosomatische Große Kremper Am Markt 1 Medizin und Straße 8 Psychotherapie Nicola Witzgall- Praktische Ärztin 23909 Ratzeburg, 23911 Mustin, 01.07.2014 Mösinger Bahnhofsallee 37 Waldstraße 3 „MVZ Kappeln Orthopädie und 24376 Kappeln, 24376 Kappeln, 05.05.2014 GmbH“ Dr. med. Unfallchirurgie Bahnhofsweg 38 Flensburger Tilman Rhode Straße 3a+b Dr. med. Thomas Neurologie 24105 Kiel, 24105 Kiel, 12.05.2014 K. Weinschütz Moltkestraße 7 Brunswiker Straße 50 „MVZ Pinneberg Chirurgie 23617 Stockelsdorf, 23701 Eutin, 24.04.2014 GmbH“, Dr. med. Segeberger Hospitalstraße 22 Andreas Zabel Straße 15-17 Ulrich Lauterbach Allgemeinmedizin 22926 Ahrensburg, 22941 Bargteheide, 01.07.2014 und hausärztlich Hamburger Mittelweg 10 tätiger Facharzt für Straße 23 Innere Medizin Dipl.-Med. Irmgard ausschließlich 24536 Neumünster, 24536 Neumünster, 01.06.2014 Jacob psychotherapeutisch Uferstraße 4 Seekamp 25 tätige Fachärztin für Innere Medizin Dipl.-Psych. Ralf Psychologischer 24594 Nindorf, 24594 Hohenwes- Steenblock Psychotherapeut Osterree 8 tedt, Böternhöfen 37

Die Abgeordnetenversammlung der KVSH hat in ihrer Sitzung am 18. Juni 2014 Änderun- gen im Honorarverteilungsmaßstab (HVM) mit Wirkung zum 1. Juli 2014 beschlossen. Die aktuelle Fassung des HVM finden Sie auf unserer Homepage www.kvsh.de.

Auf Anforderung wird der Text der Bekanntmachung in Papierform zur Verfügung gestellt, Telefon: 04551 883 486.

66 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Öffentliche Ausschreibung der die Abklärungsuntersuchungen im Rahmen des Kassenärztlichen Vereinigung Früherkennungsprogramms durchgeführt werden. Schleswig-Holstein für die Über- Seit 2007 versorgen in Schleswig-Holstein vier nahme eines Versorgungsauftrages Screening-Einheiten ca. 380.000 anspruchsbe- als Programmverantwortliche rechtigte Frauen in ihren regionalen Bereichen. Zu- Ärztin oder Programmverantwortli- ständig für die Evaluation und Fortbildung ist das cher Arzt* für das Land Schleswig- Referenzzentrum Nord mit Sitz in Oldenburg in Nie- Holstein im Rahmen des Programms dersachsen. zur Früherkennung von Brustkrebs In der Screening-Einheit „Nördliches Schleswig-Hol- durch Mammographie-Screening stein“ leben ca. 60.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Seit dem Jahr 2008 werden die anspruchs- gemäß den derzeit geltenden Richtlinien des Bun- berechtigten Frauen über die Zentrale Stelle Mam- desausschusses der Ärzte und Krankenkassen über mographie-Screening zu einem stationären und die Früherkennung von Krebserkrankungen (Krebs- neunzehn mobilen Standorten im zweijährigen Tur- früherkennungs-Richtlinie) und der Anlage 9.2 des nus zu einer Untersuchung im Rahmen des Pro- Bundesmantelvertrages (BMV-Ä). gramms eingeladen. Durch die Ausschreibung soll die Übernahme des Versorgungsauftrages als Pro- Der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkas- grammverantwortlicher Arzt und die Fortführung sen hat zum 1. Januar 2004 in dem Abschnitt B der der Versorgung in dieser Region für die Zukunft si- Krebsfrüherkennungs-Richtlinie ein Programm zur chergestellt werden. Die verantwortliche Durchfüh- Früherkennung von Brustkrebs durch Mammogra- rung des Mammographie- Screening-Programms in phie-Screening eingeführt. Die weitere Ausgestal- dieser Region setzt die entgeltliche Nutzung der in tung wurde in der Anlage 9.2 BMV-Ä festgelegt. Der Schleswig- Holstein im Screening eingesetzten Soft- vollständige Text beider Regelungen kann im Inter- ware MammaSoft sowie eine Kommunikationsver- net unter www.kbv.de – Rechtsquellen – eingesehen bindung der Screening-Einheit nach dem Standard oder bei der Kassenärztlichen Vereinigung Schles- der KV-SafeNet-Richtlinie (Sicheres Netz der KVen, wig-Holstein (KVSH) angefordert werden. Version 3.0 – einsehbar unter www.kbv.de/Rechts- Ziel des Programms zur Früherkennung von Brust- quellen) voraus. krebs durch Mammographie-Screening ist die deut- liche Senkung der Brustkrebssterblichkeit in der 1. Verfahren der Ausschreibung anspruchsberechtigten Bevölkerung (Frauen im Al- Die KVSH führt ein öffentliches Ausschreibungs- ter von 50 bis 69 Jahren). Gleichzeitig sollen die Be- verfahren des Versorgungsauftrages „Nördliches lastungen, die mit dem Mammographie-Screening Schleswig-Holstein“ durch. Die Ausschreibung rich- verbunden sein können, minimiert werden. Das Pro- tet sich an Fachärzte für Radiologie, Radiologische gramm ist in regionale Versorgungsprogramme ge- Diagnostik oder Diagnostische Radiologie sowie an gliedert, das für Schleswig-Holstein die Grenzen des Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die Bundeslandes und damit das Gebiet der Kassen- sich um die Genehmigung zur Übernahme eines Ver- ärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) sorgungsauftrages im Rahmen des Programms zur umfasst. Das regionale Versorgungsprogramm ist Früherkennung von Brustkrebs als sogenannter Pro- wiederum in regionale Screening-Einheiten unter- grammverantwortlicher Arzt bewerben möchten. gliedert. Das Verfahren verläuft zweistufig (§ 4 der Anlage 9.2 Eine Screening-Einheit besteht aus einer oder meh- BMV-Ä): reren Mammographie-Einheiten, in der die Scree- 1. Bei der Erfüllung der Voraussetzungen für eine ning-Mammographie-Aufnahmen erstellt werden. Bewerbung nach § 5 Abs.1 der Anlage 9.2 BMV-Ä Weiterhin gehören zur Screening-Einheit eine oder (vgl. Ziffer 2 dieser Ausschreibung) erhält der Be- mehrere Einheiten zur Abklärungsdiagnostik, in der werber Ausschreibungsunterlagen zugesandt,

* Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird (der Arzt), ist hiermit selbstver- ständlich auch die weibliche Form (die Ärztin) gemeint.

Ausgabe 7 | Juli 2014 67 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

die er zusammen mit seinem Konzept zur Or- Mitarbeiter in der Screening-Einheit, Praxisausstat- ganisation des Versorgungsauftrages bis zum tung, Praxisorganisation und apparativen Ausstat- 15. September 2014 bei der KVSH in Bad Sege- tungen sowie die geeignete räumliche Zuordnung berg einreicht. für die Versorgung der Frauen maßgeblich. 2. Gemäß § 4 Abs. 2c der Anlage 9.2 BMV-Ä kann Bei mehreren gleichgeeigneten Bewerbern, die ei- die KVSH im Einvernehmen mit den Verbänden nen Versorgungsauftrag übernehmen wollen, ent- der schleswig-holsteinischen Krankenkassen - scheidet die bestmögliche räumliche Zuordnung für unter Auflagen - eine Genehmigung zur Über- die Versorgung der Frauen. nahme des Versorgungsauftrages erteilen. Die Genehmigung wird mit der Auflage verbunden, 2. Bewerbungsvoraussetzungen dass die Voraussetzungen nach § 5 Abs. 5 inner- halb eines Zeitraums von neun Monaten nach Er- Bei Bewerbung um den Versorgungsauftrag in der teilung der Genehmigung und vor dem Beginn hiermit ausgeschriebenen Screening-Einheit erhält der Übernahme des Versorgungsauftrages erfüllt der Bewerber von der KVSH die Ausschreibungsun- und nachgewiesen werden. terlagen, wenn folgende Voraussetzungen gemäß Entscheidungsgrundlage ist das von den Bewer- § 5 Abs. 1 der Anlage 9.2 BMV-Ä vom Antragsteller bern vollständig und fristgerecht eingereichte Kon- erfüllt und gegenüber der KVSH vollständig nachge- zept zur Organisation des Versorgungsauftrages. wiesen werden: Aus diesem muss hervorgehen, dass für die entspre- a) Berechtigung zum Führen der Gebietsbezeich- chende Screening-Einheit die Anforderungen an das nung Radiologie, Radiologische Diagnostik, Dia- Mammographie-Screening gemäß Krebsfrüherken- gnostische Radiologie oder Frauenheilkunde und nungs-Richtlinie und der Anlage 9.2 BMV-Ä erfüllt Geburtshilfe und im Routinebetrieb aufrechterhalten werden kön- b) die für den Strahlenschutz erforderliche Fach- nen. Die Anforderungen an das Konzept sind in Ab- kunde nach § 18 a) Abs. 1 und 2 der Röntgenver- schnitt B III § 18 der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie ordnung näher beschrieben. Das Konzept zur Organisation c) Erfüllung der fachlichen Voraussetzung zur Aus- des Versorgungsauftrages muss detaillierte Anga- führung und Abrechnung von Leistungen gemäß ben beinhalten zu der Vereinbarung von Qualitätssicherungsmaß- - persönlichen Voraussetzungen des Bewerbers, nahmen nach § 135 Abs. 2 SGB V zur kurativen - Verfügbarkeit und Qualifikationen der im Rahmen Mammographie des Versorgungsauftrages kooperierenden Ärzte d) Erfüllung der fachlichen Voraussetzung zur Aus- und radiologischen Fachkräfte und führung und Abrechnung von Leistungen der - sachlichen Voraussetzungen, insbesondere bau- Ultraschalldiagnostik der Mamma gemäß Ultra- lichen Maßnahmen, mobilen Mammographie-Ein- schall-Vereinbarung nach § 135 Abs. 2 SGB V. richtungen und apparativer Ausstattung. (Siehe Für die Übernahme eines Versorgungsauftrages hierzu auch Ziffer 3 dieser Ausschreibung). können sich auch zwei Ärzte, die in einer Berufsaus- Die fachliche Qualifikation des Programmverant- übungsgemeinschaft tätig sind, bewerben (§ 3 Abs. 2 wortlichen Arztes setzt u. a. voraus, dass dieser zum der Anlage 9.2 BMV-Ä). In einem solchen Fall muss Führen der Gebietsbezeichnung Diagnostische Ra- jeder der Ärzte die Voraussetzungen für die Über- diologie, Radiologische Diagnostik, Radiologe oder nahme des Versorgungsauftrages als Programmver- Frauenheilkunde und Geburtshilfe berechtigt ist und antwortlicher Arzt erfüllen. Jeder Arzt benötigt eine insgesamt seine spezifische fachliche Qualifikation Genehmigung. für die Erstellung und Befundung von Screening- Mammographie-Aufnahmen nachgewiesen hat. Nä- heres hierzu ist in den §§ 24 Abs. 1 und 3, 26 und 27 3. Genehmigungsverfahren Abs. 1 und 2 der Anlage 9.2 BMV-Ä festgelegt. Für die Auswahl sind neben der persönlichen Quali- Die Bewerbungsunterlagen und das Konzept zur Or- fikation des Bewerbers, die Verfügbarkeit, die Qua- ganisation des Versorgungsauftrages sind bis spä- lifikation der kooperierenden Ärzte sowie seiner testens zum 15. September 2014 bei der

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Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein - Teilnahme an dem Fortbildungskurs für Pro- Abt. Qualitätssicherung grammverantwortliche Ärzte (Anhang 2 Nr. 2) Stichwort: Ausschreibung Mammographie-Screening - Praxisausstattung und -organisation (Abschnitt G) Bismarckallee 1 - 6 - apparative Ausstattung der Röntgendiagnostik- 23795 Bad Segeberg einrichtungen (§ 33) und Ultraschalldiagnostik- einzureichen. Nach diesem Zeitpunkt können keine einrichtungen (§ 34) Bewerbungen mehr angenommen werden. - Tätigkeit über mindestens 160 Stunden an 20 Ar- Das Konzept muss nach § 5 Abs. 2 der Anlage 9.2 beitstagen in einem Referenzzentrum BMV-Ä detaillierte Angaben enthalten zu: - Zertifizierung durch die Kooperationsgemein- a) persönlichen Voraussetzungen schaft (Abschnitt J). - Teilnahme an dem multidisziplinären Kurs zur Diese Voraussetzungen sind innerhalb von neun Einführung in das Früherkennungsprogramm Monaten nach Erteilung der Genehmigung und vor gemäß Anhang 2 Nr. 1 Beginn der Übernahme des Versorgungsauftrages - gegebenenfalls Tätigkeit im Rahmen des zu erfüllen und nachzuweisen. In Fällen, die der Ge- Früherkennungsprogramms nehmigungsinhaber nicht selber zu vertreten hat, b) Verfügbarkeit und Qualifikation der im Rahmen verlängert sich die Frist zur Erfüllung der Genehmi- des Versorgungsauftrages kooperierenden Ärzte gungsvoraussetzungen auf Antrag um einen weite- und radiologischen Fachkräfte in der Screening- ren Monat. Einheit Die Genehmigung für die Übernahme des Versor- - gegebenenfalls Mitbewerber auf Übernahme gungsauftrages wird mit Auflagen (Abschnitt B III § 18 des Versorgungsauftrages im Rahmen einer Abs. 7 der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie) erteilt. Berufsausübungsgemeinschaft (§ 3 Abs. 2) Werden die Auflagen nicht erfüllt, ist die jeweilige - Vertreter (§ 32 Abs. 3) Genehmigung zu widerrufen. - Ärzte, die veranlasste Leistungen übernehmen (Abschnitt C) 4. Wahlmöglichkeit zwischen analogen und - radiologische Fachkräfte (§ 24 Abs. 2) digitalen Bildempfängern c) sachlichen Voraussetzungen, d. h. Planung und Gemäß den mit Wirkung zum 1. Mai 2005 in Kraft Stand der Praxisausstattung ( § 31) insbesondere getretenen Änderungen der Anlage 9.2 BMV-Ä hat - bauliche Maßnahmen, mobile Mammographie- der Programmverantwortliche Arzt grundsätzlich die Einheiten Wahlmöglichkeit, sich bei der Erstellung und Befun- - apparative Ausstattung (Röntgengeräte für dung von Mammographie-Aufnahmen im Rahmen Screening-Mammographie-Aufnahmen, Geräte des Screenings für einen analogen (Filmfoliensys- für die Abklärungsdiagnostik) (§§ 33 und 34). tem) oder digitalen (Speicherfoliensystem, integ- Nach Prüfung der eingereichten Konzepte kann die riertes System) Bildempfänger zu entscheiden. Es KVSH im Einvernehmen mit den Kassenverbänden werden daher Bewerbungen für beide Verfahren an- in Schleswig-Holstein eine Genehmigung zur Über- genommen. Eine gleichzeitige Anwendung der ana- nahme des Versorgungsauftrages erteilen, die mit logen und digitalen Mammographie innerhalb einer Auflagen verbunden sein wird. Nach § 5 Abs. 5 der Screening-Einheit ist dabei nicht zulässig. Ein even- Anlage 9.2 BMV-Ä müssen folgende Voraussetzun- tuell späterer Wechsel von der analogen zur digitalen gen erfüllt und nachgewiesen werden: Mammographie oder umgekehrt setzt eine Rezertifi- - Zulassung gemäß § 25 RöV zur Durchführung der zierung durch die Kooperationsgemeinschaft Mam- Röntgenuntersuchungen mographie voraus. - fachliche Befähigung zur Erstellung und Befun- dung von Screening-Mammographie-Aufnahmen 5. Inhalt des Versorgungsauftrages (§ 24 Abs. 1 und 2) Der Versorgungsauftrag umfasst die notwendige - fachliche Befähigung zur Ultraschalldiagnostik ärztliche Behandlung und Betreuung der Frauen ein- (§ 26 Abs. 1) schließlich Aufklärung, Information sowie übergrei- - fachliche Befähigung zur Biopsie unter Ultra- fende Versorgungsorganisation und -steuerung. Der schallkontrolle (§ 27 Abs. 1) Versorgungsauftrag ist umfassend und vollständig

Ausgabe 7 | Juli 2014 69 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

zu erfüllen. Der Versorgungsauftrag beinhaltet ge- fundenden Ärzten stattfinden. Bei weiterhin auffälli- mäß § 3 Abs. 3 der Anlage 9.2 zum BMV-Ä: gen Befunden werden die betroffenen Frauen in die - Kooperation mit der Zentralen Stelle, der Koope- Sprechstunde zur Abklärungsdiagnostik eingeladen. rationsgemeinschaft und dem Referenzzentrum Diese ist mindestens einmal in der Woche durchzu- (§ 7) führen. Die Sprechstunde zur Abklärungsdiagnostik - Überprüfung des Anspruches der Frau auf Teil- umfasst folgende Maßnahmen: nahme am Früherkennungsprogramm vor Erstel- - Information und Aufklärung der Frau lung der Screening-Mammographie-Aufnahmen - Erhebung der weitergehenden Anamnese (§ 8) - Indikationsstellung und, soweit erforderlich, - Erstellung der Screening-Mammographie-Auf- Durchführung der klinischen Untersuchung nahmen (§ 9) - bildgebende Untersuchungen - Organisation und Durchführung der Befundung - Biopsien. der Screening-Mammographie-Aufnahmen (§ 10) Der Programmverantwortliche Arzt kann MRT- - Durchführung der Konsensuskonferenz (§ 11) Untersuchungen und Stanzbiopsien unter Rönt- - Durchführung der Abklärungsdiagnostik ( § 12) genkontrolle veranlassen, histopathologische - Durchführung der multidisziplinären Fallkonferen- Untersuchungen der durch die Biopsie gewonnenen zen (§ 13) Präparate sind von ihm zu veranlassen. Bleibt der - Ergänzende ärztliche Aufklärung (§ 14) Verdacht auf eine maligne Erkrankung der Brust be- - Organisation und Durchführung von Qualitäts­ stehen, ruft der Programmverantwortliche Arzt in der sicherungsmaßnahmen (§ 15). Regel mindestens einmal in der Woche eine präope- rative multidisziplinäre Fallkonferenz ein. Teilnehmer 6. Ablauf der Versorgungsschritte sind u. a. der künftige Operateur und der Pathologe. Über die Zentrale Stelle erhalten die anspruchs- Die Qualitätssicherung bezieht sich auf die gesamte berechtigten Frauen eine Einladung mit einem Versorgungskette des Programms und betrifft die konkreten Termin in einer bestimmten Mammogra- fachliche Qualifikation aller beteiligten Ärzte und ra- phie-Einheit. Grundsätzlich soll die in der Einladung diologischen Fachkräfte, die organisatorischen und genannte Mammographie-Einheit aufgesucht wer- technischen Aspekte sowie die Evaluation des ge- den. Abweichungen hiervon sind nur in Abstimmung samten Programms. mit der Zentralen Stelle möglich. In der Mammogra- phie-Einheit ist zunächst zu klären, ob die Frau das 7. Kooperation Merkblatt zum Früherkennungsprogramm (Anlage Die Leistungen des Versorgungsauftrages müssen IV der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie) über die Zen- nach dem Stand der medizinischen Erkenntnisse trale Stelle erhalten hat und ob aufgrund des stan- und in Kooperation mit anderen an der vertragsärzt- dardisierten Fragebogens zur Anamnese (Anlage V lichen Versorgung teilnehmenden Ärzten erbracht der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie) ein Leistungs- werden. Hierzu zählen: anspruch der Frau besteht. a) Befundende Ärzte mit einer Genehmigung nach Auf Verlangen wird die Frau zusätzlich über Strahlen- § 25 der Anlage 9.2 zum BMV-Ä die eine konsilia- und Datenschutz im Rahmen des Screening-Pro- rische Befundung der Mammographieaufnahmen gramms informiert. Die Mammographieaufnahmen vornehmen und gegebenenfalls an den gemein- werden unter verantwortlicher Leitung des Pro- samen Konsensuskonferenzen teilnehmen. grammverantwortlichen Arztes von einer radiologi- b) Ärzte nach § 27 Abs. 3 der Anlage 9.2 zum BMV-Ä, schen Fachkraft erstellt. die auf Veranlassung des Programmverantwort- Der Programmverantwortliche Arzt organisiert die lichen Arztes im Rahmen der Abklärungsdiag- Doppelbefundung der Aufnahmen, führt die Ergeb- nostik die Stanzbiopsien unter Röntgenkontrolle nisse der Doppelbefundung zusammen und lei- durchführen. tet gegebenenfalls eine zusätzliche Befundung im c) Pathologen nach § 28 der Anlage 9.2 BMV-Ä, die Rahmen einer Konsensuskonferenz ein. Diese Kon- die Beurteilung der histopathologischen Präpa- sensuskonferenzen sollen in der Regel mindestens rate im Rahmen der Abklärungsdiagnostik durch- einmal pro Woche zusammen mit den beiden be- führen.

70 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

d) Programmverantwortliche Ärzte sollen auch mit trag jeweils zugeordnet sind, von dem Programm- angestellten Krankenhausärzten kooperieren, die verantwortlichen Arzt erfüllt und die Leistungen nach § 13 Anlage 9.2 zum BMV-Ä an prä- und post- bei entsprechender Indikationsstellung persönlich operativen multidisziplinären Fallkonferenzen teil- durchgeführt werden. nehmen und dafür eine Ermächtigung nach § 29 Davon ausgenommen sind Leistungen, die nach dem der Anlage 9.2 zum BMV-Ä erhalten können. Vertrag von dem Programmverantwortlichen Arzt veranlasst werden können bzw. veranlasst werden 8. Erstellung der Screening- müssen. Der Programmverantwortliche Arzt kann Mammographie-Aufnahmen die Befundung von Screening-Mammographie-Auf- Die Screening-Mammographie-Aufnahmen sind nahmen (§ 18) sowie die Durchführung von Stanz- durch eine radiologische Fachkraft unter verantwort- biopsien unter Röntgenkontrolle (§ 19) und muss licher Leitung des Programmverantwortlichen Arztes die Durchführung der histopathologischen Unter- zu erstellen. Die radiologischen Fachkräfte haben suchung (§ 20) an andere am Screening-Programm die Voraussetzungen nach § 24 Abs. 2 der Anlage teilnehmende Ärzte, denen eine entsprechende Ge- 9.2 BMV-Ä zu erfüllen. nehmigung nach § 16 der Anlage 9.2 BMV-Ä erteilt Der Programmverantwortliche Arzt muss durch or- worden ist, übertragen. ganisatorische Maßnahmen sicherstellen, dass er Die Vergütung der Leistungen erfolgt extrabudgetär. unabhängig vom Ort der Erstellung der Aufnahmen für die radiologische Fachkraft jederzeit erreichbar 11. Punktwert ist und erforderlichenfalls in angemessener Zeit vor Mit den schleswig-holsteinischen Krankenkassen Ort sein kann. wurden mit Wirkung zum 1. Oktober 2013 die folgen- den Punktwerte vereinbart: 9. Durchführung der Befundung der Scree- ning-Mammographie-Aufnahmen Auslastung Punktwert Der Programmverantwortliche Arzt hat die Befun- bis einschließlich 40 % 10,4541 Cent dung der Mammographie-Screening-Aufnahmen > 40 bis 50 % 10,0534 Cent nach den Vorschriften des § 10 der Anlage 9.2 BMV-Ä zu organisieren und durchzuführen. Er hat insbe- > 50 bis 60 % Orientierungspunktwert1 sondere zu gewährleisten, dass die Aufnahmen von > 60 % Orientierungspunktwert1 zwei Ärzten unabhängig befundet werden. Der Pro- Gültig ab 01.10.2013 grammverantwortliche Arzt hat dabei zu beachten, dass jedem befundenden Arzt die Möglichkeit gege- Der Punktwert für die ärztlichen Leistungen ist ab- ben wird, dass er die geforderte Anzahl von jährlich hängig von der Auslastung der Screening-Einheit, zu befundenden Screening-Mammographie-Aufnah- die jedes Quartal und für jede Screening-Einheit indi- men erreichen kann. viduell nach der jeweils gültigen „Vereinbarung über Der Programmverantwortliche Arzt kann an der Dop- die Grundlagen zur Einführung eines qualitätsgesi- pelbefundung teilnehmen. In diesem Fall übernimmt cherten Mammographie-Screening-Programms und sein Partner in der Berufsausübungsgemeinschaft die Einrichtung der Zentralen Stelle Mammographie- gemäß § 3 Abs. 2 der Anlage 9.2 BMV-Ä den Versor- Screening Schleswig-Holstein“ zwischen der KVSH gungsauftrag. und den Krankenkassen/-verbänden ermittelt wird. Die KVSH ermittelt den Honoraranspruch der am 10. Abrechnung/Vergütung Mammographie-Screening teilnehmenden Ärzte Gemäß § 3 Abs. 4 der Anlage 9.2 BMV-Ä müssen die und setzt das Honorar unter Berücksichtigung des Voraussetzungen zur Ausführung und Abrechnung jeweils aktuell gültigen Aufschlages2 sowie der der Leistungen des EBM, die dem Versorgungsauf- satzungsmäßigen Verwaltungskosten fest. In den

1 Der Orientierungspunktwert beträgt ab dem Quartal I/2014 10,13 Cent (Beschluss E-BA 25.09.2013) 2 Der Overhead-Aufschlag beträgt in den Quartalen I und II/2014 1,25 % und im Quartal III/2014 5,20 %

Ausgabe 7 | Juli 2014 71 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Gebührenziffern für Leistungen des Mammogra- phie-Screenings ist ein Aufschlag für den organisa- torischen Overhead (ohne Zentrale Stelle) enthalten. Daher wird die Vergütung um den jeweils aktuell gül- tigen Prozentsatz2 gemindert.

12. Ansprechpartner

Für Rückfragen stehen Ihnen als Ansprechpartner im Bereich der Qualitätssicherung (Bewerbungsver- fahren; Genehmigungsvoraussetzungen): Aenne Villwock, Leiterin der Abt. Qualitätssicherung, Tel.: 04551/883-369, E-Mail: [email protected] Anja Liebetruth, Abt. Qualitätssicherung, Tel.: 04551/883-302, E-Mail: [email protected] und im Bereich der Aufgaben der Zentralen Stelle (Versand der Einladungen, Rückmeldung der Klien- tinnen) Dagmar Hergert-Lüder, Leiterin Zentrale Stelle Mammographie-Screening, Tel.: 04551/8989010, E-Mail: [email protected] zur Verfügung.

72 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Stellen- und Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Gelegenheitsanzeigen Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

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Weitere Voraussetzungen regelt die Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Schleswig-Holstein. Fachberater Wir möchten die berufliche Förderung von Frauen im Rahmen des Gleichstel- lungsgesetzes verwirklichen. Bewerbungen von Frauen sind daher besonders erwünscht. Menschen mit Behinderungen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt. Allerdings sind nicht alle zu begehenden Arbeitsplätze barrierefrei.

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Kompass Klinik Kiel sucht zum nächst möglichen Zeitpunkt einen Oberarzt/Oberärztin Facharzt Innere Medizin / Kardiologie in Vollzeit (40 h/Woche). Die Kompass-Klinik Kiel ist eine Rehabilitationsklinik für Herz-Kreislauferkrankungen, die überwiegend Anschlussheilbehandlungen durchführt. Die Klinik bietet alle nicht-invasiven kardiologischen Untersuchungsmethoden. Für die Weiterbildung im Schwerpunkt Kardio- logie liegt eine Weiterbildungsermächtigung für 12 Monate vor. Zusätzlich kann die Zusatzbezeichnung Sozialmedizin erworben werden. Außerdem suchen wir einen Assistenzarzt/-ärztin in Weiterbildung zum FA für Allgemeinmedizin / Innere Medizin. Es besteht eine Weiterbildungsermächtigung für die Basisweiterbildung Allgemeinmedizin und Innere Medizin für 24 Monate. Insbesondere die Techniken der Kreislaufdiagnostik sowie die erforderlichen Kenntnisse in der Sonographie können in der Klinik erworben werden. Aufgrund der hohen Facharztpräsenz eignet sich die Stelle auch für berufliche Wiedereinsteiger oder Berufsanfänger. Bewerbungen richten Sie bitte an:Dr. Martin Grütters, Kompass-Klinik Kiel Heikendorfer Weg 9 – 27, 24149 Kiel

Ab sofort: für unsere Gemeinschaftspraxis suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Mitarbeiter/in.

Gemeinschaftspraxis Dr. med. Petra Jessen Fachärztin für Innere Medizin/ Gastroenterologie/ Proktologie Inga Grimm Fachärztin für Allgemeinmedizin/Palliativmedizin Erdbeerfeld 8 - 24161 Altenholz - Tel.: 0431-329632

Kooperationen

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Stellenangebote/Stellengesuche Praxisräume

185 m2 in Travemünde Zentrum EG, 9 Räume z.Zt. Das Brückenteam versorgt Kinder und Jugendliche mit schweren chronischen und lebens- limiti erenden Erkrankungen im häuslichen Bereich. Das interdisziplinäre Team aus Pfl ege, Gem.-Prax. Innere HÄ Medizin und Sozialpädagogik ist palliati vmedizinisch/ -pfl egerisch spezialisiert und beglei- v. Koll. zvm. tet betroff ene Familien in ganz Schleswig-Holstein. Zur Verstäkung des Brückenteams wird ab 1.4. 2015 ein/e Kinder- und Jugendmediziner/in in Teilzeit oder freiberufl icher Täti gkeit gesucht. [email protected] Kinder und Jugendmediziner/in für die spezialisierte ambulante pädiatrische Palliati vversorgung

Wir bieten Ihnen: • die Mitarbeit in einem innovati ven und sehr moti vierten jungen Team mit interdisziplinärer Ausrichtung Praxisräume für Privatpraxis • eine angemessene Vergütung auch Zweig-/ Vollpraxis • ein landes- und bundesweites Netzwerk • den Aufb au eines Qualitätszirkels für die ambulante in neu eröffnetem Gesund- Palliati vversorgung von Kindern • Fachkompetente pati enten- und familienorienti erte Arbeit heitszentrum mit 12 Praxen + • die Arbeit mit einem Online-Dokumentati onssystem Apotheke zu vermieten. Wir wünschen uns von Ihnen: Auch Teilzeitnutzung möglich. • die Weiterbildung in der pädiatrischen Palliati vmedizin oder die Bereitschaft , diese zeitnah zu absolvieren • eine palliati ve Haltung Medico Center Stockelsdorf • Übernahme von Rufdiensten • die Bereitschaft zu einer intensiven Zusammen- GmbH & Co. KG arbeit mit den niedergelassenen Kollegen und Kliniken • das Interesse an interdisziplinärer konzepti oneller Arbeit 23617 Stockelsdorf / Lübeck • die Teilnahme an Fallbesprechungen und Supervisionen Tel. 0451/88 058 111 Bitt e richten Sie Ihre Bewerbung an: Haben Sie Fragen? Rufen Sie gern an. E-Mail: [email protected] DRK-Heinrich-Schwesternschaft e.V. Frau Barbara Lehmann (Leitung) Oberin Maria Lüdeke Tel.: 0431-887 23 -0 Internet: Kronshagener Weg 130c, 24116 Kiel Email: [email protected] www.medico-stockelsdorf.de www.heinrich-schwestern.de

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Ansprechpartner der Ärztekammer Ärztekammer Schleswig-Holstein, Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg, Tel.: 04551 803 0, Fax: 04551 803 188, E-Mail: [email protected], Internet: www.aeksh.de

Vorstand Ärztliche Fortbildung Dr. Franz-Joseph Bartmann (Präsident) & Akademie für medizinische Fort- und Dr. Henrik Herrmann (Vizepräsident) Weiterbildung Dr. Gisa Andresen Leitung: Helga Pecnik Dr. Svante Gehring Tel.: 04551 8813 146 Petra Imme Fax: 04551 8813 194 Dr. Thomas Schang E-Mail: [email protected] Dr. Christian Sellschopp Tel.: 04551 803 125 Medizinische Fachberufe Fax: 04551 803 180 & Edmund-Christiani-Seminar E-Mail: [email protected] Leitung: Cornelia Mozr Tel.: 04551 8813 290 Geschäftsführung Fax: 04551 8813 234 Dr. Carsten Leffmann (Ärztl. Geschäftsführer) E-Mail: [email protected] Tel.: 04551 803 125 Fax: 04551 803 180 Gästehaus „Lohmühle“ Karsten Brandstetter (Kaufm. Geschäftsführer) Leitung: Helena Willhöft Tel.: 04551 803 139 Tel.: 04551 8813 178 Fax: 04551 803 180 Fax: 04551 8813 234 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Ärztliche Weiterbildung Kommunikation Leitung: Manuela Brammer Leitung: Wolfram Scharenberg Tel.: 04551 803 143 Tel.: 04551 803 190 Fax: 04551 803 222 Fax: 04551 803 337 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Rechtsabteilung Leitender Redakteur: Dirk Schnack Leitung: Carsten Heppner (Justiziar) Tel.: 04551 803 127 Tel.: 04551 803 151 Fax: 04551 803 188 Fax: 04551 803 339 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.aerzteblatt-sh.de

Qualitätsmanagement Mitgliederverzeichnis/Ärztestatistik Leitung: Dr. Uta Kunze Leitung: Sandra Russow, Christine Gardner Tel.: 04551 803 165 Tel.: 04551 803 236, 04551 803 170 Fax: 04551 803 231 Fax: 04551 803 220 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Ausgabe 7 | Juli 2014 81 Telefonverzeichnis

Finanzabteilung Strahlenschutz/Ärztliche Stellen Leitung: Kay Petruske Cornelia Ubert, Gabriele Kautz-Clasen Tel.: 04551 803 140 Tel.: 04551 803 324, 04551 803 126 Fax: 04551 803 239 Fax: 04551 803 231 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

IT-Abteilung Krebsregister Schleswig-Holstein – Leitung: Wolfgang Dahncke Vertrauensstelle Tel.: 04551 803 184 Leitung: Mirja Wendelken Fax: 04551 803 284 Tel.: 04551 803 104 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Personalabteilung Leitung: Katrin Sabrowski Tel.: 04551 803 164 Fax: 04551 803 316 Versorgungseinrichtung E-Mail: [email protected] der Ärztekammer Schleswig-Holstein Bismarckallee 14-16, 23795 Bad Segeberg Facility Management Geschäftsführer: Harald Spiegel Leitung: Helge Timmermann Tel.: 04551 803 300 Tel.: 04551 803 320 Fax: 04551 803 150 Fax: 04551 803 318 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Patientenberatung Tel.: 04551 803 308 Fax: 04551 803 188 E-Mail: [email protected]

Detaillierte Liste aller Ansprechpartner: www.aeksh.de (Wir über uns)

Impressum tion behält sich das Recht vor, über Verlag, Anzeigenverwaltung und Ver- Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt die Ver­öffent­lichung, die Ge­stal­-­ trieb: Quintessenz Verlags-GmbH, Herausgeber: Ärztekammer Schles­ tung und ggf. re­dak­tionelle Ände­ Ifenpfad 2-4, 12107 Berlin, Telefon wig-Holstein run­gen von Beiträge zu ent­schei­den. 030/76180663, Fax 030/76180693 V. i. S. d. P.: Dr. Franz-Joseph Bartmann Dies betrifft auch Leserbriefe. Die Konto: Commerzbank AG Berlin, Die Redaktion gehört zur Abteilung Redaktion freut sich über unverlangt IBAN: DE61100400000180215600 Kommunikation der Ärztekammer ein­gesandte Manuskripte­ und bittet BIC: COBADEFFXXX Ltg.: Wolfram Scharenberg um Verständnis, dass um­fangreiche­ Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Redaktion: Dirk Schnack (Ltg.) Arbeiten aufgrund des redak­ti­o­ Nr. 54/2014 gültig. Katja Willers, Anne Mey nellen Konzepts nicht be­rücksichtigt Geschäftsleiter: Horst-Wolfgang Tel.: 04551 803 127, -119, werden kön­nen. Wenn aus Gründen Haase Zuschriften redaktioneller Art bitte der Lesbarkeit die männliche Form Vertrieb: Angela Köthe an: Schleswig-Holsteinisches Ärzte- eines Wortes genutzt wird, ist hiermit Anzeigen: Samira Rummler blatt, Bismarck­allee 8-12, 23795 Bad auch die weibliche Form gemeint. Die Zeitschrift erscheint 12-mal im Segeberg Die Zeitschrift und alle in ihr enthalte- Jahr je­weils zum 15. des Monats. Die E-Mail: [email protected] nen Bei­träge und Ab­bil­dungen sind Zeitschrift wird von allen Ärzten in Die Beiträge geben die Auffassung urheberrechtlich geschützt. Mit Aus- Schleswig-Holstein im Rah­men ihrer der nament­ lich­ genan­ n­ ten­ Auto- nahme der gesetzlich zu­ge­las­senen Mitglied­schaft zur Ärztekam­mer be- ren, nicht zwingend die der Re- Fälle ist eine Verwertung ohne Ein­ zogen. Der Bezugs­preis ist mit dem daktion wieder. Für unaufgefordert willigung des Ver­lages straf­bar. Mitgliedsbeitrag­ abgegolten. eingereichte Beiträge werden kei- Herstellung: Ärztekammer Schles- ne Hono­ra­re bezahlt. Die Redak­ wig-Holstein

82 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Stellen- und Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Gelegenheitsanzeigen Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

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