Der Burgblick 2019

Abendstimmung im Osterbach Inhaltsverzeichnis

_Vorwort der Redaktion 1 _Grußwort Bürgermeister Wolfgang Hermann 2 _Neues von der Stadtverwaltung 3 _Hausach aktuell 9 _Kirchen 20 _Schulen und Kindergärten 23 _Vereine 26 _Kultur 44 _Gewerbe, Dienstleistung, Industrie 55 _Partnerschaft mit 65 _Personalien 68 _Hausacher in aller Welt 72 _Jubilare 73 _Verstorbene im Jahr 2019 74 _Kurz notiert 80 _Hausach vor 50 Jahren 90 _Spender 92

Burgblick 2019

Redaktion: Thomas Heizmann, Claudia Ramsteiner, Jakob Wolber

Herausgeber: Stadt Hausach

Bildnachweis: Christiane Agüera Oliver, Armbruster, Jana Baier, Matthias Dorn, Marc Faltin, Erwin Fehrenbacher, Förderverein Graf-Heinrich-Schule, Felix Gieger, Ute Grabowski, Pater Johannes Hämmerle / Jürgen Nesselhuf, Thomas Heizmann, Andreas Hoda, Rolf Holderer, Evelyn Jehle, Michaela Keller, Christel Kern, Kienzler Stadtmobiliar, Lisa Kleinberger, Christina Kornfeld, Hartmut Märtin, Merck, Leich Piechowski, Claudia Ramsteiner, Charlotte Reinhard, Wolfram Reinhard, Bernd Salzmann, Patrick Schmider, Winfried Schmider, Schwannauer, Christine Störr, Sparkasse Haslach-Zell, Stadt Glogau, Stadt Hausach, Lena Stangenberg, Streit Service & Solution, Mathilde Sum, Jochen Uhl, Uhl Kies und Beton, Universitätsklinik Tübingen, Hilmar Walter, Sybille Wölfle

Titelfoto: Jakob Wolber

Druck: Wolber Kommunikation, Hausach Liebe Leserinnen und Leser des „Hausacher Burgblicks“,

„Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her...“

So ernst und gravierend war die Situati- Nachdem sie mir ihre Mitarbeit anbot, on nach dem Tod von Helmut Selter nun gab es ein persönliches Gespräch; recht doch nicht, aber er fehlt mir als Freund schnell wurden wir uns einig und die Auf- und Redaktionsmitglied doch sehr! gaben verteilt. Als Mitarbeiterin des Offenburger Tage- Ein Lichtlein kam dennoch - in der Person blatt ist Claudia prädestiniert für diese Ar- von Claudia Ramsteiner. beit, und ich bin ihr sehr dankbar, dass ich In einem Telefongespräch fragte sie mich, jetzt eine Mitarbeiterin und Kollegin habe. wer jetzt den „Heimatbrief/Burgblick“ mit mir macht? Thomas Heizmann Antwort: „Niemand“.

Wir beide haben versucht, aus der Fülle Bildnachweis), bei Bernhard Rohrer für die der Ereignisse das Wichtigste zu Papier Korrektur, bei allen Spendern und Spon- zu bringen. In Hausach hat sich einiges soren und bei den „Auslagestellen“ Bür- getan, und vieles wurde auf den Weg ge- gerbüro, Tourist-Info, Mediathek, Spar- bracht – darüber wollen wir Sie, verehrte kasse Haslach-Zell und der Volksbank Leserinnen und Leser, informieren. Mittlerer Schwarzwald. Nicht vergessen wollen wir die Stadt Hausach für die Ver- Bedanken möchten wir uns wieder bei sendung des „Burgblick“ an die interes- allen, die uns so tatkräftig unterstützt ha- sierten Leser und ehemaligen Hausacher ben. Bei unseren „Fotolieferanten“ (siehe außerhalb unseres „Städtles“.

Viel Spaß beim Lesen und herzliche Grüße aus der „Stadt unter der Burg“

Ihre „Burgblick“-Redaktion

(Thomas Heizmann) (Claudia Ramsteiner) (Jakob Wolber) (für den redaktionellen Teil) (für den Druck)

1 Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Hausacherinnen und Hausacher überall in der Welt,

2019 war es auch schon wieder 30 Jahre her, dass die innerdeutsche Mauer gefal- len ist und die Nato ihren 70. Geburtstag mit einem historischen Gipfel im Dezem- ber feiern konnte.

Was alles bei uns in der Heimat, in Hausach, passiert ist, entnehmen Sie dem vorliegenden Burgblick. Der langjäh- rige Redakteur des Burgblicks, Thomas Heizmann, hat mit neuer Unterstützung durch Claudia Ramsteiner in mühevoller Recherchearbeit wieder alles Gewesene zusammengetragen, was es verdient, für das Erinnern auf Dauer festgehalten zu werden. Über Neues aus der Stadtver- waltung, von den Kirchen, Schulen und Kindergärten, den Vereinen, aus unserem reichen kulturellen Leben, aus Gewerbe, „wie schnell doch die Zeit vergeht…“ – Dienstleistung und Industrie, aus unserer wie oft denken wir das oder sprechen es Partnerschaft mit Arbois und von Hausa- aus, insbesondere dann, wenn wir uns cher Persönlichkeiten, daheim, draußen in daran erinnern, dass sich in der Vergan- der Welt und denen, die verstorben sind. genheit etwas ereignet hat, von dem wir Dafür gebührt dem Burgblick-Redakti- den Eindruck haben, dass es doch gerade onsteam großer Respekt sowie mein und erst kürzlich war, und doch liegt es schon unser aller aufrichtiger Dank. Dieser Dank wieder einige Zeit zurück. geht natürlich auch wieder an alle Spen- der, die mitgeholfen haben, diese Jahres- So auch der Burgblick - gefühlt habe ich chronik zu realisieren. gerade erst „gestern“ im Burgblick 2018 ein Grußwort an Sie gerichtet - und schon Und wenn Sie sich darüber Sorgen ma- ist wieder ein Jahr vorüber. chen, „wie schnell doch die Zeit vergeht“, Dies ist auch für mich die Gelegenheit, ei- halten Sie es mit der Chinesischen Weis- nen Moment inne zu halten und auf das heit: Lege dir jeden Tag für deine Sorgen Jahr 2019 zurück zu blicken, über die eine halbe Stunde zurück. Und in dieser „Zeit“ zu reflektieren. Zeit mache ein Schläfchen.

Und woran erinnern wir uns im Jahr 2019? Ihr - Sicher an den Brand der Kathedrale Not- re Dame in Paris, daran, wie sich ein Teen- ager (Greta Thunberg) im Kampf um den globalen Umweltschutz mit den Mächtigen dieser Welt anlegt, an ein „Ibiza-Video“, an Wolfgang Hermann verheerende Waldbrände im Amazonas Bürgermeister Regenwald, an eine Leichtathletik WM vor leeren Rängen in Doha, an Terroranschlä- ge u.a in Halle und, und, und….

2 Neues von der Stadtverwaltung

Interview mit Bürgermeister Wolfgang Hermann (durchgeführt am 3. Januar 2020)

Hausachs Großprojekte Kinzigtal-/ Manfred Wöhrle zur Eröffnung den ersten Freibad und Schulzentrum sind noch Sprung in das dann hoffentlich gut tem- längst nicht abgeschlossen. Wie ist der perierte Wasser machen darf. aktuelle Sachstand? Und was macht das Schulzentrum? In diesem Jahr sind die Projekte nicht kleiner geworden. Aber es freut mich au- Im Neubau- und Sanierungsprojekt der ßerordentlich, wie wir unser liebenswer- Schulen läuft bisher auch alles nach Plan. tes Hausach stetig voranbringen. Unser Im Herbst konnten wir bereits die erweiter- Großprojekt Kinzigtalbad Ortenau befin- te Schulkantine ihrer Bestimmung über- det sich in der Endphase. Das Ganzjah- geben, sodass wir unseren Kindern nach resbad ist fast fertiggestellt, nun beginnt wie vor eine gesunde und schmackhafte die Einlaufphase aller technischen Kom- Ernährung anbieten können. Beim Neu- ponenten. Die Zufahrtsstraße wird auch bauteil D der Gemeinschaftsschule wurde derzeit erstellt. Mit einer Budgetüber- Richtfest gefeiert. Dieser große Baukörper schreitung von ca. 7 Prozent und der fast soll 2020 eingeweiht und der Schule zur geglückten Einhaltung der sehr straffen Nutzung übergeben werden. Hoffen wir, Zeitschiene kann man - mit Blick auf so dass es mit dem nächsten Neubauteil B manch ausuferndes öffentliches Projekt nebst den Sanierungen ebenfalls so läuft. andernorts - hier von einem individuel- Bei einem Auswärtigenanteil der Schüler lem Vorzeigeprojekt sprechen. von ca. 80% unterstützen wir auch mit Wir haben innerhalb des verfügbaren diesem Großprojekt die Raumschaft im Budgets ein sehr schönes, ansprechen- mittleren und oberen Kinzigtal. Denn ohne des Wohlfühl- und Familienbad mit sozi- adäquate Bildungsmöglichkeiten würde alen Eintrittspreisen geschaffen, das wir die Raumschaft sehr geschwächt. Eine 2020 eröffnen werden. Ich freue mich gute Bildung unserer Kinder ist die Vor- darauf, wenn ich gemeinsam mit mei- aussetzung für eine gute Zukunft von uns nem Vorgänger BM a.D. und Ehrenbürger allen.

Die Mitglieder des Zweckverbands Kinzigtalbad bei einer Besichtigung der Baustelle.

3 Die Breitbandversorgung war lange Da werden Menschen mit Handicap Zeit ein Sorgenkind. Geht es da vor- aber vermutlich länger warten müssen wärts? als die Musikschule auf eigene Räume?

Ja, da geht es vorwärts. Die Telekom hat Mittels eines Glücksfalls wird es der Stadt das Gewerbegebiet Hechtsberg mit Glas- nun ermöglicht, die alte baufällige Kap- faser bis in die Firmen versorgt. Ebenso lanei umfassend zu sanieren. Hier war- ist Einbach mittels einer Vereinbarung ten wir derzeit auf die Baugenehmigung. zwischen der Stadt und der Telekom aus- In der unteren und mittleren Etage wird gebaut worden, sodass nun auch hier die Musikschule endlich eine feste Blei- adäquate Bandbreiten zu Verfügung ste- be finden, und im Dachgeschoss wird hen. Ein weiterer Ausbau in den Außen- ein barrierefreier Ausstellungs- und Ver- bereichen wie etwa im Gechbach ist in anstaltungsraum entstehen. Die Kosten Planung. werden einerseits von Fördermitteln aus der Stadtsanierung und andererseits von Wie steht es um die Lebensmittelver- einer privaten Spende durch Hansjürgen sorgung der Stadt? Neumayer getragen - ein weiterer wichti- ger Baustein zur Verbesserung und Ver- Der Rewe-Markt ist seit kurzem geschlos- schönerung unserer Innenstadt. Und das sen. Sehr zum Bedauern besonders der zum Nulltarif. älteren Mitbürger aus dem Hausacher Westen. Ich hoffe, dass Edeka nun bald Und wie steht es um den Wohnraum in in der Hauptstraße einen adäquaten der Stadt? Markt eröffnet, um eine gute Nahversor- gung im Hausacher Westen weiterhin zu Neuer Wohnraum ist auch geschaffen wor- gewährleisten. Zur Komplettierung des den. So sind beispielhaft die 12 Wohnungen Angebotes wird Rewe nach durchge- der ersten beiden Wohnblöcke in der Kin- führtem Bebauungsplanverfahren einen zigstraße und die Wohnungen in der Haupt- neuen Vollsortimenter dem Bahnhof ge- straße fertiggestellt. Weiterer neuer Wohn- genüber bauen. So wird insgesamt eine raum wie etwa In den Reben wird folgen. hervorragende Einzelhandelsversorgung Im Badenwerkareal fand der Spatenstich in Hausach hergestellt. für das neue Gebäude der Firma Mantel Kreativplanung statt. Die Lebenshilfe hat Apropos Bahnhof. Wie groß ist die das Grundstück des bisher unbebauten Be- Hoffnung, dass dieser endlich barriere- reichs von der Stadt erworben, um in ca. 1,5 frei wird? Jahren ein Pflege- und ein Wohnheim zu er- richten. Die Neumayer-Stiftung wird zudem Mit der Unterstützung von sämtlichen das Grundstück der alten Badenwerk-Halle Landtags- und Bundestagsabgeordneten von der Stadt erwerben, um 20 Wohnungen im Kreis möchte ich eine Barrierefreiheit im Rahmen eines solidarischen Wohnpro- des Bahnhofs erreichen. Auch wenn die jekts beispielsweise für Alleinerziehende Bahn versucht, sich aus ihrer Verantwor- mit ihren Kindern zu bauen. Die Betreuung tung zu entziehen. Dies sind wir unseren und Förderung der Bewohner nebst der Ge- gehbehinderten oder älteren Mitbürgern meinschaft vom solidarischen Wohnprojekt wie auch unseren Familien mit ihren Kin- soll von der Diakonie übernommen werden. derwagen schuldig. Dies sind alles tolle Projekte zur Komplettie- rung unserer Infrastruktur.

4 Zur Infrastruktur gehört auch die me- dürfnissen junger Menschen Rechnung dizinische Versorgung. Wie sieht es da zu tragen. Sie führen uns immer wieder aus? so manches vor Augen, wo wir vielleicht im Laufe der vielen Jahre den Blick darauf In Hausach haben wir zwar derzeit vier verloren haben. Hier in unserem gelieb- Hausärzte, allerdings müssen auch wir ten Städtchen Hausach sind wir weiter- frühzeitig die Weichen für eine adäquate hin auf einem guten Weg. Wir entwickeln Ärzteversorgung stellen. Insbesondere uns ständig weiter und versuchen, Dinge auch im Fachärztebereich. und Abläufe zu verbessern. Herzlichen Dank an alle Bürger, die uns hierbei tat- Wie erleben Sie die Partnerschaft mit kräftig unterstützen. Auch unsere Kom- Arbois? munalpolitik wollen wir zielgerichtet und transparent halten. Das können Sie auch Wir haben mit unseren Freunden aus Ar- an unserer neuen städtischen Homepage bois unsere 45-jährige Städtepartner- und dem neuen Ratsinformationssystem schaft gefeiert. Dass sich nun auch noch erkennen. Wir sind jederzeit transparent das Partnerschaftskomitee in Hausach und bieten gute Informationsmöglichkei- verjüngt hat, lässt auf eine weitere Fort- ten für alle Bürger. führung der herzlichen und freundschaft- lichen Beziehung mit unserer französi- schen Partnerstadt hoffen.

Sie haben nun zwei Jahre im Amt als Hausacher Bürgermeister hinter sich. Wie erleben Sie die Gemeinschaft in der Stadt?

Unsere Hausacher Gemeinschaft ist un- gebrochen stark. Das sieht man auch am Die neue Internetseite der Stadt Hausach – über- neuen Rekord bei der Bärenkindaktion sichtlich und informativ. für unsere kleine Emma mit über 3.000 verkauften Bären. Der Haupterfolg daran Und wie war das Jahr 2019 für Sie ganz ist der Unermüdlichkeit von Erwin Moser persönlich? zuzuschreiben und dem funktionierenden Vereinsleben. Die Übergabe der Staffel- Das abgelaufene Jahr hatte schöne wie stäbe beim Vorstand des TV Hausach auch traurige Stunden. Auch meine Fa- oder auch des SV Hausach haben gut milie hatte die ganze Bandbreite von funktioniert. Es macht nun wieder viel Lebensgefühlen durchlebt. Tränen beim Spaß, den Hausacher Fußballern beim Abschiednehmen von unserem kleinen Spiel zuzuschauen. Melvin, Glücksgefühle bei unserer Hoch- Im vergangenen Sommer hatte eine Grup- zeit. Dies bedeutet aber auch: Alle Tiefen pe junger Menschen eine erfolgreiche Un- werden durchschritten, und die Sonne terschriftenaktion durchgeführt, weil sie wird immer wieder scheinen. Für meine gerne in ihrer Freizeit im Stadion Basket- Frau und mich wird in den nächsten Tagen ball spielen möchten. Wir haben deswe- eine zusätzliche Sonne scheinen: Unsere gen nun in den Haushalt die Mittel für die kleine Maya wird die Welt erblicken. Basketballkörbe eingestellt, um den Be-

5 Personalien

Im Jahr 2019 gab es bei der Stadtverwal- tung einige Jubiläen, Verabschiedungen, Neueinstellungen und eine Hochzeit.

Zunächst konnte Bürgermeister Wolf- gang Hermann Lydia Armbruster für ihre 40-jährige Tätigkeit im öffentlichen Dienst ehren. Nach dem Besuch der Wirtschafts- schule absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung bei Vivell in und wech- selte 1979 zur Stadt Hausach. Nach den Stationen Stadtkasse und Rechnungsamt kam sie 2007 zum Bauamt, damals noch unter der Leitung von Horst Rupp. In die- ser Abteilung ist sie heute noch als Sekre- Bürgermeister Wolfgang Hermann (links) und der tärin beschäftigt. Insgesamt 13 Jahre war stellvertretende Personalratsvorsitzende Michael Lydia Armbruster außerdem im Personal- Hug (rechts) gratulierten Lydia Armbruster (mit Ehe- rat, 5 Jahre davon als Vorsitzende. gatten Hannes Armbruster) zum Dienstjubiläum.

Ebenfalls seit 40 Jahren ist Rechnungs- re. Er ging auf ihren jeweiligen beruflichen amtsleiter Werner Gisler im öffentlichen Werdegang ein und überreichte ihnen die Dienst beschäftigt. Nach dem Abitur am Jubiläumsurkunde und ein Präsent. Hausacher Wirtschaftsgymnasium und der Bundeswehr (als versierter Musiker natürlich bei einem Musikkorps) begann er bei der Stadt Haslach und beim Land- ratsamt die Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst. An der Hochschule für öffentliche Verwal- tung in absolvierte er anschließend den Studiengang „Verwaltungswirt“ und in den folgenden 17 Jahren übernahm er in seiner Heimatgemeinde Hofstetten den Posten des Rechnungsamtsleiters. Wäh- rend dieser Zeit qualifizierte er sich durch ein berufsbegleitendes Studium zum Ver- waltungs-Betriebswirt weiter. 2002 wech- selte Werner Gisler zur Stadt Hausach und übernahm die Position des Rechnungs- amtsleiters von Manfred Wöhrle, der zum Werner Gisler (mit Gattin Bärbel) wurde im Rah- Bürgermeister gewählt wurde. men einer Feierstunde von Bürgermeister Wolf- gang Hermann (links) und dem Personalratsvor- In internen Feierstunden würdigte Bürger- sitzenden Harry Eggert (rechts) für 40 Jahre im meister Wolfgang Hermann beide Jubila- öffentlichen Dienst geehrt.

6 Anfang April konnte Barbara Henninger den wohlverdienten Ruhestand antre- ten. Nach ihrer Ausbildung zur Industrie- kauffrau war sie sechs Jahre beim- Ver messungsamt und kam 1980 zur Stadt Hausach. Auf die Stationen Bauamt, Se- kretärin in der Graf-Heinrich-Schule und dem Verkehrs-, Gewerbe-, Ordnungs- Verabschiedung im Kreise von Vorgesetzten und Kol- und Einwohnermeldeamt, folgte 1997 das legen (von links): Rechnungsamtsleiter Werner Gisler, Kultur- und Tourismusbüro. Dort war sie Andrea Moser (Kollegin), Bürgermeister Wolfgang bis zum Ende ihrer Dienstzeit beschäftigt. Hermann, Barbara Henninger, Hartmut Märtin (Leiter des Kultur- und Tourismusbüros), Jürgen Henninger und Personalratsvorsitzende Lydia Armbruster.

Eine Reihe neuer Mitarbeiterinnen und verstärkt durch Claudia Lehmann und ein Mitarbeiter traten ihren Dienst bei der Carmen Agüera Oliver, und neu im Stadt Hausach an: Siegfried Schwö- Hauptamt ist seit Anfang Februar Lia Kar- rer wurde Leiter des Bauhofs und Sara tes. Nachfolgerin von Barbara Henninger Räpple stellvertretende Leiterin des Bür- im Kultur- und Tourismusbüro wurde Me- gerbüros. Die dortige Mannschaft wird lanie Axmann.

Vor zahlreichen Ehrengästen gaben sich Lydia Armbruster (für die Mitarbeiter), die Bürgermeister Wolfgang Hermann Amtsvorgänger und Ehrenbürger Manfred und Lebensgefährtin Nadine Wien am Kienzle und Manfred Wöhrle, Bürgermeis- 9. März im Hausacher Rathaus das Ja- terkollegen der Nachbarkommunen, Udo Wort. Novum dabei: Die Standesbeamtin Prange und Ernst Grieshaber für den Ge- Ulrike Tippmann durfte ihren Chef trauen! meinderat und Vertreter von Hausacher Danach gab es musikalische Glückwün- Vereinen. Sie alle wünschten dem Ehepaar sche durch die Stadtkapelle, die Feuerwehr Hermann viel Glück und alles Gute auf beförderte das Brautpaar mittels Drehlei- dem gemeinsamen Lebensweg. ter in luftige Höhen, und verbal gratulierten

Mit roten Rosen standen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Spalier.

7 Eigentlich veröffentlichen wir Geburts- tagsjubilare erst mit dem 90. Wiegenfest - bei einem Ehrenbürger machen wir aber eine Ausnahme. Am 19. Dezember wurde Bürgermeister a.D. Manfred Wöhrle 70 Jahre alt. Unter den zahlreichen Gratu- lanten waren neben den ehemaligen städ- tischen Mitarbeitern auch viele ehemalige Bürgermeisterkollegen aus dem Kinzigtal, sein Nachfolger im Amt, Wolfgang Her- Drei Generationen Bürgermeister - insgesamt 42 mann und Bürgermeister a.D. und Eh- Jahre waren bzw. sind sie im Amt - stoßen auf renbürger Manfred Kienzle. Noch viele den runden Geburtstag an (von links): Der Jubilar Jahre bei bester Gesundheit wünscht die Manfred Wöhrle, Bürgermeister a.D. und Ehren- „Burgblick“-Redaktion. bürger Manfred Kienzle und Bürgermeister Wolf- gang Hermann.

Wesentliche investive Maßnahmen im Haushaltsjahr 2019

• Ratsinfosystem, EDV, neue Homepage € 103.752 • Graf-Heinrich-Schule Erweiterung / Umbau / Sanierung, Teilzahlungen € 2.658.757 • Robert-Gerwig-Gymnasium Erweiterung- / Aufstockung der Mensa (fünf Klassenzimmer u.a.), Teilzahlungen € 528.399 • Erweiterung der Schulmensa, Teilzahlungen € 702.813 • Telekomgebäude Anschluss an die Nahwärmeversorgung € 52.770 • Grund- / Immobilienerwerb € 369.749 • Neuanschaffungen für die Feuerwehr Neuer Einsatzleitwagen € 85.132 Erneuerung der Küche im Gerätehaus € 27.515 € 112.647 • Freibad Generalsanierung / Umbau, Teilzahlungen € 1.207.552 • Zweckverband Kinzigtalbad Baukostenumlage, Teilzahlungen € 2.336.291 • Sanierungsgebiet „Altstadt“ € 220.383 • Erschließung „Badenwerkareal“, Teilzahlungen € 343.906 • Tilgung von Krediten € 172.716

Der Haushaltsplan für das Jahr 2020 wurde auf der Grundlage des NKHR (Neues Kom- munales Haushalts- und Rechnungswesen) erstellt. Da er insgesamt 388 Seiten um- fasst, verzichten wir auf die Bekanntgabe von Zahlen. Bei Interesse finden Sie diese auf der Homepage der Stadt Hausach (Hausach / Stadtinfo / Daten & Fakten / Haus- haltsplan 2020).

8 Hausach aktuell

Gemeinderats- und Kreistagswahlen, Europawahl

Am 26. Mai waren in Baden-Württemberg Bei der Wahlbeteiligung zeigte sich wie die Gemeinderats- und Kreistagswahlen. bei früheren Abstimmungen ein Land- Und wie vor fünf Jahren wurden auch die Stadt-Gefälle. Gegenüber der Wahl von Abgeordneten für das Europaparlament 2014 stieg sie in Hausach zwar leicht – nur gewählt. vor Wolfach (55,20%), (56,38%) und (57,80) belegten wir im Alt- Schon im Vorfeld zeichnete sich ab, dass kreis Wolfach mit 58,45% den viertletzten es wieder schwierig werden wird, geeig- Platz. Zum Vergleich: Auf Platz 1 lag Hof- nete Kandidaten zu finden. Als einzige stetten mit 78,51%. konnten die Freien Wähler die möglichen 18 Vorschlagsplätze auf dem Stimmzettel belegen, es folgte die CDU (12), die SPD (10) und die Grüne Liste (6).

Gemeinderatswahl Hausach

Partei / Stimmen: Sitze: Wählervereinigung: 2019: 2014: 2009: 2019: 2014: 2009:

CDU 13.061 13.451 13.210 5 6 6 Freie Wähler Hausach 17.829 13.258 15.072 7 6 7 Grüne Liste Hausach 4.951 3.891 4.429 2 2 2 SPD 8.523 7.770 7.450 4 4 3

Kandidaten für den Gemeinderat (Gewählte fett gedruckt):

Stimmen: 2019: 2014: 2009:

CDU: Frank Breig 2.134 995 903 29,44% Frank Schmider 2.058 1.669 1.641 Max Winterer 1.898 1.877 2.008 Christiane Agüera Oliver 1.473 ------Melanie Keller 1.284 978 ----- Thomas Waldenspuhl 1.213 1.272 1.472 Werner Kadel 864 806 880 Bärbel Armbruster 788 ------Markus Klausmann 437 ------Swen Wieland 333 165 134 Beate Kadel 300 212 ----- Mirjam Schmid 279 210 -----

9 Freie Wähler Hausach: Stefan Armbruster 2.188 1.757 1.268 40,19% Udo Prange 2.165 2.020 2.082 Ines Benz 1.853 1.958 1.872 Tobias Kamm 1.656 696 ----- Konrad Schmid 1.404 1.324 1.154 Jürgen Buchholz 1.085 ------Céline Armbruster 1.068 ------Isabel Dobler 821 ------Michael Goetze 811 ------Erwin Fehrenbacher 753 793 848 Klaus Ramsteiner 620 ------Thomas Hartwein 603 ------Jörg Rothe 590 ------Elisabeth Schmider 551 ------Jasmin Heizmann 529 ------Christoph Gremmelspacher 475 ------Diana Offenburger 399 ------Dominic Häußler 258 ------

Grüne Liste Hausach: Karin Rosemann 1.401 1.355 1.517 11,16% Christoph Welschbach 840 ------Katharina Höllstern-Fastner 837 ----- 371 Günther Grenzer 722 ------Silvia Goetze 630 340 245 Heinz Welschbach 521 465 396

SPD: Bernhard Kohmann 2.468 2.627 2.159 19,21% Elisabeth Zürn 1.354 884 775 Ernst Grieshaber 1.284 1.228 884 Brigitte Salzmann 897 1.022 1.173 Nicole Oeser 757 ------Dietmar Haas 440 332 ----- Veronika Brüstle 364 ------Reinhold Reichenauer 330 ------Manuel Ressel 320 ------Mostefa Flaga 309 ------

Der neue Gemeinderat der Stadt Hausach (von links): Melanie Keller, Christiane Agüera Oliver, Max Win- terer, Frank Breig, Céline Armbruster, Frank Schmider, Stefan Armbruster, Bürgermeister Wolfgang Her- mann, Brigitte Salzmann, Ernst Grieshaber, Karin Rosemann, Ines Benz, Udo Prange, Konrad Schmid, Christoph Welschbach, Jürgen Buchholz, Tobias Kamm, Elisabeth Zürn und Bernhard Kohmann.

10 Anmerkungen zur Gemeinderatswahl: Erwin Fehrenbacher und Ernst Grieshaber geehrt. • wie 2014 wurde Bernhard Kohmann Seit 20 Jahren sind Konrad Schmid und „Stimmenkönig“ (2.468 Stimmen); Frank Schmider im Gremium und • mit Thomas Waldenspuhl und Erwin seit 25 Jahren Bernhard Kohmann. Fehrenbacher verpassten zwei „alte Ha- Auf 30 Jahre Gemeinderatstätigkeit kön- sen“ den Einzug in den Gemeinderat. nen Udo Prange, Karin Rosemann, Brigit- Pech hatte dabei Thomas Waldenspuhl, te Salzmann und Max Winterer zurückbli- der es auf Grund des Kommunalwahl- cken. rechts trotz 1.213 Stimmen nicht schaff- te; Verabschiedet wurden Jürgen Decker, • mit 21 Jahren ist Céline Armbruster eine Erwin Fehrenbacher, Thomas Walden- der jüngsten Gemeinderäte im Ortenau- spuhl und Franz Josef Wölfle. kreis; • von den „Neulingen“ erhielt Christiane Agüera Oliver beachtliche 1.473 Stim- men, auch Jürgen Buchholz (1.085) und Céline Armbruster landeten jenseits der „Tausendergrenze“; • in Hausach kandidierten 18 Frauen (= 39 Prozent), im Altkreis Wolfach lag ihr An- teil nur bei 29 Prozent. Die Chance, auch ohne Quotenregelung ein besseres Mit- spracherecht zu bekommen, wurde da- durch leider vertan. In unseren Gemein- derat schafften es sieben Frauen, das sind ebenfalls 39 Prozent. Im gesamten Bürgermeister Wolfgang Hermann (links) und die Altkreis Wolfach wurden 58 Frauen (26 ausgeschiedenen Gemeinderatsmitglieder Erwin Prozent) in die Gemeindeparlamente ge- Fehrenbacher, Jürgen Decker, Franz-Josef Wölfle wählt. und Thomas Waldenspuhl.

Bei der ersten Sitzung nach den Wahlen Zu Stellvertretern von Bürgermeister konnte Bürgermeister Wolfgang Hermann Wolfgang Hermann wurden (auf Vorschlä- langjährige Gemeinderatsmitglieder aus- ge aus dem Gemeinderat) Udo Prange zeichnen: (erster Stellvertreter), Max Winterer (zwei- Für zehn Jahre wurden Stefan Armbrus- ter Stellvertreter) und Bernhard Kohmann ter, Ines Benz, Frank Breig, Jürgen Decker, (dritter Stellvertreter) gewählt.

Die Fraktionen bzw. Gruppierungen benannten ihre Sprecher wie folgt:

Freie Wähler: Stefan Armbruster Stellvertreter Tobias Kamm CDU: Frank Breig Stellvertreter Frank Schmider SPD: Brigitte Salzmann Stellvertreter Ernst Grieshaber Grüne Liste: Karin Rosemann Stellvertreter Christoph Welschbach

11 Kreistagswahl

Insgesamt sieben Hausacher Bewerber kandidierten für den Kreistag:

Name: Partei / Stimmen: Wählervereinigung:

Wolfgang Hermann Freie Wähler Ortenau 4.232 Bernhard Kohmann SPD 2.043 Frank Breig CDU 1.220 Sylvia Badke AfD 765 Karin Rosemann Bündnis 90 / Die Grünen 731 Elisabeth Zürn SPD 577 Franz-Josef Wölfle Bündnis 90 / Die Grünen 399

Von diesen Kandidaten schafften Bürgermeister Wolfgang Hermann und Bernhard Kohmann den Einzug in den Kreistag.

Europawahl

Bei der Europawahl lag die Wahlbeteiligung im gesamten Ortenaukreis bei 60,8 Pro- zent, in Hausach mit 62,5 Prozent leicht darüber.

Ergebnis: CDU Grüne SPD AfD FDP Linke Ortenaukreis 34,4% 22,7% 13,0% 10,0% 5,4% 2,3% Hausach 34,6% 21,7% 14,3% 9,0% 4,8% 2,2%

Von den etablierten Parteien konnten sich die Grünen als Sieger fühlen. Im Ortenau- kreis erzielten sie ein Plus von 10,73 Prozent, während die CDU 8,15 und die SPD 10,72 Prozent verloren.

Kinzigtalbad / Freibad

Im Januar hat der Winter die Großbau- diesem Jahr Rohre und Kabel verlegt. Bis stelle Kinzigtalbad eingeholt. Betonar- zur Jahresmitte waren sämtliche Gerüste beiten waren bei den Minusgraden kaum abgebaut, da machte die Sanierung des mehr möglich. Dafür herrschte im Keller Freibads gewaltige Fortschritte. Als die Hochbetrieb, wo eine Bauheizung die Mitglieder des Zweckverbands Kinzigtal- Luft auf mindestens fünf Grad hielt, da- bad im September die Baustelle besuch- mit die Kunststoffrohre verschweißt wer- ten, zeigten sie sich durchweg begeistert den konnten. Die neue Filterstraße stand von der lichtdurchfluteten Schwimmhal- schon – und kilometerweise wurden in le, dem schönen Saunabereich mit dem

12 idyllischen Saunagarten und vom Kin- derplanschbecken. Die letzten Gewerke wurden vergeben – und mit der Kosten- steigerung von 7,39 Prozent auf 12,188 Millionen Euro konnte man durchaus zu- frieden sein. Wenngleich noch 382.000 Euro Kosten obendrauf kamen, die zu- sätzlich genehmigt wurden etwa für den Saunagarten und die Küchenausstattung. Im Dezember befanden sich die Arbeiten nach mehr als zwei Jahren auf der Ziel- geraden, das Kinzigtalbad war so gut wie fertig, nun wurden die Arbeiten im Freibad Die Baustelle Kinzigtalbad / Freibad um die Jah- unter Volldampf fortgesetzt. resmitte.

Schulerweiterung

Mehr Schüler in der Graf-Heinrich-Schule onen-Bau „im Zeit- und im Kostenplan und immer mehr Ganztagsunterricht erfor- befindet“. Neben dem Fahrradkeller im derte mehr Platz in der Mensa des Schul- Untergeschoss und einer großen Aula im zentrums. Ein neuer Anbau nach Westen Erdgeschoss sind hier die Grundschüler sollte nicht nur die Mensa erweitern, son- untergebracht – inklusive der „Chill- und dern im Obergeschoss auch die Raumnot Bewegungsräume“, die es für eine Ganz- des Robert-Gerwig-Gymnasiums lindern. tagsschule braucht. Die Zahl der Sitzplätze wurde damit von 160 auf 260 aufgestockt, die Theke wurde verlängert, um die Wartezeiten zu verrin- gern, und auch die Küche wurde wesent- lich größer, damit Elke Nolte und ihr Team den Snackbereich von den warmen Mahl- zeiten trennen konnte. Noch zwei Wochen nach den Sommerferien mussten sich die Schüler ihr Vesper selbst mitbringen: Am 23. September wurde die vergrößerte Mensa eingeweiht.

Ziemlich genau einen Monat später fei- erte die Graf-Heinrich-Schule Richtfest für den ersten Neubau, das „Bauteil D“ an der Stelle der früheren Post. „Es fügt sich zwischen dem historischen Schulge- Der neue Bauteil D (rechts) soll zum Beginn des bäude der Graf-Heinrich-Schule und dem Schuljahrs 2020/21 fertiggestellt sein. Dann folgt ehemaligen Telekomgebäude perfekt ein“, Teil B an der Stelle des Glasgangs. befand Bürgermeister Wolfgang Hermann und freute sich, dass sich der 6,7-Milli-

13 Lebensmittelmärkte

Ordentlich Bewegung gab es in Sachen so O-Ton der Stadt Hausach, „wegen der Lebensmittelversorgung. Die Discounter Substanz- und Funktionsschwäche der Aldi und Lidl in Hausachs Osten haben Immobilie und wegen der fehlenden Ko- sich längst etabliert, dasselbe glaubte operationsbereitschaft des Eigentümers“ man lange Zeit von Rewe im Westen. Al- nicht gelungen sei, am bisherigen Ein- lerdings sah Rewe in dem kleinen Markt zelhandelsstandort in Hausach-West die im Gebiet „Ehemaliges Sägewerk Streit“ Grundversorgung durch einen Vollsorti- schon lange keine Zukunft mehr und menter zu sichern. wollte sich vergrößern – was am dortigen Rewe hatte nun Anfang Dezember in Standort und mit diesem Vermieter offen- Hausach-West seinen letzten Öffnungstag. sichtlich nicht möglich war. Rewe kündig- Das Bebauungsverfahren läuft noch; ge- te, Edeka stieg in den Mietvertrag ein – plant ist ein großer Neubau von Rewe am offensichtlich aber ohne Ambitionen, aus Bahnhof und der Einzug von Edeka in den dem Markt einen zukunftsfähigen Vollsor- kleineren Markt in Hausach-West. Edeka hat timenter“ zu machen. Genau dies war zudem angekündigt, den „Treff“-Markt in aber das erklärte Ziel der Stadtverwaltung direkter Nachbarschaft zu einem Markt für und des Gemeinderats, die Versorgung Getränke und Tiernahrung umzugestalten. Hausachs mit den „Gütern des täglichen Bedarfs“ auf lange Zeit zu sichern.

Rewe hatte für einen Neubau ein Grund- stück gefunden – gegenüber dem Bahn- hof, wo die Schwarzwald Modell-Bahn inzwischen wieder geschlossen ist. Nun hätte man diesen Wettstreit der Giganten ja einfach laufen lassen können, wenn da nicht die Vorgaben der Raumordnungs- behörde (Regionalplan) gewesen wären, die für eine Stadt wie Hausach nur einen Vollsortimenter vorsehen. Die Stadt musste sich also entscheiden Im Dezember kam das Ende für den Rewe-Markt und entschied sich für Rewe, weil es ihr, auf dem ehemaligen Sägewerk-Streit-Gelände.

Märkte und Feste

Der Muttertagsmarkt lockte bei sonni- Stadtverwaltung. Das Forum Hausach, gem Wetter Tausende Besucher in die das die Verantwortung abgegeben hatte, Stadt. Das Konzept mit typischem Jahr- brachte sich mit einem Bierstand auf dem markt und Volksfestcharakter samt Box- Klosterplatz dennoch ein. Die Auftaktver- autos und Kettenkarussel ging erneut auf. anstaltung, das Muttertags-Open-Air am Die Organisation oblag nun zum zweiten Samstagabend, hatte allerdings Wetter- Mal dem Kultur- und Tourismusbüro der pech. Trotzdem herrschte zu den rocki-

14 gen und volksmusikalischen Klängen der Oberharmersbacher „Bla-Bli-Bla-Blasmu- sik“ ausgelassene Feierstimmung.

Der Weihnachtsmarkt punktete zwar mit seinem idyllischen Ambiente im eigens zum Adventswald „aufgeforsteten“ Klos- terplatz und mit vielen sozialen Aktio- nen – allerdings enttäuschte der Stände- schwund. Nur noch 18 Stände – davon etwa die Hälfte mit Kunsthandwerk und Geschenken – bildeten den Markt. Hier will man nun Ursachenforschung betrei- ben und im nächsten Jahr wieder gegen- Der Anne-Maier-Bärenstand auf dem Hausacher steuern. Weihnachtsmarkt.

25 Jahre Hausacher Wochen- markt

Brigitte und Bernd Salzmann vom SPD- Ortsverein haben 1994 den Hausacher Wochenmarkt ins Leben gerufen; am 4. Mai wurde nun das 25-jährige Jubiläum gefeiert. Jeden Samstag werden auf dem Kloster- platz und in der Pfarrer-Brunner-Straße regionale Produkte wie Brot und Wurst, Obst und Gemüse, Honig, Eier, Nudeln und Käse, aber auch mediterrane Köst- Bürgermeister Wolfgang Hermann (links) bedank- lichkeiten und fernöstliche Gerichte ange- te sich mit einer Flasche Crémant aus der Partner- boten. stadt Arbois bei den Marktbeschickern Ehepaar Von Anfang an dabei sind „Burgert’s Burgert (von links), Manivanh Inthirath, Franz G’müswägele“, Familie Klausmann (bei- Armbruster, Anna Klausmann, Merlin Oehler, de waren schon Jahrzehnte vorher in Andrea Kohmann, Stefanie Buberle, Patrick Heiz- Hausach präsent) und Andrea und Bern- mann, Lioba Jilg und Manfred Schmider. hard Kohmann, die auch als ehrenamtli- che Marktmeister fungieren. Leider been- Zum Jahresende nahmen auch Anna und dete Familie Inthirath mit dem Jubiläum Wendelin Klausmann aus dem Sulzbach aus Alters- und Gesundheitsgründen ihr Abschied. Insgesamt 45 Jahre stand Gastspiel auf dem Wochenmarkt. 23 Jah- sie - anfangs alleine neben „Burgert’s re ließen sich die Hausacher von ihnen mit G’müswägele“ - bei jedem Wetter auf dem Frühlingsrollen, Reisnudeln, Teigtaschen Markt. Mit einem Gläschen Sekt wurden oder auch Bratwürsten verwöhnen. An- sie von Tourist-Info-Leiter Hartmut Märtin fang Juni konnte die Lücke aber mit Fa- und den übrigen Beschickern in den „Ru- milie Mock geschlossen werden. hestand“ geleitet.

15 Mostmaierhof

Der Mostmaierhof hat sich in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits als Kulturzen- trum am Bahnhof etabliert. Ein Glanzlicht war das erste „Zeit-Festival“ im Mai, nach dem „LeseLenz“ und „Huse jazzt“ nun be- reits das dritte Kulturfestival der Stadt. Die kulturschaffenden Vereine präsentierten sich bei einer „Kulturbörse“, es gab Musik, Literatur und Kunst von den beeindrucken- den Klanginstallationen „Neue Räume ins Hören“ von José F. A. Oliver in den alten Fässern im Keller bis zu der Ausstellung „Sonnenuhren“ der Hamburger Künstlerin Juliane Plöger auf dem Dachboden. Gut besucht war der Kunst- und Genussmarkt im Mostmaierhof. Im dritten Jahr des Vereins „Mostmaier- hof“ gab es dort nicht nur regelmäßige Auch die Mostmaier-GbR mit Andreas Treffen mit dem Mostmaierhock und dem Braun, Antonia Kienzler und Erich Arm- sonntäglichen „Presseclub“, auch das bruster trieben den Mostmaierhof weiter „Genusslädele“ ist jeden Freitagnach- voran. Im Juni stellten sie die Pläne für ein mittag geöffnet, und im „Repair-Café“ im Backpacker-Hotel vor, in dem bis zu 18 Reha-Werkraum werden an jedem zwei- Gäste in neun Schlafkammern eine güns- ten Samstag im Monat Dinge vor dem tige Unterkunft finden sollen. Wegwerfen gerettet. Mit Konzerten, einem In der Hauptversammlung wurde Alt-Bür- Flohmarkt, Lesungen und weiteren Kultur- germeister Manfred Wöhrle zum neuen veranstaltungen wurde der Mostmaierhof Kassierer des Vereins gewählt, Sabine seinem Anspruch, Begegnungs- und Kul- Hesse als Schriftführerin. turzentrum zu sein, mehr als gerecht.

Mediathek

Nach längerer Planungs- und Vorberei- schaffen, die Präsentation durch Tische tungszeit wurde im August die Mediathek erweitert und das Leitsystem erneuert. An umstrukturiert. Ein neuer Stellplan für die den ersten Tagen gab es dann viel Lob; Regale wurde ausgetüftelt und die Einord- die „neue“ Mediathek wurde sehr gut an- nung der Medien optimiert. So wurde aus genommen. Die Rekordausleihe von 428 der Labyrinth-Mediathek ein Ort mit kla- Medien am 19. August, kurz nach der ren Strukturen. Umgestaltung, beweist dies.

17.420 Bücher, Zeitschriften, CDs und So verwundert es nicht, dass nicht nur die DVDs wurden aus- und umgeräumt, neue „50.000er-Ausleih-Schallmauer“ erreicht Regale aufgebaut, neue Bereiche ge- wurde, sondern mit 53.462 Ausleihen ein

16 neues Jahresrekordergebnis erzielt wer- den konnte. Am meisten ausgeliehen wur- den Romane (11.822 = 24,2 Prozent), es folgen die Sachbücher (8.220 = 16,8 Pro- zent), die Kinderbücher (7.195 = 14,7 Pro- zent) und die DVDs (5.462 = 11,2 Prozent). Die Zahl der aktive Nutzer blieb mit 1.472 fast gleich, 835 Leser davon kommen aus Hausach. Die meisten Medien werden von der Altersgruppe 35 bis 54 Jahre (44 Pro- zent) ausgeliehen, Rekordhalter war aber der erst siebenjährige Marcel da Costa Mira mit 317 Medien, davon 216 Büchern. Die fleißigsten Leser der Hausacher Mediathek.

Bärenkinder

Bei der Bärenkind-Aktion 2018/19 wur- Vorstellung des neuen „Bärenkinds“ sehr de ein super Ergebnis erreicht: 24.525 gut an. Das fröhliche Mädchen becircte Euro überreichte das Forum Hausach der alle. An Weihnachten sprach Erwin Moser Haslacher Familie Roser mit ihrem „Bä- vom „besten Bärenadvent aller Zeiten“. renkind“ Sarina. Dazu beigetragen haben Er hatte sich zum Ziel gesteckt, die Re- viele Spenden von Firmen, Privatleuten, kordzahl von 1.500 Anne-Maier-Bären zu Vereinen und Cliquen und der Verkauf von verkaufen. Zu dem Zeitpunkt waren es 1.150 Anne-Maier-Bären. bereits doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Auf das Endergebnis darf man wirklich Für die Kampagne 2019/20 wurde Emma gespannt sein. Bochicchio aus Haslach ausgewählt. Das kleine Mädchen – zum Beginn der Kam- pagne neun Monate alt – leidet unter dem seltenen Gendefekt „Autosomal rezessive polyzystische Nierenerkrankung (ARPKD). Schon bald nach der Geburt mussten Emma beide Nieren entfernt werden. Der Respekt vor den Eltern Lucia Bochicchio, die im Hausacher Rathaus arbeitet, aber noch im Erziehungsurlaub ist, und Daniel Stuhl ist groß. Ihr Kind muss jede Nacht an die Dialyse. Sie legen auch die Sonde selbst, über die Emma ernährt wird, wenn sie nicht essen will. Und das will sie sehr selten. Emma steht seit der Geburt auf der Warteliste für eine Spenderniere. Die War- Das Bärenkind Emma Bochicchio mit den Eltern tezeit beträgt bei Kindern etwa fünf Jahre. Lucia Bochicchio und Daniel Stuhl. Die Spendenaktion lief gleich nach der

17 Sommerferienprogramm

Das 30. Sommerferienprogramm, einst „Habt Ihr alle Spaß“, bewies, dass der von Ursula Aberle ins Leben gerufen und Regen der Stimmung beim Abschlussfest seit etlichen Jahren von Kerstin Harter im September nichts anhaben konnte. Die und Elisabeth Schmider organisiert, wur- Stadthalle hatte sich in eine riesige Spiel- de wieder zum vollen Erfolg. Bei rund 50 halle verwandelt. Absolutes Glanzlicht Angeboten für Kinder ab drei Jahren und war das „Bullenreiten“ auf der Bühne. Der für Jugendliche bis 16 Jahren war wirklich Verein „Wir für Burkina“ hatte die Bewir- für jeden etwas dabei: Sport, Spiel, Ba- tung übernommen. So trug das Kinderfest cken und Kochen, Basteln, Yoga, Aben- in Hausach direkt zu verbesserten Bedin- teuer. gungen für Kinder und Jugendliche in Af- Ein vielstimmiges Gejohle in der Stadthal- rika bei. le auf die Frage von Elisabeth Schmider:

Ehrenamtsabend / Sportlereh- rung

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es Sprint, wurde dabei eine besondere Ehre sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ zuteil: Er durfte sich in das Goldene Buch Mit diesem Zitat lud Bürgermeister Wolf- der Stadt Hausach eintragen. Sondereh- gang Hermann die ehrenamtlich Enga- rungen erhielten Bertil Kluthe für sein jah- gierten in die Stadthalle ein. In seiner relanges Engagement im TV Hausach und Begrüßung ging er auf die Bedeutung Heinrich Zefferer, der seit über 30 Jahren in des Ehrenamts und der Vereinsarbeit ein. der Volleyballabteilung des Turnvereins in „Ohne das Ehrenamt in allen erdenklichen verschiedensten Funktionen aktiv ist. Institutionen würden viele gute Dienste entfallen, weil sie von der Kommune nicht geleistet werden können.“ Neben lobenden Worten dankte die Stadt mit einem leckeren Grill- und Salatbüfett, einer Tombola und mit kleinen Geschen- ken. Musikalisch umrahmt wurde die Ver- anstaltung durch die inzwischen bekannte Sängerin Angelina Madeleine Schmid und Maximilian Stöhr, der sie am Flügel be- gleitete.

Wie schon im Vorjahr bildete dieser Dan- keschönabend einen würdigen Rahmen für die Sportlerehrungen. Ausgezeichnet wurden Athleten, die hervorragende na- tionale und sogar internationale Erfolge Für seinen Deutschen Meistertitel durfte sich feiern konnten. Mountainbiker Felix Klaus- Felix Klausmann ins Goldene Buch der Stadt mann, Deutscher Meister im Eliminator- Hausach eintragen.

18 Ehrenmedaillen für besondere Leistungen erhielten folgende Sportler:

Auszeichnung: Name: Verein / Schule:

Ehrenmedaille Heiko Hansmann MSC Hausach, Motorsport in Gold: Jonas Hansmann MSC Hausach, Motorsport Felix Klausmann Skiclub Hausach, Mountainbike Ehrenmedaille Anna-Karolina Kluthe TV Hausach, Schwimmen in Silber: Felix Kopp Skiclub Hausach, Montainbike Winfried Schmider TV Hausach, Leichtathletik Ehrenmedaille Paul Hartmann RGG, Ski, Jugend trainiert für Olympia in Bronze: Madeleine Klink Skiclub Hausach, Mountainbike Charlotte Kluthe TV Hausach, Schwimmen Friederike Kluthe TV Hausach, Schwimmen Katharina Kluthe TV Hausach, Schwimmen Clarissa Mai Skiclub Hausach, Mountainbike Alessia Panduritsch RGG, Ski, Jugend trainiert für Olympia Julia Schmider RGG, Ski, Jugend trainiert für Olympia Maximilian Spathelf RGG, Ski, Jugend trainiert für Olympia Fabian Wöhrle RGG, Ski, Jugend trainiert für Olympia Sonderehrung: Bertil Kluthe TV Hausach, Vorstand Heinrich Zefferer TV Hausach, Volleyball

Bürgermeister Wolfgang Hermann und die geehrten Sportler (von links): Julia Schmider, Katharina Kluthe, Fabian Wöhrle, Anna-Karolina Kluthe, Charlotte Kluthe, Jonas Hansmann, Felix Kopp, Heiko Hansmann, Madeleine Klink, Bertil Kluthe, Clarissa Mai, Felix Klausmann und Heinrich Zefferer.

19 Kirchen

Katholische Pfarrgemeinde

Das Jahr der katholischen Pfarrgemeinde Gemeindereferentin Katharina Gerth stand im Zeichen effizienterer Strukturen machte am 1. September das Seelsorge- und der Suche nach Kandidaten für den team wieder komplett. Nach dem plötz- Pfarrgemeinderat 2020 mit Blick auf die lichen Weggang von Claudia Rieger war „Pastorale 2030“, die aus 220 Seelsorge- Pfarrer Christoph Nobs ein Jahr lang einheiten der Diözese 40 große Pfarrge- „Einzelkämpfer“. Katharina Gerth war be- meinden machen will. Pfarrer Nobs und reits in Hausach, sie hatte die Gemeinde die evangelische Pfarrerin Schwöbel-Hug 2012 als examinierte Gemeindereferen- betonten in einer ökumenischen Sitzung tin verlassen. Die Stellenausschreibung im März auch die Bedeutung der Ökume- von Pfarrer Nobs und die Neuausrichtung ne: „Wir haben einen gemeinsamen Auf- der Pfarrgemeinde hatten sie gereizt, hier traggeber.“ noch einmal einen Neuanfang zu wagen. Gleich zweimal machten die beiden Kir- Sie wurde am 15. September offiziell in ihr chengemeinden auch gemeinsame Sa- Amt eingeführt. che mit den Gemeinderatsfraktionen – zunächst nur mit der SPD bei einer Ver- anstaltung mit dem Friedensaktivisten Jürgen Grässlin im März im katholischen Pfarrheim, dann mit allen Fraktionen des Gemeinderats bei einer Diskussion mit Stefan Maaß, dem Friedensbeauftragten der Badischen Landeskirche, im Novem- ber im evangelischen Gemeindehaus.

Die Katholische Frauengemeinschaft ging mit einem neuen Vorstandsteam gestärkt ins neue Jahr. Agathe Welle, Brigitte Auel, Gaby Szendzina, Margret Lüttschwa- ger, Irmgard Roth, Maria Kaiser, Johan- na Schwidergall und Gaby Maurer wollen Themen anpacken und den Frauen in der katholischen Kirchengemeinde eine Stim- me geben. Am 21. Juli feierten die katholische Pfarr- gemeinde und die evangelische Kir- chengemeinde ihr gemeinsames öku- menisches Pfarrfest beim katholischen Kehrte an ihre alte Wirkungsstätte zurück: Ge- Pfarrheim. In diesem Rahmen wurde auch meindereferentin Katharina Gerth. die langjährige Pfarrsekretärin Josefine Himmelsbach verabschiedet. In vier „Ausspracheabenden“ stellten sich Pfarrer Christoph Nobs und Gemeinde- Am Jakobustag, dem 25. Juli, feierte die referentin Katharina Gerth im September Gemeinde am Pilgerkreuz „Cruz de ferro“ den Katholiken in den vier Standorten oberhalb des Theodorenhofs im Hausa- der Kirchengemeinde Hausach-Hornberg cher Sulzbach einen Freiluftgottesdienst. – auch deshalb, weil die beiden Pfarrge-

20 meinderäte Michael Kolinski und Harald Bei der Cäcilienfeier ehrte der katholische Preuß aus Unzufriedenheit mit der Aus- Kirchenchor Jeanette Fischer für 50 Jahre richtung der Pfarrgemeinde zurückge- Treue zur „Musica sacra“. treten waren. Das Seelsorgeteam bekam sehr viel Rückhalt für seine Arbeit.

Evangelische Kirchengemeinde

Die Evangelische Kirchengemeinde hat sehr gut aufgestellt sind“, sagte Dominik wieder einen Pfarrer: Dominik Wille hat Wille in einem Interview vor seiner feierli- im September seinen Dienst begonnen – chen Amtseinführung am 15. September. zu 50 Prozent in Hausach, zu 50 Prozent Mit Dominik Wille kam auch Isabel Kim- in , beide Gemeinden sollen und mer als Elternzeitvertretung für die Diako- wollen in Zukunft eng zusammenarbeiten. nin Doris Müller mit 50 Prozent ihrer Voll- Der 33-Jährige ist noch „Pfarrer im Pro- zeitstelle für Hausach und Gutach. bedienst“. Das heißt, sein Titel ist Pfarrer, der Probedienst bezieht sich auf die Art des Dienstverhältnisses. In Hausach und Gutach ist er zunächst für zwei Jahre. Wenn alle Seiten das wollen, können ihn die beiden Gemeinden in zwei Jahren zu ihrem Pfarrer wählen. Solange hat er als nicht Gewählter im Kirchengemeinderat kein Stimmrecht und kein Siegelrecht. Die Dienstgewalt liegt weiterhin bei der Va- kanzvertreterin Marlene Schwöbel-Hug, die auch seine Mentorin ist.

Die Gemeinden haben sich gewünscht, dass er als Probedienstler kommt. Wenn sich ein fertiger Pfarrer beworben hätte, hätte er das Vorrecht bekommen. „Die Ge- gend ist sehr zu Unrecht nicht so begehrt. Ich kannte ja Gutach und Hausach schon von meinem Praktikum her und wusste, Der neue Pfarrer der Evangelischen Kirchenge- dass ich in zwei Gemeinden komme, die meinde Hausach Dominik Wille.

21 Ökumenisches Altenwerk

In diesem „Burgblick“ berichten wir mal Die Pfarrer Christoph Nobs und Domi- nicht über die Aktivitäten des Ökumeni- nik Wille sowie Bürgermeister Wolfgang schen Altenwerks, die das ganze Jahr Hermann gratulierten zum Jubiläum und über durchgeführt wurden, sondern über bedankten sich bei den Verantwortlichen zwei besondere Ereignisse: Das 50-jäh- für ihr Engagement zum Wohle der älteren rige Bestehen und der zweite Platz beim Mitbürger. „Ehrenamtspreis“ der Sparkasse. Zum vierten Mal verlieh die Sparkasse Im kleinen Kreis wurde beim Adventskaf- Haslach-Zell den „Ehrenamtspreis“. Da- fee das Jubiläum „50 Jahre Altenwerk“ bei wurden 27 Vorschläge eingereicht, gefeiert. Heinerike Anderwald gab einen und unser Ökumenisches Altenwerk kam Rückblick - von der Gründung im Jahre auf den hervorragenden zweiten Platz. Als 1969 bis zur Gegenwart. Auffallend war Belohnung gab es 1.500 Euro, die für die dabei die geringe Anzahl der Leitungen, Organisation der Termine verwendet wer- anfangs Einzelpersonen danach Teams. den.

Die Verantwortlichen der Sparkasse Haslach-Zell, Sparkassendirektor Carlo Carosi (links) und Vor- standsvorsitzender Bernd Jacobs (rechts) und Bürgermeister Wolfgang Hermann (Dritter von rechts) mit dem Team des Altenwerks Renate Schneider (von links), Irmgard Hahn, Rolf Holderer, Christa Martin, Hans Hörtz, Erika Bäumle, Sieglinde Matt und Heinerike Anderwald.

22 Schulen und Kindergärten

Robert-Gerwig-Gymnasium

Das Robert-Gerwig-Gymnasium bleibt die Manfred Keller vom Offenburger Schiller- größte Schule der Stadt – und sie wächst gymnasium, Bürgermeister Wolfgang Her- weiter. Das RGG zählt aktuell 825 Schüler mann, Reinhard Renter, Vorsitzender des – acht mehr als zum Beginn des vergan- Elternbeirats, Sabine Glöckler vom Per- genen Schuljahrs. Zum neuen Schuljahr sonalrat, Ulrich Rath vom Förderverein, wurde Mathias Meier-Gerwig neuer Lei- Musiklehrer Reinhard Bäder und Schul- ter. Der 40-jährige gebürtige Karlsruher sprecherin Marie Weigold würdigten das unterrichtet seit zehn Jahren am RGG die Wirken des zukünftigen Pensionärs. Sie Fächer Geschichte, Deutsch, Ethik und dankten ihm für seine Arbeit und wünsch- Psychologie. Er ist Vater von zwei Kindern ten ihm, dass er seinen Ruhestand lange und wohnt mit seiner Familie in Gengen- genießen kann. bach. 72 Lehrer unterrichten am RGG in Michael Fritz machte sein Abitur am Hau- 33 Klassen. Die Schule begrüßte zum neu- sacher Gymnasium, studierte in , en Schuljahr sechs Lehrerinnen und drei kehrte 1995 als Lehrer zurück und wurde Lehrer als dauerhafte Lehrkräfte am RGG. 2007 zum Schulleiter ernannt. In seinen Die Große Theater-AG hatte mit „Tristan Abschiedsworten ging er auf seine 41-jäh- und Isolde als Komödie“ ihre Aufführung rige Dienstzeit ein. Er erlebte acht Schul- gleich zum Beginn des Schuljahrs. leiter, hielt rund 27.000 Schulstunden, war bei über 160 Gesamtlehrer- und 300 No- tenkonferenzen dabei und unterschrieb 16.000 Zeugnisse; Zahlen, die sich sehen lassen können!

Mathias Meier-Gerwig, seit dem 1. August neuer Leiter am Robert-Gerwig-Gymnasium

Zwölf Jahre war Michael Fritz Rektor am Robert-Gerwig-Gymnasium – zum Schul- jahresende wurde er in der vollbesetzten Thomas Steiner (links), Abteilungsdirektor am Hausacher Stadthalle verabschiedet. Regierungspräsidium Freiburg überreichte Mi- Alle Redner, Thomas Steiner, Abteilungs- chael Fritz die Urkunde zur Versetzung in den direktor am Regierungspräsidium, Re- Ruhestand durch Ministerpräsident Winfried gierungsschuldirektorin Claudia Bengel, Kretschmann.

23 Kaufmännische Schulen / Wirt- schaftsgymnasium

An den Kaufmännischen Schulen hat gen Kennenlerntagen mit erlebnispädago- die Schülerzahl erneut abgenommen – gischen Inhalten in den Eingangsklassen von 391 im vergangenen Jahr auf 380 in des Wirtschaftsgymnasiums. Es gibt eine diesem Schuljahr, davon sind 235 Voll- fortlaufende innere Schulentwicklung mit zeit- und 145 Teilzeitschüler. Neu sind die dazugehörigen Projekten unter anderem »Einstiegstage« in der zweijährigen Be- zum Thema Prävention unter Einbezug rufsfachschule, ergänzend zu den bisheri- der Schulsozialarbeiterin vor Ort.

Gemeinschaftsschule Graf-Hein- rich-Schule

Auch in der Graf-Heinrich-Schule steigen Krankheitsvertreter mussten gleich zum die Schülerzahlen weiter an. 70 neue Erst- Beginn des Schuljahrs fehlende Stunden klässler wurden begrüßt. Mittlerweile wer- durch Mehrarbeit der anderen Lehrer aus- den hier 601 Schüler in 25 Klassen unter- geglichen werden. Die Schulsozialarbeit richtet. Das sind elf mehr als zum Beginn ist mit Anai Stötzel wieder besetzt. Bei der des vergangenen Schuljahrs. Auch die Betreuung in der Grundschule hat sich die Lehreranzahl hat sich erhöht, sechs neue Situation nicht entspannt. Hier gibt es im- Lehrkräfte sind zum Team dazu gestoßen, mer noch zu wenig Platz für die angemel- insgesamt sind es 56. Wegen fehlender deten Schüler.

Paritätische Schule für Soziale Berufe

Wie im vergangenen Jahr kann die Paritä- Heilerziehungspflege einen neuen, modu- tische Schule für Soziale Berufe in der In- lar ausgerichteten Lehrplan bekommen selstraße die Teilnehmerzahlen (so werden hat. Die Altenpflegeausbildung startet das hier die Schüler bezeichnet) noch nicht letzte Mal und wird 2020 von der neuen genau nennen, weil noch nicht alle Kurse Ausbildung zum Pflegefachmann/-frau begonnen haben. Zum Schuljahrsbeginn abgelöst. Neu ist auch die Qualifizierung im September waren es 323 (23 mehr von Menschen mit Unterstützungsbedarf als zum Beginn des vergangenen Schul- zum Serviceassistenten in Zusammenar- jahrs), weitere 20 wurden erwartet. 33 Do- beit mit der Lebenshilfe am Of- zenten unterrichten in 22 Kursen. Neu an fenburger Standort der Schule. der Schule ist, dass die Ausbildung in der

24 Kindergärten

Die katholische Kindertagesstätte St. Die Kindertagesstätte Sternschnuppe Anna bekam im Juli das „Beki-Zertifikat“ feierte im Oktober ihren 25. Geburtstag. der Landesinitiative für bewusste Kinde- Sie war damals die erste integrative Ein- rernährung. Irmtraud Braun und ihr Team richtung im Kinzigtal unter der DRK-Trä- haben es nun Schwarz auf Weiß: „Es- gerschaft und ist es bis heute geblieben. sen und Trinken bedeuten hier Genuss Sonja Rall hatte den Kindergarten damals und Gemeinschaft, pädagogische Arbeit als Leiterin aufgebaut, die Heilpädagogin mit Kindern, Zusammenarbeit mit Eltern, ist heute noch im Team. Seit drei Jahren Qualitätsstandards bei den Mahlzeiten hat Bärbel Schwendemann die Leitung und Blick über den Tellerrand“. inne, zum Team gehören 16 Erzieherin- Die katholische Kindertagesstätte St. nen. Gefeiert wurde das Jubiläum mit Barbara wurde in diesem Jahr vom Ro- einem Fest, das die Kinder in den Mittel- tary Club Wolfach mit einer regelmäßigen punkt stellte. Obst- und Gemüsekiste unterstützt.

Vergangenheit und Gegenwart: Sonja Rall (rechts) die erste Leiterin im Kindergarten „Sternschnuppe“ und die derzeitige „Chefin“ Bärbel Schwendemann.

25 Vereine

Ban Saensuk

Der Verein Ban Saensuk, der 1991 von ten sich viele Thailänder und Deutsche Jiraporn und Hubert Maier-Knapp ge- vor und in der Stadthalle, genossen die gründet wurde, unterstützt in Thailand leckeren exotischen Speisen und erfreu- zwei Waisenhäuser und Schulen. Mit den ten sich an den bunten Gewändern und relativ wenigen Mitgliedern (44) konnte den verschiedenen Aufführungen. er 2019 diese Einrichtungen mit stolzen 14.000 Euro unterstützen. Haupteinnah- Der Verein ist aber auch das ganze Jahr men sind die Mitgliedsbeiträge, Spenden über aktiv. So finden Kochkurse statt, und die Erlöse aus dem Thai-Fest, das in Kinder werden in der Sprache der Thais diesem Jahr zum 25. Mal gefeiert wurde. unterrichtet, und Kurse in Alltagsbewälti- Begünstigt durch das Wetter versammel- gung werden angeboten.

Der Vorstand des Vereins Ban Saensuk (von links): Saithong Himmelsbach (Beisitzerin), Reinhold Hät- tich (Beisitzer), Jiraporn Maier-Knapp (Vorsitzende), Sabine Thimm (Kassiererin), Hubert Maier-Knapp (Beisitzer), Angelika Spitzmüller (Stv. Vorsitzende) und Pidsami Welti (Beisitzerin). Auf dem Foto feh- len Kassenprüferin Simone Engel und die Beisitzer Elisabeth und Günter Mair.

Deutsches Rotes Kreuz, Kreis- verband Wolfach e.V.

Der DRK-Kreisverband, zuständig für den biet) ausgetauscht, und im April folgte der ehemaligen Landkreis Wolfach (außer Bad Rettungswagen der Wache Hausach. Je- Rippoldsau-Schapbach), musste im Lau- weils mehr als 300.000 Kilometer hatten die fe des Jahres einen großen Teil der Ret- beiden Krankentransportfahrzeuge (eben- tungsdienst-Fahrzeuge erneuern. falls Wache Hausach), die ersetzt werden mussten. Die Kosten dieser vier Fahrzeuge Zunächst wurde das Notarzteinsatzfahr- lagen bei rund 300.000 Euro und müssen zeug (Einsätze im gesamten Verbandsge- über die Einsätze realisiert werden.

26 Im Dezember wurde dann der neue Ein- rund 95.000 Euro zu Buche, für die es kei- satzleitwagen in Betrieb genommen. Die- nerlei Förderung gab! Erfreulich war, dass ses Führungsfahrzeug wird bei größeren rund die Hälfte davon durch Spenden von Schadenslagen mit mehr als fünf Verletz- Firmen und Institutionen realisiert werden ten angefordert. Trotz enormer Eigenleis- konnte. tungen standen nach der Fertigstellung

Das neue Einsatzleitfahrzeug mit Vertretern des DRK-Kreisvorstands, einem Teil der Sponsoren und den vier „Machern“ (vorne, von links) Thimo Letzeisen, Markus Müller, Patrick Hug und Dominik Rapp. Hinten (von links): Klaus Kinast (Malerbetrieb, Haslach), Axel Fahner (Sparkasse Wolfach), Michael Biegert (Hydro, Biberach), Manfred Wöhrle (Beisitzer), Wolfgang Stunder (Kreisverbandsarzt), Bür- germeister Wolfgang Hermann, Jürgen Nowak (Kreisvorsitzender), Christian Keller (Feuerwehr-Füh- rungsgruppe), Martin Heinzmann (Volksbank Mittlerer Schwarzwald eG) und Stephan Pfaff (Sparkasse Haslach-Zell).

PS: Als ehemaliger Geschäftsführer des zeuge für den Katastrophenschutz vor, DRK-Kreisverbands Wolfach kann ich mir steuert aber keine Cent dazu bei; zum Einsatzleitfahrzeug zwei Bemerkun- • warum werden die einen Hilfsorganisa- gen nicht verkneifen: tionen großzügig unterstützt und die an- • das Land Baden-Württemberg macht es deren müssen betteln gehen? sich einfach; es schreibt solche Fahr-

Deutsches Rotes Kreuz, Ortsver- ein Hausach e.V.

Auf ein erfolgreiches Jahr konnte der Hau- mo Letzeisen über die Einsätze, Übungen sacher Ortsverein des Deutschen Roten und Dienstabende als auch der Kassen- Kreuzes bei seiner Hauptversammlung bericht von Schatzmeister Markus Harter zurückblicken. Sowohl der Bericht des wurden von den Mitgliedern positiv auf- stellvertretenden Bereitschaftsleiters Thi- genommen und einstimmig genehmigt.

27 Einen Wechsel gab es beim Jugendrot- Der Vorsitzende des Ortsvereins, Wolf- kreuz. Über zehn Jahre standen Viktor gang Weise, und der DRK-Kreisvorsitzen- Roller (als Leiter) und Vanessa Mayer (als de Jürgen Nowak dankten der bisherigen Stellvertreterin der Jugendorganisation) Führung für ihr Engagement und wünsch- vor – nun übergaben sie die Ämter in jün- ten den neuen Verantwortlichen viel Glück gere Hände. Das neue Leitungsteam bil- und eine erfolgreiche Arbeit. den nun Stefano Caggiano, Schani Hipp, Samori Sarkone und Kathrin Wöhrle.

Viktor Roller (links) und Vanessa Mayer (rechts) übergaben die Jugendrotkreuz-Leitung an Samori Sarkone (von links), Kathrin Wöhrle, Schani Hipp und Stefano Caggiano.

Dorfer Erzbrüder

Schlendert man an der Erzpoche vorbei, dann sieht man fast immer jemand von den Dorfer Erzbrüdern am „werkeln“. Sie halten nicht nur das kleine (aber feine) Museum in Schuss, sondern auch die üb- rigen Kleinode rund um die Dorfkirche. So haben Erich Grießbaum und Artur Mül- ler wieder mal den Dorfer Brunnen einer „Generalsanierung“ unterzogen. In mü- hevoller Kleinarbeit befreiten sie ihn mit einem Hochdruckreiniger von Farbresten, um ihn dann mit einer Spezialfarbe zu Im November konnte das älteste Mitglied, Andreas streichen. Auch die „Verzürnten Dorfhei- Hermann seinen 95. Geburtstag feiern. Im Namen ligen“ wurden verschönert - die Skulptur der Dorfer Erzbrüder überbrachten ihm Heinrich wurde zunächst gründlich gereinigt und Wagishauser (links) und Erich Griesbaum herz- anschließend ebenfalls frisch gestrichen. liche Glückwünsche und einen Geschenkkorb.

28 Forum Hausach

Tausende von Besuchern strömten am entstehen soll. Die Hausach-Card hatte Muttertagsmarkt durch Hausach. Die Ver- 2019 insgesamt 22 Akzeptanzstellen, wo antwortung für den Markt hatte das Forum man für seine Umsätze Punkte buchen Hausach zwar an das Kultur- und Touris- und auch einlösen kann. musbüro der Stadt abgegeben, brachte Der Weihnachtsmarkt 2019 litt unter ei- sich aber mit einem Bierstand auf dem nem enormen Ständeschwund, der auch Klosterplatz mit ein. Der Markt mit seinem Kritik aus der Bevölkerung einbrachte. vielfältigen Unterhaltungsprogramm, dem Das Forum Hausach und die Stadtverwal- breiten kulinarischen Angebot und dem tung wollen gemeinsam eruieren, woran verkaufsoffenen Sonntag ist auch nach es lag und wie man den Markt künftig wie- fast einem Vierteljahrhundert noch ein der attraktiver machen könnte. Dauerbrenner. Der Vorstand des Forums Hausach be- Damit wollte das Forum Hausach mehr steht aus den Vorsitzenden Martin Bruder Luft und Zeit für die originären Aufga- und Manuela Schäck, Schriftführer Stefan ben gewinnen – zum Beispiel für die Keller, Kassierer Simone Engel und Ste- Stabilisierung der etwas schwächelnden fan Pfaff sowie den Beisitzern Bernd Mik, „Hausach-Card“. Da machte man gleich Erwin Moser und Jakob Wolber. Die größ- Nägel mit Köpfen: 2019 war auch das Vor- te Aktion des Forums ist der Hausacher bereitungsjahr für das „Kinzigtal-Kärtle“, Advent mit der Bärenaktion (siehe „Bären- das nach dem Vorbild der Hausach-Card kind“).

Freie Narrenzunft Hausach e.V.

Endlich mal wieder ein Jahr für echte Fa- sent die betagten Narren ihren Burgfrau- sentfans mit einer langen Fasent, die am enkaffee genießen konnten. Und dann 12. Januar mit dem Aufstellen des Narren- ging’s rund: Am Schmutzige gab Burgis baums begann und erst am Fasentdinsch- Wolfgang Hermann seinen Schlüssel ab, dig am 5. März mit dem Ball für den „Nar- die kleine und die große Katzenmusik zog resome“, dem Burgertreff und natürlich lärmend durchs Städtle, und die Wirt- der Fasentverbrennung um Mitternacht schaftsfasent feiert inzwischen am Abend endete. Für ein Hansele, fünf Spättle und fröhliche Urstände. Zahlreiche Cliquen vier Urmadlee war es die erste Fasent in zogen wieder durch die Narrenbeizen. Am diesem Häs, sie erhielten alle bei der Öf- Fasentsomschdig dann Närrischer Wo- fentlichen Sitzung in der Stadthalle ihre chenmarkt, Frühschoppenschnurren und Maske. Narrenmesse.

So richtig in die Gänge kam die Fasent Ein Höhepunkt war wie immer der große mit dem Preismaskenball mit tollen Grup- Umzug am Fasentsunndig. Unter dem pen im proppenvollen „Löwen Akropolis“. Motto „1949 Hausach wird Großstadt Auch die Schnurranten durften ihre köst- sagt man... 2019 die Arbeiten dauern an!“ lichen G‘schichtle vor neun vollen Lokale zogen 51 Gruppen vorbei an Tausenden glossieren, bevor am Sonntag vor der Fa- Zuschauern. 13 große Motivwagen und

29 vier Motto-Fußgruppen nahmen überaus originell Hausachs Drang zur Metropole auf die Schippe. Hubert Heizmann wurde vor dem Rathaus für 25 Jahre Umzugs- moderation geehrt. Die Elfemess am Fasentmändig zog acht Stunden durchs Städtle und besuchte sämtliche Großbaustellen.

Einer der „Hingucker“ beim großen Umzug war der Motivwagen der Gruppe AC Guck ins Glas.

Freiwillige Feuerwehr Hausach

Auf 68 Einsätze blickte die Hausacher Bedingungen bei 600 Grad kennen. Feuerwehr in ihrer Hauptversammlung im Die erste Frau der Hausacher Feuerwehr November zurück, davon waren 21 Brand- wurde Kathrin Welle. Allerdings nicht aktiv einsätze. Dafür waren die Fahrzeuge 120 im Brandeinsatz, sie wurde Nachfolgerin Stunden und die Feuerwehrmänner 860 von Claus Volk, der 32 Jahre lang die Ka- Stunden im Einsatz. meradschaftskasse führte. Die Hausacher Wehr bildet viele Feuer- Für 40-jährige Treue zur Hausacher Feu- wehrleute der Region in ihrer Atemschutz- erwehr wurden Norbert Baumann, Die- strecke aus – 548 Teilnehmer waren es in ter Schorn, Manfred Baumann, Klaus diesem Jahr, und 37 Teilnehmer lernten im Schmid und Jürgen Euhus geehrt. Neues Brandübungscontainer, der einige Zeit auf Ehrenmitglied der Hausacher Feuerwehr dem Hof stand, den Einsatz unter realen ist Ernst Ramsteiner.

Bürgermeister Wolfgang Hermann (links) Kommandant Sebastian Holloway (Zweiter von links) und Adrian Stirm (rechts) ehrten die langjährigen Feuerwehrmitglieder (ab 3. von links): Norbert Baumann, Dieter Schorn, Manfred Baumann (jeweils 40 Jahre), Alfred Blattmann (Ehrenmitglied), Klaus Schmid (40 Jahre), Hermann Künstle und Ernst Ramsteiner (Ehrenmitglieder), Jürgen Buchholz und Jürgen Euhus (40 Jahre).

30 Gemischter Chor „Liederkranz“ Hausach e.V.

Unbestrittener Höhepunkt des Gemisch- hatte Dirigent Niklas Schmider den Chor ten Chors Liederkranz waren die beiden auf diese Auftritte vorbereitet. Unterstützt Aufführungen des Requiems von John wurde der Chor von einem Instrumenta- Rutter an Allerheiligen in Haslach und lensemble und Manuel Klingenmeier an an Allerseelen in Hausach. Über Monate der Orgel.

In der altehrwürdigen Dorfkirche führte der „Liederkranz“ das Requiem des englischen Komponisten John Rutter auf.

Bei der Hauptversammlung am 19. März kürzte der Regen ab. Das angekündigte wurden Edith Knietsch, Elli Schwab, Ursel Programm vom „Obstsalat bis zur Kleinen Schmid, Bernhard Buchholz, Josef Klaus- Nachtmusik“ musste abgebrochen wer- mann und Andreas Hansmann als flei- den – ausgerechnet bei dem Lied „Hab ßigste Probenbesucher geehrt. Der Verein Sonne im Herzen“ öffnete Petrus die hat 25 aktive Mitglieder, die für größere Schleusen. Projekte immer auch von Projektsängern unterstützt werden. Der Liederkranz gestaltete auch wieder die Gedenkfeier zum Volkstrauertag mit, Traurig nahmen die Sängerinnen und die in diesem Jahr erstmals auf dem Klos- Sänger im März Abschied von Helga Pels terplatz stattfand. Sie sollte „unter die Leusden, die sich über Jahrzehnte uner- Menschen“ – und das hat bestens ge- müdlich für den Gemischten Chor Lieder- klappt, es waren tatsächlich wesentlich kranz eingesetzt hatte (siehe auch Rubrik mehr Teilnehmer als bisher auf dem Eh- „Verstorbene“). renmal. Den Abschluss bildete ein kleines Ad- Die schon zur Tradition gewordene Ma- ventskonzert im Adventswald. tinée des Chors im Garten der „Eiche“

31 Historischer Verein

Bei der Hauptversammlung des Histori- tet, Exkursionen zum jüdischen Friedhof schen Vereins im Februar wurde der bis- Schmieheim, der Synagogenbesuch in herige Vorstand einstimmig in seinen Äm- , Burgöffnungen und die Füh- tern bestätigt: Vorsitzender bleibt Hubert rungen durch die Dorfkirche rundeten das Maier-Knapp, sein Stellvertreter Klaus Programm ab. Lehmann, Kassierer Franz Gramlich und Schriftführerin Erika Streit. Zu Beisitzern wurden Udo Prange (Leiter des Muse- umsteams), Rolf Holderer (Vertreter der Dorfer Erzbrüder), Arno Heinz (Obmann der Burgwache), Michael Kolinski (Mit- gliedergewinnung und Jugend), Werner Hafner (Juristischer Berater) und Bernd Schmid (Verwalter der Online-Chronik) gewählt.

Das Jahr stand eindeutig im Zeichen der Das Vorstandsteam des Historischen Vereins Heimatgeschichte. In Vorträgen wurde die (von links): Franz Gramlich, Klaus Lehmann, Hausacher Vergangenheit durchleuch- Hubert Maier-Knapp, Udo Prange und Erika Streit.

Katholische Landjugend Einbach

Philipp Schmid und Céline Armbruster wurden in der Hauptversammlung zum Beginn des Jahres als Vorsitzende der Katholischen Landjugend bestätigt. Die- ses Amt ist dort traditionell mit einem weiblichen und einem männlichen Mit- glied besetzt.

Höhepunkt des vergangenen Jahres war zweifellos die 72-Stunden-Aktion, bei der die Landjugend im Kindergarten Stern- Das Werk ist vollbracht! In Rekordzeit verschö- schnuppe – in dem die meisten von ihnen nerte die Landjugend den Außenbereich im Kin- selbst einen Teil ihrer Kindheit verbracht dergarten „Sternschnuppe“. hatten – ein großes Schiff und weitere Ge- räte für den Außenbereich gebaut hat. Mit Die jährliche Lehrfahrt im Herbst führ- viel Elan und großem Sachverstand gin- te nach Berlin, dazu gab es viele weitere gen die jungen Leute ans Werk und wa- kleinere Ausflüge und Unternehmungen, ren nach vollendeter Tat ebenso glücklich Gruppenabende mit Spielen, Kochen, Bas- wie die Erzieherinnen und die Kinder über teln und mehr, und natürlich auch kirchliche das, was sie da in drei Tagen hingezau- Aktivitäten wie die Gestaltung des Fron- bert haben. leichnamsteppichs oder des Erntealtars.

32 Kleintierzuchtverein C 71 Hausach e.V.

Sehr positiv verlief das Jahr für die Hau- Decker. Bei der Bundeskaninchenschau sacher Kleintierzüchter, brachte doch die in Karlsruhe errang er den Deutschen Ausstellungssaison auf regionaler Ebene, Meistertitel bei den Erzeugnissen aus bei Landes- und Bundesschauen wieder Kaninchenfleisch. Außerdem erhielt er sehr gute Ergebnisse. den Preis für das beste Ergebnis der ge- samten Schau sowie den Ehrenteller des Bei der Kreisschau konnte Rolf-Ludwig Landwirtschaftsministeriums für die beste Decker bei den Kaninchenzüchtern erneut Gesamtleistung (siehe auch Rubrik „Per- den Kreissieger-Titel erringen. Mit zehn sonalien“). Kreismeister- und drei Kreisjugendtiteln Bei der Lokalschau im November in der war zwar ein geringer Rückgang gegen- herrlich geschmückten Stadthalle wurden über dem Vorjahr zu verzeichnen, aber der 296 Tiere ausgestellt, die von den Preis- Landesjugendmeistertitel von Jungzüch- richtern intensiv begutachtet wurden. Die ter Nico Hummel bei der Landesgeflügel- sehr gute Bewertung war ein Beleg für die schau in Freiburg ließ dies verschmerzen. hervorragende Zuchtarbeit Das Top-Ergebnis lieferte aber Jürgen

Vorsitzender Klaus Blum (rechts) und Bürgermeister-Stellvertreter Max Winterer (Dritter von links) und die Pokalgewinner bei der Hausacher Lokalschau (hinten, von links): Michael Schindler, Jürgen Decker, Werner Fuhlert, Günther Bösel, Thomas Hummel, Meinrad Griesbaum, Lilia Schuh, Laila Blum sowie vorn, von links, Rudolf Krämer, Marlin und Lino Ukat und Erwin Klausmann.

Leider mussten die Kleintierzüchter wie- ter folgte ihm Inge Sum. Als Tochter des der von zwei verdienten Ehrenmitgliedern Gründungsvorstands Hermann Lehmann Abschied nehmen: Anfang Juli verstarb war sie von Kind an mit dabei und nach Josef Schley, der 1960 in den Verein ein- der Neugründung nach dem Krieg wurde trat und 32 Jahre das Amt des Schriftfüh- sie insgesamt 73 Jahre als ordentliches rers bekleidete. Einen halben Monat spä- Mitglied geführt.

33 Landfrauen Hausach-Einbach

„Landfrauen droht die Auflösung“ titelte Doch das Wunder geschah. Es war vor das Offenburger Tageblatt noch im Febru- allem Stefanie Kölblin vom Ramsteiner- ar. In der Hauptversammlung wären Wah- hof, deren Mutter Elfriede Ramsteiner die len angestanden, viele im Vorstandsteam Landfrauen damals mitgegründet hatte, arbeiteten seit 23 Jahren mit und wollten die nicht klein beigeben wollte. Sie organi- sich von der Verantwortung zurückziehen. sierte Veranstaltungen wie Info-Frühstück Die Landfrauen sind miteinander gealtert mit der Trainerin Beate Recker, machte in – aus den 55 Mitgliedern im ersten Jahr den sozialen Medien ordentlich Werbung sind zwar inzwischen 68 geworden, es für das Bildungsangebot und die Bedeu- sind aber kaum junge Frauen hinzuge- tung der Landfrauen für den ländlichen kommen. Die Neuwahl wurde gestrichen, Raum – und zum Ende des Jahres zeich- das Vorstandsteam erklärte sich bereit, nete sich bereits ab: Eine Auflösung des noch ein Jahr kommissarisch weiterzu- Vereins der Hausacher Landfrauen würde machen – und dann den Verein aufzulö- es ganz sicher nicht geben. sen, wenn „kein Wunder geschieht“.

Im ehemaligen Stall des Ramsteinerhofs erhielten die Landfrauen Unterstützung durch die „Erfolgsbe- schleunigerin“ Beate Recker.

Muettersproch-Gsellschaft

Die Gruppe -, Wolf- und Gutachtal 2019 feierte die Gruppe, die von Ursula der Muettersproch-Gsellschaft ist eine Aberle gegründet wurde und noch immer von 18 Regionalgruppen dieses knapp von ihr geleitet wird, ihren 20. Geburtstag. 3.000 Mitglieder starken Vereins, dessen Aus diesem Anlass war am 6. April der erklärtes Ziel der Erhalt und die Pflege der Verband mit seiner Hauptversammlung in alemannischen Mundart ist. der Hausacher Stadthalle zu Gast. Es war

34 die letzte Hauptversammlung „auf Tour“ in Hausach, künftig wird diese immer am Standort in Freiburg stattfinden.

Regelmäßig an den ersten Freitagen in den geraden Monaten trifft sich die Muet- tersproch-Gsellschaft zum Stammtisch – immer wieder auch mit besonderen Aktionen. So war im Oktober der renom- mierte Mundartdichter und Sänger Ste- fan Pflaum im Mostmaierhof zu Gast. Der Die Vorsitzende Ursula Aberle (links) und Kas- Ausklang im Dezember war bestimmt von siererin Adelheid Schwarzer verabschiedeten einem Film über den Lahrer Mundartdich- Schriftführer Hans-Jörg Trinkaus aus dem Vor- ter Philipp Brucker. stand der Muettersproch-Gsellschaft und teilen sich seine Arbeit künftig auf.

Naturfreunde Hausach

Wie schon im Vorjahr war das Naturfreun- Trier, eine der ältesten Städte Deutsch- dehaus Laßgrund im Hinteren Einbach an lands. Neben der obligatorischen Stadt- jedem ersten Sontag im Monat geöffnet. besichtigung, einer Moselrundfahrt und Zusätzliche Termine waren das Fisches- einer Weinprobe unternahm die Gruppe sen am Karfreitag, der 1. Mai, der Spar- einen Ausflug nach Luxemburg. Ziele wa- gelsonntag im Juni, Burgeressen mit Billy ren dort das Bankenviertel und Institutio- und ihren Burgermaries und die Schlacht- nen der Europäischen Union wie die Eu- platten im Oktober, Auftritte der Black Fo- ropäische Kommission, der Gerichtshof, rest Acoustic Company und für die Jüngs- der Rechnungshof und das Sekretariat ten einen Backnachmittag im Dezember. des Europäischen Parlaments. Die Rück- reise erfolgte über Koblenz mit einem Ende Mai/Anfang Juni ging es wieder vier Zwischenstopp beim Deutschen Eck. Tage auf Reisen - in diesem Jahr nach

Die Teilnehmer der „Naturfreunde-Reisegruppe“ vor dem Trierer Dom St. Petrus.

35 Schwarzwaldverein Hausach e.V

Unter dem Motto: „Wandern mit uns ist eine Rundwanderung am Titisee durchge- ein Erlebnis“ bot der Schwarzwaldverein führt. Die Wanderführer boten im August Hausach auch 2019 wieder ein Freizeit- Unternehmungen auf dem Hexensteig programm für die ganze Familie an. Im im Renchtal, rund um die Heidburg und Wanderplan standen 17 Ganztagswande- am Schluchsee an. In diesem Monat war rungen, meist an Sonntagen, sowie zehn auch eine dreitägige Hochgebirgstour am Halbtagswanderungen, überwiegend an Piz Lad im Dreiländereck Italien, Öster- einem Dienstag zur Auswahl. Der Janu- reich und Schweiz im Angebot. Die jährli- ar begann mit einem Bilderrückblick der che Mehrtagesfahrt unternahm der Verein Wanderungen und Aktivitäten der 2. Hälf- an fünf Tagen im September nach Maria te des Vorjahres, mit der ersten Halbtags- Alm/Hintertal am Hochkönig im Pinzgau/ wanderung traditionell aufs Käppele und Salzburger Land. Der Oktober bot eine einer Fahrt in ein Schwimmbad. Im März Rundwanderung in der Vorbergzone von war die Jahreshauptversammlung des Emmendingen nach Landeck und eine Vereins, der April bot eine Wanderung Tour bei Kirnbach im Tal des Bollenhutes zusammen mit dem Förster und die jähr- mit Besuch bei einer Trachtenschneide- liche Wanderung in den Vogesen. Am 1. rin, sowie eine über dem Neckartal bei Mai fand der traditionelle Maihock mit Be- Oberndorf. In den beiden letzten Monaten wirtung auf der Burg Husen statt. Weiter im Jahr unternahm man Wanderungen auf waren im Mai Touren bei Hofstetten, Wel- dem Felsenweg bei Hornberg, über Ohls- schensteinach, am Herzogenhorn sowie bach nach Ortenberg und die traditionelle über den Höri bei Stein am Rhein. Im Juni Adventswanderung mit Überraschungs- unternahm man eine Wanderung auf der ziel. Als letzte Veranstaltung war der Jah- Schwäbischen Alb sowie eine dreitägige resabschluss mit Ehrung der fleißigsten Radtour entlang der Ahr von der Quelle Wanderer und einem Bilderrückblick der bis zur Mündung und weiter bis Koblenz. Wanderungen im ersten Halbjahr. Die Ab- Im Juli hatte man Wanderungen in Hau- teilung „Junge Familie“ hatte unter ande- sacher und Haslacher Umgebung und rem am Ostermontag an der Erzpoche das

Gruppenfoto bei einer Tageswanderung auf der Schwäbischen Alb.

36 Osterhasensuchen für Kinder, am 1. Mai unterwegs. Von April bis Oktober ist ein- auf der Burg Husen ein Kinderprogramm mal im Monat Wanderstammtisch und in und Ende Oktober das Rübengeister- den Monaten November bis März an ei- Lichter-Schnitzen mit anschließendem nem Tag ein Singabend. Zusammen mit Burgerlebnis im Angebot. Wander-Senio- „Gesundes Kinzigtal“ sind wir gemeinsam ren waren mit der Gruppe „bleib fit - aktiv für die Gesundheit. mit“ in jedem Monat an einem Donnerstag Text und Foto: Andreas Hoda

Skiclub Hausach e.V.

Der Skiclub konnte seine für Dezem- lerie Moser (19:02 Minuten) wurden nicht ber 2018 geplanten Skikurse dann doch unterboten. Die schnellsten waren Jonas im Januar 2019 noch durchführen und Lehmann mit 18:05 Minuten und erneut vielen „Zwergle“ und größeren Kindern Valerie Moser mit 19:45 Minuten. den Spaß am Wintersport vermitteln. In Zahlreiche nationale und internationale der Hauptversammlung wurde Rebecca Erfolge konnte auch die Radabteilung des Wöhrle neue Skischulleiterin. Die Skileh- Skiclubs wieder für sich verbuchen. Im rer des Vereins erhielten im Dezember am Team mit vielen Helfern stemmte der Ver- Pitztaler Gletscher eine Einweisung und ein auch im April wieder das große MTB- Fortbildung, die Skikurse konnten aber im Rennwochenende am Tannenwald. Dezember wegen Schneemangel erneut noch nicht stattfinden.

Der Verein hat inzwischen 700 Mitglieder zwischen 0 und 82 Jahren. Inge Seehol- zer, Albert Neumayer und Gerd Schley wurden für 50-jährige Treue zum Skiclub Hausach mit der goldenen Vereinsnadel ausgezeichnet. Sonst hat sich im schon seit Jahrzehnten bewährten Vorstand nicht viel geändert. Augustin Wölfle blieb weiterhin Chef des Vereins und arbeitet eng mit seinen Stell- Sie lenken die Geschicke des Skiclubs in den vertretern Manfred Müller und Karl-Otto nächsten Jahren (von links): Augustin Wölf- Pfaff zusammen. le (Vorsitzender), Alfred Klausmann (Sportwart Rad), Rebecca Wöhrle (Skischul-Leiterin), Pa- Einen Wechsel gab es im Herbst beim trick Schmid (Stv. Skischul-Leiter), Tobias Mayer 26. Käppeleberglauf. 25 Jahre lang wurde (Beisitzer Rad), Christa Mayer und Katja Schätzle dieser von Manfred Müller organisiert, der (Beisitzerinnen), Markus Fehrenbach (Schriftfüh- nun die Organisation in die jüngeren Hän- rer), Janina Wolf (Schüler- und Sportwart), Rainer de von Tobias Mayer legte. Die verspro- Schoch (Beisitzer Ski), Karl-Otto Pfaff (zweiter chene 500-Euro-Prämie für einen neuen Stellvertretender Vorsitzender), Walter Armbrus- Streckenrekord konnte sich das Säge- ter (Kassenwart), Tobias Matt (Sportwart Alpin) werk Streit allerdings sparen. Die Rekorde und Manfred Müller (erster Stellvertretender Vor- von Thomas Dold (16:38 Minuten) und Va- sitzender).

37 Sportverein Hausach e.V.

„Wir fangen bei null an“, sagte Oliver Kurz Kameradschaft gibt“. Schon im ersten in einer spannenden, zukunftsweisenden Jahr ist der SV Hausach diesem Ziel ein Hauptversammlung des SV Hausach im gutes Stück nähergekommen. Vereinsheim „Waldhorn“. Lange Zeit hatte es gebrodelt im Verein: Spielerabgänge, Abstieg der Ersten Mannschaft und Un- zufriedenheit waren an der Tagesordnung. Nachdem das langjährige Vorstandstrio aus Bernd Waidele, Florian Fuchs und Christoph Zeller gemeinsam verkündet hatten, dass sie für ihre Ämter nicht mehr zur Verfügung stehen, gab es nur zwei Möglichkeiten: Das Aus oder ein Neuan- fang. In einem intensiven Arbeitsprozess stellte sich der Verein neu auf. Altbürger- meister Manfred Wöhrle und der ehemali- Der SV Hausach hat ein neues Vorstandsteam: ge Trainer Jochen Beck leiteten viele Sit- Carlo Welle (stehend von links), Thomas Ring- zungen, in denen der Verein wieder Mut wald, Sven Müller, Dirk Kurz, Bärbel Armbruster zur Zukunft schöpfte. und Manfred Waidele. Kevin Mayer (vorne von Und schließlich wurde ein neues Team links) Alexandra Waidele, Oliver Kurz, Marc gewählt mit dem Vorstandsvorsitzenden Stockreisser und Thomas Hartwein. Oliver Kurz an der Spitze, den Vorstän- den Sport Sven Müller, Finanzen Alexan- In der Kreisliga A Süd überwinterte der SV dra Waidele, Kommunikation Marc Stock- Hausach immerhin an der Tabellenspitze reisser und Wirtschaftsbetrieb Thomas auf dem dritten Platz. „Es ist schön zu Hartwein. Oliver Kurz gab das oberste sehen, dass wir uns permanent gestei- Ziel aus: Die Hausacher Kicker, auch aus gert haben und vor allem als kämpferisch der Jugend, sollen wieder in den eigenen starke Einheit auftreten“, sagte Manfred Reihen spielen: „Wir wollen keine bezahl- Hellmig, der nach langer Zeit zur neuen ten auswärtigen Spieler. Sie sollen zu uns Saison als Trainer zu seinem Heimatverein kommen, weil es hier eine gute Clique und zurückgekehrt war.

Stadtkapelle Hausach

Nach dem stressigen „Jubiläumsjahr“ Zum Auftakt spielte das Jugendorchester ließen es Hausachs Musiker 2019 etwas Hausach-, das in diesem Jahr ruhiger angehen. Höhepunkt war einmal ihr 20-jähriges Bestehen feiern konnte. Zur mehr das Jahreskonzert im April in der Überraschung des Publikums saßen nach vollbesetzten Stadthalle. Unter dem Mot- einer kurzen Pause, als sich der Vorhang to „Abenteuerland“ boten die rund 60 öffnete, etwa 70 Musiker auf der Bühne, Musikerinnen und Musiker unter ihrem denn zu den derzeit Aktiven gesellten sich Dirigenten Raphael Janz exzellente Un- alle Ehemaligen. Trotz nur einer Probe funk- terhaltung. tionierte das Zusammenspiel hervorragend.

38 Die Überraschung beim Konzertabend: Das Jugendorchester Hausach-Fischerbach mit den Ehemaligen unter der Leitung von Raphael Janz.

Mit „Adventures for Band“ und „Alice im und Stefan Schmider (Tuba) die Silberne Wunderland“ eröffnete die Stadtkapelle Ehrennadel. Mit der Goldenen Ehrennadel ihr Programm. Beim Ausflug in das Reich für 40 Jahre, der Ehrenmitgliedschaft der der Operette mit „Die Fledermaus“ von Kapelle und der Ehrenmedaille der Stadt Johann Strauß trat dann der mit Spannung Hausach wurde Reinhard Meyer (Flügel- erwartete Stargast auf: die amerikanische horn und Trompete) ausgezeichnet. Eben- Sopranistin Kathy Magestro. Den offiziel- falls seit 40 Jahren zählt Hubert Mayer zu len Teil des Konzerts beschloss die Ka- den Musikern. Da aber die Mitgliedschaft pelle mit einer Reise durch ein magisches erst ab dem Alter von zehn Jahren zählt, Königsreich „Journey through a magical musste die Ehrung auf 2020 verschoben Kingdom“ und „Streetlife“; aber ohne Zu- werden. Rekordhalter war jedoch Ottokar gaben kamen die Musiker nicht von der „Odix“ Leibing. Seit 60 Jahren spielt er Bühne: Für ihr „Daydream Believer“ und seine Klarinette und ist auch in anderen „Africa“ bekamen sie vom begeisterten Vereinen (SV Hausach und Liederkranz) Publikum nochmals einen Riesenapplaus. aktiv. Helmut Lauble überreichte ihm als Vertreter des Blasmusikverbands Kinzig- Dieses Jahreskonzert gab einen würdi- tal die „Ehrennadel in Gold mit Kranz und gen Rahmen für die Ehrung langjähriger Diamant“ und Bürgermeister Wolfgang Aktiver. Für 25 Jahre erhielten Martina Hermann einen Vesperkorb. Hanke, Philip Hermann (beide Trompete)

215 Jahre geballte Musiker-Kompetenz auf der der Bühne der Hausacher Stadthalle: Bürgermeister Wolfgang Hermann (links) und Helmut Lauble vom Blasmusikverband (Vierter von links) und die Ge- ehrten mit Partnerinnen und Partnern (von links) Reinhard Meyer, Ottokar Leibing, Hubert Mayer, Stefan Schmider, Philip Hermann und Martina Hanke.

39 Sulzbach-Hexen Hausach e.V.

Bevor die hohe Zeit der Fasent begann, musste, und in der Halle und in den Zelten hielten die Sulzbach-Hexen ihre Haupt- herrschte bis weit nach Mitternacht eine versammlung ab. Dabei gab es einige ausgelassene Stimmung. Erfreulich war, Veränderungen im Vorstandsteam. Chef dass es bei der Veranstaltung keine be- der Gruppe blieb Harry Eggert, neue merkenswerten Zwischenfälle gab. Vize (für Reinhold Reichenauer, der nicht mehr kandidierte) wurde Katharina Sojka und Vorstand Finanzen Jürgen Sandhas. Schriftführerin blieb Silvia Schirmer, und der Hexenrat setzt sich nun aus Yvonne Armbruster, Michael Burger, Timo Greu- lich, Michaela Popovic und Melanie Wen- de zusammen. Für sein Engagement beim Umbau des „Hexenhäusle“ wurde Sieg- fried Scherer zum Ehrenmitglied ernannt. Er opferte unzählige Stunden seiner Frei- zeit, damit aus dem alten „Steinacher Bahnhof“ ein Schmuckstück wurde.

Am 22. Februar war es so weit: Fast ein- einhalb Stunden zogen rund 1.700 He- xen, Teufel, Dämonen und Musiker bei der 17. Hexennacht durch die Straßen zum Narrendorf bei der Stadthalle. Der Andrang dort war so groß, dass der Ein- Mit Siegfried Scherer haben die Sulzbachhexen lass zwischendurch geschlossen werden ein neues Ehrenmitglied.

Trachten- und Volkstanzgruppe Hausach-Einbach e.V.

„Keine Nachwuchssorgen“ meldete die In vielen Gruppenstunden im Einbacher Trachten- und Volkstanzgruppe in ihrer Rathaus wird den Kindern und Jugendli- Hauptversammlung. Die Kinder- und Ju- chen das heimische Brauchtum und die gendgruppe verzeichnet einen riesigen Freude an der Einbacher Tracht vermittelt. Zulauf, der sicher dem sehr guten Grup- Selbstverständlich nehmen die Trachten- penleiterteam zu verdanken ist. Fast das träger an den kirchlichen Prozessionen komplette Vorstandsteam wurde bestä- teil. tigt. Bernhard Kohmann ist bereits seit 25 Höhepunkt war erneut das Erntedankfest, Jahren Vorsitzender des Vereins. das jedes Jahr die Stadthalle füllt.

40 Turnverein Hausach e.V.

Der TV Hausach hat einen neuen Vor- sitzenden: Nachfolger von Bertil Kluthe wurde der bisherige Jugendleiter Thomas Rössler. Seit fünf Jahren wohnt Kluthe in Freiburg, und so ist es verständlich, dass er dieses Ehrenamt nun abgab. Bei der Hauptver- sammlung im Mai blickte er kurz auf seine mehr als neunjährige Amtszeit zurück. Die Erfolge, die er dabei aufweisen konnte, waren beeindruckend. Die Zahl der Mitglieder stieg um rund 35 Prozent von 900 auf über 1.200 - der TV Der neue TV-Vorsitzende Thomas Rössler (von ist damit Hausachs größter Verein. Bertil links) und seine Stellvertreterin Hilda Spinner Kluthe war Impulsgeber für die Vereins- dankten Bertil Kluthe für sein Engagement und verwaltungssoftware „sp-ort.net“, die seinen Einsatz. inzwischen von mehr als 100 Vereinen kostenlos genutzt, und die er weiterhin Bei den Neuwahlen wurden alle bisheri- ehrenamtlich betreuen wird. 2012 erhielt gen Amtsinhaber einstimmig bestätigt. der TV den „Großen Stern des Sports“ in Stellvertreterin bleibt Hilda Spinner, Kas- Bronze, Deutschlands wichtigstem Ver- siererin Kirsten Witzke und Schriftführer einswettbewerb im Breitensport. Glanz- Martin Kraus. Insgesamt 23 Mitglieder stück ist jedoch die Kunststoff-Leichtath- konnten für 25 Jahre Vereinstreue ausge- letikanlage, die 2018 eingeweiht werden zeichnet werden, seit 40 Jahren ist Martha konnte und für die er unermüdlich auf Kurz im TV und Hannelore Janson, Mar- Sponsorensuche war. lies Luke und Gisela Neumaier bereits seit 50 Jahren.

Verein der Briefmarkensammler Hausach e.V.

Der Verein der Briefmarkensammler wur- dankte Hafner für die Treue und überreich- de 1976 gegründet. Einer, der fast von te ihm als besonderes Geschenk zwei Ori- Anfang an dabei ist, konnte bei der Jah- ginal-Rechnungen der Kelterei Maier aus reshauptversammlung für 40-jährige Mit- den Jahren 1913 und 1939. gliedschaft ausgezeichnet werden: Wer- ner Hafner. 1979 trat er in den Verein ein Dass der Philatelisten-Regionalverband und schon bald übernahm er Verantwor- Südbaden (Briefmarkensammlervereine tung im Vorstand. Er war drei Jahre Vor- im Dreieck Bodensee - Lörrach - Offen- sitzender und insgesamt zwölf Jahre Kas- burg) seine Herbsttagung in Hausach senprüfer. Der Vorsitzende, Josef Schmid, abhielt, hatte seinen Grund: Erwin Nes-

41 selhuf, Ehrenvorsitzender des Hausacher Josef Schmid, der Vorsitzende des Hau- Briefmarkensammler-Vereins, wurde für sacher Vereins, schloss sich den Glück- seine Verdienste um die Philatelie geehrt. wünschen an und überreichte seinem Bei der Überreichung der Vermeil-Medail- Vorstandskollegen ein kleines Präsent. le ging Regionalvertreter Karl Thamerus sowohl auf die Auszeichnung als auch auf den Werdegang Nesselhufs bei den Philatelisten ein. Die Medaille aus vergol- detem Silber ist die höchste Ehrung, die ein Sammler bekommen kann, und wird vom Bund Deutscher Philatelisten (BDPh) äußerst selten und nur für besondere Leistungen vergeben. Erwin Nesselhuf war 1976 Gründungsmitglied, 29 Jahre im Vorstand, davon 26 Jahre Vorsitzen- der, und ist heute noch Stellvertretender Vorsitzender. Thamerus dankte dem „Ur- gestein“ der Hausacher Philatelisten und überreichte ihm unter dem Beifall der rund Der Regionalvertreter Karl Thamerus (links) über- 20 Ortsvereinsvertreter die Medaille und reichte Erwin Nesselhuf die Vermeil-Medaille des die Urkunde. Bunds der Deutschen Philatelisten.

Verein zur Förderung des Hausa- cher LeseLenz

Der Hausacher Leselenz ist eines der renommiertesten Literaturfestivals im deutschsprachigen Raum – und „eines der spannendsten“ – kommentierte die FAZ. Ein Budget von rund 150.000 Euro muss aber von so einer Kleinstadt erst einmal gestemmt werden. Da kommen viele Sponsoren ins Spiel und natürlich der Verein zur Förderung des Hausacher LeseLenz, der allein rund 40.000 Euro beisteuert. Er finanziert das Gisela-Sche- rer-Stipendium, eines der drei LeseLenz- Stipendien. Der 2011 gegründete Verein hat mittlerweile 138 Mitglieder. Ihnen, und Der Vorstand des Vereins zur Förderung des Hau- dem überaus rührigen Vorstandsquartett, sacher LeseLenz (von links): José F.A. Oliver, der Vorsitzenden Ulrike Tippmann, ihrem Ulrike Tippmann, Friedrich Karl Simon, Werner Stellvertrer Friedrich Karl Simon, Kassie- Bodmer und Ulrika Wöhrle. rerin Ulrika Wöhrle und Beisitzer Werner Bodmer ist der Erfolg zu verdanken.

42 Verein „Wir für Burkina“

Seit 2008 setzt sich der Verein „Wir für Im Oktober kam dann die frohe Botschaft, Burkina“, der am Robert-Gerwig-Gym- dass die GFA (Gesellschaft für Agrarpro- nasium mit Mitgliedern aus der ganzen dukte) in Hamburg den Bau der Grund- Raumschaft gegründet wurde, für die Bil- schule in Bladi mit 5.000 Euro unterstützt. dung im Departement Douroula im west- Damit konnte der Erlös des Spendenlaufs afrikanischen Staat Burkina Faso ein. zum Teil für weitere Projekte verwendet Ein riesiger Erfolg und Höhepunkt des werden. „Es gibt noch viel zu tun in Burki- Jahres war der Spendenlauf mit Som- na“, sagte die Vorsitzende Sabrina Dold. merfest, der fast 15.000 Euro einbrach- Ein wichtiger Tag für den Verein ist immer te. 142 kleine und große Läufer lieferten auch der Freitag vor dem zweiten Advent, sich eine Hitzeschlacht. Die vielen Helfer wenn die Schüler das Robert-Gerwig- des Vereins sorgten für Wasser von außen Gymnasium in einen vorweihnachtlichen und von innen. Jüngster Läufer war der Taubenschlag, den Weihnachsbasar, ver- vierjährige David Schmid; mit 27 Runden wandeln und viele originelle Ideen zu Geld schaffte Dominik Dold den Rekord. Und machen, u.a. für Afrika, denn die Hälfte groß war die Freude, dass auch die Vorsit- des Erlöses geht an „Wir für Burkina“. zende Sabrina Dold aus Burkina zu dem Eine wichtige Einnahmequelle für den Ver- Fest angereist war; sie hielt einige Wo- ein, dieses Mal immerhin 4.050 Euro. chen später einen gut besuchten Vortrag über die Situation in ihrer zweiten Heimat.

Die Hitze machte den Kindern beim Spendenlauf ganz schön zu schaffen.

43 Kultur

Allgemeines

Das kulturelle Angebot, das die Stadt und „Kinzigtal Weltweit“ zieht Besucher aus das Kultur- und Tourismusbüro, die Grup- der gesamten Region an. Die Musikveran- pe Kultour, aber auch Vereine, Instituti- staltungen, die Aufführungen auf der Burg onen und Kneipen das ganze Jahr über und der neue „Kulturtempel“ Mostmaier- auf die Beine stellen, bestätigt Hausachs hof ergänzen diese Angebote optimal - für Ruf als „Kulturhauptstadt des ländlichen jeden Geschmack und alle Interessen ist Raums“. Der „LeseLenz“ hat bundeswei- etwas dabei. te, „Huse jazzt“ regionale Bedeutung und

Hausacher LeseLenz

Der 22. LeseLenz ging über die Bühnen drei Monate ihr Domizil im Hausacher Mo- der Stadt. Das Literaturfestival stand un- lerhiisle aufschlagen. Die Jury hatte unter ter dem Motto „Literatur & die Natur (des 68 Bewerbern Mikael Vogel aus Berlin für Menschen)“. das LeseLenz-Stipendium, Andrea Kari- Wie immer wurde zunächst der Schwarz- mé aus Köln für das Amanda-Neumayer- wald-Krimi aufgelöst. In der Kooperation Stipendium und Petra Piuk aus Wien für mit dem Offenburger Tageblatt schreiben das Gisela-Scherer-Stipendium ausge- die Leser gemeinsam einen Krimi-Plot wählt. von Christoph W. Bauer weiter. Bei der Poesie, Wortwitz, Musik und Kunst – und Abschlussveranstaltung wurde als Sieger natürlich die Verleihung des mit 5.000 Stefan Lauterbach gekürt, der für seinen Euro dotierten LeseLenzpreises für Junge Schluss die meisten Stimmen bekam. Literatur der Thumm-Stiftung an die Au- Am Tag darauf wurden die drei neuen torin Anja Tuckermann prägten die Eröff- Stadtschreiber begrüßt, die jeweils für nungsveranstaltung am 5. Juli.

Die LeseLenz-Preisträgerin Anja Tuckermann (links) im Gespräch mit Veranstaltungsbesuchern.

44 Und dann ging es Schlag auf Schlag: Le- und Jugendliche kamen beim LeseLenz in sungen in der ganzen Stadt von Korb-Wel- den direkten Kontakt mit Autoren, sowohl zel im Westen bis zur Gärtnerei Burkhardt in der Woche „kinderleicht & lesejung“ im Osten mit literarischen Gästen aus als auch bei den Schreibwerkstätten und der ganzen Welt. Darunter beispielsweise Schullesungen. Max Czollek, Nino Mick aus Schweden, Dzevad Karahasan aus Bosnien/Herzego- wina, John Wray aus Österreich/USA und viele mehr. Rund 80 Autoren und Modera- toren weilten zum Kernwochenende in der Stadt und machten Hausach für einige Tage zur Literaturmetropole Europas. Vie- le verschiedene Formate machen dieses Literaturfestival sehr abwechslungsreich. Mit einem klaren „Ja“ beantwortete Fes- tivalleiter José F. A. Oliver die Frage von Ylvie Schwab: „Werden wir jetzt be- rühmt?“ Sie ist eine von vielen Kindern und Jugendlichen, die an den LeseLenz- Schreibwerkstätten des Vorjahrs mit- Bei Victoria Agüera Oliver de Stahl (links) laufen gewirkt hatten und deren Werke nun im die Fäden für die Woche „kinderleicht & lesejung“ elften „Wortwerk“ in der Graf-Heinrich- zusammen, Christiane Agüera Oliver organisiert Schule vorgestellt wurden. 2.500 Kinder die Schullesungen und Schreibwerkstätten.

Lesungen / Vorträge / Referate

Mit dem schwäbischen „Synchro-Gras- dackel“ Dominik Kuhn, alias „Dodokay“, begann Anfang Februar in der Stadthalle der Reigen der Veranstaltungen. Egal ob die „Kehrwoch“ oder der Werbespot über die Fusion von Seitenbacher und Carglas, das Publikum war begeistert. Bei den Synchro-Filmen, die er immer wieder auf der Leinwand ablaufen ließ, sprach er alle Stimmen selber. Aus einer Bundestags- debatte machte er eine „Brandsitzung“ seines SV49 im Adler, James Bond wur- Selfies mit Dodokay und Autogramme waren nach de zum Thermomixrepräsentanten, und der Vorstellung in der Stadthalle heißbegehrt. nach dem schwäbischen Rededuell zwi- schen Barak Obama und seinem republi- Ein totaler Kontrast zu Dominik Kuhn war kanischen Gegenkandidaten Mitt Romney ein Vortrag von Jürgen Grässlin im ka- verlangte das Publikum lautstark nach tholischen Pfarrheim. Der Friedenspreis- Zugaben - und die bekam es. träger aus Freiburg und Mitbegründer der

45 Bewegung „Aktion Aufschrei – stoppt den Einbach Streitobjekt zwischen den ver- Waffenhandel“ gilt seit den 1990er Jahren wandten Häusern der Zähringer und Stau- als Deutschlands profiliertester Rüstungs- fer. Zum Ende des 30-jährigen Kriegs, im gegner. Unter dem Titel: „Wer Waffen sät, Jahre 1643, wurde Burg Husen zerstört wird Flüchtlinge ernten“ ging er detail- und fiel in einen „Dornröschenschlaf“. Das liert auf die Zusammenhänge zwischen soll sich jetzt ändern: archäologische For- Waffenhandel und Flucht ein. Im zweiten scher sind derzeit dabei, baugeschichtli- Teil, der von Hans-Michael Uhl moderiert che Untersuchungen am Gemäuer vorzu- wurde, beantwortete Grässlin Fragen aus nehmen. dem Publikum; mit Liedern von Bob Dylan begleiteten die Musiker Matthias Demmel Die durch die TV-Sendung „Wunder- und Edgar Laug den Vortrag. schön“ bekannte Reisejournalistin Tami- na Kallert trat im Oktober in der proppen- vollen Mediathek auf. Dabei hatte sie ihr erstes Buch: „Mit kleinem Gepäck“. Mit ihren Erzählungen, unterbrochen durch Lesungen aus ihrem Werk, faszinierte die Freiburgerin ihre Zuhörer. Durch die Er- fahrungen, vor allem aber ihre Begegnun- gen mit den Menschen, die sie auf über 70 Reisen rund um den Erdball gemacht hat, habe sie einiges über sich gelernt. Dazu gehört die Erkenntnis, dass Begeg- nungen Verbindungen schaffen und alle Menschen unabhängig von Rasse und Herkunft gleich sind.

Gesprächsleiter Hans-Michael Uhl (links) mode- rierte die Fragerunde mit Jürgen Grässlin.

Ebenfalls im katholischen Pfarrheim un- ternahm Klaus Lehmann seinen Streif- zug durch die Hausacher Geschichte: „Die Hausacher und ihr Schlossberg - Ge- schichte, Geheimnisse und Erlebnisse“. In seinem Vortrag gab er einiges preis, was selbst „alden Husachern“ nicht bekannt war. So der Fund eines rund 3.000 Jah- re alten Keltenbeils auf dem Schlossberg oder dass eine römische Handels- und Heerstraße durch das Kinzigtal führte. Nach der Lesung signierte Tamina Kallert ihre Bü- Jahrhunderte später war Hausach und cher und gab Autogramme.

46 „Huse jazzt“

„Jazz? Ist nicht mein Fall“, hören die natürlich die Bigband des Hausacher Veranstalter von „Huse jazzt“ seit 17 Schulzentrums „United Sound“, die als Jahren. Und jeder, der sich dann doch einzige jedes Jahr gesetzt ist. überwindet, reagiert begeistert auf das riesige Angebot des weit und breit ein- zigartigen Festivals »Huse jazzt«. So war es auch in diesem Jahr wieder, als elf Bands in elf Lokalitäten von 19 bis 2 Uhr Musik vom Feinsten boten: So das Straßburger Avantgarde-Trio „UNS“, das Trio „Moonviolet“ aus Schramberger Mu- siklehrern, das „Duo Cannelle“ mit sei- nen frechen Schlagern der 1920er-Jahre, die „Chili and the Whalekillers“ um den jungen Wiener Sänger Chili Tomasson, „Klezmers Techter“ in der Stadtkirche, die „Helden des Südens“ aus dem Raum Freiburg, das außergewöhnliche Duo „Hausbesuche“ mit Violine und Kontra- In allen elf Lokalen (hier die Formation Moonvio- bass, die „Hartspüler“ um den Kinzigtä- let im Mostmaierhof) ging das Publikum begeis- ler Saxofonisten Moritz Grübel, „Ladwigs tert mit. Dixieland-Kapelle“ vom Bodensee, die Ortenauer Kult-Band „Fonk Zone“ und

Sonstige Musikveranstaltungen

Neben „Huse jazzt“ und dem Jahreskon- zert der Stadtkapelle fanden in diesem Jahr die bedeutendsten Veranstaltungen in der Mauritius- und Dorfkirche statt.

Achtmal war die altehrwürdige Dorfkirche Veranstaltungsort für Konzerte. Bereits im Februar begeisterten die Weltklasse- Musiker Sebastian Hübner, Tenor, und Kristian Nyquist, Hammerflügel, mit Franz Schuberts Liedzyklus „Winterreise“. Bei- de Künstler, Hübner mit seiner wunderba- ren Stimme und den präzisen Einsätzen und Nyquist mit seiner grandiosen Tech- Kristian Nyquist am Flügel und Sebastian Hübner nik, bescherten den Besuchern einen un- präsentierten sich als eingespieltes und harmo- vergesslichen Konzertabend. nierendes Duo.

47 Unter dem Titel „Geistliche Chormusik stammen aus der Feder des evangeli- des Barock“ stimmte der Kammerchor schen Pfarrers. Bormann (Texte und Ge- Kinzigtal unter Manuel Nonnenmann sang, in der Gestalt des Theologen) und auf die Fastenzeit ein. Die rund 30 Sän- Schmider (Orgel) begaben sich auf die Le- gerinnen und Sänger, von Frederik Krane- bensreise des Seelsorgers. Nach den ge- mann an der Orgel begleitet, präsentierten meinsam mit den Besuchern gesungenen 14 Lieder aus allen Epochen des Barock, Liedern „Geh aus mein Herz“ und „Nun von Heinrich Schütz bis Johann Sebasti- ruhen alle Wälder“ gab es auch hier ge- an Bach. waltigen Applaus für die beiden Künstler. Passend zur Zeit führte der Astrága- los-Chor im April, ebenfalls mit Manuel Nonnenmann als Dirigenten die Johan- nes-Passion von Heinrich Schütz auf. Ein- drucksvoll wurde hierbei der Leidensweg von Jesus Christus dargestellt. Derselbe Chor und derselbe Leiter traten im Herbst erneut auf. Ihre Lieder beschäftigten sich dabei mit der Natur. Aufgelockert wurden die Darbietungen durch das instrumenta- le „Andante Religioso“ mit Georgia Furt- wängler (Flöte) und Verena und Christian Der Hausacher Organist Niklas Schmider (links) Marx (Orgel) Bei allen Veranstaltungen und Schauspieler und Sänger Christian Bormann wurden Chor, Solisten und Dirigent mit versetzten die Besucher in die Zeit und das Leben viel Beifall belohnt. von Paul Gerhardt.

Der Astrágalos Männerchor, das sind Mit dem traditionellen Adventskonzert Sänger aus drei Bundesländern (Baden- stimmten die Musikschulen Hausach Württemberg, Bayern und Rheinland- und Wolfach am ersten Adventssonntag Pfalz) traten am 4. August unter der Lei- auf die stille Zeit ein. Unter der Leitung tung von Michael Kaltenbach auf. In von Katrin Krichel erfreuten die jungen ihrem Repertoire fanden sich unter an- Künstler mit festlich-besinnlichen Weisen derem Musikstücke von Mendelssohn- und bewiesen ihr hohes Niveau. Das Pro- Bartholdy, Schubert, Schumann und Sil- gramm war sehr abwechslungsreich, so- cher. In der Pause beeindruckten Odile dass für jeden Besucher etwas dabei war. Meyer-Siat an der Violine und Wilfried Busse an der Orgel mit einem wundervol- len Duett. Minutenlanger Beifall war der Lohn, als der Chor und Solist Klaus Haas dann als letztes Lied „Näher mein Gott zu Dir“ (bekannt von der untergehenden Tita- nic) aufführten.

Im Oktober gab es eine musikalische Lesung mit Christian Bormann und Ni- klas Schmider mit dem Titel „Krieg und Frieden. Leben und Lieder des Paul Ger- Das „Kämmerle-Orchester“ mit seiner Leiterin hardt“. Viele Lieder („Die güldne Sonne“) Katrin Krichel.

48 Den Konzertreigen in der Dorfkirche be- die Amerikanerin Julie Gold einen Gram- schloss das Kammerorchester „Musica my, bekannt wurde der Song aber durch Viva Kinzigtal“ unter der bewährten Lei- Bette Midler. Nach den letzten Takten der tung von Peter Stöhr. Unter dem Motto wunderschönen Melodie gab es für die „Zu Hause bei Johann Sebastian Bach“, Musiker und Dirigent Raphael Janz ste- hatte er sich Werke von diesem großen henden Applaus. Komponisten und seinen drei Söhnen Johann Christoph Friedrich, Carl Philipp Emmanuel und Wilhelm Friedemann aus- gesucht. Mit dem barocken Konzert er- freuten die Solistinnen und das Ensemble die Besucher; ein besonderer Moment war das gemeinsam gespielte und gesungene „Stille Nacht, Heilige Nacht“ als Zugabe.

Zwei Aufführungen gab es in der Mauriti- uskirche. Am Vorabend zu Christi Himmel- fahrt luden die Chöre des Robert-Ger- wig-Gymnasiums zum Konzert „Gospel Celina Peter (links) und Anna Lena Spinner, zwei meets Pop“ ein. 140 Schüler der Klassen exzellente Solistinnen auf dem Horn. fünf bis zwölf erfreuten die Gäste mit Gos- pels, Spirituals und bekannten Popsongs. Hausach hat eine neue Musikkneipe: ne- Unter den Leitungen von Vanessa Brun- ben der „Lina“ veranstaltet das „Trian- ner, Stefanie Flaig, Winfried Kloppert gel“ jetzt Rockkonzerte mit professionel- und Reinhard Bäder fanden die Vorträge len deutschen und internationalen Bands. der verschiedenen Altersstufen den ver- Ab September gastierten jeden Monat dienten Beifall der zahlreichen Besucher. Formationen unterschiedlichster Stilrich- tungen. Da sich sowohl die Akteure auf Ein ausgesprochenes Highlight war der Bühne als auch das Publikum in der das Kirchenkonzert der Stadtkapelle. ehemaligen Hosenträgerfabrik ausge- Schon die Auswahl der Stücke ließ einen sprochen wohl fühlten, wird die Konzert- besonderen Musikgenuss erahnen, und reihe im Jahr 2020 fortgesetzt. die Besucher wurden nicht enttäuscht. Die ersten Stücke entstammten aus dem englischen Liedgut und der Epoche zwi- schen Barock und Klassik. Die folgenden Werke waren dann der moderneren Mu- sik gewidmet. Besonders beeindruckend war „Noah’s Arche“, eine Kompositi- on des jungen belgischen Komponisten Bert Appermont - im Schwierigkeitsgrad „Höchststufe“. Im „Hornfestival“ brillier- ten Celina Peter und Anna Lena Spinner. Die beiden Hornistinnen hatten im Vorjahr Das Duo Sascha Schimpfkäse und Mirjam Jaggi das Goldene Leistungsabzeichen erreicht brachten mit ihren Konzertabenden neuen und konnten nun ihr Können unter Beweis Schwung in die ehemalige Hosenträgerfabrik stellen. Für ihr „From a Distance“ erhielt Schmider.

49 Burgfestspiele

Das gab’s noch nie in der nun siebenjähri- zurückerhalten hat. Jürgen Clever lan- gen Geschichte der Hausacher Burgfest- dete einen Treffer mit diesem berühmten spiele: Alle sieben Vorstellungen von »Das Schwarzwaldmärchen von Wilhelm Hauff, kalte Herz“ auf der Freilichtbühne auf dem das er selbst für die Hausacher Bühne zu- Schlossberg waren ausverkauft. Sieben- rechtschrieb. Die Schauspieltruppe hatte mal verkaufte Peter Munk sein Herz an sehr viel Zeit und sehr viel Herzblut in das den Holländermichel, siebenmal schlug er Stück investiert und wurde zudem von seine Lisbeth tot, siebenmal bekam er sie Tänzern der Volkstanzgruppen aus der vom „Glasmädchen“ wieder zurück, nach- ganzen Region unterstützt. dem er durch eine List sein warmes Herz

Die einzigartige Kulisse unterhalb der Burg und stets volle Zuschauerränge - so macht das Spielen Spaß (hier: Stefan Blattmann als „Kohlenmunk-Peter“)

Kinzigtal Weltweit

Seit 2013 schürt Veranstalter Michael Im Februar zeigte der Fotograf Klaus-Pe- Hoyer mit seiner Event-Reihe „Kinzigtal ter Kappest mit seiner Multivisionsshow weltweit“ jedes Jahr in fünf Veranstaltun- »Wandern in Deutschland« was es bei gen in der voll besetzten Stadthalle das uns für wunderschöne Wanderlandschaf- Fernweh. Namhafte Reisefotografen und ten gibt. deren interessante Vorträge prägen diese Im März bescherte Bike-Bergsteiger Harald außergewöhnliche Veranstaltungsreihe. Philipp mit seiner spektakulären Multimedia- Im Januar führte der Südamerika-Experte Reportage „Flow – Leidenschaft Mountain- Heiko Beyer die Gäste über die Anden. bike“ ein ganz besonderes „Berg-Erlebnis“.

50 Die neue Saison eröffnete dann im Ok- zeit“, sondern auch mit seiner Art, auf die tober der bekannte Berg- und Skiführer Bühne zu gelangen – mit einem kühnen und Extrembergsteiger Thomas Huber Sprung, ohne die Treppe zu benutzen. von den „Huberbuam“, der zusammen Im November zeigten Kerstin Langenber- mit seinem Bruder Alexander eine der ger und Olaf Krüger in einem berührenden stärksten Seilschaften unserer Zeit bildet. Vortrag die schönen und verletzlichen In- Er begeisterte das Publikum nicht nur mit seln des Nordens“. seiner bildgewaltigen Liveshow „Stein-

In der Pause und nach seinem Vortrag war Thomas Huber dicht umlagert.

Museum im Herrenhaus

Das kleine, aber feine Museum im Herren- Karius-Berg und ihre ehrenamtlichen Hel- haus konnte in diesem Jahr den 30. Ge- fer Helmut Spinner und Klaus Schmid burtstag feiern. richteten ab 1990 das Museum ein. Von 1992 bis zu seinem Tod 2014 kümmerte Im Dezember 1951 kaufte die Stadt sich Helmut Spinner engagiert um das Hausach das Herrenhaus von der Firma Kleinod im Dachgeschoss. Mannesmann für rund 46.000 Euro ab. Zu- So alt wie das Museum ist auch der Muse- nächst war dort die „Eisenbahner-Schule“ umskreis. Männer der ersten Stunde wa- untergebracht und nach deren Schlie- ren Wilhelm Heim, Manfred und Wilhelm ßung wurde das Gebäude in den 1980er Kienzle, Kurt Klein, Fritz Mayer, Klaus Jahren für rund 1.6 Mio. Euro aufwendig Schmid, Helmut Spinner und Alfons Streit. saniert. Altratschreiber Wilhelm Kienzle Unter der Leitung von Udo Prange treffen legte 1985 mit seiner stadtgeschichtli- sich jetzt jeden Mittwochnachmittag Hein- chen Sammlung den Grundstein, und die rich Ecker, Gerhard Gebert, Hans-Martin hauptamtliche Museumsbeauftragte Steffi Klumpp, Hubert Maier-Knapp, Werner

51 Matt, Gerhard Oberle sowie Bernd und ressanten Gesprächen wurde das Jubi- Klaus Schmid. Diese Gruppe leistet pro läum am letzten November-Wochenende Jahr rund 1.000 ehrenamtliche Arbeits- gefeiert. An beiden Tagen gab es Vorträge stunden, und pünktlich wurde das neu über die Geschichte des Herrenhauses ausgebaute und eingerichtete Büro fertig. und des Museums und auf besonderen Mit einem kleinen Festakt, musikalisch Wunsch nochmals die Dia-Schau „Unser umrahmt von den Geschwistern Cara und Einbachtal“. Julius Uhl, vielen Informationen und inte-

Kleine Jubiläumsfeier in der historischen Küche des Heimatmuseums mit den Geschwistern Cara und Julius Uhl (vorne), Stadtarchivar Michael Hensle (von links), Burgfrau Christina Kienzle, Bürgermeister Wolfgang Hermann, Arno Heinz von der Burgwache und dem Vorsitzenden des Museumskreises Udo Prange.

Das ganze Jahr über gab es im Herren- haus, meistens am letzten Sonntag im Monat, Vorträge und Ausstellungen. Es begann mit der „Geschichte vom Hoh- lengrund“ und der „Fasent, wie sie früher war“. Es folgten drei digitale Wanderun- gen „Von West nach Ost durch Hausach“, „Woher der seinen Namen hat“, „Die Rückkehr zur Demokratie und die „Geschichte(n) der Straßennamen“. Zum Abschluss gab es die Themen „Das Herrenhaus-Museum und seine Zukunft“ und „Der Dreißigjährige Krieg und seine Rund 1.000 Besucher kamen zu den Vorträgen im Folgen für das Kinzigtal“. Herrenhaus-Museum.

52 Neben der Ausstellung mit Werken des „Splitter, Angst und Hunger“ vor, in dem Glasmalers Helmut Hacker (siehe Rubrik er seine Erlebnisse aus der Kriegs- und „Verstorbene“) gab es Ende April Auszüge Nachkriegszeit beschreibt. aus dem umfangreichen Werk von Karl A. Krug zu sehen, Titel: „Die brotlose Kunst des Karl A. Krug“. Der 1934 in Hausach geborene „Wahlkölner“ ist Autor von mehr als 30 Büchern, und wie viele Bilder und Zeichnungen er gemalt hat, weiß er selbst nicht; über 1.000 finden sich im Fundus des Herrenhausmuseums. Zu seiner be- sonderen Liebe zählen alte Stadtansich- ten, mit Wein gemalt. So wurden im ersten Teil historische Gebäude und Straßen von , Haslach, Hausach, Wolfach und Schiltach gezeigt. Der zweite Teil be- Mit Unterstützung und in Zusammenarbeit mit inhaltete berühmte, aber auch weniger Kulturamtsleiter Hartmut Märtin (links) und Udo bekannte Ecken der Domstadt am Rhein. Prange (rechts) präsentierte Karl A. Krug mit sei- Dazwischen las Kulturamtsleiter Hartmut ner Gattin Annie Auszüge aus seinem umfangrei- Märtin zwei Passagen aus Krugs Werk chen Werk.

Neuerscheinungen

Mit seinem Kalender „Hausach im Wan- del“ erfreut Udo Prange seit neun Jahren nicht nur viele Einheimische. Die 2020er- Ausgabe zeigt alte Postkarten mit Motiven unserer Stadt: Straßen, die sich verändert haben, Gebäude, die nicht mehr beste- hen und Ansichten auf unseren Ort aus verschiedenen Richtungen. Das Thema wurde aus besonderem Grund gewählt: Die gute alte Postkarte wurde dieses Jahr 150 Jahre alt.

Auch der „Barbier von Huse“, Hans- „George“ Litsche mit seinem neuesten Bildband Georg Litsche, der uns „Heimatbriefler“ „100% Hausach im Schwarzwald“. schon oft mit Fotos aushalf, brachte einen neuen Bildband heraus: „100% Hausach Die Kommunalwahlen nahm Udo Prange im Schwarzwald“. Mit diesem gelunge- zum Anlass, eine Ausstellung „Hausach nen Werk zeigt der begeisterte Hobbyfo- nach dem Krieg – Rückkehr zur Demo- tograf einmal mehr, wie schön doch unser kratie“ zu konzipieren. In einem Kurzüber- „Städtle“, die Täler und die Landschaft blick beleuchtete das Museumsteam die darum ist. Nachkriegsgeschichte, um dann an die

53 Gemeinderäte zu erinnern. Diese Ausstel- nur durch hitzige Diskussionen, sondern lung hat Udo Prange dann in einem Buch durch die „Qualmer“ dicke Luft herrsch- „Die Hausacher Gemeinderäte – 1945- te und dass als Sitzungsgetränke Bier 2019“ zusammengefasst. So berichtet er und Wein bereitstanden. Das Buch kostet über Uta Fuchs als erste Frau im Rats- 20,00 Euro und ist beim Kultur- und Tou- gremium, dass früher manchmal nicht rismusbüro erhältlich.

30 Jahre Atelier Gabriele Schuller

Die Hausacher Künstlerin Gabriele Schul- Künstler aus 33 Nationen ausstellen. Fünf ler eröffnete vor 30 Jahren ihr erstes Atelier Jahre lang hatte sie sich dafür beworben in Wolfach, 2005 zog sie um in die Hausa- – und nachdem sie endlich den Sprung cher Vorlandstraße. Und seither eröffnete geschafft hat, wurde sie nun schon zum sie Kindern und Erwachsenen neue Wege dritten Mal dazu eingeladen: „Das ist für in die Kunst. Das »Offene Atelier« ist eine mich eine hohe Auszeichnung.“ 130 Bil- von vielen Facetten der Künstlerin. Es sind der, ein Querschnitt der letzten 30 Jahre, absichtlich keine »festen Kurse« mehr mit hat sie für die Jubiläums-Ausstellung am Beginn, Ende und Anwesenheitsverpflich- Wochenende 28./29. September in der tung. Jeder kann zu den offenen Zeiten Stadthalle ausgesucht. kommen, wie er Lust hat. Denn »Kreativi- tät braucht Lust«, sagt Gabriele Schuller. Dass sie selbst eine unbändige Lust an Kreativität ausstrahlt, ist sicher eines ihrer Erfolgsgeheimnisse. Die Künstlerin liebt es, sich immer wieder auf Neues einzu- lassen und neue Techniken auszuprobie- ren; gerade das macht für sie die Kunst so wertvoll. Ob Acryl, Öl oder Skulpturen in Holz bei allen bleibt der Mensch in sei- nen unterschiedlichen Facetten zentrales Thema. Derzeit entstehen ganz neue Ar- beiten in einer »Litfaßtechnik«, die es so in der Kunst noch nicht gab. Entstanden ist diese zum 50. Geburtstag der benachbar- ten Fima Kienzler Stadtmobiliar. Aus dem Wunsch zu einem gemeinsamen Projekt kam sie an das Material der Kienzler-Lit- faßsäulen und experimentierte damit. Besonders gern erinnert sie sich an eine Ausstellung gemeinsam mit der Künst- lerkollegin Marion Sokol in Budapest Gabriele Schuller ist seit 30 Jahren ein fester Be- und an die Internationale Kunstmesse in griff in der Kunstszene des Kinzigtals und weit Ulft (Niederlande), bei der ausgesuchte darüber hinaus.

54 Gewerbe, Dienstleistung, Industrie

Allgemeines

Obwohl sich bei der Ausbildungsbörse in Zwei Hausacher Betriebe fanden Lehr- der Stadthalle 48 Unternehmen präsentier- linge, die ihre Ausbildung mit Bravour ten (ein Rekordergebnis) und die Firmen abschlossen: Stefan Müller, der bei der Neumayer Tekfor und Richard Neumay- Firma Fleig Versorgungstechnik den Be- er zu Berufsinfo-Tagen einluden, konnten ruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, zu Beginn des Ausbildungsjahrs nicht alle Heizungs- und Klimatechnik erlernte, und Lehrstellen in den Hausacher Betrieben Frederik Allgaier, AZUBI bei Hiller Elekt- besetzt werden. Nicht nur die Industrie, rotechnik, der in der Sparte Energie- und sondern auch das Handwerk, die Dienst- Gebäudetechnik zu den Innungsbesten leister und der Soziale Bereich waren zählte. Ein Lob an die beiden „Stifte“, aber davon betroffen. Vor allem die kleineren auch an die Ausbildungsbetriebe. Geschäfte hatten große Schwierigkeiten, geeignete Nachwuchskräfte zu finden.

Von der Sparkasse Haslach-Zell erhielt Stefan Mit 85 Punkten wurde Frederik Allgaier einer der Müller den Förderpreis 2019. Firmenkundenbera- vier besten Elektroniker der Elektro- und Informa- ter Arnold Allgaier (rechts) überreichte die Aus- tionstechnik-Innung Mittelbaden. zeichnung. Links Firmenchefin Sandy Fleig.

Ein weiteres Problem war die schwä- betroffen. Ebenso wurde die Umstellung chelnde Konjunktur in der Automobilbran- von Verbrennungs- auf Hybrid- und Elekt- che. Von den Auswirkungen des Han- romotoren mit den neuen Antriebsformen delskriegs in den USA, des Brexits, des spürbar. Um am Markt weiter bestehen zu Dieselskandals und der Klimaproteste können, wird in Zukunft Flexibilität, Ideen- waren auch die Hausacher Zulieferfirmen reichtum und Weitsicht gefordert sein.

Gewerbe / Dienstleistung

Nach fast 50 Arbeitsjahren, davon 23 als löste, hätte er nach Karlsruhe wechseln Selbständiger, setzte sich Dieter Schorn müssen. Er gab seinen Beamtenstatus zur Ruhe. Ein Vierteljahrhundert war er auf und eröffnete im Haus Winterer in der als Fachwirt bei der Telekom beschäftigt. Klosterstraße als Partner der Telekom sein Als diese den Baubezirk Hausach auf- Geschäft.

55 Recht schnell erwarb er sich einen hervor- ragenden Ruf und baute sich einen gro- ßen Kundenkreis zwischen Gengenbach, Alpirsbach, Schapbach und Hornberg auf. Für alle Probleme wusste Dieter Schorn einen Rat, und wenn sein Geschäft noch so voll war, er war immer freundlich, hilfs- bereit und nie aus der Ruhe zu bringen. Damit es ihm im Rentnerdasein nicht langweilig wird, betreut er weiterhin das DRK und die Feuerwehr in Funkfragen, und seinen Stammkunden will er auch in Am 31. Januar war Schluss! Mit Dieter Schorn Zukunft als Berater und Techniker zur Sei- verlor das Kinzig-, Gutach- und Wolftal einen ver- te stehen. sierten und kompetenten Telekom-Fachmann.

Fünfzehn Jahre war die Schwarzwald- Modellbahn von Thomas Panzer eine Attraktion und Sehenswürdigkeit – am 6. Januar fuhr der letzte Zug. Über 1,5 Mil- lionen Besucher bestaunten die Miniatur- Ausgabe der Schwarzwaldbahn während dieser Zeit. Probleme bei der Personal- suche und die damit verbundene Über- lastung als Selbständiger veranlassten Panzer zu diesem Schritt. Teile der Anlage sollen nun in Gutach im ehemaligen Ge- Am Dreikönigstag war hier ebenfalls Schluss. tränkemarkt Lauble unter der Regie von Thomas Panzer vor seiner Modellbahn, hier der Engelwirt Samuel Reichert wieder aufge- Bereich des Bahnhofs Hausach. baut werden.

Nach dem Ausscheiden von Helmut Hildebrandt im November 2018 übernah- men Alexander Pimperl und Brigitte Stun- der in Personalunion übergangsweise die Geschäftsführung des „Gesundes Kin- zigtal“. Zum 1. Juli löste dann Christoph Löschmann die Doppelspitze ab. Seit mehr als 20 Jahren ist er in verschiedenen Führungspositionen im Gesundheitswe- sen tätig, zuletzt als Geschäftsführer einer psychosomatischen Privatklinik in Ober- schwaben. Seine Ziele sind es, das gut funktionierende Netzwerk des „Gesundes Kinzigtal“ noch stärker in der Region zu Seit dem 1. Juli ist Christoph Löschmann als neu- verankern und die digitalen Infrastruktu- er Geschäftsführer für „Gesundes Kinzigtal“ ver- ren im Gesundheitswesen auszubauen. antwortlich.

56 Sparkasse Haslach-Zell

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen bewilligt, davon 62,9 gewerblich und 58 (u.a. die Niedrigzinspolitik der EZB und Millionen Euro privat. Die Wertpapierbe- Verschärfung der Regulierungsvorgaben) stände stiegen um 4,1 Prozent auf 268,7 waren der Vorstandsvorsitzende Bernd Millionen Euro. Mit einem Überschuss von Jacobs und Vorstandsmitglied Carlo Ca- 5,9 Millionen Euro schloss das Kreditinsti- rosi mit dem Geschäftsjahr 2019 zufrie- tut das Jahr ab; die Eigenkapitalquote lag den. damit bei 15,6 Prozent. Mit einem Anteil von knapp über 50 Pro- Die Sparkasse Haslach-Zell bezahlte zent blieb die Sparkasse Haslach-Zell nicht nur 1,1 Millionen Euro Steuern, son- weiterhin Marktführer im Geschäftsbe- dern engagiert sich auch mit Spenden reich. Die Bilanzsumme erhöhte sich leicht und Sponsorings in der Region. Insge- auf 1,1 Milliarden Euro (2018: 1,09 Mrd.) samt 140.000 Euro flossen in die Bereiche und die Kundeneinlagen auf 803,3 Mil- Soziales, Bildung, Kultur, Umwelt, Sport lionen Euro (768 Mio.). Insgesamt 120,9 sowie Wissenschaft und Forschung. Millionen Euro wurden an neuen Darlehen

Auch das Kinzigtalbad wurde von der Sparkasse Haslach-Zell unterstützt. Vorstandsvorsitzender Bernd Jacobs (Fünfter von links) und sein Stellvertreter Carlo Carosi (rechts daneben) überreichten dem Zweckverband eine Förderzusage über 60.000 Euro. Für die Bürgermeister der Zweckverbands- gemeinden ein willkommener Geldsegen (von links): Helga Wössner (Mühlenbach), Siegfried Eckert (Gutach), Wolfgang Hermann, Matthias Bauernfeind (), Thomas Schneider (Fischerbach), Thomas Geppert (Wolfach), Philipp Saar (Haslach) und Nicolai Bischler (Steinach).

57 Volksbank Mittlerer Schwarzwald eG

Eine weitere Veränderung gab es in die- Wie die Sparkasse Haslach-Zell unter- sem Jahr im Vorstand der Volksbank stützt die Volksbank Mittlerer Schwarz- Mittlerer Schwarzwald. Nach Manfred wald jedes Jahr Institutionen, Vereine und Kuner, der zum 31.12.2018 ausschied, Vereinigungen. So flossen 2019 wieder verabschiedete sich Reiner Engel nach 24 fast 140.000 Euro Gewinnsparmittel zu- „Volksbank-Jahren“ Ende November in rück in die Region. Bezuschusst wur- der Hausacher Stadthalle. Ein Nachfolger den aus Hausach: Ban Saensuk (beruf- für Engel wurde nicht mehr bestimmt; der liche Förderung thailändischer Frauen in Vorstand besteht deshalb nur noch aus Deutschland), Historischer Verein (Uni- zwei Personen: Martin Heinzmann und formen Burgwache und Online-Chronik), Oliver Broghammer. An diesem Abend LeseLenz (Förderverein), Mostmaierhof- wurden auch langjährige Mitglieder ge- Verein (Zeit-Festival), Muettersproch- ehrt. Neun Hausacher für 50-jährige Zu- Gsellschaft (Autorenlesungen, Kinder- gehörigkeit zur Genossenschaftsbank, ferienprogramm), Naturfreunde (Haus Heinrich Ecker für 60 Jahre und Bruno Laßgrund) und die Sulzbach-Hexen (An- Kienzler für 65 Jahre. schaffungen für das Vereinsheim).

Vorstandsvorsitzender Martin Heinzmann (links) mit einem Teil der Vereinsvertreter: Marion Sokol und Werner Hafner (Mostmaierhof, 6. und 7. von links), Franz Gramlich und Hubert Maier-Knapp (Histo- rischer Verein, 9. und 10.), Holger Schrempp und Kai Leute (Naturfreunde, 1. und 3. von rechts) und Adelheid Schwarzer (Muettersproch-Gsellschaft, 2. von rechts).

58 Industrie Eisen-Schmid GmbH Co. KG

Die Firma Eisen-Schmid wurde 1905 von der Hausacher Innenstadt und 1972 er- Herrmann Schmid gegründet. Betrachtet folgte der Umzug in die Eisenbahnstraße man die Firmengeschichte näher, dann oberhalb des Bahnhofs. Zum Jahresende fällt auf, dass es in diesen 114 Jahren 2016 konnte eine neue Produktionshalle lediglich vier Geschäftsführer gab: Auf am Hinteren Bahnhof bezogen werden, in Herrmann Schmid folgte 1934 dessen der die Produktion von Säge- und Anfas- Sohn Karl und 1974 Reiner Schmid, der teile verlagert wurde. Enkel des Firmengründers. 2007 wurde Auf einer Fläche von rund 30.000 Qua- die Firma in Eisen-Schmid GmbH Co. KG dratmetern sind heute rund 50 Mitarbei- geändert, geleitet von den Geschäftsfüh- ter im Unternehmen beschäftigt. Da die rern Reiner Schmid und Michael Waidele Firma weiter expandiert, ist man mit der sowie dem Prokuristen Bernd Mik. Deutschen Bahn in Verhandlungen, um Zu Beginn befand sich das Geschäft in weiteres Gelände zu erhalten.

Im November informierten sich der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei (Fünfter von links), Bür- germeister Wolfgang Hermann (Siebter von links), die Amtsleiter der Stadtverwaltung und Mitglieder des Gemeinderats bei der Firma Eisen-Schmid. Rechts neben Thorsten Frei: Geschäftsführer Michael Waidele.

59 Hengstler Zylinder GmbH

Nach einigen unruhigen Jahren ist die Dass die Mitarbeiter in guten und schlech- Hengstler Zylinder GmbH wieder auf Er- ten Zeiten zu Hengstler hielten, wurde bei folgskurs. Seit 2018 ist das Unternehmen einer Ehrung im Oktober deutlich, denn eigenständig, und nach sieben Jahren in vier von ihnen konnten für 40-jährige der Verlustzone schreibt die Firma wieder Treue zum Unternehmen geehrt werden: schwarze Zahlen. Deswegen konnte auch Martin Joos, Bernhard Klausmann, Martin seit langem in die Produktivität und Effizi- Schmid und Franz Stehle. enz investiert werden: Neben einem neu- en Schweißroboter wurde für 1,2 Millionen Euro ein neues Fräszentrum angeschafft. Derzeit ist die Firma in der Planung ei- nes zweiten Produktionsstandorts auf einem 35.000 Quadratmeter großen Ge- lände auf dem Flugplatz-Areal in . Ein zweistelliger Millionenbetrag soll dort investiert, und 150 Arbeitsplätze werden dort entstehen. Entscheidend für diesen Die Jubilare mit ihren Ehefrauen sowie den Fir- Standort war die Nähe zum Flugplatz, menvertretern Geschäftsführer Andreas Riem zur Autobahn und zum Rheinhafen Kehl. (rechts), Technischer Leiter Johannes Feger Die Verantwortlichen, geschäftsführender (zweite Reihe von links), Kaufmännischer Lei- Gesellschafter Andreas Riem und Gesell- ter Jürgen Wagner, Produktionsleiter Christian schafter Walter Sennebogen, betonten je- Seitz und Personalreferentin Sandra Haas. Hinten doch, dass in Hausach weiter produziert rechts: Kämmerer Werner Gisler als Vertreter der werde, und die Arbeitsplätze der rund 145 Stadt, der zudem die Ehrenurkunden des Minis- Mitarbeiter nicht in Gefahr seien. terpräsidenten überreichte.

Kienzler Stadtmobiliar GmbH

Umweltverträglichkeit, geringe Kosten Ruhr-Verbund (Nordrhein-Westfalen) bis und die eigene Gesundheit sind die nach Bingen und Stuttgart. Als zusätzliche Hauptgründe, dass viele Kurzstrecken- Serviceleistungen werden die Buchung fahrer vom Auto auf das Fahrrad umstei- über das Internet und die Lademöglich- gen. Berufspendler fahren häufig mit dem keiten von E-Bikes angeboten. Rad zum Bahnhof und legen den Rest der Strecke mit dem ÖPNV zurück. Vor allem die Nutzer von wertvollen Pedelecs und E-Bikes erwarten dann aber auch siche- re Abstellmöglichkeiten. Das von Kienzler Stadtmobiliar entwickelte Radparksys- tem „Bike and Ride Box“ erfüllt sämtliche Anforderungen. So installierte die Firma in diesem Jahr in ganz Deutschland ihre Anlagen. Von Pönitz (Schleswig-Holstein) über Brakel, Ascheberg und den Rhein- Die Bike and Ride Box-Anlage in Bochum.

60 Neumayer Tekfor GmbH

Mit 670 Beschäftigten ist die Neumay- Auch die Neumayer Tekfor GmbH kann er Tekfor GmbH der größte Arbeitgeber auf einen langjährigen Arbeitnehmer- Hausachs. Jährlich werden hier zwischen stamm zählen. Bei über das gesamte Jahr 300 und 400 Millionen Teile gepresst und verteilten Ehrungen konnten insgesamt an die Automobilindustrie geliefert, zu den 31 Mitarbeiter ausgezeichnet werden. größten Kunden zählen BMW und VW. Mit Zehn Beschäftigte gehören seit zehn Jah- 142 Millionen Euro lag der Umsatz zwar ren, drei seit 25 Jahren, drei seit 35 Jah- knapp sechs Prozent unter dem des Vor- ren neun seit 40 Jahren zur Firma. Mit 45 jahrs, aber auf Grund der global schwä- Jahren zählen Christian Haas, Manfred chelnden Konjunktur war das Ergebnis Harter, Josef Klausmann, Helmut Mayer, noch befriedigend. Klaus Schmid und Harald Spinner zu den Rekordhaltern.

Werkleiter Jörg Stoffels (rechts) und der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Breig (links) mit einem Teil der Mitarbeiter, die 2019 Jubiläum feiern konnten. Seit 45 Jahren sind Harald Spinner (9. von links), Manfred Harter (von rechts, 3.), Josef Klausmann (4.), Christian Haas (6.) und Helmut Mayer (10.) im Unternehmen.

Richard Neumayer Gesellschaft für Umformtechnik mbH

Das Jahr 2019 war bei Richard Neumay- jährlich 42.000 Tonnen Stahl verarbeitet er vom Tod Erwin Aberles überschattet. werden. Der Umsatz betrug 2019 rund Über 40 Jahre gehörte er der Firma an, 112 Millionen Euro, aber nach zehn Jah- und als Geschäftsführer leitete er das Un- ren ständigem Aufwärtstrend geriet (wie ternehmen mit Engagement und Weitsicht bei Neumayer Tekfor) die Konjunktur im (siehe Rubrik „Verstorbene“). 2. Halbjahr leicht ins Stottern. Trotz eines Umsatzrückgangs von 5 Prozent konnten Mit 400 Mitarbeitern (davon 29 Auszubil- jedoch knapp sieben Millionen Euro in denden) ist Richard Neumayer Hausachs eine neue Produktionshalle und Maschi- größte inhabergeführte Firma, bei der nen investiert werden. Auch 2020 sind

61 Neuanschaffungen in Höhe von rund acht Induktionsanlagen will die Firma nicht nur Millionen Euro geplant, darunter Zerspa- Stromkosten einsparen, sondern auch ei- nungsmaschinen für neue Produkte und nen Beitrag zum Umweltschutz leisten, die Einrichtung einer neuen Ausbildungs- denn dadurch werden zwischen 800 und werkstatt. Durch den Austausch der alten 1.000 Tonnen CO2 vermieden.

Auch bei Richard Neumayer können sich die Verantwortlichen, Geschäftsführer Dirk Neumayer (hin- ten, Zweiter von rechts) und Personalleiter Walter Kaltenbach (hinten, rechts), auf langjährige, treue Mitarbeiter verlassen - fünf davon wurden für 40-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt.

Reiner GmbH

Die Kunden, die die Reiner GmbH be- • Mess- und Regeltechnik (Füllstands- liefert, verlangen höchste Präzision und messung, Dosierung) Zuverlässigkeit. Durch den Einsatz mo- • Nachrichtentechnik (Antennen, Hohllei- dernster Technologien und der langjähri- ter, Gehäuse) gen Erfahrung schafft die Firma diese Vo- raussetzungen.

Die Abnehmer kommen aus den verschie- densten Wirtschaftsbereichen und Bran- chen und ordern die unterschiedlichsten Produkte: • der Kfz-Technik (Kraftstoffeinspritzung, Kupplungs- und Getriebeteile) • Luft- und Raumfahrt (Integralteile, In- nenausbau, Triebwerksteile) Die Firma Reiner GmbH hat sich auf hochpräzise • Maschinenbau (Zahnräder, Wellen, Ge- Einzel- und Serienteile sowie komplette Baugrup- häuse, komplette Baugruppen) pen aus Aluminium und Stahl spezialisiert. Aber • Medizintechnik (für die Bereiche Dialyse, auch kundenspezifische Sonderwünsche mit Analyse, med. Diagnostik) engsten Toleranzen werden gefertigt.

62 Karl Streit GmbH & Co. KG Säge- werk

Als ein „abenteuerliches Jahr“ bezeichnet Den Rohstoff Holz bezieht das Sägewerk Firmen-Chef Klaus Henne das Jahr 2019. Streit hauptsächlich aus den heimischen Abenteuerlich deshalb, weil Käfer- und Wäldern im Schwarzwald und trägt damit Trockenholz den Markt überschwemmten durch die kurzen Transportwege zum Um- und weil die Brexit-Diskussionen und die weltschutz bei. Streiks in Frankreich auch Auswirkungen Bei seinem Blick in die Zukunft zählt Klaus auf das Sägewerk hatten, denn es ex- Henne weiter auf das Exportland Frank- portiert 75 Prozent seiner Produkte ins reich. Denn nach dem Prestigeobjekt, Ausland. Hauptabnehmer ist dabei Frank- dem Pariser Bahnhof „Gare Austerlitz“, reich. Auch die nachlassende Konjunktur bei dem 600 Kubikmeter „Streit Holz“ ver- in der Automobilbranche hatte Einfluss baut wurden, stehen die nächsten Groß- auf das Geschäft und das Gesamtergeb- baustellen in der französischen Haupt- nis, so dass er mit den 360.000 Festme- stadt an: die Olympischen Sommerspiele tern, die seine rund 100 Mitarbeiter ein- 2024. geschnitten haben, noch zufrieden ist.

Bei der traditionellen Weihnachtsfeier auf dem „Käppelehof“ ehrten Jennifer de Buhr (von links), sowie Klaus und Ulla Henne langjährige Mitarbeiter des Sägewerks Streit (von links): Reinhold Reichenauer (30 Jahre), Hans-Peter Krüger (30), Verena Hummel (10), Martin Birk (15), Hubert Neumaier (10), Manuel Iff-Schön (10), Christof Steuerwald (30) und Georg Heim (20),

Streit Service & Solution

Beim Büro-Dienstleister Streit gab es im dem Bachelor-Studium war Marc Fuchs Jahr 2019 Veränderungen im Manage- an verschiedenen Stationen und Funktio- ment. Der langjährige Geschäftsführer nen im In- und Ausland tätig, ehe er 2017 Rudolf Bischler wird nun gemeinsam mit bei Streit in Hausach begann. Jetzt wurde seinem Schwiegersohn Marc Fuchs die ihm die Leitung des Geschäftsbereichs Geschicke der Firma leiten. Nach seiner „Streit systec“ (Digitalisierung von Doku- Ausbildung zum Industriekaufmann und menten) übertragen. Gleichzeitig erhiel-

63 ten Rainer Betz, der Leiter von „Streit of- fice“ (Büromaterial), und Clemens Imberi, Leiter von „Streit inhouse“ (Büromöbel), Einzelprokura. Zusammen mit dem Kauf- männischen Leiter und Prokuristen Simon Gewald ist die Firma mit zwei Geschäfts- führern und drei Prokuristen nun bestens für die Zukunft aufgestellt. So konnte das Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 55 Millionen Euro abgeschlossen werden; ein Plus von zwei Millionen Euro und die sieb- te Steigerung in Folge. Das Führungsquintett der Firma Streit Service & Solution (von links): Clemens Imberi, Rainer Betz, Rudolf Bischler, Simon Gewald und Marc Fuchs.

Uhl Kies und Beton GmbH

Am „Gründersitz“ im Kieswerk Goldscheu- wie im Flug. Höhepunkte im Programm er feierte die Firma Kies Uhl ihren 60. Ge- waren die Sandkünstlerin Irina Bylenka burtstag. Eingeladen hierzu waren nicht aus Kiew und die „Tauzieh-Meisterschaf- nur die Mitarbeiter der 18 verschiedenen ten“, bei denen die verschiedenen Stand- Standorte, sondern die „Uhl-Rentner“ ortmannschaften gegeneinander antra- und die Familienangehörigen. Mit einem ten. Sieger wurde das Team „Kutscher“, abwechslungsreichen Programm, Food- die Hausacher LKW-Fahrer. Eingebunden trucks, Getränkebars, Karussells, Pony- war auch die Ehrung von 13 langjährigen reiten und Tischfußball und dem SWR- Mitarbeitern und die Verabschiedung von Moderator Jochen Graf verging der Tag sechs „Jung-Rentnern“.

Symbol für die geschäftsführende Gesellschafterin Meike Beck-Uhl: „Bei Kies-Uhl ziehen alle an einem Strang.“

64 Partnerschaft mit Arbois

Auch im Jahr 2019 fanden mehrere Treffen zwischen Hausachern und den französi- schen Freunden aus Arbois statt. Höhe- punkt war dabei die Feier zum 45-jährigen Bürgermeister Udo Prange, Kulturamts- Bestehen der Partnerschaft. leiter Hartmut Märtin und Dolmetscher Michel Grosselin vertreten. Nach einem Der erste Besuch einer Delegation aus gemeinsamen Abendessen ging es in das dem Jura galt erneut „Huse jazzt“. Die Stadion von Arbois, wo ein Feuerwerk Gäste waren von der musikalischen Viel- gezündet wurde. Am Sonntag fand zu- falt begeistert und genossen den Abend nächst die kirchliche Feier statt, danach in fast allen Lokalen. legten Bürgermeister Bernard Amiens und Udo Prange aus Anlass des 75. Jahres- Im Mai stand ein gemeinsamer Besuch tags der Befreiung von deutscher Besat- der Picasso-Ausstellung in Basel auf dem zung am Ehrenmal Kränze nieder. Gro- Programm. In der Fondation Beyeler wur- ße Anerkennung fand die Aufschrift auf den Gemälde und Skulpturen des Künst- dem Hausacher Gebinde: „Les amis alle- lers aus der sogenannten Blauen und mands d’Hausach demandet pardon pour Rosa Periode von 1901 bis 1906 gezeigt. l’inhumanité subie pendant l’occupation“ („Die deutschen Freunde von Hausach Beim großen Biou-Fest am ersten Sep- bitten um Verzeihung für die Unmensch- tember-Wochenende wurde die Stadt lichkeit, die während der Besatzung be- Hausach durch den Stellvertretenden gangen wurde).

Udo Prange (links) und der Bürgermeister von Arbois Bernard Amiens beim Festakt.

65 Mit Chrysanthemen im Gepäck gingen am Der Sonntag stand im Zeichen der Erneue- Wochenende 12./13. Oktober 37 Hausa- rung der Partnerschaft. In einer eindrucks- cher auf Reisen; Anlass war das 45-jäh- vollen Feier auf dem „Hausacher Platz“ rige Bestehen der Partnerschaft. Damit erinnerten die Redner an die „Gründungs- diese weiter blühen möge, wurden Blumen väter“ Constant Chauvin, Michel Cuenot, ins Rondell am „Place de Hausach“ einge- Pierre Régnier, Gilles Maillard Salin, Man- pflanzt. Bei einem Stadtrundgang bot der fred Kienzle, Kurt Klein, Otto Heinrich Kie- Blick vom Kirchturm St-Juste einen herrli- ninger und Helmut Datz. In seiner Festrede chen Blick auf Arbois und seine umliegen- ging Bürgermeister Wolfgang Hermann auf den Weinberge. die Bedeutung der Städtepartnerschaft Beim Gala-Abend im Salles de Fetes wurde ein. Diese trügen in besonderer Weise zunächst ein opulentes Fünfgänge-Menü auch zum Frieden in Europa bei. Seinem gereicht, ehe Bürgermeister Wolfgang Her- Kollegen Bernard Amiens überreichte er mann, Michael Waitz, Andrée Jeanguillau- ein Bild einer Einbacher Schäppelträgerin, me und Josiane Léger in die Weinbruder- gemalt von Hausacher Künstlerin Gabriele schaft „Paisseaux“ aufgenommen wurden. Schuller. Die Vorsitzende des Hausacher

Bilderbogen von der Jubiläumsfeier „45 Jahre Städtepartnerschaft Arbois – Hausach“.

66 Partnerschaftsausschusses Angela Menke Das letzte Treffen war dann am Wochen- rief die Jugend dazu auf, sich in der Part- ende des Volkstrauertags in Hausach. Die nerschaft zu engagieren, Deutschschüler beiden Partnerschaftskomitees blickten der Collèges Pasteuer und Saint-Juste auf das zu Ende gehende Jahr zurück und trugen Gedichte vor und der Chor „La Ver- planten die Termine für 2020. Den Abend vette“ intonierte das „Sanctus“ von Franz ließen die Teilnehmer bei einem Konzert Schubert. Mit der feierlichen Erneuerung der „ Acoustic Company“ im der Partnerschaftsurkunde und der Enthül- Mostmaierhof ausklingen. Der Sonntag, lung einer Gedenktafel am „Salle Rouget“ der im Zeichen der Freundschaft stand, endete der offizielle Teil des Festakts. begann mit einem Gottesdienst in franzö- Nach einem regionalen Mittagessen gab sischer und deutscher Sprache, und die der auch in Hausach bekannte Chorus Feierlichkeiten zum Volkstrauertag fanden „Opus 39“ unter der Leitung von Christian erstmals auf dem Klosterplatz statt. Das Bachelay in Saint-Juste ein Konzert mit gemeinsame „badische Mittagessen“ im Werken von Johannes Brahms. urigen „Hexenhäusle“ der Sulzbach-He- Tief beeindruckt von der Gastfreundschaft xen beschloss das Wochenende und das der französischen Freunde traten die Hau- Jahr 2019. sacher gegen Abend die Heimreise an.

Da der Arbeitskreis Partnerschaft drin- gend Verstärkung benötigte, forderte die Vorsitzende Angela Menke die Hausacher Bürger über die Presse zur Mitarbeit auf. Der Appell blieb nicht ungehört: 15 Per- sonen aller Altersgruppen meldeten sich und wollen sie in Zukunft bei ihrer Arbeit unterstützen. Die beiden Altbürgermeis- ter und Ehrenbürger, Manfred Kienzle und Manfred Wöhrle zeigten sich erfreut darü- ber, dass neue Mitglieder gefunden wer- den konnten, denn „es ist wichtig, dass Abschluss des deutsch-französischen Wochen- die Freundschaft zwischen Arbois und endes und des Jahres 2019 im „Hexenhäusle“ der Hausach auch in Zukunft gepflegt wird“. Sulzbach-Hexen.

Der neu gebildete Arbeitskreis Partnerschaft (von links): Christiane Agüera Oliver, Sybille Schmi- der, Michael Waitz, Vorsitzende Angela Menke, Helmut Datz, Christel Kern, Madeleine Oeser, Gabriele Salgueiro, Claudia und Jana Geeren, Udo Prange, Jessica Hug, Ernst Grieshaber und Hans Hörtz. Auf dem Foto fehlt Frank Breig.

67 Personalien

Paul Armbruster mit der Staufer- medaille ausgezeichnet

Die Staufermedaille ist eine besondere, Im Sitzungssaal des Rathauses überreich- persönliche Auszeichnung des Minister- te der Erste Landesbeamte des Ortenau- präsidenten von Baden-Württemberg für kreises Nikolas Stoermer im Auftrag von Verdienste um das Land Baden-Württem- Ministerpräsident Winfried Kretschmann berg und seiner Bevölkerung. Sie wurde die Staufermedaille. Bürgermeister Wolf- 1977 anlässlich der Ausstellung zur Ge- gang Hermann konnte hierzu Paul Arm- schichte und Kultur der Stauferzeit und brusters Familie, seine beiden Vorgänger, dem Staufer-Jahr erstmals geprägt und die Bürgermeister a.D. Manfred Kienzle herausgegeben. Mit ihr sollen Verdienste und Manfred Wöhrle, den Gemeinderat um das Gemeinwohl geehrt werden, die und viele ehemaligen Mitglieder dieses über die eigentlichen beruflichen Pflich- Gremiums begrüßen. Anschließend trug ten hinaus im Rahmen eines in der Regel sich Paul Armbruster in das Goldene Buch ehrenamtlichen, gesellschaftlichen oder der Stadt Hausach ein. bürgerschaftlichen Engagements erwor- ben wurden und über viele Jahre hinweg erbracht worden sind.

Diese hohe Auszeichnung, die auf Initia- tive der Fraktion der Freien Wähler zum ersten Mal einem Hausacher Bürger über- geben wurde, erhielt am 15. April Paul Armbruster. Insgesamt 34 Jahre war er Mitglied im Gemeinderat, fünf Jahre zweiter und 15 Jahre erster Bürgermeisterstellvertreter Im Auftrag von Ministerpräsident Winfried und von 1999 bis 2004 war er im Kreis- Kretschmann überreichte der Erste Landesbeam- tag. Bei den meisten Wahlen erzielte er als te des Ortenaukreises Nikolas Stoermer (rechts) „Stimmenkönig“ das beste Wahlergebnis. Paul Armbruster die Staufer-Medaille. Paul Armbruster war im Verwaltungsaus- schuss der Stadt Hausach, in der Ver- Die Feierstunde wurde musikalisch vom bandsversammlung des Mittelzentrums ehemaligen Gemeinderatskollegen Rein- Haslach-Hausach-Wolfach und im Ar- hard Sonntag und Sandra Sonntag als beitskreis „Offenhaltung der Mindestflur“. „Sonntagsduett“ umrahmt, und Udo Pran- Seit 1988 ist er Vorsitzender der Jagd- ge zeigte in einer 15-minütigen originellen genossenschaft Hausach-Einbach, er ist Bildershow Stationen im Leben des „Käp- Mitglied im Vorstand des BZ-Verfahrens pele Paul“, den man sicher als Osterbacher und von 2002 bis 2012 war er erster Vor- / Einbacher / Hausacher bezeichnen kann. sitzender des SV Hausach. Zum Schmunzeln: hier noch einige Zitate Er setzte sich stets mit großem persönli- aus Paul Armbrusters Gemeinderatszeit: chem Einsatz für die Belange der Bürger • „Mache doch kei so ä Lade, des mueß hit von Hausach und Einbach ein, war ein no zum Loch nus“. großer Verfechter für die Abschaffung der • Solle mir die niedrige Hieser in de Suppe- unechten Teilortswahl und machte sich für gass für Liliputaner erhalde?“ die Bildung von Abwassergemeinschaften • Entweder defier - oder degege! Nu Hose- in den Einbacher Tälern stark. schisser enthalde sich!“

68 Theo Armbruster erhielt den Gol- denen Meisterbrief

Über 50 Jahre arbeitete Theo Armbruster Als „Mini-Jobber“ blieb er der Firma je- in seinem Traumberuf als Automechaniker doch erhalten, seine Aufgabe war jetzt die und Kfz.-Meister - dafür wurde er jetzt mit Zufriedenheitsabfrage bei den Kunden. dem Goldenen Meisterbrief geehrt. 2017 machte er so die 50 Jahre voll, und noch heute zählt Theo Armbruster zu den Seine Ausbildung begann er 1967 im Au- Mitarbeitern bei „BMW-Schmid“. tohaus Schmid. Nach fünf Gesellenjahren wollte er die Meisterprüfung ablegen, aber ein schwerer Autounfall verhinderte dies. 1977 begann er mit dem Meisterkurs, und nach erfolgreichem Abschluss begann er im Februar 1978 bei seinem Lehrherrn Konrad Schmid als Meister. Als im Au- tohaus die Entscheidung anstand, BMW oder DKW war der eingefleischte BMW- Fan Theo Armbruster froh, dass sich sein Chef für die Bayuwaren entschied. In un- zähligen Lehrgängen bildete er sich in den Folgejahren zum Spezialisten weiter. Mit dem Umzug des Betriebs an den Hechts- berg kam eine neue Aufgabe, Theo Arm- bruster wurde zum Serviceleiter bestellt und war von da an Bindeglied zwischen Kunde und Werkstattmeister. Nach 48 Verdiente Auszeichnung für den versierten „Au- Berufsjahren ging er mit 63 Jahren in den toschrauber“: Theo Armbruster erhielt den Gol- wohlverdienten Ruhestand. denen Meisterbrief.

Sara Brucker

Im Burgblick 2017 haben wir darüber be- Für die Mütter, aber auch für die Ärzte ein richtet, dass die Hausacher Gynäkologie- emotionaler Moment. Professorin Sara Brucker zum ersten Mal in Deutschland einer Frau eine Gebärmut- Bis so ein Glücksfall eintritt, ist ein be- ter transplantiert hat. Wir haben damals schwerlicher Weg zu gehen: Für die auch geschrieben: Ob diese Patientin Spenderin, für die Empfängerin und für Mutter werden kann, wird sich zu einem die Ärzte. Eine Uterus-Transplantation ist späteren Zeitpunkt entscheiden. nur durch eine Lebendspende (meist der Inzwischen hat sie mit ihrem Tübinger Mutter, Schwester oder Tante) möglich. Team drei Frauen eine Gebärmutter (Ute- Die Entnahme-Operation dauert acht bis rus) eingesetzt, und - man muss es fast als zehn Stunden, das Einpflanzen bei der medizinische Sensation ansehen - zwei Empfängerin etwa vier Stunden, von den davon brachten gesunde Kinder zur Welt! Ärzten ist dabei Präzisionsarbeit gefor-

69 dert. Die ersten fünf Tage danach sind die entscheidenden, denn eine Abstoßung ist jederzeit möglich. Nach etwa einem Jahr können befruch- tete Eizellen eingesetzt werden, und um die Gebärmutter zu schonen, erfolgt die Entbindung durch Kaiserschnitt. Bisher wurden weltweit etwa 60 Uterus-Trans- plantationen durchgeführt. Auf diese Weise kamen 17 Kinder zur Welt; die bei- Auch als Geschäftsführende Ärztliche Direktorin den „Tübinger-Kinder“ sind die ersten in des Departements für Frauengesundheit und als Deutschland. Leiterin und Ärztliche Direktorin des Forschungs- instituts in Tübingen arbeitet Sara Brucker noch regelmäßig am OP-Tisch.

Jürgen Decker

Die deutsche Meisterschaft für sein Schwarzwaldvesper aus Kaninchenfleisch, den Titel „Bestes Exponat“ für sein Kanin- chen-Streetfood und für beides zusammen die „Beste Sammlung“, die den Ehrenpreis des Ministeriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg einbrachte: So hoch dekoriert kehrte Jür- gen Decker von der Bundeskaninchen- schau Mitte Dezember zurück. Jürgen De- cker ist zweiter Vorsitzender der Hausacher Kleintierzüchter, Richter für Kaninchen- ßerlicher Mängel nicht zur Zucht taugen, schauen – und von Beruf Metzgermeister. „der Nahrungsmittelkette zugeführt wer- Er hatte als Preisrichter die Kategorie 1b den“, wie es Jürgen Decker ausdrückt. „Produkte aus Kaninchenfleisch“ hinter- Es gebe Züchterkollegen, deren Familien fragt. Geschlachtete Kaninchen nach Grö- zu Hause streiken, wenn ein Hasenbra- ße, Muskelanteil und sauberer Schlachtung ten auf dem Tisch steht. Die aber kräftig zu bewerten, sei nicht mehr zeitgemäß. zulangen, wenn die Kaninchen in Wurst- „Man kann heute keine geschlachteten dosen oder -därmen „versteckt“ sind und Tierkörper in Plastikfolie vier Tage auf eine nirgends „Hase“ draufsteht. Dieser Dop- Ausstellung legen“, so Decker. Kaninchen pelmoral wollte er mit seiner Teilnahme an seien längst nicht mehr das, was sie nach der Bundeskaninchenschau begegnen. dem Krieg einmal waren: die einfache In den Kriterien für die Kategorie 1b steht Fleischproduktion für Familien, die sich auch „Produkte aus Kaninchenfleisch“, den Sonntagsbraten sonst kaum leisten und sein erster Gedanke war: Wenn diese konnten. Sie würden heute viel mehr als Schau schon in Baden stattfindet, muss da Schmusetiere wahrgenommen. ein Schwarzwaldvesper ausgestellt wer- Dabei ist es für Züchter selbstverständ- den. Der zweite, das Kaninchenfleisch auch lich, dass die Kaninchen, die wegen äu- bei jungen Menschen wieder salonfähig zu

70 machen. Und wie ginge das besser als mit Sohn Rolf-Ludwig ist ebenfalls Kleintier- Streetfood? Und so produzierte Decker in züchter, aber Werkzeugmacher und nicht seiner Metzgerei Lyoner, Bierwurst, Brat- Metzger. „Aber er isst sehr gern“, schmun- würste und mehr für eine Vesperplatte so- zelt sein Vater. Und so ließ er sich ebenfalls wie Hotdogs, Burger und „Pulled Rabbit“ zur Teilnahme animieren und nahm mit ei- für eine Streetfood-Präsentation. Für beide nem Frühstückstisch mit Kaninchenwurst Exponate gab es jeweils 98 Punkte. Dass er und mit einem dekorierten Grilltisch teil. es gleich zweimal auf 98 von 100 Punkten Das Ergebnis: jeweils 97 Punkte und zwei gebracht und die drei höchsten Preise ab- Ehrenmedaillen. So holten die Deckers aus geräumt hat, freut ihn riesig. Als Metzger- Hausach unter insgesamt 168 Exponaten meister sei es ja auch Ehrensache, hier nicht in dieser Kategorie der Bundeskaninchen- irgendwo unter „ferner liefen“ zu landen. schau fast alles, was zu holen war.

Hohe Ehre für José F.A. Oliver

Zusammen mit drei anderen Schriftstel- Madrid und den katalanischen Unabhän- lerinnen und Schriftstellern wurde José gigkeitsbestrebungen. Der Bundespräsi- F.A. Oliver von Bundespräsident Frank dent zeigte sich dabei bestens im Bilde Walter Steinmeier am 15. Mai in die Villa und sehr interessiert. Nach knapp vier Hammerschmidt eingeladen. Schon die Stunden war der Besuch beendet - für Einladung zu diesem Abendessen war et- José F.A. Oliver war der Aufenthalt in Bonn was Besonderes: Sie war handgeschrie- ein „lebenshistorischer Augenblick“. ben! Mit diesem Treffen wurde Olivers Arbeit als Lyriker, seine Tätigkeiten in der Vermittlung von Literatur, der Hausacher LeseLenz, und die vielfältigen Aktivitä- ten und Konzepte in der Spracharbeit mit Schülern gewürdigt.

Nach zwei Polizeikontrollen konnten sich die Besucher auf dem Gelände der Villa frei bewegen, danach trugen sie sich in das Gästebuch ein. Beim kurzen Stehempfang José F.A. Oliver (Zweiter von rechts) war Gast bei auf der Terrasse gab es das erste Zusam- Bundespräsident Frank Walter Steinmeier (Dritter mentreffen mit dem ersten Mann im Staate von links). Rechts von Oliver die First Lady Elke und der First Lady Elke Büdenbender. Büdenbender. Beim gemeinsamen Abendessen wurde dann über Politik, Literatur, Sprache und Schon Ende Januar wurde die Arbeit José Gesellschaft diskutiert. Oliver hatte dabei F.A. Olivers gewürdigt: Er erhielt die „Lili- die Möglichkeit, seinen Werdegang und encron-Dozentur für Lyrik“. Diese wird seit sein Leben, aber auch die Entwicklung 1997 zu Ehren des Dichters Detlev von Li- der Stadt Hausach darzustellen. Disku- liencron als literarische Auszeichnung von tiert wurde über die politische Entwicklung der Christian-Albrechts-Universität Kiel in Europa, speziell in Spanien mit dem und dem Literaturhaus Schleswig-Hol- Konflikt zwischen der Zentralregierung in stein vergeben.

71 Hausacher in aller Welt

Im letzten Jahr haben wir diese Serie mit Das größte Problem von Nias sei, dass Ludwina Brinskelle (geb. Schmider) be- die Landbevölkerung ohne Industrie vor gonnen. Heute berichten wir über Pater allem vom Kautschuk leben müsse – und Johannes Hämmerle, den unser „Burg- der Preis wegen der großen Konkurrenz in blick“ jedes Jahr im fernen Südostasien Thailand und Malaysia sehr gefallen sei. erreicht. Für den Tourismus sei das Bergvolk auf Nias noch nicht reif. Um voranzukommen, Christliche Missionare schwärmen in alle sei das Wichtigste neben der Nahrung Welt, um den Entwicklungsländern ihren die Bildung. Allerdings habe mit der Kir- Glauben und ihre Kultur überzustülpen. chen- und Glaubenskrise in Deutschland So lautet zumindest ein gängiges Vorur- auch die Missionsunterstützung nach- teil. Der Hausacher Martin Georg Häm- gelassen. Mit den Spenden, die jährlich merle – dessen Ordensname bei den Ka- von der Hausacher Frauengemeinschaft puzinern Johannes Maria lautet – ist ein und den Sternsingern kommen, werden lebender Gegenbeweis. Seit 48 Jahren Grundschul- und Mittelschulklassen aus lebt der Hausacher er auf Nias – einer ganz Nias ins Museum eingeladen, um ih- kleinen indonesischen Insel vor Sumatra. nen die Geschichte des Landes und die Dass es in der »Hauptstadt« Gunungsitu- Bedeutung des Umweltschutzes zu ver- li ein Museum gibt, das wesentlich dazu mitteln. beiträgt, die Identität der Insel zu wahren, ist vor allem sein Verdienst. Pater Johannes Hämmerle lebte 30 Jahre in Deutschland und nun 48 auf Nias und 1978 wurde Pater Johannes Hämmer- hat inzwischen die indonesische Staats- le Pfarrer in Süd-Nias in einer Pfarrei mit bürgerschaft. 80 Außengemeinden und vielfältiger Kul- tur. »Neben der Pastoralarbeit durfte ich noch 30 Dorfkirchlein bauen und mit Hilfe von Misereor Wasserleitungen und Bade- kammern für einige Dörfer«, schreibt er im Vorwort zu seiner 400-seitigen wissen- schaftlichen Publikation über Süd-Nias. Mit Hilfe der Einheimischen tauchte er im- mer tiefer in die Geschichte und die Tradi- tionen von Nias ein. 1990 erhielt der Pater die Genehmigung, mit seinem Schatz an Kunst- und Kul- turgütern ein Museum in Gunungsitoli zu bauen – wenn es nur der Provinz nicht zur Last falle. Hämmerle, der noch im- mer auch als Pfarrer wirkt, ist selbst Vor- sitzender einer Stiftung, die das Museum mit Café, Gäste-Pfahlhäusern und einem kleinen Zoo unterstützt. Jenes hat heute Besuch aus der alten Heimat: Als erster Haus- 54 Angestellte, »die alle von ihrem Lohn acher war Jürgen Nesselhuf mit seiner Gattin Siti leben können“. bei Pater Johannes Hämmerle auf Nias.

72 Jubilare

Diamantene Hochzeit im Hause Kraft

Am 14. Mai feierten Marliese und Heinz Kraft Zu ihren Hobbys gehört das Reisen, ihr in der Dorfkirche ihre Diamantene Hochzeit. Lieblings-Urlaubsziel ist Griechenland. Heinz Kraft wurde 1936 in Haslach ge- Heinz Kraft ist außerdem leidenschaftli- boren und zog ein halbes Jahr später mit cher Fotograf, Mountainbiker und aktives seinen Eltern in die Jakobistraße nach Mitglied bei den Dorfer Erzbrüdern. Jahr- Hausach. Er absolvierte bei Mannesmann zehntelang marschierte Marliese Kraft bei eine Schlosserlehre, und dann packte ihn jedem Wetter mit der Katzenmusik durch das Fernweh: Er wanderte nach Kanada Hausachs Straßen. aus. Nach 15 Monaten kehrte er zurück, besuchte in Weil am Rhein die Techniker- schule, um danach wieder als Techniker in der Arbeitsvorbereitung in seinem Aus- bildungsbetrieb bis zur Rente zu arbeiten. Seine Frau Marliese, geb. Kauschke, wur- de 1940 in der Gummenstraße geboren und arbeitete nach der Schule in der Hut- fabrik als Strohhutnäherin. Als erstes Paar feierten Heinz und Marlie- se Kraft ihre Hochzeit im neuen Hirsch- saal. Zunächst wohnten sie bei den El- Ihre Diamantene Hochzeit feierten Heinz und tern von Heinz in der Jakobistraße, doch Marliese Kraft zusammen mit ihren Kindern an Silvester 1960 bezogen sie ihr neues Diana, Alexander und Ralf und deren Familien in Heim im Hauserbach. der Hausacher Dorfkirche.

Edith und Helmut Keller feierten Eiserne Hochzeit

Ende August konnte das Ehepaar Helmut und Edith Keller das äußerst seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern. Bürgermeister Wolfgang Hermann be- suchte das Jubelpaar, die nun seit 65 Jahren verheirate sind. Er gratulierte ih- nen im Namen der Stadt Hausach und überreichte ihnen einen Vesperkorb. Au- ßerdem überbrachte er ein Glückwunsch- schreiben von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Für den weiteren gemeinsamen Lebens- Seit 65 Jahren gehen sie gemeinsam durchs Le- weg wünschte er ihnen alles Gute, vor ben: Das Ehepaar Helmut und Edith Keller. Für allem Gesundheit, und dass sie weiterhin Bürgermeister Wolfgang Hermann war es selbst- so rüstig und vital bleiben mögen. verständlich, ihnen zum Festtag zu gratulieren.

73 Verstorbene im Jahr 2019

Armbruster, Günter Lauble, Lina Armbruster-Letzeisen, Hubert Laun, Juliana Neumaier, Andreas Pels Leusden, Helga Bächle, Theodor Preuß, Christel Bartel, Angelika Räpple, Berta Benz, Helena Ramsteiner, Frieda Blattmann, Annelore Sälzer, Henny Börold, Walter Scharer, Mina Bösl, Heinz Schley, Josef Bohley, Dieter Schmid, Elisabeth Dietmeier, Manfred Schmid, Maria Feißt, Hedwig Schmider, Hildegard Fuggis, Karl Selter, Helmut Hacker, Helmut Siegfried, Ilse Hedderich, Hubert Sonntag, Manfred Ilg, Gertrud Sum, Ingeborg Keil, Sieglinde Völker, Walter Keller, Maria Wagner, Klaus Kern, Siegfried Welle, Ludwig Klausmann, Josefina Welle, Maria Klausmann, Theodor Welle, Sylvester Klein, Maria Wöhrle, Waltraud Latka, Hartmut

74 Erwin Aberle

Er hat den Kampf gegen die heimtücki- sche Krankheit Lungenkrebs verloren: Erwin Aberle, Geschäftsführer der Ri- chard Neumayer Gesellschaft für Um- formtechnik, starb am 20. Juli im Alter von 59 Jahren im Universitätsklinikum in Freiburg. Erwin Aberle war in der Region vor allem als Geschäftsführer der Richard Neumayer Gesellschaft für Umformtech- nik bekannt. Dort war er, obwohl er eine Woche vor seinem Tod nicht mehr selbst zum Firmenfest kommen konnte, den- noch mittendrin. Viele Gespräche drehten sich um den Chef, dessen Werdegang und Erfolge in der Firma bewundert wer- Neumayer (Sohn von Albert Neumayer), den. Erwin Aberle hat vor 42 Jahren mit 18 dem Aberle den Weg in die Firma geöff- Jahren als Arbeiter in der Mechanischen net hatte und der jetzt die Firma leitet. Er Bearbeitung angefangen – und fiel seinem ist Erwin Aberle sehr dankbar und bewun- Chef Albert Neumayer aber sehr schnell dert seine Weitsicht und seine Fähigkeit, als scharfsinniger junger Mann mit großer gut zuhören und frei denken zu können. Auffassungsgabe und Einsatzbereitschaft In den vergangenen zehn Jahren habe er auf. Nach dem Grundwehrdienst kehrte er das Unternehmen unglaublich vorange- als CNC-Dreher wieder zurück und legte bracht. Auch viele Kunden hätten rück- 1986 die Ausbildereignungsprüfung ab. gemeldet, wie dankbar sie dem verstor- Sein Weg führte stetig weiter nach oben, benen Geschäftsführer sind – für seine er wurde Abteilungsleiter der Mechani- hervorragende Arbeit, für seine Zuverläs- schen Bearbeitung, legte die Prüfung sigkeit und Geradlinigkeit. Dies schätzten zum Industriemeister ab, bildete sich zum auch seine Mitarbeiter. Technischen Betriebswirt weiter und wur- Geboren wurde Erwin Aberle am 30. No- de schließlich Vertriebsleiter für Flansche vember 1959 auf dem Hof »Unterer We- und Arbeitsvorbereitung. ber« in Gutach-Turm. Er hat seine Herkunft Als Albert Neumayer 1995 die Organisati- nie vergessen und ist immer bodenstän- onsstruktur umbaute und eine Führungs- dig geblieben. 1993 heiratete er Gaby mannschaft bildete, kam auch Erwin Aber- Kaltenbach aus Hornberg. Erwin Aberle le als Vertriebsleiter ins Team. 2008 berief war ein sehr geselliger, beliebter Mensch. ihn Albert Neumayer zum Geschäftsfüh- Er liebte es zu diskutieren, war offen für rer – kurz bevor er selbst einen Schlag- alles und immer ernsthaft interessiert an anfall erlitt. Mitten in der Wirtschaftskrise der Meinung anderer. Das Gespräch mit war Erwin Aberle plötzlich auf sich selbst seinen zwei »Buben«, jetzt 18 und 21 Jah- und sein Team gestellt. »Er hätte das Be- re alt, drehte sich oft um Fußball. Erwin triebsschiff gar nicht besser durch diese Aberle war einst selbst leidenschaftlicher stürmische Zeit lenken können«, sagt der Fußballer beim FC Kirnbach. geschäftsführende Gesellschafter Dirk

75 Helmut Hacker

Im Alter von 88 Jahren verstarb im Januar mit Helmut Hacker ein Meister, ja Künstler der Glasmalerei. 1930 in Hausach geboren, absolvierte er nach der Schulzeit eine 4-jährige Lehre bei Glasmaler Vollmer in Offenburg. Als junger Geselle musste er diesen Beruf auf Grund einer Bleivergiftung jedoch aufge- ben. Er besuchte die Graphische Fach- schule und Kunstschule in Offenburg und erlernte die Lithografie und Kalligrafie. Seine weiteren beruflichen Stationen wa- ren die Firma Georg Schmider, Vereinigte der Stadt Hausach und die Ehrenbürger- Zeller Keramische Fabriken und Burda in briefe wurden von dem bescheidenen Offenburg. Künstler gestaltet. Kurz nach seinem Tod widmeten ihm die Helmut Hacker gehörte zu den wenigen, Mitglieder des Museumskreises im Her- die noch die aus dem 14. Jahrhundert renhaus eine Ausstellung, die so gut be- stammende Glasmalerkunst beherrschten sucht war, dass sie wiederholt werden - kein Wunder, dass er deswegen Anfra- musste. gen und Aufträge aus ganz Deutschland Neben seiner künstlerischen Tätigkeit erhielt. Auch in Hausach hat er bleibende und seiner Familie, Ehefrau Inge und die Spuren hinterlassen: insgesamt 27 kleine Zwillingstöchter Beate und Jutta, liebte er wunderschöne Glasfenster (hauptsäch- als Ausgleich das Skifahren. Er war Grün- lich mit alten Handwerkerwappen) im Sit- dungsmitglied des Hausacher Skiclubs, zungssaal und zwölf Wappenfenster im über 25 Jahre im Vorstand als Jugendwart Besprechungszimmer des Bürgermeis- und Beisitzer sowie Übungsleiter im alpi- ters. Auch die Einträge im Goldenen Buch nen Bereich.

Helga Pels Leusden

Am 20. März verstarb mit Helga Pels Leusden eine überaus engagierte und ak- tive Hausacherin.

Als ihr Mann Rudolf aus beruflichen Gründen in den 1960er Jahren mit sei- ner sechsköpfigen Familie nach Hausach kam, wurde Helga Pels Leusden schnell heimisch. Sie schloss sich gleich dem CDU-Stadtverband an und war über 51 Jahre Mitglied. Von 1988 bis 2018 war sie im Vorstand aktiv, ab 1990 ununterbro-

76 chen als Stellvertretende Vorsitzende. Für übernahm sie 1994 das Amt der Schrift- ihre Verdienste wurde sie zum Ehrenmit- führerin und ab 1915 den Posten der Bei- glied ernannt. sitzerin. Sowohl Werner Kadel für den Ihre Liebe galt dem Gesang. So war sie CDU-Ortsverband als auch Ursel Schmid nicht nur im Gemischten Chor „Lieder- für den „Liederkranz“ und Anton Unger für kranz“ eine wertvolle Stütze - 25 Jah- den Chorverband lobten Helga Pels Leus- re gehörte sie dem Vorstand als zweite den als großes Organisationstalent, das Vorsitzende und Schriftführerin an - son- nie ganz vorne stehen wollte, aber in der dern auch im Chorverband Kinzigtal. Dort zweiten Reihe immer die Erste war.

Maria Schmid

Nach langer schwerer Krankheit verstarb am 2. Juli Maria Schmid geb. Brucker im Alter von 79 Jahren. Um ihre Mutter trau- erten die Söhne Klaus und Martin und Tochter Ulrike mit ihren Familien und die sechs Einkelkinder.

Zusammen mit ihrem Ehemann Alois (der 2015 verstarb) baute sie das Zimmerge- schäft in der Meistergasse auf, das sie 33 Jahre führten und 1989 an Sohn Klaus übergaben. Bleibende Spuren hinterließ sie auch im Deutschen Roten Kreuz, dem Ortsverein gehörte sie mehr als 50 Jahre an. Fried- rich Katz sen. warb sie für die Hilfsorga- nisation, und 1963 war sie bereits bei der ersten Blutspendeaktion in Hausach da- bei - über 100 sollten noch folgen. In den Anfängen fuhr sie auch ehrenamtlich mit dem Krankenwagen, und über zehn Jahre te, wo sie gerade gebraucht wurde. Durch gehörte sie der Bereitschaftsleitung an. ihr ausgleichendes Wesen war sie als An- Maria Schmid galt als „die Mutter des sprechpartnerin für alle Generationen der Ortsvereins“, die immer dort mit anpack- gute Geist im Verein.

77 Helmut Selter

Im Vorwort zum Burgblick 2018 habe ich lie war gerade beim Essen; Helmut bei der Sie bereits darüber informiert, dass Hel- Vorstellung: „Essen und Trinken sowie die mut Selter am 16. März 2019 (fünf Tage Anerkennung meiner Person sind für mich vor seinem 94. Geburtstag) verstorben ist. eine Selbstverständlichkeit“. Antwort des Müllers: „Als Gefangener hast Du eine Helmut Selter lernte ich als „Stift“ der Fir- große Gosch - ich wer’ schnell jähzornig, ma Grieshaber in Wolfach kennen. Schon dann sage lieber nichts mehr“. Recht bald damals fiel er mir als Leiter des Postamts aber hatte Helmut Familienanschluss, als freundlicher und umgänglicher Mann wurde gut bezahlt und am 15.11.1948 in auf. Als Geschäftsführer des DRK-Kreis- Tuttlingen aus der Gefangenschaft entlas- verbands Wolfach traf ich ihn dann immer sen. „Ich kam mit einem Rucksack, zwei wieder, wenn er als „Schreiberling“ für Koffern, zwei Aktentaschen und jede Men- den „Schwarzwälder Bote“ bei General- ge Geld nach Hause. Da wurde mir klar, versammlungen im Einsatz war. Es entwi- Helmut, du hast in der Gefangenschaft ckelte sich eine Freundschaft, die in eine nichts verkehrt gemacht.“ Danach war er fast 25-jährige Zusammenarbeit im „Hei- wieder bei der Post beschäftigt, jetzt im matbrief- / Burgblick“-Team mündete. Schalterdienst. „Mein Gehalt waren stolze 127 Mark - in der Gefangenschaft erhielt Über den Menschen Helmut Selter und ich mehr Trinkgeld!“ seine Vita habe ich ausführlich in der Aus- In seinen Memoiren berichtet Helmut Sel- gabe 2015 anlässlich seines 90. Geburts- ter über seinen Chef, der mehrmals die tags berichtet. Heute deshalb nur das Kasse plünderte, über seine Arbeit als Wichtigste und einige Episoden aus sei- Betriebsleiter (ohne Abitur) in Wolfach nem Leben, die er mir mit seinen „Memoi- und sein besonderes Verhältnis zu seinem ren“ hinterlassen hat (im Folgenden kursiv Chef, Dr. Santo vom Verwaltungspostamt geschrieben). Offenburg. Helmut Selter wurde 1925 am Hinteren Bahnhof geboren und verlor mit 13 Jahren 1954 heiratete er seine Lore (geb. Stein- seine Mutter. 1939 begann er eine Lehre hauser), und 1957 und 1960 kamen die beim Postamt Wolfach; 1943 wurde er Söhne Horst und Jürgen zur Welt. Als die zum Arbeitsdienst eingezogen (Russheim Wohnung im Elternhaus zu klein wurde, bei Karlruhe und Bordeaux), danach folg- baute Familie Selter in der Dietersbach- te die Flugzeugführerausbildung. Schon straße mit viel Eigenleistung ein Eigen- damals war er ein Rebell, der sich nicht al- heim. les gefallen ließ und deshalb mehrmals „in den Bau“ musste. Bei Kriegsende türmte Sein großes Hobby war die Segelfliegerei; er und wurde im Harz gefangen genom- in Freiburg startete er mit der Fliegergrup- men - zunächst bei den Amis, dann bei pe Kinzigtal und im österreichischen Zell den Franzosen. Die Verpflegung war mi- am See bei internationalen Wettbewer- serabel. „Da man den Fraß nicht essen ben. Mein letzter Start war am 25. April konnte, organisierte ich einen General- 1999 (und das mit 74 Jahren!). Fast wie streik“. Mehrere Fluchtversuche scheiter- ein Krimi liest sich die Passage, in der ten (einer kurz vor Genf). ein Fliegerkollege seinen Freund durch Seine letzte Stelle während der Gefan- Sprengung der Berliner Mauer aus der genschaft war bei einem Müller. Die Fami- DDR befreien wollte. Beim ersten Versuch

78 war die Ladung zu gering, beim zweiten und von vielen Bekannten erhalte, hilft mir gingen beim Springerhochhaus die Schei- aber hervorragend über die Altersproble- ben zu Bruch. Nach der Verhaftung des me hinweg. „Attentäters“ war es vor allem der ehe- malige Bundestagsabgeordne- In den letzten Jahren war ich oft bei Hel- te Kurt Spitzmüller, der dafür sorgte, dass mut in Sachen Heimatbrief oder, nachdem mein Kollege bald wieder freikam. ich bei ihm den Rasen gemäht oder Äpfel gebrochen hatte, zu Hause. Bei einem 2007 verstarb Helmuts Frau Lore. Danach Bier sprachen wir über Gott und die Welt. machte ich den Haushalt alleine. Heute Seine Geschichten waren immer hochin- im betagten Alter, vor allem ab dem Jahr teressant, denn er war, was Hausach und 2010, kamen und kommen immer mehr die Industrie betraf, ein wandelndes Lexi- Gebrechen dazu. Meine heutige Meinung: kon. Sehr gerne denke ich an diese Zeiten Das Altwerden ist nicht schön. Die große zurück - Helmut, Du fehlst mir! Unterstützung, die ich von den Söhnen (Thomas Heizmann)

So kannten ihn die Hausacher: Helmut Selter - meistens mit einem verschmitzten Lächeln.

79 Kurz notiert

Neueste Zahlen des Statistischen Lan- gangene und den Ausblick auf das neue desamts spiegeln die Entwicklung der Jahr, und zum Schluss verteilten die Burg- Bevölkerung wider. Im gesamten Or- mägde französische „Versucherle“. tenaukreis erhöhten sich diese (Stichtag: 30. September 2019) gegenüber 31. De- zember 2011 um 20.659 auf 431.062. Die größten Städte sind Offenburg (59.903), Lahr (47.110) und Kehl (36.609); dieses Trio hat auch die höchsten Zuwachsra- ten: Lahr (4.207), Kehl (2.872) und Offen- burg (2.745). In drei Kommunen nahmen in diesem Zeitraum die Einwohnerzahlen ab: in (-57 auf 3.161), Wolfach (-22 auf 5.785) und leider auch bei uns in Hausach (-50 auf 5.765). Klaus Mosmann sang französische Chansons, begleitet von Serge Belotti auf dem Akkordeon. Bei der Neujahrsserenade standen in diesem Jahr die französischen Mitbür- Bereits im Februar besuchte Adul Sangs- ger in Hausach und die Freunde in un- ingkeo, Thailands Arbeitsminister, serer Partnerstadt Arbois im Mittelpunkt. Hausach und den Verein Ban Saensuk. Die französische Rolle übernahmen da- Im Sitzungssaal des Rathauses stellte bei Angela Menke als Vorsitzende des Bürgermeister Wolfgang Hermann unsere Partnerschaftsausschusses und die aus Stadt vor und lobte die deutsch-thailändi- Strasbourg stammende Odile Meyer-Siat. schen Beziehungen. Der Minister war be- Die deutschen Versionen wurden von Mi- eindruckt von Hausach, der Natur und der chaela Keller, Hubert Maier-Knapp und Landschaft und trug sich in das Goldene Michael Waitz vorgelesen. Am Handwer- Buch ein. Im Anschluss daran stattete kerbrunnen hielt Bürgermeister Wolfgang er einem thailändischen Kochkurs in der Hermann seinen Rückblick auf das ver- Graf-Heinrich-Schule einen Besuch ab.

Hoher Besuch im Hausacher Rathaus: Der Arbeitsminister von Thailand, Adul Sangsingkeo mit seiner Gattin Aranya und Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann mit Lebensgefährtin Nadine Wien und Tochter Melina (vordere Reihe). Hinten die Trachtenträger Sandy Schoch und Bernhard Kohmann und weitere Mitglieder der thailändischen Delegation.

80 Zum ersten Mal fand die Gedenkfeier legte Bürgermeister Wolfgang Hermann zum Volkstrauertag nicht am Ehrenmal an den Ehrenmalen auf dem Schlossberg auf dem Schlossberg, sondern auf dem und beim ehemaligen Rathaus Einbach Klosterplatz statt. Bürgermeister Wolfgang einen Kranz nieder. Hermann begründete die Verlegung mit dem Argument: „Der Ort ist zweitrangig, die Menschen sind mir wichtig“. Und die Resonanz gab ihm Recht. Rund 200 Hau- sacher und Gäste, darunter eine Delega- tion aus Arbois, versammelten sich trotz Regens in der Stadtmitte und verfolgten die Ansprache des Bürgermeisters. Vier Schüler der Kaufmännischen Schulen for- mulierten ihre Gedanken der Erinnerung, der Mahnung und des Friedens mit dem Antikriegsgedicht von Erich Kästner „Fan- tasie von übermorgen“. Die beiden Pfar- rer Chrisoph Nobs und Hans Michael Uhl sprachen Friedensgebete und die Stadt- Schüler der Kaufmännischen Schulen mit ihrer kapelle und der „Liederkranz“ umrahmten Lehrerin Maike Martin mit ihren „Gedanken der die Feier musikalisch. Im Anschluss daran Erinnerung und der Mahnung“.

In seiner Sitzung am 25. April beschloss Auf eine harte Geduldsprobe wurden Au- der Gemeinderat, die Mitgliedschaft bei tofahrer, aber auch die Hausacher Be- der Schwarzwald Tourismus Kinzigtal völkerung im September und Oktober (STK) zu verlängern. Zwar kommen da- gestellt, denn wegen eines Wasserrohr- durch jährlich rund 15.000 Euro an Kosten bruchs im Tunnel quälte sich der gesam- auf die Stadt zu (4.000 Euro Zuwendung te Verkehr durch die Hauptstraße. Kilo- zuzüglich 0,60 Euro je konuspflichti- meterlange Staus bildeten sich, und die ger Übernachtung), aber der Mehrwert, Fußgänger mussten beim Überqueren der der durch die Mitgliedschaft in diesem Straße höllisch aufpassen. Mit Grausen Zweckverband erzielt wird, lohnt sich für denken jetzt alle an die Zukunft, denn im alle beteiligten Kommunen. Herbst 2021 soll die Röhre wegen Sanie- rungsarbeiten rund ein Dreivierteljahr voll Bei drei Parteien/Wählervereinigung, gesperrt werden. die im Hausacher Gemeinderat vertre- ten sind, gab es Wechsel im Vorsitz. Zur unendlichen Geschichte entwickelte Zunächst übernahm Frank Breig bei der sich die Sanierung der Bahnüberführun- CDU das Ruder. Er löste Werner Kadel ab, gen in der Gartenstraße und am Hauser- der 15 Jahre den Stadtverband führte. Bei bach. Erstgenannter Fertigstellungster- den Freien Wählern wurde Tobias Kamm min war November 2018. In der zweiten Nachfolger von Ines Benz. 28 Jahre stand Jahreshälfte 2019 konnte die Maßnahme Bernd Salzmann bei der SPD an der Spit- Gartenstraße abgeschlossen werden, am ze. Er übergab das Amt in jüngere Hände, Hauserbach war man am 31. Dezember zu seinem Nachfolger wurde Manuel Res- 2019 noch weit davon entfernt... sel gewählt.

81 Zweites unrühmliches Kapitel der Deut- Seit Mitte Dezember präsentiert sich die schen Bahn ist der Bahnhof Hausach. Stadt Hausach mit einer neuen Internet- Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer oder Fahr- seite. Die Homepage informiert umfas- gäste mit Kinderwagen schaffen es nur send und übersichtlich über alles Wich- schwer oder gar nicht zu den Gleisen zwei tige, über Neuigkeiten, Termine, Firmen, und drei zu kommen. Beschäftigte in den Vereine, Sehenswürdigkeiten und die viel- Firmen am Hinteren Bahnhof (75 m Luft- fältigen Freizeit- und Aktivitätsmöglich- linie gegenüber dem Bahnhof) müssen keiten. Daneben setzt die Stadt auf den einen Kilometer Umweg in Kauf nehmen, Einsatz eines modernen Ratsinformati- wenn sie nicht (verbotenerweise) über die onssystems samt Ratsinfo-App. Dieses Gleise marschieren. Durch die Verlänge- Verwaltungssystem verknüpft alle Gremi- rung der Unterführung wäre das zu ver- en, Amtsträger, Ausschüsse, Sitzungster- meiden. Das alles zählt für die DB nicht, mine und Tagesordnungen miteinander in um Hausach in ihr „Bahnhofsmodernisie- einer Datenbank und ermöglicht dadurch rungsprogramm (BMP)“ aufzunehmen. eine einfache und vor allem papierlose Zunächst war er zu klein und es gab zu Verwaltung. Außerdem können Bürger wenige Fahrgäste, um berücksichtigt zu auf der neuen Website sämtliche Online- werden, dann zu groß, weil das „BMP2“ Dienstleistungen, Verfahren und Formu- nur für Bahnhöfe bis 1.000 Nutzern vor- lare finden und das auch außerhalb der gesehen ist. Dazu noch fehlende Kriterien Öffnungszeiten. wie Reisendenzahlen, betriebliche Bedeu- tung, Bedeutung des Umsteigebahnhofs, Die alte öffentliche Viehwaage hinter der fehlender Handlungsbedarf bei Barriere- Metzgerei Decker hat ausgedient. Bei freiheit und den technischen Zustand ab- nur sieben Wiegevorgängen im Jahr und zusprechen, ist schon fast eine Frechheit. Eichkosten von 800 Euro beschloss der Der Hinweis, beim Land einen Förderan- Gemeinderat einstimmig, diese Einrich- trag zu stellen und dabei Hilfestellung und tung stillzulegen. Als Ersatz können die Unterstützung anzubieten, setzt allem die Landwirte die Waagen bei den Firmen Krone auf. ARV Winkler und Kies-Uhl nutzen.

Dieser Besuch „war für die Katz“. Der General- bevollmächtigte der Deutschen Bahn Thorsten Krenz (Zweiter von links) zusammen mit Bürger- meister Wolfgang Hermann (rechts daneben), dem WRO-Geschäftsführer Dominik Fehringer (rechts) und Bauamtsleiter Hermann Josef Kel- Das Waaghäusle wird in Zukunft als Unterstand ler (links) bei einem Vor-Ort-Termin am 1. Juli am für die Fundfahrräder genutzt. Bahnhof Hausach.

82 Vom Pflegeheim/Seniorenzentrum im Bei der Umstellung des Telefons vom Ana- Westen bis zur evangelischen Kirche im log- auf das Digitalsystem gab es zum Jah- Osten gilt jetzt Tempo 30. Hauptgrund für resbeginn im Einbach gewaltige Probleme. diese Entscheidung waren für den Techni- Handys funktionierten eh nicht, Mails konn- schen Ausschuss die Empfehlungen des ten fast nicht gesendet werden, und das Landratsamts und die Gefahrensituati- Festnetztelefon war tot. Im Mai begann dann onen für die Fußgänger vor allem in der die Telekom mit dem Ausbau im Einbach und Eisenbahnstraße. Industriegebiet West. Ende Oktober konnten die Arbeiten abgeschlossen werden.

Das aus dem Jahr 1784 stammende Kap- laneigebäude ist im derzeitigen Zustand nicht gerade ein Schmuckstück. So ist es für Hausach ein Glücksfall, dass Hansjür- gen Neumayer, Sohn von Erich und Aman- da Neumayer das Gebäude kaufen, sa- nieren und dann der Stadt und somit der Allgemeinheit zur Verfügung stellen will. Ein Verwendungszweck wurde schnell gefunden: Nach Plänen des Architekten sollen sieben Unterrichtsräume entstehen und die Musikschule untergebracht wer- den. Im Dachgeschoss ist ein 110 Qua- dratmeter großer Raum vorgesehen, der Architekt Benjamin Schmider (von links), Hans- für Ausstellungen, Lesungen und als Trau- jürgen Neumayer, seine Lebensgefährtin Mareike zimmer genutzt werden könnte. Um das Hildwein (die als Bauleiterin fungieren wird) und Gebäude barrierefrei zu gestalten, ist auf Bürgermeister Wolfgang Hermann vor der Kapla- der Rückseite ein Aufzug vorgesehen. nei bei der Vorstellung der Umbaupläne.

Heftiger Gegenwind blies Peter Hauk, Minister des Ländlichen Raums, bei seinem Besuch in Hausach entgegen. Vier Stunden diskutierten rund 800 Wald- besitzer mit dem Gast aus Stuttgart in der proppenvollen Stadthalle über die geplante Forstreform. Vor allem die Ände- rung der Förderung mit höheren bürokra- tischen Hürden und die „Ökologisierung“ des Waldgesetzes standen in der Kritik. Befürchtet werden dadurch negative Aus- wirkungen auf Offenhaltung, Tourismus und den ländlichen Raum insgesamt. Kurz vor Mitternacht verabschiedete sich der Minister - trotz sachlicher Diskussion Keinen leichten Stand hatte der Minister für den konnte er keine konkreten Lösungen für Ländlichen Raum Peter Hauk (rechts) in der Hau- die berechtigten Einwände der Betroffe- sacher Stadthalle. nen anbieten.

83 Jedes Jahr zeichnet das Innenministeri- nenminister Thomas Strobel den Ver- um Arbeitgeber aus, die ihren Mitarbei- tretern der Firmen Theodor Baumann tern den ehrenamtlichen Einsatz während GmbH und THIELMANN UCON GMBH der Arbeitszeit ermöglichen. Ohne dieses in einer Feierstunde in Oberndorf/Neckar Entgegenkommen wäre die Bewältigung diese Auszeichnung. Sie wurde an 35 Un- von Naturkatastrophen, Bränden und Un- ternehmen und Betriebe vergeben, darun- glücksfällen nicht möglich. Auf Vorschlag ter waren Weltfirmen wie die Herrenknecht der Hausacher Feuerwehr überreichte In- AG in Schwanau-Allmannsweier.

Innenminister Thomas Strobel (Zweiter von rechts) Der Innenminister mit den Prokuristen der Firma verlieh den Vertretern der Zimmerei Baumann die Thielmann Ucon Dirk Geeren (Zweiter von links) Auszeichnung „Ehrenamtsfreundlicher Arbeitge- und Roland Renzhofer (rechts). ber“ (von rechts): Hubert und Silke Baumann und Christian Breithaupt; links der Stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Adrian Stirm.

Schon seit Jahren verzichtet Schoch Edelstahl auf Geschenke an Kunden und unterstützt stattdessen soziale Pro- jekte in Hausach. In diesem Jahr kam der Förderverein der Graf-Heinrich-Schule in den Genuss, der damit wiederum Ver- anstaltungen zu den Themen Kultur, Be- wegung, Gesundheit, Natur und Soziales unterstützt. Vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien ermöglicht er da- durch die Teilnahme an Projekten und Ausflügen. Firmen-Chefin Angelika Schoch überreichte dem Vorstandsduo Udo Bodmer und Peter Navarro- Ecker einen Scheck über 1.000 Euro.

84 Für sein langjähriges ehrenamtliches En- gagement erhielt Klaus Lehmann vom Arbeitskreis Alemannische Heimat die Ehrennadel mit Urkunde. Bei einer Feier- stunde in Ottenhöfen würdigte der Vorsit- zende Martin Obert die Leistungen Leh- manns vor allem in der Vereinsarbeit und Heimatpflege. Im Hausacher Gemeinde- rat war er 15 Jahre, im Historischen Ver- ein ist er Stellvertretender Vorsitzender, im Schwarzwaldverein Vorsitzender, bei den Dorfer Erzbrüdern aktives Mitglied und fast 50 Jahre Sänger im „Liederkranz“. Bei der Feierstunde in Ottenhöfen, bei der Klaus Seit Jahren macht er Führungen in der Lehmann (Vierter von links)geehrt wurde, war Dorfkirche und auf Burg Husen und ver- auch Hausachs Bürgermeister Wolfgang Her- mittelt seinen Gästen eindrucksvoll die mann (links) anwesend. Hausacher Geschichte.

Eine besondere Ehre wurde dem Hausa- der Kinder von Glogow geht auf das 11. cher Künstler Dimitri Petrov zuteil - die Jahrhundert zurück, als Kaiser Heinrich V. polnische Stadt Glogow ernannte ihn zum die niederschlesische Stadt belagerte und Ehrenbürger. 1979 wurde das von ihm die Kinder als Geiseln missbraucht wur- geschaffene Wahrzeichen „Die Kinder von den. Vier Jahre lang arbeitete Petrow an Glogow“ eingeweiht, und dessen 40. Jah- diesem Denkmal; als Dank wurde ihm die restag wurde mit einem Festakt und einer Ehrenbürgerwürde überreicht. Ausstellung groß gefeiert. Die Geschichte

Dimitri Petrow unter seinem Denkmal inmitten der heutigen Kinder von Glogow.

85 Hochrangige SPD-Prominenz traf sich im sal-Helmsheim kehrte er mit drei Goldme- September im Kinzigtal zur Verabschie- daillen zurück! Am ersten Tag lief er die dung von Bernd Salzmann als Vorsitzen- 1.500m in hervorragenden 7:08,48 Minu- dem des SPD-Ortsvereins. 30 Jahre stand ten, und nur zwei Stunden später gewann er an der Spitze der Hausacher Genossen, er über 400m in 1:32,21 min. Am zweiten und er war maßgeblich an der Gründung Tag stand der 800m-Lauf an; auch hier des Hausacher Wochenmarkts beteiligt. siegte er in 3:35,02 min. Zum Dreifacher- Die Gäste, darunter der ehemalige Bun- folg herzlichen Glückwunsch. destagsabgeordnete Peter Dreßen, die Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle, der ehemalige Landtagsabgeordnete Walter Caroli und der Kreisvorsitzende Karl-Rai- ner Kopf würdigten die Arbeit Bernd Salz- manns und dankten ihm für das jahrzehn- telange Engagement. Überraschungsgast war jedoch Ernst Ulrich von Weizsäcker, der Neffe des ehemaligen Bundespräsi- denten Richard von Weizsäcker. Von sei- nem großen Vorbild erhielt Salzmann die Willy-Brandt-Medaille, die höchste Aus- zeichnung, die die SPD an ihre Mitglieder vergibt.

Zwei überzeugte Sozialdemokraten: Bernd Salz- mann (links) und Ernst Ulrich von Weizsäcker.

Eigentlich wollte Winfried Schmider sei- ne Laufschuhe schon einmal an den be- rühmten Nagel hängen, zum Glück hat er sich das aber anders überlegt. Von den Bei den BW-Seniorenmeisterschaften stand Win- Baden-Württembergischen Landesmeis- fried Schmider drei Mal ganz oben auf dem Trepp- terschaften für Senioren 2019 in Bruch- chen.

86 Gerade als die Organspende in Deutsch- Für den Bau der Windräder auf dem Ho- land intensiv diskutiert wurde (Zustim- henlochen wurde mit den vorbereiteten Ar- mungs- oder Widerspruchsregelung) er- beiten begonnen. Da die Rodung die Wald- fuhren wir Hausacher, wie wichtig dieses eigentümer größtenteils selbst vornahmen, Thema ist. Jochen Uhl, 27 Jahre, be- konnten für die südlichste (Hohenlochen) schäftigt bei der Stadt Hausach (Stadt- und nördlichste Anlage (Burzbühl) die Stell-, kasse) ist an Mukoviszidose erkrankt. Bei Montage- und Lagerflächen bis zum Jah- dieser Stoffwechselerkrankung bildet sich resende errichtet werden. Auch der Neubau zäher Schleim in der Lunge und ande- der Zuwegung und die Verbesserung der ren Organen, verursacht Atemprobleme, Bestandswege wurden realisiert. Im nächs- Reizhusten, und die Lunge wird Infekt an- ten Arbeitsschritt werden die Fundamente fällig. Die Krankheit ist nicht heilbar, und eingebracht, danach beginnt der eigentliche oftmals hilft nur noch eine Lungentrans- Bau der Windräder. Diese sollen zum Jahres- plantation - falls ein Organ vorhanden ist. wechsel 2020/21 den ersten Strom liefern. In einer zwölfstündigen Operation haben ihm Ärzte im Klinikum München Ende Juli Auf dem Badenwerk-Gelände tut sich eine Spenderlunge verpflanzt. Nach drei was! Nach vierjähriger Planungszeit star- Tagen Koma begannen für Jochen Uhl tete die Firma mantel KreativPlanung beschwerliche Schritte in ein neues Le- GmbH mit dem offiziellen Spatenstich ihr ben. Es folgten sieben Tage Intensivsta- Neubauprojekt. Seit 2001 besteht die von tion und nach sechs Wochen Wartezeit Jürgen Mantel gegründete Firma, die suk- die Reha in Schönau am Königssee, wo zessive wuchs und derzeit 19 Mitarbeiter er sich sehr gut erholte. Von der Grunder- (Innenarchitekten, Raumgestalter, Projekt- krankung Mukoviszidose ist er zwar nicht leiter, Bauleiter, Schreinermeister und Holz- geheilt, aber die neue Lunge gibt ihm eine techniker) beschäftigt. Diese kümmern bessere Lebensqualität. sich um die Planung und Umsetzung aller Innenausbaufragen für Privat- und Ge- schäftskunden in Deutschland, Schweiz, Österreich und Luxemburg. Jürgen Mantel hofft, dass die neuen Räume im Frühjahr 2021 bezogen werden können.

Offizieller Spatenstich für den Neubau mit 500 Qua- dratmetern für Büro-, Sozial- Ausstellungs- und Besprechungsräume (von links): Bauamtsleiter Hermann Josef Keller, Bauunternehmer Josef Sin- Jochen Uhl unternahm in der Reha bereits erste gler, Firmeninhaber Jürgen Mantel, Architekt Mar- Wanderungen am Königssee. tin Hättich und Bürgermeister Wolfgang Hermann.

87 Doppelten Geburtstag gab es beim Seni- Bewirtung, musikalischer Unterhaltung, orenzentrum Am Schlossberg zu feiern: Theater und Kinderbelustigung gefeiert. Das Seniorenzentrum besteht seit zehn, der ambulante Pflegedienst „Adamo“ seit fünf Jahren. Mit 55 Pflegeplätzen in fünf Wohngruppen nahm die Einrichtung 2009 den Betrieb auf. Als eine der ersten im Or- tenaukreis gab es keine Zentralküche, son- dern in jeder Wohngruppe wurde separat gekocht. Schon nach fünf Jahren musste die Zahl der Pflegeplätze auf 69 mit einer zusätzlichen Wohngruppe erhöht werden. Über das ganze Jahr verteilt gab es Veran- Das Seniorenzentrum Am Schlossberg im ehe- staltungen zum Thema „Pflege“, und bei maligen Krankenhaus beherbergt neben der hochsommerlichen Temperaturen wurde am Pflegeeinrichtung die Tagespflege, die Senioren- 30. Juni das Jubiläum mit einem „Tag der wohnanlage mit dem Betreuten Wohnen und den offenen Tür“, ökumenischen Gottesdienst, Ambulanten Pflegedienst.

Zu einem vollen Erfolg wurde das erste Tausende Genießer zog es nach Hausach „Barstreet-Festival“ auf dem Kloster- zu der von Damian Domin aus Lahr orga- platz am Wochenende 23. bis 25. August. nisierten Veranstaltunge, bei der zahlreiche Food-Trucks und 15 Stände internationale Köstlichkeiten, Barbecue, Burger, Süßes, Eisspezialitäten und Sommercocktails anbo- ten. Ganz Mutige wagten sich sogar an aus- gefallene exotische Spezialitäten aus Kro- kodil- und Kamelfleisch. Die Kinder konnten sich auf der Hüpfburg und der Rodelbahn und beim Kinderschminken vergnügen, und Ihm scheint es zu schmecken! Die Besucher ge- am Samstag und Sonntag gab es Live-Mu- nossen auf dem Klosterplatz die kulinarische sik zur Unterhaltung. Einhellige Meinung der Vielfalt beim ersten „Barstreet-Festival“. Besucher: eine gelungene Veranstaltung!

Ist der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in der Ortenau bald emissionsfrei? Um diese Möglichkeit zu testen, fuhr Ende Januar der weltweit erste Wasserstoff-Triebzug der französischen Firma Alstom mit geladenen Gästen von Offenburg nach . Der Triebwagen, der mit Strom aus Wasser- und Sauerstoff bewegt wird, fuhr fast geräuschlos in den Bahnhof Hausach ein und machte sich nach einem kurzen Aufenthalt auf den Weg nach Freudenstadt. Auf dieser Fahrt wurde er Der weltweit erste Wasserstoff-Triebzug „CORA- auf seine Bergtauglichkeit getestet, und diese DIA iLINT“ der Firma Alstom beim Zwischenauf- Prüfung meisterte er ohne Probleme. enthalt am Bahnhof Hausach.

88 In der Gemeinderatssitzung am 25. März bereits 50 Mal. Für 75-maliges Spenden zeichnete Bürgermeister Wolfgang Her- wurden Charlotte Kolinski, Christoph Leh- mann zusammen mit Raphaela Jehle und mann und Josef Vetterer ausgezeichnet. Angelika Schinle vom DRK-Ortsverein 16 Rekordhalter mit 100 Spenden war Mi- Vielfach-Blutspender aus. Der Bürger- chael Kern. Er erhielt die Blutspender- meister ging auf die Wichtigkeit des Blut- Ehrennadel in Gold mit goldenem Ei- spendens ein und sprach den Anwesen- chenkranz, die Verleihungsurkunde des den seinen Dank und seine Anerkennung DRK-Blutspendedienstes und von der aus. Sieben Hausacher ließen sich schon Stadt Hausach einen Vesperkorb. zehn Mal zur Ader, zwei 25 Mal und drei

Angelika Schinle (von links), Raphaela Jehle und Bürgermeister Wolfgang Hermann mit den anwesen- den Blutspendern. Vierter von links: Rekordhalter Michael Kern.

An der 27. Volleyball-Stadtmeister- Pokal und dankte den Turnierleiterinnen schaft beteiligten sich 23 Teams. Neben Stefanie Baumann, Sabine Buchholz und Mannschaften, die schon seit mehr als Carina Kühnau für die hervorragende Or- 20 Jahren am Start sind, beteiligten sich ganisation. auch drei neue. Das sportliche Niveau war sehr hoch, denn bei jeder Mannschaft durfte ein aktiver Spieler mitwirken. Bei den Gruppenspielen setzten sich die Fa- voriten durch, in den Halbfinals verlor der Titelverteidiger „Viktorianer“ gegen das „Team Rastatt“ und „Kreuzschlag“ gegen „Freibier auf Feld B“. Im Spiel um Platz drei setzte sich dann „Kreuzschlag“ ge- gen die „Viktorianer“ durch, und im span- nenden Finale besiegte die Haslacher Mannschaft „Freibier auf Feld B“ gegen das „Team Rastatt“. Bürgermeisterstell- vertreter Bernhard Kohmann überreichte Die beiden Finalisten „Freibier auf Feld B“ (im den von der Stadt Hausach gestifteten blauen Dress) und „Team Rastatt“.

89 Hausach vor 50 Jahren

Den 69er-Jahresrückblick, den wir in Aus- 5. Dezember 1969, wurde der neugewähl- zügen wiedergeben, schrieb unser alter te Bürgermeister Manfred Kienzle auf sein Freund Helmut Selter – eine Erinnerung Amt verpflichtet. an unser ehemaliges Redaktionsmitglied. Jedoch nicht nur beim Bürgermeister gab Schaut man vom Schlossberg hinunter zur es eine Veränderung, auch im Gemeinde- alten Dorfkirche oder hinauf zum Bahnhof, parlament ergab sich durch den plötzlichen hinüber zum alles überragenden Branden- Tod des stellvertretenden Bürgermeisters, kopf oder zum Spitzfelsen oder Farren- Malermeister Johann Heizmann eine Ver- kopf, so kann man doch feststellen, dass schiebung. Als Gemeinderat rückte für ihn sich auch in Hausach einiges verändert Josef Wölfle, Hauptstraße, nach. Einmütig hat. Noch fließt der Verkehr durch die enge wurde Stadtrat Adalbert Kleiser zum neuen Straße der Altstadt, doch in diesem Jahr ist stellvertretenden Bürgermeister gewählt. die Engstelle durch den Abbruch des Hau- ses Stötzel/Jehle etwas entschärft worden. Die Fertigstellung der neuen Sportanla- Nicht weit davon liegt das alte Rathaus mit ge am Tannenwald war besonders für die seinem schönen Fachwerk. Hier haben Sport treibende Jugend ein besonderes Er- sich einige bedeutende Veränderungen er- eignis. Lange Jahre schon wartete die Ju- geben. Erst vor wenigen Wochen, am 19. gend auf ein neues Stadion, denn der alte Oktober 1969, gab es einen Wechsel in der Sportplatz an der Kinzig konnte in keiner Person des Bürgermeisters. Mit überwäl- Weise mehr gerecht werden. Dieses neue tigender Mehrheit (63 %) wurde Gemein- Stadion ist nun mit Abstand das modernste deoberinspektor Manfred Kienzle, Sohn der Umgebung, verfügt es doch über einen des Ratschreibers Wilhelm Kienzle, zum Rasenplatz, einen Hartplatz, Spielfelder für neuen Bürgermeister von Hausach für die Ballspiele und sämtliche Anlagen für die nächsten acht Jahre gewählt. Zur Wahl leichtathletischen Disziplinen. Im Areal des stellten sich Bürgermeister Eugen Heiz- neuen Sportgeländes wird auch eine zweite mann, Manfred Kienzle und Regierungs- Turnhalle erstellt, denn die bisherige Hal- amtmann Klaus Brunner. Bürgermeister le konnte den steigenden Anforderungen Eugen Heizmann wurde am 3. Dezember nicht mehr gerecht werden. Obwohl sehr 1969 nach 24-jähriger Amtszeit aus seinem groß, war die vor wenigen Jahren erstellte Amt verabschiedet. Zwei Tage später, am Halle für den heutigen Sportbetrieb, beson- ders für die Schulen, entschieden zu klein, so daß an sämtlichen Schulen der Sport- unterricht eingeschränkt werden mußte. Die Schülerzahl an den Hausacher Schulen hat in den letzten Jahren beträchtlich zuge- nommen. Derzeit werden allein am Gymna- sium, das die zahlenmäßig stärkste Schule ist, über 700 Schüler unterrichtet.

Recht bedeutend war im zurückliegen- den Jahr die industrielle Entwicklung in Hausach. Zahlreiche Betriebe haben ihre Produktionsstätten erweitert und moderni- Bürgermeister-Stellvertreter Adalbert Kleiser ver- siert. Obwohl alle Betriebe darauf bedacht pflichtet Manfred Kienzle, mit 28 Jahren einer der waren, möglichst Arbeitsplätze einzuspa- jüngsten Bürgermeister in Baden-Württemberg. ren, hat sich die Zahl der Beschäftigten

90 wesentlich vermehrt. So finden heute in Es wird jedoch nicht nur Neues erstellt, Hausach, das derzeit knapp 4.500 Einwoh- sondern auch Altes erhalten. Besonders zu ner hat, über 2.200 Menschen Arbeit und erwähnen ist in diesem Zusammenhang die Brot, eine Beschäftigtenzahl, die außerge- Renovierung der alten Dorfkirche, die vor wöhnlich günstig ist. Auch in der Zukunft einigen Wochen begonnen wurde. Dieses dürfte diese gute Entwicklung anhalten, altehrwürdige Gotteshaus, das älteste im denn für das kommende Jahr wird von zahl- Kinzigtal, soll der Nachwelt erhalten blei- reichen Betrieben eine nochmalige Erwei- ben. Die Umbauarbeiten und die mögliche terung vorgesehen. Diese Betriebserweite- Freilegung alter Fresken werden jedoch ei- rungen werden im Gebiet Hausach-Ost und nen beträchtlichen Betrag in Anspruch neh- beim Hechtsberg durchgeführt. men. Im Kostenvoranschlag sind 400.000 Recht bedeutend war auch der Ausbau des DM vorgesehen. Bahnhofs Hausach, der nun schon zwei Jahre andauert und voraussichtlich Ende Wir wollen hoffen, daß Euch in diesem kur- 1970 oder zu Beginn des Jahres 1971 be- zen Rückblick einiges aus der Heimat über- endet sein soll. Mit diesem Ausbau des mittelt wurde, das noch nicht bekannt war. Bahnhofs soll das Gebiet des mittleren Über vieles wäre noch zu berichten. Hoffen Kinzigtals verkehrsmäßig erschlossen wer- wir, daß der Heimatbrief auch im kommen- den; denn der Bahnhof Hausach wird in der den Jahr alle gesund und zufrieden erreicht. Zukunft eine noch größere Bedeutung als Möge allen Hausachern in der Fremde das bisher erhalten. Die neue Brücke am Ost- Jahr 1970 das bringen, was Sie sich selbst ausgang des Bahnhofs wurde dem Verkehr erhoffen, vor allem Gesundheit und Frieden! übergeben. Im Jahre 1970 soll ein elektri- sches Stellwerk gebaut werden. Ihr Helmut Selter

Mit der Einweihung des Waldstadions hatte der „Acker“ im Hegerfeld ausgedient. Auf dieser Luftaufnah- me von 1962 ist rechts, über der Kinzig, der „Dreschschuppen“, die alte Turnhalle und der Sportplatz zu erkennen.

91 Spender

Der 2019er „Burgblick“ wurde mitten in der „Corona-Krise“ angefertigt. Aus Rück- sicht auf die derzeit äußerst schwierige Situation in unseren Betrieben haben wir auf eine Spendenanfrage verzichtet. Nachstehend veröffentlichen wir aber gerne die Fir- men, die uns schon seit Jahren so hervorragend unterstützen. Wir hoffen, dass bis zur Ausgabe 2020 wieder „Normalzustand“ herrscht, und dass wir dann wieder mit der Hilfe unserer treuen Sponsoren rechnen können.

• Martin Armbruster, Höhengasthaus • Kienzler Stadtmobiliar GmbH, Hausach Käppelehof, Hausach • Richard Neumayer Gesellschaft für • DITTER PLASTIC GmbH + Co. KG, Umformtechnik mbH, Hausach Haslach i.K, • Neumayer Tekfor GmbH, Hausach • Eisen-Schmid GmbH & Co. KG, • Reiner GmbH Präzisionsmechanik, Hausach Hausach • Fleig Versorgungstechnik GmbH, • Schoch Edelstahl GmbH, Hausach Hausach • Sparkasse Haslach-Zell • Forum Hausach • Karl Streit GmbH & Co. KG, Sägewerk • Barbara Gutmann, Gasthaus Hausach „Ratskeller“, Hausach • THIELMANN UCON GmbH, Hausach • Fritz Hiller Elektrotechnik, Hausach • Volksbank Mittlerer Schwarzwald eG

Ein herzliches Dankeschön allen privaten Spendern, die meisten von ihnen unter- stützen uns ebenfalls schon seit vielen Jahren.

• Ludwina Brinskelle, New York / USA • Hans-Georg Litsche, Hausach • Georg Eisele, Breisach • Gerlinde Mallmann, Lahnstein • Otto + Sieglinde Fuggis, Naples / USA • Angelika Reichert, Karlsruhe • Hedwig Haag, Mannheim • Peter Schäfer, Trossingen • Renate + Helmut Hässner, Waldbüttelbrunn • Rolf Schlägel, Freiburg • Maria Hahn, München • Hermann + Walburga Schmid, Hausach • Irene Hartwig, Teningen • Rüdiger Schmid, Calgary / Canada • Manfred Kienzle, Bürgermeister a.D., • Johann + Anna Schmider, Philippsburg Hausach • Herbert Schwarzer, Hausach • Rüdiger Klausmann, Bogotá / Kolumbien • Lothar Sonntag, Weil am Rhein • Hildegard Kromer, Hausach • Manfred Wöhrle, Bürgermeister a.D., • Karl + Annie Krug, Köln Hausach

Wir danken aber auch allen anonymen Spendern, die in den Ausgabestellen die auf- gestellten „Schweinderl’n“ füttern.

Falls auch Sie unsere Arbeit unterstützen wollen:

Konto: Stadtkasse Hausach Verwendungszweck: Spende Burgblick

Sparkasse Haslach-Zell Volksbank Mittlerer Schwarzwald eG IBAN: DE96 6645 1548 0000 0951 68 IBAN: DE29 6649 2700 0000 0046 00 BIC: SOLADES1HAL BIC: GENODE61KZT

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Der Burgblick 2019