ÖV‐Test 2012 Resultate September 2012

umverkehR, Postfach, 8036 Tel. 044 242 72 76, www.umverkehr.ch Projektleiter: Christian Harb, [email protected] ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung...... 3 1.1 Untersuchungsgebiete ...... 3 1.2 Kriterien und Bewertung...... 5 2 Fahrzeit Tür zu Tür...... 7 2.1 Bedienungshäufigkeit...... 7 Übersicht Resultate 2012 ...... 7 Details zur Bewertung ...... 7 2.2 Distanz Haltestelle...... 9 Überblick Resultate 2012 ...... 9 Details zur Bewertung ...... 9 2.3 Fahrgeschwindigkeit...... 11 Übersicht Resultate 2012 ...... 11 Details zur Bewertung ...... 11 3 Kosten...... 13 3.1 Kosten Einzelfahrkarten ...... 13 Übersicht Resultate 2012 ...... 13 Details zur Bewertung ...... 13 3.2 Kosten Monatsabonnemente...... 15 Übersicht Resultate 2012 ...... 15 4 Qualität...... 17 4.1 Alter Rollmaterial ...... 17 Überblick Resultate 2012 ...... 17 Details zur Bewertung ...... 17 4.2 Auslastung Sitzplätze...... 19 Überblick Resultate 2012 ...... 19 Details zur Bewertung ...... 19 4.3 Informationsangebot...... 22 Überblick Resultate 2012 ...... 22 Details zur Bewertung ...... 22 4.4 Qualität Umsteigeknoten ...... 25 Überblick Resultate 2012 ...... 25 Details zur Bewertung ...... 25 4.5 Benutzungsfreundlichkeit ...... 27 Überblick Resultate 2012 ...... 29 Details zur Bewertung ...... 29 5 Folgerungen...... 31

Anhang: Resultate aller Städte im Detail...... 33

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1 Einleitung

Umfragen zur Zufriedenheit im öffentlichen Verkehr werden immer wieder durchgeführt. Der Haken dabei ist, dass sich diese Umfragen meist an dasjenige Publikum wenden, das ohnehin zufrieden ist bzw. keine Alternative hat (Jugendliche und SeniorInnen). umverkehR stellt hingegen die Frage, wie weit der öffentliche Verkehr auch den Anforderungen und Wünschen von Personen gerecht wird, die den öffentlichen Verkehr nur gelegentlich benutzen oder die Verhältnisse vor Ort nicht kennen. Nach 2003 und 2006 führte umverkehR dieses Jahr bereits den dritten ÖV‐Test durch.

1.1 Untersuchungsgebiete

Untersucht wurden dieses Mal die Tram‐ und Bus‐Angebote von 53 Städten, Agglomerationen und Agglomerationsgemeinden in der Schweiz. Vereinfacht gesagt, handelt es sich bei den untersuchten Gebieten um zusammenhängende Siedlungsflächen innerhalb von 1–2 Tarifzonen mit einer Bevölkerungszahl von mehr als 20'000 EinwohnerInnen (Abb. 1). Natürlich führen die grössere Einwohnerzahl von Zürich und die hohe Zupendlerrate zu einer erhöhten Nachfrage nach Bahn und Bus und daher auch zu einem besseren Angebot. Andererseits sind die Bedürfnisse der Fahrgäste ungeachtet des Nachfragepotenzials überall gleich. Um den oben beschriebenen Verhältnissen aber dennoch gerecht zu werden, wurden die Perimeter in fünf Klassen eingeteilt, die in der Gesamttabelle (Abb. 33) farblich unterschieden wurden: 1. Grosse Städte/Agglomerationen (>80'000 EinwohnerInnen) 2. Mittelgrosse Städte (35'000–80'000 EinwohnerInnen) mit hoher Siedlungsdichte (>35 EinwohnerInnen/Hektar Siedlungsfläche) 3. Mittelgrosse Städte (35'000–80'000 EinwohnerInnen) mit geringer Siedlungsdichte (<35 EinwohnerInnen/Hektar Siedlungsfläche) 4. Kleine Städte (<35'000 EinwohnerInnen) 5. Agglomerationsgemeinden

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Untersuchungs‐ Gemeinden Wohnbevöl‐ Dichte Klasse gebiet kerung (2011) E./ha Aarau Aarau, Biberstein, Buchs AG, Eppenberg‐Wöschnau, Erlinsbach, Küttigen, Suhr 42'959 31 3 Baden‐Wettingen Baden, Ennetbaden, Gebenstorf, Neuenhof, Obersiggenthal, Turgi, Untersiggenthal, 71'012 42 2 Wettingen Basel Allschwil, Basel, Bettingen, Binningen, Birsfelden, Bottmingen, Münchenstein, Muttenz, 268'894 57 1 Riehen Basel Süd Aesch, Arlesheim, Biel‐Benken, Dornach, Ettingen, Oberwil, Pfeffingen, Reinach BL, 74'233 39 5 Therwil Bellinzona Arbedo‐Castione, Bellinzona, Carmorino, Giubiasco, Monte Carasso, Sementina 38'284 37 3 Bern Bern, Bremgarten b. B., Köniz, Ostermundigen 182'137 51 1 Biel Biel, Brügg, Nidau, Port 64'899 48 2 Brig Bitsch, Brig‐Glis, Naters 21'312 37 4 Bülach Bachenbülach, Bülach 21'276 36 5 Bulle Bulle, Morlon, Riaz, Vuadens 23'481 32 4 Burgdorf Burgdorf, Kirchberg BE, Lyssach, Oberdorf, Rüdtligen‐Alchenflüh 27'379 27 4 Chur Chur, Haldenstein 37'573 54 2 Emmen Emmen 27'980 38 5 Frauenfeld Frauenfeld 23'197 28 4 Fribourg Fribourg, Granges‐Paccot, Marly, Villars‐s‐Glâne 56'213 46 2 Furttal Buchs ZH, Dällikon, Regensdorf 25'620 35 5 Genf Bardonnex, Bernex, Carouge, Chêne‐Bougeries, Chêne‐Bourg, Confignon, Genève, Le 393'168 71 1 Grand‐Saconnex, Lancy, Meyrin, Onex, Plan‐les‐Ouates, Thônex, Troinex, Vernier, Veyrier Glattal Dietlikon, Dübendorf, Kloten, Opfikon‐Glattbrugg, Wallisellen, Wangen‐Brüttisellen 86'404 42 5 Grenchen Bettlach, Grenchen, Lengnau 25'229 29 4 Höfe (SZ) , 22'563 35 5 Kreuzlingen Kreuzlingen, Tägerwilen 23'469 31 4 Küsnacht‐ Küsnacht, Zollikon, Zumikon 30'628 31 5 La Chaux‐de‐Fonds La Chaux‐de‐Fonds 37'351 40 2 Lausanne Belmont‐s‐Lausanne, Chavannes, Ecublens, Epalinges, Lausanne, Le Mont‐sur‐Lausanne, 224'202 54 1 Lutry, Paudex, Prilly, Pully, Renens, St‐Sulpice VD Lenzburg Lenzburg, Möriken‐Wildegg, Niederlenz, Staufen 19'057 26 4 Liestal Füllinsdorf, Frenkendorf, Lausen, Liestal 28'791 34 4 Limmattal Bergdietikon, Dietikon, Geroldswil, Oberengstringen, Oetwil/L, Schlieren, 71'732 42 5 Unterengstringen, Urdorf, Weiningen Locarno Ascona, Brione‐s‐M., Locarno, Losone, Minusio, Muralto, Orselina 38'526 31 3 Lugano Lugano, Massagno, Muzzano, Paradiso, Savona, Sorengo, Vezia 72'484 56 2 Luzern Adligenswil, Ebikon, Horw, Kriens, Luzern, Meggen 141'003 46 1 Morges Echandens, Echiches, Lonay, Morges, Préverenges, Tolochenaz 26'851 35 5 Neuenburg Auvernier, Corcelles‐Cormondrêches, Hauterive, Marin‐Epagnier, Neuchâtel, Peseux, St. 55'472 40 2 Blaise Nyon Nyon, Prangins 22'649 41 5 Olten Aarburg, Dulliken, Olten, Starrkirch‐Wil, Trimbach, Wangen b. O., Winznau 42'959 33 3 Rapperswil‐Jona 26'212 37 4 Rheintal (SG) Altstätten SG, AU SG, Balgach, Berneck Marbach, Rebstein, Widnau 40'989 26 3 Rorschach Goldach, Rorschach, Rorschacherberg 24'870 39 4 Schaffhausen Neuhausen a. R., Schaffhausen 45'102 35 2 Sion Sion 30'092 45 4 Solothurn Bellach, Biberist, Derendingen, Feldbrunnen‐St. Niklaus, Gerlafingen, Langendorf, 53'315 32 3 Solothurn, Zuchwil St. Gallen Gaiserwald, St. Gallen, Wittenbach 90'332 43 1 Langnau a. A., , Thalwil 29'347 44 5 Thun Hilterfingen, Steffisburg, Thun 62'104 40 2 Uster Uster 32'614 40 5 Vevey‐Montreux Corseaux, Corsier‐s‐Vevey, La‐Tour‐de‐Peilz, Montreux, Vevey, Veytaux, Villeneuve 64'889 41 2 Wädenswil Wädenswil 20'327 38 5 Wetzikon‐Gossau ZH Gossau ZH, Wetzikon 31'095 36 5 Wil SG Bronschhofen, Rickenbach TG, Wil SG, Wilen TG 27'147 31 4 Winterthur Winterthur 100'947 44 1 Yverdon Chamblon, Montagny‐près‐Yverdon, Yverdon 28'372 35 4 Zofingen‐Wiggertal Brittnau, Oftringen, Rothrist, Strengelbach, Wikon LU, Zofingen 40'290 27 3 Zug Baar, Cham, Steinhausen, Zug 71'274 41 2 Zürich Zürich 371'633 71 1

Abb. 1. Untersuchungsgebiete im Überblick.

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1.2 Kriterien und Bewertung

Drei Hauptkriterien wurden in insgesamt zehn Teilkriterien unterteilt: Fahrzeit Tür zu Tür (Bedienungshäufigkeit, Fahrgeschwindigkeit, Distanz nächste Haltestellte), Kosten (Einzelfahrkarten, Monatsabonnemente), Qualität (Alter Rollmaterial, Auslastung Sitzplätze, Informationsangebot, Qualität Umsteigeknoten, Benutzungsfreundlichkeit). Dabei stützt sich der ÖV‐Test 2012 im Wesentlichen auf die älteren Ausgaben. Bei den Teilkriterien Informationsangebot, Qualität Umsteigeknoten und Benutzungsfreundlichkeit wurden geringfügig aktualisiert. Details zu den Kriterien sind in den Kap. 2–4 ersichtlich. Eine Übersicht gibt Abb. 2.

Die drei Hauptkriterien wurden unterschiedlich gewichtet (Fahrzeit Tür zu Tür = 4, Qualität = 2, Kosten = 1), wobei innerhalb des Hauptkriteriums «Fahrzeit Tür zu Tür» die Bedienungshäufigkeit nochmals doppelt gewichtet wurde, denn häufig fahrende Busse, Trams und S‐Bahnen sind sicherlich das wichtigste Kriterium für ein gutes Angebot im öffentlichen Verkehr.

Das Angebot wurde soweit möglich mit demjenigen des Individualverkehrs verglichen:  Note 6 heisst, dass das Angebot so gut ist wie ein eigenes Auto.  Note 1 heisst, dass das Angebot so schlecht ist, dass eine Alternative gewählt werden muss (beispielsweise das Zufussgehen oder der Kauf eines eigenen Autos). In der Praxis werden die Extremwerte kaum erreicht. Um die Zahlen besser zu veranschaulichen, wurden die Endnoten zusätzlich umschrieben (Endnote 4.75=sehr gut, 4.5=gut, 4.25=genügend, 4=knapp genügend, 3.75=ungenügend, 3.5=schlecht).

Kriterium Fahrzeit Tür zu Tür Kosten Qualität Gewicht 2 1 1 0.5 0.5 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 Sitzplatz Monatsabonnem Bedienungshäufi Umsteigeknoten Einzelfahrkarten (Pendelfahrten) (Gelegenheits Distanz freundlichkeit schwindigkeit Informations Fahrzeugpark Teilkriterium Benutzungs Auslastung angebot fahrten) Qualität Fahrge stelle gkeit Alter ente ‐

angebot Halte

‐ ‐ ‐

Höchstnote, Höchstnote, Höchstnote, 0.15 7 Note 6 0 Min. Individu‐ 50 m 30 km/h Fr./km Jahre 10% elle Skala

wenn wenn Note 6: wenn Bewertung Bewertung 9 Bewertung Note 5 12 Min. 120 m Parkge‐ 027 Fr./km 25 km/h Jahre 25%

alle alle bühren für alle

2h Aspekte Aspekte Aspekte Note 1:

von von 11 von Note 4 190 m Parkgebühr 0.39 Fr./km

24 Min. 20 km/h Jahre 40% 10 10 10

vollumfänglich vollumfänglich en für 2h+ vollumfänglich

Aspekten Aspekten Kilo‐ Aspekten 13 Note 3 260 m meterkos‐ 0.51 Fr./km 36 Min. 15 km/h Jahre 55% ten Fahrt

15

erfüllt erfüllt Note 2 48 Min. 330 m 0.63 Fr./km erfüllt 10 km/h Jahre 60%

sind sind 17 sind Note 1 400 m 0.75 Fr./km

60 Min. 5 km/h Jahre 85%

Abb. 2. Überblick über die Kriterien und ihre Bewertung.

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Ein Angebot mit den Endnoten «sehr gut» und «gut» deckt die wichtigsten Mobilitätsbedürfnisse ohne wesentliche Einschränkungen ab. In diesen Regionen kann man weitgehend auf ein eigenes Auto verzichten. Die Endnoten «genügend» oder «knapp genügend» heissen, dass man ohne eigenes Auto bereits wesentliche Einschränkungen hinnehmen muss. «Ungenügend» oder «schlecht» heisst, dass das Angebot auch für diejenigen unbefriedigend ist, die keine Alternative zum öffentlichen Verkehr haben.

Der Test wurde von insgesamt zehn Frauen und Männern aus dem Umfeld von umverkehR durchgeführt. Es handelte sich jeweils um erfahrene BenutzerInnen von Bahn und Bus. Bei der Erhebung vor Ort wurde darauf geachtet, dass der Test jeweils durch ortsfremde Personen durchgeführt wurde, die mit den örtlichen Verhältnissen nicht vertraut waren. Die Mitarbeitenden wurden in einem Seminar eingeführt. Stichprobenweise Kontrollen und anschliessende Diskussionen gewährleisteten, dass ein einheitliches Schema zur Anwendung kam.

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2 Fahrzeit Tür zu Tür

2.1 Bedienungshäufigkeit

Die Bedienungshäufigkeit einer Haltestelle ist wohl das wichtigste Teilkriterium. Sie ist einerseits Ausdruck für die maximale Wartezeit, aber auch für die Flexibilität, die der öffentliche Verkehr in der Benutzung erlaubt. Bei Taktfrequenzen von unter 10 Minuten wird beispielsweise die Konsultation eines Fahrplanes überflüssig.

Übersicht Resultate 2012 Wie erwartet weisen die grossen Städte die grösste Bedienungshäufigkeit auf, darauf folgen die mittelgrossen Städte mit hoher Siedlungsdichte (Abb. 3). Hier ist das Nachfragepotenzial gross, was naturgemäss auch zu einem grösseren Angebot führt. Erfreulicherweise hat sich seit 2006 in der Mehrheit der Untersuchungsgebiete das Fahrplanangebot verbessert. Im Wiggertal, in Burgdorf, Grenchen, Yverdon, Rapperswil‐Jona, Wetzikon‐Gossau sowie im Glattal war dieser Ausbau besonders ausgeprägt. Nicht immer wirkt sich aber ein Ausbau des Angebotes auch positiv auf die durchschnittliche Bedienungshäufigkeit aus: So drücken neue Buslinien mit einer vergleichsweise geringen Frequenz den Gesamtschnitt in der Bedienungshäufigkeit nach unten. Dies war in Basel, Basel Süd, Lugano oder Schaffhausen der Fall. Als absolut ungenügend müssen Thalwil, Nyon, Sion, Höfe und Bellinzona bewertet werden. Hier ist durchschnittlich höchstens ein Halbstundentakt zu erwarten, der vor allem in den Abendstunden noch zusätzlich ausgedünnt ist.

Details zur Bewertung Die Bedienungshäufigkeit ergibt sich aus der Anzahl Abfahrten von einer bestimmten Haltestelle und wird in Minuten ausgedrückt. Massgebend sind alle Linien, die eine Haltestelle bedienen (jeweils nur in eine Richtung). Es wird von einer Betriebsdauer von 18 Stunden (beispielsweise von 6 bis 24 Uhr) an allen sieben Wochentagen ausgegangen. Bussysteme ohne Abend‐ oder Sonntagsfahrplan werden also entsprechend schlechter bewertet. Berücksichtigt werden alle öffentlichen Verkehrsmittel, die innerhalb des Untersuchungsgebietes mit einer Einzelfahrkarte benutzt werden können, beispielsweise auch S‐Bahnen und Regionalbusse. Haltestellen, die nur in eine Richtung bedient werden, werden nur zur Hälfte gezählt.  Note 6 (Höchstwert): Der Höchstwert wird so festgelegt, dass die Bedienungshäufigkeit derjenigen des motorisierten Individualverkehrs entspricht. Da das Auto immer verfügbar ist, entspricht dies einer «Wartezeit» von 0 Minuten.  Note 1 (Tiefstwert): Der Tiefstwert wird mit 60 Min. festgelegt. Wenn eine Haltestelle in einer Richtung also weniger als 1‐mal pro Stunde bedient wird, wird dies als unzumutbar bezeichnet.  Note 4 (genügender Wert): Aus der Festlegung von Höchst‐ und Tiefstwert ergibt sich die Note 4, die bei 24 Min. liegt. Anders ausgedrückt: Ein Fahrplan mit einem durchgehenden Halbstundentakt und Zusatzkursen in den Spitzenzeiten wird für den städtischen Raum als «knapp genügend» erachtet. 7 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Bedienungs‐ Bedienungs‐ Veränderung häufigkeit 2012 Note häufigkeit 2006 Note Bedienungshäufigkeit (Min.) 2012 (Min.) 2006 (2006 bis 2012) 1 Zürich 5.6 5.53 5.7 5.53 ‐1.8% 2 Genf 6.1 5.49 8.2 5.32 ‐25.6% 3 Bern 6.7 5.44 8.2 5.32 ‐18.3% 4 Basel 7.2 5.40 6.7 5.44 7.5% 5 Lausanne 8.2 5.32 10.8 5.10 ‐24.1% 6 St. Gallen 9.2 5.23 11.0 5.08 ‐16.4% Luzern 9.2 5.23 11.7 5.02 ‐21.4% 8 Winterthur 9.7 5.19 10.2 5.15 ‐4.9% 9 Fribourg 10.1 5.16 11.1 5.08 ‐9.0% 10 Baden‐Wettingen 10.7 5.11 12.2 4.98 ‐12.3% 11 Neuenburg 10.9 5.09 10.1 5.16 7.9% 12 Biel 11.1 5.08 10.8 5.10 2.8% 13 Schaffhausen 11.5 5.04 11.0 5.08 4.5% 14 La Chaux‐de‐Fonds 12.4 4.97 12.0 5.00 3.3% 15 Thun 12.6 4.95 13.5 4.88 ‐6.7% 16 Emmen 13.2 4.90 15.7 4.69 ‐15.9% 17 Glattal 13.6 4.87 18.5 4.46 ‐26.5% 18 Zug 14.1 4.83 14.5 4.79 ‐2.8% 19 Lugano 14.2 4.82 11.6 5.03 22.4% 20 Limmattal 14.5 4.79 14.9 4.76 ‐2.7% 21 Chur 15.9 4.68 16.4 4.63 ‐3.0% 22 Vevey‐Montreux 16.3 4.64 18.2 4.48 ‐10.4% 23 Aarau 16.7 4.61 18.7 4.44 ‐10.7% 24 Basel Süd 17.4 4.55 14.7 4.78 18.4% 25 Solothurn 17.5 4.54 26.6 3.78 ‐34.2% Morges 17.5 4.54 27.1 3.74 ‐35.4% 27 Uster 17.9 4.51 21.5 4.21 ‐16.7% Küsnacht‐Zollikon 17.9 4.51 17.5 4.54 2.3% 29 Rapperswil‐Jona 18.2 4.48 27.6 3.70 ‐34.1% 30 Yverdon 20.0 4.33 30.2 3.48 ‐33.8% 31 Kreuzlingen 20.3 4.31 17.9 4.51 13.4% 32 Olten 20.4 4.30 19.6 4.37 4.1% 33 Liestal 22.2 4.15 19.4 4.38 14.4% 34 Wil SG 22.4 4.13 nicht bewertet – – 35 Wetzikon‐Gossau ZH 22.9 4.09 28.8 3.60 ‐20.5% 36 Frauenfeld 23.2 4.07 22.4 4.13 3.6% 37 Rheintal (SG) 23.3 4.06 24.8 3.93 ‐6.0% 38 Furttal 24.1 3.99 23.2 4.07 3.9% 39 Brig 24.6 3.95 nicht bewertet – – 40 Locarno 24.7 3.94 23.7 4.03 4.2% 41 Burgdorf 25.0 3.92 35.8 3.02 ‐30.2% 42 Wädenswil 25.2 3.90 nicht bewertet – – 43 Bulle 25.4 3.88 nicht bewertet – – 44 Grenchen 25.9 3.84 36.6 2.95 ‐29.2% 45 Zofingen‐Wiggertal 29.2 3.57 42.3 2.48 ‐31.0% 46 Bülach 29.8 3.52 nicht bewertet – – 47 Lenzburg 29.9 3.51 nicht bewertet – – 48 Rorschach 31.2 3.40 nicht bewertet – – 49 Thalwil 32.5 3.29 32.3 3.31 0.6% 50 Nyon 35.0 3.08 nicht bewertet – – 51 Sion 35.5 3.04 41.4 2.55 ‐14.3% 52 Höfe (SZ) 37.6 2.87 nicht bewertet – – 53 Bellinzona 41.1 2.58 39.2 2.73 4.8% Mittel 19.2 4.40 19.3 4.39 ‐8.6%

Abb. 3. Bewertung Teilkriterium Bedienungshäufigkeit.

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2.2 Distanz Haltestelle

Überblick Resultate 2012 Die durchschnittliche Distanz zur nächsten Haltestelle ist ein Mass dafür, wie gut der öffentliche Verkehr das Siedlungsgebiet in der Fläche erschliesst. Generell wird dieses Teilkriterium in der Schweiz gut erfüllt. Den mit Abstand besten Wert weist Chur mit durchschnittlich 115 Metern Distanz zur nächsten Bushaltestelle auf. Als ungenügend bewertet werden Bulle und Lenzburg sowie, trotz einer neuen Linie, das Rheintal (Abb. 4). In Bulle ist vor allem das zentrumsnahe Gebiet relativ schlecht erschlossen. Allerdings ist hier angesichts der kurzen Distanzen eine Feinerschliessung mit dem öffentlichen Verkehr wenig sinnvoll. In Lenzburg und im Rheintal haben auch die vergleichsweise grossen Haltestellenabstände einen Einfluss auf das Ergebnis. Daneben liegt ein grundsätzliches, strukturelles Problem durch die geringe Siedlungsdichte vor. Die Erschliessung von grossflächigen Einfamilienhausquartieren lohnt sich wegen des geringen Fahrgastpotenzials entlang der Strecke weniger. Generell erfolgte rechnerisch seit 2006 eine leichte Verlängerung der Distanzen zur nächsten Haltestelle. Dieser erklärt sich damit, dass neu die Werte der Arealstatistik 2004/09 Eingang in die Berechnung gefunden haben. Bei einer Zunahme der Siedlungsfläche nimmt, wenn das Liniennetz nicht ausgebaut wird, die Erschliessung in der Fläche ab. Dank einem dichteren Busnetz resultierten in St. Gallen, Basel Süd, Basel und Bellinzona deutliche Verbesserungen. In St. Gallen und Bellinzona hatte auch die Einführung eines integralen Tarifverbundes einen Einfluss auf das Ergebnis, da dadurch neu innerhalb der Untersuchungsgebiete auch das Angebot des Regionalverkehrs berücksichtigt wurde.

Details zur Bewertung Die durchschnittliche Distanz zur Haltestelle wird indirekt über die Erschliessung in der Fläche berechnet. Massgebend dafür sind die Siedlungsfläche und die Zahl der Haltestellen des gesamten Liniennetzes. Berücksichtigt werden alle öffentlichen Verkehrsmittel, die innerhalb des Untersuchungsgebietes mit derselben Einzelfahrkahrte benutzt werden können, beispielsweise auch S‐Bahnen und Regionalbusse. Haltestellen, die nur in einer Richtung bedient werden (vor allem Endhaltestellen und Haltestellen von Ringlinien), werden nur zur Hälfte gezählt.  Note 6 (Höchstwert): Der Höchstwert wird so festgelegt, dass die Qualität der Erschliessung durch den motorisierten Individualverkehr entspricht (Nähe zu Parkplatz). Für den ÖV‐Test wird die durchschnittliche Distanz zum nächsten Parkplatz mit 50 Meter festgelegt.  Note 1 (Tiefstwert): Der Tiefstwert wird so festgelegt, dass die Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr so schlecht ist, dass eine Alternative gewählt werden muss. Diese Grenze wird hier bei 400 Metern festgelegt. Bei grösseren Entfernungen zu einer Haltestelle wird es plötzlich attraktiv, den ganzen Weg zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem Auto zurückzulegen. In der Praxis werden sowohl Höchst‐ wie auch Tiefstwert durch den öffentlichen Verkehr kaum erreicht.

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Distanz Veränderung Distanz Siedlungs‐ Anzahl Haltestelle Note Distanz Haltestelle Note Haltestelle (m) fläche (ha) Haltestellen 2012 (m) 2012 2006 (m) 2006 (2006 bis 2012) 1 Chur 695 83.0 115 5.06 113 5.10 1.8% 2 Wädenswil 536 58.0 121 4.98 nicht bewertet – – 3 Höfe (SZ) 653 69.5 122 4.98 nicht bewertet – – 4 Frauenfeld 826 84.5 125 4.93 125 4.93 0.0% 5 Biel 1365 138.5 125 4.92 115 5.07 8.7% 6 Lugano 1293 124.0 129 4.87 130 4.86 ‐0.8% 7 Nyon 556 51.0 132 4.83 nicht bewertet – – 8 Schaffhausen 1297 116.5 133 4.81 133 4.81 0.0% 9 Locarno 1036 91.0 135 4.36 172 4.26 ‐21.5% 10 Zug 1756 151.5 136 4.77 133 4.81 2.3% 11 Zürich 5205 431.0 139 4.73 141 4.70 ‐1.4% 12 Rorschach 642 52.5 140 4.72 nicht bewertet – – Grenchen 863 70.5 140 4.72 143 4.68 ‐2.1% 14 La Chaux‐de‐Fonds 928 75.0 140 4.71 136 4.77 2.9% 15 Luzern 3037 243.0 141 4.70 134 4.80 5.2% Fribourg 1234 98.5 141 4.70 141 4.70 0.0% 17 Rapperswil‐Jona 703 55.5 142 4.69 146 4.63 ‐2.7% 18 St. Gallen 2103 163.0 143 4.67 159 4.44 ‐10.1% 19 Brig 689 51.5 146 4.62 nicht bewertet – – 20 Lausanne 4133 299.5 148 4.60 143 4.68 3.5% 21 Kreuzlingen 762 54.5 149 4.58 135 4.78 10.4% Glattal 2051 147.0 149 4.58 148 4.60 0.7% 23 Neuenburg 1392 100.5 149 4.59 150 4.57 ‐0.7% 24 Wil SG 876 62.0 150 4.57 nicht bewertet – – 25 Morges 765 54.5 150 4.58 142 4.69 5.6% 26 Genf 5575 391.0 151 4.56 144 4.66 4.9% 27 Baden‐Wettingen 1671 114.5 152 4.54 170 4.29 ‐10.6% Vevey‐Montreux 1577 108.5 152 4.54 154 4.52 ‐1.3% 29 Sion 674 46.0 153 4.53 154 4.51 ‐0.6% 30 Yverdon 802 53.0 155 4.50 139 4.73 11.5% 31 Basel 4678 304.0 157 4.48 179 4.16 ‐12.3% 32 Bern 3606 233.5 157 4.47 150 4.57 4.7% 33 Thun 1559 98.5 159 4.45 166 4.35 ‐4.2% 34 Uster 823 51.5 160 4.44 154 4.51 3.9% 35 Emmen 736 45.0 161 4.41 148 4.60 8.8% 36 Thalwil 669 40.5 162 4.40 156 4.49 3.8% 37 Burgdorf 1002 60.5 162 4.39 158 4.46 2.5% 38 Bellinzona 1255 73.5 165 4.79 146 4.63 13.0% 39 Winterthur 2287 130.5 167 4.33 167 4.33 0.0% Aarau 1536 87.5 167 4.33 171 4.27 ‐2.3% 41 Wetzikon‐Gossau ZH 872 49.0 168 4.31 159 4.44 5.7% 42 Olten 1296 72.5 169 4.30 169 4.30 0.0% 43 Bülach 584 32.0 170 4.28 nicht bewertet – – 44 Limmattal 1707 91.5 172 4.25 173 4.24 ‐0.6% 45 Furttal 727 37.0 177 4.19 167 4.33 6.0% 46 Zofingen‐Wiggertal 1503 75.0 179 4.16 162 4.40 10.5% 47 Solothurn 1650 80.0 181 4.13 186 4.06 ‐2.7% 48 Küsnacht‐Zollikon 985 47.5 182 4.12 182 4.19 0.0% 49 Liestal 853 41.0 182 4.11 166 4.35 9.6% 50 Basel Süd 1909 90.0 184 4.09 199 3.87 ‐7.5% 51 Bulle 743 30.0 199 3.88 nicht bewertet – – 52 Lenzburg 724 37.5 219 3.58 nicht bewertet – – 53 Rheintal (SG) 1575 51.0 222 3.55 232 3.40 ‐4.3% Mittel 155 4.50 4.51 0.9%

Abb. 4. Bewertung Teilkriterium Distanz Haltestelle.

10 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

2.3 Fahrgeschwindigkeit

Die tiefen Fahrgeschwindigkeiten beim öffentlichen Nahverkehr sind einer der Hauptgründe, warum sich viele Menschen gegen die Nutzung des öffentlichen Verkehrs entscheiden. Trams und Busse müssen anhalten, um Fahrgäste ein‐ und aussteigen zu lassen. Eine konsequente Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs im Strassenverkehr, aber auch schnelle S‐Bahn‐Linien sind Massnahmen, die diesem systembedingten Nachteil des öffentlichen Verkehrs entgegenwirken können.

Übersicht Resultate 2012 Hauptgrund für die hohen Fahrgeschwindigkeiten im Rheintal, Wiggertal, in Basel Süd sowie in Küsnacht‐Zollikon sind relativ weite Haltestellenabstände (Abb. 5). Im Rheintal sowie in Küsnacht‐ Zollikon ist ausserdem der Einfluss des S‐Bahn‐Angebotes spürbar, das ebenfalls in der Bewertung berücksichtigt wurde. Am unteren Ende der Skala liegen neben Lugano vor allem Städte der Westschweiz, die generell relativ kurze Haltestellenabstände aufweisen. In Grossstädten wie Zürich, Genf und Lausanne haben auch die Dauer des Fahrgastwechsels und nicht zuletzt die Behinderung durch den motorisierten Individualverkehr einen negativen Einfluss auf die Fahrgeschwindigkeit – gegenüber 2006 resultierte in diesen Städten sogar eine Verlängerung der Fahrzeiten. Dasselbe gilt für Lugano, auch wenn hier ein Vergleich infolge der Umstrukturierung des Liniennetzes kaum möglich ist. Eine Beschleunigung des Tramverkehrs erfolgte hingegen in Basel. Die 2012 tieferen Werte für Rheintal, Emmen, Frauenfeld, Furttal, Glattal, Thalwil, Liestal, Küsnacht‐ Zollikon sowie Burgdorf erklären sich dagegen mit einer leicht geänderten Berechnungsweise. So wurden bei Bus‐ und Tramlinien strikt nur noch Streckenabschnitte berücksichtigt, die sich innerhalb des Siedlungsgebietes befinden.

Details zur Bewertung Die Festlegung der Höchst‐ und Tiefstwerte geschieht mit einem Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln. Die Definition der Durchschnittsgeschwindigkeit des motorisierten Individualverkehrs in den Agglomerationen ist nicht einfach. Je nach Tageszeit und Ort können erhebliche Unterschiede auftreten. Im Prinzip müsste für jedes Untersuchungsgebiet eine eigene Skala aufgestellt werden, was jedoch nicht praktikabel ist.  Note 6 (Höchstwert): Der Höchstwert wird mit 30 km/h festgelegt, was etwa der durchschnittlichen Geschwindigkeit des Autos im Stadtverkehr entspricht.  Note 1 (Tiefstwert): Der Tiefstwert wird mit 5 km/h festgelegt, der Geschwindigkeit von zu Fuss Gehenden. Berücksichtigt werden alle öffentlichen Verkehrsmittel, die innerhalb des Untersuchungsgebietes mit einer Einzelfahrkarte benutzt werden können, beispielsweise auch S‐Bahnen und Regionalbusse. Es werden aber nur Strecken innerhalb des Siedlungsgebietes berücksichtigt. Keinen Einfluss auf die Bewertung haben für den Fahrgast unattraktive Umwegfahrten.

11 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Fahr‐ Fahr‐ Veränderung geschwindigkeit Note geschwindigkeit Note Fahrgeschwindigkeit 2012 (km/h) 2012 2006 (km/h) 2006 (2006 bis 2012) Bemerkungen 1 Rheintal (SG) 25.7 5.13 20.4 4.08 25.8% geänderte Berechnungsweise 2 Zofingen‐Wiggertal 24.6 4.91 22.5 4.50 9.2% 3 Basel Süd 24.0 4.80 25.1 5.02 ‐4.5% 4 Küsnacht‐Zollikon 23.5 4.70 25.5 5.10 ‐7.9% geänderte Berechnungsweise 5 Grenchen 21.9 4.38 21.7 4.34 1.0% 6 Lenzburg 21.6 4.31 – – nicht bewertet 7 Baden‐Wettingen 21.5 4.31 19.1 3.82 12.7% 8 Frauenfeld 21.5 4.30 22.4 4.48 ‐4.0% 9 Neuenburg 21.4 4.27 19.7 3.94 8.4% 10 Rorschach 21.3 4.27 – – nicht bewertet 11 Schaffhausen 21.1 4.22 20.7 4.14 1.9% 12 Thalwil 21.0 4.20 23.0 4.60 ‐8.8% geänderte Berechnungsweise 13 Wetzikon‐Gossau ZH 20.9 4.18 21.8 4.36 ‐4.0% 14 Solothurn 20.8 4.15 21.0 4.20 ‐1.1% 15 Yverdon 20.6 4.12 19.4 3.88 6.2% 16 Limmattal 20.5 4.10 21.2 4.24 ‐3.4% 17 Rapperswil‐Jona 20.3 4.06 19.3 3.86 5.3% Morges 20.3 4.06 20.8 4.16 ‐2.4% 19 Olten 20.2 4.04 21.1 4.22 ‐4.3% 20 Wädenswil 20.0 4.00 – – nicht bewertet 21 Bülach 20.0 3.99 – – nicht bewertet 22 Bern 19.9 3.97 20.0 4.00 ‐0.7% Luzern 19.8 3.97 18.0 3.60 10.2% 24 Chur 19.7 3.94 19.8 3.96 ‐0.5% 25 Vevey‐Montreux 19.6 3.91 19.6 3.92 ‐0.2% 26 Glattal 19.5 3.90 25.0 5.00 ‐22.0% geänderte Berechnungsweise 27 Uster 19.5 3.90 20.8 4.16 ‐6.3% 28 Thun 19.5 3.90 19.2 3.84 1.5% 29 Aarau 19.4 3.88 19.4 3.88 ‐0.1% 30 Zug 19.1 3.82 20.4 4.08 ‐6.2% Locarno 19.1 3.82 18.8 3.76 1.6% St. Gallen 19.1 3.82 19.3 3.86 ‐1.1% 33 Kreuzlingen 19.0 3.80 19.1 3.82 ‐0.5% Wil SG 19.0 3.80 – – nicht bewertet 35 Basel 18.9 3.78 17.7 3.54 6.7% 36 Winterthur 18.7 3.72 20.8 4.16 ‐10.3% 37 Höfe (SZ) 18.5 3.71 – – nicht bewertet 38 Emmen 18.5 3.70 22.7 4.54 ‐18.5% geänderte Berechnungsweise 39 Furttal 18.5 3.69 21.7 4.34 ‐14.9% geänderte Berechnungsweise 40 Liestal 18.4 3.68 22.6 4.52 ‐18.5% geänderte Berechnungsweise Bellinzona 18.4 3.68 19.2 3.84 ‐4.1% 42 Sion 18.3 3.65 15.0 3.00 21.7% geänderte Berechnungsweise 43 Biel 18.2 3.63 18.3 3.66 ‐0.8% 44 Nyon 17.8 3.57 – – nicht bewertet 45 Burgdorf 17.7 3.54 23.9 4.78 ‐25.9% geänderte Berechnungsweise 46 Fribourg 17.6 3.53 17.8 3.56 ‐1.0% La Chaux‐de‐Fonds 17.6 3.53 17.7 3.54 ‐0.4% 48 Brig 17.0 3.40 – – nicht bewertet 49 Lausanne 17.0 3.39 17.8 3.56 ‐4.7% 50 Zürich 16.9 3.37 18.1 3.62 ‐6.9% 51 Bulle 16.8 3.35 – – nicht bewertet 52 Lugano 16.5 3.30 17.3 3.46 ‐4.6% 53 Genf 15.2 3.03 16.0 3.20 ‐5.3% Mittel 19.5 3.93 20.2 4.05 ‐1.9%

Abb. 5. Bewertung Teilkriterium Fahrgeschwindigkeit.

12 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

3 Kosten

3.1 Kosten Einzelfahrkarten

Massgebend sind hier Kosten, die vor allem GelegenheitsfahrerInnen betreffen. Bei der Verkehrsmittelwahl steht der öffentliche Verkehr in direkter Konkurrenz zum motorisierten Individualverkehr, weshalb die Kosten des öffentlichen Verkehrs mit denjenigen des Autos verglichen werden.

Übersicht Resultate 2012 Bei den Resultaten zeigt sich eine weite Streuung (Abb. 6): Städte mit relativ hohen Parkgebühren und vergleichsweise bescheidenen Tarifen erreichen die Spitzennote 6 (Lausanne, Genf, Biel, Locarno, Lugano). Hier fährt man mit einer Einzelfahrkarte günstiger, auch wenn man für das Auto nur die Parkgebühren kalkuliert. Eine ganze Reihe von Untersuchungsgebieten erreicht lediglich die Tiefstnote 1 (Emmen, Bülach, Basel Süd, Nyon, La Chaux‐de‐Fonds, Furttal, Uster). Neben den relativ kurzen Distanzen sind hier sehr tiefe oder gar fehlende Parkgebühren im Zentrum massgebend. Will man den öffentlichen Verkehr bei GelegenheitsfahrerInnen für eine breitere Bevölkerungsschicht attraktiv machen, ist hier die Parkgebührenpolitik zu überdenken. Einen geringeren Einfluss hat die Staffelung mit einem Kurzstreckentarif. Hier müssen die Tarife relativ niedrig, der Geltungsbereich vergleichsweise lang sein. Kurzstreckenbereiche über drei Haltestellen, wie sie in den Tarifverbunden Uniresco (Genf), Frimobil (Fribourg, Bulle) und Mobilis (Lausanne, Morges, Nyon, Yverdon) Gültigkeit haben, entsprechen im Prinzip einer Fussdistanz. Dabei stellt sich die Frage nach ihrer Zweckmässigkeit.

Details zur Bewertung Bei der Bewertung werden die Kosten für eine Einzelfahrkarte mit den Kosten für ein Privatauto verglichen (direkte Kosten und Vollkostenrechnung).  Note 6 (Höchstnote): Die Kosten für Hin‐ und Rückfahrt (Einzelfahrkarten unter Berücksichtigung des Halbtax‐Abos) mit dem öffentlichen Verkehr für eine erwachsene Person entsprechen den Kosten für 2 Stunden Parkzeit an einem zentralen Standort (Werktag, soweit möglich kein Parkhaus).  Note 1 (Tiefstnote): Die Kosten für Hin‐ und Rückfahrt (Einzelfahrkarten unter Berücksichtigung des Halbtax‐Abos) mit dem öffentlichen Verkehr für eine erwachsene Person entsprechen den Vollkosten für eine Autofahrt inklusive 2 Stunden Parkzeit an einem zentralen Standort (Werktag). Die Vollkosten pro Kilometer betragen für ein Musterauto gemäss TCS 75 Rappen. Die unterschiedlichen Parkgebühren und unterschiedliche durchschnittliche Distanzen führen zu einer eigenen Werteskala für jedes einzelne Untersuchungsgebiet.

13 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Gesamtkosten Hin‐ und Kosten Durchschnittliche Parkgebühren Rückfahrt Einzelfahrt Distanz (km) (2h) (Auto) (ÖV) Note Bemerkungen 1 Genf 3.52 5.60 10.88 2.50 6.00 hochgerechnet von 90' Biel 2.65 4.40 8.38 2.20 6.00 Lausanne 2.77 6.00 10.16 2.20 6.00 hochgerechnet von 60' Locarno 2.65 4.00 7.98 2.00 6.00 Lugano 2.38 4.00 7.57 2.00 6.00 6 Bellinzona 2.67 3.60 7.61 2.00 5.50 7 Thun 2.44 4.00 7.66 2.20 5.45 8 Basel 3.47 4.00 9.21 2.30 5.42 9 Zürich 3.78 5.00 10.67 2.90 5.29 10 St. Gallen 3.21 4.00 8.82 2.40 5.17 11 Bern 3.21 4.40 9.22 2.70 4.96 12 Luzern 3.23 4.00 8.85 2.60 4.76 13 Solothurn 3.42 4.00 9.13 2.70 4.64 14 Brig 2.16 3.00 6.24 2.00 4.46 15 Fribourg 2.90 3.00 7.35 2.20 4.39 16 Vevey‐Montreux 2.80 3.00 7.20 2.20 4.33 17 Chur 2.03 3.20 6.25 2.20 4.03 18 Zug 5.78 2.00 10.67 2.80 3.92 19 Wil SG 1.54 3.00 5.31 2.00 3.84 Parkgebühren: Mittelwert 20 Winterthur 4.16 3.00 9.24 2.90 3.76 21 Thalwil 1.97 3.00 5.96 2.20 3.64 22 Baden‐Wettingen 3.07 2.50 7.11 2.40 3.51 23 Schaffhausen 2.37 2.60 6.16 2.20 3.47 Parkgebühren: Mittelwert 24 Liestal 3.13 2.00 7.01 2.30 3.41 Parkgebühren: Mittelwert 25 Neuenburg 3.55 1.50 6.83 2.20 3.28 26 Zofingen‐Wiggertal 3.19 2.17 6.95 2.40 3.25 Parkgebühren: Mittelwert 27 Lenzburg 3.25 2.00 6.88 2.40 3.13 28 Rapperswil‐Jona 2.18 2.50 5.77 2.20 3.09 29 Glattal 2.74 3.33 7.44 2.90 3.00 Parkgebühren: Mittelwert Grenchen 1.78 2.60 5.27 2.10 3.00 31 Burgdorf 2.51 3.00 6.77 2.70 2.82 32 Aarau 2.92 2.00 6.38 2.40 2.80 33 Morges 2.49 2.00 5.74 2.20 2.79 34 Wetzikon‐Gossau ZH 2.40 2.00 5.60 2.20 2.67 35 Frauenfeld 1.95 2.00 4.93 2.00 2.59 Parkgebühren: Mittelwert 36 Olten 2.71 2.00 6.07 2.40 2.56 37 Wädenswil 2.26 2.00 5.39 2.20 2.46 38 Rheintal (SG) 3.00 1.50 6.00 2.40 2.33 39 Yverdon 1.72 2.40 4.98 2.20 2.12 40 Küsnacht‐Zollikon 2.87 1.00 5.31 2.20 2.06 41 Sion 2.45 2.40 6.08 2.70 1.92 42 Limmattal 3.06 2.00 6.59 2.90 1.86 43 Kreuzlingen 1.86 1.50 4.29 2.00 1.52 44 Bulle 1.76 2.00 4.64 2.20 1.45 45 Rorschach 2.04 2.00 5.06 2.40 1.42 46 Höfe 2.38 1.00 4.57 2.20 1.24 Parkgebühren: Mittelwert 47 Nyon 2.02 1.00 4.03 2.20 1.00 Emmen 2.70 1.00 5.05 2.60 1.00 Parkgebühren: Mittelwert Bülach 1.85 1.50 4.28 2.20 1.00 Basel Süd 2.87 0.00 4.31 2.30 1.00 La Chaux‐de‐Fonds 1.87 0.00 2.81 1.70 1.00 Furttal 1.99 0.50 3.49 2.20 1.00 Uster 1.61 1.00 3.42 2.20 1.00 Mittel (2012) 2.67 2.59 6.59 2.32 3.29 Mittel (2006) 2.84 2.47 6.83 2.13 3.88

Abb. 6. Bewertung Teilkriterium Kosten Einzelfahrkarten.

14 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

3.2 Kosten Monatsabonnemente

Massgebend sind hier Kosten, die vor allem PendlerInnen betreffen. Bei der Verkehrsmittelwahl steht der öffentliche Verkehr in direkter Konkurrenz zum motorisierten Individualverkehr, weshalb die Kosten für PendlerInnen mit den Kosten für Autofahrten verglichen werden.

Übersicht Resultate 2012 Die Kosten für die Monatsabonnemente sind seit dem letzten ÖV‐Test 2006 um durchschnittlich 11 Prozent gestiegen, während die Teuerung lediglich 3 Prozent betrug. Seit 2003 nahmen die Preise bei einer Teuerung von 7 Prozent sogar um 19 Prozent zu. Dies ist insofern von Bedeutung, als die Kosten für ein Auto – abgesehen vom Benzinpreis – leicht gesunken sind. Von den Aufschlägen am stärksten betroffen war Yverdon im Zuge der Integration in den Waadtländer Tarifverbund Mobilis (+61 Prozent seit 2006). Überdurchschnittlich hohe Aufschläge sind auch in Fribourg (Frimobil, +24 Prozent), Chur (Trans Reno, +23 Prozent), Olten (A‐Welle, +22 Prozent) und Schaffhausen (FlexTax, +20 Prozent) zu verzeichnen (Abb. 7). Wenig überraschend ist, dass die reinen Agglomerationsgemeinden am günstigsten sind, da über längere Distanzen Streckenrabatte gewährt werden. Das generell tiefste Tarifniveau in der Schweiz weist der Tessiner Tarifverbund Arcobaleno auf. Die Angebote von Bellinzona, Locarno und Lugano sind unverändert günstig. Die höchsten Tarife haben kleine Städte. Wer innerhalb dieser Städte mit dem öffentlichen Verkehr pendelt, bezahlt denselben Tarif wie in Grossstädten (2 Zonen), legt aber relativ kurze Distanzen zurück. In Bulle, Grenchen, Wil SG, Yverdon und Burgdorf ist der öffentliche Verkehr etwa so teuer wie der Privatwagen (bei Vollkostenrechnung) und damit für lokale PendlerInnen nicht konkurrenzfähig. Dass massgeschneiderte Lösungen grundsätzlich möglich sind, zeigt der Tarifverbund Arcobaleno, in dem Einzelzonen gelöst werden können (42 Franken). Im Zürcher Verkehrsverbund gibt es für einzelne Gemeinden oder Städte einen Lokaltarif von 49 Franken pro Monat. Dies gilt im Übrigen auch für den Tarifverbund Ostwind, allerdings auf einem deutlich höheren Niveau von 59 Franken.

Details zur Bewertung Bei der Bewertung werden die Kosten für ein Monatsabonnement mit den Kosten für ein Privatauto verglichen. Als Vergleichsgrösse dienen die Kilometerkosten.  Note 6 (Höchstnote): Die Kosten eines Monatsabonnements des öffentlichen Verkehrs entsprechen den Benzinkosten für je 25 Hin‐ und Rückfahrten. Als Richtgrösse für den Benzinpreis dient ein durchschnittlicher Literpreis von 1.85 Fr. bei einem Durchschnittsverbrauch von 8 Litern/100 km, also ein Benzinpreis von ca. 15 Rappen/Kilometer.  Note 1 (Tiefstnote): Die Kosten eines Monatsabonnements des öffentlichen Verkehrs entsprechen den Vollkosten des Autos für je 25 Hin‐ und Rückfahrten. Die Vollkosten pro Kilometer betragen für ein Musterauto gemäss TCS 75 Rappen. Dabei werden die unterschiedlichen Distanzen innerhalb der Untersuchungsgebiete berücksichtigt. Für Untersuchungsgebiete mit reinen Agglomerationsgemeinden – wo der Anteil an PendlerInnen definitionsgemäss hoch ist – gilt die Fahrt ins Zentrum der nächstgelegenen Kernstadt.

15 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Kosten Kosten Änderung Kosten Strecke Monatsabonnement Monatsabonnement Monatsabonnemente (km) 2012 (Fr.) Fr./km Note 2006 (Fr.) (2006 bis 2012) 1 Bülach 7.00 153 0.14 6.00 nicht bewertet – 2 Furttal 14.26 115 0.16 5.92 109 6% 3 Limmattal 13.56 115 0.17 5.83 109 6% 4 Höfe (SZ) 25.69 227 0.18 5.75 nicht bewertet – 5 Wädenswil 20.84 189 0.18 5.75 nicht bewertet – 6 Nyon 24.87 253 0.20 5.58 nicht bewertet – Uster 19.05 189 0.20 5.58 Lokalzone – Wetzikon‐Gossau ZH 22.34 227 0.20 5.58 Lokalzone – 9 Morges 11.78 130 0.22 5.42 2 Zonen – 10 Thalwil 10.49 115 0.22 5.42 109 6% 11 Emmen 5.85 66 0.23 5.33 61 8% 12 Basel Süd 4.96 73 0.29 4.83 64 14% 13 Küsnacht‐Zollikon 7.57 115 0.30 4.75 109 6% 14 Bellinzona 2.67 42 0.31 4.67 40 5% 15 Glattal 7.10 115 0.32 4.58 109 6% 16 Locarno 2.65 42 0.32 4.58 40 5% 17 Lugano 2.38 42 0.35 4.33 40 5% 18 Genf 3.42 70 0.41 3.83 70 0% 19 Kreuzlingen 1.86 38 0.41 3.83 35 9% 20 Zug 3.15 64 0.41 3.83 60 7% 21 Brig 2.16 46 0.43 3.67 nicht bewertet – 22 Rapperswil‐Jona 2.18 49 0.45 3.50 46 7% 23 Rheintal (SG) 3.00 68 0.45 3.50 63 8% 24 Sion 2.45 56 0.46 3.42 55 2% 25 Basel 3.12 73 0.47 3.33 64 14% Vevey‐Montreux 2.80 66 0.47 3.33 57 16% 27 Baden‐Wettingen 2.97 72 0.48 3.25 67 7% Lausanne 2.77 66 0.48 3.25 58 14% Neuenburg 2.68 64 0.48 3.25 59 8% 30 Luzern 2.70 66 0.49 3.17 61 8% St. Gallen 2.77 68 0.49 3.17 63 8% 32 Solothurn 2.88 72 0.50 3.08 64 13% 33 Schaffhausen 2.37 61 0.51 3.00 51 20% Thun 2.44 62 0.51 3.00 54 15% Zofingen‐Wiggertal 2.84 72 0.51 3.00 67 7% Zürich 3.10 79 0.51 3.00 73 8% 37 Biel 2.55 66 0.52 2.92 57 16% Fribourg 2.35 61 0.52 2.92 49 24% 39 Lenzburg 2.60 72 0.55 2.67 nicht bewertet – 40 Aarau 2.57 72 0.56 2.58 67 7% 41 Bern 2.48 72 0.58 2.42 69 4% Chur 2.03 59 0.58 2.42 48 23% 43 Frauenfeld 1.95 59 0.61 2.17 55 7% 44 Winterthur 2.56 79 0.62 2.08 73 8% 45 Liestal 2.30 73 0.63 2.00 64 14% 46 Olten 2.23 72 0.65 1.83 59 22% 47 Rorschach 2.04 68 0.67 1.67 nicht bewertet – 48 La Chaux‐de‐Fonds 1.87 64 0.68 1.58 59 8% 49 Bulle 1.66 61 0.73 1.17 nicht bewertet – 50 Grenchen 1.78 66 0.74 1.08 57 16% 51 Wil SG 1.54 59 0.77 1.00 nicht bewertet – Yverdon 1.72 66 0.77 1.00 41 61% Burgdorf 1.83 72 0.79 1.00 69 4% Mittel 5.49 86 0.45 3.51 64 11%

Abb. 7. Bewertung Teilkriterium Kosten Monatsabonnemente.

16 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

4 Qualität

4.1 Alter Rollmaterial

Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge ist nicht nur ein Mass für den Fahrkomfort, der den Fahrgästen geboten wird. Busse und Trams prägen ein Stadtbild und sind – wenn sie neu und in attraktivem Design erscheinen – selbst die beste Werbung für den öffentlichen Verkehr.

Überblick Resultate 2012 Gegenüber 2006 erfolgte eine deutliche Verjüngung des Fahrzeugparks, was neben dringend notwendigen Ersatzbeschaffungen auch mit dem Ausbau des Angebots und dem damit zusammenhängenden Bedarf an zusätzlichen, neuen Fahrzeugen zusammenhängt (Abb. 8). Mehr als die Hälfte der untersuchten Städte weist die Höchstnote auf, einige Städte fallen jedoch deutlich ab. Nachdem St. Gallen vor ein paar Jahren eine umfassende Erneuerung des Wagenparks vorgenommen hat, besitzt nun Basel die zweifelhafte Ehre, die ältesten Fahrzeuge in der Schweiz einzusetzen – die Trams sind teilweise bis zu 45 Jahre alt. In Lausanne und Vevey‐Montreux sind dagegen die Trolleybusse und Busanhänger verantwortlich für die schlechte Bewertung. Auch wenn diese grundsätzlich eine etwas längere Abschreibedauer aufweisen als Dieselbusse, sind die Fahrzeuge aus den 70er‐ und 80er‐Jahren in Lausanne nicht mehr zeitgemäss. Dabei ist allerdings zu betonen, dass dieses Bild immer eine Momentaufnahme darstellt und sich von Jahr zu Jahr sehr schnell ändern kann.

Details zur Bewertung Von verschiedenen Transportunternehmungen waren keine Angaben erhältlich, die die Berechnung des durchschnittlichen Alters des Rollmaterials erlaubt hätten Bei ihnen steht der Vermerk «keine Angabe» bzw. «k. A.».  Note 6 (Höchstnote): Busmodelle ändern etwa alle 12–16 Jahre ihr äusseres Design grundlegend. Die Note 6 wird bei einem Durchschnittsalter von 7 Jahren festgesetzt. Der Fahrzeugpark entspricht damit im Durchschnitt der aktuellsten Generation.  Note 1 (Tiefstnote): Der tiefste Wert wird bei 17 Jahren gewählt. Dies entspricht etwa der durchschnittlichen Abschreibedauer von Diesel‐ und Trolleybussen. Das Erscheinungsbild der Fahrzeuge entspricht insgesamt noch der vorletzten Generation und wirkt entsprechend veraltet. Die Betriebsdauer von Trams ist etwa doppelt so lang wie diejenige von Bussen. Trams sind jedoch wegen ihrer ruhigen Fahrweise sehr beliebt, ein Aspekt, der sonst nirgends zum Tragen kommt. Da Städte mit Trambetrieb entscheidend benachteiligt wären, wird das Durchschnittsalter der Tramfahrzeuge für die Bewertung halbiert. Die Durchschnittswerte von Städten mit Trams bzw. Stadtbahnen (Zürich, Glattal, Basel, Basel Süd, Bern, Neuchâtel, Lausanne, Genf) widerspiegeln deshalb nicht das wirkliche Durchschnittsalter des Fahrzeugparks.

17 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Bus/Trolleybus, Bus/Trolleybus, Tram/Stadtbahn, Tram/Stadtbahn, Durchschnittl. Anzahl Alter (Jahre) Anzahl Alter (Jahre) Alter (Jahre) Note 1 Frauenfeld 9 3.0 – – 3.0 6.00 Rapperswil‐Jona 8 3.0 – – 3.0 6.00 Bulle 5 3.0 – – 3.0 6.00 4 Emmen 14 3.4 – – 3.4 6.00 5 St. Gallen 65 3.7 – – 3.7 6.00 6 Rorschach 5 4.0 – – 4.0 6.00 7 Bellinzona 13 4.3 – – 4.3 6.00 8 Baden‐Wettingen 63 4.5 – – 4.5 6.00 9 Chur 33 4.8 – – 4.8 6.00 10 Höfe (SZ) 3 5.0 – – 5.0 6.00 11 Zofingen‐Wiggertal 24 5.2 – – 5.2 6.00 Lugano 53 5.2 – – 5.2 6.00 13 Yverdon 20 5.3 – – 5.3 6.00 14 Olten 41 5.4 – – 5.4 6.00 15 Zug 100 5.5 – – 5.5 6.00 Lenzburg 21 5.5 – – 5.5 6.00 17 Glattal 29 8.1 21 4.0 5.6 6.00 18 Sion 14 5.7 – – 5.7 6.00 19 Aarau 47 5.8 – – 5.8 6.00 20 Bern 143 6.6 48 8.8 6.0 6.00 21 Locarno 18 6.1 – – 6.1 6.00 22 Grenchen 20 6.2 – – 6.2 6.00 Genf 311 6.1 98 13.3 6.2 6.00 24 Winterthur 86 6.3 – – 6.3 6.00 25 Fribourg 47 6.6 – – 6.6 6.00 26 Nyon 13 6.9 – – 6.9 6.00 La Chaux‐de‐Fonds 36 6.9 – – 6.9 6.00 28 Burgdorf 17 7.2 – – 7.2 5.91 Rheintal 33 7.2 – – 7.2 5.90 30 Kreuzlingen 8 7.3 – – 7.3 5.88 31 Thun 58 7.9 – – 7.9 5.55 32 Brig 4 8.0 – – 8.0 5.50 33 Solothurn 33 8.1 – – 8.1 5.47 Wil SG 24 8.1 – – 8.1 5.44 35 Thalwil 24 8.2 – – 8.2 5.41 Wädenswil 24 8.2 – – 8.2 5.41 37 Küsnacht‐Zollikon 22 8.6 – – 8.6 5.20 38 Biel 54 8.8 – – 8.8 5.09 Zürich 237 7.7 258 19.8 8.8 5.08 40 Schaffhausen 41 8.9 – – 8.9 5.07 41 Liestal 7 9.1 – – 9.1 4.93 42 Neuenburg 65 8.3 10 28.9 9.2 4.92 43 Luzern 134 9.8 – – 9.8 4.65 44 Basel Süd 52 6.9 100 27.5 11.4 3.80 45 Vevey‐Montreux 40 12.3 – – 12.3 3.34 46 Lausanne 230 13.6 32 12.4 12.7 3.14 47 Basel 95 8.5 190 32.2 13.6 2.72 Bülach k.A. k.A. – – k.A. k.A. Uster k.A. k.A. – – k.A. k.A. Wetzikon‐Gossau k.A. k.A. – – k.A. k.A. Furttal k.A. k.A. – – k.A. k.A. Limmattal k.A. k.A. – – k.A. k.A. Morges k.A. k.A. – – k.A. k.A. Mittel 2012 6.9 5.54 Mittel 2006 8.0 4.70

Abb. 8. Bewertung Teilkriterium Alter Rollmaterial.

18 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

4.2 Auslastung Sitzplätze

Aus ökonomischer und ökologischer Sicht ist natürlich eine möglichst hohe Auslastung der Fahrzeuge sinnvoll. Aus Sicht der Fahrgäste hingegen sind freie Sitzplätze in genügender Zahl wichtig. Das Sitzplatzangebot steht in engem Zusammenhang mit dem «seelischen Wohlbefinden» des Fahrgastes. Wichtig ist, dass er die Wahl zwischen verschiedenen freien Sitzplätzen und damit potenziellen SitznachbarInnen hat.

Überblick Resultate 2012 Es sind ausschliesslich die kleinen Städte, die eine geringe Auslastung der Sitzplätze aufweisen (Abb. 9). Dabei ist zu beachten, dass die Auslastung je nach Tageszeit stark variieren kann. Da das Busangebot in Kleinstädten oft auf den Pendelverkehr ausgerichtet ist, resultieren in den Hauptverkehrszeiten hohe Spitzen, während in den Randzeiten die Nachfrage sehr klein ist. Der Fahrzeugpark muss dabei auf die Bedarfsspitzen ausgerichtet sein. Der Einsatz von kleineren Fahrzeugen setzt eine heterogene Fahrzeugflotte voraus, was nicht immer ökonomisch ist. Vor allem in Grossstädten ist die Auslastung hoch und muss, da es sich um Durchschnittswerte handelt, als teilweise kritisch bezeichnet werden. Gerade in Genf sind trotz des massiven Ausbaus des Tramnetzes überlastete Fahrzeuge nach wie vor ein grosses Problem. Eine gewisse Entlastung dürfte hier mittelfristig die Eröffnung der S‐Bahn Genf (CEVA) bringen. In Lausanne ist zu beachten, dass die Fahrzeuge vergleichsweise wenige Sitzplätze aufweisen. Gerade die Metro M2 ist vor allem auf Stehplätze ausgerichtet. Trotzdem erscheint auch hier ein Ausbau der Kapazitäten dringend, will man die Zahl der Fahrgäste erhöhen. In Bern konnte dank der Eröffnung des Trams Bern West eine gewisse Entlastung realisiert werden. Überlastete Busse werden aber in Bern noch lange ein Thema sein. Einerseits wird die geplante Strassenbahn nach Ostermundigen und Köniz erst mittelfristig realisiert, andererseits ist die Situation auf weiteren Buslinien kritisch. Auch in Basel wird sich das Problem von überlasteten Trams künftig verschärfen. Die Tramzüge weisen teilweise bereits die maximal mögliche Länge auf. Die Strecken in der Innenstadt sind praktisch ausgelastet, und die Möglichkeiten für zusätzliche Tramachsen in der Innenstadt sind begrenzt. Abhilfe kann im Prinzip nur die Realisierung des Herzstücks der trinationalen S‐Bahn schaffen, der Verbindung zwischen dem Bahnhof SBB und dem Badischen Bahnhof mit Haltestellen im Zentrum. Eine gewisse Entspannung der Situation ergab sich gegenüber dem letzten Test in St. Gallen sowie in Zürich. Während in beiden Städten grössere Fahrzeuge (längere Trams, Doppelgelenktrolleybusse) eingesetzt wurden, erfolgte in St. Gallen zudem ein Ausbau des Fahrplanangebots. Ein Schritt, der auch in Zug, Locarno, Neuchâtel, Lugano und Luzern künftig ins Auge gefasst werden muss, sollen genügend Sitzplätze für die Fahrgäste bereitgestellt werden.

Details zur Bewertung Von verschiedenen Transportunternehmungen waren keine Angaben erhältlich, die die Berechnung der durchschnittlichen Auslastung der Sitzplätze erlaubt hätten. Bei ihnen steht der Vermerk «keine Angabe» bzw. «k. A.». Grundsätzlich geben die Werte ohnehin nur eine ungefähre Angabe an. Die Definition der Untersuchungsgebiete ist in den wenigsten Fällen genau auf die Berechnungsgrundlagen angepasst.  Note 1 (Tiefstnote): Der tiefste Wert wird bei einer durchschnittlichen Auslastung der Sitzplätze von 85% vergeben. Konkret heisst dies, dass beispielsweise ein Bus, der von der Endhaltestelle am Stadtrand noch ohne Fahrgäste abfährt, bei der Ankunft im Stadtzentrum 19 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

eine Auslastung von 170% aufweist. Neben allen Sitzplätzen ist also auch ein erheblicher Anteil der Stehplätze belegt, das Fahrzeug wird als «voll» wahrgenommen.  Note 4 (genügender Wert): Der genügende Wert wird bei 40% gewählt. Konkret heisst dies, dass beispielsweise ein Bus, der von der Endhaltestelle am Stadtrand noch ohne Fahrgäste abfährt, bei der Ankunft im Stadtzentrum eine Auslastung von 80% aufweist. Sitzplätze sind da zwar noch vorhanden, ihre freie Wahl ist aber bereits deutlich eingeschränkt.  Note 6 (Höchstnote): Mit der Festlegung der Werte für die Noten 1 und 4 ergibt sich bei einer linearen Skala die Höchstnote bei einer durchschnittlichen Auslastung von 10%. Zu beachten ist, dass  ein grosses Sitzplatzangebot – und damit eine hohe Bewertung – nicht zuletzt Folge eines schlechten Angebotes sein kann. Die Berücksichtigung des Kriteriums rechtfertigt sich jedoch dadurch, dass volle Trams und Busse durchaus einen Einfluss auf die Wahl des Verkehrsmittels haben.  eine hohe Sitzplatzauslastung nicht zwingend auch volle Trams‐ und Busse bedeuten muss. So können die Fahrzeuge je nach Vorlieben der Transportunternehmungen bei vergleichbaren Fahrzeugen unterschiedliche Sitz‐ und Stehplatzzahlen aufweisen.  es sich um Durchschnittswerte aller berücksichtigten Linien handelt. Die Auslastung kann sich je nach Streckenteil, Tageszeit oder Linie erheblich unterscheiden.  sich die Angaben zur Auslastung aus technischen Gründen auf das Vorjahr (2011) beziehen.  sich die Angaben nicht immer genau auf das für den ÖV‐Test definierte Untersuchungsgebiet beziehen. Die Werte geben also nur einen relativ groben Anhaltspunkt.

20 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Veränderung Auslastung Auslastung Auslastung Sitzplätze Sitzplätze 2011 Note 2012 Sitzplätze 2005 Note 2006 (2006 bis 2012) 1 Wil SG 9.1% 6.00 nicht bewertet – – 2 Zofingen‐Wiggertal 9.6% 6.00 15.8% 5.61 ‐6.2% 3 Sion 10.6% 5.96 13.0% 5.80 ‐2.4% 4 Grenchen 11.1% 5.93 13.8% 5.75 ‐2.7% 5 Yverdon 12.0% 5.87 13.8% 5.75 ‐1.8% 6 Lenzburg 15.5% 5.63 nicht bewertet – – 7 Kreuzlingen 16.5% 5.57 23.1% 5.13 ‐6.6% 8 Rorschach 16.7% 5.55 nicht bewertet – – 9 Brig 17.2% 5.52 nicht bewertet – – 10 Bellinzona 19.0% 5.40 k. A. – – 11 Frauenfeld 19.9% 5.34 31.6% 4.56 ‐11.7% Morges 19.9% 5.34 19.1% 5.39 0.8% 13 Burgdorf 20.9% 5.27 23.0% 5.13 ‐2.1% Rapperswil‐Jona 20.9% 5.27 10.0% 6.00 10.9% 15 Glattal 21.1% 5.26 27.5% 4.83 ‐6.4% 16 Baden‐Wettingen 21.3% 5.25 35.0% 4.33 ‐13.7% 17 Olten 23.1% 5.13 27.9% 4.81 ‐4.8% 18 Emmen 23.6% 5.09 20.6% 5.31 3.0% 19 Chur 24.5% 5.03 22.1% 5.19 2.4% 20 Schaffhausen 27.7% 4.82 27.9% 4.81 ‐0.2% 21 Aarau 28.2% 4.79 34.0% 4.40 ‐5.8% 22 Rheintal (SG) 28.3% 4.78 24.5% 5.03 3.8% 23 Vevey‐Montreux 28.6% 4.76 32.4% 4.51 ‐3.8% 24 Biel 28.8% 4.75 25.7% 4.86 3.1% 25 Solothurn 31.5% 4.57 18.7% 5.42 12.8% 26 Basel Süd 31.6% 4.56 25.7% 4.95 5.9% 27 Küsnacht‐Zollikon 31.9% 4.54 24.9% 5.02 7.0% 28 La Chaux‐de‐Fonds 32.2% 4.52 32.5% 4.50 ‐0.3% 29 Winterthur 32.3% 4.51 38.4% 4.11 ‐6.1% 30 Limmattal 32.6% 4.49 30.7% 4.62 1.9% 31 St. Gallen 33.3% 4.45 42.3% 3.85 ‐9.0% 32 Thun 33.4% 4.44 28.7% 4.75 4.7% 33 Liestal 34.8% 4.35 37.8% 4.15 ‐3.0% 34 Luzern 36.1% 4.26 37.4% 4.17 ‐1.3% 35 Lugano 36.9% 4.21 36.3% 4.25 0.6% 36 Zürich 37.1% 4.19 38.6% 4.09 ‐1.5% 37 Neuenburg 38.0% 4.13 34.6% 4.36 3.4% 38 Locarno 38.5% 4.10 24.0% 5.07 14.5% 39 Zug 39.4% 4.04 33.8% 4.41 5.6% 40 Basel 40.0% 4.00 38.0% 4.13 2.0% 41 Bern 40.9% 3.94 42.0% 3.79 ‐1.1% 42 Lausanne 43.2% 3.79 32.1% 4.53 11.1% 43 Genf 48.8% 3.41 32.5% 4.50 16.3% Bülach keine Angabe – nicht bewertet – – Bulle keine Angabe – nicht bewertet – – Fribourg keine Angabe – 44.5% 3.70 – Furttal keine Angabe – 20.4% 5.31 – Höfe (SZ) keine Angabe – nicht bewertet – – Nyon keine Angabe – nicht bewertet – – Thalwil keine Angabe – 40.1% 3.93 – Uster keine Angabe – 33.4% 4.44 – Wädenswil keine Angabe – nicht bewertet – – Wetzikon‐Gossau ZH keine Angabe – 31.6% 4.54 – Mittel 27.1% 4.86 28.8% 4.74 0.5%

Abb. 9. Bewertung Teilkriterium Auslastung Sitzplätze.

21 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

4.3 Informationsangebot

Eine nahtlose Informationskette vermittelt vor allem für Ortsfremde die Sicherheit, unkompliziert und direkt von A nach B zu gelangen. Wichtig ist dies nicht zuletzt auch für AutofahrerInnen, die nur ausnahmsweise einmal den öffentlichen Verkehr benutzen und sich dort in einem ungewohnten Milieu befinden.

Überblick Resultate 2012 Das Informationsangebot in der Schweiz ist generell sehr gut und trotz gegenüber 2006 strengeren Massstäben nochmals besser geworden (Abb. 10). Die Informationsmöglichkeiten im Internet sind inzwischen umfassend, wenn auch oft nicht einfach zu finden. Auch das Angebot an Fahrplanapplikationen für Smartphones nimmt laufend zu. Die Höchstnote 6 erhält das Informationsangebot in Zürich. Ganz allgemein tritt das Informationsangebot innerhalb des Zürcher Verkehrsverbundes einheitlich auf, was die Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr wesentlich erleichtert. Die Vertreter aus dem Tessin sowie die kleineren Städte der Romandie schneiden beim Informationsangebot generell schlechter ab. In Locarno und Bellinzona fehlen beispielsweise so selbstverständliche Dinge wie Netzpläne, auf denen die Haltestellen entlang der zu befahrenden Strecke aufgeführt sind. Will man in Nyon, Morges und Bellinzona an der richtigen Haltestelle aussteigen, ist man als OrtsunkundigeR auf die Hilfe weiterer Fahrgäste oder des Fahrpersonals angewiesen. Es fehlt sowohl an einer konsequenten Haltestellenansage, einen Netzplan im Fahrzeug als auch an Haltetafeln, die aus dem Fahrzeug heraus gut sichtbar sind (Abb. 11–12). Gerade bei der Erkennbarkeit der richtigen Haltestelle besteht generell noch Handlungsbedarf. Die Grösse der Haltetafeln ist oft noch minimal (beispielsweise in Morges, Neuchâtel, Bellinzona), das Design oft wichtiger als die Erkennbarkeit des Haltestellennamens (Biel, Fribourg, Bulle, La Chaux‐de‐ Fonds, Abb. 13).

Details zur Bewertung Bewertet wurde eine lückenlose Informationskette, die Informationen im Internet, über Smartphones, an den Haltestellen sowie in und an den Fahrzeugen umfasst. Konkret berücksichtigt wurden die folgenden 10 Aspekte, die je nach Erfüllungsgrad 0.25 oder 0.5 Punkte Abzug von der Höchstnote 6 ergeben: 1. Integration in SBB‐Fahrplan und Tür zu Tür‐Fahrplan (Internet) 2. Möglichkeit, einen persönlichen Haltestellenfahrplan auszudrucken (Internet) 3. Verfügbarkeit von Fahrplanapplikationen für Smartphones 4. Kennzeichnung der Haltestellen durch auch vom Bus aus gut sichtbare Haltetafeln 5. Verfügbarkeit von Stadtplänen/Umgebungsplänen 6. Verfügbarkeit eines übersichtlichen Netzplans (Haltestelle) 7. Verfügbarkeit eines haltestellenspezifischen Fahrplans (Haltestelle) 8. Fahrzielanzeige am Fahrzeug 9. Haltestellenansage/‐anzeige (im Fahrzeug) 10. Liniennetzplan (im Fahrzeug)

22 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Fahrplan Umgebungsplan Fahrzielanzeige applikationen Hstfahrpäne (Haltestelle) Hast'ansage (Fahrzeug) Note Note Haltetafel Fahrplan Netzplan Netzplan Fahrplan Internet

2012 2006 Internet ‐

1 Zürich 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 6.00 5.50 Küsnacht‐Zollikon 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 6.00 5.75 3 Winterthur 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.75 5.75 Limmattal 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.75 5.75 Rapperswil‐Jona 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.75 4.25 Bern 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.75 5.25 7 Chur 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 5.50 5.25 Rheintal (SG) 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 5.50 5.00 Glatttal 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.50 5.50 Uster 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.50 5.00 Wetzikon‐Gossau ZH 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.50 5.00 Thalwil 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.50 5.25 Wädenswil 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.50 – Furttal 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.50 5.50 Zug 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 5.50 5.25 Luzern 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 5.50 5.50 Lenzburg 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 5.50 – Genf 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.50 5.50 19 Rorschach 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.25 – St. Gallen 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.25 5.75 Kreuzlingen 0.00 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.25 5.25 Bülach 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.25 – Zofingen‐Wiggertal 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 5.25 3.25 Aarau 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.25 5.00 Vevey‐Montreux 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 5.25 4.75 Brig 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 5.25 27 Frauenfeld 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 5.00 5.50 Schaffhausen 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 5.00 5.25 Höfe (SZ) 0.00 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.00 – Baden‐Wettingen 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 5.00 5.25 Olten 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 5.00 4.25 Basel Süd 0.00 0.00 0.25 0.25 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.00 5.25 Basel 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.50 5.00 5.50 Grenchen 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 5.00 4.75 Biel 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.25 5.00 4.75 Thun 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.00 5.00 4.75 Lausanne 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.50 5.00 4.75 38 Wil SG 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25 4.75 – Solothurn 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 4.75 5.50 Bulle 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 4.75 – 41 Emmen 0.00 0.25 0.25 0.25 0.25 0.00 0.25 0.00 0.00 0.25 4.50 4.25 Burgdorf 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.50 0.25 4.50 4.75 Fribourg 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.50 4.50 4.00 La Chaux‐de‐Fonds 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.50 4.50 3.75 Sion 0.00 0.25 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.50 4.50 4.00 Lugano 0.00 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.50 4.50 5.75 47 Liestal 0.00 0.00 0.25 0.25 0.50 0.00 0.25 0.00 0.25 0.50 4.00 4.50 Neuenburg 0.00 0.25 0.25 0.25 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25 0.50 4.00 4.50 Yverdon 0.00 0.00 0.25 0.50 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25 0.50 4.00 3.75 Morges 0.00 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.25 0.00 0.50 0.50 4.00 4.00 Locarno 0.00 0.25 0.25 0.25 0.50 0.00 0.00 0.00 0.25 0.50 4.00 4.50 52 Nyon 0.00 0.00 0.25 0.50 0.50 0.00 0.25 0.00 0.50 0.50 3.50 – Bellinzona 0.00 0.25 0.25 0.25 0.25 0.00 0.50 0.00 0.50 0.50 3.50 3.00 Mittel 2012 0.00 0.02 0.16 0.23 0.08 0.01 0.09 0.02 0.12 0.24 5.02 4.89

Abb. 10. Bewertung Teilkriterium Informationsangebot.

23 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Abb. 11. Der Name der Haltestelle ist kaum Abb. 12. Wegen des Halteverbots‐ entzifferbar. Wünschbar wäre ausserdem ein zeichens ist die Haltestelle kaum als Liniennetzplan des Stadtbusses. Der solche erkennbar (Nyon). Tarifzonenplan ist wenig aufschlussreich (Bellinzona).

Abb. 13. Der Name der Haltestelle, «Nidaugasse», ist wegen der geringen Grösse und des geringen Kontrasts (weiss auf grauem Grund) kaum erkennbar (Biel).

Abb. 14. Eine einwandfreie Lösung bieten die im ZVV‐Gebiet einheitlich gestalteten Haltetafeln (Furttal).

24 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

4.4 Qualität Umsteigeknoten

Überblick Resultate 2012 Um den Umsteigevorgang möglichst attraktiv zu gestalten, sollten die Umsteigeknoten kurze, übersichtliche und bequeme Übergänge bieten. Am besten erfüllt wurden diese Anforderungen in Dornach (Basel Süd) und Uster. Weitere gute Beispiele neueren Datums sind Chur, Wädenswil und Cham bei Zug (Abb. 15, 16–17). Erfreulich sind die dynamischen Fahrgastinformationen, die Umsteigende noch im Bahnhof auf die nächsten Anschlussbusse verweisen (beispielsweise in Chur, Lausanne, Frauenfeld, Winterthur, Zug, Solothurn, Bern, Yverdon, Abb. 18–21). Fast überall verweisen neue Umgebungspläne in den Bahnhöfen auf die Lage der Anschlussbusse und ‐trams. Die Signalisation ist allerdings ausserhalb der Bahnhöfe oft lückenhaft. Wünschbar wäre ein schweizweit einheitlich gestalteter «Infopunkt», an dem die wichtigsten Informationen (Stadtplan, Netzplan, Fahrpläne, Wegweiser zu den Haltestellen) auf einen Blick ersichtlich sind. Diese Informationen sind zwar in der Regel vorhanden, müssen aber mühsam von verschiedenen Standorten zusammengesucht werden. Die Bahnhöfe Solothurn oder Basel SBB bieten hier gute Beispiele (Abb. 22). Insbesondere in grossen Städten (Basel, Genf, Zürich, Bern) sind die Umsteigeknoten oft unübersichtlich. Gewiss ist es nicht immer einfach, in einem dynamisch gewachsenen Umfeld eine befriedigende Lösung zu finden. Völlig inakzeptabel ist aber die Situation in Basel, Aeschenplatz (Abb. 23) sowie Genf, Nations, die mit Note 3 insgesamt die schlechteste Bewertung aufweisen. Neueren Datums und doch wenig geglückt ist der Escher‐Wyss‐Platz in Zürich. Die Haltestellen der Busse und Trams liegen zu weit auseinander, eine Signalisation fehlt, der frühere Kiosk wurde entfernt. Auch einfache Annehmlichkeiten wie adäquate Wartehallen bzw. eine Überdachung stehen nicht überall zur Verfügung. So werden in Pfäffikon SZ (Höfe), Brig oder Thun die Fahrgäste buchstäblich im Regen stehen gelassen (Abb. 26–27).

Details zur Bewertung Für die Bewertung wurden die Umsteigeknoten ausgewählt, die von 10 Linienästen bedient werden. Konkret berücksichtigt wurden die folgenden 10 Aspekte, die je nach Erfüllungsgrad 0.25 oder 0.5 Punkte Abzug von der Höchstnote 6 ergeben: 1. Die Umsteigewege müssen klar und lückenlos signalisiert sein. Es braucht einen klar ersichtlichen «Infopunkt» mit den wichtigsten Informationen an einer Stelle. 2. Möglichkeiten der Information über die lokalen Transportunternehmungen sowie das Verkehrsnetz. 3. Die Anlage muss übersichtlich und alle Haltepunkte müssen auf einen Blick erfassbar sein. 4. Die Wege zwischen den verschiedenen Haltepunkten müssen kurz und stufenlos sein. 5. Eine dynamische Abfahrtsanzeige gibt Auskunft über die verbleibende Wartezeit. 6. Die Haltestellen müssen ausreichend überdacht sein. 7. Die Haltestellen müssen mit Sitzgelegenheiten ausgestattet sein. 8. Warten muss angenehm sein, was durch eine attraktive Lage oder Gestaltung der Umsteigeknoten gefördert wird. 9. Die Wege zwischen den Haltestellen müssen sicher, d.h. ohne Querung einer Fahrbahn des motorisierten Individualverkehrs zurückgelegt werden können. Ausserdem müssen sie gut ins Siedlungsgebiet integriert sein (soziale Kontrolle). 10. Wartezeiten müssen sinnvoll genutzt werden können, etwa zur Deckung des täglichen Bedarfs (Kiosk, Läden).

25 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

direktes Sitzgelegenheiten Dynam. Übersichtlichkeit Täglicher möglichkeiten Informations Überdachung Orientierung information Gestaltung Note Note Attraktive Sicherheit

Umsteigen Fahrgast

2006 2012

Bedarf

1 Uster 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 6.00 Uster, Bahnhof 6.00 2 Chur 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.75 Chur, Bahnhof 4.50 Wädenswil 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.75 Wädenswil, Bahnhof – 4 Schaffhausen 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.50 Schaffhausen, Bahnhof 5.75 Yverdon 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 5.50 Yverdon, Gare 5.50 6 Solothurn 0.25 0.00 0.13 0.13 0.00 0.00 0.00 0.00 0.13 0.00 5.38 Bahnhof; Amthausplatz 4.25 7 Rorschach 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 5.25 Rorsch. Signalstrasse – St. Gallen 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 5.25 St. Gallen, Bahnhof 5.13 Glattal 0.00 0.25 0.00 0.13 0.00 0.13 0.00 0.00 0.25 0.00 5.25 Stettbach, Flughafen 4.42 Zofingen‐Wiggertal 0.00 0.00 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.25 Zofingen, Bahnhof 5.00 Grenchen 0.25 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.25 Grenchen, Postplatz 5.50 Burgdorf 0.25 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.25 Burgdorf, Bahnhof 4.50 La Chaux‐de‐Fonds 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.00 0.25 0.00 5.25 La Chaux‐de‐Fonds, Gare 5.50 14 Frauenfeld 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 5.00 Frauenfeld, Bahnhof 5.75 Zug 0.19 0.13 0.13 0.13 0.13 0.00 0.13 0.00 0.13 0.06 5.00 siehe Datenblätter Anhang 5.00 Baden‐Wettingen 0.25 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.00 Baden, Bahnhof 5.25 Basel Süd 0.25 0.00 0.13 0.13 0.13 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 5.00 Dornach Bahnhof; Oberwil BL 5.25 18 Biel 0.25 0.13 0.13 0.00 0.00 0.13 0.25 0.00 0.25 0.00 4.88 Biel, Bahnhof; Zentralplatz 4.50 19 Rheintal (SG) 0.25 0.25 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 4.75 Heerbrugg, Bahnhof 5.25 Kreuzlingen 0.00 0.50 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 4.75 Kreuzlingen, Bärenplat 5.25 Rapperswil‐Jona 0.00 0.00 0.25 0.00 0.50 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 4.75 Rapperswil, Bahnhof 4.25 Lenzburg 0.25 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 4.75 Lenzburg, Bahnhof – Liestal 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.50 0.00 0.00 0.00 4.75 Liestal, Bahnhof 5.50 Thun 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.25 0.25 0.00 0.25 0.00 4.75 Thun, Bahnhof 4.75 Lausanne 0.31 0.19 0.13 0.25 0.00 0.00 0.00 0.19 0.19 0.00 4.75 siehe Datenblätter Anhang 4.83 Bellinzona 0.25 0.00 0.25 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 4.75 Bellinzona, Stazione 5.00 27 Winterthur 0.25 0.13 0.13 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.13 0.00 4.63 Winterthur HB; Oberw'thur, 5.75 28 Bülach 0.25 0.00 0.25 0.00 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.25 4.50 Bülach, Bahnhof – Zürich 0.36 0.11 0.22 0.14 0.00 0.14 0.03 0.19 0.17 0.14 4.50 siehe Datenblätter Anhang 5.04 Küsnacht‐Zollikon 0.25 0.25 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 4.50 Zürich, Tiefenbrunnen 5.13 Thalwil 0.50 0.25 0.25 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 4.50 Thalwil, Bahnhof 5.25 Fribourg 0.25 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.25 0.25 0.25 0.00 4.50 Fribourg, Gare 4.38 Locarno 0.25 0.00 0.25 0.00 0.50 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 4.50 Locarno, Stazione 4.75 34 Limmattal 0.25 0.13 0.13 0.25 0.50 0.00 0.00 0.25 0.13 0.00 4.38 Dietikon, Bhf.; Schlieren, Bhf. 4.88 35 Wil SG 0.25 0.00 0.00 0.00 0.50 0.50 0.50 0.00 0.00 0.00 4.25 Wil SG, Bahnhof – Wetzikon‐Gossau 0.50 0.00 0.25 0.00 0.00 0.25 0.25 0.25 0.00 0.25 4.25 Wetzikon, Bahnhof 5.00 Furttal 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.25 0.50 4.25 Regensdorf‐Watt, Bahnhof 4.00 Höfe (SZ) 0.00 0.25 0.00 0.00 0.50 0.50 0.50 0.00 0.00 0.00 4.25 Pfäffikon SZ, Bahnhof – Luzern 0.25 0.25 0.25 0.25 0.13 0.00 0.13 0.13 0.25 0.13 4.25 Luzern, Bahnhof; Pilatusplatz 4.75 Emmen 0.50 0.00 0.25 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 0.25 0.00 4.25 Emmen, Sonnenplatz 4.00 Aarau 0.50 0.00 0.25 0.50 0.00 0.25 0.00 0.25 0.00 0.00 4.25 Aarau, Bahnhof 4.25 Olten 0.25 0.00 0.25 0.25 0.50 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 4.25 Olten, Bahnhof 4.50 Basel 0.29 0.32 0.32 0.11 0.04 0.11 0.14 0.18 0.21 0.04 4.25 siehe Datenblätter Anhang 4.44 Neuenburg 0.25 0.13 0.25 0.25 0.00 0.13 0.13 0.25 0.25 0.13 4.25 Neuchâtel, Gare; Place Pury 5.50 Bern 0.38 0.13 0.38 0.25 0.13 0.13 0.13 0.00 0.25 0.00 4.25 Bern, Bahnhof; Zytglogge 3.92 Vevey‐Montreux 0.25 0.00 0.25 0.25 0.50 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 4.25 Vevey, Gare 4.25 Sion 0.25 0.00 0.00 0.25 0.25 0.25 0.25 0.25 0.25 0.00 4.25 Sion, Gare 4.75 Lugano 0.25 0.25 0.25 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 4.25 Lugano, Centro 4.25 49 Genf 0.50 0.19 0.25 0.13 0.13 0.06 0.00 0.19 0.25 0.13 4.19 siehe Datenblätter Anhang 3.75 50 Bulle 0.50 0.00 0.25 0.00 0.50 0.25 0.25 0.00 0.25 0.00 4.00 Bulle, Gare – Morges 0.50 0.25 0.00 0.00 0.50 0.25 0.00 0.25 0.25 0.00 4.00 Morges, Gare 3.75 52 Brig 0.25 0.00 0.25 0.00 0.50 0.50 0.25 0.50 0.00 0.00 3.75 Brig, Bahnhof – 53 Nyon 0.50 0.25 0.25 0.25 0.50 0.25 0.00 0.25 0.25 0.00 3.50 Nyon, Gare – Mittel 0.22 0.10 0.13 0.11 0.25 0.10 0.11 0.12 0.14 0.04 4.69 4.85

Abb. 15. Bewertung Teilkriterium Qualität Umsteigeknoten. Gegenüber 2006 wurden sowohl die Bewertung wie die Auswahl der Umsteigeknoten leicht angepasst.

26 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Abb. 16–17. Neue Bushöfe (links Dornach SO [Basel Süd]; rechts Wädenswil).

Abb. 18–21. Dynamische Fahrgastinformation mit Abfahrtszeiten in Echtzeit (von links oben nach rechts unten: Chur, Lausanne, Solothurn, Zug).

Abb. 22. Sämtliche Informationen vor dem Abb. 23. Durch das Gewirr von Trams gilt es die Bahnhof SBB in Basel. richtige Haltestelle zu finden (Basel, Aeschenplatz).

27 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Abb. 24–25. Die S‐Bahn‐Haltestelle Basel Dreispitz erhielt 2008 den Brunel Award für herausragende Architektur von Bahnanlagen (links). Rechts die zugehörige Bushaltestelle.

Abb. 26–27. Umsteigen im Regen (links Bahnhof Thun, rechts Bahnhof Pfäffikon SZ).

Abb. 28. Platznot: In Spitzenzeiten stauen sich Abb. 29. Platznot: Die Fahrpläne hinter dem die Fahrgäste im viel zu knapp bemessenen Personenwagen können nur von der Wartebereich (Lenzburg). Taxifahrspur aus studiert werden (Morges).

Abb. 30–31. Unterschiedliche Beschaulichkeit von Umsteigeknoten: links Bahnhof Yverdon, rechts Place St‐François in Lausanne.

28 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

4.5 Benutzungsfreundlichkeit

Die Benutzungsfreundlichkeit beinhaltet im Prinzip alle Massnahmen, die die Nutzung bzw. die Zugänglichkeit des öffentlichen Verkehrs erleichtern bzw. bestehende Hindernisse beseitigen.

Überblick Resultate 2012 Erfreulich ist das inzwischen fast flächendeckende Angebot an Nachtbussen und ‐zügen in den Agglomerationen. Auch Taktfahrpläne und schlanke Anschlüsse bilden die Regel. Allerdings sind diese Anschlüsse teilweise so knapp bemessen (Solothurn, Furttal, Rapperswil‐Jona), dass sie praktisch nur für regelmässige NutzerInnen des öffentlichen Verkehrs gewährleistet sind, während Ortsunkundige zu viel Zeit brauchen, um die richtige Haltestelle zu finden. Insgesamt als ungenügend bewertet wurden Rorschach, Wil SG, Grenchen, Burgdorf, Bulle, Sion, Brig und Bellinzona (Abb. 32). Hier fehlt es insbesondere an einer zeitgemässen Ausstattung der Haltestellen mit Wartehallen und Sitzgelegenheiten. Sion und Grenchen gehören zudem zu den Ausnahmen, bei denen kein integraler Tarifverbund vorhanden ist. Der Aspekt, der am schlechtesten bewertet wurde, ist die Übertragbarkeit von Abonnementen. Ohne Aufpreis ist diese nirgends mehr gewährleistet. Bleibt noch auf die Entwicklung hinzuweisen, dass offensichtlich kaum eine Transportunternehmung ohne Vollwerbung auskommt. Auf die Spitze getrieben wurde dies in Brig und Lugano. Hier zirkuliert kaum ein Fahrzeug ohne verklebte Fenster. Vollwerbung vermittelt ein «Billigimage», das kaum dazu beiträgt, dass ein neues Fahrgastpotenzial abgeschöpft werden kann.

Details zur Bewertung Konkret berücksichtigt wurden 10 Aspekte, die bei den andern Teilkriterien keinen Eingang fanden. Je nach Erfüllungsgrad ergibt sich ein Abzug von 0.25 oder 0.5 Punkten von der Höchstnote 6: 1. Mit der Möglichkeit der Übertragbarkeit kann ein Abonnement als «Autoschlüssel eines Zweitwagens» betrachtet werden, der auch an Bekannte und Verwandte weitergegeben werden kann. 2. Tarifverbund: Durch die Möglichkeit, mit Einzelfahrkarten und Abonnementen beispielsweise auch SBB‐Züge zu benutzen, wird das Angebot des öffentlichen Verkehrs vielfältiger und flexibler nutzbar. 3. Die Notwendigkeit, immer an Kleingeld zu denken, erschwert die Benutzung des öffentlichen Verkehrs. Rückgeld und die Annahme von Noten oder Kreditkarten an Automaten sollten selbstverständlich sein. 4. Spät‐ und Nachtverbindungen garantieren, dass man auch in Randzeiten nicht auf ein Auto angewiesen ist. 5. Leicht merkbare Taktfahrpläne erleichtern das Zurechtfinden im Fahrplangefüge des öffentlichen Verkehrs. 6. Schlanke Anschlüsse oder Fahrplanspinnen minimieren die Wartezeiten. 7. Mit Durchmesserlinien muss auch auf längeren Fahrten nicht umgestiegen werden. 8. Haltestellenkomfort: Wartehallen machen die Wartezeiten angenehmer. 9. Haltestellenkomfort: Sitzmöglichkeiten an Haltestellen machen die Wartezeiten angenehmer. 10. Aufdringliche Werbung gibt dem öffentlichen Verkehr ein «Billigimage». Verklebte Fenster erschweren den Blick aus dem Fenster.

29 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Durchmesserlinien Nachtbusangebot Hast'komf Übertragbarkeit Kleingeldzwang Taktfahrpläne (Wartehallen) Aufdringliche Tarifverbund Anschlüsse Note Note Hast'komf Werbung

2012 2006

(Sitze)

1 Glatttal 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 5.75 5.50 2 Chur 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.50 5.50 Zürich 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.50 5.00 Küsnacht‐Zollikon 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 5.50 5.25 Zug 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 5.50 5.00 Basel 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.50 5.75 Morges 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 5.50 5.00 8 Winterthur 0.25 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 5.25 5.00 Furttal 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 5.25 5.50 Aarau 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 5.25 5.00 Basel Süd 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 5.25 5.50 Bern 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.25 5.25 13 Schaffhausen 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 5.00 5.00 Limmattal 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.25 0.00 5.00 5.25 Emmen 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 5.00 5.00 Baden‐Wettingen 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.25 5.00 5.25 Olten 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 5.00 4.25 Liestal 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 5.00 5.25 Fribourg 0.50 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 5.00 4.00 Genf 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.00 0.00 0.25 5.00 4.75 21 St. Gallen 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.00 0.00 0.25 4.75 4.50 Kreuzlingen 0.50 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 4.75 4.00 Bülach 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.50 0.00 4.75 – Luzern 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25 4.75 4.75 Neuenburg 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.00 0.25 4.75 4.25 26 Frauenfeld 0.50 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 0.25 0.00 4.50 4.50 Uster 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.50 0.50 0.00 4.50 5.25 Wetzikon‐Gossau ZH 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.25 0.25 0.25 4.50 5.00 Rapperswil‐Jona 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.50 0.50 0.00 4.50 4.50 Thun 0.50 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.25 4.50 4.75 La Chaux‐de‐Fonds 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.25 0.25 4.50 5.00 Yverdon 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.00 0.50 0.25 0.25 4.50 4.00 Lausanne 0.25 0.00 0.25 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.00 0.25 4.50 4.25 Vevey‐Montreux 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.50 0.00 0.00 0.00 0.50 4.50 4.00 34 Rheintal (SG) 0.50 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 0.25 0.25 4.25 4.75 Thalwil 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 0.25 0.25 0.25 4.25 5.25 Wädenswil 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.50 0.25 0.25 0.25 4.25 – Lenzburg 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25 0.25 0.50 4.25 – Zofingen‐Wiggertal 0.25 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.25 0.00 0.00 0.25 4.25 4.00 Solothurn 0.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.50 0.00 0.25 0.25 0.25 4.25 4.50 Biel 0.50 0.25 0.00 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 0.25 4.25 4.50 42 Höfe (SZ) 0.25 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25 0.50 0.50 0.00 4.00 – Nyon 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.00 0.50 0.50 0.50 0.00 4.00 – Locarno 0.50 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 0.25 4.00 4.50 Lugano 0.50 0.00 0.25 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 0.50 4.00 5.00 46 Bulle 0.50 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.00 0.50 0.50 0.25 3.75 – Brig 0.50 0.00 0.00 0.25 0.00 0.25 0.25 0.25 0.25 0.50 3.75 – 48 Rorschach 0.50 0.00 0.00 0.25 0.25 0.25 0.25 0.50 0.50 0.00 3.50 – Wil SG 0.50 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25 0.50 0.50 0.25 3.50 – Grenchen 0.50 0.25 0.25 0.00 0.00 0.50 0.25 0.25 0.25 0.25 3.50 4.50 Burgdorf 0.50 0.00 0.00 0.00 0.25 0.25 0.00 0.50 0.50 0.50 3.50 4.50 52 Sion 0.50 0.25 0.00 0.25 0.25 0.25 0.50 0.25 0.25 0.25 3.25 3.25 Bellinzona 0.50 0.00 0.00 0.25 0.00 0.50 0.25 0.50 0.50 0.25 3.25 3.25 Mittel 0.36 0.02 0.03 0.07 0.06 0.12 0.12 0.23 0.21 0.20 4.58 4.74

Abb. 32. Bewertung Teilkriterium Qualität Benutzungsfreundlichkeit. Gegenüber 2006 wurde die Bewertung leicht angepasst.

30 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

5 Folgerungen

Insgesamt hat sich der öffentliche Nahverkehr in der Schweiz verbessert. Fast die Hälfte der untersuchten Städte und Agglomerationen bekommen die Bewertung «gut» oder «sehr gut» (Abb. 33). Erfreulicherweise zeigt sich, dass auch kleinere Städte und Agglomerationen wie beispielsweise Chur oder Baden‐Wettingen durchaus attraktive Busangebote bereitstellen können. Weiterhin als ungenügend bewertet und damit zu hoch sind die Tarife. So fiel die Benotung für die Teilkriterien «Kosten Einzelfahrkarten» und «Kosten Monatsabonnemente» gegenüber 2006 und 2003 deutlich schlechter aus. Während seit 2003 die Teuerung etwa 7 Prozent betrug, stiegen die Preise für Monatsabonnemente beispielsweise durchschnittlich um 19 Prozent. Nicht immer ging das mit einer entsprechenden Angebotsverbesserung einher, wie es gewöhnlich kommuniziert wird. Damit kommt der öffentliche Verkehr im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr weiter ins Hintertreffen, was im Hinblick auf die zu lösenden Verkehrsprobleme fatal ist Am meisten unter den hohen Preisen leiden die Angebote in Kleinstädten, wo die Ausgangslage ohnehin schon ungünstig ist. Wer innerhalb dieser relativ kleinen Gebiete verkehrt, bezahlt etwa gleich viel, wie wenn er das eigene Auto benützen würde (Vollkostenrechnung). In Kleinstädten und Agglomerationen hat der öffentliche Personennahverkehr hauptsächlich die Funktion als Zubringer zur Bahn und ist damit vor allem für PendlerInnen interessant. Tagsüber werde die Ortsbusse dagegen bestenfalls von der «A‐Klasse» benutzt: Alte, Auszubildende, Ausländer, Arbeitslose etc. Angesichts der Tatsache, dass rund jede dritte Autofahrt kürzer als drei Kilometer ist, besteht hier sicher noch ein Umsteigepotenzial. Es wird eine Herausforderung sein, den öffentlichen Personennahverkehr auch in Kleinstädten so attraktiv zu gestalten, dass er auch für «NormalbürgerInnen» als eine Selbstverständlichkeit wahr genommen wird, wie es in Grossstädten bereits der Fall ist. Dort ist der Fokus dagegen vor allem darauf zu richten, das hohe Niveau zu halten sowie genügend Kapazitäten und Strassenraum bereit zu stellen. Grundsätzlich ist an dieser Stelle zu betonen, dass alle Kritik Klagen auf hohem Niveau sind. Aber nur mit einem qualitativ guten, günstigen und im Vergleich zum Privatauto konkurrenzfähigen Angebot im öffentlichen Verkehr kann das künftige Verkehrswachstum umweltfreundlich und effizient aufgefangen werden. Entsprechend müssen auch die Rahmenbedingungen zugunsten des öffentlichen Verkehrs geändert und diesem insgesamt ein grösserer Stellenwert gegeben werden.

31 ÖV‐Test 2012 – Resultate – September 2012

Kosten Monatsabonnemente Bedienungshäufigkeit Umsteigehaltestellen Informationsangebot Auslastung Fahrgeschwindigkeit Distanz Gesamtbewertung Alter Total freundlichkeit Benutzungs

Einzelfahrkarten Qualität

Kosten Rollmaterial Klasse

gewichtet

Haltestelle

Sitzplätze

1 Zürich 5.53 4.73 3.37 5.29 3.00 5.08 4.19 6.00 4.50 5.50 4.77 sehr gut 1 St. Gallen 5.23 4.67 3.82 5.17 3.17 6.00 4.45 5.25 5.25 4.75 4.77 sehr gut 1 3 Genf 5.49 4.56 3.03 6.00 3.83 6.00 3.41 5.50 4.19 5.00 4.73 sehr gut Glattal 4.87 4.58 3.90 3.00 4.58 6.00 5.26 5.50 5.25 5.75 4.73 sehr gut 5 Bern 5.44 4.47 3.97 4.96 2.42 6.00 3.94 5.75 4.25 5.25 4.73 sehr gut 1 6 Baden‐Wettingen 5.11 4.54 4.31 3.51 3.25 6.00 5.25 5.00 5.00 5.00 4.71 sehr gut 2 7 Biel 5.08 4.92 3.63 6.00 2.92 5.09 4.75 5.00 4.88 4.25 4.68 sehr gut 2 8 Chur 4.68 5.06 3.94 4.03 2.42 6.00 5.03 5.50 5.75 5.50 4.67 sehr gut 2 9 Zug 4.83 4.77 3.82 3.92 3.83 6.00 4.04 5.50 5.00 5.50 4.65 sehr gut 2 10 Schaffhausen 5.04 4.81 4.22 3.47 3.00 5.07 4.82 5.00 5.50 5.00 4.64 sehr gut 2 Luzern 5.23 4.70 3.97 4.76 3.17 4.62 4.26 5.50 4.25 4.75 4.64 sehr gut 1 12 Fribourg 5.16 4.70 3.53 4.39 2.92 6.00 k. A. 4.50 4.50 5.00 4.60 gut 2 13 Thun 4.95 4.45 3.90 5.45 3.00 5.55 4.44 5.00 4.75 4.50 4.60 gut 2 14 Lugano 4.82 4.87 3.30 6.00 4.33 6.00 4.21 4.50 4.25 4.00 4.59 gut 2 15 Basel 5.40 4.48 3.78 5.42 3.33 2.72 4.00 5.00 4.25 5.50 4.57 gut 1 16 Winterthur 5.19 4.33 3.72 3.76 2.08 6.00 4.51 5.75 4.63 5.25 4.54 gut 1 17 Lausanne 5.32 4.60 3.39 6.00 3.25 3.14 3.79 5.00 4.75 4.50 4.53 gut 18 Limmattal 4.79 4.25 4.10 1.86 5.83 k. A. 4.49 5.75 4.38 5.00 4.51 gut 5 Küsnacht‐Zollikon 4.51 4.12 4.70 2.06 4.75 5.20 4.54 6.00 4.50 5.50 4.51 gut 5 20 Rapperswil‐Jona 4.48 4.69 4.06 3.09 3.50 6.00 5.27 5.75 4.75 4.50 4.50 gut 4 21 Uster 4.51 4.44 3.90 1.00 5.58 k. A. k. A. 5.50 6.00 4.50 4.47 gut 5 Wädenswil 3.90 4.98 4.00 2.46 5.75 5.24 k. A. 5.50 5.75 4.25 4.47 gut 5 23 Morges 4.54 4.58 4.06 2.79 5.42 k. A. 5.34 4.00 4.00 5.50 4.46 gut 5 24 Neuenburg 5.09 4.59 4.27 3.28 3.25 4.92 4.15 4.00 4.25 4.75 4.45 gut 2 25 Emmen 4.90 4.41 3.70 1.00 5.33 6.00 5.09 4.50 4.25 5.00 4.43 gut 5 Solothurn 4.54 4.13 4.15 4.64 3.08 5.47 4.57 4.75 5.38 4.25 4.43 gut 3 27 Vevey‐Montreux 4.64 4.54 3.91 4.33 3.33 3.34 4.76 5.25 4.25 4.50 4.34 genügend 2 Locarno 3.94 4.36 3.82 6.00 4.58 6.00 4.10 4.00 4.50 4.00 4.34 genügend 3 Basel Süd 4.55 4.09 4.80 1.00 4.83 3.80 4.56 5.00 5.00 5.25 4.34 genügend 5 30 Aarau 4.61 4.33 3.88 2.80 2.58 6.00 4.79 5.25 4.25 5.25 4.33 genügend 3 Wetzikon‐Gossau ZH 4.09 4.31 4.18 2.67 5.58 k. A. k. A. 5.50 4.25 4.50 4.33 genügend 5 32 Kreuzlingen 4.31 4.58 3.80 1.52 3.83 5.88 5.57 5.25 4.75 4.75 4.31 genügend 4 33 Frauenfeld 4.07 4.93 4.30 2.59 2.17 6.00 5.34 5.00 5.00 4.50 4.30 genügend 4 34 Zofingen‐Wiggertal 3.57 4.16 4.91 3.25 3.00 6.00 6.00 5.25 5.25 4.25 4.29 genügend 3 35 Rheintal (SG) 4.06 3.55 5.13 2.33 3.50 5.90 4.78 5.50 4.75 4.25 4.26 genügend 3 36 Brig 3.95 4.62 3.40 4.46 3.67 5.50 5.52 5.25 3.75 3.75 4.21 genügend 4 Thalwil 3.29 4.40 4.20 3.64 5.42 5.24 k. A. 5.50 4.50 4.25 4.21 genügend 5 38 La Chaux‐de‐Fonds 4.97 4.71 3.53 1.00 1.58 6.00 4.52 4.50 5.25 4.50 4.20 genügend 2 39 Furttal 3.99 4.19 3.69 1.00 5.92 k. A. k. A. 5.50 4.25 5.25 4.19 genügend 5 40 Olten 4.30 4.30 4.04 2.56 1.83 6.00 5.13 5.00 4.25 5.00 4.18 genügend 3 41 Yverdon 4.33 4.50 4.12 2.12 1.00 6.00 5.87 4.00 5.50 4.50 4.17 genügend 4 42 Grenchen 3.84 4.72 4.38 3.00 1.08 6.00 5.93 5.00 5.25 3.50 4.16 genügend 4 43 Wil SG 4.13 4.57 3.80 3.84 1.00 5.44 6.00 4.75 4.25 3.50 4.09 knapp genügend 4 44 Bülach 3.52 4.28 3.99 1.00 6.00 k. A. k. A. 5.25 4.50 4.75 4.07 knapp genügend 5 45 Lenzburg 3.51 3.58 4.31 3.13 2.67 6.00 5.63 5.50 4.75 4.25 4.04 knapp genügend 4 46 Liestal 4.15 4.11 3.68 3.41 2.00 4.93 4.35 4.00 4.75 5.00 4.00 knapp genügend 4 47 Bellinzona 2.58 4.79 3.68 5.50 4.67 6.00 5.40 3.50 4.75 3.25 3.98 knapp genügend 3 48 Rorschach 3.40 4.72 4.27 1.42 1.67 6.00 5.55 5.25 5.25 3.50 3.94 knapp genügend 4 49 Höfe (SZ) 2.87 4.97 3.71 1.24 5.75 6.00 k. A. 5.00 4.25 4.00 3.93 knapp genügend 5 50 Burgdorf 3.92 4.39 3.54 2.82 1.00 5.91 5.27 4.50 5.25 3.50 3.92 knapp genügend 4 51 Sion 3.04 4.53 3.65 1.92 3.42 6.00 5.96 4.50 4.25 3.25 3.79 ungenügend 4 52 Nyon 3.08 4.83 3.57 1.00 5.58 6.00 k. A. 3.50 3.50 4.00 3.76 ungenügend 5 53 Bulle 3.88 3.88 3.35 1.45 1.17 6.00 k. A. 4.75 4.00 3.75 3.65 ungenügend 4 Mittel 4.40 4.50 3.93 3.29 3.51 5.53 4.86 5.02 4.69 4.58 4.40

Abb. 33. Überblick über die Ergebnisse.

32 Anhang: Resultate aller Städte im Detail

Perimeter Gemeinden Aarau, Biberstein, Buchs AG, Eppenberg‐ Aarau Wöschnau, Erlinsbach, Küttigen, Suhr Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Aar Bus + Bahn Tarifverbund 4.33 – genügend A‐Welle

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 16.7 Min. 4.61 Verdichtung Fahrplanangebot am Sonntag Fahrzeit Distanz Haltestelle 167 m 4.33 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.4 km/h 3.88

Einzelfahrkarten 1) 2.80

Kosten Monatsabonnemente 0.56 2.58 Einführung eines vergünstigen Fr./km Lokalzonentarifs für Abonnemente Alter Rollmaterial 5.8 Jahre 6.00 Verbesserte Signalisation in Bahnhofsunterführung West; Auslastung Sitzplätze 28.2% 4.79 Schlankere Anschlüsse an die Züge am späten Abend Informationsangebot – 5.25 Qualität

Qualität Umsteigeknoten Aarau, 4.25 Bahnhof Benutzungsfreundlichkeit – 5.25

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Durchzogen Die Bilanz für Aarau fällt insgesamt durchzogen aus. Zwar ist das Fahrplanangebot zumindest werktags ordentlich und das Informationsangebot entspricht dem aktuellen Standard, dies wird aber durch das hohe Preisniveau wieder relativiert. Noch nicht abgeschlossen ist der Umbau des Bahnhofplatzes, der zu einer erheblichen qualitativen Verbesserung des Umsteigeknotens führen wird. Die Umsteigewege werden kürzer, und alle Bushaltestellen konzentrieren sich an einem Ort. Enttäuschung macht sich allerdings beim bereits fertig gestellten Bahnhofsgebäude breit. Der Weg vom Perron zu den Bussen ist in der Unterführung West schlecht bis gar nicht signalisiert. Ausserdem darf man gespannt sein, ob die schmale Ladenpassage einen wachsenden Andrang von PendlerInnen zu bewältigen vermag. Für ein abschliessendes Fazit ist es allerdings noch zu früh.

33

Perimeter Gemeinden Baden, Ennetbaden, Gebenstorf, Neuenhof, Baden‐Wettingen Obersiggenthal, Turgi, Untersiggenthal, Wettingen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck RVBW Tarifverbund 4.71 – sehr gut A‐Welle

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 10.7 Min. 5.11

Fahrzeit Distanz Haltestelle 152 m 4.54 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 21.5 km/h 4.31

Einzelfahrkarten 1) 3.51

Kosten Monatsabonnemente 0.48 3.25 Einführung eines vergünstigen Fr./km Lokalzonentarifs für Abonnemente Alter Rollmaterial 4.5 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 21.3% 5.25

Informationsangebot – 5.00 Netzpläne in Bussen; Qualität

Qualität Umsteigeknoten Baden, 5.00 Klares Haltekonzept am Bahnhof; Bahnhof Benutzungsfreundlichkeit – 5.00 Schlankere Anschlüsse an die Züge am späten Abend 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.50 Fr.).

Fazit

Kleine Stadt ganz gross Aus dem einheitlich lackierten Fahrzeugpark im Kanton Aargau stechen die Busse der RVBW durch ihre rote Farbe heraus – Sinnbild für ein Angebot, das auch das Beste innerhalb des Tarifverbundes A‐ Welle ist. Die Buslinien überlagern sich auf den wichtigsten Achsen zu einem attraktiven 7,5'‐Takt und bieten so den Standard einer Grossstadt. Ebenfalls an eine Grosstadt erinnert allerdings die unübersichtliche Situation beim Umsteigeknoten am Bahnhof: Die Haltestellen sind beidseits der Bahnanlagen aufgereiht, was beim Umsteigen einige Denkarbeit verlangt. Andere Haltestellen mit kürzeren Umsteigwegen könnten die bessere Alternative sein. Unlogisch erscheint auch, dass die Abfahrtszeiten am späten Abend wechseln. Während die Anschlüsse an die Züge tagsüber nämlich optimal sind, ergeben sich am späten Abend längere Wartezeiten – gerade dann, wenn man eigentlich gerne möglichst rasch nach Hause kommen würde.

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Perimeter Gemeinden Allschwil, Basel, Bettingen, Binningen, Basel Birsfelden, Bottmingen, Münchenstein, Muttenz, Riehen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck BVB Tarifverbund 4.57 – gut TNW

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 7.2 Min. 5.40

Fahrzeit Distanz Haltestelle 157 m 4.48 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 18.9 km/h 3.78

Einzelfahrkarten 1) 5.42 Ausdehnung des Kurzstreckenbereichs

Kosten Monatsabonnemente 0.47 Fr./km 3.33

Alter Rollmaterial 13.6 Jahre 2.72 Ersatzbeschaffung Trams (geplant);

Auslastung Sitzplätze 40.0% 4.00 Ausbau der Kapazitäten (z.B. Verdichtung des Fahrplanangebots); Informationsangebot – 5.00 Netzpläne in den Fahrzeugen; Qualität Umbau des Aeschenplatzes und des Qualität Umsteigeknoten 2) 4.25 Dreispitz zu zeitgemässen Umsteigeknoten; bessere Benutzungsfreundlichkeit – 5.50 Signalisation der Haltestellen an der Schifflände 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.60 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (4.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Basel SBB (5.50); Aeschenplatz (3.00); Barfüsserplatz (4.75); Schifflände (3.75); Claraplatz (4.50); Badischer Bahnhof (4.50); Dreispitz (3.75).

Fazit

Gefährliches Leben in Basel Dass Basel in diesem ÖV‐Test nur die Gesamtwertung «gut» erhält, hat verschiedene Gründe: So wurden die Umsteigeknoten dieses Mal strenger bewertet. Während die Architektur des S‐Bahnhofs Dreispitz eine Auszeichnung erhielt, sind die zugehörigen Tram‐ und Bushaltestellen in allen Belangen katastrophal. Das schlechteste Beispiel in der ganzen Schweiz ist aber der Aeschenplatz. Wenn man hier – oft fieberhaft und vergeblich – die richtige Haltestelle sucht, läuft man unweigerlich Gefahr, von einem der aus allen Richtungen einfahrenden Trams überfahren zu werden. Auch die Tarife, früher der Trumpf in Basel, stechen immer weniger. Last but not least vermitteln die teilweise über 40‐jährigen Trams nicht den Eindruck, dass man in Basel wirklich bestrebt ist, neues Fahrgastpotenzial zu gewinnen. Vielleicht ist das auch gar nicht das Ziel, denn sowohl in den Fahrzeugen wie an den Haltestellen fehlt es am notwendigen Platz.

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Perimeter Gemeinden Aesch, Arlesheim, Biel‐Benken, Dornach, Basel Süd Ettingen, Pfeffingen, Reinach BL, Therwil Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck BLT Tarifverbund 4.34 – genügend TNW

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 17.4 Min. 4.55

Fahrzeit Distanz Haltestelle 184 m 4.09 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 24.0 km/h 4.80

Einzelfahrkarten 1) 1.00 Parkgebühren in den Zentren der Agglomerationsgemeinden (bessere Kosten Monatsabonnemente 0.29 Fr./km 4.83 Wettbewerbsbedingungen für den öffentlichen Verkehr) Alter Rollmaterial 11.4 Jahre 3.80

Auslastung Sitzplätze 31.6% 4.56

Informationsangebot – 5.00 Netzpläne an den Haltestellen; Qualität Signalisation von der Tramhaltestelle Qualität Umsteigeknoten 2) 5.00 Oberwil zu den Bushaltestellen bzw. Verlegung der Bushaltestelle Benutzungsfreundlichkeit – 5.25

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.60 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (0.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Dornach, Bahnhof (6.00); Oberwil BL (4.00).

Fazit

Zurückstufung Das Konzept, die Netzpläne direkt an den Automaten anzubringen, hat dort Grenzen, wo an den Haltestellen die Automaten fehlen … und so sucht man den Plan in den südlichen Agglomerationsgemeinden von Basel allzu oft vergeblich. Ohnehin muss sich dieses Angebot mit einer Zurückstufung abfinden, schlugen doch auch hier die Tariferhöhungen negativ zu Buche. Gerade bei Gelegenheitsfahrten hat es der öffentliche Verkehr innerhalb dieses Gebiets aufgrund fehlender Parkgebühren grundsätzlich schwer. Negativ wirkte sich auch der Einbezug des Umsteigeknotens Oberwil BL in die Bewertung aus. Hier fehlt es an einer Signalisation von der Tram‐ zu den Bushaltestellen, die sich nur mit viel Mühe in einer Entfernung von etwa 200 m an der Hauptstrasse finden lassen. Der neue Busbahnhof in Dornach SO hat dagegen Vorbildcharakter und kann nicht genügend gelobt werden.

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Perimeter Gemeinden Arbedo‐Castione, Bellinzona, Camorino, Bellinzona Giubiasco, Monte Carasso, Sementina Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck PostAuto Tessin Tarifverbund 3.98 – knapp genügend Arcobaleno

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 41.1 Min. 2.58 Verdichtung des Angebots (15/30'‐ Takt) Fahrzeit Distanz Haltestelle 135 m 4.79 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 18.4 km/h 3.68

Einzelfahrkarten 1) 6.00

Kosten Monatsabonnemente 0.31 4.67 Fr./km Alter Rollmaterial 4.3 Jahre 6.00 Verbesserung Informationsangebot (klar erkennbare Haltetafeln mit Auslastung Sitzplätze 19.0% 5.40 Liniennummern, Netzpläne in den Bussen und an Haltestellen, Informationsangebot – 3.50 Haltestellenfahrpläne via Internet); Qualität Neuorganisation des Liniennetzes mit Qualität Umsteigeknoten Bellinzona, 4.75 Anschlusspinnen am Bahnhof; Stazione Wartehallen an den Haltestellen; Benutzungsfreundlichkeit – 3.25 Ergänzung des Netzplans mit den Regionallinien 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.00 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.60 Fr.).

Fazit

Im Dornröschenschlaf Die Bewertung «knapp genügend» für den Stadtbus von Bellinzona ist eher schmeichelhaft und vor allem auf die äusserst günstigen Preise zurück zu führen. Davon abgesehen ist das Angebot alles andere als zeitgemäss: Die Busse fahren ausgesprochen selten, die Anschlüsse am Bahnhof könnten deutlich verbessert, das Liniennetz wesentlich vereinfacht und durchschaubarer organisiert werden. An den Haltestellen fehlt es an Haltetafeln mit Liniennummern, Netzplänen und Wartehallen. Auf der Piazza Indipendenza ist beispielsweise unklar, welche Linie welche Haltekante bedient. Abgesehen von aufgelegten Fahrplanheften fehlt es im Bus an sämtlichen Informationen. Es ist zu hoffen, dass das Bussystem von Bellinzona mit dem weiteren Ausbau der S‐Bahn Tessin‐Lombardei aus seinem Dornröschenschlaf geküsst wird.

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Perimeter Gemeinden Bern, Bremgarten bei Bern, Köniz, Bern Ostermundigen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Bernmobil Tarifverbund 4.73 – sehr gut Libero

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 6.7 Min. 5.44

Fahrzeit Distanz Haltestelle 157 m 4.47 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.9 km/h 3.97

Einzelfahrkarten 1) 4.96

Kosten Monatsabonnemente 0.58 Fr./km 2.42

Alter Rollmaterial 6.0 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 40.9% 3.94 Kapazitätsausbau;

Informationsangebot – 5.75 Qualität

Qualität Umsteigeknoten 2) 4.25 Besser positionierte Informationen am Bahnhof und beimr Zytglogge (v.a. Benutzungsfreundlichkeit – 5.25 Stadtplan); Übertragbare Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (4.40 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Bern, Bahnhof (5.00); Bern, Zytglogge (3.50).

Fazit

Premiumprodukt Würde das schönste Farbdesign prämiert, wäre Bernmobil zweifellos ein heisser Favorit. Fahrzeuge und Haltestellen erwecken den Eindruck eines Premiumprodukts. Allerdings gilt dies auch für den vergleichsweise hohen Preis des Monatsabonnements im Tarifverbund Libero. Insgesamt bietet Bern dafür aber ein qualitativ hochwertiges Angebot. Die Fahrzeuge folgen einander meist innert weniger Minuten. Das Informationsangebot ist praktisch lückenlos. Einzig die Umsteigeknoten sind ein notorisches Sorgenkind. So ist es auch für Einheimische nicht immer einfach, am Bahnhof Bern die richtige Haltestelle zu finden, auch wenn bei der Signalisation einige Anstrengungen unternommen wurden. Als ein Tropfen auf den heissen Stein erscheint nicht zuletzt die Kapazitätserweiterung durch das Tram Bern West. Der weitere Ausbau des Tramnetzes ist erst mittelfristig geplant – angesichts des akuten Notstands in den Bussen etwas gar langsam.

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Perimeter Gemeinden Biel Biel, Brügg, Nidau, Port Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck VB Tarifverbund 4.68 – sehr gut AboZigZag

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 11.1 Min. 5.08 Querverbindung Biel Süd–Biel Ost

Fahrzeit Distanz Haltestelle 139 m 4.92 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 18.2 km/h 3.63

Einzelfahrkarten 1) 6.00

Kosten Monatsabonnemente 0.52 Fr./km 2.92

Alter Rollmaterial 8.8 Jahre 5.09 Haltstellentafeln mit klar erkennbaren Namen; Auslastung Sitzplätze 28.8% 4.75 Wartehallen am Zentralplatz; Signalisation der Postautohaltestellen Informationsangebot – 5.00 am Bahnhof; Qualität Integraler Tarifverbund; Übertragbare Qualität Umsteigeknoten 2) 4.88 Abonnemente; Bahnhof Biel: Verbesserung der Anschlüsse an die Benutzungsfreundlichkeit – 4.25 Züge am späten Abend (Linien 5, 6 und 7) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (4.40 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Biel, Bahnhof (5.50); Biel, Zentralplatz (4.25).

Fazit

«function follows form» Insgesamt weist Biel ein «sehr gutes» Angebot auf, das sich durch ein äusserst dichtes Haltestellennetz und ein gutes Fahrplanangebot auszeichnet. Als auffallendster Kritikpunkt ist anzuführen, dass der Design‐Grundsatz «form follows function» in Biel umgekehrt wurde. Optisch zwar ansprechend, ist die Signalisation für den Fahrgast alles andere als ausgereift. Die Haltetafeln tragen auf den ersten Blick lediglich die Aufschrift «Bus» – offensichtlich und damit belanglos. Der Name der Haltestelle findet sich aber erst nach längerer Suche – ganz klein, blass und kontrastlos in weisser Schrift auf hellgrauem Grund. Einen Makel stellen auch die im Verhältnis zu den kurzen Strecken relativ hohen Preise des AboZigZag dar. Schliesslich bleibt auf den fehlenden, integralen Tarifverbund hinzuweisen. Vielleicht erhält Biel diesen mit der Realisierung des geplanten Regiotrams.

39

Perimeter Gemeinden Brig Bitsch, Brig‐Glis, Naters Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck PostAuto Wallis Tarifverbund 4.21 – genügend –

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 24.6 Min. 3.95

Fahrzeit Distanz Haltestelle 146 m 4.62 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 17.0 km/h 3.40

Einzelfahrkarten 1) 4.46

Kosten Monatsabonnemente 0.43 3.67 Fr./km Alter Rollmaterial 8.0 Jahre 5.50 Übernahme des Farbschemas des Liniennetzes für die Haltetafeln; Auslastung Sitzplätze 17.2% 5.52 Bahnhof: Wartehallen für die Ortsbusse, Signalisation des Informationsangebot – 5.25 Ortsbusses in der Bahnhofshalle; Qualität Verknüpfung der Linien 1 und 2/3 bzw. Qualität Umsteigeknoten Brig, 3.75 2 und 3 (direkte Verbindungen); Bahnhof Freie Sicht für die Fahrgäste nach Benutzungsfreundlichkeit – 3.75 aussen

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.00 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.00 Fr.).

Fazit

Öffentlich oder privat? Der Ortsbus von Brig verkehrt teilweise in einem attraktiven Viertelstundentakt, der eigentlich mehr Fahrgäste verdient hätte. Ob es daran liegt, dass die Ortsbusse nicht auf Anhieb als solche erkennbar sind? Mit Werbung für «Überbauung America, Tag der offenen Tür» oder «Gebäudetechnik Energie Consulting Lauber» sind sie ausnahmslos und vollständig überklebt und erscheinen eher als Infobusse von Privatfirmen denn als öffentlich zugängliche Linienbusse ... Insgesamt bietet Brig aber mehr als die in vergleichbaren Städten üblichen Standards. Kritik beschränkt sich deshalb auf Details: Die Signalisation von der Bahnhofshalle führt erst einmal zu den regionalen Postautos. Erst auf den zweiten Blick wird klar, dass sich die Haltestellen des Ortsbusses anderswo befinden. Ausserdem fehlen adäquate Wartehallen, und auf der Seite Post fehlt die Linie 4 auf den Haltetafeln.

40

Perimeter Gemeinden Bülach Bachenbülach, Bülach Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck PostAuto Zürich Tarifverbund 4.07 – knapp genügend ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 29.8 Min. 3.52 Verdichtung des Fahrplans (Viertelstundentakt) Fahrzeit Distanz Haltestelle 170 m 4.28 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 20.0 km/h 3.99

Einzelfahrkarten 1) 1.00 Erhöhung Parkgebühren (bessere Wettbewerbsbedingungen für den Kosten Monatsabonnemente 0.14 Fr./km 6.00 öffentlichen Verkehr)

Alter Rollmaterial k. A. –

Auslastung Sitzplätze k. A. – Bahnhof Bülach: Überdachung, Informationsangebot – 5.25 Sitzgelegenheiten am Bushof Qualität (geplant); Qualität Umsteigeknoten Bülach, 4.50 Wartehallen an Haltestellen Bahnhof (geplant); Direktverbindung Bülach Benutzungsfreundlichkeit – 4.75 Nord‐Bülach Süd/Bachenbülach (geplant) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (1.50 Fr.).

Fazit

Warten auf den Viertelstundentakt «Ganz auf dem Land und gleich in der Stadt», wirbt die Stadt Bülach in eigener Sache. Genau diesen Eindruck bekommt man auch beim Bussystem in dieser Region. Der meist vorherrschende Halbstundentakt hat wenig städtischen Charakter, bietet allerdings beste Anschlüsse an die S‐Bahn. Ein Ausbau des Fahrplanangebotes wird offenbar erst im Zusammenhang mit der Einführung des Viertelstundentakts der S‐Bahn (2014) angestrebt. Auch eine Direktverbindung vom Norden Bülachs in den Süden, die die Fahrzeiten erheblich verkürzen würde, ist erst mittelfristig geplant. Wer sich für Fahrten innerhalb der Gemeinden Bülach und Bachenbülach auf den öffentlichen Verkehr abstützt, muss sich also noch etwas gedulden, bis die geplanten Verbesserungen in Kraft treten.

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Perimeter Gemeinden Bulle Bulle, Morlon, Riaz, Vuadens Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck TPF Tarifverbund 3.65 – ungenügend Frimobil

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 25.4 Min. 3.88 Nutzung der langen Standzeiten an den Endhaltestellen für eine Fahrzeit Distanz Haltestelle 199 m 3.88 Verdichtung des Angebots; Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 16.8 km/h 3.35 Beschleunigung der Busse

Einzelfahrkarten 1) 1.45 Ausweitung des Geltungsbereichs für die Kurzstrecke; Kosten Monatsabonnemente 0.73 1.17 Einführung einer vergünstigten Fr./km Lokalzone für Bulle/Umgebung Alter Rollmaterial 3.0 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze k. A. – Bahnhof Bulle: Mehr Raum für die Informationsangebot – 4.75 Bushaltestellen mit Wartehallen; Qualität Integration des Ortsbusses in das Qualität Umsteigeknoten Bulle, Gare 4.00 Informationssystem des Bahnhofes; Funktionierende Anschlüsse zwischen Benutzungsfreundlichkeit – 3.75 den Linien 201 und 202; Wartehallen an den Haltestellen 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Noch gilt Schonfrist Das Ortbussystem wurde im Anschluss an die Eröffnung der Umfahrungsstrasse im Jahr 2009 eingerichtet und ist somit praktisch neu. Tatsächlich wirkt vieles noch unausgereift. So wird beispielsweise den Bushaltestellen vor dem Bahnhof kaum Platz eingeräumt. Der Ortsbus ist weder vom regionalen Busbahnhof her signalisiert noch in die zentrale Abfahrtsanzeige des Bahnhofes integriert. Anschlüsse zwischen den beiden Ortsbuslinien bestehen nicht. Nirgends wird der provisorische Charakter allerdings besser sichtbar als bei der Endhaltestelle von Le Closalet: Allfällige Fahrgäste steigen im Niemandsland auf eine Kuhweide aus! Sicher braucht ein neues System eine gewisse Angewöhnungszeit, bis es in der Bevölkerung fest verankert ist. Wenig tragen dazu allerdings die Fahrpreise bei. Bei den Abonnementspreisen ist Bulle für lokale PendlerInnen nicht mit dem Privatauto konkurrenzfähig.

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Perimeter Gemeinden Burgdorf, Kirchberg BE, Lyssach, Oberburg, Burgdorf Rüdtligen‐Alchenflüh Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Busland AG Tarifverbund 3.92 – knapp genügend Libero

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 25.0 Min. 3.92 Beschleunigung der Busse

Fahrzeit Distanz Haltestelle 162 m 4.39 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 17.7 km/h 3.54

Einzelfahrkarten 1) 2.82

Kosten Monatsabonnemente 0.79 Fr./km 1.00 Einführung einer vergünstigten Lokalzone für Burgdorf/Umgebung Alter Rollmaterial 7.2 Jahre 5.91

Auslastung Sitzplätze 20.9% 5.27

Informationsangebot – 4.50 Qualität

Qualität Umsteigeknoten Burgdorf, 5.25 Bahnhof Benutzungsfreundlichkeit – 3.50 Wartehallen an den Haltestellen; Übertragbare Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.00 Fr.).

Fazit

Das teuerste Pflaster der Schweiz Seit der ersten Durchführung des ÖV‐Tests im Jahr 2003 wurde das Angebot massiv ausgebaut und verbessert. Positiv zu werten sind beispielsweise die kurzen Umsteigewege am Bahnhof sowie die Anschlussspinnen, die angesichts der unregelmässig verkehrenden Züge nach Bern kaum besser eingerichtet werden könnten. Wenn es insgesamt nur für ein «Knapp genügend» reicht, dann liegt das in erster Linie an den Preisen. PendlerInnen innerhalb der kleinen Agglomeration Burgdorf bezahlen einen beinahe unanständig hohen Preis für ein Monatsabonnement. Berücksichtigt man die relativ kurzen Distanzen in Burgdorf, so ist diese kleine Agglomeration das teuerste ÖV‐Pflaster in der Schweiz. Weitere Kritikpunkte sind fehlende Wartehallen, die teilweise überbordende Werbung an und in den Bussen und nicht zuletzt die Fahrgeschwindigkeit: Die Busse fahren zum Teil nervenaufreibend langsam.

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Perimeter Gemeinden Chur Chur, Haldenstein Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Stadtbus Chur AG Tarifverbund 4.67 – sehr gut Trans Reno

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 15.9 Min. 4.68 Verdichtung Fahrplan Linien 1 und 4 (je 7.5'‐Takt) Fahrzeit Distanz Haltestelle 115 m 5.06 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.7 km/h 3.94

Einzelfahrkarten 1) 4.03

Kosten Monatsabonnemente 0.58 Fr./km 2.42

Alter Rollmaterial 4.8 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 24.5% 5.03

Informationsangebot – 5.50 Neue Haltetafeln mit klar erkennbaren Qualität Haltestellennamen; Qualität Umsteigeknoten Chur, 5.75 bessere Signalisation des Bahnhof Postautodecks vom Bahnhofplatz Benutzungsfreundlichkeit – 5.50

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.20 Fr.).

Fazit

Ein Hauch von Limousinenservice Schon in der Bahnhofsunterführung künden Bildschirme die Abfahrten der nächsten Stadtbusse an. Die Fahrzeuge vermitteln mit ihren dunkel getönten Scheiben den Hauch eines Limousinenservice – entsprechend gehoben sind allerdings auch die Preise für die Monatsabonnemente. Dafür erhält man in der Bündner Hauptstadt allerdings auch ein Angebot, dessen Qualität in allen Belangen vorbildlich ist. Ausserdem weist Chur das dichteste Haltestellennetz in der Schweiz auf. Als Kritik wären aber die Bildschirminformationen im Wageninnern anzuführen. Die Anzeige der Haltestellennamen ist viel zu klein, und die zahlreichen Spots sind wenig informativ. Nicht mehr zeitgemäss erscheinen auch die Haltetafeln. Für den Fahrgast fehlen wichtige Informationen, z.B. welche Linie und welche Haltestelle hier zu finden ist.

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Perimeter Gemeinde Emmen Emmen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Auto AG Rothenburg Tarifverbund 4.43 – gut Passepartout

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 13.2 Min. 4.90

Fahrzeit Distanz Haltestelle 161 m 4.41 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 18.5 km/h 3.70

Einzelfahrkarten 1) 1.00 Parkgebühren im Emmen‐Center (bessere Wettbewerbsbedingungen Kosten Monatsabonnemente 0.23 Fr./km 5.33 für den öffentlichen Verkehr)

Alter Rollmaterial 3.4 Jahre 6.00 Konsequent Netz‐ statt Zonenpläne Auslastung Sitzplätze 23.6% 5.09 an den Haltestellen; Zentraler Infopunkt am Sonnenplatz Informationsangebot – 5.50 (Haltestellenplan, dynamische Qualität Fahrgastinformation für alle Linien, Qualität Umsteigeknoten Emmen, 5.00 Stadtplan, Signalisation zu den Sonnenplatz Haltekanten); Benutzungsfreundlichkeit – 5.50 Einführung übertragbarer Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.20 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (1.00 Fr.).

Fazit

Konkurrenz durch Gratisparkplätze Mit einem «Grüezi und willkommen» wird man an den Bustüren in Emmen begrüsst. Nicht immer wirkt das Angebot allerdings so gastfreundlich. So ist es für Ortsfremde am Sonnenplatz beispielsweise schwierig, die richtige Haltestelle des Ortsbusses zu finden. Netzpläne sind nicht an jeder Haltestelle vorhanden, und der Zonenplan als Ersatz ist für die Orientierung wenig hilfreich. Doch findet man sich im vielfältigen Bus‐ und Bahnangebot von Emmen erst einmal zurecht, weiss man auch die guten Anschlüsse zu schätzen. Alles in allem ergänzen sich die Emmer Busbetriebe, die Regionalbusse der Auto AG Rothenburg sowie die Linie 2 der Verkehrsbetriebe Luzern zu einem ansprechenden Angebot. Ein Angebot, das angesichts der Gratisparkplätze im Emmen‐Center preislich allerdings kaum mit dem Privatauto konkurrenzfähig ist.

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Perimeter Gemeinden Frauenfeld Frauenfeld Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Stadtbus Frauenfeld Tarifverbund 4.30 – genügend Ostwind

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 23.2 Min. 4.07 Integraler Viertelstundentakt von 6 bis 20 Uhr; Fahrzeit Distanz Haltestelle 125 m 4.93 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 21.5 km/h 4.30 konsequente Busbevorzugung

Einzelfahrkarten 1) 2.59 Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt (bessere Kosten Monatsabonnemente 0.61 Fr./km 2.17 Wettbewerbsfähigkeit des Stadtbusses); Vergünstigung für die Zone 21 im Tarifverbund Ostwind Alter Rollmaterial 3.0 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 19.9% 5.34 Klare Hierarchie der Linien auf dem Informationsangebot – 5.00 Netzplan; Qualität bessere Positionierung des Qualität Umsteigeknoten Frauenfeld, 5.00 Stadtbusses am Bahnhof; Bahnhof Ersatz der Sammelkurse durch einen Benutzungsfreundlichkeit – 4.50 regulären Linienbetrieb; übertragbare Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.00 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Stadtbus «en miniature» Klein aber fein ist die Haltestelle der Stadtbusse am Bahnhof Frauenfeld – gleichsam ein Stadtbus «en miniature». Hier geben sich die Stadtbusse ein Rendez‐vous und ermöglichen ein problemloses Umsteigen. Irritierend ist allerdings, dass die Stadtbusse in der «Hackordnung» der verschiedenen Linien des öffentlichen Verkehrs offenbar ganz zuhinterst stehen. Die Postautos verkehren eher selten, nehmen aber den grössten Teil des Bahnhofplatzes ein. Auch auf der elektronischen Abfahrtsanzeige über dem Aufgang der Bahnhofunterführung wird dem Stadtbus viel zu wenig Platz eingeräumt. Mit einem für eine Kleinstadt guten Angebot mit sehr hoher Qualität könnte das Bussystem von Frauenfeld einen Vorbildcharakter innehaben – wenn es preislich im Vergleich zum Privatauto attraktiver wäre.

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Perimeter Gemeinden Fribourg, Granges‐Paccot, Marly, Villars‐sur‐ Fribourg Glâne Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck TPF Tarifverbund 4.60 – gut Frimobil

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 10.1 Min. 5.16

Fahrzeit Distanz Haltestelle 141 m 4.70 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 17.6 km/h 3.53 Konsequente Busbevorzugung

Einzelfahrkarten 1) 4.39

Kosten Monatsabonnemente 0.52 2.92 Fr./km Alter Rollmaterial 6.4 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze k. A. ‐

Informationsangebot – 4.50 Netzpläne in Bussen; Qualität

Qualität Umsteigeknoten Fribourg, 4.50 Neugestaltung Bahnhofvorplatz Gare (bessere Übersichtlichkeit, mehr Platz Benutzungsfreundlichkeit – 5.00 für Wartende)

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.00 Fr.).

Fazit

Farbtupfer in der Zähringerstadt Fribourg verfügt über ein funktionales Angebot, bei dem die Busse frische Farbtupfer setzen. Die Anschlüsse sind abgestimmt, sowohl an die Züge als auch an andere Buslinien – vorausgesetzt, die Fahrzeuge halten den Fahrplan ein. Zwar fahren die Busse recht fleissig, das Angebot ist allerdings schon am Samstag zu einem Viertelstundentakt ausgedünnt, was angesichts des Publikumsaufkommens in der Innenstadt erstaunt. Verbesserungsfähig sind die Information in den Fahrzeugen (fehlende Netzpläne) und nicht zuletzt der Umsteigeknoten am Bahnhof. Die Tiefgaragenatmosphäre bei den Regionalbussen ist wenig einladend, und der Bahnhofvorplatz wirkt beengend. Er hätte dringend eine Entrümpelung nötig. Man darf gespannt sein, ob die Eröffnung der geplanten Mini‐S‐Bahn 2014 zum Anlass genommen wird, diesen Umsteigeknoten übersichtlicher zu gestalten.

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Perimeter Gemeinden Furttal Buchs ZH, Dällikon, Regensdorf Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck VBG Tarifverbund 4.19 – genügend ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 24.1 Min. 3.99 Ausbau des Angebots am Abend und am Sonntag Fahrzeit Distanz Haltestelle 177 m 4.19 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 18.5 km/h 3.69

Einzelfahrkarten 1) 1.00 Erhöhung Parkgebühren (bessere Wettbewerbsbedingungen für den Kosten Monatsabonnemente 0.16 Fr./km 5.92 öffentlichen Verkehr)

Alter Rollmaterial k. A. –

Auslastung Sitzplätze k. A. – Netzplan: Farbschema; Eintragen des Streckenastes der Linie 491 bis Informationsangebot – 5.50 Würenlos; Qualität Bahnhof Regensdorf: Zentrale Qualität Umsteigeknoten Regensdorf, 4.25 Infoanlage in Unterführung; Bahnhof Anknüpfung der Linie 491 an die S‐ Benutzungsfreundlichkeit – 5.25 Bahn im Bahnhof Zürich‐Affoltern statt Regensdorf 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (0.50 Fr.).

Fazit

Für PendlerInnen Der Trick, einfach der Menschenmenge aus der S‐Bahn zu folgen, um die Bushaltestelle zu finden, funktioniert im Bahnhof Regensdorf nicht. Denn in der Unterführung fächern sich die PendlerInnen auf, um zu drei verschiedenen Haltestellen zu gelangen. Zwar sind die Linien signalisiert; es braucht aber eine gute Vorbereitung um zu wissen, welche man nehmen muss. Orts‐ und Netzplan an dieser zentralen Stelle fehlen. Die Zeit zum Umsteigen ist sehr knapp bemessen. Verpasst man den Bus, muss man in der Regel eine halbe Stunde warten, was am Bahnhof Regensdorf alles andere als interessant ist. Ohnehin ist das Bussystem in Furttal konsequent auf die S‐Bahn im Bahnhof Regensdorf‐Watt ausgerichtet und vor allem für PendlerInnen interessant. Am Abend und am Sonntag schrumpft das Netz erheblich zusammen und mit den günstigen Parkgebühren im Zentrum Regensdorf können die Tarife des ZVV nicht mithalten.

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Perimeter Gemeinden Bardonnex, Bernex, Carouge, Chêne‐Bougeries, Genf Chêne‐Bourg, Confignon, Genève, Le Grand‐ Saconnex, Lancy, Meyrin, Onex, Plan‐les‐Ouates, Thônex, Troinex, Vernier, Veyrier Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck TPG Tarifverbund 4.73 – sehr gut Unireso

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 6.1 Min. 5.49

Fahrzeit Distanz Haltestelle 151 m 4.56 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 15.2 km/h 3.03 Konsequente Bus‐ und Trambevorzugung Einzelfahrkarten 1) 6.00

Kosten Monatsabonnemente 0.41 3.83 Fr./km Alter Rollmaterial 6.2 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 48.8% 3.41 Ausbau des Fahrplanangebotes (grösseres Platzangebot); Informationsangebot – 5.50 Qualität

Qualität Umsteigeknoten 2) 4.19 Umbau der Umsteigeanlagen Nations und Bel‐Air (Regionalbusse); Benutzungsfreundlichkeit – 5.00 Einführung einfach merkbarer Taktfolgen 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.00 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (5.60 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Cornavin (4.50); Rive (4.00); Nations (3.00); Bel‐Air (5.25).

Fazit

Künftig Tram‐ statt Autosalon in Genf? Genf ist auf dem besten Wege, sich von einer Auto‐ zu einer Tramstadt zu entwickeln. Das Angebot wurde in den letzten Jahren massiv ausgebaut. Zwar sind die Preise für Einzelfahrkarten gestiegen, die Tarife für die Abonnemente behielten aber ihr Niveau bei, eine Ausnahme in der Schweiz. Wermutstropfen für die Bevölkerung ist aber sicher das vereinfachte Tramnetz, das zu mehr Umsteigezwängen führt. A‐propos Liniennetz: Ein halbes Jahr nach der Umstrukturierung ist es offenbar noch nicht gelungen, an den Haltestellen neue Liniennetzpläne aufzuhängen. Auch Umsteigehaltestellen wie Rive oder Nations weisen noch ein erhebliches Verbesserungspotenzial auf. Und bei allem Lob: Die Busse und Trams sind nach wie vor die langsamsten in der Schweiz, und Sitzplätze sind rar. Doch das sind alles Klagen auf hohem Niveau. Wenn es in Genf gelingt, die aktuelle Dynamik aufrecht‐zu‐erhalten, hat die Stadt in Zukunft einen Spitzenplatz verdient.

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Perimeter Gemeinden Dietlikon, Dübendorf, Kloten, Opfikon, Glattal Wallisellen, Wangen‐Brüttisellen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck VBG Tarifverbund 4.73 – sehr gut ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 13.6 Min. 4.87

Fahrzeit Distanz Haltestelle 149 m 4.58 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.5 km/h 3.90

Einzelfahrkarten 1) 3.00 Konsequente Parkplatzbewirtschaftung bei Kosten Monatsabonnemente 0.32 Fr./km 4.58 Fachmärkten und Einkaufszentren

Alter Rollmaterial 6.7 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 21.1% 5.26

Informationsangebot – 5.50 Farbschema für Liniennetz im Raum Qualität Kloten (bessere Übersichtlichkeit); Qualität Umsteigeknoten 2) 5.25 Bahnhof Stettbach: Zusammenfassen aller Informationen an einem Punkt Benutzungsfreundlichkeit – 5.75

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Stettbach, Bahnhof (5.25); Kloten, Flughafen (5.25).

Fazit

Der Dynamik gerecht Die zahlreichen Kräne in der Region weisen unzweideutig darauf hin, dass es sich beim Glattal um eine Boomregion handelt. Mehr Arbeitsplätze und Wohnungen, sowie übersättigte Strassen schaffen gute Voraussetzungen für ein attraktives Angebot im öffentlichen Verkehr, dass im Glattal durchaus geboten wird: Es handelt sich um das Beste in reinen Agglomerationsgemeinden. Wegen der Dynamik dieser Wachstumsregion profitiert das Angebot im Glattal von viel Neuem, beispielsweise den Umsteigeanlagen am Flughafen Kloten oder Bahnhof Stettbach. Eine konsequente Parkplatzbewirtschaftung bei den Einkaufszentren und Fachmärkten im Glattal würde dem öffentlichen Verkehr weitere Attraktivität verschaffen und dazu beitragen, dass der substanzielle Teil des Verkehrswachstums durch den öffentlichen Verkehr aufgefangen wird.

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Perimeter Gemeinden Grenchen Bettlach, Grenchen, Lengnau Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck BGU Tarifverbund 4.16 – genügend AboZigZag

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 25.9 Min. 3.84

Fahrzeit Distanz Haltestelle 140 m 4.72 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 21.9 km/h 4.38

Einzelfahrkarten 1) 3.00

Kosten Monatsabonnemente 0.74 Fr./km 1.08 Vergünstigtes Abonnement für die Zone 30 (Grenchen/Umgebung) Alter Rollmaterial 6.2 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 11.1% 5.93

Informationsangebot – 5.00 Qualität Qualität Umsteigeknoten Grenchen, 5.25 Verbesserung der Anschlüsse im Postplatz Bahnhof Grenchen Süd sowie in Benutzungsfreundlichkeit – 3.50 Bettlach (Linie 31); Integraler Tarifverbund; Übertragbare Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.20 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.60 Fr.).

Fazit

Aufwärtstrend Wartehallen und Automaten wirken etwas verwahrlost, sind aber nicht repräsentativ für das Busangebot von Grenchen, das in den letzten Jahren fahrplanmässig einen beträchtlichen Ausbauschritt erfahren hat. Früher war nach 19.30 Uhr auch bei den Bussen Feierabend, und die wenigen Sonntagskurse bestätigten als Ausnahmen die Regel. Inzwischen wird auch in Randzeiten die Mobilität garantiert, und das Busangebot entspricht im Prinzip dem Standard vergleichbarer Kleinagglomerationen. Es erhält neu die Bewertung «genügend». Um allerdings zusätzliche Fahrgäste anzulocken, wären beispielsweise die Preise für Monatsabonnemente an die kurzen Distanzen anzupassen, die innerhalb von Grenchen und Umgebung anfallen. Attraktiver könnten auch die Anschlüsse an den Bahnhöfen Grenchen Süd sowie Bettlach (Linie 31) sowie zwischen den einzelnen Buslinien sein.

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Perimeter Gemeinden Höfe (SZ) Freienbach, Wollerau Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Gemeindebus Freienbach/Busbetrieb Bamert Tarifverbund 3.93 – knapp genügend ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 37.6 Min. 2.87 Verdichtung des Fahrplanangebots

Fahrzeit Distanz Haltestelle 122 m 4.97 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 18.5 km/h 3.71

Einzelfahrkarten 1) 1.24 Parkgebühren im ‐Center (bessere Wettbewerbsbedingungen Kosten Monatsabonnemente 0.18 Fr./km 5.75 für den öffentlichen Verkehr)

Alter Rollmaterial 5.0 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze k. A. – Umbau Busbahnhof im Bahnhof Pfäffikon (Überdachung, zentrale Informationsangebot – 5.00 Infoanlage mit Ortsplan, dynamischer Qualität Fahrgastinformation etc.); Qualität Umsteigeknoten Pfäffikon SZ, 4.25 Wartehallen an Haltestellen; Bahnhof Verknüpfung der Linien 180/189 und Benutzungsfreundlichkeit – 4.00 195 (Direktverbindung ins Seedamm‐ Center) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (1.00 Fr.).

Fazit

Im Regen stehen gelassen Tiefe Preise für die Fahrt nach Zürich und ein relativ dichtes Netz an Haltestellen sind die positiven Aspekte des Busangebots im Schwyzer Bezirk Höfe, das jedoch einzig für PendlerInnen einigermassen genügen mag. Denn am Abend und am Wochenende ist der Fahrplan spürbar ausgedünnt. Offensichtlich mangelt es am oberen Zürichsee an Geld für den öffentlichen Verkehr. An den Haltestellen werden die Fahrgäste buchstäblich im Regen stehen gelassen, fehlt es doch allzu oft an Wartehallen. Auch der Bahnhof Pfäffikon SZ stellt noch ein Entwicklungsgebiet dar. Der Witterungsschutz für Wartende ist viel zu knapp bemessen, es fehlt an einer dynamischen Fahrgastinformation, selbst eine so simple Angelegenheit wie ein Ortsplan findet sich erst nach längerem Suchen – unerwartet zwischen den Bahnhofstaxis und der Sandwichbar.

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Perimeter Gemeinden Kreuzlingen Kreuzlingen, Tägerwilen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Eurobus Tarifverbund 4.31 – genügend Ostwind

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 20.3 Min. 4.31

Fahrzeit Distanz Haltestelle 149 m 4.58 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.0 km/h 3.80

Einzelfahrkarten 1) 1.52 Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt (bessere Kosten Monatsabonnemente 0.41 Fr./km 3.83 Wettbewerbsfähigkeit des Stadtbusses) Alter Rollmaterial 7.3 Jahre 5.88

Auslastung Sitzplätze 16.5% 5.57

Informationsangebot – 5.25 Bärenplatz: Dynamische Qualität Fahrgastinformation, Stadtplan; Qualität Umsteigeknoten Kreuzlingen, 4.75 übertragbare Abonnemente; Bärenplatz Vereinfachung der Linienführung der Benutzungsfreundlichkeit – 4.75 Sammelkurse bzw. regulärer Linienbetrieb 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.00 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (1.50 Fr.).

Fazit

Schwerer Stand Die Ausgangslage für den Stadtbus Kreuzlingen ist nicht einfach. So macht unmittelbar neben dem Bärenplatz, dem zentralen Umsteigeknoten, ein Transparent auf Gratisparkplätze aufmerksam. Tatsächlich ist das Bussystem für Gelegenheitsfahrten preislich wenig konkurrenzfähig. Für EinwohnerInnen von Kreuzlingen, die von dem ansonsten recht ansprechenden Angebot regelmässig profitieren wollen, gibt es dagegen ein vergleichsweise günstiges Monatsabonnement von nur 38 Franken. Die Haltestellen werden tagsüber meist im Viertelstundentakt bedient, der am Bärenplatz gute Anschlüsse gewährleistet. Am Abend werden diese Linien allerdings von Sammelkursen abgelöst, deren Linienverläufe für die Fahrgäste schwer durchschaubar sind. Positiv zu erwähnen ist die in Kreuzlingen getroffene Lösung für die Haltestellenmöblierung: Bei knapper Fläche auf dem Trottoir wurden raumsparende Klappsitze montiert.

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Perimeter Gemeinden Küsnacht‐Zollikon Küsnacht, Zollikon, Zumikon Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck AZZK Tarifverbund 4.51 – gut ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 17.9 Min. 4.51

Fahrzeit Distanz Haltestelle 182 m 4.12 Verlängerung VBZ‐Linie 77 nach Tür zu Tür Zollikon Bahnhof (bessere Fahrgeschwindigkeit 23.5 km/h 4.70 Erschliessung in der Fläche)

Einzelfahrkarten 1) 2.06 Erhöhung Parkgebühren (bessere Wettbewerbsbedingungen für den Kosten Monatsabonnemente 0.30 Fr./km 4.75 öffentlichen Verkehr)

Alter Rollmaterial 8.6 Jahre 5.20

Auslastung Sitzplätze 31.9% 4.54

Informationsangebot – 6.00 Qualität

Qualität Umsteigeknoten Zürich, 4.50 Bahnhof Tiefenbrunnen: Tiefenbrunnen Niveauübergang zu den Benutzungsfreundlichkeit – 5.50 Bushaltestellen auf Seeseite, dynamische Fahrgastinformation 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (1.00 Fr.).

Fazit

Understatement Die Gemeinden Küsnacht, Zollikon und Zumikon weisen zusammen ein unverändert gutes Busangebot auf, das sich in einem typischen britischen «Understatement» manifestiert: Die Qualitäten sind nicht auf den ersten Blick erkennbar. So profitieren die Goldküstengemeinden nicht zuletzt von der guten Erschliessung durch die S‐Bahn und die Forchbahn, welche massgebend für die hohe Bewertung der Fahrgeschwindigkeit verantwortlich sind. Bus und Bahn machen zusammen einen homogenen, qualitativ guten Eindruck und gewährleisten eine attraktive Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr. Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung des Angebotes bestehen beispielsweise in einer besseren Erschliessung in der Fläche sowie in der Gestaltung der Parkgebühren. Preislich ist der Bus für Gelegenheitsfahrten nicht mit dem Auto konkurrenzfähig.

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Perimeter Gemeinde La Chaux‐de‐Fonds La Chaux‐de‐Fonds Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck TRN (neu: TransN) Tarifverbund 4.20 – genügend Onde Verte

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 12.4 Min. 4.97

Fahrzeit Distanz Haltestelle 140 m 4.71 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 17.6 km/h 3.53

Einzelfahrkarten 1) 1.00 Parkgebühren in der Innenstadt;

Kosten Monatsabonnemente 0.68 1.58 Einführung einer vergünstigten Fr./km Lokalzone für La Chaux‐de‐Fonds Alter Rollmaterial 6.9 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 32.2% 4.52 Haltetafeln quer zur Strasse (besser Informationsangebot – 4.50 sichtbar vom Bus aus); Qualität Regelbetrieb auch in Randzeiten Qualität Umsteigeknoten Gare 5.25 (Aufhebung der Sammelkurse); Abfahrtszeiten der Linien 11 und 12 Benutzungsfreundlichkeit – 4.50 um 5 bzw. 10 Min. vorverschieben (Anschlüsse an Züge) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 3.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (0.00 Fr.).

Fazit

Warten auf bessere Zeiten Die einfahrenden Busse erstrahlen in frischem Hellgrün, Blau oder Rot. In starkem Kontrast dazu steht die zentrale Bushaltestelle am Bahnhof, die sichtlich schon bessere Zeiten gesehen hat: Der Beton bröckelt, die Wartehallen machen einen abgewirtschafteten Eindruck. Immerhin sind alle notwendigen Informationen vorhanden. Tatsächlich wäre das Angebot in La Chaux‐de‐Fonds nicht schlecht. Wenn es trotzdem nur für ein aufgerundetes «Genügend» reicht, dann sind dafür vor allem die Fahrpreise verantwortlich. Die 64 Franken für ein Monatsabonnement sind bei den relativ kurzen Strecken innerhalb der Stadt recht viel. Zwar gilt bei den Einzelfahrkarten für das ganze Stadtnetz ein Kurzstreckentarif, solange das Parkieren in der Stadt aber gratis ist, wird das Bussystem so familiär bleiben, wie es heute wirkt – Chauffeur und Fahrgäste kennen und grüssen sich.

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Perimeter Gemeinden Belmont‐sur‐Lausanne, Chavannes, Ecublens VD, Lausanne Epalinges, Lausanne, Le Mont‐sur‐Lausanne, Lutry, Paudex, Prilly, Pully, Renens, St‐Sulpice VD Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck TL Tarifverbund 4.53 – gut Mobilis

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 8.2 Min. 5.32

Fahrzeit Distanz Haltestelle 148 m 4.60 Konsequente Busbevorzugung Tür zu Tür (Beschleunigung der Busse); Fahrgeschwindigkeit 17.0 km/h 3.39 Verbesserung der Anschlüsse an die Züge in Renens und Pully Einzelfahrkarten 1) 6.00

Kosten Monatsabonnemente 0.48 3.25 Fr./km Alter Rollmaterial 12.7 Jahre 3.14

Auslastung Sitzplätze 43.2% 3.79

Informationsangebot – 5.00 Fussgängerübergang über den Place Qualität St‐François; Qualität Umsteigeknoten 2) 4.75 Vereinheitlichung der Taktfolgen (bessere Anschlüsse in St‐François) Benutzungsfreundlichkeit – 4.50 Einführung von einfach merkbaren Taktfolgen auf den Nebenlinien 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (6.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Lausanne, Gare (5.25); Lausanne, St‐François (4.50); Lausanne, Chauderon (4.50); Renens, Gare (4.75).

Fazit

Superlative – positiv und negativ Die Eröffnung der Metro M2 hat ein neues Zeitalter eingeläutet. Lausanne ist die einzige Schweizer Stadt mit einer richtigen U‐Bahn! Auf die gesamte Bewertung hat dies allerdings nur wenig Einfluss, und es bleibt bei der Gesamtnote «gut». Denn an der Oberfläche gibt es Anlass zu Kritik: Der Umsteigeknoten St‐François wird durch eine vierspurige Strasse entzweigeschnitten. Einen Niveauübergang gibt es nicht. Die Trolleybusse haben bis zu 30 Jahre auf dem Buckel – nach Basel fährt in Lausanne der antiquierteste Fahrzeugpark in der Schweiz. Daneben ist Lausanne die Stadt mit dem knappsten Angebot an Sitzplätzen. Auch punkto Fahrgeschwindigkeit gehört Lausanne zu den Schlusslichtern. Positiv zu werten sind hingegen die gefälligen Wartehallen, der Umsteigeknoten am Bahnhof, das Fahrplanangebot und nicht zuletzt die Pläne für eine neue Strassenbahn.

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Perimeter Gemeinden Lenzburg, Möriken‐Wildegg, Niederlenz, Lenzburg Staufen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck RBL Tarifverbund 4.04 – knapp genügend A‐Welle

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 29.9 Min. 3.51

Fahrzeit Distanz Haltestelle 219 m 3.58 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 21.6 km/h 4.31

Einzelfahrkarten 1) 3.13

Kosten Monatsabonnemente 0.55 2.67 Einführung eines vergünstigen Fr./km Lokalzonentarifs für Abonnemente Alter Rollmaterial 5.5 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 15.5% 5.63

Informationsangebot – 5.50 Qualität Bahnhof: Kompletter Umbau Qualität Umsteigeknoten Lenzburg, 4.75 (geplant); Fahrplantabellen der Bahnhof einzelnen Linien; Benutzungsfreundlichkeit – 4.25 Weniger Werbung in und an den Bussen 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Klaustrophobie Wenn nach Feierabend der RegioExpress aus Zürich eingetroffen ist und sich die PendlerInnen auf dem viel zu engen Wartebereich der Bushaltestelle des Bahnhofs drängen, dann droht Klaustrophobie. Da bis zu drei Busse dicht hintereinander einfahren, erfordert es eine gehörige Portion Aufmerksamkeit, die richtige Linie zu erwischen. Der geplante Umbau des Bahnhofplatzes ist zweifellos dringend. Ausserhalb dieser Spitzen herrscht allerdings Beschaulichkeit vor. Die Zugsanschlüsse werden zwar jede halbe Stunde sorgsam abgenommen. Ohne Ausbau des Zugfahrplans liegt aber offensichtlich nicht mehr drin. Denn für den Lokalverkehr ist das Busangebot preislich wenig attraktiv. Zu hoch sind die Preise im Tarifverbund A‐Welle, zu tief die Parkgebühren im Zentrum. Nicht zuletzt ist auch der Weg zur nächsten Bushaltestelle jeweils relativ weit.

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Perimeter Gemeinden Liestal Frenkendorf, Füllinsdorf, Lausen, Liestal Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck AAGL Tarifverbund 4.00 – knapp genügend TNW

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 22.2 Min. 4.15

Fahrzeit Distanz Haltestelle 182 m 4.11 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 18.4 km/h 3.68

Einzelfahrkarten 1) 3.41

Kosten Monatsabonnemente 0.63 Fr./km 2.00 Einführung eines vergünstigten Lokalzonentarifs für Abonnemente Alter Rollmaterial 9.1 Jahre 4.93

Auslastung Sitzplätze 34.8% 4.35 Ausbau der Kapazitäten (Linie 78);

Informationsangebot – 4.00 Netzpläne an Haltestellen und in Qualität Bussen Qualität Umsteigeknoten Liestal, 4.75 Bahnhof Benutzungsfreundlichkeit – 5.00

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.60 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Vorübergehendes Tief

Man muss gut vorbereitet sein, wenn man nach Liestal kommt. So gibt es für die Orientierung vor Ort weder Netzpläne an normalen Haltestellen noch in den Bussen. Dass Liestal neu nur noch mit einem «Knapp genügend» bewertet wird, liegt nicht zuletzt auch an der Baustelle auf dem Bahnhofplatz von Liestal. Was allerdings von der neuen Anlage bereits sichtbar ist, ist funktional und vielversprechend – nach Fertigstellung der Bauarbeiten dürfte dieser Umsteigeknoten wieder besser bewertet werden. Daneben erfolgten innerhalb des untersuchten Perimeters jedoch auch eine leichte Reduktion des Fahrplanangebotes sowie die Tariferhöhung des TNW. Wer nur innerhalb der kleinen Agglomeration Liestal pendelt, bezahlt einen höheren Preis als beispielsweise in Bern oder Genf – wo das Angebot ungleich dichter und besser ist.

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Perimeter Gemeinden Bergdietikon, Dietikon, Geroldswil, Limmattal Oberengstringen, Oetwil a. d. L., Schlieren, Unterengstringen, Urdorf, Weiningen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Bus AG Tarifverbund 4.51 – gut ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 14.5 Min. 4.79

Fahrzeit Distanz Haltestelle 172 m 4.25 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 20.5 km/h 4.10

Einzelfahrkarten 1) 1.86 Ausweitung des Kurzstreckenbereichs

Kosten Monatsabonnemente 0.17 Fr./km 5.83

Alter Rollmaterial k. A. – Schlieren Bahnhof/Zentrum: Auslastung Sitzplätze 32.6% 4.49 dynamische Fahrgastinformation, Anpassung der Signalisation der Linie Informationsangebot – 5.75 307 an die verschobene Haltestelle; Qualität Bahnhof Dietikon: Infopunkt mit Qualität Umsteigeknoten 2) 4.38 Stadtplan, Netzplan und dynamischer Fahrgastinformation; Benutzungsfreundlichkeit – 5.00 Schaffung von Durchmesserlinien in Dietikon (Direktverbindungen) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Dietikon, Bahnhof (5.00); Schlieren, Bahnhof/Zentrum (3.75).

Fazit

Bewährt und funktional Insgesamt sind im Limmattal wenige Änderungen festzustellen, die Einfluss auf das Testergebnis gehabt hätten und so bleibt das Angebot weiterhin «gut», ohne allerdings grosse Wellen zu werfen. Der Umsteigeknoten Bahnhof Dietikon wirkt angenehm verkehrsarm und übersichtlich. Die Busse sind zwar sauber aufgereiht, wünschbar wäre am Ausgang des Bahnhofs aber ein Informationspunkt mit Stadtplan, Netzplan und dynamischer Fahrgastinformation. Nach wie vor unbefriedigend ist die Situation in Schlieren: Je nach Umsteigewunsch muss im Zentrum, an der Engstringerstrasse oder an der Ringstrasse umgestiegen werden. Insgesamt darf das Angebot im Limmattal aber als bewährt und funktional bezeichnet werden.

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Perimeter Gemeinden Ascona, Brione sopra Minusio, Locarno, Losone, Locarno Muralto, Minusio, Orselina Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck FART Tarifverbund 4.34 – genügend Arcobaleno

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 24.7 Min. 3.94 Fahrplanverdichtung auf den Linien 1 und 7 (grössere Kapazität) Fahrzeit Distanz Haltestelle 165 m 4.36 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.1 km/h 3.82

Einzelfahrkarten 1) 6.00

Kosten Monatsabonnemente 0.32 Fr./km 4.58

Alter Rollmaterial 6.1 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 38.5% 4.10 Ausbau der Kapazitäten (siehe oben); Netzpläne an allen Haltestellen; Informationsangebot – 4.00 Möglichkeit, über Internet Qualität Abfahrtspläne von allen Haltestellen Qualität Umsteigeknoten Locarno, 4.50 auszudrucken; Stazione Verbesserung der Anschlüsse der Benutzungsfreundlichkeit – 4.00 Linien 1 und 2 an die Züge im Bahnhof Locarno 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.00 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (4.00 Fr.).

Fazit

Lost in Locarno Als Tourist in Locarno – und daran mangelt es nun wirklich nicht – ist es nicht einfach, sich im Bussystem von Locarno zurechtzufinden. So fehlt es beispielsweise an Netzplänen, auf denen alle Haltestellen aufgeführt sind. Auch andernorts hinkt das Angebot in Locarno dem aktuellen Standard hinterher. So besteht keine Möglichkeit, über Internet von allen Haltestellen übersichtliche Abfahrtspläne auszudrucken. Preislich ist das Busangebot in Locarno hingegen sehr attraktiv und so sind grundsätzlich gute Voraussetzungen für eine Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr gegeben, der in der Agglomeration Locarno omnipräsent ist. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Fahrplan verdichtet wird und genügend Kapazitäten bereitgestellt werden.

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Perimeter Gemeinden Lugano, Massagno, Muzzano, Paradiso, Savosa, Lugano Sorengo, Vezia Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck TPL SA Tarifverbund 4.59 – gut Arcobaleno

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 14.2 Min. 4.82 Verdichtung des Fahrplanangebotes (10'‐Takt regelhaft an Werktagen); Fahrzeit Distanz Haltestelle 129 m 4.87 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 16.5 km/h 3.30 Konsequente Busbevorzugung

Einzelfahrkarten 1) 6.00

Kosten Monatsabonnemente 0.35 4.33 Fr./km Alter Rollmaterial 5.2 Jahre 6.00 Verbesserung Informationsangebot in Bussen (Netzplan, konsequente Auslastung Sitzplätze 36.9% 4.21 Haltestellenansage); Lugano, Centro: Verbesserung Informationsangebot – 4.50 Informationsangebot (Stadtplan, Signalisation Regionalbusse ARL; Qualität Qualität Umsteigeknoten Lugano, 4.25 Integration Linie 12 in Centro Haltestellenplan); Benutzungsfreundlichkeit – 4.00 Linien 4, 6: Verbesserung Anschlüsse an die Züge in Randzeiten; Verknüpfung Linien 1 und 7 (Direktverbindungen) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.00 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (4.00 Fr.).

Fazit

Viel Bus für wenig Geld In Lugano bekommt man insgesamt verhältnismässig viel Bus für wenig Geld, auch wenn das Fahrplanangebot im Vergleich mit Städten ähnlicher Grössenordnung weniger attraktiv ist. Der Halbstundentakt am Sonntag wird beispielsweise nur während weniger Nachmittagsstunden verdichtet. Immerhin funktionieren die Anschlüsse im zentralen Umsteigeknoten gut – sofern die Busse nicht im Stau stehen. Hier sind die Verhältnisse allerdings eng und unübersichtlich, trotz eines verfügbaren Haltestellenplans. Die Linie 12 liegt abseits und ist nicht signalisiert. Dasselbe gilt für den Busbahnhof der Regionalbusse der ARL, der sich in einer Entfernung von rund 200 Metern befindet. Die an zahlreichen Haltestellen installierten dynamischen Abfahrtsanzeigen sind allerdings vielversprechend. Ein regelrechtes Ärgernis ist dagegen, dass kaum ein Bus ohne mit Werbung verklebte Fenster auskommt.

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Perimeter Gemeinden Adligenswil, Ebikon, Horw, Kriens, Luzern, Luzern Meggen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck VBL Tarifverbund 4.64 – sehr gut Passepartout

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 9.2 Min. 5.23

Fahrzeit Distanz Haltestelle 141 m 4.70 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.8 km/h 3.97 Konsequente Busbevorzugung (u.a. Busstreifen) Einzelfahrkarten 1) 4.76

Kosten Monatsabonnemente 0.49 Fr./km 3.17

Alter Rollmaterial 9.8 Jahre 4.62

Auslastung Sitzplätze 36.1% 4.26 Ausbau der Kapazitäten; Neuorganisation des Informationsangebot – 5.50 Umsteigeknotens Pilatusplatz; Qualität Verknüpfung der Linien 14 und 18, 20 Qualität Umsteigeknoten 2) 4.25 und 24 oder 12 und 22/23 (Direktverbindungen); Benutzungsfreundlichkeit – 4.75 Einführung übertragbarer Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.20 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (4.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Luzern, Bahnhof (5.25); Luzern, Pilatusplatz (3.25).

Fazit

Präsenz markiert In der Luzerner Innenstadt markiert nicht nur der motorisierte Individualverkehr, sondern auch der öffentliche Verkehr eine deutliche Präsenz. Dass Sitzplätze in den Bussen oft knapp sind, unterstreicht aber, dass das Bussystem in Luzern am Anschlag ist. Am Bahnhof versammeln sich die vielen Busse zu einem bunten Farbgemisch. Während hier wohl das Optimum an Übersichtlichkeit herausgeholt wurde, zeigt sich am Pilatusplatz nicht die touristische Seite von Luzern. Es fehlt u.a. an kurzen und sicheren Umsteigewegen, einer Signalisation der verschiedenen Haltestellen, einem Stadtplan und genügend Sitzgelegenheiten. So kann man nur hoffen, dass die geplanten Querverbindungen das Umsteigen am Pilatusplatz künftig überflüssig machen. Ohnehin dürften die vielen Radiallinien konsequenter zu direkten Durchmesserlinien verknüpft sein.

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Perimeter Gemeinden Echandens, Echichens, Lonay, Morges, Morges Préverenges, Tolochenaz Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck TPM Tarifverbund 4.46 – gut Mobilis

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 17.5 Min. 4.54

Fahrzeit Distanz Haltestelle 150 m 4.58 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 20.3 km/h 4.06

Einzelfahrkarten 1) 2.79

Kosten Monatsabonnemente 0.22 5.42 Vergünstigter Lokaltarif für die Fr./km Mobilis‐Zone 30 Alter Rollmaterial k. A. – Verbesserung Informationsangebot (Haltestellenansage, gut leserliche Auslastung Sitzplätze 19.9% 5.34 Haltetafeln, Netzpläne an allen Haltestellen und Bussen); Informationsangebot – 4.00 Bahnhofplatz: Informationspunkt beim Qualität Ausgang vom Bahnhofsgebäude Qualität Umsteigeknoten Morges, 4.00 (Abfahrtszeiten in Echtzeit, Gare Signalisation zu den Stadtbussen, Benutzungsfreundlichkeit – 5.50 Stadtplan); Wartehallen bzw. Überdachung bei Regionalbussen 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Recht freundlich Das Busangebot in Morges hat in den letzten Jahren einen beachtlichen Wandel durchgemacht. Das Fahrplanangebot wurde deutlich ausgebaut. Die Busse und Haltestellen wirken frisch und einladend – sieht man einmal von der engen Situation vor dem Bahnhof ab, die immer noch ein deutliches Verbesserungspotenzial aufweist. Die Haltestellen der Stadtbusse sind vom Bahnhofplatz aus weder sichtbar noch signalisiert. Dies ist insofern von Belang, als die Anschlüsse teilweise recht knapp sind. Auch das Informationsangebot ist bescheiden und nicht mehr zeitgemäss. Die Haltetafeln sind vom Bus aus kaum zu lesen, in den Fahrzeugen sind weder Netzpläne noch Haltstellenansagen vorgesehen – man fühlt sich hilflos und ausgeliefert. Will man das Ziel nicht verfehlen, so ist man auf die Hilfe des Fahrpersonals angewiesen – welches dann aber tatsächlich sehr freundlich ist.

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Perimeter Gemeinden Auvernier, Corcelles‐Cormondrèche, Hauterive, Neuchâtel Marin‐Epagnier, Neuchâtel, Peseux, Saint‐Blaise Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck TN (neu: TransN) Tarifverbund 4.45 – gut Onde Verte

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 10.9 Min. 5.09 Verdichtung des Sonntagsfahrplans (heute 20'‐Takt) Fahrzeit Distanz Haltestelle 149 m 4.59 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 21.4 km/h 4.27

Einzelfahrkarten 1) 3.28

Kosten Monatsabonnemente 0.48 3.25 Fr./km Alter Rollmaterial 9.2 Jahre 4.92 Informationsangebot: Haltestellenfahrpläne ab Internet, Auslastung Sitzplätze 38.0% 4.13 Netzpläne in den Bussen, klar erkennbare Haltetafeln; Place Pury: Niveauübergang zur Littorail, Informationsangebot – 4.00 Qualität zentraler Infopunkt bei der elektronischen Abfahrtsanzeige (Netzplan, Stadtplan); Qualität Umsteigeknoten 2) 4.25 Verknüpfung der Linien 2 und 7/8 bzw. 9b und 11 (Direktverbindungen); Benutzungsfreundlichkeit – 4.75 Vereinheitlichung der Taktfolgen (bessere Anschlüsse am Place Pury) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (1.50 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Neuchâtel, Gare (3.25); Neuchâtel, Place Pury (5.25).

Fazit

Update angesagt Die Bushaltestelle des Bahnhofs befindet sich an einer stark befahrenen Hauptstrasse, unmittelbar neben der trostlosen Bahnhofsunterführung. Gut, dass die Busse recht häufig fahren, sodass man nicht lange an diesem Unort warten muss. Der ungünstige Eindruck wird durch den Place Pury aber wieder relativiert. Der zentrale Umsteigeknoten strahlt eine behagliche Atmosphäre aus. Er ist belebt, aber nicht hektisch und insgesamt übersichtlich. Anderes ist in Neuchâtel allerdings nicht zeitgemäss. An den Haltestellen fehlen häufig Fahrpläne. Via Internet lassen sich Abfahrtspläne nur für die Endhaltestellen ausdrucken. An der richtigen Haltestelle auszusteigen erfordert Aufmerksamkeit: In den Bussen gibt es keinen Netzplan, sowohl die automatische Haltestellenansage als auch die Markierung der Haltestellen sind zu diskret.

64

Perimeter Gemeinden Nyon Nyon, Prangins Wichtigster Anbieter Endnote — Gesamteindruck TPN Tarifverbund 3.76 – ungenügend Mobilis

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 35.0 Min. 3.08 Verdichtung des Angebotes nach Prangins, Aufteilung der Linien 805 Fahrzeit Distanz Haltestelle 132 m 4.83 und 817 in zwei klar getrennte Linien Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 17.8 km/h 3.57

Einzelfahrkarten 1) 1.00 Einführung Kurzstreckentarif;

Kosten Monatsabonnemente 0.20 5.58 Vergünstigter Lokaltarif für die Fr./km Mobilis‐Zone 20 Alter Rollmaterial 6.9 Jahre 6.00 Klarere Markierung der Haltestellen (erkennbare Haltetafeln); Auslastung Sitzplätze k. A. – Verbesserung des Informationsangebotes (Netzpläne in Bussen und an Haltestellen, Haltestellenansage in Bussen); Informationsangebot – 3.50 Qualität Neuorganisation des Bahnhofplatzes (u.a. Zusammenlegen der Bushaltestellen, Qualität Umsteigeknoten Nyon, 3.50 Überdachung); Gare Wartehallen an Haltestellen; Benutzungsfreundlichkeit – 4.00 Verknüpfung der Linien 801/805 und 802/803 (Direktverbindungen) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (1.00 Fr.).

Fazit

Unscheinbar Das Busangebot in Nyon ist sicher eine Option als Zubringer für PendlerInnen zu den Zügen nach Genf oder Lausanne. Davon abgesehen überzeugt es aber nicht. Das Wort «Unscheinbar» umschreibt es vielleicht am treffendsten. So ist die Gefahr gross, dass man an den Haltestellen vorbeigeht, ohne es zu merken. Es fehlt allzu oft an markanten Wartehallen oder auffälligen Haltetafeln. Stattdessen werden die Haltestellen mit Halteverbotstafeln signalisiert. Offenbar fahren die Busse so selten, dass die Haltebuchten als Parkplätze missbraucht werden ... Auch die Organisation des Busnetzes ist unverständlich. Am Abend, samstags und sonntags verkehren andere Linien als werktags, und vormittags gelten andere Abfahrtszeiten als nachmittags. Nicht zuletzt tragen auch die Tarife das Ihre dazu bei, dass man für die kurzen Wege in Nyon nach einer Alternative sucht.

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Perimeter Gemeinden Aarburg, Dulliken, Olten, Starrkirch‐Wil, Olten Trimbach, Wangen b. O., Winznau Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck BOGG Tarifverbund 4.18 – genügend A‐Welle

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 20.4 Min. 4.30 Fahrplanverdichtung in den Spitzenzeiten; Fahrzeit Distanz Haltestelle 169 m 4.30 Verlängerung der Linie 1 nach Dulliken Tür zu Tür Bahnhof (mit Anschluss nach Aarau) Fahrgeschwindigkeit 20.2 km/h 4.04

Einzelfahrkarten 1) 2.56 Ausweitung des Geltungsbereichs für Kurzstrecken; Kosten Monatsabonnemente 0.65 1.83 Einführung eines vergünstigen Fr./km Lokalzonentarifs für Abonnemente Alter Rollmaterial 5.4 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 23.1% 5.13

Informationsangebot – 5.00 Umsteigeknoten Bahnhof: Qualität Fussgängerüberführung Bahnhofquai, Qualität Umsteigeknoten Olten, 4.25 zentrale Informationsanlage Bahnhof (Stadtplan, Netzplan, zentrale Benutzungsfreundlichkeit – 5.00 dynamische Fahrgastinformation); Vereinfachung des Liniennetzes 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Verbesserungspotenzial im Bahnknotenpunkt «Clevere Pendler leben hier», wirbt Olten. Tatsächlich ist das Bahnangebot mit attraktiven Verbindungen nach Basel, Bern und Zürich top und auch die Anschlüsse der Busse sind in Ordnung. Wer allerdings nur innerhalb der engeren Umgebung von Olten pendelt, wird sich reiflich überlegen, ob er dies mit dem Bus tun soll, sieht er oder sie sich doch mit happigen Tarifen konfrontiert. Auch GelegenheitsfahrerInnen werden den öffentlichen Verkehr nicht als einfach zu benutzendes Verkehrsmittel in Erinnerung behalten. Der Netzplan ist angesichts der Vielzahl an Linien sehr kompliziert zu lesen. Einige Mühe macht es auch, am Bahnhof den richtigen Bus zu finden. Ist man einmal auf der falschen Seite des Bahnhofquais, muss die vierspurige Strasse mittels einer Unterführung umständlich gequert werden.

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Perimeter Gemeinde Rapperswil‐Jona Rapperswil‐Jona Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland VZO Tarifverbund 4.50 – gut ZVV/Ostwind

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 18.2 Min. 4.48 Konsequente Busbevorzugung

Fahrzeit Distanz Haltestelle 142 m 4.69 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 20.3 km/h 4.06

Einzelfahrkarten 1) 3.09 Erhöhung der Tarife im Parkhaus Schanze (bessere Kosten Monatsabonnemente 0.45 Fr./km 3.50 Wettbewerbsfähigkeit für den

öffentlichen Verkehr)

Alter Rollmaterial 3.0 Jahre 6.00 Zeitgemässe Wartehallen an den Haltestellen. Auslastung Sitzplätze 20.9% 5.27 Übertragung des Farbschemas der

Netzpläne auf die Haltetafeln zur Informationsangebot – 5.75 Qualität besseren Übersichtlichkeit (Linie 991:

Qualität Umsteigeknoten Rapperswil, 4.75 rosa; Linie 992: braun; Linie 993: gelb Bahnhof etc.); Ergänzung der Fahrpläne in der Benutzungsfreundlichkeit – 4.50 Bahnhofsunterführung mit den fehlenden Linien 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.50 Fr.).

Fazit

Klassenbester! Unter dem Motto «Stattauto Stadtbus» machen die Stadtbusse in Rapperswil‐Jona mit Slogans wie Tschau Stau» oder Ich schlucke 1 km Stau» unübersehbar Werbung für das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr. Das Angebot hat in den letzten Jahren denn auch einen grossen Sprung nach vorn gemacht: Der Fahrplan wurde massiv ausgebaut und neu ist die überwiegende Zahl der Haltestellen mit einem Viertelstundentakt an die S‐Bahn angeschlossen. Insgesamt ist das Angebot in Rapperswil‐Jona klassenbestes bei kleinen Städten und verdient sich die Note «gut». Verbesserungen sind dennoch möglich, etwa bei der Ausstattung der Haltestellen mit Wartehallen. Verglichen mit dem privaten Auto ist der Stadtbus für die relativ kurzen Strecken im Ortsverkehr preislich wenig attraktiv, und nicht zuletzt haben die knappen Anschlüsse auch eine Kehrseite: Sie sind wegen der Verkehrsbehinderungen oft Glückssache.

67

Perimeter Gemeinden Altstätten SG, Au SG, Balgach, Berneck, Rheintal (SG) Marbach, Rebstein, Widnau Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck RTB Rheintalbus Tarifverbund 4.26 – genügend Ostwind

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 23.3 Min. 4.06

Fahrzeit Distanz Haltestelle 222 m 3.55 Erschliessung Widnau Fuchsgasse‐ Tür zu Tür Schützenstrasse und Altstätten Fahrgeschwindigkeit 25.7 km/h 5.13 Tiefenacker

Einzelfahrkarten 1) 2.33 Erhöhung der Parkgebühren (bessere Wettbewerbsbedingungen für den Kosten Monatsabonnemente 0.45 Fr./km 3.50 öffentlichen Verkehr)

Alter Rollmaterial 7.2 Jahre 5.90

Auslastung Sitzplätze 28.3% 4.78

Informationsangebot – 5.50 Qualität

Qualität Umsteigeknoten Heerbrugg, 4.75 Bahnhof Heerbrugg: dynamische Bahnhof Fahrgastinformation; Benutzungsfreundlichkeit – 5.50 übertragbare Abonnemente

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (1.50 Fr.).

Fazit

Erschwerte Rahmenbedingungen Das St. Galler Rheintal besitzt insofern erschwerte Rahmenbedingungen, als dass der öffentliche Verkehr durch günstige Parktarife konkurrenziert wird (z.B. in Altstätten SG). Auch die geringe Siedlungsdichte erschwert eine Erschliessung in der Fläche erheblich. Mit der neuen Linie 351 von Heerbrugg ins österreichische Dornbirn konnten immerhin neue Siedlungsgebiete erschlossen werden. Nach wie vor sind aber grosse Teile von Widnau und Altstätten durch den öffentlichen Verkehr kaum erschlossen. Die Informationen am Bahnhof Heerbrugg könnten mit einer Abfahrtsanzeige in Echtzeit verbessert werden. Wünschenswert wären auch übertragbare Abonnemente innerhalb des Tarifverbundes Ostschweiz. Immerhin hat das Angebot im Umfeld der Paradelinie 301 mit einem Viertelstundentakt durchaus seine Qualitäten.

68

Perimeter Gemeinden Rorschach Goldach, Rorschach, Rorschacherberg Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Seebus/VBSG Tarifverbund 3.94 – knapp genügend Ostwind

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 31.2 Min. 3.40 Einführung des Viertelstundentakts (bessere Anschlüsse an S‐Bahn in Fahrzeit Distanz Haltestelle 140 m 4.72 Rorschach Stadt); Verbesserung Tür zu Tür Fahrplanangebot in Randzeiten Fahrgeschwindigkeit 21.3 km/h 4.27

Einzelfahrkarten 1) 1.42 Schaffung eines Lokaltarifs für die Zone 31 Kosten Monatsabonnemente 0.67 Fr./km 1.67 (Abonnemente/Einzelfahrkarten)

Alter Rollmaterial 4.0 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 16.7% 5.55

Informationsangebot – 5.25 Wartehallen an den Haltestellen; Qualität Verbesserte Anschlüsse an die S‐Bahn; Qualität Umsteigeknoten Rorschach, 5.25 Einführung eines einfacher Signalstr. verständlichen Liniennetzes Benutzungsfreundlichkeit – 3.50 (Postautos); übertragbare Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Frische Brise Der «Seebus» von Rorschach vermittelt sei vier Jahren eine frische Brise in den St. Galler Bodenseegemeinden und gibt dem ansonsten ziemlich unübersichtlichen Liniennetz im Raum Rorschach eine gewisse Struktur. Dass als Gesamteindruck vorerst nur ein aufgerundetes «knapp genügend» resultiert, liegt einerseits am noch dünnen Fahrplanangebot in den Randzeiten sowie einer noch mangelhaften Benutzungsfreundlichkeit. Hier sind neben dem erwähnten, unübersichtlichen Liniennetz auch fehlende Wartehallen oder optimierbare Anschlüsse an die Bahn zu erwähnen. Als eigentliches Killerargument gegen die Wahl des Seebusses ist das hohe Tarifniveau zu betrachten. Hier wäre die Einrichtung einer Lokalzone mit vergünstigten Tarifen für Einzelfahrkarten und Abonnemente notwendig.

69

Perimeter Gemeinden Schaffhausen Neuhausen am Rheinfall, Schaffhausen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck VBSH Tarifverbund 4.64 – sehr gut FlexTax

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 11.5 Min. 5.04 Fahrplanverdichtungen in den Spitzenzeiten Fahrzeit Distanz Haltestelle 116 m 4.81 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 21.1 km/h 4.22

Einzelfahrkarten 1) 3.47

Kosten Monatsabonnemente 0.51 Fr./km 3.00

Alter Rollmaterial 8.9 Jahre 5.07

Auslastung Sitzplätze 27.7% 4.82 Dynamische Fahrgastinformation Informationsangebot – 5.00 am Bahnhof und in allen Qualität Fahrzeugen; Qualität Umsteigeknoten Schaffhausen, 5.50 Ergänzung des Netzplanes mit den Bahnhof regionalen Buslinien (inkl. in den Benutzungsfreundlichkeit – 5.00 Kanton Zürich); übertragbare Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.60 Fr.).

Fazit

Warten auf die S‐Bahn Abgesehen von einer neuen Quartierbuslinie in Neuhausen am Rheinfall und der Schaffung eines integralen Tarifverbundes gab es in Schaffhausen seit 2006 keine namhaften Änderungen. Die Busparade, die sich alle zehn Minuten am Bahnhof Schaffhausen einstellt und so für optimale Umsteigebedingungen sorgt, hält aber weiterhin was sie verspricht: Die dichte Erschliessung aller Quartiere in einer sehr guten Qualität. Für einen Spitzenplatz im ÖV‐Test – 2003 war Schaffhausen immerhin noch Testsieger – reicht es dennoch nicht. Neben Detailverbesserungen beim Informationsangebot (dynamische Fahrgastinformation am Bahnhof und in allen Fahrzeugen) und attraktiveren Preisen wäre auch eine Verdichtung des Fahrplanangebotes in den Spitzenzeiten angebracht. Man darf gespannt sein, ob Schaffhausen im Zuge der Realisierung der für 2016 geplanten S‐Bahn wieder den Sprung ganz nach Vorne schafft.

70

Perimeter Gemeinde Sion Sion Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Bus Sédunois / PostAuto Wallis Tarifverbund 3.79 – ungenügend –

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 35.5 Min. 3.04 Verdichtung des Angebotes (15'/30'‐ Takt auf allen Linien) Fahrzeit Distanz Haltestelle 153 m 4.53 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 18.3 km/h 3.65

Einzelfahrkarten 1) 1.92 Vergünstigung mit Halbtaxabonnement Kosten Monatsabonnemente 0.46 3.42 Fr./km Alter Rollmaterial 5.7 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 10.6% 5.96

Informationsangebot – 4.50 Verlegung der Haltestelle der Linie 4 Qualität zum Busbahnhof; Qualität Umsteigeknoten Sion, Gare 4.25 Vereinfachung und Neuorganisation des Liniennetzes (weniger Benutzungsfreundlichkeit – 3.25 Umwegfahrten); Anschlussspinnen am Bahnhof 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.40 Fr.).

Fazit

Aufholjagd Das Angebot in Sion wurde in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Zum ersten Mal ist es nicht mehr das schlechteste! Angesichts der Forschritte fällt es nicht leicht, trotzdem die Gesamtnote «Ungenügend» zu vergeben. Die Busse verkehren aber auf den meisten Linien nach wie vor zu selten und sie tun dies mit zeitraubenden Umwegen (z.B. Linie 2). Anschlüsse sind eher zufällig denn eine Regel, und die Konsultation des Fahrplans ist angesichts der vielen Fussnoten eine Herausforderung. Das Bedarfsangebot am Sonntag ist zwar eine Verbesserung gegenüber früher, kann aber nur als Übergangslösung gesehen werden. Zudem ist Bus fahren in Sion nach wie vor deutlich teurer als in vergleichbaren Städten. Auch am Bahnhof hat sich zwar vieles wesentlich verbessert, unverständlich ist aber, warum die Linie 4 hundert Meter weit weg vom Bushof ins Niemandsland strafversetzt wurde.

71

Perimeter Gemeinden Bellach, Biberist, Derendingen, Feldbrunnen‐St. Solothurn Niklaus, Gerlafingen, Langendorf, Solothurn, Zuchwil Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck BSU Tarifverbund 4.43 – gut Libero

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 17.5 Min. 4.54 Verdichtung des Angebotes vor allem in Randzeiten; Anbindung Bahnhof Fahrzeit Distanz Haltestelle 181 m 4.13 Bellach ans Busnetz mit Anschluss an Tür zu Tür Züge nach Biel (neue Linie oder Fahrgeschwindigkeit 20.8 km/h 4.15 Umleitung der Linie 3); Erschliessung Biberist, Schachenstrasse Einzelfahrkarten 1) 4.64

Kosten Monatsabonnemente 0.50 Fr./km 3.08

Alter Rollmaterial 8.1 Jahre 6.00 Besser sicht‐ und lesbare Auslastung Sitzplätze 31.5% 4.57 Haltestellentafeln; konsequent überall linienspezifische Abfahrtstabellen; Informationsangebot – 4.75 Ausbau Informationsangebot am Bhf. Qualität Solothurn, Seite Hauptbahnhofstrasse; Qualität Umsteigeknoten 2) 5.38 Bessere Signalisation der Linien am Amthausplatz; Verbesserung der Benutzungsfreundlichkeit – 4.25 Anschlüsse in Richtung Luterbach; Übertragbare Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (4.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Solothurn, Bahnhof (5.25); Solothurn, Amthausplatz (5.50).

Fazit

Fahrplankonsultation angesagt Massgeblich für die Gesamtnote «gut» verantwortlich sind in Solothurn die vergleichsweise hohen Parkgebühren. Diese machen das Busfahren preislich konkurrenzfähiger als in vergleichbaren Agglomerationen. Wer in der Agglomeration Solothurn allerdings umsteigen muss, sollte vorgängig den Fahrplan konsultieren. Denn die Anschlüsse haben etwas Zufälliges, sind teils zu knapp, teils zu grosszügig und wechseln im Tagesverlauf. Abends und am Sonntag ist der Fahrplan empfindlich ausgedünnt. Können Wartezeiten nicht vermieden werden, machen immerhin die beiden Umsteigeknoten Bahnhof und Amthausplatz das Warten angenehm. Als einzige Kritikpunkte wären hier die schlechte Signalisation der Linien am Amthausplatz sowie der fehlende Informationspunkt beim Bahnhof (Seite Hauptbahnhofstrasse) anzuführen. Nimmt man nämlich die Unterführung, wird man zwar geradewegs zu den Bussen geführt, weitergehende Informationen fehlen dann aber.

72

Perimeter Gemeinden St. Gallen Gaiserwald, St. Gallen, Wittenbach Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck VBSG Tarifverbund 4.77 – sehr gut Ostwind

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 9.2 Min. 5.23 Verdichtung des Fahrplans der Linien 1 und 4 auf je 10' (bessere Anschlüsse an Fahrzeit Distanz Haltestelle 143 m 4.67 andere Linien, Kapazitätsausbau); Tür zu Tür Schnellverbindungen zwischen St. Gallen West und St. Gallen Ost (eventuell über Fahrgeschwindigkeit 19.1 km/h 3.82 A1)

Einzelfahrkarten 1) 5.17

Kosten Monatsabonnemente 0.49 Fr./km 3.17

Alter Rollmaterial 3.7 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 33.3% 4.45

Informationsangebot – 5.25 Qualität

Qualität Umsteigeknoten St. Gallen, 5.25 Überdachung der Postautohaltestellen; Bahnhof Verbesserung der Anschlüsse an die Züge Benutzungsfreundlichkeit – 4.75 in den Aussenbahnhöfen; übertragbare Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (4.00 Fr.).

Fazit

Platz 1! Seit 2006 hat sich das Angebot in St. Gallen erheblich verbessert und ist nun – zusammen mit Zürich – das Beste in der Schweiz. Dank einem Ausbau des Liniennetzes wird das Stadtgebiet besser erschlossen. Auch das Fahrplanangebot wurde ausgebaut. Nach den umfangreichen Ersatzbeschaffungen der letzten Jahre bietet der Stadtbus von St. Gallen insgesamt ein wesentlich frischeres und zeitgemässeres Erscheinungsbild. Allem Lob zum Trotz gibt es aber auch in St. Gallen Potenzial für Verbesserungen: Der Bahnhofplatz ist zwar übersichtlich und funktional, bei den Postautohaltestellen fehlt aber eine Überdachung. Die uneinheitlichen Taktfolgen der Stadtbusse auf den Hauptlinien ergeben am Bahnhof keine systematischen Anschlüsse. Da die Distanzen in St. Gallen relativ lang sind, wären nicht zuletzt auch Schnellverbindungen begrüssenswert.

73

Perimeter Gemeinden Thalwil Langnau a. A., Oberrieden, Thalwil Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Tarifverbund 4.21 – genügend ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 32.5 Min. 3.29 Viertelstundentakt mit zusätzlichen Anschlüssen an die InterRegio aus Fahrzeit Distanz Haltestelle 162 m 4.40 Zürich und Zug‐Luzern Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 21.0 km /h 4.20

Einzelfahrkarten 1) 3.64

Kosten Monatsabonnemente 0.22 Fr./km 5.42

Alter Rollmaterial 8.2 Jahre 5.41 Verlegung des Bahnhofsgebäudes in Auslastung Sitzplätze k. A. – eine Gleisüberbauung, Zusammenfassung aller Informationsangebot – 5.50 Bushaltestellen in einer neu Qualität organisierten Gotthardstrasse; Qualität Umsteigeknoten Thalwil, 4.50 Bessere Signalisation der Ortsbusse Bahnhof vom Bahnhof; Benutzungsfreundlichkeit – 4.25 Verknüpfung der Linien 141/142 (Direktverbindung) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.00 Fr.).

Fazit

Hinter den sieben Gleisen In Thalwil hat sich im letzten ÖV‐Test wenig verändert, und so ist auch noch ein erhebliches Verbesserungspotenzial vorhanden. Glänzt Thalwil durch beste Bahnverbindungen nach Zürich, Zug‐ Luzern und Chur, bieten die lokalen Busse nur ein Basisangebot im Halbstundentakt. Verbesserungsfähig ist auch der Umsteigeknoten am Bahnhof. So ist blindes Vertrauen in die Signalisation am Bahnhof fehl am Platz. Wer dem Bussignet folgt, landet beim Bahnhofsgebäude, wo eine Postautohaltestelle ein einsames Dasein fristet. Die Ortsbusse verkehren aber ab dem Zentrum, das über die Überführung erreichbar ist. Das Zusammenlegen aller Haltestellen in unmittelbarer Nähe eines Bahnhofsgebäudes wäre dringend wünschbar. Umzusetzen wäre dies beispielsweise mit dem Neubau des Bahnhofs im Rahmen einer Gleisüberbauung sowie der Auflösung einiger Parkplätze im Zentrum zugunsten der Busse.

74

Perimeter Gemeinden Thun Hilterfingen, Steffisburg, Thun Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck STI Tarifverbund 4.60 – gut BeoAbo

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 12.6 Min. 4.95 Verdichtung Fahrplan Linie 4 (10'‐ Takt); Fahrzeit Distanz Haltestelle 159 m 4.45 Bessere Erschliessung von Steffisburg Tür zu Tür (Beispielsweise durch Ortsbus Fahrgeschwindigkeit 19.5 km/h 3.90 Steffisburg–Bahnhof Steffisburg oder Verlängerung Linie 3 nach Heimberg) Einzelfahrkarten 1) 5.45

Kosten Monatsabonnemente 0.51 Fr./km 3.00

Alter Rollmaterial 7.9 Jahre 5.55 Klar erkennbare Haltetafeln mit gut lesbarem Haltestellennamen; Auslastung Sitzplätze 33.4% 4.44 Bahnhof Thun: grosszügigere Überdachung des Bahnhofvorplatzes; Informationsangebot – 5.00 Infopunkt nach Treppenaufgang Qualität Unterführung (dynamische Qualität Umsteigeknoten Thun, 4.75 Fahrgastanzeige, Stadtplan, Bahnhof Netzplan); Verknüpfung Linien 2 und 5 Benutzungsfreundlichkeit – 4.50 zu einer Ringlinie; übertragbare Abonnemente; integraler Tarifverbund 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (4.00 Fr.).

Fazit

Genügend, besser – gut! Schritt für Schritt mausert sich das Busnetz in Thun zu einem immer attraktiveren Angebot, dessen Vorzüge allerdings nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Sie liegen nämlich in einem immer dichteren Fahrplanangebot und in einer guten Abstimmung der einzelnen Linien aufeinander. Relativ altbacken wirken dagegen die Haltetafeln. Sie hätten eine dringende Auffrischung nötig, die gleich auch Werbung für das verbesserte Angebot machen würde. Nach wie vor auf Sonnenschein angewiesen ist man am Bahnhof: Angesichts der relativ neuen Gestaltung des Bahnhofplatzes ist es erstaunlich, dass einem so nahe liegenden Bedürfnis wie dem wirksamen Schutz vor Regen für die Fahrgäste nicht Rechnung getragen wurde. Verbesserungsmöglichkeiten bestehen schliesslich auch in der Erschliessung der Gemeinde Steffisburg sowie bei der Benutzungsfreundlichkeit des Systems. So fehlt es beispielsweise an einem integralen Tarifverbund.

75

Perimeter Gemeinde Uster Uster Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) Tarifverbund 4.47 – gut ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 17.9 Min. 4.51 Fahrplanverdichtung in den Hauptverkehrszeiten (schlankere Fahrzeit Distanz Haltestelle 160 m 4.44 Anschlüsse an S14 ins Glattal) Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.5 km/h 3.90

Einzelfahrkarten 1) 1.00 Erhöhung Parkgebühren für eine bessere Wettbwerbsfähigkeit des Kosten Monatsabonnemente 0.20 Fr./km 5.58 öffentlichen Verkehrs

Alter Rollmaterial k. A. –

Auslastung Sitzplätze k. A. –

Informationsangebot 5.50 Farbkonzept beim Liniennetzplan; Qualität Zusätzliche Wartehallen an den Qualität Umsteigeknoten Uster, 6.00 Haltestellen; Bahnhof Verknüpfung der Linien 812 und 816 Benutzungsfreundlichkeit – 4.50 sowie 813/814 mit der Linie 817 (Direktverbindungen) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (1.00 Fr.).

Fazit

Uhrwerk Das Bussystem von Uster ist einfach zu verstehen: Wie zum Glockenschlag einer Kirche fahren die Busse jede Viertelstunde vom Bahnhof ab und bieten gute Anschlüsse an die S5 und die S15 aus Zürich. Auch sonst wirkt das Angebot gefällig. Die Übersichtlichkeit des Busbahnhofs hat Vorbildcharakter, das Informationsangebot ist beinahe lückenlos. Wünschbar wären allerdings vermehrt Wartehallen an den Haltestellen, konsequente Durchmesserlinien (Direktverbindungen) und ein verdichteter Fahrplan in den Hauptverkehrszeiten mit schlankeren Anschlüssen an die S14 in Richtung Glattal. Insgesamt gibt das Busnetz in Uster aber wenig Anlass zu Kritik. Wenn es dennoch nicht zur Bestnote reicht, dann liegt das daran, dass der Ortsbus für Gelegenheitsfahrten angesichts der geringen Parkgebühren mit dem Privatauto zu wenig konkurrenzfähig ist.

76

Perimeter Gemeinden Corseaux, Corsier‐sur‐Vevey, Montreux, La Vevey‐Montreux Tour‐de‐Peilz, Vevey, Veytaux, Villeneuve Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck VMCV Tarifverbund 4.34 – genügend Mobilis

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 16.3 Min. 4.64 Taktverdichtung auf Linie 201

Fahrzeit Distanz Haltestelle 152 m 4.54 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.6 km/h 3.91

Einzelfahrkarten 1) 4.33 Einführung des Kurzstreckentarifs

Kosten Monatsabonnemente 0.47 3.33 Fr./km Alter Rollmaterial 12.3 Jahre 3.34 Markierung der Fahrtrichtung von Auslastung Sitzplätze 28.6% 4.76 Ringlinien auf den Netzplänen; Abfahrtsanzeige in Echtzeit am Informationsangebot – 5.25 Bahnhofplatz Vevey; Qualität Verbesserung der Anschlüsse der Qualität Umsteigeknoten Vevey, 4.25 Linien 204, 206, 211, 212 an die Züge Gare in Montreux bzw. Vevey; Benutzungsfreundlichkeit – 4.50 leicht merkbare Taktfolge auf Linie 202 (z.B. 10/15'‐Takt) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.00 Fr.).

Fazit

Lust und Frust «Im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn?», fragt sich der ortsfremde Besucher angesichts der zahlreichen Ringlinien in Vevey und Montreux beim Studium des Netzplans. Je nachdem kann die Fahrt zu beträchtlichen Umwegen führen und man ist zu Fuss schneller. Das Angebot ist ambivalent: Einerseits die fleissig fahrende Trolleybuslinie entlang der Riviera, in der Sitzplätze rar sind. Andererseits das dürftige Angebot für die dünn besiedelten Hänge oberhalb des Genfersees, das über die obligaten SchülerInnen hinaus vermutlich wenige Fahrgäste anzieht. Dabei hätte der öffentliche Verkehr auch hier durchaus Potenzial, wenn sich der Tarifverbund einmal etabliert hat und die Busse auch optimale Anschlüsse an die Züge bieten. Immerhin, das Fahrplangebot wurde in den letzten Jahren leicht verbessert, und die Signalisation des relativ langen Wegs vom Bahnhof Vevey zu den Bussen ist nun deutlich klarer.

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Perimeter Gemeinden Wädenswil Wädenswil Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Zimmerbergbus Tarifverbund 4.47 – gut ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 25.2 Min. 3.90

Fahrzeit Distanz Haltestelle 121 m 4.98 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 20.0 km/h 4.00

Einzelfahrkarten 1) 2.46

Kosten Monatsabonnemente 0.18 Fr./km 5.75

Alter Rollmaterial 8.2 Jahre 5.41

Auslastung Sitzplätze k. A. –

Informationsangebot – 5.50 Vereinfachung des Liniennetzes; Qualität Verknüpfung der Linien 121 und 125 Qualität Umsteigeknoten Wädenswil, 5.75 (Direktverbindungen); Bahnhof Bedienung der Haltestellen Coop und Benutzungsfreundlichkeit – 4.25 Glärnisch durch die Linien 150, 160 und 164 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Kreatives Wirrwarr Die Bahnhofsunterführung wirkt vergammelt. Angesichts der noch laufenden Bauarbeiten drückt man hier aber ein Auge zu. Und was sich aus den Bauarbeiten herausschält, ist tatsächlich ein ansehnlicher, übersichtlicher Busbahnhof. Kompliziert ist allerdings das Gewirr von Buslinien auf dem Netzplan. Dieselbe Haltestelle wird je nach Wochentag oder Tageszeit von verschiedenen Linien mit unterschiedlicher Fahrtrichtung bedient, wenn auch nicht überall konsequent: So kann eine Linie durchaus auch unterschiedliche Streckenverläufe aufweisen. Für zusätzliche Verwirrung sorgen die leicht verwechselbaren Haltestellennamen: War es nun Hallenbad/Frohmatt oder schlicht Frohmatt? Meierhofrain oder Meierhof? Tiefenhof, Tiefenhofweiher oder gar Tiefenhofstrasse? Insgesamt weist das Busangebot in Wädenswil aber durchaus Qualitäten auf. Wer den öffentlichen Verkehr benutzen will, findet in nächster Nähe eine Haltestelle und Anschlüsse an die S‐Bahn – sofern Busse und Züge pünktlich unterwegs sind.

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Perimeter Gemeinden Wetzikon‐Gossau ZH Gossau ZH, Wetzikon Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland VZO Tarifverbund 4.33 – genügend ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 22.9 Min. 4.09 Verlängerung der Buslinien 862 bzw. 869 nach Oberwetzikon (nutzen der Fahrzeit Distanz Haltestelle 168 m 4.31 Standzeiten am Bahnhof) Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 20.9 km/h 4.18

Einzelfahrkarten 1) 2.67 Erhöhung Parkgebühren für eine bessere Wettbwerbsfähigkeit des Kosten Monatsabonnemente 0.20 Fr./km 5.58 öffentlichen Verkehrs (Zentrum Wetzikon, Fachmärkte Hinwil) Alter Rollmaterial k. A. –

Auslastung Sitzplätze k. A. –

Informationsangebot – 5.50 Qualität

Qualität Umsteigeknoten Wetzikon, 4.25 Bahnhof Umbau des Umsteigeknotens Bahnhof Benutzungsfreundlichkeit – 4.50 Wetzikon (geplant)

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.).

Fazit

Wo die PendlerInnen zu Hause sind Jede halbe Stunde fahren aus allen Richtungen S‐Bahn‐Züge in den Bahnhof Wetzikon ein. Die Fahrgäste finden perfekte Anschlüsse an die zahlreichen Busse, die auf dem Busbahnhof warten. Auch viertelstündlich versetzt finden Reisende noch Anschlüsse – wenn auch vor allem in den Hauptverkehrszeiten. Die S‐Bahn für die Fahrt nach Zürich ist für die ganze Region zweifellos äusserst attraktiv. Diese Fixierung auf die S‐Bahn hat aber einen entscheidenden Nachteil: Wenn die Busse 5 Minuten vor den S‐Bahnen eintreffen und 5 Minuten nach den Zügen wieder abfahren, ergeben sich für UmsteigerInnen Wartezeiten von gegen 10 Minuten. Für Fahrten von Gossau ZH nach Wetzikon oder zu den Fachmärkten von Hinwil ist dies bei den kurzen Distanzen inakzeptabel. So bleibt das Auto für den Lokalverkehr die bessere Alternative, was angesichts des hohen Verkehrsaufkommens deutlich sichtbar wird.

79

Perimeter Gemeinden Wil SG Bronschhofen, Rickenbach TG, Wil SG, Wilen TG Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck BUS Ostschweiz Tarifverbund 4.09 – knapp genügend Ostwind

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 22.4 Min. 4.13 Ausbau des Angebots am Abend, Samstag und Sonntag (eventuell Fahrzeit Distanz Haltestelle 150 m 4.57 Sammelkurse) Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.0 km/h 3.80

Einzelfahrkarten 1) 3.84

Kosten Monatsabonnemente 0.77 Fr./km 1.00 Vergünstigung der Lokalzone 16 für Abonnemente Alter Rollmaterial 8.1 Jahre 5.44 Verbesserung Informationsangebot: Netzpläne an allen Haltestellen; Auslastung Sitzplätze 9.1% 6.00 übersichtliche Fahrplantabelle pro Linie; Informationsangebot – 4.75 Bahnhof Wil SG: Dynamische Qualität Fahrgastinformation; Überdachung Qualität Umsteigeknoten Wil SG, 4.25 der Bushaltestellen; Bahnhof Vereinheitlichung der Taktfolgen; Benutzungsfreundlichkeit – 3.50 Wartehallen; übertragbare Abonnemente 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.00 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.00 Fr.).

Fazit

Noch grosses Potenzial In Wil SG ist das Angebot tagsüber mit einem Viertelstundentakt und guten Anschlüsse an die Bahn zwar absolut auf der Höhe seiner Zeit. Am Samstag das Angebot aber empfindlich aus und sowohl am späten Abend wie auch sonntags machen die Busse Feierabend bzw. Wochenende. Auch andernorts ist das Busangebot in Wil SG nicht mehr zeitgemäss. So fehlt beispielsweise am Bahnhof eine Anzeige der Busabfahrten in Echtzeit sowie eine grosszügige Überdachung der Bushaltestellen. Oft fehlt es an den Haltestellen an einem Netzplan, der die Orientierung erleichtert. Die Fahrplantabellen, auf denen alle Linien gemeinsam aufgeführt sind, sind zudem unübersichtlich. Am dringendsten erscheinen aber konkurrenzfähige Tarife. Wer beispielsweise ausschliesslich in Wil und Umgebung unterwegs ist, bezahlt für die Monatsabonnemente in der Ostwindzone 16 mehr, als wenn er das Auto benutzen würde.

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Perimeter Gemeinden Winterthur Winterthur Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Stadtbus Winterthur Tarifverbund 4.54 – gut ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 9.7 Min. 5.19

Fahrzeit Distanz Haltestelle 167 m 4.33 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 18.7 km/h 3.72 konsequente Busbevorzugung

Einzelfahrkarten 1) 3.76

Kosten Monatsabonnemente 0.62 Fr./km 2.08

Alter Rollmaterial 6.3 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 32.3% 4.51

Informationsangebot – 5.75 Neuorganisation Bhf. Oberwinterthur; Qualität Verknüpfung der Linien 4 und 14 bzw. Qualität Umsteigeknoten 2) 4.63 7 und 10 (Direktverbindungen); Querverbindung Töss‐Waldheim‐ Benutzungsfreundlichkeit – 5.25 Seen/Hegi; Bedienung Linie 4 in beide Richtungen. 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (3.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Winterthur, Hauptbahnhof (5.75); Oberwinterthur, Bahnhof (3.50).

Fazit

Unverändert «gut» In Winterthur hat sich seit dem letzten ÖV‐Test 2006 nur wenig verändert und so bleibt das Angebot zwar «gut», allerdings eines der weniger überzeugenden Angebote in den Grosstädten. Grund dafür sind die relativ schlechte Erschliessung in der Fläche sowie die Kosten der Monatsabonnemente. Letztere haben das Preisniveau der Stadt Zürich, allerdings sind die Distanzen in Winterthur deutlich kürzer. Auch der Umsteigeknoten am Bahnhof Oberwinterthur ist stark verbesserungsfähig. Hier fühlt man sich als Ortsfremder verloren: Die Bushaltestellen liegen weit auseinander, sind unzureichend signalisiert, und es fehlt an einer dynamischen Fahrgastinformation. Dagegen ist dem Hauptbahnhof Winterthur ein dickes Lob auszusprechen: Hier ist die Situation trotz umfangreicher Baustelle vorbildlich.

81

Perimeter Gemeinden Yverdon Chamblon, Montagny‐près‐Yverdon, Yverdon Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Travys Tarifverbund 4.17 – genügend Mobilis

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 20.0 Min. 4.33

Fahrzeit Distanz Haltestelle 155 m 4.50 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 20.6 km/h 4.12

Einzelfahrkarten 1) 2.12 Einführung des Kurzstreckentarifs;

Kosten Monatsabonnemente 0.77 1.00 Vergünstigter Lokaltarif für die Fr./km Mobilis‐Zone 40 Alter Rollmaterial 5.3 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 12.0% 5.87 Ausbau des Informationsangebots (u.a. Fahrpläne an allen Haltestellen, Informationsangebot – 4.00 Netzpläne in Bussen, Stadtplan bei Qualität Anzeige Busabfahrten vor Bahnhof); Qualität Umsteigeknoten Yverdon, 5.50 Zusätzliche Wartehallen an den Gare Haltestellen; Regelbetrieb auch in Benutzungsfreundlichkeit – 4.50 Randzeiten (Aufhebung der Sammelkurse) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.40 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.40 Fr.).

Fazit

Kleinstadtidylle Das Busangebot von Yverdon vermittelt eine sehr freundliche Atmosphäre. Schon am Ausgang des Bahnhofes weist eine Anzeige auf die nächsten Busabfahrten hin. Falls trotz der guten Anschlüsse Wartezeiten bestehen sollten, lädt ein ausgedehnter Park zum Verweilen ein. Der Busbahnhof ist übersichtlich, die neuen Fahrzeuge sind weitgehend werbefrei, und der Chauffeur grüsst freundlich. Seit 2006 erfolgte im Fahrplanangebot ein Quantensprung, und doch kommt Yverdon nicht über die Gesamtnote «genügend» hinaus. Schuld daran sind die massiven Preiserhöhungen im Zuge der Integration in den Tarifverbund Mobilis. Für Pendelnde innerhalb von Yverdon ist das Auto preislich attraktiver, auch wenn dabei alle Kosten berücksichtigt werden. Mit der Schaffung einer günstigen Lokalzone könnte zusätzliches Fahrgastpotenzial abgeholt werden.

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Perimeter Gemeinden Brittnau, Oftringen, Rothrist, Strengelbach, Zofingen‐Wiggertal Wikon, Zofingen Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck Limmat Bus AG Tarifverbund 4.29 – genügend A‐Welle

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 29.2 Min. 3.57 Viertelstündliche Anschlussspinne am Bahnhof Zofingen Fahrzeit Distanz Haltestelle 179 m 4.16 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 24.6 4.91 km/h Einzelfahrkarten 1) 3.25

Kosten Monatsabonnemente 0.51 3.00 Einführung eines vergünstigen Fr./km Lokalzonentarifs für Abonnemente Alter Rollmaterial 5.2 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 9.6% 6.00

Informationsangebot – 5.25 Qualität

Qualität Umsteigeknoten Zofingen, 5.25 Bahnhof Benutzungsfreundlichkeit – 4.25 Verknüpfung der Linien 5 und 13 bzw. 6 und 8/9 (Direktverbindungen) 1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 4.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.17 Fr.).

Fazit

Unterwegs im Autoland In der Region Zofingen, geprägt von Einkaufszentren, Fachmärkten und einer generell geringen Siedlungsdichte findet der öffentliche Verkehr eine schwierige Ausgangslage vor. Nicht überraschend mündeten die letzten beiden Untersuchungen jeweils in eine klar ungenügende Bewertung. Inzwischen hat das Busangebot aber einen merklichen Sprung nach vorn gemacht. Nicht nur wurde das Fahrplanangebot massiv erhöht, auch die Qualität des Angebots verbesserte sich spürbar und erreicht nun einen mit ähnlichen Agglomerationen vergleichbaren Standard. Wer allerdings innerhalb von Zofingen/Oftringen pendelt, bezahlt dafür einen stolzen Preis von 72 Franken monatlich – das Niveau von Bern oder Basel. Wer hingegen in Zofingen auf den Zug nach Bern, Olten, Basel oder Luzern muss, der findet alles andere als optimale Anschlüsse.

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Perimeter Gemeinden Zug Baar, Cham, Steinhausen, Zug Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck ZVB Tarifverbund 4.65 – sehr gut Tarifverbund Zug

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 14.1 Min. 4.83

Fahrzeit Distanz Haltestelle 136 m 4.77 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 19.1 km/h 3.82

Einzelfahrkarten 1) 3.92 Einführung eines Kurzstreckentarifs; Erhöhung Parkgebühren für eine Kosten Monatsabonnemente 0.41 Fr./km 3.93 bessere Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Verkehrs Alter Rollmaterial 5.5 Jahre 6.00

Auslastung Sitzplätze 39.4% 4.04 Ausbau der Kapazitäten (Gelenk‐ statt Standardbusse, Verdichtung des Informationsangebot – 5.50 Fahrplanangebots); Qualität

Qualität Umsteigeknoten 2) 5.00 Kolinplatz: Verschieben der Haltekanten der Linien 1, 2 und 13 in Benutzungsfreundlichkeit – 5.50 Richtung Kreuzung

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.60 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (2.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Baar, Bahnhof (5.50); Cham, Bahnhof (5.75); Zug, Bahnhof (5.75); Zug, Kolinplatz (3.50).

Fazit

Schmuck wie die Altstadt Ob per Stadtbahn oder per Bus: Das Angebot in Zug überzeugt weitgehend, insbesondere in qualitativer Hinsicht. In den Bahnhöfen Baar, Cham und Zug bestehen moderne und übersichtliche Umsteigeknoten mit guten Anschlüssen. Gerade im Bahnhof Zug ist die Ausgangslage mit Haltestellen am Bahnhofplatz und vor der Metalli nicht einfach. Mit einer lückenlosen Signalisation wurde dieses Problem aber vorbildlich gelöst. Mit ein bisschen mehr Konsequenz hätte Zug einen Spitzenplatz verdient, etwa mit mehr Kapazitäten vor allem in den Hauptverkehrszeiten, kürzeren Umsteigewegen am Kolinplatz oder attraktiveren Preisen im Vergleich zum Auto – die Parkgebühren sind im unteren Bereich vergleichbarer Agglomerationen. Doch das sind Klagen auf hohem Niveau.

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Perimeter Gemeinden Zürich Zürich Wichtigster Anbieter Endnote – Gesamteindruck VBZ Tarifverbund 4.77 – sehr gut ZVV

Bewertung im Detail

Kriterium Teilkriterium Messwerte Note Verbesserungsmöglichkeiten Bedienungshäufigkeit 5.6 Min. 5.53

Fahrzeit Distanz Haltestelle 139 m 4.73 Tür zu Tür Fahrgeschwindigkeit 16.9 km/h 3.37 Konsequente Bus‐ und Trambevorzugung Einzelfahrkarten 1) 5.29

Kosten Monatsabonnemente 0.51 Fr./km 3.00

Alter Rollmaterial 8.8 Jahre 5.08 Kapazitätserhöhung auf nachfragestarken Linien; Auslastung Sitzplätze 37.1% 4.19 Hauptbahnhof: Verbesserung der Signalisation bei der Sihlpost; Escher‐ Informationsangebot – 6.00 Wyss‐Platz: Bessere Signalisation der Qualität Bushaltestellen von der Limmatstrasse, Kiosk; Bucheggplatz: vollständige Qualität Umsteigeknoten 2) 4.50 Überdachung; Bahnhof Altstetten:

bessere Signalisation von Altstetten Benutzungsfreundlichkeit – 5.50 Nord zu Bussen in Hohlstrasse

1): Vergleich der Kosten einer Hin‐/Rückfahrt (mit Halbtax, 5.80 Fr.) mit den Kosten einer Autofahrt bei Vollkosten (0.75 Fr./km) plus Parkgebühr für 2 Stunden (5.00 Fr.). 2): Durchschnitt aus folgenden Umsteigeknoten: Hauptbahnhof (4.25); Central (4.50); Bellevue (4.50); Paradeplatz (5.00); Milchbuck (5.00); Bucheggplatz (4.50); Escher‐Wyss‐Platz (3.25); Bahnhof Oerlikon (5.00); Bahnhof Altstetten (4.50).

Fazit

Am Grössten, am Besten, aber immer langsamer Zürich besticht durch die schweizweit am häufigsten fahrenden Busse und Trams, eine gute Erschliessung in der Fläche und ein lückenloses Informationsangebot. Die Kosten sind unter Berücksichtigung der hohen Parkgebühren und der langen Distanzen vergleichweise moderat. Kritik ist aber bei den Umsteigeknoten angebracht. So ist beim Hauptbahnhof u.a. die Signalisation der Haltestelle Sihlpost mangelhaft. Überdies muss die neue Situation am Escher‐Wyss‐Platz als missglückt bezeichnet werden. Die Haltestellen der Busse und Trams liegen zu weit auseinander, eine Signalisation fehlt und der frühere Kiosk wurde abgebaut. Als künftige Herausforderungen sind schliesslich die Beseitigung der Kapazitätsengpässe sowie die Behinderung des öffentlichen Verkehrs durch den motorisierten Individualverkehr zu nennen – die Fahrgeschwindigkeit der Trams hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen.

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