Junge Unionsanhängerinnen Der größte Erfolg bei Wählerinnen seit 1990

messen vertreten sind“. Gerade in der Fraktion sei für Frauen „viel Luft nach oben“, mahnt sie. Zumal die Union ihren Mammuterfolg einer weiblichen Spitzen - kandidatin und den weiblichen Wählern verdankt. Bei Frauen heimsten CDU und CSU das beste Ergebnis seit 1990 ein. Trotzdem sind auch die Chancen der Unionsfrauen auf Kabinettsposten mau. Zwar ist es den Strippenzieherinnen ge - lungen, in 16 Koalitionsarbeitsgruppen die Hälfte der Unions-Führungsjobs zu ergattern. Über die Chancen auf ein Mi - nisteramt sagt diese Zahl aber wenig aus. Zwei Ministerinnen haben schon frei - S E G

A willig das Feld geräumt: CSU-Frau Ilse M I

Y Aigner ist nun bayerische Wirtschafts- T T E

G ministerin. Familienministerin Kristina Schröder tritt für die eigene Familie kür - präsidenten. Besonders frustriert die Da - zer. Für Aigners CSU-Platz steht mit Ge - GLEICHSTELLUNG men der Blick auf den Geschäftsführen - neralsekretär schon den Fraktionsvorstand, der kommissa - ein Mann in den Startlöchern. Und in der risch im Amt bleibt, bis die Koalition CDU sind profilierte Nachrückerinnen Viel Luft steht. In dem 19-köpfigen Gremium sitzen Mangelware: Gesundheitsstaatssekretärin nur drei Frauen. Von 16 Landesgruppen - Annette Widmann-Mauz gilt in den eige - chefs sind 13 Männer. Niemand rechnet nen Reihen als blass, Umweltstaatssekre - nach oben? damit, dass die ehrgeizigen Herren im tärin steht im Schatten Dienste der Gleichberechtigung freiwillig ihres starken Ministers . In der Fraktion von CDU und CSU ihren Platz räumen. Und ihre Vizeparteichefin Julia Klöckner sitzen mehr Frauen denn je – Gewiss, die mächtige CSU-Landesgrup - braucht Merkel in Rheinland-Pfalz. aber die meisten Spitzenjobs gehen pe führt abermals , eine Bildungsministerin Johanna Wanka einflussreiche, angesehene Abgeordnete. würde gern im Amt bleiben. Als schnelle weiter an Männer. Jetzt rebel- Überhaupt sind noch eine übermächtige Lösung nach dem Rücktritt von Annette lieren die Parlamentarierinnen. CDU-Chefin und Kanzlerin zu verzeich - Schavan war sie damals auch sehr will - nen sowie die Ministerinnen Ursula von kommen gewesen. Doch ein zweiter An - nionsfraktionschef der Leyen und Johanna Wanka. lauf ist ihr beileibe nicht sicher. wartete erst gar nicht auf den Auf - Trotzdem brodelt es unter den 78 Uni - Gesetzt fürs Kabinett ist nur Ursula Ustand, sondern ging direkt in die onsfrauen. Keine würde den offenen Auf - von der Leyen. Die Kanzlerin wird auf Offensive. Zwei Männer werde die Frak - stand wagen und sich ohne Not aus dem ihre populäre Arbeitsministerin nicht ver - tion von CDU und CSU als Bundestags - Rennen katapultieren. Aber sie rebellie - zichten wollen. Doch wohin mit ihr? Die vizepräsidenten nominieren, verkündete ren hinter den Kulissen. Maria Böhmer, SPD greift nach von der Leyens Ressort. Kauder den Herren und wenigen Damen Chefin der Frauen-Union, weiß, dass sie Würde von der Leyen im Gegenzug Ge - im Fraktionsvorstand vergangene Woche. jetzt Druck machen muss, um Weichen sundheitsministerin, müsste die Ärztin Gewiss, räumte Kauder ein: Auf den zu stellen. „Wir haben in der Fraktion so sich womöglich mit den Sozialdemokra - zweiten Vizeposten „hätte man auch eine viel Frauenpower wie nie. Das muss sich ten über Reformen wie die Bürgerversi - Kollegin setzen können“. Aber, so ver - künftig bei allen Verhandlungsergebnis - cherung einigen, die sie früher bekämpfte. sprach er: „Für die Frauen wird es anders - sen inhaltlich wie personell widerspie - Schließlich bliebe ihr noch das bei vielen wo einen angemessenen Ausgleich ge - geln“, fordert Böhmer. Sie werde persön - unbeliebte Außenamt, doch das geht ben.“ Das sei mit der Kanzlerin so be - lich alles daransetzen, dass Frauen „in wohl an die SPD. sprochen. Niemand rührte sich, der Fall Fraktions- und Regierungsämtern ange - All dies beobachten ambitionierte Frak - war entschieden. Ähnlich glatt kam Kau - tionsfrauen der Union mit Sorge. Sonder - der mit der Strategie in der großen Frak - lich organisiert gehen sie trotzdem nicht tionsrunde durch: Keiner muckte auf. vor. Die bisherige Frauensprecherin Rita Dabei gäbe es Grund genug. 78 Frauen Pawelski, die vor der Wahl den Kampf sitzen für die Union im neugewählten für die gesetzliche Quote anführte, ist , ein Viertel der Fraktion, das nicht mehr an Bord. Andere Fraktions - T E N .

ist ein Rekord. Aber zu melden haben K gruppen wie Vertriebene oder Ostdeut - E H die meisten: nichts. Und bei vielen wächst T sche wählten längst Sprecher, die Frauen O T O die Sorge, dass es so bleiben könnte. H haben nicht mal eine klare Kandidatin. P

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Seit der Wahl bestand die Aufgabe L Nur auf zwei Vertreterinnen für die E H C der Unionsparlamentarierinnen fast nur S „Teppichhändlerrunde“ einigten sie sich. T U R

darin, Männer in Ämter zu heben. Frak - T Das ist jenes Gremium, das nach der Re -

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tionschef Kauder, den Ersten Parlamenta- M gierungsbildung Fraktionsposten verteilt. O H rischen Geschäftsführer Michael Grosse- T „Da wird man sehen,“, so eine CDU-Frau, Brömer, Bundestagspräsident Norbert Unionsfraktionschef Kauder „was Kauders Wort wert ist.“ Lammert – und nun zwei männliche Vize - „Ein angemessener Ausgleich“ M "  A!""

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