Fachjournalist

Heft 2 April 2008 8. Jg. ISSN 1860-2827

FACHJOURNALISMUS

Die Vorratsdatenspeicherung aus 4 rechtlicher Perspektive Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Vorratsdatenspeicherung – 10 Kein Speichern unter dieser Nummer Burkhard Schröder

Stereotypen und „nationale Images“ 16 in der TV-Sportberichterstattung am Beispiel der Vierschanzentournee 2006/07 Minas Dimitriou und Waltraud Lidicky

FACHMEDIEN

„Online First“ – wie sich Verlagshäuser 20 auf Crossmedia einstellen (können) Ansgar Mayer

Recht

Gegendarstellungen 24 Frank Biethahn

DFJV intern 28 FACHJOURNALISMUSFACHJOURNALISMUS FACHJOURNALISMUSFACHJOURNALISMUS

Stereotypen und „nationale Images“ in der TV-Sportberichterstattung am Beispiel der Vierschanzentournee 2006/07

Zusammenfassung sowohl einer einseitigen nationalorientierten Ziel dieser Studie ist es, anhand einer Analyse der TV- Berichterstattung6 und einer Fokussierung auf den Berichterstattung der Vierschanzentournee 2006/07 Fußballsport7 als auch einer stereotypenreichen (Skispringen), stilistische und inhaltliche Diffe- Sprache8. Tendenziell gilt das Hauptinteresse der renzen (Moderation, Interviews etc.) zwischen den TV-Sportberichterstattung den „agierenden Per- übertragenden Sendern sowie ferner die Re-Kons- sonen“, den Handlungsträgern9, und in dieser truktion von nationalen Stereotypen im Mediensport Funktion übernimmt der Sportler die Rolle einer aufzuzeigen. Ausgegangen von der Annahme, dass „Sozialfigur mit positiven Eigenschaften“10. Kommunikation sowohl die Vermittlungs- als auch die Konstruktionsrolle von Images und Stereotypen Obwohl die oben geschilderten Studien einen übernimmt, konzentrierte sich die vorliegende Unter- konstruktiven Einblick in die Beziehung zwischen suchung auf die sprachlich kommunikativen Aspekte, nationalem Image und Sport ermöglichen, kann die zur Konstruktion nationaler Identität beitragen. man sich dieser Thematik ohne die Unterstützung Im Zuge der Studie konnte aufgezeigt werden, dass vergleichender Untersuchungsergebnisse verschie- sich die TV-Sender ORF und RTL, sowohl quantitativ dener Länder, TV-Sender und Sportarten nur frag- als auch qualitativ stark an den nationalen Sportlern mentarisch annähren. orientieren, wobei nicht nur der Erfolg sondern auch diverse Persönlichkeitsmerkmale der Aktiven zu den Untersuchungsmethodik wichtigsten Selektionskriterien für die Medienthema- Für den Themenschwerpunkt der vorliegenden tisierung zählten. Arbeit wurden aufgrund des Wettkampfabbruchs in Innsbruck (Wetterbedingungen) und der mög- Die Relevanz des Sports konstituiert sich für die lichen Vergleichbarkeit entschieden, nur die vier Medien durch seine kulturelle Verankerung in Live-Übertragungen von den Wettkämpfen in unserer postmodernen Gesellschaft, in der er „als (30.12.2006: Tourneeauftakt) und in zentrale Quelle für Identifikation, Sinn und Grati- (07.01.2007: Tourneeentscheidung) fikation“1 fungiert. Darüber hinaus avancieren die durch RTL (GER) und ORF (AUT) zu analysie- Medien zum Selektionskriterium in der Sportwelt ren. Auf Basis des Sendungsablaufs (Run-Down- und tragen in entscheidendem Maße zur „Erzeu- Order) der Live-Übertragung der Vierschanzen- gung, Reproduktion und Verstärkung von Sport- tournee von der Fédération internationale de Ski vorstellungen“2 bei. Dem Fernsehen kommt aus (FIS) wurden der Aufbau und die Struktur der dieser Perspektive die Funktion zu, durch den Fernsehsendungen vom ORF und RTL einander Einsatz von Bildern und Sprache eine mediale gegenübergestellt. Als Untersuchungsmethode Wirklichkeit zu erzeugen. Im Rahmen von Sport- wurde die Inhaltsanalyse bzw. die spezielle Form (Mega-)Events trägt dieses Medium maßgeblich der Themen-Frequenzanalyse gewählt. Der theo- zur Identitätsbildung3 und zur Konstruktion nati- retische Hintergrund der Analyse basierte auf der onaler Images von Sportpersönlichkeiten4 bei. Argumentationslinie zur Bedeutung und Funkti- Wissenschaftliche Untersuchungen, die sich in den on der Stereotypisierung von Lippmann, wobei letzten Jahren dem Themenbereich „Sport in den hier unter Stereotypen „sozial verankerte geistige AV-Medien“ widmeten, dokumentieren zudem Konstrukte, die als Orientierungs- und Entschei- die steigende Relevanz des „Infotainments“ in der dungshilfe operierten, indem sie Wahrnehmungs- Sportberichterstattung.5 Parallel dazu weisen zahl- und Verarbeitungsprozesse durch Reduktion und reiche Studien auf den Beitrag des Mediensports Vereinfachung erleichtern und beschleunigen“11 zur Schaffung und Stabilisierung nationaler Iden- verstanden werden. Ausgegangen von der Annah- titäten hin. Dabei bedienen sich die TV-Sender me, dass Kommunikation sowohl die Vermitt-

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lungs- als auch die Konstruktionsrolle von Images werden: ORF hatte mit einem Durchschnitt von und Stereotypen übernimmt12, konzentrierte man 168 Minuten eine deutlich längere Übertragungs- sich im Rahmen der vorliegenden Untersuchung zeit gegenüber dem Privatsender RTL (131 min). auf die sprachlich kommunikativen Korrelate, die Dies mag daran liegen, dass in den letzten Jahren zur Konstruktion nationaler Identität beitragen.13 die österreichischen Sportler erfolgreicher als die In Anlehnung an die Arbeit von Wernecken (2000) deutschen Skispringer waren, was zur Abnahme konnten daraufhin folgende Untersuchungskate- des deutschen Publikuminteresses führte. Konnten gorien für die sprachliche Analyse generiert wer- in den ersten drei Jahren der RTL-Übertragung den: (2001/02 bis 2003/04) steigende Live-Reichwei- ten erzielt werden, so zeichnete sich seit 2005 eine - Hyperbolik: Übertreibungen/-betonungen, ver- stark sinkende Tendenz ab.14 Die linguistische Auf- bale Überzeichnungen und Zuspitzungen (z. B. machung der Moderation stand eingangs im Mit- der Aufsteiger des Jahres), telpunkt der qualitativen Inhaltsanalyse. Bei den - Fremdwörter: fremdsprachliche Begriffe (z. B. Wettkampfaustragungen zeichnete sich eindeutig newcomer), ab, dass der ORF in Summe fast doppelt so viele - Kriegsmetaphorik: verbale Bezugnahmen auf sprachliche Stilmittel einsetzte als RTL. In absolu- militärische oder kriegerische Zusammenhänge, ten Zahlen wurden im Rahmen von Moderationen Militärvokabular (z. B. Kampfansage), durch Erich Weiss, in Expertengesprächen mit - Metaphorik: bildhaft-plastische Ausdrücke / und sowie in Redewendungen (z. B. wie ein Komet), Filmbeiträgen durch andere Sportjournalisten usw. - Chauvinismus/Nationalismus: ablehnend, bor- kumuliert 206 Sprachmerkmale verwendet. Im nierte Haltung anderen Völkern und Natio- Vergleich nutzten der deutsche Moderator Marco nen gegenüber; Abwertung Aktiver und Mann- Schreyl und der Experte sowie alle schaften anderer Länder aufgrund vorurteilhafter weiteren Journalisten bei RTL insgesamt 112-mal Soll- und Rollenerwartungen durch explizi- linguistische Stilelemente. ten, oft auch impliziten Vergleich mit „eigenen Vertretern“ im internationalen Sport (z. B. Die Der öffentlich-rechtliche Sender ORF tendierte zu Österreicher halten frech mit), einem immer wiederkehrenden sprachlichen Mus- - Narzissmus: selbstbestätigende und betont affir- ter, um die Athleten darzustellen: Der Moderator mative Haltung zur eigenen Person (z. B. das Erich Weiß machte sich vor allem Elemente wie war der beste Sprung meines Lebens), Übertreibungen/-betonungen, bildhaft-plastische - Martialismus: Selbstgefälligkeiten, d. h. ein vor- Ausdrücke und Redewendung, fremdsprachliche dergründig auf Effekte abzielender, dramatisie- Begriffe, eine sogenannte „Verbrüderung“ mit render und spannungsgeladener Sprachduktus den Skispringern („Duzen“), martialische Sprach- (z. B. voll auf Angriff gehen), wendungen, „Ein-Wort-Sätze“ sowie sprachliche - Distanzlosigkeit: vorgetäuschte Intimität gegen- Entlehnungen aus dem Theater- und Bühnenjar- über Aktiven (z. B. „Duzen“, alleiniger Vorna- gon zunutze. Demgegenüber positionierte sich der mengebrauch), Kölner Privatsender RTL durch seinen Moderator - Nationale Stereotypen: nationale Sprachstig- Marco Schreyl und seinen „ständigen Begleiter“, men/-klischees (z. B. Deutsche Tugenden), den Experten Dieter Thoma, in einer der Unter- - Identifikation: explizite Äußerung der Verbun- haltung dienenden Atmosphäre. Dabei wurden denheit/Sympathie mit Aktiven (z. B. identifika- Skisprungathleten wie einzelne Puzzleteile in ein torische „Wir-Prägungen“, Unser Schlieri), riesiges Medienspektakel eingesetzt und als „shoo- - Unvollständige Sätze: Satzverkürzungen, „Ein- ting star“, „Wunderknabe“, „Jungstar“ usw. insze- Wort-Sätze“ (z. B. 123 Meter. Super Sprung. Hat niert. eigentlich … usw.) und - Theater-/Bühnensprache: (z. B. Vorstellung, Im Zuge sowohl der ORF- als auch der RTL- Debütant, Skisprung-Zirkus). Moderation wurden durch den Einsatz linguisti- scher Elemente die Athleten als Träger nationaler Untersuchungsergebnisse und Interpretation Hoffnungen, als Sportpersönlichkeiten mit „außer- Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung konn- gewöhnlichen“ Fähigkeiten und als kampfeswillige ten folgende quantitative Tendenzen aufgezeigt und mutige Stars präsentiert. Weiters konnte auch

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Sender/ RTL (HBC) ORF ORF (HBC) RTL Austragungsort Oberstdorf Oberstdorf Bischofshofen Bischofshofen

Sprachmerkmale Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl %

Hyperbolik 34 35,4 81 42,9 90 43,7 31 27,7

Fremdwörter 2 2,1 3 1,6 4 1,9 1 0,9

Kriegsmetaphorik 0 0,0 2 1,1 6 2,9 3 2,7

Metaphorik 12 12,5 53 28,0 28 13,6 4 3,6

Martialismus 6 6,3 22 11,6 17 8,3 14 12,5

Distanzlosigkeit 5 5,2 11 5,8 30 14,6 7 6,3

Chauvinimus/Nationalismus 0 0,0 1 0,5 0 0,0 0 0,0

Narzissmus 0 0,0 0 0,0 0 0,0 2 1,8

Nationale Stereotypen 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0

Identifikation 1 1,0 3 1,6 4 1,9 1 0,9

Unvollständige Sätze 36 37,5 4 2,1 22 10,7 49 43,8

Theater/Bühnensprache 0 0,0 9 4,8 5 2,4 0 0,0

Gesamt (Anzahl/Prozent) 96 100,0 189 100,0 206 100,0 112 100,0

Tab.: Sprachmerkmale bei den einzelnen Wettkämpfen; Vergleich RTL vs. ORF in Oberstdorf und Bischofshofen (Anzahl/in Prozent)

die Modifikation der Präsentationsformen und die „Unvollständiger Sätze“ durch ORF sowie RTL Nutzung neuer bzw. anderer TV-Genres festge- (z. B. „8. in Garmisch-Partenkirchen.“ „Sehr flüs- stellt werden, wenn der ORF einen Filmbeitrag sig.“ „Harmonisch, weit.“). Narzistische, marti- über einspielte, in dem vom alistische und metaphorische Merkmale finden „wonderboy“ und seiner einzigartigen Geschichte beim Privat-TV-Sender keine Anwendung. berichtet wurde. Auch der Einsatz diverser Com- puteranimationen (ORF: Skispringer „Buwi“) Das Ergebnis spiegelt den Unterschied bei der Prä- konnte eindeutig dem unterhaltenden Präsentati- sentation des Athleten zwischen ORF und RTL onsstil zugeschrieben werden. eindeutig wieder. Während der Kölner Privatsen- der sehr dezent bzw. selten linguistische Stilmittel Bezüglich der nationalen Stereotype konnten in verwendet hat, arbeitete der öffentlich-rechtliche keiner der vier Live-Übertragungen auffällige Sender sehr stark mit sprachlichen Elementen. nationale Sprachklischees/-stigmen in den Mode- Während bei RTL mit einem rationen und Kommentaren identifiziert werden. 68,3-prozentigen Anteil an „Unvollständigen Sät- zen“ präsentiert wurde, könnte der Eindruck ent- Im Rahmen der Untersuchung der von Mode- stehen, Uhrmann wurde im Vergleich zu seinem ratoren angewendeten sprachlichen, kommuni- Team-Kollegen unterschiedlich im kativen Korrelate konnten am Beispiel der Ath- TV vorgestellt. Verantwortlich für diese konträre leten Martin Schmitt und Michael Uhrmann aus Entwicklung ist aber die Tatsache, dass sich der Deutschland sowie Gregor Schlierenzauer und ORF in Bischofshofen wortwörtlich „nicht mehr aus Österreich beim letzten für den deutschen Springer und seine Leistungen Wettkampf der Springertournee in Bischofshofen interessiert hat“. So gesehen ist es plausibel, dass folgende Tendenzen aufgezeigt werden: sich RTL, bei der sprachlichen Präsentation Uhr- manns (als einen von nur drei deutschen Skisprin- Der deutsche Skispringer Martin Schmitt wurde gern) in seiner 20 Prozent TV-Eigenproduktion insgesamt sechsmal (acht Prozent) vom ORF und gegenüber dem ORF durchgesetzt hat. Der höhere mehr als viermal so oft beim RTL thematisiert (21 Anteil an kriegsmetaphorischen Stilmitteln (z. B. Prozent). Am auffälligsten ist der hohe Einsatz „Michael Uhrmann hat zu viel attackiert“) beim

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ORF drückt aus, dass die „nicht zufriedenstel- Endnoten lenden“ Leistungen bzw. Ergebnisse von Micha- 1 Weiss (1991) S. 316. el Uhrmann für das deutsche Nationalteam mit 2 Schwier (2004), S. 28. 3 Vgl. Roth (1998). genau diesen Sprachelementen verstärkt wurden. 4 Vgl. Wernecken (2000). Im Vergleich dazu dominierten beim RTL Satz- 5 Vgl. z. B. Bryant/Raney (2000). 6 Vgl. z. B. Rowe et al. (1998). verkürzungen und Überpointierungen. 7 Vgl. z. B. Crolley/Hand (2002). 8 Vgl. z. B. Rivenburgh et al. (1993). 9 Vgl. Whannel (2002). Gregor Schlierenzauer hat im Vergleich zu sei- 10 Kühnert (2004), S. 41. nen deutschen Kontrahenten wesentlich öfter als 11 Lippmann (1922), (1990), zitiert nach Wernecken (2000), S. 113. 12 Tommasi (1997). Handlungsträger dominiert. Der sich dadurch 13 Wodak et al. (1998). niederschlagende höhere Einsatz linguistischer 14 Vgl. Horizont Sport Business (2006/2), S. 5. 15 Vgl. Mikos (2003), S. 46. „Tools“ ist evident. Wie einleitend darauf hin- gewiesen wurde, bediente sich der ORF, abso- Literatur Bryant, J./Raney, A. (2000): Sports on the sceen, in: Zillmann, lut und relativ gesehen, häufiger den Elementen D./Vorderer, P. (Hrsg.): Media Entertainment. The psychology eines bestimmten Sprachduktus. In Analogie of its appeal, Mahwah NJ, S. 153-174. Crolley, L./Hand, D. (2002): Football, Europe and the Press, zur Darstellung der Handlungsträger Schmitt London/Portland OK. und Uhrmann setzte der Privatsender auch bei Kühnert, D. (2004): Sportfernsehen und Fernsehsport. Die Inszenierung von Fußball, Formel 1 und Skispringen im deut- Schlierenzauer vermehrt „Ein-Wort-Sätze“ (43,8 schen Fernsehen, München.. Prozent) sowie hyperbolische Ausdrücke: (z. B. Lippmann, W. (1990): Die öffentliche Meinung, Bochum. „Wahnsinnssprung/-leistung“ „1000-Gulden- Mikos, L. (2003): Film- und Fernsehanalyse, Konstanz. Rivenburgh, N. (1993): Images of Nations during the 1992 Bar- Flug“) (27,7 Prozent) ein. Wurde der Fokus auf celona Olympic Opening Ceremony, in: International Olympic Committee (Hrsg.): Olympic Centennial Congress Bulletin, den zweiten Österreicher, Thomas Morgenstern, Lausanne, S. 32-39. gelegt, so stach beim Einsatz sprachlicher Stil- Roth, K. (1998): „Bilder in den Köpfen”. Stereotypen, Mythen und Identitäten aus ethnologischer Sicht, in: Heuberger, V./Suppan, mittel ebenfalls der ORF gegenüber RTL hervor, A./Vyslonzil, E. (Hrsg.): Das Bild vom Anderen: Identitäten, Men- wobei die Metaphorik (z. B. „jeden Morgen bist talitäten, Mythen und Stereotype in multiethnischen europä- du mein Stern“) ein beliebtes sprachliches Stil- ischen Regionen, Frankfurt a. M. et al., S. 21-44. Rowe, D./McKay, J./Miller, T. (1998): Come Together: Sport, Natio- mittel darstellte. nalism, and the Media Image, in:. Wenner, L. A (Hrsg.): Media Sport, London/New York, S. 119-133. Schwier, J. (2004): Trendsportarten – Entwicklung, Inszenierung Die vorliegende Untersuchung hat einen umfas- und mediale Verwertung, in: Schauerte, T./Schwier, J. (Hrsg.): senden Einblick in die sprachlichen Erschei- Die Ökonomie des Sports in den Medien, Köln, S. 11-38. Tommasi, A. (1997): Interkulturelle Stereotypen & subsprachliches nungsformen der TV-Berichterstattung des Affektsystem, in: Brütting, R./Trautmann, R. (Hrsg.): Dialog und Divergenz. Interkulturelle Studien zu selbst und Fremdbildern Vierschanzenturniers (2006/07) gegeben. Dabei in Europa, Frankfurt a.M., S. 133-143. konnte aufgezeigt werden, dass sich die TV-Sen- Weiss, O. (1991): Mediensport als sozialer Ersatz, in: Medienpsy- der ORF und RTL sowohl quantitativ als auch chologie, 4, S. 316-327. Wernecken, J. (2000): Wir und die andere. Nationale Stereotypen qualitativ stark an den nationalen Sportlern im Kontext des Mediensports, Berlin. Whannel, G. (2002): Media Sport Stars. Masculinities and Morali- orientieren, wobei nicht nur der Erfolg son- ties, London/New York. dern auch diverse Persönlichkeitsmerkmale der Wodak, R. et al. (1998): Zur diskursiven Konstruktion nationaler Aktiven zu den wichtigsten Selektionskriterien Identität, Frankfurt a. M. für die Medienthematisierung zählten. Hinter- grund dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass Die Autoren Dr. Minas Dimitriou ist Universitätsassistent Sympathie oder Antipathie gegenüber den Hand- im Interfakultären Fachbereich Sport- und lungsträgern bzw. Sportlern über die Konstruk- Bewegungswissenschaft der Universität Salzburg und Geschäftsführer des Uni- tion von Narrationen beim Publikum entschei- versitätslehrganges Sportjournalismus der den. Das entstehende Identifikationspotenzial ist Universität Salzburg. Seine Schwerpunkte in Lehre und Forschung liegen in den Berei- besonders von der Inszenierung des Athleten als chen zeitdiagnostische Aspekte des Sports & Sympathieträger und Identifikationsfigur abhän- der Leibeserziehung, angewandte Sportsozi- 15 ologie unter bes. Berücksichtigung des Ver- gig. Die sprachspezifische Untersuchung doku- hältnisses Sport & Medien und des sozialen mentiert schließlich, dass auf der anderer Seite die Transformationsprozesses im Sport. mediale Darstellung zur Bekräftigung und Bestä- tigung vorhandener Stereotype, zur einseitigen Waltraud Lidicky, M A., ist Absolventin des Interfakultären Fachbereiches Sport- und Bewertung und schließlich zur Vereinfachung Bewegungswissenschaft der Universität beitragen kann. Salzburg

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