FrankfurtRheinMain in Bewegung Die Mobilitätsstrategie für die Region

Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Inhalt

Bewegungsqualität für unsere Region ...... 4

Ein großes Projekt: Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain ...... 6 1 1.1 Gemeinsamer Antrag, einstimmiger Beschluss: die Regionalpolitik handelt ...... 6 1.2 Starkes Signal für und in die Region: das Impulsforum Mobilität ...... 7 1.3 Ressourcen werden bereitgestellt: Das Team Mobilität nimmt die Arbeit auf ...... 7

Jedes Projekt braucht ein Fundament ...... 8 2 2.1 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain ...... 8 2.2 Die Rolle der Kreise und der räumliche Bereich der Mobilitätsstrategie ...... 9 2.3 So funktioniert Mobilität in FrankfurtRheinMain heute ...... 11 2.4 Digitalisierung macht´s möglich ...... 18

Beteiligen ...... 20 3 3.1 Bürgerbeteiligung schafft Akzeptanz ...... 20 3.2 Fachleute der Region einbinden ...... 22

4 Ziel 2030: Verkehrswende FrankfurtRheinMain ...... 24 Maßnahmenpakete ...... 26 5 5.1 Lückenloses Radwegenetz ...... 26 5.2 Multimodale Orte ...... 31 5.3 Wiederentdeckter Fußverkehr ...... 35 5.4 Schienenorientierte Siedlungsentwicklung ...... 41 5.5 Maßgeschneiderter ÖPNV ...... 43 5.6 Gebündelter Wirtschaftsverkehr ...... 46 5.7 Organisierte Mobilitäts- und Verkehrswende – noch nicht bewertete Vorschläge aus der Fachbeteiligung ...... 49

6 Die nächsten Schritte ...... 50 7 Die Mobilitätsstrategie auf einen Blick ...... 52 8 Dank ...... 54 9 Quellen und Abkürzungen ...... 55

Regionalverband FrankfurtRheinMain 3 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Bewegungsqualität für unsere Region Unsere polyzentrische Region ist von permanenter Be- wegung und Dynamik geprägt. Dennoch erleben wir häufig Stillstand oder Schneckentempo – im Stau, in vollen Zügen oder beim Bau wichtiger Infrastrukturpro- jekte.

Die in den letzten zwei Jahren von den engagierten Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern des Regionalverbands FrankfurtRheinMain erarbeitete Mobilitätsstrategie wird vieles davon nicht ändern können. Der Regionalver- band kann weder den Schienenring um noch © peter-juelich.com den Fernbahntunnel unter der Mainmetropole bauen. Er kann den Ausbau der S-Bahn nicht beschleunigen und Diese Mobilitätsstrategie strebt einen Dreiklang an: kein eigenes Geld in den Öffentlichen Personennahver- kehr stecken. Sie benennt die Vision, die wir gemeinsam erreichen wollen. Aber der Regionalverband hat eine ganz entscheiden- Sie zeigt die erprobten Werkzeuge und Maßnahmen de Stärke: den Arbeitsauftrag seiner 75 Mitgliedskom- auf, mit denen man diese Vision erreichen kann. munen. Die Städte und Gemeinden des Ballungsraums Sie stellt nicht das Ende des Prozesses dar, sondern FrankfurtRheinMain haben diese Mobilitätsstrategie dessen Anfang: Gemeinsam mit den Kommunen der einstimmig gefordert, weil sie nicht länger warten, Region sollen maßgeschneiderte Lösungen aus den sondern gemeinsam handeln wollen. erprobten Werkzeugen erarbeitet und umgesetzt wer- den, um die gemeinsame Vision für die gesamte Handeln! Genauso haben wir auch unseren Auftrag Region zu erreichen. verstanden: Die Mobilitätsstrategie ist keine theoreti- sche Abhandlung mit kaum enden wollender Grund- Die Region braucht keinen weiteren Papiertiger, der in lagenarbeit über Verkehr und Mobilität geworden. Sie den Regalen der Fachleute einstaubt. Wir brauchen enthält auch keinen Mangel- und Forderungskatalog, politischen Willen, um Verkehr und Mobilität gemein- was bisher noch nicht getan wurde und was noch alles sam zu gestalten und alles dafür zu tun, gute Ideen getan werden müsste. und Maßnahmen zügig umzusetzen.

Das vorliegende Werk enthält eine klare Vision, die wir Dabei verfolgt die Mobilitätsstrategie einen klaren Kom- in den kommenden Jahren mit unseren Kommunen pass und setzt drei Forderungen als grundsätzliche gemeinsam umsetzen können, wollen und werden. Bedingungen, die der Gestaltung von Raum und Mobi- Wir wollen Bewegungsqualität erreichen, von jedem lität dienen: Ort der Region aus, auf allen Strecken und Wegen. Da- für benennen wir in dieser Mobilitätsstrategie konkrete Mobilität für alle Maßnahmen, mit deren Hilfe Mobilität für alle erreicht wird, unnötiger Verkehr vermieden und der nötige Ver- Mobilität darf Menschen nicht ausgrenzen. Mobilität kehr besser gestaltet werden kann. sollte daher folgende Ansprüche erfüllen: Bezahlbar: Allen Menschen ist ein Zugang zu ermög- Sobald diese Mobilitätsstrategie von der Verbands- lichen, unabhängig von Einkommen und Vermögen. kammer des Regionalverbands beschlossen ist, werden Damit sind nicht zwingend kostenlose, jedoch er- wir gemeinsam mit unseren Kommunen an der Um- schwingliche Tarife gemeint. setzung dieser Vision weiterarbeiten. Dies wird uns ge- Barrierefrei: Menschen sollen unabhängig von ihren lingen, wenn wir keine Einheits-Mobilitätslösungen körperlichen oder Sinneseinschränkungen ohne Hin- über alle Kommunen legen, sondern die für den jewei- dernisse am Verkehr teilnehmen können. ligen Ort passenden Werkzeuge anwenden. Unsere Erreichbar: Allen Menschen sind geeignete Mobili- Städte und Gemeinden sind sehr unterschiedlich und tätsinfrastrukturen und -angebote in angemessener brauchen maßgeschneiderte Lösungen, eingebettet in Nähe zur Wohnung, in zeitlicher Verfügbarkeit und einen regionalen Kontext. Damit können wir wirksa- unter Wahrung einer lückenlosen Information hier­über me, zukunftweisende Ange­bote für die Menschen in vorzuhalten. Diese sind geeignet in ein Mobilitätsnetz FrankfurtRheinMain schaffen. einzubinden.

4 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Unnötigen Verkehr vermeiden Das Ziel, von jeder Haustür eines besiedelten, zusam- menhängenden Ortes der Region innerhalb von fünf Diese Forderung stand bereits vor der Covid-19-Pande- Gehminuten ein öffentlich zugängliches Mobilitätsan- mie in unserem Mobilitätsstategie-Entwurf. Das Jahr gebot zu erreichen, verbindet viele der vorgenannten 2020 hat Entwicklungen in diesem Bereich jedoch er- Punkte. Die Attraktivität von Mobilitätsangeboten hängt heblich beschleunigt und in den Fokus gerückt: Unnö- stark von ihrer fußläufigen Erreichbarkeit ab. Innerhalb tige Fahrten sind zu vermeiden. Dies erfolgt mit der von fünf Gehminuten eine Bushaltestelle oder einen Mobilitätsstrategie unter Beachtung der nachfolgen- Bahnhaltepunkt mit attraktiver Taktung, eine Mobilitäts- den Prämissen: station oder einen anderen Ort des Weiterkommens zu Direkt: Viele Emissionen entstehen durch Umwege, erreichen, erhöht die Akzeptanz der Angebote als echte insbesondere im Bereich­ des Kraftfahrzeugverkehrs. Alternative zur Nutzung des privaten Pkw. Dieses Ziel Verkehrsnetze können durch geeignete Lückenschlüs- gilt es in besonderem Maße im ländlich geprägten Teil se optimiert und so Umwege vermieden werden. Dies der Region zu erreichen. Aber auch in städtisch ge- ist gleichermaßen wichtig für den Autoverkehr, den prägten Siedlungsgebieten der Region gibt es Bereiche, Öffentlichen Verkehr, das Radfahren und das Zufuß- wo dies noch nicht der Fall ist, wie Analysen des Regio- gehen. nalverbands zeigen. Es gibt viel zu tun – in den Städten Kompakt: Je kompakter und in der Nutzung durch- und im Umland, auf allen Strecken. mischter Siedlungsstrukturen sind, desto weniger be- steht die Notwendigkeit, längere Entfernungen mit Darauf basierend ergibt sich unsere Vision für dem privaten Pkw zurückzulegen. Mobilität in FrankfurtRheinMain: Bewusst: Ein Umdenken der Menschen bezüglich der Notwendigkeit von Fahrten oder der Nutzung alter- nativer Wegeketten ist notwendig, bedeutet aber mehr als nur die tägliche Entscheidung für die Wahl FrankfurtRheinMain erreicht Bewegungs­ des Verkehrsmittels. Auch die vielen Arbeitgeber kön- qualität für alle. Von jedem besiedelten nen dazu beitragen, die beruflich bedingte Mobilität Ort der Region ist innerhalb von fünf ihrer Beschäftigten zu verbessern und zu reduzieren. Gehminuten ein Mobilitätsangebot zu erreichen. Nötigen Verkehr gestalten Unnötiger Verkehr wird vermieden, not­ wendiger Verkehr wird umweltfreundlich Wenn es uns gelingt, unnötigen Verkehr zu vermeiden, und umfeldgerecht gestaltet. entsteht mehr Raum für die Gestaltung des nötigen Verkehrs – ressourcenschonend, flächensparend und Kurzum: FrankfurtRheinMain wird die mit möglichst wenig Auswirkungen auf die Umge- Fünf-Minuten-Region. bung: Umweltfreundlich: Ziel ist die Einsparung von Ver- kehrsflächen und die Reduktion von Emissionen an der Quelle bzw. dem Eintrag vor Ort. Wenn wir alle daran mitarbeiten, kann diese Vision Umfeldgerecht: Fast überall ist Durchgangsverkehr. Wirklichkeit werden. Ungeachtet des Verkehrsmittels sind Verkehrswege und -führungen so zu gestalten, dass sie sich gut in Die eigentliche Arbeit geht jetzt erst los. Wir freuen uns das Umfeld einfügen und den vorhandenen Nutzun- darauf! gen Rechnung tragen mit dem Ziel, lebenswerte und attraktive Räume zu schaffen. Sicher und verlässlich: Sicherheit und Verlässlichkeit im Verkehr bedingen sich gegenseitig und sorgen da- für, dass Menschen gerne, ohne Unbehagen und Vorbehalte am Verkehr teilnehmen. Dies gilt für alle Verkehrsträger und alle Verkehrsmittel in gleichem Rouven Kötter Maße. Erster Beigeordneter und Mobilitätsdezernent Wirtschaftlich: Bei allen Bestrebungen zu einer Mo­ des Regionalverbands FrankfurtRheinMain bilitätswende­­ muss die Beanspruchung der meist öffent­lichen Gelder wirtschaftlich erfolgen. Nutzen- Kosten-Verhältnisse bilden dies ab; bei Kosten bzw. Nutzen sind jedoch alle relevanten nicht-monetären Gesichtspunkte zu berücksichtigen.

Regionalverband FrankfurtRheinMain 5 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

1. Ein großes Projekt: Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain 1.1 Gemeinsamer Antrag, einstimmiger Beschluss: die Regionalpolitik handelt

April 2018: Die Verbandskammer des Regionalverbands Auch im Rahmen der Fortschreibung des Gesetzes über FrankfurtRheinMain beschließt einstimmig, dass der die Metropolregion wird dazu folgende Stellungnahme Verband einen „Masterplan Mobilität“ für die Region abgegeben: erarbeiten soll. In der Begründung heißt es dazu:

Die Region FrankfurtRheinMain ist eine Wachstums- „Deshalb sollte der Regionalverband […] als weitere region. Dieses Wachstum bezieht sich nicht nur auf gesetzliche Kernaufgabe nach § 8 MetropolG auch die Bevölkerung, die Arbeitsplätze und die Wirt- die Aufstellung und Änderung des Generalverkehrs- schaftsdaten, sondern vor allem auch auf den Ver- plans für das Gebiet des Ballungsraumes Frankfurt- kehr. Dies gilt sowohl für den Binnenverkehr wie RheinMain erhalten.“ auch für den Transitverkehr. Allerdings ist die Ver- kehrsinfrastruktur vielerorts bereits heute an ihre Grenzen gestoßen. Das gilt für den Straßenverkehr Leider ist der Gesetzgeber dieser Forderung bisher nicht und für den schienengebundenen Verkehr. […] gefolgt. Da dem Regionalverband die Umsetzungs- kompetenz für einen Generalverkehrsplan / Master­plan Der Regionalverband bereitet derzeit mit der Regio- fehlt, der entsprechende Infrastrukturmaßnahmen so- nalversammlung Südhessen den neuen Regionalen wohl im Straßen- als auch im Schienenbau festlegt, Flächennutzungsplan vor, in dem dargestellt wird, wird seitens des Regionalvorstandes ein anderer, prag- wo neue Wohn- und Gewerbegebiete entstehen matischer Ansatz gewählt: Es wird eine Mobilitätsstra- können. Diese Planung muss nicht nur die aus Grün- tegie FrankfurtRheinMain erarbeitet, die für die Region den des Natur- und Landschaftsschutzes wichtigen messbare Verkehrs- sowie Klimaziele definiert und auf- Aspekte beachten, sondern vor allem auch unter zeigt, wie diese Ziele anhand beispielhafter, konkreter dem Gesichtspunkt guter Anbindung an das Straßen- Maßnahmenpakete zu erreichen sind. und Verkehrsnetz erfolgen.

6 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

1.2 Starkes Signal für und in die Region: das Impulsforum Mobilität

Einfach den Wir brauchen einen gemeinsamen und integrierten QR-Code Ansatz für eine ganzheitliche Verkehrs- und Mobili- scannen! tätsentwicklung in FrankfurtRheinMain.

Auszug aus dem Bericht zum Impulsforum Mobilität

Bericht zum Impulsforum August 2018: Der Regionalverband richtet gemeinsam MOBILITÄT mit den Verkehrsakteuren und politischen Entschei- FrankfurtRheinMain dungsträgern der Region das „Impulsforum Mobilität” aus. Als Ergebnis wird unter anderem festgehalten, den

Öffentlichen Personennahverkehr zu stärken und neue Ein erster Schritt Mobilitätskonzepte zu fördern. Eine intelligente Ver- zum Masterplan netzung der vorhandenen Verkehrs­träger und -mittel wird ebenso angestrebt wie eine bessere Verzahnung von Flächennutzungs- und Verkehrsplanung.

1.3 Ressourcen werden bereitgestellt: Das Team Mobilität nimmt die Arbeit auf

Es ist unser erklärtes Ziel, die Voraussetzungen für eine Mobilitätsstrategie zu schaffen und über unse- re Gremien die notwendigen Ressourcen für dessen Umsetzung bereitzustellen.

Rouven Kötter im Januar 2019

Januar 2019: Der Regionalvorstand richtet mit haus­ eigenem Personal die Stabsstelle Mobilität ein und stellt finanzielle Mittel bereit.

Der Erste Beigeordnete und zuständige Mobilitätsdezer- nent Rouven Kötter gibt dem frisch zusammengestellten Team drei Bedingungen mit auf den Weg:

1. Das Werk muss innerhalb von zwei Jahren intern wie extern abgestimmt und erarbeitet sein, damit er den politischen Gremien erneut zum Beschluss vorgelegt werden kann. 2. Es darf kein Papiertiger erzeugt werden, der in den Regalen verstaubt, während sich auf den Straßen und Schienen nichts verbessert. 3. Bürgerbeteiligung und Fachbeteiligung bilden zentrale Bausteine. Stabsstelle Mobilität bei der Arbeit

Regionalverband FrankfurtRheinMain 7 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

2. Jedes Projekt braucht ein Fundament

2.1. Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Zu Beginn eines jeden Veränderungsprozesses sollte Selbstverständnis eine solide Bestandsanalyse, einhergehend mit einer entsprechenden Datensammlung und -auswertung, Die Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain ist der Fahr- stehen. Daher stand auch bei der Mobilitätsstrategie plan mit überörtlicher Bedeutung, der die Mobilitäts- die Frage im Raum, ob die Beauftragung einer Unter- und Verkehrswende in der Region einleiten soll. Sie suchung der Mobilität in der Region vorzuschalten ist, wurde nicht allein und im stillen Kämmerlein erarbei- bevor die Stabsstelle die eigentliche Arbeit an der Mo- tet, sondern gemeinsam mit zahlreichen kompetenten bilitätsstrategie angehen sollte. Akteuren in ständiger, transparenter Kommunikation des Sachstands in der Öffentlichkeit. Die Mobilitäts- Drei Argumente haben gegen diese Beauftragung ge- strategie versteht sich als Prozess, der nicht mit sei- sprochen: nem Beschluss endet, sondern dann erst richtig loslegen will. Es liegen bereits zahlreiche, fachlich ausgezeichnete Analysen mit den entsprechenden Ideen und Vor- schlägen im Themenfeld Mobilität für die Region vor. Jetzt machen Dass ausreichend Wissen und Erfahrung über das Wie und das Woher der Mobilität vorhanden ist, haben Eine Maxime der Mobilitätsstrategie war und ist „Jetzt auch die hinzugezogenen Expertinnen und Experten machen“. Damit sind sowohl das Selbermachen als auch bestätigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine neue Un- das Anstiften zum „Jetzt-machen“ gemeint. Geforscht tersuchung auch bahnbrechend neue Erkenntnisse wird genug, analysiert wird noch mehr, gefordert wird generiert hätte, war also äußerst gering. immer. Für wirksame Maßnahmen gelten andere Fak- Das hierfür notwendige Ausschreibungsverfahren und toren: Wie oft musste darüber entschieden werden? die Wartezeit auf die Ergebnisse hätten einen nicht Wurde die Maßnahme begonnen oder blieb sie bislang unerheblichen Teil der Erstellungszeit von zwei Jahren Theorie? Wieviel ist bereits realisiert? Wie lange hat es beansprucht. bis zur Fertigstellung gedauert? Daran lässt sich auch Die damit verbundenen Kosten hätten ebenfalls einen der Erfolg von Plänen messen. großen Anteil des Projektbudgets verbraucht. Entsprechend wurde mit einigen Strategien und Projek- Die beiden letzten Argumente wären natürlich durch ten auch nicht bis zum finalen Beschluss der Mobilitäts- eine längere Projektlaufzeit und ein größeres Budget zu strategie gewartet. Sie wurden schon während der Er- entkräften gewesen. arbeitungsphase parallel auf den Weg zur Umsetzung gebracht. Es gilt schließlich, keine unnötige Zeit zu ver- Aber nachdem die Auswertung von über 20 regionalen lieren. Veröffentlichungen zu den Themen Mobilität und Ver- kehr seit dem Jahr 2011 (darunter Zukunftsstudien, Analysen, Berichte, Konzepte, Handlungsempfehlun- Mut zur Lücke gen und Leit­fäden) nochmals deutlich gemacht hat, dass es an guten Ideen und Empfehlungen für eine Eine Strategie, die versucht, alle existierenden Informa- zukunftweisende Mobilitätsentwicklung in Frankfurt- tionen, erstrebenswerten Ziele und notwendigen Maß- RheinMain nicht mangelt, konnte die zu beantworten- nahmen zu enthalten, die beim Thema Mobilität berück- de Frage nur lauten: sichtigt werden können, ist zum Scheitern verurteilt. Der Anspruch auf Vollständigkeit wird somit erst gar nicht Was bringt unsere Region wirklich in Bewegung erhoben. Auch, dass eine Institution im Alleingang die und wie kann dies zügig umgesetzt werden? regionale Verkehrswende erwirken wird, ist schlicht eine Illusion. „Mut zur Lücke“ eröffnet daher Chancen. Lü- cken eröffnen Spielräume für alle im Akteursnetzwerk der Region, als dessen Teil der Regionalverband sich sieht. Und je mehr Partner sich mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten bei der Ausfüllung erkannter Lücken einbringen, umso größer ist die Chance auf das Erleben unserer Vision von der Bewegungsqualität.

8 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

„Jetzt machen“ und „Mut zur Lücke“ bedeuten auch, um mögliche Bedenken auszuräumen, sondern auch, sich bei noch nicht in Umsetzung befindlichen Maßnah- um Erfahrungen zu teilen oder die Mitwirkung der Ak- men und Projekten als verantwortlicher Kümmerer in teure zu erörtern. Alle kämpfen mit Ressourcenproble- Stellung zu bringen. Natürlich ist die vorherige Abstim- men. Da ist der Rollenwechsel oder die Rollenteilung mung mit allen relevanten Akteuren wichtig. Nicht nur, ein geeignetes Instrument, um weiterzukommen.

2.2. Die Rolle der Kreise und der räumliche Bereich der Moblilitätsstrategie

Die Kreise sind starke Partner der Mobilitäts- und Ver- ministrativen Grenzen des Verbandsgebiets: Somit kehrswende in FrankfurtRheinMain. Nicht nur als wich- werden die 75 Verbandskommunen um die insgesamt tige Aufgabenträger im Verkehr, sondern auch durch 33 nicht verbandsangehörigen Kommunen der Kreise ihr verkehrspolitisches Handeln und ihre Vorbildfunk- Groß-Gerau, Main-Kinzig und Wetterau erweitert tion – etwa mit Beschlüssen zu Kreisverkehrsentwick- und hinsichtlich geeigneter Maßnahmen mit betrach- lungskonzepten – wirken sie stark und multiplikativ in tet. ihre kreisangehörigen Kommunen hinein. Und kurz vor der Fertigstellung dieser Mobilitätsstrate- Um Doppelarbeiten zu vermeiden, bestehende Netz- gie avanciert der Regionalverband vom Pflichtverband werke zu nutzen und von bereits laufenden Aktivitäten zum Freiwilligenverband: Von den 33 Kommunen ha- zu lernen, erweiterte die Mobilitätsstrategie die ad- ben bereits fünf ihren Beitritt zum Verband beschlossen.

Räumlicher Bereich Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

ogelberg krei rei ieen rei Fulda

rei iburg eilburg etteraukrei oh taunu krei

Rheingau Maininigrei aunu Main Frankfurt rei ie aunu a Main ffenbah baden rei rei a Main haffenburg rei ffenbah Main rei haffen burg rei Mainingen ro erau ar rei tadt artadt ieburg rei le Metropolregion or FrankfurtRheinMain denald rei Miltenberg rei ergtrae krei Regionalverband or FrankfurtRheinMain Bereich Mobilitätsstrategie Kreise und kreisfreie Städte

Regionalverband FrankfurtRheinMain 9 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Wetteraukreis • Langenselbold Main-Taunus-Kreis • Altenstadt • Linsengericht • Bad Soden am Taunus • Bad Nauheim • Maintal • Eppstein • Bad Vilbel • Neuberg • Eschborn • Büdingen • Nidderau • Flörsheim am Main • Butzbach • Niederdorfelden • Hattersheim am Main • Echzell • Rodenbach • Hochheim am Main • Florstadt • Ronneburg • Hofheim­ am Taunus • Friedberg (Hessen) • Schlüchtern • Kelkheim (Taunus) • Gedern • Schöneck • Kriftel • Glauburg • Sinntal • Liederbach am Taunus • Hirzenhain • Steinau an der Straße • Schwalbach am Taunus • Karben • Wächtersbach • Sulzbach (Taunus) • Kefenrod • Limeshain Kreis Offenbach Hochtaunus-Kreis • Münzenberg • Dietzenbach • Bad Homburg vor der Höhe • Nidda • Dreieich • Friedrichsdorf • Niddatal • Egelsbach • Glashütten • Ober-Mörlen • Hainburg • Grävenwiesbach • Ortenberg • Heusenstamm • Königstein im Taunus • Ranstadt • Langen (Hessen) • Kron­berg im Taunus • Reichelsheim (Wetterau) • Mainhausen • Neu-Anspach • Rockenberg • Mühlheim am Main • Oberursel (Taunus) • Rosbach vor der Höhe • Neu-Isenburg • Schmitten • Wölfersheim • Obertshausen • Steinbach (Taunus) • Wöllstadt • Rödermark • Usingen • Rodgau • Wehrheim Main-Kinzig-Kreis • Seligen­stadt • Weilrod • Bad Orb • Bad Soden-Salmünster Kreis Groß-Gerau • Biebergemünd • Biebesheim am Rhein Kreisfreie Städte • Birstein • Bischofsheim • Frankfurt am Main • Brachttal • Büttelborn • Offenbach am Main • Bruchköbel • Gerns­heim • Erlensee • Ginsheim-Gustavsburg • Flörsbachtal • Groß-Gerau • Freigericht • Kelsterbach • Gelnhausen • Mörfelden-Walldorf • Großkrotzenburg • Nauheim • Gründau • Raunheim • Hammersbach • Riedstadt • Hanau • Rüsselsheim am Main • Hasselroth • Stockstadt am Rhein • Jossgrund • Trebur

10 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

2.3. So funktioniert Mobilität in FrankfurtRheinMain heute

Kennzahlen Vergleicht man anhand ausgewählter Indikatoren das samten Region fortsetzt. Die Zuwächse sind in den Regionalverbandsgebiet mit dem Gebiet der Mobilitäts­ Städten Frankfurt am Main und Offenbach am Main strategie, lässt sich Folgendes feststellen: sowie in den Kreisen Main-Taunus, Groß-Gerau und Offenbach stärker als in den Kreisen Hochtaunus, Während sich die Gesamtfläche nahezu verdoppelt, Wetterau und Main-Kinzig. nimmt der prozentuale Anteil der Siedlungs- und Ver- Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäf- kehrsfläche insgesamt ab. tigten steigt um knapp 100.000 Personen an und Die von 75 auf 108 angewachsene Zahl der Kommu- führt insgesamt zu einer niedrigeren Arbeitslosen- nen lässt die Einwohnerzahl um rund 334.000 Men- quote. schen eher moderat anwachsen, während die Ein- Das Gebiet der Mobilitäts­strategie ist insgesamt weni- wohnerdichte um rund ein Drittel deutlich abnimmt. ger dicht besiedelt, verfügt über ländlich geprägte Zusätzlich bleibt festzuhalten, dass sich die positive Strukturen und steht in seiner Wirtschaftskraft dem Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre in der ge- Ballungsraum FrankfurtRheinMain in nichts nach.

Metropolregion Regionalverband Gebiet der Indikator Jahr FrankfurtRheinMain FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie

Kommunen 463 75 108

Fläche (in Quadratkilometer) 2018 14.753 2.458 4.305

Anteil Siedlungs- und 2018 17,8 28,8 22,0 Verkehrsfläche (in Prozent)

Einwohner 2019 5.808.518 2.394.941 2.729.562

Einwohnerdichte (Einwohner pro 2018 392 967 630 Quadratkilometer)

Sozialversicherungspflichtig 2019 2.438.254 1.210.248 1.306.029 Beschäftigte (am Arbeitsort)

- darunter im 2019 1.881.307 1.001.382 1.064.867 Dienstleistungsbereich

Arbeitslose 2019 137.472 59.467 65.445 (im Jahresdurchschnitt)

- Quote (in Prozent) 2019 4,3 > 4,7 4,5

Bruttoinlandsprodukt 2016 261 132 144 (in Mrd. Euro)

- je Einwohner (in Euro) 2016 45.591 56.424 53.885

Kaufkraftindex 2016 110 115 112 (Deutschland = 100)

Quellen: Statistische Landesämter Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern; Bundesagentur für Arbeit; GfK; Regionales Monitoring des Regionalverbandes

Regionalverband FrankfurtRheinMain 11 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Pendlerverflechtungen in der Region FrankfurtRheinMain

PendlerströmePendelnde im Sinne der der Beschäftigungsstatistik sozialversicherungspflichtig sind alle punkte, Einrichtungen Beschäftigten mit überkommunaler Bedeutung imsozialversicherungspflichtig Gebiet des Masterplans Beschäftigten, Mobilität deren Ar- (ohnewie Schulen Frankfurt oder Krankenhäuser am Main sowie beliebte Desti- beitsort sich vom Wohnort unterscheidet. Die Stadt nationen zu Zwecken der Erholung und sonstiger Frei- undFrankfurt Offenbach am Main bleibt am nach Main) wie vor der stärkste zeitaktivitäten ebenso starke Verflechtungen zwischen Auslöser für Pendlerbewegungen in der Region. Da- den kleineren und mittelgroßen Städten und Gemein- bei ist Frankfurt nicht immer das Ziel: Insbesondere den. auf der Schiene ist der Frankfurter Hauptbahnhof für viele der hier täglich ankommenden Personen nur ein Hinweis Ort des Transits. Die dargestellten Auswertungen lassen keine Rück- Pendlerströme der sozialversicherungspflichtigschlüsse auf die BeschäftigtenWahl des benutzten Verkehrsmittels Dieim täglich Gebiet zurückgelegten des Masterplans Wege beanspruchen Mobilität aber (ohnezu. Tatsache Frankfurt ist jedoch: je am kleinstädtischer Main und dörf­ nicht nur die Verkehrsinfrastrukturen, die zur oder licher die Strukturen sind, desto mehr tritt der privat durchund die OffenbachMainmetropole führen. am Main) In der Region gene- genutzte Pkw als das meistgenutzte Verkehrsmittel in rieren zahlreich vorhandene weitere Arbeitsplatzschwer­ den Vordergrund.

Pendlerströme der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gebiet der Mobilitätstrategie (ohne Frankfurt am Main und Offenbach am Main)

Friedberg (Hessen) Bad Soden-Salmünster

Bad Homburg v.d. Höhe Gelnhausen

Friedberg Hanau Frankfurt (Hessen) am Main Bad Soden-Salmünster

Bad Homburg v.d. Höhe Gelnhausen Rüsselsheim am Main Hanau Frankfurt am Main

Rüsselsheim Pendlerströme am Main eronen

eronen

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Pendlerströme eronen eronen

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eronen erendete aten tatitik der undeagentur fr rbeit eronen endlerdaten12 der oialveriherungflihtig Regionalverband FrankfurtRheinMain ehftigten nah eeinden tand

eoai atenlien euthland dldeb httgovdatadedldeb

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orine and over Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Die Auswertung der Pendlerströme zeigt, wie stark Die Entscheidung, bei der Erarbeitung der Mobilitäts­ Städte und Gemeinden regional in engem verkehr­ strategie das Betrachtungsgebiet zu erweitern, ist also lichem Austausch stehen. Dadurch rückt ein Thema im Hinblick auf die Pendlerströme konsequent. Der weiter in den Vordergrund, dessen Beachtung und vor ausgewählte Blick auf die Pendlerverflechtungen in- allem dessen Lösungen von entscheidender Bedeutung nerhalb des Main-Taunus-Kreises untermauert die für die Verkehrswende in der Region sein werden: die Aussagen auf Kreisebene: Vielfältige und nennens- Mobilitätenlerstre abseits der großen, er meist soialersiherungsflihtig auf Frankfurt am werte Pendlerströme eshäftigten zwischen zahlreichen Orten des Main oder Offenbach am Main gerichteten radialen Kreises dokumentieren den polyzentrischen Charakter Verkehrsachseni Mainaunusreis sowie im ländlich geprägten Raum. der Region.

Viel Bewegungenlerstre auch zwischen er den Kommunen:soialersiherungsflihtig Pendlerströme der sozialversicherungspflichtig eshäftigten Beschäftigten im Main-Taunus-Kreisi Mainaunusreis

Bad Soden Schwalbach Eppstein Kelkheim am Taunus am Taunus Eschborn (Taunus)

Bad Soden Schwalbach Eppstein Kelkheim am Taunus am Taunus Eschborn (Taunus) Sulzbach (Taunus)

Liederbach Sulzbach am Taunus (Taunus) Liederbach am Taunus

Hofheim am TaunusHofheim am Taunus

Kriftel Kriftel

HattersheimHattersheim amam Main Main

PendlersPendlerstretre eronen Flörsheim eronen Flörsheimam Main eronen Hochheim eronen Hochheimam Main am Main eronen am Main eronen eronen

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erendete aten tatitik der undeagentur fr rbeit Regionalverband FrankfurtRheinMain 13 endlerdaten der oialveriherungflihtig erendeteehftigten aten nah eeinden tand tatitik der undeagentur fr rbeit endlerdaten eoai der oialveriherungflihtig atenlien euthland dldeb httgovdatadedldeb ehftigten nah eeinden tand orine and over eoai atenlien euthland dldeb httgovdatadedldeb

orine and over Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Wie die Bevölkerung unterwegs ist – Mobilität in Deutschland (MiD) 2017

Die nachfolgenden Angaben entstammen der reprä- Herausforderungen in Stadt und Land zwar unter- sentativen Haushaltsbefragung „Mobilität in Deutsch- schiedlich sind, wir diese aber in einem gemeinsamen, land“ aus dem Jahr 2017, an der sich der Regional- regionalen Verbund sinnvoll miteinander verknüpfen verband mit einer erhöhten Stichprobe beteiligt hat. und leichter bewältigen können. Dank dieser Beteiligung konnten differenzierte Aus- sagen zur Region getroffen werden, die bei der Erarbei- Viel Beachtung wird dem Berufs- und Ausbildungsver- tung der Mobilitätsstrategie sehr hilfreich waren. kehr geschenkt. Beide Zwecke machen rund ein Vier- tel aller Alltagswege aus. Drei Viertel der Wege fallen Hinweis auf die freie Zeit, den Einkauf und andere Erledigun- Die Ergebnisse dieser Haushaltsbefragung standen vor gen im Alltag. Hier ist es wichtig, dass sowohl das der Entscheidung der Gebietserweiterung und sogar Rad- als auch das Fußwegenetz neben dem ÖPNV- vor dem Beschluss zur Mobilitätsstrategie und bezie- Ange­bot eine Alternative bieten. Denn nicht alle hen sich daher auf das Gebiet der 75 Kommunen im Menschen haben oder wollen Zugriff auf den Pkw. Regionalverbandsgebiet. Zur Übertragung auf die nun Verbandsweit ist rund ein Viertel der Haushalte nicht betrachteten 108 Kommunen muss aber niemand in motorisiert. die Glaskugel schauen: Alle Prozentzahlen werden sich zugunsten des Pkw verschieben. Es gibt nachweislich Ein beispielhafter Blick auf die Statistik zum Pkw-Besitz starke Verflechtungen zwischen den städtischen und zeigt: 72 Prozent der Haushalte verfügen über mindes- ländlichen Teilräumen. Die Verkehrsprobleme auf den tens einen Pkw, dementsprechend besitzen 28 Prozent Straßen der großen Städte werden zu beachtenden keinen. Da in den meisten Haushalten mehr als eine Anteilen von den Einpendlern aus allen Teilen der Re- Person lebt, ist davon auszugehen, dass ein großer Teil gion verursacht. Eine Ausdehnung der Moblilitätsstra- der Bevölkerung seinen Alltag ohne Pkw gestaltet. Da- tegie auf ländliche Gebiete außerhalb des aktuellen raus ergibt sich die klare Notwendigkeit, alternative Verbandsgebietes ist daher sinnvoll, um den Kern der Verkehrsangebote zu stärken und auszubauen, um der Region zu entlasten. Es zeigt sich auch hier, dass die Forderung „Mobilität für alle“ gerecht zu werden.

Pkw in den Haushalten der Region

ohne k

it k

it ind k

Basis: 4.166 Haushalte, Region Quelle: MiD 2017, Auswertung des Regionalverbands FrankfurtRheinMain

14 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Aktuell richtet sich der Fokus neben dem ÖPNV auf der Region zeigt, dass in rund einem Viertel aller das Fahrrad als zentrales Element für die Mobilität Haushalte gar kein Fahrrad vorhanden ist. Die Ver- der Zukunft. Auch in der Mobilitätsstrategie nimmt besserung der Nutzungsmöglichkeiten für Radfahre- der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur einen wich- nde ist eine sinnvolle Maßnahme, aber sie wird allei- tigen Platz ein. Die Erhebung des Fahrradbesitzes in ne nicht ausreichen.

Fahrräder in den Haushalten der Region

ohne Fahrrad it Fahrrad it Fahrrdern it Fahrrdern

it Fahrrdern it ind Fahrrdern

Basis: 4.166 Haushalte, Region Quelle: MiD 2017, Auswertung des Regionalverbands FrankfurtRheinMain

Ein wichtiger und anerkannter Indikator für die Be- schnittlichen Tag dargestellt. Der Pkw vereint etwas standsaufnahme des Mobilitätsverhaltens bildet der weniger als die Hälfte aller Wege auf sich (47 Pro- sogenannte Modal-Split. Dahinter verbirgt sich die zent), gefolgt von den Wegen zu Fuß (27 Prozent). Aufteilung der täglichen Wege auf die genutzten Ver- Öffentliche Verkehrsmittel (ÖPNV) erreichen 14 Pro- kehrsmittel. Nachfolgend ist die Anzahl der Wege der zent. Das Fahrrad liegt mit 12 Prozent knapp darun- in der Region lebenden Bevölkerung an einem durch- ter.

Verkehrsmittelnutzung aller Wege in der Region k elbtfahrt k elbtfahrt k Mitfahrt k Mitfahrt Fahrrad

u Fu andere Fahrrad u Fu

andere

Basis: 25.515 Wege, inkl. Wirtschaftsverkehr, Region Quelle: MiD 2017, Auswertung des Regionalverbands FrankfurtRheinMain

Regionalverband FrankfurtRheinMain 15 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Im Berufsverkehr liegen die Anteile des Pkw noch hö- klassen. Sie verdeutlicht auch den relativ hohen Anteil her. Dies liegt unter anderem an den im Vergleich zu kurzer Wege beim Einkauf. Für das tägliche­ Einkaufen anderen Verkehrszwecken relativ hohen Wegedistan- bedeutet dies, dass ein gutes Angebot an Einzelhandel zen, auch bedingt durch die in ländlicheren Teilräumen im Wohnumfeld angenommen wird. Für den Berufsver- geringeren Qualitäten des ÖPNV-Angebots. Allerdings kehr kann festgehalten werden, dass der Ausbau des sind 53 Prozent der Arbeitswege unter zehn Kilometer ÖPNV und der Bau von Radschnellwegen Verlagerungs- lang. Dies zeigt die Grafik weiter unten mit der Eintei- gewinne bringen können. Die zuvor aufgezeigten Pend- lung der zurückgelegten Distanzen nach Entfernungs- lerverflechtungen bestätigen diese Annahme ebenfalls.

Verkehrsmittelnutzung in der Region für Wege zur/von der Arbeit k elbtfahrt k Mitfahrt k elbtfahrt Fahrrad k Mitfahrt u Fu andere Fahrrad u Fu andere

Basis: 3.791 Wege von/zur Arbeit, Region Quelle: MiD 2017, Auswertung des Regionalverbands FrankfurtRheinMain

Wegedistanzen in der Region nach Wegezweck Region alleRegion Wege 13 13 14 21 14 13 9 22

rbeit 5 5 9 16 18 25 20 21

dientlih 8 10 7 21 15 15 15 4 5

inkauf 23 20 19 18 11 6 2 0

Freieit 10 12 15 24 15 12 8 2 3

unter k bi unter k bi unter k bi unter k bi unter k

bi unter k bi unter k bi unter k k und ehr Basis: 25.103 Wege, inkl. Wirtschaftsverkehr, Region Quelle: MiD 2017, Auswertung des Regionalverbands FrankfurtRheinMain

16 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Die hier nur auszugsweise dargestellten Strukturdaten wird die Mobilitätswende nicht gelingen. Zu diesem unterstreichen: Die Mobilitätsströme der Region verlau- Themenfeld wurde intensiv in der Fachbeteiligung be- fen nicht sternförmig in die großen Zentren, sondern raten. Hier wurde sich auf den Vorschlag geeinigt, eine bilden ein weit verzweigtes Netz an Alltagsverkehren auf Studie zur regionalen Wirkungsfähigkeit solcher Instru- allen vorhandenen Verkehrsträgern. Das Ver­kehrsmittel mente als Entscheidungsgrundlage für die Politik zu be- Auto nimmt dabei nach wie vor die dominierende Rolle auftragen, gebündelt zur Maßnahme M21 im Kapitel ein. Das Straßennetz hat die Kapazitätsgrenze jedoch 5.7 der Moblilitätsstrategie. längst überschritten, wie die Bürgerinnen und Bürger täglich im Radio hören und besonders zu den Hauptzei- Die Mobilitätswende in der Region FrankfurtRheinMain ten auf den Straßen selbst erleben müssen. kann nur gelingen, wenn die Straßen entlastet werden. Das wiederum gelingt nur durch eine Stärkung des Öf- Wenn die Region im Wortsinne in Bewegung bleiben fentlichen Personennahverkehrs, der Radinfrastruktur will, dann muss sich der Modal-Split signifikant zu- und weiterer Bausteine, die im Folgenden noch erläutert gunsten anderer Verkehrsmittel ändern. Jede ermög- werden. lichte Entlastung auf der Straße schafft Platz und weni- ger Stau für alle, die auf das Auto angewiesen sind.

Wir müssen daher den Bedürfnissen und Verkehrsströ- men entsprechende Alternativen anbieten und so die Abhängigkeit vom Pkw verringern. Es soll nicht in ers- ter Linie um Verbote und Verdrängung gehen, sondern um attraktive Alternativen und Angebote. Klar ist aber auch: Ganz ohne verkehrspolitische Steuerungsinstru- mente, die auch Restriktionen oder Verbote kennen,

Regionalverband FrankfurtRheinMain 17 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

2.4. Digitalisierung macht’s möglich

Alle reden darüber: Digitalisierung. Kein Wunder, denn freundlicher gestalten. Dazu tragen die Entwicklung durch die Umwandlung analoger in digitale Prozesse des automatisierten und vernetzten Fahrens, intelligen- werden fast alle unsere Lebensbereiche verändert. Di- te Verkehrsmanagementsysteme für Straße und Schie- gitalisierung ermöglicht zahlreiche Innovationen, mit ne und der Trend zur Sharing-Mobilität bei. Aus kom- denen Chancen, aber auch Herausforderungen ein- munaler Perspektive erschließen sich weitere Potenziale hergehen, die zu Recht lebhaft diskutiert werden. – beispielsweise durch Anwendungen zum „Smart Notwendige Infrastrukturen müssen vielerorts noch Parking“ (intelligentes Parken) oder „Smart Charging“ geschaffen, belastbare digitale Anwendungen und (intelligentes Laden). Dienstleistungen entwickelt und eingeführt sowie Da- ten unter Wahrung der Datensicherheit bereitgestellt Die neue Welt der digitalen Dienstleistungen rückt werden. Daher sollte Digitalisierung trotz aller Begeiste- durch den Aufbau und die Vernetzung digitaler Aus- rung nie Selbstzweck, sondern immer ein technisches kunfts- und Ticketing-Systeme sowie die intelligente Mittel zum Erreichen definierter Ziele sein. Verknüpfung der Verkehrsträger in integrierten Mobili- tät-Apps („Seamless Mobility“) die Bedürfnisse des Für Verkehr und Mobilität in der Region FrankfurtRhein- Nutzers in den Fokus. Individuelle Mobilität wird un- Main bietet die Digitalisierung eine Vielzahl an Möglich- abhängiger vom privaten Pkw, ganz im Sinne der im keiten. Verkehre können beispielsweise reduziert oder vorigen Kapitel beschriebenen Zielsetzung. Darüber gelenkt werden. Die Veränderungen in der Arbeitswelt hinaus versprechen digitale Technologien erhebliche 4.0, wie sie durch die Covid-19-Pandemie vor allem im Sicherheitsgewinne und nicht zuletzt eine Verbesse- Dienstleistungssektor sichtbar und beschleunigt wur- rung des Mobilitätsangebots im ländlichen Raum – den, werden mobile und flexible Arbeitsmodelle be- etwa durch Angebote im Bereich „Mobility on De- günstigen. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass eini- mand“ (Nahverkehr auf Abruf anstatt nach Fahrplan). ge dienstliche Termine auch langfristig via Videokonferenz Diese Entwicklungen werden den öffentlichen Nahver- stattfinden werden und die Zahl der beruflich bedingten kehr deutlich stärken, wie erfolgreiche Beispiele bereits Reisen dadurch dauerhaft reduziert wird. zeigen.

Der weiterhin notwendige Verkehr lässt sich dank digi- Um diese Potenziale nutzen zu können, bilden eine leis- taler Systeme effizienter, klima- und gesundheits- tungsfähige Breitbandinfrastruktur und eine gute mobile

18 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Datenverfügbarkeit die notwendige Voraussetzung. Parallel zu seinen Aktivitäten im Bereich Infrastruktur er- Deshalb gilt es, den Glasfaserausbau und die Einführung arbeitet der Regionalverband FrankfurtRheinMain eine von 5G in FrankfurtRheinMain mit Hochdruck flächen- Digitalisierungsstrategie. Ziel ist es, die Kommunen mit deckend voranzutreiben. Fachwissen sowie der Erfahrung in den verbandseige- nen Kernkompetenzen wie Planung, Mobilität oder der Aber auch darauf aufbauende digitale Infrastrukturen Akquise von Fördermitteln umsetzungsorientiert zu un- wie etwa elektronische Verwaltungssysteme, standar- terstützen. disierte Datenschnittstellen und zentrale Datenplattfor- men sind für eine intelligente Mobilität in der „Smart Ein digitaler Fördermittel-Kompass befindet sich in der Region“ erforderlich. Die Verfügbarkeit und Nutzungs- Ausarbeitung. Im Rahmen dieser Strategie sollen außer- möglichkeit von Daten wird dabei zur neuen Währung dem der Austausch auf regionaler wie überregionaler im digitalen Zeitalter. Und es braucht zeitgemäße poli- und europäischer Ebene gefördert werden, um die Her- tische Rahmensetzungen, um den Zugang und Aus- ausforderungen einer digitalen Zukunft gemeinsam tausch von Verkehrsdaten rechtssicher und fair organi- erfolgreich zu meistern. Insbesondere Verwaltungen sieren zu können. Dabei geht es bei der Normsetzung, kleinerer Gebietskörperschaften stehen beispielsweise die inzwischen vor allem auf der Ebene der Europäi- vor der Hürde, verwaltungsrechtliche Vorgaben der schen Union stattfindet, nicht nur um Wettbewerbs- Europäischen Union oder des Bundes umsetzen zu müs- fragen. Es geht auch – insbesondere mit Blick auf die sen. Das Europabüro der Metropolregion Frankfurt- Speicherung personenbezogener Bewegungsdaten RheinMain im Haus des Regionalverbandes vertritt in oder die Erstellung von Bewegungsprofilen – um die Brüssel die Interessen der Region und begleitet alle rele- Wahrung der Datensicherheit. Die Bereitschaft der Ge- vanten politischen Rahmensetzungen zum Thema Digi- sellschaft zur Schaffung digitaler Infrastrukturen und talisierung und Breitbandausbau. zur Umsetzung digitaler Anwendungen spielt hierbei eine zentrale Rolle. Dazu gehört auch der Erwerb digi- All diese Arbeitspakete und Maßnahmen zur Digitalisie- taler Fähigkeiten in der Bevölkerung, in Verwaltungen rung sind notwendig, um die Mobilität der Zukunft im und Unternehmen. Sinne der Ziele der Mobilitätsstrategie erreichen zu kön- nen. Die beste Mobilitäts-App ist im „Funkloch“ zweck- los. Die beste Umstiegsmöglichkeit von der Bahn auf ein Unser Beitrag zu einer digitalen Leihfahrzeug sinnlos, wenn ich sie nicht buchen, nutzen und mobilen Region der Zukunft und abrechnen kann. Die fortschreitende Digitalisierung ist daher ein Grundpfeiler zahlreicher Maßnahmen, die All das erfordert eine ausreichende digitale Infrastruktur im Folgenden noch beschrieben werden. Da der Regio- als Basis. Mit dem regionalen Zusammenschluss der »Gi- nalverband diesen Themenkomplex jedoch gemeinsam gabitregion FrankfurtRheinMain« aus neun Landkreisen mit kompetenten und umsetzungswilligen Partnern be- und drei kreisfreien Städten der Metropolregion soll da- reits intensiv bearbeitet, werden die Arbeitsschritte zur her der Glasfaserausbau in der Region als Grundstein für Digitalisierung nicht als eigenständige Bausteine der digitale Anwendungsfelder unter anderem im Bereich Mobilitätsstrategie aufgelistet. Die vernetzte Region Verkehr und Mobilität forciert werden. Denn nur ein flä- ist vielmehr eine notwendige Bedingung für die chendeckender, hochleistungsfähiger Glasfaserausbau weitere Arbeit an der Umsetzung der Mobilitäts- ermöglicht es, einen starken und schnellen Mobilfunk strategie. in allen Raumkategorien und entlang von Verkehrswe- gen und damit zukünftige digitale Verkehrs- und Mobili- tätslösungen sowie Innovationen in anderen Anwendungs­feldern zu etablieren.

Oft schlägt dem digitalen Wandel und dem Ausbau digi- taler Infrastruktur, seien es Glasfaserkabel, der Mobil- funkstandard 5G oder die für jede Anwendung notwen- digen Rechenzentren, Skepsis entgegen. Dieses Problems ist sich der Regionalverband bewusst. Mit seiner Arbeit möchte der Regionalverband solche Bedenken aktiv auf- greifen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit die- ser Entwicklungen, die eine Grundlage für eine lebens- werte und wettbewerbsstarke Region der Zukunft bilden, durch passende Kampagnen, Informationsveranstaltun- gen und eine entsprechende Positionierung fördern. www.region-frankfurt.de/digitalisierung

Regionalverband FrankfurtRheinMain 19 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

3. Beteiligen

Wie bereits in Kapitel zwei unter dem Begriff „Selbst- eher auf eine abgestimmte, strategische Bündelung verständnis“ beschrieben, entstand diese Mobilitätsstra- verschiedener Ansätze zu stimmigen Maßnahmen und tegie nicht in einem stillen Kämmerlein im Haus der Re- eröffneten gleichzeitig die Möglichkeit zur Zusammen- gion. Jeder konnte mitmachen, mitdiskutieren und seine arbeit unterschiedlichster Akteure. Erfahrungen, Ideen und Vorstellungen einbringen. Das vorweggenommene Fazit lautet daher: Eine echte Schließlich werden selbst die besten Ideen nur dann er- Mobilitätswende erreichen wir nur, wenn alle ein- folgreich sein, wenn sie von den Menschen, die sie be- gebunden sind und niemand ausgeschlossen ist. treffen, auch mitgetragen und angenommen werden. Die Forderung „Mobilität für alle“ galt auch für den Die Verkehrswende beginnt im Kopf der Verkehrsteil- gewählten Beteiligungsprozess und wird auch für die nehmer. Daher war es von Beginn an das Ziel der Mo- weitere Umsetzung gelten. bilitätsstrategie, möglichst viele Verkehrsteilnehmer auch zu Teilnehmenden und Mitwirkenden an der Er- 3.1. Bürgerbeteiligung schafft Akzeptanz stellung dieser Strategie zu machen. Aber selbstver- ständlich sollte auf diesem Wege auch das Fach- und Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger war einer Spezialwissen angezapft werden, das in unserer Regi- der zentralen Bausteine bei der Erstellung der Mobili- on in großem Maße vorhanden ist. Für einen erfolg- tätsstrategie. reichen Beteiligungsprozess wurden in der Mobilitäts- strategie deshalb genügend Zeit und Budget für die Das Konzept fußte auf zwei Formen der Beteiligung: Entwicklung zielgruppengerechter Beteiligungsformate Bürgerforen vor Ort sowie der Möglichkeit, sich unab- und ein professionell begleitetes Kommunikationskon- hängig von diesen Terminen jederzeit auch online ein- zept bereitgestellt. bringen zu können. Der Zeitplan sah vor, insgesamt fünf Bürgerforen auszurichten, eines in jeder Himmels- Hierbei zeigte sich, dass die Bürgerinnen und Bürger richtung der Region sowie eine Veranstaltung mitten in einen direkten, lokalen Bezug mit konkreten Projekt- Frankfurt, auf dem zu der Zeit noch gesperrten nördli- ideen einbrachten. Die Fachakteure richteten den Fokus chen Mainufer. Es war geplant, im öffentlichen Raum

20 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

einen sich weiterentwickelnden Zwischenstand zu lehrungen gelangweilt werden. Vielmehr sollten sie sich präsentieren und diesen mit möglichst vielen interes- wohl fühlen, sich viel bewegen, selbst Themen rund um sierten, engagierten Personen weiterzuentwickeln. Verkehr und Mobilität an verschiedenen Stationen ent- Leider haben die Einschränkungen der Covid-19-Pande- decken und sich ohne Hemmschwelle im direkten Ge- mie diese auf persönlichen Kontakten, direkten Ge- spräch einbringen können. Dafür wurde ein eigenes sprächen und Diskussionen basierenden Planungen Raumkonzept mit interaktiven Elementen entworfen. durchkreuzt und die zweite Form der Beteiligung in Neugierde weckten die vier Mobilitätsinseln (Wende im den Fokus gerückt: die Online-Beteiligung. Auf dem Kopf, Machen, Prozess und Sonstiges), an denen die Internetauftritt des Regionalverbandes wurde ein Be- Besucher ihre Vorstellungen, Ideen und Ansätze für die reich erstellt, in dem neben Kurzberichten zu den durch- Verkehrswende in unserer Region einbringen konnten. geführten zwei Bürgerforen auch die Eingabe von wei- teren Ideen und Vorschlägen ermöglicht wurde. Jeder Als besonderer Ort, sich einzubringen, diente das Rote einzelne Vorschlag wurde inhaltlich geprüft und in re- Sofa. Nach dem Motto „Was ich Sie schon immer mal gelmäßigen Abständen einer wachsenden Liste hinzu- fragen wollte …“, konnten sich die Teilnehmenden gefügt. ihren Wunschkandidaten mit aufs Sofa nehmen, der dann – freilich für alle – Rede und Antwort stand. Die durchgeführten Bürgerbeteiligungsforen in Nid- derau und Egelsbach zeigten jedoch, dass der persönli- Der Beteiligungsprozess hat gezeigt, wie breit und che Kontakt bei einem solchen Prozess von enormer ganzheitlich das Thema Mobilität von der interessierten Bedeutung ist, um Ideen aufzunehmen, zu begeistern Öffentlichkeit wahrgenommen und mit Freude am De- und Besucher in Akteure zu verwandeln. Deshalb ist ge- tail diskutiert wird. plant, solche Veranstaltungen im weiteren Umsetzungs- prozess wieder aufzugreifen und regelmäßig durchzu- führen, wenn es die Rahmenbedingungen wieder zulassen. Dabei soll an das im Folgenden beschriebene, Mit einer Schnellbuslinie erfolgreich erprobte Konzept angeknüpft werden. Friedberg – Büdingen Unter dem Motto „Menschen gestalten die bewegte wäre der Osten der Region Region – heute für morgen“ startete im November besser angebunden. 2019 der Beteiligungsprozess. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten nicht mit Vorträgen und Frontalbe-

Der ÖPNV soll durch attraktive Fußwege besser erreicht werden.

Alle Menschen der Region sind eingeladen, jederzeit die Mobilitätsstrategie kennenzulernen und sich über das Online-Beteiligungsformular mit weiteren Ideen in den Prozess einzubringen. Die Arbeit ist schließlich noch lange nicht abgeschlossen.

Das Beteiligungsformular ist auf dem Internetauftritt des Regionalverbandes oder direkt über diesen QR-Code erreichbar:

Regionalverband FrankfurtRheinMain 21 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

3.2. Fachleute der Region einbinden Interner Fachaustausch

In der Region FrankfurtRheinMain ist eine Vielzahl von Die Mobilitätsstrategie ist ein gemeinsames Produkt aller Fachleuten tätig, die sich zum Teil aus ähnlichen, zum Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regionalverbands. Teil aber auch aus unterschiedlichen Interessen und Be- Ziel war es, die Perspektiven aller Fachrichtungen im weggründen mit den Themen Mobilität und Verkehr Haus in den Erstellungsprozess einfließen zu lassen. beschäftigen. Dabei sind ihre Strukturen und Kulturen Hierzu gehören neben den Fachabteilungen auch die ebenso vielfältig wie ihre vorhandenen Kompetenzen Bereiche Personal, Finanzen und Kommunikation. Zu und Zuständigkeiten. diesem Zweck wurden in der ersten Phase der Mobili- tätsstrategie interne Gespräche mit den Abteilungen Der Baustein Fachbeteiligung im Mobilitätsstrategie des Verbands geführt, in denen sich über die möglichen FrankfurtRheinMain berücksichtigte die Vielfalt der Ak- Inhalte einer Mobilitätsstrategie für die Region Frank- teure, indem er als fortlaufender Prozess angelegt war furtRheinMain ausgetauscht wurde. So gelang eine und auf die Bereitschaft zur Zusammenarbeit setzte. ganzheitliche Herangehensweise, welche die inhaltliche Wohl wissend, dass auch Ziel- und Kompetenzkonflikte Qualität dieses Strategie anhob. möglich sind, wurden diese offen thematisiert. Dies trug dazu bei, die weiteren Interessen besser zu verstehen Expertengespräche oder sogar neue Synergien zu entwickeln. Die Mobilitätsstrategie sollte von Beginn an die bereits Wie lautet das Rezept, die Stärken der Region best- bestehenden Handlungsansätze und Aktivitäten in der möglich zu nutzen und zugleich die wachsenden Her- Region einbeziehen. Bilaterale Austauschgespräche mit ausforderungen nachhaltig zu meistern? Der Verband relevanten Akteuren trugen zu mehr Wissen und ei- setzt hier auf Wissensaustausch, Service bei Informa­ nem besseren Verständnis über die jeweiligen Struktu- tionen und Daten sowie einen kontinuierlichen und ren, Aufgaben und Tätigkeiten des Gegenüber bei. offen geführten Dialog über die eigenen, der anderen Und es gab wertvolles Feedback zu den bis dahin erar- und gemeinsamen Ziele und Perspektiven. beiteten Inhalten der Mobilitätsstrategie, zudem wur- den Perspektiven einer zukünftigen Zusammenarbeit Die Fachbeteiligung war als iterativer, fortlaufender ausgelotet. Mit rund 30 Personen wurden Expertenge- und interdisziplinärer Prozess angelegt und bestand spräche geführt. aus drei Formaten: © HOLM GmbH

22 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Oder einfach den QR-Code scannen:

Die Fachleute haben einen wertvollen Beitrag zur Mo- bilitätsstrategie geleistet. Gleichzeitig ist allen bewusst, dass die in diesen Runden diskutierten Ziele und Maß- nahmen lediglich einen Ausschnitt der zahlreich vor- handenen verkehrlichen Probleme und Herausforde- rungen in FrankfurtRheinMain darstellen. Umso wichtiger ist es, sowohl bei der Umsetzung bereits be- stehender Maßnahmenpakete als auch bei der Ent- wicklung neuer Maßnahmenpakete die Beteiligung der Fachakteure weiterhin sicherzustellen. Denn nur ge- meinsam mit vielen Macherinnen und Machern der Region können die notwendigen Schritte hin zu einer Verkehrswende angegangen werden.

Online-Fachbeteiligungsrunden

In kleinen, moderierten Runden diskutierten bis zu zehn Teilnehmende rund 90 Minuten lang zu drei ausge- wählten Themenfeldern. Die Fachakteure sollten dabei möglichst konkret inhaltliche Ziele ableiten und gege- benenfalls auch Zielkonflikte benennen, die sich daraus ergeben können. In einer Schlussrunde wurde das Themenspektrum nochmals breit geöffnet: Welche weiteren inhaltlichen Ziele sollten aus Sicht der Teil- nehmenden auch Eingang in die Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain finden? Die Diskussion und die Ziele aus der jeweiligen Schlussrunde flossen als Grund- lage in die Themenfelder der nächsten Runden ein.

Die Ergebnisse der Fachbetei­ligung bestätigten: Wie die Bürgerbeteiligung gelangt auch diese Beteiligung nicht mit einem Beschluss über die Mobilitätsstrategie zum Ende, vielmehr wird sie als fortlaufender Prozess gerade bei der Umsetzung des Mobilitätsstrategie wei- tergeführt.

Der Regionalverband will so viele Fachleute wie mög- lich an diesem Prozess beteiligen. Daher ist es auch weiterhin möglich, sich mit Zielvorstellungen und Hin- weisen online über ein Kontaktformular auf der Home- page des Regionalverbandes oder direkt per E-Mail ([email protected]) einzubringen.

Regionalverband FrankfurtRheinMain 23 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

4. Ziele 2030: Mobilitäts- und Verkehrswende FrankfurtRheinMain

Mit dem Anspruch, die Verkehrswende einzuleiten, ist Mobilitätsstrategie soll daher der Modal-Split genutzt diese Strategie eingestiegen. An diesem Anspruch soll werden, der durch die Fortschreibung der Studie sich die Mobilitätsstrategie auch messen lassen. „Mo- „Mobilität in Deutschland“ neutral ermittelt wird. Au- bilität für alle“, „unnötigen Verkehr vermeiden“ und ßerdem sollen die verkehrsbedingten Umweltbelastun- „notwendigen Verkehr gestalten“ geben vor, wie diese gen ermittelt und bewertet werden. Vision zu erreichen ist. Lässt sich messen, ob die Region auf dem richtigen Weg ist? Im Jahr 2030 hat sich im Modal-Split der Region FrankfurtRheinMain der Anteil des Umweltver- 2030 soll eine spürbare Veränderung im alltäglichen bundes (zu Fuß, Fahrrad, Bus und Bahn) auf 65 Pro- Verkehrsgeschehen erreicht sein. Aber letztlich ist das zent erhöht. eine subjektive Wahrnehmung. Diese ist nicht zu ver- nachlässigen – wir wollen, dass die Menschen der Re- Die Menschen in der Region FrankfurtRheinMain legen gion im Jahr 2030 weniger im Stau stehen, weniger heute zu 55 Prozent ihre Wege zu Fuß, per Fahrrad oder Wege zurücklegen müssen und sich über einen Zuge- mit dem öffentlichen Personennahverkehr bzw. anderen winn an Bewegungsqualität freuen. Um den Erfolg ei- Verkehrsmitteln zurück. Um eine Entlastung der Straßen nes solchen Vorhabens bewerten zu können, benötigt und eine allgemeine Entspannung der Verkehrssituation man aber auch einen objektiven Bewertungsmaßstab. zu erreichen, wird als Ziel gesetzt, diesen Anteil bis 2030 Für eine Bewertung des mittelfristigen Erfolgs der um 10 Prozent auf 65 Prozent zu erhöhen.

Modal-Split nach MiD 2017 und Ziel-Modal-Split 2030

2017 2030

k k eltverbund eltverbund

Quelle: MiD 2017 und eigene Berechnung / Zielsetzung von Regionalverband FrankfurtRheinMain

Mobilitäts- und Verkehrswende FrankfurtRheinMain bedeutet auch die Erfüllung der Klimaschutzziele und die Gewährleistung wirtschaftlicher Prosperität

lichen Infrastrukturen mit den vorgenannten Funktionen Ein gut funktionierendes Verkehrssystem ist eine der begünstigt und hält die Region als hervorragend ge- zentralen Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg. eigneten Standort für den Austausch von Waren, Bei der Frage nach den wichtigsten harten Standort- Dienstleistungen und Kapital für Menschen aus aller faktoren landen die verkehrliche Anbindung, die Leis- Welt hoch im Kurs. Die Folge: Immer mehr Menschen- tungsfähigkeit der Verkehrsträger und der vorhande- und Warenströme verursachen in der Region aus­ nen Hub- und Gateway-Funktionen stets auf den reichend mehr Verkehr im System. Dass der Ausbau vordersten Plätzen. Für den Standort FrankfurtRhein- des vorhandenen Verkehrssystems nicht annähernd Main gilt dies im Besonderen: Gerade die Lage im Her- mit dem Wachstum der Region Schritt hält, ist nur zen Europas hat den hohen Ausbaugrad der verkehr­ eine Facette des Problems. Es sind die gewachsenen

24 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Mobilitätsansprüche der Menschen und die durch Digi- nen sich das Land Hessen, der Regionalverband und talisierungsprozesse ermöglichte Selbstverständlichkeit, zahlreiche seiner Mitgliedskommunen verpflichtet haben. Güter und Waren weltweit rund um die Uhr verfügbar zu machen, die dazu führen, dass das einst so gut funk- Mit einem Anteil von 19 Prozent (2018) belegt der Ver- tionierende Verkehrssystem neben Kapazitätspro­blemen kehrssektor bundesweit den 3. Platz unter den größten auch Anpassungsprobleme hat. Der Verkehrssektor hat Verursachern von Treibhausgasemissionen, insbeson- aber nicht nur bei den Menschen und der Wirtschaft dere durch den Verkehrsträger Straße. Eine Ursache enorme Herausforderungen zu meistern. Global be- liegt in der nach wie vor dominanten Verwendung fos- trachtet, sieht er sich mit einem weitaus größeren Prob- siler Kraftstoffe. Für den Antriebszweck wird zu 90 Pro- lem konfrontiert: Bislang trägt er nämlich nicht zum Kli- zent auf Mineralöl zurückgegriffen. Die Alternativen maschutz bei. Biokraftstoff, Strom oder Wasserstoff fristen beim ver- bleibenden Rest von 10 Prozent ein Nischendasein. Mit 30 Prozent Endenergieverbrauch stellt der Ver­kehrs­ Auch in der langjährigen Bilanz sieht es schlecht aus: sektor 2018 den größten Energieverbraucher in Deutsch- Gegenüber dem Stand von 1990 sind die Treibhaus- land. Der ungebrochen hohe Energieverbrauch und die gasemissionen in Deutschland nahezu unverändert ge- nahezu konstant gebliebenen CO2-Emissionen gefähr- blieben. Die Mobilitätsstrategie nimmt daher eine wei- den die Erreichung der energie- und klimapolitischen Zie- tere Zielgröße auf, an der sich die Wirkungen der le, die die Bundesregierung beschlossen hat und zu de- Maß­­nahmen messen lassen müssen.

Angesichts des von der hessischen Landesregierung aus- trachtet, welche bis zum Jahr 2030 der weltweiten gegebenen Ziels, die Treibhausgasemissionen im Land Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomi- Hessen bis zum Jahr 2025 um 40 Prozent gegenüber scher, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. dem Wert des Jahres 1990 zu senken, weiß die Region FrankfurtRheinMain um ihre besondere Stellung und Auch das von der Verbandskammer des Regionalverban- Verantwortung und folgt diesem Wert nicht nur, son- des bereits Ende 2016 beschlossene Regionale Energie- dern erhöht ihn. konzept FrankfurtRheinMain enthält zahlreiche Maß- nahmen, die eng verzahnt mit den Maßnahmen der Im Jahr 2030 sind die Treibhausgasemissionen in Mobilitätsstrategie umgesetzt werden. der Region FrankfurtRheinMain um 55 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 reduziert.

Dabei werden die von den Vereinten Nationen (UN) be- schlossenen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (englisch: Sustainable Development Goals, SDGs) be- www.klimaenergie-frm.de

Regionalverband FrankfurtRheinMain 25 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

5. Maßnahmenpakete 5.1. Lückenloses Radwegenetz Nachdem die Vision für die Mobilität der Zukunft in unserer Region festgelegt, der Rahmen geklärt und M1: Schließung der Lücken im überörtlichen die Ziele definiert sind, geht es nun darum, mit wel- Fahrradroutennetz, dargestellt im Regionalen chen Maßnahmen dieses ambitionierte Vorhaben an- Flächen­nutzungsplan RegFNP gepackt werden kann. Dieses Kapitel ist ein Werk- zeugkasten und zeigt unterschiedliche Möglichkeiten Für viele Radfahrende endet die Fahrt in die Nachbar- auf. Viele davon sind bereits erprobt und in Pilotpro- kommune bereits an der eigenen Stadt- bzw. Gemeinde­ jekten als erfolgreich befunden worden. Nicht alle grenze oder an schwer oder gar nicht zu überwindenden sind für jede Kommune anwendbar oder sinnvoll. Zäsuren wie kreuzende Landstraßen, Schienentrassen Aber es zeigt sich, dass es eine ausreichende Anzahl und Autobahnen. Die Alternativen bedeuten: lange an Möglichkeiten gibt, um konkret etwas zu bewe- Umwege, lebensgefährliches Queren, querfeldein über gen. Es nutzt nichts, nur nach dem großen Wurf zu Schotterpisten und Wirtschaftswege oder der unfrei- rufen oder Jahrhunderprojekte zu forden. Wir müssen willige Umstieg auf ein anderes Verkehrsmittel. im Kleinen beginnen und dort ansetzen, wo man et- was bewegen kann. Es gibt zahlreiche solcher Ansatz- Nur ein lückenlos geschlossenes, überörtliches Radwe- punkte, wie die folgenden Seiten zeigen werden. genetz lässt die Idee von der Region der kurzen Wege lebendig werden, etwa für Radpendelnde aus Kelk- Für die Mobilitätsstrategie wurden 23 Maßnahmen he- heim auf dem Weg zur Arbeit nach Frankfurt-Höchst rausgearbeitet, die beispielhaft aufzeigen, wie die Ver- oder für Liederbacher, die sich mit Freunden aus Frank- kehrs- und Mobilitätswende konkret und möglichst furt-Unterliederbach zum Kinobesuch im Main-Taunus- sofort angepackt werden kann. Zentrum verabreden.

Die größte Chance auf zügige Realisierung besteht, Deutschlandweit einmalig ist die Erfassung der über- wenn für die Maßnahme ein verantwortlicher „Küm- örtlichen Radrouten im Regionalen Flächennutzungs- merer“ benannt werden kann, wenn eine inhaltliche plan in der Region FrankfurtRheinMain. Hier sind sowohl Grundlage vorliegt (etwa ein Gesetz, ein Konzept, die vorhandenen Strecken dargestellt als auch die ge- eine Studie) und idealerweise die Finanzierung gesi- planten oder anders ausgedrückt: die heutigen Lücken chert ist. Nicht für sämtliche 23 Maßnahmen der Mo- im Netz. Rund 600 Kilometer des insgesamt 2.500 Kilo- bilitätsstrategie sind alle diese Bedingungen erfüllt. meter umfassenden Netzes sind noch nicht gebaut. Vier Maßnahmen tragen daher noch den Stempel „Kümmerer gesucht!“ Gleichzeitig wird damit auch Bislang beschränkte der Regionalverband seine Tätig- ein Blick in die Zeit nach dem Beschluss der Mobilitäts- keit in diesem Bereich auf die planerische Darstellung strategie geworfen, denn es soll nahtlos weitergehen: der Radrouten. Dank eines einstimmigen Beschlusses mit der Schaffung der noch fehlenden Voraussetzun- der Verbandskammer im Juni 2019 wird der Regional- gen, der Realisierung der bereits entwickelten vieler verband künftig seine Mitgliedskommunen auch beim neuer kleiner wie großer Maßnahmen, vor allem aber Bau der geplanten Strecken unterstützen. mit der Entwicklung vieler neuer Maßnahmen, die die Region in Bewegung halten und sie der Vision von der Jede Fahrt auf dem überörtlichen Radwegenetz bringt Bewegungsqualität wieder ein gutes Stück näher Entlastung auf dem strapazierten Straßennetz. Gleich- bringen. zeitig dienen die überörtlichen Radrouten als Zubringer sowohl zu den Haltestellen des Öffentlichen Personen- Die Maßnahmen M1 bis M23, die im Folgenden nahverkehrs als auch zu den in Planung und Bau­ be- vorgestellt werden, lassen sich sieben Themen­ findlichen Radschnellwegen, die als Premiumprodukte bereichen zuordnen: Bestandteile des Netzes sind (siehe M2).

1. Lückenloses Radwegenetz Die Maßnahme zielt zuerst auf die Lückenschließungen 2. Multimodale Orte zwischen den Kommunen, wobei die Lückenschlüsse 3. Wiederentdeckter Fußverkehr innerhalb einer Kommune ebenso wichtig, oftmals 4. Schienenorientierte Siedlungsentwicklung aber bereits durch das kommunale Radwegekonzept in 5. Maßgeschneiderter ÖPNV Bearbeitung sind. Aber auch hier wird der Verband 6. Gebündelter Wirtschaftsverkehr Unterstützung bieten, wenn dies von den Kommunen 7. Organisierte Mobilitäts- und Verkehrswende gewünscht wird.

26 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Fahrplan: Erstellung einer Rangliste „Erstes Lückenschlusspro- Aktualisierung des Gesamtnetzes in Abstimmung mit gramm über­örtliche Radwege FrankfurtRheinMain“ allen Kommunen Abstimmung mit den relevanten Akteuren Erfassung aller Netzlücken Akquise von Fördermitteln Erarbeitung eines Kriterienkatalogs Ausschreibung von Planungs- und Bauleistungen „überörtliche Lücken“ auf Kreisebene Vergabe Bewertung der Lücken Bau

Überörtliche Fahrradrouten im Kreis Offenbach

Überörtliche Fahrradrouten im Kreis Offenbach

Mühlheim am Main

Obertshausen Hainburg

Neu-Isenburg Heusenstamm Seligenstadt

Dietzenbach Rodgau Dreieich Mainhausen

Langen (Hessen)

Rödermark Egelsbach

Länge etz Kreis ffenbach: 42 km Fahrradroute etand davon etand k Fahrradroute Planung davon lanung k nahl Lken 55 rei ffenbah davon berrtlihe

Datengrundlage: Corine Land Cover (CLC) 2018

M1: Überörtliche Fahrradrouten

Art der Maßnahme Planung und Bau Grundlage Überörtliche Fahrradrouten im Regionalen Flächennutzungsplan (RegFNP) Weitere Infos www.region-frankfurt.de

Regionalverband FrankfurtRheinMain 27 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M2: Bau der Radschnellwege FrankfurtRheinMain (FRM 1–9)

Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrrädern er- Pendelnde, deren Fehlen in den Bussen und Bahnen öffnet neue Perspektiven hinsichtlich der Reichweiten sowie auf den Straßen positiv zu spüren sein wird. Für des Radverkehrs, da Entfernungen schneller und kom- die erste Radschnellverbindung Frankfurt – fortabler zurückgelegt werden können. Pendlerinnen (FRM 1) hatte der Regionalverband die Rolle des Pro- und Pendler, die von Hanau über Maintal nach Frank- zesskoordinators bei der Erstellung der Machbarkeits- furt fahren wollen, könnten daher mit dieser neuen studie übernommen. Dankenswerterweise wurde mit Fahrradgeneration ähnlich schnell unterwegs sein wie der Regionalpark RheinMain Südwest gGmbH ein Autofahrer im Berufsverkehr. Da ist die Parkplatzsuche Kümmerer gefunden, der die Umsetzung der Mach- noch nicht einmal berücksichtigt. Doch im bestehen- barkeitsstudie verfolgt und dank einer pragmatischen, den Radwegenetz erschweren Engstellen, umwegige umsetzungsorientierten Vorgehensweise unter der Führungen oder Nutzungskonflikte mit anderen Ver- Führung des Kelsterbacher Bürgermeisters Manfred kehrsteilnehmern den Radfahrern die gute Fahrt. Ockel bereits erste Bauabschnitte fertigstellen konn- te. Genau hier setzen Radschnellwege an, denn mit ihrem hohen Ausbaustandard ermöglichen sie zügiges und Für zwei weitere Radschnellwege, Friedrichsdorf – sicheres Radfahren, sodass auch Distanzen bis 15 Kilo- Frankfurt (FRM 5) und Hanau – Frankfurt nordmai- meter und mehr für Radfahrpendler problemlos „er- nisch (FRM 7), liegen mittlerweile ebenfalls Machbar- fahrbar“ werden. Dabei sind sie vor allem für die viel keitsstudien vor, die unter der Federführung des genutzten Pendlerkorridore vorgesehen, da sie mit ih- Regionalverbandes gemeinsam mit allen begünstig- ren komfortablen Breiten auf Strecken wie von Esch- ten Kommunen erarbeitet wurden. Hier stellt sich nun born nach Frankfurt den potenziell bis zu 5.500 Rad- die Frage: Wie werden aus Machbarkeitsstudien echte fahrpendlern pro Tag problemlos Platz bieten können. Radwege?

28 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

sive der bereits laufenden drei Projekte identifiziert, in denen Radschnellwege in der Region realisiert wer- den sollen. Als Ergebnis steht ein sternförmiges Netz, Auf Machbarkeitsstudien kann man nicht Rad fahren. das die Umlandkommunen stärker per Fahrrad an das Rouven Kötter Ballungszentrum anschließen soll, aber auch die Ver- netzung der Kommunen untereinander optimieren wird. Ebenso wie bei den überörtlichen Radrouten (M1) hat die Verbandskammer im Juni 2019 auch hier einen Para- Die weiteren Projekte sind: digmenwechsel beschlossen: Endete die Zuständigkeit FRM 2 Groß-Gerau – Frankfurt des Verbandes bislang mit der Übergabe einer fertigge- FRM 3 Wiesbaden – Frankfurt stellten Machbarkeitsstudie an die Kommunen, so soll FRM 4 Taunushang der Verband künftig auch bei der Umsetzung der Rad- FRM 6 Wetterau – Frankfurt schnellwege Verantwortung übernehmen und den Bau FRM 8 Hanau – Frankfurt südmainisch als Projektkoordinator durchführen. Die Vorbereitungen FRM 9 Kreisquerung Offenbach für die Umsetzungsphasen von FRM 5 und FRM 7 laufen bereits. Der Korridor FRM 2 wird auf eigenen Wunsch hin feder­ führend vom Kreis Groß-Gerau umgesetzt. Hier ist der Eine im April 2019 veröffentlichte Studie des Landes Regionalverband beratend und unterstützend beteiligt. Hessen zeigt Potenzialkorridore für Radschnellwege in ganz Hessen auf. Das größte Potenzial gibt es dem- Für alle weiteren Korridore hat der Regionalverband die nach im Ballungsraum FrankfurtRheinMain. Der Regio­ Rolle des Projektkoordinators zur Erstellung der jeweili- nalverband hat daraus insgesamt neun Korridore inklu- gen Machbarkeitsstudien übernommen. Um keine Zeit

FRM2 Groß-Gerau – Frankfurt

Regionalverband FrankfurtRheinMain 29 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Unterzeichnung der Absichtserklärung FRM 6 Unterzeichnung der Absichtserklärung FRM 9 zu verlieren und Ressourcen zu bündeln, werden alle schnitt stellt eine erhebliche Attraktivitätssteigerung Korridore parallel bearbeitet. Das Ziel der Machbarkeits- der Radinfrastruktur dar. studien ist nicht das Herausarbeiten der theoretisch bes- ten Wegeführung. Vielmehr soll gemeinsam mit den Pro- Ziel dieser Maßnahme ist der Bau aller neun Radschnell- jektpartnern und flankiert von einer umfangreichen wege auf ihrer gesamten Streckenlänge. Bürger- und Fachbeteiligung der Weg gefunden werden, der sich gut eignet und gleichzeitig eine hohe Realisie- Fahrplan: rungschance hat. Es werden keine Pläne für die Schub- Beschlüsse Machbarkeitsstudie lade erarbeitet. Ziel aller Machbarkeitsstudien soll die an- Fördermittelakquise / Vergabe / Durchführung der schließende Realisierung eines Radschnellwegs sein. Mach­­bar­keitsstudie Beschlüsse zur Planung Auch wenn nicht alle Radschnellwege auf einmal und Fördermittelakquise / Vergabe/ Durchführung der in einem Stück gebaut werden können, ist festzuhal- Planungsleistungen (inkl. Genehmigungsverfahren) ten, dass auch Teilabschnitte bereits eine hohe Sog- Beschlüsse zum Bau wirkung entfalten und viele Radpendelnde anziehen. Fördermittelakquise / Vergabe / Durchführung der Nicht jeder muss vom Start eines gebauten Radschnell- Bauleistungen weges bis zu seinem Ende fahren. Jeder gebaute Ab-

Radschnellwege ...... sind zieldirekte, hochwertige und leistungsstarke Verbindungen im Radwegenetz, deren Führungs- formen Geschwindigkeiten bis zu 30 Stundenkilo- meter ermöglichen. Sie sind für das Fahren in einer Richtung mindestens drei Meter breit; wird in beide Richtungen geradelt, sind es vier Meter. Der Fußver- kehr wird getrennt geführt und die Oberflächen zeichnen sich durch eine hohe Qualität aus. Rad- schnellwege sind beleuchtet und sollten an Knoten- punkten möglichst bevorrechtigt gegenüber ande- ren Verkehrsteilnehmern sein. Die Radschnellverbindung Frankfurt – Darmstadt

M2: Radschnellwege

Art der Maßnahme Planung und Bau Grundlage Beschlüsse der Verbandskammer, Juni und September 2019 Weitere Infos www.region-frankfurt.de

30 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

5.2. Multimodale Orte

M3: Entwicklung eines Konzepts In der Region FrankfurtRheinMain gibt es bereits ver- mit Umsetzungsstrategie für Mobilitätsstationen schiedene konzeptionelle Ansätze zur Förderung der Verknüpfung von Verkehrsträgern. Diese beschränken Die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen werden an- sich jedoch entweder auf die Kombination ausschließ- spruchsvoller, die Mobilitätsangebote der Dienstleister lich zweier Verkehrsträger oder beinhalten nur sehr all- werden vielfältiger. Während die Bedürfnisse in allen gemeine Hinweise zu wünschenswerten Verknüpfungs- Teilräumen der Region gleich hoch sind, nimmt die qualitäten von ÖPNV-Haltepunkten. Hinzu kommen Vielfalt der Angebote mit Entfernung zum städtisch Modellstandorte, die im Ansatz die hohe Verknüpfungs- geprägten Raum ab. qualität einer Mobilitätstation aufweisen, deren Wir- kung jedoch auf ein kleines Gebiet begrenzt ist. Mit den Möglichkeiten der Digitalisierung können heu- te bereits die klassischen Mobilitätsangebote des Öf- Vor diesem Hintergrund hat sich der Regionalverband fentlichen Nahverkehrs mit den neuen Mobilitätsange- FrankfurtRheinMain entschlossen, die durch eine För- boten wie On-Demand-Verkehren oder dem Teilen von derung des Bundesministeriums für Bildung und For- Verkehrsmitteln intelligent vernetzt werden. Die Digita- schung (BMBF) ermöglichten Ressourcen zu nutzen lisierung ist also eine wichtige Grundlage, um moder- und den Baustein Mobilitätsstationen „Raum für mo- nen Mobilitätsansprüchen gerecht zu werden. Wer al- derne Mobilitiät – RaMo“ zu ergänzen. Ziele sind: lerdings diese hochwertigen Angebote, auf die man jederzeit und von überall mithilfe des eigenen, vertrau- die Erarbeitung eines Konzepts für Mobilitätsstationen ten Smartphone zugreifen kann, real nutzen möchte, im regionalen Maßstab, erlebt oft eine starke Enttäuschung bei der Ankunft in die Prüfung der Integration dieses Konzepts als Bau- der gebauten Wirklichkeit: Mobilitätsangeboten fehlt stein im Regionalen Flächennutzungsplan (RegFNP), es an städtebaulicher Struktur und Ordnung. In der Re- die Entwicklung einer Dachmarke sowie gion FrankfurtRheinMain gilt dies gleichermaßen für die Umsetzung des Konzepts bis Ende 2023. ländliche wie für städtische Strukturen. Beide Räume – · der physische und der digitale – leisten nur im Zusam- Denn nur ein regionales Netz an Mobilitätsstationen er- menwirken einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung möglicht alle Vorteile der Multimodalität. Bürgerinnen des Umweltverbunds. Die Lösung für den physischen und Bürger aus Rockenberg haben dann die Möglich- Raum ist die Mobilitätsstation. keit, auch nachts mit einem Carsharingauto aus Fried- berg nach Hause zu kommen. Berufspendler aus Frank- Mobilitätsstationen ... furt auf dem Weg zur Arbeit nach Ginsheim-Gustavsburg ... sind gut zu erreichende, durch einheitliche Gestal- können die letzte Meile nach Ankunft mit der Bahn mit tung regional wiedererkennbare und in ihrer Fläche einem Leihfahrrad bewältigen und auf dem Rückweg räumlich verträgliche Orte im öffentlichen Raum, die nach der Bahnfahrt mit einem Lastenfahrrad einkaufen das meist bestehende Mobilitätsangebot um weitere fahren. Mobilitätsangebote bedarfsgerecht ergänzen. In einem ersten Schritt wurden geeignete Standorte für Mobilitätsstationen identifiziert und hinsichtlich ihrer Lage kategorisiert. Um direkt von Beginn an Erfahrun- gen zu sammeln, beinhaltet das Projekt die Erarbeitung eines Planungskonzepts an einem Modellstandort. Neben Fragen des Standortes werden unter anderem Fragen zur Einbindung von Akteuren, zu einem einheit­ lichen Buchungssystem, zum Betreibermodell, zur Logistik und zur Möglichkeit der Integration der Statio- nen in den Regionalen Flächennutzungsplan geklärt. Mobilitätsstation Geprüft wird die Darstellung von Mobilitätsstationen unter 5.000 Quadratmeter mittels Symbolen. Während der begleitenden Kommunikations- und Beteiligungs- prozesse wird – als Baustein des zukünftigen Marketings – eine Dachmarke für die Mobilitätsstationen entwickelt und ein öffentlicher Ideenwettbewerb für den Modell- standort durchgeführt. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch die Hochschule RheinMain.

Regionalverband FrankfurtRheinMain 31 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M3: Mobilitätsstationen

Art der Maßnahme Konzept

BMBF- Förderprojekt „Raum für neue Mobilität“, Arbeitsergebnisse des Netzwerks Grundlage Mobilitätsstationen Weitere Infos www.region­frankfurt.de

M4: Etablierung des regionalen und erarbeiteten Fragestellungen soll ein mit den zen­ Netzwerks Mobilitätsstationen tralen Akteurinnen und Akteuren abgestimmter Maß­ nahmenplan beschlossen werden, welcher sich einem Mobilitätsstationen sind Verknüpfungspunkte vielfälti­ fortlaufenden Monitoring durch die Fachebene unter­ ger Angebote. Um alle beteiligten Akteure zusammen­ zieht. zubringen, hat der Regionalverband das Netzwerk Mobilitätsstationen initiiert. Aktivitäten und Ressour­ cen in der Region sollen so einfacher gebündelt und damit die Rahmenbedingungen für die flächenwirk­ same Umsetzung von Mobilitätsstationen geschaffen werden. Durch die Zusammenarbeit sollen Synergien erzeugt werden, um die Vorhaben im Verbandsgebiet im Bereich Verkehr und Mobilität aus einer überregio­ nalen Perspektive zu beleuchten. Eine integrative Zu­ © HOLM GmbH sammenschau der unterschiedlichen Engagements eröffnet neue Wege der überregionalen Zusammen­ Auftaktveranstaltung Netzwerk Mobilitätsstationen arbeit. Ziel des Netzwerks ist der regelmäßige Austausch – zunächst einmal pro Quartal – und die gemeinsame Erarbeitung von Fragestellungen in Fachworkshops.

In diesen werden mit Beteiligten der regionalen Verkehrs­ unternehmen, Verkehrsverbünden, Mobilitätsdienst­ leistern, lokalen Nahverkehrsorganisationen (LNOs), Interessengemeinschaften, Verbänden und Beratungs­ unternehmen in Kleingruppen grundlegende Definiti­ onen und Anforderungen formuliert, um ein gemein­ sames Zielbild auzuarbeiten. Aufgrund der Ergebnisse © HOLM GmbH des Netzwerkes durch Diskussionen, Erkenntnissen aus Präsentation von Ergebnissen der Gruppenarbeit beim ersten vorgestellten Best-Practice-Beispielen anderer Regionen Netzwerktreffen

M4: Netzwerk Mobilitätsstationen

Art der Maßnahme Netzwerk

Arbeitspakete und Ergebnisse des BMBF- Förderprojekts „Raum für neue Mobilität“ im Grundlage Bundeswettbewerb „Mobilitätswerkstatt 2025“ Weitere Infos www.region- frankfurt.de

32 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M5: Ausbau von Bike+Ride-Anlagen der Unterstützung besteht aus der Akquise von Förder- mitteln, die das Land Hessen bereitstellt. Über das Mo- Zahlreiche Haltepunkte des ÖPNV in der Region verfü- bilitätsfördergesetz (Bagatellgrenze 100.000 Euro) und gen über zu wenig Möglichkeiten oder veraltete Anla- die Nahmobilitätsrichtlinie (Bagatellgrenze 20.000 Euro) gen zum Abstellen eines Fahrrads. Zudem sind viele lässt sich so eine Förderung von mindestens 60% er- Anlagen schlecht einsehbar, schwer zugänglich und un- reichen. Um personelle und finanzielle Ressourcen zu zureichend ausgeleuchtet, weisen keine Überdachung sparen, sind Sammelanträge von mehreren Kommunen auf oder bieten rostige „Felgenklemmen“, die das Fahr- sinnvoll. Der Regionalverband tritt hier als Antragsteller rad eher beschädigen als einen sicheren Stand zu bieten. solcher Bike+Ride-Sammelanträge auf und bleibt bis zum Verwendungsnachweis auch Ansprechpartner für Um mehr Menschen für die Nutzung des Fahrrads auf das Land. Das entlastet die begünstigten Kommunen dem Weg zur ÖPNV Haltestelle zu gewinnen, bedarf es erheblich. anderer Qualitäten: Mit ausreichend Abstand zueinan- der aufgestellte, überdachte Radbügel ermöglichen ein Das Engagement des Regionalverbandes führte bereits sicheres Abstellen und leichtes Anschließen des Rades. an 32 Standorten in 16 Kommunen zur Aufstellung von Auch buchbare, abschließbare Fahrradboxen, die das insgesamt 595 Radabstellplätzen und 136 schließbare wertvolle Fahrrad für Dritte nicht mehr zugänglich Fahrradboxen. Der nächste Sammelantrag befindet sich machen, werden gerade von Pedelec-Fahrerinnen und aktuell in der Ausführung, weitere sollen folgen. -Fahrern verstärkt nachgefragt. Nur wer sicher sein kann, sein Fahrrad nach der Rückkehr wieder unbe- Die Realisierung von Bike+Ride-Anlagen erfolgt schädigt vorzufinden, wird für den Weg zum Halte- nach folgenden Fahrplan: punkt weiterhin das Fahrrad wählen. Gut ausgestattete Bedarfsermittlung Abstellanlagen, möglichst nah am Haltepunkt verortet, Anmeldung der Maßnahme erhöhen den deren Einzugsbereich und steigern die Antragstellung Anzahl der Fahrgäste. Interessensbekundungsverfahren und Ausschreibung Aufstellung Der Regionalverband unterstützt seine Kommunen, den Abnahme Bedarf an Abstellanlagen zu ermitteln, sie zu planen, Abrechnung auszuschreiben und aufzustellen. Ein weiterer Aspekt

Überdachte Radabstellanlage in Kelkheim-Münster

M5: Bike+Ride-Anlagen

Art der Maßnahme Planung und Bau Grundlage Voruntersuchungen des Regionalverbandes Weitere Infos www.region-frankfurt.de

Regionalverband FrankfurtRheinMain 33 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M6: Weiterentwicklung regionales Jede Haltestelle des regionalen Schienenverkehrs soll Park+Ride-Konzept ein Basisangebot von 10 P+R-Stellplätze aufweisen.

Für viele Wege lässt sich die Nutzung des privaten Pkw Im Regionalen Flächennutzungsplan (RegFNP) werden nicht vermeiden. Gleichzeitig erhöhen gesetzliche Vor- Park+Ride-Plätze ab einer Fläche von 5000 Quadrat- gaben, etwa zur Reinhaltung der Luft, den Handlungs- metern dargestellt. Für die Neuaufstellung ist vorstell- druck, den drohenden Fahrverboten in den Städten bar, diese Mindestanforderung auch auf die Auswei- entgegenzuwirken. sung entsprechend großer Parkhäuser anzuwenden.

Die Möglichkeit, nahe dem eigenen Wohnort auf den Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrsan- schienengebundenen Personennahverkehr (SPNV) um- gebotes, die Umsetzung des regionalen Konzepts für zusteigen, soll verbessert werden, indem durch zusätz- Mobilitätsstationen und die Verknappung von Park- liche, intermodale Angebote und dezentrale P+R-An- raum in den Innenstädten sind komplementäre Maß- lagen die Verknüpfung von Fuß-, Rad-, Auto- und nahmen, die für die Annahme des Angebots von großer öffent­lichem Personenverkehr erleichtert wird. Die Bedeutung sind. Strecken, die mit dem privaten Pkw zurückgelegt wer- den, verkürzen sich damit beträchtlich. Dadurch wer- Fahrplan: den Staubereiche zu Hauptverkehrszeiten entlastet, die RMV-weite Analyse der Stationen mit Bedarfsermitt- Nutzung der Angebote des öffentlichen Verkehrs ge- lung und Bewertung für Ausbau, Neubau, Umwid- fördert und ein Beitrag zum Schutz von Umwelt und mung und Optimierung der Anbindung Klima geleistet. Ansprache der Kommunen Umsetzungskonzept kurz- und mittelfristig Entsprechend des verbundweiten P+R-Maßnahmen- Gesamtkonzeption zur Förderung von P+R- und zur plans des RMV ist ein mehrstufiges System zur Optimie- intermodalen Verknüpfung an SPNV-Stationen rung der Anbindung vorgesehen. Integration relevanter Flächen in den Regionalen Flächennutzungsplan (RegFNP) Stationen mit eher nahräumlichem und lokalem Ein- Datenmanagement und Erweiterung der digitalen zugsbereich (weniger als 5 Kilometer) Platt­form zu Park+Ride-Plätzen Stationen mit interkommunalem Einzugsbereich und Vorbereitung eines Förderantrags im Rahmen des Bun- zur Anbindung weiter entfernter Siedlungsgebiete desprogramms „Saubere Luft“ (mehr als 5 Kilometer) © Sabine Müller

M6: Regionales Park+Ride-Konzept

Art der Maßnahme Konzept Grundlage Regionaler Nahverkehrsplan, Maßnahmenplan Park+Ride, Voruntersuchungen der ivm Weitere Infos www.ivm-rheinmain.de

34 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

5.3. Wiederentdeckter Fußverkehr sen und Verkehrsplanende aus den Verbandskommu- nen im Haus der Region zusammen. Im halbjährlichen M7: Gründung des Fußverkehrsforums Turnus soll das Fußverkehrsforum den Wissens- und Rhein-Main Fachaustausch fördern, den Teilnehmenden die viel- fältigen Blickwinkel und Herausforderungen der an- Um dem Fußverkehr mehr Aufmerksamkeit zu wid- deren zeigen – von Kommunen über Fachverbände men und nach Konzepten und planerischen Lösungen und Lobbyorganisationen bis hin zur Polizei –, laufen- zu suchen, wie Fußgänger aller Altersgruppen sicher, de Aktivitäten und Initiativen vernetzen und neue bequem und durchgängig in den Städten und Ge- Ideen und Maßnahmen für mehr und guten Fußver- meinden der Region unterwegs sein können, wurde kehr erarbeiten und initiieren. Vorbild des Formats ist im Spätsommer 2020 das Fußverkehrsforum Rhein- das erfolgreiche „RADforum RheinMain“, in dem sich Main gegründet. Zu diesem Zweck kamen Vertreterin- Radverkehrsakteure seit 17 Jahren austauschen und nen und Vertreter verschiedener Verbände wie FUSS die regionalen Aktivitäten und Planungen koordinie- e.V., Verkehrsclub Deutschland, aber auch ADFC Hes- ren.

M7: Fußverkehrsforum Rhein-Main

Art der Maßnahme Netzwerk Grundlage Kooperation mit der AGNH und dem FUSS e.V. Weitere Infos www.region-frankfurt.de

Regionalverband FrankfurtRheinMain 35 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M8: Analyse der fußläufigen gekennzeichnet, alle anderen Strecken bilden das Fuß­ Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen wegenetz. Dessen Analyse erfolgt, indem für jeden Abschnitt eine Streckenlänge sowie je nach Nutzer- Die Lebensqualität von Wohnquartieren bemisst sich profil eine Wegezeit hinterlegt wird. Die Nutzerprofile nicht zuletzt daran, wie gut die fußläufige Erreichbar- enthalten durchschnittliche Gehzeiten (Kilometer pro keit von Zielen und Angeboten des täglichen Bedarfs Stunde) für Menschen in verschiedenen Altersklassen ist. Durch effiziente Raum- und Verkehrsstrukturen sowie mit Mobilitätseinschränkungen. So ermöglicht können die Abhängigkeit von der Nutzung eines pri- das Fußwegenetz im GIS ein Fußgängerrouting und vaten Pkws und das Verkehrsaufkommen sowie der die Ableitung von Einzugsbereichen, die als Isolinien Verbrauch wertvoller Flächen deutlich reduziert wer- gleicher Entfernung oder Gehzeit dargestellt werden den. Kurze Wegeverbindungen in den Siedlungsquar- können. tieren leisten zudem einen wichtigen Beitrag zu einer energieeffizienten, klimagerechten und lebendigen In die Analyse werden alle wichtigen Einrichtungen kommunalen Entwicklung. der Daseinsvorsorge einbezogen. Diese sind im GIS als Punktinformationen, sogenannte Points of Interest Um die fußläufige Versorgungssituation zu untersu- (POI), hinterlegt. Sie beinhalten Schulen, Kindergär- chen,Fußläufige hat der Regionalverband Erreichbarkeit bereits Grundschulenim Jahr 2013 in ten, Sporteinrichtungen, Supermärkte, Bürgerhäuser, seinem Geographischen Informationssystem (GIS) ein Arztpraxen, Apotheken sowie Bushaltestellen und Nieder-Eschbach FußläufigeHeldenbergen Erreichbarkeit Lebensmittelhandel Fußwegenetz erstellt, das jährlich fortgeschrieben  Schienenhaltepunkte. Für diese POI können die fuß-   wird. Vereinfacht gesagt, Nieder-Erlenbachwurden von allen Straßen läufigen Erreichbarkeiten berechnet und grafisch dar-

 und Wegen zunächst die für Fußgänger nicht nutz- gestellt werden.    baren Strecken – Autobahnen und Kraftfahrstraßen – L3008

  

   

 K851

Fußläufige Erreichbarkeit Grundschulen         Nieder-Eschbach   FußläufigeHeldenbergen Erreichbarkeit Lebensmittelhandel     Ostheim Nieder-ErlenbachK812        

   Massenheim Nidder  L3347 L30   i    

08   

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  K851     

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Bad   i 

K812   

Harheim Vilbel     Ostheim 

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            Windecken      Massenheim     h    c      a   

B3  ²·  atzb        K L3347 i Nidder        

 i    

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   B3  ²·      Windecken          h    c     a   

 ²·   atzb      K am Main i i       

i Bad Vilbel      

L3009    Nidderau 

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Frankfurt   

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am Main i   ²·      Frankfurteri Berg     K819    Berkersheim      ²·     K819   i B521  B45 i B521

Fußläufige Erreichbarkeit Grundschulen FußläufigeB45 Erreichbarkeit Lebensmittelhandel

Entfernung zur nächstgelegenen Grundschule Gehzeit zum nächstgelegenen Lebensmittelhandel Entfernung zur nächstgelegenendargestellt Grundschule als Einzugsbereiche in Meter dargestellt im Fußwegenetz in Minuten dargestellt als Einzugsbereiche in Meter Gehzeit zum nächstgelegenen Lebensmittelhandel - moderatesdargestellt im Gehtempo Fußwegenetz - in Minuten i Grundschule i Grundschule - moderates Gehtempo - Entfernung in Metern Entfernung in Metern ²· Lebensmittelhandel ²· Lebensmittelhandel bis 400 bis 400 GehzeitGehzeit in MinutenMinuten 400 bis 800 400 bis 800 bis 55 800 - 1200 800 - 1200 5 bis 1010 10 bis 15 Datengrundlagen: 10 bis 15 Grundschulen, HSL 2019, Auszug POI's Regionalverband FrankfurtRheinMain Datengrundlagen: Fußgängernetz: Grundschulen, HSL 2019, Auszug POI's Regionalverband FrankfurtRheinMain Datengrundlagen: Lebensmittelhandel, Recherche 2018, Auszug POI's Regionalverband FrankfurtRheinMain ATKIS-Basis-DLM, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) 2012 bis 2019. Datengrundlagen: Ergänzungen gemäß DOP 2017/2018 und OpenStreetMap, Berechnung mit ArcGIS Network Analyst, ESRI Fußgängernetz: Lebensmittelhandel, Recherche 2018, Auszug POI's Regionalverband FrankfurtRheinMain 36 Fußgängernetz: Regionalverband FrankfurtRheinMain Kartenhintergrund: ATKIS-Basis-DLM, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und GeoinformationATKIS-Basis-DLM, (HVBG) 2012 Hessische bis 2019. Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) 2012 bis 2019. Städtekarte Regionalverband FrankfurtRheinMainErgänzungen 2017 gemäß DOP 2017/2018 und OpenStreetMap, Berechnung mit ArcGISFußgängernetz:Ergänzungen Network gemäß Analyst, DOP ESRI 2017/2018 und OpenStreetMap, Berechnung mit ArcGIS Network Analyst, ESRI ATKIS-Basis-DLM, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) 2012 bis 2019. Kartenhintergrund: Kartenhintergrund: ErgänzungenStädtekarte Regionalverband gemäß DOP FrankfurtRheinMain 2017/2018 und 2017OpenStreetMap, Berechnung mit ArcGIS Network Analyst, ESRI Städtekarte Regionalverband FrankfurtRheinMain 2017 Kartenhintergrund: Städtekarte Regionalverband FrankfurtRheinMain 2017 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

Ausgehend von der Grundannahme, dass Menschen eine Karte, die Räume schlechter Erreichbarkeit, solche höchstens 1200 Meter zu Fuß gehen, um Einrichtungen mit Handlungsbedarf zur Verbesserung des Fußwege- zur Daseinsvorsorge zu erreichen – bei größeren Distan- netzes und solche mit guter Erreichbarkeit erkennbar zen wird ein anderes Verkehrsmittel gewählt –, wird die macht. Den Kommunen des Regionalverbandes wird zu betrachtende Fläche mithilfe eines 200-Meter- diese Analyse zur Verfügung gestellt. Rasters in Erreichbarkeitsklassen aufgeteilt. So entsteht Fußläufige Versorgungssituation in Bad Homburg v.d.H. Fußläufige Versorgungssituation sehr gut gut mittel Fußläufige Versorgungssituation ausreichend in Bad Homburg v.d.H. abgelegen ungeeignet Fußläufige Versorgungssituation Musterquartiere sehr gut Am Hühnerstein außen gut Gartenfeldsiedlung GW mittel Hofheimer Straße Zeile Jakob-Lengfelder-Straße EFH ausreichend Versorgungszentren abgelegen Stadtteilzentrum ungeeignet Nahversorger/Nahversorgungszentrum Musterquartiere Mobilität Bushaltestelle Am Hühnerstein außen Schienenhaltepunkte Gartenfeldsiedlung GW Bahn-Haltepunkt U-/Stadt-, Straßenbahn-Haltepunkt Hofheimer Straße Zeile Bildung Jakob-Lengfelder-Straße EFH Grundschule Kindertagesstätte Gesundheit Versorgungszentren Allgemeinmediziner Apotheke Stadtteilzentrum Kultur Bürgerhaus Nahversorger/Nahversorgungszentrum Treffpunkt (Jugend, Senioren, Verein) Freizeit/Sport Mobilität Sporteinrichtung Bushaltestelle Schienenhaltepunkte Bahn-Haltepunkt 0 250 500 1.000 U-/Stadt-, Straßenbahn-Haltepunkt Meter Bildung

Grundschule Datengrundlagen: Bildung: Recherche Regionalverband FrankfurtRheinMain 2015 Kindertagesstätte Mobilität: RMV 2015 Gesundheit: POIs Nexiga 2015 Beispiel der fußläufigen Versorgungssituation in Bad Homburg vor der Höhe 2016 Gesundheit Versorgungszentren, Kultur, Freizeit/Sport: Allgemeinmediziner Stadt Bad Homburg v.d.H. Fußgängernetz: Apotheke ATKIS-Basis-DLM, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) 2012 und 2015. Kultur Ergänzungen gemäß DOP 2012 und OpenStreetMap. Berechnung mit ArcGIS Network Analyst Bürgerhaus Kartenhintergrund: Treffpunkt (Jugend, Senioren, Verein) Städtekarte 2015 des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain

Freizeit/Sport Maßstab 1:30.000 Regionalverband FrankfurtRheinMain Sporteinrichtung Herausgeber:

Karte erstellt am 14.10.2016 mit J:\verkehr\Erreichbarkeit\GIS\mxds\KlimaFlaechenMan\BH_A3_FusslaeufigeVersorgungssituation_BadHomburg.mxd von User voncdobe User 14.10.2016 amJ:\verkehr\Erreichbarkeit\GIS\mxds\KlimaFlaechenMan\BH_A3_FusslaeufigeVersorgungssituation_BadHomburg.mxd erstellt Karte mit Regionalverband FrankfurtRheinMain

M8: Fußläufige Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen 0 250 500 1.000 Meter Art der Maßnahme Analyse

Grundlage Hauseigene Analyse fußläufiger Erreichbarkeiten Datengrundlagen: Bildung: Recherche Regionalverband FrankfurtRheinMain 2015 Weitere Infos www.region-frankfurt.de Mobilität: RMV 2015 Gesundheit: POIs Nexiga 2015 Versorgungszentren, Kultur, Freizeit/Sport: Stadt Bad Homburg v.d.H.

Fußgängernetz: ATKIS-Basis-DLM, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) 2012 und 2015. Ergänzungen gemäß DOP 2012 und OpenStreetMap. Berechnung mit ArcGIS Network Analyst Kartenhintergrund: Regionalverband FrankfurtRheinMain Städtekarte 2015 des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain37

Maßstab 1:30.000 Regionalverband FrankfurtRheinMain Herausgeber:

Karte erstellt am 14.10.2016 mit J:\verkehr\Erreichbarkeit\GIS\mxds\KlimaFlaechenMan\BH_A3_FusslaeufigeVersorgungssituation_BadHomburg.mxd von User voncdobe User 14.10.2016 amJ:\verkehr\Erreichbarkeit\GIS\mxds\KlimaFlaechenMan\BH_A3_FusslaeufigeVersorgungssituation_BadHomburg.mxd erstellt Karte mit Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M9: In fünf Minuten fußläufig ein Mobilitätsangebot erreichen

In fünf Minuten ein über die eigenen Füße hinausge- hendes Mobilitätsangebot in Form von ÖPNV- und / oder Sharing-Angeboten erreichen zu können, stellt eine at- traktive Alternative zum eigenen Pkw dar. In diversen Kommunen des Gebiets der Mobilitätsstrategie besteht diese Möglichkeit flächendeckend über das gesamte Stadtgebiet bisher nicht.

Der Regionalverband hat für seine Mitgliedskommu- nen dazu eine Analyse mit der Fragestellung „In fünf Minuten fußläufig an einem Mobilitätsangebot an- kommen. Wo geht es und wo geht es nicht?“ durch- - stock.adobe.com © sabine hürdler

geführt. Hierbei geht es ausdrücklich nicht um eine     zeitliche Komponente, die für die Menschen zumutbar Ausgehend vom bestehenden ÖPNV-Netz sowie den   erscheint, sondern um eine Qualität,  die die Nutzung unterschiedlichen lokalen Sharing-Angeboten wurden

     anderer Mobilitätsangebote über das eigene!!H Auto hin- mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems die

!!H !!H 

aus äußerst attraktiv erscheinen lässt.  Siedlungsflächen ermittelt, die in der genannten Zeit zu   !!H  !!H  Fuß erreichbar sind. Hierbei wurden tatsächlich nutzbare   Wegebeziehungen berücksichtigt. Heraus kam, dass in

  knapp 80 Prozent der Innenbereiche des Verbandsgebie-

 

Langen 

      tes die Erreichbarkeit zumindest eines der genannten

 

 !!H Mobilitätsangebote gegeben ist. Die restlichen gut 20

    !!! ! !!H !!H !H H !H!!H !  Prozent gilt es nun gemeinsam mit den betroffenen Mit- ! !!H !!H !! !H !!H  !H !!H !H ! !!H !

 !!H!H!!H!!!H !H  gliedskommunen zu bewerten und falls möglich Maß-  ! !H ! 

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  nahmen zu entwickeln, die einen effizienten Lücken- 

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!!H !!H !!H     ! !!H   !!H schluss zulassen. Denkbar wären etwa lokal leicht

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  !   !H !!H  !!H !! veränderte!!H Linienwege von Bussen, die Errichtung von  !!H H

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 Sharing-Stationen oder aber auch einer Mobilitätssta-

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Datengrundlage: Kartendaten (c) 'OpenStreetMap' (und) Mitwirkende, CC-BY-SA RMV Haltestellen38 2019 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M10: Konzept zur Verbesserung Zur Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs der fußläufigen Erreichbarkeit von Bahnhöfen (ÖPNV) und als echte Alternative zum motorisierten Indi- vidualverkehr müssen Haltepunkte jedoch gut erreichbar Siedlungsentwicklung erfolgte lange Zeit überörtlich sein. Deshalb soll die fußläufige Erreichbarkeit der im entlang von Verkehrswegen wie etwa Bahntrassen. Die Gebiet der Mobilitätsstrategie gelegenen Schienenhal- Menschen siedelten sich hier an, da über die Schiene tepunkte in einem mehrstufigen Prozess bis Ende sowohl Wirtschaftsgüter als auch Personen gut beför- 2023 analysiert und mit den Standortkommunen bera- dert werden konnten. Innerörtlich hingegen spielte der ten werden. Neben einer Klassifizierung der Lage von lokale Bahnhof in der Siedlungsentwicklung von Städ- Bahnhalten, beispielsweise in „zentralörtlich“ oder „pe- ten und Gemeinden in den zurückliegenden Jahrzehn- ripher“, sollen auch Wegebeziehungen von / zu P+R-An- ten eine oftmals untergeordnete Rolle. Dies hatte zur lagen und Bushaltestellen untersucht sowie Haupt­ Folge, dass die fußläufigen Beziehungen zum Bahnhof fußgängerströme definiert werden. Die qualitative und zwischen einzelnen Siedlungsquartieren weniger Ausgestaltung von Zuwegungen zu Bahnhaltepunkten beachtet und sie bisweilen planerisch vernachlässigt soll ebenso Berücksichtigung finden wie diverse Kriteri- wurden. Es gibt aber auch Positivbeispiele wie der en zur Barrierefreiheit. So soll der Zugang zum schienen- Bahnhaltepunkt Offenbach Ost oder Rosbach vor der gebundenen öffentlichen Personennahverkehr (SPNV) Höhe, die aus unterschiedlichsten Richtungen erschlos- für die Menschen in der Region attraktiver gestaltet wer- sen wurden. den. Hierbei ist eine enge Abstimmung mit den Stand- ortkommunen und Stationsbetreibern notwendig.

Haltepunkte (Offenbach-Ost, Rosbach vor der Höhe, re.) können durch vielfältige Qualitäten bei der Zugänglichkeit punkten und Lücken bei der Erschließung schließen

M10: Fußläufige Erreichbarkeit von Bahnhöfen

Art der Maßnahme Konzept

Nahverkehrsplan RMV, Analyse fußläufiger Erreichbarkeiten, Grundlage Beschluss der Verbandskammer, Juli 2020 Weitere Infos www.region-frankfurt.de

Regionalverband FrankfurtRheinMain 39 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M11: Barrierearmer Ausbau aller Eine vollständige Barrierefreiheit ist jedoch rechtlich Schienenhaltepunkte nicht klar definiert. Für den Rhein-Main-Verkehrsver- bund ist die Autonomie des Fahrgasts Maßstab für die Ob Rollstuhlfahrer, Senioren, die auf die Benutzung ei- Gestaltung von Barrierefreiheit. Die Mobilitätsstrategie nes Rollators angewiesen sind, Menschen mit motori- möchte die Kommunen und Nahverkehrsbetriebe da- schen oder sensorischen Einschränkungen, Eltern mit bei unterstützen, allen Menschen eine einfache und Kinderwagen oder Fahrgäste, die einfach viel Gepäck unkomplizierte Nutzung der Schienenhaltepunkte zu mit sich führen: All diese Personengruppen sind bei ih- ermöglichen. Beispiele sind etwa höhengleiche Ein- ren alltäglichen Wegen auf einen möglichst barriere- und Ausstiege, taktile Leitstreifen oder die Ankündi- freien Personennahverkehr auf der Schiene angewie- gung des nächsten Haltepunktes im Schienenfahrzeug. sen. Dies kann Informationen zu Fahrplänen ebenso betreffen wie den Weg zum Bahnhof, dessen Ausstat- Wie auch die Verbesserung der fußläufigen Erreichbar- tung oder den Übergang auf andere Verkehrsmittel. keit von Schienenhaltepunkten der Bahn / Tram (siehe Entsprechende Vorgaben sind in der Eisenbahn-Bau- M10) soll die Beseitigung von Barrieren, die der ÖPNV- und Betriebsordnung sowie im Personenbeförde- Nutzung im Weg stehen, gemeinsam mit den Kom- rungsgesetz sowohl für den schienengebundenen munen im Gebiet der Mobilitätsstrategie, dem RMV, Nahverkehr als auch für den ÖPNV auf der Straße ent- den lokalen Aufgabenträgern und den Stationsbetrei- halten. bern erreicht werden.

Schienenhaltepunkt „Musterschule” der U5 Richtung mit höhengleichem Ein- und Ausstieg, taktilem Leitstreifen und optischem Fahrtzielanzeiger

M11: Barrierearmer Ausbau aller Schienenhaltepunkte

Art der Maßnahme Planung und Bau Grundlage Gesetzliche Vorgabe, Regionaler Nahverkehrsplan und weitere Nahverkehrspläne

40 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

5.4. Schienenorientierte Siedlungsentwicklung

M12: Ausweisung neuer Baugebiete Soweit vor Ort umsetzbar, soll zukünftig die Auswei- vorrangig maximal 2.000 Meter von einem sung von neuen Baugebieten im Interesse der Verzah- Schienenhaltepunkt entfernt nung von Siedlung und Schienenachsen in der Regel nicht weiter als 2.000 Meter von bestehenden Schie- Die Siedlungsentwicklung im Gebiet der Mobilitätsstra- nenhaltepunkten erfolgen. Weiterhin ist auch in der tegie orientierte sich in den vergangenen Jahrzehnten Nähe bereits bestehender Siedlungen zu prüfen, ob nicht immer prioritär entlang vorhandener Verkehrsach- das existierende Schienennetz im Zuge der Siedlungs- sen wie etwa Schienenstrecken. entwicklung um weitere Haltepunkte sinnhaft ergänzt werden kann. Auch für den Bau komplett neuer Schie- Schienenverkehr ist umweltfreundlich, für alle ohne nenstrecken darf es keine Denkverbote geben. Zugangsbeschränkung nutzbar und erlaubt flächen- schonende Mobilität von Menschen und Gütern über größere Distanzen. Viele Schienenhaltepunkte dienen als Motor für die Siedlungsentwicklung, dort entwickeln sich attraktive Standorte für Wohn- und Gewerbean- siedlungen. Gewerbegebiete wiederum bedürfen einer Schienenerschließung für Beschäftigte und für den Güter­transport. Dies beugt Lkw-Fahrten durch sensible Ortslagen vor.

M12: Lage neuer Baugebiete bei Schienenhaltepunkten

Art der Maßnahme Vorbereitende Bauleitplanung Grundlage Regionaler Flächennutzungsplan und weitere Flächennutzungspläne Weitere Infos www.region-frankfurt.de

Regionalverband FrankfurtRheinMain 41 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M13: Bau des Schienenrings kann sich die Schiene als das Rückgrat leistungsfähiger um Frankfurt am Main Infrastruktur in der Region behaupten. Wesentlich für die Leistungsfähigkeit der Schiene im Bereich des Kno- Mit der Fertigstellung der Regionaltangente West (RTW) tens Frankfurt am Main ist der Fernbahntunnel sowie wird es nicht getan sein. Um die Konkurrenzfähigkeit weitere Maßnahmen in anderen anderen Teilen der Re- des Öffentlichen Schienenpersonenverkehrs gegenüber gion, darunter Reaktivierung der Horlofftalbahn und dem privaten Pkw noch deutlicher zu erhöhen und da- die Elektrifizierung und der Ausbau der Niddertalbahn. mit den Hauptbahnhof Frankfurt als Transitort spürbar Zudem tragen viele Maßnahmen des Bundesverkehrs- zu entlasten, braucht die Region FrankfurtRheinMain wegeplans wie zum Beispiel die nordmainische Aus- auch die Regionaltangente Ost (RTO) sowie die ergän- baustrecke oder die Neu-/Ausbaustrecken Frankfurt – zenden Lückenschlüsse Süd und Nord. Nur mit einem Mannheim und Frankfurt – Fulda zu einer Verbesserung geschlossenen Schienenring um die Mainmetropole der Schieneinfrastruktur bei.

M13: Schienenring um Frankfurt am Main Art der Maßnahme Baumaßnahme Grundlage Regionaler Flächennutzungsplan, Regionaler Nahverkehrsplan, FrankfurtRheinMainPlus Weitere Infos www.frmplus.de

42 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

5.5. Maßgeschneiderter ÖPNV

M14: Aufbau von On-Demand-Verkehrs­ bietet beispielsweise der „Hopper“ der Kreisverkehrs- systemen in der Region gesellschaft Offenbach eine Ergänzung zum bestehenden ÖPNV und wartet dabei mit einem Gerade in ländlich geprägten Räumen ist das ÖPNV- Höchstmaß an Flexibilität auf. Dieses neuartige On- Angebot oftmals wenig attraktiv. Es verkehren meist Demand-Angebot passt sich an die Bedürfnisse seiner nur wenige Linien in einem weitmaschigen Takt. Vor Nutzer an und verkehrt ohne einen starren Fahrplan, allem in den Tagesrand- und Nachtstunden stellt der indem Fahrtenwünsche unterschiedlicher Kunden sinn- öffentliche Personennahverkehr keine echte Alternati- haft miteinander verknüpft und somit Synergien ge- ve zum privaten Pkw dar. Auch in urbanen Räumen er- schaffen werden. gibt sich aus den bestehenden Anrufsammeltaxis und Rufbussen oft nur ein starres, für den Fahrgast wenig Hierfür sind die Fahrgäste auch bereit, ein erhöhtes brauchbares Konstrukt. Feste Linienwege im Stunden- Fahrtentgelt zu entrichten. Je flexibler die Angebote takt oder höher lassen auch hier die Menschen lieber sind, desto mehr verliert die Nutzung des eigenen Pkw auf ihr privates Fahrzeug zurückgreifen, anstatt den an Attraktivität. Eine insbesondere hinsichtlich der Nut- ÖPNV zu nutzen. zerfreundlichkeit abgestimmte Einführung dieses An- gebots in allen sechs Kreisen der Region, welche die Hier können On-Demand-Systeme, die bereits in eini- Eigenmarken der lokalen Nachverkehrsorganisationen gen Teilregionen des Gebiets der Mobilitätsstrategie im bewahrt, kann einen entscheidenden Beitrag zur Ver- Einsatz sind, eine attraktive Alternative darstellen. So kehrswende leisten. © pineda-fotografie/kvgOF©

M14: Regionsweite On-Demand-Systeme

Art der Maßnahme Angebotserweiterung Grundlage Regionaler Nahverkehrsplan, lokale Nahverkehrspläne Weitere Infos www.kvgof-hopper.de

Regionalverband FrankfurtRheinMain 43 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M15: Ausbau des Schnellbusliniennetzes linien eine gute Alternative zu (noch) nicht vorhande- in der Region nen S- und Regionalbahnlinien dar, weil auch mit diesem Verkehrsmittel regionale Distanzen zügig überbrückt Große Teile des ÖPNV-Netzes im Gebiet der Mobili- werden können. tätsstrategie sind auf die Frankfurter Innenstadt als Zielgebiet ausgerichtet. Dies hat zur Folge, dass Fahrt- Im Gegensatz zu Schienenstrecken sind sie deutlich relationen in andere Mittel- und Oberzentren der po- schneller zu realisieren, da sie auf bereits existierender lyzentrischen Region FrankfurtRheinMain nur mit Um- Verkehrsinfrastruktur betrieben werden und Halte- steigebeziehungen in der Frankfurter Innenstadt oder stellen flexibel angepasst werden können. Für einen dem Hauptbahnhof Frankfurt möglich sind. Dies führt effizienten Betrieb und um eine wirkliche Alternative zu langen Fahrt- und regelmäßigen Wartezeiten. zum motorisierten Individualverkehr zu sein, benöti- gen Schnellbusse jedoch gerade im hochverdichteten Schnellbuslinien können hier Abhilfe leisten, da sie oft- Raum und auf verkehrlich stark frequentierten Stre- mals auf den Tangentialen des Ballungsraumes verkeh- ckenabschnitten eigene Busspuren, die generelle Zu- ren und nicht in den Bereich der Frankfurter Innenstadt verlässigkeit und Pünktlichkeit gewährleisten. Gerade führen. Beispiele sind die X17 (Hofheim – Hattersheim entlang der späteren Trassen eines Schienenrings um – Frankfurt Terminal 1 – Neu-Isenburg) oder Frankfurt herum können Schnellbuslinien eine kurz- die X27 (Königstein – Kronberg – Oberursel – Bad Hom- fristig einzurichtende attraktive Alternative zum Pkw burg – Karben – Nidderau). Zudem stellen solche Bus- sein. © Jana Kay

M15: Schnellbusliniennetz

Art der Maßnahme Angebotserweiterung Grundlage Regionaler Nahverkehrsplan Weitere Infos www.rmv.de

44 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M16: Entwicklung urbaner Seilbahnen suchte Ziele wie Flughäfen, Multifunktionsarenen, Uni- versitätsstandorte oder große Gewerbegebiete, deren Seilbahnen gondeln nicht nur zu Erholungsgebieten in verkehrliche Anbindung zu bestimmten Tageszeiten die Berge, sondern können auch in Ballungsräumen als deutlich an die Kapazitätsgrenzen gelangt, können sich Bestandteil eines integrierten Mobilitätskonzepts für urbane Seilbahnen als ergänzendes Element bewähren den Alltagsverkehr von Nutzen sein. Dies wurde durch oder auch als Zwischenlösung für Infrastrukturvorha- die Beiträge auf dem ersten Seilbahntag des Regional- ben mit langen Planungs- und Bauzeiten dienen. Kurze verbands im Frühjahr 2019 deutlich. Planungszeiten, niedrige Baukosten und nicht zuletzt der geringe Flächen- und Ressourcenverbrauch sprechen für den Verkehrsträger. Als sinnvolle Ergänzung zum bestehenden ÖPNV-Netz lassen sich Seilbahnen leicht in die Angebotsstruktur kommunaler Verkehrssysteme integrieren.

Erste Untersuchungen zu möglichen Streckenführun- gen zeigen die Einsatzmöglichkeiten für urbane Seil- bahnen in der Region auf: Potenzial bietet zum Beispiel die Strecke vom künftigen Terminal 3 des Flughafens über Zeppelinheim, Neu-Isenburg, dem Waldparkplatz am Stadion Frankfurt bis zum S-Bahnhof Louisa. Mit der Realisierung einer solchen Linie ließen sich bisher hochfrequentierte Knotenpunkte deutlich entlasten.

Verbandsdirektor Thomas Horn, 1. Seilbahntag 2019 Der Rahmen für die Finanzierung ist ebenfalls günstig: Durch die Anpassung des Hessischen Mobilitätsförder- Urbane Seilbahnen überwinden topografische Barrieren, gesetzes (MobFG) und mit der Novellierung des Ge- aber auch Flüsse oder Autobahnen – und dies bei hoher meindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) ist die Beförderungsleistung. Gerade für oft und zahlreich be- Förderfähigkeit urbaner Seilbahnen gewährleistet.

M16: Urbane Seilbahnen

Art der Maßnahme Konzept Grundlage: Voruntersuchungen des Regionalverbands mit der Hochschule Darmstadt h_da Weitere Infos www.region-frankfurt.de

Regionalverband FrankfurtRheinMain 45 Gewerbeflächen mit Gleisanschluss

450000 460000 470000 480000 490000 500000 510000

Gleisanschluss ! Detailkarten Betriebszustand

Münzenberg ! in Betrieb !R D ! Frankfurt - Osthafen !R außer Betrieb !RD DD!R ! gesperrt Preungesheim Bergen-Enkheim Bischofsheim D !R abgebaut Rockenberg Seckbach Dörnigheim ! Potenzial

85000 Butzbach 85000 Nordend-West 55 55 Wölfersheim Außenbereiche-Ost Nutzung Bornheim !R Nordend-Ost R ja !D Grävenwiesbach D!!R !R! Ostend !R Schienenstrecken !R ! !! !R Schienenstrecke, Bestand Innenstadt ! Bad Nauheim Mobilitätsstrategie! FrankfurtRheinMain!R ! Schienenstrecke, Planung !R!! Innenstadt !R Reichelsheim (Wetterau) 5.6. Gebündelter Wirtschaftsverkehr Ober-Mörlen Flächennutzung RegFNP Sachsenhausen-Nord noch vorhandenen Anschlüsse auch genutzt. Die Grün- Usingen Gewerbe, Bestand de sind vielfältig: die (Teil-)Verlagerung auf die Schiene M17: Prüfung des PotenzialsOberrad der wird als nicht notwendig oder nicht wirtschaftlich an- Gleisanschlüsse in der Region für mehr gesehen, dieInnerer Vorteile Ring sind nicht bekannt oder erfolgte Gewerbe, Planung Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene Versuche einer Reaktivierung sind am Fehlen eines An- Sachsenhausen-Süd sprechpartners oder dem komplexen Verfahren ge- ! Die bundesweite, von über 40 Fachverbänden und Insti­ scheitert. Nicht zuletzt spielt auch die Gewohnheit eine Weilrod Friedberg (Hessen) tutionen unterzeichnete Gleisanschlusscharta hat zum zentrale Rolle:Außenbereiche-Süd der Verkehrsträger Straße mit dem Lkw

75000 75000 Ziel, die rechtlichen, wirtschaftlichen und finanziellen als Transportmittel ist vertraut, die Risiken etwa durch 55 D D 55 Rahmenbedingungen für Gleisanschlüsse im Güterver- Stauzeiten oder Unfälle allgemein akzeptiert, die ent- Florstadt kehr zu verbessern. Der Regionalverband ist Mitunter- stehenden Belastungen für Umwelt und Mensch blei- zeichner. Bis 2030 sollen alle rund 110 Industriegleise ben ohne direkte Konsequenzen. Wehrheim und Gleisanschlüsse der Region im Hinblick auf ihre Re- aktivierung oder Ausweitung der Bedienung überprüft Die nächsten Schritte umfassen: sein. Weiterhin wird der Regionalverband gemeinsam Inkrafttreten der neuen Gleisanschlussförderrichtlinie mit anderen Akteuren dafür sorgen, dass die bundes- des Bundes ! D Hanauweite Gleisanschlussförderrichtlinie attraktiver gestal- Prüfung erster Gleisanschlüsse durch den Regionalen tet wird. Schienencoach in der Pilotphase (siehe M18) Rosbach v. d. Höhe Fortsetzung des bereits seit Jahren bestehenden Aus­ Die Zahl der Gleisanschlüsse, die einen direkten An- tauschs der Akteure in der RückingenRegion und dadurch Prü- Neu-Anspach Wöllstadt Niddatal schluss eines oder mehrerer Unternehmen an das fung weiterer Gleisanschlüsse Schienennetz bieten, ist in den letzten 25 Jahren dra- Fortschreibung der Karte Gewerbeflächen und Gleis- Schmitten ! matisch zurückgegangen. Zudem werden nicht alle der anschluss

Friedrichsdorf Hanau Nidderau Wolfgang Dörnigheim ! Karben D ! ! Bad Homburg v. d. Höhe !R !R

65000 65000 !R

55 55 R Mühlheim ! !R Hammersbach am Main !R!R !R DD Ronneburg ! Hanau-Steinheim Glashütten Oberursel (Taunus) Neuberg Viele Gleisanschlüsse in der Region werden genutzt. Im Kartenausschnitt für Hanau sind diese grün darstellt. Alle anderen Gleisan- Schöneck schlüsse sind aus unterschiedlichen Gründen nicht nutzbar, können jedoch mit geringem Aufwand aktiviert werden.

Königstein im Taunus M17: Gleisanschlüsse Großauheim Kronberg im Taunus Bruchköbel Art der Maßnahme Analyse Bad Vilbel Niederdorfelden Langenselbold Grundlage Regionale Schienenstrategie des Verbandes, Karte Gewerbeflächen mit Gleisanschluss www.region-frankfurt.de Hausen Weitere Infos !R Klein-Auheim Hainstadt Großkrotzenburg Steinbach (Taunus) Erlensee Kelkheim (Taunus)

46 Regionalverband FrankfurtRheinMain Bad Soden am Taunus Eschborn Maintal Schwalbach am Taunus 55000 Eppstein 55000 55 55 Ginsheim-Gustavsburg Hanau Rodenbach Massenheim Sulzbach (Taunus) !R ! D D D!R! !R !R Liederbach am Taunus R !!R! !!R!R Frankfurt am Main !R! ! !R !R!R Wicker ! !R ! !R! !R!! !R Mühlheim am Main !R! Hofheim am Taunus !R !!R! !R!R Flörsheim am Main !R!R ! Offenbach am Main !R Hochheim am Main Großkrotzenburg !R !R Kriftel Obertshausen West DD !R ! Hainburg !R !R Mitte !R !R! !R

45000 Hattersheim am Main 45000

55 D 55 Ginsheim-Gustavsburg D Kelsterbach Bischofsheim Neu-Isenburg Heusenstamm

!R Seligenstadt Flörsheim am Main ! D!R Hochheim am Main !!

Raunheim Bauschheim !R Dietzenbach Dreieich Rodgau Mainhausen !R !R !R !R!R !R ! Langen (Hessen) 0 2.500 5.000 Meter !R !R! !R !!! Bischofsheim Rüsselsheim Mörfelden-Walldorf !R Maßstab 1:50.000 Ginsheim-Gustavsburg Rödermark Egelsbach

35000 Nauheim 35000 55 55

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Groß-Gerau 25000 25000 55 55

450000 460000 470000 480000 490000 500000 510000

Datengrundlagen: sachsen Nordrhein- Regionalplan/Regionaler Flächennutzungsplan 2010 FrankfurtRheinMain Gewerbeflächen mit Gleisanschluss Westfalen Hauptkarte, Planstand 31.12.2015

Diese Karte ist im Rahmen des § 5 Urheberrechtsgesetz geschützt. Es gilt für Dritte ein Änderungsverbot und das Gebot der Quellenangabe. Arbeitskarte Stand Oktober 2016 Hessen Thüringen

Rheinland- Maßstab 1:100.000 Pfalz Bayern 0 5.000 10.000 Meter

Baden- J:\verkehr\gleisanschluesse\2012\Schienengüterverkehr100_mit_Gleisanschluessen2012.mxd Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M18: Regionaler Schienencoach des Taktes durch Schaffung von Begegnungsverkehr an für mehr Güter auf die Schiene und Bahnhöfen bei eingleisigen Strecken. bessere Erreichbarkeit für Fahrgäste Folgende Aufgaben erfüllt der Schienencoach ab Der zuverlässige Transport von Gütern zur Sicherstellung Ende 2020: von Produktionsprozessen sowie der Ver- und Entsor- gung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Wett- Marktbeobachtung und -einschätzung bewerbsfähigkeit der Region FrankfurtRheinMain. Er Abschätzung des Potenzials für mehr Güter auf die findet derzeit zu etwa 80 Prozent auf der Straße statt Schiene bei in Frage kommenden Standorten (einzel- und führt zu Umweltbelastungen wie beispielsweise ne Unternehmensansiedlung oder ganze Gewerbege- Lärm und Luftverschmutzung mit zum Teil erheblichen biete) sowie bezüglich Personenverkehrsnachfrage für Beeinträchtigungen der örtlichen Lebensqualität. Der Siedlungsflächen im Einzugsbereich von Schienenhal- Regionalverband hat für das Gebiet der Mobilitätsstra- tepunkten tegie einen Regionalen Schienencoach engagiert, um Beratung von Kommunen und Unternehmen bei der mehr Güter auf die Schiene zu verlagern und Chancen Planung und Erhaltung von Gleisanschlüssen und für die Entwicklung von Schienenstrecken auszuloten. Schienenstrecken mit Unterstützung bei Verfahrens- Ziel ist, nicht nur die Güter-, sondern auch die Personen- fragen verkehrsnachfrage auf der Schiene zu steigern. Mit dem Fördermittelberatung für Kommunen und Unterneh- Regionalen Schienen­coach soll insbesondere den Kom- men und Unterstützung bei der Auswahl des geeigne- munen ein Ansprechpartner zur Seite gestellt werden, ten Bahnspezialisten, des Spediteurs oder des Eisen- der diese unter anderem bei der Aktivierung oder Wie- bahnbetreibers. derinbetriebnahme von Gleisanschlüssen bzw. Schie- nenstrecken berät, an die zuständigen Stellen vermittelt Die Beratungsleistung ist nicht auf Kommunen mit ei- und Informationen zu Fördermitteln bereithält. nem direkten Anschluss an die Schiene beschränkt. Auch im kombinierten Verkehr liegen wesentliche Po- Hierunter fallen auch kleinere Ertüchtigungsmaßnah- tenziale, die es zu erschließen gilt. men von Schieneninfrastruktur wie z. B. Verbesserung © HFM

Mit dem Schienencoach Potenziale für Bahnstrecken und Gewerbeerschließungen nutzen Orte: Mainova in Frankfurt am Main und Strecke Frankfurt am Main – Grävenwiesbach

M18: Regionaler Schienencoach

Art der Maßnahme Beratung

Regionale Schienenstrategie des Verbandes, Karte Gewerbeflächen mit Gleisanschluss, Grundlage Beschluss der Verbandskammer, Juli 2020 Weitere Infos www.region-frankfurt.de

Regionalverband FrankfurtRheinMain 47 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

M19: Erarbeitung eines regionalen Einen solchen Ansatz stellt das regionale Wirtschafts- Wirtschaftsverkehrskonzepts verkehrskonzept dar, welches konkrete Maßnahmen für eine verbesserte Situation im Wirtschaftsverkehr Das Leben aller in der Region lebenden Menschen ist enthalten wird. Gemeinsam mit den relevanten Akteu- von Warenströmen begleitet. Egal, ob diese im Super- ren werden u.a. für die Bausteine Bündelung von Ver- markt in Butzbach, beim Bäcker in Steinbach oder on- kehren, Belieferung über Mikrodepots, Einrichtung von line aus der Wohnung in Offenbach einkaufen, es Ladezonen, Logistikflächenmanagement, Sicherung / müssen hierfür Güter transportiert, Abfälle entsorgt Aus­bau von multimodalen Logistikstandorten regionale und Mitarbeiter bewegt werden. Der somit entste- Lösungsstrategien mit Umsetzungsperspektive aufge- hende Wirtschaftsverkehr ist notwendig, stellt die Re- zeigt. Somit ist dieses Konzept für eine überörtliche Ver- gion FrankfurtRheinMain jedoch vor Herausforderun- kehrsoptimierung ebenso wie für die Reduktion des in- gen. Die innerstädtischen Lieferverkehre, nicht zuletzt nerörtlichen Verkehrs maßgebend. Die Kommunen verursacht durch den Online-Handel, nehmen deut- sollen dabei angehalten werden, Bündelung von Waren- lich zu, ebenso wie die Lkw-Fahrten in den Zuläufen strömen bei der Vorortbelieferung von privaten Haus- großer Gewerbe- und Industriegebiete der Peripherie. halten sowie Geschäften anzugehen. Die erarbeiteten Häufig fehlt es hier an einer abgestimmten Steuerung. Inhalte des Konzepts sollen zudem, soweit zielführend, in regionale Planwerke wie den Regionalen Flächen­ Örtliche Maßnahmen können dabei nur Teillösungen nutzungs­plan einfließen. darstellen, da diese die weit vernetzten Prozesse im Wirtschaftsverkehr nicht vollständig adressieren können. Fahrplan: Eine optimierte Abwicklung des Wirtschaftsverkehrs Einrichtung einer Steuerungsgruppe kann daher nur durch einen regionalen Strategie­ansatz Identifizierung von Anforderungen unter Begleitung erreicht werden, welcher auf praxisnahen Hand­lungs­ der Steuerungsgruppe empfehlungen basiert. Ausarbeitung des Konzepts

Mit dem Wirtschaftsverkehrskonzept sollen beispielsweise Lieferfahrten gebündelt werden, damit die Innenstädte entlastet werden

M19: Regionales Wirtschaftsverkehrskonzept

Art der Maßnahme Konzept Grundlage: Positionspapiere der Wirtschaft

48 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

5.7. Organisierte Mobilitäts- und Verkehrswende – noch nicht bewertete Vorschläge aus der Fachbeteiligung

M20: Regionaler Zustandsbericht zur Verkehrs- M23: Einrichtung eines regionalen Mobilitäts- infrastruktur fonds Um den Bedarf an notwendigen Investitionen in die Gute Ideen für Projekte und Maßnahmen, welche die Verkehrsinfrastruktur einzuordnen, ist der Zustand aller Zukunft der Mobilität gestalten können, gibt es in der Straßen, Brücken, Schienenwege etc. zu erfassen und Region viele. Voraussetzung für deren Umsetzung ist, zu bewerten. Diese Zustandsberichte sollen alle drei neben engagierten Akteuren und mutigen Entschei- Jahre erstellt und veröffentlicht werden. dungen, eine gesicherte Finanzierung. Häufig sind hier Fördermittel notwendig, welche die fehlenden Finanz- M21: Studie zur regionsweiten Wirkung ver- mittel ausgleichen. Deren Beantragung beinhaltet je- kehrlicher Ordnungsinstrumente doch einige Hürden wie zum Beispiel die Bereitstellung Kann die Mobilitätswende nur durch (Um)Bau, Neuauf- von Eigenmitteln, Bagatellgrenzen oder aufwendige teilung und alternative Angebote alleine gelingen? Antragstellungen. Oder braucht sie flankierende ordnungspolitische Maß­ nahmen? Eine Überprüfung der Wirksamkeit von sol- Für Fälle, bei denen die Umsetzung von Maßnahmen chen Maßnahmen wie z. B. die Regio-Maut, Tempo 30 an solchen Hürden zu scheitern droht, muss ein geeig- innerorts, einer regionalen Umweltzone, einem Tempo- netes Finanzierungsinstrument geschaffen werden. limit auf Autobahnen, einer Nahverkehrsabgabe sowie Neben einer schnellen und unkomplizierten Beantra- einer regionalen Parkraumbewirtschaftung schafft die gung von Fördermitteln sollte dieses nicht nur eine di- inhaltliche Entscheidungsgrundlage für ein abgestimm- rekte Maßnahmenfinanzierung ermöglichen, sondern tes politisches Handeln. Eine europaweite Betrachtung auch die für die meisten Förderprogramme notwendi- erfolgreich laufender Maßnahmen und solcher, die we- gen Eigenmittel bereitstellen können. niger erfolgreich verlaufen ­sind, soll bei der Einordnung helfen. Der regionale Mobilitätsfonds soll das Portfolio der vor- handenen Fördertöpfe ergänzen und die beschriebe- M22: Überregionales verkehrliches Datenmo- nen Anforderungen erfüllen. Zudem soll seine Mittel- dell unter Beteiligung aller Verkehrsträger und ausstattung über Akteure des öffentlichen und privaten mit Integration relevanter Daten dieser Verkehrs- Sektors erfolgen, welche Interesse an der Verbesserung träger der Mobilitätssituation in der Region haben. Zur Abbildung des Verkehrsgeschehens und der Wech- selwirkungen mit Siedlungsmaßnahmen ist ein integrier- tes Siedlungs- und Verkehrsplanungsmodell erforderlich, das alle überörtlich relevanten Landverkehrsträger be- trachtet. In diesem Modell sollen auch verkehrs- und umweltpolitische Instrumente Eingang in die Betrach- tung finden. Die Grundlagen hierfür sind in der Region vorhanden.

Dazu gehört auch die Einrichtung eines regionalen und verkehrsträgerübergreifenden Baustellenmanagements.

Regionalverband FrankfurtRheinMain 49 Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

6. Die nächsten Schritte

Wir haben im Eingangskapitel dieser Mobilitätsstrategie Anforderungen der Wirtschaft noch denen des Klima- eine mutige Mobilitätsvision für FrankfurtRheinMain be- schutzes gerecht. Dies wollen wir gemeinsam mit allen nannt und anschließend Ziele dazu formuliert. Außerdem Kommunen und den dort lebenden Menschen sowie wurden konkrete Maßnahmen aufgelistet, mit denen wir den zahlreichen weiteren Akteuren und Organisationen der Vision näher kommen und sie in Realität verwandeln aus dem Verkehrsbereich ändern. Unverzüglich und können. Oftmals enden solche Publikationen genau an nicht erst in Jahrzehnten. dieser Stelle. Mit der Beschlussfassung über die Mobili- tätsstrategie in der Verbandskammer geht die Arbeit für Deshalb wird der Regionalverband direkt nach Beratung den Regionalverband FrankfurtRheinMain und seine Auf­ und Beschluss dieser Mobilitätsstrategie an die Umset- traggeber, die Mitgliedskommunen, allerdings erst richtig zung der Maßnahmen gehen, bei denen er als „Küm- los. Eine Mobilitätsstrategie mit guten Ideen ist noch kei- merer“ vorgesehen ist. Bei den anderen Maßnahmen ne Mobilitätswende. Aber sie kann das Startsignal dafür werden die vorgesehenen Kümmerer vom Team des sein, und genau so wollen wir sie auch verstanden wis- Regionalverbands bestmöglich unterstützt, nicht gefun- sen. Der Arbeitsauftrag der Mitgliedskommunen war klar dene werden gesucht. und deutlich: Es soll angepackt und umgesetzt werden. Wir erreichen die Mobilitätswende und damit die Reali- In Kapitel fünf wurde aufgezeigt, mit welchen Maßnah- sierung der Vision für FrankfurtRheinMain nicht nur mit men grundsätzlich ein Beitrag zur weiteren Umsetzung großen Infrastrukturmaßnahmen, die Jahrzehnte für die der Verkehrswende geleistet werden kann. Nun soll Fertigstellung benötigen, über die man aber wunderbar dieser Werkzeugkasten in die Mitgliedskommunen schimpfen und sie als Ausrede nutzen kann. Vielmehr und Teilregionen transportiert werden. Die jeweils indivi- bedarf es auch vieler kleiner Schritte, um ans Ziel zu duell passenden Werkzeuge können dann gemeinsam gelangen, bei jedem einzelnen von uns und auch als ge- ausgesucht und genutzt werden. meinsame Kraftanstrengung. Jeder dieser kleinen Schrit- te wird helfen. Wichtig ist, dass wir heute noch anfangen Die Mobilität in der Region FrankfurtRheinMain wird und nicht beim Warten auf den großen Wurf vergessen, heute weder den Bedürfnissen der Menschen noch den den ersten Schritt zu gehen.

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In eigener Sache

Mobilität beim Regionalverband FrankfurtRhein­ wichtigere Rolle. Um die Mitarbeiterinnen und Mitar- Main beiter beim Erwerb eines solchen zu unterstützen, Der Regionalverband möchte nicht nur als Teil seiner können diese seit Juni 2020 einen zinslosen Gehalts- fachlichen Arbeit die Verkehrswende in der Region vo- vorschuss für den Kauf eines Fahrrads beantragen. ranbringen, sondern auch als Arbeitgeber mit Vorbild- Dieser Vorschuss ist nach individueller Vereinbarung funktion einen Beitrag leisten. Im Rahmen des betrieb- in monatlichen Raten zurückzuzahlen. lichen Mobilitätsmanagements wurden verschiedene Angebote zur Förderung einer nachhaltigen Mitarbei- Die Teilnahme an Aktionen wie „JobRad“, bei denen Rä- termobilität eingeführt. der vom Arbeitgeber angeschafft werden und dies über eine Entgeltumwandlung ausgeglichen wird, sind im öf- Einführung Premium-Jobticket und BahnCard- fentlichen Dienst leider aktuell nicht möglich. Privat- Erstattung rechtliche Arbeitgeber haben hier mehr Möglichkeiten, Um den Mitarbeitenden Alternativen bei der Verkehrs- ihren Mitarbeitern Fahrräder zur Verfügung zu stellen. mittelwahl nicht nur für ihren Weg zur Arbeit, sondern auch in ihrer alltäglichen Mobilität zu bieten, stellt der Bereitstellung einer multimodalen Dienstflotte Regionalverband ein sogenanntes Premium-Jobticket. Der Regionalverband verfügt über eine divers ausgestat- Mit diesem Ticket, das alle Mitarbeitenden des Regional- tete Fahrzeugflotte, die vom herkömmlichen Pkw über verbandes erhalten, kann nicht nur die Strecke zum Ar- Pedelec, Fahrrad, Lastenrad und E-Scooter mannigfalti- beitsplatz befahren werden, sondern der gesamte Be- ge Möglichkeiten zur Ausgestaltung von Dienstfahrten reich des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). Eine bietet. Die Fahrzeuge können während der Arbeitszeit Mitnahmeregelung am Wochenende sowie montags bis für Dienstgänge geliehen werden. Auch das oben ge- freitags nach 19 Uhr bietet auch den Familien die Mög- nannte Job-Ticket und die BahnCard bilden einen Teil lichkeit, den ÖPNV zu nutzen. Durch die Nutzung des der Dienstflotte des Regionalverbandes. Tickets für Dienstfahrten spart der Regionalverband zu- dem erheblichen Personalaufwand bei Reisekostenab- Einführung des mobilen Arbeitens rechnungen. Beim Regionalverband gibt es bereits seit einigen Jahren die Möglichkeit, in Ausnahmefällen dienstliche Aufga- Zur Förderung nachhaltiger Mobilität auf Dienstreisen ben zu Hause zu verrichten. Voraussetzung ist, dass erstattet der Regionalverband seinen Mitarbeitern die dienstliche Erfordernisse oder arbeitsökonomische Anschaffung einer BahnCard. Dabei wird die erlangte Gründe vorliegen und die jeweilige Abteilungsleitung Ermäßigung bei Tickets für Dienstreisen den Mitarbei- dies genehmigt. In der Phase der coronabedingten tenden nach jeder Fahrt erstattet, bis insgesamt die Kontaktbeschränkungen hat der Regionalverband alle Höhe des Anschaffungspreises der BahnCard erreicht ist. Mitarbeitenden ins mobile Arbeiten entsandt. An- Durch die Möglichkeit, die BahnCard auch für Privat- schließend wurde ab Juli 2020 ermöglicht, an zwei Ta- reisen zu nutzen, entsteht auch hier ein Anreiz zur Än- gen pro Woche (montags und freitags) mobil zu arbei- derung des persönlichen Mobilitätsverhaltens. ten. Es wird weitergehend geprüft, ob das mobile Arbeiten in eine allgemein gültige Dienstvereinbarung Umsetzung der Zertifizierung „Fahrradfreund­ umgewandelt werden kann. Beim mobilen Arbeiten er- licher Arbeitgeber“ folgt das Arbeiten an keinem festgelegten Ort, sondern Der Regionalverband hat eine Reihe von „fahrradfreund- kann beispielsweise auch auf Dienstfahrten im Zug ge- lichen“ Maßnahmen umgesetzt, um das Pendeln mit schehen. Dies erspart Wege zum Arbeitsort für Auf- dem Fahrrad attraktiver zu gestalten. Hierzu gehören gaben, die nicht zwingend im Büro erledigt werden unter anderem Duschen und Umkleidemöglichkeiten, müssen. Voraussetzung für mobiles Arbeiten ist die Er- sichere Abstellanlagen, Beratung und Information sowie reichbarkeit der Mitarbeitenden via Internetzugang die Bereitstellung von Dienstfahrrädern. Um das Enga- und Telefon. gement zu verstetigen, ist der Regionalverband dabei, sich als „fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ zertifizieren zu lassen.

Gewährung eines Gehaltsvorschusses zum Erwerb eines Fahrrads Für das Pendeln mit dem Fahrrad auf langen Strecken sind hochwertige Fahrräder von großer Relevanz. Insbe- sondere E-Bikes und Pedelecs spielen hier eine immer

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7. Die Mobilitätsstrategie auf einen Blick

Die Vision FrankfurtRheinMain erreicht Bewegungsqualität­ für alle. Von jedem besiedelten Ort der Region ist innerhalb von fünf Gehminuten ein Mobilitätsangebot zu erreichen. Kurzum: FrankfurtRheinMain wird die Fünf-Minuten-Region.

Die Forderungen etteraukreis Mobilität für alle: barrierefrei – bezahlbar – erreichbar och- Unnötigen Verkehr vermeiden: direkt – kompakt – bewusst taunus- Nötigen Verkehr gestalten: umweltfreundlich – umfeldgerecht kreis – sicher – verlässlich – wirtschaftlich Main-inig-reis Main- aunus- Frankfurt reis a Main ffenbach a Main Das Selbstverständnis reis ffenbach

Fahrplan, der die Mobilitäts- und Verkehrswende einleitet reis Gemeinsam als Region ro- Fortlaufender Prozess erau Jetzt machen und anstiften zum Jetzt-Machen

Der Weg zur Mobilitätsstrategie 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 2018 2019 2019 2019 2019

Vorbereitung Öffentliche Analyse und Interne Netzwerk und Beschluss Abstimmung Beteiligung Konkretisierung

Von Beginn an gilt: Alle Maßnahmen, die bereits in die Umsetzung gehen können, werden sofort gestartet – auch vor Fertigstellung und dem Beschluss des Gesamtwerks Mobilitätsstrategie

52 Regionalverband FrankfurtRheinMain Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain

7. Die Mobilitätsstrategie auf einen Blick

Die Maßnahmenpakete Lückenloses Radwegenetz Multimodale Orte Wiederentdeckter Fußverkehr Schienenorientierte Siedlungsentwicklung etteraukreis Maßgeschneiderter ÖPNV och- Gebündelter Wirtschaftsverkehr taunus- Organisierte Mobilitäts- und Verkehrswende kreis

Main-inig-reis Main- aunus- Frankfurt reis a Main ffenbach a Main Nach der Strategie Umsetzung des »Werkzeugkastens« reis ffenbach Maßgeschneiderte Lösungen reis Gemeinsam mit den Kommunen und Partnern in der Region ro- Die Arbeit geht jetzt erst richtig los erau

Die Partner der Mobilitätsstrategie Kommunen und Kreise Institutionen und Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung Verbände und Mobilitätsdienstleister Bürgerinnen und Bürger der Region Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regionalverbands

Der Weg zur Mobilitätsstrategie 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 2020 2020 2020 2020 2021

Fachliche Vorentwurf Entwurf Einbringung in Beschluss und Abstimmung die Gremien Umsetzung

Von Beginn an gilt: Alle Maßnahmen, die bereits in die Umsetzung gehen können, werden sofort gestartet – auch vor Fertigstellung und dem Beschluss des Gesamtwerks Mobilitätsstrategie

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8. Dank

Dass die vorliegende Mobilitätsstrategie Frankfurt- Ein besonderer Dank gilt allen Kolleginnen und Kolle- RheinMain in nur knapp zwei Jahren erstellt werden gen des Regionalverbands. Die Beiträge der Abteilung konnte, ist das Ergebnis einer breit angelegten und Planung beim Thema Regionale Ebene, der Abteilung sehr fruchtbaren Zusammenarbeit auf vielen Ebenen. Klima, Energie und Nachhaltigkeit bei den Themen Kli- maschutz und Energiewende sowie der Abteilung Me- Deshalb bedanken wir uns ganz herzlich für die wert- tropolregion, Regionalentwicklung und Europa beim vollen Ratschläge und kritischen Hinweise, die fach­ Thema Digitalisierung haben die Mobilitätsstrategie liche Beratung, den Wissensaustausch und das Teilen um zen­trale Aspekte der Mobilitäts- und Verkehrs- von Informationen und Daten, aber auch für Motiva­ wende ergänzt, die gerade bei der Umsetzung wei- tionsschübe zur rechten Zeit und das Mittragen von ter mitgedacht werden müssen. In gleichem Maße Entscheidungen hat die wertvolle Unterstützung bei Organisations-, Personal- und Budgetangelegenheiten und bei den bei den politischen Gremien des Regionalverbandes Gestaltungs- und Formulierungsfragen dieser Stategie organisatorisch, grafisch und redaktionell mitgeprägt: bei den 108 Kommunen und sechs Kreisen im Gebiet Die vorliegende Mobilitätsstrategie ist ein Gemein­ der Mobilitätsstrategie FrankfurtRheinMain schaftswerk des gesamten Hauses.

sowie bei den Kolleginnen und Kollegen der Fachebe- Nicht zuletzt möchten wir uns bei den Bürgerinnen und ne und der Verbände: Allgemeiner Deutscher Fahrrad- Bürgern unserer Region für die konstruktiven Ideen und Club Landesverband Hessen e.V.; Arbeitsgemeinschaft Vorschläge zur Verbesserung der Mobilitäts- und Ver- Nahmobilität AGNH des Hessischen Ministeriums für kehrsentwicklung in FrankfurtRheinMain bedanken. Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen; der Bau- und Planungsämter im Regionalverbandsgebiet; Bay- Ausgeklügelte Planungen und ausgearbeitete Maßnah­ ernhafen GmbH & Co. KG Aschaffenburg; Benz + men werden nur dann greifen und zu einer wirksamen Walter GmbH; book-n-drive mobilitätssysteme GmbH; Verkehrswende führen, wenn sie von Ihnen, liebe Cassini Consulting AG; DB Netz AG; FUSS e.V. – Fach- FrankfurtRheinMainerInnen, auch mitgetragen und an- verband Fußverkehr Deutschland; Hessisches Landes- genommen werden! amt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG); Hochschule Darmstadt, Fachbereich Bauingenieurs- Stabsstelle Mobilität wesen; Hochschule RheinMain, Fachgruppe Mobili- Regionalverband FrankfurtRheinMain tätsmanagement; House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH; Industrie- und Handelskammer Frank- furt am Main; Infraserv Logistics GmbH; Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH; ioki GmbH; ivm Integriertes Verkehrs- und Mobilitäts­ management Region Frankfurt RheinMain GmbH; Karlsruher Institut f.Technologie (KIT), Institut f. Tech- nikfolgenabschätzung u. Systemanalyse (ITAS); KVG Main-Kinzig mbH; Lokale Nahverkehrsgesellschaft mbH Kreis Groß-Gerau (LNGV); mobileeee GmbH; Netzwerk Mobilitätsstationen; RADforum RheinMain; Regierungspräsidium Darmstadt, Regionale Sied- lungs- und Bauleitplanung, Bauwesen; Regionale Austauschplattform „Güter auf die Schiene“; Rhein- Main-Verkehrsverbund GmbH; Speditions- und Logistikverband Hessen und Rheinland-Pfalz e.V.; TU Braunschweig, Institut für Vergleichende Regierungs- lehre und Politikfeldanalyse (CoPPP); Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) Hessen; Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) e. V.; Vereini- gung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) e. V.; Verkehrsclub Deutschland (VCD), Landesverband Hessen e.V.

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9. Quellen und Abkürzungen

Auswahl: Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs (Hrsg.): Verkehrsinfrastruktur in Hessen - Status Quo 2016. Position der Arbeitsgemein- schaft hessischer Industrie- und Handelskammern. IHK Frankfurt am Main (2017). BBSR – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumfor- schung (Hrsg.) im Bundesamt für Bauwesen und Raum­ordnung: Raumordnungsbericht 2011, Bonn (2012). BBSR – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hrsg.) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung: Raumordnungsbericht 2017, Bonn (2017). BMVI – Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030, Berlin (2016). FES – Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Nachhaltige Mobilitätskultur in Hessen gestalten. Konzept für eine Mobilitätsstrategie. Bonn (2017). Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen: Mobilitätsbericht 2016: Leitlinien – Entwicklungen – Pers- pektiven, Wiesbaden (2016). IHK Frankfurt am Main (Hrsg.): Hessen 2030 - Zukunft gestalten, Infrastruktur - Wege für morgen. Ver- anstaltungsdokumentation. Frankfurt am Main (2013). IHK Frankfurt am Main (Hrsg.): Zukunft der Mobilität in FrankfurtRheinMain. Dokumentation eines Expertenworkshops. Frankfurt am Main (2011). IVM – Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain (Hrsg.): Mobilitätsmasterplan FrankfurtRheinMain. Handlungsempfehlungen für eine mobile Region. Frankfurt am Main (2011). Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (Hrsg.) Leitbild für die Mobilität der Zukunft im Kreis Offenbach. Bericht von 2013 bis 2018 für den Kreis Offenbach - zusammengestellt von: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Follmann. Offenbach (2020). Regierungspräsidium Darmstadt (Hrsg.): Regionales Entwicklungskonzept (REK) für Südhessen. Darmstadt (2019). RMV – Verbundweiter Nahverkehrsplan (RNVP) des Rhein-Main-Verkehrsverbund (Hrsg.) für die Region FrankfurtRheinMain. Frankfurt am Main (2014). VCD – Verkehrsclub Deutschland (Hrsg.): Wir fordern die Verkehrswende! Zehn Kernforderungen zur Bundestagswahl 2017. Berlin (2017). Wirtschaftsinitiative PERFORM (Hrsg.) der IHKs und Handwerkskammern der Metropolregion: Für eine zukunftsfähige Mobilität in FrankfurtRheinMain. Forderungen und Vorschläge. IHK Darmstadt Rhein Main Neckar (2017). Abkürzung Bedeutung Abkürzung Bedeutung AGNH Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen MiD Mobilität in Deutschland BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr Bundesministerium für Umwelt, BMU POI Points of Interest Naturschutz und nukleare Sicherheit BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie RegFNP Regionaler Flächennutzungsplan Destatis Statistisches Bundesamt RTO Regionaltangente Ost FRM FrankfurtRheinMain RTW Regionaltangente West HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt RV Regionalverband HOLM House of Logistics and Mobility SPNV Schienenpersonennahverkehr LNO Lokale Nahverkehrsorganisation UBA Umweltbundesamt

Datengrundlagen Seite 12, Abbildung: Pendlerströme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Gebiet der Mobilitätsstrategie (ohne Frankfurt am Main und Offenbach am Main) Seite 13, Abbildung: Pendlerströme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Main-Taunus-Kreis Datengrundlagen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Pendlerdaten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Gemeinden. Stand: 30.06.2019 Siedlungsflächen nach CORINE Land Cover – CLC 2018 © GeoBasis-DE / BKG 2020 Seite 27, Abbildung: Überörtliche Fahrradrouten im Kreis Offenbach Datengrundlagen: Überörtliche Fahrradrouten im Kreis Offenbach für den RegFNP2030, Stand 2020 Siedlungsflächen nach CORINE Land Cover – CLC 2018 © GeoBasis-DE / BKG 2020 Seite 36, Abbildung (links): Fußläufige Erreichbarkeit Grundschulen Datengrundlagen: Grundschulen, Hessisches Statistisches Landesamt 2019, Auszug POI‘s Regionalverband FrankfurtRheinMain Fußgängernetz: ATKIS-Basis-DLM, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) 2012 bis 2019. Ergänzungen gemäß DOP 2017/2018 und OpenStreetMap. Berechnung mit ArcGIS Network Analyst, ESRI Kartenhintergrund: Städtekarte Regionalverband FrankfurtRheinMain 2017 Seite 36, Abbildung (rechts): Fußläufige Erreichbarkeit Lebensmittelhandel Datengrundlagen: Lebensmittelhandel, Recherche 2018, Auszug POI‘s Regionalverband FrankfurtRheinMain Fußgängernetz: ATKIS-Basis-DLM, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) 2012 bis 2019. Ergänzungen gemäß DOP 2017/2018 und OpenStreetMap. Berechnung mit ArcGIS Network Analyst, ESRI Kartenhintergrund: Städtekarte Regionalverband FrankfurtRheinMain 2017 Seite 37, Abbildung: Fußläufige Versorgungssituation in Bad Homburg v.d.H. 2016 Datengrundlagen: Bildung: Recherche Regionalverband FrankfurtRheinMain 2015 Mobilität: RMV 2015; Gesundheit: POIs Nexiga 2015; Versorgungszentren, Kultur, Freizeit/Sport: Stadt Bad Homburg v.d.H. Fußgängernetz: ATKIS-Basis-DLM, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) 2012 und 2015. Ergänzungen gemäß DOP 2012 und OpenStreetMap. Berechnung mit ArcGIS Network Analyst, ESRI Kartenhintergrund: Städtekarte 2015 des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain Seite 38, Abbildung: Innerhalb von fünf Gehminuten an einem Mobilitätsangebot ankommen Datengrundlagen: Haltestellenliste des RMV 2019 Fußgängernetz: ATKIS-Basis-DLM, Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) 2012 bis 2019. Ergänzungen gemäß DOP 2017/2018 und OpenStreetMap, Berechnung mit ArcGIS Network Analyst, ESRI Kartenhintergrund: Städtekarte des Regionalverband FrankfurtRheinMain 2017, Auszug Seite 46, Abbildung: Gewerbeflächen mit Gleisanschluss Gleisanschlüsse: Recherche Regionalverband FrankfurtRheinMain 2017 u. a. auf Basis von Hessen Mobil, Regierungspräsidium Darmstadt und Unternehmensauskünften Gewerbeflächen und Kartenhintergrund: Regionalplan/Regionaler Flächennutzungsplan 2010 FrankfurtRheinMain, Hauptkarte, Planstand 31.12.2015

Regionalverband FrankfurtRheinMain 55 Herausgeber Regionalverband FrankfurtRheinMain Der Regionalvorstand Poststraße 16 60329 Frankfurt am Main www.region-frankfurt.de

Kontakt Rouven Kötter Mobilitätsdezernent Telefon: +49 69 2577-1907 E-Mail: [email protected]

Stand November 2020

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