Ausgabe 2/2005

Die Platte

Zeitung des IG Metall-Vertrauenskörpers bei der BBT Thermotechnik GmbH Werk Neukirchen

Derzeitiger Stand des Landschulzentrum Schulgeld in Neukirchen?

Trotz der umfangreichen Proteste im vorigen Jahr, an denen auch Beschäftigte unseres Werkes teilnahmen und dem Klageweg seitens der Gemeinde Neukirchen ist es nicht gelungen, eine Klassenstufe 5 einzurichten. Auch in diesem Jahr wird es voraussichtlich keine 5. Klasse an der Neukir- chener Mittelschule geben, da es bisher nur 38 statt der notwendigen 40 Anmel- dungen gibt. Im Beamten- deutsch des sächsischen Staatsministeriums für Kul- tus nennt man dies „feh- lendes öffentliches Bedürf- nis“. Gegen diesen Beschluss beabsichtigt die Gemein- deverwaltung nicht zu kla- gen, da dieser Weg schon im Vorjahr erfolglos blieb. Ebenfalls soll die Fortführung sprachen und intensive Zusammenarbeit mit regionalen der Klassenstufe 7 eingestellt werden, da die beiden Unternehmen genannt. Von der Lehrerschaft ist eine Klassen dann nur mit je 19 und nicht 20 Schülern belegt Mitarbeit hierfür zugesagt. sind. Hiergegen beabsichtigt die Gemeinde zu klagen. Sollten die erforderlichen Genehmigungen erteilt wer- Bei Misserfolg der Klage werden die betroffenen Schü- den, kann bereits zum Schuljahr 2005/06 eine 5. Klasse ler nach und Werdau „ausgelagert“. unter dieser Trägerschaft unterrichtet werden. Die allge- Die bereits geplante generelle Schließung der Mit- mein gültigen sächsischen Lehrpläne werden selbstver- telschule zum 31. Juli 2007 ist in Erwartung mögli- ständlich eingehalten. cher künftig steigender Schülerzahlen erst einmal vom Anträge werden zurzeit in der Gemeindeverwaltung ent- Tisch. gegen genommen. Der Eigenbetrag der Eltern soll ca. Nun kam man auf die Idee, eine private Mittelschule 50,00 # bis 55,00 # monatlich pro Kind betragen. in Neukirchen zu gründen. Träger hierfür wäre die Bil- Wenn angesichts der bekannten Pisaergebnisse und dungsgesellschaft mbH , die nach eigenen des allgemeinen Bildungsnotstandes in Dresden kein Angaben über umfangreiche Erfahrungen verfügt. öffentliches Interesse an der Beschulung einheimischer Ziel ist ein ganzheitliches Konzept von den Kindertages- Schüler in einheimischen Schulen besteht, verwundert stätten bis hin zum Realschulabschluss. Als Schwer- es nicht, wenn in unserer ach so liberalen Gesellschaft punkte werden besondere Angebote im Bereich Fremd- nach kommerziellen Alternativen gesucht wird. Info-Zeitung T re ffen m i tB er t h o ld H u b er

Am 9. Juni 2005 war Berthold Huber Bescheid. Zu unserer Freude sagte hier wiederzugeben würde den zu einer Stippvisite in . Wir, Berthold, dass Bosch das tariftreu- Rahmen dieser Zeitung sprengen. die Redaktion der „Platte“, hatten este und wahrscheinlich solventes- Jedoch soviel sei noch gesagt: Auf die Möglichkeit ein paar Sätze mit te Unternehmen in Deutschland sei. die Frage der Erpressbarkeit der unserem Zweiten Vorsitzenden der Auch wenn man hier und da immer Arbeitnehmer durch die Arbeitgeber- IG Metall zu wechseln. wieder einmal den Versuch star- seite meinte Berthold: „Man müsse Außer einer kleinen Gruppe aus ten würde, geltende Tarifverträge und man kann Kompromisse einge- unserem Werk waren noch vier wei- hen, jedoch soll man genau darauf tere Betriebe aus der Region mit achten, was man für den Erhalt des Betriebsräten und VK-Leuten ver- Arbeitsplatzes in die Waagschale treten. werfe“. Er verglich dieses mit dem In einer lockeren Runde wollte Besuch in einem Kino: Wenn man Berthold von uns wissen, was es schlecht sieht und als erster auf- für Probleme und Sorgen gibt. Wir steht, hat man kurz Vorteile gegen- alle schilderten kurz, was hier in über den anderen (Mitbewerbern), Sachsen alles so Gutes und weni- jedoch nur solange, bis diese auch ger Gutes in nächster Zeit auf uns aufgestanden sind. zukommt. Als wir auf Bosch zu Mit diesen Worten möchte ich uns sprechen kamen, meinte Berthold ein wenig auszuhöhlen. Dies wurde Mut machen bei der weiteren Arbeit Huber: „Das ist ein Fall für sich“. Da aber schon erfolgreich verhindert, zum Erhalt unseres Werkes und er aus der Region komme, wüss- siehe Leinfelden und Sebnitz. Ausarbeitung des Standortsiche- te er gut über das Unternehmen Die ganze Gesprächsstunde jetzt rungsprojektes. P r äv ent i v er G e s undheitsschu tz - Fü n ft e sRad amWagen?

schutz stecken wir noch in den Kin- obwohl deren Einhaltung für mich derschuhen. Das Verständnis dafür oberstes Gebot ist. Doch eine auf und das Verantwortungsbewusst- Erfolg ausgerichtete Unternehmens- sein des Werkleiters und einiger philosophie hat den Gesundheits- seiner „Untergebenen“ ist geradezu schutz integriert. Maßnahmen zur unterentwickelt. Gesundheitsförderung bestimmen Schauen wir uns doch einmal mit eindeutig die Qualität des Arbeits- offenen Augen im Werk um und wir prozesses mit. Ein klares Bekenntnis stellen fest, mit welchem Desin- des Werkleiters vermisse ich. Nur all teresse und welcher Gleichgültig- zu gut sind ihm Temperaturverhält- keit gesundheitliche Gefährdungen nisse im Sommer auf dem Oberbo- Wie zur letzten Betriebsversamm- ignoriert werden. Keine Abteilung den bekannt. Schon im Januar hat lung erwähnt lautet die vollständige ist davon verschont. Nachschweiß- der zuständige Abteilungsleiter sich Bezeichnung des Arbeitsschutz- arbeitsplätze ohne Absaugung, total Angebote eingeholt, welche dieses ausschusses des Betriebsrates verölte Nippel, welche dem Abdrü- Problem lösen sollten. Warum bis „Ausschuss für Arbeits-, Gesund- cker die Luft verpesten, Gutachten heute so getan wird, als wenn man heits- und Umweltschutz. Im des Werksarztes am Arbeitsplatz wieder mal nur etwas vergessen Umweltschutz sind wir gut aufge- Verschleifen, Umpacken von Flach- hat, bleibt uns allen ein Rätsel. stellt. Er wird ja auch zertifiziert, heizkörper ohne Hebezeug - egal Beenden möchte ich mit einem Zitat ist also relativ hoch angebunden. wie schwer - und als Krönung der des stellvertretenden Werkleiters: Im klassischen Arbeitsschutz wurde Arbeitsplatz Bereitsteller sind nur „Kein Heizkörper hat einen höheren in den letzten 15 Jahren dank der einige Beispiele zu dieser Gleich- Stellenwert als die Gesundheit jedes Betriebsräte ein recht ordentliches gültigkeit, denn es sind alles wohl- einzelnen Mitarbeiters.“ Niveau erreicht, welches es zu hal- bekannte Fakten. ten und zu verbessern gilt. Ich möchte an dieser Stelle auch In diesem Sinne sollte unser aller Nur beim präventiven Gesundheits- gar nicht auf Gesetzen herumreiten, Handeln bestimmt sein. Info-Zeitung Q u a lif u mmel

Qualität, Senkung von Nacharbeit und Ausschuss sind bei uns täglich in aller Munde. Es kommt in letzter Zeit jedoch im Bereich Abstandshalterschweißen immer öfter vor, dass diese beim Schweißen einfach abknicken. Trotz aller Reaktionen lässt sich kaum verhindern, dass dadurch in erheblichem Maße Nacharbeit anfällt. Es werden Analysen über Menge und Art der Nacharbeit angestellt, aber den Ursachen geht man, scheint`s, nicht auf den Grund. Oder will man nicht?

Im Bosch Leitbild BeQIK heißt es: Qualität ist unser höchstes Gut. „Entscheidend ist es unser Leitbild tagtäglich zu praktizieren.“ (Franz Fehrenbach in der Märzausgabe des Bosch Zünder) Also sollten auch ALLE danach handeln - für unser Produkt.

K o nkurrenz k am p f in der F ir ma- ges und o der t ö dlich?

Wäre es gut für den Standort Neu- Konkurrenz belebt bekanntlich das das Geschäft der Arbeitsagentur in kirchen, wenn die BBT in Tschechi- Geschäft. Wer konkurriert dann mit Werdau beleben. en ein zweites Werk zur Herstellung wem? Wir Arbeitnehmer aus Neu- Man benötigt schon viel Blauäu- von Flachheizkörpern unterhalten kirchen mit den Arbeitnehmern aus gigkeit, diese Entwicklung nicht zu würde? Unser Werkleiter äußerte Tschechien? sehen. Viele Konzerne haben uns zur letzten Betriebsversammlung, Es dürfte keine Frage sein, wer hier bereits das Ergebnis solcher Unter- dass ein solches Werk positiv für kostenseitig gewinnt. Denn die Kos- nehmenspolitik vor Augen geführt. uns wäre. Wir bekämen damit ten sind das Maß aller Dinge. Eine Für uns Arbeitnehmer ist da nichts Konkurrenz im eigenen Haus. Und solche Konstellation würde allenfalls Positives zu sehen.

W I Rüb er U NS

bauten auch wir unser Zelt auf. Auf Tafeln präsentierten wir Aktivitäten und Strukturen des Vertrauenskörpers und Betriebsrates unserer Firma. Auf einem langen Tisch erklärten wir unser Produkt in Einzelteilen bis hin zum fertigen Heizkörper. Wir, das sind die Vertrauens- leute der BBT Thermotechnik GmbH, Werk Neukirchen. Im großen Zelt hatten Kindergärtnerinnen eine Bastel- straße aufgebaut und sorgten zur Freude der Eltern für Belustigung der Kinder.

Die Präsentation unserer Produkte fand großes Inte- resse bei den Passanten. Allerdings waren wir sehr erstaunt, wie wenigen bekannt war, dass es knapp 15 km von Zwickau entfernt einen Betrieb gibt, der Heiz- körper der Marke Buderus herstellt. Sonntag, 1. Mai, 8:00 Uhr, Zwickauer Hauptmarkt: Unsere Aktion am 1. Mai war also nicht nur Präsentation Die Vorbereitungen auf die Kundgebung des DGB sind gewerkschaftlicher Aktivitäten, sondern auch ein gutes in vollem Gange. Direkt neben dem Stand der IG Metall Stück Werbung für unser Werk und unser Produkt. Info-Zeitung I n fobo x

T er m ine: 01.07.2005 Vertrauenskörperversammlung 06.07.2005 Betriebsrätevollversammlung 01.09.2005 Betriebsversammlung 10.09.2005 Fußballturnier 15.09.2005 Delegiertenversammlung 20.und 26.09.2005 Vertrauensleuteversammlung

U rgestein v erl ässt U n t ernehm en

Am 20. Mai 2005 wurde in der Abteilung Instandhaltung einer unserer ältesten Kollegen verabschiedet. Kollege Detlev Bauer ging nach 33 Jahren aktiven Wirkens in die Ruhephase der Alters- teilzeit. Die meisten von uns kennen Kollegen Bauer seit vielen Jahren. Als Elektromeister war er für alle Belange rund um das Thema „Strom“ bei uns verantwortlich. Wir wünschen auf die- sem Weg alles Gute und noch viele erfolgreiche Jahre bei bester Gesundheit. Rätselecke Die Gewinner waren 1. Platz: Evaristo Galvez 2. Platz: Rolf Klingauf 3. Platz: Jens Troppmann Die Redaktion bedankt sich für die Teilnahme und wünscht euch viel Spaß beim neuen Bilderrätsel. ✄ B ilderrätsel

Name,Vorname:______1. Teilnahmeberechtigt sind alle IG Metall-Mitglieder. Ausgenommen sind die Mitglieder der Redaktion und deren Angehörige. Die Gewinner werden unter den Einsendern der richtigen Lösung ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

IMPRESSUM

Die Platte-Betriebszeitung Herausgeber: IG Metall Zwickau, Bahnhofstraße 68-70, 08056 Zwickau BBT Thermotechnik GmbH Verantwortlich: IG Metall Zwickau, Ingolf Olsen, 2. Bevollmächtigter Werk Neukirchen Redaktion: Jens Göpel, Kai Heuer, Thomas Melzer, Reinhard Voigt, Lutz Trommer, Steffi Streifthau Telefon: 0375-2736-413; Fax: 0375-2736-500, E-Mail: [email protected] Druck: Zschiesche GmbH