Roland Steinacher Wanderung der Barbaren? Zur Entstehung und Bedeutung des Epochenbegriffs ‚Völkerwanderung‘ bis ins . Jahrhundert
Zusammenfassung
Die Spätantike und das frühe Mittelalter hatten keine Vorstellung von einem ‚Wandern der Völker‘, und auch die Epochengrenzen zwischen Altertum und Mittelalter sind eine gelehrte Konstruktion der Frühen Neuzeit. Seit dem frühen . Jahrhundert entstanden so- wohl das zugrunde liegende Geschichtsbild als auch die Begriffe migratio gentium und später ‚Völkerwanderung‘. Der frühneuzeitliche Völkerwanderungsbegriff hatte wiederum vieler- lei Bezüge zur antiken Literatur und deren Vorstellung von Wanderung und Sesshaftigkeit.
Keywords: Völkerwanderung; Umgestaltung der römischen Welt; Römisches Reich; Spät- antike; Frühmittelalter; Humanismus; Aufklärung; Historismus; Wissenschaftsgeschichte.
Throughout Late Antiquity and the Early Middle Ages no scholar developed a concept of Barbarian Invasions or a Migration period. Contemporary historical perceptions derive from early modern learned concepts. The same applies to the traditional division of West- ern history, separating antiquity and the Middle Ages. On the other hand early modern concepts are densely connected to literary patterns of classcial literature.
Keywords: Migration period; transformation of the Roman world; Roman empire; late antiquity; early Middle Ages; Renaissance humanism; Enlightment; historism; history of scholarship.
Danksagung: Die Ausarbeitung dieses Beitrags wurde durch ein Stipendium der Gerda- Henkel-Stiftung im Jahr ermöglicht. Ich danke Stefan Donecker, Julia Ess undLaury Sarti für wertvolle Hinweise und ihre Hilfe.
Felix Wiedemann, Kerstin P. Hofmann, Hans-Joachim Gehrke (eds.) | Vom Wandern der Völker. Migrationserzählungen in den Altertumswissenschaften | Berlin Studies of the Ancient World (ISBN - - - - ; ISSN (Print) - ; ISSN (Online) - X; URN urn:nbn:de:kobv: - fudocsseries - ) | www.edition-topoi.org