BIOTOPKARTIERUNG

DER GEMEINDE

OBERLIENZ

Erstbearbeitung: Dipl.-Biol. Dirk Lederbogen, Dr. Walter Oberhuber 1995 Neubearbeitung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 2014 Auftraggeber: Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz

tiris tiris INHALTSVERZEICHNIS Seite

VORWORT 3

1. ALLGEMEINES 4

1.1 Klima 4

1.2 Geologie 4

1.3 Vegetation 4

1.4 Tierwelt 4

2. TIROLER NATURSCHUTZGESETZ und NATURSCHUTZVERORDNUNG 4

3. BESTEHENDE SCHUTZGEBIETE IN DER GEMEINDE 4

3.1 Schutzgebiete nach dem Tiroler Naturschutzgesetz 2005 und Natura 2000 Gebiete 4

3.2 Naturdenkmäler 4

4. METHODIK 5

LITERATURHINWEISE 16

BESCHRIEBENE BIOTOPE 18

Eschen-Grauerlen-Wäldchen oberhalb von Ragger 19 Eschenwald zwischen Pölland und Maria-Trost-Stöckl 24 Grauerlen-Hangwald im Umfeld des Rötenbaches 29 Bachbegleitendes Gehölz am Schleinitzbach 39 Grauerlen-Auwald südöstlich von Tratte 45 Glanzer-Auen und Flussschotterinseln der Isel 50 Kleinseggenried bei Glanz 59 Felsrasen nördlich von Lesendorf 65 Magerwiesen und Weiden im Bereich von Ranach 70 Feldgehölze und Feldmauern auf dem Thurner-Oberlienzer Schuttkegel 77 Obstwiesen bei Oberlienz 88 Alte Linden im Gemeindegebiet von Oberlienz 91 Grauerlen-Hangwald mit Hochstaudenflur unterhalb von Glanz 95 Lärchenwiese nördlich oberhalb von Prappernitze () 102

Seite 2 von 107 VORWORT

Mit der vorliegenden Biotopkartierung und der flächendeckenden Nutzungskartierung steht der Gemeinde Oberlienz neues Informationsmaterial über die Naturressourcen in ihrem Gemeindegebiet zur Verfügung. Schützenswerte Biotope wurden ausgewiesen, kartographisch festgehalten und dokumentiert. Die Information darüber soll Hilfe sein bei der weiteren Naturschutzarbeit, der Flächenwidmung und der Raumplanung. Auch den Gemeindebürgern soll dieses Inventar eine Entscheidungshilfe sein bei der Nutzung der Kultur- und Naturlandschaft und helfen, wertvolle Lebensräume zu erhalten und damit die Lebensqualität im Gemeindegebiet zu steigern.

Das Gemeindegebiet von Oberlienz wurde im Jahr 1996 im Zuge der Biotopkartierung bis zu einer Seehöhe von ca. 1200 m vollständig erfasst. Die Neubearbeitung erfolgte im Jahr 2014.

Die hier ausgewiesenen Biotope sind einerseits die in den Tallagen Tirols schon sehr seltenen natürlichen Lebensräume, dazu zählen im Gemeindegebiet von Oberlienz etwa ein Felstrockenrasen nahe Lesendorf sowie die Flussschotterinseln der Isel. Andererseits sind auch die naturnahen Biotope, die teils durch den Menschen beeinflusst sind, teils erst durch ihn geschaffen wurden, hier dokumentiert. Die anthropogenen Lebensräume - Magerwiesenwiesen, Hecken und Lesesteinmauern - stellen ein bedeutendes Zeugnis für die Kultur und Tradition der Nutzung des Lebensraumes dar.

Nicht jeder schöne Fleck der Gemeinde Oberlienz ist ins Inventar aufgenommen worden. Für die Aufnahme ins Inventar muss ein Biotop gewissen Kriterien entsprechen. In der flächendeckenden Kartierung sind aber alle im Kartierungsgebiet vorkommenden Biotoptypen festgehalten.

Nicht der Einheitsrasen und die ausgeräumte Landschaft sind ein Zeichen für eine hohe Lebensqualität, sondern die Vielfalt und Natürlichkeit. Diese zu erhalten ist ein Ziel der Biotopkartierung.

Seite 3 von 107 1. ALLGEMEINES 1.1 Klima Das Kartierungsgebiet gehört nach WALTER-LIETH (1960) der temperierten Zwischen-alpenzone mit ausgeprägter, sehr langer kalter Jahreszeit, mittleren sommerlichen und mäßigen winterlichen Niederschlägen an (Klimazone VI/4). Das jährliche Niederschlagsmittel sowie die mittlere Jahrestemperatur für Oberlienz liegen im Zeitraum von 1951 - 1980 bei 942 mm (Maximum im August, Minimum im Jänner-Februar) und 7,0 °C (WASCHGLER, 1993).

1.2 Geologie Die Schobergruppe, welche überwiegende Bereiche des Gemeindegebietes von Oberlienz einnimmt, besteht aus polymetamorphen Altkristallingesteinen, die dem mittelostalpinen Deckenstockwerk zugerechnet werden. Diese Altkristallingesteine sind auf die Gesteine der Matreier Zone bzw. des Tauernfensters aufgeschoben und werden in einen Liegend- und einen Hangendkomplex, die durch eine "Schuppenzone" getrennt werden, gegliedert. Der Hangendkomplex, welcher den Süd- und Südostteil der Schobergruppe umfasst, setzt sich aus diversen Glimmerschiefern und Gneisen und aus metamorphen sauren und basischen Vulkaniten (Mikroklingneise bzw. Eklogit-Amphibolite) zusammen (KRAINER, 1994). Ein weiterer Teil des Gemeindegebietes liegt auf dem Thurner-Oberlienzer-Schwemmkegel welcher von den eher unscheinbaren Bächen Schleinitz- und Zauchenbach von Norden kommend bis an die Isel herangetragen wurde.

1.3 Vegetation Montaner Fichtenwald mit Lärchenbeimischung prägt in den Höhenlagen zwischen 700 und 1800 mNN die Landschaft der kontinentaleren, d. h. niederschlagsärmeren Täler. Nur auf nährstoffarmen und trockenen Standorten (d. s. zumeist sonnenexponierte, flachgründige Steilabbrüche) kann sich die anspruchslosere Kiefer behaupten. Inneralpine Flurgehölze auf Lesesteinmauern prägen das Landschaftsbild auf dem Schwemmkegel des Schleinitzbaches. Grauerlen dominieren auf jungen Schotterschwemmkegeln, an wasserzügigen Hängen und bilden die charakteristische gebirgsbachbegleitende Auwaldgesellschaft (Weichholzau), die orographisch rechts unterhalb der Glanzer-Brücke großflächig ausgebildet ist. An der Isel sind diesen Beständen Weiden-Tamarisken- Gebüsche und z. T. ausgedehnte Schotterflächen vorgelagert. Die anthropogene Sekundärvegetation umfasst insbesondere in Tallagen intensiv bewirtschaftete Ackerflächen und Mähwiesen; in südexponierten Steilhanglagen treten hingegen artenreichere Goldhaferwiesen verbreitet auf (vgl. HEINRICHER und WASCHGLER, 1993; SCHIECHTL und STERN, 1975).

1.4 Tierwelt Über die Wirbeltierfauna Osttirols geben die Arbeiten von HEINRICHER (1993) sowie STÜBER & WINDING (1991) sowie darin zitierte Literatur Auskunft.

2. TIROLER NATURSCHUTZGESETZ und NATURSCHUTZVERORDNUNG Die gesetzlichen Grundlagen sind das "Tiroler Naturschutzgesetz 2005 - TNSchG 2005" LGBl. Nr.26 idF LGBl. Nr. 57/2007, sowie die Verordnung der Landesregierung vom 18. April 2006 über geschützte Pflanzenarten, geschützte Tierarten und geschützte Vogelarten "Tiroler Naturschutzverordnung 2006 - TNSchVO 2006", LGBl. Nr. 39/2006.

3. BESTEHENDE SCHUTZGEBIETE IN DER GEMEINDE 3.1 Schutzgebiete nach dem Tiroler Naturschutzgesetz 2005 und Natura 2000 Gebiete (vorgeschl.) Ostt. Gletscherfl. Isel, Schwarzach, Kalserbach, Natura 2000 - Habitatrichtlinie

3.2 Naturdenkmäler LINDE BEI DER HELENENKIRCHE IN OBERDRUM

Seite 4 von 107 LINDE NEBEN DEM GEMEINDEZENTRUM

4. METHODIK Der Schwerpunkt dieser Kartierung liegt im floristisch-vegetationskundlichen Bereich, da die Pflanzenbedeckung je nach Standort variiert und die Lebensgrundlage für die Tierwelt darstellt. Ziel der Erhebung ist es, die besonders schutzwürdigen Biotope im Gemeindegebiet in Form eines Inventars zu beschreiben bzw. kartographisch darzustellen. In der Regel erfolgt die Kartierung im Dauersiedlungsraum Tirols unterhalb von 1200 m Seehöhe. Dieser Bereich ist am stärksten von Flächenveränderungen betroffen.

Die Kartierung erfolgt flächendeckend, kartographisch nicht ausgewiesen werden landwirtschaftliche Intensivflächen und Hausgärten. Einen Überblick über die kartierten Lebensraumtypen gibt untenstehender Kartierschlüssel. Die Ersterhebung wird im Gelände mithilfe von hochauflösenden Farborthofotokarten (Maßstab 1:4.000) überprüft und aktualisiert. Biotope, die durch Seltenheit, Artenreichtum usw. hervortreten, werden im Inventar detailliert beschrieben. Dort wird auch begründet, warum der Lebensraum eine Besonderheit darstellt. Artenlisten und in speziellen Fällen Vegetationsaufnahmen dienen der Einstufung des Lebensraumes. Die Benennung der einzelnen Gesellschaften wurde zum Teil nach physiognomischen Merkmalen durchgeführt, da ein tabellarischer Vergleich nicht Gegenstand der Arbeit ist, bzw. mehrere Vegetationsaufnahmen für jeden Biotopbereich erforderlich wären.

Die Kartierung wird im GIS-Programm ArcMap digitalisiert und steht auch im Web zur Verfügung. Die Biotopkartierung wird im Web mit Straßen- und Gebäudedaten anderer tiris Stationen erweitert. Die Sachdaten der beschriebenen Biotope werden in einer Access Datenbank gespeichert. Weiters werden auch neue digitale Fotos der beschriebenen Biotope erstellt.

Kartierschlüssel ABS Block- und Schutthalde ABSK Karbonathaltige Schutthalde Aster bellidiastroSaxifragetum mutatae (KiesSteinbrechfluren) Stipetum calamagrostis (Rauhgrasfluren) MoehringioGymnocarpietum Lippert 1966 (Geröllflur mit Rupprechtsfarn) ABSS Silikathaltige Schutthalde Androsacetalia alpinae und Galeopsietalia ladani (Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe) AFV Felsvegetation AFVF Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Gesellschaften der Ordnung Potentilletalia caulescentis Br.Bl. in Br.Bl. et Jenny 1926 (KalkFelsspaltenvegetation) AFVK Felsvegetation auf karbonathaltigem Felsen Gesellschaften der Ordnung Potentilletalia caulescentis Br.Bl. in Br.Bl. et Jenny 1926 (KalkFelsspaltenvegetation) AFVS Felsvegetation auf silikathaltigem Felsen Gesellschaften der Ordnung Androsacetalia multiflorae Br.Bl. in Meier et Br.Bl. 1934 (SilikatfelsGesellschaften) AGH Grünerlengebüsche, Hochstaudenfluren Gesellschaften des Verbandes Alnion viridis Aichninger 1933 (Subalpine Hochstaudengebüsche) AGL Gletscher, Eisfläche AKB Krummholzbestand RhodothamnoRhododendretum hirsuti (Aichinger 1933) Br.Bl.et Siss.in Br.Bl.et al.1939 em.Wallnöfer 1993 (Karbonat AlpenrosenLatschengebüsch) Vaccinio myrtilliPinetum montanae Morton 1927 (KarbonatLatschengebüsch mit Rostblättriger Alpenrose) Petasito paradoxiPinetum mugi sensu Stöhr et al. 1995 (Latschensukzession auf Murenschotter) Erico carneaePinetum prostratae Zöttl 1951 nom. inv. (SchneeheideLatschengebüsch) Rhododendro ferrugineiPinetum prostratae Zöttl 1951 nom. inv. (SilikatLatschengebüsch) AKBMH Latschengebüsch auf Kalk mit Behaarter Alpenrose Rhododendro hirsutiPinetum mugi (AlpenrosenLatschengebüsch) AKG Kryptogamengesellschaft

Seite 5 von 107 ANS Biotop der Nivalen Stufe ARS Rasen ARSK Rasen auf Karbonatgestein Carex humilisBromus erectusGes. (ErdseggenTrespenTrockenrasen) Caricetum ferruginei (Rostseggenrasen) Caricetum firmae (Polsterseggenrasen) CarlinoCaricetum sempervirentis (Blaugrashalbtrockenrasen) Dryadetum octopetalae (Silberwurzteppich) SeslerioCaricetum sempervirentis (BlaugrasHorstseggenHalde) TeucrioCaricetum humilis (GamanderErdseggenTrockenrasen) TeucrioMesobrometum (GamanderTrespenwiese) ARSS Bodensaure Rasen PotentilletoFestucetum sulcatae (FingerkrautFurchenschwingelTrockenrasen) StipetoPoion xerophilae s.l. (Inneralpiner Trockenrasen) ASB Schneeböden ASBK Schneeböden auf Karbonatgestein ASBS Schneeböden auf Silikatgestein AZH Zwergstrauchheiden VaccinioRhododendretum ferruginei (Alpenrosenheiden) CetrarioLoiseleurietum (AlpenazaleenWindheiden) EricoRhododendretum hirsuti (SchneeheideAlpenrosengebüsch) VaccinioEmpetretum hermaphroditi (Krähenbeerenheide) ZwergstrauchPionierges. (auf Blockhalden und Moränen) BKA Biotopkomplex alpin BKF Biotopkomplex Feuchtgebiet BKS Biotopkomplex Schlucht BKW Biotopkomplex Waldgesellschaft FGR Großröhrichte Calamagrostietum pseudophragmitis (UferReitgrasfluren) Eleocharis palustrisGes. (TeichbinsenKleinröhricht) EquisetoTyphetum minimae (ZwergrohrkolbenFlußröhricht) Equisetum fluviatileGes. (TeichschachtelhalmRöhricht) Glycerietum plicatae (MannaschwadenUferrasen) Iris pseudacorusGes. (Ges. der Gelben Schwertlilie) Phalaridetum arundinacei (RohrglanzgrasRöhricht) PhalaridoFestucetum arundinacei (Rohrschwingelrasen) Phragmitetum australis (SchilfRöhricht) Scirpetum lacustris (SumpfbinsenRöhricht) Sparganietum minimi (Ges. des Kleinen Igelkolbens) Sparganium angustifoliumGes. (Ges. des Schmalblättrigen Igelkolben) Sparganium erectumGes. (IgelkolbenRöhricht) Typhetum angustfoliae (Ges. des Schmalblättrigen Rohrkolbens) Typhetum latifoliae (Ges. des Breitblättrigen Rohrkolbens) FGS Großseggenrieder Carex rostrataGes. (Schnabelseggenufersaum bzw. sumpf) Caricetum acutiformis (Ges. der Scharfkantigen Segge) Caricetum elatae (Steifseggensumpf) Caricetum gracilis (Schlankseggensumpf) Caricetum paniculatae (Rispenseggensumpf) Caricetum rostratae (Schnabelseggensumpf) Cladietum marisci (Schneidenbinsensumpf) FHM Hochmoorvegetation, gehölzfrei Sphagnetum s.l. (Torfmoosschlenken) Sphagnetum magellanici (Bunte TorfmoosBulte der Hochmoore) Sphagnum cuspidatumGes. (Torfmoosschlenken) FHMSA Aufforstung im Hochmoor Seite 6 von 107 FHS Hochstaudenfluren EpilobioJuncetum effusi (Flatterbinsensumpf) Convolvulo/CalystegioEpilobietum hirsuti (ZaunwindenWeidenröschenGes.) Epilobietum fleischeri (Ges. mit Fleischers Weidenröschen) FilipenduloGeranietum palustre (StorchschnabelMädesüßHochstaudenfluren) GeranioPeucedanetum cervariae (BlutStorchschnabelTrockensaum) Mentho longifoliaeJuncetum inflexi (RoßminzenBinsenflur) Petasitetum paradoxi (AlpenPestwurzflur) Ranunculetum scelerati (GifthahnenfußGes.) RanunculoAlopecuretum geniculati (KnickfuchsschwanzFlutrasen) UrticoAegopodietum (Brennesselfluren) ValerianoFilipenduletum (BaldrianHochstaudenflur) Polygono hydropiperisBidentetum tripartitae (WasserpfefferZweizahnflur) ChaerophylloRanunculetum aconitifolii (KälberkropfHahnenfußwiese) Scirpetum sylvatici (Waldbinsensumpf) Cyperetum flavescentis (ZypergrasLehmpfützenflur) FKS Kleinseggenrieder Caricetum davallianae s.l. (Davallseggenmoor) Caricetum diandrae (Ges. der Drahtsegge) Caricetum fuscae s.l. (Braunseggenmoor) Caricetum lasiocarpae (Fadenseggensumpf) Carici echinataeTrichophoretum cespitosi (IgelseggenRasenbinsenmoor) Eleocharis quinquefloraGes. (Ges. des Armblütigen Sumpfrieds) Juncetum acutiflorae (Ges. der Spitzblütigen Binse) Juncetum filiformis (Fadenbinsensumpf) Junco obtusifloriSchoenetum nigricantis (Ges. der Schwarzen Kopfbinse) OrchidoSchoenetum nigricantis (OrchideenKopfbinsenmoor) ParnassioCaricetum fuscae (HerzblattBraunseggensumpf) PrimuloSchoenetum ferruginei (MehlprimelKopfbinsenried) Schoenetum nigricantis incl. Orchido Schoenetum nigricantis (Kalkquellsümpfe mit Schwarzer Kopfbinse) Trichophorum alpinumGes. (AlpenwollgrasGes.) Caricetum limosae (SchlammseggenSchwingrasen) EriophoroTrichophoretum cespitosi (WollgrasRasenbinsenmoor) Rhynchosporetum albae (Schnabelbinsenschlenken) FKSN Kalkreiche Niedermoore Amblystegio stellatiCaricetum dioicae Osvald 1925 em. Steiner 1992 (Gesellschaft des Sternmooses und der Zweihäusigen Segge) Schoenetum ferruginei Du Rietz 1925 (Ges. der Rostroten Kopfbinse) Junco obtusifloriSchoenetum nigricantis Allorge 1921 (Gesellschaft der Schwarzen Kopfbinse) Caricetum davallianae Dutoit 1924 (Davallseggengesellschaft) Amblystegio intermediiScirpetum austriaci Nordhagen 1928 em. Dierßen 1982 (Gesellschaft des Zurückgekrümmten Sichelmooses und der RasenHaarsimse) Eleocharitetum pauciflorae Lüdi 1921 (Ges. der Wenigblütigen Sumpfsimse) Caricetum frigidae Rübel 1912 (EisseggenGesellschaft) Astero bellidiastroSaxifragetum mutatae Usinger et Wiggers 1961 (AlpenGänseblümchenKiesSteinbrechGesellschaft) Basiphile, artenreiche Kleinseggenbestände mit Carex nigra Basiphile Niedermoore mit Carex rostrata Niedermoore mit Trichophorum alpinum Blysmus compressusSümpfe Juncetum subnodulosi Koch 1926 (Gesellschaft der Stumpfblütigen Binse) FMB Moor- und Bruchwälder FMBA Schwarzerlenbruch Carici elongataeAlnetum glutinosae (Schwarzerlenbruchwald): SchwarzerlenBruchwälder Carici elataeAlnetum glutinosae Franz 1990 (SteifseggenSchwarzerlenbruchwald): SchwarzerlenBruchwälder Carici elongataeAlnetum glutinosae Koch 1926 (WalzenseggenSchwarzerlenbruchwald): SchwarzerlenBruchwälder Carici rostrataeAlnetum incanae sensu Schober et al. 1999 (SchnabelseggenGrauerlenbruch): GrauerlenBruchwälder Seite 7 von 107 FMBB Birken-Weidenbruch Vaccinium uliginosumBetula pubescensGes. (Birkenbruch): Birkenbruch Vaccinio uliginosiBetuletum pubescentis Libbert 1932 (MoorbirkenBruchwald): Birken, Spirken, RotföhrenMoorwälder Salicetum auritae Jonas 1935 (BirkenOhrweidenbusch): Strauchweidenbruch FMBF Fichtenmoorbruch Piceo Sphagnetum magellanici Krisai 1988 (FichtenHochmoor) Alno incanaePiceetum sensu Mayer 1974 (FichtenGrauerlenAnmoor) FMBP Latschen-, Spirkenhochmoore Pino mugoSphagnetum Kästner et Flößner 1933 em. Neuhäusl 1969 corr. Dierßen 1977 (BergkiefernHochmoor): BergkiefernHochmoor Pinetum rotundatae Kästner et Flößner 1933 corr. Mucina in Steiner 1993 (BergkiefernHochmoorgesellschaft): Birken, Spirken, RotföhrenMoorwälder FMBS Weiden-Faulbaum-Gebüsche FranguloSalicetum cinereae (FaulbaumGrauweidengebüsch) Salicetum cinereae Zólyomi 1931 (AschweidenGebüsch) FNW Artenreiche Nasswiesen Alopecuretum aequalis (Uferrasen des Rostroten Fuchsschwanzgrases) AngelicoCirsietum oleracei (Kohldistelwiese) Calthenion (Feucht und Nasswiesen) Cirsietum rivularis (Bachdistelflur) Juncetum tenuis (Feuchte Trittrasen) FPW Pfeifengraswiese Allio suaveolentisMolinietum caeruleae (Streuwiesen mit Wohlriechendem Lauch) Molinietum caeruleae (Pfeifengraswiesen) FUM Übergangs- und Schwingrasenmoore Caricetum limosae Osvald 1923 em. Dierßen 1982 (Schlammseggengesellschaft) Sphagno tenelliRhynchosporetum albae Osvald 1923 em. Dierßen 1982 (Schnabelsimsengesellschaft) Caricetum lasiocarpae Osvald 1923 em. Dierßen 1982 (Fadenseggengesellschaft) Caricetum rostratae Osvald 1923 em. Dierßen 1982 (Schnabelseggengesellschaft) Amblystegio scorpioidisCaricetum diandrae Osvald 1923 (Drahtseggengesellschaft) SphagnoCaricetum appropinquatae (Smarda 1948) Rybníček 1974 (TorfmoosWunderseggengesellschaft) Amblystegio scorpioidisCaricetum chordorrhizae Osvald 1925 (Strickseggengesellschaft) Potentilla palustrisGesellschaft Menyantho trifoliataeSphagnetum teretis Warén 1926 em. Dierßen 1982 (FieberkleeTorfmoosGesellschaft) CicutoCaricetum pseudocyperi Boer et Sissingh in Boer 1942 (WasserschierlingZypergrasseggenGesellschaft) GQ Quellfluren GQK Kalkquellflur Cratoneuretum filicinocommutati (Kalkquellflur) Nasturtietum officinalis (Brunnkressenflur) GQS Silikatquellflur MontioPhilonotidetum fontanae (Montansubalpine Quellmoosges.) GV Vegetation naturnaher Gewässer Acoretum calami (KalmusGes.) Charetea fragilis (ArmleuchteralgenGes.) Hippuris vulgarisGes. (TannenwedelGes.) Lemnetum minoris (Wasserlinsendecke) LemnoUtricularietum vulgaris (Ges. des Gemeinen Wasserschlauches) MyriophylloNupharetum (TeichrosenGes.) Nymphaeetum albae (SeerosenGes.) Polygonum amphibiumGes. (Ges. des Amphibischen Knöterichs) Potamogeton natansGes. (SchwimmlaichkrautGes.) Potamogeton pectinatusGes. (KammlaichkrautGes.) Potamogetonetum lucentis (Ges. des Glänzenden Laichkrautes) Ranunculetum fluitantis (FluthahnenfußGes.) RanunculoCallitrichetum hamulatae (HahnenfußWassersternGes.) SagittarioSparganietum emersi (PfeilkrautGes.) Seite 8 von 107 ScorpidioUtricularietum minoris (Wasserschlauchmoortümpel) Veronica beccabungaGes. (Bachbungenflur) Zanichellia palustrisGes. (TeichfadenGes.) GVO Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer Caretum asperae Corillion 1957 (Ges. der Rauhen Armleuchteralge) Charetum canescentis Corillion 1957 (Ges. der Grauen Armleuchteralge) Charetum fragilis Fijalkowski 1960 (Ges. der Zerbrechlichen Armleuchteralge) Charetum tomentosae Corillion 1957 (Ges. der Filzigen Armleuchteralge) Charetum vulgaris Corillion 1957 (Ges. der Gemeinen Armleuchteralge) CharoTolypelletum intricatae Corillion 1957 (Ges. der Verworrenen Armleuchteralge) Magnocharetum hispidae Corillion 1957 (Ges. der Steifhaarigen Armleuchteralge) Nitelletum mucronatae Tomaszewicz 1979 (Ges. der Stachelspitzigen Glanzleuchteralge) Nitelletum opacae Corillion 1957 (Ges. der Dunklen Glanzleuchteralge) GVR Flüsse der planaren bis montanen Stufe Beruletum submersae Roll 1939 (Ges. des Untergetauchten Merks) Callitrichetum obtusangulae Seibert 1962 (Ges. des Nußfrüchtigen Wassersterns) Callitricho hamulatae Ranunculetum fluitantis Oberd. 1957 (Ges. des HakenWassersterns) Kalkgewässer mit Potamogeton coloratus (Ges. des Gefärbten Laichkrautes) Ranunculetum fluitantis Allorge 1922 (FluthahnenfußGesellschaft) MBF Brachfläche MFG Feldgehölze BerberidoRosetum (RosenBerberitzengebüsch) CoryloRosetum vosagiacae (RosenHaselgebüsch) Hippophaeetum (Sanddorngebüsch) LigustroPrunetum (LigusterSchlehenGebüsch) PrunoLigustretum (SchlehenLigustergebüsch) SaliciHippophaetum rhamnoides (Sanddorngebüsch) Sambucetum racemosae (Hollergebüsch) BerberidoRosetum Br.Bl. 1961 (Inneralpines RosenBerberitzenSanddornGebüsch): Thermophile Gebüsche PopuloCoryletum Br.Bl. 1950 nom. inv. (Inneralpines AspenHaselGebüsch): Thermophile Gebüsche MKB Kammgrasweiden, Borstgrasrasen AlchemilloCynosuretum (BergKammgrasweiden) FestucoCynosuretum (Rotschwingelweide) Nardetum s.l. (Bürstlingsrasen, weiden) MKBI eutrophierte Weideflächen, Güllung, Schipisten alle gestört (FestucoCynosuretum, Nardetum s.l., Alchemillo Cynosuretum): überdüngte Weiden MLE Landwirtschaftliche Extensivfläche MLEA Magere Flachlandmähwiesen Arrhenatheretum elatioris i.w.S. (Glatthaferwiesen von der trockenen über die frische bis zur feuchten Ausprägung) MLF Lesesteinhaufen, Feldmauern MMB Bergmähwiesen Trisetetum flavescentis Rübel 1911 (GoldhaferWiese der Zentralalpen) MMR Trockene Magerrasen MMRK Magerrasen auf Karbonatgestein AchnatheroStipetum capillatae (SilberRauh und PfriemengrasTrockenrasen) AstragaloBrometum festucetosum valesiacae (TragantTrespenGes.) Mesobrometum s.l. (TrespenHalbtrockenrasen) SalvioMesobrometum (SalbeiTrespenwiese) Vincetoxicum hirundinariaGes. (Schwalbenwurzflur) MMRKJ Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen MMRS Bodensaure Magerrasen Xerobrometum s.l. (Trockenrasen) HypochoeroNardetum (MähNardeten) MPB Anthropogene Pionierbiotope MSF Sonderflächen (z.B. Sportplatz) MSW Streuobstwiesen Seite 9 von 107 MWR Arten- und strukturreiche Waldränder LigustroPrunetum R.Tx. 1952 (LigusterSchlehengebüsch): Thermophile Gebüsche und Saumges. PopuloCoryletum (Thermophile Saumges.): Thermophile Gebüsche und Saumges. Populus tremulaBetula pendulaGes. (ZitterpappelBirkenHaine): Thermophile Gebüsche und Saumges. Trifolio mediiAgrimonietum (ZackenKleeOdermennigSaum): Thermophile Gebüsche und Saumges. SA Aufforstung, Plantage SG Geologische / geomorphologische Besonderheit SJ Waldjungwuchs SK Kahlfläche, Schlagflur, Windwurf SV Vegetationsfreie, -arme Gewässer SZ Ausschl. zoologisch bedeutsame Biotope WB Buchenreiche Wälder WBA Buchen-Tannenwald WBF Buchenwälder Aro maculatiFagetum Ellenberg et Klötzli 1972 (AronstabBuchenmischwald): Buchenwälder auf Karbonat Helleboro nigriFagetum Zukrigl 1973 (SchneerosenBuchenwald): Buchenwälder auf Karbonat Asperulo odorataeFagetum Sougnez et Thill 1959 (WaldmeisterBuchenwald): Buchenwälder intermediär Carici pilosaeFagetum Oberd. 1957 (WimpernseggenBuchenwald): Buchenwälder intermediär Lonicero alpigenaeFagetum Oberd. & Müller 1984 (HeckenkirschenBuchenwald): FiTaBuWälder auf Karbonat Tilio cordataeFagetum Mráz 1960 em. Moravec 1977 (WinterlindenBuchenwald): FiTaBuWälder intermediär Adenostylo glabraeFagetum Moor 1970 (AlpendostBuchenwald): HochlagenBergahornBuchenwälder WBK Buchenwald auf karbonatreichem Untergrund MercurialioFagetum Frey 1995 (BingelkrautBuchenwald): Buchenwälder auf Karbonat LathyroFagetum Hartmann 1953 (Mesophiler KarbonatPlatterbsenBuchenwald): Buchenwälder auf Karbonat Carici albaeFagetum Moor 1952 (WeißseggenBuchenwald): TrockenhangBuchenwälder OstryoFagetum Wraber M. Wraber ex Trinajstic' 1972 (HopfenbuchenBuchenWald): TrockenhangBuchenwälder SeslerioFagetum Moor 1952 (BlaugrasBuchenwald): TrockenhangBuchenwälder WBP Fichten-Tannen-Buchenwald Anemono trifoliaeFagetum Tregubov ex Marincek et al. 1993 (Illyrischer montaner TannenBuchenwald): FiTaBuWälder auf Karbonat AposeridoFagetum Oberd. ex Oberd. et al. 1967 (Montaner HainlattichFichtenTannenBuchenwald): FiTaBuWälder auf Karbonat Cardamino trifoliaeFagetum Oberd. et Müller 1984 (KleeblattschaumkrautFichtenTannenBuchenwald): FiTaBuWälder auf Karbonat Polygonato verticillatiFagetum Oberd. 1957 (SilikatHainsimsenFichtenTannenBuchenwald): FiTaBuWälder auf Silikat Festuco altissimaeFagetum Schlüter in Grüneberg et Schlüter ex Grüneberg et Schlüter 1957 non Kuhn 1937 (Waldmeister FichtenTannenBuchenwald): FiTaBuWälder intermediär HordelymoFagetum Kuhn 1937 (WaldgerstenFichtenTannenBuchenwald): FiTaBuWälder intermediär Lamio orvalaeFagetum (Horvat 1938) Borhidi 1963 (Illyrischer TaubnesselFichtenTannenBuchenwald): FiTaBuWälder intermediär Tilio cordataeFagetum Mráz 1960 em. Moravec 1977 (WinterlindenBuchenwald): FiTaBuWälder intermediär Adenostylo glabraeFagetum Moor 1970 (AlpendostBuchenwald): HochlagenBergahornBuchenwälder Calamagrostio variaeFagetum Klosterhuber et Hotter 2001 ad interim (BuntreitgrasFichtenTannenBuchenwald): TrockenhangBuchenwälder WBPA Mitteleuropäischer subalpiner Buchenwald mit Ahorn und Rumex arifolius AceriFagetum J. Bartsch et M. Bartsch 1940 (Hochmontansubalpiner BergahornBuchenwald) WBPL Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Calamagrostio villosaeFagetum Mikyška 1972 (Wollreitgras Buchenwald): FiTaBuWälder auf Silikat Luzulo nemorosaeFagetum sylvatici Meusel 1937 (Bodensaurer HainsimsenBuchenwald): FiTaBuWälder auf Silikat LuzuloTilietum cordatae Grabherr et Mucina ex Grabherr in Wallnöfer et al. 1993 (Bodensaurer Winterlindenwald): FiTaBu Wälder auf Silikat WBPO Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) Carici albaeFagetum Moor 1952 (WeißseggenBuchenwald und WeißseggenFichtenTannenBuchenwald): Hangwald SeslerioFagetum Moor 1952 (BlaugrasBuchenwald): Hangwald TaxoFagetum Etter 1947 (EibenBuchenwald): Hangwald WBPW Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Aro maculatiFagetum Ellenberg et Klötzli 1972 (AronstabBuchenmischwald): Buchenwälder auf Karbonat Seite 10 von 107 PulmonarioFagetum Frehner 1967 (Frischer KalkBuchenwald): Buchenwälder auf Karbonat MelittioFagetum Soó (1962) 1971 (ImmenblattBuchenwald): Buchenwälder intermediär AposeridoFagetum Oberd. ex Oberd. et al. 1967 (Montaner HainlattichFichtenTannenBuchenwald): FiTaBuWälder auf Karbonat Adenostylo glabraeFagetum Moor 1970 (AlpendostBuchenwald) Asperulo odorataeFagetum Sougnez et Thill 1959 (WaldmeisterBuchenwald) Carici pilosaeFagetum Oberd. 1957 (WimperseggenBuchenwald) Dentario enneaphylliFagetum Oberd. ex Matuszkiewicz et Matuszkiewicz 1960 (NeunblattZahnwurzBuchenwald) Helleboro nigriFagetum Zukrigl 1973 (SchneerosenBuchenwald) Poo stiriacaeFagetum Zukrigl 1973 (Steirisches RispengrasBuchenwald) WBS Silikat-Buchenwälder Luzulo luzuloidisFagetum (SauerbodenBuchenwälder): Buchenwälder auf Silikat Luzulo nemorosaeFagetum sylvatici Meusel 1937 (Bodensaurer HainsimsenBuchenwald): Buchenwälder auf Silikat WBT Steilhang-Eiben-Buchenwald Calamagrostio variaeFagetum Klosterhuber et Hotter 2001 ad interim (BuntreitgrasFichtenTannenBuchenwald): TrockenhangBuchenwälder TaxoFagetum Etter 1947 (EibenBuchenwald) WH Hartholz-Auwälder WHL Laubholz-Auwälder WHLF Eschen-Auwald Carici remotaeFraxinetum Koch ex Faber 1936 (BachEschenwald): Bachbegleitende ErlenEschenwälder PrunoFraxinetum Oberd. 1953 (SchwarzerlenEschenwald): Bachbegleitende ErlenEschenwälder PrunoFraxinetum (EschenHartholzau) WHLP Eschen-Pappel-Auwald WHLQ Eichen-Ulmen-Auwald QuercoUlmetum (EichenUlmenHartholzau) WHLU Eschen-Ulmen-Auwald QuercoUlmetum Issler 1926 (Mitteleuropäischer EschenUlmenEichenwald): Harte Auwälder WHN Nadelholz-Auwälder FraxinoPiceetum Klosterhuber et al. 2001 prov. (GrauerlenEschenFichtenauwald) Salici eleagniPiceetum sensu Hotter et Schober 1997 ass. nov. prov. (LavendelweidenFichtenauwald) WHNP Kiefern-Auwald DorycnioPinetum sylvestris Oberd. 1957 (RotföhrenTrockenauwald): NadelholzAuwälder Salici eleagniPinetum Oberd. 1957 (WintergrünFöhrenwald): NadelholzAuwälder JuniperoPinetum uncinatae sensu Schiechtl et al. 1988, prov. (SpirkenAuwald): Spirkenwälder WL Laub-, Laubmischwälder WLAB Grauerlen-Birken-Hangwald Allium victorialisBetula pubescensGesellschaft sensu Smettan 1981 (Subalpiner SiegwurzMoorbirkenwald): Buschwälder Sorbo aucupariaeBetuletum Klosterhuber et Hotter 2001 ad interim (VogelbeerBirkenBlockwald): Buschwälder FragarioAlnetum incanae Grabherr et Mucina 1989 (HangGrauerlenwald): Grauerlen(Birken)Hangwälder Alnetum incanae s.l. (GrauerlenHangwald): GrauerlenHangwald Betula pendulaGes. (BirkenHangwald): BirkenHangwald WLAF Bergahorn-Eschenwald Carici pendulaeAceretum pseudoplatani Oberd. 1957 (AhornEschenMischwald): Ahorn und EschenLaubmischwälder (Schluchtwälder) AceriFraxinetum (AhornEschenWälder): Ahorn und EschenLaubmischwälder (Schluchtwälder) MercurialiFraxinetum (Klika 1942) Husová 1981 (BingelkrautAhornEschenwald): Ahorn und EschenLaubmischwälder (Schluchtwälder) ScolopendrioFraxinetum Schwickerath 1938 (HirschzungenBergahornSchluchtwald): Ahorn und EschenLaubmischwälder (Schluchtwälder) HacquetioFraxinetum Marincek in Wallnöfer et al. 1993 (Illyrischer EschenSchluchtwald): Ahorn und Eschen Laubmischwälder (Schluchtwälder) HepaticoAceretum pseudoplatani BéguinTheurillat 1982 (LeberblümchenAhornwald): Ahorn und EschenLaubmischwälder (Schluchtwälder) Corydalido cavaeAceretum pseudoplatani Moor 1938 (LerchenspornAhornwald): Ahorn und EschenLaubmischwälder (Schluchtwälder) SorboAceretum Moor 1952 (MehlbeerBergahornMischwald): Ahorn und EschenLaubmischwälder (Schluchtwälder) Seite 11 von 107 LunarioAceretum pseudoplatani Richard ex Schlüter in Grüneberg et Schlüter 1957 (MondviolenAhornwald): Ahorn und EschenLaubmischwälder (Schluchtwälder) WLAP Bergahornwald AruncoAceretum Moor 1952 (GeißbartAhornwald): Ahorn und EschenLaubmischwälder (Schluchtwälder) AceriFagetum (AhornBuchenWälder) WLAQ Ahorn-Eichen-Mischwald Quercetalia pubescentispetreae (Eichenmischwälder) WLFE Eschenwald Carici remotaeFraxinetum (Quell/Bacheschenwald) Fraxinetum s.l. (Eschenwälder) WLOF Mannaeschen-Hopfenbuchenwald Ostryo carpinifoliaeFraxinetum orni (HopfenbuchenMannaeschenwald) WLQR Eichenwald Deschampsio flexuosaeQuercetum sessiliflorae Firbas et Sigmond 1928 (DrahtschmielenEichenwald): Eichen(Föhren) Wälder auf Silikat LathyroQuercetum Richard 1961 (PlatterbsenEichenmischwald): Eichen(Föhren)Wälder auf Silikat TeucrioQuercetum Frey 1995 (GamanderTraubeneichenwald): Eichen(Föhren, Hopfenbuchen)Wälder auf Karbonat Hieracio racemosiQuercetum roboris sensu Schober et al. 1999 ass. nov. prov. (Mesophiler EschenLindenStieleichen Mischwald): EichenHainbuchenwälder Carici albaeTilietum Müller ex Görs 1958 (WeißseggenEichenLindenMischwald): EichenHainbuchenwälder Carpinetum s.l. (StieleichenHainbuchenMischwälder) Quercetum petraea s.l. (TraubeneichenMischwälder) Quercetum roboris s.l. (Stieleichenwälder) WLTM Linden-Mischwald CynanchoTilietum platyphyllis Winterhoff 1963 (LindenKalkschutthaldenWald): Linden und Lindenmischwälder auf Karbonat Poo nemoralisTilietum cordatae Firbas et Sigmond 1928 (SilikatBlockhaldenLindenwald): Linden und Lindenmischwälder auf Silikat AruncoTilietum cordatae H. Mayer et A. Hofmann ex Hotter 1999 (WaldgeißbartLindenmischwald): Linden und Lindenmischwälder auf Silikat Tilietum cordatae s.l.: Winterlindenwälder TeucrioQuercetum Frey 1995 (GamanderTraubeneichenwald): Eichen(Föhren, Hopfenbuchen)Wälder auf Karbonat Carici albaeTilietum Müller ex Görs 1958 (WeißseggenEichenLindenMischwald): EichenHainbuchenwälder WLU Schlucht- und Hangmischwälder Tilio Acerion s.l. (Schlucht und Hangmischwälder) UlmoAceretum pseudoplatani Beger 1922 (HochstaudenSchluchtwald, UlmenAhornwald): Ahorn und Eschen Laubmischwälder (Schluchtwälder) Corylus avellana(TilioAcerion)Gesellschaft sensu Wallnöfer et al. 1993 (HaselBuschwald): Buschwälder WLUF Bergulmen-Eschenschluchtwald UlmoAceretum pseudoplatani Beger 1922 (UlmenAhornwälder) WN Nadelholzdominierter Wald WNFF Fichten-Föhrenwald Calamagrostietum variae Pinetum silvestris (BergReitgrasKiefernwälder) Calamagrostio variaePinetum (Wechselfeuchte Steilhangföhrenwälder) Carici humilisPinetum (ErdseggenFöhrenwald) EricoPinetum sylvestris (SchneeheideKiefernwald) LaserpitioCalamagrostidetum variae (LaserkrautReitgrasflur) OnonidoPinetum (HauhechelFöhrenwald) Vaccinio uliginosiPinetum sylvestris (KiefernBirkenMoorrandwald) Carici humilisPinetum sylvestris Br.Bl. in Br.Bl. et al. 1939 nom. inv. (KarbonatErdseggenRotföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat CephalantheroPinetum sylvestris Ellenberg et Klötzli 1972 (OrchideenFöhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat EricoPinetum sylvestris Br.Bl. in Br.Bl. et al. 1939 nom. inv. (KarbonatSchneeheideRotföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat Molinio litoralisPinetum Schmid ex Etter 1947 nom. inv. (PfeifengrasRotföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat OnonidoPinetum Br.Bl. et al. 1946 (HauhechelFöhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat CallunoPinetum Ellenberg et Klötzli 1972 (BesenheideFöhrenwald): Rotföhrenwälder auf Silikat Vaccinio vitisidaeaePinetum H. Mayer et A. Hofmann 1969 (Alpischer SilikatRotföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Silikat Seite 12 von 107 WNFW Spirken-, Föhrenwald WNFWF Föhrenwald Vaccinio uliginosiPinetum sylvestris Kleist 1979 (MoorrandRotföhren und Fichtenwald): Moorwälder OnonidoPinetum Br.Bl. et al. 1946 (HauhechelFöhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat Rhododendro hirsutiPinetum montanae Br.Bl. in Br.Bl. et al. 1939 corr. Ellenberg et Klötzli 1972 nom. inv. (Karbonat AlpenrosenBergföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat Carici humilisPinetum sylvestris Br.Bl. in Br.Bl. et al. 1939 nom. inv. (KarbonatErdseggenRotföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat EricoPinetum sylvestris Br.Bl. in Br.Bl. et al. 1939 nom. inv. (KarbonatSchneeheideRotföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat CephalantheroPinetum sylvestris Ellenberg et Klötzli 1972 (OrchideenFöhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat Molinio litoralisPinetum Schmid ex Etter 1947 nom. inv. (PfeifengrasRotföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat EricoPinetum sylvestris Br.Bl. in Br.Bl. et al. 1939 nom. inv. (SchneeheideRotföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Karbonat Vaccinio vitisidaeaePinetum H. Mayer et A. Hofmann 1969 (Alpischer SilikatRotföhrenwald): Rotföhrenwälder auf Silikat CallunoPinetum Ellenberg et Klötzli 1972 (BesenheideFöhrenwald): Rotföhrenwälder auf Silikat WNFWS Montaner und subalpiner Pinus uncinata-Wald (*auf Gips- und Kalksubstrat) Lycopodio annotiniPinetum uncinatae Starlinger 1992 corr. Wallnöfer 1993 (BärlappSpirkenwald): Spirkenwälder Erico carneaPinetum uncinatea Br.Bl. 1939 corr. Wallnöfer 1993 (SchneeheideSpirkenwald): Spirkenwälder Rhododendro hirsutiPinetum montanae (KarbonatAlpenrosenBergföhrenwald mit Pinus uncinata / rotundata): Bergföhrenwald Vaccinio uliginosiPinetum sylvestris (MoorrandwaldRotföhren und Fichtenwald mit Pinus uncinata / rotundata): Moorwälder WNLA Lärchenwiesen, -wald Laricetum s.l. (Lärchenwälder i.w.S.) WNLC Lärchen-Zirbenwald Pinetum cembrae Bojko 1931 (KarbonatLärchenZirbenwald): Hochsubalpine (Lärchen)Zirbenwälder auf Karbonat LariciPinetum cembrae Ellenberg 1963 (SilikatLärchenZirbenwald): Hochsubalpine (Lärchen)Zirbenwälder auf Silikat WNLN Montaner und subalpiner Lärchenwald Laricetum deciduae Bojko 1931 (KarbonatLärchenwald): Lärchenwälder auf Karbonat Sempervivo montaniLaricetum Klosterhuber 1994 ad interim (SilikatLärchenBlockwald): Lärchenwälder auf Silikat WNLP Lärchen-Fichtenwald LariciPiceetum (Br.Bl. et al. 1954) Ellenberg et Klötzli 1972 (Silikat Fichtenwald): SilikatFichtenwald Brachypodio rupestrisPiceetum Klosterhuber et Hotter 2001 ad interim (FelsenzwenkenFichtenwald) WNPA Fichten-Tannenwald Adenostylo glabraeAbietetum H. Mayer et A. Hofmann 1969 (Montaner AlpendostFichtenTannenwald): Fichten Tannenwälder auf Karbonat PyroloAbietetum Oberd. 1957 ex Stoffler 1975 (WintergrünFichtenTannenwald): FichtenTannenwälder auf Karbonat Calamagrostio villosaeAbietetum Ellenberg et Klötzli 1972 (WollreitgrasFichtenTannenwald): FichtenTannenwälder auf Silikat DryopteridoAbietetum Ellenberg et Klötzli 1972 (SilikatBlockFichtenTannenwald): FichtenTannenwälder auf Silikat MelampyroAbietetum Oberdorfer 1957 (WachtelweizenFichtenTannenwald): FichtenTannenwälder auf Silikat Vaccinio myrtilliAbietetum Kuoch 1954 (SilikatHeidelbeerFichtenTannenwald): FichtenTannenwälder auf Silikat Adenostylo alliariaeAbietetum Kuoch 1954 (HochstaudenFichtenTannenwald): FichtenTannenwälder intermediär Equiseto sylvaticiAbietetum Moor 1952 (SchachtelhalmFichtenTannenwald): FichtenTannenwälder intermediär Galio rotundifoliiPiceetum J. Bartsch et M. Bartsch 1940 (Montaner LabkrautFichtenTannenwald): FichtenTannenwälder intermediär Abietetum s.l. (Tannenwald) LuzuloAbietetum Oberd. 1957 (HainsimsenTannenwald) OxaliAbietetum H. Mayer 1969 (SauerkleeTannenwald) WNPC Zirbenwald LariciPinetum cembrae Ellenberg 1963 (SilikatLärchenZirbenwald) Pinetum cembrae Bojko 1931 (KarbonatLärchenZirbenwald): Hochsubalpine (Lärchen)Zirbenwälder auf Karbonat WNPW Fichtenwald Sphagno girgensohniiPiceetum Kuoch 1954 (TorfmoosFichtenwald): Anmoorige Fichtenwälder Brachypodio rupestrisPiceetum Klosterhuber et Hotter 2001 ad interim (FelsenzwenkenFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat AsplenioPiceetum Kuoch 1954 (KalkBlockFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat EricoPiceetum Schweingruber 1972 (SchneeheideFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat Seite 13 von 107 Polygalo chamaebuxiPiceetum Ellenberg et Klötzli 1972 (ZwergbuchsFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat TofieldioPiceetum Moor 1954 (SimsenlilienFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat HypnoPiceetum sensu Ott et al. 1997 (ZypressenschlafmoosFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Silikat Luzulo nemorosaePiceetum (Schmid et Gaisberg 1936) Br.Bl. et Sissingh in Br.Bl. et al. 1939 (Montaner Hainsimsen Fichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Silikat Luzulo niveaePiceetum Campell et al. 1955 (SchneesimsenFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Silikat Veronico latifoliaePiceetum Ellenberg et Klötzli 1972 (EhrenpreisFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Silikat MelicoPiceetum Ellenberg et Klötzli 1972 (PerlgrasFichtenwald): Montane Fichtenwälder intermediär Adenostylo glabraePiceetum M. Wraber ex Zukrigl 1973 (Subalpiner KarbonatAlpendostFichtenwald): Subalpine Fichten (Lärchen)Wälder auf Karbonat HomogynoPiceetum Zukrigl 1973 (Subalpiner SilikatAlpenlattichFichtenwald): Subalpine Fichten(Lärchen)Wälder auf Silikat LariciPiceetum (Br.Bl. et al. 1954) Ellenberg et Klötzli 1972 (Subalpiner SilikatLärchenFichtenwald): Subalpine Fichten (Lärchen)Wälder auf Silikat Adenostylo alliariaePiceetum Zukrigl 1973 (Subalpiner HochstaudenFichtenwald): Subalpine Fichten(Lärchen)Wälder intermediär OxaliPiceetum Feldner 1981 (Subalpiner SauerkleeFichtenwald): Subalpine Fichten(Lärchen)Wälder intermediär Bazzanio Piceetum (Peitschenmoos Fichtenwald) Homogyno alpinaePiceetum (AlpenlattichFichtenwald) LuzuloPiceetum bzw. OxaliPiceetum (Montaner bodensaurer Fichtenwald) Oxali Piceetum montanum myrtilletosum (Sauerklee Heidelbeer Fichtenwald) Soldanello montanaePiceetum Volk in Br.Bl. et al. 1939 (AlpenglöckchenFichtenwald) WNPWA Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) AsplenioPiceetum Kuoch 1954 (KalkBlockFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat Brachypodio rupestrisPiceetum Klosterhuber et Hotter 2001 ad interim (FelsenzwenkenFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat EricoPiceetum Schweingruber 1972 (SchneeheideFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat Polygalo chamaebuxiPiceetum Ellenberg et Klötzli 1972 (ZwergbuchsFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat TofieldioPiceetum Moor 1954 (SimsenlilienFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Karbonat HypnoPiceetum sensu Ott et al. 1997 (ZypressenschlafmoosFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Silikat Luzulo nemorosaePiceetum (Schmid et Gaisberg 1936) Br.Bl. et Sissingh in Br.Bl. et al. 1939 (Montaner Hainsimsen Fichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Silikat Luzulo niveaePiceetum Campell et al. 1955 (SchneesimsenFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Silikat Veronico latifoliaePiceetum Ellenberg et Klötzli 1972 (EhrenpreisFichtenwald): Montane Fichtenwälder auf Silikat MelicoPiceetum Ellenberg et Klötzli 1972 (PerlgrasFichtenwald): Montane Fichtenwälder intermediär Adenostylo alliariaePiceetum Zukrigl 1973 (Subalpiner HochstaudenFichtenwald): (Montane) Subalpine Fichten(Lärchen) Wälder intermediär Adenostylo glabraePiceetum M. Wraber ex Zukrigl 1973 (Subalpiner KarbonatAlpendostFichtenwald): Subalpine Fichten (Lärchen)Wälder auf Karbonat HomogynoPiceetum Zukrigl 1973 (Subalpiner SilikatAlpenlattichFichtenwald): Subalpine Fichten(Lärchen)Wälder auf Silikat LariciPiceetum (Br.Bl. et al. 1954) Ellenberg et Klötzli 1972 (Subalpiner SilikatLärchenFichtenwald): Subalpine Fichten (Lärchen)Wälder auf Silikat OxaliPiceetum Feldner 1981 (Subalpiner SauerkleeFichtenwald): Subalpine Fichten(Lärchen)Wälder intermediär Bazzanio Piceetum (Peitschenmoos Fichtenwald) Homogyno alpinaePiceetum (AlpenlattichFichtenwald) LuzuloPiceetum bzw. OxaliPiceetum (Montaner bodensaurer Fichtenwald) Oxali Piceetum montanum myrtilletosum (Sauerklee Heidelbeer Fichtenwald) Soldanello montanaePiceetum Volk in Br.Bl. et al. 1939 (AlpenglöckchenFichtenwald) Sphagno girgensohniiPiceetum Kuoch 1954 (TorfmoosFichtenwald) WW Weichholzauen WWA Weichholz-Auwald WWAE Schwarzerlenau Stellario nemorumAlnetum glutinosae Lohmeyer 1957 (HainmierenSchwarzerlenwald): Bachbegleitende ErlenEschenwälder StellarioAlnetum glutinosae s.l (Schwarzerlengalerie u. quellwälder) WWAG Grauerlenau Carici remotaeAlnetum incanae Feldner 1981 (WinkelseggenGrauerlenwald): Bachbegleitende ErlenEschenwälder Seite 14 von 107 Alnetum incanae Lüdi 1921 (GrauerlenAuwald) WWAS Silberweidenau Salicetum fragilis Passarge 1957 (BruchweidenUfergehölz): Weichholzau Salicetum albae Issler 1926 (Silberweidenauwald): Weichholzau WWB Bachbegleitende naturnahe Gehölze BetuloSalicetum aurite (BirkenWeidengebüsch) Humulus lupulusSambucus nigra(Berberidion)Gesellschaft Th. Müller 1974 (HopfenGesellschaft) Salicetum appendiculatae (Schluchtweidengebüsch) SaliciViburnetum opuli (WeidenSchneeballgebüsch) Sambuco nigraeClematidetum Oberd. 1967 (WaldrebenGesellschaft WWG Gehölzfreie Au Chondrilletum chondrilloides (Knorpellattichflur) WWW Weiden-Auengebüsche HippophaoBerberidetum Moor 1958 (SanddornBerberitzengebüsch alpiner Flusstäler): Weidengebüsche Salicetum triandrae (Mandelweidengebüsch): Weidengebüsche Salicetum triandrae Malcuit ex Noirfalise in Lebrun et al. 1955 (MandelweidenKorbweidengebüsch): Weidengebüsche Salici incanaeHippophaetum Br.Bl. in Volk 1939 (LavendelweidenSanddornbusch): Weidengebüsche SaliciViburnetum opuli Moor 1958 (WasserschneeballBusch): Weidengebüsche WWWO Lavendelweidenau Salicetum eleagni Jeník 1955 (LavendelweidenGebüsch): Weidengebüsche Salicetum incanopurpureae Sillinger 1933 (LavendelweidenGebüsch): Weidengebüsche WWWP Purpurweidenau Salicetum purpureae (Purpurweidengebüsch): Weidengebüsche Salix purpurea(Salicetea purpureae)Gesellschaft sensu Grass 1993 (Purpurweidengebüsch): Weidengebüsche WWWR Reifweidengebüsch WWWS Schwarzweidengebüsch Salicetum alpicolae Moor 1958 (AlpenSchwarzweidengebüsch): Weidengebüsche Salix nigricansGes. (SchwarzweidenMantelgebüsch): Weidengebüsche WWWT Weiden-Tamarisken-Gebüsch MyricarioChondrilletum Br.Bl. in Volk 1939 (KnorpelsalatAlluviongesellschaft, inkl. WeidenröschenTamariskenflur): Weidengebüsche SaliciMyricarietum Moor 1958 (WeidenTamariskenflur): Weidengebüsche

Seite 15 von 107 LITERATURHINWEISE

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Seite 17 von 107 BESCHRIEBENE BIOTOPE

Alpine Biotope Biotopnummer Seite Felsrasen nördlich von Lesendorf 4120-102/12 65 Anthropogene Biotope Biotopnummer Seite Alte Linden im Gemeindegebiet von Oberlienz 4119-100/14 91 Alte Linden im Gemeindegebiet von Oberlienz 4120-102/14 91 Alte Linden im Gemeindegebiet von Oberlienz 4120-103/2 91 Feldgehölze und Feldmauern auf dem Thurner-Oberlienzer Schuttkegel 4119-100/1 77 Feldgehölze und Feldmauern auf dem Thurner-Oberlienzer Schuttkegel 4119-101/1 77 Feldgehölze und Feldmauern auf dem Thurner-Oberlienzer Schuttkegel 4120-102/1 77 Feldgehölze und Feldmauern auf dem Thurner-Oberlienzer Schuttkegel 4120-103/1 77 Magerwiesen und Weiden im Bereich von Ranach 4120-102/13 70 Obstwiesen bei Oberlienz 4119-100/4 88 Feuchtbiotope Biotopnummer Seite Kleinseggenried und Magerwiese bei Glanz 4020-103/12 59 Waldbiotope Biotopnummer Seite Eschen-Grauerlen-Wäldchen oberhalb von Ragger 4120-102/11 19 Eschenwald zwischen Pölland und Maria-Trost-Stöckl 4119-100/23 24 Grauerlen-Hangwald mit Hochstaudenflur unterhalb von Glanz 4120-102/7 95 Lärchenwiese nördlich oberhalb von Prappernitze (Thurn) 4120-103/24 102 Wasser- und Aulebensräume Biotopnummer Seite Bachbegleitendes Gehölz am Schleinitzbach 4120-103/3 39 Glanzer-Auen und Flussschotterinseln der Isel 4119-100/2 50 Grauerlen-Auwald südöstlich von Tratte 4120-102/15 45 Grauerlen-Hangwald im Umfeld des Rötenbaches 4120-102/9 29

Seite 18 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 2993 Biotopnummer: 4120-102/11 interner Key: 720_41202_11 Biotopname: Eschen-Grauerlen-Wäldchen oberhalb von Ragger Biotoptypen: Eschenwald (WLFE) Fläche (ha): 1,10 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 1 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 954 - 1008 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 15.07.2014

KURZDIAGNOSE Östlich von Ilwitschger und nördlich oberhalb von Ragger stockt an einem südexponierten Hang ein quelliges Eschen-Grauerlen-Wäldchen.

Seite 19 von 107 1. BESCHREIBUNG Östlich von Ilwitschger und nördlich oberhalb von Ragger befindet sich an einem südexponierten Hang ein teilweise relativ quelliges Eschen-Grauerlen-Wäldchen. Das bei der Erstkartierung 1996 noch aus drei Teilbereichen bestehende Waldstück wurde bis zur Neukartierung 2014 durch die teilweise Rodung und den Bau von Quellfassungen stark beeinträchtigt und auch die anschließende Nasswiese wurde durch eine Quellfassung zerstört. Lediglich der südliche Abschnitt unterhalb der nach Ranach führenden Fahrstraße ist noch gut erhalten und zeichnet sich durch eine üppige Krautschicht aus (vgl. Artenliste). An den wasserzügigen Stellen sind hier auch Bestände mit Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Bitterem Schaumkraut (Cardamine amara) und Kriechendem Hahnenfuß (Ranunculus repens) ausgebildet. Die Baumschicht wird von Esche (Fraxinus excelsior) dominiert, Grauerle (Alnus incana) und Bergahorn (Acer pseudoplatanus) sind beigemischt. Der nördliche Bereich östlich der Fahrstraße wurde durch den Bau von Quellfassungen vergleichsweise trocken und auch durch forstwirtschaftliche Maßnahmen stark verändert. Hier stockt nun ein lockerer, relativ junger und strukturarmer Eschenwald (BHD 10- 15 cm) mit nur einzelnen Grauerlen. Die Strauch- und Krautschicht ist in diesem Bereich artenarm und wird großteils von Holunder (Sambucus nigra) bzw. Drüsen- Springkraut (Impatiens glandulifera) dominiert. Abhängig von der weiteren Bewirtschaftung könnte sich jedoch auch in diesem Bereich wieder ein strukturreicher naturnaher Eschenwald entwickeln.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Der Eschen-Grauerlen-Wald ist aufgrund seiner Naturnähe und dem Vorkommen zahlreicher feuchteliebender und gefährdeter Pflanzenarten als "schutzwürdig" einzustufen. Entsprechende Standorte sind in der Gemeinde von Oberlienz (zumindest unterhalb von 1.200 mNN) durch Entwässerungsmaßnahmen selten geworden.

2.2 Schutzdetails

Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Sumpf-Rispengras (Poa palustris) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Die obere Teilfläche des Eschen-Grauerlen-Waldes wird durch eine Quellfassungsstelle sowie forstwirtschaftlich genutzt. Die südliche Teilfläche wird höchstens durch Einzelstammentnahme holzwirtschaftlich genutzt. 3.2 Gefährdung Das Eschen-Grauerlen-Wäldchen wird durch weitere Rodung, Entwässerung, intensivere forstliche Nutzung und die wilde Deponierung organischer Abfälle gefährdet. Auch die zunehmende Dominanz einiger Neophyten (Impatiens glandulifera und Impatiens parviflora) verdrängt in Teilbereichen die natürliche Vegetation in der Krautschicht.

3.3 Pflegeempfehlung Zur Erhaltung des Eschen-Grauerlen-Waldes ist keine Pflegemaßnahme notwendig. Eine natürliche Bestandesentwicklung sollte auch in den derzeit durch Quellfassungen beeinträchtigten Bereichen gewährleistet werden. Eine Holznutzung sollte maximal durch Einzelstammentnahme und Seite 20 von 107 Naturverjüngung (Plenterwirtschaft) erfolgen. Die Deponierung von Abfällen ist zu unterlassen. Weitere Entwässerungsmaßnahmen jedweder Art sollten unterlassen werden, um den Wasserhaushalt des Feuchtgebietes zu sichern.

4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. WLFE 1, 2 eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

ANHANG

ARTENLISTE 1: Eschen-Grauerlen-Wäldchen Baumschicht: Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn Alnus incana Grauerle Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Strauchschicht: Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Sambucus nigra Schwarzer Holunder Krautschicht: Aegopodium podagraria Giersch Athyrium filix-femina Frauenfarn Caltha palustris Sumpfdotterblume Cardamine amara Bitteres Schaumkraut Crepis paludosa Sumpf-Pippau Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Dryopteris filix-mas Männlicher Wurmfarn Equisetum arvense Acker-Schachtelhalm Festuca arundinacea Rohr-Schwingel Festuca gigantea Riesen-Schwingel Galium aparine Kletten-Labkraut Geranium robertianum Stinkender Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut Seite 21 von 107 Mentha longifolia Ross-Minze Myosotis scorpioides Sumpf-Vergissmeinnicht Oxalis acetosella Sauerklee Petasites albus Weiße Pestwurz Poa palustris Sumpf-Rispengras Pulmonaria officinalis Echtes Lungenkraut Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß Rumex crispus Krauser Ampfer Stachys sylvatica Wald-Ziest Urtica dioica Brennnessel Veronica beccabunga Bachbunge Viola sp. Veilchen

Seite 22 von 107 FOTOS

Blick von Nordosten. Im Vordergrund gerodeter Bereich mit Quellfassungen, unterhalb der Fahrstraße eine rel. intakte Restfläche des Eschen-Grauerlenwäldchens. Aufnahmedatum: 15.07.2014

Von kleineren Wasserläufen durchzogener südlicher Bereich mit üppig entwickelter Krautschicht. Aufnahmedatum: 15.07.2014

Seite 23 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 2994 Biotopnummer: 4119-100/23 interner Key: 720_41190_23 Biotopname: Eschenwald zwischen Pölland und Maria-Trost-Stöckl Biotoptypen: Eschenwald (WLFE) Fläche (ha): 2,70 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 1 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 682 - 720 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 12.07.2014

KURZDIAGNOSE Im Bereich zwischen Pölland und Maria-Trost-Stöckl, direkt oberhalb der Iseltaler Bundesstraße, stockt an einem südexponierten, schuttreichen und trockenen Hang ein Eschenwald.

Seite 24 von 107 1. BESCHREIBUNG Orographisch links der Drau im Bereich zwischen Pölland und Maria-Trost-Stöckl, direkt oberhalb bzw. nördlich der Iseltaler Bundesstraße (B 108) befindet sich an einem südexponierten, relativ steilen, schuttreichen und trockenen Hang ein Eschenwald. Dieser Wald erstreckt sich in Ost-West-Richtung über eine Länge von ca. 520 m. Im mittleren Bereich ist eine Fichtenaufforstung eingelagert. Die Baumschicht dieses Waldes wird von Esche (Fraxinus excelsior) dominiert, Traubeneiche (Quercus petraea) ist beigemischt. In der Krautschicht konnten bei der Begehung 2014 die Neophyten Impatiens glandulifera (einzeln) und Impatiens parviflora (stellenweise häufig) nachgewiesen werden.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Das Laubwaldbiotop zwischen Pölland und Maria-Trost-Stöckl ist aufgrund seiner Naturnähe, seiner Großflächigkeit, seines Artenreichtums und seiner hohen Strukturvielfalt als "schutzwürdig" einzustufen.

2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Purpur-Fetthenne (Sedum telephium) gg Anl2,d,31 Süßer Tragant (Astragalus glycyphyllos) tg Anl3,b,25 Unbewehrte Trespe (Bromus inermis) tg Anl3,b,26 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Purpur-Fetthenne (Sedum telephium) 3 Gewöhnlicher Löwenschwanz (Leonurus cardiaca) r Trauben-Eiche (Quercus petraea) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Der Wald ist durch eine sehr extensive forstliche Nutzung, etwa durch Entnahme einzelner Bäume charakterisiert. 3.2 Gefährdung Die Eschenwälder sind vor allem durch forstliche Maßnahmen gefährdet. Nach wie vor besteht die Tendenz zur Anlage reiner Fichtenmonokulturen. Die autochthone Vegetation der Krautschicht könnte durch eine zunehmende Verbreitung der Neophyten (Impatiens sp.) zurückgedrängt werden.

3.3 Pflegeempfehlung Aus Sicht des Naturschutzes sollte der gesamte schutzwürdige, bisher extensiv bewirtschaftete Waldbereich weiterhin maximal durch Einzelstammentnahme (Plenterwirtschaft) genutzt werden. Eine Dauerbestockung von Esche und Traubeneiche sollte dabei erhalten bleiben. Bei Nutzung der zentralen Fichtenaufforstung ist auf eine Neupflanzung zu verzichten, stattdessen sollte auf Naturverjüngung durch die zahlreich aufkommenden jungen Eschen gesetzt werden.

4. SCHUTZSTATUS

Seite 25 von 107 Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. WLFE 1, 2 eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

ANHANG

ARTENLISTE 1 Baumschicht: Alnus incana Grauerle Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Prunus avium Vogel-Kirsche Prunus padus Trauben-Kirsche Quercus petraea Trauben-Eiche Strauchschicht: Berberis vulgaris Berberitze Clematis vitalba Gemeine Waldrebe Corylus avellana Hasel Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Euonymus europaea Gewöhnliches Pfaffenhütchen Humulus lupulus Hopfen Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Prunus spinosa Schlehe Sambucus nigra Schwarzer Holunder Krautschicht: Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Aegopodium podagraria Giersch Anthriscus sylvestris Wiesen-Kerbel Artemisia vulgaris Gemeiner Beifuß Asplenium septentrionale Nordischer Streifenfarn Asplenium trichomanes Schwarzstieliger Streifenfarn Astragalus glycyphyllos Süßer Tragant Brachypodium sylvaticum Wald-Zwenke Bromus inermis Unbewehrte Trespe Campanula trachelium Nesselblättrige Glockenblume Seite 26 von 107 Chelidonium majus Schöllkraut Clinopodium vulgare Wirbeldost Dryopteris filix-mas Männlicher Wurmfarn Erigeron annuus Einjähriges Berufkraut Fragaria vesca Wald-Erdbeere Galeopsis tetrahit Gemeiner Hohlzahn Geranium robertianum Stinkender Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut Impatiens glandulifera Drüsiges Springkraut Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut Lamiastrum galeobdolon agg. Gold-Nessel Lapsana communis Rainkohl Leonurus cardiaca Gewöhnlicher Löwenschwanz Maianthemum bifolium Schattenblümchen Melica nutans Nickendes Perlgras Mycelis muralis Mauerlattich Phyteuma zahlbruckneri Pfirsichblättrige Teufelskralle Pimpinella major Große Bibernelle Poa nemoralis Hain-Rispengras Polygonatum multiflorum Vielblütige Weißwurz Pteridium aquilinum Adlerfarn Ribes uva-crispa Stachelbeere Rubus caesius Auen-Brombeere Rubus idaeus Himbeere Salvia glutinosa Klebriger Salbei Sedum acre Scharfer Mauerpfeffer Sedum album Weiße Fetthenne Sedum telephium Purpur-Fetthenne Senecio vulgaris Gewöhnliches Greiskraut Silene nutans Nickendes Leimkraut Sisymbrium strictissimum Steife Rauke Solidago virgaurea Gewöhnliche Goldrute Stellaria media agg. Vogelmiere Torilis japonica Gewöhnlicher Klettenkerbel Urtica dioica Brennnessel Verbascum sp. Königskerze Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis Vincetoxicum hirundinaria agg. Schwalbenwurz Viola sp. Veilchen

Seite 27 von 107 FOTOS

Blick von Südwesten auf den Eschenwald mit eingelagerter Fichtenaufforstung im östlichen Mittelbereich. Aufnahmedatum: 12.07.2014

Strukturreicher Aufbau mit jungen Eschen und Hasel in der Strauchschicht. Aufnahmedatum: 12.07.2014

Seite 28 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 2995 Biotopnummer: 4120-102/9 interner Key: 720_41202_9 Biotopname: Grauerlen-Hangwald im Umfeld des Rötenbaches Biotoptypen: Grauerlenau (WWAG); Bachbegleitende naturnahe Gehölze (WWB); Gehölzfreie Au (WWG); Weiden-Tamarisken-Gebüsch (WWWT) Fläche (ha): 37,74 Länge (m): - Artenlisten: 3 Flächenanzahl: 12 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 686 - 802 m Kartierung: Mag. Dr. Roland Mayer / Gerald Windischbauer Bakk. 09.07., 25.07. und 30.07.2014

KURZDIAGNOSE Großflächiger Grauerlen-Hangwald südlich der Isel, bei der Glanzer-Brücke.

Seite 29 von 107 1. BESCHREIBUNG Bei der Glanzer-Brücke besteht ein durch seine Großflächigkeit das Landschaftsbild dominierender Grauerlen-Hangwald, welcher von den Bachläufen des Röten-, Blößen- und Urschenbaches und deren zahlreichen kleineren Nebengerinnen durchzogen wird. Der überwiegend einschichtige, gleichaltrige Altersklassenaufbau prägt den in Teilbereichen totholzreichen Bestand. Aufgrund der unmittelbaren Verbindung mit den Grauerlenbeständen der Glanzer-Aue umfasst dieser Feuchtlebensraum ein Areal von noch nahezu 80 ha. Bei der Neukartierung 2014 mussten jedoch größere Bereiche des ehemaligen Grauerlenwaldes im Umfeld des Urschenbaches ausgenommen werden, da hier nun Fichtenwälder dominieren, in denen kleinere Grauerlenbestände nur mehr inselartig, besonders aber an den Wasserläufen vorkommen. Im nordwestlichen Biotopbereich, östlich von Greinhof befinden sich neben dem Kiestagebau einige Schotterinseln der Isel, welche teilweise auch im Gemeindegebiet von liegen. Diese sind teils mit Grauerlen und Weiden bewachsen, an regelmäßig überschotterten Stellen gedeihen Weiden-Tamarisken-Gebüsche (vgl. Artenliste 2) und tieferliegende Kiesbänke sind großteils vegetationsfrei. Ein kleinerer Teilbereich des Grauerlen-Auwaldes liegt auf dem Gemeindegebiet von Ainet und ist hier noch recht typisch ausgeprägt. In der ersten Baumschicht herrscht die Grauerle (Alnus incana) deutlich vor und wird von Silber-Weide (Salix alba), Fichte (Picea abies) und Hänge-Birke (Betula pendula) begleitet (vgl. Artenliste 3). Weiter vom Ufer entfernt übernehmen dann Fichte (Picea abies) und Rot- Föhre (Pinus sylvestris) die Dominanz sodass hier eine Hartholzau ausgebildet ist. In der zweiten Baumschicht des Grauerlen-Auwaldes finden sich dann weitere Baumarten wie z.B. Sal-Weide (Salix caprea), Trauben-Kirsche (Prunus padus) und Esche (Fraxinus excelsior). Im südlichen Abschnitt geht der Grauerlen-Auwald in einen Zitterpappel-Pionierwald (Populus tremula) über, wobei der krautige Unterwuchs typisch für einen Auwald ist. Die Strauchschicht des Grauerlen-Auwaldes wird u.a. von Lavendel-Weide (Salix eleagnos), Faulbaum (Frangula alnus) und Hasel (Corylus avellana) aufgebaut, dazu tritt z.B. der Jungwuchs der Trauben-Eiche (Quercus petraea). In der Krautschicht herrschen Hochstauden wie v.a. Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), Berg-Distel (Carduus personata) und Rote Pestwurz (Petasites hybridus) vor. Aber auch Nährstoffzeiger wie z.B. die Brennnessel (Urtica dioica) sind für Auwälder typisch. Im krautigen Unterwuchs der Hartholzau kommen einige Arten dazu, welche für Fichten-Wälder charakteristisch sind wie z.B. Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica). Auf den vorgelagerten Sand- und Schotterbänken gedeihen ruderale Arten wie etwa Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia vulgaris) und Weißer Steinklee (Melilotus albus) aber auch Arten, welche für Felsrasen typisch sind wie z.B. Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga).

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Großflächige Feuchtwälder in Tallagen sind sehr selten gewordene Lebensräume und insbesondere aus tierökologischer Hinsicht (Vogel-und Amphibienfauna) von großer Bedeutung. Das Vorkommen der akut gefährdeten und in Österreich durch die Fließgewässerverbauungen stark zurückgegangenen Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) an den Pionierstandorten an und in der Isel kann als große Kostbarkeit des Bezirkes Lienz angesehen werden.

2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) gg Anl2,d,8 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) 1 Ufer-Reitgras (Calamagrostis pseudophragmites) 3 Trauben-Eiche (Quercus petraea) r

Seite 30 von 107 Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Der gesamte Waldbereich ist von Weideflächen durchsetzt und es herrscht weitgehend freier Weidegang. 3.2 Gefährdung Eine Gefährdung besteht durch die zunehmende Auflockerung des Bestandes infolge der Beweidung (Rinder- und Pferdeweide) sowie durch forstliche Maßnahmen. Nach wie vor besteht eine Tendenz zur Anlage reiner Fichtenmonokulturen. Auch die Nutzung einzelner Flächen zur Deponie von Aushubmaterial beeinträchtigt den Grauerlenwald. Das Vorkommen der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) ist auf die sich umlagernden Schotterinseln angewiesen. Fließgewässerverbauungen der Isel und Wasserkraftwerksprojekte stellen eine große Gefahr für das Überleben dieser Art dar.

3.3 Pflegeempfehlung Eine Reduktion der Beweidungsintensität bzw. Abzäunung einzelner Bereiche würde sich in Bezug auf tierökologische Gesichtspunkte (Habitatvielfalt durch stärkere Strukturierung) günstig auswirken.

4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. WWAG § 8 eindeutig § 3 eindeutig 2, 3 eindeutig WWB § 8 eindeutig § 3 nicht eindeutig WWG § 7, 8 eindeutig WWWT § 8 eindeutig § 2 eindeutig 1 eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

Bestehende Schutzgebiete Natura 2000 - Habitatrichtlinie (vorgeschl.) Ostt. Gletscherfl. Isel, Schwarzach, Kalserbach

ANHANG

ARTENLISTE 1: Grauerlen-Hangwald Seite 31 von 107 Baumschicht: Alnus incana Grauerle Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Prunus avium Vogel-Kirsche Salix alba Silber-Weide Strauchschicht: Berberis vulgaris Berberitze Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Frangula alnus Faulbaum Fraxinus excelsior Esche Ribes uva-crispa Stachelbeere Rubus idaeus Himbeere Sambucus nigra Schwarzer Holunder Krautschicht: Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Athyrium filix-femina Frauenfarn Calystegia sepium Gemeine Zaunwinde Campanula scheuchzeri Scheuchzer's Glockenblume Campanula trachelium Nesselblättrige Glockenblume Cirsium palustre Sumpf-Kratzdistel Clinopodium vulgare Wirbeldost Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Fragaria vesca Wald-Erdbeere Galeopsis tetrahit Gemeiner Hohlzahn Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Geranium robertianum Stinkender Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Glechoma hederacea Gundelrebe Humulus lupulus Hopfen Impatiens noli-tangere Großblütiges Springkraut Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut Lamiastrum galeobdolon agg. Gold-Nessel Lamium purpureum Rote Taubnessel Mycelis muralis Mauerlattich Myosotis scorpioides Sumpf-Vergissmeinnicht Myosoton aquaticum Wassermiere Oxalis acetosella Sauerklee Petasites albus Weiße Pestwurz Pimpinella saxifraga Kleine Bibernelle Poa nemoralis Hain-Rispengras Prunella vulgaris Gemeine Brunelle Pteridium aquilinum Adlerfarn Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß Silene alba Weiße Lichtnelke Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten Stellaria nemorum Wald-Sternmiere Trifolium repens Weiß-Klee Urtica dioica Brennnessel

Seite 32 von 107 ARTENLISTE 2: Pionierstandort Schotterinseln (Ferndiagnose) Strauchschicht: Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Myricaria germanica Deutsche Tamariske Salix purpurea Purpur-Weide Krautschicht: Artemisia vulgaris Gemeiner Beifuß Calamagrostis pseudophragmites Ufer-Reitgras Melilotus albus Weißer Steinklee Tussilago farfara Huflattich

ARTENLISTE 3: Auwälder und Schotterbänke orografisch links (Ainet) Baumschicht: Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Salix alba Silber-Weide Baumschicht 2: Acer platanoides Spitz-Ahorn Alnus incana Grauerle Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Pinus sylvestris Rot-Föhre Populus tremula Zitterpappel Prunus padus Trauben-Kirsche Quercus petraea Trauben-Eiche Salix alba Silber-Weide Salix caprea Sal-Weide Salix eleagnos Lavendel-Weide Sorbus aucuparia Eberesche Strauchschicht: Acer platanoides Spitz-Ahorn Corylus avellana Hasel Euonymus europaea Gewöhnliches Pfaffenhütchen Frangula alnus Faulbaum Fraxinus excelsior Esche Humulus lupulus Hopfen Picea abies Fichte Pinus sylvestris Rot-Föhre Populus tremula Zitterpappel Prunus padus Trauben-Kirsche Quercus petraea Trauben-Eiche Salix eleagnos Lavendel-Weide Sambucus nigra Schwarzer Holunder Sambucus racemosa Roter Holunder Sorbus aucuparia Eberesche Seite 33 von 107 Krautschicht: Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Angelica sylvestris Wald-Engelswurz Anthriscus sylvestris Wiesen-Kerbel Artemisia vulgaris Gemeiner Beifuß Campanula persicifolia Pfirsichblättrige Glockenblume Campanula trachelium Nesselblättrige Glockenblume Carduus personata Berg-Distel Carex muricata Sparrige Segge Cirsium erisithales Klebrige Kratzdistel Cirsium oleraceum Kohldistel Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Dryopteris filix-mas Männlicher Wurmfarn Epilobium angustifolium Wald-Weideröschen Epilobium montanum Berg-Weidenröschen Euphrasia rostkoviana Gewöhnlicher Augentrost Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Heracleum sphondylium Wiesen-Bärenklau Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut Lamiastrum galeobdolon agg. Gold-Nessel Lathyrus pratensis Wiesen-Platterbse Lotus corniculatus Gemeiner Hornklee Luzula luzuloides Weiße Hainsimse Luzula sylvatica Wald-Hainsimse Melica nutans Nickendes Perlgras Melilotus albus Weißer Steinklee Mentha longifolia Ross-Minze Mycelis muralis Mauerlattich Oenothera biennis Gewöhnliche Nachtkerze Petasites hybridus Rote Pestwurz Petrorhagia saxifraga Steinbrech-Felsennelke Pimpinella major Große Bibernelle Rubus caesius Auen-Brombeere Rubus idaeus Himbeere Sedum maximum Große Fetthenne Silene alba Weiße Lichtnelke Silene dioica Kuckucks-Lichtnelke Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten Solidago canadensis Kanadische Goldrute Solidago virgaurea Gewöhnliche Goldrute Stachys sylvatica Wald-Ziest Stellaria nemorum Wald-Sternmiere Trifolium hybridum Schweden-Klee Trifolium repens Weiß-Klee Urtica dioica Brennnessel Vaccinium myrtillus Heidelbeere Vicia cracca Vogel-Wicke

Seite 34 von 107 Seite 35 von 107 FOTOS

Nord- bis ostexponierter, großflächiger Grauerlenbestand im Bereich der Glanzer Brücke. Aufnahmedatum: 1996, Dr. W. Oberhuber

Von mehreren Bachläufen durchzogener, krautreicher Feuchtlebensraum. Aufnahmedatum: 1996, Dr. W. Oberhuber

Seite 36 von 107 Mehrere kleine Bachläufe durchziehen den Grauerlenwald Richtung Nordosten und entwässern in die Isel . Wenig durch Beweidung geprägte Bereiche zeichnen sich neben einer üppigen Krautschicht durch das Vorkommen junger Fichten in der Strauchschicht aus. Aufnahmedatum: 25.07.2014

Für den nordöstlichen Biotopbereich typischer, durch intensive Beweidung lichter, teils totholzreicher Grauerlenbestand. Eine Strauchschicht ist hier großteils nicht entwickelt. Aufnahmedatum: 25.04.2014

Seite 37 von 107 Eine kleinere Teilfläche des Grauerlen-Auwaldes gedeiht auf dem Gemeindegebiet von Ainet auf z.T. dem Ufer vorgelagerten Inseln in der Isel. Blick Richtung Südwesten, Aufnahmedatum: 09.07.2014.

Seite 38 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 2996 Biotopnummer: 4120-103/3 interner Key: 720_41203_3 Biotopname: Bachbegleitendes Gehölz am Schleinitzbach Biotoptypen: Bachbegleitende naturnahe Gehölze (WWB) Fläche (ha): 0,19 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 1 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 930 - 965 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 18.07.2014

KURZDIAGNOSE Zwischen Prappernitze und Oberdrum wird der Schleinitzbach von einem relativ breiten bachbegleitenden Gehölzstreifen begleitet.

Seite 39 von 107 1. BESCHREIBUNG Zwischen Prappernitze und Oberdrum wird der naturnah verbaute Schleinitzbach auf einer Länge von ca. 260 m von einem relativ strukturreichen Ufergehölz begleitet. Das obere Ende des Biotops befindet sich bei einer Brücke über den Schleinitzbach. Der Gehölzstreifen ist insgesamt relativ reich an Eschen (Fraxinus excelsior), im oberen Bereich dominiert sie zusammen mit der Zitterpappel (Populus tremula). Hier befindet sich auch ein kleiner Fischteich, der jedoch nicht mehr genutzt wird. Im Südwesten wird das Ufergehölz zunehmend schmaler und im Bereich der Biotopgrenze von Birken (Betula pendula) dominiert. Hier kommen auch vermehrt Hochstauden wie Mädesüß (Filipendula ulmaria) vor.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Der bachbegleitende Gehölzstreifen am Schleinitzbach mit relativ alten Baumbeständen gliedert entsprechend den Hecken und sonstigen Feldgehölzen das Agrar- und Siedlungsgebiet des Oberlienzer Schuttkegels und schafft ein charakteristisches Landschaftsbild. Es handelt sich um einen Lebensraum vieler Vogel-, Käfer- und Schmetterlingsarten. Der Gehölzstreifen am Schleinitzbach befestigt durch sein Wurzelwerk das Ufer des Fließgewässers auf ökologische Weise und erübrigt eine weitere technische Verbauung.

2.2 Schutzdetails

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Das bachbegleitende Gehölz wurde und wird abgesehen von der Entnahme einzelner Stämme nicht genutzt. 3.2 Gefährdung Der Biotopbereich des Schleinitzbaches wird durch eine stärkere Bachregulierung bedroht. Eine Entfernung des alten Baumbestandes ist diesbezüglich zu befürchten.

3.3 Pflegeempfehlung Eine Pflege zur Erhaltung des Ufergehölzstreifens ist nicht notwendig. Jegliche technische Maßnahme zur Bachregulierung sollte behutsam und nach ökologischen Kriterien vorgenommen werden.

4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. WWB § 8 eindeutig § 3 nicht eindeutig

Seite 40 von 107 Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

ANHANG

ARTENLISTE 1 Baumschicht: Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Populus tremula Zitterpappel Prunus avium Vogel-Kirsche Prunus padus Trauben-Kirsche Quercus robur Stiel-Eiche Sorbus aucuparia Eberesche Strauchschicht: Corylus avellana Hasel Euonymus europaea Gewöhnliches Pfaffenhütchen Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Rosa sp. Rose Salix appendiculata Schlucht-Weide Sambucus nigra Schwarzer Holunder Krautschicht: Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Aegopodium podagraria Giersch Arrhenatherum elatius Glatthafer Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume Chaerophyllum hirsutum Behaarter Kälberkropf Cirsium vulgare Gemeine Kratzdistel Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Dryopteris filix-mas Männlicher Wurmfarn Epilobium montanum Berg-Weidenröschen Equisetum arvense Acker-Schachtelhalm Filipendula ulmaria Mädesüß Galeopsis tetrahit Gemeiner Hohlzahn

Seite 41 von 107 Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Geranium robertianum Stinkender Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Glechoma hederacea Gundelrebe Heracleum sphondylium Wiesen-Bärenklau Lamiastrum galeobdolon agg. Gold-Nessel Leontodon hispidus Rauer Löwenzahn Mycelis muralis Mauerlattich Oxalis acetosella Sauerklee Pimpinella major Große Bibernelle Polygonatum multiflorum Vielblütige Weißwurz Polypodium vulgare Gewöhnlicher Tüpfelfarn Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß Rumex sp. Ampfer Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Solidago virgaurea Gewöhnliche Goldrute Taraxacum sp. Löwenzahn Trifolium pratense Wiesen-Klee Trisetum flavescens Goldhafer Urtica dioica Brennnessel Verbascum nigrum Schwarze Königskerze Vicia cracca Vogel-Wicke

Seite 42 von 107 FOTOS

Blick nach Süden auf das strukturreiche Ufergehölz am Schleinitzbach. Im Hintergrund der Hochstein. Aufnahmedatum: 18.07.2014

Relativ naturnahe Fließstrecke des Schleinitzbaches mit üppig entwickelter Krautschicht im Ufergehölz. Aufnahmedatum: 18.07.2014

Seite 43 von 107 Kleiner Fischteich am orografisch linken Ufer. Aufnahmedatum: 18.07.2014

Seite 44 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 2997 Biotopnummer: 4120-102/15 interner Key: 720_41202_15 Biotopname: Grauerlen-Auwald südöstlich von Tratte Biotoptypen: Grauerlenau (WWAG) Fläche (ha): 2,20 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 1 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 690 - 698 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 22.07.2014

KURZDIAGNOSE Südöstlich von Tratte und südwestlich von Lesendorf befindet sich in einer Geländesenke zwischen der Iseltal-Bundesstraße B 108 und der alten Hauptstraße ein Rest eines Grauerlen-Auwaldes.

Seite 45 von 107 1. BESCHREIBUNG Südöstlich von Tratte und südwestlich von Lesendorf befindet sich in einer Geländesenke zwischen der Iseltal-Bundesstraße B 108 und der alten Hauptstraße ein Rest eines etwa 80-jährigen Grauerlen- Auwaldes. Dieser wird durch eine relativ lockere Baumschicht mit einzelnen älteren Silberweiden (Salix alba), einer sehr dichten, hochstaudenreichen Krautschicht und einer fehlenden Strauchschicht charakterisiert. Durch die Straßen-Trasse der B 108 ist dieser Grauerlen-Auwald von der Flussdynamik der Isel heute vollständig abgeschnitten. Bei der Erstkartierung 1996 waren größere Bereiche im Nordwesten und Südosten abgeholzt, diese weisen auch bei der Neukartierung 2014 einen nur sehr lockeren Gehölzbestand auf und werden in der Krautschicht großteils von Hochstauden wie der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) und Beifuß (Artemisia vulgaris) dominiert.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Dieser Auwald an der Isel ist durch die fehlende Fließgewässerdynamik und durch vorgenommene Schlägerungen heute von geringer Wertigkeit. Durch die Regulierung der Isel und durch die Trasse der B 108 unterliegt der Auwald nicht mehr der ursprünglichen Fließgewässerdynamik und wird daher auch nicht mehr überschwemmt. Dennoch ist der Grauerlenwald als relativ naturnah zu bezeichnen und ist auch aufgrund tierökologischer Aspekte schützenswert.

2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Unbewehrte Trespe (Bromus inermis) tg Anl3,b,26 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Gewöhnlicher Löwenschwanz (Leonurus cardiaca) r Große Klette (Arctium lappa) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Um 1996 wurde der Grauerlen-Auwald an mehreren Stellen geschlägert und besaß somit einen holzwirtschaftlichen Nutzen. Aktuell (2014) ist keine weitere Nutzung erkennbar. 3.2 Gefährdung Sofern keine weiteren Rodungen und Aufschüttungen vorgenommen werden, ist das Biotop heute wenig gefährdet. Erwähnenswert ist aber das teilweise dominante Vorkommen von Neophyten wie der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) welche sich wohl durch vergangene Eingriffe und Aufschüttungen im Biotop stark vermehren konnte.

3.3 Pflegeempfehlung Eine Pflege zur Erhaltung der Grauerlen-Auwälder ist nicht notwendig. Jegliche Abholzungsmaßnahme ist zu verhindern.

4. SCHUTZSTATUS

Seite 46 von 107 Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. WWAG § 8 eindeutig § 3 eindeutig 2, 3 eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

5. LITERATURHINWEISE ● TIROLER LANDESREGIERUNG: Grundlagenerhebung wertvoller und schützenswerter Lebensräume in Tirol, Pol. Bezirk Lienz. Herausgeber: Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz, Innsbruck. ● BIOWERTKATALOG (1980). Herausgeber: Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz, Innsbruck.

ANHANG

ARTENLISTE 1 Baumschicht: Alnus incana Grauerle Fraxinus excelsior Esche Salix alba Silber-Weide Strauchschicht: Sambucus nigra Schwarzer Holunder Krautschicht: Aegopodium podagraria Giersch Arctium lappa Große Klette Artemisia vulgaris Gemeiner Beifuß Brachypodium sylvaticum Wald-Zwenke Bromus inermis Unbewehrte Trespe Carduus personata Berg-Distel Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Erigeron annuus Einjähriges Berufkraut Festuca gigantea Riesen-Schwingel Filipendula ulmaria Mädesüß Galeopsis tetrahit Gemeiner Hohlzahn Geranium robertianum Stinkender Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Glechoma hederacea Gundelrebe Seite 47 von 107 Impatiens glandulifera Drüsiges Springkraut Impatiens noli-tangere Großblütiges Springkraut Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut Lamiastrum galeobdolon agg. Gold-Nessel Lamium maculatum Gefleckte Taubnessel Leonurus cardiaca Gewöhnlicher Löwenschwanz Myosoton aquaticum Wassermiere Poa pratensis agg. Wiesen-Rispengras Rubus caesius Auen-Brombeere Salvia glutinosa Klebriger Salbei Sisymbrium strictissimum Steife Rauke Solidago canadensis Kanadische Goldrute

Seite 48 von 107 FOTOS

Blick von Norden auf den rel. locker bestandenen Grauerlenwald. Die Krautschicht ist dicht und reich an Neophyten wie dem Drüsen-Springkraut (Impatiens glandulifera) und der Kanadische Goldrute (Solidago canadensis). Aufnahmedatum: 22.07.2014

Struktur- und totholzreiche Grauerlen. Aufnahmedatum: 22.07.2014

Seite 49 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 2998 Biotopnummer: 4119-100/2 interner Key: 720_41190_2 Biotopname: Glanzer-Auen und Flussschotterinseln der Isel Biotoptypen: Vegetation naturnaher Gewässer (GV); Grauerlenau (WWAG); Bachbegleitende naturnahe Gehölze (WWB); Gehölzfreie Au (WWG); Weiden-Auengebüsche (WWW); Reifweidengebüsch (WWWR); Weiden-Tamarisken-Gebüsch (WWWT) Fläche (ha): 16,68 Länge (m): 847 Artenlisten: 4 Flächenanzahl: 18 Linienanzahl: 1 Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 682 - 695 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 25.07. und 30.07.2014

KURZDIAGNOSE Großflächiger Grauerlen-Auwald mit artenreichem Quellbachgraben und vorgelagerten Pionierstandorten am und im Gewässerbereich der Isel mit Deutscher Tamariske.

Seite 50 von 107 1. BESCHREIBUNG Am orographisch rechten Isel-Ufer unterhalb der Glanzer Brücke erstreckt sich ein großflächiger, von Weideflächen und trockengefallenen Gewässerrinnen durchsetzter Grauerlen-Auwald mit Silber-Weide (Salix alba) und vorgelagerten Weiden-Tamarisken-Gebüschen (Myricaria germanica; vgl. Artenlisten 1 und 3). Das Biotop erstreckt sich im Osten kleinflächig bis in das Gemeindegebiet von Lienz. Der Auwaldbestand ist weitgehend einschichtig aus einer Altersklasse aufgebaut und nur in einzelnen kleinflächigen Bereichen durch Totholz stärker strukturiert. Eine Strauchschicht ist weidebedingt nur spärlich entwickelt, charakteristisch sind jedoch großflächige Straußfarnbestände (Matteuccia struthiopteris). Ein bei der Erstkartierung 1996 beschriebener Tümpel konnte bei der Begehung 2014 nicht wiedergefunden werden. Parallel zur Forststraße verläuft am orographisch rechten Hangfuß ein naturnahes, artenreiches Quellbachgerinne mit Bach-Ehrenpreis (Veronica beccabunga), Wald-Simse (Scirpus sylvaticus) und Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus), welches von Grauerlen und Weidengebüschen gesäumt wird (vgl. Artenliste 2). Im mittleren Bereich wurde der Gerinneverlauf seit der letzten Kartierung 1996 weiter südlich an den Waldrand direkt neben die Forststraße verlegt. Damit einhergehend wurde auch ein größerer Teil des ehemaligen Ufergehölzes entfernt. Auf Höhe des Schleinitzbaches mündet dieser sehr langsam fließende bis ca. 2 m breite und max. 1 m tiefe, mit einem sandig-schlammigen Substrat gefüllte Graben in die Isel. Südwestlich der Ortschaft Oberlienz, zwischen Pölland im Südosten und Brigittenheim im Nordwesten, sind in die raschfließende Isel einzelne Flussschotterinseln eingelagert. Diese vorwiegend aus Silikatgestein gebildeten und ständig vom Fließgewässer umgelagerten und überschotterten Schotterinseln werden von Deutscher Tamariske (Myricaria germanica), Purpurweide (Salix purpurea) und einigen krautigen Arten wie Wundklee (Anthyllis vulneraria), Ufer-Reitgras (Calamagrostis pseudophragmites), Zwerg-Glockenblume (Campanula cochleariifolia), Kriechendem Gipskraut (Gypsophila repens), Hornklee (Lotus corniculatus agg.) und Kriech-Klee (Trifolium repens) besiedelt (vgl. Artenliste 4).

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Durch das Vorhandensein von seltenen artenreichen Feuchtlebensräumen wie dem Quellbachgraben, welcher in einen großflächigen Auwaldbestand mit vorgelagerten Pionierstandorten eingebettet ist, ist ein tierökologisch wertvoller Biotopkomplex ausgebildet. Das Vorkommen der akut gefährdeten und in Österreich durch die Fließgewässerverbauungen stark zurückgegangenen Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) an den Pionierstandorten an und in der Isel stellt eine große Kostbarkeit des Bezirkes Lienz dar.

2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) gg Anl2,d,8 Stängellose Primel (Primula acaulis (L.) Hill ) gg Anl2,d,30 Zwerg-Glockenblume (Campanula cochleariifolia) gg Anl2,d,34 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) 1 Knick-Fuchsschwanzgras (Alopecurus geniculatus) 3 Ufer-Reitgras (Calamagrostis pseudophragmites) 3 Schwarz-Pappel (Populus nigra) 3 r! Flutender Schwaden (Glyceria fluitans) r

Seite 51 von 107 Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Eine Nutzung des großflächigen Auwaldbestandes erfolgt durch eine intensive Rinderbeweidung und kleinflächige Holzentnahmen. Die Flussschotterinseln unterliegen keiner Nutzung. 3.2 Gefährdung Innerhalb des gesamten Auwaldbestandes, der von mehreren Forstwegen durchschnitten wird, sind kleinflächige Kahlschläge verbreitet. Eine Gefährdung dieses Feuchtlebensraumes ist durch die Fortführung der intensiven Rinderbeweidung sowie durch verstärkte Holzschlägerungen gegeben. Das Vorkommen der Deutschen Tamariske ist auf die sich umlagernden Schotterinseln angewiesen. Fließgewässerverbauungen der Isel und Wasserkraftwerksprojekte stellen eine große Gefahr für das Überleben dieser Art dar.

3.3 Pflegeempfehlung Eine Reduktion der Beweidungsintensität im Auwaldbereich würde sich günstig auf die Artenvielfalt und Strukturierung des Auwaldes auswirken. Die Schotterinseln in der Isel mit ihrer Pioniervegetation können nur erhalten werden, wenn auf eine Verbauung und auf weitere Wasserkraftnutzungen dieses Fließgewässers verzichtet wird.

4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. GV § 7 eindeutig § 3 nicht eindeutig WWAG § 8 eindeutig § 3 eindeutig 2, 3 eindeutig WWB § 8 eindeutig § 3 nicht eindeutig WWG § 7, 8 eindeutig WWW § 8 eindeutig § 2 nicht eindeutig 1, 2, 3 nicht eindeutig WWWR § 8 eindeutig 3 eindeutig WWWT § 8 eindeutig § 2 eindeutig 1 eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen Seite 52 von 107 Bestehende Schutzgebiete Natura 2000 - Habitatrichtlinie (vorgeschl.) Ostt. Gletscherfl. Isel, Schwarzach, Kalserbach

5. LITERATURHINWEISE ● TIROLER LANDESREGIERUNG: Grundlagenerhebung wertvoller und schützenswerter Lebensräume in Tirol, Pol. Bezirk Lienz. Herausgeber: Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz, Innsbruck. ● BIOWERTKATALOG (1980). Herausgeber: Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz, Innsbruck.

ANHANG

ARTENLISTE 1: Grauerlen-Auwald Baumschicht: Alnus incana Grauerle Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Populus nigra Schwarz-Pappel Salix alba Silber-Weide Strauchschicht: Berberis vulgaris Berberitze Betula pendula Hänge-Birke Corylus avellana Hasel Euonymus europaea Gewöhnliches Pfaffenhütchen Frangula alnus Faulbaum Humulus lupulus Hopfen Picea abies Fichte Ribes uva-crispa Stachelbeere Rosa sp. Rose Rubus fruticosus agg. Brombeere Rubus idaeus Himbeere Salix nigricans Schwarz-Weide Salix purpurea Purpur-Weide Salix triandra Mandel-Weide Sambucus nigra Schwarzer Holunder Krautschicht: Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Alopecurus geniculatus Knick-Fuchsschwanzgras Anthriscus sylvestris Wiesen-Kerbel Athyrium filix-femina Frauenfarn Caltha palustris Sumpfdotterblume Campanula trachelium Nesselblättrige Glockenblume Cardamine amara Bitteres Schaumkraut Cirsium oleraceum Kohldistel Cirsium palustre Sumpf-Kratzdistel Clinopodium vulgare Wirbeldost Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Filipendula ulmaria Mädesüß Fragaria vesca Wald-Erdbeere

Seite 53 von 107 Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Galium rotundifolium Rundblättriges Labkraut Geranium robertianum Stinkender Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Impatiens noli-tangere Großblütiges Springkraut Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut Lamiastrum galeobdolon agg. Gold-Nessel Matteuccia struthiopteris Straußfarn Medicago lupulina Hopfenklee Mycelis muralis Mauerlattich Myosotis scorpioides Sumpf-Vergissmeinnicht Oxalis acetosella Sauerklee Phalaris arundinacea Rohr-Glanzgras Plantago media Mittlerer Wegerich Poa pratensis agg. Wiesen-Rispengras Poa trivialis Gewöhnliches Rispengras Potentilla anserina Gänse-Fingerkraut Potentilla reptans Kriechendes Fingerkraut Primula acaulis (L.) Hill Stängellose Primel Pteridium aquilinum Adlerfarn Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten Stachys sylvatica Wald-Ziest Taraxacum officinale agg. Wiesen-Löwenzahn Trifolium repens Weiß-Klee Urtica dioica Brennnessel Viola tricolor agg. Stiefmütterchen

ARTENLISTE 2: Quellbach Baumschicht: Alnus incana Grauerle Prunus padus Trauben-Kirsche Strauchschicht: Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Salix appendiculata Schlucht-Weide Sambucus racemosa Roter Holunder Sorbus aucuparia Eberesche Viburnum opulus Gemeiner Schneeball Krautschicht: Aegopodium podagraria Giersch Caltha palustris Sumpfdotterblume Cardamine amara Bitteres Schaumkraut Carex remota Winkel-Segge Carex rostrata Schnabel-Segge Cirsium oleraceum Kohldistel Equisetum pratense Wiesen-Schachtelhalm Filipendula ulmaria Mädesüß Glyceria fluitans Flutender Schwaden Impatiens noli-tangere Großblütiges Springkraut Seite 54 von 107 Juncus effusus Flatter-Binse Lamium maculatum Gefleckte Taubnessel Lycopus europaeus Ufer-Wolfstrapp Lythrum salicaria Blutweiderich Mentha longifolia Ross-Minze Myosotis palustris Sumpf-Vergissmeinnicht Paris quadrifolia Einbeere Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß Scirpus sylvaticus Waldsimse Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten Stellaria alsine Quell-Sternmiere Urtica dioica Brennnessel Veronica beccabunga Bachbunge Wasservegetation: Lemna sp. Wasserlinse

ARTENLISTE 3: Pionierstandort Schotterbank Strauchschicht: Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Myricaria germanica Deutsche Tamariske Populus tremula Zitterpappel Salix alba Silber-Weide Salix daphnoides Reif-Weide Salix eleagnos Lavendel-Weide Salix purpurea Purpur-Weide Salix triandra Mandel-Weide Krautschicht: Calamagrostis pseudophragmites Ufer-Reitgras Gypsophila repens Kriechendes Gipskraut Melilotus albus Weißer Steinklee Scrophularia nodosa Knotige Braunwurz Tussilago farfara Huflattich

ARTENLISTE 4: Flussschotterinseln der Isel zwischen Brigittenheim und Pölland Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Agropyron caninum Hunds-Quecke Alnus incana Grauerle Anthyllis vulneraria Wundklee Calamagrostis pseudophragmites Ufer-Reitgras Campanula cochleariifolia Zwerg-Glockenblume Festuca rubra agg. Rot-Schwingel Gypsophila repens Kriechendes Gipskraut Linum catharticum Purgier-Lein Lotus corniculatus agg. Gemeiner Hornklee Myricaria germanica Deutsche Tamariske Prunella vulgaris Gemeine Brunelle Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß Salix purpurea Purpur-Weide Trifolium pratense Wiesen-Klee Seite 55 von 107 Trifolium repens Weiß-Klee Tussilago farfara Huflattich

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Grauerlen-Auwald mit großflächigen Straußfarnbestand (Matteuccia struthiopteris) in der Krautschicht. Aufnahmedatum: 30.07.2014

Verzweigter Flussabschnitt der Isel unterhalb der Glanzer Brücke mit eingelagerten Schotterinseln in verschiedenen Sukzessionsstadien. Blick Flussaufwärts Richtung Nordwesten. Aufnahmedatum: 30.07.2014

Seite 57 von 107 Weiden-Tamarisken-Gebüsche (Salix purpurea, Myricaria germanica) an den Pionierstandorten der Isel. Aufnahmedatum: 30.07.2014

Seite 58 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 2999 Biotopnummer: 4020-103/12 interner Key: 720_40203_12 Biotopname: Kleinseggenried bei Glanz Biotoptypen: Artenreiche Nasswiesen (FNW) Fläche (ha): 0,82 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 1 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 1033 - 1089 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 17.07.2014

KURZDIAGNOSE Artenreiches Niedermoor (Kleinseggenried) mit Magerkeitszeigern bei Glanz

Seite 59 von 107 1. BESCHREIBUNG In Nordostexposition befindet sich oberhalb der Ortschaft Glanz ein kleinflächig, aber artenreich ausgebildetes Kleinseggenried, welches im oberen Hangbereich von einem Bachlauf durchzogen wird. Während der Grabensaum von Ross-Minze (Mentha longifolia), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) und Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) dominiert wird, finden sich in nassen Mulden der tieferliegenden, durchsickerten Hangabschnitte neben Pfeifengras (Molinia caerulea) und mehreren Seggenarten wie Braun-Segge (Carex nigra), Rispen-Segge (Carex paniculata) und Stern-Segge (Carex echinata) auch Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium), Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) und das Große Zweiblatt (Listera ovata). Neben einem kleinen Feldgehölz im Süden der Biotopfläche befindet sich auch eine hochstaudenreiche Senke mit Mädesüß (Filipendula ulmaria), Wald- Engelwurz (Angelica sylvestris), Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre) und Sumpfdotterblume (Caltha palustris). Die trockeneren, höher gelegenen Hangbereiche sind durch das Auftreten von Magerkeitszeigern wie Besenheide (Calluna vulgaris), Borst- und Zittergras (Nardus stricta, Briza media), Echtem Labkraut (Galium verum), Silberdistel (Carlina acaulis) und Bärtiger Glockenblume (Campanula barbata) gekennzeichnet.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Magere Feuchtstandorte (Kleinseggenrieder) sind gekennzeichnet durch ihren Artenreichtum und das Vorkommen von zahlreichen in ihrer Verbreitung gefährdeten Pflanzenarten. Die tierökologische Bedeutung dieser Flächen – insbesondere für die Insektenfauna – wird durch den sogenannten Randzoneneffekt im Übergangsbereich des Wald-Strauchmantels zusätzlich erhöht.

2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) gg Anl2,d,27 Großes Zweiblatt (Listera ovata) gg Anl2,d,27 Weiße Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) gg Anl2,d,27 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata) 3 Verkannte Gelb-Segge (Carex tumidicarpa) 3 Zweifarbiges Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) 3 Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Die Entstehung bzw. Erhaltung dieser artenreichen Wiese wird durch die extensive Nutzung (Mahd) begründet. 3.2 Gefährdung Eine Gefährdung ist allenfalls durch eine Trockenlegung und Nutzungsintensivierung (Düngung) gegeben.

3.3 Pflegeempfehlung Seite 60 von 107 3.3 Pflegeempfehlung Fortführung der extensiven Nutzung.

4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. FNW § 9 nicht eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

ANHANG

ARTENLISTE 1 Krautschicht: Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Agrostis tenuis Rotes Straußgras Angelica sylvestris Wald-Engelswurz Anthoxanthum odoratum Gemeines Ruchgras Anthyllis vulneraria Wundklee Arrhenatherum elatius Glatthafer Biscutella laevigata Brillenschötchen Briza media Zittergras Calluna vulgaris Besenheide Caltha palustris Sumpfdotterblume Campanula barbata Bärtige Glockenblume Campanula glomerata Knäuel-Glockenblume Campanula scheuchzeri Scheuchzer's Glockenblume Carex davalliana Davall-Segge Carex echinata Stern-Segge Carex flacca Blaugrüne Segge Carex flava agg. Gelbe Segge Carex nigra Braune Segge Carex pallescens Bleiche Segge Carex paniculata Rispen-Segge Carex tumidicarpa Verkannte Gelb-Segge Carlina acaulis Silberdistel Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume Chaerophyllum hirsutum Behaarter Kälberkropf

Seite 61 von 107 Cirsium acaule Stengellose Kratzdistel Cirsium palustre Sumpf-Kratzdistel Crepis paludosa Sumpf-Pippau Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Dactylorhiza maculata Geflecktes Knabenkraut Danthonia decumbens Dreizahn Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Equisetum pratense Wiesen-Schachtelhalm Equisetum variegatum Bunter Schachtelhalm Eriophorum latifolium Breitblättriges Wollgras Euphrasia sp. Augentrost Festuca rubra agg. Rot-Schwingel Filipendula ulmaria Mädesüß Galium uliginosum Moor-Labkraut Galium verum agg. Echtes Labkraut Gentianella germanica agg. Deutscher Enzian Geranium sp. Storchschnabel Helianthemum nummularium Zweifarbiges Sonnenröschen Heracleum sphondylium Wiesen-Bärenklau Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Hypericum maculatum agg. Geflecktes Johanniskraut Juncus articulatus Glanzfrüchtige Binse Knautia arvensis Wiesen-Witwenblume Knautia dipsacifolia Wald-Witwenblume Lathyrus pratensis Wiesen-Platterbse Leucanthemum vulgare agg. Wiesen-Margerite Linum catharticum Purgier-Lein Listera ovata Großes Zweiblatt Lotus corniculatus agg. Gemeiner Hornklee Lychnis flos-cuculi Kuckucks-Lichtnelke Mentha longifolia Ross-Minze Molinia caerulea Pfeifengras Nardus stricta Borstgras Orobanche sp. Sommerwurz Parnassia palustris Studentenröschen Petasites albus Weiße Pestwurz Pimpinella major Große Bibernelle Plantago media Mittlerer Wegerich Platanthera bifolia Weiße Waldhyazinthe Polygala vulgaris Gewöhnliche Kreuzblume Polygonum viviparum Knöllchen-Knöterich Potentilla erecta Blutwurz Prunella grandiflora Großblütige Brunelle Prunella vulgaris Gemeine Brunelle Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß Rhinanthus minor Kleiner Klappertopf Rumex acetosa Sauerampfer Scirpus sylvaticus Waldsimse Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Stellaria alsine Quell-Sternmiere Taraxacum officinale agg. Wiesen-Löwenzahn Seite 62 von 107 Thymus sp. Thymian Tragopogon pratensis agg. Wiesen-Bocksbart Trifolium pratense Wiesen-Klee Trifolium repens Weiß-Klee Triglochin palustre Sumpf-Dreizack Trollius europaeus Trollblume Vicia cracca Vogel-Wicke

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Blick von Südosten auf den wellig strukturierten Hang mit nassen und trockenen Bereichen. Aufnahmedatum: 17.07.2014

Im Vordergrund ein kleinflächig eingelagertes Kleinseggenried mit Breitblättrigem Wollgras und Geflecktem Knabenkraut. Aufnahmedatum: 17.07.2014

Seite 64 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 3000 Biotopnummer: 4120-102/12 interner Key: 720_41202_12 Biotopname: Felsrasen nördlich von Lesendorf Biotoptypen: Felsvegetation auf silikathaltigem Felsen (AFVS) Fläche (ha): 0,21 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 1 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 789 - 814 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 11.07.2014

KURZDIAGNOSE Östlich von Tratte und nördlich oberhalb von Lesendorf befindet sich inmitten eines trockenen südexponierten Nadelwaldes ein flachgründiger, steil nach Süden geneigter Felsrasen.

Seite 65 von 107 1. BESCHREIBUNG Östlich von Tratte und nördlich oberhalb von Lesendorf befindet sich inmitten eines trockenen südexponierten Nadelwaldes ein flachgründiger, steil nach Süden geneigter Felsrasen.

Für diesen Felsrasen ist das Vorkommen von Roter Fetthenne (Sedum telephium), Schafschwingel (Festuca ovina agg.), Heide-Nelke (Dianthus deltoides), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria agg.), Gewöhnlichem Wacholder (Juniperus communis), Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga) und Spinnweben-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum) ganz charakteristisch. Bemerkenswert ist das starke Vorkommen von Moosen und Flechten in diesem Felsrasen. In größeren Felsspalten konnten sich auch einzelne strauchförmige Stieleichen (Quercus robur) ansiedeln. Den Übergang zum umgebenden Nadelwald aus vorwiegend Fichte (Picea abies), Lärche (Larix decidua) und Rot-Föhre (Pinus sylvestris) bilden Sträucher wie Weißdorn (Crataegus monogyna), Rosen (Rosa sp.), Spindelstrauch (Evonymus europaeus) und meist relativ junge Bäume wie Stieleiche (Quercus robur), Birke (Betula pendula), Walnuss (Juglans regia) und Kirsche (Prunus avium).

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Felsrasen sind floristisch und faunistisch artenreiche Lebensräume. Auch wenn die Liste der gefährdeten und geschützten Pflanzenarten relativ kurz ist, stellt dieser natürliche Felsrasen für den Talbereich der Gemeinde Oberlienz einen äußerst seltenen Biotoptyp dar.

2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Purpur-Fetthenne (Sedum telephium) gg Anl2,d,31 Spinnweben-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum) gg Anl2,d,34 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Glanz-Lieschgras (Phleum phleoides) 3 Purpur-Fetthenne (Sedum telephium) 3 Hasen-Klee (Trifolium arvense) r Heide-Nelke (Dianthus deltoides) r Rispen-Flockenblume (Centaurea stoebe) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Die Felsrasen wurden vermutlich in der Vergangenheit nicht genutzt und unterliegen auch derzeit keiner Nutzung. 3.2 Gefährdung Das Felsrasen-Biotop wird nicht durch menschliche Eingriffe bedroht.

3.3 Pflegeempfehlung Der potentiell-natürliche Felsrasen bedarf keiner Pflege. Seite 66 von 107 4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. AFVS § 3 eindeutig R nicht eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

ANHANG

ARTENLISTE 1 Strauchschicht: Berberis vulgaris Berberitze Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Euonymus europaea Gewöhnliches Pfaffenhütchen Frangula alnus Faulbaum Juglans regia Walnuss Juniperus communis Gemeiner Wacholder Pinus sylvestris Rot-Föhre Prunus spinosa Schlehe Quercus robur Stiel-Eiche Rosa sp. Rose Krautschicht: Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Arrhenatherum elatius Glatthafer Artemisia campestris Feld-Beifuß Asplenium septentrionale Nordischer Streifenfarn Asplenium trichomanes Schwarzstieliger Streifenfarn Carex caryophyllea Frühlings-Segge Centaurea stoebe Rispen-Flockenblume Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Dianthus deltoides Heide-Nelke Echium vulgare Natternkopf Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Festuca ovina agg. Schafschwingel Festuca rubra agg. Rot-Schwingel Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Hypochoeris radicata Gewöhnliches Ferkelkraut Seite 67 von 107 Petrorhagia saxifraga Steinbrech-Felsennelke Peucedanum cervaria Hirsch-Haarstrang Phleum phleoides Glanz-Lieschgras Pimpinella saxifraga Kleine Bibernelle Plantago lanceolata Spitz-Wegerich Potentilla argentea Silber-Fingerkraut Potentilla pusilla Frühlings-Fingerkraut Rumex acetosella agg. Kleiner Sauerampfer Scabiosa columbaria agg. Tauben-Skabiose Sedum acre Scharfer Mauerpfeffer Sedum album Weiße Fetthenne Sedum telephium Purpur-Fetthenne Sempervivum arachnoideum Spinnweben-Hauswurz Silene nutans Nickendes Leimkraut Silene rupestris Felsen-Leimkraut Thymus sp. Thymian Trifolium arvense Hasen-Klee Verbascum sp. Königskerze Vincetoxicum hirundinaria agg. Schwalbenwurz

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Südlicher Bereich des Felsrasens mit rel. vielen Sträuchern am Übergang zum umgebenden Wald. Aufnahmedatum: 11.07.2014

Der obere (nördliche) Bereich ist weitgehend frei von Gehölzen. Aufnahmedatum: 11.07.2014

Seite 69 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 3001 Biotopnummer: 4120-102/13 interner Key: 720_41202_13 Biotopname: Magerwiesen und Weiden im Bereich von Ranach Biotoptypen: Kammgrasweiden, Borstgrasrasen (MKB) Fläche (ha): 2,19 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 2 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 1152 - 1223 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 10.07.2014

KURZDIAGNOSE Östlich oberhalb von Ainet unterhalb des Daberwaldes befinden sich im Bereich von Ranach sehr artenreiche magere Bergwiesen und Weiden.

Seite 70 von 107 1. BESCHREIBUNG Östlich oberhalb von Ainet, unterhalb des Daberwaldes befinden sich im Bereich von Ranach nördlich der ehemaligen Jausenstation "Wilder Sepp" artenreiche magere Bergwiesen und Weiden. Diese bunten Magerwiesen werden von einigen Feldgehölzen bestanden und weisen kleinflächig an flachgründigen Stellen Felsrasen auf, in welchen Pflanzenarten wie Spinnweben-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum), Nickendes Leimkraut (Silene nutans), Weiße Fetthenne (Sedum album), Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre), Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare), Pechnelke (Lychnis viscaria) und Rentierflechten (Cladonia spec.) vorkommen. Kleinflächig gehen diese Magerrasen in Glatthaferwiesen (Arrhenatherion) über. Innerhalb dieser Weideflächen befindet sich auch ein künstlich angelegter Teich mit Karpfen an dessen Randbereichen sich ein schmaler Röhrichtstreifen aus Schnabelsegge (Carex rostrata), etwas Schilfrohr (Phragmites australis), Rohrkolben (Typha sp.) und Waldsimse (Scirpus sylvaticus) entwickelt hat. Im Nordosten geht dieser in eine kleine artenarme und von Trittspuren der Weidetiere gezeichnete Nasswiese mit Manna-Schwadengras (Glyceria fluitans), Hasenpfoten-Segge (Carex leporina), Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa), Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris), Kriech-Hahnenfuß (Ranunculus repens), Waldsimse (Scirpus sylvaticus) und Sumpfdotterblume (Caltha palustris) über.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Magerrasen sind floristisch und faunistisch artenreiche Lebensräume. Das Biotop ist aufgrund des Vorkommens zahlreicher geschützter und gefährdeter Pflanzenarten als "schutzwürdig" einzustufen. Diese Magerrasen stellen im Bereich des Kartierungsbereiches der Gemeinde Oberlienz einen seltenen Biotoptypen dar, welcher das Bild der Landschaft durch seine Buntheit wesentlich bereichert.

2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Langspornige Händelwurz (Gymnadenia conopsea) gg Anl2,d,27 Weiße Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) gg Anl2,d,27 Gewöhnliches Katzenpfötchen (Antennaria dioica) gg Anl2,d,34 Spinnweben-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum) gg Anl2,d,34 Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) tg Anl3,b,19 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata) 3 Zweifarbiges Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) 3 Wiesen-Hafer (Avenochloa pratensis) 3 r! Feld-Klee (Trifolium campestre) r Heide-Nelke (Dianthus deltoides) r Pechnelke (Lychnis viscaria) r Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung

Seite 71 von 107 Die Magerrasen werden bis heute durch extensive Beweidung genutzt. 3.2 Gefährdung Als Grenzertrags-Standort werden die Magerrasen durch Intensivierung (Düngung), Brache oder Aufforstung bedroht.

3.3 Pflegeempfehlung Wichtigste Maßnahme zur Erhaltung der Magerrasen ist die Fortsetzung der extensiven Beweidung. Zur Erhaltung der Magerrasen sollte eine Düngung mit Stallmist oder Kunstdünger unterbleiben.

4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. MKB § 3 nicht eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

ANHANG

ARTENLISTE 1 Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Acinos arvensis Steinquendel Agrimonia eupatoria Odermenning Agrostis canina agg. Hunds-Straußgras Agrostis tenuis Rotes Straußgras Ajuga reptans Kriechender Günsel Alchemilla sp. Frauenmantel Allium montanum Berg-Lauch Antennaria dioica Gewöhnliches Katzenpfötchen Anthoxanthum odoratum Gemeines Ruchgras Anthyllis vulneraria Wundklee Arenaria serpyllifolia Quendel-Sandkraut Avenochloa pratensis Wiesen-Hafer Berberis vulgaris Berberitze Biscutella laevigata Brillenschötchen Briza media Zittergras Campanula barbata Bärtige Glockenblume Campanula glomerata Knäuel-Glockenblume Seite 72 von 107 Campanula rotundifolia agg. Rundblättrige Glockenblume Capsella bursa-pastoris Hirtentäschel Carex caryophyllea Frühlings-Segge Carum carvi Wiesen-Kümmel Centaurea nigra Schwarze Flockenblume Centaurea pseudophrygia Perücken-Flockenblume Cerastium fontanum agg. Quell-Hornkraut Chenopodium bonus-henricus Guter Heinrich Clinopodium vulgare Wirbeldost Crepis biennis Wiesen-Pippau Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Daucus carota Wilde Möhre Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Dianthus deltoides Heide-Nelke Echium vulgare Natternkopf Equisetum arvense Acker-Schachtelhalm Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Euphrasia sp. Augentrost Festuca ovina agg. Schafschwingel Festuca pratensis Wiesen-Schwingel Festuca rubra agg. Rot-Schwingel Fragaria vesca Wald-Erdbeere Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Galium pusillum agg. Niederes Labkraut Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel Glechoma hederacea Gundelrebe Glyceria fluitans agg. Flutender Schwaden Gymnadenia conopsea Langspornige Händelwurz Helianthemum nummularium Zweifarbiges Sonnenröschen Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Hypericum maculatum agg. Geflecktes Johanniskraut Knautia arvensis Wiesen-Witwenblume Leontodon hispidus Rauer Löwenzahn Leucanthemum vulgare agg. Wiesen-Margerite Linum catharticum Purgier-Lein Lotus corniculatus agg. Gemeiner Hornklee Luzula luzuloides Weiße Hainsimse Lychnis viscaria Pechnelke Medicago lupulina Hopfenklee Nardus stricta Borstgras Origanum vulgare Gewöhnlicher Dost Orobanche sp. Sommerwurz Phleum pratense Wiesen-Lieschgras Phyteuma zahlbruckneri Pfirsichblättrige Teufelskralle Pimpinella major Große Bibernelle Pimpinella saxifraga Kleine Bibernelle Plantago lanceolata Spitz-Wegerich Plantago major Breit-Wegerich Plantago media Mittlerer Wegerich Platanthera bifolia Weiße Waldhyazinthe Poa annua Einjähriges Rispengras Seite 73 von 107 Poa pratensis agg. Wiesen-Rispengras Polygala vulgaris Gewöhnliche Kreuzblume Potentilla erecta Blutwurz Primula elatior Hohe Schlüsselblume Prunella vulgaris Gemeine Brunelle Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß Rhinanthus aristatus agg. Begrannter Klappertopf Rumex acetosella agg. Kleiner Sauerampfer Salvia pratensis Wiesen-Salbei Scabiosa columbaria agg. Tauben-Skabiose Sedum acre Scharfer Mauerpfeffer Sedum album Weiße Fetthenne Sedum sexangulare Milder Mauerpfeffer Sempervivum arachnoideum Spinnweben-Hauswurz Silene nutans Nickendes Leimkraut Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Stellaria media agg. Vogelmiere Thymus sp. Thymian Tragopogon pratensis agg. Wiesen-Bocksbart Trifolium campestre Feld-Klee Trifolium montanum Berg-Klee Trifolium pratense Wiesen-Klee Trifolium repens Weiß-Klee Trisetum flavescens Goldhafer Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis Vicia cracca Vogel-Wicke Viola tricolor agg. Stiefmütterchen

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Südlicher Bereich mit Weißer Waldhyazinthe, Knäuel Glockenblume und Mittlerem Wegerich. Aufnahmedatum: 10.07.2014

Kleinflächige Felsrasen an felsigen Kuppen. Aufnahmedatum: 10.07.2014

Seite 75 von 107 Teich mit Röhricht aus Schnabelsegge, Schilf und Rohrkolben im oberen Biotopbereich. Aufnahmedatum: 10.07.2014

Seite 76 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 3002 Biotopnummer: 4119-100/1 4119-101/1 4120-102/1 4120-103/1 interner Key: 720_41190_1 720_41191_1 720_41202_1 720_41203_1 Biotopname: Feldgehölze und Feldmauern auf dem Thurner-Oberlienzer Schuttkegel Biotoptypen: Feldgehölze (MFG); Landwirtschaftliche Extensivfläche (MLE); Lesesteinhaufen, Feldmauern (MLF); Streuobstwiesen (MSW) Fläche (ha): 24,93 Länge (m): 12.232 Artenlisten: 2 Flächenanzahl: 191 Linienanzahl: 139 Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 699 - 968 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. Juli 2014

KURZDIAGNOSE Strauchhecken, Baumhecken, solitäre Bäume, Steinmauern und Lesesteinhaufen auf dem Thurner- Oberlienzer Schwemmkegel.

Seite 77 von 107 1. BESCHREIBUNG Zu den landschaftlichen Besonderheiten Osttirols gehört der nordnordwestlich von Lienz an der Sonnenseite sanft ansteigende Thurner-Oberlienzer Schuttkegel (HEINRICHER & NIEDERWOLFSGRUBER 1980). Zwei kleine, meist unscheinbare Bäche, der Schleinitzbach und der Zauchenbach, haben hier am Fuße der auslaufenden Schobergruppe unter dem Schleinitzmassiv ein dreieckiges Gelände aufgeschüttet, das an der Basis etwa 5 km lang ist und auf 3 km Böschungslänge von 680 m auf etwa 1.000 m ansteigt. Wohl seit über tausend Jahren haben Bauern diesen Aufschüttungsboden bearbeitet und Jahr für Jahr die größten Steine am Rande ihrer Parzellen zu Lesesteinhaufen aufgeschichtet. So sind bis zu 4 m hohe Mauern und Haufen entstanden, welche das ganze Gebiet von etwa 7 km² Größe in waagerechter Richtung und in der Falllinie durchziehen und eine Terrassenlandschaft bilden. Die Mauern und Steinriegel (vgl. Artenliste 2) sind zum Teil von Baum- und Strauchhecken überwachsen (vgl. Artenliste 1), vielfach von Baumreihen begleitet oder von Mischwald- Inseln (vgl. ebenfalls Artenliste 1) überdacht. Nicht nur auf Lesesteinhaufen und Feldmauern sind Feldgehölze angesiedelt, auch ohne diese sind sie entwickelt. Die fast 1.000 Jahre alten Siedlungen Oberlienz, Oberdrum, Prappernitze, Thurn und Patriasdorf sind inmitten dieser alten Kulturlandschaft eingelagert und bildeten um 1030 n. Chr. den „Locus Luenzina“ (HEINRICHER 1987). Dieses Biotop mit Strauchhecken, Baumhecken, solitären Bäumen, Steinmauern und Lesesteinhaufen ist gemeindegrenzüberschreitend mit den Gemeinden , Thurn und Lienz.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Die Strauchhecken, Baumhecken, solitären Bäume, Steinmauern und Lesesteinhaufen des Thurner- Oberlienzer Schwemmkegels bilden zusammen mit den Ackerflächen, Wiesen und Obstgärten eine große Vielfalt von Kleinstlebensräumen. Allein im Bereich der Feldgehölze konnte im Rahmen der Biotopkartierung eine Artenzahl von ca. 230 Gefäßpflanzenarten registriert werden. Die Strauchhecken, Baumhecken, solitären Bäume, Steinmauern und Lesesteinhaufen haben auch eine große Bedeutung als Lebensraum für zahlreiche Vogelarten (HEINRICHER 1995). HEINRICHER (mündliche Mitteilung) konnte hier 50 Brutvogelarten nachweisen. Die beschriebenen Strauch- und Baumhecken des Thurner-Oberlienzer Schwemmkegels gliedern optisch die Landschaft der Gemeinde Oberlienz und steigern so den Erlebnis- und Erholungswert des Gemeindegebietes.

2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum) gg Anl2,d,18 Purpur-Fetthenne (Sedum telephium) gg Anl2,d,31 Spinnweben-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum) gg Anl2,d,34 Gelber Eisenhut (Aconitum vulparia agg.) tg Anl3,b,4 Süßer Tragant (Astragalus glycyphyllos) tg Anl3,b,25 Unbewehrte Trespe (Bromus inermis) tg Anl3,b,26 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum) 3 Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata) 3 Purpur-Fetthenne (Sedum telephium) 3 Stein-Fingerkraut (Potentilla rupestris) 3 Spitzblättrige Käsepappel (Malva alcea) 3 r! Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum) r Feld-Klee (Trifolium campestre) r Seite 78 von 107 Gewöhnlicher Löwenschwanz (Leonurus cardiaca) r Große Klette (Arctium lappa) r Hasen-Klee (Trifolium arvense) r Heide-Nelke (Dianthus deltoides) r Knack-Erdbeere (Fragaria viridis) r Schlangenlauch (Allium scorodoprasum) r Wald-Gelbstern (Gagea lutea) r Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) r Windblumen-Königskerze (Verbascum phlomoides) r Winterlinde (Tilia cordata) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Die Feldgehölze unterliegen kaum einer Nutzung. Teilweise werden die Bäume der Hecken einzelstammweise genutzt. Die Schneitelung der Eschen wurde an manchen Stellen bis in die 1990er Jahre durchgeführt, konnte jedoch bei der Begehung im Juli 2014 nicht mehr beobachtet werden. Die Lesesteinhaufen und Feldmauern dienten und dienen der Abgrenzung von Wiesen und Äckern. 3.2 Gefährdung Die Feldgehölze und Feldmauern des Thurner-Oberlienzer Schwemmkegels sind durch eine teilweise Rodung bzw. durch eine völlige Beseitigung z. B. im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren in ihrem Fortbestehen gefährdet. Chemische Belastungen durch Düngung und durch Herbizideinsatz auf dem Feld stellen weitere Gefährdungsquellen dar.

Abgesehen von der wilden Deponierung alter landwirtschaftlicher Gerätschaften und der Ablagerung von organischen Abfällen aus Privatgärten sind derzeit keine Beeinträchtigungen feststellbar.

3.3 Pflegeempfehlung Zur Vermeidung jeglicher Verdichtung des Bodens über dem Wurzelraum der Hecken sollte ein ungenutzter Pufferstreifen beidseitig der Hecken bestehen bleiben. Die Baum- und Strauchhecken des Thurner-Oberlienzer Schwemmkegels sollten sich selber überlassen bleiben. Alte Bäume können einzeln genutzt werden, Überhälter sollten allerdings erhalten bleiben. Die Lesesteinhaufen sollten sich selber überlassen bleiben. Zur Erhaltung der Feldmauern sollten aufkommende Gehölze entfernt werden, eine Beseitigung verhindert werden und eine Sanierung nur sehr schonend vorgenommen werden. Die Fugen sollten keinesfalls verputzt werden.

4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. MFG § 6 eindeutig § 5 eindeutig 2, R nicht eindeutig MLE § 3 nicht eindeutig

Seite 79 von 107 Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

5. LITERATURHINWEISE ● HEINRICHER, A. & NIEDERWOLFSGRUBER, F. (1980): Zur Vogelwelt Osttirols. Monticola, Bd. 4, Nr. 48: 129 - 146. ● HEINRICHER, A. (1995): Ein Beitrag zur Vogelwelt Osttirols (Bezirk Lienz, Österreich). Monticola, Bd. 7, Nr. 77. ● HEINRICHER, A. (1987): Pflanzenwelt. In: BEZIRKSKUNDE OSTTIROL, 2. Auflage, Hrsg. Bezirksschulrat Lienz.

ANHANG

ARTENLISTE 1: Feldgehölze Baumschicht: Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Fagus sylvatica Buche Fraxinus excelsior Esche Juglans regia Walnuss Larix decidua Lärche Picea abies Fichte Pinus sylvestris Rot-Föhre Populus tremula Zitterpappel Prunus avium Vogel-Kirsche Prunus padus Trauben-Kirsche Quercus robur Stiel-Eiche Salix alba Silber-Weide Salix caprea Sal-Weide Sorbus aucuparia Eberesche Tilia cordata Winterlinde Ulmus glabra Berg-Ulme Strauchschicht: Berberis vulgaris Berberitze Clematis vitalba Gemeine Waldrebe Cornus sanguinea Roter Hartriegel Corylus avellana Hasel Seite 80 von 107 Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Euonymus europaea Gewöhnliches Pfaffenhütchen Humulus lupulus Hopfen Juniperus communis Gemeiner Wacholder Ligustrum vulgare Gemeiner Liguster Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Prunus spinosa Schlehe Rhamnus catharticus Purgier-Kreuzdorn Ribes uva-crispa Stachelbeere Rosa sp. Rose Salix daphnoides Reif-Weide Sambucus nigra Schwarzer Holunder Sambucus racemosa Roter Holunder Viburnum opulus Gemeiner Schneeball Krautschicht: Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Aconitum vulparia agg. Gelber Eisenhut Aegopodium podagraria Giersch Agrimonia eupatoria Odermenning Agropyron repens Kriechende Quecke Agrostis stolonifera agg. Weißes Straußgras Agrostis tenuis Rotes Straußgras Ajuga genevensis Heide-Günsel Ajuga reptans Kriechender Günsel Allium montanum Berg-Lauch Allium oleraceum Glocken-Lauch Allium scorodoprasum Schlangenlauch Alopecurus pratensis Wiesen-Fuchsschwanzgras Anchusa officinalis Gewöhnliche Ochsenzunge Anthoxanthum odoratum Gemeines Ruchgras Anthriscus sylvestris Wiesen-Kerbel Arctium lappa Große Klette Arenaria serpyllifolia Quendel-Sandkraut Arrhenatherum elatius Glatthafer Artemisia absinthium Wermut Artemisia campestris Feld-Beifuß Artemisia vulgaris Gemeiner Beifuß Asplenium septentrionale Nordischer Streifenfarn Asplenium trichomanes Schwarzstieliger Streifenfarn Astragalus glycyphyllos Süßer Tragant Berteroa incana Grau-Kresse Brachypodium sylvaticum Wald-Zwenke Bromus inermis Unbewehrte Trespe Calamagrostis sp. Reitgras Calystegia sepium Gemeine Zaunwinde Campanula glomerata Knäuel-Glockenblume Campanula patula Wiesen-Glockenblume Campanula persicifolia Pfirsichblättrige Glockenblume Campanula rapunculoides Acker-Glockenblume Campanula trachelium Nesselblättrige Glockenblume

Seite 81 von 107 Carex hirta Raue Segge Carex muricata agg. Sparrige Segge Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume Cerastium fontanum agg. Quell-Hornkraut Cerastium holosteoides Gemeines Hornkraut Chaerophyllum hirsutum Behaarter Kälberkropf Chelidonium majus Schöllkraut Chenopodium bonus-henricus Guter Heinrich Cichorium intybus Gewöhnliche Wegwarte Cirsium arvense Acker-Kratzdistel Cirsium vulgare Gemeine Kratzdistel Clinopodium vulgare Wirbeldost Conyza canadensis Kanadischer Katzenschweif Crepis biennis Wiesen-Pippau Cruciata laevipes Kreuzlabkraut Cuscuta epithymum Thymian-Seide Cystopteris fragilis agg. Zerbrechlicher Blasenfarn Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Daucus carota Wilde Möhre Descurainia sophia Sophienkraut Dianthus deltoides Heide-Nelke Dryopteris filix-mas Männlicher Wurmfarn Echium vulgare Natternkopf Epilobium angustifolium Wald-Weideröschen Equisetum arvense Acker-Schachtelhalm Erigeron annuus Einjähriges Berufkraut Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Fallopia convolvulus Winden-Knöterich Festuca ovina agg. Schafschwingel Festuca pratensis Wiesen-Schwingel Festuca rubra agg. Rot-Schwingel Fragaria vesca Wald-Erdbeere Fragaria viridis Knack-Erdbeere Gagea lutea Wald-Gelbstern Galeopsis tetrahit Gemeiner Hohlzahn Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Galium verum agg. Echtes Labkraut Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel Geranium robertianum Stinkender Storchschnabel Geranium sylvaticum Wald-Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Glechoma hederacea Gundelrebe Heracleum sphondylium Wiesen-Bärenklau Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Holcus lanatus Wolliges Honiggras Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut Impatiens glandulifera Drüsiges Springkraut Knautia arvensis Wiesen-Witwenblume Lamiastrum galeobdolon agg. Gold-Nessel Lamium album Weiße Taubnessel Lamium maculatum Gefleckte Taubnessel Seite 82 von 107 Lapsana communis Rainkohl Lathyrus pratensis Wiesen-Platterbse Leontodon autumnalis Herbst-Löwenzahn Leontodon hispidus Rauer Löwenzahn Leonurus cardiaca Gewöhnlicher Löwenschwanz Lilium bulbiferum Feuer-Lilie Linaria vulgaris Gewöhnliches Leinkraut Lotus corniculatus agg. Gemeiner Hornklee Malva alcea Spitzblättrige Käsepappel Medicago lupulina Hopfenklee Medicago sativa agg. Luzerne Melampyrum pratense Wiesen-Wachtelweizen Melilotus albus Weißer Steinklee Melilotus officinalis Gemeiner Steinklee Milium effusum Flattergras Origanum vulgare Gewöhnlicher Dost Ornithogalum umbellatum Dolden-Milchstern Phleum pratense Wiesen-Lieschgras Pimpinella major Große Bibernelle Plantago lanceolata Spitz-Wegerich Plantago media Mittlerer Wegerich Poa annua Einjähriges Rispengras Poa nemoralis Hain-Rispengras Poa pratensis agg. Wiesen-Rispengras Poa trivialis Gewöhnliches Rispengras Polygonatum multiflorum Vielblütige Weißwurz Polypodium vulgare Gewöhnlicher Tüpfelfarn Potentilla argentea Silber-Fingerkraut Potentilla erecta Blutwurz Potentilla recta Hohes Fingerkraut Potentilla reptans Kriechendes Fingerkraut Potentilla rupestris Stein-Fingerkraut Potentilla verna agg. Frühlings-Fingerkraut Pteridium aquilinum Adlerfarn Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß Rubus idaeus Himbeere Rubus sp. Brombeere Rumex acetosa Sauerampfer Rumex acetosella agg. Kleiner Sauerampfer Salvia pratensis Wiesen-Salbei Saponaria officinalis Gewöhnliches Seifenkraut Scrophularia nodosa Knotige Braunwurz Sedum acre Scharfer Mauerpfeffer Sedum album Weiße Fetthenne Sedum dasyphyllum Dickblättrige Fetthenne Sedum sexangulare Milder Mauerpfeffer Sedum spurium Kaukasus-Fetthenne Sedum telephium Purpur-Fetthenne Sempervivum arachnoideum Spinnweben-Hauswurz Setaria viridis Grüne Borstenhirse Seite 83 von 107 Silene alba Weiße Lichtnelke Silene dioica Kuckucks-Lichtnelke Silene nutans Nickendes Leimkraut Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Sisymbrium officinale Weg-Rauke Sisymbrium strictissimum Steife Rauke Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten Solanum nigrum Schwarzer Nachtschatten Solidago gigantea Späte Goldrute Solidago virgaurea Gewöhnliche Goldrute Sonchus oleraceus Gewöhnliche Gänsedistel Stachys sylvatica Wald-Ziest Stellaria graminea Gras-Sternmiere Tanacetum vulgare Rainfarn Taraxacum officinale agg. Wiesen-Löwenzahn Thalictrum aquilegiifolium Akeleiblättrige Wiesenraute Thymus sp. Thymian Torilis japonica Gewöhnlicher Klettenkerbel Tragopogon orientalis Bocksbart Tragopogon pratensis agg. Wiesen-Bocksbart Trifolium arvense Hasen-Klee Trifolium campestre Feld-Klee Trifolium medium Mittlerer Klee Trifolium pratense Wiesen-Klee Trifolium repens Weiß-Klee Tripleurospermum inodorum Falsche Kamille Trisetum flavescens Goldhafer Urtica dioica Brennnessel Vaccinium myrtillus Heidelbeere Valeriana officinalis agg. Echter Baldrian Verbascum lychnitis Mehlige Königskerze Verbascum phlomoides Windblumen-Königskerze Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis Vicia cracca Vogel-Wicke Vicia sepium Zaun-Wicke Vincetoxicum hirundinaria agg. Schwalbenwurz Viola tricolor agg. Stiefmütterchen

ARTENLISTE 2: Feldmauern und Lesesteinhaufen Baumschicht: Juglans regia Walnuss Strauchschicht: Berberis vulgaris Berberitze Euonymus europaea Gewöhnliches Pfaffenhütchen Krautschicht: Achillea millefolium agg. Gemeine Schafgarbe Arrhenatherum elatius Glatthafer Asplenium septentrionale Nordischer Streifenfarn Asplenium trichomanes Schwarzstieliger Streifenfarn Briza media Zittergras Seite 84 von 107 Carex muricata agg. Sparrige Segge Cystopteris fragilis agg. Zerbrechlicher Blasenfarn Dianthus deltoides Heide-Nelke Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Geranium sylvaticum Wald-Storchschnabel Glechoma hederacea Gundelrebe Lamium album Weiße Taubnessel Lathyrus pratensis Wiesen-Platterbse Plantago lanceolata Spitz-Wegerich Potentilla argentea Silber-Fingerkraut Rumex acetosa Sauerampfer Rumex acetosella agg. Kleiner Sauerampfer Salvia pratensis Wiesen-Salbei Sedum telephium Purpur-Fetthenne Silene nutans Nickendes Leimkraut Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut Sonchus oleraceus Gewöhnliche Gänsedistel Stellaria graminea Gras-Sternmiere Teucrium chamaedris Edel-Gamander Thymus sp. Thymian Trifolium arvense Hasen-Klee Trifolium repens Weiß-Klee Urtica dioica Brennnessel Verbascum sp. Königskerze Vicia sepium Zaun-Wicke Viola tricolor agg. Stiefmütterchen

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Blick von Süden auf den mit zahlreichen Hecken und Lesesteinmauern strukturierten Thurner-Oberlienzer Schuttkegel mit den Ortschaften Oberlienz und Oberdrum. Im Hintergrund die Schleinitz. Aufnahmedatum: 28.07.2014

Strukturreiche Hecke mit Feldmauern und Lesesteinhaufen westlich von Oberdrum. Aufnahmedatum: 10.07.2014

Seite 86 von 107 Meist stocken die Hecken auf dem Thurner-Oberlienzer Schuttkegel auf teilweise verfallenen Lesesteinmauern. Aufnahmedatum: 18.07.2014

Seite 87 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 3003 Biotopnummer: 4119-100/4 interner Key: 720_41190_4 Biotopname: Obstwiesen bei Oberlienz Biotoptypen: Streuobstwiesen (MSW) Fläche (ha): 0,76 Länge (m): - Artenlisten: - Flächenanzahl: 4 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 746 - 779 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 11.07.2014

KURZDIAGNOSE Extensiv genutzte Obstgehölze mit alten und hochwüchsigen Bäumen westlich von Oberlienz

Seite 88 von 107 1. BESCHREIBUNG Im Gemeindegebiet von Oberlienz gibt es noch regelmäßig solitär stehende alte Obstbäume und mehrere Obstwiesen mit alten hochstämmigen Obstbäumen (Kern-, Stein- und Schalenobst). Deren Vorkommen hat jedoch seit der Erstkartierung 1996 teilweise stark abgenommen. So wurde auch ein großer Teil der besonders wertvollen Streuobstwiesen westlich der Ortschaft Oberlienz entfernt. Lediglich in der südwestlichen Teilfläche des ehemals sehr großflächigen Biotopkomplexes ist noch ein größerer zusammenhängender und relativ alter Streuobstbestand erhalten. Dieser ist von strukturreichen Hecken umgeben, die Obstgehölze werden extensiv gepflegt bzw. fallweise beschnitten und nicht regelmäßig nach Spritz-, Dünge- und Schnittplänen behandelt.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Hochstämmige Obstwiesen besitzen für den Naturschutz einen sehr großen Wert. Dabei sind das Alter, der Totholzanteil und das Vorhandensein von ausfaulenden Höhlen wertbestimmend. Obstwiesen sind Nahrungs- und Brutplatz für zahlreiche gefährdete Brutvogelarten und Lebensraum von verschiedenen Insekten- und Fledermausarten. Einen zusätzlichen Wert besitzen Obstwiesen auch im landschaftsästhetischen und kulturhistorischen Sinne, sind sie doch ein Relikt der alten Form der Obsterzeugung und Erhalter alter lokaler Obstsorten.

2.2 Schutzdetails

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Die Obstwiesen dienen der Obsterzeugung. Sie werden extensiv gepflegt bzw. fallweise beschnitten. Sie werden nicht regelmäßig nach Spritz-, Dünge- und Schnittplänen behandelt. 3.2 Gefährdung Landwirtschaftliche Intensivierung, Siedlungserweiterung, Straßenausbau und Erweiterung von Freizeit- und Gartenanlagen führen häufig zur Rodung von Streuobstwiesen. Außerdem werden oftmals lokaltypische Obstsorten durch Intensiv-Obstkulturen ersetzt. Auch eine mangelnde Pflege stellt eine Gefährdung dar.

3.3 Pflegeempfehlung Ein Schnitt zur Pflege der Obstgehölze sollte auch weiterhin sporadisch erfolgen. Alte Bäume sollten möglichst erhalten bleiben. Teilweise und völlig abgestorbene Obstbäumen sollten belassen werden. Bei Neupflanzungen sollten lokale Obstsorten verwendet werden. Die Baumrinde sollte nicht von Flechten und Moosen gesäubert werden. Mittel zur "Schädlings-", Pilz- und Wildkrautvernichtung sollten nicht verwendet werden.

4. SCHUTZSTATUS

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Streuobstwiese westlich von Oberlienz. Im Hintergrund das "Böse Weibele". Aufnahmedatum: 11.07.2014

Strukturreiche alte Apfelbäume im südlichen Biotopbereich. Aufnahmedatum: 11.07.2014

Seite 90 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 3004 Biotopnummer: 4119-100/14 4120-102/14 4120-103/2 interner Key: 720_41190_14 720_41202_14 720_41203_2 Biotopname: Alte Linden im Gemeindegebiet von Oberlienz Biotoptypen: Feldgehölze (MFG) Fläche (ha): 0,05 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 3 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 694 - 1019 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 30.07.2014

KURZDIAGNOSE Alte freistehende Exemplare der Winter- und Sommerlinde im Gemeindegebiet von Oberlienz

Seite 91 von 107 1. BESCHREIBUNG Im Gemeindegebiet von Oberlienz befinden sich einige Einzellaubbäume und Baumgruppen, welche durch ihren ringsum freien Wuchs eine vergleichsweise breite Krone besitzen und mit ihren weit ausladenden Ästen optisch weithin sichtbar sind. Besonders wertvoll sind im Gemeindegebiet von Oberlienz neben den Feldgehölzen auf dem Oberlienzer Schwemmkegel (BioID 3002) eine Sommerlinde (Tilia platyphyllos) im östlichen Siedlungsbereich von Tratte beim Mazda-Autohaus Baumgartner und eine Winterlinde (Tilia cordata) beim Gemeindeamt in Oberlienz. Eine dritte erwähnenswerte Winterlinde steht beim obersten Hof von Prappernitze (1.010 mNN) an der Gemeindegrenze zwischen Oberlienz und Thurn.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Die drei beschriebenen Linden besitzen einen ästhetischen Wert und bilden ein gliederndes Landschaftselement in der Gemeinde Oberlienz. Für verschiedene Vogelarten dienen sie als Sitzwarte, für einige anspruchslosere Vogelarten sind sie Nahrungs- und Brutplatz.

2.2 Schutzdetails

Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Sommerlinde (Tilia platyphyllos) r Winterlinde (Tilia cordata) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Die Bäume werden nicht genutzt. 3.2 Gefährdung Besonders für die Sommerlinde im Ortsteil Tratte besteht die Gefahr der Beseitigung, die Gefahr der Intensivnutzung am Baumfuß, der Bodenversiegelung über dem Wurzelraum und baumchirurgischer Maßnahmen.

3.3 Pflegeempfehlung Die hier genannten Baumbestände sollten erhalten werden. Sollten diese absterben, ist eine Neupflanzung zu fordern. Diese Ersatzbäume sollten rechtzeitig gepflanzt werden. Jegliche Schadfaktoren sollten vermieden werden. Baumchirurgische Eingriffe sollten auf das absolut notwendige Maß begrenzt werden. Eine Verdichtung des Bodens über dem Wurzelraum sollte vermieden werden.

4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. MFG § 6 eindeutig § 5 eindeutig 2, R nicht eindeutig

Seite 92 von 107 Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

ANHANG

ARTENLISTE 1 Tilia cordata Winterlinde Tilia platyphyllos Sommerlinde

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Winterlinde beim Gemeindeamt in Oberlienz. Aufnahmedatum: 30.07.2014

Sommerlinde im Ortsteil Tratte westlich von Oberlienz. Aufnahmedatum: 30.07.2014

Seite 94 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 4680 Biotopnummer: 4120-102/7 interner Key: 720_41202_7 Biotopname: Grauerlen-Hangwald mit Hochstaudenflur unterhalb von Glanz Biotoptypen: Grauerlen-Birken-Hangwald (WLAB) Fläche (ha): 0,65 Länge (m): - Artenlisten: 2 Flächenanzahl: 1 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 758 - 789 m Kartierung: Mag. Dr. Roland Mayer 30.06.2014

KURZDIAGNOSE Grauerlen-Hangwald mit Hochstaudenflur unterhalb von Glanz. Die Artausstattung wird durch Schwarzerlen (Alnus glutinosa) und den Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) bereichert.

Seite 95 von 107 1. BESCHREIBUNG Unterhalb von Glanz stockt auf einem wasserzügigen Hangabschnitt auf Höhe der Stromleitungstrasse ein Grauerlen-Hangwald, der durch das Auftreten eines größeren Riesenschachtelhalm-Bestandes (Equisetum telmateia) geprägt wird (vgl. ECKER und PLETTENBACHER 1992). Die sumpfigen Grauerlenbestände grenzen überwiegend an montanem Fichtenwald, nur im Nahbereich zur Forststraße gedeiht eine artenreiche Hochstaudenflur.

Im Jahr 2014 zeigt sich der Grauerlen-Hangwald weitgehend intakt, der Riesenschachtelhalm-Bestand konnte jedoch nicht mehr vorgefunden werden. Die Baumschicht wird meist von Grauerlen (Alnus incana) dominiert, doch mischen sich immer wieder auch Schwarzerlen (Alnus glutinosa) und vereinzelt sogar Silber-Weiden (Salix alba) darunter (vgl. Artenliste 1). Dazu kommen u.a. noch Hänge-Birke (Betula pendula), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) sowie stellenweise auch verstärkt die Fichte (Picea abies), wodurch der Betandesschluss dichter wird und weniger Licht bis in tiefere Schichten vordringen kann. Die Hochstaudenflur setzt sich u.a. aus Mädesüß (Filipendula ulmaria), Berg-Kälberkropf (Chaerophyllum villarsii) und Sumpfdotterblume (Caltha palustris) zusammen (vgl. Artenliste 2). Abgesehen davon sind noch Arten aus den frischen Edellaubwäldern wie z.B. Christophskraut (Actaea spicata) und Klebriger Salbei (Salvia glutinosa) vorzufinden. Zudem fallen stellenweise auch Nährstoffzeiger wie v.a. die Brennnessel (Urtica dioica) auf. Wo die Baumschicht lockerer entwickelt ist und Schwarzerlen (Alnus glutinosa) beigemischt sind, gedeiht im krautigen Unterwuchs auch der seltene Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris).

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Diese Biotopfläche ist durch das Vorkommen der Schwarzerle (Alnus glutinosa) und des Straußenfarns (Matteuccia struthiopteris) sowie als tierökologisch wertvoller Feuchtlebensraum besonders schutzwürdig.

2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Schutzkategorie Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) gg Anl2,d,27 Seidelbast (Daphne mezereum) tg Anl3,b,20 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Schwarzerle (Alnus glutinosa) r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Geringfügige Eingriffe bestehen durch Holzentnahme. 3.2 Gefährdung Eine Gefährdung ist allenfalls im Zuge einer forstwirtschaftlichen Nutzung im unmittelbaren Umfeld gegeben.

3.3 Pflegeempfehlung

Seite 96 von 107 Zur Erhaltung dieses Biotoptyps sind keine Pflegemaßnahmen erforderlich. Bei forstwirtschaftlichen Eingriffen im Nahbereich wäre eine Pufferzone im Ausmaß von 1-2 Baumlängen einzuhalten (vgl. ECKER und PLETTENBACHER 1992).

4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. WLAB R eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

5. LITERATURHINWEISE ● ECKER P. und T. PLETTENBACHER (1992) Begleitende Waldbiotopkartierung im Rahmen des Flächenwirtschaftlichen Projektes "Iseltal-Schattseite".

ANHANG

ARTENLISTE 1: Grauerlen-Hangwald Baumschicht: Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn Alnus glutinosa Schwarzerle V Alnus incana Grauerle Betula pendula Hänge-Birke Picea abies Fichte Populus tremula Zitterpappel Salix alba Silber-Weide Strauchschicht: Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn Corylus avellana Hasel Frangula alnus Faulbaum Fraxinus excelsior Esche Picea abies Fichte Salix caprea Sal-Weide Sambucus nigra Schwarzer Holunder Viburnum opulus Gemeiner Schneeball Krautschicht: Aruncus dioicus Wald-Geißbart Seite 97 von 107 Athyrium distentifolium Alpen-Frauenfarn Caltha palustris Sumpfdotterblume Carex remota Winkel-Segge Chaerophyllum hirsutum Behaarter Kälberkropf Cirsium palustre Sumpf-Kratzdistel Crepis paludosa Sumpf-Pippau Dactylorhiza maculata Geflecktes Knabenkraut Daphne mezereum Seidelbast Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Equisetum sylvaticum Wald-Schachtelhalm Equisetum telmateia Riesen-Schachtelhalm Filipendula ulmaria Mädesüß Humulus lupulus Hopfen Lamiastrum galeobdolon Gold-Nessel Lycopus europaeus Ufer-Wolfstrapp Matteuccia struthiopteris Straußfarn Myosotis scorpioides Sumpf-Vergissmeinnicht Petasites albus Weiße Pestwurz Pteridium aquilinum Adlerfarn Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß Salvia glutinosa Klebriger Salbei Scirpus sylvaticus Waldsimse Solidago virgaurea Gewöhnliche Goldrute Urtica dioica Brennnessel Viola biflora Zweiblütiges Veilchen

ARTENLISTE 2: Hochstaudenflur Krautschicht: Actaea spicata Christophskraut Angelica sylvestris Wald-Engelswurz Athyrium filix-femina Frauenfarn Carex flava agg. Gelbe Segge Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume Chaerophyllum hirsutum Behaarter Kälberkropf Cirsium palustre Sumpf-Kratzdistel Dryopteris filix-mas Männlicher Wurmfarn Equisetum sylvaticum Wald-Schachtelhalm Filipendula ulmaria Mädesüß Galeopsis speciosa Bunter Hohlzahn Galeopsis tetrahit Gemeiner Hohlzahn Geum urbanum Echte Nelkenwurz Heracleum sphondylium Wiesen-Bärenklau Holcus lanatus Wolliges Honiggras Humulus lupulus Hopfen Hypericum maculatum Geflecktes Johanniskraut Impatiens noli-tangere Großblütiges Springkraut Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut Juncus effusus Flatter-Binse Lycopus europaeus Ufer-Wolfstrapp Lysimachia vulgaris Gemeiner Gilbweiderich Lythrum salicaria Blutweiderich Seite 98 von 107 Molinia caerulea Pfeifengras Myosotis scorpioides Sumpf-Vergissmeinnicht Myosoton aquaticum Wassermiere Petasites albus Weiße Pestwurz Petasites hybridus Rote Pestwurz Scirpus sylvaticus Waldsimse Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten Stachys sylvatica Wald-Ziest Tussilago farfara Huflattich Erklärung der Deckungsgrade der Artenlisten und Vegetationsaufnahmen: V vereinzelt (Deckung unter 5 %)

Seite 99 von 107 FOTOS

Langgestreckter Grauerlen-Hangwald unterhalb von Glanz (zwischen den beiden Hochspannungsmasten). Aufnahmedatum: 1996, Dr. W. Oberhuber

Der Hangwald bei Glanz setzt sich aus hochwüchsigen Grauerlen (Alnus incana) zusammen. Blick Richtung Südwesten, Aufnahmedatum: 30.06.2014

Seite 100 von 107 Der Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) gedeiht in unmittelbarer Nähe zu einem Bestand von Schwarzerlen (Alnus glutinosa). Blick Richtung Südwesten, Aufnahmedatum: 30.06.2014

Auch in der westlichen Teilfäche des Grauerlen-Hangwalds bei Glanz gedeihen Schwarzerlen (Alnus glutinosa) in der Baum- und Strauchschicht. Blick Richtung Nordosten, Aufnahmedatum: 30.06.2014

Seite 101 von 107 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Oberlienz Bezirk: Lienz interne ID: 5401 Biotopnummer: 4120-103/24 interner Key: 720_41203_24 Biotopname: Lärchenwiese nördlich oberhalb von Prappernitze (Thurn) Biotoptypen: Lärchenwiesen, -wald (WNLA) Fläche (ha): 3,16 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 1 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: 1024 - 1083 m Kartierung: Gerald Windischbauer Bakk. rer. nat. 09.08. und 15.08.2014

KURZDIAGNOSE Nördlich oberhalb von Prappernitze (Gemeinde Thurn) und südöstlich unterhalb der Kirche St. Helena befindet sich eine das Landschaftsbild prägende Lärchenwiese.

Seite 102 von 107 1. BESCHREIBUNG Nördlich oberhalb von Prappernitze (Gemeinde Thurn) und südöstlich unterhalb der Kirche St. Helena befindet sich eine das Landschaftsbild prägende und von Rindern beweidete Lärchenwiese. Im Westen grenzt das Biotop an den teilweise von Ufergehölz begleiteten Schleinitzbach. Obwohl nur wenige geschützte Pflanzenarten vorkommen, bietet dieses Biotop eine große Vielfalt an Kleinstlebensräumen und Strukturen, wodurch sich eine beachtliche Artenvielfalt ergibt. Dichte, mit Lärchen bestandene, relativ feuchte, moos- und farnreiche Abschnitte wechseln mit lichteren Bereichen mit kleineren Felsen, an denen trocken-magere Vegetation mit Silberdistel (Carlina acaulis), Thymian (Thymus sp.), Echtem Labkraut (Gallium verum), Kleinem Habichtskraut (Hieracium pilosella) und Rotem Straußgras (Agrostis tenuis) vorherrscht. Das Biotop ist gemeindegrenzüberschreitend mit Thurn, auf dessen Gemeindegebiet ein kleiner Bereich im Westen der Biotopfläche liegt.

2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Floristisch eher von geringerer Bedeutung, da wenige geschützte Pflanzenarten vorkommen, bietet dieses Biotop doch eine große Vielfalt an Kleinstlebensräumen und Strukturen, die auch tierökologisch von Bedeutung sind. Zusätzlich ist diese Lärchenwiese auch von landschaftsästhetischem Wert.

2.2 Schutzdetails

Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Zweifarbiges Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) 3 Feld-Ulme (Ulmus minor) 3 r! Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet

3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Durch das Entfernen schattenspendender Fichten und der Förderung von Lärchen entsteht aus einem dunklen Lärchen-Fichten-Wald eine meist relativ locker bestandene Lärchenwiese. Da durch die feinen Nadeln der Lärchen auch viel Sonnenlicht auf den Boden gelangt, entwickelte sich eine üppige Krautschicht, welche aktuell als Rinderweide genutzt wird. Auch die Lärchen werden holzwirtschaftlich genutzt. 3.2 Gefährdung Östlich der Biotopfläche wurden kürzlich mehrere Lärchengruppen entfernt und es besteht die Gefahr weiterer Rodungen.

3.3 Pflegeempfehlung Eine fortführende Beweidung ist zum Erhalt notwendig. Auch sollten herabfallende Äste regelmäßig entfernt oder zumindest zu wenigen kleinen Asthaufen getürmt werden. Eine Düngung mittels Stallmist oder Kunstdünger sollte unterbleiben. Sofern einzelne Nachpflanzungen erfolgen können Einzelstämme genutzt werden, es sollten aber keine größeren Bereiche gerodet werden. Aus ökologischer Sicht wäre die Erhaltung einiger besonders alter Lärchen wünschenswert.

4. SCHUTZSTATUS

Seite 103 von 107 Bestehender Schutz Objekt Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. WNLA § 3 nicht eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO §3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen

ANHANG

ARTENLISTE 1 Baumschicht: Larix decidua Lärche Picea abies Fichte Pinus sylvestris Rot-Föhre Prunus avium Vogel-Kirsche Ulmus minor Feld-Ulme Strauchschicht: Berberis vulgaris Berberitze Rosa sp. Rose Sambucus nigra Schwarzer Holunder Krautschicht: Achillea millefolium Gemeine Schafgarbe Agrimonia eupatoria Odermenning Agrostis tenuis Rotes Straußgras Alchemilla sp. Frauenmantel Anthoxanthum odoratum Gemeines Ruchgras Briza media Zittergras Campanula scheuchzeri Scheuchzer's Glockenblume Campanula trachelium Nesselblättrige Glockenblume Carlina acaulis Silberdistel Carum carvi Wiesen-Kümmel Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume Cerastium holosteoides Gemeines Hornkraut Cirsium arvense Acker-Kratzdistel Cirsium vulgare Gemeine Kratzdistel Clinopodium vulgare Wirbeldost Cruciata laevipes Kreuzlabkraut Cuscuta sp. Teufelszwirn Seite 104 von 107 Cynosurus cristatus Kammgras Deschampsia cespitosa Rasenschmiele Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Euphrasia sp. Augentrost Festuca rubra agg. Rot-Schwingel Fragaria vesca Wald-Erdbeere Galium mollugo agg. Wiesen-Labkraut Galium verum Echtes Labkraut Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel Geum urbanum Echte Nelkenwurz Helianthemum nummularium Zweifarbiges Sonnenröschen Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Holcus lanatus Wolliges Honiggras Hypericum maculatum agg. Geflecktes Johanniskraut Hypochoeris radicata Gewöhnliches Ferkelkraut Knautia arvensis Wiesen-Witwenblume Lathyrus pratensis Wiesen-Platterbse Leontodon autumnalis Herbst-Löwenzahn Leontodon hispidus Rauer Löwenzahn Leucanthemum vulgare agg. Wiesen-Margerite Lolium perenne Englisches Raygras Nardus stricta Borstgras Ononis spinosa agg. Dornige Hauhechel Phleum pratense Wiesen-Lieschgras Pimpinella saxifraga Kleine Bibernelle Plantago lanceolata Spitz-Wegerich Plantago major Breit-Wegerich Plantago media Mittlerer Wegerich Polygala vulgaris Gewöhnliche Kreuzblume Polygonum aviculare agg. Vogel-Knöterich Potentilla erecta Blutwurz Prunella vulgaris Gemeine Brunelle Pteridium aquilinum Adlerfarn Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß Rubus fruticosus agg. Brombeere Rumex acetosa Sauerampfer Rumex acetosella Kleiner Sauerampfer Rumex obtusifolius Stumpfblättriger Ampfer Silene nutans Nickendes Leimkraut Taraxacum officinale agg. Wiesen-Löwenzahn Thymus sp. Thymian Trifolium pratense Wiesen-Klee Trifolium repens Weiß-Klee Urtica dioica Brennnessel Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis Veronica officinalis Wald-Ehrenpreis Viola tricolor Stiefmütterchen

Seite 105 von 107 Seite 106 von 107 FOTOS

Lärchenwiese nördlich oberhalb von Prappernitze (Thurn). Aufnahmedatum: 15.08.2014

Lichtere Bereiche weisen eine trockenere und meist auch artenreichere Krautschicht auf. Aufnahmedatum: 15.08.2014

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