C Strategie und Umsetzungsplanung

Hatzfeld 2030– offen für Neue und Neues!

„Bunt. L(i)ebenswert. Natürlich. 2030- offen für Neue und Neues!“ unter diesem Motto steht die Dorfentwicklung in der Stadt Hatzfeld (Eder). Hinter diesem Motto verbergen sich unterschiedliche Zielvorgaben, die letztlich auch in die vorliegende Entwicklungsstrategie integriert wurden. An erster Stelle steht, dass die attraktiven Lebensbedingungen für Einheimische und Zuziehende gleichermaßen gestärkt werden. – Hatzfeld = Bunt. L(i)ebenswert –

Die folgenden Begriffe betreffen die naturräumliche Umgebung und zugleich das Querschnittsthema der Dorfentwicklung in Hatzfeld: Nachhaltigkeit. Der Erhalt der biologischen Vielfalt, des attraktiven Landschaftsbildes und letztlich auch die nachhaltige Stärkung der attraktiven Lebensbedingungen im folgenden Jahrzehnt, werden durch diese Zielvorgabe abgedeckt. - Hatzfeld = Natürlich. Hatzfeld 2030-

Schließlich werden durch das vorliegende Motto auch die Aspekte der Innovation und Kommunikation eingefordert. Die Offenheit gegenüber neuen innovativen Ansätzen zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) ist ein zentraler Leitgedanke dieser Entwicklungsstrategie, welcher letztlich nur mit allen Alters- und Bewohnergruppen, das heißt, Einheimische und Zugezogene, jungen und alten Bewohnern, umgesetzt werden kann. - Hatzfeld = Offen für Neue und Neues!“-

Auf der Grundlage dieses Mottos bzw. Leitgedankens wurden ein räumliches bzw. inhaltliches Leitbild, fünf strategische Handlungsfelder und ein Querschnittsthema für das integrierte kommunale Entwicklungskonzept der Stadt Hatzfeld (Eder) erarbeitet. Der Erarbeitung dieser Entwicklungsstrategie wurde im Rahmen des Beteiligungsprozesses viel Zeit eingeräumt, zudem gilt es, die bestehenden kommunalen und regionalen Ansätze (z. B. LEADER) mit einzubinden. In den folgenden Unterkapiteln wird zunächst das Leitbild und die einzelnen Handlungsfelder vorgestellt. Im Anschluss folgt die Verknüpfung dieser Ansätze mit den Möglichkeiten der Förderung von privaten Sanierungs-, Umbau und Neubaumaßnahmen in den Ortskernen. Anschließend folgt die Darstellung der öffentlichen Vorhaben mit einem Zeit-, Kosten und Finanzierungsplan.

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C.1 Räumliches und inhaltliches Leitbild

1. Die familienfreundlichen Wohn- und Lebensbedingungen der Stadt Hatzfeld (Eder) sind ein zentraler Standortfaktor der Kommune. Der attraktive Kita- und Schulstandort ist durch eine Kooperation mit der Zivilgesellschaft zukunftsfähig und attraktiv für Einheimische und Zuziehende gleichermaßen. 2. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird durch ein abgestimmtes Betreuungsangebot der Kindertageseinrichtung und Möllenbach-Schule, in Kooperation mit den Betrieben, Vereinen, Sozialorganisationen und Privatpersonen gewährleistet. Durch eine unterstützende Jugendarbeit wird den Jugendlichen ein solides Fundament für ihre weitere Entwicklung geboten. 3. Der generationenübergreifende Zusammenhalt wird bereits in der Kindertageseinrichtung und der Möllenbach-Schule gefördert. Gut ausgeprägte soziale Netzwerke vor Ort verhindern die Vereinsamung älterer Menschen und ermöglichen es ihnen, lange und selbstbestimmt in ihrer Heimat zu leben. 4. Die infrastrukturellen Angebote werden bedarfsgerecht für die Bevölkerung der Stadt Hatzfeld (Eder) vorgehalten, zukunftsfähig angepasst und konzeptionell weiterentwickelt. Dezentrale Nahversorgungsangebote werden aktiv unterstützt und vermarktet, die grundlegenden Angebote der medizinischen Infrastruktur stehen allen Altersgruppen der Stadt Hatzfeld (Eder) zur Verfügung. 5. Die Stadt Hatzfeld (Eder) gewährleistet eine flächendeckende, zukunftsfähige digitale Infrastruktur für ihre Bürgerinnen und Bürger. Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. Die Bevölkerung profitiert von innovativen Mobilitätsangeboten für alle Alters- und Bewohnergruppen. Die Vereinsamung älterer Menschen wird verhindert. Die Stadt hat sich zu einer „Smart Village“ weiterentwickelt. 6. Die Kommunikation und die aktive Mitwirkung der Bevölkerung in den Stadtteilen werden durch attraktive, bedarfsgerechte und barrierefrei zugängliche Treffpunkte in den Stadtteilen unterstützt. 7. Attraktive Wohn- und Baumöglichkeiten wurden identifiziert und für bestimmte Zielgruppen (z.B. junge Familien, Arbeitskräfte, ruhesuchende Stadtbewohner, Interessenten insbesondere aus dem europäischen Ausland) vermarktet. Die Ortskerne sind durch eine gezielte Innenentwicklungsstrategie gestärkt und optisch aufgewertet worden. Der Wohngebäudebestand in der Kommune wurde erfasst und bedarfsgerecht weiterentwickelt, die Unternutzung von Gebäuden wurde verringert. 8. In der Stadt Hatzfeld (Eder) stehen über Förderprogramme für definierte Zielgruppen u.a. kostenfreie Flächen für die Wohnbebauung zur Verfügung. 9. Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze weiter gefördert und entwickelt. Die aktive Beteiligung der unterschiedlichen Alters- und Bewohnergruppen hat die Attraktivität aufgewertet. 10. Das vielfältige Vereinswesen zeichnet sich durch moderne und zukunftsfähige, ehrenamtliche Strukturen und Angebote aus. Es wird durch eine stadtteilübergreifende Kooperation der Akteure getragen. Zuziehende und Rückkehrer werden bei Zuzug offen aufgenommen und bei Alltagsproblemen unterstützt. Ihr ehrenamtliches Engagement wird positiv gefördert. 11. Die Förderung des touristischen Potenzials wird als Querschnittsaufgabe der kommunalen und privaten Akteure gleichermaßen verstanden und umgesetzt. Die attraktiven Freizeit- und Naherholungsangebote tragen zu einer Stärkung des touristischen Profils der Stadt Hatzfeld (Eder) und der Region bei. Die Stadt Hatzfeld (Eder) bekennt sich zu einem naturverbundenen, grünen

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Tourismus, der durch ein bewusstes Erleben der Natur einen positiven emotionalen Bezug zur Bedeutung der Region vermitteln soll. 12. Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. Die touristische Wertschöpfung wird durch die Entwicklung des touristischen Potenzials eine solide Grundlage für lokale und regionale Akteure bieten. Die Angebote sind bewusst so gestaltet, dass die einheimische Bevölkerung davon profitieren kann. 13. Durch die aktive Mitwirkung der Bevölkerung an der touristischen Entwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) wird eine positive Auseinandersetzung mit dem eigenen lokalen Umfeld erzeugt – die Bevölkerung versteht sich als Werbeträger für die Stadtteile, die Kommune und die Region. 14. In den Stadtteilen von Hatzfeld (Eder) gibt es zahlreiche aktiv-kulturell geprägte Angebote, welche für Touristen und Einheimische interessant und offen sind. Die „“ als naturräumlicher Identifikationsfaktor von Stadt und Region und gilt als zentraler touristischer Anlaufpunkt. 15. Die Stadt bietet einen vielseitigen Branchenmix. Neben größeren mittelständischen Unternehmen gibt es eine Vielzahl kleinerer Unternehmen. 16. Die Stadt Hatzfeld (Eder) bietet Existenzgründern, Fach- und Nachwuchskräften verschiedener Altersgruppen und Herkunft ein gutes Umfeld, die familienfreundlichen Strukturen der Kommune erhöhen diese Attraktivität zusätzlich. 17. Die vielseitig aufgestellten Unternehmen der Stadt Hatzfeld (Eder) tragen durch Kooperation, Vernetzung und Digitalisierung zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt bei. Die Stadt bietet durch eine moderne digitale Infrastruktur im Stadtgebiet wohnenden und zuziehenden Fachkräften, Arbeits- und Nachwuchskräften einen attraktiven Standort zum Leben, Wohnen und Arbeiten. 18. Die nachhaltige Entwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) ist ein zentraler Handlungsschwerpunkt für die Kommune. Der optimale Ressourceneinsatz sowie die Nutzung der energetischen Einsparpotenziale werden ebenso wie der Erhalt der Artenvielfalt und der Schutz der naturräumlichen Umgebung durch gezielte Maßnahmen und Projekte unterstützt und gelten als zentraler Entscheidungsfaktor.

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C.2 Ziele und Handlungsfelder (Entwicklungsstrategie)

Die Ausgangslage der Stadt Hatzfeld (Eder) wurde im vorigen Kapitel bereits ausführlich dargestellt. Die vorliegende Entwicklungsstrategie orientiert sich an dieser Ausgangslage, wobei verschiedene Ansatzpunkte im Vordergrund stehen. Hierzu zählt der Erhalt der zentralen Funktionen der Kernstadt, die Förderung der familien- und generationenfreundlichen Ausrichtung der Kommune oder städtebauliche Entwicklung. Hinzu kommt das bürgerschaftliche Engagement oder die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune. Ziel der Dorfentwicklung in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist es, die Zukunftsfähigkeit der Kommune zu erhalten und eine Anpassung an sich wandelnde Lebensbedingungen und unterschiedliche gesellschaftliche Veränderungsprozesse (u.a. Klimawandel, demografischer Wandel) zu erreichen. Dies soll durch die folgenden Entwicklungsschwerpunkte erreicht werden:

1. Die Stärkung der „weichen“ Standortfaktoren der Stadt Hatzfeld (Eder) ist ein zentraler Faktor für die demografische und wirtschaftliche Entwicklung und hat hohe Priorität. Das heißt, die infrastrukturellen Angebote der Stadt werden langfristig erhalten und weiterentwickelt. Die Bildungs- und Betreuungsangebote werden im Sinne des Konzeptes „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ profiliert und gemeinsam mit den Akteuren der Zivilgesellschaft aufgewertet. Die barrierefreie Bewegung in der Kommune wird verbessert und trägt in der Verbindung mit den attraktiven Treffpunkten in den Stadtteilen zur Verbesserung der generationenübergreifenden Kommunikation und des Zusammenhaltes bei. Die langfristige Bindung der jungen Menschen an die Stadt Hatzfeld (Eder) wird durch die Bereitstellung von geeigneten, selbstverwalteten Räumlichkeiten erhalten und gefördert.

2. Der Erhalt und die Aufwertung der sozialen Infrastruktur, der Daseinsvorsorge und der Angebote im Bereich Nahversorgung ist von besonderer Priorität für die gesamte Kommune. Ein Wegfall der einzelnen Angebote ist mittelfristig nicht zu erwarten und wird langfristig durch die aktive Unterstützung der einzelnen Akteure (z.B. Einzelhändler) vermieden. Ein wichtiger Baustein in diesem Zusammenhang ist die bedarfsgerechte Weiterentwicklung der infrastrukturellen Gegebenheiten und die konzeptionelle Stärkung der dezentralen Nahversorgungsangebote.

3. Die Verfügbarkeit einer flächendeckenden, zukunftsfähigen technischen Infrastruktur ist für die Bewohner und die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune ein wichtiger Zukunftsindikator, welcher durch die Stadt Hatzfeld (Eder) aktiv gefördert wird. Die Digitalisierung als gesamtgesellschaftliche Herausforderungen ist eine Chance und wird durch innovative Ansätze in den unterschiedlichen Lebensbereichen konsequent umgesetzt.

4. Die baukulturellen Besonderheiten der Stadt Hatzfeld (Eder) werden erhalten und weiterentwickelt. Die Förderinstrumente der Dorfentwicklung tragen dazu bei, die privaten Sanierungsbestrebungen zu erhöhen und bewirken eine Aufwertung des erhaltenswerten bzw. denkmalgeschützten Gebäudebestandes.

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5. Attraktive Wohn- und Baumöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen werden in den Stadtteilen und Weilern vorgehalten bzw. entwickelt. Die Stadt Hatzfeld (Eder) wird den Zuzug von ausgewählten Zielgruppen gezielt fördern und auf der Datengrundlage des kommunalen Flächen- und Leerstandsmanagements die Innenentwicklung der Stadtteile stärken.

6. Das aktive Vereinswesen der Stadt Hatzfeld (Eder) wird auch in Zukunft durch die Kommune unterstützt und beraten. Eine bessere Vernetzung der Angebote und die Kooperation bzw. Kommunikation zwischen den Stadtteilen werden durch die Implementierung von digitalen Kommunikationslösungen ermöglicht. Die gezielte Vermarktung der bestehenden Angebote für Rückkehrer, Zuziehende und bisher passive Bewohnergruppen wird beibehalten und weiterentwickelt. Die Freizeiteinrichtungen und Treffpunkte in der Stadt Hatzfeld (Eder) werden in Zukunft vielfältiger aufgestellt und bilden die Grundlage für die Aufwertung bzw. Weiterentwicklung der kulturellen, sportlichen und sozialen Angebote.

7. Die Stadt Hatzfeld (Eder) wird künftig ihre Bemühungen zur Förderung des touristischen Potenzials in der Kommune erhöhen, auch im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit (z.B. Ederbergland Touristik, Zusammenarbeit mit Bad Berleburg, Beteiligung am Projekt Grenztrail). Dies gilt für die Aufwertung und Weiterentwicklung der öffentlichen Infrastruktur (z. B. Radwege), aber auch für den privaten Sektor. Ein Ansatzpunkt in diesem Bereich sind qualifizierte Beratungsangebote für private Investoren aber auch die Schließung von Angebotslücken durch die Kommune. Hierbei gilt, dass die privaten Investitionen stets vorrangig zu behandeln sind. Im Vordergrund steht der Impuls für die weitere touristische Entwicklung der Kommune.

8. Die Förderung der Gründungsintensität ist ein wichtiges Zukunftsthema für die Kommune. Junge Unternehmen finden in der Stadtverwaltung einen kompetenten Ansprechpartner, der auch bei der Suche nach geeigneten Wohn- bzw. Gewerberäumen sowie Fördermöglichkeiten behilflich ist. Die konsequente Förderung der Digitalisierung in den unterschiedlichen Lebensbereichen ist ein zentrales Fundament für diesen strategischen Zukunftsansatz und dient der Vermarktung des Standortes. Klare Zielsetzung der Kommune ist die Entwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) als „Smart Village“.

9. Zentrales Querschnittsthema dieser Strategie ist die nachhaltige Entwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder). Die ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit werden bei der Umsetzung dieser Strategie gezielt berücksichtigt. Dies gilt unter anderem für die Belange des Klimaschutzes und der Energieeinsparung, aber auch für die Stärkung der Teilhabe und Mitwirkung der Bevölkerung an der kommunalen Entwicklung.

Diese neun Eckpunkte bilden die Basis der folgenden Handlungsfelder für die Dorfentwicklung in der Stadt Hatzfeld (Eder). In den einzelnen Handlungsfeldern wurden zunächst alle vorliegenden Projektideen, welche innerhalb des DE-Prozesses benannt wurden, aufgeführt. Die einzelnen Projektideen wurden in der Steuerungsgruppe diskutiert, zum Teil gebündelt und priorisiert. Das Ergebnis dieses Prozesses wurde in der Tabelle „Öffentliche Vorhaben mit Zeit-, Kosten und Finanzierungsplan“ dargestellt.

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C.2.1 Handlungsfeld I Familien- und generationenfreundliche Kommune

Das erste Handlungsfeld des Integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes der Stadt Hatzfeld (Eder) befasst sich mit der Themenfeld „Familien- und generationenfreundliche Kommune“. Nach dem Motto: „Hier will ich sein, hier will ich leben“, legten die Akteure im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses fest, dass der Erhalt und die Förderung von attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen ein zentrales Entwicklungsziel für die Stadt Hatzfeld (Eder) darstellen sollte. Diese Zielsetzung soll auf vier verschiedenen Handlungsebenen (Handlungsziele) umgesetzt werden. An erster Stelle stehen hochwertige Betreuungs- und Informationsangebote für unterschiedliche Zielgruppen (z.B. Familien, Senioren) und eine gezielte Erfassung der Bedarfe junger Familien. Die zweite und dritte Handlungsebene betrifft die Zusammenarbeit zwischen den Stadtteilen und das bürgerschaftliche Engagement im Allgemeinen. Diese beiden Ebenen sind wichtig, wenn es um die Schaffung von ehrenamtlichen Betreuungs- oder Freizeitangeboten geht und tragen entscheidend zur Familienfreundlichkeit der Kommune bei. Dies zeigt sich auch an den vorgeschlagenen Projektideen, welche sich unter anderem mit der Optimierung der Kinderferienspiele in der Stadt Hatzfeld (Eder) auseinandersetzen aber auch das Querschnittsthema „Nachhaltigkeit“ berücksichtigen. In diesem Kontext wurde ein „Projektbündel“ für die gemeinschaftlichen Aktivitäten der Stadtteile entwickelt, welches unterschiedliche Einzelmaßnahmen aus dem Themenfeld „Naturschutz“ abdeckt. Hierzu sei beispielhaft eine große Baumpflanzaktion für alle Bewohner der Stadt Hatzfeld (Eder) erwähnt. Die vierte Handlungsebene befasst sich mit der Förderung einer selbstständigen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Dieser Handlungsansatz ist zunächst als grundsätzliche Entscheidung für den Erhalt der selbstverwalteten Jugendclubs in den Stadtteilen zu sehen. Darüber hinaus ist die Erweiterung der bestehenden Freizeitangebote, auch jenseits der klassischen Vereinstrainingszeiten, ein wichtiges Themenfeld, welches auch im Zuge der Jugendbeteiligung mit einer hohen Priorität versehen wurde. Die vorliegenden Handlungsziele dienen dazu, die Familien- und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) insgesamt aufzuwerten. Im Sinne des integrierten Ansatzes der vorliegenden Strategie muss darüber hinaus festgehalten werden, dass ein Teil der Zielsetzungen in den weiteren Handlungsfeldern die vorliegende Thematik unterstützt. Besonders deutlich zeigt sich dies im zweiten Handlungsfeld „Siedlungs- und Innentwicklung“, welches sich unter anderem mit der Schaffung von Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen befasst sowie im vierten Handlungsfeld „Versorgung und Infrastruktur“.

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Handlungsfeld I Familien- und generationenfreundliche Kommune

Entwicklungsziel Handlungsziel Projektbündel Projekt

1.1.1. Bedarfsermittlung und Marketingkonzept zur familienfreundlichen und 1.1 Transparent und offen - die Kommune Hatzfeld (Eder) - Attraktivität der Stadt Hatzfeld wird durch hochwertige Beratungs- und 1.1.2. Zentrale Koordination Informationsangebote für der Kinderferienspiele unterschiedliche Lebenslagen durch den Ausschuss und Zielgruppen erhöht Soziales, Jugend, Sport und Kultur (Zusammenarbeit mit Bürgeramt)

attraktive Wohn attraktive

- 1.2 Die Zusammenarbeit zwischen den Dörfern und den 1.2.1. Projektbündel I unterschiedlichen Alters- und (PB I): Gemeinsame PB Ia: Bewohnergruppen der Stadt Stadtteil- und Gruppenübergreifende Ökologische Aufwertung Hatzfeld (Eder) wird gefördert, der vielfältigen gemeinsame Angebote tragen Aktivitäten und Projekte entwickeln Lebensräume der Stadt zur Verbesserung der Familien- Hatzfeld (Eder) und Generationenfreundlichkeit bei

1.3.1. Qualifizierte 1.3. Die Angebotsvielfalt in der Beratungsangebote zur Stadt Hatzfeld (Eder) wird Förderung des modernen durch das bürgerschaftliche Ehrenamtes Engagement der Bewohner aktiv befördert

1.4.1 Einrichtung eines Multifunktionssportfeldes 1.4 Die selbstständige mit Mehrgenerationenpark Entwicklung junger Menschen und deren Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben werden aktiv unterstützt. Arbeitsbedingungen für alle Zielgruppen werden gefördert und entwickelt entwickelt und gefördert werden Zielgruppen allefür Arbeitsbedingungen Innovative Freizeitangebote 1.4.2. Aufbau einer werden gefördert multimedialen Bibliothek (Mediathek) EZ 1 Offen für alle Generationen, dynamisch und familienfreundlich und dynamisch Generationen, allefür Offen 1 EZ

102 C.2.2 Handlungsfeld II Siedlungs- und Innenentwicklung

Die Aufwertung der historischen Ortsbilder und die Schaffung von Wohn- und Baumöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen sind zwei zentrale Zielsetzungen, die im Zuge des Beteiligungsprozesses für dieses Handlungsfeld festgelegt wurden. Grundlage dieser Zielsetzungen ist, dass die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) durch diesen integrierten strategischen Ansatz langfristig verbessert werden und gleichzeitig der Flächenverbrauch im Außenbereich minimiert werden soll. In diesem Handlungsfeld wurden drei zentrale Handlungsansätze bzw. Handlungsziele für die Dorfentwicklung in der Stadt Hatzfeld (Eder) erarbeitet. Der erste wichtige Ansatz befasst sich mit der Schaffung von Wohnmöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen, neben bauwilligen Personengruppen stehen hier vor allem die Mieter im Fokus. Diese Ausrichtung soll auch dazu dienen, zuziehenden Fachkräften einen ersten Lebensmittelpunkt in der Stadt Hatzfeld (Eder) zu bieten, um zu vermeiden, dass diese sich sofort ein Haus kaufen oder bauen müssen. In diesem Zusammenhang ist die Weiterentwicklung des kommunalen Flächen- und Leerstandsmanagements eine wichtige Grundlage. Der zweite Handlungsansatz befasst mit der Reduzierung der leerstehenden, untergenutzten oder potenziell leerstehenden Bausubstanz in der Stadt Hatzfeld (Eder). Im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses legten der Bürger in diesem Zusammenhang fest, dass die Beseitigung der städtebaulichen Missstände in den Stadtteilen ein wichtiges Projektbündel ist. Im Fokus steht hierbei die ehemalige Fachklinik in Eifa, ein überdimensionierter Gebäudekomplex, welcher zunehmend verfällt und die Altstadt in Hatzfeld. In diesem Siedlungsbereich mindern die strukturbildenden Nebengebäude (z. B. Garagen, Schuppen) die Attraktivität der Hauptwohngebäude, was dazu führt, dass diese über den freien Markt nicht verkauft werden können. Diese beiden Handlungsansätze sollen langfristig zu einer Stärkung der Ortskerne beitragen, eine Zielsetzung, die in diesem Handlungsfeld noch einmal separat aufgegriffen wird und sich an dieser Stelle mit den Chancen der privaten Förderung in der Dorfentwicklung befasst. Die Förderung der privaten Sanierungsmaßnahmen kann dazu beitragen, den denkmalgeschützten und erhaltenswerten Gebäudebestand insgesamt aufzuwerten. Qualifizierte Beratungsangebote sind hierzu zwingend erforderlich, aber auch die Unterstützung der privaten Eigentümer in anderen Sachfragen wurde im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses gefordert. Neben den regulären Instrumenten der Dorfentwicklung wird sich die Stadt Hatzfeld (Eder) in Zukunft verstärkt in diesem Themenfeld engagieren, auch zur Abmilderung der Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf Siedlungs- und Gebäudestruktur.

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Handlungsfeld II: Siedlungs- und Innenentwicklung

Entwicklungsziel Handlungsziel Projektbündel Projekt PB IIa: Zentrale 1.1 Potenziellen Wohnraum Leerstandsvermarktung für Singels, Familien und Projektbündel II (PB II): im Internet/ Vermarktung Senioren identifizieren, Weiterentwicklung des von Bauplätzen und Wohnmöglichkeiten für kommunalen Wohnraum Leerständen (bundesweit) Bauwillige und Mieter und entwickeln Flächenmanagements PB IIe: Investoren für die Schaffung von altersgerechten Wohnmöglichkeiten in den Ortsteilen suchen

PB IIIa: Ankauf und Abriss von Bauruinen durch die Kommune (Einzelprojekte 1.2 Reduzierung der u.a. Fachklinik Eifa) Projektbündel III (PB III): leerstehenden bzw. Städtebauliche potenziell leerstehenden Problembereiche und PB IIIb: Kommunale Gebäude in der Stadt Missstände Grundstücks- Hatzfeld (Eder) bereitsstellung - Förderung der Innentwicklung durch die Schaffung von mind. 4 Bauplätzen

1.3.1: Beratung zur privaten Förderung in der Dorfentwicklung

Gewinnung von Neubürgern von Gewinnung 1.3.2: Förderung von privaten

Aufwertung der historischen Ortsbilder durch die Schaffung von von Schaffung die durch Ortsbilder historischen der Aufwertung Sanierungsmaßnahmen in

- den Ortskernen der Hatzfelder Stadtteile innerhalb der Fördergebietsgrenzen Projektbündel II (PB IV): Aufwertung der lokalen 1.3.3: Einrichtung eines 1.3. Stärkung der Ortskerne Bau- und kommunalen durch die Aufwertung Siedlungsstruktur Förderprogramms zur bestehenden Bekämpfung der Gebäudestrukturen, den Auswirkungen des Erhalt der lokalen Baukultur demografischen Wandels und die Beseitigung von städtebaulichen 1.3.4 Städtebauliches Problembereichen Entwicklungskonzept attraktiven und bezahlbaren Wohnmöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen und zur Zielgruppen und zur für unterschiedliche Wohnmöglichkeiten und bezahlbaren attraktiven

EZ 1 L(i)ebenswerte Stadt L(i)ebenswerte 1 EZ Altstadt Hatzfeld 1.3.5. Behördendschungel Lotse

104 C.2.3 Handlungsfeld III Kooperation, Kommunikation und Digitalisierung

Die Digitalisierung als gesamtgesellschaftliche Herausforderung pro-aktiv begleiten, mit dieser Zielsetzung wurde ein wichtiges Themenfeld in dem Prozess der Dorfentwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) eingebracht. In diesem Kontext zeigte sich, dass es wenig sinnvoll ist, diesen Themenbereich separat zu betrachten. Vor dem Hintergrund der potenziellen Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung wurde daher festgelegt, dass dieser Aspekt mit den Themen Kooperation und Kommunikation als Handlungsfeld verknüpft wird. In diesem Kontext ergaben sich fünf verschiedene Handlungsziele für die Dorfentwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder). Zunächst wurde festgelegt, dass die Chancen der Digitalisierung künftig in allen Lebensbereichen konsequent genutzt werden sollen. Die Schaffung der begleitenden infrastrukturellen Grundgegebenheiten (z.B. Breitbandausbau) ist hierbei unerlässlich. Die Implementierung geeigneter Kommunikationsmöglichkeiten kann hierbei eine Grundlage für die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Stadtteilen darstellen, welche letztlich die Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Vereinen und Gruppen fördern kann. Diese Vernetzung kann dazu beitragen, dass die Förderung der individuellen Stärken der Stadtteile und die gesamtkommunale Weiterentwicklung der bestehenden Angebote den Anforderungen eines modernen Ehrenamtes stärker entsprechen, letztlich die Zukunftsfähigkeit der Kommune insgesamt zu erhöhen. Ungeachtet dessen gilt, dass die Digitalisierung lediglich als Ergänzung und nicht als Ersatz für die alltägliche Begegnung in den Stadtteilen wirken kann. Das Gemeinschaftsleben in den Dörfern und der Kernstadt, die hohe Beteiligung der Bevölkerung und das ehrenamtliche Engagement können auch künftig nur mit geeigneten Räumlichkeiten und Treffpunkten als zentrale Stärke der Stadt Hatzfeld (Eder) wirken. Der Bestand der neutralen Treffpunkte in den Ortsteilen (z.B. DGHs, Hallen) ist daher grundsätzlich eine wichtige Zielsetzung dieser Entwicklungsstrategie, welche in erster Linie zum Erhalt der ehrenamtlichen Angebote in den Stadtteilen beitragen soll. Die Bestandserfassung zeigt jedoch, dass die Zukunftsfähigkeit des lokalen Vereinswesens der Stadt Hatzfeld (Eder) durch neue Impulse verbessert werden kann. Ein Ansatzpunkt hierfür ist die konzeptionelle und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der öffentlichen Einrichtungen, welche auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommune und die Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der integrierte Ansatz dieser Strategie dient zudem als Motivation zur handlungsfeldübergreifenden Schwerpunktsetzung. Für die weitere Ausrichtung des dritten Handlungsfeldes „Kommunikation, Kooperation und Digitalisierung“ bedeutet das, dass eine familien- und generationenfreundliche Vorgehensweise ebenso zu integrieren ist wie die Erhöhung der touristischen Wertschöpfung.

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Handlungsfeld III Kooperation, Kommunikation und Digitalisierung

Entwicklungsziel Handlungsziel Projektbündel Projekt

1.1.1 Schaffung eines 1.1. Soziale Treffpunkte in Treffpunkts an der Kapelle im den Stadtteilen schaffen bzw. Weiler Lindenhof - erhalten und durch eine abgestimmte Vorgehensweise beleben bzw. 1.1.2. Optimierung der weiterentwickeln Festhalle Reddighausen zu einer Multifunktionshalle, Schaffung von Freizeitangeboten für Jung 1.2 Barrieren erkennen und und Alt. Schwachstellen beheben Förderung des barrierefreien Zugangs zu öffentlichen 1.1.3 Bürgerhaus Hatzfeld: Einrichtungen Einrichtung eines Regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur inkl. Aufwertung Spielplatz 1.3. Die Chancen der Digitalisierung in allen Lebensbereichen konsequent 1.1.4 Umgestaltung DGH Eifa: nutzen, die erforderlichen Schaffung einer Räumlichkeit Infrastrukturen schaffen und zur Förderung der alltäglichen die Impletierung der digitalen Begegnung Möglichkeiten für alle Generationen fördern 1.1.5. Verkauf des DGHs oder Schaffung eines barrierefreien Zugangs für das DGH Reddighausen (Küche/Belichtung)

1.4 Die Zusammenarbeit und 1.3.1. Modellprojekt "Smart die Kommunikation zwischen Village Hatzfeld" den Stadtteilen fördern - individuelle Stärken 1.3.2. 20 WLAN-Hotspots Die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Alters unterschiedlichen den zwischen Die Kommunikation

und den digitalen aktiv mitgestalten aktiv und den digitalen einrichten zur Aufwertung - gewinnbringend einsetzen und Netzwerke aufbauen von öffentlichen Gebäuden und Plätzen

1.4.1 Entwicklung einer ortsteilübergreifenden App/ Digitaler Dorfplatz

1.5.1 Aufwertung und 1.5 Besonderheiten der Betriebsoptimierung des in Stadtteile durch das Backhauses Holzhausen Aufbrechen des Ortsteildenkens bewahren Bunt und Vielfältig Vielfältig EZund 1 Bunt und Bewohnergruppen fördern, die barrierefreie Bewegung in der Kommune erhöhen inder Kommune Bewegung die barrierefreie fördern, und Bewohnergruppen 1.5.1. Entwicklung eines Vereinstreffpunktes im Rathausnebengebäude

106 C.2.4 Handlungsfeld IV Versorgung und Infrastruktur

Die Attraktivität einer Kommune wird maßgeblich durch die infrastrukturellen Gegebenheiten vor Ort beeinflusst. Fehlende Angebote im Bereich der Nahversorgung, der medizinischen Versorgung sowie unzureichende Strukturen verringern die Lebens- und Wohnqualität enorm und wirken sich negativ auf den Wirtschaftsstandort Hatzfeld (Eder) aus. Die Sicherstellung und Weiterentwicklung der Grundversorgung und der sozialen sowie technischen Infrastruktur haben daher eine hohe Priorität für die Stadt Hatzfeld (Eder). Im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses wurde dieser Themenkomplex daher in zwei verschiedenen Handlungsfeldern bearbeitet. Das erste Handlungsfeld „Familien- und generationenfreundliche Kommune“ wurde bereits vorgestellt und befasste sich unter anderem mit den infrastrukturellen Angeboten im Bildungs- und Betreuungsbereich. Im vierten Handlungsfeld werden unter anderem die Themen „medizinische Versorgung“, „Nahversorgung“ und „Mobilität“ aufgegriffen. Die Bestandsaufnahme zeigt eine gute Ausgangslage im Bereich der medizinischen Versorgung. In der Kernstadt Hatzfeld gibt es eine Gemeinschaftspraxis mit zwei Allgemeinmedizinern, eine Apotheke und einen Zahnarzt. Der Bestand dieser Angebote ist mittelfristig sichergestellt. Eine vergleichbare Situation ist im Bereich der Nahversorgung erkennbar. Ein akuter Handlungsbedarf ist daher nur bedingt gegeben. Ungeachtet dessen gilt es, diese Themen in einer integrierten kommunalen Entwicklungsstrategie entsprechend zu platzieren. Eine Herausforderung ist der Erhalt der unterschiedlichen Unternehmen im Bereich der Grundversorgung und die Verbesserung der dezentralen Nahversorgungsangebote in den Stadtteilen. Im Mobilitätsbereich ist die Ausgangslage der Stadt Hatzfeld (Eder) mit vielen ländlichen Kommunen in der Umgebung vergleichbar. Die bestehende Infrastruktur deckt das Mobilitätsbedürfnis der Bevölkerung nur in Teilen ab, wobei das Angebot des AST die Angebotslücken nur in Teilen schließen kann. Dies gilt im Besonderen für die Zielgruppe der mobilitätseingeschränkten Personengruppen. Hier wurde ein klarer Handlungsbedarf im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses festgestellt. Ein weiterer Handlungsansatz wurde im Bereich der technischen Infrastruktur ermittelt. Neben den Themen „Breitband“ und „Mobilfunk“ wurde hier auch eine Ausweitung des Erdgasnetzes und der Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit festgehalten. In beiden Fällen gilt es, weitere Akteure der Region einzubinden. Unabhängig davon, ist die Sicherstellung einer nachhaltigen technischen Infrastruktur ein wichtiges Zukunftsthema für die Stadt Hatzfeld (Eder).

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Handlungsfeld IV Versorgung und Infrastruktur Entwicklungsziel Handlungsziel Projektbündel Projekt

1.1.1. Eine zukunftsfähige Projetkbündel V: Breitbandversorgung und 1.1 Förderung einer Nachhaltige technische Mobilfunkanbindung für alle zukunftsfähigen technischen Infrastruktur Stadtteile und Weiler Infrastruktur zur Verbesserung entwickeln und umsetzen des infrastrukturellen Angebots für alle Generationen 1.1.2 Optimierung der technischen Infrastruktur durch interkommunale und regionale Verwaltungs- und 1.2. Bedarfsgerechte, Betriebsstrukturen umweltfreundliche Mobilitätsangebote für alle 1.1.3 Erweiterung des Altersgruppen entwickeln und regionalen Erdgasnetzes auf die fördern Stadtteile Biebighausen, Eifa und Holzhausen.

1.2.1 Schaffung eines bedarfsgerechten Mobilitätsangebotes in Ergänzung zum ÖPNV

1.3. Dezentrale 1.3.1 Förderung der Ansiedlung Nahversorgungsangebote aktiv von grundzentrumswichtigen unterstützen und erhalten Geschäftszweigen

Infrastruktur bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten und erhalten zukunftsorientiert und bedarfsgerecht Infrastruktur 1.3.3, Modellprojekt Smart 1.4. Ortsnahe medizinische Village (auch HF III) Versorgung ausbauen und erhalten Stadt – weiterentwickeln, die Digitalisierung als Chance nutzen als Chance die Digitalisierung weiterentwickeln, 1.3.2 Edertalzentrum (Alte Fachklinik Reddighausen EZ 1 L(i) ebenswerte

108 C.2.5 Handlungsfeld V Tourismus und Wirtschaft

Im fünften Handlungsfeld dieser Entwicklungsstrategie wurde die touristische- und wirtschaftliche Entwicklung der Kommune gleichermaßen bedacht. Die touristische Ausgangslage der Stadt Hatzfeld (Eder) wurde in den vorigen Kapiteln bereits ausführlich beschrieben. Der Naturraum der Eder, die baukulturellen Besonderheiten der Kommune oder die Einbindung in die regionalen bzw. überregionalen touristischen Aktivitäten sind nur einige Belege für das Vorliegen eines touristischen Potenzials, welches derzeit nur bedingt genutzt wird. In dieser Entwicklungsstrategie gilt die Nutzung des touristischen Potenzials der Stadt Hatzfeld (Eder) daher als Zielsetzung von hoher Priorität. Im Zuge des Prozesses der Dorfentwicklung wurden daher zwei verschiedene Handlungsebenen zur Förderung des Tourismus festgelegt. Zunächst ist angedacht die touristische Attraktivität der Kommune zu erhöhen und besser in Szene zu setzen, wobei die Zielgruppe der Rad- und Wandertouristen besonders im Fokus steht. Diese Vorgehensweise steht bewusst im Einklang mit den aktuellen Aktivitäten der Stadt Hatzfeld (Eder) auf der regionalen Ebene, hier im Besonderen mit dem Projekt „Grenztrail Waldeck-Frankenberg“. Die zweite Handlungsebene ist die gezielte Unterstützung der privaten Investitionen im touristischen Bereich. In diesem Kontext ist die Motivation der privaten Akteure zentral, welche durch den Ausbau der begleitenden touristischen Infrastruktur (z. B. Verbesserung der Rad- und Wanderinfrastruktur) größer werden soll. Die Aufwertung der lokalen Anziehungspunkte (z. B. Altstadt Hatzfeld) und gezielte Beratungsangebote sollen eingerichtet werden. Die Verbesserung der touristischen Wertschöpfung kann letztlich auch zu einem Impuls für die lokale Wirtschaft beitragen. Die wirtschaftliche Ausgangslage der Stadt Hatzfeld (Eder) kann derzeit positiv eingeschätzt werden. Die unterschiedlichen Unternehmen und deren Tätigkeitsbereiche sind auch für zuziehende, qualifizierte Fachkräfte interessant. Im Vordergrund dieser integrierten Strategie steht daher die Vermarktung der wirtschaftlichen Besonderheiten, auch für Gründer bzw. privatwirtschaftliche Start-Ups (z.B. Vermarktung der Alleinstellungsmerkmale im produzierenden Gewerbe) mit dem Ziel, Innovationen und Kooperationen zu fördern. Im Allgemeinen kann festgehalten werden, dass die touristische- und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) handlungsfeldübergreifende Bezüge aufweist. Dies gilt für die Bereitstellung von Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen (z.B. Mietwohnungen), die Verfügbarkeit attraktiver Freizeitmöglichkeiten und für die infrastrukturellen Gegebenheiten.

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Handlungsfeld V Tourismus und Wirtschaft

Entwicklungsziel Handlungsziel Projektbündel Projekt

1.1.1 Einrichtung eines Rad- bzw. Wanderleitsystems (Leitsystem u. Hinweistafeln)

1.1.2 Einrichtung eines geologischen Projektbündel V: Infrastruktur Rad- und Wanderwegenetzes in Wandertourismus interkommunaler Zusammenarbeit 1.1 Die touristische 1.1.3 Anbindung von Attraktivität von Stadt und Region besser in Szene weiteren Stadtteilen und setzen, individuelle Weilern an den Stärken ausbauen und überregionalen

vermarkten Ederradweg

1.1.4 Einrichtung einer speziellen Bed & Bike Übernachtungsmöglichkeit im Spritzenhaus Holzhausen

1.1.5 Fahrrad- und Wanderrastplatz "Alter 1.2 Unterstützung von Bahnhof Reddighausen" privaten Investitionen zum Ausbau der touristischen 1.1.6 Neueinrichtung von Infrastruktur im Wasserlebnisplätzen an Beherbergungs- und allen Eder-Orten (Eder) steigern Hatzfeld Gastronomiebereich 1.2.1. Neukonzeption des

Die touristische und wirschaftsliche Attraktivität der Stadt der Stadt Attraktivität und wirschaftsliche Die touristische Stadtmuseums Hatzfeld -

1.3. Wirtschaftliche 1.2.1 Aufwertung der Besonderheiten Emmauskapelle Hatzfeld hervorheben und erweitern 1.3.1 Privatwirtschaftliche (Differenzierungs- Start-Up Initiativen potenzial) fördern, Spezialisten-Foren einrichten L(i)ebenswerte Stadt Stadt L(i)ebenswerte

1.3.2 Gewerbe und Ausbildungsmesse veranstalten

110 C.2.6 Handlungsfeld Q Nachhaltigkeit

Im Zuge des Prozesses wurden die unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeit handlungsfeldübergreifend bearbeitet. Auf dieser Grundlage wurde dieses Themenfeld als Querschnittsthema für die Dorfentwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) festgelegt. Die Aspekte der Nachhaltigkeit48 sind daher grundsätzlich bei der Umsetzung der Zielvorgaben der übrigen fünf Handlungsfelder zu beachten. Die Nutzung möglicher Energieeinsparmaßnahmen war bereits vor der Aufstellung dieser Strategie eine Selbstverständlichkeit bei der Umsetzung von kommunalen Projekten. Die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung steht jedoch in Verbindung mit dem kommunalen Flächenverbrauch und der Siedlungsentwicklung. Hinzu kommen die sozialen Themen (z. B. Integration, Inklusion und Teilhabe) sowie die Aspekte der ökonomischen Entwicklung (z. B. regionale Wertschöpfung, kommunale Haushaltslage und Investitionen). Neben diesen handlungsfeldübergreifenden Ansätzen wurden im Dorfentwicklungsprozess der Stadt Hatzfeld (Eder) auch konkrete Vorschläge für einen schonenderen Umgang mit den natürlichen Ressourcen gemacht. Die einzelnen Ideen werden in der folgenden Abbildung dargestellt. In diesem Zusammenhang ist die Einbindung der Zivilgesellschaft ein zentraler Punkt, da dieser bei der Implementierung von unterschiedlichen Beratungsangeboten für Privatpersonen oder bei der Einrichtung eines „Repair-Cafés“ bzw. „Pfandleihhauses“ eine hohe Bedeutung zu kommt. Dies gilt auch für den zweiten Handlungsansatz, welcher sich mit der Förderung der Artenvielfalt und dem Schutz von Natur und Landschaft befasst. Neben der Beibehaltung bzw. Weiterentwicklung der ökologischen Bewirtschaftung von kommunalen Flächen wurden in diesem Themenbereich vor allem konkrete Kleinstprojekte, z.B. die die Anlage von Blühstreifen oder Vogelschutzgehölzen, vorgeschlagen.

48 Drei Säulen Modell der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales

111

Handlungsfeld Q Nachhaltigkeit

Entwicklungsziel Handlungsziel Projektbündel Projekt

1.1.1 Gründung eines Pfandleihhauses mit Reparaturservice 1.1 Die Energiebilanz der der Stadt Hatzfeld (Eder) verbessern, einen schonenden Umgang mit den natürlichen 1.1.1 Beratungsangebote Ressourcen forcieren zum Thema Müllvermeidung und nachhaltigen Konsum entwickeln

1.2.1 Die ökologische Bewirtschaftung der kommunalen Flächen beibehalten und ausbauen (z.B. Mahd nicht vor dem 15.07)

1.2 Den Schutz von Natur und Landschaft fördern, 1.2.2 Umbau des Waldes den Erhalt der durch Einbringung von Artenvielfalt unterstützen autochthonen

und Umweltschutz als wichtige Säulen der kommunalen Säulen der kommunalen als wichtige und Umweltschutz Laubgehölzen, Anpassung - Wildbestände an Verjüngungsmaßnahmen Entwicklung berüksichtigen berüksichtigen Entwicklung

alsattraktiven (Eder) Hatzfeld der Stadt Die Kulturlandschaft - , Natur ,

-

Klima 1.2.3 Anlage von - Vogelschutzgehölzen, Fledermausunterkünften und Blühstreifen sowie

Lärmschutzzonen und Rückzugsorten für geschützte/seltene Tier- und Pflanzenarten

EZ 1 Natürlich. Hatzfeld 2030 Lebensraum erhalten erhalten Lebensraum

112 C.3 Abgrenzung der Fördergebiete

Im folgenden Kapitel wird eine Abgrenzung der einzelnen Fördergebiete dargestellt, diese Abgrenzung bildet die Grundlage der privaten Förderung in der Dorfentwicklung. Diese Abgrenzung wurde für die folgenden Stadtteile und Weiler vorgenommen: - Biebighausen - Eifa - Hatzfeld - Holzhausen - Lindenhof - Reddighausen Des Weiteren wurde eine separate Karte zu den im Außenbereich liegenden Kulturdenkmälern erstellt, welche sich in diesem Kapitel befindet. Grundlage für die Abgrenzung ist die Kartierung der einzelnen Stadtteile durch das Fachbüro, die Informationen des Handbuchs deutscher Kulturdenkmäler Hessen I nach George Dehio und die Denkmaltopografie für den südlichen Bereich des Landkreises Waldeck- Frankenberg. Die Abgrenzung der eigentlichen Fördergebiete wurde auf der Grundlage der hier vorliegenden Entwicklungsstrategie durchgeführt. Die Ausgangslage der einzelnen Stadtteile wurde hierbei zunächst individuell betrachtet und auf der Grundlage zukünftiger Chancen und Risiken bewertet. Neben den städtebaulichen Aspekten wurden hierbei auch die Themen Tourismus, wirtschaftliche Entwicklung und Infrastruktur sowie Nachhaltigkeit beachtet. Auf der Grundlage der zuvor dargestellten Entwicklungsstrategie wurde die strategische Abgrenzung der Fördergebiete in den einzelnen Stadtteilen vorgenommen. Zum besseren Verständnis der vorliegenden strategischen Fördergebietsabgrenzung zunächst der folgende Hinweis: Die Abgrenzung für die Fördergebietskulissen wird zunächst über einzelne Zielformulierungen hergeleitet, wobei jede Formulierung inhaltlich über die Entwicklungsstrategie (Kapitel C.2) hergeleitet wurde. Um die Zuordnung der einzelnen Punkte zu erleichtern, wurde die Kurzbezeichnung des Handlungsfeldes (HF), des Entwicklungsziels (EZ) und des Handlungsziels (HZ) und deren Nummerierung jeweils in Klammern angefügt. Im Anschluss wird die Fördergebietsabgrenzung inhaltlich vorgestellt.

113

C.3.1 Fördergebietsabgrenzung Stadtteil Biebighausen

Die Siedlungsentwicklung des Stadtteils Biebighausen wurde in der Bestandserfassung ausführlich vorgestellt. Vor diesem Hintergrund wurde die folgende Strategie Abgrenzung der Fördergebietskulisse für den Stadtteil Biebighausen abgeleitet.

 Erhalt der lokalen Baukultur innerhalb der Gesamtanlage des historischen Ortskerns von Biebighausen. (HF II; EZ 1; HZ 3)  Vermeidung von Leerständen und potenziellen Leerständen in der gesamten Ortslage, Aufwertung der bestehenden Baustruktur. (HF II; EZ 1; HZ 2; HF Q)  Unterstützung von privaten Investitionen zum Ausbau der touristischen Infrastruktur im Beherbergungsbereich (HF V; EZ 1; HZ 1)

Im Stadtteil Biebighausen gibt es aktuell keine leerstehenden Wohn- oder Wirtschaftsgebäude. Diese Ausgangslage gilt es im Strategiezeitraum der Dorfentwicklung durch die Förderung der privaten Investitionen in der gesamten Ortslage zu fördern. Vor dem Hintergrund der kleinräumigen Siedlungsstruktur und der räumlichen Lage des Stadtteils besteht zudem ein touristisches Potenzial für die Zielgruppe der Aktiv- und Naturtouristen, welches vor dem Hintergrund der strategischen Ausrichtung der Stadt Hatzfeld (Eder) in diesem Bereich künftig genutzt werden könnte. Die Abgrenzung der Fördergebietskulisse für den Stadtteil Biebighausen wurde zunächst auf der Grundlage der denkmalgeschützten Gesamtanlage vorgenommen. In einem Fall wurde die Kulisse um ein erhaltenswertes Fachwerkwohngebäude erweitert. Außen vor blieb ein strukturbildendes Gebäude, welches vermutlich in den siebziger Jahren errichtet wurde.

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Fördergebietsabgrenzung für den Stadtteil Biebighausen (Karte)

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C.3.2 Fördergebietsabgrenzung Stadtteil Eifa

In der Bestandserfassung dieses Konzeptes wurden die Siedlungsentwicklung und ein städtebaulicher Problembereich des Stadtteils Eifa ausführlich dargestellt. Für die Abgrenzung der Fördergebietskulisse wurden daher die folgenden Schwerpunkte für den Stadtteil Eifa identifiziert.

 Aufwertung und Erhalt des denkmalgeschützten historischen Ortskerns entlang der B253 und entlang der Nebenstraßen (Am Pflaster, Kirchweg, Kirchwiesenstraße, Dexbacher Straße). (HF II; EZ 1; HZ 3; HF Q)  Vermeidung von leerstehenden Wohn- und Wirtschaftsgebäuden entlang der vielbefahrenen „Hauptstraße“ und der „Dexbacher Straße“ – Entwicklung einer pro-aktiven Vorgehensweise im Umgang mit potenziell leerstehenden Gebäuden.( HF II; EZ 1; HZ 2; HF Q)  Beseitigung eines städtebaulichen Problembereichs im Umfeld der ehemaligen Fachklinik, Identifizierung von potenziellem Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen. (HF II; EZ 1; HZ 1 und 3; HF Q)

Im Stadtteil befindet sich aktuell ein leerstehender Gebäudekomplex. Die bereits vorgestellte ehemalige Fachklinik Eifa, welche bereits seit vielen Jahren leer steht. ist eine der zentralen städtebaulichen Herausforderungen der Stadt Hatzfeld (Eder). Aktuell sind keine privaten Sanierungsbestrebungen in diesem Bereich bekannt. Vor dem Hintergrund der schwierigen Eigentumsverhältnisse ist zudem nicht davon auszugehen, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird. Dies wirkt sich auch auf die benachbarten Wohngebäude in diesem Siedlungsbereich aus, welche zunehmend an Attraktivität verlieren. Vor diesem Hintergrund plant die Stadt Hatzfeld (Eder) die Umsetzung einer kommunale Maßnahme in diesem Bereich (siehe Projektbeschreibung HF II; Projekt 2a). Bei der Abgrenzung der Fördergebietskulisse für den Stadtteil Eifa wurde diese Ausgangslage berücksichtigt. Die ehemalige Fachklinik und die benachbarten Gebäude in der Eichenstraße, der Kirchwiesenstraße und der Straße Am Pflaster wurden daher bei der Konzeption der Fördergebietsabgrenzung berücksichtigt, um einer Ausbreitung des städtebaulichen Problembereichs „ehemalige Fachklinik Eifa“ kurzfristig zu begegnen. Hinzu kommt die denkmalgeschützte Gesamtanlage entlang der Bundesstraße und die erhaltenswerten bzw. strukturbildenden Bauten in diesem Bereich. Hervorzuheben ist, dass die Wohn- und Wirtschaftsgebäude im südwestlichen Bereich der Hauptstraße eine Raumkante abbilden und daher auch für die Siedlungsstruktur des Ortes bedeutsam sind. Eine vergleichbare Ausgangslage ist in der Dexbacher Straße im südöstlichen Bereich zu erkennen, in diesem Siedlungsbereich sind mehrere erhaltenswerte Hakenhöfe zu finden, welche den Ortseingang aus Richtung Dexbach prägen und hier eine Raumkante abbilden.

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Fördergebietsabgrenzung für den Stadtteil Eifa (Karte)

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C.3.3 Fördergebietsabgrenzung Stadtteil Hatzfeld

Die Siedlungsentwicklung der Kernstadt und die Ausgangslage der historischen Altstadt wurden in der Bestandserfassung bereits ausführlich dargestellt. Auf dieser Grundlage wurden die folgenden Zielsetzungen für die Abgrenzung der Fördergebietskulisse im Stadtteil Hatzfeld erarbeitet.

 Erhalt und Aufwertung der denkmalgeschützten Gesamtanlagen der Kernstadt Hatzfeld zwischen der „Ersten Stadterweiterung“ und dem Landhaus „Ederlust“ bzw. „Sophienhöhe“. (HF II; EZ 1; HZ 3; HF V, EZ 1; HZ 2)  Reduzierung der leerstehenden Bausubstanz in der historischen Altstadt sowie im direkten Umfeld. Überprüfung der aktuellen Grundstücksparzellen in der Altstadt mit dem Ziel, einer konzentrierten Bodenneuordnung zur Aufwertung der aktuellen städtebaulichen Problemimmobilien. (HF II; EZ 1; HZ 2)  Aufwertung des Ortsbildes im Bereich des Ederradweges zur Förderung des touristischen Potenzials der Altstadt. (HF II; EZ 1; HZ 3; HF V; EZ 1; HZ 1)  Förderung der Kombination „Wohnen und Gewerbe“ durch die Ansiedlung von innovativen kleineren Gewerbebetrieben und Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Edertalstraße bzw. Berleburger Straße (z.B. „kreative Startups“. Nutzung der (klein-) gewerblichen strukturierten Immobilien im Bereich der Hauptstraßen. (HF V EZ 1; HZ 3; HF II; EZ 1; HZ 1)

Die Lage des historischen Ortskerns der Kernstadt Hatzfeld ist maßgeblich durch die Eder geprägt. Dies wirkt sich auch auf die Abgrenzung der Fördergebietskulisse des Stadtteils aus. Im nördlichen bzw. nordöstlichen Bereich der Eder wurden die historischen Gesamtanlagen, die Gesamtanlage „Erste Stadterweiterung“ und die erhaltenswerte Bebauung in der Schulstraße, der Scheidstraße und der Gutenbergstraße sowie der Berleburger Straße berücksichtigt. In diesen Straßenzügen befinden sich zum Teil erhaltenswerte Fachwerkhäuser (insb. in der Schulstraße), aber auch regionaltypische Siedlungshäuser. Im südlichen bzw. südwestlichen Bereich der Eder wurde die historische Gesamtanlage der „Edertalstraße“ bei der Ausweisung der Fördergebietskulisse berücksichtigt. Zudem die erhaltenswerte Bebauung in der Straße Eisenbahn, hier im Besonderen das ehemalige Bahnhofsgebäude und die erhaltenswerte Bebauung entlang der Straße Auf der Stedte. Hinzu kommen die erhaltenswerten Wohngebäude entlang der Edertalstraße bis zur Emmaus-Kapelle am Ortsausgang in Richtung Holzhausen. In diesem Siedlungsbereich und entlang der Berleburger Straße befinden sich mehrere Gebäude, die eine Mischnutzung zwischen Wohnen und Gewerbe (Kleinstgewerbe, Dienstleistung, Start-Up Unternehmen) zulassen. Die vorhandenen Siedlungsstrukturen bieten daher die Chance die Gründungsintensität in der Stadt Hatzfeld zu erhöhen, welche durch weitere kommunale Maßnahmen flankierend unterstützt werden. In Kernstadt Hatzfeld fünf Außenbereichssiedlungen, welche zum Teil eine erhaltenswerte oder denkmalgeschützte Bausubstanz aufweisen. Eine separate Ausweisung eines Fördergebiets wurde im Weiler Lindenhof vorgenommen, da in diesem Quartier ein dörflicher Siedlungszusammenhang eindeutig identifiziert werden kann. In den weiteren Siedlungsbereichen ist dieser Schritt aktuell nicht möglich. In diesen Fall ist es ratsam, die Vorgaben zur Ausweisung der Fördergebietskulissen zu überarbeiten und ggf. im Zuge der Umsetzung dieses IKEKs eine erneute Ausweisung zu prüfen.

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Fördergebietsabgrenzung für den Stadtteil Hatzfeld (Nord)- Karte

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Fördergebietsabgrenzung für den Stadtteil Hatzfeld (Süd)- Karte

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C.3.4 Fördergebietsabgrenzung Stadtteil Holzhausen

In der Bestandserfassung wurde die Siedlungsentwicklung des Stadtteils Holzhausen bereits ausführlich dargestellt. Auf dieser Grundlage wurden die folgenden Zielsetzungen für die Umsetzung der Dorfentwicklung in diesem Stadtteil definiert.

 Erhalt des denkmalgeschützten historischen Ortskerns im Bereich der Haupt- und Nebenstraßen und Erhalt der vorgelagerten Hofreiten aus dem 19. Jahrhundert im Bereich der Albert-Wagner-Straße, der Forsthaustraße und Hainstraße. (HF II; EZ 1; HZ 3)  Förderung der touristischen Attraktivität der Kommune durch eine Inwertsetzung des Umfelds des Ferienwohnungsgebietes im Bereich der Forsthaushaustraße und Im Hirschbach. (HF V EZ 1; HZ 1; HF II; EZ 1; HZ 3)  Vermeidung von Leerstand bzw. potenziellem Leerstand im Bereich der Hauptstraßen und Entwicklung von neuen Wohnmöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen durch eine zielgerichtete Umwandlung von landwirtschaftlichen Nebengebäuden. (HF II; EZ 1; HZ 1 und 3)

In Holzhausen gibt es aktuell drei leerstehende Wohngebäude, davon befinden sich zwei erhaltenswerte bzw. denkmalgeschützte Gebäude direkt an den Hauptstraßen und ein weiteres strukturbildendes Gebäude in der Straße Am Naugarten. Ein Schwerpunkt bei der Abgrenzung der Fördergebietskulisse im Stadtteil Holzhausen war, die Vermeidung von weiteren leerstehenden Wohngebäuden in der Albert- Wagner-Straße, der Hainstraße und der Forsthausstraße. Die einzelnen Straßenzüge wurden daher bei der Ausweisung des Fördergebiets berücksichtigt. Die Fördergebietskulisse wurde um die Gebäude innerhalb der denkmalgeschützten Gesamtanlage und ausgewählte erhaltenswerte Gebäude in den Randbereichen der Gesamtanlage erweitert, mit dem Ziel die regionaltypische Baustruktur in diesem Bereich zu erhalten. Zudem wurde ein erhaltenswerter Hakenhof und weitere Einhäuser im direkten Umfeld des Feriendorfs berücksichtigt, mit dem Ziel die Besonderheiten der lokalen Baukultur auch in diesem eher touristischen geprägten Umfeld in Szene zu setzen.

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Fördergebietsabgrenzung für den Stadtteil Holzhausen (Karte)

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C.3.5 Fördergebietsabgrenzung Weiler Lindenhof

Der Weiler Lindenhof wird formal der Kernstadt Hatzfeld zugeordnet und ist kein eigenständiger Stadtteil. Die Siedlung zählt aktuell ca. 70 Bewohner, welche sich auf mehr als 20 Haushalte verteilen, und zeigt einen eigenständigen dörflichen Charakter. Die Siedlungsstruktur ist mit einem Straßendorf vergleichbar. Die einzelnen Wohn- und Wirtschaftsgebäude orientieren sich an der einzigen Straße des Weilers, welche ebenfalls die Bezeichnung Lindenhof trägt. Die Siedlung verfügt über eine eigene Kirche bzw. Kapelle, eine eigenständige Wasserversorgung sowie ein Gefrierhaus. Die „dörflich geprägten“ Aktivitäten vor Ort und die Siedlungsstruktur zeigen die klare Charakteristik eines eigenständigen dörflichen Lebensumfeldes. Aus diesem Grund wurden der Weiler Lindenhof bei der strategischen Schwerpunktsetzung im Zuge der privaten Förderung über die Dorfentwicklung berücksichtigt, wobei die folgenden Zielsetzungen im Vordergrund stehen.

 Erhalt der denkmalgeschützten Gesamtanlage und der lokalen Baukultur im Umfeld der evangelischen Kirche und Nutzung des touristischen Potenzials von Kapelle, Siedlungsstruktur und landschaftlicher Umgebung, im Besonderen der „Sackpfeife“. (HF II, EZ 1; HZ 3; HF V, EZ 1; HZ 2)  Stärkung des Ortsbildes durch den Erhalt der Siedlungsstruktur des „Straßendorfs“ und die Sicherung der Raumkanten. (HF II, EZ 1, HZ 3)  Vermeidung von leerstehenden bzw. potenziell leerstehenden Wohn- und Wirtschaftsgebäuden in dem Siedlungsbereich. (HF II, EZ 1, HZ 2; HF Q)

Im Weiler Lindenhof gibt es aktuell keine leerstehenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Diese Ausgangslage gilt es über die vorliegende Entwicklungsstrategie weiter abzusichern. Zudem hat die Siedlung ein hohes touristisches Potenzial, welches zum einen durch die Nähe zur sogenannten „Sackpfeife“ und zum anderen auf die bestehende Rad- und Wanderwege Infrastruktur zurückgeführt werden kann. Dieses Potenzial gilt es durch den Erhalt der denkmalgeschützten Gesamtanlage weiter zu fördern. Hinzu kommt, dass die Siedlungsstruktur des Weilers eine lokale Besonderheit darstellt, welche langfristig erhalten bleiben sollte.

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Fördergebietsabgrenzung für den Weiler Lindenhof (Karte)

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C.3.6 Fördergebietsabgrenzung Stadtteil Reddighausen

Die Ausgangslage des Stadtteils Reddighausen wurde in der Bestandserfassung bereits ausführlich dargestellt. Eine Besonderheit des Stadtteils ist die Siedlungsentwicklung im südlichen Bereich der Ortslage. Die wirtschaftliche Entwicklung des Stadtteils in den 1920er und 1930er Jahren führte zur Errichtung von mehreren erhaltenswerten Siedlungshäusern in diesem Bereich. In einigen Fällen wurden die Gebäudestruktur in der Zwischenzeit verändert, mit dem Ergebnis, dass ein Teil der Gebäude eine architektonische Überprägung aufweist. Diese Ausgangslage zeigt sich unter anderem in der Rosenstraße. Auf der anderen Seite wurde ein Teil der Gebäude, u.a. in der Bernhard-Rolfes-Straße und der Ederstraße, in seiner ursprünglichen Form belassen. Vor dem Hintergrund des bestehenden Anspruchs einer flächigen Fördergebietsausweisung, wurden die Schwerpunkte für die Abgrenzung der Fördergebietskulisse auf die historische Ortslage und die dazugehörigen Randbereiche beschränkt. Die Abgrenzung des Fördergebiets für den Stadtteil Reddighausen orientiert sich an den folgenden Zielsetzungen.

 Erhalt und Aufwertung des denkmalgeschützten historischen Ortskerns (Gesamtanlage) und der ersten punktuellen Siedlungserweiterungen. (HF II, EZ 1, HZ 3)  Förderung der touristischen Attraktivität der Kommune durch eine Aufwertung des Ortsbildes, im Besonderen im Bereich des Ederradweges, und die weitere Nutzung des touristischen Potenzials des Stadtteils. (HF V, EZ 1; HZ 2)  Vermeidung von Leerstand von potenziellem Leerstand in der gesamten Ortslage. Reduzierung von städtebaulichen Problembereichen (u.a. ehem. Fachklinik, Landhaus Feisel) (HF II, EZ 1; HZ 2; HF V, EZ 1; HZ 2)

Die Fördergebietskulisse für den Stadtteil Reddighausen erstreckt sich demzufolge über die historische Gesamtanlage des Ortskerns und die dazugehörigen Kulturdenkmale. Hinzu kommt die erhaltenswerte Baustruktur in angrenzenden Nebenstraßen. Ein strategischer Schwerpunkt befindet sich in den Straßen Hammerweg, Gartenweg und Schulweg sowie in der Bahnhofstraße. In diesem Siedlungsbereich dient der Erhalt der regionaltypischen Baukultur auch der touristischen Entwicklung der Kommune und trägt zur Aufwertung des Landschaftsbildes im Bereich des Ederradweges bei.

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Fördergebietsabgrenzung für den Stadtteil Reddighausen (Karte)

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C.3.7 Siedlungen im Außenbereich der Stadtteile

In der Stadt Hatzfeld (Eder) gibt es, neben dem Weiler Lindenhof, sechs weitere Siedlungen im Außenbereich. In diesen Siedlungsbereichen befinden sich nach den Daten der Denkmaltopografie einzelne Kulturdenkmale, die jenseits der Fördergebietsabgrenzungen der einzelnen Stadtteile berücksichtigt werden. Um die Lokalisierung dieser Gebäude zu vereinfachen, wurde daher eine Karte mit den nachfolgenden sechs verschiedenen Außenbereichssiedlungen und dazugehörigen Siedlungsgenese entworfen.

 Weiler Ebenfeld (Kernstadt Hatzfeld)  Ehemaliger Bahnhof Holzhausen (Stadtteil Holzhausen)  Friedenthal ehem. Papierfabrik (Stadtteil Holzhausen)  Hof Elsoff (Kernstadt Hatzfeld)  Hof Rhoda (Kernstadt Hatzfeld)  Hof Schafhort (Kernstadt Hatzfeld)

Die Karte befindet sich auf der folgenden Seite.

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Karte Siedlungen im Außenbereich (KDs)

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C.4 Öffentliche Vorhaben mit Zeit, Kosten und Finanzierungsplan

In diesem Kapitel befindet sich eine vollständige Auflistung aller Projektideen und Maßnahmen, die im Zuge der Dorfentwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) erarbeitet wurden. Zum besseren Verständnis die nachfolgenden Hinweise. Die einzelnen Projekte wurden zunächst zentral durch die Steuerungsgruppe Dorfentwicklung Hatzfeld (Eder) diskutiert, ergänzt und bewertet. Zu diesem Zweck wurden zwei Sitzungen der Steuerungsgruppe durchgeführt. Im Vorfeld der Sitzung wurde geprüft, welche Projektideen und Maßnahmenvorschläge bereits durch die Kommune, den Landkreis o.ä. umgesetzt werden. In diesen Fällen wurden die Projekte entsprechend kommentiert. Die Bewertung erfolgte auf der Grundlage eines Projektbewertungsbogens, dieser befindet sich zur Ansicht im Kapitel D.5, wobei für jedes Projekt ein Punktwert ermittelt wurde. Die Priorität für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen ergibt sich auf der Grundlage dieses Punktwertes. Die Mindestpunktzahl für eine Aufnahme der Projektidee lag bei 8 Punkten. Die theoretische Höchstpunktzahl lag bei 49 Punkten. Jedes Projekt musste die Basiskriterien bzw. Zugangsvoraussetzungen (z. B. die Zuordnung zu einem Handlungsfeld im IKEK) vollständig erreichen. Des Weiteren wurden nur Projekte aufgenommen, die mindestens ein gesamtkommunales Querschnittsziel (z.B. „Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Hatzfeld (Eder) wird erhöht“) erreichten. Für die einzelnen Projektbewertungen wurde zudem die folgende Priorisierung festgelegt.

Punktzahl Priorität (5er Schritte) < 8 Punkte Keine Priorität bzw. keine Projektumsetzung vorgesehen

> 8 <=13 Punkte Niedrige Priorität; Die Stadt Hatzfeld (Eder) unterstützt die Projektumsetzung im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten >13 <=18 Punkte Mittlere Priorität

>19 <=24 Punkte Hohe Priorität

<25 Punkte Sehr hohe Priorität

Die einzelnen Projektbewertungen wurden in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Die Steuerungsgruppe Dorfentwicklung Hatzfeld (Eder) hat in drei Fällen beschlossen, dass die Projektumsetzung durch eine Machbarkeitsstudie vorzubereiten ist. Mit dieser Vorgehensweise soll eine Qualifizierung der Projektideen erreicht werden, um die gesamtkommunale Wirkung der einzelnen Maßnahmen insgesamt zu erhöhen. In diesen Fällen wurden zusätzliche Projektbündel festlegt, welche im Folgenden ebenfalls benannt wurden.

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Lfd. in Bezeichnung des Projektes Kosten Planung und Umsetzung, HF bzw. Projektbündels (netto) Erläuterung/Status des Projektes, Finanzierung, Bewertung Handlungsfeld I: Familien- und generationenfreundliche Kommune 1 Bedarfsermittlung und 10.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Marketingkonzept befindet sich im Kapitel C.4.1 „Familien- und Planung und Umsetzung: 2020 – 2021 generationenfreundliche Finanzierung: Dorfentwicklung Kommune“ Projektbewertung: 18 Punkte (Mittlere Priorität) 2 Zentrale Koordination der - Erläuterung/Status: Wird im Jahr 2020 bereits Kinderferienspiele durch den umgesetzt Ausschuss Soziales, Jugend, Finanzierung: Geringer Kostenaufwand, Sport und Kultur mögliche Kosten werden über den (Zusammenarbeit mit kommunalen Haushalt abgedeckt Bürgeramt) Projektbewertung: Nicht erforderlich Projektbündel I: Gemeinsame Stadtteil- und Gruppenübergreifende Aktivitäten und Projekte entwickeln

3a Ökologische Aufwertung der - Erläuterung/Status: Projekt wird in vielfältigen Lebensräume der Kooperation mit der Zivilgesellschaft Stadt Hatzfeld (Eder) umgesetzt. Verbindung zum Projekt „Zentrale Koordination der Kinderferienspiele“ und „Städtebauliche Problembereiche und Missstände – Fachklinik Eifa“ Finanzierung: Kommunaler Haushalt. Alternativ: Spenden, Förderung von Kleinstprojekten (z.B. LK Waldeck- Frankenberg, Regionalbudget) Projektbewertung: Nicht erforderlich

4 Qualifizierte - Erläuterung/Status: Projekt wird über den Beratungsangebote zur Landkreis bereits umgesetzt (Projekt: HASE- Förderung des modernen Hauptamt stärkt Ehrenamt) Ehrenamtes

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5 Einrichtung eines 200.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Multifunktionssportfeldes mit befindet sich im Kapitel C.4.1. Mehrgenerationenpark Planung und Umsetzung: 2025-2027 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 23 Punkte (Hohe Priorität) 6 Aufbau einer Multimedialen 140.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Bibliothek befindet sich im Kapitel C.4.1 Planung und Umsetzung: 2021-2023 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 26 Punkte (Sehr hohe Priorität) Handlungsfeld II: Siedlungs- und Innenentwicklung

1 Projektbündel II: Weiterentwicklung des kommunalen Wohnraum- und Flächenmanagements

1a Zentrale Erläuterung/Status: Die Stadt Hatzfeld verfügt Leerstandsvermarktung im bereits über ein flächendeckendes kommunales Internet. Digitale Vermarktung Flächen- und Leerstandsmanagement. Projekt von Bauplätzen und wurde übertragen in das Projektbündel IV unter Leerständen (bundesweit) Bezeichnung: „Weiterentwicklung des kommunalen Flächen- und Leerstandsmanagement“ 1b Investoren für die Schaffung Erläuterung/Status: Ein Projekt mit dieser von altersgerechten Zielrichtung wird aktuell bereits im Stadtteil Wohnmöglichkeiten in den Reddighausen entwickelt Ortsteilen suchen

2 Projektbündel III: Städtebauliche Problembereiche und Missstände 2a Ankauf und Abriss von 360.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Bauruinen durch die befindet sich im Kapitel C.4.1 unter der Kommune (Einzelprojekte u.a. Bezeichnung „Ankauf und Abriss der Fachklinik Eifa) ehemaligen „Fachklinik Eifa“ und Aufstellung eines B-Plans der Innenentwicklung in Eifa“ Planung und Umsetzung: 2020 (Aufstellung B- Plan); 2021-2022 (Rückbau Fachklinik) Finanzierung: Dorfentwicklung und Kommunaler Haushalt (Aufstellung B-Plan)

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Projektbewertung: 28 Punkte (Sehr hohe Priorität)

2b Kommunale Erläuterung/Status: siehe Erläuterungen zum Grundstücksbereitsstellung - Projekt Ankauf und Abriss von Bauruinen durch Förderung der Innentwicklung die Kommune durch die Schaffung von mind. vier Bauplätzen

Projektbündel IV: Aufwertung der lokalen Bau- und Siedlungsstruktur

3a Beratung zur privaten 60.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Förderung in der befindet sich im Kapitel C.4.1. Dorfentwicklung Planung und Umsetzung: Gesamter Zeitraum der DE Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 20 Punkte (Hohe Priorität) 3b Förderung von privaten - Erläuterung/Status: Private Förderung in der Sanierungsmaßnahmen in den Dorfentwicklung Ortskernen der Hatzfelder Planung und Umsetzung: Gesamter Zeitraum Stadtteile innerhalb der der DE Fördergebietsgrenzen Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: Nicht erforderlich 3c Städtebauliches 70.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibungen Entwicklungskonzept Altstadt befindet sich im Kapitel C.4.1. Hatzfeld Planung und Umsetzung: 2021 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 25 Punkte (Hohe Priorität) 3d Weiterentwicklung des 150.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Kommunalen Flächen- und befindet sich im Kapitel C.4.1. Leerstandsmanagement Planung und Umsetzung: Gesamter Zeitraum der DE Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: Nicht erforderlich 3e Einrichtung eines kommunalen - Erläuterung:/Status: Umsetzung wird durch die Förderprogramms zur Kommune geprüft Bekämpfung der

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Auswirkungen des Planung und Umsetzung: Gesamter Zeitraum demografischen Wandels der DE Finanzierung: Kommunaler Haushalt Projektbewertung: Nicht erforderlich 3f Behördendschungel Lotse - Erläuterung/Status: Wird über die private Beratung in der DE abgedeckt. Projektbewertung: Nicht erforderlich

Handlungsfeld III: Kooperation, Kommunikation und Digitalisierung

1 Schaffung eines Treffpunkts an 10.000,00 € Erläuterung/Status: Projekt wird durch die der Kapelle im Weiler Zivilgesellschaft umgesetzt. Lindenhof Planung und Umsetzung: 2021 Finanzierung: Spenden; Regionalentwicklung

Projektbündel IV „Öffentliche Einrichtungen im Stadtteil Reddighausen“

2 Machbarkeitsstudie 40.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung „Öffentliche Einrichtungen im befindet sich im Kapitel C.4.1. Stadtteil Reddighausen“ Planung und Umsetzung: 2020 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 29 Punkte (Sehr hohe Priorität) 2a Optimierung der Festhalle 375.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Reddighausen zu einer befindet sich im Kapitel C.4.1. Multifunktionshalle. Schaffung Planung und Umsetzung: 2021-2023 von Freizeitangeboten für Jung (Optimierung der und Alt. Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 29 Punkte (Sehr hohe Priorität) 2b Verkauf des - Erläuterung/Status: Projekt wird in Kombination Dorfgemeinschaftshauses in mit der Machbarkeitsstudie „Öffentliche Reddighausen Einrichtungen im Stadtteil Reddighausen“ umgesetzt. Planung und Umsetzung: 2024 Finanzierung: Kommunaler Haushalt

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Projektbündel V: Entwicklung eines regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur in der Kernstadt Hatzfeld

3a Konzeptentwicklung zur 40.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Schaffung eines regionalen befindet sich im Kapitel C.4.1. Zentrums für Nachhaltigkeit, Planung und Umsetzung: 2023 Bildung und Kultur im Finanzierung: Dorfentwicklung Bürgerhaus Hatzfeld Projektbewertung: 31 (Sehr hohe Priorität) 3b Bürgerhaus Hatzfeld: 400.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Einrichtung eines regionalen befindet sich im Kapitel C.4.1 Zentrums für Nachhaltigkeit, Planung und Umsetzung: 2024-2026 Bildung und Kultur sowie eine Finanzierung: Dorfentwicklung thematisch angepasste Projektbewertung: 31 (Sehr hohe Priorität) Gestaltung des benachbarten Spielplatzes

Projektbündel VI: Smart Village Hatzfeld (Eder)

4a Modellprojekt "Smart Village 110.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Hatzfeld" befindet sich im Kapitel C.4.1 Planung und Umsetzung: 2023-2024 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 27 Punkte (Sehr hohe Priorität) 4b Einrichtung von bis zu 20 40.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung WLAN-Hotspots zur befindet sich im Kapitel C.4.1 Aufwertung von öffentlichen Planung und Umsetzung: 2020-2021 Gebäuden und Plätzen Finanzierung: Förderprogramm Digitale Dorflinde Projektbewertung: 27 Punkte (Sehr hohe Priorität) 4c Entwicklung einer 20.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung ortsteilübergreifenden App/ befindet sich im Kapitel C.4.1 Digitaler Dorfplatz Planung und Umsetzung: 2020-2022 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 27 Punkte (Sehr hohe Priorität)

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5 Umgestaltung DGH Eifa: 50.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Schaffung einer Räumlichkeit befindet sich im Kapitel C.4.1 zur Förderung der alltäglichen Planung und Umsetzung: 2022-2023 Begegnung Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 23 Punkte (Hohe Priorität) 6 Aufwertung und 40.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Betriebsoptimierung des befindet sich im Kapitel C.4.1. Backhauses in Holzhausen Planung und Umsetzung: 2021-2022 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 17 Punkte (Mittlere Priorität) 7 Einrichtung eines 200.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung „Burgstübchens“ im befindet sich im Kapitel C.4.1 Rathausnebengebäude Planung und Umsetzung: 2025-2027 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 25 Punkte (Sehr hohe Priorität)

Handlungsfeld IV: Versorgung und Infrastruktur

Projektbündel VII: Nachhaltige technische Infrastruktur

1a Eine zukunftsfähige - Erläuterung/Status: Projekt wird über die Breitbandversorgung und Breitband Nordhessen GmbH aktuell Mobilfunkanbindung für alle umgesetzt, auch in Zukunft wird es Stadtteile u. Weiler entwickeln Versorgungslücken geben, deren Beseitigung wird stets angestrebt. 1b Optimierung der technischen - Erläuterung/Status: Maßnahmenvorschlag wird Infrastruktur durch aktuell bereits umgesetzt. interkommunale u. regionale Verwaltungs- u. Betriebsstrukturen 1c Erweiterung des regionalen - Erläuterung/Status: Maßnahmenvorschlag wird Erdgasnetzes auf die Stadtteile durch die Kommune berücksichtigt und an Biebighausen, Eifa u. geeigneter Stelle auf der regionalen Ebene Holzhausen. platziert.

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2 Schaffung eines - Erläuterung/Status: Die Einführung eines bedarfsgerechten alternativen Mobilitätsangebots (z. B. Mobilitätsangebotes in Bürgerbus) wird aktuell geprüft, die Umsetzung Ergänzung zum ÖPNV kann jedoch nur in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft erfolgen 3 Förderung der Ansiedlung von - Erläuterung/Status: Die Fördermöglichkeiten grundzentrumswichtigen der Regionalentwicklung werden interessierten Geschäftszweigen Unternehmensgründern vorgestellt, die Beratung erfolgt über die LEADER-Region -Ederbergland. 4 Edertalzentrum (Alte - Erläuterung/Status: Die ehemalige Fachklinik in Fachklinik Reddighausen) Reddighausen wurde durch einen privaten Investor erworben. Aktuell wird eine Befragung der Bewohner des Stadtteils zu den Entwicklungsmöglichkeiten der ehemaligen Fachklinik ausgewertet. Eine erste Beratung zu den unterschiedlichen Fördermöglichkeiten für private Investitionen wurde durch den Landkreis Waldeck-Frankenberg durchgeführt.

Handlungsfeld Tourismus und Wirtschaft

Projektbündel VIII: Infrastruktur Rad- und Wandertourismus

1a Einrichtung eines Rad- bzw. 90.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Wanderleitsystems (Leitsystem befindet sich im Kapitel C.4.1 u. Hinweistafeln) Planung und Umsetzung: 2021-2022 Finanzierung: Regionalentwicklung Projektbewertung: 26 Punkte (Sehr hohe Priorität) 1b Einrichtung eines geologischen 50.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Wanderwegenetzes in befindet sich im Kapitel C.4.1. Kontaktaufnahme interkommunaler zur Stadt Battenberg (Eder) ist bereits erfolgt. Zusammenarbeit Planung und Umsetzung: 2023-2024 Finanzierung: Regionalentwicklung Projektbewertung: 26 Punkte (Sehr hohe Priorität)

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1c Anbindung von weiteren 20.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Stadtteilen und Weilern an den befindet sich im Kapitel C.4.1. Kontaktaufnahme überregionalen Eder Radweg zu Hessen Mobil ist bereits erfolgt Planung und Umsetzung: 2020-2021 Finanzierung: Kommunaler Haushalt Projektbewertung 10 Punkte (Niedrige Priorität) Projektbündel IX: Kulturdenkmal Spritzenhaus Holzhausen

2a Marchbarkeitsstudie zur 10.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung touristischen Nutzung des befindet sich im Kapitel C.4.1 Spritzenhauses in Holzhausen Planung und Umsetzung: 2025 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 25 Punkte (Sehr hohe Priorität) 2b Einrichtung einer Bed & Bike 240.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Übernachtungsmöglichkeit im befindet sich im Kapitel C.4.1. Spritzenhaus Holzhausen Planung und Umsetzung: 2025-2027 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 25 Punkte (Sehr hohe Priorität) Projektbündel X: Fahrrad- und Wanderrastplatz Alter Bahnhof Reddighausen

3a Vorplanung Fahrrad- und 15.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Wanderrastplatz „Alter befindet sich im Kapitel C.4.1 Bahnhof Reddighausen Planung und Umsetzung: 2020 Finanzierung: Kommunaler Haushalt 3b Fahrrad- und Wanderrastplatz 120.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung "Alter Bahnhof Reddighausen“ befindet sich im Kapitel C.4.1 Planung und Umsetzung: 2023-2024 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 26 Punkte (Sehr hohe Priorität)

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Projektbündel XI: Wassererlebnisplätze an der Eder 4a Neueinrichtung von 50.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Wassererlebnisplätzen an der befindet sich im Kapitel C.4.1 Eder (Konzept und Planung und Umsetzung: 2025 Genehmigung) Finanzierung: Kommunaler Haushalt Projektbewertung: 22 Punkte (Hohe Priorität) 4b Neueinrichtung von 50.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Wassererlebnisplätzen an allen befindet sich im Kapitel C.4.1 Eder-Orten Planung und Umsetzung: 2026-2027 Finanzierung: Regionalentwicklung Projektbewertung: 22 Punkte (Hohe Priorität)

5 Neukonzeption des 180.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Stadtmuseums Hatzfeld befindet sich im Kapitel C.4.1 Planung und Umsetzung: 2022-2023 Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 25 Punkte (Sehr hohe Priorität) 6 Förderung des regionalen 350.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Kulturangebots zur „Alten befindet sich im Kapitel C.4.1. Musik“ in der Emmaus Kapelle Planung und Umsetzung: 2020-2021 Hatzfeld Finanzierung: Dorfentwicklung Projektbewertung: 22 Punkte (Hohe Priorität) 7 Privatwirtschaftliche Start-Up - Erläuterung/Status: Umsetzung wird an den Initiativen fördern, Hauptverkehrsstraßen in der Kernstadt Hatzfeld Spezialisten-Foren einrichten angestrebt Planung und Umsetzung: Gesamter Zeitraum der DE Finanzierung: Potenziellen Interessenten sollen die Möglichkeiten der privaten Förderung in der DE vorgestellt werden 8 Gewerbe und - Erläuterung/Status: Projektbeschreibung Ausbildungsmesse befindet sich im Kapitel C.4.1. Planung und Umsetzung: 2023 Finanzierung: Regionalentwicklung

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Projektbewertung: 10 Punkte (Niedrige Priorität)

Handlungsfeld Q Nachhaltigkeit 1 Gründung eines - Erläuterung/Status: Der Projektansatz wird Pfandleihhauses mit grundsätzlich unterstützt, die Umsetzung sollte Reparaturservice durch die Zivilgesellschaft initiiert werden. 2 Beratungsangebote zu den - Erläuterung/Status: Der Projektansatz wird Themen Müllvermeidung/ grundsätzlich unterstützt, die Umsetzung sollte nachhaltigen Konsum/ durch die Zivilgesellschaft in Zusammenarbeit Mülltrennung entwickeln mit dem aktuellen Abfallentsorgungsunternehmen initiiert werden. 3 Die ökologische Aufwertung - Erläuterung: Der Maßnahmenvorschlag wird im der kommunalen Flächen Zuge der IKEK-Vorstellung in den kommunalen beibehalten und ausbauen Gremien erörtert. 4 Umbau des Waldes durch - Erläuterung: Die Projektidee wird im Zuge der Einbringung von autochthonen IKEK-Vorstellung in den kommunalen Gremien Laubgehölzen, Anpassung erörtert. Für die Umsetzung Wildbestände an Verjüngungsmaßnahmen in den Wäldern ist verjüngungsmaßnahmen eine enge Abstimmung mit HESSEN-Forst und der Kommunalwald GmbH erforderlich 5 Anlage von - Erläuterung/Status: siehe Projektbeschreibung Vogelschutzgehölzen, „Ökologische Aufwertung der vielfältigen Fledermausunterkünften und Lebensräume der Stadt Hatzfeld (Eder)“ Blühstreifen sowie Lärmschutzzonen und Rückzugsorten für geschützte/seltene Tier- und Pflanzenarten Handlungsfeldübergreifende Projekte

1 Verfahrensbegleitung 30.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung befind sich im Kapitel C.4.1 Umsetzung: Gesamter DE-Zeitraum

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C.4.1 Beschreibung der Projekte

Handlungsfeld I: Familien- und generationenfreundliche Kommune“

Projektbezeichnung: Bedarfsermittlung und Marketingkonzept „Familien- und generationenfreundliche Kommune“ (Lfd. I.1)

In der Stadt Hatzfeld (Eder) gibt es unterschiedliche infrastrukturelle Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Diese Angebote bilden eine wichtige Grundlage zur Förderung des Ansatzes „Familien- und generationenfreundlichen Kommune“. Wichtig ist, dass diese Angebote stets am Bedarf der Zielgruppe ausgerichtet werden. Diesen Bedarf gilt es den verschiedenen Themenbereichen zu ermitteln. Neben den Betreuungszeiten in der Kindertagesstätte oder Grundschule, sind zum Beispiel die Freizeitangebote für Familien, die Kinderferienspiele und die Betreuungs- infrastruktur für pflegebedürftige Angehörige wichtig. Auf Grund dessen plant die Stadt Hatzfeld (Eder) ein Konzept zum Thema „Familien- und generationenfreundliche Kommune“. Ziel dieses Konzeptes ist, dass der alltägliche Bedarf der unterschiedlichen Zielgruppen erfasst wird, um Bild 132: Spielplatz im Stadtteil Reddighausen Fehlplanungen im infrastrukturellen Bereich zu vermeiden und die Zivilgesellschaft bei der Konzeption der unterschiedlichen Angebote (z.B. Kinderferienspiele) zu unterstützen und aktiv einzubinden. Verbunden ist die Bedarfsermittlung mit einem Marketingkonzept, welches die attraktiven Wohn- und Lebensbedingungen der Kommune auch für potenziell Zuziehende darstellt. Die Flexibilität und Anpassungsbereitschaft der Kommune zur Förderung der Familien- und Generationenfreundlichkeit ist in diesem Zusammenhang eine zentrale Stärke, die letztlich auch die gesamtkommunale Wirkung des Projektes beeinflussen wird.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Bedarfsermittlung und Marketingkonzept „Familien- und generationenfreundliche Kommune“ Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel Handlungsfelder: HZ= Handlungsziel

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Projektwirkung: Unterschiedliche  HF I - EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit Punktzahlen der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- Querschnittsziele: 2 Punkte und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. Direkter Beitrag: 2 Punkte (direkt) Indirekter Beitrag: 1 Punkt  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (indirekt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (direkt)

Projektbewertung: 18 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Ermittlung des alltäglichen Unterstützungsbedarfs von Projektes: Familien, Senioren sowie Kindern und Jugendlichen durch ein Konzept zur Förderung der familien- und generationenfreundlichen Kommune  Entwicklung von Marketingmaßnahmen zur Außen- darstellung der attraktiven Wohn- und Lebensbedingen der Stadt Hatzfeld (Eder)  Unterstützung der Zivilgesellschaft bei der Angebots- planung (z.B. Kinderferienspiele)

Umsetzungszeitraum 2020

Projektkosten (netto): 10.000 €

Projektbezeichnung: Einrichtung eines Multifunktionssportfeldes mit Mehrgenerationenpark (Lfd. Nr. I.5)

Die derzeitige Freizeitinfrastruktur in der Stadt Hatzfeld (Eder) orientiert sich vorwiegend an den Angeboten der Vereine. Die Möglichkeit die Sportplätze zu nutzen ist in der Regel auf den Trainings- bzw. Spielbetrieb der Sportvereine ausgerichtet. Die Angebotsvielfalt ist eher begrenzt, jenseits der Rad-

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und Wandermöglichkeiten in der landschaftlich reizvollen Umgebung gibt es nur wenige Angebote für Einzelpersonen bzw. kleinere Gruppen. Hinzu kommt, dass die bestehenden Sportplätze lediglich für den Fußballsport genutzt werden können. Weitere Mannschaftssportarten (z.B. Basketball, Volleyball) können im Freizeitbereich nur bedingt ausgeübt werden und werden durch die Vereine auch seltener angeboten. Diese Ausgangslage wurde im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses, insbesondere in den Veranstaltungen mit den Kindern und Jugendlichen der Stadt Hatzfeld (Eder), ausführlich diskutiert. Auf dieser Grundlage wurde das Projekt „Multifunktionssportfeld mit Mehrgenerationenpark“ entwickelt, welches in der Kernstadt Hatzfeld umgesetzt werden soll. Ziel des Projektes ist die Schaffung eines Freizeitsportparks bzw. -feldes mit unterschiedlichen Betätigungsmöglichkeiten. Das Multifunktionssportfeld ist eine Ergänzung zu den bestehenden Angeboten der Vereine, wobei die alltägliche Nutzung durch die unterschiedlichen Gruppen im Vordergrund steht. Kern des Freizeitsportparks ist eine Multifunktionsportfläche für unterschiedliche Mannschaftssportarten (z.B. Feldhockey, Volleyball, Basketball), hinzu kommen weitere Angebote für Einzelpersonen oder Kleingruppen (z.B. Tischtennisplatten, Trimm-Dich-Stationen, Outdoor- Fitnessgeräte) im direkten Umfeld des Sportfläche. Um die alltägliche Begegnung zwischen den unterschiedlichen Zielgruppen zusätzlich zu fördern sollen Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten im Bereich des Freizeitsportparks geschaffen werden. Ein elementarer Bestandteil bei der Projektumsetzung ist die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere bei der Auswahl der Sport- bzw. Betätigungsmöglichkeiten. Mit diesem Schritt soll erreicht werden, dass eine der zentralen Zielgruppen dieses Projektes die Anlage regelmäßig auslastet bzw. für den Freizeitsport nutzt. Dadurch soll der Pendelaufwand der Eltern bzw. der jungen Erwachsenen zu den Angeboten in den Kommunen Bad Berleburg, oder Frankenberg (Eder) verringert werden.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Einrichtung eines Multifunktionssportfeldes mit Mehrgenerationenpark Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HZ= Handlungsziel Kommunikation Projektwirkung: Unterschiedliche  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Punktzahlen Kommune Querschnittsziele: 2 Punkte  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Direkter Beitrag: 2 Punkte Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Indirekter Beitrag: 1 Punkt Handlungsfelder:  HF I - EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn-

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und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (direkt)  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I- EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)

Projektbewertung: 23 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Schaffung eines Multifunktionssportfeldes in der Projektes: Kernstadt Hatzfeld mit weiteren Freizeitsportangeboten (z.B. Tischtennisplatte) und Ruhebereichen. Umsetzungszeitraum 2025-2027

Projektkosten (netto): 200.000 €

Projektbezeichnung: Aufbau einer multimedialen Bibliothek (Mediathek)

Die aktuelle Stadtbücherei der Stadt Hatzfeld (Eder) befindet sich in den ehemaligen Physikräumlichkeiten der einstigen Mittelpunktschule in der Kernstadt und wird auf ehrenamtlicher Basis betrieben. In diesen Räumlichkeiten ist aktuell die Einrichtung eines gemeinsamen Speisesaals für die Kindertagesstätte und die Grundschule geplant. Eine Maßnahme, die dazu beitragen soll, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Stadt Hatzfeld (Eder) zu verbessern. Auf Grund dessen ist die räumliche Verlegung der Stadtbücherei erforderlich, welche auch zu einer erheblichen Angebotserweiterung führen soll. Geplant ist die Einrichtung einer Mediathek, welche die klassischen Medien (z. B. Bücher, CDs und DVDs) mit den neuen Medien verknüpft. Zu diesem Zweck sollen unterschiedliche Räumlichkeiten eingerichtet werden, neben dem klassischem Bücherei Bereich ist u. a. die Schaffung eines IT-Schulungsraums angedacht. In Bild 133: Grundschule Hatzfeld

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diesem Schulungsraum sollen unterschiedliche Bildungsangebote für alle Altersgruppen in der Stadt Hatzfeld (Eder) angeboten werden.

Hierzu zählen zum Beispiel auch Fortbildungen für Kinder und Jugendliche, welche einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien aufzeigen sollen oder regelmäßige Schulungsmaßnahmen zu den Möglichkeiten der neuen Medien für die ältere Bevölkerung. Letzteres kann auch dazu beitragen, die Vereinsamung von älteren, alleinstehenden, Menschen zu reduzieren und die dezentrale Versorgung von mobilitätseingeschränkten Gruppen in den Dörfern und der Kernstadt zu verbessern. Des Weiteren trägt die Mediathek dazu bei, die Digitalisierungsstrategie der Stadt Hatzfeld (Eder) zu unterstützen. In diesem Kontext kann sie unter anderem als Anlaufstelle für Vereine, Gruppen und Unternehmen fungieren und die Wirkung der weiteren Projekte in diesem Bereich (z. B. Konzept „Smart Village“) erhöhen. Angedacht ist die Einrichtung dieser multimedialen Bibliothek in der aktuell leerstehenden, ehemaligen Hausmeisterwohnung der Grundschule. Die räumliche Verlegung kann daher auch dazu beitragen, die Ausleih- und Nutzungszeiten unabhängig von den Schul- und Ferienzeiten zu planen. Der Betrieb der neuen „Stadt-Mediathek“ soll, vergleichbar zur Stadtbücherei, ehrenamtlich organisiert werden.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Aufbau einer multimedialen Bibliothek (Mediathek) Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HZ= Handlungsziel Kommunikation Projektwirkung: Unterschiedliche  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Punktzahlen Kommune Querschnittsziele: 2 Punkte Direkter Beitrag: 2 Punkte Handlungsfelder: Indirekter Beitrag: 1 Punkt  HF I - EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (direkt)  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I- EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die

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Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (direkt)  HF II - EZ 2: HF II EZ 2: Die Zahl der leerstehenden bzw. potenziell leerstehenden Gebäude kann reduziert werden. (direkt)  HF III EZ 1: Die Chancen der Digitalisierung werden aktiv zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten genutzt, der digitale Wandel wird in allen Lebensbereichen konsequent unterstützt. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 26 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Einrichtung einer Mediathek in den Räumlichkeiten der Projektes: ehemaligen Hausmeisterwohnung der Grundschule Hatzfeld.  Schaffung eines IT-Schulungsraums

Umsetzungszeitraum 2021-2023 (Der Umsetzungszeitraum

Projektkosten (netto): 140.000 €

Handlungsfeld II Siedlungs- und Innenentwicklung

Projektbündel III: Städtebauliche Problembereiche und Missstände Projekt 2a: Ankauf und Abriss der ehemaligen „Fachklinik Eifa“ und Aufstellung eines B-Plans der Innenentwicklung in Eifa zur anschließenden Bereitstellung innerörtlicher Bauplätze

In der Bestandserfassung wurde dieser städtebauliche Problembereich im Stadtteil Eifa bereits ausführlich dargestellt. In diesem Stadtteil befand sich bis zum Jahr 2007 eine Fachklinik für suchtkranke Menschen, welche seit dieser Zeit als leerstehend gilt. Die ehemalige Fachklinik besteht aus vier Einzelgebäuden, darunter befinden sich drei größere Gebäude, welche jeweils aufgeteilt sind in zahlreiche Wohn-, Therapie- und Aufenthaltsräume für die Bewohner, und ein Verwaltungsgebäude.

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Der Gebäudekomplex ist für die Nutzung im Klinikbereich ausgelegt, die Suche nach einem geeigneten Betreiber ist jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Hier sind auch die Erfahrungen zur Schließung der zweiten Fachklinik in der Stadt Hatzfeld (Eder) im Jahr 2017 durch einen Frankfurter Trägerverein hilfreich. Es zeigte sich, dass der Grund für die Schließung eine Veränderung der Therapiekonzepte war, welche folglich nicht mehr z u den Angeboten vor Ort passten.

Hinzu kommt, dass der Trägerverein einen zunehmenden Fachkräfteengpass in der Fachklinik Reddighausen beschrieb. Diese Ausgangslage gilt es zu berücksichtigen. Mögliche Ansätze, welche einen erneuten Betrieb des Areals als Fachklinik oder ähnliches vorsehen, sind vor dem Hintergrund der veränderten Therapiekonzepte und dem Fachkräftebedarf daher unwahrscheinlich. Hinzu kommt, dass die einzelnen Gebäude einen erhöhten Sanierungsaufwand aufzeigen und neue Anforderungen an die Sicherheit von Bild 134: Fachklinik Eifa Gemeinschaftsunterkünften (z. B. Brandschutz) bis zur Schließung im Jahr 2007 nicht auf dem heutigen Niveau berücksichtigt wurden. Das heißt, dass der Wiedereröffnung einer Fachklinik im Stadtteil Eifa aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll wäre. Aus städtebaulicher Sicht muss zudem festgehalten werden, dass die überdimensionierten Gebäude der Fachklinik überwiegend keine erhaltenswerte Bausubstanz aufweisen. Die einzelnen Gebäude fügten sich bereits in der Bauphase nur bedingt in den dörflichen Charakter der unmittelbaren Umgebung ein, insbesondere das Gebäude im Kreuzungsbereich von Eichenstraße und Kirchwiesenstraße wirkt durch seine zum Teil dreigeschossige Bauweise und die untypische Dachform (Flachdach) deplatziert. Der Erhalt der ehemaligen Fachklinik ist daher aus städtebaulichen bzw. baukulturellen Gründen nicht zwingend erforderlich. Abschließend muss festgehalten werden, dass die privaten Eigentümer des Objektes in den vergangenen 13 Jahren keine nennenswerten Investitionsbemühungen zeigten. Der weitere Verfall des Gebäudes ist daher sehr wahrscheinlich und wirkt sich zunehmend auch auf die benachbarten Grundstücke bzw. Gebäude aus. Auf dieser Grundlage wurde die Projektidee „Ankauf und Abriss der ehemaligen „Fachklinik Eifa“ und Aufstellung eines B-Plans der Innenentwicklung in Eifa“ entwickelt. Hierzu wurden die nachfolgenden Einzelmaßnahmen definiert: Ankauf des Gebäudekomplexes der ehemaligen Fachklinik durch die Stadt Hatzfeld (Eder) und Abriss des gesamten Gebäudekomplexes, Erstellung eines Bebauungsplans für das gesamte Quartier inkl. der Baulücken im benachbarten Bereich, Vermarktung der neuen Bauplätze durch die Kommune (es sind mindestens vier Bauplätze geplant) und die Aufwertung der Aufenthaltsqualität in dem gesamten Quartier. Ziel des Projektes ist die Entfernung eines städtebaulichen Problembereichs und die städtebauliche Aufwertung des Quartiers durch entsprechende Vorgaben zur regionaltypischen Bauweise in der Satzung des Bebauungsplans. Wichtig bei der Umsetzung ist die handlungsfeldübergreifende Vorgehensweise. Angedacht ist die Einbeziehung des Projektes „ökologische Aufwertung der vielfältigen Lebensräume der Stadt Hatzfeld (Eder)“, wobei die Schaffung eines Dorfgartens im weiteren Verlauf der Kirchwiesenstraße geprüft wird. Hier befindet sich eine Fläche, die zum Besitz der ehemaligen Fachklinik gehört und wegen der unmittelbaren Nähe zu einem Gewerbetrieb nicht für eine Wohnbebauung zur

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Verfügung steht. Des Weiteren ist angedacht, den Spielplatz und eine dazugehörige Spielfläche bei der Planung zu berücksichtigen. Aktuell befindet sich direkt unterhalb der Fachklinik eine geschotterte Fläche mit einigen „improvisierten“ Spielmöglichkeiten für ältere Kinder und Jugendliche, hier können kleinere Maßnahmen zu einer Aufwertung des lokalen Angebots für Kinder- und Jugendliche beitragen. Potenzial besteht auch bei der Förderung des Radtourismus, im Zuge der Umsetzung des Projektes „Grenztrail Waldeck-Frankenberg“.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Ankauf und Abriss der ehemaligen „Fachklinik Eifa“ und Aufstellung eines B-Plans der Innenentwicklung in Eifa Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune. Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HZ= Handlungsziel Kommunikation Projektwirkung: Unterschiedliche  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Punktzahlen Kommune Querschnittsziele: 2 Punkte  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Direkter Beitrag: 2 Punkte Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Indirekter Beitrag: 1 Punkt Handlungsfelder:  HF I - EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (indirekt)  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I- EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (indirekt)  HF II- EZ 1: Attraktive Wohn- und Baumöglichkeiten wurden identifiziert und für bestimmte Zielgruppen vermarktet. Die Ortskerne wurden durch eine gezielte Innenentwicklungsstrategie gestärkt. (direkt)  HF II - EZ 2: Die Zahl der leerstehenden bzw. potenziell leerstehenden Gebäude kann reduziert werden. (direkt)  HF II EZ 3: Ein städtebaulicher Problembereich (bzw. Missstand) wird beseitigt und durch ganzheitliche Vorgehensweise weiterentwickelt (direkt)

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 HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (indirekt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 26 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Aufstellung eines B-Plans zur Innenentwicklung im Projektes: Stadtteil Eifa  Ankauf und Abriss der ehemaligen Fachklinik durch die Kommune  Kommunale Grundstücksbereitstellung; Schaffung von mind. vier Bauplätzen  Aufwertung der Aufenthaltsqualität in dem gesamten Siedlungsbereich Umsetzungszeitraum 2020 – Aufstellung B-Plan 2021-2022 – Ankauf und Rückbau der ehemaligen Fachklinik Projektkosten (netto): 10.000,00 € (Aufstellung B-Plan, Finanzierung durch die Stadt Hatzfeld) 350.000,00 € Ankauf und Rückbau der ehemaligen Fachklinik

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Projektbündel III: Aufwertung der lokalen Bau- und Siedlungsstruktur Projekt 3a: Beratung zur privaten Förderung in der Dorfentwicklung Projekt 3b: Förderung von privaten Sanierungsmaßnahmen in den Ortskernen der Hatzfelder Stadtteile innerhalb der Fördergebietsgrenzen

Die städtebauliche Beratung (Bauberatung) ist ein wichtiger Bestandteil des integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes der Stadt Hatzfeld (Eder). Die Erfassung der lokalen Baustruktur zeigte, dass der Gebäudebestand in den Stadtteilen zum Teil einen starken Sanierungsaufwand aufzeigt. Die Möglichkeiten der privaten Förderung über die Dorfentwicklung können hierbei einen maßgeblichen Beitrag zu einer Aufwertung des lokalen Gebäudebestandes leisten. In diesem Zusammenhang ist eine fachliche Beratung der privaten Immobilieneigentümer unerlässlich. Die Themen „Schaffung von Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen (z.B. Mietwohnungen)“ und „Weiterentwicklung von untergenutzter Bausubstanz (z.B. landwirtschaftliche Nebengebäude)“ sollen hier ebenfalls beachtet werden. Die Erfahrungen in den bisherigen Schwerpunkten der Dorfentwicklung zeigen, dass diese Maßnahmen maßgeblich zum Erhalt und zur Aufwertung der lokalen Baukultur beitragen kann und gleichzeitig dazu beiträgt die Identität der Dörfer zu Bild 135: Blick in die Altstadt Hatzfeld (Höhe bewahren. Obergasse)

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Beratung zur privaten Förderung in der Dorfentwicklung, Förderung von privaten Sanierungsmaßnahmen in den Ortskernen der Hatzfelder Stadtteile innerhalb der Fördergebietsgrenzen Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der HZ= Handlungsziel Kommune Projektwirkung: Unterschiedliche  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Punktzahlen Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Querschnittsziele: 2 Punkte Handlungsfelder: Direkter Beitrag: 2 Punkte  HF I - EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit Indirekter Beitrag: 1 Punkt der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (direkt)

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 HF II- EZ 1: Attraktive Wohn- und Baumöglichkeiten wurden identifiziert und für bestimmte Zielgruppen vermarktet. Die Ortskerne wurden durch eine gezielte Innenentwicklungsstrategie gestärkt. (direkt)  HF II - EZ 2: Die Zahl der leerstehenden bzw. potenziell leerstehenden Gebäude kann reduziert werden. (direkt)  HF II EZ 3: Ein städtebaulicher Problembereich (bzw. Missstand) wird beseitigt und durch ganzheitliche Vorgehensweise weiterentwickelt (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (indirekt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 20 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Einrichtung einer kostenfreien städtebaulichen Beratung Projektes: für private Eigentümer und Antragsteller innerhalb der Fördergebietsgrenzen für die Dorfentwicklung  Förderung von privaten Sanierungsmaßnahmen in den Ortskernen über das hessische Dorfentwicklungsprogramm Umsetzungszeitraum Gesamter Zeitraum der DE

Projektkosten (netto): 60.000,00 € (nur für die Beratungsleistung), die übrigen Kosten können nicht geschätzt werden

Projektbündel III: Aufwertung der lokalen Bau- und Siedlungsstruktur Projekt 3c: Städtebauliches Entwicklungskonzept Altstadt Hatzfeld

In der Bestandserfassung wurde die Ausgangslage der Altstadt Hatzfeld bereits ausführlich dargestellt. Im Ergebnis sollten drei zentrale Kernaussagen zur städtebaulichen Ausgangslage in der Altstadt Hatzfeld im künftigen Dorfentwicklungsprozess beachtet werden. Erstens: Es gibt eine Vergleichsweise hohe Anzahl an leerstehenden bzw. untergenutzten Wohngebäuden, wobei der Verfall einzelner Gebäude in Zukunft sehr wahrscheinlich ist. Zweitens: Die erhaltenswerten bzw. denkmalgeschützten Wohn- und Wirtschaftsgebäude in diesem Siedlungsbereich werden in ihrer Attraktivität durch die zum Teil ungünstigen Grundstückszuschnitte erheblich gemindert. Die schmalen Flächen zwischen den erhaltenswerten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden wurden durch kleinere Nebengebäude (z.B. Schuppen, Garagen) überbaut. Ein Großteil der Wohngebäude besitzt keinen eigenen Garten, der Aufenthaltsbereich beschränkt sich zum Teil auf den Eingangsbereich des Wohnhauses. Drittens: In

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Teilen der Altstadt ist der sogenannte „Broken-Window-Effekt“ zu erkennen. Die ausbleibende Sanierung bzw. der Verfall einzelner Gebäude wirkte sich auch negativ auf das Ortsbild und die Sanierungsbestrebungen der benachbarten Gebäudeinhaber aus. Langfristig ist eine negative Kettenreaktion in der gesamten Altstadt zu befürchten. Die vorliegende Projektidee „Städtebauliches Entwicklungskonzept Altstadt Hatzfeld“ basiert auf diesen Kernaussagen zur Ausgangslage der Altstadt Hatzfeld. Angedacht ist die Aufstellung eines Entwicklungskonzeptes bestehend aus drei Leistungsphasen:  Entwicklung von Lösungsansätzen zur gezielten Reduzierung der leerstehenden Wohngebäude in der Altstadt durch flankierende kommunale Maßnahmen (z. B. Bodenneuordnung)  Moderation und Bündelung der unterschiedlichen kommunalen und privaten Interessen  Konzeptionelle Ausarbeitung der bestehenden kommunalen Projektideen (z.B. Stadtmuseum) als Impuls für die Siedlungsentwicklung Altstadt

Bild 136: Blick in die Altstadt Hatzfeld (Mittelstraße) Mit dieser konzeptionellen Grundlage erhält die Stadt Hatzfeld die Grundlage für eine strategische Weiterentwicklung der Altstadt Hatzfeld. Ziel der Maßnahme ist es, die erhaltenswerte und denkmalgeschützte Bausubstanz der Altstadt zu fördern und die Wohnbedingungen insgesamt aufzuwerten. Hierzu zählt auch, dass die kommunalen Liegenschaften nicht einfach nur erhalten werden, sondern durch eine konzeptionelle Vorgehensweise zur Aufwertung der Altstadt beitragen. Diese Vorgehensweise bietet auch einen Ansatzpunkt für die touristische Entwicklung der Kommune, neben den kommunalen Maßnahmen sind hier vor allem die privaten Maßnahmen in den Fokus zu nehmen. Vorstellbar ist die Identifizierung von Gebäuden, die für die Einrichtung von regionaltypischen Ferienwohnungen geeignet sind.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Städtebauliches Entwicklungskonzept Altstadt Hatzfeld Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der HZ= Handlungsziel Kommune Projektwirkung: Unterschiedliche  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Punktzahlen Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Querschnittsziele: 2 Punkte  Die barrierefreie Bewegung in der Region wird erhöht Direkter Beitrag: 2 Punkte Handlungsfelder: Indirekter Beitrag: 1 Punkt

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 HF I – EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (indirekt)  HF II- EZ 1: Attraktive Wohn- und Baumöglichkeiten wurden identifiziert und für bestimmte Zielgruppen vermarktet. Die Ortskerne wurden durch eine gezielte Innenentwicklungsstrategie gestärkt. (direkt)  HF II - EZ 2: Die Zahl der leerstehenden bzw. potenziell leerstehenden Gebäude kann reduziert werden. (direkt)  HF II EZ 3: Ein städtebaulicher Problembereich (bzw. Missstand) wird beseitigt und durch ganzheitliche Vorgehensweise weiterentwickelt (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (indirekt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 21 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Erstellung eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes Projektes: für die Altstadt Hatzfeld auf der Grundlage der zuvor beschriebenen Leistungsbereiche Umsetzungszeitraum 2021

Projektkosten (netto): 70.000,00 €

Projekt 3d Weiterentwicklung des kommunalen Flächen- und Leerstandsmanagements

Die Stadt Hatzfeld (Eder) verfügt aktuell bereits über eine sehr gute Datengrundlage im Bereich des kommunalen Flächen- und Leerstandsmanagements. Das Bauamt der Stadt Hatzfeld (Eder) erfasst die leerstehenden Wohngebäude und kann jedem Kaufinteressenten bzw. Bauwilligen ein geeignetes Angebot unterbreiten. Eine aktuelle Herausforderung ist, dass dieses Angebot nur einen geringen Bekanntheitsgrad hat, dies gilt für die Stadt Hatzfeld (Eder) selbst, als auch für das regionale Umfeld. Das Potenzial der vorliegenden Datengrundlage kann daher nur in Teilen genutzt werden. Ein zweiter Problembereich in diesem Kontext ist, dass die leerstehenden Wohngebäude (v.a. in der Altstadt Hatzfeld) zum Teil eine ungünstige Parzellen- bzw. Grundstücksgröße aufweisen. Diese Ausgangslage wurde für das Projekt „Städtebauliches Entwicklungskonzept für die Altstadt Hatzfeld“ bereits ausführlich dargestellt. In dieser Beschreibung wurde auch die Zielvorstellung, dass die Zahl leerstehenden Wohngebäude in der Altstadt durch flankierende kommunale Maßnahmen reduziert

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wird, genannt. Für die Umsetzung dieser Zielvorgabe und zur Steigerung der Bekanntheit der Datengrundlagen des kommunalen Flächen- und Leerstandsmanagements wurde die vorliegende Projektidee entwickelt. In einem ersten Schritt ist angedacht, die Vermarktung der leerstehenden Wohngebäude und Baulücken zu verbessern und die Reichweite des Angebots über eine Online-Plattform zu erhöhen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Suche nach einer geeigneten Zugangsmöglichkeit für private Anbieter bzw. Interessenten, die auch die Anforderungen an die Erfordernisse des Datenschutzes berücksichtigt. Zudem ist es notwendig mögliche Zielgruppen für ein derartiges Angebot zu identifizieren, um eine bundesweite Vermarktung zielgerichtet durchzuführen. Ein Beispiel hierfür ist das ehemalige Landhaus Feisel in Reddighausen, dieses Gebäude gilt seit einigen Jahren als leerstehend und ist eher für touristische Nutzung (z. B. Beherbergungsbetriebe) geeignet. Eine zielgruppenorientierte Vermarktung dieses Objektes ist daher erfolgsversprechender. In diesem Fall ist eine handlungsfeldübergreifende Sichtweise wirkungsvoll, um die Vermarktungschancen für ein Gebäude dieser Art erhöhen. Dies gilt auch für die Schaffung der begleitenden touristischen Infrastrukturen in der Stadt Hatzfeld (Eder), da diese Angebote erheblich zur Attraktivität des touristischen Standorts beitragen und somit auch die Wertschöpfung in diesem Bereich erhöht werden Bild 137: (Ehem.) Landhaus Feisel in Reddighausen kann. Die zweite Maßnahme in diesem Bereich basiert in Teilen auf den Ergebnissen des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes für die Altstadt Hatzfeld. Auf der Grundlage der Bestandserfassung der Stadt Hatzfeld wurde bereits festgehalten, dass ein Teil der leerstehenden Wohngebäude durch die aktuellen Grundstückszuschnitte erheblich in ihrer Attraktivität gemindert werden. Ein Ansatzpunkt in diesem Zusammenhang ist die Bodenneuordnung und in besonderen Ausnahmefällen der städtebaulich verträgliche Rückbau. Im Fokus dieser Maßnahme stehen untergenutzte Nebengebäude (z.B. Garagen, Schuppen), welche sich lediglich strukturbildend in die Altstadt Hatzfeld einfügen und keine erhaltenswerte bzw. denkmalgeschützte Bausubstanz aufweisen. In diesen Fällen wird die Nachnutzung des einzelnen Grundstücks im Vorfeld festgehalten, im Vordergrund steht die Schaffung von ökologisch wertvollen Frei- bzw. Erholungsflächen für die privaten Hauseigentümer.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Weiterentwicklung des kommunalen Flächen- und Leerstandsmanagement Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der HZ= Handlungsziel Kommune

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Projektwirkung: Unterschiedliche  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Punktzahlen Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Querschnittsziele: 2 Punkte  Die barrierefreie Bewegung in der Region wird erhöht Direkter Beitrag: 2 Punkte Handlungsfelder: Indirekter Beitrag: 1 Punkt  HF I – EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (indirekt)  HF II- EZ 1: Attraktive Wohn- und Baumöglichkeiten wurden identifiziert und für bestimmte Zielgruppen vermarktet. Die Ortskerne wurden durch eine gezielte Innenentwicklungsstrategie gestärkt. (direkt)  HF II - EZ 2: Die Zahl der leerstehenden bzw. potenziell leerstehenden Gebäude kann reduziert werden. (direkt)  HF II EZ 3: Ein städtebaulicher Problembereich (bzw. Missstand) wird beseitigt und durch ganzheitliche Vorgehensweise weiterentwickelt (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (indirekt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 25 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Entwicklung einer Online-Plattform zur zielgerichteten Projektes: Vermarktung von leerstehenden Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie Baulücken  Aufwertung der Altstadt Hatzfeld durch die Umsetzung von flankierenden kommunalen Maßnahmen auf der Grundlage des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes für die Altstadt. Umsetzungszeitraum Gesamter DE-Zeitraum

Projektkosten (netto): 150.000,00 €

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Handlungsfeld III: Kooperation, Kommunikation und Digitalisierung

Projektbündel IV: Öffentliche Einrichtungen im Stadtteil Reddighausen Projekt 2a: Machbarkeitsstudie „Öffentliche Einrichtungen im Stadtteil Reddighausen“ Projekt 2b: Optimierung der Festhalle zu einer Multifunktionshalle; Schaffung von Freizeitangeboten für Jung und Alt Projekt 2c: Verkauf des Dorfgemeinschaftshauses Reddighausen

Im Stadtteil Reddighausen gibt es derzeit zwei öffentliche Einrichtungen. In der Ortsmitte befindet sich das Dorfgemeinschaftshaus, mit der Verwaltungsaußenstelle, dem Jugendraum einem Gemeinschaftsraum inkl. Küche sowie einer öffentlichen Toilette. Das Dorfgemeinschaftshaus ist aktuell nicht barrierefrei zugänglich, lediglich der ebenerdige Jugendraum kann ohne größere Hürden erreicht werden. In der Nähe des Sportplatzes befindet sich zudem die Festhalle Reddighausen, eine Einrichtung die auch für größere Veranstaltungen oder die sportliche Nutzung (z.B. Tischtennis) geeignet ist und bereits häufig als Austragungsort für größere Konzerte gewählt wurde. Dies liegt auch an dem rustikalen Ambiente der Festhalle, welches auch für Rock- oder Popkonzerte geeignet ist. An der Festhalle befindet sich zudem ein Schießstand und das Sporthaus. Die Festhalle gilt als öffentliche Einrichtung mit Bild 138: Festhalle Reddighausen gesamtkommunalen Funktionsangeboten, wobei die aktuelle Raumaufteilung die alltägliche Nutzung als Treffpunkt für kleinere Gruppen nur bedingt zulässt. Die Festhalle ist jedoch auch von regionaler Bedeutung. Auf Grund ihres Fassungsvermögens von 400 bis 600 Personen ist sie eine von zwei Hallen im Südkreis und wird u.a. regelmäßig für überregionale Veranstaltungen wie den Kreisschützenball genutzt wird. Das vorliegende Projektbündel besteht aus drei verschiedenen Einzelmaßnahmen, in einem ersten Schritt soll die Zusammenlegung der öffentlichen Einrichtung im Stadtteil Reddighausen geprüft werden. Offen ist, ob die gut frequentierten Angebote des Dorfgemeinschaftshauses (Verwaltungsaußenstelle und Jugendraum) auch in der Festhalle umgesetzt werden können. Ein weiterer offener Punkt ist der Fortbestand der Vereinsaktivitäten, welche aktuell in den Räumlichkeiten des DGHs angeboten werden können. Nicht in allen Fällen ist eine Verlegung in die Festhalle Reddighausen möglich. Notwendig ist daher die Entwicklung einer Alternative für ausgewählte Vereinsaktivitäten des Stadtteils, aktuell in Prüfung ist die Nutzung einer privaten Räumlichkeit in der ehemaligen Fachklinik Reddighausen. Vor einem möglichen Verkauf des Dorfgemeinschaftshauses gilt es zudem die potenziellen Nutzungsmöglichkeiten (z. B. gewerbliche Nutzung, private Wohnungen) für eine Einrichtung dieser Art zu sammeln bzw. zu entwickeln. Mit dieser Grundlage erhöhen sich die Chancen für einen Verkauf des DGHs, da die Vermarktung zielgruppengerecht eingeleitet werden kann.

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Die erste Maßnahme in diesem Projektbündel ist daher die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zum Thema „Öffentliche Einrichtungen in Reddighausen“, wobei die nachfolgenden Leistungen abgedeckt werden sollen:  Prüfung einer räumlichen Zusammenlegung der öffentlichen Einrichtungen am Standort Festhalle Reddighausen.  Entwicklung eines Raumkonzeptes für die multifunktionale Nutzung der Festhalle für unterschiedliche Gruppen und Vereine inkl. Kostenermittlung  Erarbeitung von verschiedenen gewerblichen und privaten Nutzungsmöglichkeiten für das Dorfgemeinschaftshaus.

Auf der Grundlage dieser Machbarkeitsstudie basiert das zweite Projekt „Optimierung der Festhalle zu einer Multifunktionshalle; Schaffung von Freizeitangeboten für Jung und Alt“. Auf der Basis eines noch zu entwickelnden Raumkonzeptes sollen künftig größere Veranstaltungen (z. B. Sportveranstaltungen, Kulturveranstaltungen, Messen) und kleinere „alltägliche“ Treffen zwischen den unterschiedlichen Gruppen und Vereinen möglich sein. Die Festhalle Reddighausen besteht aktuell aus zwei unterschiedlich großen Sälen, welche Bild 139: Großer Saal der Festhalle durch die Verschiebung einer Trennwand verbunden werden können. Es gibt eine größere Theke mit Küche, eine mobile Bühne und sanitäre Einrichtungen. Der Eingang zur Festhalle ist über das Sporthaus möglich, welches sich im westlichen Bereich des Gebäudes befindet, oder über eine große Seitentür an der Westseite des Gebäudes.

Im Zuge der Projektentwicklung sollen auch die Angebote im Umfeld der Festhalle überprüft werden. Durch die Schaffung der neuen Nutzungsmöglichkeiten der Festhalle bietet sich auch die Möglichkeit die bestehenden sportlichen Angebote zu erweitern. Geplant ist die von Installation mehreren Outdoorfitnessgeräten im Umfeld der Festhalle, welche durch die Sportvereine und Einzelpersonen gleichermaßen genutzt werden können. Zusätzlichen ist die Einrichtung von einigen Spielgeräten für (kleinere) Kinder geplant, welche das Angebot der Festhalle für Familienfeiern (z.B. Hochzeiten) oder Informationsveranstaltungen (z.B. Gesundheitsmessen) aufwerten sollen. Wichtig in diesem Kontext ist, dass die Sport- und Spielmöglichkeiten an der Festhalle keine Konkurrenz zu dem Spielplatz des Dorfes oder zu dem geplanten Multifunktionsplatz in Hatzfeld darstellen sollen. Die Größe und das Angebot werden daher bewusst eingeschränkt, da es sich lediglich um eine Ergänzung zu den bestehenden Angeboten handelt. Die dritte Maßnahme in diesem Projektbündel „Verkauf des DGHs Reddighausen“ basiert ebenfalls auf den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie zu den öffentlichen Einrichtungen. Ein zentraler Eckpfeiler in diesem Zusammenhang ist, dass die bestehenden Angebote (z. B. Jugendraum) nicht durch die Schließung des DGHs wegfallen, sondern vielmehr eine Aufwertung erfahren. Die fehlende Barrierefreiheit des Dorfgemeinschaftshauses ist beispielsweise für die mobilitätseingeschränkten Personen in den Vereinen (z.B. Gesangverein) problematisch. Die Verlagerung dieser Angebote kann daher auch positive Effekte für die Arbeit der Vereine erreichen.

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Daraus ergibt sich auch der Zeitplan für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen. Ein möglicher Verkauf des DGHs kann daher erst nach der erfolgreichen Umsetzung der Maßnahmen an der Festhalle durchgeführt werden.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Projektbündel: Öffentliche Einrichtungen im Stadtteil Reddighausen  Machbarkeitsstudie „Öffentliche Einrichtungen im Stadtteil Reddighausen“  Optimierung der Festhalle zu einer Multifunktionshalle; Schaffung von Freizeitangeboten für Jung und Alt  Verkauf des Dorfgemeinschaftshauses Reddighausen Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein alternatives Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der HZ= Handlungsziel Kommune Projektwirkung: Unterschiedliche  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Punktzahlen Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Querschnittsziele: 2 Punkte  Die barrierefreie Bewegung in der Region wird erhöht Direkter Beitrag: 2 Punkte Handlungsfelder: Indirekter Beitrag: 1 Punkt  HF I – EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (direkt)  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF III EZ 3: Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. (direkt)

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 HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (direkt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt) Projektbewertung: 29 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Projektes: Weiterentwicklung der öffentlichen Einrichtungen im Stadtteil Reddighausen inkl. Raumnutzungskonzept  Umbau der Festhalle zu einer Multifunktionshalle unter Beachtung der Ergebnisse des Raumnutzungskonzeptes; Erweiterung des Freizeitangebotes im Außenbereich der Festhalle  Verkauf des Dorfgemeinschaftshauses Reddighausen unter der Voraussetzung, dass den Vereinen und Gruppen eine alternative vor Ort geboten wird. Umsetzungszeitraum 2020-2025 1. Projekt: Machbarkeitsstudie: 2020 2. Projekt: Umbau der Festhalle: 2021-2023 3. Projekt: Freizeitangebote an der Festhalle: 2023-2024 4. Projekt: Verkauf des Dorfgemeinschaftshauses: 2025 Projektkosten (netto): Projekt: Machbarkeitsstudie: 40.000 € Projekt: Umbau der Festhalle: 350.000,00 € Projekt: Freizeitangebote an der Festhalle: 25.000,00 € Projekt: Verkauf des Dorfgemeinschaftshauses: -

Projektbündel: Bürgerhaus Hatzfeld – Regionales Zentrum für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur Projekt 3a: Konzept zur Schaffung eines regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur Projekt 3b: Bürgerhaus Hatzfeld: Einrichtung eines regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur sowie eine thematisch angepasste Gestaltung des benachbarten Spielplatzes

Das Bürgerhaus in der Kernstadt Hatzfeld ist die zweite öffentliche Einrichtung mit gesamtkommunalen und regionalen Funktionsangeboten. Das Bürgerhaus besteht aus einem größeren Saal mit Empore und Bühne sowie kleineren Räumlichkeiten (u.a. Landfrauenklause, Schießstand, Lagerräume). Es gibt einen Eingangsbereich mit Garderobe, eine Küche und einen Theken- bzw. Sitzbereich der auch als Gaststätte genutzt werden kann. Im Untergeschoss befinden sich darüber hinaus eine soziale Kleiderkammer und Räume, die den Vereinen zur Lagerung zur Verfügung gestellt werden.

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Das Bürgerhaus kann für unterschiedliche Veranstaltungen (z. B. Informationsveranstaltungen, Konzerte und Messen, in Verbindung mit dem Außenbereich) genutzt werden, wobei die Teilnehmerzahl auf ca. 200 Personen begrenzt ist. Der größere Saal ist für eine sportliche Nutzung eher nicht geeignet. Aktuell wird das Bürgerhaus lediglich im Bereich des Schießstandes und im Gymnastikbereich für sportliche Aktivitäten genutzt. Wesentlich häufiger sind die Nutzungen für die kulturellen (z.B. Chorproben, Theateraufführungen) und sozialen Aktivitäten (z. B. Reservisten-Kameradschaft, DRK-Blutspende, Kulturcafé (Generationentreff) und Seniorenclub). Hinzu kommt eine mittlere Auslastung im Bereich der Familienfeiern. Diese Ausgangslage soll über den Prozess der Dorfentwicklung genutzt werden. Eine Stärke der beiden Einrichtungen mit gesamtkommunalen Funktionsangeboten in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist, dass eine grobe Spezialisierung bereits vorliegt. Diese Spezialisierung ist die Basis für die weitergehende Auseinandersetzung mit den Angeboten im Bildungs- und Kulturbereich sowie dem zentralem Querschnittsthema dieser Dorfentwicklung, der Nachhaltigkeit. Das letztgenannte Thema wurde innerhalb des Prozesses der Dorfentwicklung durch zahlreiche Projektideen bereichert (z.B. Beratungsangebote zur Müllvermeidung und die Maßnahmen im Bereich des Artenschutzes). Diese Projekte werden überwiegend durch die Zivilgesellschaft umgesetzt. Das Bürgerhaus der Stadt Hatzfeld soll jedoch als Standort bzw. Anlaufstelle für die Projektideen dieser Art fungieren. Vorstellbar ist die Einrichtung eines „Repair-Cafés bzw. Ausleihhauses“ in den Räumlichkeiten des Bürgerhauses, die Implementierung von ehrenamtlichen Beratungsangeboten zu den Themen Umwelt-, Natur- und Klima- sowie Ressourcenschutz aber auch die Durchführung von Informationsveranstaltungen. Im Bildungsbereich liegt eine enge Verbindung zu den Aspekten der Nachhaltigkeit vor. Ein zentraler Ansatz in diesem Bereich ist die Schaffung von Angeboten nach dem Konzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, wobei die Einbindung der Kindertagesstätte und der Grundschule vorgesehen ist. In Zukunft soll das Bürgerhaus aber auch den Anforderungen eines modernen Tagungshauses entsprechen und den regionalen Unternehmen für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen im größeren Rahmen, Tagungen oder Messen (z.B. Bild 140: Bürgerhaus der Stadt Hatzfeld Gewerbemessen) zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund soll auch die Digitalisierung des Gebäudes vorangetrieben werden, um ein modernes, vielseitig nutzbares Angebot zu ermöglichen. Der dritte Aspekt ist der kulturelle Bereich. Neben den bereits bestehenden Angeboten bietet der vorliegende Projektansatz auch die Möglichkeit neue Angebote im Bürgerhaus der Stadt Hatzfeld (Eder) umzusetzen. In diesem Zusammenhang sind zum Beispiel die Ergebnisse der Jugendbeteiligung zu beachten, durch eine Multimediatechnik können Filmabende (z. B. in Zusammenarbeit mit der Kirche) organisiert oder regelmäßigen Theateraufführungen initiiert werden. In diesem Zusammenhang ist die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Jugendclubs der Stadt Hatzfeld (Eder), die während des Workshops für diese Altersgruppe vereinbart wurde, besonders hilfreich. Ein weiterer Aspekt dieses Projektkonzeptes ist die Durchführung von Kunstaustellungen im Vorraum des großen Saals, wobei der Fokus auf der Darstellung der Arbeit von regionalen Künstlern liegt.

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Im Rahmen der Projektentwicklung wurden bereits unterschiedliche Zielgruppen für ein derartiges Zentrum definiert. Ein Fokus liegt hier auf den Familien mit den jüngeren Kindern. Um das Angebot des Bürgerhauses auch über die Grenzen der Stadt Hatzfeld (Eder) hinaus bekannt zu machen, ist die Aufwertung des Spielplatzes durch besondere (seltene) Angebote geplant, die dazu beitragen das Bürgerhaus als Ausflugsziel zu etablieren. Der gesamte Projektansatz hat für die Region des südlichen Waldeck-Frankenbergs bislang einen gewissen Modellcharakter, aufgrund dessen ist die Einbindung der unterschiedlichen lokalen und regionalen Ebenen zwingend erforderlich. Auf der lokalen Ebene sind dies die unterschiedlichen Akteure der Zivilgesellschaft (z.B. die Projektgruppe: „Energie, Klima, Ressourcenschutz und Natur“). Auf der regionalen Ebene sind es die Kommunen der interkommunalen Arbeitsgemeinschaft Ederbergland, welche bereits über eine gemeinsame Aufstellung eines Klimaschutzkonzepts eine gute Zusammenarbeit in diesem Bereich erprobten, und die Stadt Bad Berleburg. Im kulturellen Bereich bietet sich zudem die Einbindung der touristischen Arbeitsgemeinschaft Ederbergland an, im Bildungsbereich die Volkshochschule. Eine Folge dieser Spezialisierung ist, dass ein Teil der bisherigen Nutzungen auf alternative Räumlichkeiten innerhalb der Kommune verlagert werden muss. Diese Folge wurde im Zuge des Dorfentwicklungsprozess durch die einzelnen Akteure bearbeitet, wobei unterschiedliche Lösungsvorschläge (z. B. die Gründung eines Vereinstreffpunkts am Rathaus Hatzfeld oder die Verlagerung der Aktivitäten auf einen Stadtteil) erarbeitet wurden. Die Umsetzung dieses Projektes soll zunächst konzeptionell vorbereitet werden, wobei die folgenden Arbeitsphasen für dieses Konzept definiert wurden.  Beteiligung der unterschiedlichen Vereine, Gruppen und Nachbarkommunen an der konzeptionellen Entwicklung eines regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur  Beteiligung der bisherigen Nutzer an der Weiterentwicklung des Bürgerhauses, Unterstützung bei der Suche nach alternativen öffentlichen oder privaten Liegenschaften.  Prüfung der vorgeschlagenen Maßnahmen und Erstellung eines Raumnutzungskonzeptes für die unterschiedlichen Projektansätze inkl. Kostenkalkulation Auf der Grundlage dieses Konzeptes soll die Umsetzung dieses regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur in den Räumlichkeiten des Bürgerhauses Hatzfeld erfolgen. Das geplante Raumnutzungskonzept wird dazu beitragen die weiteren notwendigen Maßnahmen zu kalkulieren bzw. zu planen. Die Schaffung einer zeitgemäßen Multimedia-Ausstattung und eine energetische Aufwertung des Gebäudes sind aus der Sicht der Stadtverwaltung erste notwendige Maßnahmen, die im Zuge der Projektumsetzung erforderlich sind.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Projektbündel: Bürgerhaus Hatzfeld  Machbarkeitsstudie „Regionales Zentrum für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur“ im Bürgerhaus Hatzfeld  Einrichtung eines regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur sowie eine thematisch angepasste Gestaltung des benachbarten Spielplatzes

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Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein alternatives Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HZ= Handlungsziel Kommunikation Projektwirkung: Unterschiedliche  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Punktzahlen Kommune Querschnittsziele: 2 Punkte  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Direkter Beitrag: 2 Punkte Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Indirekter Beitrag: 1 Punkt  Die barrierefreie Bewegung in der Region wird erhöht Handlungsfelder:  HF I – EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (indirekt)  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (indirekt)  HF III EZ 1: Die Chancen der Digitalisierung werden aktiv zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten genutzt, der digitale Wandel wird in allen Lebensbereichen konsequent unterstützt. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF III EZ 3: Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (direkt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt)

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 HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. Projektbewertung: 31 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Durchführung einer Machbarkeitsstudie für die Schaffung Projektes: eines regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur im Bürgerhaus  Einrichtung des regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Kultur, Bildung im Bürgerhaus Hatzfeld  Gestaltung des Spielplatzes Umsetzungszeitraum 2020-2025 1. Projekt: Marchbarkeitsstudie: 2023 2. Projekt: Umbau der Festhalle: 2024-2026 3. Projekt: Themenspielplatz am Bürgerhaus: 2024-2025 Projektkosten (netto): Projekt: Marchbarkeitsstudie: 40.000 € Projekt: Bürgerhaus Hatzfeld: 350.000,00 € Projekt: Themenspielplatz: 50.000,00 €

Projektbündel: „Smart Village Hatzfeld (Eder)“ Projekt 4a: Entwicklung einer ortsteilübergreifenden App/ Digitaler Dorfplatz Projekt 4b: Einrichtung von bis zu 20 WLAN-Hotspots zur Aufwertung von öffentlichen Gebäuden und Plätzen Projekt 4c: Modellprojekt „Smart Village Hatzfeld“

Die Digitalisierung als Chance nutzen – diese Zielsetzung wurde auch im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses der Stadt Hatzfeld (Eder) genutzt. Die Konkretisierung dieser Zielvorgabe ist jedoch auch eine Herausforderung für den Prozess der Dorfentwicklung. Ansatzpunkte und Beispiele hierfür gibt es in unterschiedlichen Lebensbereichen, wobei die Vielfalt der Angebote für eine wirkungsvolle Kommunikation auf der kommunalen Ebene zum Teil hinderlich ist. Die zahlreichen Vereine und Gruppen nutzen unterschiedliche Applikationen für die Kommunikation untereinander. Gemeinsame Termine werden häufig in einer Sitzung zum Jahresanfang geklärt, spontane Veranstaltungen kollidieren daher häufiger mit den Angeboten der anderen Stadtteile. Die Möglichkeiten des Online-Handels werden durch die lokalen Unternehmen aktuell nur eingeschränkt wahrgenommen, eine Vernetzung der Angebote gibt es nicht. Hinzu kommen die Bereiche Mobilität, Gesundheit, Wohnen und Tourismus, auch hier werden die Chancen der Digitalisierung bislang nicht genutzt. Auf dieser Grundlage wurde das Projektbündel „Smart -Village Hatzfeld (Eder)“ entwickelt, welches aus drei verschiedenen Einzelmaßnahmen besteht. In einem ersten Schritt plant die Stadt Hatzfeld (Eder) die Implementierung einer Applikation zur Verbesserung der Kommunikation der Bewohner innerhalb und zwischen den Stadtteilen, eine sogenannte „Dorf-App“. Mit dieser App können Privatpersonen, Vereine oder Unternehmen eigene

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digitale Kommunikationswege aufbauen und erste Netzwerke bilden, dadurch werden unter anderem die zahlreichen Doppelstrukturen in den verschiedenen „Messenger Diensten“ reduziert bzw. vermieden. Die Planung von stadtteilübergreifenden Aktivitäten, wie im Projektbündel I „Gemeinsame stadtteil- und gruppenübergreifende Aktivitäten und Projekte“ vorgeschlagen, wird vereinfacht. Des Weiteren können die unterschiedlichen Angebote der Vereine tagesaktuell dargestellt und beworben werden. Neben der Anschaffung der Software, ist es notwendig die Bedienung der Applikation für die unterschiedlichen Vereine, Gruppen und Unternehmen in Schulungsveranstaltungen zu erläutern. Diese sollen nach einer ersten Startphase in allen Stadtteilen angeboten werden. Parallel zur Einführung der „Dorf-App“ ist die Schaffung der begleitenden technischen Infrastruktur für die öffentlichen Einrichtungen und Gebäude der Stadt Hatzfeld (Eder) geplant. Vorgesehen ist die Installation von bis zu 20 WLAN-Hotspots an den öffentlichen Liegenschaften der Stadt Hatzfeld. Im Fokus stehen hierbei die Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. BGH; DGH), die Stadtverwaltung oder touristische Besonderheiten (z. B. Kapelle Lindenhof) aber auch Bushaltestellen oder E-Bike Ladestationen. Die Antragsstellung soll über das Programm „Digitale Dorflinde“ umgesetzt werden. Durch die Implementierung der „Dorf-App“ und die Verbesserung der technischen Infrastruktur werden wichtige Grundlagen für die Umsetzung des Projektes „Smart Village Hatzfeld (Eder)“ geschaffen. Dieses Projekt orientiert sich an der Zielsetzung, dass die Digitalisierung konsequent in allen Lebensbereichen gefördert wird. Zu diesem Zweck soll ein Konzept für die Umsetzung einer Smart Village Strategie für die Stadt Hatzfeld (Eder) erarbeitet werden, welches konkrete Lösungsvorschläge zur Förderung der Digitalisierung in den unterschiedlichen Lebensbereichen beinhaltet. Eine wichtige Grundlage in diesem Bereich ist die Verfügbarkeit eines geeigneten Instruments für die digitale Beteiligung der Bevölkerung, was über die „Dorf-App“ erfolgen soll. Hinzu kommt die notwendige technische Infrastruktur für die Durchführung dieser Veranstaltungen in den öffentlichen Einrichtungen, um auch die weniger technikaffinen Personen in den Prozess zu integrieren. Ein Beispiel für die Nutzungspotenziale der Digitalisierung ist der Themenbereich „Nahversorgung“, wobei die Verbesserung der dezentralen Versorgung für alle Alters- und Bewohnergruppen eine wichtige Zielsetzung ist. Die unterschiedlichen Projektansätze in den Stadtteilen Eifa, Holzhausen und Reddighausen berücksichtigen diesen Aspekt bereits. In Reddighausen ist aktuell geplant, dass die Nahversorgung über einen privaten Investor in den Räumlichkeiten der ehemaligen Fachklinik verbessert wird. In den Stadtteilen Eifa und Holzhausen wurden öffentliche Einrichtungen (Backhaus und DGH) für die Entwicklung einer standortbezogenen Lösung ausgewählt. In beiden Fällen stellten sich die gewählten Ansätze wie folgt da. Im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses wurden Projekte an diesen öffentlichen Einrichtungen erarbeitet, welche auch die Aufstellung von sogenannten „Regiomaten“ (SB-Automaten mit ausgewähltem Lebensmittesortiment) beinhaltete. In beiden Fällen handelt es sich um eine Maßnahme, die ausschließlich auf der lokalen Ebene gewirkt hätte. Die Einbindung von mehreren lokalen Unternehmen und die Bestückung der einzelnen „Regiomaten“ wäre in diesem Fall wesentlich aufwendiger gewesen, fraglich ist auch ob eine „spontane“ Bestellung funktioniert hätte. Die Chancen der Digitalisierung zu nutzen heißt, dass diese unterschiedlichen Angebote vernetzt werden und dadurch auch die Bandbreite wesentlich erweitert wird. Schließlich hilft es insbesondere den mobilitätseingeschränkten Personen nur bedingt, wenn Sie ausgewählte Milchprodukte über einen

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„Regiomaten“ vor Ort erwerben können, aber für alle anderen Produkte die Fahrt in die Kernstadt auf sich nehmen müssen. Daher ist die digitale Vernetzung der unterschiedlichen Maßnahmen zur Verbesserung der dezentralen Nahversorgung eine wichtige Leistungsphase innerhalb des Projektes „Smart Village Hatzfeld (Eder)“. Auf der Grundlage dieser Leistungsphase ist die Beschaffung der geeigneten technischen Infrastruktur (z. B. Regiomaten) ein notwendiger Projektbestandteil, ebenso wie die Identifizierung von weiteren Standorten zur Verbesserung der dezentralen Nahversorgung. Weitere thematische Ansätze für die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie für die Stadt Hatzfeld (Eder) sind die medizinische Versorgung, der Tourismus oder das bürgerschaftliche Engagement.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Projektbündel: „Smart Village Hatzfeld (Eder)“  Entwicklung einer ortsteilübergreifenden App/ Digitaler Dorfplatz  Einrichtung von bis zu 20 WLAN-Hotspots zur Aufwertung von öffentlichen Gebäuden und Plätzen einrichten  Modellprojekt „Smart Village Hatzfeld“ Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der HZ= Handlungsziel Kommune Projektwirkung: Unterschiedliche  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende Punktzahlen Kommunikation Querschnittsziele: 2 Punkte  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Direkter Beitrag: 2 Punkte Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Indirekter Beitrag: 1 Punkt Handlungsfelder:  HF I – EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (direkt)  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (indirekt)

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 HF III EZ 1: Die Chancen der Digitalisierung werden aktiv zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten genutzt, der digitale Wandel wird in allen Lebensbereichen konsequent unterstützt. (direkt)  HF III EZ 3: Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF IV EZ 3: Die dezentralen Versorgungsangebote (z.B. Nahversorgung, med. Versorgung) können sichergestellt bzw. aufgewertet werden. (direkt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 27 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Entwicklung einer ortsteilübergreifenden App („Dorf- Projektes: App“) / Digitaler Dorfplatz und die Durchführung von Schulungsveranstaltungen für Privatpersonen, Vereine und Unternehmen  Installation von bis 20 WLAN-Hotspots an den öffentlichen Liegenschaften und zentralen Orten bzw. Plätzen  Erstellung eines Konzeptes zum Thema „Smart-Village Hatzfeld (Eder)“ und die Beschaffung der notwendigen technischen Infrastruktur (z. B. Regiomaten) zur Umsetzung des Konzeptes Umsetzungszeitraum 2020 bis 2024 1. Projekt „Dorf-App“ Umsetzung von 2020-2022 (Antragsstellung über die Dorfentwicklung) 2. Projekt „WLAN-Hotspots Umsetzung 2020-2022 (Antragstellung über das Programm Digitale Dorflinde) 3. Projekt: Modellprojekt bzw. Konzept „Smart-Village Hatzfeld (Eder) Umsetzung 2023-2024 (Antragsstellung über die Dorfentwicklung) Projektkosten (netto): Gesamtkosten: 170.000,00 € 1. Projekt „Dorf-App“: 20.000,00 € 2. Projekt WLAN-Hotspots: 40.000,00 € 3. Projekt Modellprojekt „Smart Village“: 110.000,00 € (davon ca. 60.000,00 € für die Beschaffung der begleitenden technischen Infrastruktur)

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Projektbezeichnung 5: Umgestaltung DGH Eifa: Schaffung einer Räumlichkeit zur Förderung der alltäglichen Begegnung

Das Dorfgemeinschaftshaus im Stadtteil Eifa ist Treffpunkt für die alltägliche Begegnung mit lokalen Funktionsangeboten49. Es besteht aus einem größeren Saal, einem kleineren Gruppenraum und weiteren Lagerräumen. Im Untergeschoss befindet sich ein Jugendraum und eine Kegelbahn (derzeit nicht in Betrieb). Im Eingangsbereich des Dorfgemeinschaftshauses befindet sich eine Theke mit Küchenzugang und eine Garderobe. Die sanitären Einrichtungen verteilen sich auf beide Stockwerke, ein barrierefreier Aufenthalt ist daher grundsätzlich möglich. Das Dorfgemeinschaftshaus wird aktuell regelmäßige durch den Burschen- bzw. Jugendclub genutzt, hinzu kommen weitere Veranstaltungen der Vereine, des Ortsbeirates, der Kirche oder der Stadt. Die Bedeutung des Dorfgemeinschaftshauses für die Bevölkerung vor Ort ist im vergangenen Frühjahr gestiegen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die einzige Gaststätte des Dorfes geschlossen, mit der Folge, dass ein wichtiger Treffpunkt für die alltägliche Begegnung weggefallen ist. Die Neueröffnung bzw. Wiedereröffnung einer Gaststätte ist aktuell nicht realistisch, ein derartiges Angebot kann im Stadtteil Eifa derzeit nicht wirtschaftlich betrieben werden. Häufig führt eine derartige Entwicklung (Wegfall eines Treffpunkts) dazu, dass sich das Gemeinschaftsleben in den Dörfern reduziert. Die Konzeption des Projektes „Baumelbank“ (siehe Kapitel B.1.3) bewirkte, dass eine derartige Entwicklung kurzfristig vermieden werden konnte. Auf der Grundlage dieses Impulses entstand vor Ort eine Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Dorfgemeinschaft in Zukunft ohne das Angebot einer Gaststätte erhalten werden könnte. In diesem Zusammenhang zeigten sich die Schwächen der aktuellen Raumkonzeption des Dorfgemeinschaftshauses. Der größere Saal ist grundsätzlich für verschiedene Veranstaltungsformate geeignet, ist jedoch für die Nutzung durch größere Gruppen (mind. 20 Personen) ausgelegt. Kleinere Gruppen könnten das Sitzungszimmer des Bild 141: Dorfgemeinschaftshaus Eifa Dorfgemeinschaftshauses nutzen, wobei dieser Raum bislang das Ambiente eines Konferenzzimmers ausstrahlt und daher für alltägliche Treffen nur bedingt attraktiv ist. Im Zuge des Dorfentwicklungs-prozesses wurde daher ein Projektansatz zur Optimierung des Dorfgemeinschaftshauses in Eifa entwickelt. Ziel dieses Projektes ist es, die Aufenthaltsqualität des Eingangs- und Thekenbereichs neu zu gestalten und für eine Nutzung durch kleinere Gruppen (max. 20 Personen) zu optimieren. Zu diesem Zweck sind kleinere Umbaumaßnahmen im Eingangsbereich und Umfeld des Dorfgemeinschaftshauses erforderlich, welche die Nutzung der Räumlichkeit als Treffpunkt für die alltägliche Begegnung ermöglichen. Der Betrieb dieses Treffpunkts soll über die Dorfgemeinschaft erfolgen. Aktuell ist die Gründung eines Betreibervereins geplant, welcher bereits ergänzende Vorschläge zur Weiterentwicklung des Dorfgemeinschaftshauses geplant hat. Hierzu zählt unter

49 Siehe Kapitel C.1.11

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anderem die Einrichtung von sogenannten „Regiomaten“ die in Abstimmung mit den lokalen Händlern befüllt werden und dadurch einen Beitrag zur dezentralen Nahversorgung leisten können. Die Konzeption dieses Angebots soll auf der Basis des Projektes „Smart-Village Hatzfeld“ erfolgen, dies ermöglicht eine abgestimmte Vorgehensweise mit den Unternehmen und fördert zudem die stadtteilübergreifende Kommunikation. Unabhängig davon ist die Umsetzung der begleitenden Maßnahmen am Dorfgemeinschaftshaus in Eifa erforderlich, um die Wirkung der gesamtkommunalen Digitalisierungsansatzes zu erhöhen. Dies wird unter anderem durch eine Aufwertung der Treffpunkte, die im Zuge der Umsetzung des Smart-Village- Projektes als „Dezentrale Nahversorgungsstandorte“ vorgesehen sind, erreicht. Grundgedanke hierbei ist, dass die Auslastung der Regiomaten durch ein attraktives begleitendes Angebot (z.B. Kaffeenachmittag) wesentlich erhöht wird und dadurch auch die Vereinsamung von älteren Menschen reduziert werden kann.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Umgestaltung DGH Eifa: Schaffung einer Räumlichkeit zur Förderung der alltäglichen Begegnung Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über mind. zwei IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Stadtteile Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HZ= Handlungsziel Kommunikation Projektwirkung: Unterschiedliche  Die barrierefreie Bewegung in der Region wird erhöht Punktzahlen Handlungsfelder: Querschnittsziele: 2 Punkte  HF I – EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit Direkter Beitrag: 2 Punkte der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- Indirekter Beitrag: 1 Punkt und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (indirekt)  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (indirekt)  HF III EZ 1: Die Chancen der Digitalisierung werden aktiv zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten genutzt, der digitale Wandel wird in allen Lebensbereichen konsequent unterstützt. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und

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Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF III EZ 3: Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (indirekt)  HF IV EZ 3: Die dezentralen Versorgungsangebote (z.B. Nahversorgung, med. Versorgung) können sichergestellt bzw. aufgewertet werden. (direkt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (indirekt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 23 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Umgestaltung des Dorfgemeinschaftshauses in Eifa zum Projektes: Treffpunkt für die alltägliche Begegnung und Umsetzung von begleitenden Maßnahmen zur Förderung der dezentralen Nahversorgung Umsetzungszeitraum 2022-2023

Projektkosten (netto): 50.000,00 €

Projektbezeichnung 6: Aufwertung und Betriebsoptimierung des Backhauses in Holzhausen

Das Backhaus in Holzhausen ist eine lokale Besonderheit des Stadtteils. Es handelt es sich um kleineres Gebäude mit einem Ofen und einem Aufenthaltsraum bzw. einer kleinen Küche. Das Backhaus liegt zentral in der Ortsmitte, ist barrierefrei zugänglich und umgeben von einem Dorfplatz mit einer Sitzgelegenheit. Das Backhaus gilt als sozialer Treffpunkt für die alltägliche Begegnung in der Ortslage. In regelmäßigen Abständen werden kleinere und größere Veranstaltungen am Backhaus in Holzhausen durchgeführt, eine Besonderheit ist das Backhausfest, welches im zweijährigen Rhythmus durchgeführt wird.

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Innerhalb des Dorfentwicklungsprozesses wurde für das Backhaus Holzhausen eine Maßnahme diskutiert, die zur Aufwertung dieses Angebots beigetragen soll. Ein Bestandteil dieses Ansatzes war die Aufstellung eines sogenannten Regiomaten mit einem eingeschränkten Nahversorgungsangebot für den Stadtteil. Die Ausgangslage wäre in diesem Fall mit der Beschreibung der Maßnahme am Dorfgemeinschaftshaus in Eifa vergleichbar. Aufgrund dessen wurde die bereits vorgestellte Verknüpfung dieser Angebote erarbeitet, auch im Stadtteil Holzhausen soll es in Zukunft einen „Regiomaten“ geben. Ein Konzept für die Bestückung des „Regiomaten“ durch die lokalen Einzelhändler oder der Lösungsansatz für die „spontanen“ Bestellungen wird über das Projekt „Smart Village Hatzfeld (Eder)“ für mehrere Stadtteile erarbeitet. Das ursprüngliche Projektkonzept für das Backhaus beinhaltete neben der Aufstellung eines „Regiomaten“ auch eine regelmäßigere Öffnung des Angebots (z.B. „Klön Nachmittage“), die dazu beitragen sollten die Frequenz für dieses dezentrale Nahversorgungsangebot zu erhöhen. Der Grundgedanke dieses Konzept basiert auf dem Gedanken des „Dorfladens“, welche erfahrungsgemäß auch zum sozialen Austausch genutzt wurden bzw. werden. Zu diesem Zweck bieten viele Dorfläden auch Bild 142: Backhaus Holzhausen ein Café oder eine Sitzecke mit einem Kaffeeautomaten. Dieser Grundgedanke soll bei der Umsetzung des Projektes „Aufwertung und Betriebsoptimierung des Backhauses in Holzhausen“ erhalten bleiben. Eine wichtige Zielgruppe in diesem Kontext sind die älteren Bewohner von Holzhausen. Hier zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass die fehlenden sanitären Einrichtungen insbesondere Senioren davon abhalten, die Angebote im Backhaus wahrzunehmen. Daher ist die Umsetzung von weiteren betriebsoptimierenden Maßnahmen notwendig. Hierzu zählt die Schaffung eines sanitären Angebots im Umfeld des Backhauses, aber auch die Aufwertung der Küche für den regelmäßigen Betrieb mit kleineren Gruppen. Angedacht ist auch die Installation eines WLAN-Hotspots im Umfeld des Backhauses, wobei die Umsetzung dieser Maßnahme in dem Projekt „Einrichtung von bis zu 20 WLAN-Hotspots“ berücksichtigt. Die hier beschriebenen Maßnahmen sollen vor der Umsetzung des Projektes „Smart Village Hatzfeld (Eder)“ durchgeführt werden, um mögliche Verzögerungen bei der Umsetzung des dezentralen Nahversorgungskonzeptes zu vermeiden. Eine Konkurrenz zu den weiteren Angeboten in der Ortslage von Holzhausen ist durch die betriebsoptimierenden Maßnahmen am Backhaus nicht zu befürchten. Die Räumlichkeiten des Dorfgemeinschaftshauses wurden überwiegend für die Nutzung von größeren Gruppen ausgelegt, die Ausnahmen sind der Jugendraum und das Beratungs- und Begegnungszentrum des VdK. Beide Angebote sind gut ausgelastet, eine räumliche Verlagerung ist daher nicht sinnvoll.

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Kurzüberblick

Projektbezeichnung Aufwertung und Betriebsoptimierung des Backhauses in Holzhausen Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über mind. zwei IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Stadtteile Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HF= Handlungsfeld Kommunikation EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der HZ= Handlungsziel Kommune Projektwirkung: Unterschiedliche  Die barrierefreie Bewegung in der Kommune wird erhöht. Punktzahlen Handlungsfelder: Querschnittsziele: 2 Punkte  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Direkter Beitrag: 2 Punkte Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) Indirekter Beitrag: 1 Punkt entsteht. (direkt)  HF III EZ 1: Die Chancen der Digitalisierung werden aktiv zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten genutzt, der digitale Wandel wird in allen Lebensbereichen konsequent unterstützt. (indirekt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (indirekt)  HF III EZ 3: Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (indirekt)  HF IV EZ 3: Die dezentralen Versorgungsangebote (z.B. Nahversorgung, med. Versorgung) können sichergestellt bzw. aufgewertet werden. (direkt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (indirekt) Projektbewertung: 17 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Umsetzung von betriebsoptimierenden Maßnahmen zur Projektes: Aufwertung des Backhauses in Holzhausen (u. a. Einrichtung von sanitären Anlagen, Aufwertung Küche) Umsetzungszeitraum 2021

Projektkosten (netto): 40.000,00 €

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Projekt 7: Einrichtung eines „Burgstübchens“ im Rathausnebengebäude

In der Kernstadt Hatzfeld gibt es aktuell nur ein sehr eingeschränktes gastronomisches Angebot. Die Bestandserfassung zeigte, dass es in dem gesamten Stadtteil aktuell eine Imbissstube, eine Pizzeria und eine Bäckerei mit Café gibt. Die Öffnungszeiten dieser Angebote konzentrieren sich eher auf die Werktage, am Wochenende ist das Angebot zusätzlich eingeschränkt. Hinzu kommt, dass die bestehenden Gastronomiebetriebe nicht über eine größere Räumlichkeit für Vereine oder Gruppen verfügen und daher nur sehr bedingt zur alltäglichen Begegnung beitragen. Bislang konnten die Treffen der Vereine und Gruppen im Bürgerhaus der Stadt Hatzfeld (Eder) durchgeführt werden, durch die Spezialisierung bzw. konzeptionelle Neuausrichtung dieser Einrichtung ist dies in Zukunft nur noch eingeschränkt möglich. Um die Akzeptanz bzw. den Erfolg des Gesamtprojektes in der Dorfentwicklung nicht zu gefährden wurde daher eine räumliche Alternative gesucht, welche zusätzlich den bisherigen „Engpass“ des gastronomischen Angebots an den Wochenenden beseitigt und im erreichbaren Umfeld des Eder- Radweges liegt. Diese Alternative wurde in der Altstadt Hatzfeld gefunden. Gegenüber vom Rathaus befindet sich eine weitere kommunale Liegenschaft, ein ehemaliges Schulgebäude, welches aktuell keine besondere Funktion aufweist. Dieses Gebäude soll in Zukunft als Treffpunkt für Vereine, Gruppen und Privatpersonen dienen. Geplant ist die Einrichtung eines sogenannten „Burgstübchens“ (Arbeitstitel) in dem barrierefrei zugänglichen Rathausnebengebäude. In diesem Burgstübchen sollen künftig drei wichtige Nutzungen in einem Gebäude vereint werden. Im Eingangsbereich soll sich künftig die Touristeninformation der Stadt Hatzfeld (Eder) befinden. Diese Verlagerung ist, bedingt durch die Nähe zum Rathaus, in der Verwaltungsteuerung relativ unkompliziert realisierbar. Die Umgebung des Rathauses lädt bereits jetzt zum Verweilen ein, diese Anlaufstelle ist daher auch attraktiv für die Zielgruppe der Rad- und Wandertouristen. An den Werktagen soll das „Burgstübchen“ in den Abendstunden den Vereinen der Stadt Hatzfeld (Eder) zur Verfügung stehen. In den Räumlichkeiten sollen künftig unterschiedliche Nutzungen (z. B. Vereinsstammtische) möglich sein. Wichtig ist, dass ein Teil der Angebote (z. B. Spieleabende) bewusst offengehalten werden. Dadurch können auch Personen, die bislang noch nicht in das Stadt- bzw. Vereinsleben integriert sind, den Weg in die Ortsgemeinschaft finden. Am Wochenende soll das Burgstübchen bewusst für alle Gruppen bzw. Privatpersonen geöffnet werden, wobei der Betrieb dieses Angebots durch einen lokalen Verein gewährleistet werden soll. Vorstellbar ist zudem, dass der Ausschank in den Sommermonaten auch auf den Vorplatz des Rathauses erweitert wird. Dieser Platz wird unter der Woche als Parkplatz durch die Mitarbeiter bzw. Besucher der Stadtverwaltung genutzt, in den Abendstunden unter der Woche und am Wochenende ist diese zusätzliche Nutzung daher möglich. An den Werktagen in den Sommermonaten ist auch die Entwicklung von neuen Vereinsaktivitäten (z. B. der Parkour-Sport in der Altstadt) im Umfeld des Rathausnebengebäudes möglich. Das gesamte Projekt leistet daher auch einen sozialen Impuls zur Belebung der Altstadt, welcher neben der baulichen Aufwertung, ebenfalls notwendig ist. Hinzu kommt, dass die Umgestaltung des Rathausnebengebäudes auch zu einer touristischen Aufwertung der Altstadt führt. Durch die gezielte Information und die Lenkung der Besucherströme zwischen dem „Burgstübchen“, den baukulturellen Besonderheiten der Altstadt (z. B. Wohngebäude in der Untergasse 12, evangelische Kirche) und der Burgruine ist es möglich die Besonderheiten der denkmalgeschützten Gesamtanlage bestmöglich in

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Szene zu setzen. Im Sinne der vorliegenden Gesamtkonzeption für die Altstadt Hatzfeld ist auch ein Hinweis auf die neue Ausstellungskonzeption des Stadtmuseums wichtig. Hier sind entsprechende Abstimmungen zwischen den Öffnungszeiten von Museum und Burgstübchen notwendig, um das touristische Ziel der Altstadt Hatzfeld in einem abgerundetem Gesamtkonzept (Besichtigung der Altstadt, Verweilen bzw. Erholen im Burgstübchen und Information zur modernen städtebaulichen Entwicklung) zu vermarkten. Zur Umsetzung dieses Projektes im Rathausnebengebäude sind unterschiedliche Einzelmaßnahmen notwendig. Zunächst ist die Installation einer Heizungsanlage erforderlich, da die Räumlichkeiten aktuell lediglich durch einen Heizlüfter beheizt werden. Hinzu kommt die Einrichtung einer Küche mit Ausschankmöglichkeit, die Herrichtung eines Gruppenraumes und einer Touristeninformation sowie die Einrichtung von barrierefrei zugänglichen sanitären Anlagen. Da es sich um ein historisches Gebäude handelt (aktuell besteht Ensembleschutz) wird der Umbau nach den Anforderungen des Denkmalschutzes durchgeführt, wobei auch der Erhalt des Gebäudes durch bauliche Maßnahmen (u.a. im Bereich des Sockels) umgesetzt werden soll. Wichtig ist auch, dass der Bezug zu der namensgebenden Burg Hatzfeld bei der Planung berücksichtigt wird, hier bestehen auch Ansatzpunkte für eine künstlerische Gestaltung der Räumlichkeiten in den beiden Stockwerken des Gebäudes. Derartige Besonderheiten tragen häufig zur Identifikation der Wohnbevölkerung mit dem eigenen Umfeld bei und dienen zudem der touristischen Vermarktung der Stadt. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die multifunktionale Nutzung des Rathausnebengebäudes unterschiedliche Zielsetzungen der Dorfentwicklung Hatzfeld (Eder) unterstützt. Das Vereinswesen und das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt werden durch diesen neuen Treffpunkt gestärkt. Die Schaffung eines gastronomischen Angebots am Wochenende durch einen Betreiberverein und die Verlagerung der Tourismusinformation unterstützen zudem die touristische Ausrichtung der Stadt Hatzfeld (Eder) auf der gesamtkommunalen Ebene.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Projekt 7: Einrichtung eines „Burgstübchens“ im Rathausnebengebäude Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HZ= Handlungsziel Kommunikation Projektwirkung: Unterschiedliche  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Punktzahlen Kommune Querschnittsziele: 2 Punkte  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Direkter Beitrag: 2 Punkte Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Indirekter Beitrag: 1 Punkt  Die barrierefreie Bewegung in der Kommune wird erhöht. Handlungsfelder:

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 HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (indirekt)  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (indirekt)  HF III EZ 1: Die Chancen der Digitalisierung werden aktiv zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten genutzt, der digitale Wandel wird in allen Lebensbereichen konsequent unterstützt. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF III EZ 3: Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. (indirekt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt) Projektbewertung: 25 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Einrichtung eines „Burgstübchens“ im Projektes: Rathausnebengebäude durch die Schaffung eines Gruppenraum mit Küche und Ausschankmöglichkeit  Verlagerung der Tourismusinformation in die Räumlichkeiten des Burgstübchen  Aufwertung des Gebäudes und Verbesserung des barrierefreien Aufenthalts  Künstlerische Inszenierung der Geschichte der Burg Hatzfeld in den Räumlichkeiten des Rathausnebengebäudes Umsetzungszeitraum 2025-2027

Projektkosten (netto): 200.000,00 €

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Handlungsfeld IV: Versorgung und Infrastruktur

In diesem Handlungsfeld wurden unterschiedliche Projektideen und Maßnahmenvorschläge erarbeitet, die vorliegenden Ansätze befinden sich überwiegend außerhalb des direkten Einflussbereichs der Stadt Hatzfeld (Eder). Dies zeigt sich unter anderem an den vorgeschlagenen Maßnahmen des Projektbündels „Technische Infrastruktur“. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wird die Stadt Hatzfeld (Eder) die entsprechenden Vorschläge auf der regionalen Ebene platzieren, eine Umsetzung der einzelnen Maßnahmen durch die Kommune ist nicht möglich. Eine Ausnahme ist das Modellprojekt „Smart-Village Hatzfeld (Eder)“, welches im Handlungsfeld III bereits ausführlich dargestellt wurde.

Handlungsfeld V: Tourismus und Wirtschaft

Projektbündel VIII: Infrastruktur Rad- und Wandertourismus Projektbezeichnung 1a Einrichtung eines Rad- und Wanderleitsystems (Leitsystem u. Hinweistafeln)

Die Stadt Hatzfeld plant die Einrichtung eines einheitlichen Rad- und Wanderleitsystems für das gesamte Stadtgebiet, mit dem die bestehenden Rad- und Wanderwege für die Einheimische und Touristen gleichermaßen vernetzt werden. Im Radwegebereich wird die Einrichtung eines Fahrradknotennetzes nach dem Vorbild des erfolgreichen niederländischen Fahrradknotenkonzeptes „Fietsknop“, welches auch im benachbarten Nordrhein-Westfalen, unter der Bezeichnung „Radeln nach Zahlen“ umgesetzt wird, diskutiert. Unter Nutzung bereits bestehender Infrastruktur (Fernradwege, Straßen, Wege, Feldwege) soll ein Wegenetz zu den Sehenswürdigkeiten, den Einrichtungen der Nahversorgung und weiteren infrastrukturellen Angeboten geschaffen werden, welches auch durch die Ortsunkundigen flexibel genutzt werden kann. Die Orientierung erfolgt mittels Karten, Beschilderung oder App. Die Fahrradkontenbezeichnungen der Nachbarstadt Bad Berleburg im Grenzbereich (Netzübergang) sollen als übernommen werden, um eine nutzerfreundliche Orientierung zu vereinfachen. Im Vorfeld der Umsetzung wird die Maßnahme mit der touristischen Arbeitsgemeinschaft Ederbergland und der Destination diskutiert. Wichtig hierbei ist die Erkenntnis, dass die Grenzen eines Bundeslandes für den Radtouristen nur bedingt relevant sind. Die Beschilderung der Radwege sollte daher nicht zusätzlich zur Verwirrung beitragen. Dies gilt auch für die Beschilderung der Wanderwege, in diesem Bereich wurden zahlreiche Einzelmaßnahmen während des IKEK-Prozesses diskutiert. Diese einzelnen Maßnahmen wurden im Folgenden gebündelt, mit dem Ziel eine einheitliche Beschilderung der Wanderwege in der Stadt Hatzfeld (Eder) zu erreichen. Die unterschiedlichen Vorschläge sollen im Zuge der Projektumsetzung dennoch bearbeitet werden. Angedacht ist unter anderem die Einrichtung von Themenwanderwegen z. B. zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt, mögliche Sehenswürdigkeiten in diesem Konzept ist die ehemalige Papiermühle oder der Reddighäuser Hammer. Wichtig in diesem Punkt ist die einheitliche Gestaltung des Wanderwegeleitsystems und die Auswahl der möglichen Wege und Ziele, wobei das Motto „Qualität vor Quantität“ im Vordergrund steht.

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Kurzüberblick

Projektbezeichnung Einrichtung eines Rad- und Wanderleitsystems (Leitsystem u. Hinweistafeln) Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte des IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HF= Handlungsfeld Kommunikation  EZ= Entwicklungsziel Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Kommune HZ= Handlungsziel  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Projektwirkung: Unterschiedliche Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Punktzahlen Querschnittsziele: 2 Punkte Handlungsfelder:  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Direkter Beitrag: 2 Punkte Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) Indirekter Beitrag: 1 Punkt entsteht. (direkt)  HF III EZ 1: Die Chancen der Digitalisierung werden aktiv zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation

zwischen den Orten genutzt, der digitale Wandel wird in allen Lebensbereichen konsequent unterstützt. (indirekt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (indirekt)  HF III EZ 3: Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. (indirekt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF IV EZ 2: Es wird ein umweltfreundliches Mobilitätsangebot entwickelt, die Mobilität der Schwerpunktgruppen (Kinder, Jugendliche, Ältere und mobilitätseingeschränkte Personen) wird erhöht. (direkt)  HF IV EZ 3: Die dezentralen Versorgungsangebote (z.B. Nahversorgung, med. Versorgung) können sichergestellt bzw. aufgewertet werden. (indirekt)

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 HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt) Projektbewertung: 26 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Einrichtung eines Rad- und Wanderwegeleitsystems im Projektes: gesamten Stadtgebiet, Entwicklung von unterschiedlichen Themenwanderwegen und Darstellung der lokalen Besonderheiten Umsetzungszeitraum 2021-2022

Projektkosten (netto): 90.000,00 € (Antragsstellung im Förderbereich Regionalentwicklung geplant)

Projektbezeichnung 1b: Einrichtung eines geologischen Wanderwegenetzes in interkommunaler Zusammenarbeit

Im Umfeld der Städte Hatzfeld (Eder) und Battenberg (Eder) befinden sich zahlreiche geologische Besonderheiten. Ein Beispiel hierfür ist der Steinbruch „Horst“ zwischen Holzhausen und Laisa, welcher als eine bemerkenswerte Fossilienfundstätte identifiziert werden konnte. Zur Erschließung dieser geologischen Besonderheit planen die Städte Battenberg (Eder) und Hatzfeld (Eder) die gemeinsame Errichtung eines geologischen Wanderwegenetzwerkes. In enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten, Vereinen sowie Kindergärten und Schulen soll dieses geologische Wanderwegenetzwerk einen wertvollen Beitrag zur Vielfalt der Bildungs- und Freizeitangebote in der Region liefern. In einer ersten Phase sollen die geologischen Besonderheiten der Stadtteile Holzhausen, Laisa (Battenberg/Eder) und Reddighausen für Fachleute und Laien gleichermaßen erschlossen werden. In der zweiten Phase ist die Ausweitung des geologischen Wanderwegenetzes auf die Stadtteil Battenberg, Frohnhausen (ebenfalls Battenberg), Hatzfeld und Eifa geplant. Geplant ist die Einrichtung eines Wanderwegenetzes mit unterschiedlichen Knotenpunkten, wobei Interessierte ihren Touren frei nach den individuellen Bedürfnissen und der Leistungsfähigkeit wählen können. Die Projektumsetzung wurde mit der Stadt Battenberg (Eder) bereits vorbesprochen, die Umsetzung soll im Jahr 2023 beginnen. Ebenfalls in Planung ist eine Erweiterung des geologischen Wanderwegenetzes in die Richtung der Stadt Bad Berleburg, auch hier befinden sich zahlreiche geologische Besonderheiten (insb. im Grenzbereich) die im Zuge der Umsetzung des geologischen Wanderwegenetzes erschlossen werden sollen. Die Stadt Bad Berleburg hat ihre positive Zustimmung für die Umsetzung dieser Maßnahme bereits signalisiert.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Einrichtung eines geologischen Wanderwegenetzes in interkommunaler Zusammenarbeit Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des

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IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder)  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte Projektwirkung und Querschnittsziele Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot durch die Steuerungsgruppe Querschnittsziele: HF= Handlungsfeld  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende EZ= Entwicklungsziel Kommunikation HZ= Handlungsziel  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Projektwirkung: Unterschiedliche Kommune Punktzahlen  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Querschnittsziele: 2 Punkte Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Direkter Beitrag: 2 Punkte Indirekter Beitrag: 1 Punkt Handlungsfelder:  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (indirekt)  HF III EZ 1: Die Chancen der Digitalisierung werden aktiv zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten genutzt, der digitale Wandel wird in allen Lebensbereichen konsequent unterstützt. (indirekt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (indirekt)  HF III EZ 3: Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. (indirekt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt) Projektbewertung: 21 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Einrichtung eines geologischen Wanderwegenetzes in Projektes: Zusammenarbeit mit der Stadt Battenberg (Eder) Umsetzungszeitraum 2023-2024

Projektkosten (netto): 50.000,00 € (Antragsstellung im Förderbereich Regionalentwicklung geplant)

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Projekt 1c: Anbindung von weiteren Stadtteilen und Weilern an den überregionalen „Eder-Radweg“

Das aktuelle Fahrradwegenetz in der Stadt Hatzfeld (Eder) deckt eine Verbindung zwischen Stadtteilen Hatzfeld, Holzhausen und Reddighausen ab. Die übrigen Stadtteile und Weiler können bislang über das reguläre Straßennetz erreicht werden, wobei keine separaten Radfahrstreifen festgelegt wurden. Dies soll mit der vorliegenden Projektidee geändert werden. Angedacht ist die Ausweisung von beidseitigen Fahrradstreifen auf den örtlichen Verbindungswegen, die eine parallele Nutzung zwischen dem Radverkehr und dem PKW-Verkehr ermöglichen. Die Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil erhielt bereits eine entsprechende Beschreibung zu der vorgeschlagenen Projektidee.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Projekt 1c: Anbindung von weiteren Stadtteilen und Weilern an den überregionalen Eder Radweg Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HF= Handlungsfeld Kommunikation EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der HZ= Handlungsziel Kommune Projektwirkung: Unterschiedliche  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Punktzahlen Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Querschnittsziele: 2 Punkte Direkter Beitrag: 2 Punkte Handlungsfelder: Indirekter Beitrag: 1 Punkt  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (indirekt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF IV EZ 2: Es wird ein umweltfreundliches Mobilitätsangebot entwickelt, die Mobilität der Schwerpunktgruppen (Kinder, Jugendliche, Ältere und mobilitätseingeschränkte Personen) wird erhöht. (direkt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt) Projektbewertung: 15 Punkte

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Beschreibung der Maßnahme/des  Ausweisung von beidseitigen Radfahrstreifen an den Projektes: örtlichen Verbindungswegen zwischen den Stadtteilen und Weilern Umsetzungszeitraum 2020-2021

Projektkosten (netto): 30.000,00 € (Umsetzung über den kommunalen Haushalt, passende Förderangebote werden geprüft)

Projektbündel IX: Kulturdenkmal Spritzenhaus Holzhausen Projektbezeichnung 2a: Machbarkeitsstudie zur touristischen Nutzung des Spritzenhauses in Holzhausen Projektbezeichnung 2b: Einrichtung einer Bed & Bike Übernachtungsmöglichkeit im Spritzenhaus Holzhausen

Das Spritzenhaus im Stadtteil Holzhausen wurde nach den Daten der Denkmaltopografie in den 30er Jahren des 20. Jahrhundert errichtet, es handelt sich um einen verputzten eingeschossigen Ziegelbau mit einem steilen Satteldach. Eine Besonderheit ist der rückseitige Schlauchturm, welcher zum Teil mit Blech und zum Teil mit Holz verkleidet wurde. Das Spritzenhaus Holzhausen gilt als Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen. Das Spritzenhaus Holzhausen ist, nach den Daten der Denkmalpflege Hessen50, eine regionale Besonderheit. Im südlichen Waldeck-Frankenberg befinden sich aktuell lediglich zwei denkmalgeschützte Spritzen- bzw. Feuerhäuser, wobei sich das zweite Kulturdenkmal in der Gemeinde Vöhl im Ortsteil Herzhausen befindet. Ein Vergleich der beiden Kulturdenkmale zeigt, dass die Gebäude eine unterschiedliche Baustruktur aufweisen, ein auffälliger Unterschied hierbei ist der Schlauchturm, den es nur am Spritzenhaus in Holzhausen gibt. Das Spritzenhaus darf heute nicht mehr für den ursprünglichen Zweck genutzt werden, aus sicherheitstechnischen Gründen wurde der Weiterbetrieb des Gebäudes als Feuerwehrhaus unterbunden: Es folgte der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses an der Hauptstraße und die Entwicklung von künftigen Nutzungsmöglichkeiten für das Spritzenhaus Holzhausen, auch im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses. Auf der Grundlage von Bestandserfassung und Leitbild zeigte sich, dass das Potenzial des Spritzenhauses vor allem im touristischen Bereich liegt. Neben dem geschichtlichen Denkmalwert des Gebäudes, welcher vor allem für architektur- bzw. feuerwehrinteressierte Personen von Bedeutung ist, gilt es auch die Lage des Spritzenhauses in der unmittelbaren Nähe zum Eder- Radweg zu berücksichtigen. Auf dieser Grundlage wurde die Projektidee „Einrichtung einer Bed & Bike Übernachtungsmöglichkeit im Spritzenhaus Holzhausen“ entwickelt. Angedacht ist die Schaffung Bild 143: Ehem. Feuerwehrhaus Holzhausen

50 https://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/index/?&n=Feuerwehr

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von bis zu zwei „Ferienwohnungen“ mit einer Schlafmöglichkeit, einer einfachen Küche und einem regional bestückten Kühlschrank in den Räumlichkeiten des Spritzenhauses. Die Buchung soll über eine App oder telefonisch erfolgen. Der Zugang für die möglichen Übernachtungsgäste soll über ein digitales System gewährleistet werden (z. B. ein Tür-Code), dadurch wird der personelle Aufwand für die einzelnen Akteure reduziert. Der Betrieb, die Verwaltung und Reinigung dieser Übernachtungsmöglichkeit werden ehrenamtlich organisiert, vorstellbar ist zum Beispiel die Gründung eines Betreibervereins oder die Einbeziehung der bestehenden Vereinsstrukturen am Backhaus. In beiden Varianten ist vorgesehen, dass die bereits zuvor bereits dargestellten Maßnahmen zur Verbesserung der dezentralen Nahversorgung (u.a. das Projekt: Smart Village Hatzfeld/Eder) bei der Projektumsetzung am Spritzenhaus Holzhausen berücksichtigt werden. Das heißt auch, dass die Bestückung des regionalen Kühlschranks und des „Regiomaten“ vernetzt werden. Dadurch wird die Frequenz dieses Grundversorgungsangebots erhöht und die Wirtschaftlichkeit langfristig verbessert. Indirekt ist somit auch eine positive Wirkung für die Bewohner der beiden Stadtteile Eifa und Holzhausen zu erwarten. Der vorliegende Projektansatz soll dazu beitragen, diese baukulturelle Besonderheit für die Region zu erhalten und den langfristigen Bestand dieses Kulturdenkmals sicherzustellen. Eine leerstehende kommunale Liegenschaft erhält durch diese Maßnahme eine neue Funktion, zudem wird das Erscheinungsbild dieses Siedlungsbereichs aufgewertet. Die vorliegende Maßnahme steht vor dem Hintergrund der touristischen Ausgangslage der Stadt Hatzfeld (Eder) nicht in Konkurrenz zu den privaten Angeboten, auch weil die Zahl der privaten Anbieter sehr gering ist. Sie dient vielmehr als Impuls zur Förderung des touristischen Potenzials der Stadt Hatzfeld (Eder) und fungiert daher zunächst als basisinfrastrukturelle Maßnahme, die das ausbleibende private Engagement in Teilen ersetzen soll. Die Projektumsetzung am Spritzenhaus in Holzhausen soll konzeptionell über eine Machbarkeitsstudie vorbereitet werden. Dieses Konzept soll als Planungsgrundlage für die Einrichtung der Bed & Bike Übernachtungsmöglichkeit dienen, wobei auch die Möglichkeiten der Online-Vermarktung und des digitalen Zugangssystems entwickelt werden sollen.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Projektbündel IX: Kulturdenkmal Spritzenhaus Holzhausen Machbarkeitsstudie zur touristischen Nutzung des Spritzenhauses in Holzhausen Einrichtung einer Bed & Bike Übernachtungsmöglichkeit im Spritzenhaus Holzhausen Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der HF= Handlungsfeld Kommune EZ= Entwicklungsziel  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt HZ= Handlungsziel Hatzfeld (Eder) wird erhöht.

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Projektwirkung: Unterschiedliche Handlungsfelder: Punktzahlen  HF II- EZ 1: Attraktive Wohn- und Baumöglichkeiten Querschnittsziele: 2 Punkte wurden identifiziert und für bestimmte Zielgruppen Direkter Beitrag: 2 Punkte vermarktet. Die Ortskerne wurden durch eine gezielte Indirekter Beitrag: 1 Punkt Innenentwicklungsstrategie gestärkt.  HF II EZ 2: Die Zahl der leerstehenden bzw. potenziell leerstehenden Gebäude kann reduziert werden.  HF II EZ 3: Ein städtebaulicher Problembereich (bzw. Missstand) wird beseitigt und durch ganzheitliche Vorgehensweise weiterentwickelt  HF III EZ 1: Die Chancen der Digitalisierung werden aktiv zur Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten genutzt, der digitale Wandel wird in allen Lebensbereichen konsequent unterstützt.  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt.  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF IV EZ 3: Die dezentralen Versorgungsangebote (z.B. Nahversorgung, med. Versorgung) können sichergestellt bzw. aufgewertet werden. (indirekt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (direkt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 26 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur touristischen Projektes: Nutzung des Spritzenhauses in Holzhausen als Planungsgrundlage und zur Prüfung der Online- Vermarktung  Einrichtung einer Bed & Bike Übernachtungsmöglichkeit im Spritzenhaus Holzhausen Umsetzungszeitraum 1. Projekt Konzept: 2025 2. Projekt Einrichtung Spritzenhaus: 202-2027 Projektkosten (netto): 1. Projekt: 10.000,00 € 2. Projekt: 240.000,00 €

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Projektbündel X: Fahrrad- und Wanderrastplatz Alter Bahnhof Reddighausen Projektbezeichnung 3a: Vorplanung Fahrrad- und Wanderrastplatz „Alter Bahnhof Reddighausen“ Projektbezeichnung 3b: Fahrrad- und Wanderrastplatz "Alter Bahnhof Reddighausen“

Eine Besonderheit der Stadt Hatzfeld (Eder) ist die Eisenbahngeschichte der Kommune. Die ehemalige Bahnstrecke in der Stadt Hatzfeld ist heute Teil des Streckenverlaufs des Eder-Radweges, einem der bekanntesten Radwege zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen. Dieser Radweg bietet, neben dem landschaftlich reizvollem Edertal, auch zahlreiche Bauwerke der Eisenbahngeschichte. Zu diesen Bauwerken zählen die Eisenbahnbrücken und der Tunnel zwischen Reddighausen und Dodenau, aber auch die Bahnhöfe in den Stadtteilen Hatzfeld, Holzhausen und Reddighausen. Die Bestandserfassung zur touristischen Ausgangslage der Stadt Hatzfeld (Eder) zeigte, dass der Eder- Radweg ein zentraler Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen ist. Diese Stärke gilt es in Zukunft weiter auszubauen, mit dem Ziel die touristische Wertschöpfung in der Kommune zu erhöhen und die attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse für die einheimische Bevölkerung aufzuwerten. Im Sinne der hier vorliegenden gesamtkommunalen Strategie wurde daher eine Maßnahme entwickelt, die dazu beitragen soll, die lokale Besonderheit der Hatzfelder Eisenbahngeschichte besser in Szene zu setzen. Dies soll durch die Einrichtung eines Rad- und Wanderrastplatzes im Umfeld des ehemaligen Bahnhofs von Reddighausen erreicht werden. Das 1910 errichtete Bahnhofsgebäude Reddighausen befindet sich im westlichen Bereich der Ortslage. Das ehemalige Gleisbett bzw. der Vorplatz des einstigen Bahnhofs ist heute eine geschotterte Freifläche, diese Fläche wurde für die Einrichtung des Rad- und Wanderrastplatzes ausgewählt. Geplant ist die Errichtung von drei verschiedenen Zonen mit unterschiedlichen Angeboten, die durch ihre Kombination ein bislang einzigartiges Angebot für die Region darstellen. Die Zone 1 (Erholungszone) ist direkt vom Radweg aus erreichbar. Geplant ist die Errichtung einer sogenannten „grünen Insel“, in diesem Bereich soll eine Naturhütte und eine weitere Tisch- und Sitzgruppe entstehen, die zum Verweilen und Erholen einladen. Essen und Getränke können unter anderem über das nahegelegene Gasthaus bezogen werden. Ein absperrbarer Stellplatz mit E-Bike- Ladestation, welcher nach Möglichkeit mit Solarenergie betrieben wird, ermöglicht auch die Übernachtungen in dem nahegelegenen Gasthaus. Die Maßnahme trägt daher auch zum Erhalt dieses Angebots im Stadtteil Reddighausen bei. Die zweite Zone soll in drei Teilbereich aufgegliedert werden und künftig als eine Art Motivzone zur Eisenbahngeschichte der Stadt Hatzfeld (Eder) gestaltet werden. Im ersten Teilbereich soll eine Fläche zur Installation eines „alten“ Schlaf- und Speisewaggons zur Verfügung gestellt werden, wobei die Umsetzung dieser Maßnahme durch einen privaten Betreiber erfolgen soll. Bestandteil der vorliegenden Projektidee ist daher lediglich, dass dieses Vorhaben berücksichtigt und die Fläche nicht anderweitig beplant wird. Im zweiten Teilbereich ist Bild 144: Ehem. Bahnhof Reddighausen eine Wechsellaustellung zur Bahngeschichte geplant, wobei unter anderem eine Kooperation mit einem Unternehmen des Modelleisenbahnbaus geplant ist.

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Im Zuge der vorliegenden Projektidee ist daher angedacht eine Fläche für die Durchführung von Outdoor-Ausstellungen herzurichten. Im dritten Teilbereich der Anlage ist eine Verknüpfung zur der Projektidee „ökologische Aufwertung der vielfältigen Lebensräume“ angedacht, in diesem Bereich soll durch eine Kooperation mit der Zivilgesellschaft eine ansprechende naturnahe Freiflächengestaltung durchgeführt werden. Durch entsprechende Informationstafeln, z. B. zu den Biotopen, die sich an den ehemaligen Bahnstrecken entwickeln können, wird zudem der Bildungsaspekt mit abgedeckt. Die dritte Zone des Rad- und Wanderrastplatzes wird als sogenannte Erlebniszone eingerichtet, in diesem soll ein „Pump-Track“ (Rund Parkour für Radfahrer) aufgebaut werden. Hierbei kommt es darauf an, mit natürlichen Mitteln zu arbeiten und den Parkour in ein natürliches (grünes) Umfeld einzubetten, um so auch den Nutzern der Anlage die enge Verbindung von Natur & Aktivität erlebbar zu machen. Zielgruppe für diesen „Pump-Track“ sind Jugendliche und Mountainbikeaffine Radtouristen, die z. B. über das Projekt „Grenztrail Waldeck-Frankenberg“ in die Stadt Hatzfeld (Eder) gelockt werden. Die Betreuung des gesamten Rad- und Wanderrastplatzes soll durch die Kommune erfolgen, wobei eine Zusammenarbeit mit den lokalen Vereinen geplant ist. In diesem Fall, wie auch bei der Schaffung der weiteren Freizeitangebote in der Stadt Hatzfeld (Eder), ist die Zusammenarbeit mit den Jugend- bzw. Burschenclubs der einzelnen Stadtteile geplant. Diese Gruppen sind dazu in der Lage die einzelnen Freizeiteinrichtungen durch zielgruppengerechte Veranstaltungen zu beleben und aufzuwerten.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Projektbündel X: Fahrrad- und Wanderrastplatz Alter Bahnhof Reddighausen Projektbezeichnung 3a: Vorplanung Fahrrad- und Wanderrastplatz „Alter Bahnhof Reddighausen“ Projektbezeichnung 3b: Fahrrad- und Wanderrastplatz "Alter Bahnhof Reddighausen“ Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HF= Handlungsfeld Kommunikation EZ= Entwicklungsziel  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt HZ= Handlungsziel Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Projektwirkung: Unterschiedliche Handlungsfelder: Punktzahlen  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Querschnittsziele: 2 Punkte Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) Direkter Beitrag: 2 Punkte entsteht. (direkt) Indirekter Beitrag: 1 Punkt  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und

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Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF IV EZ 2: Es wird ein umweltfreundliches Mobilitätsangebot entwickelt, die Mobilität der Schwerpunktgruppen (Kinder, Jugendliche, Ältere und mobilitätseingeschränkte Personen) wird erhöht. (direkt)  HF IV EZ 3: Die dezentralen Versorgungsangebote (z.B. Nahversorgung, med. Versorgung) können sichergestellt bzw. aufgewertet werden. (indirekt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (indirekt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (direkt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 26 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Durchführung einer Vorplanung für einen Fahrrad- und Projektes: Wanderrastplatz am ehemaligen Bahnhof in Reddighausen, auf der Grundlage der beiliegenden Projektbeschreibung  Schaffung eines Fahrrad- und Wanderrastplatz am ehemaligen Bahnhof. Einrichtung einer Erholungszone und Schaffung eines „Pump-Tracks“. Berücksichtigung von entsprechenden Flächen zur Förderung des privaten Engagements im touristischen Bereich (nicht Antragsbestandteil) Umsetzungszeitraum 1. Projekt Vorplanung: 2020 2. Projekt Schaffung des Rad- und Wanderrastplatzes (Antragstellung über Dorfentwicklung) Projektkosten (netto): 1. Projekt: 15.000,00 € (Kommunaler Haushalt) 2. Projekt: 120.000,00 €

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Projektbündel XI: Wassererlebnisplätze an der Eder

Projetbezeichnung 4a: Konzept und Genehmigung für die Neueinrichtung von Wassererlebnisplätzen an der Eder Projektbezeichnung 4b: Neueinrichtung von Wassererlebnisplätzen an allen Eder-Orten

Die Eder ist eine der wichtigsten Besonderheit der Stadt Hatzfeld (Eder), die Ederaue prägt die naturräumliche Umgebung der Kommune und gilt hier als zentraler Standortfaktor für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Bislang gibt es jedoch lediglich im Stadtteil Reddighausen einen direkten Zugang zum Ufer der Eder, in den Stadtteilen Hatzfeld und Holzhausen kann die Eder bislang nur aus der Ferne betrachtet werden. Diese Ausgangslage soll mit der vorliegenden Projektidee verändert werden. Geplant ist die Aufstellung eines Konzeptes inkl. der Genehmigungsplanung, welches die Einrichtung von mind. drei Wassererlebnisplätzen in der Stadt Hatzfeld (Eder) vorsieht. Die Wassererlebnisplätze sollen dazu beitragen, die Identifikation der Bewohner mit Ihrem naturräumlichen Umfeld zu erhöhen und diese lokale Besonderheit durch einen geschützten Uferzugang in Szene zu setzen. Dieser eingeschränkte Uferzugang soll dazu beitragen, dass sich der Zutritt zum Eder Ufer künftig auf diese ausgewählten Bereiche reduziert. Mit dem Effekt, dass die besonders geschützten Bereiche des Eder Ufers, durch die Schaffung von punktuellen Alternativen, nicht durch unbefugte Personen und Gruppen betreten werden. Die Einrichtung dieser Wassererlebnisplätze sollte unter Beteiligung der örtlichen Jugendclubs durchgeführt werden, auf diese Weise können die unterschiedlichen Interessen zwischen dem Naturschutz, dem Wassererlebnis an der Eder als Freizeitbeschäftigung und den ordnungsrechtlichen Belangen (z.B. Grillmöglichkeiten, Feuerstellen etc.) überein gebracht werden. Auf Grund dessen ist die Installation von begleitenden Informationstafeln zu den Besonderheiten dieses Naturraums bei der Projektumsetzung zwingend notwendig. Zudem sollte der Standort der einzelnen Wassererlebnisplätze über das Wegeleitsystem für Bild 145: Die Eder bei Reddighausen Radfahrer und Wanderer bekannt gegeben werden.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Projektbündel XI: Wassererlebnisplätze an der Eder Projetbezeichnung 4a: Konzept und Genehmigung für die Einrichtung von Wassererlebnisplätzen an der Eder Projektbezeichnung 4b: Einrichtung von Wassererlebnisplätzen an allen Eder-Orten Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune

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Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HZ= Handlungsziel Kommunikation Projektwirkung: Unterschiedliche  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Punktzahlen Kommune Querschnittsziele: 2 Punkte  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Direkter Beitrag: 2 Punkte Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Indirekter Beitrag: 1 Punkt Handlungsfelder:  HF I - EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (direkt)  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (indirekt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (indirekt) Projektbewertung: 22 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Erstellung eines Konzeptes zur Einrichtung von mind. drei Projektes: Wassererlebnisplätzen an der Eder im Umfeld der Stadtteile Hatzfeld, Holzhausen und Reddighausen inkl. Genehmigungsplanung  Schaffung von mind. drei Wassererlebnisplätzen in der Stadt Hatzfeld, unter Berücksichtigung des bestehenden Angebots im Stadtteil Reddighausen Umsetzungszeitraum 1. Projekt Konzept: 2023

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2. Projekt Einrichtung von Wassererlebnisplätzen: 2024- 2025 Projektkosten (netto): 1. Projekt: 50.000,00 € (Kommunaler Haushalt) 2. Projekt: 50.000,00 € (Antragsstellung über die Regionalentwicklung geplant)

Projektbezeichnung 5: Neukonzeption des Stadtmuseums Hatzfeld

Das Stadtmuseum der Stadt Hatzfeld (Eder) befindet sich in einem Gebäude welches vor Ort die Bezeichnung „Ammes-Haus“ trägt, da es zwischenzeitlich durch eine Hebamme bewohnt wurde. Das Gebäude wurde bereits im Jahr 1769 errichtet und zählt zu den ältesten noch erhaltenen Fachwerkhäusern in der Stadt Hatzfeld (Eder). Aus Sicht der Denkmaltopografie wurde dieses Gebäude auf altertümliche Art und Weise verzimmert, was insbesondere an den „Innenwandrähmen“ zu erkennen ist. Eine weitere Besonderheit ist der „stark profilierte Langriegel zwischen Erd- und Obergeschoss“, welcher dem Gebäude eine Sonderstellung im Bauzusammenhang der Mittelstraße verleiht.51 Das Fachwerkhaus gilt als Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen, was auch durch den vergleichsweise gut erhaltenen Originalzustand zu erklären ist. Im Jahr 1994 wurde in diesen Räumlichkeiten ein Stadtmuseum eingerichtet, welches sich mit der Dokumentation des Landlebens im Allgemeinen und der Lebens- und Arbeitswelt der Landfrau im Besonderen befasst. Das besondere Element des Stadtmuseums ist dieser sozialgeschichtliche Ansatz, welcher auch durch die Gebäudehistorie begründet wird. Dennoch entspricht das Konzept des Stadtmuseums, welches in der Zwischenzeit nur geringfügig verändert wurde, nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Museumspädagogik. Hinzu kommt, dass der Themenschwerpunkt des „Landlebens“ im Allgemeinen in mehreren Heimatmuseen in der Region aufgegriffen wird und daher keine Besonderheit darstellt. Dies hat zur Folge, dass das Stadtmuseum nur noch einen sehr eingegrenzten Besucherkreis anspricht und aktuell nur Bild 146: „Ammes Haus“ - Stadtmuseum Hatzfeld an wenigen Tagen geöffnet ist. Das Stadtmuseum besitzt jedoch ein hohes Entwicklungspotenzial innerhalb der gesamtkommunalen strategischen Ausrichtung der Stadt Hatzfeld (Eder). Die Basis hierfür ist das städtebauliche Entwicklungskonzept für die Altstadt Hatzfeld. Das städtebauliche Entwicklungskonzept soll eine Perspektive für die Aufwertung der historischen Altstadt Hatzfeld erarbeitet. Die Aufarbeitung der unterschiedlichen Entwicklungsschritte, die Veränderung der Funktion einzelner Gebäude, aber auch die Siedlungsentwicklung und

51 Denkmaltopografie Waldeck-Frankenberg II, S. 611.

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Gebäudekonstruktion in diesem beengten Siedlungsbereich der Altstadt ist für Architekturinteressierte, Fachwerkinteressierte oder Denkmalpfleger gleichermaßen interessant. Die klare Ausrichtung der vorliegenden Strategie besteht darin, den Denkmalwert der Altstadt zu erhalten und durch unterschiedliche flankierende Maßnahmen zur Aufwertung der Baustruktur beizutragen und die Zahl der leerstehenden Wohngebäude zu reduzieren. Diese Ausgangslage ist in vielen Kleinstädten mit einer vergleichbaren Siedlungsstruktur zu erkennen, in diesem Zusammenhang wird sehr häufig die Forderung nach dem Abriss einzelner Gebäude oder ganzer Siedlungsbereiche gestellt. In der Stadt Hatzfeld (Eder) wurde bewusst ein anderer Weg eingeschlagen. Ziel des Dorfentwicklungsprozesses ist es, einen positiven Umgang mit der historischen Bausubstanz zu entwickeln und diesen Prozess auch nachvollziehbar darzustellen. Für diese Darstellung wurde das Stadtmuseum der Altstadt Hatzfeld ausgewählt, vorstellbar ist, dass die unterschiedlichen Entwicklungsschritte und die Wirkungen der einzelnen Maßnahmen modellhaft (z.B. 3D-Modelle) dargestellt werden. Die Darstellung der einzelnen Entwicklungsschritte und die Wirkung der jeweiligen Maßnahmen (z.B. Reduzierung der leerstehenden Wohngebäude durch Bodenneuordnung) soll modellhaft zeigen, dass der Abriss von Schrottimmobilien bzw. denkmalgeschützter Bausubstanz nicht immer der beste bzw. einfachste Weg der städtebaulichen Entwicklung ist. Bei der inhaltlichen Neuausrichtung des Stadtmuseum ist daher die Einbindung von Architekten und Deckmalpflegern ebenso wichtig wie die museumspädagogische Begleitung. Das Stadtmuseum Hatzfeld erstreckt sich aktuell über zwei Etagen, durch die vorliegende Neukonzeption wird die inhaltliche Ausgestaltung der Räumlichkeit insgesamt verändert. Die Darstellung der historischen Entwicklung der Altstadt Hatzfeld und die modernen Ansätze zur Förderung des Denkmalwertes der Altstadt wird in Zukunft einen wesentlich größeren Raum einnehmen. In den verbleibenden Räumlichkeiten ist die Einbindung der Stadtteile eine Option, wobei die thematischen Überschneidungen zur Entwicklung der Altstadt (z. B. Siedlungsentwicklung, Gebäudestrukturen) beachtet werden sollten. Die vorgeschlagene Neuausrichtung führt auch dazu, dass ein Teil der Exponate des heutigen Museums nicht mehr ausgestellt werden kann. Eine Option hierbei ist die Weitergabe von besonderen Ausstellungselementen an Heimatmuseen der benachbarten Kommunen. Für das Projekt „Neukonzeption des Stadtmuseums Hatzfeld“ wurden drei verschiedene Einzelmaßnahmen definiert. Im erstem Schritt ist die Erstellung eines museumspädagogischen Konzeptes notwendig. Dieses Konzept soll unter anderem auf der Grundlage des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes für die Altstadt Hatzfeld erstellt werden und entsprechende Maßnahmen zur Umgestaltung der einzelnen Museumsräume beinhalten. In einem zweiten Schritt folgt die Umsetzung der hier vorgeschlagenen Maßnahmen (z. B. Baumaßnahmen, technische Einrichtungen etc.) in den Räumlichkeiten des Stadtmuseums und die Vermarktung des neuen Stadtmuseums. In einem dritten Schritt ist es notwendig eine digitale Lösung zur Darstellung der fortlaufenden Siedlungsentwicklung der Altstadt zu entwickeln, auch hier kann das Museumskonzept bereits erste Umsetzungsvarianten liefern.

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Kurzüberblick

Projektbezeichnung Neukonzeption des Stadtmuseums Hatzfeld Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HF= Handlungsfeld Kommunikation EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die nachhaltige Entwicklung der HZ= Handlungsziel Kommune Projektwirkung: Unterschiedliche  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Punktzahlen Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Querschnittsziele: 2 Punkte Handlungsfelder: Direkter Beitrag: 2 Punkte  HF I - EZ 2: Ein Angebot zur Verbesserung der Familien und Indirekter Beitrag: 1 Punkt Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld (Eder) entsteht. (direkt)  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (indirekt)  HF II- EZ 1: Attraktive Wohn- und Baumöglichkeiten wurden identifiziert und für bestimmte Zielgruppen vermarktet. Die Ortskerne wurden durch eine gezielte Innenentwicklungsstrategie gestärkt. (indirekt)  HF II EZ 2: Die Zahl der leerstehenden bzw. potenziell leerstehenden Gebäude kann reduziert werden. (direkt)  HF II EZ 3: Ein städtebaulicher Problembereich (bzw. Missstand) wird beseitigt und durch ganzheitliche Vorgehensweise weiterentwickelt. (direkt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt),  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (indirekt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst. (indirekt) Projektbewertung: 25 Punkte

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Beschreibung der Maßnahme/des  Erstellung eines Museumskonzeptes für das Stadtmuseum Projektes: Hatzfeld zur Darstellung der Siedlungsentwicklung der Altstadt Hatzfeld inkl. der gegenwärtigen bzw. zukünftigen Veränderungen. (Raumkonzept, digitale Lösungen für gegenwärtige Veränderungen bzw. Entwicklung)  Umsetzung des Museumskonzeptes in den Räumlichkeiten des Stadtmuseums, Durchführung der entsprechenden Umbaumaßnahmen auf der Grundlage des Raumkonzeptes für das Stadtmuseum.

Umsetzungszeitraum 2022-2024

Projektkosten (netto): 180.000,00 €

Projektbezeichnung 6: Förderung des regionalen Kulturangebots zur „Alten Musik“ in der Emmauskapelle Hatzfeld

Die Emmauskapelle befindet sich im südlichen Bereich der Kernstadt Hatzfeld, die einstige Kirche galt bis zum dreißigjährigen Krieg als Mittelpunkt des einst wüst gefallenen Dorfes „Alt-Hatzfeld“ bzw. „Nieder-Hatzfeld“ und befindet sich im Besitz der Stadt Hatzfeld (Eder). Die Emmauskapelle gilt als Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen. Diese Kategorisierung lässt sich aus der besondere Baugeschichte des Gebäudes herleiten. In den Jahren 1976 und 1979 wurden Grabungen und Forschungen zur Baugeschichte der Emmauskapelle durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass die Kapelle in neun verschiedenen Phasen konstruiert wurde. Die erste und zweite Phase wird nach dem Handbuch der deutschen Kulturdenkmäler auf das 8. bis 11. Jahrhundert zurückführt, zu dieser Zeit soll das Schiff und der eingezogene Chor in zwei verschiedenen Bauphasen errichtet worden sein. In den folgenden Jahrhunderten fanden unterschiedliche Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen statt, welche dazu führten, dass die Emmauskapelle inzwischen als dreischiffige, kreuzgratgewölbte Pfeilerbasilika gilt. Im Innenbereich konnte die Wandbemalung des Gebäudes durch die Rekonstruktion der alten „Farbreste“ durchgeführt werden, in dem Chor befinden sich zudem die Reste figürlicher gotischer Wandmalerei.52 Die Emmauskapelle gilt von ihrer Baugeschichte her bereits als regionale Besonderheit. Außergewöhnlich ist jedoch die Orgel der Kapelle, welche zu den bedeutendsten hessischen Denkmalorgeln gehört. Die Orgel wurde von dem aus Hatzfeld stammenden Orgelbauer Johann Christian Rindt 1706 gebaut. Rindt betrieb zunächst seine Orgelbauwerkstätte in Hatzfeld und verlegte sie 1699 nach Schönstadt bei Marburg. Das mitteltönig gestimmte Instrument gibt auch heute noch eine klare Vorstellung davon, wie Orgeln in Dorf- und Stadtkirchen der Region um 1700 aussahen, wie sie eingerichtet waren und wie sie klangen. Ursprünglich stand sie in der Brüstung der Chorempore der Hatzfelder Stadtkirche und wurde 1872 in die Emmauskapelle verlegt und durch den Treisbacher Orgelbauer Peter Dickel wiederaufgebaut.

52 Dehio, S.384

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Im Jahr 1981/1984 wurde die Orgel durch die Orgelbauwerkstätte Wöhl in Marburg denkmalgerecht restauriert. Am 15.09.1984 wurde die Orgel wieder in Gebrauch genommen. An dem damaligen Festakt übernahm der ehemalige hessische Ministerpräsident Holger Börner die Festansprache, was zusätzlich die Bedeutung dieser Orgel für den Denkmalschutz unterstreicht. Die einmanualige und seitenspielige Orgel verfügt über 7 Register, wobei 4 Register weitgehend original erhalten geblieben sind. Groß Gedackt 8‘ und Prinzipal 4‘ (Registerbezeichnungen der Orgel) hat der Orgelbauer Johann Christian Rindt aus einem Vorgängerinstrument übernommen (vermutlich noch einmal 100 Jahre älter als die Erbauungszeit). Diese Besonderheit wird durch die Stadt Hatzfeld (Eder) seit dem Jahr 1984 durch regelmäßige Konzertreihen aus dem Bereich der „Alten Musik“ in Szene gesetzt. Da es sich um eine historische Orgel handelt, das heißt sie ist mitteltönig gestimmt, liegt der Schwerpunkt dieser Konzerte auf den Epochen des Mittelalters, der Renaissance und der Barockzeit. Neben Orgelkonzerten werden auch „Orgel-Plus“ Konzerte mit Vokal- und Instrumentalensembles, die sich der historisch-informierten Aufführungspraxis widmen, in der von der Stadt Hatzfeld (Eder) etablierten Konzertreihe der „Alten Musik“, angeboten. Die Konzerte werden durch die Stadtverwaltung Hatzfeld (Eder) organisiert, häufig werden freie Künstler angefragt, es gab jedoch auch schon erste Kontakte zu den musikwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten in Essen und Köln. Dieses kulturelle Angebot ist daher ein Alleinstellungsmerkmal für die Region und auch darüber hinaus, welches durch die denkmalgeschützte Orgel an den aktuellen Standort gebunden ist. Diese regionale Besonderheit soll im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses weiter ausgebaut werden. Geplant ist eine denkmalschutzgerechte Aufwertung der Emmauskapelle und des dazugehörigen Umfeldes. Im Einzelnen wurden die drei Maßnahmenbereiche identifiziert, welche dazu beitragen das kulturelle Angebot der Emmauskapelle insgesamt aufzuwerten. In einem ersten Arbeitsschritt soll der Vorplatz der Emmauskapelle ansprechender gestaltet werden, hierzu zählt unter anderem die Aufwertung der Aufenthaltsqualität im gesamten Bereich, die Schaffung von attraktiven Verweilmöglichkeiten (z. B. für Konzertpausen) und eine entsprechende Gestaltung der Grünanalagen. Im zweiten Arbeitsschritt soll der Eingangsbereich der Emmauskapelle aufgewertet werden, hier zeigten sich gerade bei den größeren Veranstaltungen, dass der Einlass über den kleineren Anbau der Emmauskapelle noch nicht optimal geregelt werden kann. In einem weiteren Schritt ist die Verbesserung des barrierefreien Zugangs und Aufenthalts erforderlich, hierzu zählen unter anderem die sanitären Einrichtungen.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Förderung des regionalen Kulturangebots zur „Alten Musik“ in der Emmauskapelle Hatzfeld Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Das Projekt unterstützt die stadtteilübergreifende HZ= Handlungsziel Kommunikation

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Projektwirkung: Unterschiedliche  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Punktzahlen Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Querschnittsziele: 2 Punkte  Die barrierefreie Bewegung in der Kommune wird erhöht. Direkter Beitrag: 2 Punkte Handlungsfelder: Indirekter Beitrag: 1 Punkt  HF I - EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (indirekt)  HF III EZ 2: Das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Hatzfeld (Eder) ist das Rückgrat der attraktiven Wohn- und Lebensverhältnisse und wird durch innovative Ansätze gefördert und entwickelt. (direkt)  HF III EZ 3: Die infrastrukturellen Gegebenheiten, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Orten und die lokalen Unternehmen werden durch die Möglichkeiten der Digitalisierung gestärkt. (indirekt)  HF IV EZ 1: Die Infrastruktur der Stadt Hatzfeld (Eder) wird bedarfsgerecht und zukunftsorientiert erhalten bzw. weiterentwickelt. (direkt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt)  HF V EZ 2: Weitere private Investitionen in die touristische Infrastruktur werden ausgelöst.  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (direkt) Projektbewertung: 22 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Aufwertung des kulturellen Angebots an der Projektes: Emmauskapelle Hatzfeld durch eine ansprechende Gestaltung des Umfeldes, die Aufwertung des Eingangsbereichs und die Verbesserung der Barrierefreiheit in dem gesamten Bereich Umsetzungszeitraum 2020-2022

Projektkosten (netto): 350.000,00 €

Projektbezeichnung 8: Gewerbe und Ausbildungsmesse In der Projektbeschreibung zur funktionalen Neuausrichtung des Bürgerhauses Hatzfeld wurde die Durchführung einer regionalen Gewerbe- und Ausbildungsmesse bereits angedeutet. Ziel dieser Messe ist es die lokalen und regionalen Unternehmen der Kommunen Bad Berleburg, Biedenkopf und Hatzfeld (Eder) vorzustellen und die regionale Nachwuchsgewinnung zu stärken.

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Die geographisch günstige Lage der Stadt Hatzfeld (Eder) im Landkreis Waldeck-Frankenberg zwischen den Landkreisen Marburg-Biedenkopf und Siegen-Wittgenstein soll dazu beitragen, dass Ausbildungs- und Arbeitssuchende das überregionale Angebot der drei Regionen besser kennen lernen. Geplant ist die Neukonzeption eines Messekonzeptes, welches bewusst familienfreundlich ausgestaltet ist, und den Räumlichkeiten des Bürgerhauses Hatzfeld (Eder), sowie im anliegenden Freibereich umgesetzt werden kann.

Kurzüberblick

Projektbezeichnung Gewerbe und Ausbildungsmesse Projektbewertung im Sinne der Projektumsetzung und kommunale Wirkung: Handlungsfelder und Zielsetzungen des  Die Projektwirkung erstreckt sich über die gesamte IKEKs der Stadt Hatzfeld (Eder) Kommune, es gibt kein vergleichbares Angebot Projektwirkung und Querschnittsziele Querschnittsziele: durch die Steuerungsgruppe  Das Projekt wirkt einer negativen demografischen HF= Handlungsfeld Entwicklung entgegen EZ= Entwicklungsziel  Die touristische und wirtschaftliche Attraktivität der Stadt HZ= Handlungsziel Hatzfeld (Eder) wird erhöht. Projektwirkung: Unterschiedliche Punktzahlen Handlungsfelder: Querschnittsziele: 2 Punkte  HF I - EZ 1: Die Familien- bzw. Generationenfreundlichkeit Direkter Beitrag: 2 Punkte der Stadt Hatzfeld wird gefördert, die attraktiven Wohn- Indirekter Beitrag: 1 Punkt und Arbeitsbedingungen der Kommune werden gefördert. (indirekt)  HF I - EZ 3: Die individuelle Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen wird verbessert, die selbstständige Entwicklung junger Menschen befördert und die Integration in das Dorf- bzw. Vereinsleben unterstützt. (indirekt)  HF V EZ 1: Die Vernetzung der Stadtteile und Angebote, auch in der Region, tragen dazu bei, dass die lokalen Besonderheiten besser in Szene gesetzt werden. (direkt)  HF V EZ 3: Die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune wird gefördert, innovative Unternehmensgründungen werden unterstützt, die regionale Bindung von Arbeitskräften wird erhöht. (direkt) Projektbewertung: 15 Punkte Beschreibung der Maßnahme/des  Erstellung eines familienfreundlichen Messekonzeptes zur Projektes: Förderung des regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarktes Umsetzungszeitraum 2023

Projektkosten (netto): 10.000,00 € (Antragstellung über Regionalentwicklung geplant. Alternative: Kommunaler Haushalt, Spenden durch Unternehmen)

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Handlungsfeldübergreifende Projekte

Verfahrensbegleitung

Im Zuge des Dorfentwicklungsprozesses legte die Steuerungsgruppe zur Dorfentwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) fest, dass Sie eine qualifizierte Verfahrensbegleitung für die Umsetzung der gesamtkommunalen Strategie benötigt. Die Verfahrensbegleitung soll durch ein Fachbüro durchgeführt werden, welches unterschiedliche Aufgaben über den gesamten Zeitraum der Dorfentwicklung wahrnimmt. Hierzu zählt die Vor- und Nachbereitung der Sitzungen der Steuerungsgruppe, die regelmäßige Überprüfung des Zeit-, Kosten- und Finanzierungsplans, die Unterstützung der lokalen Akteure bei der Projektentwicklung und die regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit.

Für dieses Projekt wurde keine Bewertung vorgenommen, die Gesamtkosten für die Maßnahme werden auf ca. 30.000 € (netto) geschätzt.

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C.4.2 Projekte mit gesamtkommunaler Wirkung

Lfd. Bezeichnung des Projektes bzw. Kosten Planung und Umsetzung, Finanzierung in Projektbündels (netto) HF Handlungsfeld I „Familien- und generationenfreundliche Kommune“

1 Bedarfsermittlung und 10.000,00 € Planung und Umsetzung: 2020-2021 Marketingkonzept „Familien- und generationenfreundliche Kommune“ 5 Einrichtung eines 200.000,00 € Planung und Umsetzung: 2025-2027 Multifunktionssportfeldes mit Mehrgenerationenpark in der Kernstadt Hatzfeld 6 Aufbau einer Multimedialen 140.000,00 € Planung und Umsetzung: 2021-2023 Bibliothek in der Kernstadt Hatzfeld Handlungsfeld II: Siedlungs- und Innenentwicklung

Projektbündel III: Städtebauliche Problembereiche und Missstände

2a Ankauf und Abriss von Bauruinen 350.000,00 € Planung und Umsetzung: 2021-2022 durch die Kommune (Einzelprojekt (Rückbau Fachklinik) Fachklinik Eifa) Projektbündel IV: Aufwertung der lokalen Bau- und Siedlungsstruktur

3a Beratung zur privaten Förderung in 60.000,00 € Planung und Umsetzung: Gesamter der Dorfentwicklung Zeitraum der DE

3c Städtebauliches 70.000,00 € Planung und Umsetzung: 2021 Entwicklungskonzept Altstadt Hatzfeld

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3d Weiterentwicklung des 150.000,00 € Planung und Umsetzung: Gesamter kommunalen Flächen- und Zeitraum der DE Leerstandsmanagements Handlungsfeld III: Kooperation, Kommunikation und Digitalisierung

Projektbündel IV „Öffentliche Einrichtungen im Stadtteil Reddighausen“

2 Machbarkeitsstudie „Öffentliche 40.000,00 € Planung und Umsetzung: 2020 Einrichtungen im Stadtteil Reddighausen“ 2a Optimierung der Festhalle 375.000,00 € Planung und Umsetzung: 2021-2023 Reddighausen zu einer Multifunktionshalle. Schaffung von Freizeitangeboten für Jung und Alt.

Projektbündel V: Entwicklung eines regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur in der Kernstadt Hatzfeld 3a Konzeptentwicklung Schaffung eines 40.000,00 € Planung und Umsetzung: 2023 regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur im Bürgerhaus Hatzfeld 3b Bürgerhaus Hatzfeld: Einrichtung eines 400.000,00 € Planung und Umsetzung: 2024-2026 regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur sowie eine thematisch angepasste Gestaltung des benachbarten Spielplatzes Projektbündel VI: Smart Village Hatzfeld (Eder)

4a Modellprojekt "Smart Village Hatzfeld" 110.000,00 € Planung und Umsetzung: 2023-2024

4c Entwicklung einer 20.000,00 € Planung und Umsetzung: 2020-2022 ortsteilübergreifenden App/ Digitaler Dorfplatz 7 Einrichtung eines „Burgstübchens“ im 200.000,00 € Planung und Umsetzung: 2025-2027 Rathausnebengebäude

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Handlungsfeld V: Tourismus und Wirtschaft

2a Marchbarkeitsstudie zur touristischen 10.000,00 € Planung und Umsetzung: 2025 Nutzung des Spritzenhauses in Holzhausen 2b Einrichtung einer Bed & Bike 240.000,00 € Planung und Umsetzung: 2025-2027 Übernachtungsmöglichkeit im Spritzenhaus Holzhausen

5 Neukonzeption des Stadtmuseums 180.000,00 € Planung und Umsetzung: 2022-2023 Hatzfeld 6 Förderung des regionalen 350.000,00 € Planung und Umsetzung: 2020-2021 Kulturangebots zur „Alten Musik“ in der Emmaus Kapelle Hatzfeld Handlungsfeldübergreifende Projekte

1 Verfahrensbegleitung 30.000,00 € Erläuterung/Status: Projektbeschreibung befind sich im Kapitel C.4.1 Umsetzung: Gesamter DE-Zeitraum

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C.4.3 Projekte mit lokaler Wirkung

Lfd. Bezeichnung des Projektes bzw. Kosten Weitere Vorgehensweise, Planung und in Projektbündels (netto) Umsetzung, Status des Projektes, HF Finanzierung Handlungsfeld III: Kooperation, Kommunikation und Digitalisierung

5 Umgestaltung DGH Eifa: Schaffung 50.000,00 € Planung und Umsetzung: 2022-2023 einer Räumlichkeit zur Förderung der alltäglichen Begegnung 6 Aufwertung und Betriebsoptimierung 40.000,00 € Planung und Umsetzung: 2021 des Backhauses in Holzhausen

Handlungsfeld V Tourismus und Wirtschaft

3b Fahrrad- und Wanderrastplatz "Alter 100.000,00 € Planung und Umsetzung: 2023-2024 Bahnhof Reddighausen“

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C.4.4 Überblick Gesamtmittelbedarf Dorfentwicklung Stadt Hatzfeld (Eder)

Die folgende Planung basiert darauf, dass die Dorfentwicklung in der Stadt Hatzfeld (Eder) bis zum Jahr 2025 läuft und die letzten Projektabrechnungen im Jahr 2027 erfolgen. Zur Verbesserung der Mittelsteuerung wurde der Fördermitteleinsatz in den folgenden drei Tabellen gleichmäßig auf bis zu drei Umsetzungsjahre verteilt. Überblick Gesamtkosten alle Förderprogramme und Maßnahmen des kommunalen Haushaltes

Jahr Gesamtkosten alle Förderprogramme und kommunaler Haushalt (gesamte Laufzeit) inkl. Verfahrensbegleitung, private Beratung (Brutto) 2020 184.450,00 € 2021 859.775,00 € 2022 853.825,00 € 2023 589.050,00 € 2024 446.250,00 € 2025 523.600,00 € 2026 452.200,00 € 2027 291.550,00 € Insgesamt 4.200.700,00 €

Gesamtkosten sortiert nach Förderbereich (Gesamte Laufzeit, gerundet), Netto) Gesamtkosten (Umsetzung der IKEK Strategie) 3.530.000,00 € Förderbereich Dorfentwicklung (Zuwendungsfähige Ausgaben) 3.185.000,00 € Förderbereich Regionalentwicklung (Zuwendungsfähige Ausgaben) 200.000,00 € Sonstige Förderbereiche (Zuwendungsfähige Ausgaben) 40.000,00 € Kommunaler Haushalt (Genehmigungsverfahren, 105.000,00 € Planungskosten, kleinere Maßnahmen etc.)

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Jahr Zuwendungsfähige Förderung (Geschätzt) Eigenanteil der Stadt Gesamtsumme Ausgaben basierend auf einer FAG Hatzfeld (Eder) im Bereich (Zuwendungsfähige (Dorfentwicklung) inkl. Quote von 65% Dorfentwicklung inkl. Ausgaben + Beratung und Beratungs- und Mehrwertsteuer) Verfahrensbegleitung Verfahrensbegleitung (Netto-Beträge) (Brutto) 2020 110.000,00 € 71.500,00 € 59.400,00 € 130.900,00 2021 642.500,00 € 417.625,00 € 346.950,00 € 764.575,00 2022 657.500,00 € 427.375,00 € 355.050,00 € 782.425,00 2023 460.000,00 € 299.000,00 € 248.400,00 € 547.400,00 2024 350.000,00 € 227.500,00 € 189.000,00 € 416.500,00 2025 390.000,00 € 253.500,00 € 210.600,00 € 464.100,00 2026 355.000,00 € 230.750,00 € 191.700,00 € 422.450,00 2027 220.000,00 € 143.000,00 € 118.800,00 € 261.800,00 Insgesamt 3.185.000,00 € 2.070.250,00 € 1.719.900,00 € 3.790.150,00

200

C.4.5 Zeit- Kosten und Finanzierungsplan (ZKFP)

Dorfentwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) Zeit-, Kosten und Finanzierungsplan

Handlungsfeld 1: Familien- und generationenfreundliche Kommune Priorität gesamt- Finanzierungsmöglichkeiten geplantes Bewilligungsjahr geschätzter lfd. hoch/ kommunale geschätzter Vorhabenbezeichnung*) Träger Kostenansatz geschätzter Nr. mittel/ Wirkung Kostenansatz 2020 2021 2022 2023 2024 2025 gesamt Kostenansatz DE gering ja/nein andere **)

Bedarfsermittlung und Marketingkonzept zur Familien- freundlichen Kommune Hatzfeld Stadt Hatzfeld 1 (Eder) Mittel ja (Eder) 11.900,00 € 10.000,00 € 0,00 € *** Einrichtung eines Multifunktionsportfeldes mit Stadt Hatzfeld 5 Mehrgenerationenpark Hoch ja (Eder) 238.000,00 € 200.000,00 € 0,00 € *** Stadt Hatzfeld 6 Aufbau einer Multimedialen Bibliothek Hoch ja (Eder) 166.600,00 € 140.000,00 € 0,00 € *** Summe: 416.500,00 € 350.000,00 € 0,00 € Handlungsfeld 2 Siedlungs- und Innentwicklung Priorität gesamt- Finanzierungsmöglichkeiten geplantes Bewilligungsjahr geschätzter lfd. hoch/ kommunale geschätzter Vorhabenbezeichnung*) Träger Kostenansatz geschätzter Nr. mittel/ Wirkung Kostenansatz 2020 2021 2022 2023 2024 2025 gesamt Kostenansatz DE gering ja/nein andere **) Ankauf und Abriss der Bauruine ehem. Fachklinik Eifa inkl. Aufstellung eines Stadt Hatzfeld 2a B-Plans der Innenentwicklung Hoch ja (Eder) 428.400,00 € 350.000,00 € 10.000,00 € *** Beratung zur privaten Förderung in Stadt Hatzfeld 3a der DE Hoch ja (Eder) 71.400,00 € 60.000,00 € 0,00 € *** ***

Städtebauliches Entwicklungskonzept Stadt Hatzfeld 3c Altstadt Hatzfeld Hoch ja (Eder) 83.300,00 € 70.000,00 € 0,00 € ***

Weiterentwicklung des kommunalen Stadt Hatzfeld 3d Flächen und Leerstandsmanagements Hoch Ja (Eder) 178.500,00 € 150.000,00 € 0,00 € *** Summe: 761.600,00 € 630.000,00 € 10.000,00 €

201 Handlungsfeld 3 Kooperation, Kommunikation und Digitalisierung Priorität gesamt- Finanzierungsmöglichkeiten geplantes Bewilligungsjahr geschätzter lfd. hoch/ kommunale geschätzter Vorhabenbezeichnung*) Träger Kostenansatz geschätzter Nr. mittel/ Wirkung Kostenansatz 2020 2021 2022 2023 2024 2025 gesamt Kostenansatz DE gering ja/nein andere **) Schaffung eines Treffpunkts am Weiler Verein/ 1 Lindenhof Mittel nein Kommune 11.900,00 € 0,00 € 10.000,00 € Machbarkeitsstudie öffentliche Einrichtungen in Reddighausen inkl. Stadt Hatzfeld 2a Planung HOAI 1 bis 4 Hoch ja (Eder) 47.600,00 € 40.000,00 € 0,00 € *** Optimierung der Festhalle Reddighausen zu einer Multifunktionshalle; Schaffung von Stadt Hatzfeld 2b Freizeitangeboten für Jung und Alt Hoch ja (Eder) 446.250,00 € 375.000,00 € 0,00 € *** Konzeptentwicklung regionales Zentrum für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur BGH Hatzfeld (Planung Stadt Hatzfeld 3a HOAI 1 bis 4) Hoch ja (Eder) 47.600,00 € 40.000,00 € 0,00 € *** Bürgerhaus Hatzfeld - Einrichtung eines regionalen Zentrums für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur sowie die thematische Gestaltung des Stadt Hatzfeld 3b benachbarten Spielplatzes Hoch ja (Eder) 476.000,00 € 400.000,00 € 0,00 € *** Stadt Hatzfeld 4 Modellprojekt "Smart Village Hatzfeld" Hoch ja (Eder) 130.900,00 € 110.000,00 € 0,00 € *** Einrichtung von bis zu 20 WLAN Hotspots an öffentlichen Gebäuden Stadt Hatzfeld 4b und Plätzen Hoch ja (Eder) 47.600,00 € 0,00 € 40.000,00 € Entwicklung einer ortsteilübergreifenden APP/Digitaler Stadt Hatzfeld 4c Dorfplatz Hoch ja (Eder) 23.800,00 € 20.000,00 € 0,00 € *** Stadt Hatzfeld 5 Umgestaltung DGH Eifa Hoch nein (Eder) 59.500,00 € 50.000,00 € *** Stadt Hatzfeld 6 Aufwertung Backhaus Holzhausen Mittel nein (Eder) 47.600,00 € 40.000,00 € *** Einrichtung eines Burgstübchens im Stadt Hatzfeld 7 Rathausnebengebäude Hatzfeld Hoch ja (Eder) 238.000,00 € 200.000,00 € *** Summe: 1.576.750,00 € 1.275.000,00 € 50.000,00 €

202 Handlungsfeld 5 Tourismus und Wirtschaft Priorität gesamt- Finanzierungsmöglichkeiten geplantes Bewilligungsjahr geschätzter lfd. hoch/ kommunale geschätzter Vorhabenbezeichnung*) Träger Kostenansatz geschätzter Nr. mittel/ Wirkung Kostenansatz 2020 2021 2022 2023 2024 2025 gesamt Kostenansatz DE gering ja/nein andere **) Einrichtung eines Rad- und Wanderleitsystems (Leitsystem u. Stadt Hatzfeld 1 Hinweistafeln) Hoch ja (Eder) 107.100,00 € 0,00 € 90.000,00 € Einrichtung eines geologischen Wanderwegenetzes in Stadt Hatzfeld 1b interkommunaler Zusammenarbeit Hoch ja (Eder) 59.500,00 € 0,00 € 50.000,00 € Anbindung von weiteren Weilern und Stadtteilen an den überregionalen Stadt Hatzfeld 1c Ederradweg Gering ja (Eder) 35.700,00 € 0,00 € 30.000,00 € *** Machbarkeitsstudie Spritzenhaus Stadt Hatzfeld 2a Holzhausen inkl. Planung Hoch ja (Eder) 11.900,00 € 10.000,00 € *** Einrichtung einer Bed & Bike Unterkunft im Spritzenhaus Stadt Hatzfeld 2b Holzhausen Hoch ja (Eder) 285.600,00 € 240.000,00 € Vorplanung Fahrrad- und Wanderrastplatz Alter Bahnhof Stadt Hatzfeld 3a Reddighausen Hoch ja (Eder) 17.850,00 € 0,00 € 15.000,00 € Fahrrad- und Wanderrastplatz "Alter Stadt Hatzfeld 3b Bahnhof Reddighausen" Hoch ja (Eder) 142.800,00 € 120.000,00 € *** Neueinrichtung von Wassererlebnisplätzen an der Eder Stadt Hatzfeld 4a (Konzept und Genehmigung) Hoch ja (Eder) 59.500,00 € 50.000,00 € Neueinrichtung von Wassererlebnisplätzen an allen Eder- Stadt Hatzfeld 4b Orten Hoch ja (Eder) 59.500,00 € 50.000,00 € Neukonzeption des Stadtmuseums Stadt Hatzfeld 5 Hatzfeld Hoch ja (Eder) 214.200,00 € 180.000,00 € *** Förderung des regionalen Kulturangebots zur „Alten Musik“ in Stadt Hatzfeld 6 der Emmaus Kapelle Hatzfeld Hoch ja (Eder) 416.500,00 € 350.000,00 € *** Summe: 1.410.150,00 € 900.000,00 € 285.000,00 € Handlungsfeldübergreifend Priorität gesamt- Finanzierungsmöglichkeiten geplantes Bewilligungsjahr geschätzter lfd. hoch/ kommunale geschätzter Vorhabenbezeichnung*) Träger Kostenansatz geschätzter Nr. mittel/ Wirkung Kostenansatz 2020 2021 2022 2023 2024 2025 gesamt Kostenansatz DE gering ja/nein andere **) Stadt Hatzfeld 1 Verfahrensbegleitung Hoch ja (Eder) 35.700,00 € 30.000,00 € 0,00 € *** *** 35.700,00 € 30.000,00 € 0,00 €

Finanzmittelbedarf gesamt: 4.200.700,00 € 3.185.000,00 € 345.000,00 € ) * aus der Vorhabenbezeichnung muss klar erkenntlich sein, ob es sich um eine Planung (LPH 1-4), Konzept oder ein investives Vorhaben (inkl. LPH 5-8) handelt **) die anderen Finanzierungsmöglichkeiten müssen in den Projektblättern zum Vorhaben konkret benannt werden

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C.5 Umsetzung und Verstetigung

Die Umsetzung des IKEKs wird gemäß des beiliegenden Zeit-; Kosten – und Finanzierungsplans erfolgen. Die tatsächliche Umsetzung der Projekte sollte grundsätzlich durch die Projektgruppen bzw. die Steuerungsgruppe begleitet werden. Je nach Art des Projektes werden jedoch unterschiedliche Anforderungen an Steuerung, Dienstleistungen, fachliche Kontrolle oder Beteiligung entstehen. Der Umsetzungsprozess und insbesondere die Aufgabenverteilung zwischen Stadtverwaltung, Steuerungsgruppe und Projektgruppen bei der Projektumsetzung sind daher im Einzelfall zu klären.

Vorschläge für Evaluierung und Monitoring

Während das Monitoring der Erfolgskontrolle der IKEK-Umsetzung, also der Planung, dient, stellt die Evaluierung eine Bewertung der Wirksamkeit der entwickelten Strategie dar. Hierfür werden folgend Empfehlungen für die Steuerungsgruppe gegeben: Monitoring und Evaluierung sollten auf Projektebene sowie auf der inhaltlichen Prozessebene und bezüglich der Arbeits- und Organisationsstrukturen erfolgen.

Projektebene

Eine möglichst hohe Wirkung der Projekte zur Erreichung der Ziele und eine gelingende Umsetzung sollen bereits durch die umfassende Projektplanung gewährleistet werden. Die Umsetzung soll auf dieser Basis sukzessive überprüft und die Planung ggf. angepasst werden. Nach Umsetzung der Projekte bzw. nach ihrer Laufzeit ist die Wirkung auf die ursprünglich geplanten Projektziele erneut zu überprüfen. Hierzu sollten durch die Steuerungsgruppe entsprechende Verfahren und Verantwortlichkeiten festgelegt werden.

Inhaltliche und organisatorische Prozessebene

Auf Prozessebene ist der Fortschritt bezüglich der in der Strategie gesetzten Ziele regelmäßig und standardisiert zu bewerten. Insbesondere die Umsetzung der Leitprojekte und der Fortschritt in den Handlungsfeldern sollte überprüft werden. Dazu sollen regelmäßige Monitoring-Maßnahmen, z.B. durch Punktbewertung der Zielerreichung oder Ampel-Bewertung der Handlungsfelder erfolgen. Beteiligt werden sollten vor allem die Vertreter in den Steuerungsgremien des Prozesses, sprich Steuerungsgruppe und ggf. Projektgruppen. Ebenso sollte regelmäßig, vor allem zu Beginn, die Arbeits- und Beteiligungsorganisation kritisch bewertet und Raum für Umgestaltung gegeben werden, um eine zufriedenstellende und praktikable Zusammenarbeit für alle Teilnehmenden zu gewährleisten und den Prozess langfristig zu sichern (insbesondere mit Blick auf die ehrenamtlich Beteiligten und ggf. in derartigen Prozessen unerfahrenen Teilnehmer). Zusätzlich sollte in größeren Abständen eine Evaluation erfolgen, also eine umfassendere Bewertung der Wirkung der umgesetzten Projekte in Bezug auf die strategischen Ziele und das Leitbild. Diese empfiehlt sich nach 3 und nach 6 Jahren, um Chancen zum Gegensteuern und für die Vorbereitung der Verstetigung des Prozesses zu gewährleisten. Die Evaluierungen sollten mit einer breiten Beteiligung der Bürgerschaft, der sozialen,

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zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure sowie der Zielgruppen der Projekte erfolgen. Ebenso sollte die Wirkung auf kommunaler und Ortsteilebene erfasst werden. Methodisch könnten beispielsweise eine Bürgerbefragung oder Gespräche mit Vertretern von Interessengruppen durchgeführt werden. Ebenso sollten die Prozessgestaltung und die konkrete Zusammenarbeit der Akteure in den Blick genommen werden. Außerdem macht es Sinn, die Rahmenbedingungen für die Strategie zu überprüfen. Die Evaluierung eröffnet die Möglichkeit, die Umsetzung der Entwicklungsstrategie bewusster zu gestalten, ggf. die Strategie anzupassen oder erkannten Problemen noch im laufenden Prozess entgegenzusteuern. Nach Abschluss der DE sollte nochmals eine Evaluierung stattfinden. Diese dient vornehmlich dem Zweck, die über die Förderperiode hinausgehende Entwicklung der Kommune und das weitere Aktionsprogramm zu definieren. Die Abschlussevaluation sollte möglichst extern durchgeführt werden. Hierzu sollten eine aktualisierte Bestands- und SWOT-Analyse einbezogen werden. Die Evaluierung sollte als Handlungsgrundlage für die Zeit nach der Förderperiode insbesondere die Entwicklungsstrategie und -strukturen in Betracht nehmen und zu deren Beibehaltung, Anpassung oder Neuerarbeitung/Neustrukturierung führen. Es gibt mittlerweile vielfältige erprobte Methoden für Monitoring und Evaluation. Einige sind im Leitfaden Selbstevaluierung der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume dargestellt.53

53 http://www.netzwerk-laendlicher-raum.de/regionen/leader/selbstevaluierung/leitfaden-und-methoden/

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D Anhang

D.1 Vorstellung der Bewertungskriterien zur Zukunftsfähigkeit der Dörfer

Die Bewertung der Zukunftsfähigkeit der Ortsteile ergibt sich aus den Vorgaben für die Erstellung des integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes. Grundlage für die Bewertung ist eine Kombination aus den Kriterien des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung sowie der Stiftung Schloss Ettersburg, welche sich überwiegend mit räumlichen bzw. siedlungsstrukturellen Faktoren auseinandersetzen, dem Erhebungs- und Auswertungsbogen zur Selbstbewertung der dörflicher Aktivitäten des Regierungspräsidiums Kassel und den Kriterien zur Erfassung und Förderung der dörflichen Vitalität des Fachdienstes Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises Waldeck Frankenberg. Diese Bewertung wird um einige Kriterien ergänzt, welche durch das Moderationsbüro entwickelt wurden. Alle Kriterien werden im Folgenden aufgelistet.

Kriterium: Altersstruktur

Beschreibung: Orte mit einem geringen Anteil an Kindern und Jugendlichen und einer problematischen Altersstruktur haben langfristig Probleme, das dörfliche Leben aufrecht zu erhalten. Aufgrund dessen ist die Altersstruktur ein wichtiger Faktor für die Zukunftsfähigkeit. Die Bepunktung richtet sich nach dem Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung, wobei eine hohe Punktzahl für einen höheren Anteil steht. Die prozentuale Verteilung wurde den Kriterien des Berlin-Institutes für Bevölkerung und Entwicklung entnommen.

Bewertungsmatrix: Altersstruktur: Anteil der unter 18-jährigen an der Gesamtbevölkerung eines Ortsteils

0,0 % 8,0% 11,0% 14,0% 17,0% 20,0%

0 Punkte 1 Punkt 2 Punkte 3 Punkte 4 Punkte 5 Punkte

Bevölkerungsentwicklung

Beschreibung: Das Thema Bevölkerungsentwicklung wird auch in den Kriterien des Berlin-Institutes abgefragt, hier wird jedoch nicht das Szenario einer wachsenden Bevölkerungszahl berücksichtigt. Als Grundlage für die Bewertung dient die Bevölkerungsentwicklung der Ortsteile in den letzten fünf Jahren. Grundlage für die Bepunktung ist die relative Entwicklung, wobei ein Bevölkerungszuwachs eine höhere Punktzahl erhält. Die hier vorliegenden Kategorien orientieren sich an den Vorgaben des Berlin-Institutes, jedoch um den Punkt Bevölkerungszuwachs erweitert.

Die Kategorien liegen daher über den Vorgaben des Berlin-Institutes, welche die negativste Bewertung erst ab einem Bevölkerungsverlust von mind. 20 % in einem Zeitraum von 6 Jahren erteilen.

206

Bewertungsmatrix: Bevölkerungsentwicklung der letzten fünf Jahre (2015 bis 2020)

-15,0% -12,0% -9,0% -6,0% -3,0% 0,0% +3,0% +6,0%

0 Punkte 1 Punkt 2 Punkte 3 Punkte 4 Punkte 5 Punkte 6 Punkte 7 Punkte 8 Punkte

Kriterium: Soziales Gefüge und Identifikation

Beschreibung: Die Identifikation mit dem eigenen dörflichen Umfeld ist ein wichtiger Faktor für die Zukunftsfähigkeit eines Ortes, hierbei sind folgende Themen zu berücksichtigen:  Lebendiges und generationenübergreifendes örtliches Miteinander (Zusammenhalt der Generationen)  Beteiligung unterschiedlicher Bewohnergruppen an den dörflichen Aktivitäten und an dem Prozess der Dorfentwicklung (Beteiligung)  Die Einbindung von Neubürgern und Migranten in das Gemeinschafts- und Nachbarschaftsleben, alle Interessengruppen werden angesprochen, um sich mit Ihren Kompetenzen in die Ortsgemeinschaft einzubringen. (Motivation & Integration)

Kriterium: Kulturelle Vielfalt

Beschreibung: Der ländliche Raum ist traditionell aktiv kulturell geprägt, das heißt in der Regel organisieren die Vereine, Initiativen und Gruppierungen das kulturelle oder soziale Leben in den Ortsteilen. Wissenschaftliche Forschungen zu diesem Thema belegen, dass die kulturelle Vielfalt und ein aktives Dorfleben wichtige Garanten für die Bindung von Rückkehrern und die Beförderung des Zuzugs sind.

Hierbei wurden die folgenden Thesen abgeprüft:  Kulturelle/Soziale Einrichtungen im Dorf sind gesichert und entsprechen den örtlichen Erfordernissen (Kulturelle Einrichtungen)  Im Ort gibt es ein ausgeprägtes Vereinsleben (Vereinsleben)  Neue Ideen und Initiativen, außerhalb des Vereinswesens, finden einen Platz in der Ortsgemeinschaft (Innovationsbereitschaft)

Ein zutreffendes Kriterium in den beiden vorgenannten Kategorien wird mit bis zu 2 Punkten bewertet. Die Bepunktung wurde anhand der Ergebnisse der Dorfveranstaltungen und der Experteninterviews mit den Ortsvorstehern ermittelt. Die Kriterien wurden dem „Erhebungs- und Auswertungsbogen zur Selbstbewertung der dörflichen Aktivität“ des RP Kassel entnommen.

207

Bewertungsmatrix: Soziales Gefüge und Identifikation und Kulturelle Vielfalt Anhand der vorliegenden Bewertungsmethode werden die jeweiligen Kriterien separat abgeprüft. Insgesamt können bis zu 6 Punkte pro Kriterium vergeben werden.

Bewertungskategorie Punktwert

Trifft nicht zu (0 %) 0 Punkte

Trifft weniger zu (25%) 0,5 Punkte

Trifft teilweise zu (50%) 1,0 Punkte

Trifft mehrheitlich zu (75%) 1,5 Punkte

Trifft voll und ganz zu (100%) 2,0 Punkte

Kriterium: Anteiliger Wohnraumleerstand

Beschreibung: Die quantitative Erfassung von leerstehenden Wohngebäuden ohne weitere Parameter ist wenig zielführend. In einem Ort von der Größe der Stadtteils Hatzfeld ist die absolute Zahl der leerstehenden Wohnimmobilien anders zu bewerten als im Stadtteil Biebighausen. Die Bepunktung richtet sich daher nach dem Verhältnis von leerstehenden Wohnimmobilien in Relation zur Bevölkerungszahl, wobei der Normwert bei einem offensichtlichen Leerstand auf 200 Einwohnern liegt. Hintergrund dieser Festlegung ist, dass davon ausgegangen wird, dass ein Leerstand pro 200 Einwohner keine Gefahr für die Zukunftsfähigkeit eines Ortes darstellt und das dörfliche Leben nur am Rande beeinflusst. Die Grundlage für dieses Bewertungskriterium beruht auf den Kriterien zur Erfassung und Förderung der dörflichen Vitalität des Landkreises Waldeck-Frankenberg. Die Festlegung der Grenzwerte hat das Moderationsbüro vorgenommen.

Bewertungsmatrix: Anteiliger Wohnraumleerstand: Anzahl der leerstehenden Wohngebäude pro 200 Einwohner

3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0

0 Punkte 1 Punkt 2 Punkte 3 Punkte 4 Punkte 5 Punkte 6 Punkte 7 Punkte

208

Kriterium: Nahversorgung

Beschreibung: Eine dezentrale Nahversorgung ist besonders für mobilitätseingeschränkte Personengruppen von besonderer Bedeutung. Hierzu zählt nicht nur die Verfügbarkeit eines Lebensmittelhändlers im Ort, sondern auch die Möglichkeit, Waren des alltäglichen Bedarfs per Lieferservice über lokale Anbieter zu bestellen sowie die Häufigkeit des Besuchs mobiler Verkaufswagen. Zur Bewertung der Nahversorgung in den Ortsteilen werden bis zu 4 Punkte vergeben.

Bewertungskategorie Punktwert Die Keine Angebote im Bereich Nahversorgung 0 Punkte hier Mobile Verkaufswagen/fahrende Händler oder Lieferservice eines lokalen 1 Punkt Einzelhändlers Mobile Verkaufswagen/fahrende Händler und Lieferservice eines lokalen 2 Punkte Einzelhändlers Mind. ein Lebensmittelhändler vor Ort 3 Punkte Sonderkriterium: Die Zukunft des lokalen Lebensmittelhändlers ist auf absehbare Zeit 1 Punkte sichergestellt aufgelisteten Kriterien sollen einen ersten Einblick in die Bewertung der Zukunftsfähigkeit der jeweiligen Stadtteile geben. Einige Kriterien, die als Bewertungsgrundlage hätten verwendet werden können, wurden bewusst außen vorgelassen. Hierzu zählt die Entfernung der Kommune zum nächsten Oberzentrum Marburg, diese liegt je nach Standort zwischen 30 und 40 min (Autofahrt).

Ergebniszusammenfassung

Punktzahl Bewertung der Ausgangslage/ Risikoeinschätzung (max. 36 Punkte) 30 bis 36 Punkte Sehr gute Ausgangslage, geringes Risiko

25 bis unter 30 Punkte Gute Ausgangslage, schwaches Risiko

20 bis unter 25 Punkte Mehrheitlich gute Ausgangslage, wenig Risiko

15 bis unter 20 Punkte Befriedigende Ausgangslage, mittleres Risiko

10 bis unter 15 Punkte Mittlere Ausgangslage, erhöhtes Risiko

5 bis unter 10 Punkte Schwierige Ausgangslage, deutliches Risiko unter 5 Punkte Schlechte Ausgangslage, sehr hohes Risiko

209

D.2 Profile der Stadtteile und Bewertung der Zukunftsfähigkeit

Stadtteilprofil: Biebighausen Kurzcharakteristik: Der Stadtteil Biebighausen zählt aktuell 14 Einwohner und ist aktuell der kleinste Stadtteil in Hatzfeld (Eder). Bis zur hessischen Gebietsreform im Jahr 1971 zählte Biebighausen zu den kleinsten selbstständigen Gemeinden in Deutschland. Der Ort wurde erstmals im Jahr 1395 erwähnt und besteht heute aus sieben Wohnhäusern und weiteren Wirtschaftsgebäuden, die als lockere Streusiedlung angeordnet sind. In der Ortsmitte befindet sich ein Friedhof, weitere infrastrukturelle Einrichtungen gibt es nicht. Im Außenbereich des kleinen Dorfes befindet sich eine weitere landwirtschaftliche Hofstelle (Hof Debustal).

Strategische Funktion  Wohnen in einem typisch ländlichen Umfeld im gesamtkommunalen Kontext:  Landschaftsgebunde Freizeitaktivitäten (z.B. Radfahren, Wandern)

Besonderheiten:  Der Stadtteil Biebighausen zählte vor der Gebietsreform zu den kleinsten selbstständigen Gemeinden Deutschlands Soziale Orte/  Friedhof in der Ortslage öffentliche Einrichtungen Infrastruktur/  Keine infrastrukturellen Angebote vor Ort Nahversorgung/ Daseinsvorsorge: Leerstand/  Keine leerstehenden Wohngebäude, in der Ortslage besteht das Flächenreserven: Potenzial zur Errichtung von weiteren Wohngebäuden. Eine Flächenangabe ist nicht möglich.

Vereine/Ehrenamt:  Vor Ort gibt es keine Vereine Arbeit/Wirtschaft:  Vor Ort gibt es keine Unternehmen Ansichten des Ortes

Bild 147: Friedhof Biebighausen Bild 148: Wohnhaus Biebighausen 4 Bild 149: Wohnhaus Biebighausen 3

210

Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur

Der Stadtteil Biebighausen zählt aktuell 14 Bewohner mit einem ersten Wohnsitz. Die Bevölkerungsentwicklung des Ortes unterlag in den vergangenen drei Jahrzehnten kleineren Schwankungen, welche jedoch vor dem Hintergrund der Größe des Dorfes nur bedingt interpretiert werden können. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Einwohnerzahl des Ortes um 5 Personen reduziert, dies entspricht einer relativen Veränderung von minus 26,3%.

Bevölkerungsentwicklung Biebighausen 40

30

20 20 10 19 18 17 17 16 14 14 14 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2018 2019 2020

Biebighausen

Altersstruktur: Altersstruktur Biebighausen /Stadt Vor dem Hintergrund der Größe des Stadtteils ist Hatzfeld (Vergleich) die Auswertung der Altersstruktur nur bedingt möglich. Die Zahlen zeigen, dass der Anteil der 75-100 Jahre 12,20% unter 18-jährigen imn Stadtteil Biebighausen bei 0,00% über 20% liegt, den gegenüber steht ein 65-74 Jahre 10,20% Vergleichsweise geringer Anteil an Personen 14,29% über dem 65. Lebensjahr. 50-64 Jahre 27,06% Diese Jugend-Alter-Relation ist prinzipiell ein 28,57% Indikator für eine hohe Zukunftsfähigkeit. 40-49 Jahre 13,11% 14,29% Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass der Zu bzw. Wegzug von einzelnen Personen bereits 30-39 Jahre 10,34% 7,14% auffällige Veränderungen der Altersstruktur 21-29 Jahre 8,18% bewirken kann. Die größte Altersgruppe sind die 14,29% Personen zwischen dem 50. und 64. Lebensjahr, 18-20 Jahre 3,07% dieser Wert deckt sich mit der 0,00% gesamtkommunalen Ausgangslage. 15-17 Jahre 3,61% 7,14%

10-14 Jahre 4,59% 7,14%

6-9 Jahre 3,18% 7,14%

0-5 Jahre 4,46% 0,00%

0,00% 10,00% 20,00% 30,00%

Stadt Hatzfeld (Eder) Biebighausen

211

Gesamtkarte Biebighausen

212

Bewertung der Zukunftsfähigkeit Stadtteil: Biebighausen

Kriterium Absoluter Wert Punktzahl

Altersstruktur 21,43% 5 Punkte

Bevölkerungsentwicklung -17,6% 5 Punkte seit dem Jahr 2015 Anteiliger 0 leerstehende 7 Punkte Wohnraumleerstand pro Wohngebäude 200 EW (0,0/200 EW)

Soziales Gefüge und Identifikation

Zusammenhalt der Generationen 1,0 Punkte

Beteiligung 0,5 Punkte

Integration 0,0 Punkte

Kulturelle Vielfalt

Kulturelle Einrichtungen 0,0 Punkte

Vereinsleben 0,0 Punkte

Innovationsbereitschaft 0,0 Punkte

Nahversorgung 2,0 Punkte

Gesamtsumme 18,5 Punkte

Einschätzung der Ausgangslage durch Diskussion vor Ort und aus Sicht des Fachbüros:

Der Stadtteil Biebighausen zeigt aktuell eine befriedigende Ausgangslage mit einem mittleren Zukunftsrisiko. In dem kleinsten Stadtteil der Stadt Hatzfeld (Eder) gibt es keinen Verein oder eine kulturelle Einrichtung, daher sind die einzelnen Angebote auch nicht in ihrem Bestand gefährdet. In dem Stadtteil gibt es aktuell keine leerstehenden Wohngebäude. Lokale Angebote im Bereich der Nahversorgung gibt es nicht, dennoch ist es möglich Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs über den lokalen Einzelhandel liefern zu lassen. Die Beteiligung am Prozess der Dorfentwicklung war vergleichsweise gering, im Zuge der Kartierung der lokalen Baustruktur zeigte sich jedoch, in Gesprächen mit den Bewohnern, das Interesse an dem gesamten Prozess der Dorfentwicklung besteht. Ein positiver Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Stadtteils ist, dass die technische Infrastruktur im Rahmen der Eigenversorgung/-entsorgung (u.a. Wasser, Abwasser) sichergestellt ist, dies liegt auch an der Lage des Stadtteils zwischen dem Stadtteil Reddighausen und dem Weiler Ebenfeld.

213

Stadtteilprofil: Eifa Kurzcharakteristik: Der Stadtteil Eifa zählt aktuell 303 Bewohner, liegt südöstlich von der Kernstadt Hatzfeld, in der Nähe der überregional bekannten Erhebung „Sackpfeife“, und grenzt direkt an den Landkreis Marburg – Biedenkopf an. Das Dorf wurde erstmals im Jahr 1261 erwähnt und gilt als geschlossenes Dorf, mit einem einfachen Grundriss. Durch den Ort verläuft die Bundessstraße 253, welche als überregionale Verbindung zwischen den Städten Biedenkopf und Frankenberg (Eder) gilt und auch zu einer erheblichen Verkehrsbelastung beiträgt. Innerhalb der Ortslage des Stadtteils befand sich bis zum Jahr 2007 eine Fachklinik für suchtkranke Menschen, welche auch zu der Bevölkerungsentwicklung des Stadtteils beigetragen hat und seit der Schließung zunehmend verfällt. Eine Besonderheit des Stadtteils ist die sogenannte „Baumelbank“. Diese Bank wird einmal im Monat an einem zuvor ausgewählten Wohnhaus aufgestellt und ist der Impuls zur Durchführung von kleineren Veranstaltungen (bis zu 50 Personen) innerhalb des Dorfes. Strategische Funktion  Wohnen im typisch dörflich geprägten Raum im gesamtkommunalen Kontext:  Impulsgeber für die Durchführung von innovativen bürgerschaftlichen Aktivitäten (z.B. Baumelbank) Besonderheiten:  Ein Aussichtsturm des Rothaargebirges/ der Sackpfeife („Kaiser- Wilhelm-Turm“) befindet sich in der Gemarkung des Stadtteils Soziale Orte/  Dorfgemeinschaftshaus Eifa mit einem kleinerem Gruppenraum und öffentliche einem mittelgroßen Saal, Kegelbahn und Jugendraum im Keller, Einrichtungen Feuerwehrhaus in der Nähe des DGHs  Evangelische Kirche (Baujahr 1711) in der Ortsmitte  Grillhütte außerhalb der Ortslage  Kinderspielplatz und Sportplatz vorhanden Infrastruktur/  Keine infrastrukturellen Angebote vor Ort vorhanden Nahversorgung/ Daseinsvorsorge: Leerstand/  Ein leerstehender Gebäudekomplex (ehem. Fachklinik) Flächenreserven:  16.604 m² (verteilt auf 10 Flurstücke zw. 256m² und 5.296m², z. T. Innenbereich, drei kommunale Bauplätze) Vereine/Ehrenamt:  3 Vereine und Gruppierungen vorhanden, der Frauenchor des Ortes wurde vor Kurzem aufgelöst Arbeit/Wirtschaft/Landwirtschaft:  Paletten- und Verpackungsbetrieb (ca. 10 Arbeitsplätze), 2 Fuhrbetriebe, 1 GaLaBau-Betrieb  1 Vollerwerbslandwirt, 7 Nebenerwerb, 2 Pferdehalter Ansichten des Ortes

Bild 150: Evangelische Kirche Eifa Bild 151: Dorfgemeinschaftshaus Eifa Bild 152: Spielplatz Eifa

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Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich die Bevölkerungszahl des Stadtteils Eifa um 16,8% reduziert. In den 1990er sind zunächst kleinere Schwankungen erkennbar. Zwischen 1990 und 1995 ist eine geringe Zunahme der Einwohnerzahlen zu erkennen, ab dem Jahr 1995 ist jedoch bereits eine relativ konstant negative Entwicklung zu erkennen. Auffällig ist die Entwicklung zwischen den Jahren 2005 und 2010, in dieser Zeit hat sich die Bevölkerungszahl um 6,4% reduziert, was auf die Schließung der Fachklinik zurückzuführen ist. In den vergangenen fünf Jahren sind nur geringe Schwankungen erkennbar. Im Stadtteil Eifa lebten im Jahr 2019 insgesamt fünf Personen mit einem eingetragenem Nebenwohnsitz.

Bevölkerungsentwicklung Eifa 500 400 300 364 366 350 345 200 323 310 304 307 303 100 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2018 2019 2020

Eifa

Altersstruktur: Altersstruktur Eifa/Stadt Hatzfeld

(Vergleich) Der Stadtteil Eifa ist mit einen 303 Bewohnern aktuell der zweikleinste Stadtteil der Stadt Hatzfeld (Eder). 75-100 Jahre 12,20% Der Anteil der unter 18-jährigen an der 13,49% Gesamtbevölkerung liegt derzeit bei ca. 14,5%, der 65-74 Jahre 10,20% Anteil der über 65-jährigen dahingegen bei 23,0%. 9,54% Das heißt für den Stadtteil Eifa, dass sechs junge 50-64 Jahre 27,06% Menschen unter dem 18. Lebensjahr zehn Personen 29,28% über dem 65. Lebensjahr gegenüber stehen. 40-49 Jahre 13,11% Hervorzuheben ist, dass der Anteil der 20 bis 39- 11,84% jährigen mit 19,41% über dem kommunalen 30-39 Jahre 10,34% 12,17% Durchschnitt von 18,11 % liegt. Es ist daher möglich, dass in den kommenden Jahren auch der Anteil der 21-29 Jahre 8,18% 7,24% unter 18-jährigen an der Gesamtbevölkerung 18-20 Jahre 3,07% zunehmen wird. 1,97% Dies zeigt sich bereits an Zahlen zu den Kindern unter 15-17 Jahre 3,61% dem 10. Lebensjahr, hier liegen die Werte des 2,96% Stadtteils Eifa mit 8,22% geringfügig über dem 10-14 Jahre 4,59% gesamtkommunalen Durchschnitt von 7,64%. 3,29% Nach den vorliegenden Daten sind die 50- bis 64- 6-9 Jahre 3,18% jährigen die größte Bewohnergruppe des Stadtteils 3,29% Eifa. Dieser Wert ist mit der gesamtkommunalen 0-5 Jahre 4,46% Ausgansglage vergleichbar, wobei der Anteil in dieser 4,93% Altersgruppe im Stadtteil geringfügig über dem 0,00% 10,00% 20,00% 30,00% kommunalen Durchschnitt liegt. Stadt Hatzfeld (Eder) Eifa

215

Gesamtkarte Eifa

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Bewertung der Zukunftsfähigkeit Stadtteil: Eifa Kriterium Absoluter Wert Punktzahl

Altersstruktur 14,47% 3 Punkte Bevölkerungsentwicklung -2,26% 5 Punkte seit dem Jahr 2015 Anteiliger Wohnraum- 1 leerstehender 5 Punkte leerstand pro 200 EW Gebäudekomplex (0,7/200 EW) Soziales Gefüge und Identifikation

Zusammenhalt der Generationen 2,0 Punkte Beteiligung 1,5 Punkte Integration 1,5 Punkte Kulturelle Vielfalt

Kulturelle Einrichtungen 1,0 Punkte Vereinsleben 1,5 Punkte Innovationsbereitschaft 2,0 Punkte Nahversorgung 2,0 Punkte Gesamtsumme 24,5 Punkte Einschätzung der Ausgangslage durch Diskussion vor Ort und aus Sicht des Fachbüros:

Im Stadtteil Eifa kann auf der Grundlage der vorliegenden Bewertung eine mehrheitlich gute Ausgangslage mit einem geringem Zukunftsrisiko festgehalten werden. Der Anteil der unter 18-jährigen liegt unter dem gesamtkommunalen Durchschnitt, kann sich jedoch durch den vergleichsweisen hohen Anteil der Altersgruppe der 20 bis 39-jährigen an der Gesamtbevölkerung des Dorfes in Zukunft wieder erhöhen. Es wurde geringer Bevölkerungsverlust von 2,26% zwischen 2015 und 2020 festgestellt, wobei diese Entwicklung nicht kontinuierlich verlaufen ist. Eine Herausforderung für die Zukunft des Ortes ist der Umgang mit dem leerstehenden Gebäudekomplex der ehemaligen Fachklinik Eifa, wobei die Fläche auch das Potenzial zur Verbesserung der Zukunftsfähigkeit hat. Der Impuls des Projektes „Baumelbank“ hat dazu beigetragen, den Zusammenhalt zwischen den Generationen wieder zu verbessern und zeigt auch, dass das Dorf eine hohe Innovationsbereitschaft hat. Dieser Impuls ist eine gute Grundlage für die Einbindung von weiteren Gruppen, z.B. zugezogenen Personen, in die Dorfgemeinschaft und kann langfristig auch wieder zur Stärkung des Vereinswesens beitragen. Vor Ort gibt es mit dem Dorfgemeinschaftshaus eine wichtige kulturelle Einrichtung, welche in Ihrem Bestand nicht gefährdet ist, aktuell jedoch nur zum Teil als bedarfsgerecht bezeichnet werden kann. Aus Sicht des Fachbüros ist die Größe des Jugendraums Keller des Dorfgemeinschaftshauses optimal und fördert auch die eigenständige Entwicklung dieser Altersgruppe innerhalb des Dorfes. Die Diskussion vor Ort zeigte jedoch, dass der Gruppenraum und der mittelgroße Saal des DGHs nicht dazu beitragen können, die alltägliche Begegnung zwischen den unterschiedlichen Alters- und Bewohnergruppen des Stadtteils zu fördern. Die Beteiligung am Prozess der Dorfentwicklung ist sehr gut verlaufen, bemerkenswert war u.a. das Engagement der Jugendlichen des Dorfes.

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Stadtteilprofil: Hatzfeld Kurzcharakteristik: Die Kernstadt Hatzfeld wurde erstmals im Jahr 1138 erwähnt und gilt heute als Kernort der Kommune. Es ist der größte Stadtteil der Kommune, die aktuelle Einwohnerzahl liegt bei 1.449 Personen. Eine baukulturelle Besonderheit ist die Altstadt, hier befindet sich auch das Rathaus und der Verwaltungssitz der Kommune. In der Kernstadt Hatzfeld werden zudem die zentralen infrastrukturellen Angebote (z.B. Kita, Schule, med. Versorgung, Nahversorgung) für die gesamte Kommune vorgehalten, des Weiteren gibt es mehrere kleine und mittelständische Unternehmen, die zur Wirtschaftskraft der Kommune beitragen. Zu den weiteren Besonderheiten zählt das traditionelle „Kinderfest“, welches einmal pro Jahr durch den Kinderfreundeverein 1844 e.V. veranstaltet wird, die Burgruine Hatzfeld, die zwei Kirchen der Stadt sowie die Emmauskapelle mit einer denkmalgeschützten Orgel aus dem Jahr 1706. Strategische Funktion  Kernort und Verwaltungssitz der Kommune mit den zentralen im gesamtkommunalen infrastrukturellen Angeboten (Kita, Schule, med. Versorgung, Kontext: Nahversorgung) und mehreren kleinen und mittelständischen Unternehmen  Wohnen in einem typisch kleinstädtischen Umfeld Besonderheiten:  Altstadt Hatzfeld und weitere baukulturelle Besonderheiten im Umfeld des Stadtgebietes¸ im Außenbereich befinden sich fünf Weiler  Flussverlauf der Eder führt mittig durch die Stadt  Traditionelles „Kinderfest“ Soziale Orte/  Bürgerhaus der Stadt Hatzfeld öffentliche  Grillhütte im Außenbereich Einrichtungen  Sportplatz und Spielplatz vorhanden  Jugendraum direkt an der Eder Infrastruktur/  Hauptort der Kommune, infrastrukturelles Angebot in unterschiedlichen Nahversorgung/ Bereichen vorhanden. In Planung: Bau eines Seniorenheims an der Eder Daseinsvorsorge: Leerstand/  Aktuell gibt es 14 Leerstände (1,9/ 200 EW). Flächenreserven:  27.213 m² (verteilt auf 50 Flurstücke zw. 312m² und 3.858m², z.T. im Innenbereich, vier kommunale Bauplätze) Vereine/Ehrenamt:  23 Vereine und Gruppierungen vorhanden, mehrere Besonderheiten (z. B. Wassersport, Kinderfreundeverein) Arbeit/Wirtschaft/  Mehrere kleine und mittelständische Unternehmen vorhanden Landwirtschaft:  Landwirtschaft: 4 Vollerwerbsbetriebe und 4 Nebenerwerbsbetriebe Ansichten des Ortes

Bild 153: Rathaus der Stadt Hatzfeld Bild 154: Burgruine der Stadt Hatzfeld Bild 155: Kindertagesstätte (Eder) (Eder)

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Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur

Bevölkerungsentwicklung: Die Kernstadt Hatzfeld zählt aktuell 1.449 Bewohner. Die Daten zur Bevölkerungsentwicklung des größten Stadtteils der Kommune zeigen, dass diese in den vergangenen drei Jahrzehnten stärkeren Schwankungen unterlag. In den 1990er Jahren hat sich die Bevölkerungszahl zunächst erhöht, in den folgenden zwei Jahrzehnten jedoch sukzessive reduziert. In diesem Zeitraum hat sich die Einwohnerzahl um 13,2% reduziert. In den vergangenen drei Jahren haben sich die Zahlen jedoch stabilisiert, zwischen 2018 und 2020 hat sich die Bevölkerungszahl lediglich um drei Personen verringert.

Bevölkerungsentwicklung Hatzfeld 1800

1600 1672 1689 1697 1671 1576 1400 1521 1452 1449 1449 1200 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2018 2019 2020

Hatzfeld

Altersstruktur: Altersstruktur Hatzfeld/Stadt Hatzfeld

(Vergleich) Die Altersstruktur der Kernstadt Hatzfeld zeigt nur geringe Unterschiede zu den Werten auf der 75-100 Jahre 12,20% gesamtkommunalen Ebene. Der Anteil der unter 18- 11,71% jährigen liegt mit 16,8% geringfügig über dem 10,20% 65-74 Jahre 9,02% gesamtkommunalen Durchschnitt von 15,8%. Der 27,06% Anteil der über 65-jährigen liegt mit 20,7% etwas 50-64 Jahre 27,20% niedriger. Das heißt auf eine Gruppe von zehn 40-49 Jahre 13,11% Personen über dem 65. Lebensjahr kommen in der 13,22% Kernstadt Hatzfeld acht junge Menschen unter dem 30-39 Jahre 10,34% 18. Lebensjahr. Die Relation zwischen den jüngeren 10,33% und den älteren Bewohnern zeigt somit im 8,18% 21-29 Jahre 7,78% gesamtkommunalen Vergleich die geringsten 3,07% Unterschiede. Die Altersgruppe der 50 bis 64-jährigen 18-20 Jahre 3,93% ist mit 27,2% aktuell die größte Bewohnergruppe in 15-17 Jahre 3,61% der Kernstadt Hatzfeld. 4,27% Eine Besonderheit ist der größere Anteil der jungen 4,59% 10-14 Jahre 5,23% Menschen zwischen dem 10. und dem 20. Lebensjahr, 3,18% hier liegen die Werte der Kernstadt in den jeweiligen 6-9 Jahre 3,10% Alterskategorien über dem gesamtkommunalen 0-5 Jahre 4,46% Durchschnitt. 4,20% 0,00% 10,00% 20,00% 30,00%

Stadt Hatzfeld (Eder) Hatzfeld (ST)

219

Karte Hatzfeld Nord

220

Karte Hatzfeld Süd

221

Bewertung der Zukunftsfähigkeit Stadtteil: Hatzfeld

Kriterium Absoluter Wert Punktzahl

Altersstruktur 16,8% 3 Punkte

Bevölkerungsentwicklung -4,7% 4 Punkte seit dem Jahr 2015

Anteiliger 14 leerstehende 3 Punkte Wohnraumleerstand pro Wohngebäude 200 EW (1,9/200 EW)

Soziales Gefüge und Identifikation

Zusammenhalt der Generationen 2,0 Punkte

Beteiligung 2,0 Punkte

Integration 2,0 Punkte

Kulturelle Vielfalt

Kulturelle Einrichtungen 1,5 Punkte

Vereinsleben 2,0 Punkte

Innovationsbereitschaft 2,0 Punkte

Nahversorgung 4,0 Punkte

Gesamtsumme 25,0 Punkte

Einschätzung der Ausgangslage durch Diskussion vor Ort und aus Sicht des Fachbüros:

Die Kernstadt Hatzfeld zeigt grundsätzlich eine gute Ausgangslage und ein schwaches Zukunftsrisiko. Die Altersstruktur des Stadtteils ist im Vergleich zur gesamtkommunalen Ausgangslage relativ ausgeglichen. Die Daten zur Bevölkerungsentwicklung zeigen, dass dies eine Herausforderung für die Zukunftsfähigkeit des Stadtteils darstellen kann, die insbesondere vor dem Hintergrund der infrastrukturellen Ausgangslage zentrale für die Gesamtkommune ist. Die Diskussion vor Ort zeigte jedoch, dass die infrastrukturellen Angebote der Kernstadt vergleichsweise „Robust“ gegenüber einem potenziell negativem demografischen Entwicklungsszenario sind. Die Angebote im Bereich der Nahversorgung sind grundsätzlich gut aufgestellt und mittelfristig sichergestellt. Der Prozess der Dorfentwicklung zeigte, dass das soziale Gefüge und die Identifikation mit der Kernstadt sind grundsätzlich sehr gut sind. Die Beteiligung am Prozess der Dorfentwicklung, auch durch die jüngere Bevölkerung, ist sehr gut verlaufen. Die Integration von neuen Bewohnergruppen wird ebenfalls positiv eingeschätzt, dies zeigte sich auch an den Initiativen für geflüchtete Menschen. Die kulturellen Einrichtungen sind in ihrem Bestand grundsätzlich nicht gefährdet, bedürfen jedoch vor dem Hintergrund der gesamtkommunalen Ausgangslage einer weiteren Spezialisierung und Qualifizierung. Eine zentrale Herausforderung aus der Sicht des Fachbüros ist die Reduzierung der leerstehenden Wohngebäude in der Altstadt von Hatzfeld, dies zeigte auch die Diskussion vor Ort.

222

Sonderauswertung: Weiler Lindenhof Kurzcharakteristik Der Weiler Lindenhof befindet sich in der Gemarkung der Kernstadt Hatzfeld und gilt seit dem Jahr 1693 als dauerhaft besiedelt. Der Weiler zählt aktuell ca. 60 Einwohner und liegt ca. 4km südlich von der Kernstadt. Eine Besonderheit des Weilers ist die denkmalgeschützte Fachwerkkapelle, welche im Zuge der Umfrage des hessischen Rundfunks als zweitschönste Kirche in Hessen gewählt wurde. Die Kapelle wurde in den 1990er Jahren errichtet, wobei die Bewohner der beiden Weiler Lindenhof und Hof Rhoda den Bau mit privaten Spenden in Höhe von 30.000 DM unterstützten. Die Kapelle ist der zentrale Mittelpunkt des Ortes, hier finden regelmäßige Gottesdienste und Veranstaltungen, wie das Adventsfenster, statt. Hinzu kommen Nachbarschaftsfeste, die zur alltäglichen Begegnung und Entwicklung der Gemeinschaft vor Ort beitragen. 54 Zu den weiteren Besonderheiten des Weilers zählen die genossenschaftlich organisierte Wasserversorgung und das öffentliche Gefrierhaus. Strategische Funktion  Wohnen im typisch ländlichen Umfeld im gesamtkommunalen Kontext: Besonderheiten:  Fachwerkkapelle Lindenhof (kleinste Fachwerkkirche Hessens)  Genossenschaftlich organisierte Wasserversorgung Soziale Orte/  Kirche (s.o.) öffentliche  Öffentliches Gefrierhaus Einrichtungen Infrastruktur/  Keine infrastrukturellen Angebote vorhanden Nahversorgung/ Daseinsvorsorge: Leerstand/  Keine leerstehenden Wohngebäude Flächenreserven: Vereine/Ehrenamt:  Die Bewohner des Weilers engagieren sich in den Vereinen der Kernstadt Hatzfeld, im Besonderen bei der Freiwilligen Feuerwehr.  Vor Ort Engagement über die evangelische Kirche (z.B. Organisation von Veranstaltungen in der Kapelle) und informelle Nachbarschaftsfeste Arbeit/Wirtschaft/  Keine Unternehmen, Landwirtschaft im Nebenerwerb Landwirtschaft: Ansichten des Ortes

Bild 157: Öffentliches Gefrierhaus Bild 158: Blick über die Hauptstraße Bild 156: Kapelle Lindenhof Lindenhof Lindenhof

54 https://www.ev-kirche-hatzfeld.de/news/index.php?rubrik=1

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Karte Lindenhof

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Stadtteilprofil: Holzhausen Der Stadtteil Holzhausen wurde erstmals im Jahr 1274 erwähnt und liegt ebenfalls direkt am Flussverlauf der Eder. Das Dorf zeigt eine geschlossene, unregelmäßige und durch Hofreiten geprägte Siedlungsstruktur, der historische Ortskern befindet sich im Bereich der Hauptstraßen des Ortes. In der Ortsmitte befindet sich eine evangelische Kirche, deren ältester Gebäudeteil wohl im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Der Stadtteil Holzhausen zählt aktuell 428 Bewohner und gilt als dörflich geprägter Wohnort. In den siebziger Jahren wurde in Holzhausen ein „Feriendorf“ mit mehreren eingeschossigen Wohnhäusern errichtet, welches inzwischen für viele Personen dauerhaft bewohnt wird. Zu den besonderen infrastrukturellen Angeboten des Dorfes zählt der Sportplatz, das Begegnungs- und Beratungszentrum des VdK Ortsverbandes Reddighausen-Holzhausen-Eifa und das Backhaus. Im Außenbereich von Holzhausen befinden sich der ehemalige Bahnhof und zwei ehemaligen Mühlen (u.a. Papiermühle) Strategische Funktion  Wohnen im typisch dörflich geprägten Raum im gesamtkommunalen  Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes Kontext:  Anlaufstelle und Treffpunkt des VdK Besonderheiten:  Steinbruch bei Holzhausen mit zahlreichen geologischen Besonderheiten  Backhaus Holzhausen in zentraler Ortslage  Lage des Ortes direkt an der Eder Soziale Orte/  Dorfgemeinschaftshaus mit einem kleinem und einem größeren öffentliche Gruppenraum, Jugendraum und öff. Schlachthaus im Keller des DGHs Einrichtungen  Begegnungszentrum des VdK Ortsverbandes im ehemaligen Kindergarten, direkt am DGH  Sportplatz und Spielplatz vorhanden  Evangelisches Gemeindezentrum und Kirche Infrastruktur/  Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes im Ort Nahversorgung/ Daseinsvorsorge: Leerstand/  Aktuell gibt es 3 Leerstände (1,41/ 200 EW) 38.749m² (verteilt auf 23 Flächenreserven: Flurstücke zw. 400m² und 5.229m², z.T. im Innenbereich, vier kommunale Bauplätze) Vereine/Ehrenamt:  6 Vereine und Gruppierungen vorhanden Arbeit/Wirtschaft/  Ein größerer Handwerksbetrieb, Dienstleistungsbetriebe und ein Landwirtschaft: landwirtschaftlicher Betrieb Ansichten des Ortes

Bild 159: VdK Begegnungszentrum und Bild 160: Sportplatz Holzhausen Bild 161: Evangelische Kirche Holzhausen DGH Holzhausen

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Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur Der Stadtteil Holzhausen zählt aktuell 428 Einwohner mit einem eingetragenen Hauptwohnsitz, hinzukommen weitere 37 Personen mit einem Nebenwohnsitz. Dies entspricht einem relativen Anteil von 8,0%, dies ist der höchste Wert in der Hatzfelder Stadtteilen. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Bevölkerungszahl des Stadtteils um 6,8% reduziert. Die hierzu vorliegenden Daten zeigen, dass es in den neunziger Jahren stärkere Schwankungen gab. In dieser Zeit wurde im Stadtteil Holzhausen eine Unterkunft für geflüchtete Menschen errichtet, welche jedoch zwischen den Jahren 1995 und 2000 wieder geschlossen wurde. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Einwohnerzahl dahingegen lediglich um 1,4% reduziert.

Bevölkerungsentwicklung Holzhausen

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480 500 450 459 454 420 434 428 429 426 425 428 390 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2018 2019 2020

Holzhausen

Altersstruktur: Die Altersstruktur des Stadtteils Holzhausen stellt Altersstruktur Holzhausen/Stadt sich, im Vergleich zur gesamtkommunalen Hatzfeld (Vergleich) Ausgangslage, wie folgt da. Der Anteil der unter 12,20% 18-jährigen liegt derzeit bei 13,4%, der Anteil der 75-100 Jahre 13,62% über 65-jährigen dahingegen bei 25,8%. Die 65-74 Jahre 10,20% Jugend-Alter-Relation liegt somit bei 0,51. Das 12,21% heißt auf eine Gruppe von 10 Personen über dem 27,06% 50-64 Jahre 26,53% 65. Lebensjahr kommen aktuell lediglich 5 Personen unter dem 18. Lebensjahr. Dies ist der 13,11% 40-49 Jahre 13,85% niedrigste Wert in der Stadt Hatzfeld. 10,34% Hervorzuvheben ist, dass die Zahl der Kinder 30-39 Jahre 10,09% unter dem 5. Lebensjahr über dem dem 21-29 Jahre 8,18% kommunalen Durchschnitt liegt. Hinzu kommt, 7,98% dass der Anteil der 20 bis 39 -jährigen an der 3,07% 18-20 Jahre 2,35% Gesamtbevölkerung nur geringfügig unter dem kommunalen Durchschnitt liegt. 3,61% 15-17 Jahre 3,99% Diese positive Ausgangslage ist für einen Stadtteil 4,59% in dieser Größenordnung ungewöhnlich (häufig 10-14 Jahre 2,82% mangelt es an geeigneten Mietwohnungen), 6-9 Jahre 3,18% kann jedoch dazu beitragen, dass sich die Kinder- 1,64% und Jugendlichen in den kommenden Jahren 4,46% 0-5 Jahre 4,93% wieder erhöhen wird. 0,00% 10,00% 20,00% 30,00%

Stadt Hatzfeld (Eder) Holzhausen

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Karte Holzhausen

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Bewertung der Zukunftsfähigkeit Stadtteil: Holzhausen

Kriterium Absoluter Wert Punktzahl

Altersstruktur 13,4% 2 Punkte

Bevölkerungsentwicklung -1,3% 5 Punkte

Anteiliger 3 leerstehende 4 Punkte Wohnraumleerstand pro Wohngebäude 200 EW (1,4/200 EW)

Soziales Gefüge und Identifikation

Zusammenhalt der Generationen 2,0 Punkte

Beteiligung 2,0 Punkte Integration 1,5 Punkte

Kulturelle Vielfalt

Kulturelle Einrichtungen 1,5 Punkte

Vereinsleben 2,0 Punkte

Innovationsbereitschaft 2,0 Punkte

Nahversorgung 2,0 Punkte

Gesamtsumme 24,0 Punkte

Einschätzung der Ausgangslage durch Diskussion vor Ort und aus Sicht des Fachbüros:

Die Ausgangslage des Stadtteils Holzhausen ist mehrheitlich positiv, aktuell gibt es nur ein geringes Zukunftsrisiko. Die Bevölkerungszahlen des Stadtteils haben sich in den vergangenen fünf Jahren nur geringfügig reduziert, eine aktuelle Herausforderung ist die demografische Struktur und der geringe Anteil der unter 18-jährigen der Gesamtbevölkerung. Aus der Sicht des Fachbüros ist im Stadtteil Holzhausen ein sehr guter Zusammenhalt zwischen den Generationen zu erkennen. Die Veranstaltungen und Aktivitäten des Jugendraums bieten jungen Menschen die Möglichkeit zur individuellen Entfaltung und sind gleichzeitig offen für alle Generationen, die Aktivitäten des VdK gelten zudem als wertvolle Unterstützung für die älteren Bewohner. Diese Ausgangslage kann langfristig auch dazu beitragen, dass der Stadtteil für zuziehende Paare und Familien interessant wird. Die kulturellen Einrichtungen sind langfristig nicht gefährdet. Die Bestandserfassung zeigte jedoch, dass das Dorfgemeinschaftshaus nur bedingt die Qualität eines „lockeren“ Treffpunkts erfüllt. Die Beteiligung am Prozess der Dorfentwicklung ist sehr gut verlaufen, was auch auf das Engagement des Jugendclubs und des VdK zurückzuführen ist. Die Diskussion vor Ort zeigte zudem, dass das Vereinswesen in Holzhausen gut aufgestellt ist.

228

Stadtteilprofil: Reddighausen Kurzcharakteristik: Der Stadtteil Reddighausen wurde erstmals im Jahr 1278 erwähnt und zeichnet sich durch eine lockere Bebauung mit regellosem Grundriss aus. In der Ortsmitte befindet sich eine evangelische Kirche, die nach den Daten einer dendrochronologischen Untersuchungen im Jahr 1495 erbaut wurde. Reddighausen zählt heute 776 Einwohner und ist somit der zweigrößte Stadtteil der Kommune. Im Dorfgemeinschaftshaus des Stadtteils wird seit der Gebietsreform eine Verwaltungsnebenstelle betrieben, die aktuell noch sehr gut besucht wird. Der Ort liegt ebenfalls direkt am Flussverlauf der Eder und zeigt im gesamtkommunalen Vergleich als einziger Stadtteile eine mittlere Tourismusintensität. In Reddighausen befand sich bis zum Jahr 2017 ebenfalls eine Fachklinik für suchtkranke Menschen, welche inzwischen geschlossen wurde. Das Gebäude wird aktuell durch einen privaten Investor konzeptionell weiterentwickelt. Eine Besonderheit des Stadtteils ist das jährliche „Gespann-Treffen für Motorräder mit Beiwagen“, welches in der Vergangenheit durchschnittlich jeweils ca. 3.000 Besucher anzog. Die zweite große Veranstaltung des Dorfes ist das Dorf- und Heimatfest, welches durch eine Festgemeinschaft mit allen Vereinen organisiert wird. Strategische Funktion  Wohnen im typisch dörflich geprägten Raum im gesamtkommunalen  Standort von mehreren kleinen und mittelständischen Unternehmen Kontext: (z.T. mit internationalem Renommee)  Mittlere Tourismusintensität gegeben Besonderheiten:  Festhalle (regionaler Veranstaltungsort)  Jährliches Motorradevent  Molkengrundpark (Miniatur Ausstellung zu den lokalen baukulturellen Besonderheiten) Soziale Orte/  Festhalle am Sportplatz mit Sporthaus und Schießstand öffentliche  Dorfgemeinschaftshaus mit Jugendraum und Verwaltungsnebenstelle Einrichtungen  Spielplatz Infrastruktur/  Gasthaus „Zum Edertal“ mit Biergarten Nahversorgung/  SB-Hütte mit Eiern, Nudeln, Schinken Daseinsvorsorge: Leerstand/  Aktuell gibt es 1 Leerstand (0,3/ 200 EW) und 38.749m² Flächenreserven: Flächenreserven (verteilt auf 23 Flurstücke zw. 400m² und 5.229m², z.T. im Innenbereich, vier kommunale Bauplätze) Vereine/Ehrenamt:  10 Vereine und Gruppierungen vorhanden Arbeit/Wirtschaft/  Mehre kleine und mittständische Unternehmen (ca. 400 Arbeitsplätze. Landwirtschaft: Ein Vollerwerbs- und zwei Nebenerwerbslandwirte Ansichten des Ortes

Bild 162: Dorfgemeinschaftshaus Bild 163: Molkengrundpark Bild 164: Evangelische Kirche Reddighausen Reddighausen Reddighausen

229

Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur

Der Stadtteil Reddighausen zählt aktuell 776 Bewohner. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich die Bevölkerungszahl des Stadtteils um 5,9% reduziert, dies ist der geringste Wert im gesamtkommunalen Vergleich. Die Bestandsdaten zur Bevölkerungsentwicklung des Stadtteils zeigen, dass diese wellenförmig verlaufen ist, die niedrigste Einwohnerzahl wurde im Jahr 2015 mit 755 Personen festgestellt. Unabhängig davon, zeigen die Daten, dass sich die Bevölkerungszahl des Stadtteils in den letzten fünf Jahren um 2,8% erhöht hat. Bemerkenswert ist, dass diese positive Entwicklung, trotz der Schließung der Fachklinik Reddighausen eingetreten ist.

Bevölkerungsentwicklung Reddighausen 900

850

800 825 812 802 750 779 776 758 755 764 760 700 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2018 2019 2020

Reddighausen

Altersstruktur: Die Daten zur Bevölkerungsentwicklung des Altersstruktur Reddighausen/Stadt Stadtteils Reddighausen deuten auf eine positive Hatzfeld (Vergleich) Ausgansglage in diesem Bereich hin. Bislang hat sich diese Entwicklung jedoch nur bedingt auf die 12,20% 75-100 Jahre 12,04% demografische Ausgangslage ausgewirkt. Der 10,20% Anteil der unter 18-jährigen an der 65-74 Jahre 11,52% Gesamtbevölkerung liegt derzeit bei 15,8%, der 50-64 Jahre 27,06% Anteil der Bevölkerung über dem 65. Lebensjahr 26,18% liegt bei 23,6%. 40-49 Jahre 13,11% Das Verhältnis der jüngeren Bewohner unter 12,96% dem 18. Lebensjahr zu den älteren Bewohnern 10,34% 30-39 Jahre 9,82% über dem 65. Lebensjahr liegt nach den 8,18% vorliegenden Daten bei 7 zu 10. Hinzu kommt, 21-29 Jahre 9,29% dass der Anteil der 65 bis 74-jährigen an der 18-20 Jahre 3,07% Gesamtbevölkerung mit 11,5% über dem 2,36% kommunalen Durchschnitt liegt. 15-17 Jahre 3,61% Ein weiterer Unterschied ist in der Altersgruppe 2,36% der 21 bis 29-jährigen zu erkennen, auch hier 4,59% 10-14 Jahre 4,84% liegen die Werte des Stadtteils über dem 3,18% kommunalen Durchschnitt. Diese Ausgangslage 6-9 Jahre 4,06% kann sich langfristig auch positiv auf die 0-5 Jahre 4,46% Geburten bzw. Kinderzahlen des Stadtteils 4,58% auswirken. 0,00% 10,00% 20,00% 30,00%

Stadt Hatzfeld (Eder) Reddighausen

230

Karte Reddighausen

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Bewertung der Zukunftsfähigkeit Stadtteil: Holzhausen

Kriterium Absoluter Wert Punktzahl

Altersstruktur 15,84% 3 Punkte

Bevölkerungsentwicklung +2,8% 6 Punkte

Anteiliger 1 leerstehendes 6 Punkte Wohnraumleerstand pro Wohngebäude 200 EW (0,25/200 EW)

Soziales Gefüge und Identifikation

Zusammenhalt der Generationen 2,0 Punkte

Beteiligung 2,0 Punkte

Integration 1,0 Punkte

Kulturelle Vielfalt

Kulturelle Einrichtungen 1,0 Punkte

Vereinsleben 2,0 Punkte

Innovationsbereitschaft 2,0 Punkte

Nahversorgung 2,0 Punkte

Gesamtsumme 27,0 Punkte

Einschätzung der Ausgangslage durch Diskussion vor Ort und aus Sicht des Fachbüros:

Die Bewertung zur Zukunftsfähigkeit der Stadtteile zeigt, dass der Stadtteil Reddighausen eine gute Ausgangslage, bei einem sehr geringen Risiko, hat. Die Zahl der leerstehenden Wohngebäude hat sich im vergangenen Jahr reduziert, wobei die Entwicklungen an der ehemaligen Fachklinik gesondert hervorzuheben sind. Hier konnte durch die private Initiative eines Bewohners eine neue Perspektive für den Gebäudekomplex entwickelt werden. Diese Initiative wurde durch die Dorfgemeinschaft und die lokalen Vereine unterstützt, was auch die Innovationsbereitschaft der Bevölkerung belegt. Die Beteiligung im Zuge des Dorfentwicklungsprozess bewegte sich, wie in allen Hatzfelder Stadtteilen, auf seinem sehr hohen Niveau, wobei auch im Stadtteil Reddighausen die Beteiligung des Jugendclubs hervorzuheben ist. Die Bestandserfassung zeigte jedoch auch, dass die kulturellen Einrichtungen des Dorfes nur bedingt als bedarfsgerecht bezeichnet werden können. Aus der Sicht des Fachbüros wurde die Diskussion zur weiteren Notwendigkeit von zwei öffentlichen Einrichtungen lösungsorientiert geführt, wobei auch u.a. die Beteiligung aller Generationen ein wichtiger Erfolgsfaktor gewesen ist. Die Daten zur Bevölkerungsentwicklung belegen die bereits dargestellte gute Ausgangslage in Teilen, daher sollte die Förderung eines familienfreundlichen Wohnumfeldes auch in Zukunft ein zentraler Handlungsschwerpunkt sein.

232

D.3 Kategorie A: Öffentliche Einrichtungen mit gesamtkommunale Funktionsangeboten

Bezeichnung der Kurzbeschreibung der Einrichtung unter Angaben zur Auslastung der Einrichtung Beachtung der gesamtkommunalen jeweiligen Einrichtung Funktionsangebote bzw. Veranstaltungsmöglichkeiten Bürgerhaus Das Bürgerhaus der Stadt Hatzfeld ist die Die Auslastung des Bürgerhauses ist je Hatzfeld zweitgrößte öffentliche Einrichtung der nach Räumlichkeit unterschiedlich. Die Kommune. Es besteht aus einem großen Saal Nutzung der Vereinsräume wird durch die (für ca. 200 Personen), mit Empore und Stadt Hatzfeld (Eder) nicht separat erfasst, Bühnenbereich. Hinzu kommt eine Küche mit da hier dauerhafte Nutzungsverträge einer größeren Theke bzw. einem Sitzbereich. bestehen. Im Untergeschoss befinden sich zudem einige Der große Saal wird aktuell zweimal pro Vereinsräume und ein Schießstand. Woche durch die lokalen Vereine Die Einrichtung ist für verschiedene ausgelastet, hinzu kommen weitere Veranstaltungsarten aus dem kulturellen und unregelmäßige Veranstaltungen (z.B. sozialen Bereich geeignet. Hierzu zählten Seniorenclub, Blutspende) und eine unter anderem Informationsveranstaltungen, mittlere Auslastung durch Familienfeiern. Konzerte, Versammlungen aber auch Theateraufführungen, Tagungen oder Messen (z. B. durch die Verbindung zum Außenbereich). Das Bürgerhaus Hatzfeld zeigt bereits Ansätze einer Spezialisierung, so ist zum Beispiel die Nutzung der Einrichtung für sportliche Angebote eher die Ausnahme. Die Daten der Auslastung dieser Einrichtung zeigen jedoch auch, dass das aktuelle Potenzial der Einrichtung noch nicht in ausreichender Form genutzt wird. Festhalle Die Festhalle Reddighausen ist die größte Die Auslastung der Festhalle in Reddighausen öffentliche Einrichtung der Stadt Hatzfeld Reddighausen ist, ähnlich wie im (Eder) und befindet sich in der Nähe des Bürgerhaus Hatzfeld, unterschiedlich zu Sportplatzes. bewerten. Die Auslastung der Die Festhalle besteht aus einem größeren und vereinsgetragenen Räume (Schießstand einem Saal mit einem eher rustikalen und Sporthaus) wird nicht separat erfasst, Ambiente. Zu dem Gebäudekomplex zählt da es hier auch langfristige auch das Sporthaus des Fußballplatzes und ein Nutzungsvereinbarungen gibt. Schießstand. Die eigentliche Festhalle wird in den Die eigentliche Festhalle wird aktuell Sommermonaten zweimal pro Woche regelmäßig durch die Sportvereine (z. B. durch den Tischtennisverein genutzt, hinzu Tischtennis, Fußball) genutzt und dient auch kommt der Ligabetrieb an Wochenenden. als Veranstaltungsort, wie z. B. für größere (Aktuell stellt die Vereinskooperation Konzerte (zw. 400 bis 600 Personen). Dodenau-Reddighausen acht

233

Die Einrichtung ist die zweitgrößte dieser Art Tischtennismannschaften). Hinzu kommt im südlichen Landkreis Waldeck-Frankenberg, die wöchentliche Nutzung der Festhalle daher wird dieses Angebot auch durch durch eine Gymnastik Gruppe. In den regionale Vereinsveranstaltungen (z.B. Wintermonaten wird die Halle zusätzlich Schützen-bälle) genutzt. Hinzu kommen die für den Trainingsbetrieb im Fußballbereich Wettkämpfe der Jugendfeuerwehren, die genutzt. durch die direkte Anbindung an den Neben dem Ligabetrieb im Sportplatz gute Bedingungen in Reddighausen Tischtennisbereich wird die Festhalle an vorfinden. den Wochenenden (im Durchschnitt Die Festhalle gilt unter anderem wegen der einmal pro Monat) für größere sportlichen Nutzungsmöglichkeiten als Veranstaltungen (z.B. Konzerte, Einrichtung mit gesamtkommunalen Flohmärkte, Bälle) oder Familienfeiern Funktionsangeboten. angemietet. In diesen Fällen wird die Halle in der Regel über das komplette Wochenende angemietet.

D.4 Kategorie B: Öffentliche Einrichtungen und Treffpunkte mit lokalen Funktionsangeboten

Bezeichnung der Kurzbeschreibung der Einrichtung Angaben zur Auslastung der jeweiligen Einrichtung Einrichtung

DGH Eifa Das Dorfgemeinschaftshaus in Eifa gilt als Die Auslastung des öffentliche Einrichtung mit lokalen Dorfgemeinschaftshauses in Eifa ist je nach Funktionsangeboten. Das DGH besteht aus Räumlichkeit unterschiedliche ausgeprägt. einem größeren Saal (für ca. 150 Der große Saal wird, seit der Auflösung des Personen) und einem kleinen lokalen Frauenchors lediglich für Sitzungsraum, einer Küche und einem unregelmäßige Veranstaltungen (z.B. großzügigen Foyer mit Garaderobe und Diskoabende des Jugendclubs, Thekenbereich. Im Keller des Stadtverordnetensitzungen, Dorfgemeinschaftshauses befindet sich ein Versammlungen) genutzt. Zu den Jugendraum, ein Feuerwehr-raum und regelmäßigen Nutzern der weiteren eine Kegelbahn. Räumlichkeiten zählt die Feuerwehr und der Das DGH Eifa ist die einzige öffentliche Burschenclub. Da es sich um einen Einrichtung des Stadtteils, welche nach der selbstverwalteten Jugendraum handelt wird Schließung der einzigen örtlichen die Auslastung nicht separat erfasst. Gaststätte langfristig an Bedeutung gewonnen hat.

234

DGH Holzhausen Die Räumlichkeiten des Das DGH Holzhausen wird aktuell durch Dorfgemeinschaftshaus des Stadtteils unterschiedliche Vereine und Gruppen in Holzhausen sind ebenfalls auf zwei Etagen regelmäßigen Abständen genutzt, wobei die verteilt. In der ersten Etage befindet sich Auslastung der einzelnen Räume ein größerer Saal, der durch eine mobile unterschiedlich ist. Der große Saal des DGHs Trennwand geteilt werden kann. Hinzu wird zweimal pro Woche durch eine kommen ein Thekenbereich und ein Gymnastikgruppe genutzt. Ortsbeiratszimmer. Im vorderen Bereich Hinzu kommen diverse unregelmäßige des Gebäudes befand sich früher ein Veranstaltungen, die durch den VdK Kindergarten, der inzwischen als organisiert werden, hierzu zählen z.B. Begegnungs- und Beratungszentrum des Tagungen oder Tanznachmittage. Des VdK Reddighausen-Holzhausen-Eifa Weiteren werden die genutzt wird. Im Untergeschoss befindet Jahreshauptversammlungen der örtlichen sich der Jugendraum, ein öffentliches Vereine, Stadtverordnetensitzungen und Schlachthaus und vereinzelte Lagerräume. Ortsbeiratssitzungen in den Räumlichkeiten Das DGH Holzhausen gilt als öffentliche des DGHs durchgeführt. Einrichtung mit lokalen Mehrmals pro Woche wird der Jugendraum Funktionsangeboten. durch die Burschenschaft Holzhausen geöffnet. Das Schlachthaus wird in unregelmäßigen Abständen mehrmals pro Jahr genutzt.

DGH In der Ortsmitte von Reddighausen Das DGH Reddighausen wird dreimal pro Reddighausen befindet sich das Dorfgemeinschaftshaus Woche durch die lokalen Vereine des Ortes. Das zweigeschossige Gebäude ausgelastet, hinzu kommt eine dauerhafte besteht aus einem größeren Saal im Nutzung durch den Jugendclub. Die Obergeschoss (für ca. 50 Personen), der Auslastung durch private Familienfeiern etc. Verwaltungsnebenstelle und einer Küche. ist gering. Im Erdgeschoss befindet sich der Jugendraum. Das obere Geschoss des Dorfgemeinschaftshauses ist nicht barrierefrei zugänglich, zudem ist ein barrierefreier Aufenthalt nicht möglich.

235

D.5 Analysedaten zum Flächen und Leerstandsmanagement

Stadtteil Einwohner Einwohnerentwicklung Leerstand Potenzieller Nachverdichtungspotenzial Baulandreserven der Stadt (nur HW, Stand (seit 2010, (Wohngebäude) Leerstand (Baulücken (privat/kommunal), Hatzfeld (Eder) im Stadtteil 19.Einwohner02.2020) %-Einwohnerentwicklung Entwicklung) Leerstand (Risikoeinschätzung)Potenzieller Leerstand leerstehendeNachverdichtungspotenzial F-PlanBaulandreserven der (nur HW, Stand (seit 2010, (Wohngebäude) (Risikoeinschätzung) Wirtschaftsgebäude(Baulücken (privat/kommunal ), Stadt Hatzfeld (Eder) im Holzhausen 42819 Einwohner.02.2020) -0,23%%- Entwicklung) 3 Leerstände Mittleres Risiko  32.043m²leerstehende Ja, ein potenziellesF-Plan (>1 <2 Leerstände pro (verteilt Wirtschaftsgebäude16 Flurstücke. Lage Wohngebiet 200 EW) überwiegend im Neubaugebiet, Biebighausen 14 Einwohner -17,65% 0 Mittleres Risiko 12Geringes Bauplätze Potenzial werden indurch der die Keine (>1 <2 Leerstände pro HessischeOrtslage Landgesellschaft vorhanden (ca. 2 200 EW) vermarktet).Bauplätze) Keine Ein leerstehende leerstehenden WirtschaftsgebäudeWirtschaftsgebäude in der Eifa 303 Einwohner -6,19% 1 Leerstand Geringes Risiko Ortslage 16.604 m² Keine Reddighausen 776 Einwohner +2,37% 1 Leerstand(ehem. Geringes(<1 Leerstände Risiko pro 200 (verteilt 38.749m² auf 10 Flurstücke zw. Ja, ein potenzielles Fachklinik) (<1 LeerständeEW) pro (verteilt256m² auf und 23 5.296m², Flurstücke z. T.zw. Wohngebiet 200 EW) 400m²Innenbereich, und 5.229m², drei kommunalez.T. im Innenbereich,Bauplätze) vier kommunale Bauplätze) Keine leerstehenden  KeineWirtschaftsgebäude leerstehenden Hatzfeld 1.449 Einwohner -8,06% 14 Leerstände Geringes bis Mittleres  Wirtschaftsgebäude27.213 m² Ja, zwei potenzielle Stadt 2.970 -4,29% 19 Leerstände Unterschiedlich,Risiko je Das(verteilt Nachverdichtungspotenzial auf 50 Flurstücke zw. ImWohngebiete F-Plan wurden im Jahr Hatzfeld (Eder) Einwohner nach(>1 Stadtteil.<2 Leerstände pro in 312m²der Stadt und Hatzfeld 3.858m² (Eder), z.T. imist 2008 vier weitere 200 EW) ausreichend.Innenbereich, Ca. vier50% kommunale der zuvor Wohngebiete eingeplant. genanntenBauplätze) Flächen befinden Eine B-Plan Aufstellung ist sich Innenbereich, Keine leerstehenden eine aktuell nicht geplant. baurechtlicheWirtschaftsgebäude, Prüfung ist eine Nachverdichtungspotenzial unabhängigleerstehende von der Lage ist ausreichend vorhanden. erforderlich.TabelleGewerbeimmobilie 1 : Analysedaten zum Flächen- und Leerstandsmanagement

236 D.6 Projektbewertungsbogen der Steuerungsgruppe Dorfentwicklung Hatzfeld (Eder)

Abbildung 12: Projektbewertungsbogen IKEK Hatzfeld S. 1

237

Abbildung 13: Projektbewertungsbogen IKEK Hatzfeld S. 2

238

D.7 Literaturverzeichnis

 Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung; Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume; Selbstevaluierung in der Regionalentwicklung - Leitfaden und Methodenbox; Bonn; 2014. Abgerufen: www.netzwerk-laendlicher-raum.de; 01/2019.  Dehio, Georg; Hessen I; Regierungsbezirke Gießen und Kassel; Handbuch der deutschen Kulturdenkmäler; Deutscher Kunstverlag München; 2008.  HA Hessen Agentur GmbH; Gemeindedatenblatt- Hatzfeld (Stand:31.12.2018) www.hessen- agentur.de  Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Bauen im ländlichen Raum; Grundlagen zur Dorfentwicklung in Hessen; 2018.  Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Leitfaden zur Dorfentwicklung in Hessen; Integriertes kommunales Entwicklungskonzept; 2017.  Hessisches Statistisches Landesamt; Hessische Gemeindestatistik 2008 bis 2019, Wiesbaden; Abgerufen: www.statistik.hessen.de; 03/2020  Landesamt für Denkmalpflege; Kulturdenkmäler in Hessen Landkreis Waldeck-Frankenberg II; Wiesbaden; 2015.  Schirmer – Architekten und Stadtplaner; Modellprojekt Melap; Großrinderfeld; 2003.  Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Tabellen, Arbeitsmarkt kommunal, Nürnberg, August 2018

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D.8 Bildverzeichnis

Bild 1: Ortsbegehung im Stadtteil Reddighausen...... 10 Bild 2: Prozessdokumentation "Herausforderungen von Stadtteilen und Kommune" ...... 11 Bild 3: Prozessdokumentation 1. IKEK-Forum ...... 13 Bild 4: Prozessdokumentation "2. IKEK-Forum" ...... 13 Bild 5: Prozessdokumentation: World-Café zur Dorfentwicklung in einem Jugendworkshop ...... 14 Bild 6: Prozessdokumentation: 3. IKEK Forum im Dorfgemeinschaftshaus Holzhausen ...... 15 Bild 7: "Fürst-Bismarck-Turm" auf der Sackpfeiffe ...... 19 Bild 8: Blick in die Untergasse (Altstadt Hatzfeld) ...... 27 Bild 9: Mietwohnungen in der Kernstadt Hatzfeld ...... 28 Bild 10: Leerstehende Wohngebäude in der Kernstadt Hatzfeld (rechts) in der Berleburger Straße .... 29 Bild 11:Wohnhaus Biebighausen 3 ...... 31 Bild 12: Wohnhaus Biebighausen 4...... 31 Bild 13: Wohnhaus Biebighausen 5...... 31 Bild 14: Wohngebäude Biebighausen 2 ...... 31 Bild 15: Wirtschaftsgebäude Biebighausen 2 ...... 32 Bild 16: Hof Debustal ...... 32 Bild 17: Hauptstraße Blickrichtung Ortsausgange Biedenkopf ...... 33 Bild 18: Hauptstraße Blickrichtung Ortsausgang Hatzfeld ...... 33 Bild 19: Blick in die Wiesenstraße ...... 33 Bild 20: Blick in die Eichenstraße ...... 33 Bild 21: Blick in die Eichenstraße ...... 33 Bild 22: Blick in die Eichenstraße ...... 33 Bild 23: Hauptstraße Blickrichtung Straße Am Pflaster ...... 34 Bild 24; Wohnhaus in der Wiesenstraße 4 ...... 34 Bild 25: Wohnhaus in der Hauptstraße 2 ...... 34 Bild 26: Blick in die Straße Kirchweg ...... 34 Bild 27: Blick in die Dexbacher Straße ...... 34 Bild 28: Wohn- u. Wirtschaftsgebäude Dexbacher Str. 26 ...... 34 Bild 29: Wohnhaus Hatzfelder Str. 4 ...... 34 Bild 30: Evangelische Kirche Eifa ...... 34 Bild 31: Ehem. Fachklinik Eifa (Eichenstr. 1) ...... 35 Bild 32: Ehem. Fachklinik Eifa (Gebäude Flurstück 47) ...... 35 Bild 33: Ehem. Fachklinik Eifa (Eichenstr. 1 Rückseite) ...... 37 Bild 34. Ehem. Fachklinik - (Rückansicht Eichenstr. 1 aus Richtung Kirchwiesenstr.) ...... 37 Bild 35: Ehem. Fachklinik Eifa (Rückansicht Gebäude Flurstück 47 und 49) ...... 37 Bild 36: Ehem. Fachklinik Eifa (Verwaltungsgebäude Eichenstr. 3) ...... 37 Bild 37: Blick von der Burgruine Hatzfeld auf die Altstadt ...... 38 Bild 38: Blick in die Mittelstraße (Standort Hsnr. 26) ...... 38 Bild 39: Berleburger Straße 37 und 39 ...... 39 Bild 40: Edertalstraße 13 und 15 ...... 39 Bild 41: Gesamtansicht der Altstadt im oberen Bereich die evangelische Kirche ...... 40 Bild 42: Rathaus der Stadt Hatzfeld (Eder) ...... 40 Bild 43: Wohnhaus in der Obergasse 1 (Ortsbildprägend) ...... 40

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Bild 44: Standort Obergasse Blickrichtung Mittelstraße und Untergasse ...... 40 Bild 45: Blick in die Mittelstraße (Standort Mittelstraße 14) ...... 41 Bild 46: Blick in die Mittelstraße (im hinteren Bereich links die Obergasse 1) ...... 41 Bild 47: Blick in die Obergasse (Standort Hsnr. 14) ...... 41 Bild 48: Wohnhaus in der Torstraße 28 ...... 41 Bild 49: Blick in die Torstraße (Standort Hsnr: 11) ...... 41 Bild 50: Wohngebäude in der Straße Im Graben ...... 41 Bild 51: Blick in die Straße Im Graben (Standort Hsnr: 14) ...... 41 Bild 52: Innerörtliche Fußwegeverbindung zw. den Straßen Im Graben und Untergasse ...... 41 Bild 53: Innerörtliche Fußwegeverbindung zw. Im Graben und Untergasse...... 41 Bild 54: Blick in die Straße Im Hain (höhe Rathaus) ...... 42 Bild 55: Blick in den Burgweg (westl. des Rathauses) ...... 42 Bild 56: Blick in die Mittelstraße (links) und die Berleburger Straße (rechts) ...... 42 Bild 57: Wohnhaus in der Berleburger Str. 3 ...... 42 Bild 58: Wohnhaus mit Handwerksbetrieb Edertalstraße 1 ...... 42 Bild 59: Blick in die Edertalstraße ...... 42 Bild 60: Wohnhaus mit Handwerksbetrieb Edertalstraße 2 ...... 42 Bild 61: Ehem. Oberförsterei- Auestr. 1 ...... 42 Bild 62: Ehem. Oberfösterei; Auestr. 1 ...... 42 Bild 63: Ehem. Oberfösterei Hatzfeld - Auestraße 1 ...... 42 Bild 64: Wohngebäude in der Friedhofstr. 2 ...... 43 Bild 65: Wohngebäude in der Friedhofstr. 3 ...... 43 Bild 66: Leerstand in der Obergasse 20 (Gebäude in der Mitte) ...... 43 Bild 67: Leerstand in der Mittelstraße 16 ...... 43 Bild 68: Leerstehendes Wohngebäude in der Untergasse 12 ...... 45 Bild 69: Leerstehendes Wohngebäude in der Torstraße 4 ...... 45 Bild 70: Sophienhöhe (Ortsausgang Richtung Holzhausen) ...... 47 Bild 71: Emmauskapelle (Ortsausgang Richtung Holzhausen) ...... 47 Bild 72: Haus Waldfrieden (Ortsausgang Richtung Holzhausen) ...... 47 Bild 73: Katholische Kirche St. Hubertus (Ortsausgang in Richtung Lindenhof) ...... 47 Bild 74: Elsoffer Mühle (Außenbereich Hatzfeld) ...... 47 Bild 75: Ansicht Weiler Ebenfeld aus Richtung Biebighausen ...... 48 Bild 76: Wohnhaus Ebenfeld 1 ...... 48 Bild 77: Ansicht Weiler "Hof Rhoda" ...... 48 Bild 78: Wohn- und Wirtschaftsgebäude Hof Rhoda 2 ...... 48 Bild 79: Hof Schafhort 3 ...... 49 Bild 80: Hof Schafhort 1 ...... 49 Bild 81: Blick in die Hainstr...... 51 Bild 82: Blick in den Tannenweg ...... 51 Bild 83: Backhaus in der Feldstraße 3 ...... 51 Bild 84: Blick in die Albert-Wagner-Straße -östliche Richtung (Standort Brückenweg)...... 51 Bild 85: Wohnhaus in der Hainstr. 22 ...... 51 Bild 86: Wohnhäuser Albert-Wagner-Str. 15 u. 17 ...... 51 Bild 87: Wohnhaus Albert-Wagner-Str. 2(alte Schule) im Hintergrund die evangelische Kirche ...... 51 Bild 88: Blick in die Albert-Wagner-Straße ...... 51 Bild 89: Blick in die Feldstr...... 52

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Bild 90: Blick in den Steinweg ...... 52 Bild 91: Blick in die Forsthausstr...... 52 Bild 92: Wohnhaus in der Forsthausstr. 3 ...... 52 Bild 93: Wohnhaus in der Forsthausstr. 5 ...... 52 Bild 94: Wohnhaus in der Albert-Wagner-Str. 24 ...... 52 Bild 95: Wirtschaftsgebäude in der Hainstr. 8 ...... 53 Bild 96: Wohngebäude in der Hainstr. 10 ...... 53 Bild 97: Blick in die Straße Lindenhof (Standort Lindenhof 3) ...... 55 Bild 98: Wohnhaus in der Straße Lindenhof 6 ...... 55 Bild 99: Wohnhaus in der Straße Lindenhof 8 ...... 55 Bild 100:Kapelle und Wohnhaus Lindenhof 7 ...... 55 Bild 101: Wohnhäuser Lindenhof 12,13 ...... 55 Bild 102: Wohnhaus Lindenhof 11 ...... 55 Bild 103: Blick in die Straße Lindenhof aus Richtung Weifenbach ...... 55 Bild 104: Wohnhaus Lindenhof 9 ...... 55 Bild 105: Wohngebäude Bahnhofstr. 8 (Standort Bachweg) ...... 57 Bild 106: Wohnhaus in der Straße Am Tor 2 ...... 57 Bild 107: Evangelische Kirche in der Ederstr. 26 ...... 57 Bild 108: Blick in die Straße Eisbahn ...... 57 Bild 109: Blick in die Edertalstraße (Höhe DGH) ...... 58 Bild 110: Blick in die Straße Am Tor ...... 58 Bild 111: Blick in die Bahnhofstraße (Standort: Hsnr: 3) ...... 58 Bild 112: Ehem. Bahnhof Reddighausen ...... 58 Bild 113: Wohnhäuser Birkenweg 6 bis 10 ...... 58 Bild 114: Wohnhaus Ederstr. 34 ...... 58 Bild 115: Wohnhaus in der Ederstr. 28 ...... 58 Bild 116: Blick in die Bahnhofstr. (Standort Querweg) ...... 58 Bild 117: Wohnhaus im Schulweg 5 ...... 59 Bild 118: Blick in den Schulweg (Standort Hsnr. 9) ...... 59 Bild 119: Wohnhäuser Brunnenweg 3 und 6 ...... 59 Bild 120: Blick in die Straße Zum Brunkel ...... 59 Bild 121: Wohnhaus Hammerweg 10 ...... 59 Bild 122: Wohnhäuser in der Bernhard-Rolfes-Str. 11-17 ...... 59 Bild 123: Wohnhäuser in der Bernhard-Rolfes-Str. 21 und der Ederstr. 6 ...... 59 Bild 124: Wohnhaus in der Ederstr. 10 ...... 59 Bild 125: Städtebaulicher Problembereich Ederstr. 32 (Landhaus Feisel) ...... 60 Bild 126: Städtebaulicher Problembereich Ederstr. 32 (Landhaus Feisel) ...... 60 Bild 127: Verlegung eines Breitbandkabels im Gewerbegebiet „Im Struthfeld“ (Reddighausen) ...... 66 Bild 128: SB-Hütte mit unterschiedlichen Lebensmitteln im Stadtteil Reddighausen ...... 75 Bild 129: Hausgarten im Stadtteil Eifa...... 75 Bild 130: Photovoltaik auf einem Wirtschaftsgebäude im Stadtteil Biebighausen ...... 76 Bild 131: Blick auf die Ederaue ...... 77 Bild 132: Spielplatz im Stadtteil Reddighausen ...... 140 Bild 133: Grundschule Hatzfeld ...... 143 Bild 134: Fachklinik Eifa...... 146 Bild 135: Blick in die Altstadt Hatzfeld (Höhe Obergasse) ...... 149

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Bild 136: Blick in die Altstadt Hatzfeld (Mittelstraße) ...... 151 Bild 137: (Ehem.) Landhaus Feisel in Reddighausen ...... 153 Bild 138: Festhalle Reddighausen ...... 155 Bild 139: Großer Saal der Festhalle ...... 156 Bild 140: Bürgerhaus der Stadt Hatzfeld ...... 159 Bild 141: Dorfgemeinschaftshaus Eifa ...... 166 Bild 142: Backhaus Holzhausen ...... 169 Bild 143: Ehem. Feuerwehrhaus Holzhausen...... 179 Bild 144: Ehem. Bahnhof Reddighausen ...... 182 Bild 145: Die Eder bei Reddighausen ...... 185 Bild 146: „Ammes Haus“ - Stadtmuseum Hatzfeld ...... 187 Bild 147: Friedhof Biebighausen ...... 210 Bild 148: Wohnhaus Biebighausen 4 ...... 210 Bild 149: Wohnhaus Biebighausen 3 ...... 210 Bild 150: Evangelische Kirche Eifa ...... 214 Bild 151: Dorfgemeinschaftshaus Eifa ...... 214 Bild 152: Spielplatz Eifa ...... 214 Bild 153: Rathaus der Stadt Hatzfeld (Eder) ...... 218 Bild 154: Burgruine der Stadt Hatzfeld (Eder) ...... 218 Bild 155: Kindertagesstätte ...... 218 Bild 156: Kapelle Lindenhof ...... 223 Bild 157: Öffentliches Gefrierhaus Lindenhof ...... 223 Bild 158: Blick über die Hauptstraße Lindenhof ...... 223 Bild 159: VdK Begegnungszentrum und DGH Holzhausen ...... 225 Bild 160: Sportplatz Holzhausen ...... 225 Bild 161: Evangelische Kirche Holzhausen ...... 225 Bild 162: Dorfgemeinschaftshaus Reddighausen ...... 229 Bild 163: Molkengrundpark Reddighausen ...... 229 Bild 164: Evangelische Kirche Reddighausen ...... 229

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D.9 Geschäftsordnung der Steuerungsgruppe Dorfentwicklung Hatzfeld

Dorfentwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder)

GESCHÄFTSORDNUNG DER STEUERUNGSGRUPPE

(ENTWURF)

Präambel

Das IKEK der Stadt Hatzfeld (Eder) bildet die zentrale Fördergrundlage für den sich anschließenden Umsetzungsprozess. Die Steuerungsgruppe hat hierbei eine hervorgehobene Rolle. Sie ist Bindeglied zwischen Verwaltung, politischen Gremien, lokalen Akteuren und Förderbehörden. Die Steuerungsgruppe ist während der Umsetzungsphase und darüber hinaus der Motor der Dorfentwicklung. Im Zentrum der Arbeit der Steuerungsgruppe steht die einvernehmliche Verständigung über möglichst wirkungsvolle, nachhaltige und zukunftsfähige Projekte, die der Entwicklung der gesamten Stadt Hatzfeld (Eder) dienen.

§ 1

Zusammensetzung

1. Die Steuerungsgruppe besteht aus maximal 12 Mitgliedern. Die Steuerungsgruppe sollte sich zu etwa gleichen Teilen aus Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Akteure (z.B. Ortsvorsteherinnen/Ortsvorsteher), der Verwaltung sowie der politischen Gremien zusammensetzen. Ein möglichst hoher Frauenanteil ist anzustreben, zudem sollten möglichst alle Altersgruppen vertreten sein.

2. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe benennen jeweils eine/einen persönliche/persönlichen Vertreterin/Vertreter und informieren diese/diesen eigenständig im Fall der Verhinderung.

3. Die Steuerungsgruppe kann aus ihrer Mitte bis zu 3 Sprecherinnen/Sprecher benennen. Innerhalb dieser Gruppe wird jährlich eine neue/ein neuer Sprecher benannt, die/der jeweils für ein Jahr hauptverantwortlich die Aufgaben gemäß §5 wahrnimmt.

4. Scheidet ein Mitglied aus der Steuerungsgruppe aus, so kann die Steuerungsgruppe unter Wahrung der ausgewogenen Zusammensetzung (siehe 1.) ein neues Mitglied benennen, welches durch Beschluss zu bestätigen ist.

244

§ 2

Aufgaben

Grundsätzliche Aufgaben der Steuerungsgruppe sind:

1. Koordinierung und Prozessmanagement.

2. Begleitung und Qualitätssicherung des Prozesses und der Umsetzung des IKEK.

3. Sicherstellung des fachlichen Austauschs auf allen Ebenen (lokal, kommunal, regional).

4. Unterstützung bei der Entwicklung von Projekten.

5. Priorisierung der öffentlichen Vorhaben als Grundlage zur Beratung und Beschlussfassung durch die politischen Gremien der Stadt Hatzfeld (Eder).

6. Regelmäßige Organisation einer breiten Öffentlichkeitsarbeit, die mit der Verwaltung abzustimmen ist und durch diese unterstützt wird.

7. Überprüfung der Ableitbarkeit von Vorhaben der Daseinsvorsorge ehrenamtlicher und bürgerschaftlicher Initiativen aus den Zielen und Handlungsfeldern des IKEK sowie die Priorisierung solcher Projekte.

8. Initiierung von themen- oder projektbezogenen Arbeitsgruppen.

9. Jährliche Benennung von bis zu 5 Sprecherinnen/Sprechern.

§ 4

Beschlussfähigkeit

1. Entscheidungen der Steuerungsgruppe bedürfen grundsätzlich der Beschlussfassung Die Steuerungsgruppe ist beschlussfähig, wenn mindestens 13 Mitglieder anwesend sind.

2. Entscheidungen können bei Dringlichkeit auch im Umlaufverfahren schriftlich herbeigeführt werden, das gleiche gilt auch für den Fall, wenn die Steuerungsgruppe nicht beschlussfähig ist. Für diesen Fall können die Entscheidungen der nicht anwesenden Mitglieder durch einen schriftlichen Umlaufbeschluss nachträglich eingeholt werden.

§ 5

Aufgaben der Sprecherin/des Sprechers

Die Sprecherin/der Sprecher der Steuerungsgruppe hat folgende Aufgaben:

1. Einberufung der Sitzungen (mit organisatorischer Unterstützung der Verwaltung)

2. Leitung der Sitzungen

245

3. Aufstellung der Tagesordnung

4. Bestimmung einer/eines Protokollanten

5. Führen der jeweils aktuellen Mitgliederliste

§ 6

Sitzungen der Steuerungsgruppe

Die Sitzungen der Steuerungsgruppe sind grundsätzlich öffentlich.

1. Die Sitzungstermine sind mit einer Frist von mindestens 14 Tagen unter Angabe der Tagesordnung öffentlich bekannt zu machen.

2. Die Sprecherin /der Sprecher kann Gästen das Rederecht zu einzelnen Tagesordnungspunkten erteilen.

3. Die Sitzungen der Steuerungsgruppe sollten regelmäßig stattfinden, mindestens jedoch 3mal pro Jahr.

4. Über die Sitzungen ist ein Ergebnisprotokoll zu führen und den Mitgliedern der Steuerungsgruppe mit der Einladung zur nächsten Sitzung zuzuleiten.

5. Die Räumlichkeiten für die Sitzungen werden von der Stadt Hatzfeld (Eder) kostenfrei zur Verfügung gestellt.

§ 16

Anerkennung der Geschäftsordnung

Jedes Mitglied der Steuerungsgruppe hat diese Geschäftsordnung durch Unterschrift anzunehmen:

______

Ort Datum

______

246

Unterschrift Unterschrift

______

Unterschrift Unterschrift

______

Unterschrift Unterschrift

______

Unterschrift Unterschrift

______

Unterschrift Unterschrift

______

Unterschrift Unterschrift

______

Unterschrift Unterschrift

______

Unterschrift Unterschrift

247

D.10 Dokumentation Szenario – Management in der Dorfentwicklung Hatzfeld (Eder)

Methode: Entwicklung eines Leitbildes auf der Grundlage von vier Entwicklungsrichtungen (Zukunftsszenarien) Ablauf: 1. Vorstellung der Szenarien (jeweils einzeln) 2. Vorstellung ausgewählter Themengebiete 3. Formulierung von Auswirkungen und Ansätzen 4. Definition der Leitbildthemen, Formulierung von Leitbild und Strategie Grundlagen: - Vier Entwicklungsszenarien für die Stadt Hatzfeld (Eder) bis zum Jahr 2030 unter Beachtung der folgenden Themengebiete: - Bevölkerungsentwicklung - Siedlungsentwicklung - Arbeit und Wirtschaft (Beschäftigung, Unternehmensstruktur) - Tourismus

Die einzelnen Szenarien wurden mit den folgenden Schwerpunktthemen verknüpft: 1. Soziale & technische Infrastruktur  Kita, Schule, Bildung (Vereinbarkeit von Familie und Beruf)  Öffentliche Einrichtungen (z.B. DGH)

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 Energie, Versorgung, Internet, Mobilität  Nahversorgung und Daseinsvorsorge

2. Bürgerschaftliches Engagement  Attraktive Angebote für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Ältere, Rückkehrer Zuziehende)  Kultur, Brauchtum, Freizeit und Sportangebote  Vereinswesen (allg.)

3. Siedlungsentwicklung und Wohnen

 Neubaugebiete  Ortskern, Leerstände  Spezial: Weiler u. kleine Dörfer

4. Kooperation, Kommunikation und Digitalisierung  Kooperation, Kommunikation und Digitalisierung  Entwicklung von gemeinsamen Angeboten

5. Tourismus  Infrastruktur  Naturraum, Landschaft  Orte, Kommune, Region

Zu jedem Szenario wurden die folgenden Fragestellungen zum Einstieg gestellt. 1. Welche konkreten Auswirkungen sind in dem jeweiligen Themenbereichen zu erwarten? 2. Wie sollte sich die Stadt Hatzfeld (Eder) hier positionieren, wie sollte mit diesen Auswirkungen umgegangen werden?

Die einzelnen gewählten Themen setzen hier zunächst bei der lokalen Ausgangslage der Stadt Hatzfeld (Eder) an. Gesamtgesellschaftliche Herausforderungen, wie z.B. Klimawandel sind von ebenso von zentraler Bedeutung und werden entsprechend berücksichtigt. Mit den gewählten Szenarien sollten jedoch zunächst ausschließlich die lokalen Auswirkungen von bestimmten Entwicklungen identifiziert werden. Hierzu ein Beispiel: Wenn die Stadt Hatzfeld eine negative Bevölkerungsentwicklung von minus 10% in den kommenden Jahren verzeichnen würde, dann wird dies direkt auf den Bestand von bestimmten Infrastrukturangeboten, wie der Grundschule oder dem Kindergarten, aus. Vergleicht man diese Auswirkungen mit der Ausgangslage eines Mittelzentrums (z.B. Frankenberg/Eder ca. 19.000 EW) zeigt sich, dass die Stadt Frankenberg (Eder) auch bei einem Bevölkerungsverlust von 10% weiterhin eine Grundschule vorhalten wird. Die Auseinandersetzung mit dem Themenfeld des Klimawandels dahingegen ist, im Vergleich zum Bestand der Infrastrukturangebote, für jede Kommune gleichermaßen als Herausforderungen zu betrachten. Auf den folgenden Seiten werden die Ergebnisse dieses Prozesses dokumentiert. Zur Darstellung:

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Auf jeder Seite wird zunächst ein Szenario für die künftige Entwicklung der Stadt Hatzfeld (Eder) beschrieben. Im mittlerem Bereich werden die eingebrachten bzw. definierten Auswirkungen dieses Szenarios beschrieben (oranger Textkasten), im unterem Bereich die Lösungsansätze (grüner Textkasten). Um die Darstellung zu vereinfachen wurden mehrfach ausgewählte inhatliche Aspekte mit einem farblichen Punkt versehen. Die Farbe steht für das einzelne Szenario (erkennbar am Schriftzug Hatzfeld 2030).

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REGIONALMANAGEMENT 22.06.2020

Stellungnahme der Region Burgwald-Ederbergland e.V. zum IKEK der Stadt Hatzfeld „Bunt. L(i)ebenswert. Natürlich. Hatzfeld 2030 – offen für Neue und Neues!“ Zur LEADER-Region Burgwald-Ederbergland haben sich die Kommunen Battenberg (Eder), Frankenberg (Eder), Gemünden (Wohra), Hatzfeld (Eder), Kirchhain, Rauschenberg, Rosenthal, Wetter (Hessen) sowie Allendorf (Eder), Bromskirchen, Burgwald (Eder), Cölbe, Lahntal, Münchhausen und Wohratal zusammengeschlossen, um sich für eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung der Region einzusetzen. Dazu sind Entwicklungsprozesse auf lokaler Ebene, wie das IKEK der Stadt Hatzfeld, unter Einbeziehung der bestehenden Entwicklungsstrategien, unerlässlich. Die Einbindung der LEADER Region Burgwald- Ederbergland ist im IKEK klar erkennbar: Die inhaltlichen Schwerpunkte der Regionalen Entwicklungsstrategie liegen in den drei Handlungsfeldern „Klimaschutz und Natur“, „Leben und Arbeit“ sowie „Tourismus und Regionalkultur“. Bereits der Leitsatz des IKEKs, „Bunt. L(i)ebenswert. Natürlich. Hatzfeld 2030 – offen für Neue und Neues!“, spiegelt die Kernziele wider – es wird Bezug genommen auf eine Verbesserung der Lebensqualität, auf ein generationenübergreifendes Miteinander, die touristische Wertschöpfung aber auch auf die Offenheit gegenüber Innovationen und Zuzüglern/innen.

• Klimaschutz und Natur Die Region Burgwald-Ederbergland sind zum einen die Förderung nachhaltiger Lebensstile, Energieeinsparungen und die effiziente Nutzung endlicher Ressourcen wichtig, aber auch der Erhalt und die Weiterentwicklung der Kulturlandschaft und der Schutz gefährdeter Arten. Diese Ziele finden sich im Handlungsfeld Q „Nachhaltigkeit“ des IKEKs wieder. Kommunale Ansätze, wie die Gründung eines Pfandleihhauses, gerade hinsichtlich nachhaltigen Konsums können eine Akzeptanz zum Thema auch auf regionaler Ebene schaffen. Auch der Schutz der Natur- und Landschaft z.B. durch die Anlage von Fledermausunterkünften, ist ganz im Sinne des regionalen Entwicklungskonzepts. Die Aufnahme des Themas Nachhaltigkeit als Querschnittsziel zeigt begrüßenswerter Weise, dass es auch in den anderen Umsetzungen mitgedacht werden soll. • Leben und Arbeit Die Ziele des Handlungsfelds Leben und Arbeit finden sich in den Handlungsfeldern I- IV des IKEKs wieder. Anliegen der Region Burgwald Ederbergland ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Generationen, sowie die Stärkung der Jugendarbeit und des Ehrenamts. Die vielfältigen Projektideen z.B. der Aufbau einer multimedialen Bibliothek oder die Vorhaben in Handlungsfeld III tragen dazu bei. Viele Projektideen berücksichtigen die Möglichkeiten der Digitalisierung. Hier können wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung in der Region gewonnen werden. • Tourismus und Regionalkultur Auch zu den Zielen des Handlungsfelds Tourismus und Regionalkultur tragen die geplanten Maßnahmen des IKEKs bei. Der Region Burgwald-Ederbergland ist die Stärkung der Gastgeberqualität wichtig. Als Beispiel sei hier die Einrichtung einer REGIONALMANAGEMENT 22.06.2020

Übernachtungsmöglichkeit im Spritzenhaus Holzhausen genannt. Darüber hinaus liegt uns die Weiterentwicklung eines zielgruppenorientierten Tourismus und Fahrradfreundlichkeit am Herzen, wozu die Einrichtung eines Leitsystems einen wichtigen Beitrag leisten wird. Für das Themenfeld Regionalkultur sind die Neukonzeption des Stadtmuseums als auch die Aufwertung der Emmauskapelle Bausteine. Das IKEK der Stadt Hatzfeld steht somit im Einklang mit dem Regionalen Entwicklungskonzept der Region Burgwald -Ederbergland. In den Projektbündeln finden sich bereits Projektideen, für die eine LEADER-Förderung vorstellbar ist. Dies stärkt den Gedanken, dass die Umsetzung der Dorfentwicklung in der Stadt Hatzfeld, wichtige Synergieeffekte zwischen der Dorf- und Regionalentwicklung erzeugen kann. Die LEADER- Region Burgwald-Ederbergland unterstützt die erarbeiteten Zielsetzungen des IKEKs und strebt eine ergebnisorientierte Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren während des Dorfentwicklungsprozesses an.

gez. Franziska Ta Van Regionalmanagement