www.klassikakzente.de • C 43177 • 4 • 2004

Thomas Quasthoff und Albrecht Mayer IM GESPRÄCH

Wilhelm Furtwängler ZUM 50. TODESTAG

Reinhard Goebel ÜBER BAROCKE LAMENTI

ANNE-SOPHIE MUTTER Aus Liebe zu Korngold INHALT EDITORIAL

INTRO

3 Klassisches4 auf dem Bildschirm

TITEL

4 Anne-Sophie Mutter: Ausgerechnet Korngold

INTERVIEW

8 Manfred Eicher: Wundern über sich selbst Andreas Kluge Foto: Kai Lerner MAGAZIN Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund, 10 Thomas Quasthoff und Albrecht Mayer: Ein Gespräch im Hause Quasthoff über den was ist im zurückliegenden Jahr nicht alles über die Vermark- abwesenden Herrn Bach tungsstrategien bestimmter Künstlerinnen und Künstler ge- 12 Yundi Li: Chopin als Lebenselexier schrieben worden! Das Spektrum der Kommentare reichte von 13 Renée Fleming: Händchen für Händel bissiger Häme, über anregende Kritik bis hin zum uneinge- 14 Das andere Jubiläum: Wilhelm Furtwängler schränkten Lob für Kreativität und die Suche nach neuen Wegen 16 Soundtracks: Mit und ohne Bilder zu den Musikinteressierten, auch – und vor allem – zu den 17 Der klassische Fragebogen, „Schläfern“, um einen Begriff aus der aktuellen Politik zu bemü- beantwortet von Hélène Grimaud hen. Und zwei Künstler standen hier besonders im Zentrum der 18 Yellow Lounge: Offene Ohren, ehrliches Interesse Aufmerksamkeit: die russische Sopranistin Anna Netrebko und 20 Grenzgänger: Andrea Bocelli der chinesische Pianist Lang Lang. 22 Mercury Living Presence: Aller guten Dinge Das Spiel mit erotischer Ausstrahlung und betonter Weiblichkeit sind drei im Falle von Anna Netrebkos Cover zum neuen Album „Sempre 23 Jan Garbarek: Organische Logik libera“ wurde für viele, scheint’s, zum Prüfstein der Seriosität ei- 24 Weihnachten: Was wünschen, was schenken? ner Künstlerin, deren Professionalität jedoch über jeden Zweifel 26 Klassik unter Sternen: Land der Lieder erhaben ist. Die Frage muss gestattet sein, warum ein musika- 27 Carlos Kleiber: Aus dem Diesseits lisch hochqualitatives Produkt nicht auch in schöner Verpackung 28 Andrea Marcon: Für und Wider Vivaldi daherkommen darf. Denn, was das Cover suggeriert, nämlich 30 Gidon Kremer: Anruf aus Kremerland die erotische Sinnlichkeit einer weiblichen Opernstimme, erfüllt 31 KlassikAkzente Website: Mehr Informationen, die Aufnahme ohne jede Einschränkung. (Von subjektiven Unter- mehr Übersicht schieden in musikalischen Geschmacksfragen einmal abgese- 32 Magdalena Kožená: Freuden, Tränen, Höhen hen!) Umgekehrt würde das ja den Schluss nahe legen, dass jedes „ernst zu nehmende“ klassische Produkt im Sack-und- Asche-Design angeboten werden müsste … Eine, wie Sie zuge- NEUE CDs ben müssen, ziemlich trostlose Vorstellung. In Lang Lang wiederum sind hohe pianistische Kunst und wah- 34 Alle neuen Veröffentlichungen res Entertainment-Talent eine so glückliche Verbindung einge- ausführlich vorgestellt gangen, dass der chinesische Tastentiger (und selten traf ein At- 42 Veröffentlichungsregister tribut so sehr den Nagel auf den Kopf) mit seinen Darbietungen zwischen wild und romantisch bislang noch jedes Konzertpubli- SERVICE kum zur kollektiven Raserei getrieben hat – ob in München, Ber- lin oder Düsseldorf. Trotzdem wird dem originellen 22-Jährigen 46 Live-Termine aus dieser mitreißenden Begeisterungsfähigkeit gern der Vorwurf 47 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste unseriöser Scharlatanerie gemacht. Warum? Was ist so falsch Vorschau daran, ein durchweg „klassisch“ orientiertes Publikum mit pianis- tischer Bravour aus der emotionalen Reserve zu locken? Wenn Sie mich fragen, rein gar nichts! Und so wünsche ich mir für das

Titelfoto: Lillian Birnbaum nächste Jahr auch weiterhin viel Enthusiasmus und Sinnlichkeit für die und in der Klassik.

KlassikAkzente wird herausgegeben von Mit herzlichen Grüßen verbleibt für heute Ihr Andreas Kluge

2 KlassikAkzente Intro

Klassik im Fernsehen

Das Fernsehen, pardon: das ZDF, hat auch im Dezember die Foto: ZDF Klassik nach wie vor voll auf dem Schirm: Am 11. Dezember wird Anna Netrebko Gast bei der letzten „Wetten, dass…?“-Sendung des Jahres aus Nürnberg sein und alle drücken ihr die Daumen, dass sie nicht wieder – wie seinerzeit im Februar in Bologna – im Schneechaos stecken bleibt. Am ersten Weihnachtsfeiertag dann schicken der Countertenor Andreas Scholl und Maltas junge Tenorhoffnung Joseph Calleja in der bereits traditionellen „Klas- sisch!“-Weihnachtsshow ihre klingenden Weihnachtsgrüße über den Äther. Und auf ARTE wird am zweiten Weihnachtsfeiertag noch einmal der „Italienische Abend“ vom August dieses Jahres mit Anna Netrebko und Marcelo Álvarez in der Berliner Waldbüh- ne gezeigt. Hier für den privaten TV-Kalender: 11. Dezember, 20.15 Uhr, ZDF, „Wetten, dass …?“ Cecilia Bartoli mit Anna Netrebko 25. Dezember, 18.00 Uhr, ZDF, „Klassisch!“, mit Andreas Scholl und Joseph Calleja 26. Dezember, 19.00 Uhr, ARTE, „Ein italienischer Abend“, Bartoli im Fernsehen mit Anna Netrebko und Marcelo Álvarez Am 21. November wurde Cecilia Bartolis „Salieri“-Album – das bereits den „Echo Klassik“ als Bestseller des Jahres erhielt – auch mit dem Jahrespreis der Deutschen Schall- plattenkritik ausgezeichnet. Der Erfolg dieses ungewöhn- lichen Albums hatte Anfang des Jahres bereits das ZDF h Jenkins/Decca c veranlasst, mit der Sängerin und Frankreichs Kino-Super- James McMillan/Decca

star Gérard Depardieu einen Fernsehfilm unter dem Titel Foto: Clive Arrowsmith/DG Foto: Mit „Warum Salieri, Signora Bartoli?“ an exklusiven Orten in Foto: Böhmen zu produzieren. Dieser Film – nebenbei bemerkt der allererste Fernsehfilm von Cecilia Bartoli! – wird am 12. Dezember ausgestrahlt! Joseph Calleja Anna Netrebko Andreas Scholl 12. Dezember, 23.30 Uhr, ZDF, „Warum Salieri, Signora Bartoli?“

Furtwängler im Fernsehen Quasthoff

Am 30. November 2004 jährt sich zum 50. Mal der Todestag des im Fernsehen vielleicht größten deutschen Dirigenten des 20. Jahrhunderts – Thomas Quasthoff ist zurzeit auf allen Wilhelm Furtwängler. Neben zahlreichen Rundfunk- und Fernseh- Medien präsent: Mit seinem neuen Features über den nicht unumstrittenen Künstler, beispielsweise Bach-Album „Kantaten“ auf Deutsche am 18. Dezember um 22.30 Uhr auf ARTE: „Furtwängler. Sehn- Grammophon, mit seiner Autobiografie sucht nach Deutschland“, lohnt auch ein Blick in Istvan Szabós „Die Stimme“ im Ullstein Verlag und im Film „Taking Sides“ nach dem gleichnamigen Theaterstück von Fernsehen ist am 27. November um Ronald Harwood, mit Harvey Keitel und Moritz Bleibtreu, der das 20.15 Uhr auf 3sat der zweite Teil Thema „Entnazifizierung“ am Beispiel Furtwänglers aufgreift und der Michael-Harder-Dokumenta- aus der Position des Künstlers Stellung bezieht. Darüber hinaus tion über den mehrfachen wird es einige Erst- und zahlreiche Wiederveröffentlichungen seiner GRAMMY- und Echo-Klassik- zum Teil legendären Plattenaufnahmen geben und eine Bestands- Preisträger unter dem Titel „The aufnahme zum Thema „Furtwängler auf Deutsche Grammophon“ Dreamer. Der Bariton Thomas finden Sie auch in diesem Heft auf Seite 14. www.taking-sides.com Quasthoff“ zu sehen. Thomas Quasthoff Foto: KassKára/DG

KlassikAkzente 3 Titel

„Korngold war einer von uns“: ANNE-SOPHIE MUTTER Foto: Lillian Birnbaum

4 KlassikAkzente Ausgerechnet Korngold

Anne-Sophie Mutter bricht mit ihrer neuen CD eine Lanze für den oft unterschätzten österreichischen Komponisten Erich Wolfgang Korngold. Den KlassikAkzenten erklärte sie, warum.

Interviewtermin im Palace-Hotel. Hier will Anne-Sophie Mutter über anschaut, zu denen Korngold die Musik schrieb, fällt auf: Korngold ihre neue Platte sprechen; soeben hat sie das klangsatte, spätro- hat stets nur das komponiert, was ihm vorschwebte, und oftmals mantisch angehauchte Violinkonzert von Erich Wolfgang Korngold passte dies gar nicht zum Film. Wenn Sie ‚Der Herr der sieben Mee- herausgebracht. re‘ nehmen: Dort befindet man sich am englischen Hof oder in Spa- Warum musste es ausgerechnet Korngold sein? „Korngold er- nien, aber die Musik bleibt immer gleichsam Wien um die Ecke.“ lebt ja schon seit einiger Zeit ein Revival, was sein Opernschaffen Korngold sei sich stets treu geblieben. „Insofern ist diese Verknüp- betrifft. Im englischsprachigen Raum ist seine Musik nie ganz unter- fung von Filmthemen, die ja im Auftrag von Heifetz zu einem Violin- gegangen, und auch der Rest Europas erinnert sich inzwischen so konzert zusammengestellt wurden, keineswegs abzuwerten. Das langsam wieder an ihn“, erzählt Mutter. „Er war ja ‚einer von uns‘, Werk ist eine wunderschöne Rhapsodie für Geige und Orchester. der tragischerweise nie seine Karriere dort fortführen konnte, wo er Und, nebenbei gesagt: Es warten hier auf den Solisten und das Or- sie hat unterbrechen müssen.“ Sie bedauert, dass man Korngold chester eine Menge technischer Schwierigkeiten“, sagt die Geige- wie andere Komponisten des hochromantischen Repertoires heute rin, die auf ihrer neuen CD dieses lustvoll mit großem „Mutter-Ton“ eher an das Ende einer Entwicklung setze. „Das erklärt auch die gespielte Stück mit dem Tschaikowsky-Violinkonzert kombinierte. Tatsache, warum wir Geiger die Musik Korngolds nicht bereits mit „Auch ein Werk, das von der Kritik verfemt wurde, obwohl die 13, 14 Jahren spielen, sondern normalerweise – Gott sei Dank – zu- Geiger es heiß und innig lieben“, begeistert sie sich für das Konzert, nächst den Umgang mit Mozart, Brahms und Beethoven suchen, das sie hier zum zweiten Male eingespielt hat. Aber man solle da gar um uns stilistisch weiter zu entwickeln und um als Musiker zu rei- nicht allzu viele Vergleiche ziehen: „Tschaikowsky ist in seiner Aus- fen.“ Kann es sein, dass diese gegenwärtige Korngold-Renaissance drucksweise singulär. In seinem Violinkonzert zeigt sich das in der auf eine gewisse Tendenz „zurück zum Wohlklang“ zurückzuführen Vielschichtigkeit der Emotionen; hier wird in jeder Phrase die Zerris- ist? Zunächst einmal, sagt Mutter, sei dieses Stück keineswegs ein senheit eines Mannes sichtbar, der in einer Zeit lebte, als er seine Werk, das im klassischen Sinne eines Violinkonzerts aufgebaut sei, privaten Neigungen nicht ausleben durfte und gezwungen war, in sondern reihe einfach ein schönes Filmthema an das andere. „Lei- einer Umgebung der Lüge zu leben.“ Das aber, was Korngolds und der verbindet man mit der Bezeichnung ‚Filmthema‘ immer noch ei- Tschaikowskys Violinkonzerte verbinde, sei die Tiefe der Empfin- ne Art Qualitätsmakel“, bedauert die Geigerin und zitiert ihren Ehe- dung: „Es kommen unglaubliche Lyrizismen in den langsamen mann Sir André Previn: „Er hat einmal etwas sehr Schönes über Sätzen beider Konzerte vor.“ Mutter liebt die Herausforderung, und Korngold und die Filmmusik gesagt. Auf die Bemerkung, Korngolds bietet der Korngold zwar Schwierigkeiten, galt der Tschaikowsky Kompositionen hätten, nachdem er in Hollywood angekommen war, praktisch als unspielbar. „Ja, dieses hochvirtuose Konzert, das ur- sehr schnell nach ‚Filmmusik‘ geklungen, hat mein Mann erwidert: sprünglich für Leopold Auer gedacht war, galt damals als unaufführ- ‚Nein, es war umgekehrt. Die Filmmusik Hollywoods hat danach bar und lag dann auch zwei Jahre ungespielt herum. Nach der Ur- sehr schnell nach Korngold geklungen!‘“ Korngold habe damals aufführung wurde es viele Jahre gemieden, obwohl es ja von der Maßstäbe gesetzt, denen man folgte. „Wenn man sich diese Filme Struktur her, in der Durchführung und in der Reprise, total klasisch

KlassikAkzente 5 Titel

Spaß mit den Wiener Philharmonikern: ANNE-SOPHIE MUTTER Foto: Johannes Ifkovitz/DG

aufgebaut ist und mit einer Architektur versehen wurde, die dem nur reproduzieren, ich will der Musik Leben einhauchen – ein Stück Korngold gänzlich fehlt.“ muss für den Interpreten und den Zuhörer wiedererlebbar sein und Anne-Sophie Mutter überrascht bei „ihrem“ Tschaikowsky mit nicht nur wiederholt!“ raffinierten Phrasierungen und mit agogischen Spitzfindigkeiten; sie Um noch einmal auf Korngold zurückzukommen, noch eine verbrämt das Schlachtross aller Violinkonzerte zudem mit Doppel- letzte Frage: Korngold widmete sein Konzert Alma Mahler, die ja in griff-Akrobatik und Ornamenten. Sie spielt mit den eingefahrenen ihrer Zeit viele Künstler beflügelte. Auch Mutter ist mit einem Kom- Hörerwartungen des Musikfreundes: Was für den einen Hörer noch ponisten verheiratet, der ihr zuletzt als musikgewordene Liebeser- Personalstil ist, schon fast nach Manierismen klingt, lässt das klärung sein Konzert „Für Anne-Sophie“ widmete: Empfindet sie scheinbar wohl bekannte Werk für den anderen dagegen frisch und sich ein bisschen als die Muse von Sir André? „Also, ich bitte Sie: neu klingen, wie eben erst geschrieben. Jene „Unverwechselbarkeit“ Alma Mahler hat sich eigentlich sehr wenig zurückgenommen und eines Violinklangs, der entweder ein Personalstil ist oder durch Prä- ihrem Mann oft genug gesagt, wie er zu komponieren habe und gung aus einer bestimmten nationalen Schule resultiert, ist so et- was gut oder weniger gut sei. Man hatte oft den Eindruck, dass sie was heute im Vergleich zu früher nicht immer seltener zu finden? sich sehr wichtig nahm. Also, all das trifft auf mich überhaupt nicht Mutter antwortet darauf mit einem temperamentvollen Plädoyer für zu. Ich weiß, dass ich nicht komponieren kann und kenne meine Werktreue. Sie führt als positives Beispiel David Oistrach an: „Ois- Grenzen sehr wohl.“ trach hat in seinem persönlichen Stil immer eine ganz eigene Sicht- Wie immer, scheinen auch diesmal Cover und Booklet-Bebilde- weise vertreten, ohne zu vergessen, dass er ‚nur‘ der Interpret war rung der neuesten CD ihren Seelenzustand zu spiegeln: Anne-So- und er der Werktreue zur Phrasierung und auch derjenigen zur dy- phie Mutter ist darauf nicht länger mehr nur die unnahbare „Geigen- namischen Vorstellung, soweit sie vom Komponisten festgelegt göttin“ in Dior-Robe, sondern eine entspannt lachende, sehr wurde, so weit wie möglich zu dienen hatte. Ich glaube, diese Sicht- zufrieden aussehende Frau. Eine, die weiß, sie ist auf dem Geiger- weise ist heute in den Hintergrund getreten.“ Auch jede Bemühung Olymp – „Ich bin schwindelfrei“ – angekommen. Eine, die privat um die „Vielschichtigkeit in der Farbgebung eines Streichinstru- („jetzt sind wir zwei Musiker in der Familie“) und als Geigerin endlich ments oder einer Singstimme“, glaubt sie, sei einem regelrechten „ihre eigene Mitte“ gefunden hat. „Musik ist das Blut, das durch mei- „Schönheitswahn und einer Hingabe an die Glätte einer Interpreta- ne Adern fließt. Musik ist mein Kosmos im Kleinen. Musik ist für tion gewichen“, die keinesfalls mehr der Individualität der Komposi- mich Lebensnotwendigkeit.“ – „Sie waren eines der berühmtesten tion Rechnung trage. Dies sei der Grund dafür, dass es heutzutage deutschen Wunderkinder. Kann es sein, dass heute kein Kind mit so schwierig geworden sei, einen persönlichen Klang auszumachen, ähnlichen Voraussetzungen Aussicht auf eine derartige Weltkarriere jenen oft beschworenen Personalstil, der ja nichts anderes sein soll hat, wie Sie sie machten, da die Spät-60er-Elterngeneration auf den als ein Wiedererleben einer Komposition. „Ich will ja nicht einfach Nachwuchs nicht genügend Druck zum Üben ausübt? Leben die

6 KlassikAkzente „Ich will ja nicht einfach nur reproduzieren, ich will der Musik Leben einhauchen.“

Erwachsenen heute nicht eher das Laisser-faire vor? Mutter: „Das Weltkarriere einzuschlagen. Es bedarf heute nur mehr Charakterfes- glaube ich nicht. Es gab immer Wunderkinder, schon im 18. Jahr- tigkeit, um der Schnelllebigkeit der Zeit zu widerstehen.“ hundert, und es wird immer Wunderkinder geben. Und ebenso vie- Dagmar Zurek le Gründe, warum sich ein Leben, von außen betrachtet, nicht im- mer geradlinig entwickelt. Leidenschaften entstehen, Leidenschaften www.anne-sophie-mutter.de vergehen, anderes tritt in den Vordergrund. Es gibt viele Gründe, www.deutschegrammophon.com/mutter-tschaikowsky warum ein Frühbegabter, sei es ein Sportler oder ein Künstler, dann www.klassikakzente.de KlassikLink: mutter später doch einen anderen Beruf erwählt. Oder sich dafür entschei- det, dass es nicht ein in Leidenschaft brennendes Leben für eine bestimmte Sache sein muss – man kann es auch gemütlich haben.“ Ob es heute schwieriger sei als vor 20 Jahren, eine Weltkarriere auf- Peter I. Tschaikowsky Anne-Sophie Mutter, Erich Wolfgang Korngold Violine zubauen? „Es ist jetzt schwieriger geworden, eine langsame musi- Violinkonzerte Wiener Philharmoniker kalische Karriere aufzubauen, wie es auch schwieriger geworden ist, Deutsche Grammophon London Symphony ein sperriges Repertoire ganz selbstverständlich aufzunehmen. Aber CD 474 515 2 Orchestra SACD 474 874 2 Dirigent: André Previn es ist nicht unmöglich, auch heute noch als junger Mensch eine

Ernst bei der Arbeit: ANNE-SOPHIE MUTTER Foto: Johannes Ifkovitz/DG

KlassikAkzente 7 Interview

Wundern über sich selbst

ECM New Series: Seit mittlerweile zwei Jahrzehnten steht dieser Name für Musik, die in keiner gängigen Schublade Platz hat – auch nach fast 200 veröffentlichten CDs. Mit Manfred Eicher, dem Produzenten, der das Label ECM vor 35 Jahren gründete, sprach Peter Rüedi.

KlassikAkzente: Diesmal präsentiert diese Gould über seine Erfahrung mit Studioauf- hende, das Entschwindende, das Zufällige, Rubrik einen Musiker, der es als Produzent nahmen gesagt hat: „Die Arbeit eines guten ist die Hälfte der Kunst, deren andere Hälfte zu Weltruhm brachte. Nun kann man sich Produzenten sollte im Klang einer Aufnahme das Ewige und Unabänderliche ist, so sagte unter Produzent das Unter schiedlichste vor- so wiedererkennbar sein wie die Arbeit ei- schon Baudelaire vor mehr als hundert Jah- stellen: von einem Organisator, der mög- nes Komponisten oder Interpreten.“ Wenn ren. Renaissancen passieren unaufhörlich, lichst prominente Musiker versammelt und dies gelingt … aber niemals sollten sie gegen etwas wirken, diese im Studio in kurzer Zeit lockere Jam- sondern immer für sich. Deshalb möchte ich Sessions lostreten lässt (Norman Granz), KlassikAkzente: Unabhängig von der bei ECM eher von einer Ästhetik des Flie- über Imperatoren, die aus den Fragmenten enormen Bandbreite der Musik, die auf ßens sprechen. langer Aufnahmesitzungen ihre eigenen ECM und ECM New Series vorliegt, spricht Kunstwerke bauen (Teo Macero), modische man von einem identifizierbaren ECM-Klang. KlassikAkzente: Im Zusammenhang mit Trendsurfer oder Marketingstrategen, die mit Mehr noch: Über die Musik hinaus präsen- Ihrer Ästhetik fallen Begriffe wie beispiels- einer Synkope Vorsprung den „Sound“ von tieren sich Ihre Produktionen als eine Art weise „Aura“. Jedenfalls stellt sich bei vielen morgen vorwegnehmen wollen, bis zu Meis- synästhetisches Gesamtkunstwerk. Wie Ihrer Produktionen eher so etwas wie „Er- tern der Einfühlung, welche, wie ein guter würden Sie selber definieren, was man ge- griffenheit“ ein als, sagen wir, das distanzier- Regisseur mit guten Schauspielern, mit Mu- meinhin als „ECM-Ästhetik“ bezeichnet? te Vergnügen des Zigarre rauchenden skep- sikern als Partnern arbeiten und ein Projekt Eicher: Könnte ich das definieren, müsste tischen Rezipienten, den sich Brecht als kollektiv entwickeln, sozusagen den Musi- ich es nicht mehr machen. Jede künstleri- Publikum wünschte. Worin realisiert sich der kern zur Entdeckung von Dingen verhelfen, sche Arbeit ist auch ein Suchprozess. Für Rationalist Eicher? die sie selber noch nicht kennen. Was ist Ihr mich sind es Dinge, Improvisationen, Kom- Eicher: Entfremdung, ein Sichfremdstellen, Selbstverständnis als Produzent? positionen oder einfach Klänge, so wie ich wie es für Brecht aus seiner Zeit heraus viel- Manfred Eicher: Für mich ist Musik das sie höre, Bilder und Worte, die sich zueinan- leicht zwingend war, ist für mich nicht das Zentrum, und alles verzweigt sich von dort der in Beziehung setzen lassen und so ein Gebot der Stunde, sondern eine Besinnung aus: Zuhören, Empathie, Geduld, Vertrauen Miteinander schaffen, von dem sie vorher auf einen inneren Zusammenhang, ein Hin- und Klarheit. Manchmal genügt ein Licht- noch nichts wussten. Eigentlich sind es die einhören in die Zusammenklänge dessen, strahl oder der Klang einer Geige oder nur musikalischen Inhalte und das Programm, was die lauten Geräusche der Welt ständig ein Geräusch, um auf die Spur zu kommen. die die Architektur eines Klangs mit beein- übertönen wollen. Das Weiße zwischen den Eine Aufnahme ist immer ein Prozess ge- flussen. Wörtern hören, sozusagen. Es soll sich eher meinsamer Arbeit, ein künstlerischer Aus- Neugier oder Verwunderung einstellen, eben tausch mit anderen, der in jeder Phase offen KlassikAkzente: Sie sind ein ernster jene Ferne, die man sich immer ganz nah ist für Varianten und Modifizierungen. Natür- Mensch. In gewissem Sinn lässt sich das wünscht. lich sollten die Impulse vom Produzenten gesamte Korpus der ECM-Produktion als ausgehen. Zuweilen greife ich aber auch eine Ästhetik des Widerstands verstehen. KlassikAkzente: „Raum“ ist ein zentraler Vorschläge von Musikern auf, die sich sehr Begriffe wie Schönheit, das Hymnische, Begriff Ihrer Ästhetik, auch „Stille“. Kann stimmig mit dem roten Faden verflechten, auch Pathos stellen sich bei manchen ECM- man sagen, Sie bauen als Produzent der der sich über die Jahre durch mein musika- Titeln ein. Ist die „Edition of Contemporary Musik Räume? Können Sie mit dem Bild lisches Programm zieht. Auch hinsichtlich Music“ unter diesem Gesichtswinkel auch „hörbare Landschaft“ etwas anfangen? des Klangs habe ich meine eigenen Vorstel- eine Renaissance von Unzeitgemäßem? Eicher: Ja, so wie Rilke diese Metapher lungen. Wichtig ist die Gestalt einer Produk- Was ist für Sie der Unterschied zwischen verstanden hat. Jedoch drückt Musik durch tion, eine Osmose aus Repertoire und Klang. „modern“ und „zeitgenössisch“? sich allein keinerlei nichtmusikalische Inhalte Und nach wie vor gilt für mich, was Glenn Eicher: Die Modernität ist das Vorüberge- aus. Hin und wieder entfliehen die Gedan-

8 KlassikAkzente Foto: Roberto Masotti

Musik als Zentrum: MANFRED EICHER

ken in die Sphäre der Bilder, die es in der ewige Antrieb, die Suche nach dem verlore- das Pro gramm hat sich in immer neue Be- Musik nicht gibt. Ich suche die Orte, in de- nen Ganzen, wenngleich ich nicht weiß, ob reiche verzweigt. Wichtig war mir immer, nen wir aufnehmen, stets sehr bewusst es das je gab. Aber wenn man sich seine dass die Zusammenarbeit mit den Musikern nach der Art und dem Charakter der Musik Teile sucht und diese immer neu zusammen- langfristig angelegt ist. Es gab Schritte, die aus. Es geht darum, der Musik Räume zu setzt, bekommt man eine immer genauere in Sackgassen geführt hätten, aus denen schaffen, in denen sie sich frei entfalten Ahnung davon, was es sein könnte. Dafür ich mich schnell wieder zurückgezogen ha- kann. Zunächst muss ich aber den Aufnah- benötigt man Antennen. Ich kann mir meine be. Meine Arbeit, die natürlich ohne die Mu- meprozess verstehen lernen, das Wesen ei- Arbeit ohne die Bezüge zwischen den ver- siker und Mitarbeiter so nicht möglich wäre, ner Komposition oder den Klang einer Grup- schiedenen Ausdrucksformen – Musik, Film, ist auch eine Versuchsanordnung, ein stän- pe erfasst haben, ehe wir ihn aufzeichnen. Literatur, Malerei – nicht vorstellen. diges In-Frage-Stellen, ein Prozess, in dem Nur so erreichen wir eine genaue und un- ich nicht wirklich etwas verwerfen muss. korrumpierbare Aufnahme. KlassikAkzente: Wenn Sie auf das Drittel- Und das Wundern über sich selbst sollte nie jahrhundert ECM zurückblicken: Wie lesen aufhören. KlassikAkzente: Sie sind auch ein opti- Sie selber den Weg, den Sie und Ihr immer scher Mensch, Ihre Leidenschaft für den aufs Engste mit Ihnen verbundenes Unter- Weitere Informationen zum 20-jährigen Jubi- Film zeigt sich in vielen Bereichen Ihrer Ar- nehmen gegangen sind? Gibt es einen läum von ECM New Series, eine wöchentli- beit. Sie befassen sich mit Literatur. Steckt Manfred Eicher, über dessen einstige Vorlie- che Vorstellung legendärer Aufnahmen, ein hinter dem „Synästheten“ Eicher so etwas ben Sie sich wundern? Wie haben Sie sich, Gewinnspiel und vieles mehr finden sie unter wie eine Sehnsucht nach dem verlorenen wie hat sich ECM verändert? www.klassikakzente.de/ecm. Zusammenhang? Nach dem Ganzen? Eicher: Zunächst ist der Katalog zu mei- Eicher: Möglicherweise ist genau das der nem Erstaunen immens gewachsen, und www.ecmrecords.de

KlassikAkzente 9 Ein Gespräch im Hause Quasthoff über den abwesenden Herrn Bach

Der eine landete mit seinem Debütalbum den Überraschungscoup des Jahres 2003, der andere hat sich gerade mit seinem aktuellen Album einen lange gehegten Traum erfüllt: Bevor sie im Dezember gemeinsam auf Tournee gehen, sprachen Albrecht Mayer und Thomas Quasthoff für KlassikAkzente über Johann Sebastian Bach.

KlassikAkzente: Mit welchen Quasthoff: Ich glaube, dass zensmusik und überhaupt nicht KlassikAkzente: … wie Sie es Argumenten glauben Sie, einen Bach, gerade was auch die nur kopflastiges Konstrukt. ja konsequent auf Ihrem Bach- eingeschworenen Bach-Hasser Auswahl seiner Bibeltexte be- KlassikAkzente: Dennoch spielt Album getan haben, indem Sie vom Gegenteil überzeugen zu trifft, heute aktueller ist denn je. das gesungene Wort bei Bach den Arien ihren Text entzogen können? Die Kantaten auf meiner neuen eine nicht unerhebliche Rolle, und dafür eine Instrumentalstim- Thomas Quasthoff (zu Albrecht CD beschäftigen sich ja alle mit oder? me eingesetzt haben. Können Mayer): Du zuerst … Tod, Leid und Erlösung im Leid. Mayer: Es war für lange Zeit Sie sich eigentlich vorstellen, Albrecht Mayer: Na gut, aber Nichts anderes sehen wir jeden Bachs Bestimmung, jeden Herr Quasthoff, auf Ihrem nächs- jetzt nicht jedes Mal. Also, zu- Abend im Fernsehen. Anderer- Sonntag eine Kantate zu kom- ten Album Bachs absoluter Mu- nächst einmal bin ich fest davon seits ist die Musik Bachs so uni- ponieren. 319 oder wie viele sik fremde Texte zu unterlegen, überzeugt, dass es keine einge- versell, da kann ich mir nicht vor- Kantaten auch immer sprechen à la Gounods „Ave Maria“? schworenen Bach-Hasser gibt. stellen … Und außerdem kann da eine klare Sprache. Aber für Quasthoff: Nein, das ganz be- Klassik-Hasser, okay, die gibt’s man ja nicht von der Bach-Mu- mich ist seine Musik in erster stimmt nicht. Also wirklich, außer- sicher. Aber nicht jemand wie sik schlechthin sprechen – dazu Linie, wie Tommy schon sag- dem glaube ich nicht, dass mei- Bach, oder Vivaldi, oder vielleicht ist sie viel zu breit gefächert. te, universell. Den Vielschreiber ne literarischen Qualitäten auch noch Mozart, der die Menschen Und so, wie ich mir auch nicht Bach hätte es als Allerletzten ge- nur im Entferntesten dafür aus- so richtig emotional packt. alle drei Monate das gesamte stört, wenn man seiner Musik zu reichten, ich bin weder Schrift- Quasthoff: Dem kann ich mich Orgelwerk anhören könnte, gibt dem einen Anlass diese, und zu steller noch Journalist … Ich nur anschließen. Und was ma- es Leute, die mit diesem oder einem anderen jene Worte un- kann ganz gut Briefe schreiben, chen wir nun? jenem Aspekt des Bach’schen terlegt. Das war ja ohnehin eine aber das war’s dann auch. Mayer: Nein, Tommy, so geht Œuvres ebenfalls wenig anfan- gängige Praxis damals … Des- KlassikAkzente: Warum grei- das nicht, wirklich, das ist lang- gen können, ohne gleich die to- halb betrachte ich Bachs Musik fen eigentlich auch die moder- weilig. Du musst auch was sa- talen Bach-Hasser zu sein. Dafür in erster Linie als absolute Musik, nen Komponisten der Beat- und gen … ist seine Musik viel zu sehr Her- egal ob nun mit oder ohne Text. Techno-Generation immer mal

10 KlassikAkzente ALBRECHT MAYER und THOMAS QUASTHOFF im Gespräch mit

ANDREAS KLUGE Fotos: Claudine Borris

wieder gern auf die Ideen des sik aufgewachsen. Ich habe Johann Sebastian Bach alten Bach zurück? Bach zum ersten Mal als Kind in Kantaten Mayer: Natürlich, weil die Musik der Kirche gehört, und im Kon- Deutsche Grammophon CD 477 532 6 der, sagen wir mal, Mozarts oder firmationsunterricht hieß es im- SACD 474 505 2 Bachs unserer Tage wie etwa mer, zur Auflockerung spielt heu- John Williams oder Hans Zim- te mal jemand Bach solo, oder Thomas Quasthoff, Bass-Bariton • Rainer Kussmaul • mer, also die der Filmkomponis- Orgelmusik. , Violine Berliner Barock Solisten ten, die ihr Publikum ebenso auf Mayer: Na, das war dann wohl der Gefühlsebene packen, weil sehr locker. diese Musik nicht denkbar wäre Quasthoff: Ja, irrsinnig locker! Johann Sebastian Bach ohne Bach! Und interessanter- Ich habe damals natürlich nichts Lieder ohne Worte Deutsche Grammophon weise benutzen sie die gleichen von der Musik verstanden, we- CD 476 047 2 rhythmischen Schemata, diesel- der inhaltlich noch strukturell, ben harmonischen Gerüste wie aber ich hatte das kindliche Ge- Albrecht Mayer, Oboe und Englischhorn der große Vorgänger. fühl, dass mir diese Musik ge- Nigel Kennedy, Violine • Sinfonia Varsovia Quasthoff: … oder aber seine fällt, mir ein wohliges Gefühl be- Musik wird direkt verwendet, reitet. stellen kann, wenn man damit me Arbeit, nämlich die unserer wie zum Beispiel in „Casino“, in Mayer: Ich sehe da aber auch Leute erreicht, die normalerwei- Meinung nach schönste Musik dieser Szene, wo ein Auto in die noch einen anderen Aspekt, we- se nicht in ein klassisches Kon- der Welt, an die Frau und an Luft fliegt und dazu hört man niger puristisch vielleicht als zert gehen, oder keine klassi- den Mann zu bringen. Und dar- „Kommt ihr Töchter, helft mir kla- Tommy, nämlich, dass Kompo- sche CD kaufen. Das schadet um geht’s doch, oder? gen“ aus der Matthäuspassion. nisten wie Berg und Schönberg uns eben überhaupt nicht, ganz Das Interview führte Wow, sensationell! Und der Ef- Bachs Musik in ihrer Zeit zu ei- im Gegenteil. Und wenn Nigel Andreas Kluge. fekt kommt aus der Verbindung nem neuen Höhepunkt verhol- Kennedy auf seine unnachahm- zwischen dem realen mafiösen fen haben. Wenn ich etwa die liche Art aus dem Radio tönt: www.deutschegrammophon.com/ Geschehen und der darüber ge- versteckten Choräle in Alban „This is the fucking best station quasthoff-bachcantatas legten Musik. Einfach sensatio- Bergs Violinkonzert höre, dann for classics in the whole world!“, nell! Außerdem sind all die Jac- trifft mich das so ins Herz. Und dann ist das zwar völlig subjek- www.klassikakzente.de ques Loussiers, die Jean-Michel ich finde, dass man Musik, die tiv, aber letzten Endes hilft es KlassikLink: quasthoff Jarres oder die Jungs von der an sich so wunderbar ist, durch- uns, hilft den Sendern und den Band Ekseption mit dieser Mu- aus in einen anderen Rahmen Plattenfirmen, unsere gemeinsa- www.albrechtmayer.com

KlassikAkzente 11 Magazin

CHOPIN ALS LEBENSELIXIER

Der chinesische Pianist Yundi Li zeigt auch bei seinem dritten Album für die Deutsche Grammophon, Der eine hat die schnellsten Bei- der kann nur künstlerische dass über Chopin noch längst nicht alles gesagt wurde. ne der Welt, der andere hinge- Ernsthaftigkeit in Auge und Ohr gen besitzt die spektakulärsten haben und ihr mit Poesie, ro- Finger unter den aktuellen Top- mantischem Feuer, rhythmischer Pianisten. Was Geschwindigkeit, Durchdringung und Leichtigkeit akribische Streckenplanung und im Anschlag beikommen. Dass ihre intelligente Bewältigung an- Frédéric Chopin dabei einer sei- geht, passen der amerikanische ner Favoriten ist, ist keine Über- Radstar Lance Armstrong und raschung. Der Pole war seine der chinesische Pianist Yundi Li „erste Liebe“. Und mit der schaff- perfekt zusammen. Das hat te er im zarten Alter von 18 Jah- auch die Werbeindustrie ge- ren gleich den internationalen merkt – und prompt beide für Durchbruch. Als Yundi Li im Jahr den Sportartikelhersteller Nike 2000 als jüngster Pianist in der vor die Kameralinse geholt: Wäh- Geschichte des Warschauer rend Yundi Li im schwarzen Chopin-Wettbewerbs die Gold- Bühnendress und überlebens- medaille errang – als Nachfolger groß von einer Plakatwand her- von Maurizio Pollini, Martha Ar- untersinniert, flitzt Armstrong im gerich und Krystian Zimerman. hautengen High-Tech-Anzug an „Er hat ein unglaubliches Form- ihm vorbei. Für Yundi Li ist diese und Feingefühl“, schwärmt Li Präsenz jenseits von Chopin von Chopin. „Empfindsamkeit und Liszt zwar noch ungewohnt und romantische Ader sind aller- – obwohl er in seiner Heimat dings auch Eigenschaften von längst auch ein Teenieschwarm mir.“ Nach seinem Deutsche- ist. Doch mit seinen musikali- Grammophon-Debüt, unter an- schen Höchstleistungen hat es derem mit Chopins Klaviersona- der gerade mal 22-Jährige eben te Nr. 3, und dem zweiten Album geschafft, dass sein Name zum mit Werken Frank Liszts widmet weltweit geläufigen Markenzei- sich Yundi Li nun gleich sieben chen für ganz große Pianistik Minidramen von Chopin. Neben geworden ist. Und das ohne ir- drei Impromptus sind es die vier gendwelche publikumswirksa- Scherzi, mit denen Li Chopins men Mätzchen! Im Gegensatz nahezu gesamtes Seelen-, Har- zu seinem fast gleichaltrigen monie- und Melodienspektrum Kollegen und Landsmann Lang in mitreißende Schwingungen Lang, der sich schon mal unü- versetzt. Wenn Lance Armstrong bersehbar als hyperaktiv-virtuo- so Fahrrad fahren könnte, wie se Kämpfernatur in Position Yundi Li Klavier spielt ... bringt, nimmt Yundi Li auch live Guido Fischer eher die Haltung eines Grand- www.deutschegrammophon.com/ seigneurs ein. Aber wer vor al- yundili-chopin.de lem Artur Rubinstein als Vorbild www.klassikakzente.de und Geistesbruder gewählt hat, KlassikLink: li

Frédéric Chopin 4 Scherzi: Nr. 1 op. 20 • Nr. 2 op. 31 Nr. 3 op. 39 • Nr. 4 op. 54 3 Impromptus: Nr. 1 op. 29 • Nr. 2 op. 36 Nr. 3 op. 51 Deutsche Grammophon Chopin war seine erste Liebe: CD 474 516 2 YUNDI LI SACD 474 878 2

Yundi Li, Klavier Foto: KassKára/DG

12 KlassikAkzente Georg Friedrich Händel Händel Decca CD 475 547 2 SACD 475 618 6

Renée Fleming, Sopran Orchestra of the Age of Enlightenment Dirigent: Harry Bicket

Für Beethoven war Händel „der und einem anderen Barockspe- ander und holte sich als Unter- sind zu hören, aber auch selten größte Komponist, der je lebte“. zialisten, dem Dirigenten John stützung ein Team von Experten: oder nie Gehörtes, etwa die ers- Georg II. war so ergriffen vom Nelson in Chicago. Es ist – of- Dirigent Daniel Beckwith, Musik- te bekannte Aufnahme der Arie „Halleluja-Chor“ aus dem „Mes- fen gesagt – erstaunlich, welch beraterin Mary Jo Heath und „Sommo rettor del cielo, d’una sias“ seines Hofkomponisten, großen Unterschied ein Halbton Händel-Forscherin Ellen T. Har- torbida sorgente“ aus „Lotario“. dass er bei der Uraufführung innerhalb der für einen Sänger ris halfen ihr, das richtige Pro- Renée Fleming ist vor allem vom aufstand. (Und steht der König, bequemsten Höhenlage ma- gramm zusammenzustellen und Orchester begeistert: „Dies war stehen alle, und so wird der chen kann.“ die richtige Strategie für die Auf- wirklich eine ganz und gar hin- Chor auch heute noch grund- Nach dem Doppelerfolg mit nahme zu finden – das ging so reißende Erfahrung, und ich hof- sätzlich im Stehen gehört.) Auch „Alcina“ tritt die Sängerin diesen weit, dass auch die richtige Aus- fe nur, dass etwas von jenem die amerikanische Sopranistin Herbst in der Titelrolle von „Ro- sprache der englischen Arien ‚Endless Pleasure‘, jenem ‚end- Renée Fleming war schon als delinda“ an der New Yorker Me- ein Thema wurde: „Ich war mir losen Vergnügen‘ in die Aufnah- Kind ein Fan des Globetrotters tropolitan Opera auf. Dirigent nicht sicher, wie weit ich meine me eingeflossen ist.“ Nachzuhö- aus Halle, seit die Tochter eines dieser Erstaufführung an der amerikanische Tongebung un- ren ist das Vergnügen übrigens Musiklehrerehepaares im Chor Met ist Harry Bicket, der das Or- terdrücken und wie bewusst ich nicht nur auf CD, sondern auch des „Messias“ sang. Aber erst chestra of the Age of Enlighten- mein Englisch englisch klingen auf SACD, die die großartige mit 40 sang Fleming Händel ment und Renée Fleming auch lassen sollte.“ Akustik der Watford Town Hall auch professionell, das war die auf ihrer aktuellen CD mit Hän- Das Ergebnis der Bemühun- vielleicht noch ein bisschen bes- „Alcina“, 1999, erst in Paris, del-Arien dirigiert. Wie es sich für gen ist eine wundervolle Mi- ser zur Geltung bringt. dann ich Chicago: „Welch ein einen echten Fan gehört, hat die schung von frühen und späten Marc Wirbeleit Glück, das Werk zunächst unter Sängerin es sich mit Auswahl Arien aus den italienischen William Christie mit historischen und Aufnahme der Titel nicht Opern wie auch aus den engli- www.reneefl eming.com Instrumenten in barocker Ton- leicht gemacht. Bis ins Detail schen Oratorien. Wohl bekannte höhe zu singen und erst später setzte sie sich mit der Musik Arien wie „Ombra mai fù“ oder www.klassikakzente.de mit einem modernen Orchester und ihrem Komponisten ausein- „Endless Pleasure“ aus „Semele“ KlassikLink: fleming Foto: Andrew Eccles/Decca Foto: Andrew

HÄNDCHEN FÜR HÄNDEL

Die Sopranistin Renée Fleming gehört zu den größten Händel-Fans überhaupt. Mit ihrer neuen CD und SACD will sie auch den Rest der Welt überzeugen.

Sang Händel schon als Kind: RENÉE FLEMING

KlassikAkzente 13 Magazin Serie: Das andere Jubiläum Foto: Rezniczek/DG Wilhelm der Faszinierende

Zum 50. Todestag des Dirigenten Wilhelm Furtwängler veröffentlicht die Deutsche Grammophon ein Doppelalbum mit Highlights und Raritäten.

Ein Berliner Ehepaar in einem an jenem Mann, der als „Dirigent ten CD hört: Nirgendwo haben wegende Interpretation von Furtwängler-Konzert. Nach den von Hitlers Gnaden“ gebrand- die beiden letzten Sätze von Strauss’ „Metamorphen“. ersten Takten raunt die Frau ih- markt wurde und stellvertretend Schumanns vierter Sinfonie ei- Eine weitere Box, „Live Re- rem Mann zu: „Sachste mir Be- für die ganze Musiker-Prominenz nen derartigen Sog wie in Furt- cordings 1944–1953“, lässt be- scheid, wann er zu faszinieren des Dritten Reichs als Sünden- wänglers legendärer Aufnahme greifen, warum Furtwängler anfängt?“ Dieselbe Anekdote bock dienen musste. Dass Furt- von 1953, und kein Dirigent hat auch bei der jungen Hörer-Ge- gibt es auch zu Arthur Nikisch, wängler kein Nazi war, dass er den Übergang so überwältigend neration in der Rangliste ganz doch auf Furtwängler scheint sie immer wieder für Verfolgte ein- gestaltet wie er. oben steht: Wenn man seine noch besser zu passen, lässt trat und sich auf gefährliche Die zweite CD enthält reich- Aufnahmen von Schuberts „Un- sich doch die Faszination dieses Kraftproben mit dem Hitler-Re- haltiges Material für Jäger und vollendeter“ oder Tschaikows- Musikers nicht mit gängigen Be- gime einließ, ist hinreichend do- Sammler: Schellack-Raritäten kys „Pathétique“ gehört hat, hin- griffen erklären. kumentiert, und nicht zuletzt aus den Jahren 1926–1937, die terlassen selbst die besten Was also ist das Faszinie- durch den Film „Taking Sides“ für diese Ausgabe aufwändig re- Studio-Einspielungen großer Di- rende an Furtwängler? Da ist sind die Hintergründe für sein stauriert wurden. Neugierige rigenten einen unerfüllten Rest. zunächst der spezifische Klang: politisches „Taktieren“ weithin sollten zuerst Track 13 anspie- Als „außerordentlich wichtig, sonor, warm, unglaublich inten- bekannt. len, den ersten „Ungarischen ja unersetzbar“ hat der Musik- siv und sofort zu identifizieren, Doch um das musikalische Tanz“ von Brahms: das Phäno- journalist Knut Franke die Mit- ganz gleich, welches Orchester Phänomen Furtwängler zu be- men Furtwängler en miniature! schnitte aus der alten Berliner spielt; ein Klang, der lebt, auf- greifen, reicht ein Studium his- Wer nach diesen Hörproben Philharmonie bezeichnet, die in blüht und „Seele“ hat. Dann der torischer Dokumente nicht aus; Feuer gefangen hat, wird im Ka- den Jahren 1942–44 entstan- natürliche Fluss seines Musizie- man muss man es mit eigenen talog der Universal eine Fülle den – erschütternde Dokumen- rens: Das Orchester spielt nicht, Ohren erleben. Einen ersten Zu- hinreißender Aufnahmen entde- te einer Zeit, in der jeder Tag ge- es atmet und singt. Signifikant gang für alle, die sich mit den cken. Neben der Neuausgabe lebt wurde, als könnte er der für alle Furtwängler-Aufnahmen Aufnahmen des großen Musi- von Schumanns Vierter und letzte sein. „Alle acht oder vier- ist die ungeheure Intensität und kers bislang kaum oder gar nicht Haydns 88. Sinfonie (in der Se- zehn Tage ein Furtwängler-Kon- Spontaneität seines Musizierens. beschäftigt haben, bietet das rie „Musik … Sprache der Welt“) zert zu besuchen, war Grund Für Sergiu Celibidache war Furt- Doppelalbum zu seinem 50. sind es vor allem vier Boxen mit zum Überleben“, sagte der Re- wängler mehr als Dirigent und Todestag: „The Fascination of legendären Live-Aufnahmen, die gisseur Boleslaw Barlog, und Musiker, nämlich ein „Schöpfer“. Furtwängler“ vereint Highlights man geneigten Hörern dringend damit dürfte er vielen Zeitzeu- Und vielleicht ist es gerade das aus den viel gerühmten Nach- ans Herz legen möchte. Voran gen aus der Seele gesprochen Schöpferische seines Musizie- kriegs-Einspielungen Furtwäng- die 6-CD-Box zum Gedenktag, haben. rens, das gestandene Dirigenten lers mit Raritäten aus seiner al- „An Anniversary Tribute“: Live- Thomas Voigt wie Celibidache genauso faszi- lerersten Aufnahmephase. Viel- Aufnahmen aus den 40er und niert wie viele junge Menschen, leicht lässt sich die schöpferi- 50er Jahren, darunter die legen- Ausführliche Informationen die seine Aufnahmen zum ers- sche Kraft des Dirigenten am däre Achte Bruckners, eine un- zum Gedenktag fi nden Sie unter ten Mal hören – und die wissen besten ermessen, wenn man geheuer eindringliche Version www.klassikakzente.de wollen, was das Besondere war zuerst Track 8 und 9 auf der ers- von Brahms’ Dritter und eine be- KlassikLink: furtwaengler

Bach • Beethoven • Brahms • Bruckner Gluck • Mozart • Schubert • Schumann Bach • Händel • Mozart • Beethoven R. Strauss • Weber Schubert • Schumann • Furtwängler u.a. An Anniversary Tribute The Fascination of Furtwängler Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 6 CDs 477 006 2 2 CDs 477 523 8

Berliner Philharmoniker • Wiener Philharmoniker Berliner Philharmoniker Dirigent: Wilhelm Furtwängler Dirigent: Wilhelm Furtwängler

14 KlassikAkzente Foto: Trude Fleischmann/DG Foto: Trude

Klang mit Seele: WILHELM FURTWÄNGLER

Schumann • Brahms • Bruckner Strauss • Ravel • Sibelius Aufnahmen 1942–1944 Vol. 2 Händel • Beethoven • Mozart • Schubert • Weber Deutsche Grammophon Aufnahmen 1942–1944 Vol. 1 4 CDs 471 294 2 Deutsche Grammophon 4 CDs 471 289 2 Walter Gieseking, Klavier Edwin Fischer, Klavier • Tibor de Machula, Erich Röhn, Violine • Berliner Philharmoniker Violoncello • Berliner Philharmoniker

Dirigent: Wilhelm Furtwängler Dirigent: Wilhelm Furtwängler Foto: xxxxxxxxxxx

KlassikAkzente 15 Magazin

Gustavo Santaolalla John Williams Motorcycle Diaries – Die Reise des jungen Che The Terminal Original Motion Picture Soundtrack Original Motion Picture Soundtrack Deutsche Grammophon Decca CD 477 523 7 CD 986 287 5

Stephen Warbeck Alexandre Desplat Zwei Brüder Das Mädchen mit dem Perlenohrring Original Motion Picture Soundtrack Original Motion Picture Soundtrack Decca Decca CD 986 212 4 CD 475 537 2

Hans Zimmer Marco Beltrami feat. Jorane Thunderbirds Dina Original Motion Picture Soundtrack Original Motion Picture Soundtrack Decca Decca CD 982 267 9 CD 017 509 2

Mit und ohne Bilder

Lange war Filmmusik im besten Fall etwas für Spezialisten, im schlechtesten nur akustisches Beiwerk. Wie sehr sich Soundtracks gemausert haben, zeigen diese aktuellen Veröffentlichungen.

Wortwörtlich ist der Soundtrack Gramm“ bekannt, verwebt da- „Thunderbirds Are Go“ auch ei- Pauken und Bläsern und Strei- nur eine Tonspur. Tatsächlich ist bei nicht nur im Film, sondern nen typischen Themesong, ge- chern, aber auch „La vergini de- er viel mehr. Die Quadratur des auch auf der CD Altes und Neu- sungen und gespielt von den gli angeli“ aus Verdis „La forza Kreises, eine musikalische Er- es, Subtiles und Vordergründi- Teenagerrockern von Busted. del destino“ illustriert der Brite gänzung zum filmischen Ge- ges, Rock und Folk zu einem Gänzlich orchestral dage- die tragikomischen Geschichten schehen zu schaffen, die eher spannenden und schönen gen die Musik zu „Zwei Brüder“ der Tigerbrüder. unterstützt als auffällt, aber Soundtrack. und „Das Mädchen mit dem Der mit 5 Oscars, 17 Gram- trotzdem als eigenständiges Auch auf dem Soundtrack Perlenohrring“. Für Letzteren mys und 3 Golden Globes aus- Werk Bestand hat, gelingt dabei zu „Dina“, dem unter Ole Borne- schrieb Alexandre Desplat sen- gezeichnete Amerikaner John auf unterschiedliche Art und dal entstandenen teuersten sible und sentimentale Themen, Williams beweist mit seiner Mu- Weise. Gustavo Santaolallas skandinavischen Film aller Zei- für die das klangliche Gegen- sik zu Stephen Spielbergs „Ter- Musik zu „Motorcycle Diaries“, ten, wechseln die „klassischen“ stück zu den Vermeer’schen minal“ erneut sein unerreichtes der Verfilmung von Ernesto Kompositionen von Marco Filmbildern bereits für einen Talent für cineastische Orchest- „Che“ Guevaras jugendlicher Beltrami, der auch schon die Golden Globe sowie gleich in rationen. Die 14 Stücke dieses Entdeckungsreise durch Süda- Musik zu „I, Robot“ oder „Termi- zehn Kategorien der diesjähri- wunderschönen Scores reihen merika, setzt auf eine Mischung nator 3“ schrieb, mit dem inten- gen BAFTA-Awards nominiert sich angenehm und aufregend aus selbst geschriebener instru- siven Songwriterrock von Jora- wurde. Für „Zwei Brüder“, Jean- aneinander. Sie spielen mit Tan- mentaler Untermalung und zeit- ne. Jacques Annauds neuen Tier- go, Jazz und Hochzeitsmusik genössischer lateinamerikani- Die Musik zur neu verfilmten Spielfilm, komponierte Stephen im besten Sinne wie eine Or- scher Popmusik. Der ehemalige Kultserie „Thunderbirds“ bietet Warbeck, bekannt für Musiken chestersuite. Kompliment: Die- Rockstar aus Argentinien, bei neben dem überwältigenden zu „Captain Corelli’s Mandolin“ se Filmmusik funktioniert auch uns durch seine Musik zu den Score des Oscar-Gewinners und „Billy Elliott“, einen lebhaf- ohne Bilder. Filmen „Amores Perros“ und „21 Hans Zimmer („Gladiator“) mit ten Soundtrack. Mit allerhand Götz Bühler

16 KlassikAkzente Sergej Rachmaninoff Sonate Nr. 2 Frédéric Chopin Sonate Nr. 2 • Barcarolle • Berceuse Deutsche Grammophon CD 477 532 5

Hélène Grimaud, Klavier Veröffentlichung: 01.02.2005

DER KLASSISCHE FRAGEBOGEN beantwortet von Hélène Grimaud Foto: J. Henry Fair/DG

Musik ist eine heilige Wie lautet Ihr Mit welcher Märchen- Welches Buch liegt Kunst, oder …? musikalisches ? gestalt würden Sie sich neben der Stimmgabel Ja, Musik ist für mich allein Die Kunst rettet das Leben. identifizieren? und welches auf Ihrem deshalb die stärkste Kunst- Peter Pan. Nachttisch? form, weil nur sie die Dimen- Welches war Ihre „Guns, Germs and Steel“ sion des Heiligen in jedem musikalisch aufregendste Welches Musikstück von Jared Diamond und zur von uns erwecken kann. Begegnung? treibt Ihnen den Schweiß Unterhaltung „Der Zauber- Mir wurden so viele aufre- auf die Stirn? berg“ von Thomas Mann. Könnten Sie wählen, gende musikalische Begeg- Keines von denen, die ich in welcher Zeit hätten nungen zuteil, dass es mir bisher gespielt habe. Welches der vier Tem- Sie gern gelebt? schwer fiele, eine davon peramente – sanguinisch, In unserer. besonders hervorzuheben. Welcher Komponist melancholisch, chole- bzw. welches Werk wird risch, phlegmatisch – Welchen Komponisten Welche Begegnung Ihrer Meinung nach entspricht Ihrem Wesen der Vergangenheit würden Sie in der Fantasie heutzutage überschätzt am ehesten? würden Sie bitten, gern herbeiführen? bzw. unterschätzt? Cholerisch. ein Stück für Sie zu Ich freue mich auf die nächste Max Reger ist bis heute bei komponieren? Begegnung mit jemandem, weitem unterschätzt. Der einzige Weg, eine Johannes Brahms. der das Leben noch schöner Versuchung loszuwerden, macht … Welche Aussage über ist, ihr nachzugeben, Wie sähe Ihr ideales Musik möchten Sie nie sagte Oscar Wilde. Was Publikum aus? Auf welches nicht- wieder hören? sagen Sie? Eines, das mit offenem musikalische Abenteuer „Ich verstehe leider nicht Das stimmt, wobei ich eher Herzen und offenem Sinn würden Sie sich gern genug von Musik, um sie dazu neigen würde zu sagen, ins Konzert kommt, um einmal einlassen? schätzen und genießen zu dass Nachgeben der einzig sich emotional bewegen zu Auf ein Institut für positive können.“ mögliche Weg ist, eine lassen. Verstärkung und operante Versuchung auszulöschen. Konditionierung. Könnte man Ihnen Welchem Maler aus in einem Sportstadion der Vergangenheit oder Welches Gericht käme begegnen? Gegenwart hätten nie auf Ihren Tisch? Einigen bin ich bereits HÉLÈNE GRIMAUD Sie gern einmal Modell Herz. dort begegnet, allerdings in www.helenegrimaud.com gesessen? einem anderen Leben … www.deutschegrammophon.com/ Vincent van Gogh. grimaud-recital

KlassikAkzente 17 Magazin

OFFENE OHREN, EHRLICHES INTERESSE

Interview mit David Canisius, Geiger im Deutschen Kammerorchester Berlin, Barmann und „Yellow Lounge“-DJ.

KlassikAkzente: Klassik im Lounge“ präsentiert klassische KlassikAkzente: Das Konzept ten Leute. Natürlich einige, die Club, ist das nicht eigentlich ei- Musik, aber eben nicht in der geht also auf? sonst auch ins „Cookies“ kom- ne Provokation? Philharmonie, sondern im Canisius: Inzwischen sind wir men. Dann natürlich Musikstu- David Canisius: Es ist eher ei- „Cookies“, einem kleinen Berliner sogar so weit, dass wir bei 500 denten und mittlerweile auch ne Chance. Die „Yellow Lounge“ Club, in dem sonst eher populä- Besuchern die Tür schließen. Da sehr viele meiner Musikerkolle- soll ja besonders junge Leute re, elektronische Tanzmusik geht es einfach nicht mehr. Ob- gen. Ich war mir manchmal nicht ansprechen, die eben nicht in läuft. Und das auf eine so direk- wohl wir erst um 21:00 Uhr öff- ganz sicher, ob die das nach- die Konzertsäle gehen. Albrecht te und junge Art, dass eben nen, bildet sich immer schon vollziehen können. Aber im Ge- Mayer hat in diesem Zusam- auch sehr viele der Clubbesu- um 20:00 Uhr eine Schlange. genteil: Die sind begeistert. Das menhang mal die Sache mit cher, die eigentlich sonst mit KlassikAkzente: Aber wer freut mich ganz besonders. Au- dem Propheten und dem Berg Klassik nichts am Hut haben, kommt denn da? ßerdem kommen immer wieder zitiert. Das passt: Die „Yellow auf einmal echte Fans werden. Canisius: Die unterschiedlichs- Leute, die von dieser Veranstal- www.haraldhoffmann.com

18 KlassikAkzente tung gehört haben und die sie Lounge“ passiert, sondern ander passt, entsteht so ein das ‚Adagio For Strings‘ von jetzt auch mal selbst erleben macht auch neugierig. Und das echter Fluss. Die Leute kommen Samuel Barber.“ Oft kommen wollen. Es ist ein ganz eigener, ist schließlich die Voraussetzung dann schon und fragen: „Was ist Besucher zu mir und sagen: sehr spezieller Abend, den es so dafür, dass man sich vom DJ an denn das?“ Oft waren es drei „Das kenne ich! Das ist doch aus nirgendwo anders gibt. Aber der Hand und auf eine musikali- Sachen, die man aber als eine ‚Tod in Venedig‘.“ Dabei ist es wenn man mir vor einem Jahr sche Reise mitnehmen lässt. Vor wahrnimmt. Es ist nicht „Rondo ein langsamer Satz aus einer erzählt hätte, dass das mal sol- allem im Sitzen und Liegen lässt Veneziano“, wo alles furchtbar Mahler-Sinfonie. Ich will auch che Dimensionen annimmt, hät- sich dabei natürlich bestens durcheinander gequirlt wird, in gegen diese allgegenwärtige te ich es nicht geglaubt. „fernhören“, wie ich es nenne, im den Kitsch abrutscht , sondern klassische Bedudelung, gegen KlassikAkzente: Aber sicher- Gegensatz zum Fernsehen. es bleibt puristisch. Ich spiele alte Vorurteile und das Image lich doch gehofft? Warum sonst KlassikAkzente: Wie setzen die Sachen unverändert, aber in der „langweiligen Traditionsmu- sollte ein Geiger zum DJ wer- Sie die Musik ein? Mischen Sie, neuer Zusammenstellung. Dar- sik“ arbeiten. Und dabei hilft üb- den? wie auch auf den „Yellow auf lege ich auch schon Wert. rigens der Live-Act in der „Yel- Canisius: Mir geht es immer low Lounge“ sehr. Das ist immer vorrangig um die Musik. Und der Höhepunkt. hier sehe ich die Gelegenheit, KlassikAkzente: Was ist denn ein neugieriges Publikum außer- so anders an einem Live-Auftritt halb des Konzertsaals an Klas- in der „Yellow Lounge“ gegen- sik heranzuführen. Man kann mit über einem im Konzertsaal? dieser Musik so ziemlich alles Canisius: Im Konzertsaal sitzt an Seelenzuständen erreichen. man auf einer Bühne. Es gibt da Egal ob im Auto, zu Hause, im eine imaginäre Wand zwischen Club oder in einer Bar: Musik Publikum und Performern. Bei beeinflusst die Stimmung. Aber der „Yellow Lounge“ gibt es die dabei kommt es eben nicht nur nicht. Und deshalb ist der Aus- darauf an, was man wo hört, Zwischen Geige und Mischpult: tausch dort sensationell. Das sondern auch wie. Wenn man DAVID CANISIUS bestätigt einem jeder, der da ge- auf einer normalen Clubanlage www.haraldhoffmann.com spielt hat, ob es Superstars wie Klassik spielt, hört man entwe- Albrecht Mayer oder Mischa der, wenn es voll ist, gar nichts Maisky sind, oder ich selbst, der oder man muss sich die Ohren ich dort auch schon mit dem zuhalten, weil die Frequenzen „Deutschen Kammerorchester einfach zu scharf sind. Durch ei- Ravel • Glass • Dvorˇák • Tschaikowsky • Wagner Berlin“ gegeigt habe. Und auch Beethoven • Brahms • J. S. Bach • Nielsen nen zusätzlichen Kompressor Yellow Lounge Vol. 3 das Publikum ist immer wieder entsteht bei der „Yellow Lounge“ Deutsche Grammophon begeistert. Besonders die Leute, ein „angenehmes Klangbrett“, CD 476 270 4 die noch nicht mal wissen, wer das man einfach über die Leute „Eine kleine Nachtmusik“ kom- legen kann. Unter dieser Vor- Lounge“-CDs, einzelne Sätze KlassikAkzente: Das Publikum poniert hat, sind sehr offen. Sie aussetzung hören auch 500 unterschiedlicher Komponisten? kennt diese Musik wahrschein- sind enthusiastisch, wenn man Leute noch die leisen Stellen Canisius: Mittlerweile zerpflü- lich, wenn überhaupt, aus der ihnen zum Beispiel die zweite und man muss sich bei den lau- cke ich die einzelnen Stücke so- Werbung oder vielleicht aus ei- Wiener Klassische Schule vor- ten keine Sorgen ums Trommel- gar immer öfter. Ich verändere nem Film. Stört Sie das? setzt, etwa Webern oder Kurtag. fell machen. sie nicht, aber spiele beispiels- Canisius: Nicht im Geringsten. Man kann wirklich sagen: Was KlassikAkzente: Sonst würde weise nur ein Seitenthema von Hauptsache ist doch, dass die dem „normalen“ Klassikpubli- das Motto „Use your ears as einem Stück und setze dann Leute die Musik überhaupt kum oft viel zu abgefahren- eyes“ ja auch nicht funktionieren. vielleicht ein anderes Seitenthe- wahrnehmen und sie hoffentlich kompliziert ist, darauf fahren die Canisius: Es war wichtig, dass ma dran. Aus einer anderen neugierig sind, mehr davon zu Leute bei der „Yellow Lounge“ man der Veranstaltung einen Epoche und von einem anderen hören. Aber wenn ich ein be- erst richtig ab. Untertitel gibt. Und „Use your Komponisten, der gar nichts mit stimmtes Stück höre, denke ich Interview: Götz Bühler ears as eyes“ weist ja nicht nur dem vorhergehenden zu tun hat. ja trotzdem nicht: „Das ist aus darauf hin, was bei der „Yellow Aber weil der Charakter zuein- ‚Platoon‘.“ Sondern: „Das ist www.yellowlounge.de

KlassikAkzente 19 Magazin Serie: Grenzgänger

Musikalischer Weltenbummler: ANDREA BOCELLI

Andrea Universal Music CD 986 797 1

Foto: James McMillan/DG Andrea Bocelli Strahlkraft ohne Grenzen

Der italienische Tenor Andrea Bocelli wandelt auch mit seiner neuen CD sicher zwischen den Welten.

Andrea Bocellis Erfolg wurzelt in schen Gesangsausbildung konn- euch singen’, aber wenn die tikpunkt: Am 28. Dezember seiner enormen Vielseitigkeit. Er te und wollte Bocelli sich der Leute sagen ‚Bitte, sing für uns’, 1993 erlebte das voll besetzte hat die Kluft zwischen Oper und Popmusik und dem Jazz nicht was bleibt dann übrig …“ Teatro Valli in Reggio Emilia seine Popmusik weit besser über- verschließen. In Interviews er- Von einem großen Tenor er- Premiere als Opernsänger. Seit- brückt als die meisten anderen zählt er gerne und mit ironi- wartet man, dass er eine Stim- dem hat er auf der Bühne unter männlichen Sänger, die sich da- schem Lächeln, wie er mit dem me hat, die „das Herz erwärmt“. anderem „La bohème“, „Wer- ran versucht haben. Für ihn ist abendlichen Singen in Lokalen Das hat im Fall von Andrea Bo- ther“ und „Macbeth“ erarbeitet Musik eine universelle Kunst- Studium und die ersten Musikin- celli wohl noch niemals ein Hörer und „La bohème“, „Tosca“ und form, die verschiedenste Aus- strumente finanzierte. Und oft bestritten. Oft aber ist von den „Il Trovatore“ auf CD vorgelegt. drucksmöglichkeiten kennt. kommt in diesem Zusammen- Kommentatoren der E-Musik- Seine Stimme überzeugt mit Ebenso sicher, klangschön und hang eine Aussage, die die Re- Szene in Zweifel gezogen wor- klangvoller Tiefe und selig ma- gefühlvoll, wie er das klassische aktionen der Menschen auf sei- den, dass seine Gesangstechnik chender, lyrischer Strahlkraft, Repertoire interpretiert, stimmt ne Kunst damals wie heute den Anforderungen einer Opern- gleich, welchem Repertoire er er Popballaden an, aber nicht charakterisiert und die für Bo- aufführung standhält. Doch Bo- sich, auf Wunsch seines Publi- nur seine Popalben gehen in celli so etwas wie ein Credo ist: celli, der sich seit Kindheitsta- kums, zuwendet. Und wenn er Millionenauflagen über den La- „Ich denke nicht, dass man sich gen wünschte, trotz seines Klassisches singt, und das dentisch, vielmehr war ähnlicher entscheidet, Sänger zu werden. fehlenden Augenlichts eines Ta- Stück es erfordert, dann schafft Erfolg auch seiner Einspielung Es wird für dich entschieden, ges auf der Opernbühne zu ste- er sogar das hohe D und gleitet von Verdi-Arien und seinen von der Reaktion der Menschen hen, verwirklichte sich seinen von dieser Höhe noch in ein zar- Opern-Gesamtaufnahmen be- um dich herum. Man sollte nie Traum und widerlegte damit ein- tes Piano. • Harald Reiter schieden. Trotz einer klassi- sagen ‚Hört mir zu, ich will für drucksvoll diesen nagenden Kri- www.andreabocelli.com

20 KlassikAkzente

Magazin WILMA COZART FINE

Selten erscheint ein Produzent überhaupt auf einem Plattencover, aber der Name Wilma Cozart Fines gilt bei Klassikfans seit einem halben Jahrhundert als Gütesiegel erster Klasse. Die ehemalige Orchestermanagerin stieß 1950 zu Mercury, damals eigentlich ein Poplabel. Zusammen mit ihrem Mann Bob Fine baute sie eine Abteilung für klassische Aufnahmen auf, die über Jahrzehnte als beste der Welt galt. Noch heute sind viele ihrer Vinyl-LPs Referenzaufnahmen, an denen sich alle anderen Aufnahmen messen müssen. Wilma Cozart Fines Geheimnis: ein großer technischer Sachverstand, mit dem sie immer wieder neue Geräte entwickelte und eigene Techniken perfektionierte, und ein kompromissloser Perfektionismus. 1956 wurde sie Vice President der Firma, der sie treu blieb, bis sie sich Legende am Mischpult: 1964 aus dem Geschäftsleben zurückzog, um sich um ihre Familie zu kümmern. WILMA COZART FINE

ALLER GUTEN DINGE SIND DREI

Auf SACD sind die legendären Einspielungen der Reihe „Mercury Living Presence“ erstmalig in der ursprünglichen Dreikanal-Stereo-Technik zu hören.

Dass die Gründertage der ste- Zudem ermöglichte das Verfah- dem reichhaltigen Mercury-Fun- während die Freunde der leich- reophonen Aufnahmetechnik zu- ren, kleine Gruppen des Or- dus. Allen voran ist die famose ten Muse mit den Suppé-Ouver- gleich eine Glanzzeit audiophiler chesters und sogar einzelne In- Interpretation der Bach’schen türen bestens bedient werden. Klangtechnik darstellen, wird im strumente hervorzuheben. Die Cello-Suiten von János Starker Spanisches Melos und satten digitalen Zeitalter gern verges- eigentliche Finesse dieser Mit- zu nennen, der in diesem Jahr orchestralen Sound bieten Cha- sen. Andererseits sind es eben schnitttechnik lag in der penib- seinen 70. Geburtstag feierte. briers „Espan a“ und Rimsky- jene modernen Reproduktions- len Abmischung: Die Signale der Ähnlich legendär sind Byron Korsakoffs prickelndes „Capric- techniken, die den wohl gehüte- drei Kanäle wurden auf zwei Janis’ gefühlvolle Wiedergaben cio Espagnol“. Einen spannen- ten Schätzen aus den Archiven Stereokanäle verteilt, wodurch des zweiten und dritten Klavier- den Rückblick in die Musik des zu ungeahnten Höhenflügen sich die eindrucksvolle Raum- konzerts von Rachmaninoff mit 16. und 17. Jahrhunderts eröff- verhelfen können. Beflügelt vom klangwirkung der Mercury-Auf- dem Minneapolis Symphony Or- nen Respighis Bearbeitungen High-End-Format Super-Audio- nahmen ergibt. chestra. Virtuose Geläufigkeit alter Lautensätze mit der Phil- CD erstrahlen jetzt zehn ausge- Die vorliegende Auswahl do- und mediterrane Frische ver- harmonia Hungarica unter der wählte Titel aus der legendären kumentiert einen kleinen, aber strömen die Romeros mit den Leitung von Antal Dorati, der Reihe „Mercury Living Presence“ repräsentativen Querschnitt aus Gitarrenkonzerten von Rodrigo, auch die packende Interpreta- in neuem Glanz. Zur Neuauflage tion von Strawinskis Feuervogel der sowohl künstlerisch als auch MERCURY LIVING PRESENCE – Eine Auswahl mit dem London Symphony Or- klangtechnisch hervorragenden Alle Veröffentlichungen ab Seite 42. chestra einspielte, die bis heute Serie dienten die analogen Mas- als Referenzaufnahme gilt. Dass Sergej Rachmaninoff tertapes als Ausgangsbasis für Klavierkonzerte Nr. 2 & 3 • Prélude in cis-Moll Mercury sich auch als Anwalt das neue Remastering. op. 3 Nr. 2 • Prélude in Es-Dur op. 23 Nr. 6 zeitgenössischer amerikanischer Das Geheimnis des großen Mercury Musik verstand, spiegelt sich in SACD 470 639 2 Erfolgs, den das Mercury-Team der Aufnahme von Howard Han-

in den 50er und 60er Jahren mit Byron Janis, Klavier • London Symphony sons romantisch inspirierten seinen Aufnahmen erzielte, liegt Orchestra • Minneapolis Symphony Orchestra Symphonien wieder, die zu- Antal Dorati in der ausgefeilten Aufnahme- Dirigent: gleich einen hohen Repertoire- technik, die das Produzenten- wert besitzen. Die fetzigen Mär- Igor Strawinsky Triumvirat Harold Lawrence, Bob Der Feuervogel (Gesamtaufnahme) • Feuerwerk sche von John Philip Sousa mit Fine und Wilma Cozart (verhei- Scherzo à la Russe • Song of the Nightingale dem grandiosen Eastman Wind ratete Fine) etablierten. Für alle Tango Ensemble runden das Pro- Mercury Stereoaufnahmen brachten die SACD 470 643 2 gramm ab und fordern gerade- Ingenieure drei Mikrofone in zu heraus, die heimische Musik- Stellung, von denen eines als London Symphony Orchestra anlage auf ihre Impulsfestigkeit Antal Dorati Basis für die Grundbalance Dirigent: zu testen. Übrigens können die diente. Mit Hilfe der beiden Sei- SACDs auch auf herkömm- Johann Sebastian Bach tenmikrofone wurde der viel- Suiten für Violoncello solo Nr. 1–6 lichen CD-Playern abgespielt schichtige Orchesterklang bis Sonate in G-Dur BWV 1027 • Sonate in D-Dur werden. ins Detail auf dreispurige Auf- BWV 1028 Hagen Zimmermann Mercury zeichnungsmaschinen gebannt. 2 SACDs 470 644 2 www.mercurylivingpresence.com

János Starker, Violoncello György Sebök, Klavier

22 KlassikAkzente Foto: Guri Dahl wegischen Bergen-Festivalim war wirklichmagischfürmich“, Jahre 1999.„Eshatmichindem treten. „Ihrem Klangnahzusein, tionen gekreuzt, einmalwaren Jan Garbareks „InPraiseofDreams“ gehtübermusikalischeGrenzen. AuchdeshalbwardieMitarbeitdaranfür Gefühl bestätigt,dassdieBrat- Garbareks SaxophonundKim Protagonisten ahnten,wienatür- Praise ofDreams“ magimtheo- Kashkashians Bratscheauf„In Das ZusammenspielvonJan Bratschistin KimKashkashianeinefreudige Herausforderung. sie sogarlivezusammenaufge- schon beieinigenECM-Produk- sich ihre musikalischenWege mit KimKashkashianbeimnor- klingen könnte.Immerhinhatten re erste konzertanteBegegnung erinnert sichGarbarek anseine lich undharmonischderDialog lich erschienensein.Aberdie Organische Logik tischen Vorwege ungewöhn- Jan Garbarek CD 9811068 ECM Manu Katché Kim Kashkashian In PraiseofDreams von Tonlänge, FormundSpan- ziert, hateineunausweichliche wieder andenKlangderBrat- tert: „JederKlang,denerprodu-

Garbarek beiderVorbereitung Kim Kashkashiangespielten, Logik, dieaufeinerewigfließen- Bratschistin zeigtesichbegeis- Harmonien undMelodienvor- sche, speziellandeneinervon seines neuenAlbumsimmer sche genausoundnichtanders sogar soweit,dasseralleindie denken musste.Späterginger den undunfehlbaren Beziehung musikalische undorganische rhythmischen Strukturen, die es nurkonsequent,dassJan gespielt werden sollte.“Auchdie nung basiert.“

, Schlagzeug , Saxophon,Synthesizer Vo , Bratsche r diesemHintergrundwar von denInterpretationen seiner zigen Saxophontonspielte.So ten, strukturiertenunddoch Schlagzeug, seineeigenenPro- Kim Kashkashianspieltihre kla- Ideen durch dieMitmusiker in- sche vonKimKashkashianauf- spontanen Konversationsteckt spirieren. Indieserwohlüberleg- den hypnotischenSoundvon die Lebendigkeitundüberzeu- ihrem Album„Berio:Voci“ „an rigens imZusammenhangmit re provisierender Instrumentalist einen RezensentenderBBCüb- gende KraftdieserProduktion. grammierungen unddieBrat- gab undsowohlManuKatchés nahm, bevorerselbsteinenein- ließ sichderKomponistalsim- n undsubtilenMelodien,die „Außerdem scheinteseine sehr wagt hatte.DieReichhaltigkeitin war überwältigtvondemLeben www.klassikakzente.de Jan Garbarek“ erinnern. Garba- Jan Garbarek“ erinnern. KlassikLink: garbarek Götz Bühler Kim KahkashiansBratscheso Musik aufeineandere Ebene Improvisationen, etwas,nach und gibtmirselbst,inmeinen und der Tiefe, dieKimdenLini- und derTiefe, seren zugeben,mehr Timbres schlüssig wieergänzend.„Ich schwärmt JanGarbarek selbst. dem ichstreben kann.“ ihrem Klangtransportiertdie re gute Verbindung zwischenun- en gab,dieichihrvorgab“, noch alsicheszuhoffen ge- ks Saxophonvereint sichmit Hypnotischer Sound: JAN GARBAREK Klassik Akzente Akzente 23

Foto: XXXXXXXXXXX Magazin Sinfonik Instrumentalkonzerte

Mahler Symphonie Nr. 2 „Auferstehung“ • Debussy La Mer Sergej Rachmaninoff Deutsche Grammophon CD 477 508 2 Klavierkonzerte Nr. 1 op. 1 • Nr. 2 op. 18 Deutsche Grammophon CD 459 643 2 E. Gvazava, Sopran • A. Larsson, Contralto Orfeón Donostiarra • Lucerne Festival Orchestra Krystian Zimerman, Klavier • Boston Symphony Orchestra Dirigent: Claudio Abbado Dirigent: Seiji Ozawa

Ludwig van Beethoven Klavierkonzerte Nr. 2 & 3 Johann Wilhelm Wilms Symphonien Nr. 6 op. 58 • Nr. 7 Deutsche Grammophon CD 477 502 6 Archiv Produktion CD 474 508 2 Martha Argerich, Klavier • Mahler Chamber Orchestra Concerto Köln Dirigent: Claudio Abbado

Schubert Symphonie Nr. 8 • Brahms Symphonie Nr. 4 Wagner Tristan und Isolde: 3. Akt, 3. Strophe Johann Sebastian Bach Bach Concertos Deutsche Grammophon CD 477 532 4 Deutsche Grammophon CD 474 199 2 SACD 474 639 2

Wiener Philharmoniker • Staatskapelle Dresden Hilary Hahn, Violine • Los Angeles Chamber Orchestra Dirigent: Carlos Kleiber Dirigent: Jeffrey Kahane

W. A. Mozart • Ludwig August Lebrun Auf Mozarts Spuren Deutsche Grammophon CD 476 235 2

Alle Jahre wieder beschäftigen Weihnachtsfans wie Weihnachtshasser nicht nur eine Frage, sondern zwei. KlassikAkzente-Chefredakteur Andreas Kluge hat Antworten und stellt seine Oper persönlichen Weihnachtstipps vor. C. W. Gluck Orphée et Eurydice Archiv Produktion 2 CDs 471 582 2 SACD 474 993 2

Richard Croft • Mireille Delunsch • Marion Harousseau Chœur des Musiciens du Louvre • Les Musiciens du Louvre DVD Dirigent: Marc Minkowski

Schumann • Haydn • Schubert • Tan Dun Richard Strauss Salome Chopin • Liszt Decca 2 CDs 475 608 7 Lang Lang – Live At Carnegie Hall Deutsche Grammophon DVD 073 098 9 Goltz • Patzak • Kenney • Braun • Dermota Wiener Philharmoniker Lang Lang, Klavier Dirigent: Clemens Krauss

Mozart • Bellini • Donizetti • Verdi u.a. Gioacchino Rossini Le Comte Ory The Woman – The Voice Deutsche Grammophon 2 CDs 477 502 0 Deutsche Grammophon DVD 073 230 9 Juan Diego Flórez, Tenor • Stefania Bonfadelli, Sopran Anna Netrebko, Sopran • Wiener Philharmoniker Alastair Miles, Bass • Orchestra del Teatro Comunale di Dirigent: G. Noseda • Regie: Vincent Paterson Bologna • Dirigent: Jesús López-Cobos

Verschiedene Komponisten Bartoli/The DVD Collection Richard Wagner Tristan und Isolde (A Portrait, Live in Italy, Rossini: La Cenerentola) Deutsche Grammophon 3 CDs 474 974 2 Decca 3 DVDs 074 188 9 Thomas Moser • Robert Holl • Deborah Voigt • Peter Cecilia Bartoli, Mezzosopran • Jean Yves Thibaudet, Klavier Weber u.a. • Orchester der Wiener Staatsoper Dirigent: Riccardo Chailly u.a. Dirigent: Christian Thielemann

24 KlassikAkzente Piano Solo

Sergej Prokofieff Cinderella (Arrangement für zwei Klaviere) Maurice Ravel Ma Mère l’Oye Deutsche Grammophon CD 474 817 2 SACD 474 868 2

Literatur Martha Argerich, Klavier • Mikhail Pletnev, Klavier

50 Aufnahmen aus 50 Jahren Das gesprochene Wort Dmitri Schostakowitsch Deutsche Grammophon Literatur 25-CD-Box 981 969 7 Solo Piano Works (nur auf SACD) (Jede CD ist auch einzeln erhältlich.) Decca SACD 470 649 2

Gelesen von Sprechern und Autoren der DGL Vladimir Ashkenazy, Klavier

Gustaf Gründgens Das komplette Schallarchiv Theaterstücke • Hörspiele • Monologe Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon Literatur 17-CD-Box 981 953 3 Das Wohltemperierte Klavier (Jede CD ist auch einzeln erhältlich.) ECM New Series CD 476 048 2

Gesprochen von Gustaf Gründgens u.a. Till Fellner, Klavier

Mit Weihnachten ist das ja immer so eine Sache. Die einen lieben es Recitals und freuen sich schon am 27. Dezember auf den kommenden Weihnachtsabend. Andere wiederum hassen es und bekommen Bellini • Donizetti • Verdi • Puccini Sempre Libera nervösen Ausschlag beim bloßen Gedanken an Baum, Mann, Ge- Deutsche Grammophon CD 474 800 2 SACD 474 881 2 bäck und Geschenk mit dem inkriminierten Präfix „Weihnachts-“. Anna Netrebko, Sopran Und was dem einen die Weihnachtsgeschichte von Charles Di- Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler Chamber ckens, Friedrich Wolfs „Weihnachtsgans Auguste“ oder Hans-Chris- Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado tian Andersens „Die Schneekönigin“, das sind für andere die richtig Verdi • Gluck • Rossini • Donizetti • Puccini • Cimerosa fiesen „Weihnachtshassergeschichten“, zum Beispiel Robert Louis Great Tenor Arias Decca CD 475 550 2 SACD 475 618 7 Stevensons alles andere als versöhnliche „Weihnachtspredigt“, John Updikes bitterböse „Zwölf Schrecken der Weihnacht“ oder der Juan Diego Flórez, Tenor • Orchestra Sinfonica di Milano Klassiker aller Weihnachtshassergeschichten, Heinrich Bölls wun- Giuseppe Verdi • Dirigent: Carlo Rizzi derbare Groteske „Nicht nur zur Weihnachtszeit“. Womit er jedoch Lieder von Brahms • Schumann • Strauss u.a. Widmung in weiser Voraussicht bereits das unschlagbare Motto aller wirklich Romantische Lieder guten Weihnachtsgeschenke aufgestellt hat: Schenke nur, was Deutsche Grammophon CD 474 501 2 auch noch nach dem 2. Weihnachtsfeiertag Bestand, Sinn und Be- Thomas Quasthoff, Bass-Bariton • Justus Zeyen, Klavier deutung hat. Zum Beispiel Musik: Bestseller und Geheimtipps, auf- nahmetechnische Sensationen und Live-Mitschnitte für Connais- Larsson • Alfvén • Nystroem • Rangstöm u.a. Watercolours • Swedish Songs seurs, oder aber spannende Dokumentationen für Auge und Ohr Deutsche Grammophon CD 474 700 2 gleichermaßen. Das ganze Spektrum klassischer Unterhaltung von A bis Z. Schauen Sie sich hier einfach mal um, es müsste doch mit Anne Sofie von Otter, Mezzosopran • Bengt Forsberg, Klavier dem Teufel zugehen, wenn Sie hier nicht fündig würden. Ich wün- sche Ihnen dabei jedenfalls ein glückliches Händchen … Ach, und Donizetti • Verdi • Cilea • Puccini Tenor Arias übrigens, wenn es dann doch noch eine kleine weihnachtlich- Decca CD 475 250 2 SACD 470 648 2 literarische Dreingabe sein soll, versuchen Sie’s doch mal mit Bryan Forbes „Das gefönte Kaninchen, Tannengrün und der Tag danach“ – Joseph Calleja, Tenor • Orchestra Sinfonica e Coro di Milano Giuseppe Verdi • Dirigent: Riccardo Chailly das werden Sie so schnell nicht wieder vergessen, versprochen!

Anniversary Serie

Heinrich Ignaz Franz Biber Beethoven • Berlioz • Brahms • Bruckner • Mozart u.a. Requiem in f-Moll • Messe in B-Dur Musik … Sprache der Welt Archiv Produktion SACD 474 714 2 Ausgewählte Orchesteraufnahmen von 1953–1956 Deutsche Grammophon 10-CD-Box 474 980 2 Gabrieli Consort & Players Dirigenten: Fricsay • Jochum • Sanderling • Böhm Dirigent: Paul McCreesh Markevitch • Furtwängler u.a.

Heinrich Ignaz Franz Biber Harmonia artificioso-ariosa Archiv Produktion 2 CDs 474 965 2

Musica Antiqua Köln • Reinhard Goebel

Heinrich Ignaz Franz Biber • Georg Muffat Der Türken Anmarsch (Sonaten für Violine) ECM New Series CD 472 432 2

John Holloway, Violine • Aloysia Assenbaum, Orgel Lars Ulrik Mortensen, Cembalo

KlassikAkzente 25 Magazin Foto: Kurt Julius/DG

Land der Lieder

Mit „Klassik unter Sternen“ veröffentlicht Universal legendäre Aufnahmen des Polydor-Labels erstmals auf CD. Die ersten beiden CDs stammen vom Operettenstar der Polydor: 1954 verstorbenen Peter Anders. PETER ANDERS

Dass man in alten Katalogen der Gut zu wissen, dass Universal ei- Zigan!“. Als Partnerin in dem Pot- des Schlagersängers – „U“ und Deutschen Grammophon kei- nige LPs jetzt in Originalgestalt pourri „Und der Himmel hängt „E“ in Balance. nen einzigen Operetten-Titel mit auf CD herausbringen wird, ähn- voller Geigen“ hören wir die junge Nach der Auftaktveröffentli- Peter Anders findet, hat einen lich der jüngst gestarteten Serie Anneliese Rothenberger. Bei chung mit Peter Anders wird die guten Grund: „Oper light“, Ope- „Musik … Sprache der Welt“. An- „Granada“ ist Helmut Zacharias Polydor-Serie mit populären rette und Tenor-Hits gehörten fang September, zum 50. Todes- mit seinem Tanzorchester dabei, Opernhighlights fortgesetzt – al- damals zur Pop-Abteilung, zum tag von Peter Anders, sind die ansonsten begleitet natürlich lesamt auf Deutsch gesungen. Tochter-Label Polydor. Und so beiden ersten CDs der „Polydor Franz Marszalek. Je zwei Querschnitte werden fanden sich Peter Anders und Originals“ erschienen. Erstens Laut einem Bericht in „BILD kombiniert: „Carmen“ und „La Franz Marszalek, Rita Streich „Peter Anders – Eine unvergesse- am SONNATG“ war Peter An- bohème“, „Rigoletto“ und „Der und Sándor Kónya, Ingeborg ne Stimme“, das 1954 nach dem ders 1961 die Nummer eins in Troubadour“, schließlich „Caval- Hallstein und Fritz Wunderlich tragischen Tod des Sängers her- den Popcharts; er war im Funk leria rusticana“ und „Der Bajaz- jahrelang in der Gesellschaft von auskam: Operetten-Highlights und auf Platten damals so prä- zo“. Unter den Sängern finden Rudi Schuricke, Freddy Quinn, von „Dein ist mein ganzes Herz“ sent wie heute Andrea Bocelli. sich Sándor Kónya, Eberhard Caterina Valente, Peter Alexan- bis zum „Armen Wandergesell“, Und wenn man seine „Pop“- Wächter, Ira Malaniuk, Antonia der und Peter Kraus. dazu Duette mit Rita Streich, An- Platten hört, weiß man warum: Fahberg und Benno Kusche. Die Polydor-Cover mit dem ny Schlemm, Trude Eipperle und Anders verkörperte, wie später Am Pult des Kölner Rundfunk- Sternen-Logo wecken nostalgi- Elfriede Trötschel. Und zweitens auch Rudolf Schock, den Inbe- Sinfonie-Orchesters stand auch sche Gefühle: Man hat die Pu- „Peter Anders – Im Land der Lie- griff des „volksnahen“ Tenors, er hier wieder Franz Marszalek. bertät der Republik förmlich vor der“: Eine Mischung von tenora- verband die Tongebung des Thomas Voigt Augen, mit Wirtschaftswunder, len Evergreens wie „Granada“ klassisch geschulten Opernsän- www.klassikakzente.de Tütenlampen und Nierentisch. und Operetten-Hits wie „Komm gers mit der textlichen Präsenz KlassikLink: anders

Lehár • Fall • Lara • Kálmán Strauß • Zeller • Heuberger • Lehár Leoncavallo • Verdi u.a. Künneke • Verdi Peter Anders – Im Land der Lieder Peter Anders – Eine unvergessene Stimme Polydor Polydor CD 476 270 2 CD 476 267 9

Peter Anders, Tenor • Anneliese Rothenberger, Peter Anders, Tenor • Rita Streich, Sopran Sopran • Helmut Zacharias, Violine Anny Schlemm, Alt • Trude Eipperle, Sopran Dirigenten: Franz Marszalek Elfriede Trötschel, Sopran Heinrich Hollreiser u.a. Dirigenten: Franz Marszalek • Leopold Ludwig

26 KlassikAkzente Foto: Sigfried Lauterwasser/DG Ta 74 Jahren verstarb,glühtendie veröffentlicht sechsDVDsmitdem tum sonahwiemöglichzukom- AUS DEMDIESSEITS Als CarlosKleiberam13.Julimit Jahrhundertdirigenten CarlosKleiber. Fast zumAnfassen:DieDeutscheGrammophon um demPhänomenKleiberpos- staturen indenRedaktionen, Johann Straußjr. Johannes Brahms Johannes Brahms Wiener Philharmoniker Wiener Philharmoniker Wiener Philharmoniker W W Chor undBallettderBayerischenStaatsoper Staatsorchester DVD 0701619 Philips Dirigent: Dirigent: Royal ConcertgebouwOrchestra DVD 0701009 Philips Ludwig vanBeethoven DVD 4775119 Deutsche Grammophon Ludwig vanBeethoven Dirigent: Dirigent: DVD 0734014 Deutsche Grammophon Dirigent: DVD 0734015 Deutsche Grammophon Dirigent: Bayerisches Staatsorchester DVD 0734017 Deutsche Grammophon Ludwig vanBeethoven Neujahrskonzert 1989 Pamela Coburn Die Fledermaus Symphonien Nr. 4&7 Symphonien Nr. 5&7 sopran olfgang AmadeusMozart olfgang AmadeusMozart • Janet Perry Carlos Kleiber Carlos Kleiber Carlos Kleiber Carlos Kleiber Carlos Kleiber Carlos Kleiber , Sopran

Symphonie Nr. 2 Symphonie Nr. 4 , Sopran W tion aberverbreitete dernieder- men. DieerstaunlichsteInforma- nicht derSohndesberühmten ländische Rundfunküberseine „Coriolan“-Ouvertüre ebsite: CarlosKleiberseigar •

Brigitte Fassbaender Symphonie Nr. 36 Symphonie Nr. 33 • Eberhard Wächter •

Bayerisches „Linzer“ , Mezzo- , Bariton vor michhinwachsen,inder von Karajanmitgeteilthabensoll, zu seinenLebzeitenwurden so tenbörse nuräußerstspärliche fanatischer Perfektionismus Anekdoten überdenQuerkopf Äußerungen mussdieKleiber- Sonne sitzen,essen,trinken, Gemeinde fortanauskommen. Gemüse. IchmöchteimGarten Dafür gibtesauchnachseinem gelungensein,Kleiber Bernstein Einstellung bestätigthätte,dass Erich Kleibergewesen,sondern Meldung! Undeine,dieKleibers Interviews zu verweigern. Schon Interviews zuverweigern. Orchester beiProbenbeginn O-Töne kursierten.„DassSieso und seineGagenforderungen sich’s.“ Mitsolchenunbeeideten schlafen, lieben,unddamithat spricht. Undwährend erHerbert durchaus zugeraunzthaben das einzigeCharakterprofil zu der AlbanBergs.Was füreine dass „ichnurdirigiere, wennich könnte, weilausihmseinganzer, kann, sichallenHomestorysund entlocken: „Ich wäre gern einentlocken: „Ichwäre gern ein Bonmot,dasKleibereinem gehandelt, während aufderZita- es wesentlichamüsantersein hungrig bin“,mussesLeonard hässlich spielenkönnen“,istso „Man saßdaundwareinfach 1991 sowieinderAufnahmemit 1989, ineinemKonzertmitden To Wi Wie weg.“ Daskannunsnungleich ter von1996mitder4.Sympho- tackierend zubestaunenist:Im www.klassikakzente.de Solitär inseinerganzenopti- Reinhard Lemelle Beethoven-Konzert mitKleiber Handfestes. UnddasdenPult- Mitschnitten ausderBayeri- KlassikLink: kleiber und KomponistPeterEötvös: und demBayerischenStaatsor- sechsmal passieren. sensibel undkompromisslos at- Staatso- schen undderWiener feingeschliffenensuell erneut schädigung. Unterdenaudiovi- sind damehralsnureineEnt- standen. SechsKleiber-DVDs schen Größeauchfüralledoku- dem BayerischenStaatsorches- der seltenenKleiber-Auftritte an- mieren, beidenenKleiberhoch- per gibtesgleichdrei DVD-Pre- mentiert, dievergeblichfüreinen chester gestandderDirigent nie vonBrahms.Nacheinem d musikalischgenügend ener Philharmonikern von ener Philharmonikern ner Neujahrskonzertvon Fanatischer Perfektionist: CARLOS KLEIBER Klassik Akzente Akzente 27

Foto: XXXXXXXXXXX Magazin www.haraldhoffmann.com

Spielte das neu entdeckte Stück ein: ANDREA MARCON

FÜR UND WIDER VIVALDI Der Vivaldi-Experte Olivier Fourés hat in Venedig ein Manuskript entdeckt, das er Vivaldi zuschreibt. Der Vivaldi-Experte Peter Ryom hat Zweifel an der Echtheit. Der Musikwissenschaftler Olivier Fourés legte sein Examen an der er sofort weiter und stellte mit Hilfe Peter Ryoms Katalog fest, dass Universität Lyon II ab. Im Zuge seiner langjährigen Vivaldi-Forschun- eine Arie aus der Serenade textlich und musikalisch identisch ist mit gen hat er mehrere bedeutende Manuskripte entdeckt, darunter einer isoliert überlieferten Arie des Komponisten mit obligater Geige: 1999 in Wien die Kantate „Tremori al braccio“ (RV 799) und 2003 in „Sovvente il sole“ (RV 749.18). Dieser bedeutende Fund ist der Aus- Barcelona eine unbekannte Quelle der Arie „Ti sento si ti sento“. Im gangspunkt der vorliegenden Aufnahme von Andrea Marcon und April 2002 stieß er im Archiv des Konservatoriums Benedetto Mar- seinem Venice Baroque Orchestra, die schon die moderne Erstauf- cello in Venedig auf das Manuskript einer anonymen Serenade mit führung von „Tremori al braccio“ spielten. Olivier Fourés arbeitet dem Titel „Andromeda liberata“ (Signatur I-Vc Busta 6 no 9). Da ihm derzeit an einem ausführlichen Artikel über „Andromeda liberata“, einige Merkmale des Werks typisch für Vivaldi erschienen, forschte der noch dieses Jahr erscheinen soll.

28 KlassikAkzente PRO Fast wäre es der Serenade „Andromeda liberata“ so ergangen wie unzähligen anonymen Manuskripten, die in den Magazinen der Bibliotheken schlummern: Ohne den Namen eines Komponisten hat ein Werk nur wenig Aussicht, die Aufmerksam- keit der Interpreten zu erregen. Zufällig wurde unlängst eines der Geheimnisse um dieses Manuskript gelüftet: Bei genauerer Unter- suchung stellte sich heraus, dass die Arie „Sovvente il sole“ abso- lut identisch mit einer Arie aus einem Autograf von CONTRA So viel ich weiß, gibt es keinen ist, das im selben Archiv aufbewahrt wird. Diese Entdeckung zweiten Komponisten neben Antonio Vivaldi, der so oft Gegen- weckte augenblicklich großes Interesse an dem Werk. Doch das stand regelrechter Fälschungen geworden ist. Schon zu seinen Rätsel bleibt: Darf man aus einer Vivaldi-Arie schließen, dass die Lebzeiten schrieb Nicolas Chédeville unter Verwendung einer An- ganze Serenade von ihm stammt? Oder handelt es sich um ein zahl echter vivaldi’scher Themen sechs Sonaten für damalige Mo- Pasticcio aus Stücken verschiedener Komponisten? Zumindest ei- deinstrumente, die er als „Il pastor fido“ op. 13 des venezianischen nes ist also sicher: Die Arie „Sovvente il sole“ stammt von Vivaldi. Meisters herausgab. Einige in der Sächsischen Landesbibliothek Da kein einziges Beispiel einer Pasticcio-Serenade bekannt ist, aufbewahrte Werke, bei denen die Autorenschaft Vivaldis außer könnte man schließen, dass Vivaldi der Komponist des ganzen Frage steht, sind als Kompositionen von Baldassare Galuppi über- Werks ist. Für diese Hypothese spricht einiges: Die wichtigsten liefert, nicht aus Versehen, sondern weil sie ihm zu Werbezwecken Kopisten von „Andromeda“ haben auch andere Vivaldi-Werke ko- von einem venezianischen Kopistenbetrieb zugeschrieben wurden. piert; die Anordnung der Notensysteme ist genau wie im Manus- Und am Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlichte Fritz Kreisler, kript der „Quattro Stagioni“, das in der Ottoboni-Sammlung in angeblich nach einer alten Quelle, ein „Concerto“ von Vivaldi, das Manchester aufbewahrt wird; mehrere strukturelle, grafische und er allerdings selbst komponiert hatte – was er Jahrzehnte später kontextuelle Details weisen auf Vivaldi hin; und schließlich ist der zugab! musikalische Stil des Werks insgesamt typisch für Vivaldi. Aller- Hinzu kommen, wie bei unzähligen anderen Komponisten in dings sprechen auch einige Argumente für ein Pasticcio: Das Ma- der Musikgeschichte, Werke, die schon im 18. Jahrhundert, wohl nuskript der Serenade weist keinen Namen auf; ein anonymes Ma- meist aus Unachtsamkeit, mit dem Namen Vivaldis versehen oder nuskript der Arie „Un occhio amabile“ könnte von der Hand eines die ihm in moderner Zeit zugeschrieben worden sind, ohne dass anderen Komponisten stammen; und schließlich erscheinen eini- es stichhaltige Belege für seine Autorenschaft gibt. Dazu gehört ge Merkmale des Werks tatsächlich veraltet und deuten eher auf das in Venedig aufgefundene Vokalwerk „Andromeda liberata“, Albinoni oder Porta als auf den Vivaldi des Jahres 1726. Ander- das im Gegensatz zu anderen „Neuentdeckungen“ erstaunlicher- seits enthält die authentische Arie von Vivaldi eine solistische Gei- weise eine gewisse Aufregung geweckt hat. genpartie, die der Komponist vermutlich selbst gespielt hat, denn Die einzig bekannte Quelle, eine von mehreren Schreibern er liebte es, seine Virtuosität in eigenen Werken zur Schau zu stel- ausgearbeitete Partitur, trägt keinen Autorennamen und kann also len, und improvisierte gern eine „cadenza lunghissima“. Ein brillan- nicht unmittelbar auf Vivaldi bezogen werden. Schon 1990 wurden tes Solo von Vivaldi ist bei einem Gemeinschaftswerk (bei dem die zwei der Schreiber als Kopisten identifiziert, die auch für Vivaldi ge- verschiedenen Komponisten grundsätzlich gleichberechtigt sein arbeitet hatten; da beide aber zugleich Werke von anderen Meis- sollten) oder einem Pasticcio eines anderen Komponisten schwer tern geschrieben haben, kam Vivaldi damals nicht in Frage. Zwei vorstellbar. Folglich hätte auf jeden Fall die Ausarbeitung des Jahre später wurde die Entdeckung einer von Vivaldi eigenhändig Werks (selbst wenn es sich um ein Pasticcio handelt) in Vivaldis geschriebenen Partitur einer anonymen, bisher unbekannten Arie Händen gelegen. veröffentlicht, „Sovvente il sole“. Erst als sich später durch Olivier Die vorliegende Aufnahme, durch die diese wundervolle „An- Fourés’ Untersuchung herausstellte, dass diese Arie sich in „An- dromeda liberata“ endlich ein großes Publikum erreicht, gibt sicher dromeda liberata“ findet, wurde der Name Vivaldis einbezogen: Anlass, sich intensiver mit diesem venezianischen Rätsel zu befas- von einigen als Autor der betreffenden Arie allein, und zwar ledig- sen und es vielleicht sogar ganz zu lösen. lich, weil sie in seiner Handschrift überliefert ist, von anderen als Olivier Fourés Autor des gesamten Werks. Letztere Annahme muss allerdings, in erster Reihe aus stilisti- www.deutschegrammophon.com/vbo-andromeda schen Gründen, als fraglich angesehen werden; und es bleibt da- www.klassikakzente.de KlassikLink: vivaldi hingestellt, wer die Musik von „Andromeda liberata“ geschrieben hat. Wie dem auch sei, wird sie unter den zweifelhaften Werken in Antonio Vivaldi u.a. dem voraussichtlich 2005 erscheinenden „Verzeichnis der Werke Andromeda liberata – Serenata veneziana Antonio Vivaldis“ als „Anhang 117“ erwähnt. Archiv Produktion 2 CDs 477 098 2 Peter Ryom

Simone Kermes, Sopran • Max E. Cencic, Coun- Der dänische Musikwissenschaftler Peter Ryom gilt weltweit als tertenor • Katerina Beranova, Sopran Anna Bonitatibus, Alt • Mark Tucker, Tenor führender Vivaldi-Experte. 1973 hat er als erstes seriöses Wer- La Stagione Armonica • Venice Baroque Orchestra keverzeichnis Antonio Vivaldis das Ryom-Verzeichnis (RV) ver- Dirigent: Andrea Marcon öffentlicht.

KlassikAkzente 29 Magazin

König von Kremerland: GIDON KREMER

ANRUF AUS KREMERLAND Auf keiner Landkarte findet sich Kremerland, jenes geografisch unsichtbare, aber so wunderbar burleske Traumreich musikalischer Freizügigkeiten. Foto: Knud Rauff Nielsen/DG Foto: Knud Rauff

Kremerland, benannt nach dem komponisten Isaak Dunayevsky oder schlau drapierte Salonmu- physik der Störung. Am Ende rastlos reisenden Meistergeiger oder Gija Kantschelis launiger sik durchgehen. Kremer und dieser kunstsinnigen Reise in die Gidon Kremer, ist ein imaginärer „Rag-Gidon-Time“ als kesse Klei- seine Truppe musizieren wie auf Vielfalt osteuropäischer Kulturen Ort klingender Kulturen, eine Art nigkeiten daherkommen, oder einer Bühne, von der aus die Ri- zeigt sich einmal mehr, dass be- Fantasia postsowjetischen Kom- Leonid Chizhiks „Fantasy Varia- tuale des Musizierens wie auch sonders Gidon Kremer und sei- ponierens. Seit Gründung des tions on a Theme by Mozart“ ein des Konzertierens und des Zu- ne Kremerata Baltica munter die Kammerorchesters Kremerata Thema aus Mozarts A-Dur-So- hörens auf die Schippe genom- Unterschiede zwischen reiner Baltica erkunden Gidon Kremer nate KV 331 hypervirtuos durch men werden. Kremerland ist Musik und musikantischer Schel- und seine Musikerfreunde Kom- das Dorf jagen, nie lässt sich eben auch ein Land des merei verwischen können. Das positionen, deren stilistischer vorhersagen, was nun auf der Schmunzelns. Mit dem Stück ist sowieso schon immer ein Reichtum mehr als ungewöhn- nächsten Partiturseite passieren „The Unanswered Call“, einer grenzenloses Vergnügen gewe- lich ist. Ungewöhnlich, da sich wird. Kremerland ist nicht zuletzt Hommage an den großartigen sen, eben Kremerland. hier leichtfüßige Spielerei, geist- auch ein Land voller Überra- Amerikaner Charles Ives, dreht Sven Ahnert volle Variation und burleskes schungen und witziger Kom- der Komponist Alexander Bak- Miteinander unterschiedlichster mentare zum Thema „Klassi- shi dem gedankenlosen Groß- www.deutschegrammophon.com/ Techniken funkensprühend zu sche Musik“. Denn unterm stadtpublikum eine Nase. Mit Vi- kremerland etwas Neuem verzahnen. Kre- Strich lassen sich diese Kremer- oline, Streicher und beständig merland ist vor allem auch Neu- Streiche nur vage als Neue Mu- klingelnden Mobiltelefonen ent- www.klassikakzente.de land für neugierige Hörer. All die- sik oder Klassiker der Moderne wirft der Komponist eine Meta- KlassikLink: kremer se oft wundersamen Stücke zusammenfassen. Zu eigensin- und Miniaturen stehen in einem nig verquirlen sie Altes mit Neu- Chizhik • Bakshi • Dunajevsky • Kancheli • Liszt freundschaftlichen Spannungs- em, Schräges mit Glattem, Ein- Pelécis • Vustin verhältnis zum großen Dreige- faches mit Tiefgründigem. Was Kremerland stirn sowjetischer Musik der bei Alfred Schnittke hochtra- Deutsche Grammophon CD 474 801 2 1970er und 1980er Jahre: Zu bend Polystilistik hieß und ähn-

Sofia Gubaidulina, Alfred Schnitt- lich die Gleichzeitigkeit des Un- Gidon Kremer, Violine • Marta Sudraba, Cello ke und Edison Denisow. Ob nun gleichzeitigen benannte, kann Mitglieder der Kremerata Baltica Veröffentlichung: 03.01.2005 die „Circus Fantasy“ des Film- hier einfach als Klangzauberei

Chopin war seine erste Liebe: YUNDI LI

30 KlassikAkzente Mehr Informationen, mehr Übersicht Seit dem 1. Oktober 2004 erscheint die Website von KlassikAkzente in einem erweiterten Outfit. Und das ist alles neu auf www.klassikakzente.de:

Zum Beispiel der Veranstal- tungskalender mit tagesaktuel- len Auftritten aller Künstler von Deutsche Grammophon, Decca und Philips, sowie ein Kalendari- um zu Uraufführungen und Ge- burts- und Todestagen von Komponisten und Dirigenten. Der Menüpunkt „Produkte“ wurde der Übersichtlichkeit hal- Wichtigste Neuerung ist ein ber aufgeteilt in CDs, DVDs, übergreifendes Feature, das wir Hörbücher und CD-Serien. Dar- „CrossLinks“ nennen. Rechts über hinaus kann man sich nun oben auf jeder Künstlerseite fin- auch Ausschnitte von DVDs an- den Sie „CrossLinks“, die Sie zu schauen – wozu Sie lediglich allen vorhandenen Rezensionen einen RealPlayer benötigen. und News, sowie Künstler, ein Neu auf der Site ist auch der bestimmtes Werk oder Thema Menüpunkt „Lexikon“, hinter betreffend führen. dem sich ein umfangreiches Schließlich wurde die Shop- Glossar mit allen wichtigen Funktion erweitert und verbes- Fachbegriffen aus der Welt der sert. Neben Tonträgern gibt es Klassik sowie eine Sparte mit nun auch Konzertkarten auf Komponisten- und Künstlerbio- klassikakzente.de! Und unter grafien verbirgt. dem Menüpunkt „Händler“ wur- Neben den vielen Neuerun- de eine Postleitzahlensuche in- gen wurden aber auch bewährte tegriert, die Ihnen ein genaueres Funktionen überarbeitet und ver- Suchen ermöglicht. Zusätzlich bessert, so zum Beispiel der Klas- werden nun auch ausgewählte sikLink. Diesen finden Sie ab jetzt „Club of Classics“-Händler mit einzeln am oberen rechten Bild- einem ausgesuchten Repertoire rand unterhalb der „Suche“. im Detail vorgestellt.

Von oben nach unten: Feature mit CrossLinks, mehr Übersicht auf der Homepage, Suche und KlassikLink sind etzt noch einfacher zu inden: klassikakzente.de

KlassikAkzente 31 Magazin Foto: KassKára/DG

Weint nicht: MAGDALENA KOŽENÁ

Freuden, Tränen, Höhen

Mit ihren fabelhaften Höhen verleiht Magdalena Kožená ihren Bachkantaten einen außergewöhnlichen Ausdruck, findet Reinhard Goebel, der sie mit ihr und seiner Musica Antiqua Köln aufgenommen hat.

Echte Männer weinen nicht – die unter die Haut geht: stimm- wegen, herzzerreißend traurig, zustand zwischen Himmel und und Sopranistinnen höchst sel- lich wie gestalterisch. Für sie aber immer auch charmant, nie Erde generieren, der auch heute ten: wie die von ihnen genas- und mit ihr ein reines Bach-Pro- die Grenzen der Schicklichkeit noch atemberaubend und er- führten tenoralen Twens in gramm zu erarbeiten, das der überschreitend. greifend ist. Hirtenhose finden sie ohnehin unteren Hälfte ihrer Stimme und Im 17. Jahrhundert hinge- Johann Sebastian Bachs schnell neues Glück auf der ihrer hohen Könnerschaft ge- gen, wo Hunger und Pest, Krieg Kantate „Vergnügte Ruh’, belieb- dicht bevölkerten barocken recht wird, war für Musica Anti- und Naturkatastrophe im zwei- te Seelenlust“ hingegen belegt Bühne. Die Mezzos und Altistin- qua Köln und mich eine wahre jährigen Wechsel fast über das den Frieden, den der Mensch nen sind’s, Dido, Ottavia, Arian- Freude, die wir vor der Studio- Land kamen, streckten die Men- des Spätbarock letztendlich mit na, Penelope, allesamt reifere Aufnahme mit dem Publikum in schen ihre Hände Gott entge- Himmel und Erde geschlossen Erscheinungen auf dem Weg zur einer kleinen Tournee teilten. gen: Niemand gab dieser ele- hat: die Aussicht auf das Jenseits Matrone, denen Fortuna das La- Man hat das 18. Jahrhun- mentaren Not des Menschen so im klanglich opulenten Gewand mento als sozusagen ureigenste dert einmal das „tränenreiche desolaten Ausdruck wie Johann des vergnügten, freudevollen Tondichtung in den Mund gelegt saeculum“ genannt – aber da Sebastian Bachs Eisenacher Diesseits im 12/8-Takt. Sozusa- hat. Aber auch in der geistlichen man eigentlich keine so rechten Onkel Johann Christoph in sei- gen die himmlischen Freuden im Kantate „können Tränen meiner Gründe mehr für Tränenflüsse nem Lamento „Ach, dass ich irdischen Jammertal … Wangen nichts erlangen“, sind hier und da hatte, schuf man sie Wassers gnug hätte“, dessen Reinhard Goebel die traurigen Affekte der Mezzo- sich durch langes, tiefes und vor Violen-Kolorit, polyphone Ver- www.deutschegrammophon.com/ beziehungsweise Alt-Stimme allem empfindsames Grübeln in flechtung von Alt und Solo-Violi- kozena-lamento vorbehalten. der Seele: „quaerendo invenie- ne über expressiver Harmonik www.klassikakzente.de Magdalena Kožená mag tis“ – suchet und ihr werdet fin- jenen eigenartigen Schwebe- KlassikLink: kozena zwar vom Matronen-Stand noch den! Künstlich herbeigeführte einige Jahrzehnte entfernt sein, Notzustände, deren fragwürdige J. C. Bach • Francesco B. Conti • J. S. Bach u.a. Lamento ihre Stimme zudem über fabel- Wahr-Scheinlichkeit mit jeder Arien, Kantaten und Szenen von Musikern der hafte Höhe verfügen, aber wie Menge Vorhalten und Seufzer- Bach-Familie die berühmte Faustina Bordoni- Figuren verdeckt wird – köstli- Archiv Produktion CD 474 194 2 Hasse hat auch sie eine Tiefe, che Verstellungen der Tränen

Magdalena Kožená, Mezzosopran • Musica Antiqua Köln • Leitung: Reinhard Goebel Veröffentlichung: 10.01.2005

32 KlassikAkzente

neue CDs Foto: Carol Friedmann/Decca Foto: Carol

Mendelssohn • Weber Nicolai • Marschner Wagner Deutsche Ouvertüren Wiener Philharmoniker Deutsche Grammophon Dirigent: CD 474 502 2 Christian Thielemann

Der mit Titania tanzt Kaum ein anderer Dirigent hält zurzeit die musikinteres- sierte Öffentlichkeit so in Atem wie Christian Thielemann. Mit seinen kulturpolitisch genau umrissenen Vorstellungen liefert er genauso viel Gesprächsstoff, wie er im Konzert- saal und am Opernpult die Massen in seinen Bann zieht. Unisono war allein der Jubel auf Thielemanns fulminanten, gerade auf CD veröffentlichten Wiener „Tristan“. Als heiß- blütiger Verfechter des Repertoires aus dem 19. Jahrhun- Essenziell: dert behält Thielemann aber nicht nur in abendfüllenden JESSYE NORMAN Werken kühlen Kopf. Selbst in populären Ouvertüren wie etwa zu Mendelssohns „Sommernachtstraum“ oder zu Webers „Oberon“ gelingt Thielemann eine erzählerische Sinnlichkeit voller Plastizität und Intensität. Mit den Wiener Philharmonikern hat der Berliner Maestro nun gleich sie- Vorteil: Norman ben „Deutsche Ouvertüren“ zusammengestellt und ein- gespielt. Als eine auf- und anregende Reise durch Mär- Ein gemischtes Doppel aus CD und DVD markiert den Beginn ei- chenwelten, in denen man zum Beispiel den Shakespeares ner Hommage an die einzigartige Künstlerin Jessye Norman. Auf Titania begegnet. Um danach Nicolais „Lustigen Weibern fünf Doppelalben werden im Laufe des Jahres 2005 die Höhe- von Windsor“ und Wagners „Rienzi“ neue musikalische punkte aus dem reichen diskografischen Œuvre der amerikani- Geheimnisse zu entlocken. • GF schen Sopranistin wiederveröffentlicht – neu zusammengestellt und thematisch geordnet: Strauss-Lieder, geistliche Lieder und www.deutschegrammophon.com/thielemann-germanovertures Spirituals, Lieder von Brahms und Schumann, eine französische Sammlung sowie „The Songbooks“. Den Anfang aber macht Kühler Kopf: „The Essential Jessye Norman“ mit Ausschnitten aus all ihren mit- CHRISTIAN THIELEMANN tlerweile zum Teil legendären Einspielungen von Purcell und Mo- zart bis Richard Rodgers und Leonard Bernstein. Quasi als Ein- stimmung auf den zweiten Teil des Norman-Doppels finden sich auf der CD die Habanera und die Seguidilla aus Georges Bizets „Carmen“, deren „The Making of …“-Video den zweiten Teil die- ser Hommage an eine Sängerin bildet, die zeitlebens Publikum und Presse polarisiert hat und deren einzigartige Performance- Kultur bis heute unerreicht ist. • AK

Mozart • Mascagni Brahms • Schubert Jessye Norman, Bernstein • Wagner u.a. Sopran • BBC Sympho- The Essential ny Orchestra • Gewand- Jessye Norman hausorchester Leipzig Philips London Symphony CD 475 636 3 Orchestra u.a. (plus Bonus DVD Dirigenten: C. Davis •

„The Making of Carmen“) Ozawa • Masur u.a. www.haraldhoffmann.de

34 KlassikAkzente Zu FußzumWeltruhm: SINGERS Die 1951 und 1953 aufgenommen, bieten die 25 Titel auf„Christmas 1951 und1953aufgenommen,bietendie25Titel We with theTrapp FamilySingers“dieschönstenLiederfürromanti- weltberühmt wurde. DieWeihnachtszeit feiertendieTrapps auch ten: Von und derFluchtzuFußüberdieAlpenmitneunKindern www.deutschegrammophon.com/trappfamily-christmas Die Trapps spaltendieWelt: DiesseitsdesAtlantikssehendie Boy“ bekannten„Carol ofthe Drum“. Halls withBoughsofHolly“unddembesserals„LittleDrummer Franz XaverGrubers„StilleNacht,heiligeNacht“biszu„Deckthe Menschen RuthLeuwerik,wennsieanMariavonTrapp denken, schwanger miteinemzehnten,überdieZeitalsFlüchtlinginItali- spannender, alssieHollywoododerBabelsbergerfindenkönn- sche Weihnachtsabende auf beidenSeitendesAtlantiks,von die Lieder, diesiedabeisangen,gibtesjetztendlich auchaufCD. ka, dienichterstdurch dasRodgers-und-Hammerstein-Musical ben erfüllt.Dabeiistdiewahre GeschichtederFamilievonTrapp jenseits kommtJulieAndrews überdieHügel,MusikmitLe- en, biszumphänomenalenErfolgalssingendeFamilieinAmeri- auf ihren ausgedehntenTourneen traditionellösterreichisch, und Deutsche Grammophon TRAPPFAMILY We ihnachten mitder ihnacht unterPalmen Tr CD 4745552 app Familie •

MW We Dirigent: Dr. FranzWasner Kinder Maria Augusta r ner vonTrapp

und und

Foto: Trapp Family Lodge, private collection

Foto Lorin Maazel: Bill Bernstein/Decca • Foto Musikverein Wien: Terry Linke WIE IMMER von LorinMaazel,demChefdirigentendesNewYork Jetzt neu: Wie immer Wie immer Wie immer Wie immer Wie jeden1.Januar ALLES te Jahrfreuen wird. Philharmonic Orchestra. und „Radetzky-Marsch“. Orchester niemand,wasgespieltwird; außer, wieimmer, CD 4775336( jeder, dassersichschonamnächstenTag aufsnächs- nis nurwenigeTage später–am 6.Januar2005. den beidenZugaben„AnderschönenblauenDonau“ das WienerNeujahrskonzertstatt. Neujahrskonzert 2005 ˇ Ve

weiß vorherauchniemand,wieeswird, aber wird esvoneinemWeltstar dirigiert,diesmal röffentlichung: 06.01.05)

erscheint dieCDzummusikalischen Ereig- weiß außerdemDirigentenundseinem DeutscheGrammophon

seit 1941findetauchdiesesJahr DVD 0734020( Ve New York nachWien: röffentlichung: 17.01.05) LORIN MAAZEL Zu Neujahrvon

neue CDs ORIGINAL MASTERS – Eine Auswahl Alle Veröffentlichungen ab Seite 42.

Liszt • Mozart Stefan Askenase, Mendelssohn • Smetana Klavier Complete 1950s Berliner Philharmoniker Chopin Recordings on Residentie Orkest Den Deutsche Haag Grammophon Dirigenten: Lehmann • Deutsche Grammophon van Otterloo 7 CDs 477 524 2 Veröffentlichung: 01.12.2004

Beethoven • Britten Mussorgsky • Prokofieff Berliner Philharmoniker Tschaikowsky u.a Orchestre National Der Himmel über Lissabon Complete Early Berlin de la Radiodiffusion- Wenn Maria João Pires einen befreundeten Klavier-Kolle- Philharmonic Télévision Française, gen wie Ricardo Castro einlädt, um mit ihm Schuberts Aus- Recordings, 1957–1962 Paris Deutsche Grammophon Dirigent: Lorin Maazel druckskosmos auszuleuchten, dann muss die Sonne ein- 8 CDs 477 525 4 Veröffentlichung: 01.12.2004 fach jede Wolkendecke durchbrechen. Wie im diesjährigen Wonnemonat Mai, als sich die große portugiesische Kla- vierpoetin Pires und der Brasilianer Castro in einer Kirche Masterhaft unweit von Lissabon trafen. Und der verregnete Himmel „Original Masters“, das sind erstaunliche Schätze aus den Archi- plötzlich zu lächeln begann. Vierhändig spielten Pires und ven von Deutsche Grammophon, Decca und Philips, die mit lie- Castro späte Schubert-Werke wie die große f-Moll-Fanta- bevoller Ausstattung versehen und von den Original-Masterbän- sie mit einer Konzentration und Schwerelosigkeit, wie man dern in bestmöglicher Qualität neu überspielt und veröffentlicht sie immer noch von Pires’ Soloaufnahme der Impromptus werden. Zu den neuen Titeln der Deutschen-Grammophon-Serie im Ohr hat. Und weil der Dialog so erhellend war, haben zählen Stefan Askenases komplette Chopin-Aufnahmen, die er in Pires und Castro sich gegenseitig gleich noch gebannt zu- den 50er Jahren bei der Deutschen Grammophon machte, und gehört – als jeder dem anderen Schuberts „Lebensstürme“ Leonard Bernsteins „American Decca“-Aufnahmen von 1953, mit einer großen Solo-Sonate nahebrachte. • GF darunter seine erste Aufnahme von Antonín Dvorˇáks „Aus der Neuen Welt“. Von Grace Bumbry erscheinen sämtliche Opern- und Liederaufnahmen bei der Deutschen Grammophon. Lorin Maazel kann man in jugendlicher Frische erleben, darunter in sei- Franz Schubert ner ersten Aufnahme überhaupt: „Romeo und Julia“. Von Wolf- Fantasie D 940 • Rondo D 951 • Klaviersonaten gang Schneiderhan schließlich erscheinen sämtliche Konzerte, D 664 & D 784 • Allegro Maria João Pires, die er in den 50er Jahren aufnahm, von Antonio Vivaldi bis Frank D 947 „Lebensstürme“ Klavier • Ricardo Martin. Insgesamt werden im November 2004 neun neue CD- Deutsche Grammophon Castro, Klavier 2 CDs 477 523 3 Veröffentlichung: 18.01.2005 Boxen mit zusammen 47 CDs veröffentlicht. • AL

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www.klassikakzente.de KlassikLink: brendel Meisterkoch der wilden Melange: FRIEDRICH GULDA

Friedrich Gulda, Klavier Ludwig van Beethoven Dizzy Gillespie, Complete Works Friedrich Gulda Trompete for Cello and Piano Tales of World Music Günther Rabl, Bass Philips Adrian Brendel, Cello Amadeo Ursula Anders, 2 CDs 475 379 2 Alfred Brendel, Klavier CD 986 595 1 Schlagzeug

KlassikAkzente 37 neue CDs

Felix Mendelssohn Joan Sutherland, Die kompletten Sopran • The Ambrosian Streichquartette • Joan Sutherland Singers • New Philhar- Oktett Emerson String Joy to the World monia Orchestra Deutsche Grammophon Quartet Decca Dirigent: CD 477 537 0 Veröffentlichung: 03.01.2005 CD 475 615 3 Richard Bonynge

Renata Tebaldi, Sopran James McGillivray, Wade • J. S. Bach Dudelsack • George Brahms • Gruber Thalben-Ball, Orgel Schubert New Philharmonia Christmas Festival Orchestra Decca Dirigent: CD 475 615 4 Anton Guadagno

Leontyne Price, Sopran Christmas with Mitglieder der Wiener Leontyne Price Philharmoniker Decca Dirigent: CD 475 615 2 Herbert von Karajan

Drei Weisen aus dem Decca-Katalog Süßer die Glocken nie klingen – oder „Süßer die Stimmen nie klangen“ sollte es wohl angesichts der drei nostalgischen Decca- Weihnachtsalben besser heißen. Ein Blick auf die Covers und man weiß: Das waren die guten alten Zeiten der LPs, als sich die Familie in weihnachtlicher Stimmung um den Gabentisch ver- sammelt hatte und den Weihnachtsliedern der großen Opern- stars lauschte. Weihnachten ohne Musik war kein richtiges Seriöses Adrenalin: Weihnachten – Geschenke hin, Geschenke her! Angesichts der EMERSON STRING QUARTET Vielzahl von zum Teil recht skurrilen Weihnachts-CDs, die dieser Foto: Andrew Eccles/DG Foto: Andrew Tage wieder auf den Markt geworfen werden, wirkt die Decca fast bescheiden, wenn sie nur an die drei großen Erfolge erinnert, welche die Amerikanerin Leontyne Price, die Australierin Joan Risiko und Spielkultur Sutherland und die Italienerin Renata Tebaldi zwischen 1961 und 1971 mit ihren speziellen Weihnachtsplatten erzielten. Natürlich Sie wirken so seriös und meiden doch kein Risiko: die vier Herren darf das weihnachtliche Standardprogramm auf keinem der Al- des Emerson String Quartet. Konventionelles Spiel ist ihre Sache ben fehlen, aber jede Diva hat auch ihren eigenen kleinen Beitrag nicht, sie brauchen den Rausch beim „gepflegten Gespräch zu hineingemogelt. Die Price ein Spiritual, die Tebaldi ihr „Tu scendi viert“. Seit 1977 konzertiert das Emerson String Quartet. Sie ha- dalle stelle“ und die Sutherland das Traditional „Good King Wen- ben es zum guten Brauch gemacht, dass die erste Violine wahl- celas“. Ansonsten aber findet sich auf allen drei Alben genau das, weise von Eugene Drucker oder Philip Setzer gespielt wird. Mit was man zu Weihnachten mal eben so hört – „Adeste fideles“, Lawrence Dutton (Viola) und David Finckel (Cello) bilden sie ein „Ave Maria“, „Stille Nacht“, „Hark! The Herald Angels Sing“ und Ensemble von allerhöchster Spielkultur, das nicht um jeden Preis vieles mehr. • AK originell sein will, sondern höchst behutsam sein klassisches Re- pertoire (Beethoven, Mozart und Schubert) um moderne Kompo- nisten ergänzt. Zu den großen Herausforderungen der letzten Jahre zählten unter anderem Partituren von Anton Webern, Char- les Ives und Henry Cowell. Ihre Neigung zu kompletten Quartett- zyklen ist sprichwörtlich Emerson-Qualität und Ehrgeiz zugleich. Beethovens sämtliche Quartette, die sechs von Bartók und nicht zu vergessen die atemberaubende integrale Gesamteinspielung der 15 Quartette von Dimitri Schostakowitsch schrieben CD-Ge- schichte. Und nun kommen alle Quartett-Stücke von Mendels- sohn. Wer denkt, das wäre leichte Kost, irrt. Die Emersons spie- len nämlich mit gehörig Adrenalin im Blut. • SA Von links nach rechts: JOAN SUTHERLAND, www.deutschegrammophon.com/emerson-mendelssohn RENATA TEBALDI und LEONTYNE PRICE

38 KlassikAkzente Foto: Roberto Masotti/ECM

Poesie auf Russisch: Valentin Silvestrov, VALENTIN SILVESTROV (li.) Valentin Silvestrov Klavier Stille Lieder Sergej Jakowenko, mit MANFRED EICHER (re.) ECM New Series Bariton 2 CDs 982 142 4 Ilja Scheps, Klavier

Bekanntes neu, wie seine Vertonungen naturnah nachsinnender Gedichte. Der jetzt veröffentlichte Zyklus „Stille Lieder“ (1974–77) – Neues wie ein Wunder dazu vier Lieder nach Mandelstam (1982) – macht wahr- haftig still, ja ergriffen, so nah gehen die Stimme des zar- Die Tage werden kürzer, die Abende länger. Das ist die ten Baritons Sergej Jakowenko und die Sensibilität seines Gelegenheit, sich mit zwei Herbstneuerscheinungen Klavierpartners Ilja Scheps. Es ist die unmittelbare Nähe ein ECM-Jubiläumsprogramm zum 20. Jahr der New des Leisen und Langsamen – wie Silvestrov Lyrik von Ba- Series einzurichten. ratynskij, Puschkin, Lermontow, Jessenin, Keats, Shelley, Goethe und anderen tonal und rhythmisch konzentriert András Schiff, dessen Bach-Interpretation zuletzt mit den hat! Metaphysische Ruhe und wehmütig harmonische phänomenalen Goldbergvariationen begeisterte, ist der Kraft strahlen diese Lieder aus. Sie können nur russisch Ehrengast. Zusammen mit seinem Budapester Landsmann gesungen werden; im Booklet stehen kongeniale Überset- Miklós Perényi füllt er Beethovens neun Werke für Piano zungen. • HG und Violoncello mit pulsierendem Leben. Unübertrefflich homogen, dabei jeder für sich autonom, lassen sich die beiden auf Beethovens Allegro-Leichtigkeit ein, auf die weich verschatteten langsamen Sätze, auf die tief schür- fende thematische Arbeit. Schiffs singender, filigran klarer, nie derber Anschlag, die warme, nie sentimentale, unfehl- bare Intonation des Cellos werden eins und geben den Foto: Sheila Rock/ECM melodischen Linien, Begleitfiguren und Akkorden doch die richtige Trennschärfe. Eine biografische Sonaten-Reise von op. 5 (1796) bis op. 102 (1815), gekrönt von der rhyth- misch vertrackten Schlussfuge der D-Dur-Sonate op. 102/ 2, aufgelockert durch die drei anmutigen, populären Varia- tionen über Themen von Händel und Mozart. Auch die in Literatur, Konzerten und auf Tonträgern sträflich vernach- lässigte F-Dur-Sonate op. 17 ist dabei, 1800 für Horn und Klavier komponiert, aber von Beethoven selbst für Cello umgeschrieben – ein schöner Zugewinn dieser Aufnahme. Das Wunder einer wahrhaftigen Neuentdeckung ist Von Bach zu Beethoven: dem 1937 geborenen Ukrainer Valentin Silvestrov zu ver- ANDRÁS SCHIFF danken. Schon die unter dem Titel „Leggiero, pesante“ eingespielten Werke offenbaren die innige Beziehung des

Komponisten zu russischer Poesie. Wenn er sich nach ei- ˇka gener Aussage mit „Poesie in der Musik“ beschäftigt, so Ludwig van Beethoven charakterisiert dies die zurückgenommene, aus imaginä- Werke für Klavier ren Sprachräumen kommende Instrumentalmusik ebenso und Violoncello András Schiff, Klavier ECM New Series Miklós Perényi, 2 CDs 472 401 2 Violoncello Illustration: Jan Jedlic

KlassikAkzente 39 neue CDs

Ehemaliger Stummfilmpianist: GONZALES Foto: Claude Gassian

Shylock der Opernbühne Neil Shicoff hat sie weltweit auf allen großen Opernbühnen ge- sungen, die großen Tenor-Partien. Shicoff war Verdis „Ernani“ und Offenbachs „Hoffmann“, Massenets „Werther“ und Brittens „Peter Grimes“. Aber die Rolle seines Lebens übernahm der Amerikaner 1999 an der Wiener Staatsoper, in der Inszenierung Günter Krämers von Jacques Halévys Oper „La Juive“. Als jüdi- scher Goldschmied Eléazar, an dem sich der Antisemitismus ent- lädt, fand Shicoff zu einer sängerischen und schauspielerischen Darstellung im Idealmaß. Shicoffs Zerrissenheit und Verbitterung haben seitdem selbst bei Gastspielen der Inszenierung, etwa an der New Yorker Met, das Publikum und die Kritik gleichermaßen in den Bann gezogen. Mit einem Live-Mitschnitt aus Wien von 2003 liegt daher nun eine der aufsehenerregendsten Opernpro- duktionen der letzten Jahrzehnte auf DVD vor. Mit Neil Shicoff im Zentrum, der im Bonus-Track „Finding Eléazar“ den Zuschauer mit auf eine autobiografische Spurensuche nimmt. Schließlich ist Shicoff Sohn eines jüdischen Kantors. • GF

www.deutschegrammophon.com/halevy-lajuive

Solo, aber nicht piano Jeder Hofnarr weiß, dass Späße manchmal besonders Rolle seines Lebens: ernst zu nehmen sind. Und dass der falsche Witz zur rech- NEIL SHICOFF ten Zeit Kopf und Kragen kosten kann. Auch Jason Beck alias Chilly Gonzales alias Gonzales ist sich dieser Um- stände bewusst. Der kanadische Entertainer mit Wohnsitz in Paris hielt dem europäischen Underground in den letz- ten Jahren immer wieder einen selbstironischen Spiegel vor – und wurde sein eigener Held. Als rappender Der- wisch und Keyboard spielender Sidekick der Schocknudel Peaches brachte er die Hipster-Horden zum Lachen und Kochen. Ob ihn das nachdenklich gemacht hat? Jetzt je- denfalls, einige Soloalben und vor allem hochkarätige Pro- duktionen für Jane Birkin oder Feist später, hat er für „So- lo Piano“ 16, je nach Dingsicht, süffisante oder sanfte oder subtile Klavierstücke geschrieben und eingespielt. Da klingt oft nicht nur das ächzende Instrument oder der takt- volle Hammerschlag durch, sondern auch ein wenig Satie. Und natürlich Gonzales’ ureigene Vorgeschichte als Foto: Wiener Staatsoper Stummfilmpianist. Das macht Spaß. Ganz im Ernst. • GB

Neil Shicoff, Tenor Krassimira Stojanova, Sopran Simina Ivan, Sopran Gonzales Jacques François Halévy Walter Fink, Tenor Solo Piano La Juive Orchester der Wiener Emarcy Deutsche Grammophon Staatsoper CD 982 079 5 Gonzales, Klavier 2 DVDs 073 400 1 Dirigent: Vjekoslav Suˇ tej

40 KlassikAkzente Ben Heppner, Tenor Karita Mattila, Sopran Maria Guleghina, Sopran James Morris, Bariton Juan Pons, Bariton Richard Wagner René Pape, Bass • Chor und Samuel Ramey, Bass u.a. Die Meistersinger Orchester der Metropolitan Giuseppe Verdi Chor und Orchester der von Nürnberg Opera New York Nabucco Metropolitan Opera New York Deutsche Grammophon Dirigent: James Levine Deutsche Grammophon Dirigent: James Levine 2 DVDs 073 094 9 Veröffentlichung: 14.12.2004 DVD 073 077 9 Veröffentlichung: 03.01.2005

Brach das eiserne Gesetz der Met: JAMES LEVINE Unter Hochdruck In der Geschichte der New Yorker Met trauten sich nur zwei So- pranistinnen an Verdis ersten großen Opernhit „Nabucco“. 1960 war es die Österreicherin Leonie Rysanek. Und anlässlich des 100. Todestages des Komponisten nutzte 2001 die Ukrainerin Maria Guleghina die Gunst der Stunde. In der Rolle der Nabucco- Tochter Abigaille entpuppte sie sich als stimmgewaltige Killerin, die furchtlos jede noch so teuflische Vokalhürde nahm. Selbst ge- standene Opern- und Mannsbilder wie Juan Pons in der Titelrol- le und Met-Liebling Samuel Ramey (Zaccaria) mussten da schon mal vor der atemberaubendLiest rasenden aus dem Furie Nähkästchen: Guleghina in De- HANNES HELLMANN ckung gehen. Glücklicherweise liefen bei diesem Ereignis Re- gisseur Elijah Moshinskys Kameras mit, zumal Dirigent James Levine einmal mehr sein exzellentes Verdi-Händchen unter Be- weis stellte. Während der Met-Chor in so überwältigender Form war, dass er das berühmte „Va, pensiero“ noch mal wiederholen musste. Womit erstmals in der Geschichte der Met ein eisernes Foto: Arthur Umboh/DG Gesetz gebrochen wurde, das da lautet: Keine Zugaben! • RL

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Franz Schubert Fantasie D 940 • Rondo D 951 • Klavier- Einzelveröffentlichungen sonaten D 664 & D 784 • Allegro D 947 „Lebensstürme“ Deutsche Grammophon 2 CDs 477 523 3

Ludwig van Beethoven Maria João Pires, Klavier • Ricardo Castro, Klavier Complete Works for Cello and Piano Veröffentlichung: 18.01.2005 Philips 2 CDs 475 379 2 Johann Sebastian Bach Kantaten Adrian Brendel, Cello • Alfred Brendel, Klavier Deutsche Grammophon CD 477 532 6 SACD 474 505 2

Felix Mendelssohn Thomas Quasthoff, Bass-Bariton • Rainer Kussmaul, Die kompletten Streichquartette • Oktett Violine • Berliner Barock Solisten Deutsche Grammophon CD 477 537 0 Ludwig van Beethoven Emerson String Quartet Veröffentlichung: 03.01.2005 Späte Streichquartette Decca 2 CDs 470 849 2 Sergej Rachmaninoff Sonate Nr. 2 Takács Quartet Frédéric Chopin Sonate Nr. 2 • Barcarolle • Berceuse

Deutsche Grammophon CD 477 532 5 Mendelssohn • Weber • Nicolai • Marschner • Wagner Deutsche Ouvertüren Hélène Grimaud, Klavier Veröffentlichung: 01.02.2005 Deutsche Grammophon CD 474 502 2 Friedrich Gulda Tales of World Music Wiener Philharmoniker Christian Thielemann Amadeo CD 986 595 1 Dirigent:

Friedrich Gulda, Klavier • Dizzy Gillespie, Trompete Weihnachten mit der Trapp Familie Günther Rabl, Bass • Ursula Anders, Schlagzeug Deutsche Grammophon CD 474 555 2 Georg Friedrich Händel Maria Augusta und Werner von Trapp und Kinder Händel Dr. Franz Wasner Decca CD 475 547 2 SACD 475 618 6 Dirigent:

Renée Fleming, Sopran • Orchestra of the Age of Ravel • Glass • Dvorˇák • Tschaikowsky • Wagner Enlightenment • Dirigent: Harry Bicket Beethoven • Brahms • J. S. Bach • Nielsen Yellow Lounge Vol. 3 Canto de la vida Mediterane Lieder Archiv Produktion CD 477 501 5 Deutsche Grammophon CD 476 270 4

Fadia el-Hage, Gesang • Pino de Vittorio, Gesang Marie-Ange Petit, Schlagzeug Musikalische Leitung: Vladimir Ivanoff • Stefan Wißmann

J. C. Bach • F. B. Conti • J. S. Bach u.a. Lamento Archiv Produktion CD 474 194 2

Magdalena Kožená, Mezzosopran • Musica Antiqua Köln Leitung: Reinhard Goebel Veröffentlichung: 10.01.2005

Chizhik • Bakshi • Dunajevsky • Kancheli • Liszt u.a. Kremerland Deutsche Grammophon CD 474 801 2

Gidon Kremer, Violine • Marta Sudraba, Cello Mitglieder der Kremerata Baltica Veröffentlichung: 03.01.2005

Frédéric Chopin 4 Scherzi: Nr. 1 op. 20 • Nr. 2 op. 31 Nr. 3 op. 39 • Nr. 4 op. 54 3 Impromptus: Nr. 1 op. 29 • Nr. 2 op. 36 • Nr. 3 op. 51 Deutsche Grammophon CD 474 516 2 SACD 474 878 2 Yundi Li, Klavier

Antonio Vivaldi u.a. Andromeda liberata – Serenata veneziana Archiv Produktion 2 CDs 477 098 2

Kermes • Cencic • Beranova • Bonitatibus • M. Tucker Venice Baroque Orchestra u.a. • Dirigent: Andrea Marcon

Peter Iljitsch Tschaikowsky • Erich Wolfgang Korngold Violinkonzerte Deutsche Grammophon CD 474 515 2 SACD 474 874 2

Anne-Sophie Mutter, Violine • Wiener Philharmoniker London Symphony Orchestra • Dirigent: André Previn

42 KlassikAkzente von November 2004 bis Januar 2005 Soundtracks

Alexandre Desplat Das Mädchen mit dem Perlenohrring Original Motion Picture Soundtrack Decca CD 475 537 2

Marco Beltrami feat. Jorane Dina Original Motion Picture Soundtrack Decca CD 017 509 2

Gustavo Santaolalla Mercury Living Presence Motorcycle Diaries – Die Reise des jungen Che Original Motion Picture Soundtrack Sergej Rachmaninoff Klavierkonzerte Nr. 2 & 3 • Prélude Deutsche Grammophon in cis-Moll op. 3 Nr. 2 • Prélude in Es-Dur op. 23 Nr. 6 CD 477 523 7 Mercury SACD 470 639 2

Byron Janis, Klavier • London Symphony Orchestra • John Williams The Terminal Minneapolis Symphony Orchestra • Dirigent: Antal Dorati Original Motion Picture Soundtrack Ottorino Respighi Decca Ancient Dances & Airs für Laute • Suiten 1, 2 & 3 CD 986 287 5 Mercury SACD 470 637 2

Philharmonia Hungarica Hans Zimmer Thunderbirds Dirigent: Antal Dorati Original Motion Picture Soundtrack Nikolaj Rimsky-Korssakoff Suite „Le Coq d’Or“ • Capriccio Decca Espagnol u.a. • Alexander Borodin Polowetzer Tänze CD 982 267 9 Mercury SACD 475 619 4

London Symphony Orchestra Chorus • London Symphony Stephen Warbeck Zwei Brüder Orchestra • Dirigent: Antal Dorati Original Motion Picture Soundtrack Igor Strawinsky Decca Der Feuervogel (Gesamtaufnahme) • Feuerwerk CD 986 212 4 Scherzo à la Russe • Song of the Nightingale Tango Mercury SACD 470 643 2

London Symphony Orchestra • Dirigent: Antal Dorati John Philip Sousa 24 Favourite Marches Mercury SACD 475 618 2

Eastman Wind Ensemble Dirigent: Frederick Fennell

Howard Hanson Symphonie Nr. 1 „Nordic“ • Symphonie Nr. 2 „Romantic“ • Song of Democracy Mercury SACD 475 618 1

Eastman-Rochester Orchestra • Eastman School of Music Chorus • Dirigent: Howard Hanson

Emmanuel Chabrier • Albert Roussel España • Suite Pastorale • Fête Polonaise „Gwendoline“ Overtüre • Suite in F u.a. Mercury SACD 475 618 3

Detroit Symphony Orchestra • Dirigent: Paul Paray

Franz von Suppé • Daniel-François Auber Ouvertüren Mercury SACD 470 638 2 Grenzgänger Detroit Symphony Orchestra Dirigent: Paul Paray Johann Sebastian Bach Andrea Suiten für Violoncello solo Nr. 1–6 Universal Music Sonate in G-Dur BWV 1027 • Sonate in D-Dur BWV 1028 CD 986 797 1 Mercury 2 SACDs 470 644 2

Andrea Bocelli János Starker, Violoncello • György Sebök, Klavier

Joaquín Rodrigo Concierto de Aranjuez • Concierto Gonzales Andaluz • Antonio Vivaldi Konzert in h-Moll für 4 Gitarren Solo Piano Gitarrenkonzert in C • Konzert in G für 2 Gitarren Emarcy CD 982 079 5 Mercury SACD 475 618 4

Gonzales, Klavier The Romeros, Gitarren

KlassikAkzente 43 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick

Wiederveröffentlichungen

Strauß • Zeller • Heuberger • Lehár • Künneke • Verdi Peter Anders – Eine unvergessene Stimme Polydor CD 476 267 9

Anders • Streich • Schlemm • Eipperle • Trötschel Dirigenten: Franz Marszalek • Leopold Ludwig

Lehár • Fall • Lara • Kálmán • Leoncavallo • Verdi Schumann • Brahms • Bruckner • Strauss • Ravel • Sibelius Peter Anders – Im Land der Lieder Aufnahmen 1942–1944 Vol. 2 Polydor CD 476 270 2 Deutsche Grammophon 4 CDs 471 294 2

Anders • Rothenberger • Zacharias Gieseking • Fischer • de Machula • Berliner Philharmoniker Dirigenten: Franz Marszalek • Heinrich Hollreiser u.a. Dirigent: Wilhelm Furtwängler

Kreisler • Saint-Saëns • Berlioz • Ravel C. W. Gluck Orphée et Eurydice Poème Archiv Produktion 2 SACDs 474 993 2 Philips SACD 475 618 9 Croft, Tenor • Delunsch, Sopran • Harousseau, Sopran Akiko Suwanai, Violine • Philharmonia Orchestra Chœur des Musiciens du Louvre • Les Musiciens du Louvre Dirigent: Charles Dutoit Dirigent: Marc Minkowski

Mozart • Schubert • Bernstein • Wagner u.a. Anton Bruckner The Essential Jessye Norman Symphony Nr. 7 Philips CD 475 636 3 (plus Bonus DVD) Philips SACD 470 657 2

Jessye Norman • diverse Orchester Saito Kinen Orchestra Dirigenten: C. Davis • Ozawa • Masur u.a. Dirigent: Seiji Ozawa

Bach • Beethoven • Gluck • Mozart • Schubert • Weber u.a. Christmas with Leontyne Price An Anniversary Tribute Decca CD 475 615 2 Deutsche Grammophon 6 CDs 477 006 2 Leontyne Price, Sopran • Mitglieder der Wiener Berliner Philharmoniker • Wiener Philharmoniker Philharmoniker Dirigent: Wilhelm Furtwängler Dirigent: Herbert von Karajan Joan Sutherland Bach • Händel • Mozart • Beethoven • Furtwängler u.a. Joy to the World The Fascination of Furtwängler Decca CD 475 615 3 Deutsche Grammophon 2 CDs 477 523 8 Joan Sutherland, Sopran • The Ambrosian Singers Berliner Philharmoniker • Dirigent: Wilhelm Furtwängler New Philharmonia Orchestra • Dirigent: Richard Bonynge

Händel • Beethoven • Mozart • Schubert • Weber Wade • J. S. Bach • Brahms • Gruber Schubert Aufnahmen 1942–1944 Vol. 1 Christmas Festival Deutsche Grammophon 4 CDs 471 289 2 Decca CD 475 615 4

Erich Röhn, Violine • Berliner Philharmoniker Renata Tebaldi, Sopran • New Philharmonia Orchestra Dirigent: Wilhelm Furtwängler Dirigent: Anton Guadagno

44 KlassikAkzente von November 2004 bis Januar 2005

Original Masters

Liszt • Mozart • Mendelssohn • Smetana Complete 1950s Chopin Recordings on Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 7 CDs 477 524 2

Stefan Askenase, Klavier • Berliner Philharmoniker u.a. Dirigenten: Lehmann • v. Otterloo Veröffentlichung: 01.12.2004

Beethoven • Brahms • Dvorˇák • Schumann • Tschaikowsky The 1953 „American Decca“ Recordings Decca 5 CDs 477 000 2 DVDs Dirigent: Leonard Bernstein Veröffentlichung: 01.12.2004

Ludwig van Beethoven Brahms • de Falla • Verdi • Wagner u.a. Symphonien Nr. 4 & 7 Early Recordings 1957–1965 Philips DVD 070 100 9 Oratorium • Oper • Lied Deutsche Grammophon 3 CDs 477 525 0 Royal Concertgebouw Orchestra Grace Bumbry • verschiedene Orchester • Dirigenten: Boult Dirigent: Carlos Kleiber Kulka • Löwlein • Maazel u.a. Veröffentlichung: 01.12.2004

Ludwig van Beethoven Beethoven • Prokofieff • Tschaikowsky u.a. Complete Early Symphonien Nr. 5 & 7 Berlin Philharmonic Recordings, 1957–1962 Deutsche Grammophon DVD 477 511 9 Deutsche Grammophon 8 CDs 477 525 4

Wiener Philharmoniker Berliner Philharmoniker u.a. Dirigent: Carlos Kleiber Dirigent: Lorin Maazel Veröffentlichung: 01.12.2004

Johannes Brahms Symphonie Nr. 2 J. S. Bach • Brahms • Martin • Mendelssohn • Vivaldi u.a. Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie Nr. 36 „Linzer“ Complete 1950s Concerto Recordings Philips DVD 070 161 9 Deutsche Grammophon 5 CDs 477 526 3

Wiener Philharmoniker Wolfgang Schneiderhahn, Geiger • Dirigenten: Ansermet Dirigent: Carlos Kleiber Baumgartner • Fricsay u.a. Veröffentlichung: 01.12.2004 Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie Nr. 33 Ludwig van Beethoven „Coriolan“-Ouvertüre Deutsche Grammophon DVD 073 401 7 ECM Bayerisches Staatsorchester • Dirigent: Carlos Kleiber Johann Strauß jr. Die Fledermaus Deutsche Grammophon DVD 073 401 5 In Praise of Dreams ECM CD 981 106 8 Coburn, Sopran • Fassbaender, Mezzosopran • Perry, Sopran Wächter, Bariton • Chor und Ballett der Bayerischen Staatsoper Jan Garbarek, Saxophon, Synthesizer Bayerisches Staatsorchester • Dirigent: Carlos Kleiber Kim Kashkashian, Bratsche • Manu Katché, Schlagzeug

Heinrich Ignaz Franz Biber • Georg Muffat Neujahrskonzert 1989 Der Türken Anmarsch (Sonaten für Violine) Deutsche Grammophon DVD 073 401 4 ECM New Series CD 472 432 2

Wiener Philharmoniker John Holloway, Violine • Aloysia Assenbaum, Orgel Dirigent: Carlos Kleiber Lars Ulrik Mortensen, Cembalo

Giuseppe Verdi Nabucco Deutsche Grammophon DVD 073 077 9 Ludwig van Beethoven Werke für Klavier und Violoncello Maria Guleghina, Sopran • Juan Pons, Bariton • Samuel Ramey, ECM New Series 2 CDs 472 401 2 Bass u.a. • Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 03.01.2005 András Schiff, Klavier • Miklós Perényi, Violoncello

Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg Valentin Silvestrov Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 094 9 Stille Lieder ECM New Series 2 CDs 982 142 4 Ben Heppner, Tenor • Karita Mattila, Sopran • James Morris, Bariton • René Pape, Bass • Chor und Orchester der Metropolitan Valentin Silvestrov, Klavier • Sergej Jakowenko, Bariton Opera New York • Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 14.12.2004 Ilja Scheps, Klavier Jacques François Halévy La Juive Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 400 1 Frances-Marie Uitti • Paul Griffiths there is still time Neil Shicoff, Tenor • Krassimira Stojanova, Sopran ECM New Series CD 476 241 1 Simina Ivan, Sopran • Walter Fink, Tenor • Orchester der Wiener Staatsoper • Dirigent: Vjekoslav Suˇ tej Frances-Marie Uitti, Violoncello • Paul Griffiths, Sprecher

KlassikAkzente 45 Service LIVE-TERMINE Goebel, Reinhard – MAK Mayer, Albrecht (Auswahl, Änderungen vorbehalten, aktuelle Termine unter www.klassikakzente.de) 20.11.04 Köln, WDR-Sendesaal 13.12.04 Braunschweig, Stadthalle * 26.11.04 Zürich (CH), Tonhalle 15.12.04 Köln, Philharmonie * 01.12.04 Köln, Opernhaus Steinfoyer 16.12.04 Düsseldorf, Tonhalle * 04.12.04 Kettwig, Alter Bahnhof 18.12.04 Hamburg, Musikhalle * 05.12.04 Münster, Friedenskapelle 19.12.04 Berlin, Philharmonie * am Friedenspark (Großer Saal) 20.01.05 Essen, Philharmonie 15.01.05 Friedrichshafen, 21.01.05 Köln, Philharmonie Graf-Zeppelin-Haus **

Foto: J. Henry Fair/DG 23.01.05 München, Herkulessaal 16.01.05 Würzburg, Residenz ** 04.–06.02.05 Zürich (CH), ZKO-Haus 17.01.05 Hannover, Goerne, Matthias Congress Centrum ** 18.01.05 Regensburg, Audimax ** 29.–31.12.04 Leipzig, Gewandhaus 23.01.05 München, 28.01.05 Salzburg (A), Mozartwoche Prinzregententheater ** 29.01.05 Köln, Philharmonie 24.01.05 Berlin, Konzerthaus ** 30.01.05 Baden-Baden, Festspielhaus 25.01.05 Wuppertal, Stadthalle ** 31.01.05 Zürich (CH), Opernhaus * Termine mit Thomas Quasthoff und 17.–19.02.05 Berlin, Philharmonie den Berliner Barock Solisten 06.03.05 Berlin, Philharmonie ** Termine mit der Academy St.-Martin- Grimaud, Hélène in-the-Fields (Mozart, Vaughan Williams) 28.11.04 Essen, Philharmonie McCreesh, Paul 24.02.05 Berlin, Philharmonie 12.12.04 Zürich (CH), Tonhalle 25.02.05 Genf (CH), Victoria Hall 21.01.05 Köln, WDR-Sendesaal 01.–04.03.05 Zürich (CH), Tonhalle 13.02.05 Bonn, Beethovenhalle 06.03.05 München 04.03.05 Schaffhausen (CH), Hagen Quartett Kirche St. Johann 03.12.04 Wien (A), Konzerthaus 05.03.05 Basel (CH), Stadt-Casino 28.01.05 Stuttgart Minkowski, Marc 29.01.05 Salzburg (A), Mozarteum 03.12.04 Frankfurt/M., Alte Oper 31.01.05 Genf (CH), 10.12.04 Wien (A), Konzerthaus HÉLÈNE GRIMAUD Conservatoire de Musique geht im Dezember endlich wieder ins Studio, um ihr neues 01.02.05 Basel (CH) Netrebko, Anna Album – Chopin und Rachmaninoff – einzuspielen. 02.02.05 Wien (A), Konzerthaus 09.12.04 Leipzig, Gewandhaus 15.12.04 Hamburg, CCH Mit diesem Programm ist sie erstmals in Deutschland am Hahn, Hilary 24. Februar 2005 um 20:00 Uhr in der Berliner Philharmonie zu erleben. 07.01.05 Mannheim, Rosengarten Quasthoff, Thomas Ticket-Hotline 01805–449 449 (12 Cent/Min.) • www.musikfeste.de/grimaud/ 08.01.05 Baden-Baden, Festspielhaus 08.12.04 Hannover, Kuppelsaal sowie bei allen Ticket-Online-Vorverkaufsstellen. 10.01.05 München, Philharmonie 13.12.04 Braunschweig, Stadthalle * Veranstalter: HarrisonParrott 11.01.05 Frankfurt/M., Alte Oper 15.12.04 Köln, Philharmonie * Und im Münchner Prinzregententheater am 6. März 2005 um 20:00 Uhr. Heppner, Ben 16.12.04 Düsseldorf, Tonhalle * 18.12.04 Hamburg, Musikhalle * Ticket-Hotline 089–93 60 93 oder [email protected]. 24.11.04 Dortmund, Konzerthaus 19.12.04 Berlin, Philharmonie * Veranstalter: MünchenMusik GmbH & Co. KG 30.11.04 Frankfurt/M., Alte Oper (Großer Saal) 06.12.04 Berlin, Staatsoper 12./16./21.01.05 Unter den Linden Wien (A), Staatsoper 08.12.04 Dresden, Semperoper Argerich, Martha Boulez, Pierre 20.02.05 Zürich (CH) Jansen, Janine 25.11.04 Lausanne (CH) 21.02.05 München 22.02.05 Frankfurt/M., Alte Oper 14.12.04 Bremen 22.02.05 Köln, Philharmonie 25.11.04 Berlin, Philharmonie 23./24.02.05 Wien (A), Musikverein 15.12.04 Hannover 25.03.05 Berlin, Philharmonie 14.12.04 Wien (A), Musikverein 04.03.05 Landau 22.12.04 Winterthur (CH), Bartoli, Cecilia 27.03.05 Berlin, Staatsoper 10.03.05 Wien (A), Musikverein Unter den Linden Musikkollegium 13.03.05 Köln, Philharmonie 01.12.04 Hamburg, Musikhalle 11:00 Uhr und 18:30 Uhr 16.03.05 Berlin, Philharmonie * Termine mit Albrecht Mayer und den 03.12.04 Frankfurt/M., Alte Oper 28.03.05 Essen Kožená, Magdalena Berliner Barock Solisten 06.12.04 München, Prinzregententheater Brendel, Alfred 20.01.05 Essen, Philharmonie Scholl, Andreas 10.12.04 Wien (A), Konzerthaus 26./28.11.04 Luzern (CH), 21.01.05 Köln, Philharmonie 26.11.04 Frankfurt/M., 16.12.04 Genf (CH), Grand Théâtre Lucerne Pianofestival 23.01.05 München, Herkulessaal Sendesaal des HR 20.12.04 Basel (CH) Concerto Köln Kremer, Gidon Thielemann, Christian Bashmet, Yuri 25.11.04 Essen, Philharmonie 24.11.04 Wien (A), Konzerthaus 27./28.11.04 Wien (A), Musikverein 26./28.01.05 Zürich (CH), Tonhalle 03.12.04 Linz (A) 11.01.05 Lübeck, 03./04.12.04 Baden-Baden, Festspielhaus 16.02.05 Köln, Philharmonie 14.12.04 Villach (A) Musik- und Kongresshalle 12./15./18./23./26./30.01.05 20.02.05 Zürich (CH), Tonhalle 21.01.05 Hamburg 12.01.05 Hamburg, Musikhalle Berlin, Deutsche Oper 22.02.05 Berlin, Konzerthaus 09.02.05 Wiesbaden 13.01.05 Bremen 02./05./06./28.02.05 14.01.05 Regensburg Bonney, Barbara 11.02.05 Aachen Berlin, Deutsche Oper 16.01.05 Köln, Philharmonie Emerson String Quartet 05.–07.03.05 Berlin, Philharmonie 27.–30.11.04 Wien (A) 17.01.05 Nürnberg 03.12.04 Berlin 08.03.05 Freiburg 18.01.05 München, Herkulessaal 19.12.04 Köln Flórez, Juan Diego 19.01.05 Göppingen 19./22./27./30.03.05 25./27.01.05 Salzburg (A), Wien (A), Staatsoper Mozarteum 11:00 Uhr

46 KlassikAkzente VORSCHAU

DIE -KLASSIK-CD-BESTSELLERLISTE im Oktober

Sempre Libera Deutsche Grammophon CD 474 800 2 SACD 474 881 2

Anna Netrebko, Sopran • Mingardo • Pirgu • Concetti u.a. Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler Chamber Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado

Opera Arias Deutsche Grammophon CD 474 240 2

Anna Netrebko, Sopran • Wiener Philharmoniker • Dirigent: Gianandrea Noseda

Schumann • Haydn • Schubert • Tan Dun • Chopin • Liszt Lang Lang – Live At Carnegie Hall Deutsche Grammophon CD 474 820 2 SACD 474 875 2

Lang Lang, Klavier Geburtstagskind: PIERRE BOULEZ The Tenor’s Passion Sony Classical CD 092937 www.haraldhoffmann.de

Marcelo Álvarez, Tenor • Staatskapelle Dresden Dirigent: Marcello Viotti TITEL

Edward Elgar: Violinkonzert op. 61 Pierre Boulez feiert im März seinen 80. Geburtstag. Ralph Vaughan Williams: The Lark Ascending Deutsche Grammophon CD 474 504 2 SACD 474 873 2 MAGAZIN Hilary Hahn, Violine • London Symphony Orchestra Dirigent: Sir Colin Davis Christian Thielemann auf Celibidaches Spuren: Einstand Peter Iljitsch Tschaikowsky • Erich Wolfgang Korngold Violinkonzerte als Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker mit Deutsche Grammophon CD 474 515 2 SACD 474 874 2 Bruckners Fünfter.

Anne-Sophie Mutter, Violine Wiener Philharmoniker • London Symphony Orchestra Anne Sofie von Otter goes Barock: Music for (more than) Dirigent: André Previn a while.

Verdi • Gluck • Rossini • Donizetti • Puccini • Cimerosa Hélène Grimaud: Mit Chopin und Rachmaninoff in die Berliner Great Tenor Arias Decca CD 475 550 2 SACD 475 618 2 Philharmonie.

Juan Diego Flórez, Tenor • Orchestra Sinfonica di Milano Lang Lang: Chinesischer Tastentiger trifft auf russischen Giuseppe Verdi • Dirigent: Carlo Rizzi Supervirtuosen.

W. A. Mozart: Andante B-Dur • Oboenkonzert C-Dur u.a. Ludwig August Lebrun: Oboenkonzert Nr. 1 d-Moll Fragebogen: Ludorico Einaudi. Deutsche Grammophon CD 476 235 2

Albrecht Mayer, Oboe • Mahler Chamber Orchestra Die nächste Ausgabe erscheint am 8. März 2005. Dirigent: Claudio Abbado

J. S. Bach IMPRESSUM Goldbergvariationen KlassikAkzente wird herausgegeben von Sony Classical CD 093101 UNIVERSAL Classics & Jazz • Stralauer Allee 1 • 10245 Berlin

Telefon 030/520 07 01 • E-Mail: [email protected] • http://www.klassikakzente.de

Martin Stadtfeld, Klavier Österreich: Universal Music GmbH • Edelsinnstr. 4 • A-1122 Wien • Telefon +43/1/811 212 07

W. A. Mozart • M. Haydn Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung: Violinkonzerte G9 Werbeagentur GmbH, Hamburg, E-Mail: [email protected] • Ständige Mitarbeiter: Carsten Diekmann (Online-Redaktion), E-Mail: [email protected] • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: Sony Classical CD 092939 [email protected] • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Sven Ahnert (SA), Götz Bühler (GB), Guido Fischer (GF), Olivier Fourés, Harald Glossner (HG), Reinhard Goebel, Arthur Lavair (AL), Reinhard Lemelle (RL), Harald Reiter (HR), Peter Ruedi, Peter Ryom, Thomas Voigt, Marc Wirbeleit (MW), Hagen Zimmer- Baiba Skride, Geige • Kammerorchester Carl Philipp mann, Dagmar Zurek • Litho: fws, Hamburg • Druck: SKN, Norden Emanuel Bach Dirigent: Hartmut Hänchen Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Telefon 030/280 18-0 • Fax 030/280 18-4 00 • [email protected] • www.runze-casper.de

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KlassikAkzente 47 Fans in aller Welt sind begeistert. Auf den Musikreisen an Bord der Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtflotte verschmelzen neue Reiseerlebnisse mit von Weltstars interpretierten Werken der Klassik und Moderne. Musikerlebnisse, die, über den schönen Moment hinaus, auch später immer wieder an wundervolle Tage erinnern.

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