Der SPD Bundestags- Newsletter für Mittelfranken AUSGABE 06 PLENUM 2019

In dieser Ausgabe:

THEMA DER WOCHE: Für ein starkes und soziales Europa

CARSTEN TRÄGER: Die Mindestvergütung für Auszubildende kommt

GABRIELA HEINRICH: 70 Jahre Europarat – ein Grund zum Feiern

MARTINA STAMM-FIBICH: Jahresbericht des Petitionsausschusses

MARTIN BURKERT: Forderung nach mehr Investitionen in die Schiene

Herausgeber: Der Newsletter Plenum ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bundestagsabgeordneten Martina Stamm-Fibich, , Martin Burkert und Carsten Träger. Für den Inhalt sind die Mandatsträger verantwortlich. Die aktuellen Datenschutz- bestimmungen finden Sie auf den jeweiligen Internetseiten der Abgeordneten. Der Newsletter enthält Links zu anderen Websites. Diese Verlinkungen sind in der Regel als solche gekennzeichnet. Die Abgeordneten haben keinen Einfluss darauf, inwieweit auf den verlinkten Webseiten die geltenden Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Thema der Woche Sitzungswochen vom 06.05. bis 17.05.2019

Ein starkes soziales Europa für eine nachhaltige Zukunft Diese Europawahl ist eine Richtungsentscheidung: Der Kampf gegen Rechtsradikalismus und Nationalismus, die Erhaltung unseres Weltklimas, die soziale Gestaltung von Digitalisierung und Globalisierung und gerechte Steuern für internationale Konzerne müssen international angepackt werden.

Vom 23. bis 26. Mai 2019 wählen rund onssteuer. Mit deren Einnahmen wer- 400 Millionen Menschen in den 28 den wir in Schulen, in eine moderne Mitgliedsstaaten ein neues Parlament Infrastruktur und in Forschung, zum für die Europäische Union. Es ist eine Beispiel in die Speichertechnologie für Richtungsentscheidung. In Deutsch- grünen Strom, investieren. Auch für land ist der Wahltag am 26. Mai – und den Kampf gegen Jugendarbeitslosig- die Briefwahl bereits in vollem Gange. keit werden wir mehr Geld bereitstel- Für uns steht fest: Die Antwort auf die len. Das Verschieben von Gewinnen weltpolitischen Herausforderungen und Verlusten durch Großkonzerne kann nur lauten „Europe united!“. Nur zwischen verschiedenen Ländern und eine starke Europäische Union, die den grenzüberschreitenden Steuerbe- sich auch sozialen Ausgleich zur Auf- trug werden wir massiv eindämmen. gabe macht, ermöglicht uns auch in All das gibt es nur mit der SPD. Zukunft ein Leben in Frieden, Sicher- Foto: Adobe Stock Lulla heit und Wohlstand. Der schnellste Weg für mehr soziale Gerechtigkeit, gerechte Steuern und Nur über die EU können wir unser be- sorgen. Das Prinzip „Gleicher Lohn ökologische Nachhaltigkeit in der eu- währtes Modell des Sozialstaats im für gleiche Arbeit am gleichen Ort“ ropäischen Politik ist ein Wechsel an 21. Jahrhundert gegen den internati- muss ohne Einschränkungen gelten – der Spitze der EU-Kommission. Wenn onalen Turbokapitalismus verteidigen auch beim Vergleich von Frauen und die Fraktion der Sozialisten & Demo- – und über eine sozialdemokratische Männern. Mit gemeinsamen Regeln kraten nach der Wahl die größte im Handelspolitik weltweite soziale und können wir eine starke Wirtschaft und Parlament ist, kann Frans Timmer- ökologische Standards vorantreiben. gute soziale Absicherung in ganz Eu- manns, der Spitzenkandidat der Sozi- ropa zusammenbringen. aldemokratischen Parteien in Europa, Aus dem europäischen Binnenmarkt, Kommissionschef werden. der enormen Wohlstand geschaffen Auch internationale Unternehmen hat, muss jetzt endlich ein gemeinsa- wie die großen Digitalkonzerne und Dieses Ziel ist greifbar nah. Timmer- mer Sozialraum werden. Wer Vollzeit die Finanzmärkte müssen in Europa mans ist der einzige progressiv-lin- arbeitet, darf nirgends in der Europäi- gerecht besteuert werden. Die SPD ke Kandidat, der das schaffen kann. schen Union einen Lohn unter der Ar- kämpft gegen Steuerdumping. Wir Deshalb müssen alle, die möglichst mutsgrenze erhalten. Deshalb wollen brauchen eine gemeinsame Bemes- schnell mehr Gerechtigkeit und Nach- wir ein System fairer Mindestlöhne sungsgrundlage und Mindestsätze bei haltigkeit in der europäischen Politik in allen Mitgliedsstaaten und starke den Unternehmenssteuern, eine Di- wollen, Frans Timmermans unterstüt- Gewerkschaften, die für gute Löhne gitalsteuer und eine Finanztransakti- zen – und SPD wählen!

Newsletter-Ausgabe 06 | 2019 2 www.spd.de Carsten Träger | Wahlkreis Fürth carsten.traeger@.de

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Die Mindestvergütung für Auszubildende kommt Wir führen den Mindestlohn für Azubis ein und erweitern das BAföG. Damit verbessern wir gezielt die Lebenssituation junger Menschen und unterstützen die Ausbildung unserer dringend benötigten Fachkräfte von morgen. Zehntausende Azubis bekommen bald mehr Geld: Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine neue Mindest- vergütung für Auszubildende auf den Weg gebracht.

Ab dem kommenden Jahr sollen Azu- bis im ersten Lehrjahr mindestens 515 Euro im Monat erhalten. Bis 2023 soll dieser Basisbetrag auf 620 Euro ansteigen. In den weiteren Lehrjah- ren soll die Mindestvergütung dann bei 18, 35 und 40 Prozent über dem Foto: iStock.com/bowdenimages Basisbetrag liegen – 2023 im vierten Lehrjahr also bei 868 Euro im Monat. Wer eine Ausbildung macht, muss Verbesserungen auch beim BAföG Jeder junge Mensch in Deutschland sich darauf verlassen können, dass soll die Chance auf ein erfolgreiches der Lebensunterhalt während dieser Die SPD hat das BAföG eingeführt Leben haben. Die duale Ausbildung Zeit ordentlich abgesichert ist. Auszu- und immer wieder dafür gesorgt, dass ist eine Grundlage für unsere Wirt- bildende tragen zur betrieblichen und die Leistungen angepasst werden, da- schaftskraft und unseren Wohlstand. gesellschaftlichen Wertschöpfung bei mit möglichst viele bedürftige Studie- Mit der Mindestausbildungsvergütung – und das muss sich in ihrer Vergü- rende unterstützt werden können. wird sie jetzt noch attraktiver. Das ist tung widerspiegeln. wichtig, denn wir brauchen qualifizier- Wir investieren mehr als eine Milliar- te Fachkräfte in Ausbildungsberufen. Auf Drängen der SPD hat das Bil- de Euro in eine umfassende Reform dungsministerium nachgebessert: Die des BAföG. Wir erhöhen den Wohn- Die überwiegende Mehrheit der Aus- Mindestvergütung soll nun deutlich zuschlag, die Bedarfssätze, den För- zubildenden wird aufgrund von guten über dem Schüler-BAföG liegen, denn derungshöchstsatz, die Einkommens- Tarifverträgen ordentlich bezahlt. Aber von der Ausbildungsvergütung wer- freibeträge und den BAföG-Zuschlag jetzt müssen auch nicht tarifgebun- den – anders als beim Schüler-BAföG zur Kranken- und Pflegeversicherung. dene Betriebe ihre Auszubildenden – auch Sozialbeiträge erhoben. Jun- anständig vergüten. Das ist dringend ge Leute in Ausbildung dürfen nicht Wir stärken die berufliche und die uni- notwendig: Laut der Bundesagentur schlechter dastehen, als diejenigen versitäre Bildung und schaffen mehr für Arbeit bekommen 115.000 Azubis gleichen Alters, die sich entschlossen Chancengleichheit im Bildungssystem aktuell weniger als 500 Euro monat- haben, einen anderen Bildungsweg zu – für eine gute Zukunft in einem soli- lich. gehen. darischen Land!

Newsletter-Ausgabe 06 | 2019 3 www.spd.de Gabriela Heinrich | Wahlkreis Nürnberg Nord [email protected]

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70 Jahre Europarat – ein Grund zum Feiern Der Europarat ist der Hüter der Menschenrechte von 820 Millionen Menschen. Er ist wichtiger denn je – wenn er sich erneuert und gestärkt wird.

Der Europarat wurde 1949 auf den stimmen. Staaten stellen mehr und Finanzierungskrise: Die Türkei hat die Trümmern des zweiten Weltkriegs mehr die Urteile des EGMR in Frage. Beiträge gekürzt, Russland zahlt sei- gegründet und ist heute eine interna- Das nimmt Bürgerinnen und Bürgern ne Beiträge nicht, weil nach der völ- tionale Organisation mit 47 Mitglieds- in solchen Ländern die letzte Instanz, kerrechtswidrigen Annektion der Krim staaten mit Sitz in Straßburg. Alle ihre Rechte einzuklagen zu können. die Duma-Abgeordneten im Europarat europäischen Länder außer Weiß- Das nationale Recht autoritärer Mit- kein Stimmrecht mehr haben. russland sind vertreten (weil Wie lässt sich in Weißrussland „Die Werte des Europarats der Europarat noch die Todes- wieder stär- strafe vollstreckt werden jetzt, nach 70 Jahren, ken? wird). bedroht. Seine Stärkung ist Eine fraktions- Fast 70 Jahre übergreifende eine hervorra- daher dringend geboten“ Gruppe von gende Bilanz Abgeordneten kämpft – an- Der Europarat schuf die europäische gliedsstaaten müsste sich nicht mehr ders als die Populisten – für die Werte Menschenrechtskonvention und war an den Europaratstandards orientie- und Regeln des Europarats. Ich bin zunächst die Basis für die Zusam- ren – schlecht für die Zivilgesellschaft mit meinem Kollegen menarbeit Westeuropas. Ab 1989 half in diesen Ländern. Hinzu kommt eine Teil dieser Gruppe. Wir suchen ers- er den osteuropäischen Staaten, De- tens den Dialog mit Russland, damit mokratie und Rechtsstaatlichkeit zu es wieder kooperiert. Die Entschei- verwirklichen. Der Europäische Ge- dung zu Russland steht in Straßburg richtshof für Menschenrechte (EGMR) im Juni auf der Tagesordnung. Wir for- wacht über die Einhaltung der Grund- dern zweitens, die Finanzierung des rechte. Und die Parlamentarische Ver- Europarates dauerhaft sicherzustel- sammlung des Europarats (PVER), len. Und wir arbeiten drittens an Sank- bei der ich auch mitmache, verab- tionsmechanismen: Gegen Staaten, schiedete unzählige wichtige Resolu- die sich nicht an die Menschenrechte tionen. halten und gegen Abgeordnete, die sich nicht an die Regeln halten. Wenn Die Probleme in der Gegenwart wir das alles schaffen, dann hätten wir in Europa wieder eine Menschen- Bei der PVER bilden sich ungute Alli- rechtsorganisation, die 820 Millionen anzen, die unliebsame Berichte weg- Menschen wirklich hilft.

Newsletter-Ausgabe 06 | 2019 4 www.spd.de Martina Stamm-Fibich | Wahlkreis Erlangen [email protected]

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Petitionsausschuss übergibt den Jahresbericht für 2018 Deutliche Steigerung an Eingaben – 1682 Petitionen mehr als im Vorjahr erreichten den Bundestag. Im Grundrecht in Artikel 17 verankert.

In dieser Woche haben wir den Jah- resbericht 2018 des Petitionsaus- schusses an Bundestagspräsident Dr. Schäuble übergeben. Als stellvertre- tende Ausschussvorsitzende freue ich mich über die Entwicklung der Einga- bezahlen. 13­.189 Petitionen wurden eingereicht, 2017 waren es 11.507. Das spricht für die Attraktivität des Petitionsrechts, das in Artikel 17 des Grundgesetzes verankert ist.

Es lohnt sich, eine Petition beim Bun- destag einzureichen – nicht nur in Ein- zelfällen, sondern auch mit Vorschlä- gen zur Gesetzgebung. Häufig fließen die Anliegen mit in Gesetze ein, gera- de in der Gesundheitspolitik. Cannabis als Medizin gäbe es beispielsweise Die Mitglieder des Petitionsausschusses überreichen Bundestagspräsident Wolfgang heute ohne eine damals eingereichte Schäuble den Jahresbericht 2018. Insgesamt 13.189 Petitionen wurden eingereicht. Petition nicht.

Ein aktuelles Beispiel ist die Petition gefordert wurde, wirken. Wir haben mittlerweile einen Gesetzgebungsvor- der Psychotherapeutinnen und Psy- sie an das Europäische Parlament und schlag zur Abschaffung der Zeitum- chotherapeuten zum Terminservice- an die Bundestagsfraktionen überwie- stellung vorgelegt, der im Parlament und Versorgungsgesetz (TSVG). Sie sen. Die Europäische Kommission hat und im Rat diskutiert wird. haben sich damit gegen die zunächst vom Ministerium geplante Einführung Das müssen Sie zum Petitionsrecht wissen einer „gestuften“ Versorgung in der Psychotherapie gewandt. Zur Unter- DAS PETITIONSRECHT ist ein „Jedermanns- Ausschusses nach wie vor das erfolgreichste recht“ – alle Menschen können es nutzen, Internetangebot des Parlaments. stützung haben sie gut 217.000 Unter- unabhängig von Alter oder Nationalität. schriften gesammelt. Am Ende wurde KAMPAGNEN bei privaten Plattformen die Regelung aus dem Gesetzentwurf PETITIONEN müssen direkt beim Parlament können im Bundestag nicht als Petitionen eingereicht werden – per Post, per Fax oder behandelt und im Ausschuss beraten werden gestrichen. online: https://epetitionen.bundestag.de PETITIONEN, die in vier Wochen 50.000 Mit- Auch die vielen Petitionen, mit denen MIT ÜBER 2,6 MILLIONEN registrierten zeichnungen erhalten, werden im Ausschuss Nutzerinnen und Nutzern ist das Portal des mit den Petentinnen öffentlich beraten. die Abschaffung der Zeitumstellung

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Forderung nach mehr Investitionen in die Schiene Bei der öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses sind sich alle Experten einig: In die Schieneninfrastruktur muss viel mehr investiert werden.

Anträge aller fünf Fraktionen wurden bei der Anhörung des Verkehrsaus- schusses zum Eisenbahnmarkt disku- tiert. Experten aus der Bahnbranche standen den Fachpolitikerinnen und -politikern Rede und Antwort.

Mit der in den vergangenen Jahren auf Verschleiß gefahrenen Schieneninfra- struktur sei es nicht möglich, eine stär- kere Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene und eine Erhöhung der Fahrgastzahlen im Fernverkehr zu erreichen. Am Beispiel Schweiz wurde aufgezeigt, wie es ge- lingen könnte, die Schiene zu stärken.

Regula Herrmann vom Bundesamt für Verkehr der Schweizerischen Eidge- Der Verkehrspolitiker Martin Burkert, MdB, spricht im Verkehrsausschuss zur Bahnpolitik. Foto: Marco Urban nossenschaft sagte, dass der Anteil aus Steuergeldern zur Finanzierung der Bahn pro Person in der Schweiz Verkehr auf die Schiene bekommen, die Verdoppelung des Personenver- deutlich höher sei als in Deutschland. sei das aber nicht ausreichend. „Wir kehrs und die Steigerung des Anteils In der Schweiz flössen in den Fonds gehen von zehn Milliarden Euro aus“, im Schienengüterverkehr auf 25 Pro- zur Finanzierung der Verkehrsinfra- sagte Dr. Andreas Geißler. Zugleich zent mit der Bestandsinfrastruktur struktur mit Mineralöl- und Schwerver- sprach er sich für eine Erweiterung der nicht erreichbar seien. „Dazu müssen kehrsabgaben auch Straßensteuern Laufzeit der LuFV von fünf auf zehn wir in den Ausbau der Knoten sowie in – schließlich profitiere auch die Straße Jahre aus. Neu- und Ausbaustrecken investieren“, davon, wenn sie durch die Schiene sagte er. Der derzeitige Finanzierungs- entlastet werde. Seit der Bahnreform im Jahr 1994 gebe rahmen reiche nicht aus. es 50 Prozent mehr Transport auf der Die „Allianz pro Schiene“ begrüßte, Schiene, aber zugleich ein gealtertes Im gemeinsamen Antrag mit der Union dass der Bund über die Leistungs- und Schienennetz, sagte Alexander Kirch- fordern wir, dass der Investitionshoch- Finanzierungsvereinbarung (LuFV) ner von der Eisenbahn- und Verkehrs- lauf der vergangenen Jahre verstetigt mehr Geld in die Instandhaltung inves- gewerkschaft. Die Instandhaltungs- werden muss. Mit der LuFV III soll es tiere und die Mittel für Aus- und Neu- aufwendungen seien folglich drastisch zu einer geringeren Störanfälligkeit des bau gestiegen seien. Wolle man mehr gestiegen. Kirchner verdeutlichte, dass Netzes kommen.

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