RUNDGANG ` MITTELALTER ´ barocke Gestalt verschwand, ab 1834 nördliche Teile zur Bebauung freigegeben. Der Mittelalterrundgang führt Sie von der Evan- 7 Karlsburg (Pfinztalstr. 9) gelischen Stadtkirche zur Turmbergruine. Den Ehemaliges Jagdschloss, 1565 bei der Residenzverlegung Turmberg können Sie entweder zu Fuß über Treppen- von nach Durlach durch Markgraf Karl II. ausge- wege oder mit der Turmbergbahn erreichen. Erleben baut. Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1689 bis auf Sie das historische Durlach und genießen Sie zum den heute noch bestehenden Prinzessenbau fast vollständig Abschluss einen Blick über Durlach. zerstört. Bis 1715 Errichtung des westlichen Schloss- Dauer zu Fuß: ca. 65 - 70 Minuten flügels mit Kapelle und Marstall, die Verlegung der Residenz in das neugegründete beendete 1 Evangelische Stadtkirche (Pfinztalstraße 31) 1718 den weiteren Ausbau. In der Folgezeit Wit- Ursprünglich katholisch und 1464 dem heiligen Stephan ge- DURLACH wensitz, im 19. Jahrhundert Kaserne. weiht. Ältester Teil ist der aus dem 12. Jahrhundert stammende 8 Eines der ältesten Häuser Durlachs Unterbau des Turmes, der in der Gotik dann achteckig Eines der wenigen Häuser, die den Brand von 1689 fortgesetzt wurde. überstanden, zeigt die damals übliche giebelstän- 2 Gymnasium Illustre (Am Zwinger 5) dige Bauweise. 1586 gegründet, 1689 abgebrannt. Nach Grün- 9 Schlachthaus (An der Stadtmauer) dung Karlsruhes 1715 wurde das Gymnasium 1724 1574 erbaut, im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1659 dorthin verlegt, in Durlach blieb ein Pädagogium. bis 1664 von der Stadt wieder errichtet. Nach dem Brand 1907 erhielt Durlach wieder ein Gymnasium von 1689 wurde es 1708 notdürftig wiederhergestellt und (Gymnasiumstraße 1-3). 1749/50 neu gebaut. Bis in die 1930er Jahre wurde hier 3 Basler Tor geschlachtet, 1989 wurde das Gebäude renoviert. Das einzige noch erhaltene der vier Stadttore 10 - oder Ochsentor stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ehemals war Durlach besaß vier Stadttore. Hier stand das Pfinz- oder Och- es Zugangstor zur Post- und Heerstraße nach Basel, wo die sentor, das nach dem Brand von 1689 im Jahr 1753 wieder Markgrafen eine Nebenresidenz hatten. hergestellt und 1845 abgerissen wurde. Östlich sind noch 4 Nikolauskapelle und alter Friedhof Reste der Zwingermauer zu sehen, die ebenfalls nach Zunächst bei der Stadtkirche gelegen wurde der Friedhof im dem Brand wieder aufgebaut werden musste. 16. Jahrhundert vor die Stadtmauer verlegt und bis 1900 ge- 11 Obermühle (Alte Weingartner Straße 37) nutzt. Gleichzeitig wurde hier eine Friedhofskapelle errichtet, 5 Die um 1479 erbaute Obermühle gehörte der Stadt nach dem schon 1535 belegten `St. Nicolaus Altar´ bei der Durlach. Am 25. Juni 1849 fand hier die entscheidende Stadtkirche Nikolauskapelle genannt. Sie brannte 1689 ab Schlacht zwischen der Revolutionsarmee und den preu- und wurde 1712 neu erbaut. ßischen Truppen statt, wovon noch die an der Mauer 5 Lapidarium (in Planung) angebrachten Kanonenkugeln zeugen. Seit 1992 ist das Relikte von römischen Steinen aus dem ehemaligen Schloss- Mühlrad zur Energiegewinnung wieder in Betrieb. garten. Grabplatten vom alten Durlacher Friedhof. 12 Turmberg/Ruine 6 Schlossgarten Zwischen 1075 und 1100 Burg als Stammsitz der Grafen Bereits vor 1600 als Gartenanlage angelegt. Im 17. Jahr- von Hohenberg errichtet, 1279 zerstört. Im 16. Jahrhundert hundert gehörten dazu Küchen- und Bauhofgarten sowie Wachturm. Heute beliebtes Ausflugsziel. Eine Aussichtsplatt- Ballhaus, Reitbahn und Lapidarium. Anlage der Kastanienal- form bietet Fernsicht über das Rheintal, Gastronomie und lee am Beginn des 18. Jahrhunderts. Ab dem 19. Jahrhundert Spazierwege. Erreichbar zu Fuß oder mit der 1888 errichteten Veränderungen im Stil des Englischen Landschaftsgartens, Turmbergbahn. RUNDGANG ` INDUSTRIE ´ WEITERE SEHENSWÜRDIGKEITEN: RUNDGANG ` WASSER ´

Auf den Spuren der Industriestadt Durlach, vom St. Peter und Paul-Kirche (Kanzlerstraße 2) Brunnen, Mühle und Wasserwerk, auf diesem Bahnhof bis zur Fayence. Seit Einführung der Reformation 1565 war Durlach eine Rundgang begegnet Ihnen das nasse Element. Dauer zu Fuß: ca. 35 - 40 Minuten evangelische Stadt. Die Katholiken stellten eine Minderheit, Dauer zu Fuß: ca. 35 - 40 Minuten Neuer Bahnhof (Hauptbahnstraße 1) die seit 1809 ihren Gottesdienst im heutigen Festsaal der Militärschwimmbad 1911 erbaut, zunächst als Personenbahnhof, zwei Jahre Karlsburg hielt. Erst 1898 bis 1900 wurde die St. Peter und 1861 neben dem städtischen Schwimmbad angelegt, mehr- später auch als Güterbahnhof in Betrieb. Paul-Kirche errichtet. fach erneuert. Von 1908 bis 1912 in dieser Form genutzt, Dr. Willmar Schwabe Arzneimittel (W.-Schwabe-Str.4) Rathaus (Pfinztalstraße 33) da die Soldaten an fließendem Gewässer schwimmen lernen Dr. Willmar Schwabe Arzneimittel zählt zu den weltweit Nach Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 erst 1718 sollten. führenden Herstellern von pflanzlichen Arzneimitteln. Firmen- von Johann Heinrich Schwarz wieder aufgebaut. Beim Um- Obermühle (Alte Weingartner Straße 37) gründung 1866 Leipzig, Wiederaufbau 1946 Durlach. Heute bau durch Jakob Hochstätter 1845 erhielt es den heutigen Die um 1479 erbaute Obermühle gehörte der Stadt Durlach. international agierende Unternehmensgruppe. Treppengiebel. Innen Tafeln von der Durlacher Hungersnot. 1849 entscheidende Schlacht zwischen der Revolutionsarmee Badische Maschinenfabrik Durlach (BMD) Üxküllsches Palais (Zunftstraße 12) und den preußischen Truppen, wovon noch die an der Mauer 1855 von Georg Sebold als Zündholz- 1714 von dem Grötzinger Nikolaus Nidda erbaut und nach angebrachten Kanonenkugeln zeugen. fabrik gegründet, seit 1866 Produktion seinem späteren Besitzer, dem Prinzenerzieher und Präsi- Seit 1992 ist das Mühlrad zur Energiege- auf diesem Gelände. Ab 1885 Badische denten des Hofrates Friedrich Emich Freiherr von Üxküll, benannt. winnung wieder in Betrieb. Maschinenfabrik, begründete Durlachs Gefängnismauer (Marstallstraße 18) Hengstplatz Ruf als Industriestadt. BMD stellte 2002 Überrest des 1843-1846 nach Plänen von Jakob Hochstätter Ursprünglich Viehmarkt. 1896 Bau eines den Betrieb in Durlach ein. auf Stadtmauerresten errichteten Gefängnisses. 1872/73 neu Denkmals für Christian Hengst, Durla- Alter Bahnhof (Gritznerstraße 8) erbaut, später Jugendarrestanstalt und Untersuchungsge- cher Stadtbaumeister und Gründer der 1843 wurde Durlach an die Eisenbahn- fängnis des Bundesgerichtshofes. 1990 Abriss. Freiwilligen Feuerwehr, einer der ersten strecke Karlsruhe - Heidelberg - Mann- Hotel zur Karlsburg/Münze (Pfinztalstraße 7) Deutschlands, 1938 Umbenennung. heim angeschlossen. Hier befand sich Ab 1811 Gastwirtschaft „Hotel zur Karlsburg“, auch als Koch- Wasserwerk (Pfinztalstraße 1) bis 1911 der erste Durlacher Bahnhof, und Nähschule des Badischen Frauenvereins genutzt. Von 1734 Wurde 1896 anstelle eines seit dem 16. einige Industriebetriebe hatten direkten bis 1802 befand sich in den hinteren Gebäuden die herrschaftliche Jahrhundert hier bestehenden Brunnen- Gleisanschluss. Münze. Seit 1998 ist dort das Max-Reger-Institut beheimatet. hauses errichtet. Seit 1971 außer Betrieb. Nähmaschinenfabrik Gritzner (später Pfaff) Funkerkaserne (Alte Weingartener Straße 37) Marktplatzbrunnen Die 1872 im Zuge der Industrialisierung Durlachs gegründe- 1914 als Markgrafenkaserne erbaut, im Zuge der Entmilitari- 1567 errichtet, mit einer Standbildfigur verziert, genannt te Nähmaschinen-Fabrik Gritzner AG war zeitweise größter sierung von 1922 bis 1935 als städtisches Krankenhaus und `Karle mit der Tasch´ (Original im Pfinzgaumuseum, Kopie auf Arbeitgeber für Durlach, Aue und die umliegenden Dörfer. Finanzamt genutzt. 1935 Einzug der Landespolizei, 1937 des dem Rathausbalkon). Bereits im Mittelalter zentraler Fließ- 1957 wechselte die Firma ihren Besitzer, Ende der 1990er Jahre Militärs. 1938 Umbenennung in Funkerkaserne. Seit 1945 brunnen der Stadt, 1862 Abriss. 1992 Fertigung des Liebes- Einstellung der Produktion. Nutzung durch die Polizei. bzw. Lebensbrunnen von Klaus Ringwald. Orgelfabrik (Amthausstraße 17-19) Bäderbrünnele (Bäderstraße/Ecke Rebenstraße) Das Gelände gehörte seit 1770 einer Orgelbauerfamilie und Rundgänge, Diente der Wasserversorgung für die Bewohner der umlie- ist Zeugnis der wirtschaftlichen Entwicklung Durlachs, das ge- E-Mail-Adresse genden Straßen und wurde von einer Quelle an der Badener gen Ende des 19. Jahrhunderts Industriestadt wurde. Heute Straße gespeist, die bis 1911 in Betrieb war. Herausgeber: Stadt Karlsruhe, Stadtamt Durlach, 2007 ist die Orgelfabrik Kultur- und Veranstaltungszentrum. Weinbrennersches Brunnenhaus Texte: Anke Mührenberg, Pfinzgaumuseum Fayence (Pfinzstraße 66) Gestaltung und Kartographie: Susanne Wolf, VLW 1824 von Friedrich Weinbrenner errichtet. Die darin gefassten 1723 vom Porzellanmaler Johann Heinrich Wachenfeld ge- Photos: Monika Müller- Gmelin, StPlA Quellen versorgten bis 1871 ganz Karlsruhe und bis 1971 gründet, bestand bis 1840. Die Waren der Manufaktur, insbe- Durlach mit Wasser. sondere die Birnkrüge, wurden auch ins Ausland exportiert. Schlossgartenbrunnen und Nibelungenbrunnen