Interkommunales Projekt Pfullingen und Leitarten der Vogelwelt zur nachhaltigen Förderung der in unseren Streuobstwiesen Streuobstwiesen

Im Rahmen des Life+-Projektes „Vogelschutz in Ansprechpartner in Pfullingen: Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Stadtbauamt Abteilung Planung Mittleren Remstales“ wurden im Jahr 2010 Ziel- und Landschaftsentwicklungskonzept LEK unter besonderer Leitarten definiert. Kann der Lebensraum für diese Berücksichtigung des Artenschutzes in Pfullingen Arten erhalten und verbessert werden, werden auch Rathaus | Marktplatz 4 + 5 | 72793 Pfullingen alle anderen typischen Bewohner der Streuobstwie- in Zusammenarbeit mit sen gute Lebensbedingungen vorfinden. Büro Pustal Landschaftsökologie und Planung Im Mittelpunkt stehen die bei uns vorkommenden Hohe Straße 9/1 | 72793 Pfullingen | Tel.: 07121 994216 und nach der EU-Vogelschutzrichtlinie geschützten http://www.pfullingen.de/de/Unsere-Stadt/PLENUM-Projekt Arten: Gartenrotschwanz, Grauspecht, Grünspecht, Obst- und Gartenbauverein Pfullingen Halsbandschnäpper, Mittelspecht, Neuntöter (1), Rötsteige 31 | 72793 Pfullingen | Tel.: 07121 754450 Steinkauz (2).

Ansprechpartner in Pliezhausen: Obst- und Gartenbauverein Pliezhausen Wilhelmstraße 31 | 72124 Pliezhausen | Tel.: 07127 89175 Obst- und Gartenbauverein Rübgarten Im Beckenwasen 18 | 72124 Pliezhausen | Tel.: 07127 972242 AK Streuobst Pliezhausen Förderung der Streuobstwiesenlandschaft 1 2 Vogelschutz in © Rolf Müller © fotolia.de© auf der Gemarkung Pliezhausen Neuntöter Steinkauz Gemeinde Pliezhausen Streuobstwiesen Marktplatz 1 | 72124 Pliezhausen | Tel.: 07127 977114 Interkommunales Projekt Pfullingen www.pliezhausener.streuobstwiesen-boerse.de Impressum und Pliezhausen zur nachhaltigen Herausgeber: Förderung der Streuobstwiesen Stadt Pfullingen und Gemeinde Pliezhausen © Konzeption, Text, Fotos ohne Kennzeichnung Alle Projektfaltblätter im Überblick: • Informationen Waltraud Pustal | Freie Landschaftsarchitektin 01: Streuobsternte und Verwertung • Schulungen 72793 Pfullingen | www.pustal-online.de 02: Vogelschutz in Streuobstwiesen © Graphik: www.buero-maichle-schmitt.de 03: Fledermäuse in Streuobstwiesen • Unterstützung 04: Wildbienen in Streuobstwiesen 1. Auflage: 2012 • Wissensvermittlung Diese Faltblattserie wurde unterstützt 05: Streuobstwiesen: Pflanzung und Pflege durch PLENUM Schwäbische Alb, 72764 , 06: Blumenreiche Streuobstwiesen: Nutzung und Pflege www.plenum-alb.de 07: Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Faltblatt 02 © fotolia.de Artenschutz in Streuobstwiesen © fotolia.de© © u m-s © u m-s © fotolia.de© Gartenrotschwanz Wildbiene Fledermaus: Mausohr Blumenwiese

Lebensgemeinschaft in mehreren Etagen Baumarten: Nachmahd) jeweils nach der Hauptblütezeit der Wie- Die alten Streuobstwiesen sind zum Lebensraum vieler Mischung aller regional typischen Arten und Sorten ein- senblumen. Auch eine Winterbeweidung unterstützt die Tier- und Pflanzenarten geworden. Über 50 verschiedene schließlich Walnussbäumen und sogar Wildobstbäumen wie Vegetationsentwicklung. Nutzungsvielfalt im Unter- Brutvogelarten leben in den Streuobstwiesenlandschaf- z. B. Speierling, Mehlbeere. wuchs sorgt für ein breiteres Nahrungsangebot, es ten Pfullingens und Pliezhausens. Über 3000 verschie- sollen also nicht alle benachbarten Wiesen gleichzeitig Baumdichte: 50 – 70 Bäume pro Hektar mit ausreichend dene Tierarten können in den extensiv bewirtschafteten abgemäht werden. Grau- und Grünspecht und der Wen- Abstand für die maschinelle Bewirtschaftung der Wiese. Streuobstwiesen leben. Zählt man die Pflanzen der dehals fressen und füttern erdhügelbauende Ameisen- Baumpflege: Regelmäßiger Baumschnitt, um vorzeitiger Alte- Wiesen und Weiden und die Moose, Algen, Flechten und arten. Zu dichtes und hohes Gras ist ebenso ungeeig- rung sogar junger Bäume vorzubeugen und lichte, besonnte Pilze, die am Boden, an und net wie zu häufig geschnittenes, zu dick gemulchtes Kronen zu erhalten. Obst- und Gartenbauvereine bieten re- auf den Bäumen sowie an und zu intensiv beweidetes Grünland. gelmäßig Kurse an. Keine Pestizide. Wo nötig: mechanischer Totholz leben dazu, können es oder biologischer Pflanzenschutz. mehr als 5000 Arten sein. (Textquelle: Regierungspräsidium Stuttgart (2010): Höhlenangebot: 10 bis 15 Baumhöhlen pro Hektar, sowohl Leitbild für das Life+-Projekt „Vogelschutz in Streuobstwiesen Es ist ein Geben Faul- als auch Spechthöhlen in unterschiedlichen Größen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstales“) und ein Nehmen: belassen. Die Höhlen stören bei ansonst vitalem Baum und Obstbäume und Wiesenblu- gepflegter Krone keineswegs den Ertrag. men sind auf die Bestäubung durch Bienen und Schmet- Kleinstrukturen: Streuobstwiesenlandschaft terlinge angewiesen, diese Einzelne Gebüsche, Hecken, ihrerseits ernähren sich von Säume, Trockenmauern, den Blüten. Von diesem Totholzhaufen, stehendes Baumhöhle Zusammenwirken profitieren Totholz, am besten mit Vögel ebenso wie die stark Höhlen, Zaunpfähle, Gräben, bedrohten Fledermäuse. Sie jagen mit Beginn der Abend- feuchte Stellen verteilt auf bis dämmerung Insekten und bewohnen gerne Höhlen, die zu 10 bis max. 15 % der Fläche von Spechten in das Totholz alter Obstbäume gezimmert bieten beste Lebensraumbe- wurden. Zwischen den Baumwurzeln finden Ameisen, dingungen. Eidechsen, Igel, Käfer, Ringelnattern und Wiesel reich- Kronenansatz: lich Nahrung. Die Baumkronen bieten Steinmarder und Hochstämme mit Kronenan- Siebenschläfer Unterschlupf. satz von 1,60 Meter Stammhö- Die optimale Streuobstwiese für die Vogelarten he leben am längsten. Altersstruktur: Gute Altersmischung mit etwa 15 % Jung- Wiesennutzung: bäumen und mind. 5 % abgängigen oder toten Bäumen Zwei- bis dreimalige Mahd (Habitatbäume). oder Schafbeweidung (mit