Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei

Technischer Bericht

Mitwirkungsprojekt

Tiefbauamt des Kantons Bern, OIK II

26. Oktober 2015

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer 2

Gesamtprojektleitung

Ueli Weber, Kreisoberingenieur OIK II (Vorsitz) Adrian Gugger, Projektleiter OIK II Michael Gerber, Kantonale Denkmalpflege Isabelle Kummer, Gemeinde Muri Christoph Wagner, Kirchgemeinde Muri Gümligen Anna Stankiewicz-Reisinger, Eigentümerin Schloss Muri Martin Saurer, Schlossarchitekt

Bearbeitung Metron Bern AG

Michael Liebi dipl. Ing. FH in Raumplanung FSU Antje Neumann MSc Geographie

Metron Bern AG Neuengasse 43 Postfach 3001 Bern T 031 380 76 80 [email protected] www.metron.ch

Bearbeitung Hartenbach & Wenger AG

Maurice Hartenbach Dipl. Bauing. ETH/SIA

Hartenbach & Wenger AG Ingenieurbüro für Hoch- und Tiefbau Egelgasse 70 3006 Bern T 031 350 01 01 [email protected] www.hw-ing.ch

Titelbild: Thunstrasse mit Schlossmauer (Aufnahme: 26. August 2013, Michael Liebi)

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Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Zusammenfassung 3

Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 4

1 Einleitung 5 1.1 Ausgangslage und Auftrag 5 1.2 Projektperimeter 5 1.3 Projektorganisation 6 1.4 Grundlagenverzeichnis 6

2 Ausgangslage und Randbedingungen 7 2.1 Übergeordnete Planung / Abstimmung Verkehrs- und Siedlungsplanung 7 2.2 Ausgangslage Schloss- und Kirchenmauer 7 2.3 Verkehrliche Situation 8 2.4 Baulicher Zustand des Strassenabschnittes 8 2.5 Ortsbild 9 2.6 Werkleitungen 9

3 Nutzungsanforderungen und Handlungsbedarf 11 3.1 Handlungsbedarf: Schloss- und Kirchenmauer 11 3.2 Handlungsbedarf: Verkehrsdefizite 12 3.3 Handlungsbedarf: Standards Kantonsstrassen im Kanton Bern 13

4 Lösungen 14 4.1 Geprüfte Varianten 14 4.2 Verhältnismässige Grundsatzlösung 15

5 Projektbeschrieb 16 5.1 Massnahmenbeschrieb 16 5.2 Ortsbild 17 5.3 Dimensionierung / Trassierungselemente 18 5.4 Strassenentwässerung 18 5.5 Parkplätze 18 5.6 Hindernisfreies Bauen, Zugang zur Kirche 19 5.7 Standards und Verhältnismässigkeit 19

6 Realisierung 20 6.1 Zeitliche Dringlichkeit 20 6.2 Konsequenzen einer Nichtrealisierung 20 6.3 Bauprogramm und -ablauf 20

7 Chancen und Risiken 21 7.1 Chancen 21 7.2 Risiken 21

8 Kosten 22 8.1 Grundlagen 22 8.2 Massnahmen zur Kostenoptimierung 22 8.3 Kostenschätzung +/- 20% 22 Anhang 23 1. Beilage 1:Situationsplan 1:200 und Querschnitte 23 2. Beilage 2: Seitenaufrisse 1:200 23 3. Beilage 3: Situationsplan Ist-Situation 1:200 23

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Zusammenfassung 4

Zusammenfassung

Die Schlossmauer / Kirchenmauer entlang der Thunstrasse (KS Nr. 6) in Muri b. Bern weist dringenden Sanierungsbedarf aus. Die Tragsicherheit genügt den heutigen Anforderungen der Tragwerksnormen SIA nicht mehr. Es sind Verstärkungsmassnah- men resp. Ersatzmassnahmen notwendig. Sowohl die Schlossmauer wie auch die Kir- chenmauer sind denkmalgeschützt. Weiter werden hinter der Schlossmauer archäolo- gische Funde vermutet.

Die Thunstrasse im entsprechenden Abschnitt weist verkehrliche Defizite nach kantonalen Standards auf. Im engsten Querschnitt müssen die Fahrzeuge der Linie 40 auf die Gegenfahrbahn ausschwenken, was entsprechende Sicherheitsdefizite und Fahrzeitverluste zur Folge hat. Im ganzen Abschnitt fehlen Schutzmassnahmen für den Veloverkehr. Besondere Brisanz gewinnt dieser Aspekt durch die nahe Schulanlage und den bedeutenden Schulwegverkehr. Der Fussgängerstreifen Friedhof weist zudem Defizite auf (kantonale Standards / Überprüfung Fussgängerstreifen Kantonsstrassen).

Das vorliegende Vorprojekt hatte das Ziel, sowohl die notwendige Sanierung der Schlossmauer/Kirchenmauer als auch die Behebung der verkehrlichen Defizite in ei- nem Gesamtkonzept zu lösen. Folgende Projektpartner haben das vorliegende Projekt in einem kooperativen Verfahren gemeinsam erarbeitet: kantonales Tiefbau- amt, Gemeinde Muri b. Bern, Kirchgemeinde Muri-Gümligen sowie Anna Stankiewicz (Grundstückseigentümerin Schloss Muri).

Im Laufe der gesamten Projektphase wurden 7 Varianten in 3 Stossrichtungen genauer geprüft. Die möglichen Varianten waren breit gefächert und reichten von einer Sanie- rung im Bestand bis zu einem Vollausbau auf 9.00m mit komplettem Neubau der Mauern und beidseitigen Radstreifen.

Vertieft ausgearbeitet wurden die Varianten 2a (Sanierung im Bestand und Erhö- hung der Verkehrssicherheit durch Tempo 30) und 2c (Teilneubau der Mauer im engsten Bereich und einseitiger Radstreifen entlang der Mauer).

Nach erfolgtem Beschluss durch die Gesamtprojektleitung wurde die Variante 2c zum Vorprojekt weiterbearbeitet, da diese mit einer verhältnismässigen Lösung die verkehrlichen Defizite behebt und ein überzeugendes Sanierungskonzept der Mau- er vorweist. Folgende Massnahmen sind schwergewichtig vorgesehen:  Die bestehende Schlossmauer wird im westlichen Abschnitt auf 60 m saniert. Im östlichen Abschnitt (im engsten Querschnitt vor der Kirche) erfolgt ein zu- rückversetzter Neubau der Schloss- und Kirchenmauer.  Der Ausbau der Thunstrasse erfolgt auf eine Breite von 7.50 m inkl. Radstrei- fen stadteinwärts und einem zusätzlichen Sicherheitsabstand von 0.50m zur Mauer. Der Fussgängerstreifen Friedhof wird mit einer Schutzinsel ergänzt.  Zusätzlich wird der alte Zugang West zur Kirche wieder geöffnet und ermög- licht intern neue Erschliessungswege. Die Kostenschätzung (+/-20%) weist Gesamtkosten von rund 1,957Mio aus. In der Zielvereinbarung vom 16.04.2015 einigten sich die Projektpartner auf einen Kos- tenteiler sowie auf das weitere gemeinsame Vorgehen. Die Realisierung der Mass- nahme ist derzeit im Jahr 2018 vorgesehen. Diverse Abhängigkeiten zu anderen Stras- senprojekten im Raum Bern-Südost sind zu beachten.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Einleitung 5

1 Einleitung

1.1 Ausgangslage und Auftrag

Die Schlossmauer / Kirchenmauer entlang der Thunstrasse (KS Nr. 6) in Muri b. Bern weist dringenden Sanierungsbedarf aus. Des Weiteren weist die Thunstrasse im ent- sprechenden Abschnitt verkehrliche Defizite nach kantonalen Standards auf.

In Rahmen der anstehenden Sanierung der Schlossmauer / Kirchenmauer soll ein Be- triebs- und Gestaltungskonzept erarbeitet werden, das den gesamten Strassenraum inklusive der Mauer behandelt und die verkehrlichen Defizite behebt.

Die Tragsicherheit der Schloss- und Kirchenmauer genügen den heutigen Anforderun- gen der Tragwerksnormen SIA nicht mehr. Es sind Verstärkungsmassnahmen resp. Ersatzmassnahmen notwendig. Sowohl die Schlossmauer wie auch die Kirchenmauer sind denkmalgeschützt. Weiter werden hinter der Schlossmauer archäologische Funde vermutet.

1.2 Projektperimeter

Der Projektperimeter erstreckt sich auf der Thunstrasse ab Sternenkreuzung bis vor die Einmündung Kräyigenweg.

Den Grundeigentumsverhältnissen ist die nötige Beachtung zu schenken. Insbesondere muss berücksichtigt werden, dass die Schlossmauer zum Grundeigentum des Schlosses Muri b. Bern gehört und die Kirchenmauer im Eigentum der Einwohnergemeinde ist.

Abbildung 1 Bestehende Situation und Pro- jektperimeter

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Einleitung 6

1.3 Projektorganisation

Abbildung 2 Projektorganisation

Die Gesamtprojektleitung setzt sich aus den Strassen- respektive Grundstückseigentü- mern zusammen. Die Metron Bern AG bearbeitet als federführendes Büro die Pla- nungsarbeiten, mit dem Büro Hartenbach & Wenger AG als Subplaner.

1.4 Grundlagenverzeichnis

Auftragsabwicklung  Leistungstabelle TBA für Bauingenieurleistungen, Ausgabe 2013

Schlossmauer / Kirchenmauer  Vorprojekt Instandsetzung Stützmauer Muri, Kappeler Ingenieur, Gümligen, 2000  Instandsetzungskonzept (mit rechnerischer Überprüfung), Hartenbach & Wenger AG, 2010

Verkehr  Arbeitshilfe Standards für Kantonsstrassen, TBA Kt. Bern  Arbeitshilfe Verhältnismässigkeit, TBA Kt. Bern  diverse Arbeitshilfen, TBA Kt. Bern  Regionales Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept RGSK, RKBM  Regionaler Velonetzplan, Regionalkonferenz Bern-Mittelland  Überprüfung Fussgängerstreifen Kantonsstrassen, TBA Kt. Bern

Gestaltung  Vorprojekt Instandsetzung Stützmauer Muri, Kappeler Ingenieur, Gümligen, 2000  ISOS/IVS, Bauinventar Muri b. Bern  Archäologische Abklärungen, Juni 2015

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Ausgangslage und Randbedingungen 7

2 Ausgangslage und Randbedingungen

2.1 Übergeordnete Planung / Abstimmung Verkehrs- und Siedlungsplanung

Der Projektperimeter auf der Thunstrasse wird in mehreren regionalen und kantonalen Planungsinstrumenten als Abschnitt mit dringendem Handlungsbedarf aufgeführt. Insbesondere die mangelnde Verkehrssicherheit für Velofahrende und Zufussgehende auf der viel befahrenen Achse zwischen Autobahnanschluss und Bern, steht im Zent- rum der ausgewiesenen Defizite.

Regionales Gesamtverkehr- und Siedlungskonzept (RGSK) Bern-Mittelland  V-MIV 5.2e Muri, Sanierung Schlossmauer "Die Kirchen- und Schlossmauer ist seit längerem sanierungsbedürftig und steht zudem unter Denkmalschutz. Im Strassenabschnitt zwischen dem Ster- nenplatz und der Kirche Muri bestehen ein hohes Schutzbedürfnis der Zufuss- gehenden und ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis des Veloverkehrs. In der Re- gel sind den Verkehrsarten vorbehaltene Flächen notwendig, um diese Bedürf- nisse abzudecken. Der Oberingenieurkreis II wird Mitte 2012 eine Planung auslösen, um in Zusammenarbeit mit der Gemeinde eine Lösung für die ge- samtheitliche Sanierung des Strassenabschnittes zu erarbeiten. Die zu entwi- ckelnden Massnahmen müssen dem Denkmalschutz und den Sicherheitsbe- dürfnissen der Strassenbenutzenden gerecht werden."

Regionaler Velonetzplan (2013)  Nr. 356-1 Schwachstelle mit Handlungsbedarf Verkehrssicherheit Alltagsnetz. Massnahme mit erster Priorität; Vorschlag ist eine Führung auf dem Trottoir.

Sachplan Veloverkehr (2014)  Nr. 23 Qualitative Netzlücke Alltagsverkehr

2.2 Ausgangslage Schloss- und Kirchenmauer

Die Schlossmauer besteht aus einer Bruchsteinmauer mit einer totalen Länge von 81 m mit Mauerhöhen von 1.30 m bis 3.10 m. Die Schlossmauer besteht aus Kalksteinen mit sehr unterschiedlichen Steingrössen und einem Mörtelverputz. Die Bruchsteine ver- bindet ein schwach bindender Mörtel, der Mörtelverputz ist zu einem rechten Teil be- reits abgeplatzt oder in einem schlechten Zustand. Die Mauerkrone ist mit einer Kalk- steinplatte abgedeckt. Die Mauer befindet sich grundsätzlich in einem schlechten Zu- stand.

Die Kirchmauer besteht aus einer Sandsteinmauer mit einer totalen Länge von 40 m mit Mauerhöhen von 0.86 m bis 3.40 m. Die Kirchenmauer besteht aus Sandsteinblö- cken mit einer Stärke von 40 cm. Dahinter ist eine Bruchsteinmauer mit einer Stärke von 30 bis 50 cm, mit einem bindigen Mörtel gemauert, vorhanden. Die Mauerkrone ist mit einer Kalksteinplatte abgedeckt. Die Mauer weist keine Verformungen auf, ist aber im unteren Teil in gewissen Bereichen ziemlich verwittert.

Archäologie Der Raum Muri ist seit langer Zeit von Menschen besiedelt. Urgeschichtliche Funde bezeugen menschliche Präsenz ab der Jungsteinzeit.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Ausgangslage und Randbedingungen 8

Am Standort von Schloss und Kirche stand dereinst eine römische Villa. Mauerzüge dieses römischen Gutshofes konnten westlich des Schlosses, unter dem Kirchenschiff, wie auch beim Abbruch der Pfrundscheuer freigelegt werden. Im Gebiet um das Pfarrhaus, die Kirche und des Schlosses wurden zwischen 1656 und 1852/53 immer wieder römische Funde gemacht zuletzt, 1967/68. Bei den kommenden baulichen Massnahmen rechnet der Archäologische Dienst des Kantons Bern mit weiteren Funden und Bauresten.

2.3 Verkehrliche Situation

Das Verkehrsaufkommen auf der Thunstrasse beträgt rund 7'500 Fahrzeuge pro Tag. Mit einem v85 von 53 km/h sind die gemessenen Geschwindigkeiten beim Fussgänger- streifen Friedhof zu hoch. In der Nähe des Sternenplatzes werden deutlich niedrigere Geschwindigkeiten gemessen, wobei allerdings die Lichtsignalanlage das Messresultat nach unten verzerren dürfte.

Abbildung 3 Übersicht verkehrliche Situation

Im Zeitraum 01. Juni 2003 bis 30. Juni 2013 wurden im Perimeter 3 Unfälle beim Ab- biegen polizeilich verzeichnet, von denen sich keiner direkt auf einen Infrastruktur- mangel zurückführen lässt. Auf offener Strecke, im Bereich der beiden Mauern, wurden in dieser Zeitperiode keine Unfälle polizeilich verzeichnet.

Entlang der Thunstrasse fährt im 15-Minuten-Takt die RBS-Buslinie 40 zwischen Kap- pelisacker und Allmendingen bei Bern. Im Projektperimeter befindet sich keine Halte- stelle. Der Schwerverkehrsanteil beträgt rund 4 Prozent.

2.4 Baulicher Zustand des Strassenabschnittes

Der Strassenzustand weist gemäss LOGO Handlungsbedarf auf.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Ausgangslage und Randbedingungen 9

2.5 Ortsbild

Abbildung 4 Übersicht der ortsbildprägenden Elemente (grün umrandet: schützenswerte Objekte)

Im Bauinventar des Kantons Bern sind eine Vielzahl an Gebäuden im Projektperimeter als schützens- oder erhaltenswert inventarisiert. Durch ihre direkte Lage an der Thunstrasse, sind die Gebäude an der Thunstrasse 86 bzw. 88 hervorzuheben, welche beide als historisch bedeutend und schützenswert aufgelistet sind.

Der Strassenabschnitt entlang der Schloss- und Kirchenmauer ist im Bundesinventar der historischen Verkehrswege (IVS) eingetragen als Objekt BE 10.2.2. Er ist von nati- onaler Bedeutung und weist historischen Verlauf mit Substanz auf. Damit unterliegt er sowohl dem Schutz des Bundes als auch dem Schutz des Kantons Bern. Das Erhal- tungsziel ist, den Wegabschnitt mit seinen „wesentlichen Substanzelementen unge- schmälert" zu erhalten.

"Die Kunststrasse ist in diesem Abschnitt fast auf der ganzen Länge auf eine Breite von 8 bis 9 m ausgebaut. Nur gerade im Zentrum von Muri hat sie mit ihrer beschei- denen Breite von 6 m, den nahen Häuserfassaden und dem kurvigen Verlauf einen traditionelleren Habitus bewahren können. In diesem Bereich wird sie zudem von einer 2.5 m hohen Stützmauer aus Sandsteinquadern begrenzt, die zur Umgebung der Kirche gehört."

Weiter zu erwähnen ist eine alte Linde östlich des Friedhofs, welche durch die grosse Baumkrone und die strassennahe Lage wesentlich zur Torwirkung in diesem Abschnitt beiträgt.

2.6 Werkleitungen

Im Bereich der Stützmauern von Kirche und Schloss sind nur vereinzelte Werkleitun- gen vorhanden.

Im Bereich der Kirche unterquert eine Kanalisationsleitung und ca. 8 m in Richtung Thun eine Elektroleitung die Stützmauer.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Ausgangslage und Randbedingungen 10

Abbildung 5 Ausschnitt aus dem Werklei- tungsplan

Im Bereich der Schlossmauer queren ebenfalls zwei Kanalisationsleitungen.

Abbildung 6 Ausschnitt aus dem Werklei- tungsplan

Diese Leitungen müssen nicht umgelegt werden. Die Leitungen müssen während dem Bau geschützt und allenfalls in die Stützmauerfundationen integriert werden.

Entlang den Stützmauern verlaufen Telefonleitungen. Diese Leitungen müssen beim Aushub sondiert und geschützt werden.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Nutzungsanforderungen und 11 Handlungsbedarf 3 Nutzungsanforderungen und Handlungsbedarf

Abbildung 7 Übersicht Nutzungsanforderun- gen und Handlungsbedarf (rot= Defizite nach kantonalen Standards)

3.1 Handlungsbedarf: Schloss- und Kirchenmauer

2010 wurde die Stützmauer Muri vom Ingenieurbüro Hartenbach & Wenger AG, Bern untersucht. Das Instandsetzungskonzept (mit rechnerischer Überprüfung der Tragsi- cherheit und Gebrauchstauglichkeit) sah folgendes vor:  Bruchsteinmauer: Schlechter Zustand, rechnerischer Nachweis für Kippen und Gleiten nicht gegeben. Der Erddruck wirkt zum heutigen Zeitpunkt nicht voll- ständig (Kohäsion, Schalenwirkung).  Sandsteinmauer: Mauerfuss verwitterter Bereich, sonst keine grossen Mängel, rechnerischer Nachweis für Kippen und Gleiten nicht gegeben. Die Einsicht in die Strasse ist infolge der Lage der Kirchenmauer ungenügend.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Nutzungsanforderungen und 12 Handlungsbedarf

Abbildung 8 Sanierungsbedarf Schloss- und Kirchenmauer

3.2 Handlungsbedarf: Verkehrsdefizite

Öffentlicher Verkehr Infolge der Nähe zur Mauer und der Schleppkurve benötigt die RBS-Buslinie vor allem in Kurvenlagen deutlich mehr Platz und beansprucht zweitweise die Gegenfahrbahn. Dies ist insbesondere im dichten Abendverkehr heikel und führt zu Fahrzeitverzögerungen.

Veloverkehr Für Velofahrende fehlt eine separate Führung. Der Standard vor allem entlang der Mauer ist für eine wichtige Alltags- und Schulroute klar ungenügend. Durch den engen Querschnitt wird der Veloverkehr vom übrigen Verkehr oft in Richtung Mauer gedrückt. Es kann häufig beobachtet werden, dass Velofahrende in Fahrtrichtung Bern auf dem südlichen Trot- toir unterwegs sind, um eine Nutzung der Kantonsstrasse zu vermeiden.

Mauervorsprung Beim Fussgängerstreifen Friedhof ragt ein Mauervorsprung in den Strassenraum. Daraus resultiert zum einen eine einge- schränkte Sicht auf den Warteraum sowie auch ein Sicher- heitsdefizit für v.a. Velofahrende, die zu nahe an der Mauer fahren.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Nutzungsanforderungen und 13 Handlungsbedarf

Fussgängerführung Der Fussgängerstreifen Friedhof wird als heikel eingestuft und weist mehrere Defizite auf: fehlende Schutzinsel, man- gelnde Sichtweite, mangelnde Beleuchtung. Durch den Baum findet eine Verschattung des Fussgängerstreifens statt.

3.3 Handlungsbedarf: Standards Kantonsstrassen im Kanton Bern

Zu den zuvor genannten Verkehrsdefiziten für Fuss-, Velo- und öffentlichem Verkehr erfüllt die Thunstrasse im Projektabschnitt auch weitere Kriterien der kantonalen Standards nicht. So ist beispielsweise der behindertengerechte Zugang zur Kirche zwar grundsätzlich gewährleistet, ist aber mit einem relativ langen Umweg über das Trottoir Süd verbunden.

1.1 Strategien und Richtpläne 2.1 / 2.2 Verkehrsqualität MIV Kat. A / 6.2 Zustand und Nutzung Bausubstanz 3 B / C

6.1 Integration in die städtebaulichen 2 2.3 Oeffentlicher Verkehr Strukturen 1

5.1 Luft, Lärm, Feinstaub 0 2.4 Velofahrende längs

-1

4.4 Beleuchtung -2 2.5 Velofahrende quer

-3

4.3 Einhaltung der zulässigen 2.6 Zufussgehende längs Höchstgeschwindigkeit

4.2 Sicherheitsempfinden 2.7 Zufussgehende quer

4.1 Unfallgeschehen 3.1 Strassenzustand BEWERTUNG

3.4 Betrieb: Sommer- und STANDARD 3.2 Trottoirzustand Winterunterhalt MAXIMUM 3.3 Behindertentauglichkeit MINIMUM

Abbildung 9 Auswertung kantonale Stan- dards Ist-Zustand

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Lösungen 14

4 Lösungen

4.1 Geprüfte Varianten

Im Laufe der gesamten Projektphase wurden 7 Varianten in 3 Stossrichtungen, anhand zuvor definierter Kriterien genauer geprüft. Die möglichen Varianten waren breit gefä- chert und reichten von einer Sanierung im Bestand bis zu einem Vollausbau auf 9.00m.

Stossrichtung 1: durchgehender Neubau Mauer  Variante 1a: Vollausbau 9.00 m + 0.50 m (beidseitig Radstreifen)  Variante 1b: Ausbau 7.50 m + 0.50 m (Radstreifen einwärts)  Variante 1c: Ausbau West 7.50 m + 0.50 m (teils Radstreifen einwärts)

Stossrichtung 2: Teilneubau / abschnittsweise Sanierung  Variante 2a: Koexistenz im Bestand erhöhen (Tempo 30 / Tempo 40)  Variante 2b: Ausbau West 7.50 m + 0.50 m + Betonung Engstelle, teils Rad- streifen einwärts  Variante 2c: Ausbau 7.50 m + 0.50 m + Entschärfung Engstelle durch Teilneu- bau, Radstreifen einwärts

Stossrichtung 3: Neubau Mauer mit Kernfahrbahn  Variante 3a: Ausbau 8.00 m + 0.50 m (beidseitig Kernfahrbahn)

Die Varianten wurden wie folgt bewertet:

V1a V1b V1c 2a 2b 2c 3

Nutzen Velofahrende

Nutzen Zufussgehende

Befahrbarkeit MIV/ÖV

Städtebau / Denkmalpflege

Landerwerb

Prozessrisiken

Bauweise

Werkleitungen

Archäologische Funde

Bauzeit

Kosten 2'200'000 1'600'000 1'600'000 800'000 800'000 1'300'000 1'600'000

Hinweise: Die Kosten infolge Archäologie waren zum Zeitpunkt der Bewertung noch nicht bekannt und somit bei allen "Verbreiterungslösungen" nicht berücksichtigt. Bestandteil jeder Variante ist der neue Kirchweg (Zugang West), respektive dessen Wiederherstellung. Der Kirchweg ist dementsprechend nicht in die obenstehende Variantenbewertung eingeflossen.

Abbildung 10 Gesamtbewertung Varianten (grün = positiv, gelb = neutral, rot = negativ)

Die Varianten 2a und 2c werden als verhältnismässige und gute Lösungen bewertet.  Für die Variante 2a sprechen denkmalpflegerische Argumente sowie die ver- gleichsweise geringeren Kosten

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Lösungen 15

 Für die Variante 2c spricht die grössere Verbesserung für die Verkehrsteilneh- menden sowie die etwas geringeren Kosten im Vergleich zu 1b.

4.2 Verhältnismässige Grundsatzlösung

Die Gesamtprojektleitung hat aufgrund der am 25. April 2014 erfolgten Begehung, der erarbeiteten Situationspläne sowie der Bewertung und Grobkostenschätzung entschie- den, die Variante 2c zum Vorprojekt weiterzubearbeiten. Folgende Gründe sprechen für die Variante 2c:  Der Mehraufwand gegenüber der Variante 2a erscheint aufgrund des höheren Nutzens gerechtfertigt.  Die Sicherheit für Velofahrende und Zufussgehende kann deutlich gesteigert werden. Die Standards für Kantonsstrassen sowie die Vorgaben der relevanten Normen des VSS sind eingehalten.  Aufgrund benachbarter Projekte sowie übergeordneten Entwicklungen, wie der Korrektion Thunstrasse und des Verkehrsmanagements im Raum Bern Süd, scheint eine Variante mit Velostreifen im Zulauf zur Sternenkreuzung besser geeignet.  Aus Sicht Denkmalpflege wird die Variante 2a besser bewertet, da eine Sanie- rung der Mauer prinzipiell möglich wäre. Die Variante 2c stellt jedoch einen tragfähigen Kompromiss dar.  Die Friedhofsmauer sollte zudem aus Kostengründen bestehen bleiben, da eine Anpassung der dahinterliegenden Bepflanzung sehr aufwändig wäre.  Die Variante 2c optimiert das verhältnismässige Verstärken der bestehenden Schlossmauer mit dem Neubau der Schlossmauer.  Die Linienführung der neuen Stützmauer mit der Fussgängerrampe erfordert eine minimale Rodung auf der Schlossparzelle. Es sind keine geschützten Bäume betroffen, welche im Bereich der Fussgängerrampe vorhanden sind.

Abbildung 11 Bewertung Verhältnismässig- keit. Die zur Diskussion stehenden Varianten wurden gemäss kantonaler Arbeitshilfe Ver- hältnismässigkeit bewertet.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Projektbeschrieb 16

5 Projektbeschrieb

5.1 Massnahmenbeschrieb

Strasse

Der Ausbau der Thunstrasse erfolgt auf eine Breite von 7.50 m inkl. Radstreifen und einem zusätzlichen Sicherheitsabstand von 0.50m zur Mauer. Um den Zufussgehenden die Möglichkeit zum Queren in zwei Etappen zu ermöglichen, wird der Fussgänger- übergang Friedhof mit einer Schutzinsel ergänzt.

Entlang der Thunstrasse ist eine Neugestaltung der Vorzonen vorgesehen. Neben einer neuen Baumgruppe erfolgen auch ein Versatz des Brunnens sowie eine Anpassung an der Hecke. Zudem werden mehrere Parkfelder leicht versetzt neu angeordnet, so dass die relevanten Normen zu den Sichtweiten der Grundstückszufahrten eingehalten sind. Im Bereich Einmündung Kirchackerstrasse werden die Parkplätze so ummarkiert, dass die relevanten Normen zu den Sichtweiten sowie zum Fussgängerstreifen eingehalten sind. Entlang der Kirchackerstrasse können 8 neue Parkplätze geschaffen werden.

Schloss- und Kirchenmauer

Die bestehende Schlossmauer wird im westlichen Abschnitt auf 60 m saniert. Im östli- chen Abschnitt erfolgt ein Neubau der Schloss- und Kirchenmauer. Zusätzlich wird der alte Zugang zur Kirche West wieder geöffnet. Dies ermöglicht einen Neubau des Er- schliessungswegs zur Kirche.

Abbildung 12 Gesamtsituation Sanierungs- projekt Thunstrasse, Schloss- und Kirchen- mauer (siehe auch Anhang).

Landerwerb

Im Rahmen des vorgesehenen Projektes ist Landerwerb erforderlich. Auf Basis des derzeitigen Projektes ist von Landerwerb im Umfang von rund 770 m2 auszugehen.

Der Landerwerb betrifft die Parzellen 29, 31, 117, 137, 138, 178, 210 und 225.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Projektbeschrieb 17

Querschnitte

Abbildung 13 Schnitt;Höhe Liegenschaft Nr. 86

Abbildung 14 Schnitt; Höhe Kirche

Abbildung 15 Schnitt Höhe Fussgängerstreifen Friedhof

5.2 Ortsbild

Mit dem Teilneubau respektive der abschnittsweisen Sanierung, konnte ein Kompro- miss gefunden werden, der sowohl wesentliche verkehrliche Verbesserungen gemäss kantonalen Standards als auch die Anliegen der Denkmalpflege / des Ortsbildschutzes in sich vereinen kann.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Projektbeschrieb 18

Das Ortsbild wird mit den teilweisen neuen Stützmauern nur unwesentlich verändert. Mit dem speziellen Kalkhydratmörtel Weisszement Fertigputz für die bestehende und neue Schlossmauer, wird der Unterschied zwischen Bruchstein und Beton von der Kan- tonsstrasse nicht erkennbar sein. Bei der Kirchenmauer wird mit Sandsteinquadern das Ortsbild wieder hergestellt (siehe dazu Pläne im Anhang).

5.3 Dimensionierung / Trassierungselemente

Strasse

Die Strasse weist im vorliegenden Abschnitt folgenden Regelquerschnitt aus (von Nord nach Süd betrachtet):

0.50 m Abstand zu Mauer 1.50 m Radstreifen 3.00 m Fahrstreifen MIV/ÖV Richtung Bern 3.00 m Fahrstreifen MIV/ÖV Richtung 2.00 m Trottoir

Allfällige Kurvenverbreiterungen im Bereich Kirche sind im Bauprojekt zu prüfen.

Beim Fussgängerstreifen Friedhof wird eine neue Schutzinsel mit folgendem Quer- schnitt erstellt (von Nord nach Süd betrachtet):

ca. 3.00 m Trottoir (bestehend) 3.50 m Fahrstreifen MIV/ÖV Richtung Bern 1.60 m Schutzinsel 3.50 m Fahrstreifen MIV/ÖV Richtung Rubigen 2.00 m Trottoir

Schloss- und Kirchenmauer

Schlossmauer: Konstruktion mit Bruchstein (alte Abschnitte) und Beton (neue Abschnitte), mit Kalkhydratmörtel-Weisszement Fertigputz

Kirchenmauer: Konstruktion mit Sandsteinquadern (alte und neue Abschnitte)

5.4 Strassenentwässerung

Es muss ein Abflussschacht der Entwässerung (bei Kirche Richtung Bern) angepasst werden. Die Kanalisationsleitung und der Kontrollschacht der Kirche muss ebenfalls abgeändert bzw. aufgehoben werden.

5.5 Parkplätze

Im Bereich der Einmündung Kirchackerstrasse ist aufgrund der neuen Strassenanlage, der normgerechten Ausführung des Fussgängerstreifens Friedhof und der notwendigen Sichtweiten der Einmündung eine Neuorganisation der Parkplätze notwendig. Im un- mittelbaren Einmündungsbereich werden die Parkplätze des Pfarrhauses demarkiert, sowie die Parkplätze vor der Tagesschule in der Anzahl reduziert. Im Gegenzug werden entlang der Kirchackerstrasse 7 neue Parkplätze geschaffen (vgl. Situationsplan 1:200).

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Projektbeschrieb 19

Parkplatzbilanz im Bereich Tagesschule/Pfarrhaus/Kirchackerstrasse: Aufhebung: 7 Neumarkierung: 7 Bilanz: +/- 0

Im Rahmen der Sanierung ist der normgerechte Zustand der Grundstückszufahrt Thunstrasse Nr. 86 zu erstellen. Die erforderlichen Sichtweiten gemäss Norm SN 640 273a machen eine Anpassung der Parkplätze notwendig. Gemäss vorliegendem Vor- schlag können anstelle von heute 8 in Zukunft 6 Parkplätzen markiert werden.

Parkplatzbilanz Grundstück Thunstrasse Nr. 86: - 2

Auf dem Grundstück Thunstrasse Nr. 84 befinden sich zwei markierte Parkplätze, wel- che vom Projekt nicht beeinträchtig sind. Auf der Vorfläche des Gebäudes werden Fahrzeuge ohne markierte Parkplätze abgestellt. Hier ist mit einer leicht reduzierten Fläche für die Parkierung zu rechnen.

5.6 Hindernisfreies Bauen, Zugang zur Kirche

Der hindernisfreie (stufenlose) Zugang zur Kirche erfolgt vom neu ausgebauten Fuss- gängerstreifen beim Friedhof und führt anschliessend mit angenehmer Längsneigung zur Kirche. Der neue Zugang West führt über eine Rampe, welche im Übergang zum Grundstück der Kirche einige Stufen aufweist. Diese Lösung wurde gewählt, weil der stufenlose Zugang von Westen und die dafür notwendige Rampe ein unverhältnismäs- sig grosser Eingriff in die Vorzone der Kirche verursacht hätte. Ein Treppenlift könnte nachträglich bei Bedarf installiert werden. Die Treppenbreite lässt dies zu.

5.7 Standards und Verhältnismässigkeit

Abbildung 16 Auswertung Standards Kan- tonsstrassen, Projekt

Die Standards können mit dem vorliegenden Entwurf nahezu vollständig erfüllt werden.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Realisierung 20

6 Realisierung

6.1 Zeitliche Dringlichkeit

Die Schäden an den Stützmauern Schloss und Kirche nehmen weiter zu. Es ist mit Frostschäden und Abplatzungen zu rechnen. Nehmen die Abplatzungen der Schloss- und Kirchenmauer zu, ist die Stabilität der Mauern gefährdet.

6.2 Konsequenzen einer Nichtrealisierung

Die notwendigen statischen Verstärkungen müssen in den nächsten 5 Jahren realisiert sein. Eine Verstärkung der Schlossmauer wird unumgänglich. Die Verkehrssituation mit dem Engnis beim Haus Nr. 88 bleibt bestehen und somit auch das Unfallrisiko für Velo– und Autofahrende. Die Standards für Kantonsstrassen wären nicht eingehalten.

6.3 Bauprogramm und -ablauf

Abbildungen 17 Grobentwurf Verkehrsfüh- rung

Die Ausgrabungen des Archäologischen Dienstes bedingen keine Verkehrsbeschrän- kungen. Diese Arbeiten können im Schatten der Schloss- und Kirchenmauer stattfin- den.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Chancen und Risiken 21

Die Bauarbeiten bedingen eine Verkehrsführung mit einer Ampelsteuerung. Vorschlag Verkehrsregime (ähnlich dem Verkehrsregime Sanierung Thunstrasse):

- Verkehr in Richtung Bern: MIV und Bus Nr. 40 immer über die Thunstrasse. - Verkehr Richtung Rubigen: Wird bei der Sternenkreuzung über die Thora- cherstrasse/Worbstrasse Autobahnanschluss Gümligen geleitet. - Der Bus Nr. 40 kann mit einer Anmeldung für stadtauswärts immer die Thunstrasse befahren.

Für die archäologischen Arbeiten ist mit vier Monaten zu rechnen.

Die erste Bauetappe (Sanierung und Neubau Schloss- und Kirchenmauer inkl. Belags- arbeiten 1. Etappe) beansprucht rund 7 Monate. Beim Einsatz von schnell härtendem Beton könnten zwei Monate Bauzeit eingespart werden. Diese Bauzeiteinsparung ver- ursacht aber Mehrkosten von rund Fr. 20‘000 Franken. Die zweite Bauetappe (Belagsarbeiten und Platzumgestaltungen) dauert rund drei Monate.

7 Chancen und Risiken

Für das Projekt Sanierung Schloss- und Kirchenmauer können folgende Chancen und Risiken formuliert werden.

7.1 Chancen

- Da vor einigen Jahren bei der Kirche Muri neue Kanalisationsleitung gebaut wurden, besteht die Chance, dass bereits wesentliche archäologische Funde ausgegraben werden konnten, respektive entdeckt worden wären. In der Folge könnte von schnelleren und kosteneinsparenden Aushubarbeiten ausgegangen werden.

7.2 Risiken

- Risiko 1: Die archäologischen Funde übertreffen das erwartete Ausmass; dadurch entstehen zeitliche Verzögerungen und erhöhte Kosten. Präventive Massnahme: Es ist in der Kostenschätzung eine überdurchschnittlich grosse Reserve eingeplant. Die Ausgangslage wurde mit dem archäologischen Dienst besprochen. - Risiko 2: Es bestehen Abhängigkeiten zu anderen Verkehrsprojekten im Raum Bern-Südost. Zeitliche Verzögerungen dieser Projekte können sich auf den Realisierungszeitpunkt der Sanierung auswirken. Gegebenfalls sind Notmassnahmen der Mauersanierung notwendig. Präventive Massnahme: Gu- te Koordination der Projekte, Bereithaltung einer "Rückfallebene" bezüglich eines schnell realisierbaren Sanierungskonzeptes. - Unerwarteter Mehrverkehr infolge Nachbarprojekten könnte zudem zu Ver- kehrstau im Morgen- und Abendverkehr führen. Präventive Massnahme: Ver- kehrskonzept Bauphasen gut koordinieren mit Nachbarbaustellen.

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Kosten 22

8 Kosten

8.1 Grundlagen

Als Kostengrundlage dienten Erfahrungszahlen und Richtpreise von Saurer Architekt für die Instandsetzung der Schlossmauer. Die Aufwände für Ausgrabungen wurden vom Archäologischen Dienst ERZ übernommen.

8.2 Massnahmen zur Kostenoptimierung

Mit weiteren Richtofferten und höherem Detaillierungsgrad wurden die Kosten opti- miert. Dennoch wurden für unvorhergesehene Arbeiten 20% der Baukosten als Sicher- heit zurückgestellt.

8.3 Kostenschätzung +/- 20%

1.00 Projekt und Bauleitung CHF 225'000.00

2.00 Landerwerb CHF 34'000.00

3.00 Strassenbau CHF 416'000.00

4.00 Kunstbauten CHF 704'000.00 Neubau CHF 564'000.00 Instandsetzung CHF 140'000.00

6.00 Betriebs- und Sicherheitsausrüstung CHF 27'500.00

8.00 Nebenanlage CHF 102'000.00 Zwischensumme CHF 1'508'500.00 Risikoposition CHF 323'000.00 Total exkl. MWST CHF 1'831'500.00 MW ST. CHF 146'520.00 Gesamttotal CHF 1'978'020.00

Die Planungs- und Realisierungskosten werden wie folgt aufgeteilt:

Tiefbauamt des Kantons Bern, CHF 1'120'690.00 Oberingenieurkreis II Gemeinde Muri / Kirchgemeinde Muri CHF 700'810.00 Privat (Schloss Muri) CHF 150'000.00

Sanierung Schloss- und Kirchenmauer Muri bei Bern | Kosten 23

Anhang

1. Beilage 1:Situationsplan 1:200 und Querschnitte

2. Beilage 2: Seitenaufrisse 1:200

3. Beilage 3: Situationsplan Ist-Situation 1:200