VOLKSSCHULE

Schuljahr 1917 - 1921

23. Februar 1917. Abschluß der Getreideaufnahme. Das Ergebnis war folgendes:

Überschuß an Edelgetreide 15860 kg Hafer 7652 " Abgang an Edelgetreide 1120 " Hafer 900 "

Wodurch sich ein wirklicher Überschuß von 14740 kg an Edelgetreide und 6752 kg an Hafer ergibt.

8. Februar 1917. Heute traf die schon mit 1. Jänner 17 zur def. Lehrerin in Kl. Kirchheim ernannte Maria Chambrez hier ein.

Mit Ostern legte der als Aushilfslehrer wirkende Pfarrer Valentin Reinsperger seine Stelle nieder.

13. April 1917. Schüleraufnahme: Anfänger 12 K. 10 M. zusammen 22

Die Schüler verteilten sich auf die Klassen:

1. Klasse 34 Kn. 32 M. zus. 66 2. Klasse 16 " 23 " " 39 3. Klasse 28 " 29 " " 57 78 K. 84 M. zus. 162

Ab Ostern unterrichtet die Lehrerin Chambrez in der ersten Klasse. In der 2. u. 3. Klasse, die zusammengezogen werden, unterrichtet Obl. Leberl.

Mit Ostern tritt auch der sonderbare Erlaß in Kraft, nach welchem alle Kinder über 10 Jahren generell befreit sind. Das heißt der Schlamperei im Schulbesuch Tür und Tor öffnen.

3. Juli 1917. Inspektion.

Vom 24. Juni bis 5. Juli 1917 Saatbestandaufnahme.

1. November 1917. Bestellung der Aushilfslehrerin Leberl. 9. Februar 1918. Friede zu Brest Litowsk mit Russland u. Ukrain. 16. Mai 1918. Friede zu Bukarest mit Rumänien.

3. April 1918. Schüleraufnahme: 4 K. 7 M. Summe der Anfänger 11 - Die Schüler verteilten sich auf die Klassen:

1. Klasse 28 K. 28 M. zs. 56 2. Klasse 15 " 23 " zs. 38 3. Klasse 28 " 30 " zs. 58 71 K. 81 M. zs. 152

Klassenlehrer:

1. Klasse Lehrerin Maria Chambrez 2. Klasse Aushl. Lrn. Mar. Leberl 3. Klasse Obl. Josef Leberl.

27. Mai 1918. Schulimpfung. 50 Schüler geimpft.

25. Juni 1918. ?? k.k. Bez.Schul.-Insp.

2. Juli 1918. Heute wurde am hiesigen Ortsfriedhof Egarter Johann Herdersohn in Aigen beerdigt. Derselbe hat sich im Felde ein schweres Lungenleiden geholt. Nach mehr als zweijährigem Krankenlager kam endlich der Erlöser Tod.

6. Juli 1918. Heute sollte Wahlfassung sein. - In der Sitzung des G.W.A. am 30. Juni wurde der "Beschluß" gefasst, daß die nächste Wahlausgabe mit 50%iger Verkürzung der Gemeinde stattfindet.

Wo soll das hinführen. Sollen jene, die fortwährend von der Revolution orakeln, recht behalten. Die Verhältnisse sind mehr als traurig. Kein Mehl, kein Fett, keine oder zu wenig Milch, ... Dafür aber Unmassen von "Ersatz". Für alles gibt es heute schon "Ersatz"; nur für den Hunger, unsere traurigen immerpolitischen Verhältnisse und die - Regierung gibt es keinen. Gott seis geklagt.

1. September 1918. Endlich Ferien! Mit hungrigem Magen, hungrige Kinder unterrichten! Wir waren froh, wenn wir genug Brot und Sterz aus Kleie hatten. Allerdings gibt es Leute - sie sitzen ja an der "Quelle" - die laben. Andere wieder lassen dieser "Quelle" viele gute Bissen zukommen. Während unseren Bauern das letzte Bröselchen Fett - insbesondere Butter! - abgezapft wird, gibt man uns, die wir sozusagen auch arbeiten 3 dkg pro Kopf und Woche. - Trotz der reichlichen Ablieferung. Die Fama erzählt gar sonderbare Dinge von kleinen Kistchen mit Butter, die an das "Referat I" der k.k. Bezirkshauptmannschaft laufen. Daher wohl auch die unantastbare Allmächtigkeit unseres Herrn Vorstehers des Gemeindewirtschafts- amtes. - Die Flammenzeichen mehren sich. Es kracht schon in allen Fugen. Was werden uns die nächsten Weihnachten bringen? Frieden? Die 14 Punkte Wilsons sind ein Lichtstrahl in all dieser Wirrnis. Wenn Wilson auch sicher nicht aus reiner Humanität in die ? tritt, denn für den Amerikaner ist alles Geschäft: Politik, Demokratie, Republik u.s.w., u.s.w. - so würden die 14 Punkte doch eine diskutable Grundlage für Friedensverhandlungen bieten.

10. September 1918. War mit meiner Frau in Villach. Es brodelt nicht mehr es brennt schon. Zertrümmerte Fenster, geplünderte Geschäftsläden, verprügelte Offiziere, Militärkordom und hinter diesen k.k. brannte der Bez.Hptmschft. Villach mit Zweispitz und Degen. - Man sah den Herrn noch den Schrecken vom Vormittag an. Die Gespräche der Leute, welche mit der Eisenbahn fahren, lassen die tiefgehende Verbitterung erkennen. In den Städten muß das Elend himmelschreiend sein. Haben jene Leute recht, welche in Villach an die Wände der Häuser schreiben: "Wir kämpfen nicht fürs Vaterland; Wir kämpfen für den Geldsack nur."

Weh uns, wenn es so ist. Wir würden dann belogen, betrogen. Sind belogene Lügner, betrogene Betrüger. - Wenn wir die Besiegten sind, was soll mit den Kriegsanleihen werden? Was mit jenen Armen, die ihre Sparpfennige in den unersättlichen Rachen des Moloch Krieg warfen; mit unserer Hilfe.

15. Oktober 1918. Auf Urlaub weilende Soldaten erzählen von der schlechten Bekleidung und Verpflegung an der Front. - Die Soldaten nennen es Drahtverhau - bilde fast die einzige Nahrung der Frontmannschaft. Frontoffiziere erzählen, daß bei den höheren Kommanden und bei den Kommanden im Etappenraum ein Schwelgen und ein Luderleben herrsche. Offizier und Mann sähen an der Front oft wochenlang kein Fleisch, während in gewissen Kreisen damit gewüstet wird. Wenn man in der Schule vom "Durchhalten" spricht, so blicken einem die Kinder so merkwürdig an. Aus all diesen Kinderaugen schaut man ein trauriges, elendvolles, Ahnen eines Geschehens blicken.-

1. November 1918. Allerheiligen und Allerseelen! Draußen in der Natur und in uns. Der Unterricht kann nicht aufgenommen werden. Der Krieg und das furchtbare Elend hat die Menschen so gleichgiltig gemacht, daß sie störrisch schon auf das Notwendigste vergessen. Sonst freuen sich Kinder und Eltern, wenn die Ferien zu Ende sind. Heute? - Hunger, Elend, Verbitterung haben die Menschen stumpf gemacht. Stumpf? Nein! Aus allen Gesichtern spricht der Wille: Besser ein Ende mit Schrecken, als dieser Schrecken ohne Ende.

2. November 1918. Am Abend erscheinen beim Schulleiter, Oberlehrer Leberl, zwei Männer und beklagten sich bitter über die unhaltbar gewordenen Verpflegsverhältnisse in Kl. Kirchheim. Sie baten um Rat und Unterstützung. Obl. Leberl gab ihnen den Rat sich noch kurze Zeit in Geduld zu fassen. Er arbeite an Eingabe an das B.W.A., worin alle Beschwerdepunkte angeführt sind. Über diese Eingabe könne die Behörde nicht mehr hinweggehen. Man spricht davon, daß nun doch Friede werden soll. Da und dort hört man davon sprechen, daß mit Italien ein Waffenstillstand abgeschlossen wurde. Endlich ein Hoffnungsstrahl!

3. November 1918. Heute erschienen mehrere Männer und Frauen und baten und forderten Oblr. Leberl möge der Bevölkerung helfend zur Seite stehen. Die Korruption unserer Gemeindeverpflegung stinkt schon zum Himmel. Die einlangenden Nachrichten von der Front hatten alle kopfscheu gemacht. Zusammenbruch heißt das Schreckenswort. Ja! Zusammenbruch draußen und daheim. So mußte es kommen. Recht und Billigkeit waren schon seit lange ein leerer Schall. Militärische und staatliche Kunde hielt die Waffen nieder. Überall hörte man in den letzten Wochen und Monaten das Wort: "Gott strafe England!"

"Mit der österreichischen Wirtschaft". - war die Antwort.

3./11. abends. Der Zusammenbruch ist da! Die Truppen fliehen zurück. Auch bei uns fürchtet man die regellos rückziehenden Truppenteile. Die Leute haben Angst um ihr bißchen Nahrungshabe. Es braucht alle Anstrengung besonnener Männer um diese Angst zu steuern. Zum Glück ist schönes, beinahe warmes Wetter und die Straßen sind gut. Soeben kommt die Nachricht von : Tram mit 40 Mann tschechischen Militär kommen nach Kl. Kirchheim.

4.11.1918. Die sich hier aufhaltenden Soldaten - meistens "Cechen" machen einen sehr ungemütlichen Eindruck. Der Unterricht konnte nicht aufgenommen werden, da kein Holz da ist. Zusammenbruch außen und innen.

5. November 1918. Demonstrationsversammlung im Schulhaus. Endlich wollen sich die Leute von diesen korrupten Elementen freimachen. Wie groß der Druck war, zeigte der elementare Ausbruch des Unwillens der Bevölkerung. Ablieferung über Ablieferung! Die ?? essen "Brot" und Sterz aus Kleie, doch hätten sie wenigstens von dem genug! - Hunger tut weh; doppelt weh, wenn man in die hungrigen Gesichter der Kinder schaut. - Wir werden mit 3 dkg Fette per Woche und Person abgespeist und dem Herrn Bezirkshauptmann Siller, Ritter von Gamballo wird jede Woche von unserem Vorsteher des G. Wirtschaftsamtes, Herrn Jakob Pulverer, vlg. Loy in Lach, 1 kg Butter zugeschanzt. Die ?? werden diese beiden ?? nicht vergessen ! - ! Heute schlägt die Stunde dieser Sklavenhalter. Weg mit diesen Leuten! Das ist der Wunsch aller Bedrängten und Erdrückten. abends. Nun sind wir diese Peiniger hoffentlich los. Gewehrt hat sich der Herr Vorsteher Pulverer wie eine Katze. Wenns vielleicht auch noch Kratzwunden gibt: Aber wir sind diese korrupte Gesellschaft los. -

10. November 1918. Herr Petutschnig Karl kommt als Lehrer nach Kl. Kirchheim.

12. November 1918. Deutschösterreich ist Republik! Endlich sind die Ketten gefallen. Nun erfährt man erst über die staatliche Unordnung in Österreich ??. Am 9. Oktober ist der deutsche Kaiser abgetreten. Am 11. Oktober trat Kaiser Karl zurück. Am 21. Oktober traten die deutschen Abgeordneten des Wiener Parlamentes zur vorbereitenden Nationalversammlung zusammen. Am 31. Oktober wurde die Übernahme der Staatsgewalt durch die neue Regierung verkündet. Am 12. November 1918 wurde der Schlußstein zur deutsch-österreichischen Republik gelegt. An diesem Tag erhob die deutsch-österreichische Nationalversammlung folgende Beschlußanträge zum Gesetz!

1. Deutschösterreich ist eine demokratische Republik. Alle öffentlichen Gewalten werden vom Volke eingesetzt. 2. Deutschösterreich ist ein Bestandteil der deutschen Republik. 3. Alle Rechte, welche bisher dem Kaiser zustanden, gehen auf den deutschösterreichischen Staatsrat über. 4. Die kaiserlichen Ministerien werden aufgelöst. Ihre Aufträge und Vollmachten gehen auf die deutschösterreichischen Staatsämter über. 5. Alle Gesetze, durch die dem Kaiser und den Mitgliedern des kaiserlichen Hauses Vorrechte zugestanden werden, sind aufgehoben. 6. Die Beamten, Offiziere und Soldaten sind des Treueeides, den sie dem Kaiser geleistet haben, entbunden. 7. Die Übernahme der Krongüter wird durch ein Gesetz durchgeführt. 8. Alle politischen Vorrechte (also auch Adel und Orden!) sind aufgehoben. 16. November 1918. Lehrer Karl Petutschnig hat seinen Dienst an der hiesigen Schule angetreten.

21. Dezember 1918. Der Leiter der Schule, Oberlehrer Josef Leberl wurde vom Dienste suspendiert, die Disziplinaruntersuchung über ihn verhängt und 1/3 seines Gehaltes gesperrt. Das bezughabende Dokument hat folgenden Wortlaut: Zl. 2328 Bezirksschulrat Leberl Josef Spittal, am 17. Dezember 1918 Verhalten.

An Herrn Josef Leberl, Oberlehrer in Kleinkirchheim.

Über erfolgte Anzeige des Gemeinde-Wirtschaftsamtes-Vorstehers Jakob Pulverer und des Gemeinde-Wirtschaftsamtes Kl. Kirchheim wurde auf Grund des Sitzungsbeschlusses des Bezirksschulrates gegen die die Disziplinar-Untersuchung eingeleitet und gemäß des _ 53 des Gesetzes vom 17. Jänner 1870 (L.G.Bl. 13). Ihre Suspension vom Amte und den damit verbundenen Bezügen für die Dauer der Disziplinar-Untersuchung verfügt. Gemäß _ 54 des angeführten Gesetzes wurden Ihnen zwei Dritteile des zur Zeit der Suspension genossenen Jahresgehaltes als zu verabreichende Alimentation zugesprochen. Während der Dauer der Suspension wurde der Lehrer Karl Petutschnig mit der Leitung der Schule betraut.

Der Vorsitzende Stellvertreter Otto Meyrer m.f.

Auf Grund der Weisung des L.Sch.R. hatte Hr.Bez.Insp. Meyrer:

1. Die Kinder der 3. Klasse einzuvernehmen 2. Die Klasse zu inspizieren. -

Inspizierung ohne Lehrer! Warum auch nicht? Hat es am 3. Juli 1917 eine solche ohne Schüler - 3. Klasse und St. Oswald - gegeben! Oberlehrer Leberl und L. Siebenwein waren bei der Anbauflächenaufnahme beschäftigt, daher kein Unterricht. Leberl wurde also am 21.12. moralisch umgebracht und es bestand die Hoffnung - daß man dieses "freche Subjekt" glücklich erledigt habe. Man hatte wieder mit der Zeit des Umsturzes, noch mit der unbeugsamen Energie des "frechen Subjektes" noch mit der Vernunft und Rechtlichkeit der Männer im Landesschulrate gerechnet. Leberl spricht all diesen Männern in der Landesversammlung und im Landesschulrat für Ihre Rechtlichkeitstreue, mit der sie der gegen ihn inszenierten Lungerei das Todesurteil sprachen, an dieser Stelle seinen tiefgefühltesten Dank aus.

6. Jänner 1919. Für den suspendierten Obl. Leberl wurde die Aushilfslehrerin Maria Pollak nach hier versetzt.

In der Sitzung vom 31. Jänner 1919 wurde vom Landesschulrat der Beschluß gefaßt, das Disziplinarverfahren gegen Oblr. Leberl einzustellen und die Wiederindienststellung des Genannten anzuordnen. Dem B.Sch.R. in Spittal gingen diesbezügliche und entsprechende Weisungen zu. Diesen Weisungen verlief den B.Sch.R. in seinem Erlasse vom 15. Februar 1919, Zl. 516 bezw. vom 18. Februar 1919, Zl. 514 dahin Ausdruck, daß Oblr. Leberl von der Aufhebung der von ihm angefochtenen Entscheidung des B.Sch.R. (17.12.1918, Zl. 2328) in Kenntnis gesetzt und sein Verhalten als nicht disziplinär zu ahndend von L.Sch.R. verkannt worden sei. Also viel Geschrei! - Vielleicht gelingt ???. - Leider ist es nicht gelungen! -

1. März 1919. Oberlehrer Leberl hat nach zwei Monaten voll marternder Kämpfe sein Recht erkämpft und heute seinen Dienst wieder aufgenommen.

2. März 1919. Frl. Lehrerin Maria Chambrez wurde aus Dienstesrücksichten nach Penk versetzt. Wenn dieser disziplinaren Affäre ein etwas breiterer Raum gewidmet ist, so geschah dies nicht aus Eitelkeit oder Haßgründen, sondern nun die "kommenden Geschlechter" zu warnen. -

15. April 1919. Die Schülerverteilung auf die einzelnen Klassen ist: 1. Klasse 64 Schüler 2. " 56 " 3. " 52 " Gesamtstand: 172 Schüler

31. August 1919. Schluß des Sommersemesters. Die Aush. Lrn. Maria Pollak vom Dienste enthoben.

12. Oktober 1919. Der Landesschulrat hat mit dem Erlasse vom 18. September 1919, Zl. 6496, die Sammlung "bodenständigen Unterrichtsstoffes" angeordnet. Mit dem Erlasse vom 29. September 1919 wurde angeordnet, daß Schulräume zu Veranstaltungen "politischer oder konfessioneller Färbung" nicht zur Verfügung gestellt werden dürfen. Mit dem Erlasse vom 29. September 1919, Zl. 5340, wurde die Vierteljahrsklassifikation aufgehoben und die Halbjahrsklassifikation eingeführt. Die Schulreform räumt mit vielen alten Wust auf.

1. November 1919. Lehrer Karl Petutschnig wurde aus "Dienstesrücksichten" nach Stall versetzt.

3. November 1919. Die neu zugewiesenen Lehrkräfte - Aushilfslehrer Otto Schatzmayr und Aushilfslehrerin Eleonore Oberritter haben ihren Dienst angetreten. Erl. d. L.Sch.R. vom 11. Oktober 1919, Zl. 7476; betreffend Einführung des ungeteilten Vormittagsunter- richtes. Sowohl die Lehrerkonferenz als auch der O.Sch.R. sprachen sich gegen die Einführung während der Wintermonate aus. Im Mai 1920 soll der Versuch mit der Einführung unternommen werden. Erlaß des L.Sch.R. vom 18. Oktober 1919, Zl. 7479; betreffend Schulfeier am 12. November 1919 als dem Jahrestag der Schaffung der deutsch-österreichischen Republik. Die Feier ist in der Weise geplant, daß die Schüler der ersten Klasse für sich selbst, die Schüler der 2.u.3. Klasse gemeinsam die Gedenkfeier halten. Erlaß des L.Sch.R. vom 28. Oktober 1919, Zl. 8136; betreffend Einführung des Postsparkassenverkehrs beim Kärntnerischen Landesschulfonde. Nun hat die Republik auch diesen Vorteil uns gebracht. Es war geradezu empörend, wie die Lehrerschaft, besonders bei den vom Steueramt weiter abgelegenen Schulorten, behandelt wurde. Es kamen Fälle vor, auch hier, daß die am 1. fälligen "Gehalte" Hungerlöhne am 5., 6., ja 8. und 10. zur Auszahlung kamen.

12. November 1919. Gedenkfeier am Jahrestag der Gründung der Deutsch- österreichischen Republik. Die verehrten Kollegen und Kolleginnen mögen vor der "rohen" Eintragung nicht erschrecken. Der Tag war zu erhebend, um zur besonderen Kennzeichnung derselben die düstere Farbe "schwarz" zu verwenden. - Die Schüler der 2. u. 3. Klasse versammelten sich im Lehrerzimmer der 3. Klasse. Oberlehrer Leberl gab einen kurzen Rückblick auf die Kriegszeit, den Zusammenbruch und die Folgen desselben. Mit Worten begeisterten Dankes wurde jener Männer u. Frauen gedacht, die am 12. November 1918 unseren demokratischen Freistaat schufen. Der Redner besprach die vom wahren sozialen Geiste getragene legislative Tätigkeit der prov. Nationalver-sammlung und wies dabei besonders auf folgende bedeutsame Gesetzesschöpfungen hin:

Aufhebung der Arbeitsbücher, Schutz der Ziehkinder, Aufhebung des Adels, Abschaffung der Todesstrafe und Wiederbesiedlungsgesetz.

Den Schülern wurde nahegebracht, im Geiste unserer großen deutschen Denker und Dichter zu streben, sich zu bilden am Leib, Geist und Charakteren, damit unser deutsches Volk wieder zu jenen Höhen emporklimmen, aus denen es der imperialistische und kapitalistische Weltkrieg herabgeschleudert hat. Wir Deutsch-Österreicher sollen aber insbesondere an dem Herzenswunsche festhalten: "Hin zu Deutschland, zur deutschen Republik!"

Mit flammender Begeisterung brachten dann die Schüler der 3. Klasse das herrliche "Lied der Deutschen": Deutschland, Deutschland über alles, -- zum Vortrag. Möge diese, der Jugend von ihrem Lehrer in die Herzen gepflanzte Begeisterung für die durch die Revolution erkämpfte Freiheit nie erkalten. Dann werden wir fortschreiten auf der Bahn zu vollen Freiheit unseres deutschen Volkes, zur Freiheit der Welt. -

4. Dezember 1919. Erlaß des L.Sch.R. vom 22. November 1919, Zl. 8849; betreffend Wiedereinführung des landwirtschaftlichen Fortbildungsunterrichtes. Die "Entschädigung" welche die hohe Landesversammlung gewährt, ist: Für die Unterrichtsstunde ... 5 K " " Kursleitung ...... 50 K Lehrmittel, Lernmittel und Amtsschriften ...... 100 K

Früher, 1913 u.s.w. w., als 1 l Milch noch 20 h kostete, man 1 kg Butter für 2 K bekam, erhielten wir für die Unterrichtsstunde 2 Kronen oder umgerechnet in Milch und Butter. 2 K = 10 l Milch = 1 kg Butter.

Heute, wo 1 l Milch .... 5 K und 1 kg Butter ... 100 K und mehr kostet, die "deutschdemokratischen" und agrarischen - also "freiheitliche" Männer nebst den "christlichsozialen" Vertretern der Kriegsgewinner und Kriegs? und Lehrern zu, daß wir nun 5 K = 1 l Milch = 5 dkg Butter uns schuften sollen. Zu Allerheiligen wurde im landw. Fortbildungskurs von Obl. Leberl mit 36 Schülern - darunter Landeswerksmeister und Bauern - eröffnet.

Auf diesen hohnvollen Faustschlag hin, wurde der Kurs sofort gesperrt. Nur die beiden Kurse für Stenographie ... Lehrer Otto Schatzmayr u. landw. Buchführung Lehrer Josef Leberl werden weitergeführt. Die Kosten sind zwar niedrig gehalten, werden aber von den Kursteilnehmern getragen. Leider führen einige Lehrer die Kurse weiter. Ein Armutszeugnis für deren Standesbediensteten! -

6. Jänner 1920. Erlaß des L.Sch.R. vom 4. Dezember 1919, Zl. 9159; betreffend die Handhabung der staatsgrundgesetzlichen Bestimmungen über die staatsbürgerlichen Freiheitsrechte, insbesondere das Koalitionsrecht. Der "rote" Staatskanzler Dr. Renner hat in seiner am 23. Oktober 1919 in der Nationalversammlung abgegebenen Erklärung den nach "rückwärts" schielenden Republikanern klar und deutlich, unter Anführung von Tatsachen, gesagt, daß die Träger der Republik an den Freiheitsrechten der Bürger nicht rütteln lassen.

Erl. vom 10. Dezember 1919; Zl. 9053; betreffend "Lehrerfortbildung". Hat schon vor der "Schulreform" die Lehrerfortbildung - nicht nur von Seite des Staates, des Landes ja selbst der Schulbehörden - Siehe: Ministerium für Kultus und gegen Unterricht! sondern leider auch von Seite der ... Lehrerschaft vieles fehlen lassen, so wird ersetzt, wo die Schulreform mit der Lehrerschaft steht und fällt, wohl dringend notwendig werden, daß die Lehrerschaft sich von ihrem "Leiderstandpunkt" abkehrt und die Arbeit - an der Schule und sich selbst - rüstig aufnimmt.

Erl. vom 18. Dezember 1919, Zl. 9524; Zusammenwirken von Schule und Haus. Elternvereinigungen. - "Brr!" hörte ich letzthin einen "freiheitlichen" und "demokratischen" Kollegen sagen, "jetzt werden die Schuster, Schneider, Knechte und ? uns helfen "erziehen". Dieser arme Kerl hat wohl verstanden: 1. Was Demokratie ist u. 2. Vergessen, daß die "Eltern" sozusagen der wichtigste Faktor in der Erziehungsarbeit sind.

Die Unterrichtsbehörde sollte "Flachsmann" als Erzieher allen Lehrern eindringlich als Lektüre empfehlen.

Erl. vom 29. Dezember 1919, Zl. 9588; betreffend Eisenbahnlegitimationen für die aktiven nicht staatlichen Lehrpersonen auf den Staatsbahnen. Dem ehemaligen Wiener- Schulmeisterlein, das unter der gloriosen Herrschaft Bürgers aufs Pflaster flog - dem jetzigen Unterstaatssekretär für Unterrichtswesen Otto Glöckl blieb das Verdienst vorbehalten für die Lehrer die nun 50% verbilligten Fahrpreise - Dauerbegünstigung - zu erkämpfen. Wie sagte letzthin ein Lehrer? Der Teufel soll die "Roten" samt der Republik holen. Ein ganz unerfüllbarer Wunsch! -

24. Februar 1920. Die provisorische Landesversammlung hat heute das "Lehrer- Besoldungsübergangsgesetz" beschlossen. Nebst ungeheuren Vor- aber auch Nachteilen hat das Gesetz endlich der Lehrerschaft Kärntens das gegeben, um was sie schon seit vielen Jahren kämpft: Die Gleichstellung mit den vier untersten Rangsklassen (Bürgerschullehrkräfte 5) der Staatsbeamten. Der alte Lehrerfeind Dr. Otto Steinwender ist auch bei dieser Sitzung wieder mit den ordinärsten Mitteln gegen die Lehrer zu Felde gezogen. Dieser Herr rechnet den Ausdruck: "Halts Maul!" auch zu den parlamentarischen sachlichen Argumenten.

Da im Gesetze (_ 6) von der Gruppe C die Rede ist, die dieser Gruppe angehörigen Staatsbeamten aber die 6. Rangsklasse erreichen können, übrigens die "Automatik" uns jedenfalls in Bälde den Weg weisen wird, so stehen neue Kämpfe um das Recht der Lehrerschaft bevor.

4. März 1920. In Döbriach fand heute die Angelobung auf die deutschösterreichische Republik statt.

7. März 1920. Es wurde für 45 Schüler um Befreiung vom Schulbesuche während des Sommers 1920 angesucht. Davon wurden 23 Schüler nicht befreit. Wieder ein Grund mehr über den Lehrer herzufallen. Wem zuliebe diese Entscheidung wohl gefällt worden ist?

2. Jänner 1921. Die Jahresrechnung des O.Sch.R. hatte folgendes Ergebnis:

Einnahmen ...... K 12.441.65 Ausgaben ...... K 12.440.30 Kassarest ...... K 1.35

Da noch unbezahlte Rechnungen und Schulden vorhanden sind, so ergibt sich für das Jahr 1920 ein Abgang von K 7005.05 Vorh. Akt. 45.11 Wirkliche Passiven Ende 1920 K 6959.94.

Zur Kennzeichnung der jetzigen wirtschaftlichen Lage: Während die Schule früher für Lehrmittel 250 - 300 K verausgabte, ist jetzt bei äußerster Sparsamkeit ein Betrag von über 6000 K notwendig. -

7. Jänner 1921. Herr Lehrer Johann Huber ist von Pußarnitz hieher versetzt worden und hat den Dienst heute angetreten.

18. Februar 1921. Es wurde für 39 Schüler um Befreiung vom Schulbesuche während des Sommerhalbjahres angesucht. Der Bezirksschulrat hat mit Erlaß vom 16. Februar 1921, Zl. 781 folgende Entscheidung getroffen: Befreit und derzeitig entlassen 7 Schüler Befreit 31 Schüler teilweise befreit 1 Schüler

23. Februar 1921. Der B.Sch.R hat mit Erlaß vom 12. Februar 1921, Zl. 719 angeordnet, daß an den Schulen des Bezirkes für die Volksabstimmung in Oberschlesien Geldsammlungen abgehalten werden. Die Sammlung an der hiesigen Schule hatte folgendes Ergebnis: 1. Klassensammlung am 19. Februar: 1. Kl.: K 115,- 2. Kl.: 189.30 3. Kl.: 161.70 ... K 466.-

2. Sammlung unter dem Lehrkörper ..... K 80.- 3. Haussammlung durch die Schüler der 2. u. 3. Klasse am 20., 21., 22. u. 23. Februar: 2. Kl.: K 1521.70 3. Kl.: 1185.70 .. K 2707.40

Gesamtergebnis der Sammlung K 3252.40 daher wurden 3237 K direkt mittelst Geldbrief an die "Reichsdeutsche Kolonie" in Kärnten zu Klagenfurt" übersendet, während der Restbetrag von 16K40h dem hiesigen Gemeindeamte übergeben wurde.

19. März 1921. In der heutigen Sitzung des Gemeindeausschusses wurde vom G.A. und Mitglied des Ortsschulrates Herrn August Mitterer nachstehender Antrag eingebracht: die Vertretung der Gemeinde Kl.Kirchheim spricht sich für die Verstaatlichung der Schule aus. Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt. (Klerikale u. "freiheitliche" Bauernbündler!)

23. März 1921. Schluß des Schuljahres 1920/21. Am Ende des Schuljahres war die Schülerverteilung auf die Klassen folgende:

1. Klasse 38 K + 31 M = 69 Schüler 2. Klasse 29 K + 24 M = 53 Schüler 3. Klasse 16 K + 25 M = 41 Schüler

Der durchschnittliche Schulbesuch während des abgelaufenen Schuljahres war:

1. Klasse 89.35 % 2. Klasse 89.21 % 3. Klasse 93.75 % Gesamtdurchschnitt 90.77 %

Schuljahr 1945/46

1.10.45 Schuljahrsbeginn 1945/46. Schulbesuchende Kinder, Schüler- u. Klassenverteilung, Klassenzuweisung: a) Schulpflichtige Kinder: 95 Knaben und 90 Mädchen = 185 Schüler. Davon sind röm.kath. 113 Schüler evangelisch 65 " gottgläubig 7 " b) Schulbesuchende Kinder: 92 Knaben und 86 Mädchen = 178 Schüler. Andere Schulen (Hauptschule) besuchen: 4 Knaben u. 6 Mäd. = 10 Schüler. Aus dem Schulsprengel Radenthein (Hohensaß) besuchen 2 Knaben und 2 Mädchen die hiesige Schule. 1 Knabe wurde auf 1 Jahr zurückgestellt. Schulanfänger (Schulneulinge): 15 Knaben und 22 Mädchen = 37 Schüler.

Klassenverteilung u. Klassenzuweisung:

I. Kl. 1. Abt.: 17 Knaben u. 22 Mädchen = 39 Schüler 2. Abt.: 19 " " 10 " = 29 " Summe: 36 Knaben u. 32 Mädchen = 68 Schüler. Klassenlehrer: Obl. Friedrich Madritsch.

II. Kl. 1. Abt.: 9 Knaben u. 15 Mädchen = 24 Schüler 2. Abt.: 14 " " 12 " = 26 " Summe: 23 Knaben u. 27 Mädchen = 50 Schüler Klassenlehrerin: Gertrude Lobner.

III. Kl. 1. Abt.: 21 Knaben u. 17 Mädchen = 38 Schüler 2. Abt.: 10 " " 10 " = 20 " Summe: 31 Knaben u. 27 Mädchen = 58 Schüler Klassenlehrerin: Mathilde Guschelbauer.

Von den schulbesuchenden Kindern sind: 103 röm.kath; 68 evangelisch; 5 gottgläubige. Religionslehrer: Kath. Pfarrer Fritz Heil. Evang. " Otmar Frick.

Der weibl. Handarbeitsunterricht wurd durch die Klassenlehrerinnen in zwei Gruppen erteilt, da keine eigene Handarbeitslehrerin zugewiesen wurde. Die Schule hat ungeteilten Halbtagsunterricht.

13.11.45 Standesänderung (Personales): Mit Erl. des B.Sch.R. vom 26.10.1945, Z: 2695 wurde der Lehramtskandidat Otto Lerchner aus Aigen (Kleinkirchheim) der hiesigen Schule als 4. Lehrkraft zugewiesen und wird die Schule nun 4klassig geführt.

I. Klasse: 22 Knaben u. 24 Mädchen = 46 Schüler II. Klasse: 24 " " 22 " = 46 " III. Klasse: 25 " " 21 " = 46 " IV. Klasse: 20 " " 18 " = 38 " Summe: 91 Knaben u. 85 Mädchen = 176 Schüler.

Klassenzuweisung: I. Klasse: Oberlehrer Friedrich Madritsch. II. Klasse: LAA. Gertrud Lobner. III. Klasse: LAA. Otto Lerchner. IV. Klasse: LAA. Mathilde Guschelbauer.

14.11.45 Landwirtschaftliche Berufsschule. Die landw. Berufsschule für Knaben wird von 32 Schülern besucht. Lehrpersonen und zugewiesene Unterrichtsgegenstände: Oberlehrer Friedr. Madritsch: Landw. Berufskunde Heimat- u. Bürgerkunde, wöchentlich 4 Stunden. Lehramtskandidat Otto Lerchner: Rechnen, Sprache u. Gesundheitslehre, wöchentlich 3 Stunden.

Die landw. Berufsschule für Mädchen wird von 28 Schülerinnen besucht. Lehrpersonen und zugewiesene Unterrichtsgegenstände: LAA. Gertrude Lobner: Haushaltungskunde, Handarbeit, Heimat - u. Bürgerkunde, wöchentlich 4 Stunden. LAA. Mathilde Guschelbauer: Rechnen, Sprache u. Gesundheitslehre, wöchentlich 3 Stunden.

18.11.45 Jungsängerrunde. Von Obl. Friedrich Madritsch wurde eine Jungsängerrunde aufgestellt und mit den Gesangsproben begonnen.

25.11.45 Wahl in den Nationalrat und Landtag. Kleinkirchheim: 453 Wahlberechtigte. 395 abgegebene Stimmen. 211 Soz. Partei Österreichs. 178 Österr. Volkspartei. 2 Kom. Partei Österreichs. 2 Dem. " " 1 Ungültig 167 Kein Wahlrecht.

4.12.45. Prov. Bez.-Schul.-Insp. Friedrich Bähr besuchte die hiesige Schule.

26.11.45 Liederabend. Die Sängerrunde Kleinkirchheim veranstaltete am Stephanietag im Ronachersaal einen Liederabend. Erstes Auftreten der Tanzsänger. Dem Kärntner Hilfswerk für österr. Kriegsgefangene wurden 200 S zugeführt.

1.1.46 Standesänderung (Personales). a.) Prov. Bez.-Schul.-Insp. Friedrich Bähr hat mit 1. Jänner 1946 die Amtsgeschäfte des Schulbezirkes St. Veit übernommen. Er war ein ehrlicher Anwalt der Schulen des Bezirkes und ihrer Lehrerschaft. Wir sind ihm alle zu Dank verpflichtet. b.) Mit Jahresbeginn hat nach Ablauf seines Krankheitsurlaubes und nach Regelung seiner dienstrechtlichen Angelegenheiten der Bez.Sch.Ins. Franz Türk seinen Dienst wieder aufgenommen. Der Lehrerschaft des Bezirkes konnte keine willkommenere Neujahrsbotschaft zukommen. Wir haben wieder unseren "alten" Inspektor, zu dem wir alle voll Liebe und Vertrauen aufblicken.

1.2.46 Schuhaktion für Schulkinder. Die Schulleitung erhielt vom Wirtschaftsamt in Spittal a.d. Drau 45 Schuhbezugscheine für Schulkinder. Damit wurde der allerdringendste Bedarf an Schuhen gedeckt.

3.2.46 Standesänderung (Personales). Obl. Friedrich Madritsch wurde zufolge Verfügung der britischen Militärregierung mit sofortiger Wirksamkeit aus dem Schuldienst entlassen. (Landesschulrat, 15.2.1946. Zahl: 2062). Auf Grund der Entlassung des Oberlehrers Friedrich Madritsch mußte der Unterricht an der 4klassigen von 3 Lehrkräften weitergeführt werden.

Die Leitung der Schule übernimmt LAA Otto Lerchner. Gleichzeitig übernimmt er den Unterricht an der ländl. Fortbildungsschule in den Gegenständen landw. Berufskunde, Heimat- und Bürgerkunde. Die LAA. Gertrude Lobner mußte die erste und die zweite Klasse übernehmen. Der Unterricht in der ersten Klasse findet am Nachmittag, der in der zweiten Klasse am Vormittag statt.

Die LAA. Mathilde Guschelbauer übernimmt an der ländl. Fortbildungsschule die Gegenstände Haushaltungskunde, Handarbeit, Heimat- und Bürgerkunde. Gleichzeitig übernimmt sie die weiblichen Handarbeitsstunden in der zweiten Klasse. Die dritte Klasse führt weiterhin LAA. Otto Lerchner, die vierte Klasse LAA. Mathilde Guschelbauer.

31.3.46 Landw. Berufsschule. Ende März wurde der theoretische Unterricht an der landw. Berufsschule f. Knaben und Mädchen beendet.

1.4.46 Standesänderung (Personales). Die LAA. Gertrude Lobner wurde zufolge Verfügung der britischen Militärregierung mit sofortiger Wirkung aus dem Schuldienst entlassen. (L.Sch.R. v. 21.3.46, Zahl 3424/46). Zufolge dieser Entlassung mußte wieder eine neue Klasseneinteilung und Klassenzuweisung getroffen werden: a.) Klasseneinteilung: 1. Klasse: 1.+2. Schuljahr 66 Schüler 2. Klasse: 3.+4. Schuljahr 43 Schüler 3. Klasse: 5.6.7.+8. Schuljahr 56 Schüler b.) Klassenzuweisung: 1. Klasse: LAA. Mathilde Guschelbauer 2. Klasse: " " " 3. Klasse: LAK. Otto Lerchner c.) Unterrichtszeit: 2.+3. Klasse am Vormittag 1. Klasse am Nachmittag

12.4.46 Lehrerarbeitsgemeinschaft, Gegend. Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft ist Obl. Peter Gauglhofer aus Döbriach. Ihr gehörten folgende Schulen an: , Obermillstatt, Döbriach, Radenthein, Kaning, Kl. Kirchheim u. St. Oswald. Die erste Tagung der neu errichteten Arbeitsgemeinschaft fand am Freitag, den 12. April in Döbriach statt. B.Sch.Insp. Franz Türk und Obl. Peter Gauglhofer sprachen über schulpraktische Themen.

28.4.46 Sängerrunde u. Schrammelmusik. Am 28.4. feierte die Sängerrunde und Schrammelmusik Kleinkirchheim ihre 25jährige Gründungsfeier. Im festlich geschmückten Ronachersaale waren zahlreiche Sangesfreudige erschienen und lauschten ihren Darbietungen. Auch der Lehrerschaft, die an dieser Schule tätig war, gebührt ein entscheidener Anteil am Aufbau, vor allem der Sängerrunde.

10.5.46. Schuhaktion für Schulkinder. Wieder wurden der Schule eine größere Anzahl an Schuhbezugscheinen zugewiesen. Da diese Aktion nun abgeschlossen ist, hat nun fast jedes zweite Schulkind ein Paar Schuhe erhalten.

25.5.46. Wiener Schulkinder auf Erholung. Aus den besonders notleidenden Gebieten von Wien und Krems sind in der Gemeinde 50 Schulkinder eingetroffen. Sie wurden zum größten Teil bei Bauern untergebracht, wo sie durch zwei Monate hindurch etwas mehr zu essen haben werden und sich an der Schönheit und Geborgenheit unsers Dorfes recht wohl fühlen werden.

25.6.46 Starker Abgang in die Hauptschule Radenthein. Im heurigen Schuljahre verließen 13 Schüler (9 Knaben und 4 Mädchen) die Schule, um die Hauptschule Radenthein zu besuchen. Alle Kinder haben die Aufnahmsprüfung bestanden.

28.6.46 Schuljahresschluß 1945/46. Da an einigen Schulen Kärntens Typhus ausbrach, wurden alle Kärtner Schulen um eine Woche, also schon am 22. Juni, früher geschlossen. Die Zeugnisse wurden am Freitag, den 28. Juni, ausgegeben. Schuljahr 1946/47

2.9.46. Schuljahrsbeginn 1946/47. a.) Schulpflichtige Kinder: 95 Knaben und 85 Mädchen = 180 Schüler Davon besuchen die Hauptschule Radenthein: 12 Knaben und 5 Mädchen = 17 Schüler. b.) Schulbesuchende Kinder: 88 Knaben und 80 Mädchen = 168 Schüler Von den schulbesuchenden Kindern sind: röm.Kath. 56 Knaben und 44 Mädchen. Evangel. 32 Knaben und 36 Mädchen.

Bis Allerheiligen sind vom Schulbesuche befreit: 11 Knaben und 8 Mädchen. Anfänger: 15 Knaben und 11 Mädchen. c.) Klassenverteilung u. Klassenzuweisung: I. Kl. 1. Abt.: 22 Knaben u. 18 Mädchen = 40 Schüler. 2. Abt.: 17 Knaben u. 13 Mädchen = 30 Schüler. Zus.: 39 Knaben u. 31 Mädchen = 70 Schüler.

Klassenlehrer: Wolr. Ln. Lieselotte Traer.

III.Kl. 1. Abt.: 11 Knaben u. 12 Mädchen = 23 Schüler. 2. Abt.: 17 Knaben u. 19 Mädchen = 36 Schüler. Zus.: 28 Knaben u. 31 Mädchen = 59 Schüler.

Klassenlehrer: Obl. Friedrich Madritsch.

16.9.46 Standesänderung: Wdr. Ln. Ingeborg Schneider wurde mit Erl. des B.Sch.R. vom 14.9.1946, Z: 3905 der Volksschule in St. Oswald zugewiesen und mit der Leitung der Schule betraut. Durch den Abgang ist die 3. Klasse der Schule in Klein Kirchheim bis zur nächsten Zuweisung von Lehrkräften zu schließen. Obl. Friedrich Madritsch übernimmt die 1. Klasse.

4.11.46 Unterrichtserteilung. Ab 4 November 1946: Da noch keine dritte Lehrkraft zugewiesen wurde, übernimmt die wdr. Lehrerin Liselotte Traer auch den Unterricht in der 3. Klasse. Die 2. Klasse hat Vormittags-, die 3. Klasse Nachmittagsunterricht mit Kurzstunden.

8.11.46 Sammlung fürs "Schwarze Kreuz". Die von den Schülerinnen der 3. Klasse durchgeführte Sammlung ergab 508 S.

9.11.46 Landw. Berufsschule für Knaben. Das Schuljahr 1946/47 wurde eröffnet. Die Knabenklasse wird von 24 Knaben besucht. Der Unterricht wird in allen Gegenständen von Obl. Friedrich Madritsch erteilt. Unterrichtszeit jeden Mittwoch u. Samstag von 13 bis 16 Uhr 30 Minuten.

13.11.46. Inspektion der Schule durch Bez.Sch.Insp. Franz Türk.

22.11.1946 Landw. Berufsschule für Mädchen. Beginn des Schuljahres 1946/47. Die Mädchenklasse wird von 24 Mädchen besucht (schulpflichtig). Der Unterricht wird in allen Gegenständen durch die landw. Berufsschullehrerin Ingeborg Ritter erteilt. Unterrichtszeit jeden Montag und Mittwoch von 13 bis 16 Uhr 30 Minuten.

25.11.1946 Standesänderung: Laut Erlaß des B.Sch.R. vom 20.11.1946, Z: 4537 wurde die wdr. Lehrerin Ingeborg Schneider von der Schule St. Oswald der Schule in Kleinkirchheim wieder zur weiteren Dienstleistung zugewiesen. Sie übernahm den Unterricht in der 3. Klasse.

15.12.1946. Masernerkrankungen der Schulkinder. Von Ende November bis Mitte Dezember sind viele Schulkinder an Masern erkrankt. In der 1. Klasse fehlten von 70 Schulkindern über 40 Kinder.

10.1.1947. Standesänderung. Aufgrund des Erl. des B.Sch.R. vom 20.12.1946, Z: 4732/: L.Sch.R. vom 12.12.1946, Z: 15.078:/ betr. "Enthebung aller politisch belasteten Schulleiter wurde Obl. Friedrich Madritsch mit 31.12.1946 von der Leitung der Volksschule in Kleinkirchheim enthoben. Die Leitung ist bis zur endgültigen Regelung an die wdr. Lehrerin Ingeborg Schneider zu übergeben.

8.3.1947. Liederabend Sängerrunde "Almfrieden".

Sängerrunde "Almfrieden" Kleinkirchheim-Bad.

Wahlspruch: "Kling das Alpental entlang, du froher, freier Heimatsang!"

GESANGSLEITER: OBERLEHRER FRIEDRICH MADRITSCH

Vortragsfolge für den Liederabend

1. Der Gesang: Wenn die Quellen L. Häser 2. Aus weiten Fernen kehrt ich wieder H. Sonett 3. Mei Karnt'n: Kärntnerland K.R. Flachs 4. Kärntens Treueschwur Frz. Kollnitz 5. Heimweh: Wenn der Schnee Ign. Heim 6. Tirolers Heimkehr G. Kratzer 7. I sig schon, i waß schon G. Höferer 8. I tua wohl (von Herberth) Ed. Kremser 9. Morgenruf: Wach auf! Jul. Wengert 10. Unten im Tale A. Fleischer 11. 's Miadarl A. Asenbauer 12. Wann mei Diandle werd sterb'n A. Asenbauer 13. Die Sonne sank St. Seidl 14. Senners Abendständchen O. Waldmeister 15. Du werst ja mei Diandle nit liab'n H. Wiegele 16. Wigale Wolgale Schnaßn H. Wiegele 17. Jucheißa, mei Dirndle Ed. Kremser 18. Tanz-Gstanzlen H. Wiegele

31.3.47 Schluß der landw. Berufsschule 1946/47. Schulbesuch: Knabenklasse 68.6% Mädchenklasse 64.8%

Unterrichtsstunden: Knabenklasse 130 Std. Mädchenklasse 109 Std.

16.4.47 Kärntner Kulturbühne. Aufführung des Märchenspieles: "Schneewittchen" im Ronachersaal.

1.5.47. Sommerbefreiungen: Befreit und vorzeitig entlassen wurden 15 Knaben und 7 Mädchen = 22 Schüler; Befreit: 5 Knaben u. 8 Mädchen = 13 Schüler.

20.5.47 Kärntner Märchenbühne (Olga Mößler). Aufführung des Märchenspieles: "Das Waldmännlein" ("Rumpelstilzchen") im Ronachersaal.

12.6.47 Schulausflug aller drei Klassen auf den Priedröf; den Wiesernock, in die Schartenalm und nach St. Oswald.

12.7.47 Schluß des Schuljahres 1946/47 (vorzeitig wegen Kinderlähmung). Schulpflichtentlassenen: 15 Knaben u. 10 Mädchen Lehrziel nicht erreicht: 11 Knaben u. 11 Mädchen Hauptschule über: 2 Knaben u. 4 Mädchen Versäumte Schultage: 4403 = 14% Schulbesuch: 86%

26.7.47 Verehelichung. Die wdr. Lehrerin Ingeborg Schneider hat sich mit Hermann Großlerchner aus Moos im Defreggentale verehelicht und scheidet hiemit aus dem Schuldienste aus.

Kärntner Volksliedsingen. Die Sängerrunde Kleinkirchheim nahm am 26. u. 27. Juli 1947 am Kärntner Volksliedsingen in St. Veit teil und sang das Lied: "Da Schualabua."

27.7.47 Schwimmbad-Eröffnung. Das Kleinkirchheimer Schwimmbad in Bäck wurde von Reinhard Pulverer angekauft und einer Neugestaltung unterzogen. Die Eröffnung mit Wettschwimmen und Tanz im Freien fand heute statt.

24.8.47 Waldfest mit Preisringen: Die Ortsgruppe des Kriegsopferverbandes veranstaltete ein Waldfest verbunden mit einem Preisringen, an welchem sich bewährte Ringer aus dem oberen Gurktale und dem Gegendtale () beteiligten.

15.9.47 Standesänderung im Schuljahre 1947/48: Die wdr. Lehrerin Ingeborg Schneider wurde infolge Verehelichung über eigenes Ansuchen aus dem Schuldienste entlassen. (L.Sch.R. 13.9.1947, Z: 11.500). Der wdr. Lehrer Fritz Brunner aus (Absolvent der LBA) wurde neu zugewiesen und mit Erl. des B.Sch.R. vom 21.10.1947, Z: 2069 mit der Schulleitung der Volksschule in Kleinkrichheim betraut. Schuljahr 1947/48

29.9.47 Schuljahrsbeginn 1947/48. a) Schulpflichtige Kinder: 96 Knaben und 94 Mädchen = 190 Schüler. Davon besuchen 10 Knaben u. 6 Mädchen die Hauptschule in Radenthein. b) Schulbesuchende Kinder: 80 Knaben und 85 Mädchen = 165 Schüler. Von den schulbesuchenden Kindern sind 46 Knaben und 45 Mädchen röm.kath. 33 Knaben und 40 Mädchen evangelisch.

Bis Allerheiligen sind vom Schulbesuche befreit (sommerbefreit): 5 Knaben und 8 Mädchen = 13 Schüler. Anfänger: 16 Knaben und 18 Mädchen = 34 Schüler. - 1 Knabe und 1 Mädchen werden auf ein Jahr zurückgestellt. c) Klassenverteilung u. Klassenzuweisung:

I. Kl. 1. Abt.: 21 Knaben u. 21 Mädchen = 42 Schüler 2. Abt.: 16 Knaben u. 16 Mädchen = 32 Schüler Zus.: 37 Knaben u. 37 Mädchen = 74 Schüler

Klassenlehrer: Obl. Friedrich Madritsch.

II. Kl. 1. Abt.: 17 Knaben u. 11 Mädchen = 28 Schüler 2. Abt.: 10 Knaben u. 10 Mädchen = 20 Schüler Zus.: 27 Knaben u. 21 Mädchen = 48 Schüler

Klassenlehrer: Wdr. Lehrer Fritz Brunner.

III. Kl. 1. Abt.: 6 Knaben u. 10 Mädchen = 16 Schüler 2. Abt.: 10 Knaben u. 18 Mädchen = 28 Schüler Zus.: 16 Knaben u. 28 Mädchen = 44 Schüler

Klassenlehrerin: Wdr. Ln. Liselotte Traer.

10.11.47 Landw. Berufsschule 1947/48. Der Unterricht in der landw. Berufsschule wurde am 10.Nov.1947 aufgenommen. Die Knabenklasse wird von 28 Knaben besucht. Der Unterricht wird Mittwochs und Samstags von 13 Uhr bis 16 Uhr 30 Minuten erteilt (= 7 Wochenstunden) Den Unterricht in landw. Berufskunde und in Sprache erteilt Obl. Friedrich Madritsch (= 4 Wochenstunden). Den Unterricht in Heimat- u. Bürgerkunde, in Gesundheitslehre und Rechnen erteilt wdr. L. Fritz Brunner (= 3 Wochenstunden). Die Mädchenklasse wird von 20 Mädchen besucht. Unterrichtszeit Montag und Freitag von 13 bis 16 Uhr 30 Minuten. Unterrichtserteilung durch wdr. Ln. Liselotte Traer (= 7 Wochenstunden).

19.11.47 Kärntner Märchenbühne brachte im Ronachersaal das Märchenspiel "Das goldene Herz" zur Aufführung.

6.3.1948 Liederabend-Ehrung. Die Alt-Sängerrunde veranstaltete im Ronachersaal einen Liederabend, bei welchem Anlasse durch Obl. Friedrich Madritsch im Namen des Kärntner Sängerbundes nachstehende Sangesbrüder für Verdienste um die Pflege des Kärnnter Volksliedes ausgezeichnet wurden:

Für 40jährige Sängertätigkeit Ehrenurkunde und silberne Ehrennadel: Schabus Martin, vlg. "Drage" Rottenstein, Wiederschwinger Peter in Bach. Für mehr als 25jährige Tätigkeit Ehrenurkunde und bronzene Ehrennadel: Josef Görtschacher, vlg. "Dallmig"-Zirkitzen, Anton Gangl, vlg. "Pötscher Rottenstein"

20.3.48 Landw. Berufsschule-Schulschluß. Der Unterricht an der landw. Berufsschule für das Schuljahr 1947/48 wurde am 20. März 1948 geschlossen. In der Knabenklasse wurden 115 Unterrichtsstunden erteilt. Der durchschnittliche Schulbesuch betrug 69.7%. In der Mädchenklasse wurden 99 Unterrichtsstunden erteilt. Der Schulbesuch betrug kaum 50%.

21.3.48 Standesänderung. Laut Erl. des B.Sch.R. vom 25.3.1948, Z: 836 wurde die wdr. Ln. Gerhilde Höfferer aus Malta der hiesigen Schule zur Dienstleistung zugewiesen. Die 1. Klasse wurde geteilt und die zugewiesene Lehrerin übernahm die 2. Schulstufe.

18.6.48 Kärntner Märchenbühne. Das Märchenspiel "Der gestiefelte Kater" kam zur Aufführung.

26.5.48 Inspektion der 1. Klasse (Obl. Friedrich Madritsch) u.d. 2. Klasse (wdr. Ln. Liselotte Traer) durch Herrn Bez.Sch.Inspektor Franz Strieder.

28.6.48 Personales-Standesänderung. a.) Wdr. Ln. Gerhilde Höfferer erhielt laut Erl. des B.Sch.R. vom 23.6.1948, Z: 1694, (L.Sch.R. vom 18.6.1948, Z: 7574) einen Mutterschaftsurlaub vom 21.6.1948 bis 12.9.1948. b.) Der bisherige prov. Schulleiter Fritz Brunner wurde gemäß Erlaß des B.Sch.R. vom 28.6.1948, Z: 1723 von der Schulleitung enthoben und laut Erl. des B.Sch.R. vom 28.6.1948, Z. 1761, wurde Obl. Friedrich Madritsch bis zur definitiven Besetzung mit der Schulleitung betraut.

10.7.48 Schluß des Schuljahres 1947/48. Entlassen wurden: 6 Knaben u. 9 Mädchen Sommerbefreit: 11 Knaben u. 11 Mädchen Lehrziel nicht erreicht: 11 Knaben und 11 Mädchen Hauptschule Radenthein treten über: 3 Knaben u. 1 Mädchen.

Der durchschnittliche Schulbesuch betrug: 1. Kl.: 90.8% - 2406 entsch. Halbtage 2. Kl.: 91.4% - 232 " " 3. " : 92.0% - 1578 " " 4. " : 91.4% - 1436 " " 91.4" 5652 " "

7.8.48 Fremdenverkehrs-Kommission. Es wurde eine Fremdenverkehrsstelle gebildet: Josef Herber als Obmann; Obl. Friedrich Madritsch, Schriftführer; Alberta Ronacher, Josef Pulverer, J. Schneeweiß und Franz Prägant als Mitglieder. 19.8.48 Standesänderung. Die prov. Ln. Gerhilde Höfferer wurde von ihrer Dienstleistung an der hiesigen Schule enthoben und der Volksschule in Leoben zugewiesen. L.Sch.R. 30.7.1948, Z: 9286.

3.9.48 Standesänderung. Mit Erl. des B.Sch.R. vom 2.9.1948, Z: 2405 wurde die Lehrerin Herta Waltl aus Lorenzberg/Lavanttal der Schule Kleinkirchheim zur Dienstleistung zugewiesen.

13.9.48 Ärztliche Ordination. Ab 13.9.48 hält der Sprengelarzt Herr Dr. Elmar Leberl aus Patergassen zweimal wöchentlich im Schulhause (Mütterberatungsstelle) eine ärztliche Ordination ab.

Schuljahr 1948/49

13.9.48 Beginn des Schuljahres 1948/49. Schulpflichtig: 88 Kn. u. 92 Mädchen = 180 Schüler Schulbesuchend: 79 Kn. u. 87 Mädchen = 166 Schüler Hauptschule Radenthein: 8 Kn. u. 4 Mdch. Röm.Kath.: 50 Kn. u. 46 Mdch. = 96 Schüler Evangelisch: 29 Kn. u. 41 Mdch. = 70 Schüler Anfänger: 13 Kn. u. 10 Mdch. = 23 Schüler

Klassenverteilung u. Klassenzuweisung:

I. Kl.: 17 Kn. u. 17 Mdch. = 34 Schüler Klassenlehrer: Obl. Friedrich Madritsch.

II. Kl.: 20 Kn. u. 21 Mdch. = 41 Schüler Klassenlehrer: Lehrerin Herta Waltl.

III. Kl.: 29 Kn. u. 29 Mdch. = 58 Schüler Klassenlehrer: Wdr. Lehrer Fritz Brunner.

IV. Kl.: 13 Kn. u. 20 Mdch. = 33 Schüler Klassenlehrer: Wdr. Ln. Liselotte Traer.

Religionslehrer: Röm.Kath. Pfarrer Fritz Heil. Evang. Pfarrer Hart, Wiedweg.

Weibl. Handarbeitsunterricht: 2.u.3. Kl.: Ln. Herta Waltl (5 Stunden). 4. Kl. Ln. Liselotte Traer (3 Stunden).

17.9.48 Erkrankung. In der Zeit vom 17. bis 30. September 1948 war Obl. Friedrich Madritsch an Gehirnhautentzündung erkrankt.

10.10.48 Rundfunksendung. Am 10. Oktober fand im Senderaum in Klagenfurt ein heiterer Heimatabend statt: "Die Brentlerbuam im Nockgebiet" verfaßt von Obl. Matthias Maierbrugger in Kaning. Mitwirkende Spielgruppen: Als Sprecher: Burschen u. Mädel-Kaning. Als Sänger: Altsängerrunde Kleinkirchheim (Leiter Obl. Fr. Madritsch. Musik: Sepp Friederscheck ("Zither-Seppl") mit seinen Schülern u. Reinhart Pulverer (Harmonika).

6.11.48 Landw. Berufsschule-Eröffnung 1948/49. Beginn des Unterrichtes: Mädchenklasse: Freitag, den 5. November 1948. Knabenklasse: Samstag, den 6. November 1948. Schülerzahl: 25 Knaben u. 26 Mädchen. Unterrichtszeit: Knaben: Mittwoch u. Samstag Mädchen: Dienstag u. Freitag 13 bis 16.30 Uhr.

Unterrichtende Lehrpersonen: Obl. Fr. Madritsch, Landw. Berufskunde u. Sprache. Wdr. Lehrer Fritz Brunner, Heimat- und Bürgerkunde, Gesundheitslehre u. Rechnen. Lehrerin Herta Waltl, Landw. Haushaltskunde und Handarbeiten für Mädchen. Wdr. Lehrerin Liselotte Traer, Heimat- u. Bürgerkunde, Gesundheitslehre, Sprache und Rechnen.

12.11.48 Kärntner Märchenbühne (Olga Mößler): Das Märchenspiel "Die indische Flöte" wurde zur Aufführung gebracht.

Lehrbefähigungsprüfung: Die wdr. Lehrerin Liselotte Traer hat vor der Prüfungskommission für allgemeine Volks- und Hauptschulen die Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen mit Erfolg bestanden.

12.12.48 Vorweihnachtsfeier im Ronachersaal. Zur Aufführung kam das "Nikolausspiel" vom evang. Pfarrer Georg Harth aus Wiedweg.

19.12.48 Schulweihnachtsfeier im Ronachersaal. Aufgeführt wurde von den Schulkindern das Spiel vom "Christkindl" von Ernst Fabian. - Weihnachtslieder u. Weihnachtsgedichte kommen zum Vortrag. Jedes Schulkind erhielt ein Paket, Bäckereien, eine Schale Kakao mit Kuchen. Für die Feier wurden von der Bevölkerung gespendet: 55 kg Mehl, 5 kg Butter, 5 kg Mohn, 7 kg Zucker, 5 kg Zuckerl, 90 Eier u. 377 S Bargeld.

Das Jahr 1949.

19.2.49 Ortsgruppengründung der Landsmannschaft im Nockgebiet

In Wiedweg fand die Gründungsversammlung der Ortsgruppe Kleinkirchheim-Ebene Reichenau - Gnesau der Kärntner Landsmannschaft statt, zu der auch Vertreter der Hauptleitung erschienen waren. Zum Obmann der neuen Ortsgruppe wurde Besitzer Anton K r e n n, vlg. Dlaser in Kleinkirchheim, zum Schriftführer Oberlehrer Fritz M a d r i t s c h und zum Säckelwart Lehrer Fritz B r u n n e r einstimmig gewählt. Zur Unterstützung des Obmannes in dem großen zu betreuenden Gebiet wurden zu Vertrauensmännern für die Ebene Reichenau, Kaufmann Ambros Roßmann und für Gnesau Besitzer Stephan Stampfer, vlg. Mattlbauer, bestellt. Das Kärntner Heimatlied beschloß die Versammlung, an die sich ein Tanzkränzchen anschloß. 23.2.49 Inspektion der vier Klassen durch Herrn Bezirksschulinspektor Franz Strieder.

5.3.49 Inspektion der landwirtschaftlichen Berufsschule (Knaben- u. Mädchen Klasse) durch Herrn Fachinspektor Rudolf Podesser.

5.3.49 Personales. An Stelle des ins Deutsche Reich (München) abgewanderten röm.kath. Pfarrer Fritz Heil kam der röm.kath. Pfarrer Matthias Pischof aus Ebene Reichenau auf die Pfarre Kleinkirchheim.

2.4.49 Liederabend. Die Sängerrunde "Almfrieden" unter der Leitung von Oberlehrer Friedrich Madritsch veranstaltete in "Prägantsaale einen gut besuchten Liederabend.

9.4.49 Landw.Berufsschule - Schluß des Schuljahres 1949/50. Im Laufe des Winters wurden in der Knabenklasse 140 Unterrichtsstunden und in der Mädchenklasse 152 Unterrichtsstunden erteilt. - Der durchschnittliche Schulbesuch betrug in der Knabenklasse 63.7% und in der Mädchenklasse 71.5%. Am 18.4.1949 fand ein Lehrausflug der landw. Berufsschule (Knaben und Mädchen) nach Drauhofen, Litzelhof und St. Peter im Holz (Teurnia) statt.

30.4.49. Schutzimpfung gegen Tuberkulose (Calmette-Schutzimpfung). Es wurden 124 Schulkinder geimpft; 18 als positiv nicht geimpft; 20 sind zur Impfung nicht erschienen.

9.5.49 Erkrankung von Lehrpersonen: a.) Die wdr. Lehrerin Liselotte Traer ist in den Osterferien in ihrer Heimat in Grafendorf (Gailtal) an Diphtherie erkrankt und erhielt einen Krankenkurlaub bis Ende Mai (28. Mai 1949). B.Sch.R. 9.5.1949, Zl: 1.278 S. b.) Die Lehrerin Herta Waltl ist am 30. Mai 1949 an Gelenksrheumatismus erkrankt und erhielt einen Krankenurlaub bis zum Ende des Schuljahres (9. Juli 1949). - B.Sch.R. 31.5.1949, Z: 1446. c.) Der prov. Lehrer Jakob Ebner wurde für die Dauer der Erkrankungen der hiesigen Schule zur Dienstleistung zugewiesen. B.Sch.R. 12.5.1949, Z: 1.306.

6.6.49 [Zeitungsausschnitt]

16.7.49 [Zeitungsausschnitt]

9.7.49 Schluß des Schuljahres 1948/49. Am Schlusse des Schuljahres schulbesuchend: 77 Knaben und 86 Mädchen = 163 Schüler. 61 Knaben und 11 Mädchen = 27 Schüler haben das Lehrziel nicht erreicht. 14 Knaben und 11 Mädchen = 25 Schüler erhielten Schulbesuchserleichterungen. 6 Knaben und 7 Mädchen = 13 Schüler wurden aus der Schulpflicht entlassen. Während des Schuljahres wurden 5313 entschuldigte und 244 nicht entschuldigte Halbtage versäumt. Der Schulbesuch betrug 90.9%.

21.8.49 Ehrenbürgerrechts-Verleihung. Dem Generaldirektor der Kreditanstalt Herrn Dir. Josef Johann, einem gebürtigen Kleinkirchheimer, wurde von der Gemeinde das Ehrenbürgerrecht verliehen. Heute wurde demselben im Bad Ronacher in Anwesenheit der Gemeindevertreter in einer schlichten Feier die Ehrenurkunde überreicht. Die Sängerrunde umrahmte die Feier durch Vortrag von Kärntnerliedern. Schuljahr 1949/50

12.9.49 Beginn des Schuljahres 1949/50. a.) Personales: Aus Dienstesrücksichten ergaben sich mit Beginn des Schuljahrs nachstehende Standesveränderungen: 1.) Der prov. Lehrer Jakob Ebner wurde der Volksschule in Kaning zugewiesen. 2.) Die widerrufliche Lehrerin Liselotte Traer wurde an die Hauptschule Ledenitzen versetzt. 3.) Der Lehramtsanwärter Josef Glantschnig, geb. 18.12.1930 in Kolbnitz, wurde der hiesigen Schule zur Dienstleistung zugewiesen (B.Sch.R. 10.9.1949, Z: 2.093). 4.) Die Lehramtsanwärterin Maria Archer, geb. 21.3.1927 in Gradnitz bei Ebental, wurde ebenfalls der hiesigen Schule zugewiesen. (B.Sch.R. 15.9.1949, Z: 2.152). b.) Mit Beginn des Schuljahres 1949/50 wurde eine 5. Klasse eröffnet. c.) Zahl der Schulkinder, Klassenverteilung und Klassenzuweisung: Schulpflichtige Kinder: 95 Knaben und 96 Mädchen = 191 Schüler. Die Hauptschule in Radenthein besuchen 11 Knaben und 4 Mädchen = 15 Schüler. Schulbesuchende Kinder: 84 Knaben und 91 Mädchen = 175 Schüler. Davon sind 52 Knaben und 47 Mädchen röm.kath. 32 Knaben und 44 Mädchen evangelisch. Anfänger sind 17 Knaben und 13 Mädchen = 30 Schüler. Es besuchen die

I. Kl.: 20 Knaben und 16 Mädchen = 36 Schüler. Klassenlehrer: Obl. Friedrich Madritsch. II. Kl.: 19 Knaben und 17 Mädchen = 36 Schüler. Klassenlehrerin: Herta Waltl. III. Kl.: 15 Knaben und 19 Mädchen = 34 Schüler. Klassenlehrerin: wdr. Ln. Maria Archer. IV.: 14 Knaben und 13 Mädchen = 27 Schüler. Klassenlehrer: wdr. L. Jos. Glantschnig. V. Kl.: 16 Knaben und 25 Mädchen = 41 Schüler. Klassenlehrer: wdr. L. Fritz Brunner.

Der Unterricht wird in der 2.u.3. Klasse abwechselnd vormittags u. nachmittags erteilt, da ein Schulzimmer zu wenig ist.

9.10.49 Wahl in den Nationalrat u. Landtag: Im Wählerverzeichnis waren 697 Wahlberechtigte eingetragen. Abgegebene Stimmen: Verband der Unabhängigen (Udll): 304 Stimmen, Sozialistische Partei (SPÖ) 228 Stimmen, Österreichische Volkspartei (ÖVP) 107 Stimmen.

5.11.49 Landw. Berufsschule 1949/50. Schulbeginn: Knaben: 5. November 1949. Mädchen: 4. November 1949. Besucher: 18 Knaben und 19 Mädchen.

Unterrichtsstunden: Knaben: Mittwoch und Samstag von 13-16.30 Uhr. Mädchen: Dienstag und Freitag von 13-17 Uhr. Lehrpersonen: Obl. Fried. Madritsch, Rechnen und Sprache. Lehrer Fritz Brunner, Landw. Berufskunde Lehrer Josef Glantschnig, Heimat- und Bürgerkunde, Gesundheitslehre. Lehrerin Herta Waltl, Haushaltskunde und Handarbeiten. Lehrerin Maria Archer, Rechnen, Sprache, Bürgerkunde, Gesundheitslehre.

7.11.49 Todesfall. Beerdigung des Seniorchefs der Firma Pulverer, Herr Jakob Pulverer. Derselbe bekleidete in früheren Jahren öffentliche Ämter im Gemeindeleben.

20.11.49 Rundfunkaufnahme. Aufnahme. Die Kärntner Brechelhochzeit, ein Brechelbrauch aus dem oberen Gurktale von Oberlehrer Matthias Maierbrugger in Kaning. Die Sängerrunde Kleinkirchheim besorgte die gesanglichen Einlagen.

22.12.49 Schulweihnachtsfeier. Für Schüler und Eltern wurde eine Weihnachtsfeier veranstaltet. Es wurde das Krippenspiel von Lehrer Christoph Kolbitsch von den Schülern aufgeführt. Es kamen auch Weihnachtsgedichte u. Weihnachtslieder zum Vortrage. Um die Gestaltung der Feier hat sich die Lehrerin Herta Waltl besonders bemüht. Zum Schlusse wurden alle Kinder mit Weihnachtsbäckereien beteilt. 40 arme Kinder erhielten besondere Geschenkpäckchen für den Heiligen Abend. Für die Gestaltung der Feier spendeten das Jugendrotkreuz je ein Paar Knaben- u. Mädchenschuhe mit Strümpfen, sowie drei Geschenkpakete von amerikanischen Schulkindern. Durch Sammlung wurden aufgebracht: 640 S in Bargeld, 3 kg Butter, 10 kg Zucker, 2 kg Mohn, 40 Eier, u.s.w.

31.12.49 Bauliches im Jahre 1949. 1.) Fortsetzung des Straßenbaues "Tiefer Graben" - Wegscheidersäge. Betonbrücke im Tiefen Graben. 2.) Fertigstellung der St. Oswalder-Straße bis zum Kalkschotterbruch des Herrn Jakob Forstnig. 3.) Beendigung der Bachverbauung "Trattlerwirt" - "Mahl", und Beginn der Verbauung des "Knölnigsbaches". 4.) Färbeln des Schulhauses (Außenseite) und Ölanstrich der äußeren Fenster und Fensterstöcke. In der 1. Klasse wurde ein neuer Ofen gesetzt. 5.) Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes (Gemeindehauses). 6.) Ausbau der Waaghütte (Gemeindehäusl) seit 1. Juli 1949 ist in diesem Gebäude das Postamt untergebracht. 7.) Neubau des Wirtschaftsgebäudes des Jos. Mitterberger vlg. "Ottinger" Zirkitzen. 8.) Beginn des Neubaues des Wirtschaftsgebäudes des Gottfried Lercher, vlg. "Kremser" in Zirkitzen. 9.) Aufbau des Wohngebäudes Jos. Pulverer, vlg. "Greijer" in Kleinkirchheim. 10.) Ausbau des Wohnhauses vlg. "Presser" in Bach. 11.) Ausbau des Wohnhauses vlg. "Michl" in Bach. 12.) Neubau eines Schweinestalles mit aufgebauten Wohnungen beim "Unterwirt" in Bach. 13.) Aufstellung einer Wohnbaracke des Franz Brunner in Bach. 14.) Neubau einer Autogarage des Josef Pulverer in Bach. 15.) Rohbau eines Wohnhauses im "Ottinger"-Feld in Zirkitzen. 16.) Rohbau eines Wohnhauses des Josef Längle in Zirkitzen. 17.) Neubau einer Autogarage mit Wohnungen durch die Postdirektion.

Madritsch Das Jahr 1950

8.1.50 [Zeitungsausschnitt]

11.1.50 Handpuppenspiel "Das vierte Gebot" vorgeführt von Frau Thumhart aus Klagenfurt. Eine Stunde herzhaftes Lachen.

13.1.50 Unfallverhütungsvortrag. Herr Ing. Franz Wiener aus Villach, Leiter des Unfallverhütungsdienstes der Landesstelle der Land- und Forstwirtschaftlichen Sozialversicherungsanstalt hielt vor den Schülern u. Schülerinnen der landw. Berufsschule u. der 5. Klasse der Volksschule einen Unfallverhütungsvortrag mit Lichtbildern.

Lehrerschikurs in Innerkrems vom 12. bis 19. Jänner 1950: Daran nahm wdr. Lehrer Fritz Brunner teil.

19.1.50 UNICEF-Hilfswerk-Schuhspende für Schulkinder. 20 arme Kinder konnten mit neuen Schuhen beteilt werden.

4.2.50 Kärntner Landes-Jugend-Skimeisterschaften 1950 am 4.u.5. Februar 1950 in Kleinkirchheim u. Radenthein. Der Abfahrtslauf kam in Kleinkirchheim zur Austragung. (Siehe Beilagen!).

26.2.50 Kärntner Jugendschitag. Die Schulen Kleinkirchheim u. St. Oswald veranstalteten im Einvernehmen mit dem Skiklub Kleinkirchheim einen Schüler-Abfahrtslauf.

Gruppe I. Knaben von 7 bis 11 Jahren: 28 Teilnehmer: 1. Aufegger Hubert 1.25 2. Maier Franz 1.40 3. Schabus Alfred 1.48

Gruppe II. Knaben von 12 bis 14 Jahren: 13 Teilnehmer: 1. Schneeweiß Alois 0.50 2. Schabus Matthias 0.57 3. Schabus Siegfried 0.59

Gruppe III. Mädchen: 13 Teilnehmer: 1. Lercher Greti 1.33 2. Kreiner Lisbeth 1.44 3. Leeb Lisl 1.56

Durch reichliche Geld- u. Sachspenden (Kleinkirchheim 313 S, St. Oswald 115 S) konnte jedem Teilnehmer ein Anerkennungspreis übermittelt werden. 5.3.50 Totenehrung beim Kriegerdenkmal und Enthüllung einer Gedenktafel. Die Gedenkrede hielt Lehrer Otto Lerchner. Es spielte die Kleinkirchheimer Blaskapelle und es sangen die vereinigten Sängerrunden zwei Chöre. Die Ausführung der Gedenktafel gefällt in keiner Weise.

12.3.50 Gemeindewahl: Zahl der Wahlberechtigten 713 Abgegebene Stimmen: 532 Es entfielen auf die Wirtschaftsvereinigung (Udll und ÖVP) 314 Stimmen = 7 Mandate Sozialistische Partei 216 Stimmen = 5 Mandate

Die Wahlbeteiligung betrug 74.6%.

Es erscheinen als gewählt: Wirtschaftsvereinigung: 1. Pontasch Adam "Grubenbauer" Staudach. 2. Brunner Anton, Zimmermann, Aigen. 3. Prägant Franz, "Kirschner", Kl. Kirchheim. 4. Gruber Franz, "Moosbauer", Zirkitzen. 5. Aufegger Albin, Tischlermeister, Kl. Kirchheim. 6. Dorfer Andreas, "Schneider", Zirkitzen. 7. Rauter Franz, Rentner in Zirkitzen.

Sozialistische Partei: 1. Laßnig Matthias, Zimmermann, Kl. Kirchheim. 2. Hinteregger Josef, Hilfsarbeiter, Bach. 3. Mitterberger Matthias, Schuhmacherm., Bach. 4. Klanderotti Rudolf, Zimmermann, Bach. 5. Mitterer August, Zimmermann, Kl.Kirchh.

27.3.50 Bürgermeisterwahl. Adam Pontasch "Grubenbauer" in Staudach wurde zum Bürgermeister gewählt. Als Mitglieder des Gemeindevorstandes: Franz Prägant, Matthias Laßnig und Matthias Mitterberger.

1.4.50 Schulschluß der landw. Berufsschule. 17 Knaben = 136 Unterrichtsstunden. 11 Jahreszeugnisse, 6 Entlassungszeugnisse, 68.9%, durchschnittlicher Schulbesuch. 20 Mädchen = 144 Unterrichtsstunden, 17 Jahres- und 23 Entlassungszeugnisse, 87.7% durchschnitt. Schulbesuch.

5.5.50 Inspektion sämtlicher Klassen durch Herrn Bezirksschulinspektor Franz Strieder. Gesamturteil: "Die Schule ist in guter Hand!

7.5.50 Österreichisches Jugendsingen (Talsingen) in Millstatt am See. Daran nahm von der Schule Kleinkirchheim ein Jugendchor (36 Knaben und Mädchen im Alter von 8 bis 14 Jahren) unter der Chorleitung von Lehrer Jos. Glantschnig teil. Gesungen wurde: "O, hast du noch ein Mütterchen" - "Du redst allweil vom Scheiden" - "Glöcklein klingt, Vöglein singt". 21.5.50 Bauernehrung. Über 30 Bauern, die länger als 20, 30 und 40 Jahre auf ihrem Besitze hartes Bauernleben führen, erhielten Ehrenurkunden vom Kärntner Bauernbund. Landtagspräsident = Stellvertreter Josef Ritscher und Landtagsabgeordneter Schmied hielten ehrende Ansprachen. Die Sängerrunde umrahmte die Feier mit Liedervorträgen.

21.5.50 Sammlung für das Rote Kreuz durchgeführt durch die Schulkinder, brachte ein Ergebnis von 483.33 S.

28.5.50 Die Sängerrunde Kleinkirchheim nahm am Pfingstsonntag am "Großen Fest der Heimatliebe" der Sängerrunde Emmersdorf bei Klagenfurt aus Anlaß des 30jährigen Bestandes teil.

13.6.50 Schulausflug der 3. u. 4. Klasse unter Führung der Lehrpersonen Herta Waltl, Maria Archer und Jos. Glantschnig nach Hochosterwitz, Klagenfurt u. Wörthersee und der 5. Klasse unter Führung von Obl. Friedrich Madritsch und Lehrer Fritz Brunner ins Maltatal, das Tal der "stürzenden Wasser".

24.6.50 Kärntner Liederabend der S.R. Kleinkirchheim im Ronachersaale für die Kurgäste und am 25.6. Abendkonzert der Werkskapelle Radenthein.

28.6.50 Todesfall "Ein harter Schlag"

Radenthein. Am 28. Juni wurde der Werksarbeiter Sepp Fiderschek und seine Schwiegermutter Elise Lercher, vlg. Thomasbäurin, unter großer Beteiligung der Bevölkerung zu Grabe getragen. Fiderschek war plötzlich im Krankenhaus gestorben und am gleichen Tage seine Schwiegermutter. Die Nachrufe, die diesen beiden prächtigen Menschen gehalten wurden, ließen kein Auge trocken. Betriebsratsobmann Liamnig überbrachte im Namen der Arbeitskameraden des Magnesitwerkes Radenthein, der "Kinderfreunde" und der Zithergruppe die letzten Grüße an die Verstorbenen. Erhebend wirkten die Heimatlieder, die die jüngste Gruppe auf ihrer Zither den Verstorbenen in das Grab nachsandten.

Unter den Trauermarschklängen der Werkskapelle Radenthein und der Teilnahme einer großen Menschenmenge wurden die beiden Toten von lieblichen Dorfe Aigen, auf den Ortsfriedhof von Kleinkirchheim begleitet und in einen gemeinsamen Grabe beigesetzt. Am offenen Grabe hielt Gemeindesekretär Oswald Unterlercher unseren lieben "Zither- Seppl" einen, ans Herzen kommenden u. zu Herzen gehenden Nachruf, die S.R. sang: "Still ruht dein Herz" und "Hamgeahn, ka liabes Wort", die Zitherschüler spielten "Du redst vom Scheiden" u. die Werkskapelle intonierte das Lied vom "Guten Kameraden".

2.7.50 Fahnenenthüllung des M.G.V. - Afritz Teilnahme der S.R. Kleinkirchheim.

8.7.50 Schluß des Schuljahres 1949/50. Am Schluß des Schuljahres waren schulbesuchend: 88 Knaben und 92 Mädchen = 180. Davon haben das Lehrziel erreicht: 75 Knaben und 82 Mädchen = 157 Schüler. Zum Aufsteigen für nicht reif erklärt: 13 Knaben und 10 Mädchen = 23 Schüler. Aus der Schulpflicht entlassen: 7 Knaben und 10 Mädchen = 17 Schüler. Schulbesuchserleichterungen gewährt: 8 Knaben und 9 Mädchen = 17 Schüler. Während des Schuljahres wurden 4096 entschuldigte Halbtage = 5.4%, 66 nicht entschuldigt = 0,1% versäumt. Der Schulbesuch war 94.5%.

Schuljahr 1954/55

Das Schuljahr 1954-55 begann am Montag, den 13. September 1954 mit den Schülergottesdienste für die kath. und die evangelischen Schüler.

Zu Beginn des Schuljahres besuchen die hiesige Schule insgesamt 82 Knaben und 83 Mädchen, das sind zusammen 105 Schüler.

Von diesen sind 54 Knaben und 44 Mädchen, zusammen also 98 Schüler röm. kath., 28 Knaben und 39 Mädchen, zusammen also 67 Schüler evangelisch.

Wie im Vorjahre besuchen aus dem Schulsprengel Radenthein auch wieder 2 Knaben und 1 Mädchen die hiesige Schule.

1. Klasse: 1. Schulstufe 11 Knaben u. 13 Mädchen = 24 Schüler 2. Klasse: 2.u.3. " 21 Knaben u. 23 Mädchen = 44 Schüler 3. Klasse: 4.u.5. " 23 Knaben u. 19 Mädchen = 42 Schüler 4. Klasse: 6. Schulstufe 15 Knaben u. 12 Mädchen = 27 Schüler 5. Klasse: 7.u.8. " 12 Knaben u. 16 Mädchen = 28 Schüler 82 Knaben u. 83 Mädchen = 165 Schüler

Klassenverteilung: 1. Klasse: Volksschuloberlehrer Herta Waltl 2. Klasse: Volksschullehrer Maria Glantschnig 3. Klasse: Volksschullehrer Karl Scheiber 4. Klasse: Volksschulleiter Egger Franz 5. Klasse: Volksschullehrer: Brunner Fritz

Personale Veränderungen: Über Vorschlag der Kärntner Landesregierung hat der Unterrichtsminister den Professor an der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt, Volkmar Haselbach mit Wirksamkeit vom April 1957 zum Landesschulinspektor für Volks-, Haupt- und Sonderschulen in Kärnten ernannt.

Diese Ernennung hat in allen Kreisen der Kärntner Lehrerschaft die freundlichste Aufnahme und den größten Widerhall gefunden. Ist doch der neue Landesschulinspektor durch seine langjährige Tätigkeit als Erzieher an der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt und als Mitglied der Prüfungskommission Hunderten von Lehrern unsers Landes wohl bekannt. Darüber hinaus hat er sich als Vortragender an der Volksschule der Arbeiterkammer in Klagenfurt und durch sine Mitarbeit in Klagenfurt seinen Namen gemacht, der im ganzen Lande einen guten Klang hat.

Die Leiterstelle an der hiesigen Schule war ausgeschrieben. Nach dem Sitzungsbeschluß der Kärntner Landesregierung vom 27. Juli 1954 wurde damit der Lehrer an die Volksschule in Patergassen, Franz Egger, betraut. Laut Ernennungsdekret vom Landesschulrat für Kärnten Zahl: 8777/54 wurde die Ernennung der obgenannten Lehrkraft mit Wirksamkeit vom 1. August 1954 ausgesprochen. Der neuernannte Schulleiter hat am 27. August 1954 den Dienst an der hiesigen Schule angetreten und die Leitung übernommen. Herrn Lehrer Brunner, an die Schule durch zwei Jahre hindurch mit Umsicht und Geschick leitete, sei an dieser Stelle ehrlich empfundener Dank gesagt. Frohen Herzens, mit Liebe und Verständnis wollen wir Lehrer dieser Schule jenes menschlich und pädagogisch "Klima" schaffen, das eine wichtige Vorbedingung ist für eine gedeihliche und fruchtbringende Lehr- und Erziehungsarbeit.

Mit fröhlichem Elan in das neue Schuljahr! Mit Eifer und Lust an die schwierige, verantwortungsvolle Arbeit! Lehrerin Gertrude Olschewsky wurde mit Schuljahrsbeginn der Volksschule Globasnitz im Jauntal zur Dienstleistung zugewiesen. Herr Professor Matthias Bischof, der an der hiesigen Schule den kath. Religionsunterricht erteilte, übersiedelte nach St. Jakob an der Straße. An seine Stelle kam noch knapp vor Schuljahrsbeginn Herr Pfarrer Ambros Pozewannig, ein Volkspriester edelster Gesinnung, den man in Bruck im Mölltal, von woher er siedelte, nur ungern und schweren Herzens fortziehen lassen mußte.

Handarbeitslehrerin Stefanie Speibemolin wurde mit Beginn des Schuljahres der Volksschule Kolbnitz zur Dienstleistung zugewiesen. Den Handarbeitsunterricht an unserer Schule vertritt Handarbeitslehrerin Margarethe Dusig von der Mädchenvolksschule in Radenthein.

21.9.1954. Obwohl der Sommer astronomisch noch nicht zu Ende ist, herrscht eine empfindliche Kälte. Bis 1500 m ist über Nacht Schnee gefallen, und dies ist auch für unsere Gegend etwas ungewöhnliches zu solcher Jahreszeit. Die Berge ringsum tragen eine weiße Haube.

27.9.1954. Tief hängen die Nebel von den Bergen ins Tal und verfinstern die liebe Sonne. Über dem Pridöf türmen sich dunkel und unheildrohend mächtige Gewitterwolken. Um die Mittagszeit bricht das Unwetter los. Blitze zucken und Donner rollen. Ein furchtbarer Hagelschlag setzt ein. Binnen weniger Minuten sind die Felder, Wiesen und Wege mit einer Hagelkörnerdecke überzogen, die über eine Stunde lang liegen bleibt. Einzelne Schloßen haben die Größe eines Taubeneis. Groß ist der Schaden in den Gärten und auf den Äckern!

30.9.1954. Schulleitertagung in . Bezirksschulinspektor Reg.Rat Franz Strieder spricht über wichtige, insbesonders mit dem Schuljahresbeginn zusammenhängende, administrative Angelegenheiten, Hauptschuldirektor Robert Streinberger aus referiert über die im laufenden Schuljahre durchzuführende Inventarisierung.

9.10.1954. Landeskonferenz der Pflichtschullehrer in Klagenfurt. In einen überaus interessanten und zeitgerechten Referat spricht der Landesschulinspektor für Wien Dr. Albert Draßnig über grundsätzliche Fragen der modernen Arbeitsweisen zur Kärntner Lehrerschaft. Von unserer Schule nahm Frau Lehrerin Maria Glantschnig an der Konferenz teil.

Auf die vorübergehende Kälteperiode des letzten Drittels im Monat September folgen freundliche, sonnige Herbsttage. Die kristallklare Luft läßt die Berge greifbar nahe erscheinen. Sonntag, den 24. Oktober 1954 - Glockenweihe in St. Oswald. Unter der regen Beteiligung der Dorfbewohner Kleinkirchheims und St. Oswalds nahm Domherr Reinsberger aus Klagenfurt auf dem Platze vor dem freundlichen Bergkirchlein von St. Oswald die feierliche Weihe zwei neuer Glocken vor. Der gemischte Chor und der Männerchor der Dorfgemeinschaft Kleinkirchheim verschönerten durch das Singen einer Weise und eines erlesenen Chorales die Feierlichkeit des Tages.

Schon während des vergangenen Jahres wird in Kleinkirchheim an der Herstellung eines neues Stromnetzes, das durch die Kelag mit elektrischer Energie versorgt werden soll, gearbeitet. Am Donnerstag, den 4. November 1954 sind die Arbeiten so weit gediehen, daß der größte Teil des Dorfes an das neue Lichtnetz angeschlossen werden kann. Auch unsere Schule hat zur Freude aller Lehrer mit diesem Tage Anteil an dem "neuen" Licht. Was ist das jetzt für ein lustiges Arbeiten! Filmapparat und Stehbildwerfer können bei der Unterrichtsarbeit nun verwendet werden und dieselbe abwechlungsreich und lustbetont gestaltet werden.

Freitag, den 12. November 1954. Kurz vor der endgültigen Fertigstellung des Lichtprojektes holt der Tod aus den Reihen der braven Arbeiter ein Opfer.

Arbeiter hing leblos auf dem Leitungsmast.

Beim Isolierschalen wechseln in den Stromkreis geraten - Tödlicher Unfall

K l e i n k i r c h h e i m, 13. November Ein furchbarer Arbeitsunfall ereignete sich auf einem Leitungsmast der Niederspannung in Kleinkirchheim und forderte das Leben eines Elektrikers.

Einen markerschütternden Schrei stieß der auf einem Leitungsmast arbeitende Angestellte der Innsbrucker Starkstrom-Elektro Ges.m.b.H., Erwin T h o m e l e, aus und stürzte leblos ab.

Im Auftrage seiner Firma wechselte Erwin Thomele die Isolierschalen der Niederspannung in Kleinkirchheim aus. Seit den Morgenstunden war der Elektriker schon bei seiner Arbeit. Er erklomm einen Mast nach dem anderen und beeilte sich, seine Arbeit pünktlich zu beenden. Thomele wußte, daß um 14.25 Uhr der Strom wieder eingeschaltet wird. Mittag war schon vorbei und Thomele hatte seinen Auftrag fast zu Ende durchgeführt. An einem Mast war nur mehr die Isolierung auszuwechseln. Er blickte auf die Uhr. Noch zehn Minuten Zeit, sie mußten reichen. Rasch kletterte er auf den Leitungsmast und montierte die alten Isolierschalen ab. In seinem Arbeitseifer sah er nicht auf die Uhr, während sich der Minutenzeiger immer mehr dem kritischen Zeitpunkt von 14.25 Uhr näherte. Im Werk wurden schon die Schalthebel betätigt, ein Schrei des Arbeiters auf dem Leitungsmast; er war in den Stromkreis geraten. Thomele stürzte ab. Nur die Steigeisen an seinen Füßen verhinderten es, daß er in die Tiefe fiel. Mit dem Kopf nach unten blieb Thomele am Mast hängen. Vorübergehende, die den Unfall beobachteten, riefen sofort nach einem Arzt. Das E-Werk wurde verständigt und der Strom wieder ausgeschaltet. Der leblose Körper Thomele konnte geborgen werden. Der herbeigeholte Arzt machte sofort Wiederbelebungsversuche. Leider blieben sie erfolglos, der brave Arbeiter war dem hochgespannten Strom zum Opfer gefallen. Dem pflichttreuen zwanzigjährigen "Helden der Arbeit" ehrendes Gedenken!

Samstag, den 20. November 1954-Lichtfeier im Saale des Kurhauses Ronacher.

Lichtfeier in Kleinkirchheim

In diesen Tagen hat die KELAG die Versorgung von Kleinkirchheim und Umgebung aufgenommen. Innerhalb eines Jahres waren vier Transformatorstationen errichtet worden, in Bach, St. Oswald, Zirkitzen und Rottenstein. Sie wurden mit einer zwölf Kilometer langen Hochspannungsleitung in Untertweng an das 20.000-Volt-Netz der Landesgesellschaft angeschlossen. 26 Kilometer neue Niederspannungsleitungen verteilen von den neuen Transformatorenstationen aus, in denen von 20.000 auf 220 bzw. 380 Volt umgespannt wird, in die Ortschaften.

Aus diesem Anlaß hatte die Lichtbaugemeinschaft, Kleinkirchheim am Samstag eine Lichtfeier veranstaltet, bei der der rührige Obmann P r e g a n t die Vertreter der KELAG und die der Baufirma begrüßen konnte. Er brachte den Dank der Gemeinschaft an Landesregierung und Agrarbehörde zum Ausdruck. Oberlehrer E g g e r las einen festlichen Prolog über das Thema "Vom Kienspan zur Elektrizität", anschaulich unterstützt von Kienspänen, Unschlittkerze, Öllicht und Petroleumlampe, die nacheinander angezündet wurden, bis schließlich der helle Schein der Glühbirne alle überstrahlte. Die Glückwünsche des Landeshauptmannes und der KELAG überbrachte Dipl.-Ing. F ü d l e r der über die technischen Voraussetzungen des Elektrifizierungs-betriebe, die 47 Benzin- und Dieselmotoren und die 19 kleinen E-Werke, die man in der Folgezeit errichtete, haben die Notwendigkeit von Licht- und Kraftanlagen erwiesen, ohne den tatsächlichen Bedarf auch nur annähernd decken zu können.

Feierliche Gedenkminuten galten dem bei der Arbeit verunglückten Kameraden Erwin T h o m e l e. Alle erhoben sich von ihren Sitzen, als die Kapelle "Ich hatt' einen Kameraden" intonierte.

Einen wesentlichen Anteil am Gelingen der hübsch arrangierten Feier hatte die Dorfgemeinschaft. Ein von Oberlehrer B a y e r dirigierter Chor brachte "Der Mensch hat nichts so eigen" in erlesenem Satz zum Vortrag, und die schmucke Trachtenkapelle spielte flotte Weisen. In launigen Versen beleuchtete eine humoristische Rundfunkreportage die Geschichte des Baues.

Wechsel im Unterrichtsministerium. Anfang November 1954 ist der bisherige Unterrichtsminister Dr. Dolb in sein Heimatland Vorarlberg zurückversetzt. Dr. Heinrich Drimmel leitet nun das Unterrichtsministerium. Ihm geht der Ruf voraus, eine aufgeschlossene, dynamische Persönlichkeit zu sein.

Unterrichtsbeginn an der landw. Berufsschule. Der Unterricht in der Knabenklasse beginnt am Donnerstag, den 4. November, in der Mädchenklasse am Freitag, den 5. November 1954.

Schülerstand zu Schuljahresbeginn: 30 Knaben und 28 Mädchen. Den Unterricht erteilen: Knabenklasse: Fritz Brunner - landw. Berufskunde, Karl Scheiber - deutsche Sprache, Heimat- und Bürgerkunde u. Gesang Franz Egger - Rechnen.

Mädchenklasse: Christine Rager - Berufskunde, Kochen u. Handarbeiten Maria Glantschnig - Geschichtslehre, Franz Egger - Deutsche Sprache, Heimat- und Bürgerkunde u. Rechnen.

Masernepidemie unter den Schulkindern. Vom Anfang November bis Mitte Dezember 1954 erkrankte ein Großteil der Schüler, besonders in der Unterstufe, an Masern.

22. Dezember 1954 Weihnachtsfeier der Mädchenklasse der landw. Berufsschule. In dem von den Mädchen unter der Leitung von Frau Christl Rager geschmackvoll geschmückten Dorfgemeinschaftssaale fand eine nette vorweihnachtliche Feier statt, zu der neben dem Lehrkörper als Gäste Herr Pfarrer Pozewaudnig, Herr Pfarrer Harth und der Gemeindesekretär - Herr Unterlechner - erschienen waren. Schulleiter Egger begrüßte die Gäste und sprach sonnige Worte über die Bedeutung des schönsten aller Feste. Gemeindesekretär Unterlechner überbrachte die Grüße des Bürgermeisters Adam Pontasch. Gedichte und Weihnachtslieder, von den Mädchen gefühlvoll vorgetragen, gaben der schlichten Feier einen würdigen Rahmen.

23. Dezember 1954. Die Schulweihnachtsfeier wurde in der Klasse gesondert begonnen. Lieder und stimmungsvolle Gedichte wurden vorgetragen, in der 1. Klasse unter der Leitung der Klassenlehrerin Herta Waltl von den Schülern auch ein kleines weihnachtliches Singspiel aufgeführt. Auch die Natur hat sich weihnachtlich geschmückt. Am 22. Dezember fiel der langersehnte erste Schnee, der auch im Tale liegen blieb.

27. Dezember 1954. Lehrerhochzeit. Kollege Fritz Brunner, ortsdefinitiver Lehrer an der hiesigen Schule und Fräulein Gertrude Glanzer, Schneiderin in Zirkitzen schloßen am heutigen Tage in Kleinkirchheim den Bund der Ehe. Mit ihnen feierte das ganze Dorf, und es zeigte sich so recht, daß Kollege Brunner von der ganzen Bevölkerung geschätzt und geachtet wird.

Als sich der Hochzeitszug vom Standesamt zur katholischen Pfarrkirche bewegte, säumten viele Menschen den Weg. Auch am Kirchplatz warteten bereits die Schüler und Kollegen des Bräutigams auf dessen Ankunft. Nach dem feierlichen Brautakte machten die Bürger den Jungvermählten mit dem Liede "Fein sein, beinander bleiben" ein kleines Ständchen. Auch die Jäger ehrten den Bräutigam, der selbst ein begeisterter Waidmann ist, mit einem schönen Jägerbilde. Im Namen aller Waidgenossen überbrachte Schuldirektor i.R. Friedl Madeitsch den jungen Paare die aufrichtigsten Glückwünsche der Jagdgenossenschaft Kleinkirchheim. Wir, die Kolleginnen und Kollegen des Bräutigams, wünschen den beiden Ehegatten nicht minder herzlich alles erdenklich Gute auf ihren nun beginnenden gemeinsamen Lebensweg.

14. Jänner 1955. Tragischer Unglücksfall. Auf ungeklärte und tragische Weise wurde um 7.00 Uhr früh die Gasthof- und Realitätenbesitzerin Frau Käthe Wegscheider vom Postomnibus überfahren. Die im Wagen anwesenden Fahrgäste und der Fahrer merkten nichts davon. Erst auf die Arbeit eilende Holzknechte fanden die blutüberströmte Leiche mit niedergedrücktem Brustkorb auf dem kleinen Platze neben dem Hause liegen. Sie verständigten sofort die Gendamerie und den Sprengelarzt Dr. Haberl in Patergassen.

Die Jännertage des heurigen Jahres sind außerordentlich mild. Auch des Abends und des Morgen fällt das Thermometer nie unter 0 Grad. Die Tage sind sonnig und der Himmel strahlend blau. Am 16. Jänner beginnt es in Strömen zu regnen. Straßen und Wege sind vollkommen vereist, die Schüler auf dem Schulwege deshalb sehr gefährdet. In der Nacht vom 16. auf den 17. Jänner blitzt und donnert es wie im Hochsommer! Um 9.00 Uhr vormittag beginnt es sogar zu hageln.

18. Jänner 1955. Über Nacht hat sich die Witterung geändert. Das Thermometer fällt bis 20°C unter Null. Bald setzt heftiger Schneefall ein. Ein heftiger, eiskalter Wind verweht die Straße, die des öfteren vom Schneepfluge gereinigt werden muß.

Anfang Feber taut es bereits wieder. Die Wintersportler kommen heuer gar nicht auf ihre Rechnung. Erst Ende Feber wird es richtig Winter, zu einer Zeit, wo man sich eigentlich schon auf den Frühling freut. Unaufhörlich schneit es. Anfang März ist es ungewöhnlich kalt. Jeden Morgen sind die Fenster von Eisblumen bedeckt.

Samstag, den 5. März 1955. Bunter Abend und Sängerehrung im Prägantsaale. Mit einem überaus gut gelungenen bunten Programm stellte sich der seit Oktober 1954 unter der Leitung des Herrn Pfarrers Ambros Pozewaunig stehende verstärkte Männerchor das erste Mal der Öffentlichkeit vor. Die Blaupreinen im erlesenen Satze vorgetragenen Lieder, von dem Chormeister meisterhaft dirigiert, wurden von den Zuhörern immer wieder mit begeistertem Beifall aufgenommen. Zwei kurze Einakter und das unter der Leitung des Herrn Lehrer Karl Rager stehende gemischte Quartett Rager- Wiedenschwinger, trugen wesentlich zum Gelingen dieses schönen Dorfabends bei.

Der Obmann der Dorfgemeinschaft Bad Kleinkirchheim, Oswald Unterlechner, überbrachte namens des Volksbildungsreferenten Dr. Josef Schmid dem verdienten Obmann des Männerchores Volksschuldirektor i.R. Friedrich Maiditsch für seine langjährigen Leistungen in der Volksschularbeit das silberen Ehrenzeichen. Gleichzeitig wurden zehn Sangesbrüder für ihre treuen vierzig- bzw. zwanzigjährige Zugehörigkeit zum Kärntner Sängerbund vor der Öffentlichkeit geehrt.

9. März 1955 Jugendschitag. Mit großer Begeisterung nahmen heuer insgesamt 69 Schüler und Schülerinnen an dem von der Schule im Rahmen des Jugendschitages veranstalteten Abfahrtslaufes teil. Den Alterstufen gemäß wurden die Schüler von vier verschiedenen Startplätzen abgelassen. Dank der hervorragenden Schneeverhältnisse verlief das "Rennen" ohne Zwischenfälle und mit beachtlichen Leistungen.

Ergebnisse:

Gruppe I (Knaben 12.-14. Lebensjahr). 1. Mitterer Hermann 0:44,8 Minuten 2. Aufegger Hans 0,48,0 Minuten

Gruppe II (Knaben 10.-12. Lebensjahr). 1. Schabus Heinz 0:34 Minuten 2. Maier Josef 0:34,9 Minuten Gruppe III (Knaben 8.-10. Lebensjahr). 1. Prägant Franz 0:23,8 Minuten 2. Forstung Heimo 0:27 Minuten

Gruppe IV (Knaben 6.-8. Lebensjahr). 1. Schabus Elmar 0:25,5 Minuten 2. Gruber Ergo (0:26,2 Minuten

Gruppe A (Mädchen 10.-14. Lebensjahr). 1. Ortner Christa 0:47 2. Mitterer Edith 0:47,4

Gruppe B (Mädchen 7.-10. Lebensjahr). 1. Ambros Heidi 0:41,7 2. Payer Gerlinde 0:44

Jeder Schüler bekam einen Preis. Die Mittel hierzu wurden durch Geld- und Sachspenden aufgebracht. Allein an Geldspenden wurden 581,50 S gesammelt. Der schifreundlichen Bevölkerung sei im Namen der Schuljugend herzlich gedankt.

26. März 1955 Universitätsprofessor Dr. Löhr und Volksbildungsreferent Prof. Dr. Josef Schmidt in Bad Kleinkirchheim. Am Samstag, den 26. März 1955 weilten der bekannte Universitätsprofessor Dr. Löhr und der landesstaatliche Volksbildungsreferent Dr. Josef Schmidt in unserem Dorfe. Im überfüllten Saal des Rathauses Ronacher hielt Univ.Professor Dr. Löhr einen überaus interessanten und aktuellen Farbbildervortrag über brennende Probleme des Bergbauerntums. Von nah und fern war das brave Bauernvolk unseres stillen Gebirgstales herbeigeeilt, um aus dem Munde eines so hervorragenden Fachmannes, unterstützt durch das Farblichtbild, über Angelegenheiten wertvolle Anregungen und Neuerungen zu erfahren. Die Dorfgemeinschaft gab der ganzen Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Auf der geschmückten Bühne hatte die bereits im ganzen Lande bekannte Trachtenkapelle Aufstellung genommen, um die Pausen mit nachintonierten Märschen auszufüllen. Auch der Männerchor unter der Leitung seines Chormeisters Herrn Pfarrer Pozewaunig und das Quartett Rager-Wiederschwinger bestritten einen wesentlichen Teil des Zusatzprogrammes. Prof. Dr. Schmidt würdigte in einer herzlichen Ansprache die vorbildliche Arbeit der hiesigen Dorfgemeinschaft und zeichnete unter den lebhaften Beifall aller Anwesenden ihren Obmann Oswald Unterlechner, den Chormeister des Männerchores Herr Pfarrer Ambros Pozewaunig, sowie vier verdiente alte Sänger (Martin Schabus, Peter Wiederschwinger, Anton Gängl u. Josef Görtschacher), den Obmann der Trachtenkapelle Herrn Adolf Görtschacher u. Frau Christl Rager mit dem silbernen Ehrenzeichen aus.

28. März 1955 Abschlußfeier der landw. Berufsschule. Mit einer netten Abschlußfeier wurde der Unterricht in der landw. Berufsschule abgeschlossen. Als Vertreter der Gemeinde war Vizebürgermeister Ortsschulratsobmann Franz Prägant erschienen. Der Schulleiter gab einen kurzen Überblick über die Arbeit der Berufsschüler und dankte den Lehrkräften für die gute Zusammenarbeit. Dreißig Schüler und neunundzwanzig Mädchen erhielten Jahreszeugnisse und ein Buch und fünf Mädchen Entlassungszeugnisse ausgehändigt. Die Kleinkirchheim Jodlergruppe mit der Werbegruppe des Landesfremdenverkehrsamtes in Westdeutschland und Holland. Anfang März d.J. reiste die Kleinkirchheimer Jodlergruppe, die unter der Leitung des Lehrers Sepp Ortner steht, im Rahmen einer vom Landesfremdenverkehrsamt durchgeführten Werbefahrt nach Westdeutschland und Holland. In insgesamt 15 Städten u.a. in Kassel, Hannover, Hamburg, Neumünster und Bremen, in Groningen, Annheim, Rotterdam und Amsterdam, im Ruhrgebiet, trat sie mit den übrigen Gruppen (Grenzlandchor Arnoldstein, Liesinger Trachtenkapelle) gemeinsam auf und wurden überall stürmisch gefeiert.

Oldenburg jubelt Kärntnern zu

Begeisterungssturm beim Kärntnerabend - Werbegruppe hat vollen Erfolg

Klagenfurt, 25. März (ED). Auf ihrer Werbefahrt durch Westdeutschland gab die Kärntner Werbegruppe in Oldenburg einen Kärntner Heimatabend, worüber die Nordwest-Zeitung vom 22. März u.a. schreibt: "Ist es zu glauben? Da kommen von irgendwo aus dem Süden Österreichs, aus dem Lande Kärnten, Musikanten, Sänger und Sängerinnen in schmucker Tracht nach Oldenburg ... und in der "Weser-Ems-Halle" warten Tausende von Menschen auf sie und ihre Darbietungen. Die Burschen und Mädel aus Kärnten, die durchs Land reisen, um für Urlaubsbesuche in ihrer Heimat zu werben, waren baß erstaunt über den Besuch und über die vortreffliche Stimmung der Besucher - unter ihnen Oberbürgermeister, Oberstadtdirektor, Ratsherren und viele andere namhafte Gäste. Das Geheimnis des Erfolges ist einmal in den schlichten, zu Herzen gehenden Darbietungen der Kärntner zu suchen, zum anderen jedoch in der Aufgeschlossenheit der Oldenburger für diese einfache, saubere Vortragskunst. Nichts war gekünstelt oder gekrampft, sondern alles kam herzlich und natürlich - da konnte es nicht ausbleiben, daß der Kontakt schnell gefunden wurde. Ein Sturm dankbaren Beifalls rauschte durch die Halle, als die Kärntner zwei Oldenburger Spätheimkehrer je eine Erholungsreise schenkten. Eine Welle des Jubels brandete zwischen Parkett und Bühne, als der Oberstadtdirektor die den Marsch "Alte Kameraden" spielende Kapelle dirigierte. Zu diesem Zeitpunkt war der "Kärntner Abend", war das "Fest der Reise" keine Veranstaltung mehr, sondern die Feier einer großen Familie, in der sich jeder wohlfühlte. Als es Zeit war, wieder an den Alltag zu denken, da nahmen 30 Glückliche eine der vielen ausgelosten Reisen mit nach Hause.

Es erfüllt uns mit besonderem Stolz, daß der Name "Bad Kleinkirchheim" auch seine Jodlergruppe in die weite Welt getragen wurde und auch diese Art bereits heute viele Freunde und Bewunderer gefunden hat.

Mittwoch, den 30. März 1955. Der fahrplanmäßige Postomnibus Patergassen-Radenthein rutscht auf dem vereisten "Mühlgraben" ab.

Furchtbare Fahrt eines Postomnibusses

Postautobus rutschte auf steilem Straßenstück ab - Auf der Straßenkante hängengeblieben - 15 Arbeiter hatten Glück Feldkirchen, 30. März (ED). In den frühen Morgenstunden des Mittwoch ereignete sich auf der Kleinkirchheimer Landesstraße bei Wiedweg, Gemeinde Reichenau, ein Verkehrsunfall, bei dem wie durch ein Wunder Menschenleben nicht zu Schaden kamen.

Gegen 6.15 Uhr früh ging der von dem Kraftfahrer Erwin M o r i t z aus Spittal gelenkte fahrplanmäßige Postautobus Patergassen-Radenthein von Patergassen ab. Fünfzehn Arbeiter und drei Schulkinder befanden sich in dem Wagen. Hinter der Ortschaft Wiedweg, am sogenannten Mühlbichl, wo die Landestraße eine Steigung von fast 25 Prozent Gefälle aufweist, kam der Autobus infolge der schlechten Straßenbeschaffenheit und des Neuschnees nicht mehr von der Stelle.

Die fünfzehn Arbeiter stiegen hierauf aus und halfen durch Anschieben mit, während die drei Schulkinder im Wagen blieben. Als der Wagen nun fast die Scheitelstrecke erreicht hatte, riß die linke Schneekette und der Wagen begann trotz der gezogenen Bremsen unaufhaltsam rückwärts zu rutschen. Die Arbeiter sprangen geistesgegenwärtig zur Seite und eines der Schulkinder gelangte noch im letzten Augenblick aus dem rutschenden Wagen, wobei es beinahe unter die Räder geriet. Der Wagen prallte schließlich an das linke Straßengeländer, durchbrach dieses, riß eine Telegraphenstange um und blieb im letzten Augenblick auf der Kante der Straßenmauer wie auf dem Scheitelpunkt einer Waage hängen, so daß der Fahrer und die zwei Schulkinder vorsichtig den Wagen verlassen konnten.

Wenn der Autobus voll besetzt gewesen wäre, so hätte infolge des großen Gewichtes nichts einen Absturz in den sechs Meter tiefer liegenden Mühlbach aufhalten können.

Dem Rüstwagen der Klagenfurter Berufsfeuerwehr, der sofort zur Hilfeleistung gerufen wurde, gelang es bis in die Abendstunden nicht, den schwer beschädigten Autobus zu bergen. Dieses gefährliche Straßenstück ist bereits jahrelang Gegenstand zahlreicher Vorsprachen der Bevölkerung bei der zuständigen Behörde.

Montag, den 4. April 1955. Wasserleitungsbau - Wiederaufnahme der Arbeiten. Bereits Anfang Oktober vorigen Jahres wurde mit dem Bau einer Wasserleitung begonnen, die daß ganze Dorf mit gutem Trinkwasser versorgen soll. Die Quellfassung befindet sich in der Ortschaft Bach gelegenen Waldblöße Falkenbrunn. Schon im Herbst wurden hunderte Meter von Leitungsgräben ausgehoben. Der hereinbrechende Frost, die großen Schneefälle und das nunmehr andauernde Tauwetter brachten einen großen Teil der Gräben zum Einsturz. An deren Verlängerung wird nun seit dem heutigen Tage wiederum gearbeitet.

28. April 1955. Im Rahmen der Rettungsaktion für den Gurker-Dom hat die Lehrerschaft unserer Schule 50 S gespendet.

Am 18. April 1955 hat eine bezirksräthliche Kommission unter der Leitung des Herrn Bezirkshauptmannes Dr. Trattler als Vorsitzender, sowie des Herrn Bezirksfachinspektors Regierungsrat Franz Wieder als pädagogischen Fachmann, Herrn Ing. Kramer als Architekten- und Dr. Hans Wassertheurer als schulärztlichen Fachmann, das Grundstück, welches der Gemeinde als Dom Platz für den Bau einer neuen Schule von der Pfarrpfründe Kleinkirchheim zu kaufen beabsichtigt, in Lokalaugenschein genommen.

Herr Pfarrer Ambros Pozewaunig als Verkäufer, bzw. Vertreter des bischöflichen Ordinariates, Bürgermeister Adam Pontasch, Ortsschulratsobmann Franz Prägant als Vertreter der Gemeinde und der Schulleiter Franz Egger wohnten der Kommissionierung bei. Die Kommission stellte fest, daß das bereits genannte Grundstück sich in jeder Weise als Schulgrund eignet und erteilte die Genehmigung zum Ankaufe dieses Platzes durch die Gemeinde.

Der Schulgrund, dessen Ankauf beabsichtigt ist, liegt im NW-Teil des "Pfarrerfeldes", mißt 2 etwa 6000 m und ermöglicht daher auch die Anlage eines ausreichenden Spielplatzes und Schulgartens. Er ist trocken und steht in der Mitte des Schulsprengels. Ein vier Meter breiter Zufahrtsweg ist gefuhrt. Die Umgebung ist frei von Anlagen, die die Gesundheit der Schüler bedrohen oder den Unterricht stören könnten.

27. bzw. 28. April 1955 - 10. Jahrestag der Gründung der 2. Republik. In allen Klassen wurde der zehnte Geburtstag des Wiederkehrens der Republik Österreich feierlich begonnen. Im Mittelpunkte stand die erhebende und von tiefer Menschlichkeit getragene Rede unseres Unterrichtsministers Dr. Heinrich Drimmel. Patriotische Lieder und Gedichte verschönerten die festliche Stunde, die mit der Bundeshymne und dem begeisternden Bekenntnis zu unserem schönen Vaterlande schloß.

6. Mai 1955 "Tag des Waldes" in Kleinkirchheim. Kalte und ungünstige Witterungsverhältnisse vereitelten am 23. April 1955, am Vortage des amtlich festgesetzten Tag des Waldes, das Pflanzen von Baumsetzlingen. Aus diesem Grunde wurde der 6. Mai d.J. als Tag des Baumes festgesetzt. Unter der Beaufsichtigung und tätigen Mithilfe der Lehrkräfte fahren die Schüler der 4. bis 8. Schulstufe im " Platz Wald" in Lauf eines Kahlberg aufgeforstet und insgesamt viertausend (4000) Fichtenbäumchen und 100 Lärchenbäumchen gepflanzt. Auf diese Weise haben Schüler und Lehrer dieser Schule eine sehr beachtenswerte aktive Arbeit der Erhaltung des Waldes und damit auch zu der Heimat geleistet.

14. Mai 1955. Schulfeier anläßlich des Abschlusses des österreichischen Staatsvertrages. Die beglückende Botschaft der zehn Nachkriegsjahre dringt durch den Äther an unser Ohr: Morgen um 11.30 Uhr wird in Wien im historischen Marmorsaale des Schloßes Belvedere der österreichische Staatsvertrag unterzeichnet! Die Außenminister Dulles Macmillan und Pinay sind bereits in Wien eingetroffen, Außenminister Molotow wird im Laufe des heutigen Tages in Wien erwartet. Freude erfüllt unsere Herzen, wurden wir doch nach 17 Jahren endlich wieder ganz frei!

Von unserem Schulhause weht stolz und weithin sichtbar die rot-weiß-rote Fahne. In aller Eile rüsten wir zu einer würdigen Schulfeier, die in der festlich geschmückten Dritten Klasse stattfindet. Der Schulleiter würdigt in einer kurzen Ansprache das große Verdienst der Bundesregierung, die durch ihre nimmermüde Arbeit und gestützt auf ihr eigenes Volk, nach langen 10 Jahren endlich volle Freiheit für unser Vaterland erringen konnte. Vaterländische Gedichte und ebensolche Lieder lassen diese schlichte Feier der Schuljugend zu einem schönen Erlebnis werden, auf das sie in ihrem späteren Leben immer wieder zurückdenken mögen.

15. Mai 1955. Heute um 11.30 Uhr ist der Staatsvertrag unterzeichnet worden. Vom Bodensee bis zum Neusiedlersee, von der Thanza bis zu den Karawanken begrüßten die Menschen den kurzen Augenblick, da die Außenminister ihre Unterschriften mit Goldfüllfedern unter das Dokument setzten.

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Rötelepidemie unter den Schulkindern. Seit Mitte April d.J. wird unsere Schule von einer Rötelepidemie heimgesucht die noch mit voller Heftigkeit andauert. Immer wieder erkranken bisher gesunde Schüler, während andere wieder nach überstandener Krankheit bereits wieder in die Schule kommen. Die Röteln sind voraussichtlich vom Ausgehschülern aus Radenthein eingeschleppt worden.

Psychologischer Grundlehrgang in Radenthein. Die Sektion II. (Psychologische Forschung) des pädagogischen Instituts für Kärnten veranstaltete in Radenthein einen plötzlichen Kurzlehrgang, den alle Lehrkräfte unserer Schule besuchten. Vom 28. April 1955 bis 26. Mai 1955 wurden wir wöchentlich zweimal durch drei Stunden mit den meisten psychologischen Strömungen und Forschungsergebnissen wenigstens in groben Zügen vertraut gemacht. Zuvor einzelne Hausteilnehmer hat dabei für die schwere Erziehungsarbeit nützliche Kenntnisse erworben, die er jederzeit zum Segen der ihm anvertrauten Schülerschar verwenden möge.

Am 10. Mai 1955 wurden Schüler und Lehrer unserer Schule photographiert.

[Bild] Der Lehrkörper unserer Schule.

[Bild] 1. Klasse: Klassenlehrerin Herta Waltl.

[Bild] 2. Klasse: Klassenlehrerin Maria Glantschnig.

[Bild] 3. Klasse: Klassenlehrer Karl Scheiber.

[Bild] 4. Klasse: Klassenlehrer Franz Egger.

[Bild] 5. Klasse: Klassenlehrer Fritz Brunner.

19. Juni 1955. 70 jähriges Gründungsfest der Frw. Feuerwehr Bad Kleinkirchheim. Am 19. Juni d.J. feierte die Feuerwehr Kleinkirchheim ihr 70jähriges Bestehen. Der Ort hatte zu diesem Zwecke ein festliches Kleid angelegt, Ein feierlicher Fackelzug, an dem sich jung und alt beteiligte, leitete bereits am Vorabend des 19. Juni die Festlichkeiten ein. Schon am frühen Morgen trafen am 19. Juni die ersten Abordnungen der Nachbarwehren in Kleinkirchheim ein. Als die letzten derselben begrüßt und empfangen wurden, zeigte die Uhr bereits die zehnte Vormittagsstunde an. Auf der Wegscheiderwiese wurde anschließend vom hw. Herrn Pfarrer Pozewaunig eine feierliche Feldmesse zelebriert, die die treuen Feuerwehrmänner aus nah und fern, sowie die Bevölkerung des Gemeindegebietes zu einer großen Gemeinschaft einten. Im Anschlusse daran fand der Vorbeimarsch vor den Ehrengästen und dem Bezirksfeuerwehrkommandanten, die beim Kriegerdenkmal Aufstellung genommen hatten, statt. Damit fand der erste Teil der Veranstaltung seinen würdigen Abschluß. 23. und 24. Juni 1955: Schülerausflüge zum Weißensee mit anschließendem Besuch des Zirkus Hagenbeck in Spittal/Drau. Am 23. Juni unternahmen die 4. und 5. Klasse (6. bis 8. Schulstufe), am 24. Juni die 2. und 3. Klasse (2. bis 5. Schulstufe) Ausflüge. Zum Weißensee, die durch herrliches Wetter gekrönt waren. Die Fahrt und der Aufenthalt am herrlichen See waren für alle Schüler ein großes Erlebnis, von dem sie lange zehren werden. Auf der Rückfahrt wurde der zur Zeit in Spittal gastierende Zirkus Hagenbeck besucht, der durch seine Tierschau und dem vortrefflichen Darbietungen am den ungeteilten Beifall der Schüler und Lehrer gefunden hat. Die leuchtenden Kinderaugen waren der schönste Dank für die Verantwortung und Mühe der Lehrkräfte.

26. Juni 1955. Jugendsingen in Radenthein. An dem bereits zu Tradition gewordenen Jugendsingen der Schüler Radentheins und Umgebung in Radenthein, nahm auch heuer wieder von Kleinkirchheim ein Schülerchor teil. Unsere Schüler führten auch einen kurzen Einakter (- die Gemeinderatssitzung-) auf. Bei allen ihren Darbietungen, die überaus gut gelangen, ernteten sie lebhaften Beifall. (Chorleiter Franz EGGER)

9. Juli 1955. Schluß des Schuljahres 1954/55. Schulbesuchende 32 Knaben und 81 Mädchen = 163 Die Hauptschule besuchten 10 Knaben und 10 Mädchen = 20 Eine höhere Schule besuchten 2 Knaben = 2 Das Lehrziel haben erreicht 76 Knaben und 80 Mädchen = 156 Das Lehrziel haben nicht erreicht 6 Knaben und 1 Mädchen = 7.

Ausgeschult wurden: 9 Knaben und 15 Mädchen = 24

Nachtrag: Am 7. Juni 1955 wurden alle Klassen von Herrn Bezirksschulinspektor Regierungsrat Franz Strieder inspiziert.

Pädagogische Wochen in Klagenfurt vom 13. Juli bis 22. Juli 1955. An den diesjährigen pädagogischen Wochen in Klagenfurt, die sich durch ein besonders vielfältiges Programm auszeichneten, nahmen von unserer Schule Frau Oberlehrer Waltl und der Schulleiter teil. Die beiden Lehrkräfte hörten die pädagogischen Hauptreferate, die zum Teil von Gelehrten mit internationalem Ruf, wie Prof. Dr. Hans Zultinger aus Bern u. Univ.Prof. Dr. Hans Windischer aus Innsbruck, gehalten wurden und besuchten die Kurse II/2 (Referate und Diskussionen über allgemeine pädagogische und methodische Fragen), bzw. II/1 (Grundlegende Referate und Ansprachen über die zeitgemäße Gestaltung des Vorschulunterrichtes an Volksschulen).