Amt für Bodenmanagement Limburg an der -Flurbereinigungsbehörde- Berner Straße 11 65552 Limburg a. d. Lahn

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Öffentliche Bekanntmachung

Unternehmensflurbereinigung -Heckholzhausen B 49 Landkreis Limburg- Az.: UF 1833 Vorläufige Anordnung Nr. 6 vom 11.03.2013

I. Vorläufige Anordnung Nr. 6

Im Flurbereinigungsverfahren Beselich - Heckholzhausen B 49, Landkreis Limburg- Weilburg, wird gemäß § 88 Nr. 3 in Verbindung mit § 36 des Flurbereinigungsgesetzes (FlurbG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 16.03.1976 (BGBl. I Seite 546), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes vom 19.12.2008 (BGBl. I Seite 2794) folgende vorläufige Anordnung erlassen:

Zur Bereitstellung von Flächen für den 4-streifigen Ausbau der B 49 gemäß des Bebauungsplanes „B 49, 2. und 3. Abschnitt“ (Beschluss der Gemeindevertretung Beselich vom 04.06.2009), wird auf Antrag des Unternehmensträgers vom 07.03.2013, zugunsten der Bundesrepublik Deutschland – Bundesstraßenverwaltung, den betroffenen Eigentümern und Nutzungsberechtigten der Besitz und Nutzen mit Wirkung zum

01. 04. 2013 an den benötigten Flächen entzogen und der Unternehmensträger zum gleichen Zeitpunkt in den Besitz und die Nutzung dieser Flächen eingewiesen.

Durch diese vorläufige Anordnung sind folgende Grundstücke berührt:

1 Gemarkung Flur Flur- Gesamtfläche dauerhaft Vorüber- stück entzogene gehend in Fläche Anspruch zu nehmende Fläche m² m² m² Heckholzhausen 5 224 9669 3169 0 Heckholzhausen 5 223 5942 717 0 Heckholzhausen 5 222 5427 33 0 Heckholzhausen 5 262 8109 589 Heckholzhausen 5 100 1100 978

2 Heckholzhausen 5 98 13308 10828 0 Heckholzhausen 5 35 5871 481 Heckholzhausen 5 95 3733 995 0 Heckholzhausen 5 96 1328 514 0 Heckholzhausen 5 97 5578 3034 0 Heckholzhausen 5 107 1900 0 43 Heckholzhausen 5 127 13200 4413 0 Heckholzhausen 5 128 5547 1351 0 Heckholzhausen 5 129 4552 984 0 Heckholzhausen 5 130 6160 1428 0 Heckholzhausen 5 131 1587 254 158 Heckholzhausen 5 123 17179 4654 5655 Heckholzhausen 5 119/13 5227 84 253 Heckholzhausen 5 90 18797 18797 0 Heckholzhausen 5 119/14 2161 22 169 Heckholzhausen 5 122 1890 640 351 Heckholzhausen 5 121 974 185 132 Heckholzhausen 5 152/2 3494 1811 0 Heckholzhausen 5 141 748 748 0 Heckholzhausen 5 145 1961 206 0 Heckholzhausen 5 151 3186 194 0 Heckholzhausen 5 152/1 8275 26 0 Heckholzhausen 4 133 9566 468 765 Heckholzhausen 4 9 2771 420 87 Heckholzhausen 4 25 11979 111 147 Heckholzhausen 4 19 1240 32 106 Heckholzhausen 4 18 15341 3017 0 Heckholzhausen 4 161 8770 421 0 Heckholzhausen 5 114/7 9831 301 0 Heckholzhausen 3 54 6574 3028 0 Heckholzhausen 5 139 13814 251 208 Heckholzhausen 5 137 676 43 26 Heckholzhausen 5 136 7691 0 68 Heckholzhausen 5 135 367 72 76 Heckholzhausen 5 134 590 397 58 Heckholzhausen 5 166 932 24 57 Heckholzhausen 5 165 359 0 23

3 Heckholzhausen 5 164 41 0 39 Heckholzhausen 5 174 1865 44 0 Heckholzhausen 5 184 18040 1874 0 Heckholzhausen 5 273/1 6903 0 5536 Heckholzhausen 5 234 9437 636 420 Heckholzhausen 5 272 1743 35 0 Heckholzhausen 5 268 11543 6810 0 Heckholzhausen 5 269 3065 248 0 Heckholzhausen 5 30 10347 883 0

Der genaue Umfang der Inanspruchnahme dieser Grundstücke ergibt sich aus der Besitzregelungskarte vom 11.03.2013. Die Besitzregelungskarte ist Bestandteil dieser vorläufigen Anordnung.

Die für die Durchführung der Baumaßnahme benötigten Flächen sind von dem Eigentümer und dem Nutzungsberechtigten ab dem 01.04.2013 Hessen Mobil, Straßen- und Verkehrsmanagement Dillenburg zur Verfügung zu stellen. Der Besitz- und Nutzungsentzug beeinträchtigt die Eigentumsrechte nicht. Die Abfindung für die entzogenen Flächen wird im Flurbereinigungsplan geregelt. Die Wirkungen und Festsetzungen dieser vorläufigen Anordnung sind solange wirksam, wie nicht ein anderer Verwaltungsakt – z. B. die Ausführungsanordnung (§ 61 FlurbG) oder die vorzeitige Ausführungsanordnung (§ 63 FlurbG) bzw. die vorläufige Besitzeinweisung (§ 65 FlurbG) eine neue Regelung trifft.

II. Anordnung der sofortigen Vollziehung

Gemäß § 80 Abs. 2 Nr. 4 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) vom 10. 03. 1991 (BGBl. I Seite 686) - in der jeweils geltenden Fassung - wird hiermit zum 01. 04. 2013 die sofortige Vollziehung der vorläufigen Anordnung unter Ausschluss der aufschiebenden Wirkung von Widersprüchen für die zum 01. 04. 2013 eingewiesenen Flächen angeordnet. Damit haben Widerspruch und Anfechtungsklage gegen diese vorläufige Anordnung keine aufschiebende Wirkung i. S. v. § 80 I 1 VwGO.

III. Hinweise

1. Die Grenzen der beanspruchten Flächen werden auf Antrag der Betroffenen örtlich durch Pfähle kenntlich gemacht. Die Flächen sind in der Besitzregelungskarte (siehe Nr. I) farbig dargestellt.

2. Die Besitzregelungskarte sowie ein Exemplar dieser Anordnung liegen ab sofort einen Monat lang zur Einsichtnahme bei

4 a. der Gemeindeverwaltung Beselich, Steinbacher Straße 10 in 65614 Beselich

b. der Gemeindeverwaltung Waldbrunn, Hauser Kirchweg in 65620 Waldbrunn

c. der Stadtverwaltung Weilburg a. d. Lahn, Mauerstraße 6-8 in 35781 Weilburg a. d. Lahn

d. der Gemeindeverwaltung , Allendorfer Straße 4 in 35799 Merenberg

e. dem Amt für Bodenmanagement Limburg a. d. Lahn, Berner Straße 11 in 65552 Limburg a. d. Lahn

während der allgemeinen Dienstzeiten zur Einsichtnahme für die Beteiligten aus.

IV. Gründe

Zu I:

Das Flurbereinigungsverfahren UF 1833 Beselich – Heckholzhausen B 49 ist eine Unternehmensflurbereinigung die nach den Bestimmungen der §§ 87 ff FlurbG durchgeführt wird. Der § 88 Nr. 3 FlurbG in Verbindung mit § 36 FlurbG ermächtigt die Flurbereinigungsbehörde aus dringlichen Gründen vor der Ausführung des Flurbereinigungsplanes den Besitz oder die Nutzung von Grundstücken zu regeln. Die Voraussetzungen zum Erlass einer vorläufigen Anordnung sind gegeben, da

1) die Gemeindevertretung Beselich in ihrer Sitzung am 04. 06. 2009 den Bebauungsplan „B 49, 2. und 3. Abschnitt“ als Satzung beschlossen hat. 2) der Beschluss der Oberen Flurbereinigungsbehörde, dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation, zur Anordnung des Flurbereinigungsverfahrens vom 06. 07. 2009 am 11. 09. 2009 für sofort vollziehbar erklärt worden ist.

Das Flurbereinigungsverfahren Beselich - Heckholzhausen B 49, Landkreis Limburg -Weilburg, ist durch die Obere Flurbereinigungsbehörde am 06. 07. 2009 gemäß § 87 FlurbG auf Antrag der Enteignungsbehörde – Regierungspräsidium Gießen – angeordnet worden, um den für die Betroffenen entstehenden Verlust von Flächen, die für den 4-streifigen Ausbau der B 49 benötigt werden, auf einen größeren Kreis von Eigentümern zu verteilen. Ferner sollen existenzgefährdende Eingriffe und die zu erwartenden agrarstrukturellen und betriebswirtschaftlichen Nachteile, die durch das Unternehmen entstehen, vermieden werden.

Zur Durchführung der Baumaßnahme ist es dringend erforderlich, vor der Ausführung des Flurbereinigungsplanes, Besitz und Nutzung ab dem 01. 04. 2013 an den in Anspruch zu nehmenden Grundstücken zu regeln.

5 Zu II:

Die sofortige Vollziehung dieser vorläufigen Anordnung ist nach § 80 Abs. 2 Nr. 4 VwGO anzuordnen, weil die zeitnahe Verwirklichung der Baumaßnahme im allgemeinen öffentlichen Interesse liegt und keinen Aufschub duldet. Sie muss aus den nachfolgend aufgeführten Gründen erfolgen:

Der Bedarfsplan für Bundesfernstrassen sieht einen Ausbau der B 49 auf 4 Fahrstreifen mit Standstreifen im „vordringlichen Bedarf“ vor.

Die Leistungsfähigkeit der B 49 ist für die heute schon vorhandene Verkehrsbelastung (ca. 21.400 Kfz/24h) im 3. Bauabschnitt Heckholzhausen als unzureichend einzustufen. Der Verkehr läuft in Teilbereichen der bestehenden B 49 in den Hauptverkehrszeiten zähflüssig. Die Erhöhung der Verkehrssicherheit und damit Senkung der Unfallzahlen sowie die vorhandene hohe Verkehrsbelastung und die prognostizierten Verkehrsmengen für das Jahr 2015 von bis zu 27.400 KfZ/24h mit einem Schwerlastverkehrsanteil von 15% erfordern einen 4-streifigen Ausbau. Nur so sind die Leistungsfähigkeit und besonders die Sicherheit der Strecke gewährleistet. Dies wird auch durch die Einstufung „vordringlicher Bedarf“ im Bedarfsplan für Bundesfernstraßen deutlich.

Für die nunmehr anstehende Baumaßnahme ist die vorläufige Anordnung dringende Voraussetzung zur Regelung der Besitz- und Nutzungsverhältnisse ab dem 01. 04. 2013.

Erst im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens kann zu Gunsten des Unternehmensträgers der Besitz und die Nutzung der für die Straßenbaumaßnahme benötigten Flächen – bei gleichzeitiger Regelung der Entschädigung für die Betroffenen – als Voraussetzung für den Baubeginn sichergestellt werden.

Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Unternehmensträger nicht über alle benötigten Flächen lagerichtig verfügt.

Die Einhaltung des festgelegten Bauzeitplans ist aus wirtschaftlichen und technischen Gründen unbedingt erforderlich und setzt die Verfügbarkeit der von der Baumaßnahme betroffenen Flächen voraus.

Die sachgerechte Verwendung der für das Haushaltsjahr bereitgestellten öffentlichen Mittel erfordert einen planmäßigen und fristgerechten Ausbau der Maßnahme. Damit ist die Dringlichkeit der Maßnahme gegeben.

Die sofortige Vollziehung dieser Anordnung liegt ferner im Interesse der Grund- stückseigentümer, deren Grund und Boden oder Landbewirtschaftung von der Baumaßnahme betroffen sind und die berechtigt erwarten können, dass die Benachteiligungen möglichst rasch behoben werden.

Damit überwiegt sowohl das allgemeine öffentliche Interesse als auch das überwiegende Interesse der Beteiligten an der sofortigen Vollziehung der vorläufigen

6 Anordnung gegenüber den möglichen privaten Interessen eines einzelnen Beteiligten.

V. Entschädigung

1) Aufwuchsentschädigung

Für die nach Ziffer I in Anspruch genommenen Flächen wird im Jahr der Inanspruchnahme, im gegebenen Fall, auf Antrag eine Aufwuchsentschädigung gewährt. Die Höhe der Entschädigung wird von einem landwirtschaftlichen Sachverständigen ermittelt.

2) Nutzungsentschädigung

Für die Jahre in denen keine Aufwuchsentschädigung gezahlt wird, werden folgende Regelungen getroffen:

a) Wird landwirtschaftlich genutzte Fläche in Anspruch genommen und steht entsprechendes Ersatzland zur Verfügung, so wird dem betroffenen Bewirtschafter für die Dauer der Inanspruchnahme nach Lage und Zustand zumutbare Ersatzfläche bereitgestellt. Sofern dabei dem Betroffenen Nachteile infolge wesentlicher Qualitätsunterschiede entstehen, sind diese auf Antrag auszugleichen.

b) Die Nutzungsentschädigung steht grundsätzlich dem Bewirtschafter zu. Dieser hat den bisherigen Pachtzins an den Verpächter des beanspruchten Grundstückes weiter zu bezahlen. Bei Ersatzlandzuweisung (vgl. Punkt a)) ist ebenfalls die Fortzahlung des Pachtzinses durch den Pächter an den Verpächter des beanspruchten Grundstückes sicherzustellen.

3) Sonstige Wirtschaftserschwernisse

Sonstige vorübergehende Wirtschaftserschwernisse müssen im Einzelfall begründet werden (z. B. Umwege während der Bauzeit, Erschwernisse durch Anschnitte u. ä.). Entschädigungen hierfür werden ebenfalls aufgrund von gutachterlichen Feststellungen auf Antrag gewährt.

Rechtsbehelfsbelehrung

Gegen diese vorläufige Anordnung kann binnen eines Monats nach Bekanntgabe bei der Flurbereinigungsbehörde, dem Amt für Bodenmanagement Limburg an der Lahn, Berner Strasse 11, 65552 Limburg a. d. Lahn, Widerspruch erhoben werden.

7 Die Frist wird auch gewahrt, wenn der Widerspruch bei der oberen Flurbereinigungsbehörde, dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation, Schaperstrasse 16, 65195 erhoben wird.

Der Lauf der Frist beginnt mit dem Tag der Zustellung dieser vorläufigen Anordnung.

Der Widerspruch ist schriftlich oder zur Niederschrift zu erheben.

Limburg a. d. Lahn, den 11.03.2013

Im Auftrag DS

Markus Reitz (Verfahrensleiter) bekannt gegeben durch:

Gemeindevorstand der Gemeinde Waldbrunn()

65620 Waldbrunn(Westerwald), den 12.03.2013

Blättel, Bürgermeister

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