GESCHÄFTSBERICHT 20 18

Mit freundlicher Empfehlung und als Dank für das uns entgegengebrachte Vertrauen.

Der Vorstand

Zahn Mirasch Vorstandsvorsitzende Vorstandsmitglied

INHALT

Lagebericht 2018

Jahresbilanz 2018

Gewinn- und Verlustrechnung 2018

Anhang zum Jahresabschluss 2018

Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG 2018

Bestätigungsvermerk

2

Lagebericht 2018

Der Lagebericht der Sparkasse -Randow gliedert sich in folgende Abschnitte:

I. Grundlagen des Unternehmens

II. Wirtschaftsbericht

III. Prognose-, Chancen und Risikobericht

I. Grundlagen des Unternehmens

Die Sparkasse Uecker-Randow ist eine mündelsichere, dem gemeinen Nutzen dienende rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit der Hauptgeschäftsstelle in , sieben weiteren Geschäfts- stellen, einer SB-Geschäftsstelle, einem GAA-Standort sowie einer Bargeldagentur. Träger der Spar- kasse ist der Landkreis Vorpommern-. Das Geschäftsgebiet zur Wahrung des Regionalprin- zips gemäß § 5 Sparkassengesetz Mecklenburg-Vorpommern ist der ehemalige Landkreis Uecker- Randow.

Die Sparkasse haftet für ihre Verbindlichkeiten mit ihrem gesamten Vermögen. Die Sparkasse Uecker- Randow ist Mitglied des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), des Sparkassenbeteiligungs- zweckverbandes Mecklenburg-Vorpommern sowie des Haftungsverbundes der Sparkassen- Finanzgruppe. Der Haftungsverbund ist das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe. Er schützt die Bestände der Institute und dient der Sicherung der Einlagen der Kunden. Das Sicherungs- system ist als Einlagensicherungssystem nach dem Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) amtlich aner- kannt (gesetzliche Einlagensicherung). Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat und der Vor- stand.

Die Zuständigkeiten des Vorstandes werden im Geschäftsverteilungsplan geregelt. Gemäß den Min- destanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) erfolgt eine Funktionstrennung für die Berei- che Markt und Marktfolge. Die Überwachung des Vorstandes wird durch den Verwaltungsrat gewähr- leistet. Zusätzlich werden durch den Fachbereich Innenrevision sowie durch die in der Sparkasse im- plementierte Risikocontrolling- und die Compliance-Funktion überwachende Aufgaben wahrgenom- men.

Innerhalb ihrer Aktivitäten berücksichtigt die Sparkasse vor allem ihren öffentlichen Auftrag. Sie hat das Ziel, allen Bevölkerungskreisen moderne Finanzdienstleistungen anzubieten. Mit ihrem Ge- schäftsmodell konzentriert sich die Sparkasse neben dem breiten Privatkundengeschäft vor allem auf die mittelständischen Firmenkunden. Die Sparkasse Uecker-Randow ist ein Wirtschaftsunternehmen, das für die Bevölkerung der Region wichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt.

3

Darüber hinaus engagiert sich die Sparkasse in Form von Spenden im sozialen und kulturellen Be- reich in der Region.

Im Vordergrund aller Aktivitäten der Sparkasse Uecker-Randow steht die Sicherung einer ausreichen- den Rentabilität zur langfristigen Existenzerhaltung des Unternehmens.

Nennenswert ist die 1998 gegründete Sparkassenstiftung Uecker-Randow mit einem Stiftungsvermö- gen von 1.500 TEUR. Mit den Erträgen aus dem Vermögen wird neben der Wissenschaft und der For- schung unter anderem auch die Umwelt, Jugend, Kunst und Kultur sowie der Sport gefördert. Im Jahr 2018 standen der Sparkassenstiftung Uecker-Randow, aufgrund einer Zuwendung der Sparkasse Uecker-Randow, Mittel in Höhe 20 TEUR zusätzlich für weitere Projekte zur Verfügung.

Des Weiteren unterstützt die Sparkasse die Förder- und Entwicklungsgesellschaft Vorpommern- Greifswald mbH mit finanziellen Mitteln. Dieses Unternehmen setzt unter anderem auf die Sicherung der einheimischen Wirtschaft und die Ansiedlung neuer Betriebe.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Lage und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im Jahr 2018 hat sich das Wachstum der Weltproduktion gemäß den Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit insgesamt 3,7 Prozent ähnlich wie im Vorjahr entwickelt. Aufgrund der von den USA ausgehenden Abschottungen und zollpolitischen Konflikten expandierte der weltweite Güteraustausch 2018 mit 4 Prozent etwas schwächer als im Vorjahr.

In den Industrieländern zeigte die USA das höchste Wachstum, welches durch die Unternehmens- steuerreform angeschoben wurde. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit dieses finanzpolitischen Kurses bestehen jedoch Bedenken.

In einigen Schwellenländern herrschten im Sommer 2018 größere Marktturbulenzen wie in der Türkei bzw. Währungskrisen in Argentinien. Wenngleich die Gefahren eingedämmt werden konnten, bleiben die strukturellen Probleme bestehen und bremsen das Wachstum. In China konnten aufgrund han- delspolitischer Konflikte und einer hohen Verschuldung des privaten Sektors die hohen Wachstums- raten vergangener Jahre nicht erreicht werden. In 2018 lag diese dennoch bei über sechs Prozent.

Die Wachstumsrate im Euroraum wird gemäß Schätzung des IWF vom 21. Januar 2019 bei 1,8 Prozent liegen und bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Verlangsamung. Damit hat sich die Beschäfti- gungssituation in den meisten Ländern erholt. Während Spanien sich innerhalb des Euroraums posi- tiv entwickelte, blieb Italien unter dem Durchschnitt. Infolge des anstehenden Austritts des Vereinig- ten Königreiches aus der Europäischen Union hat sich das Land schlechter als im Vorjahr entwickelt.

Auch in 2018 setzte sich mit einem Wachstum von 1,5 Prozent, nun bereits im neunten Jahr in Folge, der Aufschwung der deutschen Volkswirtschaft fort. Dennoch konnte Deutschland an die hohe Wachs-

4

tumsdynamik der vergangenen Jahre nicht anschließen. Die Ursachen waren handelspolitische Unsi- cherheiten aus der Weltwirtschaft sowie Sondereffekte aus der Automobilindustrie. Die lange Trockenheit und niedrige Wasserstände in wichtigen Flüssen haben darüber hinaus in einigen Branchen die Produktion gebremst. Am deutlichsten trug die Investitionstätigkeit zum Wachstum des BIP bei, während der Außenhandel keinen Beitrag und der Konsum nur einen unterproportionalen Wachstumsbeitrag leistete.

Der deutsche Arbeitsmarkt zeigte sich erneut sehr robust. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich im Jahresdurchschnitt 2018 auf 5,2 Prozent, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 0,5 Pro- zentpunkten entspricht.

Von der guten wirtschaftlichen Entwicklung profitierten auch die Staatsfinanzen. Der gesamtstaatliche Finanzierungssaldo lag erneut im Überschuss. Durch diese Positivsalden, den Abbau von Sonder- Verbindlichkeiten und das nominale BIP-Wachstum reduzierte sich die Quote des Bruttoschulden- standes von 63,9 Prozent in 2017 auf 60,1 Prozent in 2018.

Aufgrund der robusten Konjunktur im Euroraum und einer sich auf das Zielniveau bewegenden Preis- entwicklung hat die Europäische Zentralbank die Geldpolitik begrenzt. Zum Jahresende wurden daher die Nettoankäufe von Wertpapieren eingestellt. Unverändert hingegen blieben in 2018 die Leitzinsen sowie die Verzinsung für Guthaben der Geschäftsbanken auf der Einlagefazilität und für Überschuss- reserven bei der Negativverzinsung von -0,4 Prozent.

Die wirtschaftliche Lage im Geschäftsgebiet der Sparkasse Uecker-Randow hat sich im Jahr 2018 wei- ter entspannt. Insbesondere der Arbeitsmarkt profitiert von der guten Konjunktur. Die Arbeitslosen- quote verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr im Bereich Ueckermünde um 1 Prozentpunkt auf 10,0 Prozent und im Bereich Pasewalk um 1,1 Prozentpunkte auf 12,1 Prozent. Damit lag das Geschäftsge- biet der Sparkasse Uecker-Randow jedoch weiterhin deutlich über dem bundesdeutschen Durch- schnitt von 4,9 Prozent sowie auch über dem Durchschnitt des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit 7,6 Prozent.

Aufgrund rückläufiger Arbeitslosenzahlen und der damit einhergehenden Kaufkrafterhöhung haben sich die Sparmöglichkeiten der Einwohner des Landkreises Uecker-Randow im vergangenen Jahr wei- ter verbessert.

Im Geschäftsgebiet der Sparkasse Uecker-Randow hat sich in den vergangenen Jahren der Bevölke- rungsrückgang verlangsamt. Durch die Abwanderung von Leuten im erwerbsfähigen Alter, infolge der geringen Standortattraktivität, wird auch künftig mit leicht rückläufigen Einwohnerzahlen gerechnet.

Zu den wesentlichen Mitbewerbern der Sparkasse Uecker-Randow zählen vor Ort die Volks- und Raiff- eisenbanken sowie die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Postbank und weitere Finanzdienstleis- tungsunternehmen. Trotz eines intensiven Konditionenwettbewerbs zwischen den Banken sieht die Sparkasse ihre Marktposition als behauptet. Dies belegt auch die unter den Sparkassen im Jahr 2017 durchgeführte Giromarkterhebung für Privatkunden. Laut Statistik befindet sich die Sparkasse Uecker-

5

Randow mit einer Auslastung von 65,7 Prozent sowohl über dem Durchschnitt in Mecklenburg- Vorpommern (53,4 Prozent) als auch im ostdeutschen Verbandsgebiet (56,0 Prozent).

Kundennähe, Nachhaltigkeit und eine hohe Beratungsqualität stehen weiterhin im Mittelpunkt der Vertriebsaktivitäten. Mit der Präsenz vor Ort soll das Vertrauen der Kunden weiter ausgebaut und die gute Wettbewerbsposition stabilisiert werden.

Ausgelöst durch die Finanzmarktkrise setzten sich auch im Jahr 2018 die Bestrebungen zur weiteren Regulierung von Finanzdienstleistungen fort, wobei die Beeinflussung durch die europäische Gesetz- gebung zunimmt.

Die wirtschaftliche Situation der Landesbanken zeigt durch die Mitträgerschaft Folgewirkungen auf die Sparkassen insgesamt. Die Sparkasse Uecker-Randow ist mittelbar über den Sparkassenbeteili- gungszweckverband an der Nord/LB und über den Ostdeutschen Sparkassenverband an der Landes- bank Berlin beteiligt.

2. Geschäftsverlauf

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 25,0 Mio. EUR bzw. 3,6 Prozent auf 714,2 Mio. EUR erhöht. Zu dieser Entwicklung trug im Wesentlichen die Steigerung der Kundeneinlagen bei. Auf der Aktivseite weisen die Eigengeschäfte das höchste Wachstum auf.

Die folgende Übersicht stellt die wesentlichen Bilanzpositionen im Vergleich zum Vorjahr gegenüber:

2017 2018 Differenz Kennziffer - in Mio. EUR - - in Mio. EUR - - in Mio. EUR - Eigengeschäfte 408,5 426,4 17,9 Forderungen an Kreditinstitute 68,7 75,2 6,5 Wertpapiere 334,8 343,3 8,5 Immobilienfonds 5,0 7,9 2,9 Kundenforderungen 238,2 248,0 9,8 Kommunaldarlehen 57,9 45,2 -12,7 Darlehen Privat/Gewerblich 180,3 202,8 22,5 Verbindlichkeiten gegenüber Krediti n- 24,5 25,8 1,3 stituten Kundeneinlagen 569,9 593,4 23,5 Spareinlagen 233,4 238,5 5,1 Sichteinlagen 317,6 342,7 25,1 Termingelder 5,3 4,3 -1,0 Sparkassenbriefe 8,6 6,3 -2,3 Sparkassenkapitalbriefe mit 5,0 1,6 -3,4 Nachrangabrede Bilanzsumme 689,2 714,2 25,0 Rundungsdifferenzen von 1 sind möglich

6

Im Bereich der privaten und gewerblichen Finanzierungen konnte ein Zuwachs in Höhe von 22,5 Mio. EUR erreicht werden. Die Kreditbestände an Kommunen verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 12,7 Mio. EUR.

Die Kundeneinlagen (einschließlich der Sparkassenkapitalbriefe mit Nachrangabrede) zeigten gegen- über dem Vorjahr eine Steigerung um 4,1 Prozent. Insbesondere rückläufige Arbeitslosenzahlen und gestiegene Einkommen im Geschäftsgebiet zeichnen für die positive Entwicklung verantwortlich. Auf- grund der historisch niedrigen Geld- und Kapitalmarktzinsen hält der Trend der Umschichtung der Einlagen in den kurzfristigen Bereich weiter an. Während sich die Sichteinlagen und die normalver- zinslichen Spareinlagen stark erhöhten, gingen die Bestände der höherverzinslichen Sparformen er- neut weiter zurück.

Der deutsche Aktienindex verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 18,3 Prozent bzw. 2.359 Punkte und beendete das Jahr 2018 mit 10.559 Punkten. Der Nettoumsatz bei der DekaBank DGZ reduzierte sich trotz gestiegener Depot-Konten. Auch das Versicherungsgeschäft war in 2018 erneut rückläufig. Gute Ergebnisse konnten im Bausparen erreicht werden. Insbesondere die Bau- sparsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 19,2 Prozent.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Verbundgeschäftes im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr:

2017 2018 Differenz Verbundgeschäft - in Mio. EUR - - in Mio. EUR - - in Mio. EUR - DekaBank DGZ Nettoumsatz* 7,0 4,4 -2,6 Depot-Konten (in Stück) 2.458 2.562 104 Kurswert 53,7 55,2 1,5 S-Broker Nettoumsatz** 0,1 0,1 0 Anzahl Depots (in Stück) 119 114 -5 Kurswert 2,4 2,3 -0,1 Versicherung Anzahl Verträge (in Stück) 1.076 974 -102 Bewertungssumme 3,6 3,5 -0,1 Bausparen

Anzahl Abschlüsse (in Stück) 318 344 26 Bausparsumme 10,4 12,4 2,0 * nur Deka-Investmentfonds, ohne Vermögensverwaltung ** nur Käufe und Verkäufe, keine Ein- und Ausbuchungen

7

Der unter den Beteiligungen ausgewiesene Anteilsbesitz der Sparkasse betrug zum Jahresende 2.131 TEUR und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 2.587 TEUR verringert. Die hohen Veränderungen ergaben sich insbesondere durch die Abschreibungen für die über den Sparkassenbeteiligungs- zweckverband Mecklenburg-Vorpommern gehaltene Beteiligung an der Nord/LB in Höhe von 2.569 TEUR. Des Weiteren minderte der Verkauf der Beteiligung an der S Direkt-Marketing GmbH & Co.KG in Höhe von 14 TEUR sowie die Anpassung der Beteiligungen an den OSV an die Durchschnittsbilanz- summe der Sparkasse in Höhe von 4 TEUR den Gesamtwert der Beteiligungen.

Im Jahr 2018 wurden von der Sparkasse Investitionen in Höhe von 337 TEUR getätigt. Von den aus- gegebenen Mitteln entfallen 206 TEUR auf Ausgaben für Betriebs- und Geschäftsausstattungen sowie 60 TEUR auf immaterielle Anlagegüter. Investitionen in Grundstücke und Gebäude wurden in Höhe von 71 TEUR für die Modernisierung einer Geschäftsstelle getätigt.

Ein Hauptaugenmerk lag im Jahr 2018 auf der weiteren Umsetzung der Basel III Anforderungen, ins- besondere der Ausweitung des Meldewesens. Auch in den nächsten Jahren sind weitere Präzisierun- gen und die Einführung neuer Meldevorschriften vorgesehen. Die Sparkasse Uecker-Randow erfüllt alle Anforderungen, die sich aus dem neuen Regelwerk ergeben. Dies betrifft sowohl die Mindestkapi- talquote einschließlich des SREP-Zuschlages, die Eigenmittelzielkennziffer, die Liquiditätsregeln als auch die Verschuldungsobergrenze. Des Weiteren wurden die neuen Anforderungen aus der 5. MaRisk-Novelle umgesetzt.

Im Geschäftsjahr 2018 waren keine bedeutsamen Vorgänge zu verzeichnen.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Die Sparkasse Uecker-Randow kann erneut auf ein solides Geschäftsjahr zurückblicken. Die erreichten Ergebnisse entsprechen grundsätzlich der strategischen Ausrichtung und übertrafen die Planwerte. So lag das durchschnittliche Kundenkreditvolumen für 2018 in Höhe von 243,5 Mio. EUR um 4,6 Mio. EUR über dem Plan. Bei den Kundeneinlagen wurde, mit einem Jahresdurchschnittsbestand in Höhe von 551,9 Mio. EUR, ein Plus von 20,1 Mio. EUR zum geplanten Durchschnittsvolumen festge- stellt. Die höchste Abweichung war bei den Sichteinlagen mit einem Plus zum Plan in Höhe von 21,6 Mio. EUR zu verzeichnen.

Die Geschäftsentwicklung 2018 ist für die Sparkasse Uecker-Randow insgesamt günstig verlaufen.

8

3. Darstellung und Analyse der Lage

3.1. Ertragslage

Das Betriebsergebnis vor Bewertung im Geschäftsjahr 2018 war, unter Berücksichtigung der wirt- schaftlichen Rahmenbedingungen im Geschäftsgebiet der Sparkasse Uecker-Randow, gut. Die hohen Bewertungsaufwendungen für die über den Sparkassenbeteiligungszweckverband M-V gehaltene Beteiligung an der Nord/LB haben sich jedoch deutlich negativ auf das Jahresergebnis der Sparkasse ausgewirkt.

Das verfügbare Ergebnis 2018 in Höhe von 642 TEUR wurde teilweise für die weitere Aufstockung von Vorsorgereserven nach § 340 g HGB verwendet. Die Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Bi- lanzgewinn und Bilanzsumme, beträgt 0,06 Prozent.

Die nachfolgende Übersicht belegt die Ergebnisse im Einzelnen:

Ertragslage 2017 2018 Differenz Quelle: Betriebsvergleich - in TEUR - - in TEUR - - in TEUR - Zinsüberschuss 13.339 13.479 140 (in Prozent zur DBS) 1,95 1,94 - 0,01 Zinserträge 14.325 14.320 - 5 Zinsaufwand - 986 - 841 145 Provisionsüberschuss 5.037 5.110 73 Sonstige ordentliche Erträge 242 254 13 Ordentliche Aufwendungen - 11.994 - 12.389 - 395 (in Prozent zur DBS) 1,75 1,78 0,03 Personalaufwand - 7.741 - 7.869 - 128 Sachaufwand - 4.112 - 4.362 - 250 Sonstige ordentliche Aufwendungen - 141 - 158 - 17

Bruttoertrag 18.477 18.685 208 Bruttoaufwand - 11.853 - 12.231 - 378 Cost-Income-Ratio (in Prozent) 64,2 65,5 1,3

Betriebsergebnis I vor Bewertung 6.624 6.454 - 170 (in Prozent zur DBS) 0,97 0,93 - 0,04 Bewertungsergebnis - 2.859 - 2.270 589 BE im Wertpapiergeschäft - 183 - 360 -177 BE im Kundenkreditgeschäft - 840 - 358 482 Sonstiges Bewertungsergebnis - 1.836 - 1.553 283 Neutrales Ergebnis - 800 -1.955 -1.155 Ertragssteuern - 1.499 - 1.588 - 89 Verfügbarer Gewinn 1.466 642 - 825 Zuführung zu § 340 f HGB 0 0 0 Zuführung zu § 340 g HGB 950 240 - 710 Bilanzgewinn 516 402 - 114 Durchschnittsbilanzsumme (DBS) 685.322 695.397 10.075 Rundungsdifferenzen von 1 sind möglich

9

Die historisch niedrigen bzw. in Teilen negativen Geld- und Kapitalmarktzinsen haben erneut zu Rückgängen sowohl bei den Zinserträgen als auch den Zinsaufwendungen geführt. Dabei sanken die Zinsaufwendungen stärker als die Zinserträge, woraus sich per Saldo ein um 140 TEUR höherer Zins- überschuss gegenüber dem Vorjahr ergab.

Hauptursache für die geminderten Zinserträge waren die gesunkenen Durchschnittszinssätze bei den Eigengeschäften der Sparkasse. Aufgrund gestiegener Bestände lagen die Zinserträge aus dem Kun- denkreditgeschäft über dem Vorjahresniveau, reichten aber nicht aus um die Mindererträge aus den Eigengeschäften zu kompensieren.

Auf der Passivseite führten insbesondere die Ausweitung des Kundeneinlagengeschäftes in überwie- gend niedrig verzinsliche Kundenprodukte, Umschichtungen der Kundengelder in täglich fällige Ein- lagen sowie höhere Einnahmen von Verwahrentgelten im Firmenkundenbereich zu einer Reduzierung des Zinsaufwandes.

Der Provisionsüberschuss in 2018 konnte um 1,4 Prozent leicht gesteigert werden. Dies war insbe- sondere durch die Erhöhung der Kontoführungsgebühren ab dem IV. Quartal 2018 möglich.

Die ordentlichen Aufwendungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um 395 TEUR erhöht. Die Steige- rungen bei den Personalkosten begründen sich hauptsächlich aus den Tarifsteigerungen. Bei den Sachaufwendungen trugen im Wesentlichen Modernisierungs- und Erhaltungsaufwendungen für die Geschäftsstellen sowie die Einführung eines elektronischen Archivs zu höheren Kosten bei.

Da die Steigerung der Bruttoaufwendungen höher ausfiel als die Steigerung der Bruttoerträge ver- schlechterte sich die Cost-Income-Ratio im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 65,5 Prozent.

Das Bewertungsergebnis im Wertpapiereigengeschäft war aufgrund der leicht gestiegenen Kapital- marktzinsen zum Jahresende negativ. Durch die Bewertung der Wertpapiere inklusive des Immobili- enfonds nach dem gemilderten Niederstwertprinzip wurden Abschreibungen in Höhe von 542 TEUR vermieden.

Das Bewertungsergebnis im Kundenkreditgeschäft zeigte sich im Berichtsjahr erneut negativ, hat sich gegenüber dem Vorjahr jedoch um 57,4 Prozent verringert.

Im sonstigen Bewertungsergebnis sind Abschreibungen für die über den Sparkassenbeteiligungs- zweckverband M-V gehaltene Beteiligung an der Nord/LB in Höhe von 1.615 TEUR enthalten.

Weitere Bewertungserfordernisse für die über den Sparkassenbeteiligungszweckverband M-V gehal- tene Beteiligung an der Nord/LB erhöhen den Neutralen Aufwand um 954 TEUR.

Von dem im Berichtsjahr verfügbaren Gewinn erfolgt eine Zuführung in die Vorsorgereserven nach § 340 g HGB. Der Bilanzgewinn 2018 soll zur Aufstockung der Sicherheitsrücklage verwendet werden.

10

3.2. Finanzlage

Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse Uecker-Randow war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben.

Die Liquidity Coverage Ratio (LCR) lag zum Jahresende 2018 bei 8,79 und somit deutlich über dem aufsichtsrechtlich geforderten Wert von 1,0. Die Höhe der Liquiditätskennzahl lässt der Sparkasse genügend Handlungsspielraum, um bei unerwarteten Veränderungen der Zahlungsmittel bzw. Zah- lungsabflüsse nicht unmittelbar in eine kritische Kennzahlenausprägung zu gelangen.

Zur Erfüllung der Mindestreserveverpflichtungen wurden entsprechende Guthaben bei der zuständi- gen Zentralbank unterhalten. Die Einhaltung der Mindestreservevorschriften war im Berichtsjahr je- derzeit gegeben.

Im Rahmen des Liquiditätsmanagements hat die Sparkasse für potenzielle Liquiditätsengpässe Mög- lichkeiten zur Liquiditätsbeschaffung definiert. So ist vorgesehen bei Bedarf die Kreditlinie bei der Norddeutschen Landesbank in Anspruch zu nehmen sich durch die Teilnahme am Offenmarkt- geschäft zu refinanzieren. Zu diesem Zweck sind Wertpapiere in das Pfanddepot der Deutschen Bun- desbank eingeliefert worden.

Hinsichtlich der kurzfristigen Verfügbarkeit der Wertpapiere ist zwischen Anlage- und Liquiditätsbe- stand zu unterscheiden. Innerhalb des Jahres 2018 wurde die Kreditlinie bei der Norddeutschen Lan- desbank in Anspruch genommen um Negativzinsen für Guthabenbestände zu vermeiden. Eine Teil- nahme zur Refinanzierung am Offenmarktgeschäft erfolgte in 2018 nicht.

Von der Aufnahme von Übernachtkrediten wurde kein Gebrauch gemacht.

Die Kapitalstruktur der Sparkasse Uecker-Randow ist überwiegend durch interne Finanzierungsquel- len geprägt. Zu den externen Finanzierungsquellen zählt ein Sparkassenbrief der Ostdeutschen Lan- desbausparkasse AG. Im Kundenkreditgeschäft bestanden zum 31. Dezember 2018 zugesagte, aber noch nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von 112,8 Mio. EUR. In der Berechnung zum Liquiditätsmanagement per 31. Dezember 2018 wurden auf Grundlage der aktuellen Geschäftsstruk- turplanung im Planszenario Liquiditätszuflüsse in Höhe von 30,3 Mio. EUR und Liquiditätsabflüsse in Höhe von 13,7 Mio. EUR für 2019 ermittelt.

3.3. Vermögenslage

Die Vermögenslage der Sparkasse ist geordnet. Forderungen und Verbindlichkeiten sind nach den gesetzlichen Bestimmungen bewertet worden.

Bei der Einstellung des Bilanzgewinns in die Sicherheitsrücklage erhöht sich diese auf insgesamt 33.806 TEUR. Das entspricht einem Zuwachs von 1,2 Prozent. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die Sparkasse über umfangreiche ergänzende Eigenkapitalbestandteile.

11

Die Gesamtkennziffer gemäß CRR betrug zum 31. Dezember 2018 26,48 Prozent und überschritt deutlich den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 8,0 Prozent zuzüglich des SREP-Zuschlages in Höhe von 2,0 Prozent gemäß dem BaFin-Schreiben vom 11. September 2017. Die Basis für eine künf- tige Geschäftsausweitung ist somit gegeben. Die Gesamtkennziffer gemäß CRR wurde 2018 stets eingehalten.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich die prozentualen Anteile der wichtigsten Bilanzpositionen kaum verändert. Die Steigerung der Kundeneinlagen fiel deutlich stärker aus als die Steigerung der Kundenkredite. Da die relative Erhöhung jedoch annähernd den gleichen Wert (ca. 41 Prozent) auf- wies blieb die Anlagequote mit 41,8 konstant.

Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Bilanzpositionen der Sparkasse Uecker-Randow per 31. Dezember 2018 im Vergleich zum Vorjahr prozentual zur Bilanzsumme.

Vermögenslage 2017 2018 Differenz (Anteile gemessen an der Bilanzsumme) - in % - - in % - - in %-Punkte - Aktivseite Forderungen ggü. Kreditinstitute 10,0 10,5 0,5 Forderungen ggü. Kunden 34,6 34,7 0,1 Wertpapiere 48,6 48,1 -0,5 Fonds 0,7 1,1 0,4 Passivseite Verbindl. ggü. Kunden 82,7 83,1 0,4 (einschl. nachrangige Verbindl.) Verbind. ggü. Kreditinstitute 3,6 3,6 0,0 Anlagequote (= Verhältnis der ausgereichten Kundenkredite zu 41,8 41,8 0,0 den Kundenverbindlichkeiten)

Die Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens erfolgte unter der Anwendung des strengen Niederstwertprinzips. Wertpapiere des Anlagevermögens wurden nach dem gemilderten Niederst- wertprinzip bewertet. Durch die Inanspruchnahme des Bewertungswahlrechtes wurden Abschreibun- gen in Höhe von 511 TEUR vermieden. Wertaufholungen wurden durch Zuschreibungen auf den hö- heren Kurs, maximal bis zu den Anschaffungskosten, in Höhe von 211 TEUR berücksichtigt. Im Wert- papiereigenbestand sind hohe stille Reserven vorhanden.

Für die im Anlagebestand gehaltenen Immobilienfonds wurden Abschreibungen in Höhe von 31 TEUR vermieden.

Mit den gebildeten Wertberichtigungen und Rückstellungen ist den Risiken im Kreditgeschäft und den sonstigen Verpflichtungen ausreichend Rechnung getragen worden. Auch die übrigen Vermö- gensgegenstände wurden vorsichtig bewertet. Die Sparkasse verfügt über bedeutende Reserven nach § 340 f HGB. Des Weiteren besteht ein Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB.

12

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der Sparkasse

Die erreichten Ergebnisse übertrafen die Erwartungen aus der Unternehmensplanung. Der Zinsüber- schuss fiel um 584 TEUR höher aus als geplant. Das Kundeneinlagenwachstum, die Bevorzugung von täglich verfügbaren Kundenanlagen, der weitere Ausbau des Kundenkreditgeschäftes sowie die Ver- einnahmung von Verwahrentgelten waren hierfür ausschlaggebend. Das Betriebsergebnis vor Bewer- tung lag mit 6.454 TEUR um 978 TEUR deutlich über dem Planwert. Neben dem höher ausgefallenen Zinsergebnis war dafür insbesondere der um 286 TEUR niedrigere Verwaltungs- und ordentlicher Aufwand sowie ein um 224 TEUR höherer Provisionsüberschuss verantwortlich.

Beim Bewertungsergebnis im Kundenkreditgeschäft wurde ein Aufwand von 750 TEUR eingeplant. Per 31. Dezember 2018 errechneten sich per Saldo Aufwendungen in Höhe von 358 TEUR.

Zum Jahresende ergab sich aufgrund der Kapitalmarktzinsentwicklung im Wertpapiereigengeschäft ein negatives Bewertungsergebnis in Höhe von 360 TEUR und lag damit über dem geplanten Wert von Minus 27 TEUR.

Wie bereits in den Vorjahren wurde ein hoher Teil des Betriebsergebnisses für die Abschreibung für die über den Sparkassenbeteiligungszweckverband gehaltene Beteiligung an der Nord/LB verwendet.

Aufgrund dieser Maßnahme lag der verfügbare Gewinn mit 642 TEUR um 1.599 TEUR deutlich unter der Planung für 2018.

Die Cost-Income-Ratio betrug zum Jahresende 2018 65,5 und entwickelte sich gegenüber dem Plan- wert von 69,4 positiv.

Bei geordneten Finanz- und Vermögensverhältnissen verfügt die Sparkasse über eine Ertragskraft, die es ihr ermöglicht, den Anforderungen zur Unterlegung der Risiken mit Eigenkapital Rechnung zu tra- gen und eine künftige Geschäftsausweitung zu gewährleisten. Damit kann die Sparkasse ihren Kun- den auch künftig in allen Finanz- und Kreditangelegenheiten ein kompetenter und leistungsstarker Partner sein.

Im Geschäftsjahr 2018 konnte die Sparkasse Uecker-Randow gute Ergebnisse erreichen. Wegen des hohen Bewertungsaufwandes für die Beteiligung an der Nord/LB war der Jahresüberschuss jedoch nicht zufriedenstellend.

4. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Zu den finanziellen Leistungsindikatoren zählen die Cost-Income-Ratio, das Betriebsergebnis I vor Bewertung, das verfügbare Ergebnis sowie der Bilanzgewinn. Zur Darstellung dieser finanziellen Leis- tungsindikatoren wird auf die Ausführungen zur Ertragslage und zur voraussichtlichen Ertragsent- wicklung verwiesen.

13

Die nicht finanziellen Leistungsindikatoren sind vorrangig durch die Personalsteuerung geprägt. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Personalbestandes:

Leistungsindikatoren 2017 2018 Plan 2019 (Werte zu Jahresultimo) Anzahl Beschäftigte 143 143 142 Bankspezifische Beschäftigte 132 131 128 Auszubildende* 8 8 10 Altersteilzeitfreistellung 0 2 4 Nichtbankspezifisch Beschäftigte 3 4 4

Beschäftigungsverhältnis der bankspezifischen Beschäftigten Vollzeit 61 62 66 Teilzeit 71 69 64

Vollbeschäftigteneinheiten (in VbE) 115 117 117

Personalaufwand (in TEUR) 7.741 7.869 8.012 * Ausbildung im Berufsbild „Bankkauffrau/ Bankkaufmann“ und Studium „Bachelor of Arts“

Innerhalb des Berichtsjahres haben 8 Mitarbeiter das Arbeitsverhältnis mit der Sparkasse aufgelöst 2 Mitarbeiter sind in den Ruhestand gegangen und zwei Mitarbeiter befinden sich in der Altersteilzeit- freistellungsphase.

Um den erforderlichen Personalbestand vorzuhalten, wurden 7 Mitarbeiter neu eingestellt und 4 Aus- zubildende befristet übernommen.

Zum 1. August 2018 traten 4 Auszubildende die Ausbildung im Berufsbild „Bankkauffrau/ Bankkauf- mann“ an.

Die nichtbankspezifisch Beschäftigten sind in der Sparkasse Uecker-Randow als Hausmeister und Kurierfahrer tätig. Alle Beschäftigten wurden aufgrund einer mit dem Personalrat vereinbarten „Vari- ablen Arbeitszeitregelung“ eingesetzt.

Die Aus- und Weiterbildung innerhalb der Sparkasse Uecker-Randow wird entsprechend den Anforde- rungsprofilen der einzelnen Sollstellen durchgeführt. Durch die Teilnahme an Seminaren und Fachta- gungen, überwiegend an der Nord-Ostdeutschen Sparkassenakademie in Potsdam, wird das Fachwis- sen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständig gefestigt und erweitert. Die Ausgaben für Aus- und Weiterbildung beliefen sich im Berichtsjahr auf insgesamt 127 TEUR.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden bis auf 3 Ausnahmen grundsätzlich nach dem Entgeltta- rif des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst vergütet.

Die mit dem Personalrat einvernehmlich beschlossene Dienstvereinbarung hinsichtlich der Sparkas- sensonderzahlung für den unternehmenserfolgsbezogenen Teil wird seit dem Kalenderjahr 2010 umgesetzt. Die Umsetzung des individuell-leistungsbezogenen Teils der Sparkassensonderzahlung 14

erfolgte nicht. Dieser Teil wurde als garantiertes Entgelt mit dem Gehalt des Monats November 2018 ausgezahlt.

III. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Die positive konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft setzt sich in 2019 fort, wenngleich lt. Prog- nose des IWF mit einem Wachstum von 3,5 Prozent weniger dynamisch als in den Vorjahren. Auch die Risiken der vergangenen Jahre bleiben bestehen bzw. verschärfen sich weiter. Nennenswert sind pro- tektionistische Tendenzen, die sich langfristig negativ auf den Wohlstand und die Wachstumsdynamik auswirken. Insbesondere droht eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staa- ten und China. Kurzfristige Schocks könnten jederzeit durch geopolitische Risiken aus militärischen Konflikten und Terror ausgehen. Auch die Schuldenstände - im staatlichen als auch im privaten Sektor sind in vielen Ländern hoch, was ebenfalls zu einer Belastung sowie einer Wachstumsbremse werden könnte.

In Europa zählen der nahende Brexit und die unklaren Perspektiven der institutionellen Weiterent- wicklung der EU und des Euroraums zu den politischen Störfaktoren. In vielen Mitgliedsstaaten des Euro-Raums stellt die hohe Staatsverschuldung in Kombination mit einem geringen Wachstumspo- tenzials und mittelfristig höheren Zinsen eine große Herausforderung dar. Zudem könnten politische Unsicherheit, das fehlende Bemühen um solide Staatsfinanzen sowie die Rücknahme von Strukturre- formen das Vertrauen in die Schuldentragfähigkeit einzelner EU-Mitgliedsstaaten und damit in die Stabilität der Währungsunion gefährden.

Auch für die deutsche Wirtschaft wird eine Fortsetzung des Aufschwungs erwartet, jedoch mit ver- langsamten Wachstumsraten. Die Chefwirte der Sparkassen-Finanzgruppe prognostizieren eine Wachstumsrate von 1,3 Prozent und bleiben damit unter dem Wert von 1,5 Prozent für den Euroraum. Der Aufschwung in 2019 soll durch die Binnennachfrage getragen werden. Die Investitionstätigkeit wird weiter expandieren und sowohl die Bauten als auch die Ausrüstungen überproportional zulegen. Ein stärkeres Wachstum als 2018 wird für den staatlichen und privaten Konsum veranschlagt. Für die Steigerung der Privatausgaben sprechen insbesondere weitere Rückgänge der Arbeitslosenquote. Vom Außenhandel wird eher kein Beitrag zum Wachstum erwartet. Angesichts der Hemmnisse in der Weltwirtschaft sollten die Exporte nicht so stark ansteigen wie von der Binnennachfrage getriebenen Importe.

Die EZB sieht wachsende Risiken aufgrund der anhaltenden Unsicherheit im Hinblick auf geopoliti- sche Faktoren, die Gefahren des Protektionismus, Verwundbarkeiten in den Schwellenländern sowie Schwankungen an den Finanzmärkten. Vor diesem Hintergrund schwindet die Aussicht auf eine Zins- erhöhung im Jahr 2019.

15

Der Einfluss des prognostizierten Wirtschaftswachstums der Bundesrepublik auf das Geschäftsgebiet der Sparkasse Uecker-Randow ist aufgrund der vorhandenen Wirtschaftsstruktur, die überwiegend durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt ist, grundsätzlich begrenzt. Die künftige Entwicklung im Geschäftsgebiet der Sparkasse wird in den nächsten Jahren weiterhin durch eine über dem Durch- schnitt liegende hohe Arbeitslosenquote sowie niedrigere Einkommen geprägt sein.

Oberstes Ziel der Sparkasse ist die langfristige Sicherung einer eigenständigen Existenz. Dabei stehen die Kundenbedürfnisse und -zufriedenheit im Mittelpunkt der Geschäftsaktivitäten. Die Sparkasse Uecker-Randow wird die bisherige Geschäftspolitik weiter verfolgen.

Ausgehend von der Geschäfts- und Risikostrategie wurden im Rahmen der Mittelfristigen Unterneh- mensplanung die Ziele für den Planungshorizont 2019 bis 2021 abgeleitet und eine Hauszinsmei- nung erstellt. Die folgenden Erläuterungen beschränken sich auf die voraussichtliche Geschäfts- und Ertragsentwicklung im Geschäftsjahr 2019. Die Vergleichszahlen beziehen sich auf die erreichten Er- gebnisse aus dem Jahr 2018.

Aufgrund des geringen Preisauftriebes wird die EZB die Niedrigzinspolitik weitestgehend beibehal- ten. Daher geht die Sparkasse Uecker-Randow für das Jahr 2019 von nur mäßig steigenden Geld- und Kapitalmarktzinsen aus. Im Rahmen der Mittelfristigen Unternehmensplanung wurden folgende An- nahmen getroffen:

Prognose Pr ognose Laufzeit Dez. 2018 Dez. 2019 - in % - - in % - 3 Monate - 0,18 0,02 1 Jahr - 0,03 0,10 5 Jahre 0,42 0,52 10 Jahre 0,97 1,08

Das Hauptaugenmerk 2019 liegt in einem deutlichen Ausbau des Kundenkreditvolumens. Da sowohl die Kundeneinlagen als auch die Durchschnittsbilanzsumme annähernd konstant bleiben, erfolgt die Kreditausweitung zu Lasten der Eigeschäftsbestände.

Die geplanten Veränderungen der wesentlichsten Durchschnittsbestände im Einzelnen zeigt die nachfolgende Übersicht:

Ist 2018 Prognose 2019 Differenz Durchschnittsbestände - in Mio. EUR - - in Mio. EUR - - in Mio. EUR - Eigengeschäfte 400,8 388,4 - 12,4 Forderungen an Kreditinstitute 26,6 18,6 - 8,0 Wertpapiere 374,2 369,8 - 4,4 Kundenforderungen 243,5 261,0 17,5 Kommunalkredite 43,5 41,0 - 2,5 Darlehen Privat/Gewerblich 200,0 220,0 20,0 Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 10,0 10,0 0

16

Kundeneinlagen 551,9 555,4 3,5 Spareinlagen 236,2 241,8 5,6 Sichteinlagen 299,6 300,6 1,0 Sparkassenbriefe 11,2 8,0 - 3,2 Termingelder 4,9 5,0 0,1 Durchschnittsbilanzsumme 695,4 694,0 - 1,4 Rundungsdifferenzen von 1 sind möglich

Voraussichtliche Ertragsentwicklung Historisch niedrige bzw. in Teilen negative Geld- und Kapitalmarktzinsen beeinflussen die Ertragslage auch in den nächsten Jahren. Mit dem Ausbau des Kundenkreditgeschäftes zu Lasten der Eigenge- schäfte sollen die Zinserträge gesteigert werden und mittelfristig zu einer Erhöhung des Zinsüber- schusses führen.

Die geplanten Ergebnisse für 2019 im Einzelnen zeigt die nachfolgende Übersicht:

Ertragslage Ist 2018 Plan 2019 Differenz Quelle: Betriebsvergleich/MUP 2019-2021 - in TEUR - - in TEUR - - in TEUR - Zinsüberschuss 13.479 13.292 - 187 (in Prozent zur DBS) 1,94 1,92 - 0,02 Zinserträge 14.320 14.095 - 225 Zinsaufwand - 841 - 803 - 38 Provisionsüberschuss 5.110 5.420 310 Sonstige ordentliche Erträge 254 215 - 39 Ordentliche Aufwendungen - 12.389 - 13.137 - 748 (in Prozent zur DBS) 1,78 1,89 0,11 Personalaufwand - 7.869 - 8.012 - 143 Sachaufwand - 4.362 - 4.989 - 627 Sonstige ordentliche Aufwendungen - 158 - 136 22

Bruttoertrag 18.685 18.791 106 Bruttoaufwand - 12.231 - 13.001 - 770 Cost-Income-Ratio (in %) 65,5 69,2 3,7 Betriebsergebnis I vor Bewertung 6.454 5.790 - 664 (in Prozent zur DBS) 0,93 0,83 - 0,10 Bewertungsergebnis - 2.270 - 1.903 367 BE im Wertpapiergeschäft - 360 -199 161 BE im Kundenkreditgeschäft - 358 - 750 -392 Sonstiges Bewertungsergebnis - 1.553 - 954 599 Neutrales Ergebnis - 1.955 - 1.040 915 Ertragssteuern - 1.588 - 1.197 391 Verfügbarer Gewinn 642 1.650 1.008 Zuführung zu § 340 f und g HGB 240 1.250 1.010 Bilanzgewinn 402 400 -2

Durchschnittsbilanzsumme (DBS) 695.397 694.978 - 419

Rundungsdifferenzen von 1 sind möglich 17

Gemäß den Planungen sinkt das Betriebsergebnis vor Bewertung im Jahr 2019 im Vergleich zum Vor- jahr voraussichtlich um 0,7 Mio. EUR auf 5,8 Mio. EUR ab. An dieser Entwicklung hat der Zinsüber- schuss, als die wichtigste Einnahmenquelle, einen Anteil von 0,2 Mio. EUR.

Die Provisionseinnahmen als zweitgrößte Einnahmequelle der Sparkasse Uecker-Randow werden sich in 2019 positiv entwickeln. Hintergrund ist die Gebührenerhöhung im Girobereich ab dem IV. Quartal 2018, die nunmehr erstmalig für ein volles Jahr ihre Wirkung entfaltet.

Die ordentlichen Aufwendungen steigen gemäß den Planungen um 0,7 Mio. EUR in 2019 an. Die Er- höhungen sind bedingt durch die tariflichen Steigerungen der Personalaufwendungen und die zu- sätzlichen Aufwendungen für Modernisierungsmaßnahmen von Geschäftsstellen.

Für das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft erfolgt die Festlegung des Planwertes grundsätzlich als Durchschnitt der Bewertungsaufwendungen der letzten zehn Jahre im Verhältnis zum Kreditbe- stand. Aufgrund der Abschreibungen der letzten drei Geschäftsjahre sowie der geplanten Ausweitung des Kundenkreditgeschäftes wurde das Limit auf 750 TEUR festgelegt.

Bei Eintritt der Hauszinsmeinung ergibt sich ein leicht negatives Bewertungsergebnis im Wertpa- piereigengeschäft.

Für sonstige Bewertungsmaßnahmen wurden vorsorglich 954 TEUR eingeplant.

Die Cost-Income-Ratio wird gemäß der Planung für 2019 einen Wert von 69,2 Prozent aufweisen. Der geplante verfügbare Gewinn 2019 wird mit 1,7 Mio. EUR voraussichtlich um 1,0 Mio. EUR höher ausfal- len als das Ergebnis aus dem Jahr 2018.

Gesamtaussage zur Geschäfts- und Ertragsentwicklung

Die Bilanzsumme wird in den nächsten Jahren nur leicht steigen. Durch die Ausweitung des Kunden- kreditgeschäftes, insbesondere im Privat- und Firmenkundenbereich, zu Lasten der Wertpapiereigen- geschäfte, sollen die Rückgänge bei den Zinserträgen moderater ausfallen. Die Möglichkeiten zu wei- teren Zinssenkungen bei den Kundeneinlagen sind beschränkt.

Die Entwicklung des verfügbaren Gewinns für 2019 ist gegenüber dem Vorjahr positiv. Das Ergebnis für 2019 ermöglicht einen weiteren Ausbau der Vorsorgereserven sowie den Ausweis eines Bilanzge- winns. Nicht planbare, unvorhersehbare sonstige Bewertungsergebnisse können mit den Reserven abgefangen werden.

Die erhöhten regulatorischen Anforderungen hinsichtlich der qualitativen und quantitativen Eigenka- pital- und Liquiditätsausstattung kann die Sparkasse Uecker-Randow vollumfänglich erfüllen. Die Ei- genmittelzielkennziffer wird bereits eingehalten, somit sind keine besonderen Maßnahmen erforder- lich.

18

2. Chancen und Risiken der prognostizierten Entwicklung

Die Aussagen zur voraussichtlichen Geschäfts- und Ertragsentwicklung basieren auf den getroffenen Annahmen für die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der Entwicklung der Geld- und Kapi- talmarktzinsen sowie der wirtschaftlichen Entwicklung im Geschäftsgebiet der Sparkasse. Im Folgen- den sind die Chancen und Risiken, die sich aus den Abweichungen von den angenommenen Parame- tern ergeben, dargestellt.

Vor dem Hintergrund der strukturellen Rahmenbedingungen werden durch das breite Geschäftsstel- lennetz, und die daraus entstehende Nähe zur Bevölkerung, Chancen gesehen sowohl im Einlagen- als auch im Kreditgeschäft bestehende Marktanteile zu sichern.

Um die Kundenzahlen auch weiterhin halten zu können, setzt die Sparkasse auf ein erhöhtes Quali- tätsmanagement.

Eine über dem Plan liegende Konjunkturentwicklung mit Ausstrahlung auf das Geschäftsgebiet der Sparkasse könnte zu einer höheren Geldvermögensbildung beitragen. Daraus würde sich eine erhöh- te Kreditnachfrage aufgrund einer gestiegenen Investitionsbereitschaft ergeben. In deren Folge wäre eine Verringerung der hohen Bilanzanteile der Wertpapiereigengeschäfte sowie eine Erhöhung der Anlagequote möglich. Ein steigendes Kreditgeschäft hat sowohl positive Auswirkungen auf das Zins- ergebnis als auch auf das Provisionsergebnis der Sparkasse. Innerhalb der Kundeneinlagen wurden keine nennenswerten Veränderungen prognostiziert. Präferieren die Kunden jedoch erneut die kurz- fristigen Anlagen und der Trend der Vorjahre setzt sich damit fort, würde sich das positiv auf das Zinsergebnis der Sparkasse auswirken.

Bleibt die Konjunkturentwicklung unterhalb der Prognose oder die gute Konjunkturentwicklung in Deutschland entfaltet die positiven Auswirkungen nicht auf das Geschäftsgebiet der Sparkasse Uecker-Randow, könnte das folgenden negativen Einfluss auf die geschäftliche Entwicklung der Spar- kasse haben: Die Kundeneinlagen gingen wegen einer geminderten Geldvermögensbildung deutlich zurück, die Kreditnachfrage ließe nach und es käme zu einer negativen Bilanzstrukturentwicklung. Darüber hinaus könnten höhere Bewertungsaufwendungen im Kundenkreditgeschäft eintreten.

Gemäß der prognostizierten Entwicklung der Geld- und Kapitalmarktzinsen verbleiben diese auf ei- nem historisch niedrigen Niveau. Bei einem deutlichen Zinsanstieg käme es zwar zu einer Erhöhung des Zinsertrages jedoch auch gleichzeitig zu einem Anstieg der Bewertungsaufwendungen der Wert- papiereigengeschäfte. Darüber hinaus würden die Umschichtungen der Kundeneinlagen in höher verzinsliche Anlagen den Zinsaufwand erhöhen.

Unter der Voraussetzung, dass das Niedrigzinsniveau noch über einen längeren Zeitraum anhält, ent- fielen zwar die Bewertungsaufwendungen für die Wertpapiere, jedoch würden auch die Zinsen zur Wiederanlage der fälligen Wertpapiere gering ausfallen. Dies beträfe ebenfalls die zur Prolongation auslaufenden Festzinskredite. Die Handlungsspielräume für eine Ausweitung der Margen im Kun- denkreditgeschäft als auch im Kundeneinlagengeschäft wären begrenzt.

19

Unabhängig von der Zinsentwicklung bestehen darüber hinaus zukünftig Ertragsrisiken, die sich aus dem gestiegenen Preisbewusstsein der Kunden und der Konditionenpolitik einzelner Mitbewerber ergeben.

Die Sachkosten unterliegen einem stetigen Überwachungsprozess. Größere Einsparungspotenziale werden in der Zukunft nicht gesehen, da die Anforderungen aus der Umsetzung des Aufsichtsrechts steigen. Des Weiteren wird die rasant fortschreitende Digitalisierung die Bedürfnisse und das Verhal- ten der Kunden verändern. Die Umsetzung des technologischen Wandels führt in den nächsten Jah- ren zu höheren Investitionen.

Bei den Personalkosten wurden moderate Tarifsteigerungen eingeplant. Insbesondere weitere aperi- odische Zuführungen zu Pensionsrückstellungen als Folge der Zinsentwicklung verschlechtern die Ergebnislage.

Risiken aus der Zugehörigkeit der Sparkasse zur Sparkassen-Finanzgruppe hat die Sparkasse im Risi- komanagementsystem durch entsprechende Überwachungs- und Controllingmaßnahmen erfasst. Mögliche Ertragsbelastungen werden in der Risikotragfähigkeitsberechnung für das Jahr 2019 be- rücksichtigt.

3. Risikobericht

3.1 Risikomanagement

Das gezielte und kontrollierte Eingehen von Risiken unter Beachtung renditeorientierter Vorgaben ist ein integraler Bestandteil der Gesamtrisikosteuerung der Sparkasse. Unter Berücksichtigung der Er- trags- und Risikosituation der Sparkasse bildet die Risikostrategie auf Grundlage des Risikotragfähig- keitskonzeptes die Basis für den Risikomanagementprozess. Die Risikostrategie leitet sich konsistent aus der Geschäftsstrategie der Sparkasse ab und ist untergliedert in die folgenden vier Teilstrategien:

1. Adressenrisikostrategie 2. Marktpreisrisikostrategie 3. Liquiditätsrisikostrategie 4. Strategie der operationellen Risiken

Der Vorstand der Sparkasse Uecker-Randow trägt die Verantwortung für die Risikostrategie, die min- destens jährlich im Rahmen des Strategieprozesses überarbeitet wird.

Das Management der Risiken in der Sparkasse in Anlehnung an den § 25a Abs. 1 KWG in Verbindung mit den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) ist ausgerichtet auf die wesentli- chen Risiken und umfasst sowohl Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse, die von der Sparkasse selbst erstellt werden, als auch Dienstleistungen, die von Dritten bezogen und von den Regelungen des § 25b KWG erfasst werden.

20

Der Begriff Risiko ist definiert als eine Verlust- oder Schadensgefahr, die entsteht, wenn eine erwarte- te zukünftige Entwicklung ungünstiger verläuft als geplant.

Im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzeptes findet diese Definition Anwendung für das Zinsüber- schussrisiko. Bei den anderen Risikopositionen ist das Risiko gleichzusetzen mit dem eingetretenen Verlust. Das aktuell in der Sparkasse Uecker-Randow zur Ermittlung der Risikotragfähigkeit verwende- te RTF-Tool vom OSV wird in 2019 durch das Tool S-RTF vom DSGV ersetzt. Mit dieser Einführung gilt im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzeptes für alle Risiken folgende Definition: Das Risiko ist eine Verlust- oder Schadensgefahr, die entsteht, wenn eine erwartete zukünftige Entwicklung ungünstiger verläuft als geplant.

Die unter Risikogesichtspunkten festgelegten Risikosteuerungs- und Risikocontrollingprozesse der Sparkasse umfassen insbesondere die Beurteilung, das Reporting, die Steuerung und das Controlling der für die Sparkasse wesentlichen Risiken. Unter Risikogesichtspunkten erfolgt die Einteilung der Risiken in der Sparkasse im Allgemeinen in die Kategorien Adressen-, Marktpreis-, Liquiditäts-, opera- tionelle und sonstige Risiken. Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für die Geschäftsaktivitäten hat die Sparkasse die Adressen-, die Marktpreis-, die Liquiditäts- und die operationellen Risiken den we- sentlichen Risiken zugeordnet. Bei der Beurteilung werden auch die Risikokonzentrationen einbezo- gen.

Das vorrangige Ziel des Risikomanagements ist es, die Risiken der Sparkasse transparent und dadurch steuerbar zu machen. Die Sparkasse hat diverse Festlegungen getroffen und interne Schwel- lenwerte bzw. den Risikoappetit definiert, die es ermöglichen, Risiken frühzeitig festzustellen, um so durch ein rechtzeitiges Eingreifen Schäden abzuwenden bzw. zu reduzieren. Die in der Sparkasse de- finierten Risikomanagementverfahren sind angemessen. Auch die implementierten Risikomanage- mentsysteme entsprechen dem Profil und der Strategie der Sparkasse Uecker-Randow.

In Anlehnung an die Größe, Umfang und Komplexität der wesentlichen Geschäftsaktivitäten der Spar- kasse dokumentiert das Risikohandbuch den gesamten Risikomanagementprozess und wird im Rah- men der jährlich durchgeführten Risikoinventur regelmäßig aktualisiert. Aus den Festlegungen im Risikohandbuch leiten sich die einzelnen vierteljährlichen, monatlichen und täglichen Risikoprüfun- gen ab. Die operative Verantwortung für die Risikosteuerung trägt der Fachbereich Betriebswirt- schaft/ Controlling.

In diesem Fachbereich ist auch die Risikocontrolling-Funktion implementiert, die die unabhängige Überwachung und Kommunikation der Risiken gemäß den MaRisk gewährleistet. Sie ist dem Markt- folgevorstand zugeordnet und damit aufbauorganisatorisch bis einschließlich der Ebene der Ge- schäftsleitung von den Bereichen getrennt, die für die Initiierung bzw. den Abschluss von Geschäften zuständig ist. Sie unterstützt den Vorstand in allen risikopolitischen Fragen, insbesondere bei der Entwicklung und Umsetzung der Risikostrategie sowie bei der Ausgestaltung eines Systems zur Be- grenzung der Risiken, bei der Durchführung der Risikoinventur und bei der Erstellung des Gesamtrisi-

21

koprofils. Darüber hinaus unterstützt sie die Geschäftsleitung bei der Einrichtung und Weiterentwick- lung der Risikosteuerungs- und -controllingprozesse, der Einrichtung und Weiterentwicklung eines Systems von Risikokennzahlen und eines Risikofrüherkennungsverfahrens. Des Weiteren ist die Risi- kocontrolling-Funktion verantwortlich für die laufende Überwachung der Risikosituation des Instituts, die Ermittlung der Risikotragfähigkeit, die Einhaltung der eingerichteten Risikolimite sowie die re- gelmäßige Erstellung der Risikoberichte.

Sie trägt Verantwortung für die Prozesse zur unverzüglichen Weitergabe von unter Risikogesichts- punkten wesentlichen Informationen an die Geschäftsleitung, die jeweiligen Verantwortlichen und die Innenrevision. Die Risikocontrolling-Funktion wird bei wichtigen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstandes eingebunden und erhält alle notwendigen Befugnisse sowie den uneingeschränkten Zu- gang zu allen unter Risikogesichtspunkten relevanten Informationen, die zur Aufgabenerfüllung not- wendig sind. Kommt es zu einem Wechsel der Risikocontrolling-Funktion, ist das Aufsichtsorgan durch den Vorstand rechtzeitig vorab, unter Angabe der Gründe für den Wechsel zu informieren.

Aufbauorganisatorisch stellt die Sparkasse sicher, dass die Bereiche Markt und Marktfolge sowie die Bereiche Handel, Abwicklung und Risikocontrolling voneinander getrennt sind. Die Risikomanage- ment- und Controllingsysteme werden durch den prozessunabhängigen Fachbereich Innenrevision überprüft.

3.2 Risikotragfähigkeit

Die Risikotragfähigkeit bildet die Schnittstelle zwischen der strategischen Ausrichtung der Sparkasse und den operativen Risikosteuerungs- und -controllingprozessen. Die Risikotragfähigkeit ist die Fä- higkeit eines Instituts, die Risiken des Sparkassengeschäftes durch die vorhandenen Mittel abzude- cken und so das Fortbestehen der Sparkasse zu sichern. Das Risikotragfähigkeitskonzept verfolgt einen Going-Concern-Ansatz mit GuV-orientierter Sichtweise, bei dem die Geschäftstätigkeit des Insti- tuts unter Einhaltung der bankaufsichtlichen Mindestkapitalanforderungen noch fortgeführt werden könnte, selbst wenn die eingesetzte Risikodeckungsmasse durch schlagend gewordene Risiken auf- gezehrt werden würde. Für den Fall, dass Risiken eintreten, sollen die entstehenden Verluste durch diese Mittel abgedeckt werden. Die Sparkasse Uecker-Randow ermittelt das Risikodeckungspotenzial nach folgendem Schema:

Sicherheitsrücklage ./. Immaterielle Vermögensgegenstände + Bilanzverlust/ Bilanzgewinn + Vorsorgereserven § 340 f HGB (als Eigenmittel gem. CRR Art. 62 angerechnet) + Vorsorgereserven § 340 f HGB (nicht als Eigenmittel angerechnet) + Vorsorgereserven § 340 g HGB + Operatives Ergebnis des Planjahres = Risikodeckungspotenzial 22

Zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit wählt die Sparkasse Uecker-Randow die periodengerechte Darstellung mit ihrem auf den Jahresabschluss festgelegten Planungshorizont und stellt zusätzlich per 30. Juni und 30. September jeden Jahres eine Betrachtung über den Bilanzstichtag hinaus an. Auf eine barwertige Betrachtungsweise wird verzichtet.

Auf der Grundlage des Risikodeckungspotenzials wurde zur Begrenzung und Steuerung der Risiken ein gesamtbankbezogenes periodisches Limitsystem für das Plan- und das Risikoszenario abgeleitet. Dabei werden im Plan- und Risikoszenario die Bewertungsrisiken im Kundenkredit- und Wertpapier- geschäft sowie darüber hinaus im Risikoszenario die Zinsüberschussrisiken, die Adressenrisiken im Eigengeschäft, die operationellen Risiken und sonstigen Risiken begrenzt.

Mit Umstellung der Risikotragfähigkeitskonzeption ab 2019 ist nur noch das Risikoszenario für die Sparkasse Uecker-Randow steuerungsrelevant.

Entsprechend der Bedeutung der Risiken wurden die Limite im Rahmen der Risikotragfähigkeit defi- niert. Die folgende Tabelle zeigt für das steuerungsrelevante Risikoszenario die festgelegten Limite und die Inanspruchnahme im Planjahr 2019. Zusätzlich wird der Anteil der Inanspruchnahme am Risi- kodeckungspotenzial dargestellt. Das Risikodeckungspotenzial wies per 31. Dezember 2018 einen Wert in Höhe von 88.436 TEUR auf.

Risikoszenario Inanspruch- Anteil Inanspr. Limit nahme am RDP - in TEUR - - in TEUR - - in % - Zinsüberschussrisiken 600 175 0,2 Bewertungsergebnis Kreditgeschäft 2.500 860 1,0 Bewertungsergebnis Wertpapiergeschäft 15.000 13.760 15,6 Adressenrisiko Eigengeschäft 7.000 6.396 7,2 Operationelle Risiken 300 202 0,2 Sonstige Risiken 954 113 0,1 Summe 26.354 21.506 24,3

Zusätzlich zu dem Risikoszenario werden in der Risikotragfähigkeit verschiedene Stressszenarien betrachtet. Die Stressszenarien geben Ausnahmesituationen wieder und heben sich deutlich vom Risikoszenario ab. Ziel ist es, zusätzliche Erkenntnisse über die Lage und die Anfälligkeiten der Spar- kasse bei Eintreten außergewöhnlicher, aber plausibler Ereignisse zu erlangen. Bei den Stressszena- rien werden historische und hypothetische Szenarien (Sensitivitäts- und Szenarioanalysen, univarait und multivariat) beurteilt.

Die Sensitivitätsszenarien betrachten eine krisenhafte Veränderung eines Risikoparameters. Dabei wird in fünf einzelnen Szenarien jeweils ein Risikoparameter gestresst.

23

So werden u.a. die Auswirkungen veränderter Marktzinsen auf den Zinsüberschuss und das Bewer- tungsergebnis im Wertpapiergeschäft, der Ausfall von Kundenforderungen im Kundenkreditgeschäft, der Ausfall eines Wertpapieremittenten simuliert sowie die historisch höchste Eigenkapitalanforde- rung gemäß der CRR angesetzt. Die Stressszenarien haben keine Relevanz im Rahmen der Steuerung. Es erfolgt eine Beurteilung der Ergebnisse ohne daraus eine Limitierung abzuleiten.

Darüber hinaus existieren drei weitere risikoartenübergreifende Szenarien - „schwerer konjunktureller Abschwung“, „inverser Stresstest“ sowie ein „individueller Stresstest“. Für das Szenario „individueller Stresstest“ werden die Ergebnisse der Stressszenarien gebündelt und durch den teilweisen Ausfall der Beteiligungen ergänzt. Das Szenario „schwerer konjunktureller Abschwung“ identifiziert die we- sentlichen Risikofaktoren und die Auswirkungen in Folge eines Abschwungs. Beim „inversen Stress- test“ wird untersucht, welche Ereignisse das Institut in seiner Überlebensfähigkeit gefährden können. Die Überlebensfähigkeit ist dann als gefährdet anzunehmen, wenn sich das ursprüngliche Geschäfts- modell als nicht mehr tragbar erweist. Die Sparkasse Uecker-Randow definiert die Gefährdung der Überlebensfähigkeit, wenn die Gesamtkennziffer gemäß CRR unter 10 Prozent fällt. Unabhängig vom „inversen Stresstest“ weist der „individuelle Stresstest“ die höchste Risikoausprägung für die Spar- kasse Uecker-Randow auf.

Die Ermittlung der Risikotragfähigkeit sowie die Prüfung bezüglich der Einhaltung und Auslastung der Limite finden in einem vierteljährlichen Turnus statt und werden im Rahmen der Risikoberichterstat- tung an den Vorstand und den Verwaltungsrat kommuniziert.

Das zur Unterlegung der aktuellen und zukünftigen Aktivitäten zur Verfügung stehende interne Kapi- tal der Sparkasse Uecker-Randow wird als angemessen beurteilt.

24

3.3 Einzelrisiken

3.3.1 Adressenrisiken

Das Adressenrisiko definiert die Gefahr, dass gegenüber dem Kreditinstitut bestehende Zahlungsver- bindlichkeiten teilweise oder vollständig uneinbringlich werden. Zusätzlich zu dem klassischen Kre- ditrisiko aus der direkten Kundenverbindung umfasst das Adressenrisiko neben dem Länderrisiko auch die Geldanlagen, die Beteiligungen sowie das Emittenten- und Kontrahentenrisiko im Wertpa- piereigengeschäft.

Die folgende Tabelle stellt die mit Adressenrisiken behafteten Positionen der Sparkasse Uecker- Randow per 31. Dezember 2018 dar:

31.12.2018 Gesamtbetrachtung des Kreditgeschäftes - in Mio. EUR - Forderungen an Kunden (einschl. Zusagen u. Avale) 380,1 Schuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere 341,3 Fonds 7,9 Schuldscheine 25,0 Forderungen gegenüber KI/ LZB 62,7 Beteiligungen 2,1 Stille Einlage 0,5 Summe 819,6

Da die Sparkasse Uecker-Randow grundsätzlich nur in Produkte im Investmentgrade-Bereich inves- tiert, ist das Adressenrisiko der Eigengeschäfte als vertretbar zu bewerten. Um Konzentrationsrisiken zu vermeiden, wurden für alle Eigengeschäfte Kontrahenten- und Emittentenlimite vergeben. Schuld- scheindarlehen werden nur mit inländischen Kreditinstituten bzw. öffentlichen Emittenten abge- schlossen. Darüber hinaus investiert die Sparkasse nur in Wertpapiere, deren Emittenten- bzw. Emis- sionsrating in der Risikoklassifikation des Investmentgrades liegt. Wenn kein Rating vorhanden ist, muss der Emittent bzw. die Emission des Wertpapieres aus Deutschland, den deutschen Bundeslän- dern oder den Staaten der Europäischen Union stammen bzw. von Deutschland oder den deutschen Bundesländern verbürgt sein. Bei einer Herabstufung auf ein Non-Investmentgrade wird individuell über die weitere Vorgehensweise entschieden.

Auch das Länderrisiko schätzt die Sparkasse Uecker-Randow als überschaubar ein, da nur in Länder der Europäischen Union im Investmentgrade-Bereich investiert wurde. Bei den im Eigenbestand be- findlichen ausländischen Wertpapieren handelt es sich ausschließlich um in Euro notierte Staatsan- leihen.

Im Rahmen der Zusammenführung der S-Direkt-Marketing GmbH & Co.KG mit der MehrWert Service- gesellschaft mbH im Jahr 2018 erhielten die Kommanditisten die eingezahlten Einlagen zurück. Da-

25

mit wurde die Beteiligung an der S-Direkt Marketing GmbH & Co.KG aufgegeben. Über die Bewer- tungsmaßnahmen an der über den Sparkassenbeteiligungszweckverband M-V gehaltenen Beteili- gung an der Nord/LB wurden im Kapitel „3.1 Ertragslage“ berichtet.

Die Sparkasse Uecker-Randow unterhält eine stille Einlage bei der HSH Nord Bank AG in Höhe von 0,5 Mio. EUR. Für die stille Einlage wurde im Jahr 2009 eine Wertberichtigung in voller Höhe gebildet. Aufgrund der noch immer herrschenden Unsicherheiten und den weiterhin fehlenden Zinszahlungen wird die Wertberichtigung für die stille Einlage beibehalten.

Entsprechend einer Empfehlung des OSV hat sich die Sparkasse in 2018 an einer Sammelklage be- züglich der Geltendmachung offener Ansprüche gegenüber der HSH Nord Bank AG in vollem Umfang beteiligt. Die Sparkasse Uecker-Randow plant zukünftig keine Investitionen in diesem Segment.

Die Sparkasse betreibt grundsätzlich ein Standardkreditgeschäft . Im Rahmen der Risikoinventur wur- de festgestellt, dass sich die Sparkasse mit der Gewährung der Kundenkredite entsprechend dem Regionalprinzip an ihrem öffentlichen Auftrag gemäß § 2 SpkG des Landes Mecklenburg-Vorpommern orientiert und damit bewusst ein Konzentrationsrisiko eingeht. Dieses wird durch die jahrelange Ge- schäftserfahrung, die Nähe zu den Kunden und die damit verbundenen Informationsvorteile mini- miert. Darüber hinaus werden Limitierungen vorgenommen um das mit dem Kreditgeschäft verbun- dene Adressenrisiko zu begrenzen. Die Hereinnahme von Sicherheiten ist obligatorisch, soweit die Gestellung möglich bzw. erforderlich ist. Auch bei der Kreditvergabe hält sich die Sparkasse an intern definierte Kriterien, die u.a. das Rating des Kunden berücksichtigen. Darüber hinaus ist auf eine nachhaltige Kapitaldienstfähigkeit abzustellen.

Das Kreditrisikopotenzial wird im Rahmen eines Limitsystems begrenzt und regelmäßig überwacht. Die Sparkasse setzt mit dem einheitlichen DSGV-Rating ein aussagekräftiges Risikoklassifizierungs- verfahren zur Beurteilung von Adressenrisiken im Kundenkreditgeschäft ein. Das DSGV-Rating stellt ein mathematisch-statistisches Beschreibungsmodell dar, das die ausfallrelevanten Merkmalsausprä- gungen eines Kreditnehmers auf der Basis historischer Erfahrungswerte in eine Bonitätsaussage transformiert. Für die Durchführung von Risikoklassifizierungsmaßnahmen hat die Sparkasse Rege- lungen getroffen, wonach alle Kunden, die nicht ausschließlich Sparkonten führen, einer Bonitätsbe- urteilung zu unterziehen sind. Im gewerblichen Kreditgeschäft nutzt die Sparkasse die Segmente Standard-, Immobilien- und Kunden-Kompakt-Rating. Die Ratingnoten werden mindestens jährlich überwacht. Im Privatkundengeschäft kommt das Bestands- (kundenbezogen) sowie das Antrags- scoring (anlassbezogen) für Konsumentenkredite und Baufinanzierungen zum Einsatz. Neben der laufenden Überwachung der Kundenkredite ist somit bereits bei der Kreditvergabe eine umfassende Risikoanalyse der Kreditkunden gewährleistet.

Die folgende Übersicht dokumentiert die Einteilung des mit Adressenrisiken behafteten Kreditge- schäftes in einzelne Ratingklassen.

26

31.12.2018 Ratingklassen Ausfallwahrscheinlichkeit - in Mio. EUR - Ratingklasse 1 - 9 0 - 2,00 % 794,2 Kundenkreditgeschäft 355,2 Schuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere 341,3 Fonds 7,9 Schuldscheine 25,0 Ford. KI/ LZB 62,7 Beteiligungen 2,1 Ratingklasse 10 - 15 3,00 - 20,00 % 11,6 Kundenkreditgeschäft 11,6 Ratingklasse 16 - 18 100 % 13,3 Kundenkreditgeschäft 12,8 Stille Einlagen 0,5 Ohne Rating 100 % 0,5 Kundenkreditgeschäft 0,5 Summe 819,6

Für das Adressenrisiko stellt die Sparkasse im Rahmen der Risikotragfähigkeitsbetrachtung ein Limit zur Verfügung, welches sich an den historisch höchsten negativen Bewertungsergebnissen im Kredit- geschäft orientiert. Vor dem Hintergrund des wachsenden Kreditgeschäftes, wird von höheren Ausfäl- len ausgegangen, sodass unter der Berücksichtigung eines Risikoaufschlags das Limit mit 2.500 TEUR angesetzt wird. Aufgrund der negativen Bewertungsergebnisse der letzten zwei Geschäftsjahre sowie eines steigenden Kundenkreditgeschäftes, wird in der Planung von einem negativen Bewertungser- gebnis in Höhe von 750 TEUR ausgegangen.

Darüber hinaus bestehen Regelungen zur Risikovorsorge bezüglich der Bildung von Einzel- und Pau- schalwertberichtigungen sowie von Rückstellungen. Eine Wertberichtigung hat dann zu erfolgen, wenn ein Forderungsausfall mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist und eine dauerhafte Wert- minderung nachgewiesen werden kann. Zentrales System für die Belegung der gesamten Risikovor- sorge ist die Software RKB unter OSPlus, in der Kunden-, Forderungs- und Sicherheitendaten erfasst werden. Im Rahmen einer jährlichen Prüfung und Bewertung der Sicherheitenwerte wird der Realisa- tionswert ermittelt. Per 31. Dezember 2018 lag dieser Wert bei 9,0 Mio. EUR.

Die Kalkulation der Pauschalwertberichtigungen erfolgt anhand einer historischen Grundlage von 5 Jahren. Dabei wird aus dem Verhältnis von Kreditausfällen und risikobehaftetem Kreditvolumen eine durchschnittliche Ausfallquote errechnet.

Als Ausfälle gelten die um Eingänge auf abgeschriebenen Forderungen und Gewinne aus der Sicher- heitenbewertung verringerten Direktabschreibungen, der Verbrauch von Einzelwertberichtigungen und Abschreibungen auf ersteigerte Grundstücke sowie die Verluste aus der Sicherheitenbewertung.

27

Von der ermittelten Ausfallquote wurde ein Abschlag von 40 Prozent kalkuliert. Zum risikobehaftetem Kreditvolumen gehören Forderungen an Kunden (vor Abzug von Wertberichtigungen) abzüglich der Ausleihungen an öffentliche Institutionen und Forderungen, für die insgesamt ein latentes Risiko nicht anzunehmen ist.

Konzentrationsrisiken bestehen für die Geldanlagen bei der Nord/LB mit 12,1 Prozent, der DekaBank DGZ mit 15,1 Prozent, der Landesbank Hessen-Thüringen mit 7,6 Prozent sowie der Landesbank Ba- den-Württemberg mit 4,9 Prozent gemessen an den gesamten Geldanlagen einschließlich der Wert- papierleihegeschäfte der Sparkasse Uecker-Randow zum 31. Dezember 2018.

Aus Sicherheitsgründen hat die Sparkasse Limitierungsfestlegungen getroffen um die Adressenrisi- ken im Zusammenhang mit den Landesbanken überschaubar zu halten. Diese Risikokonzentrationen werden vor dem Hintergrund des Sicherungsverbundes der Sparkassen-Finanzgruppe akzeptiert.

Eine bedeutende Risikoart innerhalb des Adressenrisikos ist das Strukturrisiko, welches aus der man- gelnden Diversifikation des Kreditportfolios resultiert. Die Sparkasse Uecker-Randow hat daher unter- schiedliche Risikobegrenzungsmaßnahmen in Form von Limitierungen definiert, die die Adressenrisi- ken minimieren sollen.

Limitierungsregelungen im Kundenkreditgeschäft

das Privat- und Firmenkundengeschäft ≤ 250 TEUR soll 50 Prozent an Größenklassen deren Gesamtsumme nicht unterschreiten

die beiden größten Hauptbranchen sollen 50 Prozent der Kredite an Branchen Firmenkunden nicht überschreiten

mind. 70 Prozent des Kreditvolumens im Privat- und Firmenkundenge- Rating schäft müssen der Ratingklasse 1-9 zugeordnet sein

Limite im Eigengeschäft 31.12.2018 - in Mio. EUR - Lfd. Konto/ Tagesgeld 60 Geldanlagen Termingeld 50 Schuldscheine Schuldscheine 60 Lfd. Konto/ Tagesgeld 50 Termingeld 20 Wertpapierpensionsgeschäfte 30 Geldaufnahmen Langfristige Refinanzierungen 40 darunter: Nord/LB 10 darunter: Sonst. Instit. Kontrahenten 30 Inländ. öffentl.-recht. Emittenten - Wertpapiergeschäfte Inländ. KI/ Unternehmen Spk-Verbund - (AAA-BBB) ausl. KI/ staatsnahe Emittenten/ OECD-Staat 75

28

Unternehmensanleihe 15 Floater 50 Konsortium-Anleihe 25 Fonds Max. 5 Mio. EUR je Fonds 20 Wertpapierleihe - je Kontrahent max. 50 Mio. EUR 150 geschäfte

Für alle erkennbaren Adressenrisiken im Kreditgeschäft hat die Sparkasse Uecker-Randow eine aus- reichende Vorsorge getroffen. Die jeweiligen Limitierungen definieren den Risikoappetit der Sparkas- se. Erhöhte Adressenrisiken im Kreditgeschäft bestehen derzeit nicht. Aufsichtsrechtlich stehen der Sparkasse ausreichend haftende Eigenmittel für die Unterlegung der Adressenrisiken im Kreditrisiko- standardansatz zur Verfügung.

Für das Management und Controlling der Adressenrisiken sind die Fachbereiche Zentrale Marktfolge und Betriebswirtschaft/ Controlling verantwortlich.

Im Rahmen der vierteljährlichen Risikoberichterstattung werden der Vorstand und der Verwaltungsrat über die Einhaltung der Adressenrisikostrategie sowie die Entwicklung des Gesamtportfolios infor- miert. Darüber hinaus erfolgen gemäß den Bestimmungen im Risikohandbuch monatliche Reports an den Vorstand bezüglich der Limiteinhaltungen im Eigengeschäft.

3.3.2 Marktpreisrisiken

Als Marktpreisrisiko wird der mögliche Verlust bezeichnet, der aufgrund sich ändernder Marktpreise von Sachgütern oder Finanztiteln entsteht und damit die Ertragslage der Sparkasse nachhaltig nega- tiv beeinflusst.

Es besteht aus dem Zinsänderungsrisiko, welches sich in dem Zinsüberschuss aller verzinslichen Bi- lanzpositionen widerspiegelt, dem Abschreibungsrisiko aus dem Depot A-Bereich sowie dem Spreadrisiko. Für die Sparkasse Uecker-Randow ist das Marktpreisrisiko neben dem Adressenrisiko das bedeutendste Risiko.

Im Rahmen der Risikoinventur wurde festgestellt, dass sich das Marktpreisrisiko der Sparkasse Uecker-Randow im Wesentlichen auf das Zinsänderungsrisiko beschränkt. Aufgrund der Anlagestra- tegie des Hauses gibt es keine Aktienkurs- und keine Währungskursrisiken. Vor dem Hintergrund der Limitbegrenzung für den Kauf von ausländischen Staatsanleihen bewegen sich die daraus ergeben- den Länderrisiken in einem überschaubaren Umfang. Die hohen Wertpapierbestände werden für ver- tretbar gehalten, da vorzunehmende Bewertungen aufgrund des beabsichtigten Dauerbesitzes nur vorübergehend sind. Risikokonzentrationen wurden in den einzelnen Laufzeitbändern bei den Wert- papieren, die die Sparkasse in ihrem Bestand hält, festgestellt. Damit besteht die Gefahr von Wieder- anlagerisiken, die zu Zinseinbußen bei anhaltend niedrigen Geld- und Kapitalmarktzinsen führen

29

können. Diesem Risiko soll durch die strategische Vorgabe der tendenziellen Gleichverteilung der Wertpapierbestände über einen Zeitraum von 10 Jahren entgegen gewirkt werden.

Die Sparkasse führte zur Erfüllung der Anforderungen gem. IDW RS BFA 3 die Ermittlung und Berech- nung der Daten für die verlustfreie Bewertung von zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs per 31. Dezember 2018 durch. Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass bei einer verlustfreien Bewer- tung des Zinsbuches, die vereinbarten (zukünftigen) Zinserträge des Bestandes zum Abschlussstich- tag die (künftigen) Aufwendungen decken. Die Bildung einer Drohverlustrückstellung im Jahresab- schluss 2018 war daher nicht erforderlich.

Die Berechnung des Zinsänderungsrisikos auf handelsrechtlicher Ebene erfolgt in vierteljährlichen Abständen. Dabei finden Methoden der Margenplanung sowie das Konzept der gleitenden Durch- schnitte zur Bestimmung von Ablauffiktionen für variable Positionen Anwendung. Die Messung des Zinsänderungsrisikos wird auf der Grundlage der geplanten Bilanzstruktur und unterschiedlichen Zinssituationen für einen Dreijahreszeitraum vorgenommen. Neben der individuellen Zinsprognose werden Szenariobetrachtungen auf der Grundlage der vom OSV zur Verfügung gestellten Grenzzins- szenarien simuliert. Jährlich werden alle Grenzszenarien für die Risiko- und Stresssituation simuliert, um das Szenario mit den höchsten negativen Auswirkungen für das Wertpapierergebnis und den Zinsüberschuss für die Sparkasse zu ermitteln. Die Prüfung per September 2018 ergab, dass das Sze- nario „PPP“ die höchsten negativen Auswirkungen aufweist. In diesem Szenario steigen die kurz-, mittel- und langfristigen Zinssätze an. Stützstellen bilden die Zinsen von 1 Monat, 3 Jahren und 10 Jahren. Es wird die Zinshistorie von 1999 bis 2016 betrachtet. Dem Risikoszenario liegt ein Kon- fidenzniveau von 95 Prozent zu Grunde, beim Stressszenario werden die Maximalwerte berücksich- tigt.

Die Bewertung der Wertpapiere des Anlagebestandes erfolgt im Planszenario auf Grundlage des ge- milderten Niederstwertprinzips, im Risiko- und Stressszenario auf Grundlage des strengen Niederst- wertprinzips. Die Berechnungen per 31. Dezember 2018 ergaben nach Anwendung des Szenarios „PPP“ folgende Abweichungen vom Planszenario im Zinsüberschuss und Wertpapierergebnis:

Abweichungsrisiko Abweichungsrisiko Zinsszenario Zinsüberschuss Wertpapiere - in TEUR - - in TEUR - PPP Risiko - 175 - 13.957 PPP Stress - 204 - 20.270

Die Risiken sind durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial der Sparkasse gedeckt.

Zur Erfüllung der Anforderungen aus dem BaFin-Rundschreiben Nr. 11/2011 (BA) ermittelt die Spar- kasse Uecker-Randow die Barwertveränderung des regulatorischen Eigenkapitals bei einer plötzli- chen und unerwarteten Zinsänderung. Simuliert werden die Auswirkungen der von der BaFin vorge- gebenen Zinsänderung von +200 Basispunkten und -200 Basispunkten. Entsprechend den aufsichtli-

30

chen Vorgaben erfolgt im Rahmen der Simulation die Verwendung einer risikolosen Zinskurve und eine Zinskappung im Szenario - 200 BP. Die Sparkasse ermittelt die Kennziffer in der Anwendung sDis OSPlus der Integrierten Zinsbuchsteuerung Plus monatlich und berichtet die Ergebnisse an den Vor- stand. Per 31. Dezember 2018 ergaben die Berechnungen folgende Werte:

Veränderung der Zinsänderung Veränderung Eigenmittel gemäß BaFin-Vorgaben - in TEUR - - in % - + 200 BP - 16.560 - 24,19 - 200 BP - 1.427 - 2,09

Der Grenzwert von 20 Prozent wurde von der Sparkasse Uecker-Randow im Jahresverlauf überschrit- ten.

Neben dem Zinsänderungsrisikokoeffizienten erfolgt die Beurteilung der Angemessenheit der Ei- genmittel darüber hinaus nach folgendem Prüfkriterium:

Gesamte Eigenmittelanforderung + Barwertminderung infolge Zinsschock ≤ Eigenmittel x 0,95

Die Berechnung per 31. Dezember 2018 zeigt, dass die vorhandenen Eigenmittel um 27,8 Mio. EUR höher sind als die Eigenmittelanforderungen. Das Zinsänderungsrisiko wird vor dem Hintergrund der bestehenden Reserven für vertretbar gehalten.

Die Wertpapiereigengeschäfte sind hinsichtlich ihres handelsrechtlichen Risikos limitiert. Das Limit ergibt sich aus dem im Rahmen der Risikotragfähigkeit ermittelten Teillimit für das Depot A-Geschäft. Die Limitauslastung im Depot-A Bereich wird täglich überprüft und dem Vorstand monatlich bzw. ad- hoc bei Eintritt einer Limitauslastung von 80 Prozent zur Kenntnis gegeben. Einmal monatlich erfolgt eine Untersuchung der Auswirkungen der Handelsgeschäfte auf die Ertragslage der Sparkasse. Das handelsrechtliche Limit war per 31. Dezember 2018 mit 18 Prozent in Anspruch genommen. Im ge- samten Jahresverlauf 2018 kam es zu keinen Limitüberschreitungen.

Für das Management und Controlling der Marktpreisrisiken ist der Fachbereich Betriebswirtschaft/ Controlling verantwortlich. Die Darstellung der Marktpreisrisiken erfolgt im Rahmen der vierteljährli- chen Risikoberichterstattung an den Vorstand und den Verwaltungsrat.

Die Marktpreisrisiken für die Sparkasse Uecker-Randow werden für vertretbar gehalten.

3.3.3 Liquiditätsrisiko

Unter dem Liquiditätsrisiko wird allgemein die Gefahr verstanden, dass das Kreditinstitut seinen Zah- lungsverpflichtungen nicht mehr uneingeschränkt nachkommen kann. Liquiditätsrisiken ergeben sich aufgrund mangelnder Synchronitäten zwischen Mittelzuflüssen und Mittelabflüssen, die vor allem durch die Fristentransformation sowie durch Unsicherheiten bei den erwarteten Zahlungsströmen begründet sind. 31

Im Rahmen der Umsetzung der 5. MaRisk-Novelle zum 31. Oktober 2018 sowie der zukünftigen ILAAP (Internal Liquidity Adequacy Assessment Process)-Anforderungen wurden zahlreiche neue bzw. geän- derte Aspekte in der Liquiditätssteuerung der Sparkasse Uecker-Randow implementiert.

Gemäß § 11 KWG legt die Sparkasse Uecker-Randow ihre Mittel so an, dass jederzeit eine ausreichen- de Zahlungsbereitschaft gewährleistet werden kann. Die Meldung der Liquiditätsdeckungskennzahl (LCR) soll sicherstellen, dass die Sparkasse ihren Zahlungsverpflichtungen in einer definierten Stress- situation für mindestens einen Monat nachkommen kann. Die Sparkasse Uecker-Randow hat ange- messene Systeme zur Messung, Überwachung und Kontrolle des Liquiditätsrisikos implementiert.

Nimmt die LCR einen Wert kleiner gleich 2 an, unterschreitet sie den intern festgelegten Schwellen- wert. Die Höhe der Kennzahlen beschreibt einerseits den Risikoappetit, den die Sparkasse bereit ist einzugehen, andererseits lässt sie dem Institut trotzdem noch genügend Handlungsspielraum, um nicht unmittelbar in eine kritische Kennzahlenausprägung zu gelangen. In der Vergangenheit konnte die Sparkasse Uecker-Randow die jederzeitige Einhaltung der LCR-Vorgaben gewährleisten.

Per 31. Dezember 2018 wies die LCR einen Wert in Höhe von 8,79 auf. Für die Erfüllung der aufsichts- rechtlichen Liquiditätsanforderungen stehen der Sparkasse auch weiterhin genügend Mittel zur Ver- fügung.

Die Steuerung des untertägigen Liquiditätsrisikos erfolgt grundsätzlich über die tägliche Disposition. Dabei werden die intern bekannten Zahlungszu- und -abflüsse des Rechnungswesens, größere vor- hersehbare Zahlungen aus dem Kundengeschäft sowie eine Expertenschätzung über die Höhe der nicht disponierbaren Zahlungen berücksichtigt. Kurzfristige Über- bzw. Unterdeckungen werden durch eine ausgewogene Liquiditätsplanung sowie die kurzzeitige Inanspruchnahmen von Kreditli- nien ausgeglichen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an Offenmarktgeschäften. Die strategischen Liquiditätsrisiken werden durch eine verantwortungsvolle Strukturierung der Aktiva und Passiva vermieden.

Die Berechnungen zum Liquiditätsmanagement werden in der Sparkasse Uecker-Randow mit Hilfe der Anwendung sDis OSPlus in einem vierteljährlichen Zyklus durchgeführt. Basis für die Betrachtung ist die sogenannte Liquiditätsübersicht, die sich aus der Liquiditätsablaufbilanz (LAB) und dem vor- handenen Liquiditätsdeckungspotenzial (LDP) zusammensetzt. Die LAB und das LDP berücksichtigen die zukünftigen (prognostizierten) Liquiditätsabläufe und -deckungspotenziale und stellen diese ge- genüber um die Liquiditätssituation der Sparkasse zu verdeutlichen. Im Rahmen der Implementie- rung der ILAAP-Anforderungen erfolgt die Prüfung nunmehr in einem Basis-, Plan-, bankinduzierten, marktinduzierten und einem kombinierten Stressszenario. Für einen Zeitraum von 5 Jahren, werden jeweils die zu erwartenden Liquiditätszuflüsse den Liquiditätsabflüssen gegenübergestellt. Die Zu- sammenfassung erfolgt in einer Liquiditätsbedarfsübersicht und der Ermittlung der Survival Period (Überlebensdauer) in Monaten.

32

Im Basisszenario werden alle Liquiditätspositionen zum Stichtag ohne Planannahmen verarbeitet um im Rahmen der Meldung der ALMM (Additional Liquidity Monitoring Metrics) der Aufsicht reportet.

Die Grundlage im Planszenario bildet die vierteljährliche Planung inklusive der Neugeschäftsannah- men unter Berücksichtigung der Zinsentwicklung entsprechend der Hauszinsmeinung. Über einen Betrachtungshorizont von 5 Jahren soll eine permanente Liquiditätsüberdeckung gewährleistet sein. Die Berechnungen per 31. Dezember 2018 zeigten, dass in der Sparkasse Uecker-Randow ausrei- chend Liquidität vorhanden ist.

Im bankinduzierten Stressszenario werden nachteilige Institutsbedingungen simuliert. So wird z.B. von einer Rückzahlung der Wertpapiere in Höhe des Marktwertes abzüglich eines Haircuts sowie ei- nem Abfluss der Kundeneinlagen ausgegangen.

Die Simulation zum Stichtag 31. Dezember 2018 ergab, dass die Sparkasse auch im bankinduzierten Stressszenario über eine ausreichende Liquiditätsüberdeckung verfügt, sodass keine Survival Period innerhalb des 5-Jahres-Zeitraumes ermittelt wurde. Die intern definierte Mindest-Survival-Period von 24 Monaten wurde nicht unterschritten.

Beim marktinduzierten Stressszenario wird eine weltweite Banken- und Finanzkrise zugrunde gelegt, die einen Crash auf dem Aktienmarkt auslöst. Die Simulation setzt erhöhte Haircuts im Rahmen des Verkaufs der Wertpapiere an. Auch in diesem Szenario ließ sich bei der Kalkulation zum Stichtag 31. Dezember 2018 keine Survival Period ermitteln, sodass die intern definierte Mindest-Survival-Period nicht unterschritten wurde und die Sparkasse über genügend Liquidität verfügt.

Im kombinierten Stressszenario werden die markt- und bankinduzierten Stressparameter angewandt. Die Simulation zum 31. Dezember 2018 ergab eine Survival Period von 49 Monaten und einen Liquidi- tätsbedarf von 28,4 Mio. EUR. Die intern definierte Mindest-Survival-Period von 24 Monaten wurde nicht unterschritten.

Die durchgeführten Szenarioberechnungen belegen, dass die Sparkasse Uecker-Randow auch in Stresssituationen über eine ausreichende Liquidität verfügt.

Das Liquiditätsrisiko lässt sich unter anderem in Form des Refinanzierungsrisikos konkretisieren. Die- se Risikoart beschreibt das Missverhältnis in der Laufzeit zwischen Aktiva und Passiva, wenn infolge längerfristiger Verwendung von kurzfristig zur Verfügung stehenden Mitteln im Aktivgeschäft oder durch zu geringe Platzierung von längerfristigen Einlagen die Refinanzierung nicht vorbehaltlos si- chergestellt ist. Je größer die Fristentransformation vom Umfang und ihrer zeitlichen Erstreckung ist, umso größer sind tendenziell die damit verbundenen Refinanzierungsrisiken.

Zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen gemäß BTR 3.1 Tz. 5 MaRisk erfolgte in der Sparkasse Uecker-Randow die Einführung eines einfachen Kostenverrechnungssystems. Dabei wer- den die direkten Liquiditätskosten als Differenz der dem Einzelgeschäft zugrunde gelegten (gedeck- ten/ungedeckten) Zinskurve und der entsprechenden risikolosen Zinskurve ermittelt. Im Ergebnis

33

werden die positiven Liquiditätsbeiträge der Aktivgeschäfte den negativen Liquiditätsbeiträgen der Passivgeschäfte gegenübergestellt. Mit Umsetzung der 5. MaRisk-Novelle sowie den ILAAP- Anforderungen wurden die Szenarien zur Ermittlung des Refinanzierungsrisikos angepasst. So erfolgt weiterhin die technische Umsetzung u.a. in den Systemen der Integrierten Zinsbuchsteuerung Plus. Als Grundlage dient die vierteljährliche Planung inklusive der Neugeschäftsannahmen.

Neben dem Planszenario wird zusätzlich ein Stressszenario kalkuliert, das jährliche Mittelabflüsse der Kundeneinlagen simuliert. Die Berechnungen per 31. Dezember 2018 ergaben für die Folgejahre kei- nen wesentlichen Refinanzierungsbedarf.

Im Rahmen der vierteljährlichen Risikoberichterstattung an den Vorstand wird ebenfalls die Liquidi- tätsliste kommuniziert. Diese dokumentiert die der Sparkasse Uecker-Randow zur Verfügung stehen- den Möglichkeiten der Liquiditätsbeschaffung.

Für das Management und Controlling der Liquiditätsrisiken ist der Fachbereich Betriebswirt- schaft/Controlling verantwortlich. Über die Liquiditätsrisiken wird vierteljährlich im Rahmen der Risi- koberichterstattung an den Vorstand und Verwaltungsrat berichtet.

Das Liquiditätsrisiko schätzt die Sparkasse auch künftig als überschaubar ein.

3.3.4 Operationelle Risiken

Das operationelle Risiko ist die Gefahr von Schäden, die infolge der Unangemessenheit oder des Ver- sagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse entstehen.

Die operationellen Risiken unterliegen einerseits quantitativen Anforderungen hinsichtlich der Unter- legung mit Eigenkapital in den Meldungen gemäß der CRR als andererseits auch qualitativen Anfor- derungen bezüglich der Einrichtung angemessener Risikosteuerungs- und -controllingprozesse be- zogen auf ihre Identifizierung, Messung und Steuerung.

Die Sparkasse Uecker-Randow hat Verfahren zur Identifizierung und Quantifizierung von operationel- len Risiken im Unternehmen implementiert. Anhand einer Risikoinventur (ex-ante) in den einzelnen Organisationseinheiten und des Aufbaus einer Schadensfalldatenbank (ex-post) erfolgt ein bankin- ternes Management der operationellen Risiken. Bruttoschadensfälle ab 5.000 EUR werden in einer Schadensfalldatenbank aufgenommen und vierteljährlich dem Vorstand und Verwaltungsrat im Rah- men des Risikoberichtes kommuniziert. Ad-hoc wird der Vorstand bei einem Bruttoschadenswert ab 10.000 EUR informiert.

Zur Ermittlung und Bewertung der Risiken findet die jährlich bzw. anlassbezogen durchzuführende Risikoinventur statt. Dabei schätzen die Fachbereichsleiter die Bedeutung und Eintrittswahrschein- lichkeit der einzelnen operationellen Risiken ein. Die Ergebnisse werden in einem gesonderten Be- richt dem Vorstand und Verwaltungsrat innerhalb der Risikoberichterstattung zur Kenntnis gegeben.

34

Ziel dieser Methoden ist die Feststellung der wesentlichen operationellen Risiken. Daraus sind Maß- nahmen und Handlungsvorschläge abzuleiten, mit denen die operationellen Risiken minimiert wer- den können.

Die Eckpunkte einer aktiven Risikosteuerung stellen in der Sparkasse Uecker-Randow insbesondere Maßnahmen zur Verminderung von potenziellen Verlusten aus operationellen Risiken, deren Ein- trittswahrscheinlichkeiten und deren Verlusthöhe dar.

Der Einsatz von Notfallplänen und die Festlegung von Schutzvorkehrungen, vor allem in betriebsin- ternen Prozessen und organisatorischen Bereichen, dienen der Vermeidung bzw. der besseren Be- herrschbarkeit von operationellen Risiken. Durch den Abschluss von Versicherungsverträgen wird Schäden vorgebeugt. Bezüglich der technischen Ausstattung setzt die Sparkasse Uecker-Randow den zentralen Betrieb der Finanz-Informatik ein und nimmt einen Full-Service in Anspruch. Auch die Be- triebsverantwortung für das Netz wurde an den Dienstleister übergeben. Im Zusammenhang mit dem Einsatz des IT-Services erfolgen durch das Rechenzentrum außerdem die Bereitstellung von Diensten zum Schutz vor unberechtigten Zugriffen von außen und damit die Sicherstellung der Vertraulichkeit der Informationen. Die Datensicherung und -wiederherstellung ist ebenfalls mit dem Dienstleister vertraglich vereinbart. Ergänzend dazu führt die Sparkasse im Rahmen ihrer eigenen Not- und Aus- fallvorsorge regelmäßige Prüfungen durch. Entsprechende Ergebnisse werden zeitnah in die Risiko- vorsorgemaßnahmen eingearbeitet. Darüber hinaus verfügt die Sparkasse Uecker-Randow über eine umfangreiche Datenbank an Arbeits- und Dienstanweisungen, welche die Vorgänge innerhalb der Geschäftsprozesse regeln.

In den vergangenen Jahren führten in der Sparkasse Uecker-Randow vor allem die Risikoarten Exter- ne Einflüsse und Mitarbeiter zu Schadensfällen . Die Bruttoschadenswerte beliefen sich im Zeitraum von 2007 bis 2018 auf durchschnittlich 54 TEUR pro Jahr. Die Nettoschadenswerte lagen unter der Bruttoschadenshöhe. Daraus ist erkennbar, dass die Maßnahmen, die die Sparkasse zur Schadens- minderung getroffen hat, optimal den Verhältnissen angepasst sind.

Die Verantwortung für das Management und Controlling der operationellen Risiken liegt im Fachbe- reich Betriebswirtschaft/ Controlling. Hinsichtlich der Meldung von Schadensfällen bedarf es der Mit- arbeit aller Fachbereiche. Jeder Mitarbeiter ist angehalten, Schäden oder Überschreitungen von in- tern festgelegten Schwellenwerten zu melden. Die getroffenen Maßnahmen sind regelmäßig auf ihre Aktualität hin zu überprüfen (z.B. Notfallplan). Mit der Umsetzung der 5. MaRisk-Novelle sind auch die „boundary events“ zu melden, d.h. nicht eindeutig zuordenbare Schadensfälle oder Beinaheverluste.

35

Die Sparkasse Uecker-Randow hat einige ihrer Geschäftsaktivitäten ausgelagert. Zu den wesentlichen Auslagerungen gehören:

- Entwicklung und Bereitstellung von IT-Produkten und Abwicklung der Datenverarbeitung (Fi- nanz Informatik GmbH & Co. KG)

- Risikoklassifizierung im Kundenkreditgeschäft und Instrumente zur Steuerung der

Adressenrisiken, Rating (Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH)

- Überwachungssystem zur Umsetzung der EU-Marktmissbrauchsregulierung (MAR)

gemäß Art. 16 Abs. 2 (S Broker AG & Co.KG)

- Auslagerung der Funktion des Informationssicherheitsbeauftragten (ISB) an die

Firma s-consit ab dem 01. November 2018

Risiken in Verbindung mit Auslagerungen werden in der Sparkasse mit Hilfe einer Risikoanalyse beur- teilt. Es sind angemessene Steuerungs- und Überwachungsprozesse bezüglich der mit einer Auslage- rung verbundenen Risiken implementiert. Darüber hinaus erfolgt vor der Auslagerung eine Betrach- tung unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Grundsätzlich sollen mit einer Auslagerung Kos- teneinsparungen und eine Optimierung von Betriebsabläufen erreicht werden.

Im Rahmen des Risikomanagements von Auslagerungen werden die Prozesse in einer Wesentlich- keitsprüfung auf ihre Bedeutung für die Sparkasse Uecker-Randow geprüft. Handelt es sich um eine wesentliche Auslagerung ist der auslagernde Fachbereich für die regelmäßige Überwachung der Leis- tungserbringung verantwortlich. Einmal im Jahr berichtet der Fachbereich Betriebswirtschaft/ Con- trolling über die wesentlichen Auslagerungen gegenüber dem Vorstand und dem Verwaltungsrat.

Im Rahmen der Risikotragfähigkeit wird im Planszenario kein Limit für operationelle Risiken hinter- legt, da die Ergebnisse unterjährig bereits im operativen Ergebnis berücksichtigt werden. Im Risiko- szenario geht die Sparkasse von einem pauschalen Betrag in Höhe von 300 TEUR aus, der das Dreifa- che eines für die Sparkasse definierten bedeutenden Schadensfalles beziffert.

Die bisher getroffenen Maßnahmen zur Reduzierung des Schadensausmaßes hält die Sparkasse Uecker-Randow für angemessen. Die Sparkasse schätzt die Gefahren aus operationellen Risiken auch künftig als überschaubar ein.

36

Gesamteinschätzung

Die Risikosteuerungs- und -managementsysteme der Sparkasse Uecker-Randow sind entsprechend der Art und dem Umfang der Geschäftstätigkeiten ausgerichtet. Vor dem Hintergrund der stetigen Weiterentwicklung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement werden die Systeme konti- nuierlich weiterentwickelt und den Bedürfnissen der Gesamtbanksteuerung angepasst.

Die Risikolage der Sparkasse Uecker-Randow ist aufgrund des hohen Bestandes an Wertpapiereigen- geschäften besonders durch die Marktpreisrisiken geprägt. Die Adressenrisiken im Kundenkreditge- schäft bewegen sich im vertretbaren Rahmen. Risiken, die für die Sparkasse bestandsgefährdend sein könnten, sind derzeit nicht erkennbar.

Der risikogewichteten Aktiva in Höhe von 258.525 TEUR stehen 68.451 TEUR Eigenmittel gegenüber, woraus sich eine Gesamtkapitalquote gemäß CRR von 26,48 Prozent zum 31. Dezember 2018 ergibt. Mit einem Risikodeckungspotenzial von insgesamt 88.436 TEUR verfügt die Sparkasse Uecker- Randow über genügend Reserven zur Bewältigung künftig möglicher Risiken.

Pasewalk, den 20. März 2019

Der Vorstand

Zahn Mirasch

37

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018

der Sparkasse Uecker-Randow

Sitz Pasewalk

eingetragen beim Amtsgericht Amtsgericht Neubrandenburg Handelsregister-Nr. HRA 1432

38

Jahresbilanz zum 31. Dezember 201 8

31.12.2017 Aktivseite EUR EUR EUR EUR TEUR 1. Barreserve a) Kassenbestand 8. 933.702 ,00 8.056 b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 7.882. 217,47 7.434 16.815.919,47 15.490 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen –,— –,— b) Wechsel –,— –,— –,— –,— 3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 55.036.816, 10 43.479 b) andere Forderungen 20.194.975,35 25.224 75.231.791,45 68.704 4. Forderungen an Kunden 248.055.858,43 238.234 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 104.287.410,19 ( 97.584 ) Kommunalkredite 45.215.798,45 ( 57.934 )

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten –,— –,— darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank –,— ( –,— ) ab) von anderen Emittenten –,— –,— darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank –,— ( –,— ) –,— –,— b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten 199.564.027,61 207.107 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 199.564.027,61 ( 20 7.107 ) bb) von anderen Emittenten 143.743.358,76 127.644 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 99.887.128,97 ( 127.644 ) 343.307.386,37 334.751 c) eigene Schuldverschreibungen –,— –,— Nennbetrag –,— ( –,— ) 343.307.386,37 334.751 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 7.888.771,7 4 5.000 6a. Handelsbestand –,— –,—

7. Beteiligungen 2.131.053, 99 4.718 darunter: an Kreditinstituten –,— ( –,— ) an Finanzdienst - leistungsinstituten 262.315,3 9 ( 262 )

8. Anteile an verbundenen Unternehmen –,— –,— darunter: an Kreditinstituten –,— ( –,— ) an Finanzdienst - leistungsinstituten –,— ( –,— )

9. Treuhandvermögen 16.705.4 92,31 18.017 darunter: Treuhandkredite 16.705.4 92,31 ( 18.017 )

10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch –,— –,—

11. Immaterielle Anlagewerte a) Selbst geschaffene gewerblich e Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte –,— –,— b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbl. Schutzrech te und ähnliche ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Wer Werten 53.892,00 24 c) Geschäfts - oder Firmenwert –,— –,— d) geleistete Anzahlungen –,— –,— 53.892,00 24 12. Sachanlagen 3.756.798,56 4.005

13. Sonstige Vermögensgegenstände 134.503,82 260

14. Rechnungsabgrenzungsposten 74.116,86 48

Summe der Aktiva 714.155.585,00 689.249

39

Jahresbilanz zum 31. Dezember 201 8

Passivseite 31.12.2017

EUR EUR EUR EUR TEUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig 7. 293,16 8 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 25.804.198,69 24.469 25.811.491,85 24.477 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 232.826.780,15 225.455 ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 5.702.170,57 7.929 238.528.950,72 233.384 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 342.664.986,40 317.543 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 10.564.731,91 13.933 353.229.718,31 331.476 591.758.669,03 564.860 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen –,— –,— b) andere verbriefte Verbindlichkeiten –,— –,— darunter: Geldmarktpapiere –,— ( –,— ) –,— –,— 3a. Handelsbestand –,— –,—

4. Treuhandverbindlichkeiten 16.705.492,31 18.017 darunter: Treuhandkredite 16.705.492,31 ( 18.017 )

5. Sonstige Verbindlichkeiten 503.661,95 528

6. Rechnungsabgrenzungsposten 266.025,50 218

7. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 8.797.711,91 8.271 b) Steuerrückstellungen 15.300,00 173 c) andere Rückstellungen 2.464.952,93 2.143 11.277.964, 84 10.587 8. (weggefallen)

9. Nachrangige Verbindlichkeiten 1.636.000,00 5.008

10. Genussrechtskapital –,— –,— darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig –,— ( –,— )

11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 32.390.000,00 32.150

12. Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital –,— –,— b) Kapitalrücklage –,— –,— c) Gewinnrücklagen ca) Sicherheitsrücklage 33.404.634,23 32.889 33.404.634,23 32. 889

d) Bilanzgewinn 401.645,29 516 33.806.279,52 33.405

Summe der Passiva 714.155.585,00 689.249 1. Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln –,— –,— b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaf ten und Gewährleistungsverträgen 2.133.352,03 2.215 Über eine weitere, nicht quantifizierbare Eventualverbindlichkeit wird im Anhang berichtet c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichk . –,— –,— 2.133.352 ,03 2.215 2. Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften –,— –,— b) Pla tzierungs - und Übernahmeverpflichtungen –,— –,— c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 9.784.473,75 8.461

9.784.473,75 8.461

40

Gewinn - und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 1.1.-31.12.2017 EUR EUR EUR EUR TEUR 1. Zi nserträge aus a) Kredit - und Geldmarktgeschäften 9.072.080,53 8.744 abgesetzte negative Zinsen 57.643,88 ( 11 ) aus der Abzinsung von Rückstellungen –,— ( –,— ) b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 5.179.378,44 5.512 abgesetzte negative Zinsen –,— ( –,— ) 14.251.458,97 14.255 2. Zinsaufwendungen 830.132,60 976 abgesetzte positive Zinsen 79.697,75 ( 45 ) aus der Aufzinsung von Rückstellungen 14,69 ( –,— ) 13.421.326,37 13.279 3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 205.537,86 198 b) Beteiligungen 183.457,57 133 c) Anteilen an verbundenen Unternehmen –,— –,— 388.995,43 332 4. Erträge aus Gewinngem./ abführung o. Teilgew. –,— –,— 5. Provisionserträge 5.387.115,66 5.252 6. Provisionsaufwendungen 301.742,61 235 5.085.373,05 5.017 7. Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands –,— –,— Zuführ. o. Entn. aus d. Fonds f. allg. Bankrisiken –,— ( –,— ) 8. Sonstige betriebliche Erträge 365.005,11 2.064 aus der Fremdwährungsumrechnung –,— ( –,— ) aus der Abzinsung von Rückstellungen –,— ( –,— ) 9. (weggefallen) 19.260.699,96 20.691 10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter 6.429.938,07 6.376 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 2.177.140,42 1.688 darunter: für Altersversorgung 987.998,32 ( 530 ) 8.607.078,49 8.064 b) andere Verwaltungsaufwendungen 4.129.606,01 3.914 12.736.684,50 11.978 11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 553.856,93 534 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 487.764,60 570 aus der Fremdwährungsumrechnung –,— ( –,— ) aus der Aufzinsung von Rückstellungen 323.403,78 ( 344 ) 13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 632.064,95 898 14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen u. bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft –,— –,— 632.064,95 898 15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an ver bundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertp . 2.601.371,08 3.726 16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren –,— –,— 2.601.371,08 3.726 17. Aufwendungen aus Verlustübernahme –,— –,— 18. Zuführung zu m/ Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 240.000,00 950 19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 2.008.957,90 2.035 20. Außerordentliche Erträge –,— –,— darunter: Übergangseffekte aufgrund des Bilanz - rechtsmodernisierungsgesetzes –,— ( –,— ) 21. Außerordentliche Aufwendungen –,— –,— darunter: Übergangseffekte aufgrund des Bilanz - rechtsmodernisierungsgesetzes –,— ( –,— ) 22. Außerordentliches Ergebnis –,— –,— 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.587.517,50 1.499 darunter: Veränd. d. Steuerabgr. nach § 274 HGB –,— ( –,— ) 24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 19.795,11 20 1.607.312,61 1.519 25. Jahresüberschuss 401.645,29 516 26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr –,— –,— 401.645,29 516 27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage –,— –,— b) aus anderen Rücklagen –,— –,— 401.645,29 516 28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage –,— –,— b) in andere Rücklagen –,— –,— –,— –,— 29. Bilanzgewinn 401.645,29 516

41

Anhang zum Jahresabschluss 2018

0. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der Sparkasse Uecker-Randow wurde nach den für Kreditinstitute geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.

I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungs- vorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden ergänzenden Vorschriften (§§ 340 ff. HGB).

Forderungen

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden wurden mit dem Nennwert bilanziert.

Von Dritten erworbene Schuldscheinforderungen wurden mit den Anschaffungskosten angesetzt.

Bei den Forderungen an Kunden wurde dem akuten Ausfallrisiko durch die Bildung von Einzelwertbe- richtigungen Rechnung getragen. Auf den latent gefährdeten Forderungsbestand wurden angemes- sene Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt, basierend auf den Erfahrungswerten der Vergan- genheit. Bei der Ermittlung der Pauschalwertberichtigung wurden ein fünfjähriger Betrachtungszeit- raum sowie ein Abschlag von 40 Prozent vom durchschnittlichen Forderungsausfall vorgenommen. Soweit die Gründe für eine Wertberichtigung nicht mehr bestehen, sind Zuschreibungen (Wertaufho- lungen) bis zu den Zeit- bzw. Nominalwerten vorgenommen worden.

Wertpapiere

Die Ermittlung der Anschaffungskosten der Wertpapiere erfolgte nach der Durchschnittsmethode. Während die Bewertung der Wertpapiere der Liquiditätsreserve zum strengen Niederstwertprinzip erfolgte, sind die Wertpapiere des Anlagevermögens zu den Anschaffungskosten bzw. zu den fortge- führten Buchwerten angesetzt worden. Wertaufholungen wurden durch Zuschreibungen auf den hö- heren Kurs, maximal aber bis zu den Anschaffungskosten, berücksichtigt. Bei der Bewertung von Wertpapieren wurde der beizulegende Wert aus einem Börsen- oder Marktpreis bestimmt.

Bei den Wertpapierleihegeschäften verbleibt das wirtschaftliche Eigentum der Wertpapiere beim Ver- leiher. Die verliehenen Wertpapiere werden unverändert in den originären Bilanzposten bilanziert.

42

Bei den im Bestand gehaltenen Anteilen am offenen Immobilienfonds ist für die Bewertung grund- sätzlich der nach investmentrechtlichen Grundsätzen bestimmte Rücknahmepreis maßgeblich. Bei Anteilen an offenen Immobilienfonds, die dem Anlagevermögen zugeordnet wurden, sind vertraglich geregelte Rückgabefristen zu beachten.

Beteiligungen

Beteiligungen wurden grundsätzlich zu den Anschaffungskosten bilanziert.

Die Beteiligung am Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern (SZV M-V) wur- de aufgrund einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung der vom SZV M-V gehaltenen Beteili- gung an der Norddeutschen Landesbank auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagevermögen

Entgeltlich erworbene Software wurde nach den Vorgaben des IDW-Rechnungslegungsstandards „Bilanzierung von Software beim Anwender“ (IDW RS HFA 11) unter dem Bilanzposten „Immaterielle Anlagewerte“ ausgewiesen. Sie sind mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Ab- schreibungen, angesetzt worden, wobei eine Nutzungsdauer von 3 Jahren zugrunde gelegt wurde.

Die planmäßigen Abschreibungen für Gebäude des Anlagevermögens wurden linear nach der be- triebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 10 bis 50 Jahren vorgenommen.

Bei Gegenständen der Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich Betriebsvorrichtungen des Anlagevermögens erfolgten die planmäßigen Abschreibungen linear nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer.

Bei Mieterein- und -umbauten erfolgte die Abschreibung nach den für Gebäude maßgeblichen Grundsätzen bzw. nach der kürzeren betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 250,00 EUR sowie Software mit Anschaf- fungskosten bis 410,00 EUR sind im Erwerbsjahr sofort als Aufwand erfasst worden. Geringfügige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten über 250,00 EUR bis 1.0000,00 EUR wurden in einen Sam- melposten eingestellt, der über 5 Jahre linear gewinnmindernd aufzulösen ist.

Liegt der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Vermögensgegenständen über dem Wert, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist und handelt es sich dabei um eine voraussicht- lich dauernde Wertminderung, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getra- gen.

43

Bei Gebäuden in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nach steuerrechtlichen Vorschriften (z. B. Sonderabschreibungen nach dem Fördergebietsgesetz) wurden gemäß Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB unter Anwendung der für sie bis zum Inkrafttreten des BilMoG geltenden Vorschriften fortgeführt.

Aufgrund der unter Inanspruchnahme der Übergangsregelung des Artikels 67 Abs. 4 EGHGB allein nach steuerrechtlichen Vorschriften vorgenommenen Abschreibungen und der daraus resultierenden Beeinflussung des Steueraufwandes liegt der ausgewiesene Jahresüberschuss der Sparkasse um etwa die Hälfte über dem Betrag, der ansonsten auszuweisen gewesen wäre.

Sonstige Vermögensgegenstände

Für die in den sonstigen Vermögensgegenständen enthaltene Vermögenseinlage eines stillen Gesell- schafters wurde die im Jahr 2009 in voller Höhe gebildete Wertberichtigung aufgrund einer voraus- sichtlich dauernden Wertminderung beibehalten. Die weiteren hier ausgewiesenen Vermögensge- genstände werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Rückstellungen

Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmänni- scher Beurteilung notwendig ist. Künftige Preis- und Kostensteigerungen wurden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Ursprungslaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem Rechnungszins der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) abgezinst. Von dem Abzinsungswahlrecht, bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger abzuzinsen, wurde kein Gebrauch gemacht.

Rückstellungen für Pensionen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf der Grundlage der neuen Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck entsprechend dem Teilwertver- fahren unter Berücksichtigung der zukünftig erwarteten Lohn- und Gehaltssteigerungen von 1,9 % bzw. 0 % sowie Rentensteigerungen von 1,9 % bzw. 1,0 % ermittelt. Die Umstellung auf die neuen Richttafeln führte zu einer Erhöhung der Pensionen. Die Anpassungsbeträge wurden in voller Höhe als Personalaufwand erfasst.

Die Rückstellungen für Pensionen wurden mit einem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahre ergibt. Der Rechnungszins für Pensionen beträgt 3,21 %.

44

Bei der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen wurde unterstellt, dass sich der Verpflichtungsumfang sowie der Rechnungszinssatz erst zum Ende der Periode ändern.

Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen wurden im operativen Ergebnis er- fasst.

Der beizulegende Wert des Deckungsvermögens wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem Er- füllungsbetrag der betreffenden Verpflichtungen aus Pensionen verrechnet und ergab einen passivi- schen Überhang in Höhe von 51 TEUR, der unter „Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflich- tungen“ ausgewiesen wurde.

Angaben zu nicht passivierten pensionsähnlichen Verpflichtungen

Sparkassen haben ihren Arbeitnehmern Leistungen der betrieblichen Altersversorgung nach Maßga- be des „Tarifvertrags über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes - Altersvorsorge-TV-Kommunal (ATV-K)“ zugesagt. Um den anspruchsberechtigten Mitarbeitern die Leistungen der betrieblichen Altersversorgung gemäß ATV-K zu verschaffen, ist die Sparkasse Uecker- Randow Mitglied in der Zusatzversorgungskasse Mecklenburg-Vorpommern (ZMV) mit Sitz in Stras- burg ().

Die ZMV finanziert die Versorgungsverpflichtungen im Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren (Hyb- ridfinanzierung). Hierbei werden im Rahmen eines Abschnittdeckungsverfahrens ein Umlagesatz und ein Zusatzbeitrag bezogen auf die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte der versicherten Beschäf- tigten ermittelt. Aus den Zusatzbeiträgen wird gemäß § 64 ZVK-Satzung innerhalb des Vermögens der ZVK ein separater Kapitalstock aufgebaut.

Der Umlagesatz betrug im Geschäftsjahr 2018 1,3 % der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte. Der Zusatzbeitrag betrug im Geschäftsjahr 2018 vom 01.01. - 30.06. 4,6 % und vom 01.07. - 31.12. 4,8 %. Davon beträgt der Arbeitnehmeranteil 2,3 % bzw. 2,4 %. Dadurch vermindert sich der Gesamtbeitrag zur Kapitaldeckung um 2,3 % bzw. 2,4 %. Der Umlagesatz bleibt im Geschäftsjahr 2019 unverändert.

Der Rechtsanspruch der versorgungsberechtigten Mitarbeiter zur Erfüllung des Leistungsanspruchs gemäß ATV-K richtet sich gegen die ZMV, während die Verpflichtung der Sparkasse ausschließlich darin besteht, der ZMV im Rahmen des mit ihr begründeten Mitgliedschaftsverhältnisses die erforder- lichen, satzungsmäßig geforderten Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen. Die Gesamtaufwen- dungen für die Zusatzversorgung bei versorgungspflichtigen Entgelten von 5.644 TEUR betrugen im Geschäftsjahr 2018 339 TEUR.

Nach der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) in seinem Rechnungslegungsstandard IDW RS HFA 30 n. F. vertretenen Rechtsauffassung begründet die Durchführung der betrieblichen Altersversor- gung bei einem externen Versorgungsträger wie der ZVK handelsrechtlich eine mittelbare Versor-

45

gungsverpflichtung. Die ZVK hat im Auftrag der Sparkasse den nach Rechtauffassung des IDW (vgl. IDW RS HFA 30 n. F.) zu ermittelnden Barwert der auf die Sparkasse im umlagefinanzierten Abrech- nungsverband entfallenden Leistungsverpflichtung zum 31. Dezember 2018 ermittelt. Unabhängig davon, dass es sich bei dem Kassenvermögen um Kollektivvermögen aller Mitglieder des umlagefi- nanzierten Abrechnungsverbandes handelt, ist es gemäß IDW RS HFA 30 n. F. für Zwecke der Angaben im Anhang nach Art. 28 Abs. 2 EGHGB anteilig in Abzug zu bringen. Auf dieser Basis beläuft sich der gemäß Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebene Betrag auf 4.361 TEUR.

Die quantitative Ermittlung erfolgte im Jahr 2018 nach einer bundesweit einheitlichen Methodik, die der Rechtauffassung des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) entspricht. Der Barwert der auf die Sparkasse entfallenden Leistungsverpflichtung wurde danach in Anlehnung an die versicherungsma- thematischen Grundsätze und Methoden (Anwartschaftsbarwertverfahren), die auch für unmittelbare Pensionsverpflichtungen angewendet wurden, unter Berücksichtigung einer gemäß Satzung der ZVK unterstellten jährlichen Rentensteigung von 1 % und unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln RT 2018 G / 2015 G / ermittelt. Als Diskontierungszinssatz wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB i. V. m. der Rückstellungsabzinsungsverordnung der auf Basis der vergangenen zehn Jahre ermittelte durch- schnittliche Marktzinssatz von 3,21 % verwendet, der sich bei einer pauschal angenommenen Rest- laufzeit von 15 Jahren ergibt. Da es sich nicht um ein entgeltbezogenes Versorgungssystem handelt, sind erwartete Gehaltssteigerungen nicht zu berücksichtigen. Die Daten zum Versichertenbestand der Versorgungseinrichtung per 31. Dezember 2018 liegen derzeit noch nicht vor, sodass auf den Versichertenbestand per 31. Dezember 2017 abgestellt wurde.

Der gemäß Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebende Betrag bezieht sich auf die Einstandspflicht der Spar- kasse gemäß § 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG, bei der die Sparkasse für die Erfüllung der zugesagten Leis- tung einzustehen hat (Subsidiärhaftung), sofern die ZMV die vereinbarten Leistungen nicht erbringt. Hierfür liegen gemäß der Einschätzung des verantwortlichen Aktuars im Aktuar-Gutachten 2018 für die Sparkasse keine Anhaltspunkte vor. Vielmehr bestätigt der Verantwortliche Aktuar der ZMV in diesem Gutachten die Angemessenheit der rechnungsmäßigen Annahmen zur Ermittlung des Finan- zierungssatzes und bestätigt auf Basis des versicherungsmathematischen Äquivalenzprinzips die dauernde Erfüllbarkeit der Leistungsverpflichtungen der ZMV.

Der Rückstellungsbetrag für die Verpflichtungen aus abgeschlossenen Altersteilzeitvereinbarungen wurde nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Berücksichtigung der zukünftig erwar- teten Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,6 % ermittelt und für eine durchschnittliche Restlaufzeit von 1,96 Jahren mit einem auf das Jahresende prognostizierten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre von 0,89 % abgezinst.

Die übrigen Rückstellungen wurden in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. 46

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzins- satz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Bei Restlaufzeiten zwischen 1 und 15 Jahren ergaben sich Zinssätze zwischen 0,85 % und 2,36 %. Bei der Ermittlung der im Zusammenhang mit der Rück- stellungsbewertung entstehenden Aufwendungen und Erträge wurde davon ausgegangen, dass eine Änderung des Abzinsungssatzes zu Beginn der Periode eintritt, sodass der Buchwert der Verpflich- tungen mit dem Zinssatz zu Beginn der Periode aufgezinst wurde. Entsprechendes gilt für eine Ver- änderung des Verpflichtungsumfangs; bei einem teilweisen Verbrauch der Rückstellung vor Ablauf der Restlaufzeit gilt die Annahme, dass dieser Verbrauch erst zum Ende der jeweiligen Periode er- folgt.

Aufwendungen aus der Aufzinsung der anderen Rückstellungen wurden im operativen Ergebnis er- fasst.

Für die unwiderrufliche Verpflichtung, neben den jährlichen Beitragszahlungen zusätzliche Beiträge in den Sparkassenstützungsfonds des Ostdeutschen Sparkassenverbandes gemäß den Grundsätzen der risikoorientierten Beitragsbemessung des Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe zu leisten, wurden Rückstellungen in Höhe von 897 TEUR (Barwert) gebildet. Auf die Ausführungen zu den künftigen Einzahlungsverpflichtungen in ein nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. § 43 des Einlagensiche- rungsgesetz (EinSiG) anerkanntes Einlagensicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe unter Abschnitt „Sonstige finanzielle Verpflichtungen“ (§ 285 Nr. 3a HGB) wird verwiesen.

Fonds für allgemeine Bankrisiken

Es besteht ein Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB.

Strukturierte Produkte

Die strukturierten Produkte wurden nach den hierfür maßgeblichen handelsrechtlichen Regeln ein- heitlich bilanziert und bewertet.

Verlustfreie Bewertung im Zinsbuch

Alle bilanziellen und außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzinstrumente außerhalb des Handelsbe- stands (Bankbuch) wurden in eine Gesamtbetrachtung einbezogen, der die Methodik der barwertori- entierten Betrachtungsweise zugrunde liegt. Nach dem Prinzip der verlustfreien Bewertung von Zins- risiken im Jahresabschluss von Kreditinstituten ergibt sich die Notwendigkeit zur Bildung einer Rück- stellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften nur insoweit, dass der Buchwert des

47

Bankbuchs größer ist als der Barwert des Bankbuchs. Aus der Überprüfung zum Bilanzstichtag ergab sich kein Rückstellungsbedarf für Zinsänderungsrisiken, da der Netto-Buchwert aller zinstragenden Positionen durch den kongruent ermittelten Netto-Barwert unter Berücksichtigung der dem Zinsbuch zurechenbaren Risiko- und Verwaltungskosten überdeckt wurde.

Währungsumrechnung

Die Sortenbestände wurden zum Ankaufskurs der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Die Erträge aus der Umrechnung der Sortenbestände wurden vollständig erfolgswirksam vereinnahmt.

48

II. Erläuterungen zur Jahresbilanz

AKTIVSEITE

Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute

In diesem Posten sind enthalten:

Forderungen an die eigene Girozentrale: 35.037 TEUR

Posten 4: Forderungen an Kunden

In diesem Posten sind enthalten: 31.12.2018 31.12.2017 TEUR TEUR Forderungen an Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht 3.652 3.652

Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

Von den in diesem Posten enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert 320.529 TEUR nicht börsennotiert 20.324 TEUR

Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

Von den in diesem Posten enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert 0 TEUR nicht börsennotiert 7.889 TEUR

Posten 7: Beteiligungen

Beteiligungsspiegel

Eigenkapital Beteiligungsquote Ergebnis 2017 Name und Sitz TEUR Prozent TEUR

Ostdeutscher Sparkassenverband, 181.121 0,596972 -437 Berlin

Sparkassenbeteiligungszweckver- band Mecklenburg-Vorpommern, 82.893 4,010 -27.263 Rostock

49

Im Hinblick auf die untergeordnete Bedeutung der weiteren Beteiligungen für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse wird auf Angaben gemäß § 285 Nr. 11 HGB in Verbindung mit § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB verzichtet.

Posten 9: Treuhandvermögen

Das Treuhandvermögen betrifft in voller Höhe die Forderungen an Kunden.

Posten 12: Sachanlagen

Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und Bauten haben einen Bilanzwert in Höhe von 2.221 TEUR

Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt: 491 TEUR

Posten 15: Aktive latente Steuern

Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum 31.12.2018 Steuerlatenzen. Die Steuerentlastungen resultieren aus bilanziellen An- satzunterschieden insbesondere bei der Forderungsbewertung, die voraussichtlich in den nächsten Jahren verrechnet werden können. Es ergeben sich keine künftigen Steuerbelastungen. Eine passive Steuerabgrenzung war demzufolge nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde verzichtet. Die Ermittlung der Differenzen erfolgte bilanzpostenbezogen unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 29,1 % (Körper- und Gewerbesteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag). Aus Beteili- gungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftssteuer und dem Solidari- tätszuschlag unterliegende Differenzen, wurden bei den Berechnungen mit 15,8 % bewertet.

Mehrere Posten betreffende Angaben

Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden

Vermögensgegenstände beläuft sich auf: 27 TEUR

50

Anlagenspiegel

Entwicklung des Anlagevermögens in TEUR

Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der kumulierten Abschreibungen Buchwerte

Änder ung Afa gesamt 01.01. 31.12. 01.01. Abschrei- Zuschrei- im Zusammmenhang 31.12 31.12. 31.12. Zugang Abgang Umb. 2018 2018 2018 bungen bungen mit Zugang Abgang 2018 2018 2017 Umb.

Immaterielle Anlage- 245 60 74 0 231 222 30 0 0 75 0 177 54 24 werte

Sachanlagen 32.758 278 1.280 0 31.756 28.754 523 0 0 1.278 0 27.999 3.757 4.005

Sonstige Vermögens- 500 0 0 0 500 500 0 0 0 0 0 500 0 0 gegenstände

Veränderungssaldo

Forderungen an KI - 5.000 20.000 25.000

Schuldverschrei- bungen und andere + 9.615 171.619 162.004 festverzinsliche WP

Aktien und andere nicht festverzinsliche + 2.889 7.889 5.000 WP

Beteiligungen -2.587 2.131 4.718

Es wurde von der Zusammenfassungsmöglichkeit des § 34 Abs. 3 RechKredV Gebrauch gemacht. Die Fortführung der Spalte Anschaffungskosten ist wegen der Anwendung von § 34 Abs. 3 Satz 2 RechKredV nicht möglich.

51

PASSIVSEITE

Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

In diesem Posten sind enthalten:

Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale 14.864 TEUR

Der Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten übertragenen Vermögensgegenstände beläuft sich auf 14.864 TEUR

Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten

Die Treuhandverbindlichkeiten betreffen in voller Höhe Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Posten 7: Rückstellungen

In die Verrechnung gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurden Vermögensgegenstände mit Anschaf- fungskosten in Höhe von 108 TEUR einbezogen. Deren beizulegender Wert zum Bilanzstichtag betrug 89 TEUR. Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens wurde gemäß § 255 Abs. 4 HGB nach allgemeinen Bewertungsmethoden bewertet. Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden (Ver- pflichtungen aus Pensionen) betrug 140 TEUR.

In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Aufwendungen und Erträge verrechnet (Brut- tobeträge):

• Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen: 5 TEUR

• Erträge aus Zeitwertveränderungen des Deckungsvermögens: 14 TEUR

• Aufwendungen für die Rückstellungsbildung: 13 TEUR

Der Saldo aus der Verrechnung der vorgenannten Aufwendungen und Erträge wurde im operativen Ergebnis erfasst.

Der bilanzielle Ansatz der Pensionsrückstellungen in Höhe von 8.798 TEUR wurde nach der Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren ermittelt. Auf Basis des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäfts- jahren beträgt der Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen 9.649 TEUR. Zum Bilanzstichtag ergibt sich hieraus ein Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB in Höhe von 851 TEUR. Aus- schüttungsgesperrt nach § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB sind unter Berücksichtigung bereits erfolgter The- saurierungen 58 TEUR. Der Jahresüberschuss kann somit nicht voll ausgeschüttet werden.

52

Posten 6: Rechnungsabgrenzungsposten

In diesem Posten sind enthalten: 31.12.2018 31.12.2017

TEUR TEUR

Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag bzw. den Abschaffungskosten von Forderungen gegenüber dem höheren Nominalwert sind enthalten 84 0 in Höhe von

Posten 9: Nachrangige Verbindlichkeiten

Für nachrangige Verbindlichkeiten sind im Berichtsjahr Zinsen in Höhe von 98 TEUR angefallen.

Die Bedingungen der Nachrangigkeit bei diesen Mitteln entsprechen Artikel 63 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR). Die Mittelaufnahmen sind im Durchschnitt mit 1,29 Prozent verzinst. Die Ur- sprungslaufzeiten bewegen sich zwischen 5 und 8 Jahren. Im Folgejahr werden aus diesen Mittelauf- nahmen 1.405 TEUR zur Rückzahlung fällig.

Passiva unter dem Strich:

1. Eventualverbindlichkeiten

Im Zusammenhang mit der Unterbeteiligung des Ostdeutschen Sparkassenverbands an einer Er- werbsgesellschaft mbH Co. KG hat der Hauptbeteiligte gegenüber dem Unterbeteiligten Anspruch auf Ersatz seiner Finanzierungskosten, sofern die von der Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG erzielten Erträge nicht ausreichen, die Finanzierungskosten zu begleichen. In einem solchen Fall hat die Spar- kasse die Verpflichtung übernommen, anteilig für den anfallenden Aufwendungsersatz (Zinsen und Darlehensverbindlichkeiten) einzustehen. Die Sparkasse hat darüber hinaus die Verpflichtung über- nommen, für anfallende Zinsen aus einer Darlehensschuld des Ostdeutschen Sparkassenverbands (Unterbeteiligter) einzustehen. Ein Betrag, zu dem die Inanspruchnahme aus dem Haftungsverhältnis künftig greifen kann, ist nicht quantifizierbar.

53

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Sparkasse gehört dem institutsbezogenen Sicherungssystem der Deutschen Sparkassen- Finanzgruppe (Sicherungssystem) an, das elf regionale Sparkassenstützungsfonds durch einen über- regionalen Ausgleich miteinander verknüpft (freiwillige Institutssicherung). Zwischen diesen und den Sicherungseinrichtungen der Landesbanken und Landesbausparkassen besteht ein Haftungsverbund. Durch diese Verknüpfung steht im Stützungsfall das gesamte Sicherungsvolumen der Sparkassen- Finanzgruppe zur Verfügung. Das Sicherungssystem basiert auf dem Prinzip der Institutssicherung. Ziel dabei ist es, die angehörenden Institute selbst zu schützen und bei diesen drohende oder beste- hende wirtschaftliche Schwierigkeiten abzuwenden. Auf diese Weise schützt die Institutssicherung auch sämtliche Einlagen der Kunden.

Das Sicherungssystem ist als Einlagensicherungssystem nach dem Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) amtlich anerkannt (gesetzliche Einlagensicherung). Unabhängig von der Institutssicherung hat der Kunde gegen das Sicherungssystem jedenfalls einen Anspruch auf Erstattung seiner Einlagen i. S. v. § 2 Absätze 3 bis 5 EinSiG bis zu den Obergrenzen gem. § 8 EinSiG (derzeit 100.000 Euro pro Person).

Die Sparkassen-Finanzgruppe hat das bisherige System der freiwilligen Institutssicherung für alle deutschen Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen beibehalten. Zusätzlich erfüllt das Sicherungssystem auch die Anforderungen des EinSiG und wurde von der Bundesanstalt für Finanz- dienstleistungsaufsicht (BaFin) als Einlagensicherungssystem anerkannt.

Im Bedarfsfall entscheiden Gremien der zuständigen Sicherungseinrichtungen darüber, ob und in welchem Umfang Stützungsleistungen im Rahmen der freiwilligen Institutssicherung zugunsten eines Instituts erbracht und an welche Auflagen diese ggf. geknüpft werden. Der Einlagensicherungsfall hingegen würde von der BaFin festgestellt. In diesem Fall hat das Sicherungssystem die Funktion der Auszahlstelle.

Das Sicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation besitzt ein effizientes Risikomonito- ringsystem zur Früherkennung von Risiken sowie eine risikoorientierte Beitragsbemessung bei gleichzeitiger Ausweitung des Volumens der verfügbaren Mittel (Barmittel und Nachschusspflichten).

Die künftigen Einzahlungsverpflichtungen in ein nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. § 43 Einlagensicherungs- gesetz (EinSiG) als Einlagensicherungssystem anerkanntes institutsbezogenes Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe („Sicherungssystem“) belaufen sich auf insgesamt 933 TEUR. Bis zum Er- reichen des individuellen Zielvolumens in 2024 sind jährliche Beiträge zu entrichten. Für einen Betrag in Höhe von 897 TEUR wurden zum Bilanzstichtag aufgrund einer im Geschäftsjahr 2018 erteilten unwiderruflichen Verpflichtungserklärung zur Zahlung von zusätzlichen Beiträgen in den Sparkassen- stützungsfonds des Ostdeutschen Sparkassenverbandes Rückstellungen ausgewiesen. Auf die Aus- führungen unter I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden/ Posten: Rückstellungen wird verwiesen.

54

Restlaufzeitengliederung

Die gemäß § 9 RechKredV geforderte Gliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten nach Rest- laufzeiten ergibt sich für die folgenden Posten:

Posten der Bilanz Restlauf- mehr als mehr als mehr als zeiten 3 Monate 1 Jahr 5 Jahre bis zu bis zu 1 Jahr bis zu 5 Jah- 3 Monaten ren

- TEUR - - TEUR - - TEUR - - TEUR -

Aktiva 3 b) andere Forderungen an Kredit- institute 0 5.000 5.000 10.000

Aktiva 4 Forderungen an Kunden 3.795 13.389 61.207 156.715

Passiva 1 b) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 257 715 3.456 21.369

Passiva 2 a ab) Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als 2.081 2.635 987 0 3 Monaten

Passiva 2 b bb) andere Verbindlichkeiten ge- genüber Kunden mit vereinbar- ter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.252 4.213 4.863 237

Anteilige Zinsen der jeweiligen Aktiv- und Passivposten werden gemäß § 11 RechKredV nicht nach Restlaufzeiten aufgegliedert.

Im Posten Aktiva 4, Forderungen an Kunden, sind Forderungen in Höhe von 12.870 TEUR mit unbe- stimmter Laufzeit enthalten.

Angabe der Beträge, die in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig werden (ohne anteilige Zinsen):

- TEUR - Aktiva 5 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 26.092 55

III. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Posten 1: Zinserträge

Die Sparkasse hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Negativzinsen für täglich fällige Guthaben an die eigene Girozentrale und im Rahmen der Mindestreservehaltung an die Europäische Zentralbank ge- zahlt. Die Negativzinsen wurden im GuV-Posten 1 a mit den Zinserträgen, die üblicherweise bei derar- tigen Geschäftsvorfällen anfallen, durch offene Absetzung in einer zusätzlichen Vorspalte verrechnet.

Posten 2: Zinsaufwendungen

Bei einzelnen Geschäftsvorfällen kommt es aufgrund der Auswirkungen des vorherrschenden Nied- rigzinsumfeldes dazu, dass die Sparkasse für die Hereinnahme von Einlagen institutioneller und ge- werblicher Anleger eine Vergütung erhält. Diese positiven Zinsen werden im GuV-Posten 2 mit den Zinsaufwendungen, die üblicherweise bei derartigen Geschäften anfallen, durch offene Absetzung in einer zusätzlichen Vorspalte verrechnet.

Posten 5: Provisionserträge

Die wesentlichen Provisionserträge für die für Dritte erbrachten Dienstleistungen für Verwaltung und Vermittlung entfallen auf die Vermittlung von Produkten der Verbundpartner (Versicherungen, Bau- sparverträge, Fondsanteile, Immobilien).

Posten 6 Provisionsaufwendungen

Zur Verbesserung des Bildes über die Ertragslage werden die an Dritte gezahlten Prämien und Provi- sionen für die Vermittlung von Kreditgeschäften (72 TEUR) abweichend vom Vorjahr unter GuV- Posten 6 „Provisionsaufwendungen“ und nicht mehr unter GuV-Posten 10 b „andere Verwaltungsauf- wendungen“ ausgewiesen.

Posten 25: Jahresüberschuss

Der einer Ausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB unterliegende Gesamtbetrag in Höhe von 851 TEUR resultiert aus dem aktuellen Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensions- rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den ver- gangenen zehn Geschäftsjahren anstelle eines durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergan- genen sieben Geschäftsjahren. Der Jahresüberschuss kann nicht voll ausgeschüttet werden.

56

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Der Jahresüberschuss 2018 gemäß § 27 Sparkassengesetz in Höhe von 402 TEUR soll in voller Höhe der Sicherheitsrücklage zugeführt werden.

IV. Sonstige Angaben

Die Norddeutsche Landesbank-Girozentrale (Nord/LB) bedarf einer Stärkung des Eigenkapitals, an der sich nach aktuellem Kenntnisstand die Sparkassen-Finanzgruppe mit finanziellen Mitteln beteiligen wird. Aufgrund der über den Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern (SZV M-V) gehaltenen Beteiligung am Stammkapital der Nord/LB wird sich die Sparkasse Uecker-Randow im Jahr 2019 in Höhe von 1.663 TEUR an der Kapitalerhöhung bei der Nord/LB in Form einer Beteili- gung engagieren.

Den Organen der Sparkasse gehören an:

Verwaltungsrat:

Vorsitzende:

Dr. Syrbe, Barbara Landrätin des Landkreises Vorpommern-Greifswald bis: 23.10.2018

Sack, Michael Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald ab: 24.10.2018

1. Stellvertreter:

Krins, Matthias Rechtsanwalt

2. Stellvertreter:

Peeger, Marlies Lehrerin, i.R.

57

Mitglieder:

Gottschalk, Ralf Bürgermeister der Stadt bis: 27.09.2018

Dr. Böhning, Volker Verwaltungsbeamter, i.R. ab: 19.03.2019

Raulin, Norbert Geschäftsführer Ueckermünder Wohnungsbau GmbH

Busch, Michael Rechtsanwalt

Geiger, Karl-Edmund Leiter Stützpunkt der Bundesanstalt für Immobilien- Aufgaben

Schäfer-Rörig, Jan Geschäftsführer, Remondis Ueckermünde GmbH

Warmbier, Karin Finanzbetreuerin der Sparkasse

Pahl, Angela Individualkundenberaterin der Sparkasse

Quade, Ronald Leiter Fachbereich Recht der Sparkasse

Amthor, Andreas Sachbearbeiter Fachbereich Zentrale Marktfolge der Sparkasse

Stellvertretende Mitglieder:

Behrendt, Rüdiger Geschäftsführer der Stadtwerke Pasewalk

Kelbsch, Peter Lehrer, i. R.

Leu, Gisela Leiterin Fachbereich Betriebswirtschaft/Controlling der Sparkasse

58

Vorstand:

Vorsitzende:

Zahn, Annett

Mitglied:

Mirasch, Susan

Verhinderungsvertreterin des Vorstandes gem. § 19 Abs. 1 Satz 3 SpkG M-V :

Gaube, Jana

Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhielten für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr 2018 28 TEUR.

An frühere Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebenen wurden im Geschäftsjahr Versor- gungsbezüge in Höhe von 540 TEUR gezahlt. Die Pensionsrückstellungen für die früheren Mitglieder des Vorstandes und für ihre Hinterbliebenen betragen am 31.12.2018 8.746 TEUR.

Den Mitgliedern des Vorstandes wurden keine Kredite und den Mitgliedern des Verwaltungsrates Kredite in Höhe von 650 TEUR gewährt.

59

Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:

Vollzeitkräfte 59

Teilzeitkräfte 72

Insgesamt 131

nachrichtlich:

Auszubildende 7

Im Geschäftsjahr wurde von dem Abschlussprüfer folgendes Gesamthonorar berechnet:

• für die Abschlussprüfungsleistung 209 TEUR

• für andere Bestätigungsleistungen 0 TEUR darunter:

für Prüfungen nach § 89 WpHG

einschließlich Depotprüfung 0 TEUR

Pasewalk, den 20. März 2019

Der Vorstand

Zahn Mirasch

60

Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG

Zum 31. Dezember 2018

(„Länderspezifische Berichterstattung“)

Die Sparkasse Uecker-Randow hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Anga- ben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Sparkasse Uecker-Randow besteht im Wesentlichen darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu ge- währen.

Die Sparkasse Uecker-Randow definiert den Umsatz als Saldo aus der Summe folgender Komponen- ten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Beteiligungen, Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2018 19.261 TEUR.

Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt zum Jahresende 117.

Der Gewinn vor Steuern beträgt 2.009 TEUR.

Die Steuern auf den Gewinn betragen 1.588 TEUR. Die Steuern betreffen laufende Steuern.

Die Sparkasse Uecker-Randow hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.

61

Bestätigungsvermerk

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers

An die Sparkasse Uecker-Randow, Pasewalk

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile:

Wir haben den Jahresabschluss der Sparkasse Uecker-Randow, Pasewalk (im Folgenden die „Sparkas- se“) - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Sparkasse Uecker-Randow für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kreditinstitute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Sparkasse zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Spar- kasse. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresab- schluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risi- ken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be- 62

schrieben. Wir sind von der Sparkasse unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sons- tigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hin- aus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchstabe f) EU-APrVO, dass alle von uns beschäftigten Per- sonen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemä- ßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammen- hang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungs- urteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Bewertung der Forderungen an Kunden

2. Bewertung der Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren

3. Bewertung der Mitgliedschaft am Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg- Vorpommern

Unsere Darstellung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

a) Risiko für den Jahresabschluss

b) Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

c) Verweis auf weitergehende Informationen

1. Bewertung der Forderungen an Kunden

a) Das Kundenkreditgeschäft ist ein maßgebliches Geschäftsfeld der Sparkasse. Durch Wertbe- richtigungen im Kundenkreditgeschäft können sich wesentliche Auswirkungen auf den Jah- resabschluss insbesondere auf die Ertragslage der Sparkasse ergeben. Bei der Bewertung einzelner Kundenforderungen ist das Adressenausfallrisiko des Kreditnehmers, d. h. insbe- sondere die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Kreditnehmer seinen vertraglichen Leistungsver- pflichtungen nicht mehr nachkommen kann (Ausfallwahrscheinlichkeit), maßgeblich. Bei der

63

Beurteilung der Ausfallwahrscheinlichkeit bestehen handelsrechtlich zulässige Ermessens- spielräume. b) Wir haben den von der Sparkasse eingerichteten Prozess zur Bewertung der Kundenforderun- gen gemäß §§ 340e Abs. 1 Satz 2, 253 Abs. 1 und 4 HGB geprüft. Den Bewertungsprozess ha- ben wir auf der Basis der Organisationsrichtlinien beurteilt. Daneben haben wir Prüfungs- handlungen zur Wirksamkeit des Prozesses vorgenommen. Bei einer risikoorientiert vorge- nommenen bewussten Auswahl von Kreditengagements haben wir auf der Grundlage von Kreditunterlagen die von der Sparkasse vorgenommene Beurteilung des kreditnehmerbezo- genen Adressenausfallrisikos sowie die Bewertung der Kreditsicherheiten bei ausfallgefährde- ten Forderungen und die dabei zugrunde gelegten Bewertungsparameter geprüft. c) Weitere Informationen zum Bestand und zur Bewertung der Forderungen an Kunden sind im Anhang zum Jahresabschluss in den Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmetho- den (Abschnitt I, Seite 1) und zum Bilanzposten Aktiva 4 (Abschnitt II, Seite 8) enthalten.

2. Bewertung der Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren a) Das Wertpapiereigengeschäft beeinflusst den Jahresabschluss der Sparkasse aufgrund seiner Höhe maßgeblich. Durch die marktpreisorientierte Bewertung der Wertpapiere können sich wesentliche Auswirkungen auf den Jahresabschluss der Sparkasse insbesondere auf die Er- tragslage ergeben. Die Sparkasse hat Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, die sie sowohl der Liquiditätsreserve als auch dem Anlagevermögen zugeordnet hat. Für Zwecke der Bewertung der Wertpapiere gemäß §§ 340e Abs. 1 Satz 2, 253 Abs. 1, 3 und 4 HGB wird der beizulegende Wert herangezogen, der durch den auf einem aktiven Markt festgestellten Preis des Finanzinstruments bestimmt wurde. b) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems zur Bewertung der Wertpapiere geprüft. Dabei haben wir die Geschäftsorga- nisation der Sparkasse zur maschinellen Ermittlung des beizulegenden Werts am Bilanzstich- tag und die im Prozess integrierten Kontrollen geprüft. Dabei beurteilten wir die Angemes- senheit der vom Vorstand der Sparkasse angewandten Bewertungsmethoden und -annahmen sowie die Vertretbarkeit der angesetzten beizulegenden Werte. c) Weitere Informationen zu den Beständen und der Bewertung sind im Anhang zum Jahresab- schluss in den Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (Abschnitt I, Seite 1 und 2) und zum Bilanzposten Aktiva 5 (Abschnitt II, Seite 8) enthalten.

64

3. Bewertung der Mitgliedschaft am Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg- Vorpommern a) Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 werden Beteiligungen mit Buchwerten in Höhe von 2,1 Mio. EUR ausgewiesen. Gemäß den Angaben im Anhang nach § 285 Nr. 11 HGB ist die Sparkasse am Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, beteiligt. Dieser hält eine Beteiligung an der NORD/LB - Girozentrale, Hannover, Braun- schweig, Magdeburg. Für die Bewertung der Beteiligung ist es erforderlich, auf Bewertungs- modelle zurückzugreifen, da weder für die unmittelbare noch für die mittelbare Beteiligung regelmäßig beobachtbare Marktpreise vorliegen, die zu einer Wertfindung beitragen. Da die in die Bewertung einfließenden Parameter die Wertermittlung wesentlich beeinflussen, war die- ser Sachverhalt angesichts der Höhe des Beteiligungsbuchwerts im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. b) Im Rahmen der Prüfung haben wir die Vorgehensweise des Vorstands der Sparkasse nachvoll- zogen sowie das interne Kontrollsystem der Sparkasse zur Bewertung der Beteiligung geprüft. Die für die Bestimmung des Wertansatzes herangezogenen Unterlagen haben wir in Bezug auf deren Eignung, Aktualität, Methodik sowie ihrer Nachvollziehbarkeit der Wertermittlung gewürdigt. Damit einhergehend haben wir uns ein Verständnis über die der Wertermittlung zugrunde liegenden Ausgangsdaten der Unternehmensplanung, der Wertparameter sowie der getroffenen Annahmen verschafft, diese kritisch gewürdigt und beurteilt, ob sie in vertret- baren Bandbreiten liegen. c) Weitere Informationen zum Bestand und zur Bewertung der Mitgliedschaft der Sparkasse am Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin sind im Anhang zum Jahresabschluss in den Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (Ab- schnitt I, Seite 2) sowie in den Angaben zum Bilanzposten Aktiva 7 (Abschnitt II, Seite 8) ent- halten.

Verantwortung des Vorstands und des Verwaltungsrats für den Jahresabschluss und den Lagebe- richt

Der Vorstand der Sparkasse ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kreditinstitute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Be- langen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsät- ze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt. Ferner ist der Vorstand verant- wortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Jahresab- 65

schlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - fal- schen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Sparkasse zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Ver- antwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, so- fern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deut- schen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Verwaltungsrat der Sparkasse ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungsle- gungsprozesses der Sparkasse zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestä- tigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebe- richt beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirt- schaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als we- sentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insge-

66

samt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftli- chen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grund- haltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeab- sichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prü- fungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prü- fungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufge- deckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstel- lungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrun- gen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Um- ständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Sparkasse abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungs- methoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zu- sammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Sparkasse zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kön- nen. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresab- schluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unange- messen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schluss- folgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlang- ten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ergebnisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Sparkasse ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Ausbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben im Jahresabschluss sowie ob der Jahresabschluss die zugrun- de liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter 67

Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächli- chen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Geset- zesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Sparkasse.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde geleg- ten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zu- kunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse we- sentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Verwaltungsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie etwaige bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Verwaltungsrat eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhän- gigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihm alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Verwaltungsrat erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir be- schreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechts- vorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir sind nach § 340k Abs. 1 und 3 HGB in Verbindung mit § 26 SpkG M-V gesetzlicher Abschluss- prüfer.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem Be- richt nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

68

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Wirtschaftsprüfer Gunther Weihmann.

Berlin, 15. Mai 2019

Sparkassenverband für die Sparkassen in den Ländern

Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, im Freistaat Sachsen

und im Land Sachsen-Anhalt (Ostdeutscher Sparkassenverband)

- Prüfungsstelle –

Weihmann

Wirtschaftsprüfer

69