Fusionsabklärungen

Schlussbericht

Projektteam:

- Battaglia Walter, Gemeindepräsident, Donat - Baumann Peter, Gemeindepräsident, Lohn - Beeli Elisabeth, Gemeindevorstand, Lohn - Cantieni Marcel, Gemeindevorstand, Donat - Dolf Gian, Gemeindevorstand, Casti-Wergenstein - Dolf Marco, Gemeindepräsident, Casti-Wergenstein - Heggendorn Andreas, Gemeindepräsident, Mathon - Sutter Werner, Gemeindevorstand, Mathon - Just Dominik, Berater, ZVM FHGR - Manetsch Cecilia, Beraterin, Manetsch Treuhand

Ausgabe: 5. Juni 2020, dj

1 / 43

Inhaltsverzeichnis

1. Ausgangslage ...... 4

1.1. Projektziel und -ablauf ...... 4 1.2. Projektteam ...... 4 1.3. Allgemeine Daten der vier Gemeinden ...... 5 2. Ausgewählte Themenbereiche ...... 6

2.1. Politische Organisation ...... 6 2.1.1. Gemeindename ...... 6

2.1.2. Gemeindewappen ...... 7

2.1.3. Amtssprache, Schulsprache ...... 7

2.1.4. Politische Gemeindeführung ...... 8

2.1.5. Verfassung, Gesetzgebung ...... 8

2.2. Allgemeine Verwaltung ...... 9 2.2.1. Gemeindeverwaltung ...... 9

2.2.2. Forst- und Werkdienst, Strassenunterhalt ...... 9

2.3. Schulen ...... 10 2.4. Landwirtschaft ...... 10 2.5. Verschiedene Themenbereiche ...... 12 2.5.1. Vermessungswerke ...... 12

2.5.2. Öffentliche Sicherheit ...... 12

2.5.3. Öffentlicher Verkehr ...... 12

2.5.4. Strassen ...... 13

2.5.5. Wasserversorgung ...... 14

2.5.6. Abwasserentsorgung ...... 15

2.5.7. Abfallbewirtschaftung ...... 15

2.5.8. Deponien ...... 16

2.5.9. Kultur, Freizeit, Kirche ...... 16

2.5.10. Tourismus, Läden, Restaurants ...... 16

2.5.11. Patengemeinden, Stiftungen ...... 16

2 / 43

2.6. Finanzen ...... 17 2.6.1. Ausgangslage am 31.12.2018 in den Gemeinden ...... 17

2.6.2. Ausgangslage Kanton / Bund ...... 17

2.6.3. Vorgehensweise / Annahmen ...... 18

2.6.4. Finanzielle Analyse Casti-Wergenstein „Alleingang“ ...... 18

2.6.5. Finanzielle Analyse Donat „Alleingang“ ...... 20

2.6.6. Finanzielle Analyse Lohn „Alleingang“ ...... 22

2.6.7. Finanzielle Analyse Mathon „Alleingang“ ...... 23

2.6.8. Finanzielle Analyse der fusionierten Gemeinde Muntogna da Schons ...... 25

Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons Anhang II: Fusionsvertrag

3 / 43

1. Ausgangslage

1.1. Projektziel und -ablauf

Die Projektgruppe hat am 15. Januar 2019 ihre Arbeit aufgenommen. Hauptziel des Projekts war eine fundierte Abklärung der Konsequenzen einer Fusion für alle vier beteiligten Gemein- den. In einer ersten Phase wurde in sämtlichen Themenbereichen die aktuelle Situation am Schamserberg und die Auswirkungen eines Zusammenschlusses analysiert. In der zweiten Phase wurden die formellen Vorbereitungen für die Fusion getroffen, damit nach einem allfäl- ligen positiven Entscheid die Grundlagen für den Vollzug der Fusion vorhanden sind. Die zweite Phase schliesst mit einer Schlussinformation an die Bevölkerung am Freitag 19. Juni 2020 ab. Die Fusionsabstimmungen finden zeitgleich in den vier Gemeinde am Freitag 26. Juni 2020 statt.

2019 2020

Phase 1 Phase 2 Phase 3 Grundlagenerarbeitung Formelle Materielle Fusionsvorbereitung Fusionsanalyse Fusionsvorbereitung Vollzug der Fusion

Kick-off Workshops Bevölkerungs- Workshops Info Schluss- Fusions- information 1 Landwirtschaft information abstimmung 15.01.2019 01.11.2019 12.06.2020 19.06.2020 26.06.2020

1.2. Projektteam

Das Projektteam setzt sich aus je zwei Vertretern der vier Gemeinden, zwei Beratern des Amts für Gemeinden, einer Beraterin der Manetsch Treuhand AG, sowie einem Berater des Zentrums für Verwaltungsmanagement der Fachhochschule Graubünden zusammen:

4 / 43

Die Resultate der Fusionsabklärungen werden an Informationsveranstaltungen, im vorliegen- den Schlussbericht sowie in der Botschaft vor den Abstimmungen dargestellt. Besonders wichtige Punkte werden im Fusionsvertrag aufgeführt (siehe unten Anhang II Fusionsver- trag). Damit wird sichergestellt, dass sich die Einwohnerinnen und Einwohner von Casti- Wergenstein, Donat, Lohn und Mathon selber ein umfassendes Bild über die Vor- und Nach- teile einer Fusion machen können, um an einer Fusionsabstimmung anlässlich der vier Ge- meindeversammlungen den richtigen Entscheid zu treffen.

1.3. Allgemeine Daten der vier Gemeinden

Die vier Gemeinden am Schamserberg sind bevölkerungsmässig ungleich aufgestellt. Die grösste Gemeinde ist Donat mit rund 200 Ein- wohnerInnen. Die anderen drei Gemeinden Casti-Wergenstein, Lohn und Mathon sind mit rund 50 EinwohnerInnen etwa gleich gross. Die Bevölkerungszahl ist in allen vier Gemeinden in den Jahren 2013 bis 2018 konstant geblie- ben.

Einwohner 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Total 348 349 355 361 361 355 Casti-Wergenstein535152525556 Donat 205 206 208 214 211 202 Lohn 40 41 43 44 42 46 Mathon 50 51 52 51 53 51 Der Steuerfuss ist in Lohn mit 130% am höchsten, in Mathon mit 100% am tiefsten. 400 Die beiden Gemeinden Casti-Wergenstein 350 und Donat weisen beide einen Steuersatz 300 von 120% auf. 250

200 150

100

50 0

5 / 43

Die Sätze für die Handänderungssteuer und die Liegenschaftssteuer sehen aktuell wie folgt aus:

2. Ausgewählte Themenbereiche

2.1. Politische Organisation

2.1.1. Gemeindename

Die fusionierte Gemeinde umfasst die Gebiete der vier ehemaligen politischen Gemeinden Casti-Wergenstein, Donat, Lohn und Mathon und heisst Muntogna da Schons.

Das Bundesamt für Landestopografie swisstopo hat mit Schreiben vom 30. Januar 2020 fest- gehalten, dass das bei den zuständigen Bundesstellen durchgeführte Vorprüfungsverfahren keine Einwände gegen den neuen Gemeindenamen ergeben hat.

Text Fusionsvertrag

1. Die politischen Gemeinden Casti-Wergenstein, Donat, Lohn, und Mathon fusionieren im Sinne von Art. 61 des Gemeindegesetzes des Kantons Graubünden.

2. Die fusionierte Gemeinde trägt den Namen Muntogna da Schons.

6 / 43

2.1.2. Gemeindewappen

Die Projektgruppe hat im Rahmen der Fusionsabklärungen einen Wappenwettbewerb lan- ciert. Dabei haben sich die folgenden drei Vorschläge auf den ersten drei Rängen klassiert:

1. Rang 2. Rang 3. Rang

Da im Anschluss an den Wettbewerb Unklarheiten bezüglich konkreter farblicher und inhaltli- cher Ausgestaltung auftauchten, hat die Projektgruppe entschieden, dass sich die fusionierte Gemeinde nach der Abstimmung dieser Aufgabe annehmen soll. Entsprechend wurde folgen- der Text in den Fusionsvertrag aufgenommen:

Text Fusionsvertrag

3. Die Gemeinde erarbeitet bis zum 31.12.2021 ein neues Wappen. Bis zur Bestimmung eines neuen Wappens wird das ehemalige Wappen der Gemeinde Mathon übernommen.

2.1.3. Amtssprache, Schulsprache

Die Projektgruppe sieht vor, als Amtssprachen der neuen Gemeinde Romanisch und Deutsch, als Schulsprache Romanisch zu statuieren. Entsprechend wird im Fusionsvertrag festgehalten:

Text Fusionsvertrag

Die neue Gemeinde befindet sich im angestammten Verbreitungsgebiet der romanischen Sprache. Im Bereich Sprachen wird folgendes festgehalten:

8.1 In Nachachtung des in der Bundes- und Kantonsverfassung festgeschriebenen Territorialitäts- prinzips und den Vorgaben des Sprachengesetzes sind die Amtssprachen der neuen Ge- meinde Romanisch und Deutsch. Die Schulsprache ist Romanisch.

8.2 Die neue Gemeinde unternimmt das ihr Mögliche, um die romanische Sprache zu erhalten und zu fördern. Dazu sind geeignete Massnahmen in einem kommunalen Sprachengesetz zu verankern.

7 / 43

2.1.4. Politische Gemeindeführung

Die politische Gemeindeführung wird im ähnlichen Rahmen wie in den bisherigen Gemein- den ausgestaltet. Auf die Bildung eines Parlaments wird verzichtet.

Die Mitgliederzahl der Exekutive besteht wie in den vier bisherigen Gemeinden aus 5 Perso- nen. Für die erste Amtsperiode soll aus jeder bisherigen Gemeinde mindestens eine Person gestellt werden, entsprechend wird im Fusionsvertrag festgehalten:

Text Fusionsvertrag

7. Der Gemeindevorstand setzt sich aus einem Präsidium und vier Mitgliedern zusammen. Für die erste Amtsperiode erhalten die bisherigen Gemeinden das Recht, im Vorstand vertreten zu sein.

Die Kompetenzen für Gemeindepräsidium und Vorstände werden ähnlich wie heute festge- legt. Die Entschädigung der Exekutive erfolgt mit einem Fixum plus separaten Entschädigun- gen für Sitzungen und Spesen.

2.1.5. Verfassung, Gesetzgebung

Noch vor der Fusion wird eine neue Verfassung sowie ein neues Steuergesetz erarbeitet.

Die folgenden Punkte werden in den Übergangsbestimmungen des Fusionsvertrags festge- halten:

Text Fusionsvertrag

12. Die bisherigen Gemeinden dürfen bis zum Inkrafttreten der Fusion keine neuen Verpflichtun- gen eingehen bzw. Ausgaben bewilligen, welche im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses nicht bekannt sind, im Alleingang nicht finanzierbar wären oder nicht zwingend sind.

13. Die Präsidenten der bisherigen Gemeinden bilden für die Fusionsvorbereitungsarbeiten bis zum Fusionszeitpunkt einen Übergangsvorstand. Er konstituiert sich selber.

14. Die Stimmberechtigten der neuen Gemeinde stimmen vor Inkrafttreten der Fusion an einer konstituierenden Gemeindeversammlung über ein neues Steuergesetz sowie eine neue Ver- fassung ab und wählen die darin vorgesehenen Organe.

15. Die fusionierte Gemeinde vereinheitlicht alle Gesetze und Verordnungen so schnell wie mög- lich. Bis zum entsprechenden Inkrafttreten wendet der Gemeindevorstand die für das Gebiet der vormaligen Gemeinden gültigen Gesetze an.

8 / 43

2.2. Allgemeine Verwaltung

2.2.1. Gemeindeverwaltung

Der Standort der Gemeindekanzlei ist Fardün. Diese ist in der Mitte des Schamserbergs für alle gut erreichbar, die Infrastruktur ist ausbaubar. Die fusionierte Gemeinde kann zu einem späteren Zeitpunkt auch andere Varianten prüfen.

Aufgrund von Pensionierungen ist die Umstellung auf die neue Gemeindeverwaltung verein- facht. Entlassungen beim Personal gibt es keine.

Die Archive der vier ehemaligen Gemeinden werden beibehalten. Zusätzlicher Archivraum entsteht in der ehemaligen Kanzlei Lohn.

Im Bereich der Sachversicherungen sind durch eine Fusion Einsparungen aufgrund von Ra- batten auf höheren Volumen möglich. Die Verträge können aufgrund der neuen Situation neu ausgehandelt und abgeschlossen werden.

Aktuell sind die vier Gemeinden in den folgenden Verbänden vertreten:

- Grundbuch-und Zivilstandsamt - Korporation Bergschaft - Regio- - Naturpark Beverin - Schulverband Schams - Spitex Viamala - Spital - Pflegezentrum Glienda - Regionale Gewerbezone Val Schons, - Gemeindekorporation - Corporaziùn Val Schons - Abwasserverband Schams - AVM Mittelbünden

Im Bereich Feuerwehr besteht eine Leistungsvereinbarung mit der Gemeinde , welche bestehen bleibt.

Eine Fusion hat auf die Vertretungen in den Verbänden und Kommissionen keinen we- sentlichen Einfluss. Lediglich im Schulverband Schams wird es voraussichtlich einen Sitzver- lust bei den Delegierten geben. Ansonsten wird die fusionierte Gemeinde in den Verbänden weiterhin eine anteilsmässige Vertretung bzw. nach Massgabe der Statuten besitzen.

2.2.2. Forst- und Werkdienst, Strassenunterhalt

Die bestehenden, gut funktionierenden Strukturen bleiben auch nach der Fusion erhalten: - Der Werkdienst von Donat ist weiterhin im Forst- Werkbetrieb Zillis-Schamserberg integriert.

9 / 43

- Der Strassenunterhalt und die Schneeräumung erfolgen analog zur heutigen Situ- ation. Die aktuellen Verträge laufen weiter. - Die Vergabe von Aufträgen erfolgt wie bisher an externe Privatunternehmungen. - Eine Übertragung von weiteren Aufgaben der Korporation Bergschaft Schams an die neue Gemeinde ist in Bearbeitung.

2.3. Schulen

Im Bereich Schulen ergeben sich durch eine Fusion grundsätzlich keine Änderungen: - Der Kindergarten wird weiterhin in Zillis und Andeer geführt. - Die Primarschule auf Romanisch ist in Donat, auf Deutsch in Andeer. - Die Oberstufe ist in Zillis. - Die Musikschule befindet sich je nach Instrument am Schulort oder in Thusis.

Wie oben bereits erwähnt, wird es im Schulverband Schams voraussichtlich einen Sitzver- lust bei den Delegierten geben.

2.4. Landwirtschaft

Alle vier Gemeinden sind stark durch die Landwirtschaft geprägt, deshalb spielt das Thema Landwirtschaft im vorliegenden Fusionsprojekt eine sehr wichtige Rolle. Gleich zu Beginn des Projekts wurde eine Untergruppe mit Vertretern aus allen den Fraktionen Casti-Wergenstein, Donat, Lohn, Mathon und Pazen-Farden gebildet, welche sich mehrmals getroffen hat. Dabei wurden die bestehenden landwirtschaftlichen Regelungen analysiert und in ein neues Land- wirtschaftsgesetz überführt. Dieses ist im «Anhang I Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons» unten aufgeführt. Das Landwirtschaftsgesetz wird gleichzeitig mit der Zustimmung zur Fusion genehmigt.

Die wichtigsten Anliegen der Landwirte in den Fraktionen wurden zudem in den Fusionsver- trag integriert. Die Regelungen im Fusionsvertrag sind für die neue Gemeinde langfristig bin- dend.

Die Alpen bleiben in der Korporation Bergschaft Schams.

Im Fusionsvertrag wird folgendes festgehalten:

Text Fusionsvertrag

9.1. Es gilt ein Vorrecht der Nutzung der gemeindeeigenen Heimweiden, Allmende und landwirt- schaftlichen Nutzflächen durch die jeweiligen Landwirte in den ehemaligen Gemeinden Casti- Wergenstein, Lohn und Mathon sowie den ehemaligen Fraktionen Donat und Pazen-Farden. Für die Maiensässweiden in Casti-Wergenstein und Mathon gilt ein Vorrecht der Nutzung durch die Maiensässbewirtschafter. Diese Vorrechte gelten nur für eigene Tiere und solange die gemeindeeigenen Heimweiden, Maiensässweiden, Allmende und landwirtschaftlichen Nutzflächen auch angemessen genutzt werden.

10 / 43

9.2. Das Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons (Anhang 1) bildet integrieren- der Bestandteil des Fusionsvertrags. Die Artikel 1 bis 4 (I. Allgemeine Bestimmungen; nach- folgend aufgeführt) haben Beständigkeit. Die übrigen Bestimmungen des Gesetzes unterlie- gen der Anpassung im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren der neuen Gemeinde.

Allgemeine Bestimmungen Zweck, Geltungsbereich Art. 1 Das Landwirtschaftsgesetz regelt die Grundzüge für eine nachhaltige Bewirtschaftung der ge- meindeeigenen Heimweiden, Maiensässweiden, Allmende und landwirtschaftlichen Nutzflä- chen der Gemeinde Muntogna da Schons.

Fraktionen Art. 2 Als Fraktionen der Gemeinde Muntogna da Schons gelten für die Anwendung dieses Geset- zes: - Casti-Wergenstein - Donat - Lohn - Mathon - Pazen-Farden.

Organisation Art. 3 Die Überwachung und Umsetzung des Landwirtschaftsgesetzes der Gemeinde Muntogna da Schons erfolgt in erster Instanz durch die Landwirtschaftskommission und in zweiter Instanz durch den Gemeindevorstand.

Der Departementsvorsteher Landwirtschaft vertritt den Gemeindevorstand in allen Angele- genheiten, die das Landwirtschaftsgesetz betreffen. Er beruft Sitzungen der Landwirtschafts- kommission ein und präsidiert diese. Er besitzt nur ein Stimmrecht, wenn er die Funktion ei- nes Fraktionsvertreters ausübt.

Die Landwirtschaftskommission wird vom Gemeindevorstand gewählt und setzt sich aus je einem Vertreter der fünf Fraktionen und dem Departements-vorsteher Landwirtschaft zusam- men. Die Fraktionsvertreter erledigen ihre Aufgaben in Absprache mit den Landwirten der Fraktion. Sie müssen die Meinung der Mehrheit der Landwirte ihrer Fraktion vertreten.

Abstimmungen Art. 4 Die Entscheidungen der Landwirtschaftskommission werden mit einfacher Mehrheit getroffen.

Die Fraktionsvertreter haben bei Entscheidungen der Landwirtschaftskommission, welche ihre Fraktion betreffen, ein Vetorecht. Die Argumente der Fraktionsvertreter oder bei Bedarf aller Bewirtschafter nämlicher Fraktion sind anzuhören. Kommt keine Einigung zustande, muss ein neutraler Berater beigezogen werden. Es obliegt der Landwirtschaftskommission, einen Ent- scheid herbeizuführen.

Kommt auch nach Beizug eines neutralen Beraters keine Entscheidung durch die Landwirt- schaftskommission zustande, entscheidet der Gemeindevorstand.

11 / 43

2.5. Verschiedene Themenbereiche

2.5.1. Vermessungswerke

Im Bereich der Vermessungswerke ergeben sich durch die Fusion keine wesentlichen Än- derungen. Die Regierung hält in ihrem Entscheid vom 20.02.2020 folgendes fest:

Als Folge von Gemeindezusammenschlüssen sind die kommunalen Ver- messungswerke zu harmonisieren und in einem einheitlichen Vermes- sungswerk zusammenzuführen. Die laufenden Nachführungsverträge sind zu diesem Zweck mit einer Frist von zwölf Monaten zu künden. Das kantonale Geoinformationsgesetz (KGeolG; BR 217.300) regelt gemäss Art. 19 lit. c und Art. 30 Abs. 2 die Übernahme der Kosten für die erforder- lichen Anpassungen der Vermessungswerke durch den Kanton. Solche Anpassungen im Zuge von Gemeindefusionen sind von ausserordentlich hohem kantonalem Interesse, so dass die Kosten vom Kanton getragen werden.

2.5.2. Öffentliche Sicherheit

Wie oben bereits erwähnt, arbeitet die Feuerwehr ab dem 1. Januar 2020 basierend auf einer Leistungsvereinbarung mit Andeer zusammen.

Im Zivilschutz ergeben sich durch die Fusion keine wesentlichen Änderungen.

Die neue Gemeinde beteiligt sich weiterhin am Schiessstand Zillis.

2.5.3. Öffentlicher Verkehr

Der öffentliche Verkehr besitzt eine wichtige Funktion für die Schule und den Tourismus am Schamserberg. Ein Ziel der fusionierten Gemeinde wird sein, die Fahrplandichte beizube- halten bzw. zu verbessern.

Die Projektgruppe beantragte bei der Kantonsregierung, mindestens den Status Quo zu ga- rantieren. Diese hält in ihrem Entscheid vom 20.02.2020 dazu folgendes fest:

«Das Gesetz über den öffentlichen Verkehr im Kanton Graubünden (GöV; BR 872.100) regelt unter anderem die Form der Verkehrserschliessung mit öffentlichen Transportdiensten im Kanton. Unterschieden wird zwi- schen Basis-, Zusatz- und Feinerschliessung. Die Gemeinden haben An- spruch auf eine angemessene Basis- und Zusatzerschliessung im Sinne einer minimalen Mobilitätsvorsorge (Art. 11 Abs. 2 GöV). Linien innerhalb der Gemeindegrenzen gelten grundsätzlich als Ortsverkehr, der durch die Gemeinde zu finanzieren ist. Eine Ausnahme bildet die Erschliessung von Gemeindefraktionen. In einem solchen Fall entscheidet die Regierung über den Erschliessungsanspruch (Art. 11 Abs. 3 GöV). Praxis ist, dass

12 / 43

eine Linie dem regionalen Verkehr zugeordnet wird, sofern die Siedlun- gen örtlich auseinanderliegen und die Fraktion in der Regel mindestens 60 Einwohnerinnen und Einwohner zählt. Bei Fraktionen unter den gefor- derten 60 Personen wird fallweise geprüft, ob der Kanton die Basiser- schliessung sicherstellen kann. Es handelt sich jeweils um eine Einzelfall- betrachtung, wodurch zugunsten fusionswilliger Gemeinden genügend Handlungsspielraum besteht.

Im Fusionsperimeter der vier Gemeinden besteht die folgende Linie des öffentlichen Verkehrs:

90.551 Zillis – Wergenstein

Mit dieser Postautolinie werden mit Ausnahme von Casti alle weiteren Ortschaften am Berg erschlossen und zudem der Schülertransport sicher- gestellt. Entscheidend für die Aufrechterhaltung einer Linie des öffentli- chen Verkehrs sind in erster Linie die Frequenzen. Im Rahmen des Ge- meindezusammenschlusses ist die Regierung bereit, positiv auf den Er- halt und die Optimierung des Kursangebots einzuwirken. Sie ist grund- sätzlich gewillt, die bestehende Linie als Linie des Regionalverkehrs zu erhalten, sofern jeweils ein entsprechendes Bedürfnis ausgewiesen ist. »

Zusätzlich soll der Vorstand der fusionierten Gemeinde Abklärungen mit der Region Viamala für weitere Verbesserungen im öffentlichen Verkehr vornehmen (Bustaxi etc.).

2.5.4. Strassen

Die Projektgruppe beantragte bei der Regierung die Beibehaltung der Verbindungsstrassen in kantonalem Besitz bzw. Zusicherung einer zehnjährigen Übergangsfrist sowie die Abtretung zweier kantonaler Strassenabschnitte in Farden und Mathon an die neue Gemeinde.

Die Regierung des Kantons Graubünden hält in ihrem Entscheid vom 20.02.2020 dazu fol- gendes fest:

«Das geltende Strassengesetz (StrG; BR 807.100) sieht den Anspruch jeder politischen Gemeinde auf eine kantonale Verbindung vor (Art. 7 Abs. 1 StrG). Dasselbe steht einer Gemeindefraktion zu, sofern sie we- nigstens 30 ständige Einwohnerinnen und Einwohner zählt (Art. 7 Abs. 2 StrG). Eine Aberkennung der kantonalen Verbindungsstrasse für die bis- herige Hauptsiedlung erfolgt dann nicht, wenn der Erschliessungsan- spruch als Folge des Gemeindezusammenschlusses nicht mehr beste- hen würde (Art. 7 Abs. 5 StrG), d.h. wenn eine bisherige Gemeinde zu einer Fraktion im Sinne des Strassengesetzes wird. Bei jenen Strassen, wo dies nicht zutrifft, kann die Regierung gemäss Art. 9 Abs. 5 StrG eine

13 / 43

massgeschneiderte Lösung finden, welche die neue Gemeinde nicht zu- sätzlich belastet.

Im Fusionsperimeter stehen die folgenden Strassenabschnitte im kanto- nalen Eigentum: 724.30 Schamserbergstrasse Italienische Strasse - Wergenstein 12,62 km 724.31 Wergensteinerstrasse Donat - Casti 1,41 km 724.302 Fardenstrasse Schamserbergstrasse - Farden 0,32 km 724.303 Lohnerstrasse Schamserbergstrasse - Lohn 0,97 km 724.304 Mathonstrasse Schamserbergstrasse - Mathon 0,24 km

Mit Ausnahme der Wergensteinerstrasse kommt Art. 7 Abs. 5 StrG zur Anwendung, welcher besagt, dass eine Aberkennung der kantonalen Ver- bindungsstrasse für die bisherige Hauptsiedlung nicht erfolgt, wenn der Erschliessungsanspruch als Folge des Gemeindezusammenschlusses nicht mehr bestehen würde, d. h. wenn eine bisherige Gemeinde zu einer Fraktion im Sinne des Strassengesetzes wird. Kritisch aufgrund der ge- ringen Einwohnerzahl könnte es für die kantonale Erschliessung von Casti werden. Die Regierung erachtet es vorliegend als sinnvoll, eine Ab- erkennung der potenziell betroffenen Wergensteinerstrasse frühestens zehn Jahre nach Inkrafttreten des Zusammenschlusses vorzunehmen, sofern die Einwohnerzahl von 30 Personen in Casti während drei aufei- nanderfolgenden Jahren unterschritten worden ist.

Die vier Gemeinden beantragen, die zwei kantonalen Strassenabschnitte 724.302 (Fardenstrasse) und 724.304 (Mathonstrasse) der neuen Ge- meinde zu Eigentum zu überlassen. Die Regierung erachtet es als mög- lich, diesem Gesuch zu entsprechen. Die beiden Strassenabschnitte in der Länge von 320 m bzw. 240 m sollen entschädigungslos und ohne weitere Gewährleistung der neuen Gemeinde Muntogna da Schons ab- getreten werden. Die Abtretung der beiden Strassenzüge an die neue Ge- meinde zu Eigentum und Unterhalt erfolgt auf Ende der Winterdienstsai- son mit einem separaten Regierungsbeschluss. »

Im Bereich der Strassenbeleuchtung soll die neue Gemeinde eine Modernisierung anstre- ben und eine einheitliche Regelung für den gesamten Schamserberg erarbeiten.

2.5.5. Wasserversorgung

Die Wasserversorgung befindet sich momentan in den drei Gemeinden Casti-Wergenstein, Donat und Mathon in einem sehr guten Zustand.

In Lohn besteht Sanierungsbedarf. Dieser ist mit Bruttokosten von rund 1.5 Millionen CHF ist in der angefügten Finanzplanung integriert. Die Regierung hält in ihrem Entscheid vom 20.02.2020 dazu fest: Die kantonale Förderung kann für die Mitfinanzierung von lnfrastruktur- projekten erfolgen, wenn diese unerlässlich sind, zu einer übermässigen

14 / 43

Belastung für die neue Gemeinde führen könnten oder aus einem regio- nalen Gedanken heraus entstehen. Der entsprechende Beitrag ist zweck- gebunden zu verbuchen und zu verwenden, weshalb er nicht innerhalb des ordentlichen kantonalen Förderbeitrags ausgewiesen wird. Das Amt für Gemeinden hat die buchhalterisch korrekte Abwicklung, die Finanzie- rung und die Abrechnung der lnfrastrukturprojekte zweckmässig zu über- prüfen.

Das lnfrastrukturprojekt "Wasserversorgung Lohn" würde den Haushalt der zusammengeschlossenen Gemeinde Muntogna da Schons stark be- lasten. Gemäss lnspektionsbericht vom 30. Oktober 2017 des Amts für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit Graubünden (ALT) wurden an der achtzigjährigen Trinkwasserversorgung bis heute kaum Unterhaltsar- beiten durchgeführt. Zudem ist das Volumen für eine genügend hohe Löschbereitschaft nicht vorhanden. Entsprechend präsentieren sich die Anlagen in einem sanierungsbedürftigen Zustand und es besteht dringen- der Handlungsbedarf. Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tier- gesundheit Graubünden wie auch ein beauftragtes Ingenieurbüro emp- fehlen eine Totalsanierung.

Es wird mit Bruttokosten von rund 1,5 Millionen Franken gerechnet. Die Restkosten können bei Weitem nicht mit den vorhandenen Reserven aus dem Verpflichtungskonto der Gemeinde Lohn gedeckt werden. Es drängt sich vorliegend ein Beitrag für dieses notwendige lnfrastrukturprojekt in der Höhe von 560’000 Franken auf. Mit diesem Beitrag kann das lnfra- strukturprojekt in Lohn soweit ausgebaut bzw. saniert werden, dass der zusammengeschlossenen Gemeinde keine entsprechenden übermässi- gen Kosten entstehen.

2.5.6. Abwasserentsorgung

Die Abwasserentsorgung erfolgt über den Abwasserverband Schams. Diese ist in einem sehr guten Zustand. Die neue Gemeinde wird bestrebt sein, das Abwassertrennsystem konsequent weiterzuführen.

2.5.7. Abfallbewirtschaftung

Der Bereich Abfall / Entsorgung erfolgt aktuell in den vier Gemeinden über den Zweckver- band AVM Mittelbünden. Er funktioniert sehr gut. Durch eine Fusion ergeben sich hier keine wesentlichen Änderungen.

Optimierungsmöglichkeiten ergeben sich durch den Aufbau eines gemeinsamen Recycling- platzes, z.B. bei Donat Mundalagn sowie die Einführung einer jährlichen Sperrgutabfuhr an einem festgelegten Termin.

15 / 43

2.5.8. Deponien

Der neue Vorstand der fusionierten Gemeinde sollte nach der Fusion nach Meinung der Ar- beitsgruppe die folgenden Punkte angehen: - Abklärung neue Deponie am Schamserberg. - Abklärung Situation Gründeponien (in Lohn, Mathon und Wergenstein bereits vorhan- den).

Die Metalldeponie sowie die Aushub-Deponie in Donat bleiben bestehen.

2.5.9. Kultur, Freizeit, Kirche

Die Kirchgemeinden sind bereits fusioniert (Zillis-Schamserberg).

Eine aktive Kulturförderung ist bereits in den Gemeinden vorhanden und soll auch weiterhin Teil der Gemeindepolitik sein. Die Beiträge an die Vereine werden eventuell neu berechnet.

Bereits heute sind gemeindeübergreifend:

- Musikverein - Bauernverein - Jungmannschaft Donat - Jungmannschaft Lohn/Mathon/Wergenstein - Bäuerinnenvereine - Chor in Donat und am Oberen Schamserberg

2.5.10. Tourismus, Läden, Restaurants

Im Bereich Tourismus bleibt die Zusammenarbeit mit Viamala Tourismus und dem Natur- park Beverin bestehen. Möglichkeiten zur Optimierung ergeben sich in der Kommunikation/ Vermarktung und in einem einheitlichen Auftritt im Internet.

Das Bergrestaurant Orta in Lohn soll weiterhin verpachtet werden.

Das Lagerhaus (Schulhaus) in Mathon soll weiterhin vermietet werden.

Der Laden in Mathon wird ebenfalls bestehen bleiben. Der Vorstand der neuen Gemeinde soll Möglichkeiten zur Optimierung prüfen, z.B. Abgabe von Gutscheinen, Einführung eines Hausservice, online-/telefonische Bestellungsmöglichkeiten. Die Gemeinde soll weiterhin eine Restfinanzierung des Ladens vornehmen.

2.5.11. Patengemeinden, Stiftungen

Die Gemeinde Donat weist eine Patenschaft mit der Gemeinde Schlieren auf. Ob sich Än- derungen aufgrund der Fusion ergeben, ist noch in Abklärung. Die Gemeinden Lohn, Casti-

16 / 43

Wergenstein und Mathon weisen keine Patengemeinden auf. Es bestehen lose Beziehungen zwischen Lohn und den beiden Gemeinden Lohn SH und Lohn-Ammansegg SO.

Die Margrit-Bär-Stiftung in Mathon ändert den Stiftungszweck aufgrund einer allfälligen Ge- meindefusion nicht. Das heisst, dass auch in Zukunft der Wohnsitz im Dorf oder Projekte im Perimeter des Dorfs Mathon ausschlaggebend für die Gewährung von Stiftungsbeiträgen bleiben.

2.6. Finanzen

2.6.1. Ausgangslage am 31.12.2018 in den Gemeinden

Das Projektteam hat nachstehende Zahlen seiner Arbeit zugrunde gelegt:

Casti- Donat Lohn Mathon Total Wergenst.

Steuerfuss 120% 120% 130% 100%

Nettovermögen 174'899 1'773'449 813'062 1'917'997 4'679'407

Steuern pro Einwohner 3'458 2'080 2'648 2'307 2'388 (Ø letzter 5 Jahre)

Vermögen pro Einwohner 3'123 8'779 17'675 37'608 13'137

Brutto-/Nettoinvestitionen pro 1'679 1'691 1'109 360 1'426 Einwohner (Ø letzter 5 Jahre) 939 103 -158 -191 152

2.6.2. Ausgangslage Kanton / Bund

Der Finanzausgleich in unserem Kanton hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Mit Wirkung ab 1. Januar 2016 ist der Neue Finanzausgleich in Kraft getreten. Der neue inner- kantonale Finanzausgleich besteht aus den beiden Komponenten Ressourcen- und Lasten- ausgleich. Während die Gemeinden in der Vergangenheit, d.h. bis 31. Dezember 2015 nebst den ordentlichen Beiträgen aus dem Finanzausgleich auch noch von Beiträgen an die öffent- lichen Werke profitieren konnten, erhalten sie ab Einführung des neuen Finanzausgleichs Bei- träge unter den Titeln Ressourcenausgleich (RA) sowie Gebirgs- und Schullastenausgleich (GLA). Die Beiträge sind sehr unterschiedlich. Lediglich die Gemeinde Donat erhält Beiträge an die Schullasten.

Per 1. Januar 2018 haben alle Gemeinden ihr Rechnungswesen auf das Harmonisierte Rech- nungsmodell 2 (HRM2) umgestellt.

17 / 43

2.6.3. Vorgehensweise / Annahmen

Das Projektteam hat beschlossen, einen Finanzplan zu erstellen, welcher Auskunft über die Entwicklung der vier betroffenen Gemeinden im Alleingang und gemeinsam gibt. Dieser hat es erst ermöglicht, die Varianten „Alleingang“ sowie „Fusion“ einander gegenüber zu stellen.

Das Projektteam hat zunächst verschiedene Vorabklärungen vorgenommen und Annahmen getroffen, welche die Erstellung des Finanzplanes überhaupt erst ermöglicht haben. Die kon- solidierten Ergebnisse der zusammengeschlossenen Gemeinden beruhen u.a. auf folgen- den Annahmen:

- Steuerfuss von 100% der einfachen Kantonssteuer (jährlich Mindereinnahmen bei den natürlichen Personen von rund CHF 100'000). - Einheitlicher Steuerfuss für die Liegenschaftensteuer von 1‰ (jährlich Mindereinnahmen von rund CHF 20‘000). - Mindereinnahmen wegen Wegfall des Beitrags der Korporation an die Gemeinden Ma- thon und Lohn (jährlich rund CHF 71‘000). - Mehreinnahmen aus dem Finanzausgleich wegen Perimeter usw. (ca. CHF 52‘000). - Die jährlich wiederkehrenden Gebühren für Wasser, Abwasser und Abfall wurden auf- grund der geltenden Gesetzgebung nicht in die Berechnung einbezogen. - Berücksichtigung der Synergieeffekte (Behörde, vereinfachte Arbeitsabläufe usw.). Die Minderausgaben werden, bedingt durch die Anpassung bzw. Überführung diverser Ge- setze, erst nach Ablauf der Planperiode spürbar werden. Vorerst rechnen wir mit beschei- denen Minderausgaben, später mit entsprechend grösseren. - Berücksichtigung der Investitionen des Zwangs- und Entwicklungsbedarfs. - Berücksichtigung eines Fusions- bzw. Förderbeitrags in der Höhe von insgesamt 2.235 Mio. Franken. Es gilt zu beachten, dass CHF 560‘000 für das Projekt der Wasserversor- gung in der Gemeinde Lohn und CHF 250‘000 für die Sprachenförderung zu verwenden sind. In der Folge verbleiben zur Deckung der laufenden Aufwendungen bzw. Investitio- nen CHF 1‘425‘000.

2.6.4. Finanzielle Analyse Casti-Wergenstein „Alleingang“

Die Erfolgsrechnung der Gemeinde Casti-Wergenstein schloss in den letzten sechs Jahren - mit Ausnahme der Jahre 2013 und 2017 - durchwegs positiv ab. Dies nicht zuletzt wegen den Beiträgen aus dem Finanzausgleich. Den Investitionsausgaben von total CHF 500‘753 stan- den Investitionseinnahmen in der Höhe von CHF 240‘695 gegenüber. Es gilt zu berücksichti- gen, dass die Gemeinde früher von Beiträgen an die öffentlichen Werke profitieren konnte. Zudem wurden ihr namhafte Beiträge Dritter ausgerichtet. Im gleichen Zeitraum erwirtschaf- tete sie Eigenmittel in der Höhe von CHF 853‘462. In der Folge konnten die Investitionen vollumfänglich selbst finanziert werden. Zudem konnte die Gemeinde Schulden abbauen bzw. sich Finanzvermögen aneignen.

18 / 43

Die Selbstfinanzierung entwickelte sich in den Jahren 2013 bis 2018 wie folgt:

300'000 168'860 169'537 151'972 150'000 37'649 196'958 128'846

0 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Die Erfolgsrechnung bzw. die wichtigsten Kennzahlen sind in der folgenden Aufstellung er- sichtlich:

Kant. Erfolgsrechnung 2013 2014 2015 2016 2017 2018 M ittel 2018

Ergebnis -1'712 9'045 30'441 4'566 -37'764 161'423

Nettovermögen/-schuld je Einwohner -3'569 -662 244 1'231 3'222 3'123 6'707

Selbstfinanzierungsgrad in % 292.18 n/a 131.10 143.65 822.22 n/a 115.24

Selbstfinanzierungsanteil in % 10.90 29.59 34.92 31.30 23.87 28.94 18.84

Kapitaldienstanteil in % 10.68 6.89 2.91 2.94 2.09 0.53 10.52

Zinsbealstungsanteil -0.21 0.66 -0.78 -0.38 -0.63 0.53 0.36

Bruttoverschuldungsanteil 193.41 130.19 117.51 76.01 75.44 85.84 68.93

Investitionsanteil in % 14.94 24.31 29.04 30.38 4.33 0.00 22.78

Die Entwicklung der Bilanz 2013 bis 2018 zeigt folgendes Bild:

Bilanz 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Finanzvermögen 523'045 681'515 760'286 529'628 669'792 711'382 Verwaltungsvermögen 343'357 206'300 177'934 141'690 0 140'005 Fremdkapital 712'189 715'286 747'575 465'602 492'591 536'483 Spezialfinanzierungen 73'547 82'818 70'492 80'997 90'246 314'904 Eigenkapital 80'666 89'711 120'153 124'719 86'955

Die Gemeinde Casti-Wergenstein weist gemäss Finanzplan der Jahre 2019 bis 2024 keine Investitionen aus. Im Jahr 2025 ist die Sanierung des Oberdorfs Wergenstein mit Kosten von CHF 70‘000 vorgesehen. Für die Zeit nach der Finanzplanperiode, d.h. ab dem Jahr 2027 ist die Sanierung der Alp- und Güterwege Dumagns-Tguma geplant. Gemäss Grobschätzung muss mit Gesamtkosten von CHF 2.5 Mio. gerechnet werden. Allfällige Beiträge von Bund und Kanton sowie von Privatinstitutionen sind hier nicht berücksichtigt worden

Die Erfolgsrechnung der Planperiode 2019 bis 2024 weist selbsterwirtschaftete Mittel von ins- gesamt CHF 700‘964 aus. Als Folge der bescheidenen Investitionstätigkeit, kann die Ge- meinde Reserven bilden. Die geplanten Investitionen für die Zeit nach der Planung (Sanierung Flur- und Güterwege), könnten jedoch nicht durch die selbsterwirtschafteten Mittel der voran- gehenden Perioden finanziert werden. In der Folge müssten diese mit Fremdmitteln finanziert werden.

19 / 43

Fazit Alleingang Casti-Wergenstein:

Als Folge der Beiträge aus dem Finanzausgleichsfonds konnte Casti-Wergenstein ihre finanzielle Situation in den letzten Jahren stark verbessern. Die selbsterwirtschafteten Mittel beliefen sich auf Total CHF 853‘462. In der gleichen Zeitspanne hatte sie Nettoin- vestitionen von CHF 260‘058 zu finanzieren. Ab 2016 werden keine Beiträge an die öf- fentlichen Werke mehr ausgerichtet. Aus dem Finanzausgleichsfonds stehen der Ge- meinde bescheidene Mittel zu. Deshalb wird die Gemeinde die bevorstehenden Werter- haltungsmassnahmen zwar stemmen können, hingegen werden ihr die Mittel zur Finan- zierung der geplanten Investitionen sowie für die Finanzierung erweiterten Aufgaben fehlen.

2.6.5. Finanzielle Analyse Donat „Alleingang“

Die Laufende Rechnung 2013 bis 2018 der Gemeinde Donat konnte teilweise mit einem Er- trags- bzw. mit einem Aufwandüberschuss abgeschlossen werden. Dazu beigetragen haben die zunehmenden Steuerkraftausgleichsbeiträge, welche der Gemeinde ab dem Jahr 1994 ausgerichtet wurden. Ab dem Jahr 2016 wurden der Gemeinde Beiträge unter dem Titel Ge- birgs- und Lastenausgleich sowie Schullasten-Ausgleich ausgerichtet.

Die Investitionen wurden hoch subventioniert. In der Zeitspanne vom 2013 bis 2018 wurden Bruttoinvestitionen von CHF 3‘312‘469 getätigt. Diesen Investitionsausgaben standen Bei- träge von Bund und Kanton, Beiträge Dritter und Anschlussgebühren in der Höhe von CHF 2‘926‘951 gegenüber, sodass die Gemeinde Nettoinvestitionen von CHF 385‘518 zu finanzie- ren hatte. Diesen Nettoinvestitionen standen selbsterwirtschaftete Mittel von CHF 647‘519 gegenüber.

Die Gemeinde Donat gehörte bis zur Einführung des neuen Finanzausgleichs im Jahr 2016 der Finanzkraftgruppe 4 (finanzschwach) an. Ab diesem Datum existieren die Finanzklassen in diesem Sinne nicht mehr. Sie erhebt einen Steuerfuss von 120% der einfachen Kantons- steuer. Der nachstehenden Grafik kann die Entwicklung des Cashflows entnommen werden.

250'000 200'000 234'729 158'136 150'000 188'039 100'000 54'276 46'813

50'000 -34'474 0 -50'000 2013 2014 2015 2016 2017 2018

20 / 43

Die Entwicklung der Erfolgsrechnung und der wichtigsten Kennzahlen der Jahre 2013 bis 2018 können nachstehender Tabelle entnommen werden:

Kant. Erfolgsrechnung 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Mittel 2018

Ergebnis -149'647 11'956 52'040 51'571 -50'874 -4'597

Nettovermögen/-schuld je Einwohner 8'801 9'101 10'118 10'339 10'830 8'779 6'707

Selbstfinanzierungsgrad in % -12.41 193.00 5'977.70 364.10 n/a n/a 115.24

Selbstfinanzierungsanteil in % -3.42 13.89 16.51 11.47 3.98 3.28 18.84

Kapitaldienstanteil in % -4.79 -4.34 -4.19 -2.68 -2.63 4.52 10.52

Zinsbealstungsanteil -15.25 -12.78 -10.22 -9.98 -10.38 0.12 0.36 Bruttoverschuldungsanteil 56.67 39.02 44.46 33.51 31.89 22.50 68.93 Investitionsanteil in % 59.84 52.05 24.37 6.16 1.93 0.46 22.78

Die Bilanz entwickelte sich in den Jahren 2013 bis 2018 wie folgt:

Bilanz 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Finanzvermögen 2'475'364 2'578'060 2'904'549 2'839'402 2'897'547 2'208'846 Verwaltungsvermögen 1'239'458 1'053'644 862'583 838'787 748'939 986'874 Fremdkapital 671'250 703'337 800'032 626'881 612'505 435'398 Spezialfinanzierungen 1'026'850 899'689 886'382 919'019 952'565 2'760'322 Eigenkapital 2'016'722 2'028'678 2'080'718 2'132'289 2'081'416

Donat erfreut sich einer relativ komfortablen finanziellen Ausgangslage. Erweiterte Ausgaben, Werterhaltungsmassnahmen oder grössere Investitionen können allerdings nicht aus den er- wirtschafteten Mitteln finanziert werden und führen zwangsläufig zum Vermögensabbau.

Die Gemeinde Donat hat Investitionen im Bereich des Güterwegs „Valvins“ sowie im Bereich Wasserversorgung „Magun: Quellfassung und Brunnenstube“ zu tätigen. Gemäss Grobkos- tenschätzung belaufen sich diese Nettoinvestitionen für die Wasserversorgung auf CHF 125‘000 und für die Sanierung des Güterwegs auf CHF 1‘125‘000. Die Ausgaben der Was- serfassung fallen im Jahr 2020 an und diejenigen des Güterwegs werden für die Zeit 2020 bis 2024 vorgesehen. Diesen Nettoinvestitionen von CHF 1‘250'000 stehen selbsterwirtschaftete Mittel von CHF 549'701 gegenüber. In der Folge muss sich die Gemeinde zur Finanzierung dieser notwendigen Investitionen neu verschulden. Dies ohne Berücksichtigung von erweiter- ten oder Werterhaltungsausgaben in der Erfolgsrechnung. Die wirtschaftlichen Folgekosten aus den geplanten Investitionen wurden in der Planung berücksichtigt. Die Gemeinde wird dennoch ihre künftigen Rechnungen nicht ausgeglichen gestalten können.

Fazit Alleingang Donat:

Der Gemeinde Donat flossen in den Jahren vor der Neuausrichtung des Finanzaus- gleichs namhafte Beträge zu. Dadurch und durch die hohen Subventionen sowie Bei- träge Dritter konnte sie ihre Finanzlage stark verbessern. In den Jahren 2013 bis 2018

21 / 43

erwirtschaftete sie Mittel in der Höhe von CHF 647‘519. Die Nettoinvestitionen beliefen sich auf CHF 385‘518. In der Folge konnte sie die Investitionen vollumfänglich aus ei- gener Kraft finanzieren. Der finanzielle Spielraum der Gemeinde Donat wird inskünftig enger. Die Investitionen können nur durch zusätzliches Fremdkapital bzw. Kapitalab- bau finanziert werden.

2.6.6. Finanzielle Analyse Lohn „Alleingang“

Wie der Entwicklung der Erfolgsrechnung der Gemeinde Lohn entnommen werden kann, nah- men die Aufwendungen für Unterhaltsarbeiten und Dienstleistungen in den letzten Jahren stark zu. Dank der hohen Beiträge aus dem Finanzausgleich konnte die Gemeinde die Jah- resrechnungen mehrheitlich mit einem Ertragsüberschuss abschliessen.

Bis zum Systemwechsel im Finanzausgleich gehörte die Gemeinde Lohn der Finanzkraft- gruppe 5 (sehr finanzschwach) an. Sie erhebt einen Steuerfuss von 130% der einfachen Kan- tonssteuer. Trotz namhafter Beiträge aus dem Finanzausgleich wird es ihr nicht möglich sein, die anstehenden Investitionen des Zwangsbedarfs zu finanzieren, ohne sich neu zu verschul- den.

Die Entwicklung der Selbstfinanzierung der Jahre 2013 bis 2018 zeigt folgendes Bild:

250'000 225'000 200'000 228'286 175'000 150'000 118'602 125'000 100'000 151'903 75'000 86'479 50'000 74'063 1'160 25'000 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Die Erfolgsrechnung bzw. die wichtigsten Kennzahlen entwickelten sich wie folgt: Kant. Erfolgsrechnung 2013 2014 2015 2016 2017 2018 M ittel 2018

Ergebnis -44'977 77'466 186'002 85'141 10'114 35'868

Nettovermögen/-schuld je Einwohner -2'624 1'434 6'371 8'221 10'968 17'675 6'707

Selbstfinanzierungsgrad in % 3.42 n/a 2'119.97 361.63 n/a n/a 115.24

Selbstfinanzierungsanteil in % 0.38 31.89 43.22 24.65 18.03 15.05 18.84

Kapitaldienstanteil in % 4.82 2.97 1.86 2.00 0.04 9.34 10.52

Zinsbealstungsanteil -6.09 -4.58 -4.35 -4.65 -7.07 0.44 0.36

Bruttoverschuldungsanteil 140.72 78.30 67.19 70.89 68.24 69.39 68.93 Investitionsanteil in % 19.60 33.15 7.91 12.71 0.00 0.00 22.78

22 / 43

Die Entwicklung der Bilanz zeigt nachstehendes Bild:

Wie der Planungsrechnung entnommen werden kann, weist die Gemeinde inskünftig negative Ergebnisse aus. Die Planung sieht Nettoinvestitionen – Veia Pusch (220‘000), Reservoir (290‘000), Hydrantenleitungen (250‘000) und Quellen und Leitungen (140‘000) – von total CHF 900‘000 vor. Diesen Investitionsausgaben stehen keine selbsterwirtschafteten Mittel ge- genüber. Die Planperiode schliesst mit einem Cashdrain von total CHF 18‘732 ab. Deshalb muss auch die Gemeinde Lohn dafür besorgt sein, dass ihr zusätzliche Mittel zufliessen wer- den. Die wirtschaftlichen Folgekosten aus den geplanten Investitionen wurden in der Planung berücksichtigt.

Fazit Alleingang Lohn:

Die Gemeinde Lohn gehört zu denjenigen Gemeinden, welche von der Neuausrichtung des Finanzausgleichs verloren haben. Die Summe der selbsterwirtschafteten Mittel in den Jahren 2013 bis 2018 belief sich auf CHF 660‘493. Die zu finanzierenden Nettoin- vestitionen beliefen sich auf CHF -225. Dies dank hoher Beiträge von Dritten und von Anschlussgebühren. Dank dieser Situation konnte die Gemeinde Lohn ihre finanzielle Situation stark verbessern. Die Entwicklung der Erfolgsrechnung 2019 bis 2024 wird jedoch keine Selbstfinanzierung mehr ausweisen. Deshalb wird sie auf zusätzliche Bei- träge Dritter angewiesen sein um die zu realisierenden Investitionen zu finanzieren. Er- weiterte Ausgaben bzw. Werterhaltungsmassnahmen führen dazu, dass das Vermögen abgebaut werden muss bzw. die Verschuldung zunimmt.

2.6.7. Finanzielle Analyse Mathon „Alleingang“

Wie der Entwicklung der Erfolgsrechnung der Gemeinde Mathon entnommen werden kann, haben auch hier die Sachaufwendungen markant zugenommen. Dies ist zum Teil darauf zu- rückzuführen, dass Werterhaltungsmassnahmen seit der Einführung des HRM2-Modells di- rekt der Erfolgsrechnung und nicht der Investitionsrechnung belastet wurden. Diesen Mehr- aufwendungen stehen auch Mehreinnahmen bei den Steuern gegenüber. Zudem konnte die Gemeinde von höheren Beiträgen aus dem Finanzausgleichsfonds profitieren. Dank der aus- serordentlichen Investitionseinnahmen (Anschlussgebühren und Beiträge Dritter) konnte die Gemeinde die Investitionsrechnung mehrheitlich mit einem Einnahmenüberschuss abschlies- sen. Dank der Beiträge aus dem Finanzausgleichsfonds konnte Mathon in den letzten Jahren

23 / 43

eine Zunahme bei der Selbstfinanzierung verzeichnen. Sie erhebt einen Steuerfuss von 100 % der einfachen Kantonssteuer.

Die Entwicklung der Selbstfinanzierung der Jahre 2013 bis 2018 zeigt folgendes Bild:

165'000 150'000 135'000 120'000 107'891 155'698 105'000 90'000 75'000 87'072 60'000 45'000 30'000 20'553 15'000 1'685 480 0 -15'000 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Die Erfolgsrechnung bzw. die wichtigsten Kennzahlen entwickelten sich wie folgt:

Kant. Erfolgsrechnung 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Mittel 2018

Ergebnis 58'217 -23'762 9'734 50'557 1'653 70'236

Nettovermögen/-schuld je Einwohner 50'660 39'654 39'371 41'402 41'777 37'608 6'707

Selbstfinanzierungsgrad in % n/a n/a n/a 285.46 n/a n/a 115.24

Selbstfinanzierungsanteil in % 0.43 0.12 4.15 17.35 13.23 23.57 18.84

Kapitaldienstanteil in % -1.44 -3.76 -3.32 1.17 0.36 15.57 10.52

Zinsbealstungsanteil -14.19 -7.85 -6.69 -9.27 -2.92 -0.03 0.36

Bruttoverschuldungsanteil 13.33 9.50 5.39 2.47 0.83 9.02 68.93 Investitionsanteil in % 12.36 6.74 2.57 8.78 0.16 0.00 22.78

Die Entwicklung der Bilanz zeigt nachstehendes Bild:

Die Gemeinde Mathon erfreut sich einer komfortablen Finanzlage. Die künftigen Rechnungen weisen einen Gesamtcashflow von CHF 480‘896 aus. Die Gemeinde plant Investitionen im Bereich Sanierung Quartierstrasse Gurschégn (400‘000), Sanierung Pflästerung Pitgogna (50‘000), Gemeindebeitrag Melioration Berggebiet (200‘000) und Sanierung Wasserversor- gung (75‘000), total CHF 725‘000. Allfällige Beiträge von privaten Institutionen wurden noch nicht berücksichtigt. Da die Gemeinde über genügend liquide Reserven verfügt, kann sie die Investitionen ohne fremde Hilfe finanzieren. Die wirtschaftlichen Folgekosten aus den geplan- ten Investitionen wurden in der Planung berücksichtigt.

24 / 43

Fazit Alleingang Mathon:

Die Gemeinde Mathon erfreut sich einer sehr komfortablen Finanzlage. Dies ist teil- weise auf die Beiträge aus dem Finanzausgleichsfonds, die Subventionen und Beiträge Dritter zurückzuführen. Die Selbstfinanzierung ist jedoch rückläufig. Dank ihren Reser- ven wird sie die vorgesehenen Investitionen selbst finanzieren können.

2.6.8. Finanzielle Analyse der fusionierten Gemeinde Muntogna da Schons

Um die finanziellen Folgen eines Zusammenschlusses der Gemeinden Casti-Wergenstein, Donat, Lohn und Mathon aufzeigen zu können, wurden die Finanzpläne für die Gemeinden Casti-Wergenstein, Donat, Lohn und Mathon zusammengeführt.

Der Planungsrechnung „Fusionsprojekt im Schams“ wurden die Basiszahlen der Jahresrech- nungen 2018 sowie der Budgets 2019 der Gemeinden Casti-Wergenstein, Donat, Lohn und Mathon zu Grunde gelegt. Diese Zahlen wurden nicht nur durch die fusionsbedingten Verän- derungen angepasst, sondern auch um die willentlich herbeigeführten Veränderungen oder diejenigen, welche durch übergeordnetes Recht anfallen werden. Dem Finanzplan wurde so- dann der zugesicherte kantonale Förderbeitrag zu Grunde gelegt. Die Berechnungen wurden mit einem Steuerfuss von 100% für die Einkommens- und Vermögenssteuern sowie mit einem Steuerfuss von 1‰ für die Liegenschaftssteuern vorgenommen. Ferner sind wir davon aus- gegangen, dass der vom Kanton gesprochene Förderbeitrag von total CHF 2‘235‘000 im Jahr 2021 zur Auszahlung gelangt. Gemäss Verfügung wurden CHF 560‘000 der Investitionsrech- nung für das Projekt Wasserversorgung, CHF 250‘000.00 dem Reservefonds und CHF 1‘425‘000 dem ordentlichen Finanzhaushalt gutgeschrieben. Danach ergibt sich folgendes Bild:

Selbstfinanzierung 2020 2021 2022 2023 2024

Selbstfinanzierung Casti-Wergenstein 110'614 84'814 84'586 84'357 84'126 Selbstfinanzierung Donat 124'268 60'337 58'635 56'922 55'199 Selbstfinanzierung Lohn 21'018 -48'916 -49'567 -50'220 -50'878 Selbstfinanzierung Mathon 114'592 44'407 43'871 43'332 42'790 Selbstfinanzierung im Schamserberg 370'492 140'642 137'525 134'391 131'237 (total Alleingang, Steuerfuss 100%) Selbstfinanzierung im Schamserberg 370'492 1'617'642 189'526 186'391 183'238 (total "fusioniert, Steuerfuss 100%)

Die Verbesserung der Selbstfinanzierung ist auf den Fusionsbeitrag sowie auf die Mehreinnahmen aus dem Finanzausgleich zurückzuführen. In der Planung wurde dieser zur Schuldentilgung eingesetzt. In der Erfolgsrechnung kann der Fusionsbeitrag für zusätzliche Abschreibungen (z.B. restliches Verwal- tungsvermögen aus der Überführung von HRM1 ins HRM2) eingesetzt werden, so dass die künftigen Rechnungen dadurch entlastet werden.

25 / 43

Als Ergebnis der Finanzplananalyse kann festgehalten werden, dass der Zusammenschluss der Ge- meinden Casti-Wergenstein, Donat, Lohn und Mathon unter Berücksichtigung des Fusionsbeitrages für den Gesamthaushalt sehr gut zu verkraften ist.

Die Gegenüberstellung der Finanzpläne zeigt, dass ein Zusammenschluss der vier Gemeinden sich – nebst den Auswirkungen des Fusionsbeitrages – stark auf die wesentlichen finanziellen Eckdaten aus- wirkt. Der Finanzplan-Vergleich zwischen der konsolidierten Gemeinde und den vier Gemeinden im Alleingang zeigt klar auf, dass vom Gemeindezusammenschluss, besonders auch im Hinblick auf die Auswirkung im Bereich Finanzausgleich, ein besonderer Anreiz ausgeht. Die Synergieeffekte etwa auf- grund tieferer Entschädigungen an Behördenmitglieder oder wegen administrativen und technischen Einsparungen, bleiben vorerst marginal und werden durch die zusätzlichen Ausgaben für die Umset- zung wettgeschlagen. Wie sich die einheitliche Regelung im Bereich der Gebühren und Steuern aus- wirken wird, ist zur Zeit noch unklar. Die Attraktivität als Standort wird jedoch positiv beeinflusst.

Das Nettovermögen je Einwohner - im Vergleich zum kantonalen Mittel - zeigt per 31.12.2018 folgendes Bild: Casti- Kanton Jahr 2018 Donat Lohn Mathon Wergenstein Graubünden

Einwohner 56 202 46 51 196'492 Finanzvermögen 711'382 2'208'846 1'168'820 1'998'562 Fremdkapital 536'483 435'398 355'757 80'565 Fremdkapital pro Einwohner 9'580 2'155 7'734 1'580 Nettovermögen je Einwohner 3'123 8'779 17'675 37'608 6'707 Fusionierte Gemeinde Nettovermögen ohne Fusionsbeitrag 13'181 Nettovermögen mit Fusionsb. von CHF 2.235 Mio. 19'477

Fazit Fusionierte Gemeinde Muntogna da Schons

Die Gemeinden Casti-Wergenstein, Donat, Lohn und Mathon können bei einer gemein- samen Zukunft vom erhöhten Beitrag aus dem Finanzausgleich profitieren. Die Bewoh- ner einzelner Dörfer profitieren von niedrigeren Steuern. Durch den Zusammenschluss werden die Gemeinden finanziell und auch anderweitig gestärkt. Gleichzeitig wird die Attraktivität für die Wohnsitznahme gesteigert.

26 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

Landwirtschaftsgesetz

der Gemeinde Muntogna da Schons

(Stand 5. Juni 2020)

27 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

I. Allgemeine Bestimmungen

Zweck, Geltungs- Art. 1 bereich Das Landwirtschaftsgesetz regelt die Grundzüge für eine nachhaltige Bewirtschaf- tung der gemeindeeigenen Heimweiden, Maiensässweiden, Allmende und landwirt- schaftlichen Nutzflächen der Gemeinde Muntogna da Schons.

Die Artikel 1 bis 4 der Allgemeinen Bestimmungen sind integrierender Bestandteil des Fusionsvertrags vom 5. Juni 2020 und haben Beständigkeit.

Fraktionen Art. 2

Als Fraktionen der Gemeinde Muntogna da Schons gelten für die Anwendung dieses Gesetzes: - Casti-Wergenstein - Donat - Lohn - Mathon - Pazen-Farden Organisation Art. 3

Die Überwachung und Umsetzung des Landwirtschaftsgesetzes der Gemeinde Mun- togna da Schons erfolgt in erster Instanz durch die Landwirtschaftskommission und in zweiter Instanz durch den Gemeindevorstand.

Der Departementsvorsteher Landwirtschaft vertritt den Gemeindevorstand in allen Angelegenheiten, die das Landwirtschaftsgesetz betreffen. Er beruft Sitzungen der Landwirtschaftskommission ein und präsidiert diese. Er besitzt nur ein Stimmrecht, wenn er die Funktion eines Fraktionsvertreters ausübt.

Die Landwirtschaftskommission wird vom Gemeindevorstand gewählt und setzt sich aus je einem Vertreter der fünf Fraktionen und dem Departementsvorsteher Land- wirtschaft zusammen. Die Fraktionsvertreter erledigen ihre Aufgaben in Absprache mit den Landwirten der Fraktion. Sie müssen die Meinung der Mehrheit der Land- wirte ihrer Fraktion vertreten.

Abstimmungen Art. 4

Die Entscheidungen der Landwirtschaftskommission werden mit einfacher Mehrheit getroffen.

Die Fraktionsvertreter haben bei Entscheidungen der Landwirtschaftskommission, welche ihre Fraktion betreffen, ein Vetorecht. Die Argumente der Fraktionsvertreter oder bei Bedarf aller Bewirtschafter nämlicher Fraktion sind anzuhören. Kommt keine Einigung zustande, muss ein neutraler Berater beigezogen werden. Es obliegt der Landwirtschaftskommission, einen Entscheid herbeizuführen.

Kommt auch nach Beizug eines neutralen Beraters keine Entscheidung durch die Landwirtschaftskommission zustande, entscheidet der Gemeindevorstand.

28 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

II. Nutzung der Weiden in Donat und Pazen-Farden

Nutzungsberechti- Art. 5 gung Die Weiden werden an Selbstbewirtschafter vergeben.

Über die Zuteilung des Weidelandes entscheiden die Landwirte der jeweiligen Frakti- onen.

Zuteilungsprioritä- Art. 6 ten Die Weiden werden gemäss folgenden Prioritäten zugeteilt:

1. Bewirtschafter, welche in der Fraktion einen Landwirtschaftsbetrieb führen. 2. Bewirtschafter, welche in der Gemeinde Muntogna da Schons einen Landwirt- schaftsbetrieb führen.

Umfang der Pfle- Art. 7 gemassnahmen In der Fraktion Donat muss jeder Weidenutzer jedes Jahr 6 Stunden obligatorisch gegen Bezahlung leisten. Zusätzlich werden maximal 9 Stunden ausbezahlt. In der Fraktion Pazen-Farden muss jeder Weidenutzer jedes Jahr 15 Stunden obli- gatorisch gegen Bezahlung leisten. Zusätzlich werden maximal 18 Stunden ausbe- zahlt. Unterverpachtung Art. 8

Die Unterverpachtung ist nicht gestattet.

Vergabedauer Art. 9

Die Weiden werden für 6 Jahre zugeteilt. Auf Antrag von einem Nutzungsberechtig- ten können nach Ablauf von 6 Jahren die Parzellen neu zugeteilt werden. Gibt ein Pächter während der Pachtzeit die Landwirtschaft auf, wird die Weidezuteilung in der betreffenden Fraktion neu geregelt. Die Anträge müssen mindestens 6 Monate im Voraus erfolgen.

Weidetaxen Art. 10

Die Weidetaxe beträgt 80 CHF pro Hektare der landwirtschaftlichen Nutzfläche.

Nachfolge Art. 11

Bei Verpachtung, Übertragung zu Eigentum oder bei erbrechtlichem Übergang eines Betriebs übernimmt der Nachfolger die Weiderechte des Betriebs.

29 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

III. Nutzung der Weiden in Lohn, Mathon und Casti-Wergenstein

Nutzungsberechti- Art. 12 gung Die Weiden werden an Selbstbewirtschafter vergeben.

Über die Zuteilung des Weidelandes entscheiden die Landwirte der jeweiligen Frakti- onen.

Zuteilungsprioritä- Art. 13 ten Die Heimweiden werden gemäss folgenden Prioritäten zugeteilt:

1. Bewirtschafter, welche in der Fraktion einen Landwirtschaftsbetrieb führen. 2. Bewirtschafter, welche in der Gemeinde Muntogna da Schons einen Land- wirtschaftsbetrieb führen. Auf den Maiensässweiden haben die Maiensässbewirtschafter ein Vorrecht.

Umfang der Pfle- Art. 14 gemassnahmen Jeder Weidepächter muss pro GVE 30 Minuten obligatorisch gegen Bezahlung leis- ten. Zusätzliche Pflegemassnahmen nach Absprache mit dem Fraktionsvertreter werden mit maximal einer Stunde pro GVE entschädigt. Weidetaxen Art. 15

Die Höhe der Weidetaxen beträgt (CHF): Frühling Sommer Herbst a) für Kühe und Rinder 5.00 7.50 3.75 b) für Mesen 3.75 - 2.50 c) für Kälber 1.25 5.00 2.50 d) für Schafe, Ziegen 2.00 2.00 2.00 e) für Equiden 5.00 5.00 5.00

Sömmerungsbei- Art. 16 träge Die Sömmerungsbeiträge und weitere landwirtschaftliche Beiträge werden den je- weiligen Bestössern der jeweiligen Fraktionen ausbezahlt.

30 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

Nutzungsgrund- Art. 17 sätze Die Weiden dürfen ausschliesslich wie folgt benutzt werden: a) Heimweiden: Durch sämtliches Gross- und Kleinvieh der Fraktion. b) Maiensässweiden: Durch eigenes Grossvieh der Bestösser. Für die Zulassung des Viehs auf den Maiensässweiden in Mathon wird grundsätzlich auf den Durchschnitt der in den drei Jahren 1996 bis 1998 bestossenen Viehmenge abgestellt. Als Grundlage dienen die Besatzzahlen (GVE) der Jahre 1996 bis 1998. Die bestossene Viehmenge über das gesamte Jahr ergibt sich aus der jeweiligen Bestossung im Frühjahr, im Sommer und· Herbst. Bei Vorliegen besonderer Um- stände können auch andere Kriterien Anwendung finden. Die bestossbare Vieh- menge ist grundsätzlich wie bis anhin auf die Frühlings-, Sommer- und Herbstweide zu verteilen. Verschiebungen von Vieh der Mathoner Landwirte zwischen den Heimweiden und Maiensässweiden werden durch den Fraktionsvertreter in Absprache mit den Land- wirten der Fraktion bestimmt. Im Sömmerungsbetrieb Dumains in der Fraktion Casti-Wergenstein darf jeder Bestösser maximal 2/3 seines Viehbestandes weiden. Stierkälber über 6 Monate dürfen nur kastriert auf die Weide gelassen werden. Frühlingsweide Art. 18

Die Frühlingsweide beginnt mit Entscheid des Fraktionsvertreters und dauert bis zur Alpladung. Die zulässige Viehmenge darf nicht überschritten werden.

Sommerweide Art. 19

Die Sommerweide beginnt mit der Alpladung und dauert bis zur Alpentladung.

Zur Sommerweide zugelassen sind Kühe sowie Kälber, die nach dem 1. Januar ge- boren sind. In begründeten Fällen können nach vorheriger Absprache mit dem Frak- tionsvertreter auch Tiere zugelassen werden, die sich für die Alpung als untauglich erweisen.

Die Nutzungsdauer für die Maiensässweiden beträgt insgesamt maximal 30 Tage.

Herbstweide Art. 20

Die Herbstweide beginnt mit der Alpentladung und endet gemäss Beschluss des Vertreters der Fraktion.

31 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

IV. Allgemeine Weidebestimmungen

Pflegemassnah- Art. 21 men Die Weideparzellen sind zu pflegen und in einem guten Zustand zu erhalten. Über die Weideräumung und Pflegemassnahmen entscheidet der Fraktionsvertreter.

Die Landwirtschaftskommission überwacht die Pflegemassnahmen. Unter- und Über- Art. 22 nutzung Die Nutzung muss an den Standort angepasst sein. Ist diese nicht angepasst (Über- oder Unternutzung), muss

- in 1. Priorität der Fraktionsvertreter - in 2. Priorität die Landwirtschaftskommission und - in 3. Priorität der Gemeindevorstand

weitere Massnahmen beschliessen.

Zäunungspflicht Art. 23

Es besteht für die Weideanstösser eine Zäunungspflicht zu Beginn der Frühlings- weide. Die Mitglieder der Landwirtschaftskommission überwachen die Zäunungs- pflicht in ihren Fraktionen.

Wenn auf ergangene Mahnung hin die verlangten Zäune nicht innert 7 Tagen erstellt sind, so sind dieselben durch die Gemeinde auf Kosten des Pflichtigen zu erstellen.

Entlang von gemeindeeigenen Feldwegen und Grundstücken muss der jeweilige Nutzniesser der Weide den Zaun zum Gemeinwerkstarif auf Gemeindekosten in Stand halten.

Die Viehtriebwege sind vom Anstösser abzuzäunen. Der Durchgangsberechtigte hat den Pflichtigen mindestens 5 Tage vor dem Viehtrieb zu benachrichtigen.

32 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

V. Verpachtung der Landwirtschaftlichen Nutzflächen (Wiesen, ohne Weiden)

Landwirtschaftli- Art. 24 che Nutzflächen Als Landwirtschaftliche Nutzflächen im Sinne dieses Gesetzes werden die im Eigen- tum der Gemeinde Muntogna da Schons stehenden landwirtschaftlich nutzbaren Grundstücke bezeichnet.

Bewirtschaftungs- Art. 25 parzellen Die Landwirtschaftliche Nutzflächen können in einzelne Bewirtschaftungsparzellen eingeteilt werden. Dabei wird unterschieden zwischen den landwirtschaftlich nutzba- ren und den übrigen Flächen (Wald, unproduktive Flächen etc.). Die Einteilung wird auf einem Plan festgehalten.

Bei der Bildung der Bewirtschaftungsparzellen sind die geographische Situation, die Topographie, die Bewirtschaftungsmöglichkeiten sowie die Bedürfnisse der Pächter zu berücksichtigen.

Diese Einteilung obliegt dem Gemeindevorstand.

Verpachtung der Art. 26 landwirtschaftlich nutzbaren Flächen Die Landwirtschaftliche Nutzflächen werden durch den Gemeindevorstand an die in der Gemeinde wohnhaften direktzahlungsberechtigten Landwirte verpachtet. Als Landwirt im Sinne dieses Gesetzes gilt, wer als offizieller Betriebsleiter den Boden selber bewirtschaftet und den Ernteertrag an von ihm gehaltene Tiere verfüttert.

Keinen Anspruch auf Gemeindegüter haben Landwirte, welche eigenes Land in der Fraktion verpachten, in welcher das Pachtland der Gemeinde liegt.

Verpächterin ist die Gemeinde, vertreten durch den Gemeindevorstand.

Zuteilungskrite- Art. 27 rien Die Landwirtschaftlichen Nutzflächen werden gemäss folgenden Prioritäten verpach- tet:

1. Bewirtschafter, welche in der Fraktion einen Landwirtschaftsbetrieb führen. 2. Bewirtschafter, welche in der Gemeinde Muntogna da Schons einen Land- wirtschaftsbetrieb führen.

Zuteilungsverfah- Art. 28 ren Landwirte müssen ihr Interesse an ausgeschriebenen Pachtparzellen schriftlich beim Gemeindevorstand einreichen

Die Landwirtschaftlichen Nutzflächen werden vom Gemeindevorstand an Landwirte gem. Art. 26 verpachtet. Für die Zuteilung wird wie folgt vorgegangen:

33 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

1. In einem ersten Umgang werden die interessierten Landwirte, welche in der Frak- tion wohnen, in welcher Land verpachtet wird, berücksichtigt.

a) Sofern nur ein Interessent pro Parzelle vorhanden ist, wird die entsprechende Parzelle an diesen verpachtet.

b) Bei mehreren Interessenten scheiden diejenigen aus, welche bereits mehr Landwirtschaftliche Nutzfläche der Gemeinde als die übrigen Mitbewerber ha- ben. Unter den verbleibenden oder unter denjenigen, welche gleichviel Land- wirtschaftliche Nutzfläche der Gemeinde haben, entscheidet das Los, wem die Parzelle zugeschlagen werden kann.

2. Sofern nicht alles Land in der entsprechenden Fraktion verpachtet werden kann, werden in einem zweiten Umgang die interessierten Landwirte, welche in der Ge- meinde Muntogna da Schons wohnen, berücksichtigt.

Unterpacht Art. 29

Unterpacht ist nicht gestattet.

Pachtvertrag und Art. 30 Pachtdauer Für die Landwirtschaftlichen Nutzflächen sind in der Regel schriftliche Pachtverträge abzuschliessen. Die Gesetzgebungen von Bund und Kanton sind einzuhalten.

Die Pachtdauer richtet sich nach den Bestimmungen des Bundesgesetzes über die landwirtschaftliche Pacht. Die aktuelle Pachtdauer beträgt 6 Jahre. Ohne Antrag an die Landwirtschaftskommission für eine Neuausschreibung wird die Pacht um eine neue Periode verlängert. Pachtbeginn ist jeweils der 1. April.

Pachtzins Art. 31

Die Höhe des Pachtzinses wird durch den Gemeindevorstand festgelegt.

Pachtzinsanpassungen sind nach den gesetzlichen Bestimmungen dem Pächter mit- zuteilen.

Der Pachtzins ist jeweils bis am 31. Dezember fällig.

Betriebsauflösung Art. 32

Die Auflösung eines Betriebs oder die Aufgabe der Selbstbewirtschaftung hat die Auf- lösung der entsprechenden Pachtverträge auf das Ende des laufenden Pachtjahres zur Folge.

Nachfolge Art. 33

Bei Verpachtung, Übertragung zu Eigentum oder bei erbrechtlichem Übergang eines Betriebs übernimmt der Nachfolger die laufende Pacht.

Entzug Art. 34

Benötigt die Gemeinde Boden, kann der Gemeindevorstand die Pachtverträge jeder- zeit unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten, auf das Ende eines Pachtjahres, kündigen.

34 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

Bei Teilentzug (z. B. für Gärten oder Bauland) wird der Pachtzins entsprechend ge- kürzt.

VI. Weitere Bestimmungen

Strassen und Art. 35 Wege Der Baufachchef hat dafür besorgt zu sein, dass die Dorfstrassen und Feldwege sauber und in Ordnung sind. Der Gemeindevorstand kann für diese Arbeiten einen oder mehrere Werkmeister wählen. Je nach Bedürfnis kann er ein oder mehrere Tage Gemeinwerk anordnen. In der Regel werden FAT-Tarife angewendet.

Unmittelbar nach dem Ausbringen von Mist und Gülle sind die verschmutzten Stras- sen vom Verursacher zu reinigen.

Fluren Art. 36

Jeder Eigentümer ist verpflichtet, permanente Zäune und Mauern, die sein Grund- stück von Strassen und Weiden abschliessen, zu unterhalten und alljährlich bis zum Beginn der Frühlingsweide in guten Zustand zu versetzen.

Das Zaunmaterial wird von der Gemeinde zur Verfügung gestellt.

Nicht unterhaltene Abgrenzungen werden durch die Gemeinde auf Kosten des Ei- gentümers in Stand gestellt.

Für allen durch Nichtbeachtung der Bewirtschaftungsgrundsätze erwachsenen Schaden haftet der Eigentümer.

Zäunungspflicht Art. 37

Wer Vieh auf seinen Gütern weidet, muss diese einzäunen.

Nicht erstellte Zäune werden von der Gemeinde auf Kosten des Eigentümers errich- tet.

Deponie auf Ge- Art. 38 meindegebiet Das Lagern von Miststöcken auf Grundeigentum der Gemeinde ist grundsätzlich ver- boten. In Ausnahmefällen entscheidet der Vorstand.

Ebenfalls verboten ist das Deponieren von Stein- und Schutthaufen auf Grundeigen- tum der Gemeinde.

Nachbarrechte Art. 39

Die Grundeigentümer sind verpflichtet, ihre Grundstücke gut kenntlich zu vermarken. Fehlende Grenzzeichen sind zu ersetzen. Bei maschineller Bewirtschaftung dürfen die Grenzzeichen nicht beschädigt werden.

35 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

Zäune bis zu einer Höhe von 1.50 m darf der Grundeigentümer bis an die Grenze seines Grundstückes erstellen. Für höhere Zäune ist ein entsprechender Abstand gemäss Art. 101 des kantonalen Einführungsgesetzes zum ZGB einzuhalten. Leb- häge sind 50 cm hinter der Grenzlinie zu pflanzen. Diese sind jährlich auf die Grenz- linie und auf eine Höhe von 1.50 m zurück zu schneiden.

Beim Pflanzen von Bäumen und Sträuchern sind folgende Grenzabstände zu beach- ten.

6 m für Nussbäume, Zier- und Waldbäume, 4 m für Obstbäume,

2 m für Zwergobst-, Zwetschgenbäume und dergleichen,

2 m für Bäume und Sträucher die jährlich auf eine Höhe von 3 m zurückgeschnitten werden.

Bereits bestehende Bäume werden von dieser Bestimmung ausgeschlossen.

In der Bauzone darf keine Gülle ausgebracht werden. Der Fraktionsvertreter kann Ausnahmen bewilligen.

Heubelüftungen müssen von 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr abgeschaltet werden. Über Ausnahmen entscheidet der Fraktionsvertreter.

Schädlingsbe- Art. 40 kämpfung In Maikäferjahren kann der Vorstand das rechtzeitige Sammeln der Käfer aufgrund der kantonalen Verordnung anordnen. Der Gemeindevorstand bestimmt jeweils den Literpreis für die Maikäfer. Er kann auch einen Beitrag für das Sammeln von Enger- lingen festlegen.

Für den Fang von Maulwürfen auf Gemeindegebiet bezahlt die Gemeinde bei Vor- weisung des Schwanzes des Tieres 3 CHF.

Tierseuchenpoli- Art. 41 zei Jedermann, der seuchenverdächtige oder seuchenbefallene oder tote Tiere be- merkt, hat darüber unverzüglich dem Vorstand oder dem Tierarzt Meldung zu erstat- ten.

Alle meldepflichtigen Tierseuchen werden in der eidgenössischen Tierseuchenver- ordnung festgehalten.

Bei Anzeige und Feststellung von Tierseuchen ordnet der Gemeindevorstand in Ver- bindung mit dem Tierarzt unverzüglich die notwendigen Schutzmassnahmen ge- mäss eidgenössischem Tierseuchengesetz an. Rindvieh, welches Anzeichen von Bang oder anderen seuchenartigen Krankheiten aufweist, darf erst mit der Bewilli- gung des zuständigen Tierarztes mit der gemeinsamen Herde laufen.

Während der Alpzeit sind die kantonalen Alpfahrtvorschriften zu beachten.

Umgestandene Tiere auf der Gemeindeweide mit über 70 kg Gewicht müssen dem Fraktionsvertreter gemeldet werden. Der Fraktionsvertreter ordnet die notwendigen

36 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

Massnahmen an. Tiere mit weniger als 70 kg Gewicht müssen vom Tierbesitzer in die Tierkadaversammelstelle gebracht werden.

Federviehfreilauf Art. 42

Der Federviehfreilauf ist verboten. Die Federviehbesitzer haften jederzeit für Schä- den, welche ihre Tiere an Dritte verursachen.

Hunde, Katzen Art. 43

Die Hunde- und Katzeneigentümer müssen ihre Tiere unter Kontrolle halten und ord- nungsgemäss füttern. Für den Hundekot sind die von der Gemeinde erstellten Roby- Dogs zu benützen.

Freier Weidegang Art. 44 in Casti-Wergen- stein In der Fraktion Casti-Wergenstein ist für das Kleinvieh der Landwirte aus der Frak- tion der freie Weidegang vom 15. November bis 15. April gestattet.

Betreten der Feld- Art. 45 güter Der Durchgang durch die Feldgüter auf Gebiet der Gemeinde Muntogna da Schons ist während der Flurschonzeit, jeweils vom 01. Mai bis 01. Oktober verboten.

VII. Übergangs- und Schlussbestimmungen

Waldweiden Art. 46

Das Waldweiden-Regulativ Schamserberg vom 2. Juni 2008 ist Bestandteil dieses Gesetzes.

Bussen Art. 47

Übertretungen des Landwirtschaftsgesetzes sowie der dazugehörigen Ausführungs- bestimmungen werden vom Gemeindevorstand mit Bussen zwischen CHF 100.-- und CHF 500.-- belegt.

Bussen und Nacharbeiten im Zusammenhang mit der Weidebewirtschaftung und den Pflegemassnahmen werden durch den Fraktionsvertreter nach Absprache mit dem Gemeindevorstand beantragt. Werden die nötigen Arbeiten vom Pächter nicht ausgeführt und bringen die Bussen keine Besserung, so kann der Fraktionsvertreter, nach Antrag an den Gemeindevorstand, weitere Sanktionen beschliessen.

Rechtsmittel Art. 48

Bei Widerspruch gegen Entscheide und Verfügungen des Gemeindevorstandes wird zunächst ein Schiedsverfahren durchgeführt und bei Bedarf ein Fachurteil eingeholt.

Kommt keine Einigung zustande, erlässt der Gemeindevorstand eine anfechtbare Verfügung, beziehungsweise werden die Parteien auf den zivilrechtlichen Weg ver- wiesen.

37 / 43 Anhang I: Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons

Gegen Verfügungen des Gemeindevorstandes kann innerhalb von 30 Tagen Be- schwerde beim Verwaltungsgericht erhoben werden.

Subsidiäres Recht Art. 49

Subsidiär gelten die Bestimmungen des ZGB und des OR.

Ausführungsbe- Art. 50 stimmungen Der Gemeindevorstand kann auf Antrag der einzelnen Fraktionen oder Ortschaften oder bei Bedarf notwendige Ausführungsbestimmungen (z. B. Nutzungs- oder Zaun- reglemente) erlassen.

Inkraftsetzung Art. 51

Die allgemeinen Bestimmungen dieses Gesetzes sind integrierender Bestandteil des Fusionsvertrags und treten mit Annahme des Fusionsvertrags per 1.1.2021 in Kraft.

Mit dem Inkrafttreten werden die einzelnen Gesetze, Reglemente und Bestimmungen und weitere allfällig diesem Gesetz widersprechende Beschlüsse aufgehoben

Angenommen im Rahmen der Fusionsvertragsabstimmungen am 26. Juni 2020.

Der Gemeindepräsident: Der Aktuar:

......

38 / 43 Anhang II: Fusionsvertrag

Fusionsvertrag der Gemeinden Casti-Wergenstein, Donat, Lohn, und Mathon

Stand: 5. Juni 2020

39 / 43 Anhang II: Fusionsvertrag

I. Allgemeines

1. Die politischen Gemeinden Casti-Wergenstein, Donat, Lohn, und Mathon fusionie- ren im Sinne von Art. 61 des Gemeindegesetzes des Kantons Graubünden.

2. Die fusionierte Gemeinde trägt den Namen Muntogna da Schons.

3. Die Gemeinde erarbeitet bis zum 31.12.2021 ein neues Wappen. Bis zur Bestim- mung eines neuen Wappens wird das Wappen der Gemeinde Mathon übernommen.

4. Die Gemeinde Muntogna da Schons gehört dem Wahlkreis Schams und der Region Viamala an.

5. Unter Vorbehalt der Zustimmung des Grossen Rates erfolgt der Zusammenschluss per 1. Januar 2021.

II. Rechtswirkungen der Fusion

6. Die neue Gemeinde tritt in die Rechtsverhältnisse der bisherigen Gemeinden ein und übernimmt die Vermögen und die Verbindlichkeiten der bisherigen Gemein- den, einschliesslich der gesprochenen Kredite.

7. Der Gemeindevorstand setzt sich aus einem Präsidium und vier Mitgliedern zusam- men. Für die erste Amtsperiode erhalten die bisherigen Gemeinden das Recht, im Vorstand vertreten zu sein.

8. Die neue Gemeinde befindet sich im angestammten Verbreitungsgebiet der romani- schen Sprache. Im Bereich Sprachen wird Folgendes festgehalten:

8.1 In Nachachtung des in der Bundes- und Kantonsverfassung festgeschriebe- nen Territorialitätsprinzips und den Vorgaben des Sprachengesetzes sind die Amtssprachen der neuen Gemeinde Romanisch und Deutsch. Die Schulspra- che ist Romanisch.

8.2 Die neue Gemeinde unternimmt das ihr Mögliche, um die romanische Spra- che zu erhalten und zu fördern. Dazu sind geeignete Massnahmen in einem kommunalen Sprachengesetz zu verankern.

9. Im Bereich Landwirtschaft wird Folgendes festgehalten:

9.1. Es gilt ein Vorrecht der Nutzung der gemeindeeigenen Heimweiden, Allmende und landwirtschaftlichen Nutzflächen durch die jeweiligen Landwirte in den ehemaligen Gemeinden Casti-Wergenstein, Lohn und Mathon sowie den ehe- maligen Fraktionen Donat und Pazen-Farden. Für die Maiensässweiden in Casti-Wergenstein und Mathon gilt ein Vorrecht der Nutzung durch die Maien- sässbewirtschafter. Diese Vorrechte gelten nur für eigene Tiere und solange die gemeindeeigenen Heimweiden, Maiensässweiden, Allmende und landwirt- schaftlichen Nutzflächen auch angemessen genutzt werden.

40 / 43 Anhang II: Fusionsvertrag

9.2. Das Landwirtschaftsgesetz der Gemeinde Muntogna da Schons (Anhang I) bildet integrierender Bestandteil des Fusionsvertrags. Die Artikel 1 bis 4 (I. All- gemeine Bestimmungen; nachfolgend aufgeführt) haben Beständigkeit. Die übrigen Bestimmungen des Gesetzes unterliegen der Anpassung im ordentli- chen Gesetzgebungsverfahren der neuen Gemeinde

Art. 1 Allgemeine Bestimmungen, Zweck, Geltungsbereich Das Landwirtschaftsgesetz regelt die Grundzüge für eine nachhaltige Bewirt- schaftung der gemeindeeigenen Heimweiden, Maiensässweiden, Allmende und landwirtschaftlichen Nutzflächen der Gemeinde Muntogna da Schons.

Art. 2 Fraktionen Als Fraktionen der Gemeinde Muntogna da Schons gelten für die Anwendung dieses Gesetzes: - Casti-Wergenstein - Donat - Lohn - Mathon - Pazen-Farden.

Art. 3 Organisation Die Überwachung und Umsetzung des Landwirtschaftsgesetzes der Gemeinde Muntogna da Schons erfolgt in erster Instanz durch die Landwirtschaftskom- mission und in zweiter Instanz durch den Gemeindevorstand.

Der Departementsvorsteher Landwirtschaft vertritt den Gemeindevorstand in allen Angelegenheiten, die das Landwirtschaftsgesetz betreffen. Er beruft Sit- zungen der Landwirtschaftskommission ein und präsidiert diese. Er besitzt nur ein Stimmrecht, wenn er die Funktion eines Fraktionsvertreters ausübt.

Die Landwirtschaftskommission wird vom Gemeindevorstand gewählt und setzt sich aus je einem Vertreter der fünf Fraktionen und dem Departements- vorsteher Landwirtschaft zusammen. Die Fraktionsvertreter erledigen ihre Auf- gaben in Absprache mit den Landwirten der Fraktion. Sie müssen die Meinung der Mehrheit der Landwirte ihrer Fraktion vertreten.

Art. 4 Abstimmungen Die Entscheidungen der Landwirtschaftskommission werden mit einfacher Mehrheit getroffen.

Die Fraktionsvertreter haben bei Entscheidungen der Landwirtschaftskommis- sion, welche ihre Fraktion betreffen, ein Vetorecht. Die Argumente der Frakti- onsvertreter oder bei Bedarf aller Bewirtschafter nämlicher Fraktion sind anzu- hören. Kommt keine Einigung zustande, muss ein neutraler Berater beigezo- gen werden. Es obliegt der Landwirtschaftskommission, einen Entscheid her- beizuführen.

Kommt auch nach Beizug eines neutralen Beraters keine Entscheidung durch die Landwirtschaftskommission zustande, entscheidet der Gemeindevorstand.

10. Der Schlussbericht über das Fusionsprojekt dient als strategische Grundlage für die künftige Gemeindepolitik.

41 / 43 Anhang II: Fusionsvertrag

III. Verfahren

11. Die Abstimmungen über den vorliegenden Fusionsvertrag erfolgen anlässlich von gleichzeitig stattfindenden Gemeindeversammlungen in den vier Gemeinden Casti- Wergenstein, Donat, Lohn, und Mathon.

IV. Übergangsregelungen

12. Die bisherigen Gemeinden dürfen bis zum Inkrafttreten der Fusion keine neuen Ver- pflichtungen eingehen bzw. Ausgaben bewilligen, welche im Zeitpunkt des Ver- tragsabschlusses nicht bekannt sind, im Alleingang nicht finanzierbar wären oder nicht zwingend sind.

13. Die Präsidenten der bisherigen Gemeinden bilden für die Fusionsvorbereitungsar- beiten bis zum Fusionszeitpunkt einen Übergangsvorstand. Er konstituiert sich sel- ber.

14. Die Stimmberechtigten der neuen Gemeinde stimmen vor Inkrafttreten der Fusion an einer konstituierenden Gemeindeversammlung über ein neues Steuergesetz so- wie eine neue Verfassung ab und wählen die darin vorgesehenen Organe.

15. Die fusionierte Gemeinde vereinheitlicht alle Gesetze und Verordnungen so schnell wie möglich. Bis zum entsprechenden Inkrafttreten wendet der Gemeinde- vorstand die für das Gebiet der vormaligen Gemeinden gültigen Gesetze an.

42 / 43 Anhang II: Fusionsvertrag

V. Schlussbestimmungen

16. Diese Vereinbarung bedarf der Genehmigung der Regierung des Kantons Graubün- den.

Genehmigt an den Gemeindeversammlungen vom 26. Juni 2020.

Gemeinde Casti-Wergenstein Gemeinde Donat

Präsident Kanzlist Präsident Kanzlist Marco Dolf Luzius Blumenthal Walter Battaglia Luzius Blumenthal

Gemeinde Lohn Gemeinde Mathon

Präsident Kanzlist Präsident Aktuar Peter Baumann Mathé Camenisch Andreas Heggendorn Beat Beeli

43 / 43