Beratung Pflege Unterstützung Betreuung Begegnung Jeder Mensch braucht ein Zuhause In Deutschland fehlen 1 Million Wohnungen.

Jahresbericht

Zuhause-für-jeden.de | #Zuhausefuerjeden Caritasverband Hochtaunus Jeder Mensch braucht ein Zuhause In Deutschland fehlen 1 Million Wohnungen.

Zuhause-für-jeden.de | #Zuhausefuerjeden Caritasverband Hochtaunus Caritasverband Hochtaunus JAHRESBERICHT 2018 JAHRESBERICHT 2018

Wenn hier die Rede von „wir“ ist, dann meinen wir damit über 500 Menschen, die sich im Caritasverband Hochtaunus en- Vorwort gagieren. Sie engagieren sich für die Anliegen von Menschen in Not. Die Arbeit der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter greift dabei nahtlos ineinan- der. Das zeigt Erfolge: Circa 6.000 Menschen konnten 2018 konkret unterstützt, betreut und beraten werden. Hierauf sind wir stolz und darüber berichten wir gern.

Dank möchten wir auch aussprechen für die vielen Spender Liebe Leserinnen, liebe Leser, und Stiftungen, die uns finanziell in diesem Jahr unterstützt haben. Ohne sie ist unsere Arbeit nicht denkbar, und viele das Thema Wohnen prägt den diesjährigen Jahresbericht. wichtige Projekte der Nächstenliebe hätten nicht umgesetzt Die Caritasstudie „Menschenrecht auf Wohnen“ kommt werden können. sogar zu einem erschreckenden Fazit: „Wohnen ist zu einem Armutsrisiko geworden“, heißt es dort. Das spüren auch Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen unseres Jahres- die Menschen im Hochtaunus – und das gilt bei Weitem nicht berichts 2018. nur für diejenigen mit geringem Einkommen.

Auch wir als Caritas sind gefordert, gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern Lösungen zu finden. Wir haben uns entschlossen, tätig zu werden und Wohnraum in vielfältiger Form anzubieten. Wie dies gelingt und welche Chancen sich bieten, wird die Zukunft zeigen.

Das vergangene Jahr stand auch im Zeichen von Wachstum. Exemplarisch für die zahlreichen Entwicklungen in unseren Einrichtungen und Diensten stehen neue Angebote im Be- reich der frühen Hilfen und in unseren sozialraumorientierten Projekten. Gleichzeitig stehen wir nach wie vor für Kontinuität und Qualität. Das unterstreichen unsere Jubiläen – 40 Jahre Sozialstationen und das 25-jährige Jubiläum des Freundes- kreises des Haus Mühlberg. Pfarrer Andreas Unfried Ludger Engelhardt-Zühlsdorff Vorsitzender Geschäftsführer

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40 Caritas Beratung Ähnliche Probleme in unterschiedlichen 28 Lebensbereichen: In allen Angeboten der Einblicke Caritas Beratung stellen die Suche nach Wohnraum sowie lange Bearbeitungszeiten der Behörden die Ratsuchenden vor Heraus- forderungen – teilweise existenzieller Art.

Sozialraumorientierung Haus Mühlberg Soziale Stadt : Aus dem „hässli- 30 Ein erster Schritt, um langfristig an eine 40 Caritas-Jahresthema Mobile Soziale Dienste chen Entlein“ wurde in der Fabel bekannt- eigene Wohnung zu kommen: Das Haus Jeder Mensch braucht ein Zuhause 8 Ein selbstbestimmtes Leben im gewohnten 20 lich ein stolzer Schwan. So ähnlich fühlen Mühlberg ist mit der Tagesstätte oder Zuhause: Die Mobilen Sozialen Dienste un- derzeit zahlreiche Bewohner in Steinbach: der Möglichkeit zu Übernachtungen und terstützen im Haushalt, bei Einkäufen oder Durch eigenes Engagement verwandeln sie Beratungen ein niederschwelliges Angebot Alten- und Gesundheitshilfe sorgen für Mobilität zwecks Arztbesuche. ihr Quartier in lebenswerten Wohnraum. an Wohnungslose. In diesem Jahr gab es Das sorgt bei den Klienten auch für ein ge- ein Jubiläum zu feiern. Interview stärktes Selbstwertgefühl. St. Ursula: Eigeninitiative statt sozialer Iso- 32 Maria Kraus, Abteilungsleitung Alten- und 12 lierung. Im Stadtteil Nord haben Caritas Betreutes Wohnen Gesundheitshilfe, blickt auf 33 Jahre die Anwohner mit Unterstützung der Caritas Individuelle Hilfe für Menschen, die selbst- 42 Caritas-Arbeit zurück: „Ich wollte Menschen zahlreiche Orte der Begegnung geschaffen ständig wohnen, aber Unterstützung motivieren.“ und Projekte auf die Beine gestellt. brauchen. Für die Caritas-Mitarbeiter eine 24 Aufgabe, die viel Flexibilität erfordert: Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus von der Schulbegleitung Jugendlicher Als Ansprechpartner und Helfer rund um 14 bis zur Mobilitätshilfe für Rentner. das gesamte Thema Pflege und Betreuung sieht sich der Caritasverband Hochtaunus. 34 Er zieht sein Vertrauen und seine Kompe- Gemeindecaritas tenz aus 40 Jahren Erfahrung – und schaut zugleich bereits aufmerksam in die Zukunft. Interview Anja Dürringer (Leitung Gemeindecaritas) 44 Kinder, Familien beschreibt, wie das Netzwerk mit Ehren- amtlichen und Pfarreien gestärkt und die und soziale Hilfen Jahreskampagne umgesetzt wurde: „Wir 18 haben einfach ein Zimmer auf die Straße Caritas Familienhilfe Caritas Migrationsdienste gestellt.“ Eine Anlaufstelle rund um Eltern- und 24 Die verschiedenen Angebote der Migra- 34 Kinderthemen will die Familienhilfe sein. tionsdienste standen alle vor ähnlichen Unter anderem wurde der Bereich durch Herausforderungen: lange Warte- und Fazit und Ausblick eine Familienhebamme und Familienpaten Bearbeitungszeiten bei den Behörden in Bad Homburg erweitert. Die Nachfrage sowie der angespannte Wohnungsmarkt. Spannend und ereignisreich war das 46 ist ungebrochen hoch. Eine große Änderung gab es bei den Jahr. Mit zahlreichen Themen, die uns Gemeinschaftsunterkünften. gefordert und geprägt haben. Hospiz St. Barbara Caritas Kindertagesstätte Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten: 18 Auch Kinder haben Rechte. Die Caritas 26 Caritas Laden und Zentrum Hospizarbeit verlangt eine besondere Ver- Tagesstätte, die traditionell einen Schwer- Ein Ort, an dem gespendete Kleidungs- 38 Verband antwortung und ein besonderes Feingefühl. punkt auf Sprache legt, nahm das Thema stücke und Alltagsgegenstände an Bedürftige Sie bedeutet auch, dass die Mitarbeiter sich „Menschenrechte“ zum Anlass, mit ihren verkauft werden: Die Caritas Läden leisten Zahlen, Daten, Adressen des 48 ständig fortbilden. Und manchmal machen Kindern zu üben, wie man argumentiert einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und dienen Caritasverbandes für den Bezirk Kleinigkeiten besonders glücklich. und für seine Rechte eintritt. auch als soziale Unterstützung. Hochtaunus e.V.

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Jeder Mensch Jeder Mensch braucht ein Zuhause braucht ein Zuhause In Deutschland fehlen 1 Million Wohnungen.

Der Zuzug in das Rhein-Main-Gebiet ist ungebro- Denn der angespannte Wohnungsmarkt hat direkte chen. Der Druck auf die Städte im Vordertaunus Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusam- und im Usinger Land wächst enorm. Kein Zweifel: menhalt: Wo viele Menschen zuziehen, steigen die Unsere Region ist attraktiv. Was aber fehlt, ist aus- Mieten, und Wohnraum wird gerade für Menschen reichender Wohnraum. Das hat vielfältige Ursachen: mit einem geringen Einkommen unbezahlbar. Zu- Der Neubau von Wohnungen ist gesellschaftlich sätzlich fallen viele Wohnungen aus den Sozialbin- Zuhause-für-jeden.de | #Zuhausefuerjeden umstritten. Vielerorts ist gar kein weiteres Bauland dungen heraus. Dies verschärft die Situation der vorhanden. Gleichzeitig werden große Neubauge- Geringverdiener in den Kommunen des Hochtaunus Eines von vier Plakatmotiven zur Jahreskampagne 2018 des Deutschen Caritasverbandes. biete von vielen Menschen ebenso abgelehnt wie zunehmend. Jeder Wohnungsverlust und jeder die Verdichtung von Wohnquartieren: Sie wollen Wohnungswechsel führt wiederum schnell zu höhe- das, was mit zur Attraktivität unserer Region bei- ren Mieten und, wenn diese nicht zu bezahlen sind, trägt, erhalten: die naturnahe Landschaft und die im schlimmsten Fall zu Obdachlosigkeit. Unsere Wer an den Rand gedrängt wird, wer Ohnmacht er- Das ist der Ausgangspunkt der Caritas-Kampagne vorhandene Bebauungsstruktur im Hochtaunus. Sozialarbeiter melden solche Fälle täglich. Die Ver- fährt und gesellschaftlichen Abstieg, der verliert 2018. Eine Million Wohnungen fehlen in Deutsch- Insbesondere die Vision der Stadt , mittlung von Wohnraum ist fast unmöglich gewor- Stück für Stück den Glauben an ein gerechtes, soli- land. Die Caritas will zeigen, wo es an Wohnungen Baugebiete westlich der A5 zu erschließen, wird den, die Nachfrage nach Wohnraum von Menschen darisches Miteinander. Das betrifft mittlerweile mangelt und wie man bezahlbaren Wohnraum strikt abgelehnt. in finanziellen Notlagen steigt. Menschen bis weit in die sogenannte Mittelschicht schaffen kann. „Denn ein Zuhause für jeden darf in hinein. einem reichen Land wie Deutschland nicht Privileg Die Caritas-Jahreskampagne „Jeder Mensch Die Folge ist, dass immer öfter Menschen aus ihrem sein, sondern Grundrecht.“ 1 braucht ein Zuhause“ verbindet die beiden aktuellen sozialen Umfeld in die Randlagen des Ballungsge- Gerade von diesem Zusammenhalt jedoch lebt un- Topthemen „Wohnen“ und „Gesellschaftlicher Zu- biets verdrängt werden. Das wiederum verdichtet sere Gesellschaft. Sie zeichnet sich dadurch aus, Diesen Diskurs führen wir auf Veranstaltungen und sammenhalt“ und ist damit auch bei uns im Hoch- kritische Tendenzen: Einkommensschwache Grup- dass jeder das Versprechen erhält, sich frei entfal- in Gesprächen mit der Politik, der Kirche und den am Puls der Zeit. pierungen siedeln an den Rändern, und einkom- ten zu können und vielfältige Entwicklungschancen Menschen im Hochtaunus. Auch nach Ende der mensstarke Gruppierungen wohnen in der Stadt. zu besitzen. Wird die Solidarität untereinander auf- Kampagne wird er weitergehen. Wir fühlen uns ge- Eine immer größere Gruppe von Menschen wird gegeben, verabschieden wir uns von der Grundlage fordert, Wohnraum für Menschen in Not zu sichern wortwörtlich „an den Rand gedrängt“. Natürlich unserer Gesellschaft. und zu schaffen. Und Menschen, die sich an den hat eine derartige Polarisierung zunehmenden Ein- Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen, zurückzu- fluss auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt: holen in unsere gemeinsame Mitte.

1 Caritas Deutschland 2019, www.zuhause-fuer-jeden.de, abgerufen am 11. Februar 2019.

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Bericht aus den Einrichtungen

Alten- und Gesundheitshilfe Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus

Hospiz St. Barbara

Mobile Soziale Dienste

Kinder, Familien und soziale Hilfen Caritas Familienhilfe

Caritas Kindertagesstätte

Caritas Beratung

Sozialraumorientierung

Caritas Migrationsdienste

Caritas Laden

Caritas Zentrum Neu-Anspach

Haus Mühlberg

Caritas Betreutes Wohnen

Gemeindecaritas

Fazit und Ausblick

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„Ich wollte Menschen motivieren“

Interview mit Maria Kraus, Abteilungsleitung Alten- und Gesundheitshilfe

Frau Kraus, wenn es darum geht, Kraus: Ja, unsere erste EDV-Software Auch Fortbildungen werden insge- Kraus: Die Zivildienstleistenden waren Menschen zu pflegen, möchte man lief auf DOS, damit haben wir unsere samt in der Branche heute als wich- immer wichtig für uns. Sie haben oft un- meinen, dass sich in der Herange- Pflegeleistungen abgerechnet. Später tiger angesehen als damals, oder? sere Arbeit ergänzt und zum Beispiel hensweise auch in 30 Jahren nicht wurden sie über Barcodes eingescannt. Leute unterstützt abseits der Pflege: viel ändert? Auch da waren wir ein Pilotprojekt. Heute Kraus: Mitte der Neunziger ging es los, beim Einkaufen oder beim Gang zum bekommen unsere Mitarbeiter ihre Tou- dass regelmäßig einmal im Monat inter- Arzt. Zivildienstleistende gibt es heute Maria Kraus, Abteilungsleitung Alten- und Gesundheitshilfe Maria Kraus: Oh doch, die Pflegewis- renplanung über das Smartphone. Es ne Fortbildungen stattfanden, als die nicht mehr. Die Mobilen Sozialen Dienste senschaft hat sich weiterentwickelt. Das hat sich einiges getan. beiden Sozialstationen und die Mobilen arbeiten mittlerweile mit Freiwilligen- fängt bei Themen wie der Wundversor- Sozialen Dienste in die Trägerschaft des diensten wie dem FSJ und dem BFD, gung an. Früher hat man viel mit Desin- Anfang der 90er Jahre waren Sie so- Caritasverbandes für den Bezirk Hoch- aber es ist schwieriger geworden, junge fektionsmitteln gearbeitet. Heute weiß gar mal im HR-Fernsehen und sollten taunus e.V. übergingen – damals übri- Menschen zu gewinnen. Viele ergreifen man, dass es besser ist, Wunden ein- den Menschen die Pflegeversiche- gens frisch neu gegründet. Fortbildungen lieber die Chance, für ein Freiwilliges Kraus: Als ich ganz zu Beginn meiner einige Zeit später das neue Hospiz ge- fach trocknen zu lassen. Es gibt auch rung erklären. waren eine ganz wichtige Entwicklung. Soziales Jahr ins Ausland zu gehen. Laufbahn mal erklärt habe, die pflegen- plant haben. 2012 habe ich die ersten viel weniger Wunden, man hat viel Im Gegenzug begann ja auch der Medi- den Angehörigen seien unsere Partner, Hospizgäste begrüßt und für ein Jahr gelernt über Lagerungstechnik oder Kraus: Als die Pflegeversicherung einge- zinische Dienst, Kontrollen zu machen Die Gesellschaft ist mobiler geworden? wurde ich verständnislos angeguckt. Da bin ich zurück ins operative Geschäft als druckausgleichende Matratzen. Kurz, führt wurde, waren manche Leute ver- und Qualitätssicherung zu betreiben. hat sich das Verständnis sehr verändert, Hospizleitung gewechselt, bis wir eine nachdem ich 1986 angefangen habe, unsichert. Viele hatten Angst, dass die Das brachte sehr viel Dokumentation Kraus: Sehr. Das merken wir auch in die Beratung hat heute deutlich zuge- versierte Hospizleiterin einstellen konn- wurde auch erstmals überhaupt ein bisherigen Unterstützungen wegfallen. mit sich, teilweise nahm es auch über- Bezug auf Patienten und Angehörige. nommen. Menschen wissen auch viel ten. Das hat mir auch sehr viel Spaß Pflegeleitbild schriftlich festgehalten: Für uns war die Pflegeversicherung vor hand. Ich erinnere mich an eine Zeit, als Heute wohnen viel mehr Angehörige genauer, was sie fordern können, sie gemacht. „Wie betreuen wir? Wo wollen wir allem eine Herausforderung, weil sie so gewissermaßen zu jedem Handgriff eine nicht mehr am selben Ort, viele Men- sind viel besser informiert. Jeder kommt uns weiterentwickeln?“ Da waren wir oft geändert wurde. Nach drei Jahren Planung geschrieben werden musste, schen leben alleine. Angehörige organi- ja heute leicht über das Internet an alle Im März hatten Sie Ihren letzten Ar- fortschrittlich, andere hatten das noch kam schon die erste Reform, insgesamt mit Defiziten, Zielen, Maßnahmen. Da- sieren dann die Pflege aus der Ferne. Informationen. Der Effekt ist immens. beitstag. Es klingt so, als blickten Sie gar nicht. sind es bis heute 19 Reformen und Er- von sind die Vorgaben heute wieder ab- Wir haben heute Kontakt bis ins euro- mit sehr viel Freude auf die gesamte gänzungen. Jedes Mal mussten wir uns gerückt und hinterfragen mehr: Was ist päische Ausland oder nach Übersee 2005 wechselten Sie in die neu ent- Zeit zurück. Sie begannen im Sommer 1986 als neu darauf einstellen: Welche Leistungen notwendig zu dokumentieren? und kommunizieren über E-Mail. standene Abteilungsleitung in die Pflegedienstleitung in der „Zentral- werden akzeptiert, in welchem Rahmen? Das wäre ja früher gar nicht möglich Geschäftsstelle nach Bad Homburg. Kraus: Es waren sehr bewegte, vielseiti- station Oberursel“, damals noch unter Und das wiederum dann den Patienten 1997 wurde der „Mobile Soziale Hilfs- gewesen. ge und spannende 33 Jahre. Mir war der Trägerschaft des Caritasverbandes und Angehörigen erklären. Manche Än- dienst“ ein eigener Geschäftsbereich, Kraus: Die Caritas war enorm gewach- immer wichtig, die Mitarbeiter auf der für die Diözese Limburg. Das war derungen waren ehrlich gesagt so kom- und die Zahl der Zivildienstleistenden Gleichzeitig werden Angehörige aber sen. Seit einigen Jahren hatten wir 35 Grundlage unseres christlichen Men- die Zeit, als Computer ins Berufsleben pliziert, dass die Sachbearbeiter der verdoppelte sich auf vier. auch viel stärker einbezogen. Mitarbeiter, aufgeteilt auf zwei Teams. schenbildes für ihre Arbeit zu motivieren. einzogen. Auch in der Pflege? Krankenkassen sie zunächst auch nicht Wir brauchten eine neue Ebene, aber Ich hoffe, das ist mir gelungen. verstanden haben. Zum Glück hatten wir mussten erst einmal klären, was wir im Caritasverband immer gute Schu- deren Aufgaben sein sollten. Es war eine lungen. gute Aufbruchstimmung, zumal wir

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Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus Note

Damit jeder Klient zur richtigen Zeit besucht wer- Mutiger Blick in die Zukunft 1,0 den kann, muss die Planung unter anderem auch „Die Anforderungen der Zukunft werden weiter verschiedene medizinische Belange einkalkulieren. neue Konzepte von uns verlangen“, gibt Lintelow Das alles zieht sich wie ein roter Faden bis hin zur zu bedenken. Zum Beispiel, weil sich das soziale „Lob und Anerkennung sind eine wichtige Motiva- endgültigen Abrechnung, die ebenfalls häufig viel Gefüge der Familien ändert. „Menschen arbeiten tion für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, „Sehr gut“ vom Schriftverkehr und umfangreiche Dokumentationen heute in ganz Europa verstreut, während ihre Ange- unterstreicht Einrichtungsleitung Alexandra Nawin. Medizinischen Dienst der bedeutet. hörigen vielleicht hier vor Ort Pflege und Betreuung Umso mehr, als von ihnen einiges im beruflichen benötigen.“ Darauf gelte es Antworten zu finden, Alltag gefordert sei: Fingerspitzengefühl, kommuni- Krankenversicherung (MDK) „Wir haben 2018 unter anderem deutlich gezeigt wie Mehrgenerationenhäuser oder betreute Wohn- katives Geschick und die ständige Bereitschaft, sich bekommen, wie wichtig eindeutige Arbeits- und gemeinschaften. „Wenn viele sich zusammentun, auf dem neuesten pflegerischen Stand fortzubilden. Prozessbeschreibungen auf verschiedenen Ebenen kann es gelingen, dass selbstbestimmt und in sind“, sagt Lintelow. Deswegen werden mittlerweile Würde bis zum Tod gelebt werden kann“, bekräftigt Umso größer ist die Freude der Leitung, dass die „Auch die Kliniken der Umgebung arbeiten intensiv alle vier Teams autark von einer Teamleitung ge- Lintelow. Caritas Pflege und Betreuung trotz des sogenannten mit uns zusammen, zum Beispiel beim Entlassungs- führt. „Mitarbeiterinnen übernehmen Verantwortung Pflegenotstandes und der eigenen hohen Ansprü- management“, sagt Einrichtungsleitung Edeltraud und qualifizieren sich für Führungsaufgaben“, fügt che zum Jahresende Vollbesetzung vermelden Lintelow: „Es ist wichtig, dass diejenigen, die ge- sie hinzu. Ein Prozess im Wachsen: „Aber die posi- kann: „Darauf sind wir zu Recht stolz“, sagt Maria pflegt werden sowie ihre Angehörigen wissen, wie tiven Entwicklungen sind deutlich zu sehen.“ Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus Kraus, Abteilungsleitung Alten- und Gesundheits- es nach dem Krankenhaus zu Hause weitergehen 2016 2017 2018 hilfe. Aus Sicht der Leitungen hat das auch damit soll.“ Das benötige nicht nur kompetente An- Austausch mit allen Akteuren zu tun, dass man den Mitarbeiterinnen nicht nur ein sprechpartner, sondern oft auch Zeit, Gespräche Regelmäßige Informationsveranstaltungen Oberursel gutes Betriebsklima, sondern auch innerbetriebliche und Expertenwissen in rechtlichen Fragen. „Gute sollen den Menschen verdeutlichen, dass der Patienten 874 864 748 Fortbildungen anbiete. Zwei langjährige Mitarbeite- Qualität wird hier belohnt“, sagt Nawin. Das unter- Caritasverband Hochtaunus sich als Ansprech- rinnen begannen berufsbegleitend eine Ausbildung streicht auch die Note 1,0, die der Medizinische partner bei allen Krisen und Fragen rund um Einsätze 93.644 89.975 84.076 das Thema Pflege versteht. „Das zweite Standbein zur Altenpflegerin. Dienst der Krankenversicherung (MDK) erstmals Leistungen 285.136 222.241 168.610 nach der Fusion der Caritas Pflege und Betreuung der Öffentlichkeitsarbeit ist ein gutes Netzwerk“, Ein umfassendes Spektrum erteilte. Vor zwei Jahren waren die beiden Standorte sagt Nawin. Deswegen ist die Caritas Pflege und Königstein Das Angebot der Caritas Pflege und Betreuung Königstein und Oberursel unter dem gemeinsamen Betreuung unter anderem mit den Kirchengemein- Patienten 298 299 252 deckt das gesamte Spektrum an Aufgaben ab: Kli- Dach zusammengelegt worden, um sich besser den, den städtischen Mitarbeitern, Ärzten oder enten zu beraten, zu unterstützen und zu betreuen, vernetzen und mehr Synergien nutzen zu können. anderen Akteuren des Gesundheitswesens in regel- Einsätze 23.542 29.772 26.181 egal ob die Pflegebedürftigkeit von Alter, Krankheit „Der Schritt war eindeutig ein Erfolg“, bilanziert mäßigem Austausch. Leistungen 49.060 70.533 51.480 oder einer Behinderung herrührt. Dazu zählen auch Lintelow. Die eigene Verwaltung und Planung haben Module wie „Pflegerische Betreuungsleistungen“, sich deutlich verbessert. Dazu passt auch ein besonderes Jubiläum: Vor 40 in denen die Caritas mit Gesprächen und Motiva- Jahren wurden die beiden Sozialstationen an den tion hilft und den Klienten bei Bedarf Struktur gibt. Wertvolle innerbetriebliche Organisation Standorten Oberursel und Königstein gegründet. Oder das Modul „Pflegefachliche Anleitung“, das „Schließlich wollen wir unsere Zeit bei den Kli- Gefeiert wurde das Jubiläum unter anderem mit sich an Angehörige richtet, die Hilfe dabei benöti- enten verbringen und nicht auf der Straße“, führt zwei Festgottesdiensten und einem offiziellen gen, selbst die Pflege zu übernehmen. Lintelow aus. Damit das tatsächlich möglichst Festakt im Rathaus Oberursel. „Man müsste sie reibungslos funktioniert, ist eine effiziente innerbe- erfinden, wenn es sie noch nicht gäbe“, lobte triebliche Organisation entscheidend – die zum Bei- der Oberurseler Bürgermeister Hans Georg Brum spiel mit einer Touren- und Einsatzplanung beginnt. das Engagement der Einrichtungen.

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Gemeinsam in die Zukunft als Caritas Pflege und Betreuung

40 Jahre Caritas Sozialstationen Oberursel und Königstein

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Hospiz St. Barbara 40 Mitarbeiter

Wie wichtig Trauer und Trauerarbeit sein können, Letzte-Hilfe-Kurse Ambulanter Hospizdienst zeigt sich bisweilen in kleinen, alltäglichen Details: Gut aufgestellt: Die Betreuung Auch die Trauerbegleitungen für die Angehöri- 2016 2017 2018 Im vergangenen Jahr erfuhren die Hospizmitarbeiter der Gäste im Hospiz gen wurden zuletzt immer weiter ausgebaut. „Hier eher zufällig, wie eine Gastin seit Jahren des Todes- bieten wir mittlerweile viel an und könnten noch Beratungen 20 9 18 tages ihres ersten Kindes gedachte. „Als wir frag- mehr bereithalten“, sagt Piesker, die einen wach- Ehrenamtliche Hospizhelfer ten, mit welchem Ritual sie trauert, erwiderte sie, senden Bedarf in der Bevölkerung erkennt. Dazu dass sie für echte Trauer aufgrund der vielen Arbeit Insgesamt für 204 Menschen konnte im häuslichen gehört zum Beispiel auch die herausfordernde Situ- qualifiziert 37 35 31 nie Zeit gehabt habe“, erzählt Einrichtungsleitung und stationären Umfeld Sterbebegleitung geleistet ation von Trauerbegleitung für Kinder, die Verlust- in der Qualifikation 6 2 9 Astrid Piesker. werden. Menschen kommen zum Beispiel aus den erfahrungen gemacht haben. Hochtaunuskliniken, dem Markuskrankenhaus, Begleitungen 102 92 79 Die Mitarbeiter veranstalteten mit ihr eine Andacht dem Krankenhaus Nordwest, sie kommen von zu Ähnlich gut angenommen werden die „Letzte-Hilfe- Trauerbegleitungen und sprachen über den verstorbenen Sohn. „Am Hause oder sie werden von Hausärzten vermittelt. Kurse“, über die sich Menschen zum Umgang mit Ende war sie unglaublich dankbar“, sagt Piesker. Sterbenden und deren Angehörigen sowie dem pal- Einzelbegleitung 20 23 15 Ein Einzelfall, der in vielerlei Hinsicht symbolisch Stabiles Team als Rückhalt liativen und hospizlichen Versorgungssystem infor- Trauergruppe 0 3 2 steht: „Trauerbegleitungen werden immer mehr an- „2018 hatten wir allerdings viele Gäste, die mieren. „Damit erreichen wir viele Menschen“, sagt gefragt“, so Piesker. Menschen suchen Halt. Eben- nur einen kurzen Zeitraum bei uns geblieben sind“, Piesker. „Wir machen dadurch auch darauf aufmerk- Mitglieder Förderkreis 112 116 116 so wird auch das neue, regelmäßige Angebot einer sagt Piesker. Das erschwere jeweils auch eine sam, dass das Sterben zum Leben dazugehört.“ Andacht im Hospiz rege genutzt. adäquate Begleitung der Familie. 40 Mitarbeiter übernehmen derzeit die Betreuung der Gäste, un- Beratende und begleitende Hilfe terstützt werden sie von ehrenamtlichen Hospiz- Stationäres Hospiz Die Mitarbeiter des Hospizes St. Barbara beglei- helfern. „Zeitweise war die personelle Besetzung 2016 2017 2018 ten Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt. der Stellen aufgrund von Krankheit und Ausfällen Sie ergänzen dabei die medizinischen und schmerz- eng“, sagt Piesker: „Mittlerweile ist das Team aber Auslastung in % 87 83 83 lindernden Maßnahmen der Ärzte durch beratende so stabil, dass wir auch solche Situationen abfe- Gäste Anzahl 113 127 125 und begleitende Hilfe. „Manchmal haben wir das dern können.“ Glück, noch einen letzten Wunsch erfüllen zu kön- Verweildauer in Tagen 40 38 24 nen“, sagt Piesker. Im vergangenen Jahr zum Bei- Dabei sind die Mitarbeiter auch immer auf der Su- Paten Anzahl 161 167 176 spiel eine Fahrt in den Opel-Zoo oder ein Ausflug che nach neuen Möglichkeiten und Verbesserun- auf den Feldberg. gen: Biografiearbeit und Aromapflege, beides in den letzten Jahren eingeführt und ausgebaut, haben sich mittlerweile etabliert: „Aromapflege, Kinästhetik und basale Stimulation sind jetzt fester Bestandteil in der Betreuung unserer Hospizgäste“, sagt Piesker.

Faschingsfeier im Hospiz: Besuch des Oberurseler Karnevalsprinzen Karsten I.

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Mobile Soziale Dienste

Mobile Soziale Dienste Ein stabiles Jahr haben die Mobilen Sozialen Ein neues Auto für den Mobilen Sozialen Dienst Oberursel, finanziert mit Unterstützung der Glücksspirale Dienste (MSD) hinter sich. Die Zahl der Einsatz- 2016 2017 2018 stunden ist konstant auf hohem Niveau und legte Einsatzstunden 9.619 8.472 8.604 im Vergleich zum Vorjahr sogar noch einmal leicht zu. Eine hohe Akzeptanz herrscht auch seit Jahren Oberursel 7.503 6.449 5.507 bei den Klienten. „Viele zeigen sich immer besser Dabei legen die MSD Wert auf Kommunikation mit Entlastung für pflegende Angehörige Königstein 989 961 2.053 informiert, zum Beispiel was ihre Pflegegrade an- den Klienten: „Das war und ist immer ein wichtiger Zusätzlich bietet der Caritasverband an den Bad Homburg 1.127 1.062 1.044 geht“, sagt Claus Peter Sproß, Koordinator in Bad Bestandteil, schließlich geht es auch darum, einer drei Standorten Königstein, Oberursel und Bad Homburg: „Oft fragen sie mittlerweile auch gezielt Vereinsamung der häufig alleinstehenden Men- Homburg ein mittlerweile sehr vielfältiges Pro- nach zusätzlichen Betreuungsleistungen.“ schen vorzubeugen“, sagt Kroll. Alleinige Putz- und gramm für Demenzkranke und deren Angehörige Reinigungsdienste werden allerdings nur in Aus- an: Beratung und Begleitung zu Hause, in König- Betreuung Demenzkranker Die Mobilen Sozialen Dienste unterstützen ihre nahmefällen übernommen: „Die psychosoziale stein und Oberursel außerdem je zwei spezielle Klienten durch Hilfen im Haushalt, Einkäufe, Fahr- Komponente ist für uns entscheidend“, präzisiert Betreuungsgruppen. „Die Beratung war für die 2016 2017 2018 dienste zu Ärzten, Therapien oder Beratungen. Sproß: „Es geht bei uns immer um die Frage, wie Angehörigen von hoher Bedeutung“, sagt die Koor- Einsatzstunden 8.391 8.490 6.890 Im Hochtaunus sind die MSD an den Standorten wir die Gesamtsituation der Kunden stabilisieren dinatorin Melanie Rosin. Vor allem das veränderte Königstein und Oberursel vertreten, hinzu kommt können.“ Pflegestärkungsgesetz II sorgte für erhöhten Bera- Oberursel noch der Besuchs- und Betreuungsdienst in tungsbedarf. „Lichtblicke“ betreute zudem De- Einzelbetreuung 1.530 1.932 1.160 Bad Homburg. Alle drei Standorte sind auch Wichtiger Beitrag durch Ehrenamtliche menzkranke mit einem wöchentlich wechselnden inkl. Beratung untereinander vernetzt und haben sich zum Teil Ganz generell gilt: Die Mitarbeiter im Rahmen Programm, um sie zu stärken und zu fördern. von Freiwilligendiensten sind eine wichtige Unter- Gruppenbetreuung 1.921 1.621 2.079 im vergangenen Jahr gegenseitig ausgeholfen. „Wir ermöglichen älteren, kranken oder behinderten stützung an allen Standorten. Ehrenamtliche Mitar- Unter dem Namen „Atempause“ besteht das Ange- Königstein Menschen ein selbstbestimmtes Leben im ge- beiter berichten immer wieder, dass die Tätigkeit bot in Königstein seit mittlerweile neun Jahren. Einzelbetreuung 1.416 1.157 1.337 wohnten Zuhause, so lange wie möglich“, betont beim MSD nicht nur ihre Persönlichkeit gestärkt „Für Demenzkranke und deren Angehörige gibt es inkl. Beratung Annette Otto, Koordinatorin in Königstein. habe, sondern auch bei späteren Bewerbungen jeweils angepasste Angebote“, beschreibt Koor- positiv auffiel. „Ehrenamtliche und Mitarbeiter dinatorin Otto. Einmal monatlich unterstützt ein Gruppenbetreuung 1.288 1.375 388 „Die bedeutendsten Hilfestellungen sind dabei im Rahmen der Freiwilligendienste leisten einen Gesprächskreis pflegende Angehörige. Auch in all Bad Homburg die hauswirtschaftlichen Hilfen“, führt Jens Kroll, wichtigen Beitrag“, sagt Kroll. Gerade angesichts diesen Fällen sind vertrauensvolle Beziehungen Koordinator in Oberursel, aus. „Sie machen weit des intensiven Austauschs mit den Klienten. wichtig. „Die Angehörigen sind dankbar, durch die Einzelbetreuung 2.236 2.405 1.926 mehr als die Hälfte all unserer Einsatzstunden aus.“ Begleitung Kraft zu bekommen oder auch einmal inkl. Beratung Gefolgt von Mobilitätshilfen wie der Begleitung in Ruhe Dinge erledigen zu können“, so Otto. „Die zu Ärzten oder Behörden sowie der Hilfe beim Demenzkranken erfahren Verständnis, Achtung und Zubereiten von Mahlzeiten. Bestätigung des Selbstwertgefühls“, führt Otto aus.

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Jeder Mensch braucht Gemeinsam mehr bewirken ein Zuhause In Deutschland fehlen 1 Million Wohnungen. Jeder Mensch braucht ein Zuhause In Deutschland fehlen 1 Million Wohnungen.

Zuhause-für-jeden.de Es sind Geschichten, die sich auf bedrückende Die Jahreskampagne des Deutschen Caritasver- #Zuhausefuerjeden Weise gleichen, und Szenen, die sich auffallend bandes „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ war häufig wiederholen: Egal ob in den Beratungsange- von erschreckender Aktualität und Präsenz – in boten, beim Betreuten Wohnen, der Familienhilfe allen Bereichen der Abteilung. Es geht nicht nur um Zuhause-für-jeden.de #Zuhausefuerjeden oder den Kunden in den Caritas Läden – immer beengten Wohnraum in einer Gemeinschaftsunter- wieder schildern uns Menschen, dass ihnen Woh- kunft, sondern es betrifft uns alle. nungslosigkeit drohe oder dass ihre Wohnverhält- nisse katastrophal seien. Zwangsräumungen we- Und der Caritasverband stemmt sich gegen diese Um auf das Problem des Wohnraummangels hinzu- Gleichzeitig wurden die Familienpaten erweitert, gen nicht bezahlter Miete sind keine Ausnahmefälle Entwicklung. Davon zeugen zahlreiche unserer weisen, wurde an verschiedenen Stellen ein Zim- und ein weiterer Mütter-Treff ist ins Leben gerufen mehr. Und immer häufiger trifft es Menschen, die Initiativen: das Quartiersmanagement genauso mer auf der Straße aufgebaut. Ziel ist es, Menschen worden. Die räumliche Entfernung vieler Familien- eigentlich ein staatlich anerkanntes Anrecht auf wie die Gemeinwesenarbeit oder die Sozialraum- darauf aufmerksam zu machen, dass Wohnraum- mitglieder führt dazu, dass Familien in ihrem alltäg- Unterstützung haben. Aber nicht selten dauern die orientierung. Mit solchen Projekten versuchen mangel und Wohnungslosigkeit jeden von uns be- lichen Zusammenleben Unterstützung benötigen. Antragstellungen von Sozialleistungen so lange, wir gegenzuhalten gegen die Verdrängung, die treffen können. Diese ist vordergründig auf Beziehungsarbeit aus- dass die Miete nicht rechtzeitig gezahlt werden wir beobachten, und zwar mit einem positiven gelegt und dient dem gesellschaftlichen Zusam- kann. Gleichzeitig ist der Wohnungsmarkt für Ge- Kontrapunkt: gesellschaftlichen Zusammenhalt Obwohl schon lange vorher bekannt war, dass die menhalt. ring- bis Mittelverdiener so angespannt, dass die zu fördern! Wenn es uns gelingt, innerhalb eines Gemeinschaftsunterkunft in Usingen geschlossen Vermieter förmlich auswählen können. Personen, Quartiers Menschen zu aktivieren, wenn es uns wird, war es dennoch eine große Aufgabe, für rund Das Thema Wohnen und Wohnraum wird uns einen die Sozialleistungen beziehen, haben hier häufig gelingt, dass Nachbarn sich wieder um ihre Nächs- 150 Menschen geeigneten Wohnraum zu finden. längeren Zeitraum begleiten und vor einige Anstren- das Nachsehen. Selbst wer in der glücklichen ten kümmern, dann holen wir damit Menschen Durch viele proaktive Werber innerhalb der Stadt- gungen stellen. Doch werden wir diese Aufgabe nur Situation ist, eine Wohnung zu haben, ist nicht vor aus der Isolation heraus. Mehr noch: Finden sich gemeinschaft und in verschiedensten Gremien als Gemeinschaft bewältigen können. Gesellschaft- Risiko geschützt: Sobald die Mieten höher werden, Menschen zusammen, können sie weitaus mehr be- haben die meisten Wohnraum finden können und licher Zusammenhalt und der Mut, für andere ein- droht jedes Mal die Gefahr, dass sie die Mietober- wirken, als jeder Einzelne von uns allein es könnte. können so weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung zustehen, könnte ein Lösungsmodell sein. Solidarität grenze übersteigen – und die Bewohner für sechs Sichtbar wurde dies immer wieder dort, wo gemein- Wurzeln schlagen. mit den Schwächeren der Gesellschaft und die Monate die volle Miete zahlen müssten und auch schaftliche Aktivitäten stattfanden, wie Feste oder Anwaltschaft für diese Menschen helfen dabei, danach die Miete nur anteilig übernommen wird. Stadtteilfeiern. Innerhalb dieser Gemeinschaft ent- Ein weiteres wichtiges Thema war der Ausbau der Missstände offenzulegen und neue Lösungsideen Wer sich das nicht leisten kann, befindet sich bald wickelt sich Vernetzung, und manchmal ist es dann Caritas Familienhilfe. Im Stadtgebiet Bad Homburg zu entwickeln. ebenfalls auf der Suche nach Wohnraum auf dem sogar möglich, dass eine Familie, die gerade eine gibt es nun eine Familienhebamme, die präventive überhitzten Wohnungsmarkt. Er sucht zwangs- Wohnung sucht, fündig wird. Angebote innerhalb der Familie ermöglicht. Die läufig in Wohngegenden, die noch für jene er- Kooperation mit der Stadt Bad Homburg besteht schwinglich sind, die wortwörtlich an den Rand schon seit langer Zeit, dennoch hat dieses Puzzle- gedrängt werden. teil in der Arbeit der Frühen Hilfen noch gefehlt.

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Der Mütter-Treff in Königstein wiederum hat sich so oder Kita-Platz haben“, sagt Beutner. Diese Kinder Caritas Familienhilfe gut entwickelt, dass er durchschnittlich von etwa sollen in den Blick genommen werden, ihre Eltern zehn Müttern besucht wird. Ähnlich hohes Interes- Beratung erhalten. Aktuell laufen dazu eine Kon- se erreicht der Treff in Steinbach. „Erfreulich am zeptionsentwicklung und eine konkrete Bedarfs- Treff in Usingen ist, dass er auch regelmäßig von analyse. Möglicherweise interessierte Familien Vätern besucht wird“, sagt Beutner. wurden kontaktiert, seit Dezember besteht eine 10 erste Gruppe, die sich vorerst in den Räumen der Familienpaten als erweiterte Familie Caritas Kindertagesstätte trifft. „Wir wollen das im Patinnen Fünf Familienpatinnen stehen den Eltern bei kommenden Jahr weiter festigen, das Angebot den Mütter-Treffs und auch darüber hinaus als An- schrittweise erweitern und auch noch genauer fest- sprechpartner zur Verfügung. Im gesamten Hoch- stellen, welche Wünsche und Bedürfnisse bei den „Der Geschäftsbereich Familienhilfe wurde im ver- taunus vermittelt der Verband ehrenamtliche Paten Eltern bestehen“, sagt Beutner. gangenen Jahr erheblich erweitert“, bilanziert Ein- Familienpatinnen stehen ganz unterschiedlichen Alters an Familien mit min- richtungsleitung Andrea Beutner. Als neue Projekte als Ansprechpartnerinnen destens einem Kind unter drei Jahren. Das Ziel ist, Nachfrage nach Kinderbetreuung nimmt zu kamen unter anderem eine Familienhebamme und eine erweiterte Familie zu schaffen und kindgerech- Wie schon im Vorjahr steigen die Geburtenzah- Familienpaten in Bad Homburg hinzu sowie das zur Verfügung. tes Lernen zu ermöglichen. „In diesem Jahr waren len im Hochtaunus weiter an, was insgesamt die Bundesprogramm „Kita-Einstieg“. Beides wurde hier insgesamt zehn Patinnen im Einsatz“, sagt Nachfrage erhöht: „In unserem Einzugsgebiet leben als Kooperation mit der Stadt Bad Homburg umge- Beutner. Allerdings sei die Nachfrage der Familien viele junge Familien, die an Kinderbetreuung inte- setzt. Anlaufstelle für Mütter und Väter größer: „Um den Bedarf der Familien zu decken, ist ressiert sind“, sagt Beutner. Die Anzahl an Tages- Die Mütter-Treffs, unterstützt von den Familien- die aktive Suche nach neuen Ehrenamtlichen uner- müttern verändert sich jedoch kaum. Häufig haben Aufgabe der Caritas Familienhilfe ist es, Familien paten, sind Anlaufstelle für Schwangere und Eltern lässlich.“ Hierfür wurde bereits Kontakt mit der Eh- die Frauen in ihren eigenen Wohnungen nicht genug durch Betreuung und Begleitung zu unterstützen mit Kleinkindern. Neben dem Austausch über die renamtsbörse und zu den Kirchengemeinden auf- Platz, um als Tagesmutter tätig zu sein. Deshalb ar- und Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Zum Geschäfts- Entwicklungsschritte ihrer Kinder sowie Einkaufs- genommen. beiten viele als Kinderfrau. Oft ziehen Eltern auch bereich zählen die Familienpaten, die Kindertages- möglichkeiten und alltägliche Erfahrungen gibt es einen günstigen Krippenplatz vor. pflege Königstein und die Caritas Mütter-Treffs in spezielle Themenangebote: „Die Treffs sind zu einer Im Oktober fand der erste Klausurtag mit den Königstein, Steinbach, Bad Homburg und Usingen. festen Einrichtung geworden“, sagt Beutner: „Man aktiven Familienhebammen und Gruppenleitungen 2017 waren die zuvor über mehrere Geschäftsbe- kann sogar sagen, sie sind ein echter Besucher- statt. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Mütter- reiche verteilten Angebote in der Familienhilfe ge- magnet.“ Ein besonders starkes Interesse habe es Treffs vom Ablauf her anzugleichen“, beschreibt bündelt worden. „Das hat sich sehr bewährt“, sagt an den Themen Ernährung und Zahnpflege gege- Beutner. So soll zum Beispiel das Angebot an Caritas Familienhilfe Beutner. „Wir konnten so viel besser flächenüber- ben. Neben den klassischen Beratungsthemen Referenten vergleichbar werden. „Das vereinfacht 2016 2017 2018 greifende Schwerpunkte in allen Bereichen bilden.“ rund um Kinder wurden bewusst auch Themen nicht nur unsere Planung, sondern erlaubt uns angeboten, die sich auf den Familienalltag und auch, einen Referentenpool aufzubauen.“ Positiver Kindertagespflege die Partnerschaft beziehen, dazu auch komplexe Nebeneffekt: Eltern können bei Interesse auch Tagespflegepersonen 27 30 29 Bereiche wie Behördenanträge oder das Thema zwischen Gruppen wechseln und sich dort schnell Sucht. vertraut fühlen. Eltern 24 16 16 Caritas Familienpaten Mitte Oktober entstand in Zusammenarbeit mit Früher Zugang zu Bildung dem Stadtteil- und Familienzentrum Bad Homburg- Neu aufgenommen wurde das Projekt „Kita- Paten 19 10 14 Ober-Erlenbach ein neuer Mütter-Treff im städti- Einstieg“, das den Zugang zu frühestmöglicher Familien 23 18 9 schen Kindergarten, der von der Karl Kübel Stiftung Bildung für Kinder fördern will. „Kita-Einstieg: unterstützt wird. Als Einziger der fünf Mütter-Treffs Brücken bauen in frühe Bildung“ ist ein Programm Caritas Mütter-Treff findet er nachmittags statt, was einen neuen Perso- des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Teilnehmer 105 122 172 nenkreis an Teilnehmern ermöglicht. Frauen und Jugend (BMFSFJ). „Zwar liegt die Be- treuungsquote in Bad Homburg über dem hessi- Projekt Familienhebamme schen Durchschnitt, aber unsere Auswertung lässt Familien 0* 0* 5 Andrea Beutner und Edeltraud Lintelow probieren beim Sport- und vermuten, dass 20 Prozent aller Kinder im Krippen- Familienfest den Bewegungsparcours mit Rollator aus. und Kita-Alter keinen Zugang zu einem Krippen- * Neu ab 2018.

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Caritas Kindertagesstätte

Caritas Kindertagesstätte Freude am Wort bei Kindern ist hoch Die Caritas Kindertagesstätte setzt als integra- 2016 2017 2018 tive Einrichtung auf das Zusammenleben von be- Ein buntes Miteinander in der Caritas Kindertagesstätte Kindergartenkinder 49 47 47 hinderten und nicht behinderten Kindern. Von den 57 Kindergarten- und Krippenplätzen waren 15 davon Integration 14 13 14 an Kinder mit Beeinträchtigungen vergeben. Krippe 10 10 10

davon Integration 1 2 1 Seit mehreren Jahren schon steht das Thema Spra- „Das ist eine Möglichkeit, Kinder zu beteiligen – „Ein Ort für alle“ che im Mittelpunkt der Arbeit der Caritas Kinderta- ihnen aber auch gleichzeitig zu vermitteln, dass Angegliedert an die Caritas Kindertagesstätte gesstätte, die auch im Bundesprogramm „Sprach- es neben Rechten immer auch Pflichten gibt, und ist das Stadtteil- und Familienzentrum „Kirdorf/ Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ aktiv Kinderrechte nicht bedeuten, alles tun zu können, Eichenstahl“. Das Zentrum hat Angebote für Gut ausgelastet war die Caritas Tagesstätte für be- ist. „Der Erwerb der deutschen Sprache ist zentra- was man will“, sagt Pokarowska. Unterstützt wurde Familien im Sozialraum: Für Kinderbackkurse, ge- hinderte und nicht behinderte Kinder im vergan- ler Bestandteil der persönlichen Integration“, unter- der Themenkomplex auch durch eine zusätzliche meinsame Streuobstwiesenbesuche, Bastelnach- genen Jahr. Tatsächlich war der Bedarf deutlich hö- streicht Pokarowska. Gleichzeitig gilt es aber auch, Fachkraft für Sprache. „Das war ein wirklich be- mittage oder den Caritas Mütter-Treff stehen die her, als er gedeckt werden konnte. „Wir mussten, Unterschiedlichkeit als gleichwertig anzuerkennen sonderes Engagement“, bilanziert die Einrichtungs- Türen der Caritas Kindertagesstätte für Bewohner auch im Vergleich zu den Jahren davor, sehr viele und Vorurteile kritisch zu hinterfragen. „Freude und leitung. im Umkreis offen. Anfragen ablehnen“, sagt Paula Pokarowska, Ein- Interesse der Kinder am gesprochenen und geschrie- richtungsleitung der Caritas Kindertagesstätte: „Es benen Wort sind groß“, bekräftigt Pokarowska. Ausbildung für die Zukunft „Es ist ein Ort, der für alle geöffnet ist und der er- ist mittlerweile nicht mal ein seltenes Problem in Gut ausgebildete Fachkräfte zu bekommen möglichen soll, der Caritas Kindertagesstätte und Bad Homburg, dass Kinder vor der Einschulung „Alle Kinder haben Rechte!“ wird für Kindergärten und Kindertagesstätten bun- sich untereinander noch mal anders zu begegnen“, noch keine Erfahrung im Kindergarten sammeln Im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium desweit immer schwieriger – der Trend ist auch im sagt Pokarowska. Die Angebote im Familienzent- konnten.“ geförderten Programms beschäftigte sich die Hochtaunus zu bemerken. „Dieses Jahr haben wir rum seien ein wichtiges sozialräumliches Medium, Caritas Kindertagesstätte mit dem Thema Rechte deswegen nichts dem Zufall überlassen und gleich um Menschen Teilhabe zu ermöglichen. „Die Ange- Ein Problem auch für Eltern, die aus beruflichen von Kindern. „Die Kinder haben gelernt, dass alle vier Personen einen Ausbildungsplatz angeboten“, botsvielfalt ist dieses Jahr deutlich gestiegen“, so Gründen nach Bad Homburg ziehen und mitten im Kinder auf der Welt gleichberechtigt sind und sagt Pokarowska. Damit verbunden ist die Hoff- Pokarowska. „Unser stetiges Angebot wird sehr Jahr auf der Suche nach einem Betreuungsplatz Rechte haben“, führt Pokarowska aus. Praktisch nung, die neuen Fachkräfte am Ende der Aus- gut angenommen.“ sind. „Viele Kinder blieben 2018 ohne Platz, und umgesetzt wurde das auch durch „Kinderkonfe- bildung für das Team gewinnen zu können. Die ihre Eltern waren zu Notlösungen gezwungen“, renzen“, in denen ältere Kinder zum Sprachrohr Caritas Kindertagesstätte bildet sowohl über weiß Pokarowska. für alle anderen Kinder wurden und über Probleme, den schulischen Weg als auch berufsbegleitend Sorgen oder Beschwerden sprechen konnten. Erzieherinnen und Erzieher aus.

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Caritas Beratung

Ehe-, Familien- und Lebensberatung: Große Zahl an Ratsuchenden + 397 „Das Ehe-, Familien- und Lebensberatungsan- Beratungen gebot war sehr gut besucht“, berichtet von Poll. 163 Personen unterschiedlichster Altersgruppen und sozialer Schichten wurden beraten, was eine Steigerung von knapp 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Bei den Themen, zu denen Rat „Die Zahl der Ratsuchenden und der Bedarf an gesucht wurde, ging es unter anderem um Depres- Beratungen ist weiterhin hoch“, sagt Catharina Die Anzahl der Beratungen sionen, Selbstwertprobleme oder um kritische von Poll, Einrichtungsleitung. Im vergangenen ist im Vergleich zum Vorjahr Lebensereignisse. Ein Schwerpunkt lag auf präven- Jahr bedeutete das 1.850 Beratungen. In allen tiver Arbeit. Hier sollen in Kooperation mit den Beratungsbereichen berichten Betroffene von weiter gestiegen Pfarreien konkrete neue Formate mit Paaren umge- existenziell bedrohlichen Lebenssituationen. setzt werden.

Wir bieten Raum für Ihr Anliegen. Sozialberatung: Schwangerenberatung: Familienbüro: Kreislauf an Problemen Großer Bedarf an Hebammen Unterstützung bei langen Wartezeiten Die Problemlagen der Menschen, die die Sozial- Insgesamt 228 Personen suchten die Schwan- Die beherrschenden Themen gleichen jenen der beratung aufsuchen, sind vielfältig: Neben existen- gerenberatung auf. Die Zahlen sind damit im Ver- anderen Beratungen: eine Problematik aus langwie- ziellen Sorgen wie Arbeitslosigkeit geht es auch um gleich zum Vorjahr weiterhin stabil. Ähnlich wie in rigen Bearbeitungszeiten in den Behörden, Mangel Probleme mit Alkohol oder Schulden. Um der gro- der Sozialberatung stellen nicht rechtzeitig bearbei- an bezahlbarem Wohnraum und daraus resultieren- Die Caritas Beratung ßen Nachfrage gerecht zu werden, wurde im Mai tete Anträge die Ratsuchenden vor Probleme, zum de, existenziell bedrohliche Lebenssituationen. In 2016 2017 2018 eine zusätzliche Personalstelle in Steinbach ge- Beispiel für die Erstausstattung bei Schwanger- Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk ar- schaffen. „Die Ratsuchenden nutzen vermehrt das schaft und Geburt. „Die Anträge wurden sehr oft beitet die Caritas Beratung daran, Kontakt mit den Beratungen 970 1.453 1.850 neue Angebot im Rathaus“, berichtet von Poll. knapp vor oder erst nach der Geburt bewilligt“, Jobcentern aufzunehmen und Ratsuchende wäh- Zusätzlich soll die Online-Beratung als weiteres sagt von Poll. Zusätzlich belastet die schwierige rend der langen Wartezeiten zu unterstützen. Auch Angebot entwickelt werden. Suche nach Hebammen. im Familienbüro soll Online-Beratung konzeptionell Hausaufgabenhilfe stärker in den Blick genommen werden. 2016 2017 2018 Schwierigkeiten ziehen vor allem die langen Bear- Um einer Überlastung der Angebote zuvorzukom- beitungszeiten der Arbeitslosengeld-II-Anträge in men, soll 2019 eine zusätzliche Beratungszeit in Hausaufgabenhilfe: Oberursel den Jobcentern nach sich. Das hat auch zur Folge, Bad Homburg geschaffen werden. Außerdem wer- Begleitung und Förderung Kinder/Teilnehmer 17 12 16 dass andere Leistungen wie Zuschüsse zu Kran- den Fälle, in denen es eher um Existenzsicherung 45 Schüler wurden von 24 Ehrenamtlichen in kenversicherung, Miete oder Mittagessen entfallen. gehe, künftig an die Sozialberatung übergeben. der Hausaufgabenhilfe in Steinbach und Oberursel- Ehrenamtliche 12 12 14 Das wiederum führt bei Betroffenen zu erhöhten „Eine enge Kooperation mit der Sozialberatung ist Weißkirchen betreut und unterstützt. „Es handelt Förderstunden 193 178 186 Schulden und einem Kreislauf an Problemen. eine gute Möglichkeit, die Schwangerenberatung sich überwiegend um besonders benachteiligte Da bezahlbarer Wohnraum weiterhin knapp ist, er- zu entlasten“, sagt von Poll. und unterstützungsbedürftige Kinder“, sagt von Steinbach geben sich auch hier Schwierigkeiten, beispiels- Poll. In Zusammenarbeit mit den Grundschulen Kinder/Teilnehmer 24 28 29 weise wenn die Mietkosten die Mietobergrenze werden diese individuell gefördert. Das Angebot überschreiten. „Das alles erhöht den Druck auf der Hausaufgabenhilfe laufe an beiden Stand- Ehrenamtliche 14 11 10 den bereits angespannten Wohnungsmarkt“, sagt orten weiterhin gut und werde von den Beteiligten Förderstunden 40 104 97 von Poll. sogar noch stärker eingefordert.

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Beeten und Pflanzen zu verschönern. Besonders erfreulich aus Sicht der Gemeinwesenarbeit: die hohe Diversität der Beteiligten. „Dazuzugehören Soziale Stadt ist ein Gradmesser für Integration“, sagt Duvnjak. „Herausragend ist zum Beispiel, dass Geflüchtete die regelmäßig stattfindende Wandel-Lesung – in Steinbach diesem Jahr zum Thema „Mein Daheim – mein Zu- hause“ – als Aktive bereits mehrmals mitgestaltet haben, oder dass viele Frauen durch die Frauen- gruppe aktiv im öffentlichen Leben stehen und für sich und ihre Bedarfe einstehen, aber auch enor- mes Engagement im Gemeinwesen zeigen.“

Interkulturell und intergenerativ Motivierte Kinder in der AG „Bastelgruppe“ „Fast alle solche Arbeitsgruppen und Veranstal- tungen sind von großer Diversität geprägt und be- „Die Soziale Stadt Steinbach hat sich in Steinbach ziehen insbesondere auch Menschen aus prekären voll etabliert“, sagt Bärbel Andresen, Quartiers- Lebenssituationen ein“, bekräftigt auch Andresen. Die Aufgabe für 2019 bestehe nun maßgeblich management. Das bestätigten nicht nur Vertreter Darin zeige sich zudem am seitens des Quartiers- darin, den Quartiersbeirat zu begleiten und mögli- der Stadt, sondern das sei auch in der Bevölkerung managements von Beginn an praktizierten interkul- cherweise mit dem Sozialen Netzwerk zu einem vernehmbar und erlebbar. „Das Stadtteilbüro ist turellen und intergenerativen Ansatz: „Jeder gesamtstädtischen Beirat zu fusionieren. „Entschei- Anlaufstelle für Menschen aller Generationen ge- Mensch, der zu AGs oder Veranstaltungen der dend ist, dass die Quelle der Ressourcen für Beirat, worden, aus den verschiedensten Lebenswelten“, Sozialen Stadt Steinbach kommt, kann so seinen AGs und Veranstaltungen nicht versiegt – die vielen sagt Andresen. Es sei sowohl ein Ort, an den sich Platz im Gefüge finden“, sagt Andresen. Die AG engagierten Freiwilligen“, sagt Andresen. Die Bevöl- Bewohner mit Fragen wenden, als auch eine Platt- „Bastelgruppe“ sei zudem ein gutes Beispiel, wie kerung müsse weiterhin bei der Selbstermächtigung form für Projektideen: „Die Bewohner sind wirklich bislang nicht aktive Menschen dazu ermutigt wer- unterstützt werden: „Nachhaltige Strukturen entste- äußerst engagiert und gestalten ihren Stadtteil den, mehr Selbstständigkeit und Einfluss auf ihre hen ausschließlich auf Basis von demokratischer aktiv und nachhaltig mit – und damit das Stadtge- Umgebung zu erlangen. Die Eltern-Kind-Bastelan- Partizipation, was wiederum voraussetzt, dass wir schehen insgesamt.“ Auch die Gemeinwesenarbeit Die Frauengruppe „Time For Us“ engagiert sich im Gemeinwesen. gebote motivierten nicht nur Kinder, sondern führten sozialer Ungleichheit entgegentreten.“ Die Bevölke- ist deutlich vorangekommen: „Wir haben zum auch dazu, dass Eltern und Familien sich selbst- rung wolle sich ernst genommen fühlen. Jahresende ein tragfähiges Team von engagierten ständig organisierten, um die Arbeitsgruppe trotz jungen Leuten, die Lust darauf haben, Jugend- anfänglicher Schwierigkeiten am Leben zu halten. „Es ist normal, verschieden zu sein“ liche zu begleiten und die Jugendarbeit in Stein- senarbeit vor allem gesellschaftlich-sozialen Kom- „Die Jugend von morgen wächst bereits mit der Die Soziale Stadt Steinbach binde jene ein, die bach voranzubringen“, sagt Gloria Duvnjak, die ponenten, wie Migration oder Jugendarbeit. Das Sozialen Stadt Steinbach auf“, sagt Duvnjak. erst kurz hier sind, und mache den Alltag lebens- die Gemeinwesenarbeit verantwortet. Ziel: Die Menschen sollen enger in Kontakt kommen. werter für jene, die bereits länger hier wohnen: „Alt- Ein besseres Zusammenleben eingesessene sind begeistert, wie lebendig ihre Veränderungen selbst in die Hand nehmen Gerade was die von den Bürgern selbst initiierten „Die Menschen in Steinbach sehen in der Heimatstadt sich entwickelt hat“, sagt Andresen. Das Projekt soll die Lebensbedingungen mög- und vorangetriebenen Projekte und Veranstaltun- Sozialen Stadt Steinbach eine sehr gute Chance Daraus ergebe sich auch die Erkenntnis: „Es ist nor- lichst aller Menschen im Sozialraum verbessern, es gen angeht, hat sich die Soziale Stadt Steinbach in für sich persönlich und für ein besseres Zusam- mal, verschieden zu sein.“ Steinbach habe überdies ist auf zehn Jahre angelegt. Gemäß dem Grund- den vergangenen Jahren immens entwickelt: Fest menleben“, sagt Andresen. „Viele Menschen nut- sein Image des „hässlichen Entleins“ hinter sich konzept der Sozialraumorientierung sollen die Men- etabliert haben sich Projekte wie die Fahrradwerk- zen diese Chance, indem sie sich ausgesprochen gelassen, wie der scheidende Bürgermeister Stefan schen ermutigt werden, Veränderungen in ihrem statt, der Frauentreff oder das Weihnachtsfest engagiert einbringen.“ Naas im Sommer betonte. „Viele Menschen fühlen Umfeld selbst in die Hand zu nehmen. Dabei wer- „Weihnachten anders!?“, das sich speziell an jene sich inzwischen zu dieser kleinen Stadtgesellschaft den sie durch Einrichtungen von Zivilgesellschaft, richtet, die Weihnachten sonst alleine feiern müss- Auch der Auftraggeber, die Stadt Steinbach, sei immer mehr dazugehörend“, sagt Duvnjak. kommunaler Verwaltung und lokaler Wirtschaft ten. Die AG „Mittagstisch“ wiederum ist der Ver- hochzufrieden und äußere dies öffentlich regelmä- unterstützt. Während das Quartiersmanagement such, möglicher Einsamkeit insbesondere Älterwer- ßig, berichtet Andresen. Dass die Soziale Stadt sich unter anderem auf bauliche Veränderungen dender zu begegnen. In der AG „Steinbach blüht“ Steinbach eine hohe Anerkennung genieße, zeige konzentriert oder Gremienarbeit anstößt und Veran- hat sich eine Gruppe von Anwohnern der Aufgabe nicht zuletzt auch die hohe Unterstützungsleistung staltungen organisiert, widmet sich die Gemeinwe- verschrieben, durch Pflanzaktionen Steinbach mit durch Sach- oder Geldmittel.

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Sozialraumorientierung St. Ursula

„Wir haben viele neue Prozesse in Gang gesetzt“, Auch andere Angebote wie der Gemeinschaftsgar- bilanziert Jorge Gallegos Sánchez, verantwortlich ten haben sich inzwischen etabliert und finden für das Projekt Sozialraumorientierung St. Ursula. regelmäßig statt. Eine Fotoausstellung über die „Neue Formate der Begegnung und neue Projekte, Kinder der benachbarten Gemeinschaftsunterkunft wir sind insgesamt noch näher an den Anwohnern hatte als Ziel, den Austausch zu stärken und ge- und ihrer Realität.“ genseitige Neugier zu wecken. Eine Holzwerkstatt für Familien mit Kindern und Jugendlichen im Die zentrale Idee besteht darin, dass die Menschen Quartier wurde in Kooperation mit dem Kinderbüro Veränderungen selbst in die Hand nehmen. Dazu der Stadt Oberursel organisiert und durchgeführt werden sie begleitet, langfristig sollen die vielen und fand regen Anklang. Andere Projekte umfass- Projekte aber auch ohne hauptamtliche Unterstüt- ten einen „Weihnachtsbus“, der Alleinstehende zung fortgesetzt werden. Der Stadtteil Oberursel zu Hause abholte und zur Weihnachtsfeier der Pfar- Nord war lange Zeit vor allem mit sozialer Isolie- rei St. Ursula brachte, oder eine neue Rampe am rung, Überalterung und wenig Anbindung an ge- Kindergarten. sellschaftliche Angebote assoziiert worden. Die Sozialraumorientierung St. Ursula sollte das kon- „Soziale Bedarfe werden konkreter kret ändern. wahrgenommen“ Spielerische Begegnungen beim Winter-Café Wichtig war über das Jahr hinweg auch, neue Etablierung der Angebote Ehrenamtliche zu gewinnen, um die Angebote lang- Insgesamt sieben Mal fand zum Beispiel die fristig am Leben zu erhalten. Die Bürger in ihrem ei- „Hedwigs Happy Hour“ statt, ein Begegnungsfest genen Umfeld zu aktivieren spielte immer wieder für Anwohner, das vor allem von Familien mit Kin- eine zentrale Rolle. Die Mitglieder des Projekts dern und Senioren besucht wird. Anhand der japa- kümmerten sich auch darum, mögliche Problem- „Insgesamt werden soziale Bedarfe konkreter Zukunft sei, solche Kooperationen weiter zu stär- nischen Theaterform Kamishibai wurden hier unter felder zu identifizieren. So wurde unter anderem wahrgenommen“, resümiert Sánchez und benennt ken. Die Vernetzung von Familien im Quartier solle anderem Erzählungen für Kinder vorgetragen. Ka- die Situation aufgegriffen, dass im Quartier mehrere die Stärkung und den Ausbau vieler sozialer Netz- vorangetrieben und die Netzwerkhilfen für Senioren mishibai nutzt Bilder, um Geschichten zu erzählen. Kinder mit Migrationshintergrund bislang keinen werke als weiteren positiven Aspekt. „Die Zusam- gestärkt werden. Auch die weitere Entwicklung des Kindergartenplatz haben, und gemeinsam mit menarbeit mit der Stadt Oberursel war sehr pro- Spielplatzes als Begegnungsfläche sei ein interes- Akteuren wie dem Sozialdezernat, dem Ortsaus- duktiv, auch bei Akteuren wie der Gemeinschafts- santes und ausbaufähiges Projekt. schuss oder der Kindergartenleitung wurde aktiv unterkunft Hohemark oder dem Haus Königsegg nach möglichen Lösungen gesucht. gab es punktuell wichtige Kontakte.“ Ziel für die

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Caritas Migrationsdienste

Eine der größten Herausforderungen für die Migra- hoch.“ Immer mehr zögen deswegen auch eine tionsdienste war auch im vergangenen Jahr die Rückkehr in die Heimatländer in Betracht. Für die nach wie vor knappe Wohnungsmarktsituation im Leitung der Migrationsdienste steht fest: Es wird Hochtaunus. Das schlug sich sowohl in den Bera- ein weiter Weg sein, den Menschen Halt zu geben tungsangeboten nieder als auch bei den Wohn- und sie in Deutschland in der Normalität ankom- gruppen und den Gemeinschaftsunterkünften. Ein men zu lassen. „Das alles wird uns noch sehr lange anderes wiederkehrendes Thema war die Belas- beschäftigen“, sagt Molitor. tung durch den unsicheren Aufenthaltsstatus vieler Geflüchteter. Die Migrationsdienste bieten umfas- Wohngruppen: Zuhause für Jugendliche und sende Unterstützung bei der Wohnungs- und Aus- junge Erwachsene bildungssuche bis hin zu Hilfen bei der Integration. Mit seinen Jugendwohngruppen im Wohnver- band St. Christophorus fördert der Caritasverband Migrations- und Flüchtlingsberatung: Integration und Selbstständigkeit. Das Ziel: ein ech- Ein langer Weg zur Normalität 1 tes Zuhause für Jugendliche und junge Erwachsene „Die Integration ist noch nicht beendet“, sagt ab 14 Jahren, das Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Der Janine Molitor, Leitung der Migrationsdienste. Wohnverbund besteht aus drei Wohngruppen, die Auch wenn die Zahl neuer Flüchtlinge mittlerweile jeweils unterschiedliche Intensitäten von Betreuung deutlich zurückgegangen ist. Zum Beispiel durch anbieten, vom stationären Wohnen mit Tag- und die Schwierigkeit, Wohnraum zu finden. Oft wird Nachtbetreuung bis hin zur Wohngemeinschaft, in die Suche durch mangelnde Sprachkenntnisse der Hilfe bei Bedarf bereitsteht. Mit jeweils höchs- erschwert, gleichzeitig aber sind die Sprachkurse tens sechs Bewohnern sind sie bewusst klein ge- überfüllt – ein Teufelskreis, der auch die Arbeits- staltet, damit jeder individuell Unterstützung erfährt. suche behindert. „Das Zusammenleben verschiedener Nationen ist Die neuen Regeln zum Familiennachzug hätten für ein Gewinn“, sagt Molitor. Toleranz und Respekt zusätzliche Ernüchterung gesorgt: „Für viele Betrof- gegenüber unterschiedlichen Werten und Normen fene gibt es kaum eine realistische Möglichkeit zum würden so gefördert: „Das kommt den Jugendli- Familiennachzug“, sagt Molitor: „Ratsuchende sind chen in Bezug auf die Integration in Deutschland verzweifelt, und die psychische Belastung ist sehr zugute.“ In allen drei Wohngruppen hätten die Be-

1 Der Caritasverband ist vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge beauftragt, die Migrationsberatung durchzuführen. Das Ministerium unterstützt das Beratungsangebot mit finanziellen Mitteln.

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wohner ihre Freizeit zunehmend selbst gestaltet, die Mischung von alleinstehenden Personen und Integrationslotsen: Neue Ehrenamtliche Caritas Migrationsdienste soziale Netzwerke aufgebaut und eigene Interessen Familien wird gegenseitige Rücksichtnahme im gewinnen 2016 2017 2018 gefunden. Molitor sieht darin auch Zeichen einer Alltag gelebt.“ Eine Herausforderung bestehe aller- Ehrenamtliche Integrationslotsen unterstützen, gelungenen Integration. Der Wohnverbund unter- dings in den sehr unterschiedlichen Problemlagen beraten oder begleiten Personen mit Migrations- Klienten stützt den Weg in die Selbstversorgung, indem die der Bewohner: „Einerseits geht es um Existenz- hintergrund. Sowohl im hessischen Landespro- Migrationsberatung 284 290 115 Jugendlichen unter anderem lernen, eigenverant- ängste, andererseits um Belange des alltäglichen gramm „WIR“ als auch im Projekt, finanziert durch wortlich mit Geld umzugehen. Lebens.“ Um die Kommunikation zu vereinfachen, die Aktion Mensch. In beiden ist der Caritasver- Flüchtlings- und 23 34 14 werden wichtige Informationen fortan in der je- band aktiv. „Zwischen den Lotsen und den Klien- Asylberatung Vor Problemen stehen weiterhin diejenigen, die weiligen Landessprache der Bewohner ausgege- ten herrscht ein hohes Vertrauensverhältnis“, sagt Jugendwohngruppen 44 18 21 den letzten Schritt in die Selbstständigkeit gehen ben. „Das hat eine sehr positive Wirkung erzielt“, Molitor, von welchem letztlich beide Seiten profi- wollen: „Sie finden keine Wohnung, die Frustration sagt Molitor. tieren würden. Deshalb soll der Fokus 2019 darauf Betreuung in 419 366 211 steigt“, berichtet Molitor. Nichtsdestotrotz: Die liegen, neue Lotsen zu gewinnen. Zumal das Ende Gemeinschafts- Wohngruppen bieten jungen Erwachsenen ein sta- Willkommenskultur: Gemeinschaft leben der Gemeinschaftsunterkunft Usingen für einige unterkünften biles Lebensumfeld, um sich nach und nach selbst- Schwerpunkte der Willkommenskultur waren Lotsen Anlass war, ihre ehrenamtliche Tätigkeit Ehrenamtliche ständig zu entfalten. Eine der Aufgaben für 2019 unter anderem die Schulungen für Haupt- und Eh- einzustellen. Vor allem bei Behörden- und Arzt- bestehe darin, das Konzept des Wohnverbunds be- renamtliche sowie die Vernetzung untereinander. gängen oder der Suche nach Ausbildung und Integrationslotsen 92 88 94 kannter zu machen. Durch die vielen kreisweiten Angebote und die in- Arbeit leisten die Lotsen wichtige Unterstützung. Beratungen 773 952 905 zwischen sehr professionellen Ehrenamtlichen in Gemeinschaftsunterkünfte: Auflösung und der Geflüchtetenhilfe sei die Aufgabe der Trichter- Auszug funktion allerdings kleiner geworden: „Es geht jetzt Große Veränderungen brachte das Jahr in Be- stärker darum, die bestehenden Angebote weiter- zug auf die Gemeinschaftsunterkünfte. Die vom hin bekannt zu machen“, sagt Molitor. Der Caritas- Caritasverband betreute Unterkunft in Usingen verband begleitete auch das Projekt „Interkulturelle wurde Ende September geschlossen. Die Caritas Woche“ im , mit dem Interessierte begleitete das Auszugsmanagement, indem sie eingeladen waren, sich zum Thema Migration und zum Beispiel bei der Wohnungssuche unterstützte. Flucht auszutauschen. „Hieraus hat sich ein trag- Bereits im August wurde die pädagogische Be- fähiges Netzwerk entwickelt“, sagt Molitor. treuung der Gemeinschaftsunterkunft Usingen- beendet und an den Hochtaunuskreis abgegeben. Damit verbleibt nur noch die Betreu- ung der Gemeinschaftsunterkunft in Oberursel im Aufgabenbereich des Verbandes. Dort herrsche weiterhin ein gutes Klima, bilanziert Molitor: „Durch

Ausstellung der Gemeinschaftsunterkunft Oberursel im Rahmen der Interkulturellen Woche.

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Caritas Laden und Caritas Zentrum 77.6 41 verkaufte Artikel

unter einem anderen Farbmotto steht, öffnet der Caritas Läden Auch 2018 knüpften die Laden direkt im Anschluss an die Ausgabezeit der Tafel. „Im Sprachgebrauch hat sich bereits die je- 2016 2017 2018 Caritas Läden an die positive weilige Kombination etabliert“, freut sich Raabe: Bad Homburg Entwicklung der Vorjahre an. „Kunden und Spender fragen regelmäßig, wann zum Beispiel der nächste ‚blaue Mittwoch‘ ist.“ Käufer 8.397 8.969 9.244

verkaufte Artikel 50.656 55.516 56.760 berichtet Drümmer. Auch das Spendenvolumen Viele Netzwerke Ehrenamtliche 40 38 39 sei deutlich gestiegen, was immer wieder zusätz- Auch in Neu-Anspach besuchen viele Stamm- liche Helfereinsätze erfordert habe. Wichtig sei kunden den Laden regelmäßig. Gleichzeitig gelinge Einsatzstunden 4.257 4.116 4.641 auch in Zukunft, diese Ehrenamtlichen adäquat zu es nur vereinzelt, neue Kunden zu erreichen, sagt Neu-Anspach unterstützen. „Gerade in anstrengenden Situatio- Raabe. „Wir wissen aber aus Analysen im Usinger nen, wie durch hohes Spendenaufkommen, kann Land, dass der Bedarf eigentlich deutlich höher Käufer 3.499 4.005 3.710 es zu Überlastungssituationen kommen“, sagt liegen müsste.“ Sie vermutet, dass die Hemm- verkaufte Artikel 23.642 25.328 20.881 Sandy Raabe, Koordinatorin in Neu-Anspach. schwelle, ein soziales Angebot vor Ort anzunehmen, hoch sei. „Wir müssen stetig daran arbeiten, diese Hallo, Frühling! Farbenfrohe Accessoires lassen jedes Outfit strahlen. Ehrenamtliche 21 19 22 Dabei fungiert der Laden auch als Unterstützung Hemmschwelle abzuschwächen“, folgert sie. Aktio- Einsatzstunden 1.966 2.162 2.065 auf dem Weg in die Arbeitswelt: Eine neue ehren- nen wie die farbfokussierten Verkaufstage könnten amtliche Helferin zum Beispiel wolle über die Tätig- dazu beitragen. keit im Caritas Laden versuchen, im Arbeitsleben neu Fuß zu fassen. Einige langjährige Ehrenamtli- Mit vielen Partnern haben die Caritas Läden in den „Wir haben an die positive Entwicklung der vergan- che wurden im Umgang mit der Kasse geschult. vergangenen Jahren Netzwerke aufgebaut, unter- entstanden. „Wir möchten gerne mit einer Kleider- genen Jahre angeknüpft“, sagt Andrea Drümmer, „Das war für sie zusätzliche Motivation, weil ihre streichen die Koordinatorinnen: „Die positiven Ent- tauschparty vermehrt junges Publikum erreichen“, Koordinatorin des Caritas Ladens in Bad Homburg. Tätigkeit aufgewertet wurde“, sagt Drümmer. wicklungen dieser Arbeit sind gemeinsame Veran- so die Koordinatorin. Bemerkenswert sei unter anderem, dass das weiter staltungen und Kooperationen, die sich sehr nah gestiegene Volumen des Ladens zu etwa 80 Prozent Der „blaue Mittwoch“ an den Bedarfen orientieren“, sagt Raabe. „Das vergangene Jahr war ein durchaus anstrengen- von Stammkunden getragen werde. Und auch das Caritas Zentrum in Neu-Anspach des Jahr, weil unter anderem durch neue Projekte hat sich etabliert. Seit 2014 werden hier die Ange- Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und organisatorische Prozesse viele Ressourcen Gestiegenes Spendenvolumen bote von Laden und Beratung kombiniert. Der „Als christlicher Wohlfahrtsverband ist uns die gebunden waren“, bilanziert Raabe. Umso positiver Der Caritas Laden verkauft an seinen zwei Verkaufsraum dient bei Bedarf gleichzeitig als nied- Bewahrung von Gottes Schöpfung Leitbild und blicke man aber derzeit in die Zukunft: Mit den neu- Standorten Bad Homburg und Neu-Anspach Klei- rigschwelliger Einstieg für einen ersten Beratungs- Anliegen zugleich“, sagt Raabe. Die Caritas Läden en Ehrenamtlichen könne der gestiegene Aufwand dung und Gegenstände des täglichen Bedarfs, kontakt. „Die Verkaufszahlen sind vor allem seit leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Nachhal- auf mehr Schultern verteilt werden. „Insgesamt die aus Spenden stammen. Nach wie vor wird das September gestiegen“, berichtet Raabe. Allerdings tigkeit, indem hier gebrauchte Kleidung oder Ge- sind wir an beiden Standorten auf einem guten operative Geschäft dabei vor allem über Ehren- beinhalte das einige Sonderöffnungszeiten. Mit genstände des täglichen Bedarfs wiederverwendet Weg – vor allem dank der vielen Ehrenamtlichen amtliche bestritten. „Diese sind trotz des gestiege- dem „farbigen Mittwochnachmittag“, einer zusätzli- werden. Weitergehende Ideen zur Verstetigung und Spender“, fasst Drümmer die Entwicklung nen Geschäftsvolumens zahlenmäßig unverändert“, chen Öffnungszeit einmal im Monat, die jeweils dieses thematischen Schwerpunktes seien bereits zusammen.

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Haus Mühlberg 10 –15 Personen

Das vergangene Jahr stand für das Haus Mühlberg unter einem unerwarteten Schwerpunkt. Erstmals Das Essensangebot wird Eine großzügige Spende der „Freien Homburger Wähler“ (FHW) nahm das Haus vier Wohnungslose auf, die sich im täglich von über zehn Personen Substitutionsprogramm eines Bad Homburger All- gemeinmediziners befinden. „Die meisten Einrich- in Anspruch genommen. tungen der Drogenhilfe lehnen die Aufnahme von Die Neuregelung führte dazu, dass verstärkt Unter- Haus Mühlberg Substituierten ab, da Abstinenz eine Zugangsvor- stützung angefragt wurde, um Ausweispapiere zu 2016 2017 2018 aussetzung ist“, erklärt Claudia Kück-Jorkowski, beschaffen. „Besonders betroffen von der Ent- Einrichtungsleitung Haus Mühlberg. Dadurch rich- Positive Nachrichten gab es vom Wohnungsmarkt. scheidung waren Menschen, die einerseits nicht Tagesstätte teten sich immer wieder Anfragen an das Haus Nachdem im vergangenen Jahr die Wohnraum- die Kompetenzen haben, sich Ausweispapiere zu Gäste 4.229 4.234 4.703 Mühlberg. Mittlerweile gibt es in Bad Homburg zwei knappheit für erhebliche Probleme gesorgt hatte, beschaffen, aber andererseits auch Unterstützung Hausarztpraxen, die diese Form der Unterstützung gelang es diesmal immerhin vier Bewohnern, eine abgelehnt haben“, sagt Kück-Jorkowski, zum Bei- Mahlzeiten 3.728 3.974 4.234 anbieten. Ziel ist es, zunächst die Substitution sicher- eigene Wohnung zu finden. „Die Wohnsituation spiel chronisch psychiatrisch Erkrankte. Um diese Beratung zustellen und den Gesundheitszustand sowie die ist aber weiterhin sehr angespannt“, sagt Kück- Gruppe in ihrer Situation zu unterstützen, wurde soziale Situation dieser Bewohner zu stabilisieren Jorkowski. Der Erfolg sei vor allem der Tatsache zu die Kooperation mit den Sozialdiensten intensiviert. Klienten 181 187 162 und neue soziale Kontakte außerhalb ihres bisheri- verdanken, dass das Haus Mühlberg langjährige Übernachtung gen Milieus zu ermöglichen. Kooperationen zu Vermietern pflege. Ehrenamtliche: Langjährige Verbundenheit Nach wie vor beliebt ist die Tagesstätte. Die Klienten 104 103 104 „Wir unterstützen beim Neustart“ Neuregelung bei den Dokumenten Gästeanzahl ist auf dem gleichen Niveau wie in den Übernachtungen 1.441 1.236 1.032 Das Haus Mühlberg unterstützt wohnungslose In der Beratung hingegen bekamen es die Mit- vergangenen Jahren geblieben. Täglich nutzen Auslastung in % 77 84 71 Menschen mit einem vielfältigen Angebot: Sie arbeiter mit den Auswirkungen einer Neuregelung etwa zehn bis 15 Personen das Essensangebot, können im Haus übernachten, essen und duschen zu tun: Seit dem Frühjahr 2018 führen fehlende einige verbringen mehrere Stunden dort. Dabei gab Wohnheim sowie sich zur Existenzsicherung und Gesund- Ausweispapiere und eine fehlende Abmeldebe- es im vergangenen Jahr auch einen besonderen Klienten 14 19 22 heitssicherung beraten lassen. Dabei lautet das scheinigung zu einem Wegfall der SGB-Leistungen Anlass zur Freude: Der „Ökumenische Freundes- übergeordnete Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe. Eine sowie der Möglichkeit, im Haus Mühlberg zu über- kreis Haus Mühlberg“, die Gruppe der Ehrenamt- Auslastung in % 77 68 82 begrenzte Zahl kann sich für eine Aufnahme im nachten. „Im Verlauf des Jahres wurde das in lichen, feierte sein 25-jähriges Jubiläum in der Wohnheim bewerben, als erster Schritt, langfristig Hessen bis auf wenige Städte fast durchgängige Erlöserkirche Bad Homburg. Neben den aktuell aus der Obdachlosigkeit herauszukommen. „Wir Praxis“, schildert Kück-Jorkowski. Das bedeutet engagierten Ehrenamtlichen nahmen auch etwa 20 unterstützen die Bewohner bei einem Neustart, sie auch, dass künftig Antragsteller höhere Hürden ehemalige Ehrenamtliche teil. „Das zeigt die lang- müssen aber auch selbst aktiv werden und nach für die Berechtigung einer Aufnahme im Haus er- jährige Verbundenheit“, freut sich Kück-Jorkowski. einer Wohnung suchen“, sagt Kück-Jorkowski. Die füllen müssen. Eine Ausnahme wurde im Hoch- Bewohner können maximal zwei Jahre im Haus taunuskreis nur bei Minustemperaturen gemacht. Die Stadt Bad Homburg verlieh zudem jedem Mühlberg bleiben. „Wohnungslose dürfen dann ihren fünftägigen Ehrenamtlichen die Silberne Ehrennadel, und durch Aufenthalt bei uns verlängern, erhalten jedoch ab die mit der Zeremonie verbundene Öffentlichkeits- dem fünften Tag keine existenzsichernden Leistun- arbeit stießen kurz darauf drei neue Ehrenamtliche gen mehr“, erklärt Kück-Jorkowski. zur Gruppe dazu.

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Caritas Betreutes Wohnen

Generationenübergreifendes Projekt: „Die Mischung der Planung und Organisation weitergehender Hil- Eigene Kompetenzen fördern mit ihren jeweils altersspezifischen Themen ist eine fen und Fahrdienste“, so die Einrichtungsleitung. Bei denjenigen, die in der Mitte ihres Lebens zum interessante Herausforderung für die Mitarbeiter“, Bei den Jugendlichen hingegen liegt der Fokus der Beispiel krankheitsbedingt ihre Erwerbstätigkeit kommentiert Claudia Kück-Jorkowski, Einrichtungs- Unterstützung auf beruflichen und schulischen oder ihre familiäre Lebenssituation überdenken leitung. Denn aktuell werden vom Caritasverband Herausforderungen. Darüber hinaus spielt die müssen, steht die psychosoziale Betreuung im Vor- Hochtaunus sowohl junge Menschen betreut, die Wohnraumsuche eine große Rolle bei denjenigen, dergrund. Zusätzlich geht es auch darum, eigene sich auf Schulabschluss oder Berufseinstieg vorbe- die bislang in einer betreuten Wohngemeinschaft Kompetenzen wieder zu fördern und auszubauen. reiten, sowie ältere Wohnungslose, die endlich des Caritasverbandes leben und nun bereit sind „Zwei Klienten haben sich so Strategien erworben, eine Bleibe gefunden haben – und auch Erwach- für den nächsten Schritt in Richtung Selbstständig- mit denen sie den beruflichen Wiedereinstieg er- sene, die mitten im Leben mit Lebensbrüchen um- keit und eine eigene Wohnung benötigen. Für zwei reicht haben“, sagt Kück-Jorkowski. gehen und sich neu ausrichten müssen. junge Männer der WG blieb die Suche leider noch erfolglos. Die grundsätzliche Idee: Menschen, die zwar in ihrer eigenen Wohnung leben, aber aus verschiedenen Sie waren als Geflüchtete nach Deutschland ge- Caritas Betreutes Wohnen Gründen kontinuierlich Hilfe und Begleitung benöti- kommen und haben sich seitdem deutlich inte- 2016 2017 2018 gen, steht das Betreute Wohnen des Caritasverban- griert. „Wir unterstützen sie nach wie vor dabei, des zur Seite. Teils haben die Klienten zuvor im ihre Deutschkenntnisse zu erweitern, es ist eine Ehemals Wohnungslose Haus Mühlberg gewohnt. „Dreh- und Angelpunkt sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Klienten 6 6 5 der Betreuung ist deshalb die individuelle Hilfepla- Ehrenamtlichen“, sagt Kück-Jorkowski. Bereits im nung“, sagt Kück-Jorkowski. Es gehe darum, bei Mai war ein anderer junger Klient der WG in eine Seelisch Behinderte persönlichen Bedürfnissen und Zielen anzusetzen eigene Wohnung gezogen. Er erhält auch künftig Klienten 28 25 17 und dann in regelmäßigen Abständen die Pläne auf noch Unterstützung mit Blick auf seine schulische die jeweilige Lebenssituation neu auszurichten. Ausbildung. Auch das sei ein wichtiger Bestandteil Ambulante Jugendhilfe des Betreuten Wohnens des Caritasverbandes, Klienten * * 4 Hilfe bei mangelnder Mobilität führt Kück-Jorkowski aus: „Viele Klienten sind

Bei den älteren Klienten richte sich das Augen- nach einiger Zeit deutlich selbstbewusster als zu * Nicht erhoben. merk zunächst auf den Erhalt ihrer körperlichen Anfang. Dann besteht der Wunsch nach Eigenstän- und seelischen Gesundheit. „Durch die mangelnde digkeit.“ Zu ehemaligen Klienten halte man weiter- Mobilität und die fehlenden Netzwerke benötigen hin mindestens losen Kontakt, sodass im Ernstfall Ein wichtiges Thema bei älteren Klienten: körperliche Gesundheit und Mobilität sie unter anderem Hilfe bei Arztterminen sowie bei rechtzeitig geholfen werden könne.

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Interessengebiete sind unterschiedlich, Es ist sicherlich besonders schön, Gemeindecaritas die einen interessieren sich für Flücht- wenn Ideen so erfolgreich sind, dass lingsarbeit oder wollen sich im Hospiz sie von anderen Standorten übernom- engagieren oder in der Familienhilfe. men werden. Interview mit Anja Dürringer, Gemeindecaritas Und wir haben ja auch alle diese Ange- bote, in denen wir ehrenamtliche Hilfe Dürringer: Ja, genauso wie mit der gebrauchen können. Eine-Million-Sterne-Aktion. Die hatten wir ja zuletzt in Oberursel veranstaltet, Das passt auch generell zur Idee der und auch da haben wir gemerkt, dass Sozialraumorientierung: Menschen andere Pfarreien interessiert sind, des- setzen sich gemeinsam für ihre Um- wegen fand sie dieses Mal in Koopera-

Anja Dürringer, Gemeindecaritas gebung ein. tion mit der Pfarrei St. Marien in Bad Homburg statt. Der Hof des Schwes- Dürringer: Ebenfalls ein zentrales Thema ternhauses in Kirdorf war ein sehr stim- für die Gemeindecaritas, für das wir mungsvoller Rahmen. Wir hatten zahl- Frau Dürringer, wie lief das vergan- und das Angebot zu erneuern. Dazu im vergangenen Jahr viel Werbung ge- reiche Besucher, die Kerzen zugunsten gene Jahr aus Sicht der Gemeinde- gehörte dann auch neue verstärkte Wer- macht und Aufklärung geleistet haben. der Jugendhilfe in der Ukraine angezün- caritas? bung um Ehrenamtliche. Wir sind im Bezug auf Sozialraumorien- det haben. Das wird auf jeden Fall im tierung bei den jeweiligen Projekten oft kommenden Jahr wiederholt. Anja Dürringer: Es war ein sehr gutes, Ehrenamtliche sind generell ein wich- in ganz unterschiedlichen Phasen. Wenn sehr erfolgreiches Jahr. Wir haben die tiges Thema in allen Abteilungen. man in einem Quartier sozialraumorien- Zusammenarbeit mit Pfarreien stärken tiert arbeitet, bedeutet das ja, dass alle können und sind gemeinsame Projekte Dürringer: Ja, und die Gemeindecaritas mitarbeiten. Das wiederum braucht eine angegangen. Und wir haben uns auf die Podiumsdiskussion zum Jahresthema im Rahmen des Brunnenfests in Oberursel übernimmt auch hier die allgemeine Basis, eine gemeinsame Sprache. So Umsetzung des Jahresthemas konzen- Funktion, Ehrenamtliche zu koordinie- etwas braucht Zeit. Da haben wir unter triert und dort auch einige erfolgreiche ren. Wenn neue Interessierte zu uns anderem auch unsere eigenen Mitar- Aktionen gestartet. Wir blicken erfreut kommen, die sich um ein Ehrenamt be- beiter informiert und die Pfarreien. Und auf das Jahr zurück. Also etwas, das bewusst für Auf- Mit der Pfarrei St. Marien Bad Hom- mühen, dann schauen wir gemeinsam, wir haben bei einer Bezirkskonferenz merksamkeit sorgen soll? burg- haben Sie die in welche Richtung das gehen könnte. über das Thema gesprochen. „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ „Allgemeine Lebensberatung“ neu Es ist auch ganz zentral für uns, dass lautet das Jahresthema. Wie haben Dürringer: Ja, das war ein Hingucker auf ausgerichtet. Was verbirgt sich hinter Ehrenamtliche durch die jeweiligen Ko- Das Sozialraumprojekt in Oberursel Sie das umgesetzt? den Festen. Daran schloss sich in Ober- dem Begriff? ordinatoren geschult werden. entwickelt sich von Jahr zu Jahr ursel eine Podiumsdiskussion mit dem weiter. Jetzt soll demnächst ein neues Dürringer: Wir haben den Fokus darauf Bürgermeister zum Thema an. Dabei Dürringer: Die Allgemeine Lebensbera- Sind Ehrenamtliche aus bestimmten Projekt starten? gerichtet, was wir Positives erreichen konnten auch Wohnungssuchende ihre tung ist eine erste Anlaufstelle: Ehren- Altersgruppen häufiger? können. Unzweifelhaft steht ja fest: Es Sicht schildern. So konnten alle Seiten amtliche Helfer überlegen dann, wohin Dürringer: Wir fanden das Modell in ist zu wenig Wohnraum da. Uns ging es sich Gehör verschaffen, und auch für sie die Ratsuchenden vermitteln können. Dürringer: Nein, erfreulicherweise geht Oberursel so erfolgreich, dass wir die darum, darauf aufmerksam zu machen, die Betroffenen wurde zumindest klar: Ist der Fall etwas für die Migrationsbe- das wirklich querbeet durch die Gesell- Idee gerne allen Pfarreien anbieten Impulse zu setzen, gemeinsam mit den Die Politik hat ein Ohr für uns und nimmt ratung oder die Schwangerenberatung? schaft. Ich gestehe, ich dachte anfangs wollen. Mit der Pfarrei im Usinger Land Pfarreien. So entstand zum Beispiel die uns wahr. Im Laufe des Jahres haben Oder können wir selbst direkt helfen? auch, dass vor allem Menschen erst haben wir jetzt ein solches Konzept vor- Aktion „Zimmer auf der Straße“. Wir ha- wir noch mit vielen weiteren Bürger- Manchmal geht es auch primär darum, nach ihrem Berufsleben tatsächlich Zeit bereitet. Die Idee ist ähnlich, auch hier ben in Oberursel im Rahmen des Brun- meistern Gespräche geführt: Was kann ein offenes Ohr zu haben. Die Koopera- und Interesse für das Ehrenamt aufbrin- soll es unter anderem künftig einen So- nenfests und des Stadtfests in Steinbach der Caritasverband dazu beitragen, um tion mit der Allgemeinen Lebensbera- gen, aber das stimmt nicht. Ich hatte zialarbeiter im Pastoralteam geben, und ein Zimmer aufgebaut, also tatsächlich die Situation zu entspannen? Ein Bei- tung gibt es schon seit zehn Jahren, viele Gespräche mit ganz jungen Leu- wir wollen herausfinden: Welche Ange- ein Bett und einen Schrank auf die Stra- spiel wäre der Wohnungsführerschein, und wir haben dieses Jahr gezielt ver- ten. Zu uns kommen genauso Men- bote brauchen die Menschen? Deshalb

ße gestellt, um die Situation Wohnungs- also eine Schulung für Leute, die schon sucht, die Zusammenarbeit zwischen schen mittleren Alters, mit eigener Fa- machen wir jetzt erst mal ein Jahr So- Eine-Million-Sterne-Aktion suchender zu verdeutlichen. lange wohnungslos sind. Pfarrei und Caritasverband zu stärken milie oder alleinstehend, und auch die zialraumerkundung.

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Fazit und Ausblick

Spannend und ereignisreich war es, das Jahr 2018. Mit zahlreichen Themen, die Die Ergebnisse der Studie zum Missbrauch in der Kirche haben uns sehr getroffen. uns gefordert und geprägt haben, auf ganz unterschiedliche Weise: die Integration Wir ringen um eine Positionierung der Kirche und sind froh, dass unser Bischof der Flüchtlinge, die Suche nach Wohnraum für unsere Kunden, aber auch über- Dr. Georg Bätzing sich klar und deutlich geäußert hat. Im Caritasverband sind wir gut regionale Themen wie die veröffentlichte Studie zum Missbrauch in der Kirche oder aufgestellt, bleiben jedoch aufmerksam, um in der Prävention und für den Schutz eine umfassende Debatte zu Datenschutz und Digitalisierung im Verband. der Menschen, die sich uns anvertrauen, stetig besser zu werden.

Das Thema Wohnen war und ist die aktuelle Herausforderung. Wir sind auf der Das Datenschutzgesetz wiederum hat uns vor ganz neue Aufgaben gestellt. Ein Suche. Wir suchen Wohnungen für unsere Kunden und Klienten, Räume für unsere 2018 durchgeführtes Audit hat uns bestätigt, dass wir in diesem Bereich zwar schon Angebote und auch Wohnraum für unsere Mitarbeiter. Teilweise haben wir Erfolg, gut aufgestellt sind, gleichzeitig jedoch einen Maßnahmenkatalog aufgelistet, den es oft zerschlagen sich aber die Hoffnungen. Dabei gilt, je größer die vermeintlichen zu bewältigen gilt. Dazu haben wir bereits eine Datenschutzkoordinatorin eingestellt, sozialen Schwierigkeiten, desto geringer die Chance, eine Wohnung zu erhalten. die zusammen mit unserer betrieblichen Datenschutzbeauftragten dafür sorgen soll, Dies betrifft auch uns als Caritasverband. Hatten wir durchaus Erfolg damit, für eine dass die Maßnahmen 2019 umgesetzt werden. Jugendwohngruppe ein neues Haus anzumieten, ist die Anmietung einer Tagesstätte für Wohnungslose schon mehrfach vor Vertragsabschluss gescheitert. Freuen Die neue Jahreskampagne der Caritas „Sozial braucht digital“ spiegelt die aktuellen können wir uns deswegen besonders über die manchmal unerwarteten Erfolge: Herausforderungen und Entwicklungen in unserem Verband wider. Die Digitali- zum Beispiel, dass das Haus Mühlberg vier Wohnungen vermitteln konnte, dass wir sierung unserer Verwaltungs- und Steuerungsprozesse, die Online-Beratung für in Oberursel gegen Ende des Jahres die Chance erhielten, zwei Apartmenthäuser Ratsuchende in der Caritas Beratung, die digitale und mobile Planung und Erfas- für unsere Kunden zu öffnen oder dass wir für unsere Projekte einen neuen Standort sung von Leistungen in der Alten- und Gesundheitshilfe, die Kommunikation mit in Bad Homburg finden konnten. unseren Partnern und Kunden über Social Media und die interne Kommunikation im Verband – all das sind aktuelle Prozesse, die zum Teil schon umgesetzt sind oder Die Bemühungen zur Integration der Flüchtlinge sind trotz aller Schwierigkeiten sich in konkreten Planungen befinden. Unsere eigentliche Herausforderung ist je- nachhaltig erfolgreich. Erstmals wurde eine der von uns betreuten Gemeinschafts- doch, den digitalen Zugang zu unseren Angeboten zu ermöglichen. War bisher eine unterkünfte geschlossen. In bewährter Zusammenarbeit der ehrenamtlichen und Einrichtung vor Ort oder eine direkte Weitervermittlung durch Personen der übliche hauptamtlichen Engagierten in den Migrationsdiensten gelang es, viele der Be- Weg, werden zunehmend soziale Angebote im Internet gesucht und gebucht. Hier wohner in Wohnungen zu vermitteln und bei der Integration in die Sozialräume zu bietet die Marke Caritas sicherlich große Chancen, Qualität zu vermitteln. Verschlafen unterstützen. Damit ändern sich auch die Anforderungen: Stand bisher im Vorder- wir es jedoch, auf entsprechenden Plattformen präsent zu sein oder uns weiterzu- grund, die Flüchtlinge beim Spracherwerb zu unterstützen sowie rund um Fragen entwickeln, werden wir erst gar nicht gefunden. des Aufenthaltsstatus, wird es künftig an erster Stelle um die Eingliederung in die Arbeitswelt gehen und um die Unterstützung der Kommunen bei der Integration Im übertragenen Sinn könnte man also sagen: Auch was die Digitalisierung angeht, in das Gemeinwesen. Die Ressourcen dafür konnten wir sicherstellen, und es ist suchen wir nach dem richtigen „Wohnraum“ für uns. Die Problematik Wohnen, sie sehr erfreulich, dass sich unser Bistum hier sehr engagiert zeigt. wird auch über 2018 hinaus Topthema bleiben, bildlich und wortwörtlich.

46 47 Caritasverband Hochtaunus JAHRESBERICHT 2018

Verband

Organigramm

Gremien

Haupt- und Ehrenamtliche

Ergebnisübersicht

Spenden

Einrichtungen und Angebote

49 Caritasverband Hochtaunus Caritasverband Hochtaunus JAHRESBERICHT 2018 JAHRESBERICHT 2018

Organigramm Gremien

Mitgliederversammlung

Caritasrat

Vorstand inkl. Geschäftsführung

Caritasrat Vorstand Der Caritasrat entscheidet über Fragen von Der Vorstand hat die Aufgabe, das zur Erfüllung Öffentlichkeitsarbeit grundsätzlicher Bedeutung, ihm berichtet der der Verbandsaufgaben Erforderliche zu veranlassen Vorstand, er entlastet den Vorstand und geneh- und durchzuführen. Ihm obliegen alle wichtigen Gemeindecaritas migt den jährlichen Haushalt sowie die Jahres- Angelegenheiten des Verbandes, die nicht zur Projekt- und Verbandsentwicklung abschlussrechnung. laufenden Geschäftsführung gehören.

Gewählte Mitglieder Vom Bischof berufene Mitglieder Stephan Lenz, stellvertretender Vorsitzender Pfarrer Andreas Unfried Uwe Kalte Ludger Engelhardt-Zühlsdorff Kinder, Familien Alten- und Verwaltung Gregor Maibach Diana Müller-Frotz und soziale Hilfen Gesundheitshilfe Gislinde Maier Lieselotte Netz Durch den Caritasrat gewählte Mitglieder Caritas Pflege und Betreuung Judith Koenen Haus Mühlberg Allgemeine Verwaltung Hochtaunus Gewähltes korporatives Mitglied Dr. Bernd Kreuter Matthias Drexelius Stephan Zalud Mobiler Sozialer Dienst Caritas Tagesstätte Controlling Königstein Vertreter der caritativen Fachverbände Andreas Hett Mobile Soziale Dienste Caritas Beratung Buchhaltung Oberursel Gewählter Vertreter des Bezirkssynodalrates Jürgen Betz Caritas Besuchs- und Caritas Familienhilfe Personal Finanzausschuss des Caritasrates Betreuungsdienste Vertreterin Netzwerk Ehrenamt Matthias Drexelius Martina Bender Uwe Kalte Caritas Laden Hospiz Zentrum Stephan Lenz Vertreter des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) Ludger Engelhardt-Zühlsdorff Caritas Betreutes Wohnen N.N. Guido Faust, Verwaltung

Caritas Zentrum Neu-Anspach

Caritas Migrationsdienste

50 51 Caritasverband Hochtaunus Caritasverband Hochtaunus JAHRESBERICHT 2018 JAHRESBERICHT 2018

Haupt- und Ergebnisübersicht Ehrenamtliche

2016 2017 2018 TEUR TEUR TEUR

Erträge

Entgelte 4.986 5.300 5.232 Anzahl Mitarbeiter 2018 Zuschüsse 2.318 2.400 2.633  Geschäftsstelle 16 190 Sonstige Erträge 874 503 488 Hauptamtliche  Alten- und Gesundheitshilfe 107 Summe Erträge 8.178 8.203 8.353  Kinder, Familien und soziale Hilfen 67

Stichtag 31.12.2018 Aufwendungen

Personalaufwendungen –7.087 –6.598 –6.908

Sonstige Aufwendungen –1.428 –1.456 –1.443

Summe Aufwendungen –8.515 –8.054 –8.350

Ergebnis

Zwischenergebnis –337 149 2

Anzahl Ehrenamtliche 2018 Finanzergebnis 76 –15 –37

 Geschäftsstelle 16 Ergebnis der gewöhnlichen –261 134 –35 399 Geschäftstätigkeit Ehrenamtliche  Alten- und Gesundheitshilfe 140 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0  Kinder, Familien und soziale Hilfen 243 Jahresergebnis –261 134 –35 Stichtag 31.12.2018

52 53 Caritasverband Hochtaunus Caritasverband Hochtaunus JAHRESBERICHT 2018 JAHRESBERICHT 2018

Spenden Einrichtungen und Angebote

Grävenwiesbach

Caritas Familienhilfe Caritas Mütter-Treff

2016 2017 2018 Caritas Zentrum EUR EUR EUR Caritas Laden Caritas Beratung Eingänge Willkommenskultur Spenden 230.730 250.809 241.721 Usingen

Förderkreise 28.723 20.409 34.094 Geschäftsstelle Kollekten 32.401 26.489 30.880 Gemeindecaritas Neu-Anspach Kindertagesstätte Summe 291.854 297.707 306.695 Haus Muhlberg Betreutes Wohnen Caritas Beratung Caritas Laden Verwendung Besuchs- und Betreuungsdienst Geschäftsstelle / Gemeindecaritas 36.648 31.103 34.520 Caritas Migrationsdienste Schmitten Caritas Familienhilfe Alten- und Gesundheitshilfe 235.865 228.088 229.415 Friedrichsdorf Kinder, Familien und soziale Hilfen 19.341 38.516 42.759 Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus Summe 291.854 297.707 306.695 Mobile Soziale Dienste Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus Gemeinschaftsunterkunft Mobile Soziale Dienste Sozialraumorientierung St. Ursula Caritas Familienhilfe Hospiz St. Barbara Stationäres Hospiz Hospiz- und Palliativdienst

Glashütten Caritas Beratung Soziale Stadt Steinbach Bad Homburg Caritas Familienhilfe Caritas Mütter-Treff

Oberursel

Königstein im Taunus Steinbach (Taunus)

54 55 Caritasverband Hochtaunus Caritasverband Hochtaunus JAHRESBERICHT 2018 JAHRESBERICHT 2018

Bad Homburg Caritas Migrationsdienste Gemeinschaftsunterkunft Oberursel Usingen Dorotheenstraße 9-11 Flüchtlingsbetreuung Geschäftsstelle 61348 Bad Homburg Hohemarkstraße 104 Caritas Beratung Dorotheenstraße 9-11 Telefon 06172 59760-240 61440 Oberursel Caritas Familienbüro 61348 Bad Homburg Fax 06172 59760-229 Telefon 06171 2778456 c/o Rathaus Usingen Telefon 06172 59760-100 [email protected] Fax 06171 2778455 Wilhelmjstraße 1 Fax 06172 59760-119 [email protected] 61250 Usingen [email protected] im Hochtaunus Telefon 06081 1024-4020 Steinbach [email protected] Gemeindecaritas Caritas Familienhilfe Dorotheenstraße 9-11 Hessenring 119 Caritas Beratung Neu-Anspach 61348 Bad Homburg 61348 Bad Homburg Gartenstraße 23 Telefon 06172 59760-116 Telefon 06172 59760-250 61449 Steinbach (Taunus) Caritas Zentrum Neu-Anspach Fax 06172 59760-119 [email protected] Telefon 06171 27789-0 Caritas Laden, Caritas Beratung [email protected] Fax 06171 27789-49 Willkommenskultur (Schwerpunkt: Usinger Land) im Hochtaunus [email protected] Bahnhofstraße 27 im Hochtaunus 61267 Neu-Anspach Oberursel in Bad Homburg, Neu-Anspach Telefon 06081 949893-0 und Usingen Fax 06081 949893-9 Caritas Besuchs- und Betreuungsdienst [email protected] Dorotheenstraße 11 Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus 61348 Bad Homburg Hohemarkstraße 24b Soziale Stadt Steinbach Telefon 06172 59760-270 61440 Oberursel Stadtteilbüro Fax 06172 59760-229 Telefon 06171 69684-0 Wiesenstraße 6 [email protected] Fax 06171 69684-21 61449 Steinbach (Taunus) [email protected] Telefon 06171 207844-0 Fax 06171 207844-9 Caritas Betreutes Wohnen [email protected] Hessenring 119 Mobile Soziale Dienste Oberursel 61348 Bad Homburg Hohemarkstraße 24b Telefon 06172 59760-220 61440 Oberursel Königstein Fax 06172 59760-229 Telefon 06171 69684-12 [email protected] Fax 06171 69684-21 Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus [email protected] Georg-Pingler-Straße 29 im Hochtaunus 61462 Königstein Telefon 06174 959996-0 Hospiz St. Barbara Fax 06174 959996-9 Caritas Laden Stationäres Hospiz [email protected] Dorotheenstraße 11 Ambulanter Hospiz- und Palliativdienst 61348 Bad Homburg Oberursel und Steinbach Telefon 06172 59760-260 Kronberger Straße 7 Mobile Soziale Dienste Königstein Fax 06172 59760-229 61440 Oberursel Georg-Pingler-Straße 29 [email protected] Telefon 06171 27788-0 61462 Königstein Fax 06171 27788-99 Telefon 06174 959996-4 [email protected] Fax 06174 959996-9 Caritas Tagesstätte fur behinderte [email protected] und nichtbehinderte Kinder im Hochtaunus Weberstraße 45 61350 Bad Homburg Caritas Familienhilfe Telefon 06172 82521 Sozialraumorientierung St. Ursula Kindertagespflege Königstein Fax 06172 800646 Eisenhammerweg 1 Familienpaten [email protected] 61440 Oberursel Georg-Pingler-Straße 29 Mobil 0151 186 237 55 61462 Königstein [email protected] Telefon 06174 959996-0 Haus Muhlberg – Hilfen fur Wohnungslose [email protected] Am Muhlberg 29 [email protected] 61348 Bad Homburg Telefon 06172 139993-0 Fax 06172 139993-20 [email protected]

im Hochtaunus

56 57 Caritasverband Hochtaunus JAHRESBERICHT 2018

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Herausgeber Fotos Caritasverband fur den Bezirk Hochtaunus e. V. Seite 1, 3, 9, 23: © Deutscher Caritasverband. Postkarten- und Plakatmotive Dorotheenstraße 9-11 zur Caritas-Jahreskampagne 2018 „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“. 61348 Bad Homburg v. d. Höhe Seite 6 & 10: © Kzenon / Adobe Stock [email protected] Seite 6: © Pavel Losevsky / Adobe Stock www.caritas-hochtaunus.de Seite 7: © Jhon David / Unsplash Seite 7: © Halfpoint / Shutterstock Konzept, Redaktion, Text Seite 13 & 45: © Fotostudio Oberursel Ludger Engelhardt-Zühlsdorff, Susanne Lettau, Sandy Raabe, Seite 16 & 17: © Caritasverband Hochtaunus, © Patricia Herrmamm David Frogier de Ponlevoy Seite 19 & 21: © Caritasverband Hochtaunus Seite 24: © Caritasverband Hochtaunus Gestaltung und Umsetzung Zentralmassiv, Frankfurt Seite 27: © Ben Wicks / Unsplash Daniel Günther, Steffen Zender, Sebastian Sell Seite 29: © Catharina von Poll www.zentralmassiv.com Seite 30 & 31: © Bärbel Andresen Seite 33: © Jorge Gallegos Sanchez Druck Seite 34: © stokkete / Adobe Stock Druck- und Verlagshaus Seite 37 & 39: © Caritasverband Hochtaunus Zarbock GmbH & Co. KG Seite 41: © Margit Beermann www.zarbock.de Seite 43: © John Moeses Bauan / Unsplash Auflage: 1.200 Seit 44 & 45: © Caritasverband Hochtaunus Seite 47: © Syda Productions / Adobe Stock Papier Umschlag: 300 g/m² Offset Mitarbeit u. a. Inhalt: 120 g/m² Offset Bärbel Andresen, Hildegard Bäumer, Andrea Beutner, Andrea Drümmer, Anja Dürringer, Ludger Engelhardt-Zühlsdorff, Guido Faust, Nicole Gabriel, Jorge Gallegos Sanchez, Olga Gerdt, Hanna Gmähle, Elke Hoever, Sabine Klassen, Juliane Kozlik, Maria Kraus, Jens Kroll, Claudia Kück-Jorkowski, Edeltraud Lintelow, Daniela Lukacic, Janine Molitor, Alexandra Nawin, Martyna Nossol-Kolczyk, Annette Otto, Astrid Piesker, Paula Pokarowska, Thomas Rettenmaier, Stefan Richter, Eugenie Riffel, Melanie Rosin, Regina Ruppert, Mirjam Seidenberg, Claus Peter Sproß, Catharina von Poll, Heike Werschnitzky

58 59 Caritasverband fur den Bezirk Hochtaunus e. V. Dorotheenstraße 9-11 61348 Bad Homburg v. d. Höhe Telefon 06172 59760-100 Fax 06172 59760-119 [email protected] Caritasverband www.caritas-hochtaunus.de Hochtaunus