1926 Musik v e r e i n Stadt kapelle 200175

Oberriexingen Wir danken unseren Sponsoren für die freundliche Unter- stützung im Jubiläumsjahr

Volksbank Markgröningen Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH Kreissparkasse

Automatendreherei Bertele GmbH Württembergische Versicherung Kücheneinrichtungen Karl-Heinz Breining Sigrid Strobel Flaschnerei Klaus Decker Wohnbau Liebenstein GmbH & Co KG Diener und Schelling Elektrotechnik GbR S. Karner & Sohn Friseursalon Kosta Giagoulas Wohnbau Oberriexingen AG Landmetzgerei Gutjahr Bäckerei Martin Heine Auto Bauer GmbH, Vaihingen Wäscherei und Reinigung Silke Hohn Druck- und Verlagsgesellschaft Friseursalon und Mode Tanja Hohn Bietigheim mbH Raumausstattung Martin Hüeber Fischerkleidung GmbH Schuttertal-Schweighausen tango KommunikationsDesign Stefan Krüger Schreinerei Gräßle GmbH, Enzweihingen Bäckerei Kurt Laier Abzeichenfabrik Henecka GmbH Pforzheim Edeka Markt Bernd Langhans Hofmeister GmbH, Bietigheim Gasthof und Pension Linde Musikhaus Kreul, Tübingen Folienbeschriftungen Matthias Motzer KüchenHaus Knappenberger, Pforzheim Roller & Fischer Transformatorenbau GmbH Foto Nova GmbH, Vaihingen Roser & Krehl GmbH Zahntechnik Christian Reisser Musikvertriebs GmbH Ulm Getränke Rühle GmbH Kaufhaus Sämann KG, Vaihingen Vemmina Bezirkshandlung Stengel Uniformen Friedrich Schmied, Metzingen

Stand 4. März 2001

2 Die Mitglieder des Musik­ vereins im Jahr 2001

Edeltraut Anderssohn - Ulrich Anderssohn - Monja Appl - Otto Appl - Alfred Arnold - Fritz Arnold - Hubert Arnold - Karl Arnold - Hartwig Asprion - Lars Asprion - Franz Aumann - Simon Bachmann - Andrea Banse - Christoph Banse - Robin Banse - Selina Banse - Gisa Barner-Heiduck - Manfred Bauer - Joachim Bäuerle - Simone Bäuerle - Tobias Bauermeister - Gisela Baur - Willi Baur - Friedrich Bayha - Fritz Bayha - Jürgen Becker - Sven Becker - Kurt Benz - Fritz Bing - Herbert Bing - Bernhard Blocher - Andreas Bortel - Clarissa Bortz - Heiko Braun - Horst Braun - Herbert Brausch - Karl Breining - Siegfried Brett - Willi Brett - Melanie Buck - Rolf Daub - Frank Dauser - Heinz Dauser - Joachim Dauser - Tanja Dauser - Silke Deuschel - Volker Deuschel - Annika Ditthard - Brigitte Ditthard - Katja Ditthard - Anika Dodenhöft - Timo Dodenhöft - Margit Dörr - Carolin Essich - Christian Essich - Christoph Essich - Hansmartin Essich - Hubert Essich - Karl Essich - Karl-Friedrich Essich - Kurt Essich - Marcus Essich - Otto Albert Essich - Paul Essich - Rebecka Essich - Walter Essich - Willi Essich - Winfried Essich - Eckhart F. G. Eulenberger - Eckhart F. W. Eulenberger - Ida Eulenberger - Ursula Eulenberger - Karl Faigle - Anna Fandrich - Maximilian Fechter - Rudi Feike - Heidelinde Finkbeiner-Knapp - Jens Peter Fischer - Jochen Fischer - Lena Franziska Fischer - Lisa Fischer - Sheena Flegel - Danny Frank - Margarete Fröhlich - Wolfgang Fröhlich - Jan Gergen - Heike Goos - Rudolf Görich - Adolf Götz - Alexandra Susanne Götz - Armin Götz - Jürgen Götz - Rolf Götz - Alfred Gräßle - Helmut Gräßle - Roland Gräßle - Melanie Grieble - Helmut Grimmeisen - Gerhard Grotz - Anja Bianca Häcker - Rita Häcker - Bernd Hasenhündl - Kim Dennis Hasenhündl - David Heiduck - Martin Heine - Lisa Herre - Rita Herre - Hans Hertkorn - Jochen Herwick - Martin Herwick - Regina Heuberger - Fabian Hezel - Conny Hirschel - Sandra Hirschel - Gretel Hohn - Manfred Hohn - Gerhard Hörer - Brigitte Hornig - Svenja Kaapke - Franz Kaiser - Susanne Karner - Pascal Kiefer - Anton Kilian - Franz Kilian - Simon Klaiber - Ernst Kment - Ludwig Knabel - Felix Knapp - Kurt Knappenberger - Ulrich Knobloch - Reiner Kopp - Stefan Kopp - Fritz Kostenbader - Jenny Krause - Julia Krause - Stephan Krause - Franz Kretschmer - Thomas Kretschmer - Horst Kriegelstein - Manuel Kronenberg - Nicolas Kronenberg - Ellen Krüger - Werner Kruppa - Anja Krusche - Bernhard Küchler - Christoph Kuhnert - Gerhard Kussmaul - Kurt Laier - Hilde Langbein - Bernd Langhans - Claudia Langhans - Dieter Langhans - Rebecca Lorch - Peter Luckhaupt - Carola Ludwig-Fandrich - Reinhold Mahl - Volksbank Markgröningen - Beate März - Svenja März - Alois Mathe - Renate Mattola - Mona Matuschek - Cathrin Maurer - Dieter Maurer - Sylvia Maurer - Claudia Maurer-Bitz - Günter Mayer - Stephanie Mede - Detlef Meißner - Rica Meissner - Tim Meissner - Rolf Merkle - Theodor Meroth - Martin Mozer - Christopher Müller - Elena Musacchio - Wolfgang Nägele - Boris Noack - Fritz Öhler - Fritz Ott - Sonja Penthaler - Prodomos Pistikos - Amelie Pösse - Jana Pregenzer - Lisa Preßmar - Edgar Raff - Jessica Raff - Nico Raff - Otto Rauschmaier - Werner Reiff - Werner Remmele - Achim Renn - Holger Renn - Martina Renn - Kurt Riedle - Günther Rohde - Markus Roll - Max Roll - Theodoor Ruiter - Rolf Sattler - Siegfried Sauler - Rudolf Schank - Corina Schäuffele - Benjamin Schembera - Michael Schenk - Rolf Schenk - Marc Scheuermann - Andreas Schlangen - Lisa Schlangen - Erich Schmid - Hermann Schmid - Albrecht Schray - Edgar Schray - Eugen Schray - Franziska Schray - Fritz Schray - Fritz Schray - Hans Schray - Heinz Schray - Michael Schray - Simone Schray - Susanne Schray - Walter Schray - Albert Schüle - Alexandra Schüle - Cornelia Schüle - Erich Schüle - Ernst Schüle - Erwin Schüle - Gerhard Schüle - Helen Esperanza Schüle - Helmut Schüle - Isabelle Schüle - Jochen Schüle - Richard Schüle - Roland Schüle - Walter Schüle - Salina Schwarz - Sascha Schwarz - Nathalie Schweininger - Lucas Schwenninger - Anton Siegl - Giuseppe Signoriello - Klaus Slunsky - Margit Slunsky - Saskia Luisa Somlai - Annika Sommerfeld - Marian Sommerfeld - Gunther Theodor Sprösser - Michael Stahl - Tobias Stärk - Carmen Stecher - Katrin Stecher - Karolin Stefani - Sonja Stefani - Heinz Steinert - Simone Steinert - Max Stengel - Sebastian Wolfgang Stengel - Elena Stolz - Käthe Strese - Benjamin Stuhlhofer - Gabriele Stupnik - Sonja Stupnik - Sabine Techt - Bernhard Thumm - Mike Thumm - Ildiko Trenka - Laszlo Trenka - Else Tuchtenhagen - Alfred Tünhof - Frank Ulber - Günter Ulber - Michael Unger - Armin Veit - Bernd Veit - Heinz Veit - Holger Veit - Markus Veit - Andreas Vogel - Isabell Vogel - Roland Vogel - Stefanie Volkert - Tim Volkert - Gerhard Vosseler - Günter Wachter - Reinhold Wachter - Lea Wagner - Sabrina Walter - Susanne Walter - Dieter Weier - Dieter Weimer - Gretel Weis - Werner Weis - Werner Weisschuh - Siegfried Weisser - Hans Weissling - Alexander Wild - Lore Wild - Maria Wild - Moritz Wild - Samuel Wild - Edith Wittmann - Selim Yardimseven - Isabel Zech - Ludwig Zeiser - Kurt Zimmermann - Uwe Zimmermann - Manfred Zipperle

3 Vorsitzende Dirigenten

1926 - 1929 Carl Arnold Karl Wamsler 1925 - 1926 1929 - 1933 Otto Schray Christian Schnabel 1926 - 1931 1933 - 1938 Wilhelm Weißschuh Hr. Strohmayer 1931 - 1932 1938 - 1942 Erwin Mauch Hermann Köhler 1932 - 1937 1947 Willi Veit Albert Vosseler 1937 - 1943 Christian Schnabel 1947 - 1949 1947 - 1955 Erwin Mauch Hermann Köhler 1949 - 1954 1955 - 1971 Otto Albert Essich Heinrich Eder 1954 - 1972 1971 - 1982 Josef Hasenhündl Franz Kretschmer 1972 1982 - 1985 Manfred Bauer Heinz Mauer 1972 - 1974 1985 - 1994 Werner Weis Wolfgang Nägele 1974 - 1996 1994 - 1997 Hubert Essich Michael Unger 1996 - 2000 seit 1997 Maximilian Fechter Peter Kaltenbrunn seit 2000

Ehrenvorsitzende Ehrendirigenten

1961 Erwin Mauch (+1976) Hermann Köhler (+1976) 1961 1971 Otto Albert Essich Heinrich Eder (+1973) 1973 1982 Josef Hasenhündl (+1995) Wolfgang Nägele 1996

4 Grusswort des ersten Vorsitzenden

„Musik erfreut des Menschen gessen dürfen wir aber an dieser Stelle auch nicht Herzen“, unter diesem Motto star- unsere passiven Mitglieder, unsere Freunde und tete der Musikverein vor 75 Jahren Gönner und vor allem unser Publikum, ohne die in sein musikalisches Leben. In der ein Musikverein kaum vorstellbar ist. Formulierung vielleicht etwas alt- Bei aller Tradition erfordert ein solcher modisch, noch nicht „multimedial“ verfasst, von Verein natürlich zeitgemäße und zukunftsge- der Botschaft aber so aktuell, wie eh und je. richtete Entscheidungen. So bin ich beson- Musik erfreut nicht nur, sie verbin- ders glücklich, dass wir beispielsweise mit det auch, sie ist eine Sprache für sich, dem Erwerb des neuen Zeltes und dem die uns Türen und Herzen in Ober- Intrumenten-Mietkauf für die gesel- riexingen, aber auch weit darüber lige Seite, wie auch für die Jugendar- hinaus geöffnet hat. Musik ist auch beit und die Ausbildung, die Weichen Kommunikation, die zwischen den in eine vielversprechende Zukunft Generationen verstanden wird, bei gestellt haben. Viele Einzelne haben uns musizieren die ganz Jungen und sich hier engagiert und gespendet. die schon etwas Betagteren begeistert Dafür gilt im Namen des Vereins mein miteinander. Dabei ist unsere Musik ausdrücklicher Dank. eher traditionell, überliefert von den Ganz besonders herzliche Glück- Eltern, den Großeltern, nie der Innova- wünsche sende ich auf diesem Weg aber tion verschlossen, aber bodenständig, ehr- auch an unsere Freunde vom Gesangverein lich und vor allem „handgemacht“. Vulkania e.V. Oberriexingen zu ihrem 125 jährigen Eine Gemeinschaft, die 75 Jahre durch dick Jubiläum. Es ist sicher keine Selbstverständlichkeit, und dünn gegangen ist, neue Mitglieder integrie- dass zwei Vereine in einem so kleinen Ort und in ren, Fremde zu Einheimischen machen kann, die gewisser „kultureller Konkurrenz“ sich in ihrem ihren Kindern und Jugendlichen Raum zur Ent- Schaffen gegenseitig unterstützen, ihre Jubiläen seit faltung bietet, hat Werte an sich geschaffen, die in Jahrzehnten gemeinsam feiern, und dabei doch auf unserer Gesellschaft mit den Begriffen Tradition sehr angenehme Weise ihre eigene Identität bewah- und Kultur nur unzureichend beschrieben sind. ren können. Viele Menschen waren in den vergangenen Begehen wir gemeinsam mit unseren Freun- 75 Jahren daran beteiligt, aus der Ansammlung den aus Nah und Fern ein fröhliches Jubiläumsjahr, von einzelnen Spielern immer neue Klangkörper erleben Musik und Gemeinschaft, geben unsere zu schaffen und unsere Werte mit Leben zu füllen. Werte an die nächste Generation weiter und genie- Mein Dank gilt daher den fast unzähligen Musi- ßen das, was Verein und Musik vor allem sein sollen: kern, den engagierten Dirigenten und den vielen innere Bereicherung und Entspannung. Funktionsträgern der vergangenen Jahrzehnte. Ver-

Maximilian Fechter 1. Vorsitzender

5 Grusswort des Bürgermeisters

Zum 75 jährigen Jubiläum des Die Vorstandschaft versteht es, erfahrene Musikvereins „Stadtkapelle“ Ober- Musiker und die Jugend aus Oberriexingen, riexingen grüße ich die Mitglieder, aber auch aus der Umgebung zur Blasmusik Gäste und alle Freunde guter Blas- hinzuführen, Freude am gemeinsamen Musi- musik ganz herzlich und hoffe, dass wir das zieren zu wecken und sie so für die Blasmusik Festjahr in froher Gemeinschaft miteinander zu begeistern. Das hohe Niveau, das die „Stadt- begehen können. kapelle“ erreicht hat, spricht für die Hingabe, aber auch für den Fleiß mit dem man in vielen Mit allen Mitgliedern des Vereins Proben die musikalische Begabung immer freue ich mich auf diesen Höhepunkt wieder verfeinert. einer langen musikalischen Tradition der „Stadtkapelle“. Diese Kapelle ist Mit ihren Konzerten trägt die aus dem Jahresablauf in unserer „Stadtkapelle“ maßgeblich dazu Stadt seit vielen Jahren nicht mehr bei, die Verbundenheit zwischen wegzudenken. Sie ist mit uns, mit den Bürgern, aber auch zwischen der Stadt und den Bürgern eng den Freunden der Patengemeinde verbunden. Außervillgraten und der Partner- stadt Ennery zu vertiefen und Die Pflege der Tradition, ver- musikalische Brücken zwischen bunden mit einer hohen Qualität den Völkern zu schaffen. der Blasmusik sind die Grundlagen für das erfolgreiche Bestehen dieses Möge die Freude am eige- Vereins. Eine Musikkapelle ist mehr als nen Musizieren den Mitgliedern der die Summe von guten Einzelspielern. Sie „Stadtkapelle“ Oberriexingen alle Zeit braucht, wenn sie Höchstleistungen vollbrin- der Lohn für ihre Mühen sein. Mögen sie uns gen will, wie sie von der „Stadtkapelle“ immer mit ihrem Können auch im Verlauf des Fest- wieder dargeboten werden, die Harmonie jahres noch viele schöne Stunden schenken. und den Einklang der Musiker, das blinde Zu diesen Jubiläumsveranstaltungen Verständnis mit dem Dirigenten, welches der und für die weitere Zukunft wünsche ich der Kapelle in ihrer Gesamtheit erst die unver- „Stadtkapelle“ Oberriexingen alles Gute und wechselbare Eigenart verleiht. viel Erfolg. Die Art und Weise, in der die „Stadtka- pelle“ Oberriexingen aufspielt, belegt sehr deutlich den kameradschaftlichen Geist und Willi Baur die große musikalische Leidenschaft mit der Bürgermeister sich die Musiker ihrem Hobby widmen.

6 Grusswort des landrates

Gleich ein doppelter runder jungen Menschen die erste Begegnung schafft Geburtstag, zu dem ich allen Bür- mit kultureller Betätigung, die viel mehr ist, als gerinnen und Bürgern in Ober- das ausschließlich passive Erlebnis der Musik. riexingen gratulieren darf - denn Sie zeigen Wege auf zu einer sinnvollen Frei- der 125 Jahre alte Gesangverein Vulkania und zeitgestaltung. Sie alle - die Musikanten, Sänger der 75 Jahre alte Musikverein „Stadtkapelle“ und Dirigenten - tun das mit Ihrer Arbeit. haben in vielen Jahrzehnten die ganze Stadt 125 Jahre und 75 Jahre Vereinsarbeit - das mit Leben erfüllt. sind viele schöne Abende im gemeinsa- Die Frauen und Männer, die Buben men Kreis, das sind Konzert-Ereignisse, und Mädchen in diesen beiden Verei- zu denen sich die Menschen in der nen haben in guten und in schlech- kleinen Stadt zusammengefunden ten Tagen, buchstäblich von der haben. Und das sind Tausende von Wiege bis zur Bahre ihre Mitbür- Stunden, die engagierte Menschen gerinnen und Mitbürger beglei- für die Gemeinschaft geleistet tet. Sie haben Stimmung und haben. Dieser Geburtstag ist ein Besinnlichkeit gebracht, sie haben Anlass, für diesen ehrenamtlichen Festfreude verbreitet und Trauer Einsatz Danke zu sagen. begleitet. Sie sind unentbehrlich Den beiden Vereinen wün- geworden für ein gutes, geselli- sche ich erfolgreiches Wirken auch ges Miteinander der Menschen in in der Zukunft. Allen Bürgerinnen Oberriexingen. und Bürgern von Oberriexingen wün- Musik ist die Sprache der Mensch- sche ich viel Freude und musikalischen heit, weil sie den Menschen dort anspricht, Genuss beim gemeinsamen Geburtstagsfest wo er am natürlichsten und ehrlichsten ist. des Gesangvereins Vulkania und des Musik- Darum ist sie auch eine wichtige Klammer vereins „Stadtkapelle“. in unseren Dörfern und Städten. Sie ist auch ein Botschafter bei vielen unserer kommu- nalen Partnerschaften im Landkreis. Sie, liebe Sängerinnen und Sänger, liebe Musiker und Musikerinnen in diesen beiden rührigen Ver- Dr. Rainer Haas einen, bringen mit Ihrer Kunst die Menschen Landrat aller Schichten, aller Altersgruppen und aller Nationen zusammen. Sie sind prägender Teil der örtlichen Kultur. Ihre beiden Vereine Vulkania und „Stadt- kapelle“ bieten vor allem auch ein Forum, das

7 Grusswort des Kreisverbands­ vorsitzenden

Liebe Musikfreunde, und Städte durch die ehrenamtliche Jugend- zum 75 jährigen Bestehen des arbeit der Vereine entlastet. Unterstützen Sie Musikvereins „Stadtkapelle“ Ober- daher Ihren Musikverein „Stadtkapelle“ Ober- riexingen e.V. entbiete ich dem riexingen e.V. durch ihre Mitgliedschaft in Verein die Glückwünsche der Kreisverbands- seinen Bemühungen. vorstandschaft, verbunden mit dem Dank für Wir wünschen dem Musikverein „Stadt­ die gute Mit- und Zusammenarbeit. kapelle“ Oberriexingen e.V. zu seinem Jubi- Der Blasmusik-Kreisverband Lud- läum, daß seine Bemühungen in der wigsburg dankt an dieser Stelle all Jugendarbeit und um die Volks- und den Menschen, die vor 75 Jahren Blasmusik von Erfolg gekrönt sein den Grundstein für den Verein werden. gelegt haben und all den Vor- ständen, Dirigenten, Musikern, Blasmusik Kreisverband Ausbildern und Mitgliedern, die Ludwigsburg e.V. ihn bis zum heutigen Tage in der „Stadtkapelle“ Oberriexingen erhalten und gefördert haben. 75 Jahre im Leben eines Ver- eines bedeutet harter persönlicher Gerhard Krauß Einsatz der Aktiven und der Vor- Kreisverbandsvorsitzender standsmitglieder. Nur durch hohes Engagement war es möglich, daß sich der Musikverein den ständigen Veränderungen in einer Stadt anpaßt. Ein wichtiger Grundstein des Vereines ist die aktive Jugendarbeit. Gerade durch gemein- sam erlebte und ausgeführte Musik wird eine Verbindung zwischen Jung und Alt geschaffen, die eine Grundlage für ein gutes Vereinsleben bildet. Zusätzlich werden unsere Gemeinden

8 inhalt

Wir danken... 2 Mitglieder 3 Vorsitzende und Dirigenten 4 Grußworte 5 Chronik 10 Ehrenmitglieder und Festdamen 28 In stillem Gedenken 29 Das Vereinsjahr 30 Theaterspiel im Musikverein 34 Musikalische Leitung 35 Großes Orchester 36 Rentnerband 37 Musikjugend 38 Vereinsführung 40 Festakt 42 Termine im Festjahr 43 Freundschaften 44 Impressum 45

9 Chronik

Der Musikverein wurde offiziell am 17. Nach diesen vorbereitenden Ak­ Juli 1926 gegründet. Allerdings gab es eine tivitäten trafen sich dann am 17. kleine Vorgeschichte. Auszug aus dem Ver­ Juli 1926 in der „Traube“ bereits 53 einsbuch: eingeschriebene Mitglieder und „Da die Musik in jeglicher Stim­ gründeten offiziell den Musikverein Oberrie­ mung eine Erleichterung und Er­ xingen. Unter dem Motte „Musik erfreut des munterung schafft, und zugleich Menschen Herzen“ fand nur 2 Wochen später des Gemütes Arzt ist, indem man am 31. Juli 1926 die erste Generalversammlung das Alltägliche vergisst; machten sich in der statt, bei der dann schon 77 Mitglieder einge­ Nachkriegszeit (1. Weltkrieg, d. Red.) einige schrieben waren. Die Musiker spielten bereits Oberriexinger Burschen daran eine Musik zu zur Eröffnung, was „trotz der Erntearbeiten gründen, das aber die Inflation trotz festen das Lokal füllte“. Nach verschiedenen Berich­ Willens nicht zustande kommen ließ.“ ten, Wahlen usw. endete die Versammlung mit dem Wunsch, „der Musikverein wolle in fried­ Aber mit dem 18. September 1925 sollte lichem Wettbewerb mit den anderen Verei­ es doch zur Wirklichkeit werden, indem sich nen zum Wohle der Gemeinde beitragen“. unsere aktiven Mitglieder unter folgenden Am Sonntag den 22. Au­ Namen abends in der Wirtschaft zur „Trau­ gust 1926 veranstaltete be“ zusammen fanden. der Verein dann bereits An diesem Abend wurde dann be­ eine Tanzunterhaltung schlos­sen, einen Verein ins Leben zu ru­ im Gasthof „Linde“, welche fen und Mitglieder zu werben. Von den 9 „einen guten Erfolg zeitigte“. Musikern wurden dann auch schon wöch- Fünf Wochen später organi­ ­entliche Beiträge gezahlt und Hermann Stengel, sierte der junge Verein zum Wirt der „Traube“, zur Aufbewahrung erstenmal eine eigene Abend­ übergeben. Schon nach wenigen unterhaltung in der Turnhal­ Wochen wurden dann Instrumen­ le „welche mit gutem Erfolg te beschafft und Karl Wamsler aus gebucht werden darf“. Es Vaihingen-Reichsbahnhof als Diri­ folgten viele Auftritte, Ge­ gent verpflichtet. Leider mußte er burtstagsständchen, Tanz­ krankheitshalber schon bald wieder veranstaltungen, Kirchweih und sein Amt abgegeben und an seiner ähnlich­es, um sich bekannt zu Stelle wurde Christian Schnabel aus machen. Bissingen/ gewonnen. Am 11. Dezember dieses Jahres Das älteste Instrument ist eine Es-Tuba aus dem Grün- dungjahr 1926. Es wurde bei der Fa Barth in gekauft. Die Tuba trägt den Firmenstempel mit der Aufschrift: „Königlicher Hoflieferant Robert Barth Stuttgart Nr. 4339.“ Gespielt wurde es von: Karl Zöbele, Eugen Schlipf, Helmut Grässle. Letzter Einsatz bis 1978. 10 Die Gründungsmitglieder 1926 wurde auch bereits eine Weihnachtsfeier ab­ gen, Großsachsenheim, v.l.n.r, und von vorne nach hinten: gehalten. Man sieht, daß der Musikverein auch Vaihingen und Ensingen Otto Hohn, Karl Zöbele, Fritz Arnold, Wilhelm Schüle, schon im ersten Vereinsjahr viele Auftrittster­ teil. Daran erkennt man, Julius Hohn, Hermann Kühnle, mine hatte. daß bereits viele Verbin­ Eugen Schray, Wilhelm Hohn, Albert Vosseler Zusammen mit der Vulkania wur­ dungen zu auswärtigen de am 31. Juli 1927 das Elmefest Musikvereinen geknüpft wurden. gefeiert. Das Fest fand immer auf Am 26. Oktober1930 trat der Musikver­ einem romantischen, mit Obst­ ein dem Musikverband „Alt Württemberg“ bäumen und Ufergebüsch bepflanzten Ufer­ bei, dessen Gründungsfeier in Benningen war. streifen an der Enz statt, das der Stadt gehörte. Kommentar aus dem Vereinsbuch: „Irgendei­ Am ersten Elmefest nahmen Vereine aus Un­ ner Verbindung muss man schließlich doch terriexingen, Markgröningen, Schwieberdin­ angehören.“

11 Die Oberriexinger Musiker, Trotz dieser eher skepti­ über 90.000 aktive Musiker landesweit vertritt. Anfang der 30er Jahre bei einem der schen Meinung beteiligte sich Was damals sicher noch kein Thema war: fast vielen Umzüge der Zeit. das Vereinsmitglied Paul Rieger die Hälfte der Spieler sind heute Jugendliche. auch im Gauausschuss. Auch Es folgten nun die Jahre des Aufbaues und die diese Verbindungen haben sich weiterentwic­ Zahl der Musiker änderte sich. Ge­ kelt und heute sind wir ein aktives und respek­ genseitige Besuche bei benachbar­ tiertes Mitglied im Kreisverband Ludwigsburg, ten und befreundeten Vereinen einem Unterverband des Blasmusikverbandes wurden ebenso zur Gewohnheit, Baden-Württemberg (BVBW). Der BVBW ist wie das Spielen bei Hochzeiten, Jubiläen und ein Verband der fast 1.400 Musikvereine und Trauerfeiern. Die Jahresfeiern wurden außer durch musikalische Beiträge noch mit der Theatergruppe des Vereins mitgestaltet. Selbst „ uch, liebe Mitglieder Faschingsveranstaltungen konnten mit den E hiesigen Musikern bestritten werden. rufen wir zu: laßt das Trennende, Die erste Bewährungsprobe für den Ver­ bleibt treu dem Musikverein. Jeder möge dazu beitragen, recht viele sollen an den geistigen Gütern, Musik und Gesang, die uns niemand rauben kann, Erholung finden.“

12 Tenorhorn, 1928 von Gründungsmitglied Otto Hohn gekauft und bis Kriegsbeginn von ihm gespielt. Hohn kehrte aus dem Krieg nicht zurück, seine Witwe stellte das Instrument dem Musik- verein aber dauerhaft zur Verfügung. Heute ist das Instru- ment im Besitz von Hohns Enkel Jochen Herwick, der es auch noch bis 1988 in der Stadtkapelle geblasen hat. ein wurden die Jahre 1932 und 1933. Die wirt­ wald, bei dem 50 Teilneh­ schaftliche Not machte auch in Oberriexingen mer mitkamen. nicht halt. Dies veranlaßte den ehemaligen Zum Dritten Reich Schriftführer Reinhold Rieger ein paar nach­ bestand ein ambivalentes denkliche Sätze ins Vereinsbuch zu schreiben Verhältnis. Man spielte : bei entsprechenden Fei­ „Mögen auch die Stürme des Alltags über uns ertagen wie z. B. dem weggehen so hilft die Musik über Heldengedenktag, dem manches hinweg. Darum liebe Tag der Deutschen Ar­ Musiker, seid einig untereinander. beit etc. sowie Veran­ Helft mit aus der Wirtschaftsnot staltungen der „Hitler herauszukommen. Euch, liebe Mitglieder ru­ Jugend“ (HJ) und des fen wir zu: laßt das Trennende, bleibt treu „Bund deutscher Mäd­ dem Musikverein. Jeder möge dazu beitragen, chen“ (BdM). Andererseits recht viele sollen an den geistigen Gütern, Mu­ wurde z.B. die Weihnachtsfeier sik und Gesang, die uns niemand rauben kann, 1940 vom hiesigen Ortsgruppenleiter verbo­ Erholung finden.“ ten obwohl vom Reichsminister für „Volksauf­ Diese besinnlichen Sätze müssen auf klärung und Propaganda“ Richtlinien bekannt fruchtbaren Boden gefallen sein, denn am 21. gemacht wurden, wonach auch im Krieg Kon­ Juli 1936 konnte der Verein mit einem großen zerte abgehalten werden durften und sollten. Fest auf der „Elme“ sein Die Kriegsjahre hinter­ 1935 ließen Spuren, anfangs traf 10-jähriges Jubiläum fei­ v.l.n.r Erwin Mauch, Wilhelm Hohn, Albert Vosseler, ern. Zusammen mit den Willi Veit, Karl Zöbele, Willi Toberer, Julius Hohn, man sich noch bisweilen. Fritz Arnold, Otto Hohn, Hermann Köhler (Dirigent), Von 1943 bis 1947 hat kein örtlichen Vereinen und Eugen Schray, Paul Rieger, ?, ?, Eugen Rieger, fünf Gastkapellen bewegte Otto Kocher. Vereinsleben stattgefun­ sich ein farbenprächtiger den. Dem Vereinsbuch Fest­umzug durch unsere kann man entnehmen, daß Straßen. Außerdem der Verein in den ersten veranstaltete Jahren die im Krieg man einen befindlichen großen Ver- Kameraden einsaus­ mit kleinen flug in den Geldsum­ Schwarz­ men un­

13 10. Jubiläum 1936 „Das Jahr 1937 war wieder v.l.n.r sitzend: Paul Rieger, Karl Zöbele, Albert Ergezinger, Franz Arnold, Wilhelm Vosseler, Eugen Schlipf, Eugen Schray, ein arbeitsreiches Jahr. Die 2. Reihe: Willi Toberer, Willi Veit, Erwin Mauch, Hermann Köhler (Dirigent), Wilhelm Arnold, Wilhelm Schüle, Otto Hohn, Musiker stellten sich jeder­ Obere Reihe: Wilhelm Hohn, Albert Vosseler, Täfelesbub Hans Schray, Otto Kocher, Julius Hohn. zeit zur Verfügung. Der Verein nahm teil: am Heldengedenktag, am 1. Mai, am Erntedank­ fest... Außerdem in Ober-Riexingen an einem Vergnü­ gungsabend mit dem Turnverein in der Turnhalle...“ (aus dem Vereinsbuch)

14 Klarinette mit der Inschrift „Fa. Kohlert Sudetengau“ Das Instrument wurde bis ins Jahr 2000 in der Jugendkapelle gespielt. terstützt hat. Sechs Kameraden, Otto Arnold, welches sich bis morgens 6 Uhr verlängerte“. Otto Hohn, Otto Kocher, Hermann Kühnle, Damit hatte der Verein wieder ins Leben zu­ Karl Wanner und Eugen Zuckschwerdt, sind rückgefunden. im Krieg gefallen. Die meisten Auftritte, die in Am 27. Januar 1948 beginnt auch eine kleine dieser Zeit noch durchgeführt wurden waren Episode in der Vereinsgeschichte. Im Gasthof Gottesdienste und Trauerfeiern für gestorbe­ „Linde“ trafen sich unter Vorsitz ne Mitglieder. Dabei half man sich unter den von Erwin Mauch sieben Interes­ befreundeten Musikvereinen immer wieder senten für eine Ziehharmonika­ mit Musikern aus, da die einzelnen Kapellen musik. Die Instrumente brachten nicht mehr spielfähig waren. sie gleich mit. Und so wurde beschlossen eine Erst am 18. September 1947 wurde wieder eigene Ziehharmonikaabteilung des Vereins zu eine Generalversammlung im Gasthof „Linde“ schaffen. Mit der Leitung wurde Ernst Egner bei Franz Wild einberufen. Dabei betraut. Ihren ersten Auftritt hatten sie dann übernahm Erwin Mauch wieder bei der Generalversammlung am 7. Februar das Amt des Vorsitzenden von 1948 wobei sie am Ende zum Tanz aufspiel­ Willi Veit. Im Oktober spielte die ten. Auch an der Frühlingsfeier, am Elmefest Kapelle wieder bei einigen Beerdigungen. am und an der Weihnachtsfeier im selben Jahr 9. November 1947 veranstaltete man einen Ka­ beteiligten sie sich. Allerdings sind dann kei­ meradschaftsabend im Gasthof „Rappen“ bei ne weiteren Aktivitäten mehr im Vereinsbuch guter Stimmung. Zum Abschluß verzeichnet, woraus man schließen Blick in die des Jahres 1947 feierte der Musik- Oberriexinger Hauptsraße. kann, dass sich die Ziehharmonika­ verein erstmals nach dem Krieg 1938 abteilung bald wieder auflöste. wieder eine Im September eigene Weih­ 1948 wurde erstmals nachtsfeier in nach dem Krieg wie­ der Turnhalle. der das traditionelle Es muß eine tol­ Elmefest mit einem le Veranstaltung Umzug gefeiert. gewesen sein, denn der Saal Mit auswär­ war überfüllt tigen Gastkapellen und die „Tanz­ und verschiedenen lustigen fan­ Darbietungen der den ebenfalls örtlichen Vereine ihr Vergnügen, wurde es ein Tag der

15 Die Kappelle ist anlässlich des Sängerfestes 1949 in Enzweihin- gen. Links im Bild ist das „große Haus“, im Hintergrund das Gast- haus „Ochsen“ zu sehen.

Dorfgemeinschaft, der auch über Oberriexingen für die von den vielen auswärtigen 3 närrischen Tage. Jedoch Besuchern anerkannt wur­ wurden auch einige Bedin­ de. gungen an die Regentschaft Sicherlich gehört der angeknüpft, z.B. die Über­ Karneval in unserer Re­ nahme des Wohnungsamtes, gion nicht unbedingt zu das Abstellen der Wasserhäh­ den Mittelpunkten des Ver­ ne bei sämtlichen Wirten usw. einsgeschehens, trotzdem Der große Faschingsball abends versuchte der Musikverein 1950 in der Turnhalle wurde ebenfalls mit Unterstützung des Bürger­ ein Bombenerfolg und die Verant­ meisters Louis Geiger diesen wortlichen wurden bestürmt, diese Brauch bei uns etwas aufleben gute Idee auch in Zukunft fortzusetzen. zu lassen. Kaum einer wollte es Nach wochenlangen Vorbereitungen konnte glauben, als der Büttel bekannt der Musikverein 1951 seinen 25. Geburtstag auf gab, daß es einen Faschingsumzug dem Festplatz Elme feiern. In einem Festban­ vor das Rathaus und anschließend zur kett wurden besonders die noch Turnhalle geben sollte. Doch er sollte lebenden Gründungsmitglieder recht behalten, fast alle Kinder beweg­ Albert Vosseler, Eugen Schray, Wil­ ten sich kostümiert und mit Klimbim helm Hohn, Julius Hohn und Paul vor das Rathaus. Ange­ Rieger geehrt. Als Ehrenmitglieder führt wurde der Umzug wurden Wilhelm Gantner, Gottlob Dettinger, von einer Kutsche, Hermann Marent, Wilhelm Toberer, Friedrich die von zwei statt­ Schneider, Christian Häberle, Paul Schray, Au­ lichen Ochsen ge­ gust Goth und Ernst Haueisen gefeiert. Auch zogen wurde. Hier alle aktiven Musiker, die schon über 10 Jahre bei erhielt der Stutt­ der Kapelle spielten, wurden durch Vorstand garter Prinz Kar­ Erwin Mauch belohnt. Mit sportlichen und neval „Gerd der gesanglichen Darbietungen der Turner und des Erste“, umgeben Gesangvereins nahm der Abend seinen weite­ von seinen vier ren Verlauf der mit einem Feuerwerk endete. Hofdamen aus der Schon mehr einem Dorffest glich der nächste Hand von Bürger­ Jubiläumstag; so groß war das Interesse der meister Geiger Bevölkerung. Am Mittag formierte sich der die Herrschaft große Festzug, bei welchem Festreiter, Rad­ B-Tuba von 1928, gebaut von Fritz Schediwy. Gespielt wurde das Instrument von: Karl Zöbele, Josef Hasenhündl, Fritz Ott, Reinhard Beck, Volker Deuschel, Marius Quade, Theodoor Ruiter, der die Tuba bis 1998 im großen Orchester gespielt hat.

16 „Stadtkapelle“ zum 30 jährigen Jubiläum 1956 v.l.n.r und von vorne nach hinten: kniend: Werner Ergezinger, Horst Arnold sitzend: Heinrich Eder, Wilhelm Gunßer Paul Rieger, Edwin Weis, Emil Ertelt Erwin Mauch, Johann Ecker Franz Kretschmer, Fritz Schneider Karl Brett, August Goth mit „Betty“ Otto Essich mittlere Reiche stehend: BM Alois Geiger Ernst Haueisen, Willi Meeh, Otto Rauschmeier, Rudi Görich, Eugen Schray, Hans Schray Fritz Bing, Erwin Mauch jun., Karoline Schick Wilhelm Toberer hinten stehend: Anton Arnold, Gerhard Beck Willi Veit, Roland Schüle, Karl Schollenberger Eugen Schlipf, Fritz Arnold, Karl Essich Josef Hasenhündl, Reinhold Rieger Festdamen zur Fahnenweihe 1951 auf der Elme Hans Hohn, Willi Toberer, Armin Veit Ernst Schray v.l.n.r: Erwin Mauch (1. Vorsitzender), Gretel Essich (geb. Gayer) Charlotte Schüle (geb. Kühnle), Irma Brett (geb. Hohn) Anni Müller (geb. Formann), Ruth Schüle (geb. Vosseler) Waltraut Faut (geb. Stärk), Evi Hartmann (geb. Kraus), Otto Essich, Richard Wild, Markus Bing, Erna Beck (geb. Bing) Selma Hees (geb. Reule), Loni Zierler (geb. Wanner) Ella Schüle (geb. Hein), Gretel Reule (geb. Wanner) Gerda Authenrieb (geb. Wanner), Helene Schüle (geb. Becker) Wilhelm Gunßer Uniformknopf der Stadtkapelle

17 Einladungskarte zur großen Feierlichkeit der Jubiläen 1976. Eine absolute Rarität ist die Schallpatte aus dem Jahr 1974. Die Rückseite wurde übrigens vom Gesangverein Vulkania besungen.

fahrer, Fahnenjung­ Eine feste Traditionen im Musikverein sind die fern, Festdamen und Vereinsausflüge geworden, die fast alljährlich viele Gastvereine mit stattfinden und dabei auch die Harmonie in ihren Kapellen vertre­ der Musikerfamilie widerspiegeln. Jeder einzel­ ten waren. Besonders ne Ausflug könnte ein Stück Geschichte schrei­ geschmackvoll waren die ben. Im Mittelpunkt standen von Festwagen der örtlichen Vereine. jeher die zwischenmenschlichen Hier zeigte sich die besondere Verbundenheit Beziehungen untereinander und der Bevölkerung zum Musikverein, als sich feste freundschaftliche Kontakte der farbenprächtige Umzug in Richtung Fest­ zu anderen Vereinen. Bereits 1928 platz in Bewegung setzte. Auf dem Festplatz führte der Oberriexinger Musikverein seinen wurde in feierlicher Weise die Fahne, die auf ersten Vereinsausflug zur Eselsburg „per Pedes“ der einen Seite den Wahlspruch des Vereins durch. Sicherlich noch keinen fünf Sterne Om­ „rein und klar, treu und wahr“ trägt und auf nibus kannten die Mitglieder, deren Ausflugs­ der anderen Seite die gotische Kirche mit den ziel 1931 der Reichsbahnhof in Vaihingen war. Fachwerkhäusern im Vordergrund zeigt, dem Hier hat sich die reiselustige Vereinsfamilie Vorstand übergeben. der neuen Zeit nicht verschlossen und Dank Als erstes Band wurde das von den Festdamen unserer motorisierten Technik Kontakte weit gestiftete Band an die Fahne geheftet. Auch über die Landesgrenzen hinaus hergestellt. Be­ der Musikverein Großsachsenheim, der die Pa­ sonders feste Verbindungen bestehen hier mit tenschaft übernommen hatte, befestigte ein der Partnerschaftsstadt Ennery/Frankreich Band an der Fahne. Eine besonde­ und der Partnerkapelle aus Außervillgraten/ re Überraschung hatte Bürgermei­ Österreich. ster Louis Geiger bereit, als er dem Natürlich zählt hier nicht nur der Aspekt „je Verein gestattete, ab sofort den weiter weg, um so schöner“, wie oftmals irr­ Namen Musikverein „Stadtkapelle“ tümlich angenommen wird. Oberriexingen zu führen. Vielmehr steht im Vordergrund, die Am Montag bildete ein Freundschaft über hunderte von Kinderfest den Ab­ Kilometern hinweg über Jahre schluß des Jubilä­ zu pflegen und zu erhalten umsfestes und der und dabei eine andere Men­ Fahnenweihe talität kennen, lieben und des Musikverein achten zu lernen. „Stadtkapelle“ Oberriexingen. Am 12. Juni 1974 kam es zur ersten Schallplatten­ Die älteste, noch erhaltene Trommel. Sie hat manchen Sturm überstanden, sogar einen Sturz mitsamt dem Trommler bei der Heimkehr von der Marschmusikprobe

18 Festzug 1976 durch die Hauptstraße. Angeführt durch das flotte Cabrio mit Bürgermeister Willi Baur am Steuer, Erich Vosseler und Josef Hasenhündl im Volant. Im Hintergrund übrigens die Trachtenkapelle Außervillgraten. aufnahme durch das Tonstudio Bauer in der Oberriexinger Turnhalle. Gleich im Anschluß an die Aufnahme wurde jedoch eine Musiker­ Orchester versammlung abgehalten und man trennte sich zum 50 jähri- gen Jubiläum 1976 vom Dirigenten Heinz Mauer. Nach Meinung der Musiker war er zwar sehr qualifiziert und Musikvereins „Stadtkapelle“ praktiziert. Ein „seine Probenarbeit war tadellos, doch war er glanzvoller Auftakt des Doppeljubiläums war bei den Auftritten viel zu nervös“. das Konzert in der vollbesetzten Turnhalle. 1976 konnten die Musiker zusammen Man hört nur selten Amateur-Kapellen mit einer mit dem Gesangverein ihr 50jähriges Jubiläum solch perfekten Technik und einer so bravourös im ganz großen Rahmen feiern, die Vulkania gemeisterten musikalischen Darbietung. feierte schon ihr100 jähriges Vereinsbestehen. Feierliche Stimmung erfasste die große Zu­ Das verbindende Element in der Musik - die schauerzahl auf dem Sportplatz, als die „Stadt­ Harmonie - wurde beim gemeinsamen Fest­ kapelle“, unterstützt vom Spielmannszug der konzert des Gesangvereins „Vulkania“ und des

19 Freiwilligen Feuerwehr Steinheim/Murr und servillgraten in ihrer Heimattracht angeführt der Freiwilligen Feuerwehr Oberriexingen, wurde. Den Sonntagabend schloß ein Tiroler den großen Zapfenstreich intonierte. Illumi­ Abend mit der Volkstanzgruppe Innervillgra­ niert wurde die Szenerie von den ten und der Schützenkapelle Außervillgraten Fackeln der Wehrleute. „Helm ab ab. In den Auftritten der Osttiroler Gruppen zum Gebet“ lautete der Befehl. spürte man deutlich die Verbundenheit zu ih­ Dazu spielte die „Stadtkapelle“ „Ich rer schönen Bergheimat, die in ihren Liedern bete an die Macht der Liebe“. zum Ausdruck kam. Volkstänze, Schuhplatt­ Mit einem ökumenischen Gottesdienst ler, begleitet von einer zünftigen Musik, ließen begann am Sonntag das Festprogramm. Am ein mehr als zweistündiges Programm abrol­ Nachmittag zog ein bunter Festzug durch len, welches mit viel Beifall honoriert wurde. die Straßen der Stadt. Viele Gruppen, von Ein besonderes Ereignis für die Musiker wa­ den kleinsten vom Kindergarten bis zu den ren die Musikaufnahmen der Kapelle am Hauptschülern, folgten den Klängen der Mu­ 2. November 1977 im Aufnahmestudio des sikkapellen, die von der Gastkapelle aus Aus­ Süddeutschen Rundfunks in der Villa Berg Herbstkonzert unseres Musikvereins am in Stuttgart für die Sendung „Mit Sang und Klang aus Stadt und Land“. Den hohen musi­ 21. Oktober 1978 in Enzweihingen. Die kalischen Anforderungen konnte die Kapelle VKZ titelt anschließend „Gibt es in Enzweihingen keine Blasmusikfreunde?“ Zu unserem Konzert waren entäuschend wenig Zuhörer gekommen. Unserer Stimmung tat das aber keinen Abbruch.

20 Bild links Die Aufnahmen für die Radio- sendung „Mit Sang und Klang aus Stadt und Land“ in der Uniformwappen der Stuttgarter Villa Berg. Stadtkapelle

dank intensiver Probearbeiten zur hinweg. Zufriedenheit des Aufnahmelei­ ters gerecht werden. Die Sendung Vom 29. Juli wurde vom Süddeutschen Rund­ bis 1. August funk am Samstag, den 14. Januar 1978 ausge­ 1983 stattete der strahlt. Oberriexingen Musikverein mit Der Vorsitzende Manfred Baur hatte „Stadtkapelle“ und schon kurz nach seinem Amtsantritt, nämlich Ausschuß einen Be­ am 16. April 1982, die ehrenvolle Aufgabe, die such bei der befreun­ „Stadtkapelle“ mit Angehörigen und Vereins­ deten Musikkapelle in ausschuß zu einem Besuch in die französische Außervillgraten ab. Dort nahm d i e Partnerstadt Ennery bei Paris zu führen. An „Stadtkapelle“ an der musikalischen Gestal­ dieser Reise nahmen auch Bürgermeister Willi tung des „Villgrater Sommerfestes“ und dem Baur und der Partnerschaftsausschuß teil. gleichzeitig stattfindenden „Oberländer Be­ Die Städtepartnerschaft zwischen Ober­ zirksmusikfest“ teil. Trotz großer Hitze konn­ riexingen und Ennery ist am 3. November ten wir das Publikum begeistern. Nicht nur 1979 in Oberriexingen bei einem Festakt besie­ der große musikalische Erfolg, sondern auch gelt worden. Nach vorausgegangenen Besu­ die herzliche Aufnahme durch die Bewohner chen anderer Vereine haben sich die in dem malerischen Bergort war für Musiker unter der Leitung von alle Teilnehmer ein besonderes Er­ Wolfgang Nägele während ih­ lebnis. res dreitägigen Aufenthaltes Im Jahr 1983 hat die mit Musik in die Herzen „Stadtkapelle“ des Musik­ der Franzosen gespielt. vereins neue Uniformen Die Musikbegeisterung bekommen. Die damit der Franzosen führte verbundenen enormen zu regelrechten Bei­ Ausgaben waren mit fallsstürmen. Dirigent Hilfe einer Anzahl von und Musiker erlebten großzügigen Spendern einen großen musikali­ und Gönnern ermöglicht schen Erfolg. Musik ist worden. bekannter weise inter­ national und setzt sich Die Konzertveran­ über alle Sprachbarrieren staltungen des Musikver­

Ennery 1980: Auftritte in unserer Partnerstadt Ennery waren immer für eine Überra- schung gut. Hier schwingt Dirigent Nägele spontan das Tanzbein mit einer französischen Seniorin.

21 Ausservillgraten 1989 Ein gemeinsamer Musikmarsch mit den Freunden in Ausservillgraten war trotz Regens ein schönes Erlebnis. eins wurden immer schon als wesentlicher Beitrag des kulturellen Lebens unserer Stadt in der Turn- und Festhalle durchgeführt. Im Laufe des Jahres 1985 wurde mit dem Umbau der Halle zu einer ausschließlichen Festhalle begonnen, so daß der Musikverein in diesem Jahr seine übliche Jahresfeier nicht abhalten konnte. Aus diesem Grunde veranstaltete der Musikverein in der evangelischen Kirche ein das Ständchen, welches von Willi Neuschwander Kirchenkonzert, das mit einem passenden dann aufgenommen wurde, so daß er es seiner Musikprogramm ausgestaltet war. Darunter Frau wenigstens auf Video zeigen konnte. war auch das für eine Kirche eher ungewöhn­ liche Stück „Choral and Rock out“ mit einem Auch im Jahr 1986 feierte der Musikverein großen Schlagzeugsolo, welches aber auch wieder ein Jubiläum, das 60 jährige. Der Verein den Pfarrer Gerhard Fischer begeisterte. Diese hatte mit 200 Mitgliedern insgesamt, 47 Musi­ neue und bisher in Oberriexingen nicht kern im Großen Orchester und 19 Musikern bekannte Art von Musik und feierli­ in der Jugendkapelle auch zahlenmäßig neue chem Rahmen ist vom Publikum Höchststände erreicht. Es war ein Jahr mit vie­ begeistert aufgenommen worden. len Veranstaltungen. Die Jugendkapelle fuhr im Mai in die Partnerstadt Ennery. Beim gro­ Am 14. Februar 1986 spielte der ßen Jubiläumskonzert am 31. Mai 1986 wurde Musikverein erstmals ein Geburts­ die frisch renovierte Festhalle ein­ tagsständchen ohne daß geweiht. Dirigent Wolfgang Nägele die Jubilarin anwesend erhielt vom Blasmusikverband die war. Ehemann Willi goldene Dirigentennadel. Zum Ab­ Neuschwander or­ schluß wurde auf dem Sportplatz ein Großer ganisierte ein Über­ Zapfenstreich vor über 400 Zuschauern auf­ raschungsständchen geführt. Auch das Inselfest vom 14. bis 17. Juni zum Geburtstag seiner war ein großes Erlebnis. Unsere Freunde aus Frau. Die allerdings kam Außervillgraten waren zu Besuch, am Sonntag dann aber nicht, weil sie von gab es einen großen Festumzug. Montags fand nichts wusste und beim Coif­ noch ein Kinderumzug mit anschließendem feur weilte. Nachdem dann aber Kindernachmittag statt. Am folgenden Diens­ schon alle gegessen und getrun­ tag wurde zum erstenmal in der Vereinsge­ ken hatten spielte der Musikverein schichte ein Seniorennachmittag abgehalten. Goldene und silberne Ehrennadel des Musikvereins

22 Zum 70. Geburtstag von Alfred Weis brachte die Stadtkapelle dem Jubilar ein Ständchen. Dem Naturell des Jubilars entsprechend wurde lang und ausgiebig gefeiert.

1986 war auch im weiteren ein arbeits- und England teil. 1989 fuhren wir zum Sommerfest erfolgreiches Jahr: der Verein beteiligte sich nach Außervillgraten. Weiterhin hatten wir ei­ am Straßenfest in Oberriexingen, führte einen nen Auftritt auf der Landesgartenschau in Bie­ Vereinsausflug ins Allgäu durch, richtete die tigheim-Bissingen. Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes in der Festhalle aus und veranstaltete einen Seit 1992 nimmt die „Stadtkapelle“ auch regel- Kameradschaftsabend. Das Jubiläumsjahr en­ mäßig am Festzug beim Schäferlauf dete dann am 13. Dezember mit der Jahresfei­ in Markgrönin- gen teil. Außer­ er. Der Musikverein hatte eine Spitze in seiner dem ist der Musikverein fester Be­ allgemeinen Entwicklung erreicht. standteil bei zwei weiteren großen traditionsreichen und weithin Auch überregional machte der Musikverein bekannten Heimatfesten, dem Maientag in von sich reden. 1987 nahmen sechs Jungmusiker Vaihingen/Enz und dem Pferdemarkt in Lud­ an einer Konzertreise des frisch gegründeten wigsburg Kreisjugendorchesters nach Wales und Essex in Der nächste Höhepunkt war 1993 das Jubi­

Anläßlich des 60 jährigen Jubiläums wurden zahlreiche Mitglieder für ihre Verdienste um den Verein geehrt: Armin Veit, Alois Mathe, Roland Schüle, Bernd Veit, Reinhold Wachter, Franz Kretschmer, Karl Essich, Fritz Öhler, Fritz Bing Gerhard Grotz, Fritz Arnold mit Vorstand Werner Weis.

23 24 Bild links Der große Festzug von 1993 Zum Luftholen blieb beim zur 1200-Jahr-Feier der großen Festumzug 1993 Stadt Oberriexingen. kaum Zeit.

läum „1200 mvori.de Jahre Ober­ riexingen“ an welchem sich auch der Musik­ verein mit viel En­ gagement und vielen Auftritten beteiligte. Leider erkrankte unser Dirigent Wolfgang Nägele Anfang des Jahres so schwer, daß er bei der Auftaktveranstaltung durch den Kreisver­ bandsdirigenten José Mali vertreten werden mußte. 1998 nimmt der Musik­ verein zum ersten Mal in seiner Geschichte an einem Landes­ musikfest teil. Dabei trafen sich Musikvereine aus ganz Baden-Württemberg und über dessen Grenzen hinaus um sich bei einem Wertungsspiel zu präsentieren. Die „Stadtkapelle“ er­ zielte in der Leistungsklasse Ober­ stufe ein „sehr gut - gut“, womit in einem landesweiten Vergleich ge­ zeigt werden konnte, dass sich das Orchester in der Leistungsklasse Oberstufe etabliert hat. Der an­ schließende Festzug wurde sogar im Fernsehen übertragen. Seit dem Sommer 1999 ist der Musikverein auch im Internet vertreten. Die Adresse der verein­ seigenen Homepage lautet: www.

www.mvori.de macht die Stadtkapelle seit 1999 weltweit zugänglich.

Trompete aus der Gründerzeit 25 Zur Vereinsfahne gehört auch die Fahnenabordnung. Der Fahnenträger - oder Fähnrich - wird von zwei Schärpen- trägern begleitet. Die Fahne stammt aus dem Jahr 1951 und hat nun somit ihren 50. „Geburtstag“. Die rot-weißen Schärpen sind im Jahr 2000 neu angefertigt worden. Die Fahnenabordnung begleitet Vereinsanlässe, Festzüge wie auch besondere Beerdigungen.

Unser altes Holzzelt war schon lange die Ansprüche nicht mehr zeitgemäß. Mit viel Engagement und Anforde­ und einer soliden Finanzierung konnte ein rungen an den neues, modernes Alu-Zelt ausgewählt werden, Verein in vielerlei das im Herbst 1999 gekauft wurde. Im Jahr Hinsicht: Profes­ 2000 kam es schon mehrmals zum Einsatz. Der sionelle Aus- und erste Aufbau war anlässlich der 100 Jahr-Feier Fortbildung, moder­ des Turn- und Sportvereins Oberriexingen nes Vereinsmanage­ vom 22. bis 25. Juni 2000. Das neue Zelt hat sich ment, multimediale gleich bei seiner Einweihung während des In­ Öffentlichkeitsarbeit, wirt­ selfestes einen Stammplatz in den Herzen der schaftliche Kompetenz sind die Musiker und des Publikums erobert. Stichworte einerseits. Andererseits sind auch Und heute? Von allen Seiten wachsen Werte wie eine lebendige Traditionspflege, das gesellige Miteinander der Mitglieder und zeit­ gemäße Jugendarbeit, Grundvoraussetzungen für einen kulturtragenden Verein. Auch im musikalischen Bereich reichen die Anforde­ rungen von traditioneller Marschmusik über moderne Stimmungsmusik bis hin zur sinfo­ nischen Blasmusik. Dies alles ist nur zu schaf­ fen, solange sich immer wieder Menschen für Verein und Musik einsetzen. Oder um mit den Worten unseres ehemaligen Bundespräsiden­ ten Prof. Dr. Roman Herzog zu sprechen:

Wer singt oder ein Instrument spielt, erlernt eine zweite Sprache. Die Sprache der Musik ist unerschöpflich in Ihrer Vielfalt, sie durchbricht die Mauern der Vereinsamung, sie Die „Stadtkapelle“mit Dirigent Michael Unger beim traditionellen Festzug am Vaihinger Maientag 1998 verbindet Menschen miteinander.

26 „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ Friedrich Niettzsche

Die „Stadtkapelle“ zieht als Einladung an die Oberriexinger Bürger am Samstag Abend mit Marsch- musik durch den

Maximilian Fechter, Pfarrer Uli Gratz und die „Stadtkapelle“ bei der Zelttaufe am 9. Juli 2000 während des Inselfestes.

Wir bitten Gott für dieses Zelt und alle Ver­ anstaltungen, die darin stattfinden: Um seine Bewahrung vor Unfall, vor Streit, vor Zwie­ tracht und vor Schaden durch Hochwasser, Blitzschlag und Sturm. Wir bitten Gott vor allem um die Bewahrung der Menschen, die sich hier versammeln: Um Bewahrung vor Kränkung, vor Mißachtung, vor Beleidigung und körperlichem Schaden. Wir bitten Gott, dass er die Feste, die in diesem Zelt gefei­ ert werden, gelingen lässt. Dass Menschen hier fröhlich beiein­ ander sind, dass sie sich gut unterhalten und auch gut unterhalten werden. Dass sie unbeschwert und fröhlich sein können, dass sie für eine Zeit die Sorgen des Alltags hinter sich lassen und hier ihr Menschsein genießen können. Wir bitten Gott, dass in diesem Zelt Freundschaften geknüpft und vertieft werden. Dass Menschen dadurch, wie sie miteinander umgehen und was sie zueinander sagen, sich gegenseitig aufbauen und gestärkt in ihren Alltag zurückfinden. Wir bitten Gott, dass dieses Zelt ein Ort sein kann, zu dem Menschen gerne und zahlreich kommen, und an dem sie sich wohlfühlen können. Amen

27 Ehrenmitglieder

Gerhard Grotz Heinz Schray Martin Herwick Walter Schray Alfred Arnold Manfred Hohn Albert Schüle Fritz Arnold Ulrich Knobloch Erich Schüle Franz Aumann Fritz Kostenbader Ernst Schüle Manfred Bauer Franz Kretschmer Erwin Schüle Fritz Bayha Alois Mathe Gerhard Schüle Fritz Bing Theodor Meroth Richard Schüle Herbert Bing Wolfgang Nägele Roland Schüle Karl Breining Fritz Öhler Walter Schüle Siegfried Brett Anton Siegl Edgar Raff Willi Brett Max Stengel Otto Rauschmaier Karl Essich Else Tuchtenhagen Werner Reiff Otto Albert Essich Alfred Tünhof Paul Essich Günther Rohde Armin Veit Walter Essich Rudolf Schank Günter Wachter Willi Essich Erich Schmid Reinhold Wachter Karl Faigle Hermann Schmid Werner Weisschuh Rudi Feike Albrecht Schray Hans Weissling Rudolf Görich Fritz Schray Ludwig Zeiser Adolf Götz Fritz Schray Alfred Gräßle Hans Schray

Im Jubiläumsjahr begleiten uns die Festdamen Andrea Banse, Melanie Buck, Lisa Fischer Melanie Grieble, Anja Bianca Häcker, Anja Krusche

28 In stillem Gedenken

Die Musik ist vielleicht das letzte Wort der Kunst, wie der Tod das letzte Wort des Lebens. Heinrich Heine 1854

In Dankbarkeit und Ehrfurcht verneigen wir uns vor unseren verstorbenen Mitgliedern, Freunden und Förderern.

29 Das Vereinsjahr

eben der rein chronologischen Sicht ist bis heute ein großer Erfolg. Dabei gibt es jedes auf die Vergangenheit des Musikvereins Mal unvergessliche Showeinlagen der beteilig- Nwollen wir einen Blick auf den gewöhnlichen ten Vereine. „Helau und O-RI“ Jahresablauf werfen. Neben einigen „Jumbos“ eiter im Jahresablauf geht es mit der gibt es viele Auftritte bei anderen Musikverei- Generalversammlung. Im ersten Quar- nen, kirchlichen Veranstaltungen, Freizeitakti- Wtal des Jahres, zumeist im Februar geht die vitäten und Geburtstagsständchen. Suche nach neuen Aktiven und ehrgeizigen as Jahr fängt für uns mit dem Fasching an. Zielen in die heiße Phase. Veranstaltungsort Im Enzstädtchen Oberriexingen flammte ist seit vielen Jahren das Vereinsheim der Klein- derD Fasching ab dem Jahre 1949 so richtig auf. tierzüchter. Aber schon 1953 wurde mangels Beteiligung m schönen Mai bietet auf einen Faschingsumzug verzichtet und der der Musikverein schon Faschingsball auf den Samstag Abend verscho- Itraditionell das Muttertags- ben. 1967 schließlich verblasste das Interesse konzert an. Vorgänger der und der Faschingsball fand nicht mehr statt. Muttertagskonzerte waren Da ein Musikverein ganz ohne Fasching die Frühjahrskonzerte (in nicht auskommt, entstand 1970 die Idee eines der Zeit von 1927 - 1957 Kameradschaftsfaschings. Dies wurde sofort nicht regelmäßig), später die in die Tat umgesetzt und das Kleintierzücht- Wunschkonzerte (von 1968 erheim gemietet, welches wegen seiner dama- -1974 und 1978). Der Über- ligen Größe wie eine Messehalle auf dem gang vom Wunschkonzert Killesberg als „Halle 6“ bezeichnet wurde. 1980 zum Muttertagskonzert organisierte der Musikverein zum letzten Mal war fließend. Das klassische einen Fasching in „Halle 6“. Muttertagskonzert war spe- 1993-1996 fanden Faschingsveranstaltung ziell auf gängige, leichte und mit der Band „Robbys Optimisten“ und dem einfühlsame Musikstücke Musikverein als Veranstalter statt. Seit 1997 ausgelegt, es war ein etwas anderes Publikum wird der Fasching unter der Regie der Stadt als das an der Jahresfeier und jede Dame, ob Oberriexingen Mutter oder nicht, bekam eine Rose über- gemeinsam mit reicht. In den letzten Jahren hat sich daraus Gesangverein die „Muttertagsshow“ entwickelt. Die Musik- und TSV ver- auswahl ist moderner, im Vordergrund stehen anstaltet und nun auch verschiedene Showeinlagen.

Bild oben Cornelia Popp und Klaus Slunsky Die Jugendkapelle spielt bei der Mutter- legen beim 2001er Rotlichterfa- tagsshow 2000 das bekannte Andenlied sching eine flotte Sohle auf die „El Condor Pasa“. Dabei imitieren die Bühne. Blockflöten eine Panflöte.

30 Auch im neuen Festzelt läßt es sich gut feiern.

m Pfingstmontag steht seit 1956 der im gemieteten Maientagsumzug in Vaihingen/Enz auf Zelt oder im Aunserem Kalender. Kurz darauf im Jahr sind Getränkela- wir beim großen Umzug zum Abschluß des ger von Hein- Ludwugsburger Pferdemarktes dabei und das rich Eder statt. schon seit 1981. Als Zeltplatz nser Hauptfest im Sommer hat eine diente der heu- längere Entwicklung hinter sich. In den tige Standort UAnfängen (1927 - 1936) wurden gemeinsam von Fritz Otts mit dem Gesangverein Gartenfeste Zimmerei- auf der Elme veranstaltet. Ein Zelt Werkstatt. gab es noch nicht, überdacht wurde Das heu- nur die Getränke- und Essensaus- tige Inselfest gabe. „Elme“ ist die Wiese zwischen hat seinen Ur- „Großem Tor“ und der heutigen Klär- sprung in der „Selbstständigkeitsfeier“ anlage. Der Begriff „Elme“ kommt der Stadt Oberriexingen. Mit großer Freude von Allmand, einer am Ort gelegenen feierte man damals die mit einiger Mühe be- Weide. wahrte Selbständigkeit, die man gegen andere In den Jahren 1948 bis 1950 Absichten im Rahmen der damaligen Kreis- wurde das Elmefest in der damaligen reform in Baden-Württemberg verteidigen Dreschhalle gefeiert. In den Folgejah- konnte. Das Motto praktisch aller Bürger lau- ren wurde für das Elmefest von der tete „Stadt bleibt Stadt“. „Lamm-Brauerei“ Ab 1975 etablierte sich das Inselfest, vom ein Zelt angemietet. 1952 entfiel das Musikverein mit eigenem Zelt ausgerichtet, Elmefest zugunsten der 500 Jahrfeier zu einer gern und gut besuchten Veranstal- der „Stadt“ Oberriexingen. Mit dem tung auf der idyllischen Enz-Insel „Wörth“. Bau des Hochwasserdamms 1961 war Dieser Ort lädt einfach zum gemüt- dann die Festwiese „Elme“ lichen Verweilen bei kühlem nicht mehr für Feste Gerstensaft und ande- nutzbar. Der ren kulinarischen Festplatz wurde Genüssen ein. Viele in die „Au“ ver- Jahre gab es sogar legt und das Fest einen kleinen Rum- fand entweder melplatz.

Superstimmung beim letzten Inselfest im alten Holzzelt 1999. Der Musikverein heizte richtig ein.

31 Bild rechts Susanne Schray präsentiert Bild unten sich mit einer Blockflöten- gruppe beim Jugendvorspiel- Bei einem der letzten Kelterfeste nachmittag 2000. durfte unser Klarinettist Andreas Hemminger den Taktstock schwin- gen, um sich von der „Stadtkapelle“ zu verabschieden.

Wegen dem Umbau des Wasserkraftwer- kes stand 1994 die Insel nicht für Feste zur Ver- fügung. Das Musikfest wurde ins Enzweihinger Tal ausgelagert. 1995 und 96 fand es dann im „Erkerstal“ statt. Der Festplatz im „Erkerstal“ liegt unmittelbar neben den landwirtschaft- lichen Schuppen. Allerdings fand dieser Platz wohl keine Liebe bei den Bürgern. Die Enz- und gemütlicher Dekoration geschmückt, es Insel „Wörth“ ist einfach nicht zu ersetzen, entstand schnell eine glanzvolle und festliche deshalb findet seit 1997 das Inselfest wieder Stimmung. Die örtlichen Vereine beteiligten da statt, wo die Menschen feiern möchten - sich und richteten in den unterschiedlichsten auf der Insel! Räumen ihre Festangebote aus. Der Musikver- ein war traditionell in der Kelter beheimatet. Den Abschluss der Festtage bildete immer ein „Brillantfeuerwerk“, das auf der Insel abgebrannt wurde. Seit 1983 wird das Straßenfest nur noch alle zwei Jahre veranstaltet, im Wechsel dazu rich- tete der Musikverein bis 1997 das Kelterfest aus. m November präsentiert sich unsere Jugend den Eltern und Großeltern.I Mit Einzel- bzw. Grup- penvorträgen zeigen sie dabei, was sie das Jahr über gelernt haben. as erste Jahreskonzert fand am 11. och im August steigt in Markgröningen Dezember 1926 unter dem Namen der Schäferlauf. Seit 1992 beteiligen wir D N „Weihnachtsfeier“ statt. Das erste erwähnte uns nun schon am Festzug dieses historischen Musikstück war „Weihnachtsgirlanden“ von Heimatfestes. Hofmann. Damals fanden die Weihnachts- m September folgt das Straßenfest. Es war konzerte auch teilweise an Silvester oder am Ivon 1976 an eine besondere Attraktion für Neujahrstag statt. Heute ist das Konzert in der Einwohner, Mitwirkende und Besucher. In Regel am letzten Samstag vor Weihnachten. In Trägerschaft der Stadt wird der Bereich die manchen Jahren nahm auch der Gesangverein Hauptstraße/Obere Gasse mit Lichterketten Vulkania am Jahreskonzert teil.

32 „Wissen‘S, beschriebene Musik ist halt immer wie ein erzähltes Mittagessen. Franz Grillparzer

2000 war das erste Jahres- konzert mit unserem Dirigen- ten Peter Kaltenbrunn. Pampersband, Jugendkapelle und das Große Orchester spielen ein Geburtstags- ständchen für den Vorsitzen- den Maximilian Fechter.

en Abschluß des Festjahres bildet am HeiligenD Abend das „Turm- blasen“. Vom Turm der Georgskirche werden vom Musikverein Weihnachtlie- der gespielt. Bei den Musi- kern und vielen Bürgern ist dies inzwischen ein unver- zichtbarer Bestandteil des Ab 1963 wurde die Weihnachtsfeier dann nur Weihnachtsfestes. „Ohne Kirchturmspielen noch Jahresfeier genannt. Die Tanzmusik ist in gibt‘s keine Weihnachten!“ den 60er Jahren weggefallen. Viele Jahre gab es einen Losverkauf und ein Theaterstück. Zuerst wurde die Jugendkapelle und später dann auch die Pampersband ein fester Bestandteil der Jahresfeier. 1998 wurde die Jahresfeier etwas „renoviert“. Eine Reihenbestuhlung hebt den Konzertcharakter hervor. In der Pause können sich die Besucher am Buffet stärken. Diese Ver- änderungen kamen beim Publikum bis heute gut an.

Auch bei eisiger Kälte wird an Heiligabend auf dem Glockenturm der Georgskirche musiziert.

33 Theaterspiel im MusikVerein

Schon in den Anfangsjahren des Musik- In der zweite Epoche von 1979 - 1995 vereins bildete sich eine sehr engagierte Thea- wurden überwiegend lustige Drei-Akter aus tergruppe. Die Stückauswahl erstreckte sich in der Feder von Thomas Deisser gespielt: „D`r den 75 Jahren vom Charakter- und Lesestück doppelte August“, „D`r Mesner von Dissa“, über Märchen, Dramen, lustige Mehrakter „D`r Gsondheitsapostel“ und andere. und Sketche. Es gab zwei hauptsächliche Theaterepo- chen. Einmal von 1947 - 1958, hier wurden überwiegend Dramen und Charakterstüc- ke gespielt. Z.B. „Der Glockenguß von Bres- lau“, „Glockenresi“, „Am Ort wo meine Wiege stand“ oder „Falkentoni“. Regie hatte zu dieser Zeit überwiegend Ruth Hein, das Bühnen- bild erstellte Otto Nowotny, die Maske wurde anfangs von Friseur Conrad Simon und den Spielern selbst, später von Gretel Hohn über- nommen. Die Aufführung vom „Glockenguß“ war zur damaligen Zeit eine sehr imposante und Regie führten in dieser Epoche Otto spektakuläre Inszenierung eines Laienthea- Essich, Franz Kaiser und Aloisia Weis. Und ter. Die Requisiten und das Bühnenbild wur- wieder stand Gretel Hohn für die Maske zur den mit hohem Verfügung. Personal- und Die komödiante Art der einzelnen Spie- Materialeinsatz ler schmiedete das Ensemble zu einer wun- angefertigt, man derbaren Truppe zusammen. Seit 1995 wurde bedenke nur allerdings nicht mehr unter der Fahne des Mu- das Feuer des sikvereins Theater gespielt, denn die Belastung Schmelzofens. nahm durch die musikalischen Verpflichtun- So steckte in je- gen und verstärkte Jugendarbeit kontinuier- dem Stück sehr lich zu. Das Oberriexinger Theaterspiel fand viel Herzblut. im neugegründeten „Theater unter der Dau- seck“ eine neue Heimat.

„Der Glockenguß von Breslau“ Bild oben Theaterstück „Zwei Herrgöttla“: Edwin Weis, Josef Hasenhündl, Otto Essich, Erwin Franz Kaiser, Hubert Essich, Brigitte Roller, Mauch jun. Walter Essich, Hans Arnold, Hans Hohn, Stefan Heuberger, Susanne Schray, Gerhard Beck, im Hintergrund lugt Franz Kretschmer Edgar Schray, Regina Heuberger, Gretel Hohn, durch die Kulisse. Weitere Spieler auch in anderen Aloisia Weis und der Vorsitzende Werner Weis. Stücken waren: Hanna Arnold (geb. Beck), Irmgard Stengel (geb. Beck), Charlotte Schüle (geb. Mauch), Erne Schmid (geb. Müller), Paul Essich.

34 Musikalische Leitung

Sandra Kaltenbrunn Peter Kaltenbrunn Joachim Dauser Dirigentin Dirigent Vizedirigent und Pampersband Großes Orchester Chorführer

Margit Slunsky Wolfgang Nägele Dirigentin Ehrendirigent und Jugendkapelle Dirigent der Rentnerband

Ein Dirigent fordert vom Hornisten solange, leiser zu spielen, bis dieser frustriert in der Generalprobe gar nicht mehr spielt. „Jetzt war es schon fast gut, in der Aufführung aber bitte noch etwas leiser!“

35 Grosses Orchester

hinterste Reihe von links: Maximilian Fechter, Frank Dauser, Tobias Bauermeister, Jochen Herwick, Alexander Wild, Fritz Arnold, Siegfried Weisser, Alois Mathe, Ulrich Anderssohn, Franz Kilian, Christoph Kuhnert Jochen Schüle, Winfried Essich, Karl Essich, Hansmartin Essich, Michael Schenk, Bernd Hasenhündl, Uwe Zimmermann, Gerhard Grotz, Kim Dennis Hasenhündl, Andreas Bortel Heinz Veit, Susanne Karner, Carolin Essich, Simone Steinert, Simone Bäuerle, Markus Veit, Sonja Penthaler, Holger Renn, Armin Götz, Klaus Slunsky, Marcus Essich Heiko Braun, Tanja Dauser, Horst Braun, Dieter Weier, Susanne Schray, Monja Appl, Melanie Buck, Martina Renn, Margit Slunsky, Hubert Essich, Michael Stahl vorderste Reihe von links Theodoor Ruiter, Helmut Gräßle, Bernd Veit, Isabelle Schüle, Isabell Vogel, Holger Veit, David Heiduck, Benjamin Stuhlhofer, Jürgen Götz, Eckhart F. G. Eulenberger, Gunther Theodor Sprösser, Andreas Vogel, Marc Scheuermann, Joachim Dauser

nicht auf dem Bild Hartwig Asprion, Roland Schüle, Tobias Stärk, Armin Veit

36 Rentnerband

hinterste Reihe von links: Edgar Schray, Gerhard Grotz, Fritz Bing Helmut Grimmeisen, Heinz Veit, Fritz Arnold, Karl Essich, Reinhold Wachter, Hansmartin Essich, Kurt Riedle Bernd Veit, Benjamin Stuhlhofer, Dieter Weier, Horst Braun, Joachim Dauser

nicht auf dem Bild Armin Veit, Bernd Hasenhündl, Roland Schüle

ie Geburtsstunde der Rentnerband Nach dem Ausscheiden von Wolfgang Nägele schlug beim Geburtstag unseres als Dirigent des Großen Orchesters wurden MusikersD Fritz Arnold im August 1989. Aus regelmäßige Probentermine für die Rentner- einem spontanen Ständchen älterer Musiker band eingeführt. Heute besteht die Rentner- entstand eine kleine Besetzung, die sich in un- band mehrheitlich aus Musikern „über vierzig regelmäßigen Abständen traf. Das Repertoire Jahre“. umfasste damals wie heute Musikliteratur der Die Rentnerband übernimmt heute viel- 30er, 50er und 60er Jahre, die bei vielen älteren fältige Auftritte im Vereinsleben. Daneben Menschen Erinnerungen an die Vergangenheit finden regelmäßige Auftritte bei sozialen Ver- aufleben lassen. anstaltungen, insbesondere beim Senioren- Auch Dirigent Wolfgang Nägele engagier- nachmittag, für den Krankenpflegeverein und te sich bald und übernahm die musikalische für das Behindertenheim in Markgröningen Leitung von Joachim Dauser. In diesem Zu- statt. Nicht zuletzt wird von den Mitgliedern sammenhang wurde das Repertoire auch um der Rentnerband auch die Kameradschaft in den einen oder anderen neueren Titel ergänzt. geselliger Runde gepflegt.

37 MusikJugend

Jugendkapelle im September 2000 hinterste Reihe von links: Anja Krusche, Armin Götz, Holger Renn, Kim Dennis Hasenhündl, Tobias Bauermeister David Heiduck, Mona Matuschek, Simon Bachmann, Markus Veit, Simone Bäuerle, Melanie Buck, Melanie Grieble Benjamin Stuhlhofer, Mike Thumm, Gunther Theodor Sprösser, Alexandra Susanne Götz, Anja Bianca Häcker, Isabelle Schüle, Isabell Vogel, Martina Renn

nicht auf dem Bild Andreas Bortel, Lisa Fischer, Tim Meissner

Pampersband, Version 2001: Selina Banse, Clarissa Bortz, Svenja Kaapke, Stefan Kopp, Jenny Krause, Rica Meissner, Jes- sica Raff, Franziska Schray, Simone Schray, Alexandra Schüle, Elena Stolz, Laszlo Trenka, Lea Wagner, Susanne Walter, Moritz Wild.

Pampersband Stand September 2000 hinterste Reihe von links: Hartwig Asprion *, Mike Thumm *, Christoph Essich *, Simone Schray, Andrea Banse * Stephan Krause *, Moritz Wild, Joachim Bäuerle *, Robin Banse *, Mona Matu- schek *, Katja Ditthard *, Lea Wagner, Annika Ditthard *

* mittlerweile schon in der Jugendkapelle

38 Bild unten: Blockflöten beim Jugendvorspielnachmittag 1999.

n den Gründungsjahren des Vereins gab es keine wir unseren Anfängern schon nach kurzer Zeit IInstrumentenausbildung. Alle Musikinteressier- das gemeinsame Musizieren in der Gruppe. Als ten wurden an einem Instrument eingewiesen und Einstieg in die Welt der Musik bieten wir seit bald in die Kapelle aufgenommen. Im Jahr 1958 lei- 1998 auch die Ausbildung an der Blockflöte an. tete Armin Veit zum erstenmal eine Jugendgruppe Anfangs waren es sechs Kinder. Mittlerweile bil- beim Elmefest, die aber nur bis 1961 bestand. Zwi- den wir über 45 Kinder an der Blockflöte aus. schen 1973 und 1977 wurden unter der Leitung Durch die große Zahl an Jugendlichen ent- von Herrn Pappenberger wieder Jugendliche im stand 1999 von Margit Slunsky die Idee, unseren Verein ausgebildet. Jugendlichen eine eigene Veranstaltung zu er- Professionell ging es mit der Jugendarbeit möglichen. Im Rahmen unseres Jugendvorspiel- am 6. September 1978 los. Auf Initiative von Wolf- nachmittages präsentieren sich die Schüler und gang Nägele wurden erstmals 30 Jugendliche in der Jugendgruppen des Vereins vor einem interes- Musiktheorie unterrichtet. Nach diesem Lehrgang sierten Publikum. durch José Mali entschieden sich 20 Jugendliche Neben den musikalischen Aktivitäten gestal- für ein Instrument. 1980 debütierten sie als erste ten wir für unsere Jugendlichen ein vielfältiges Frei- Jugendkapelle bei der Jahresfeier unter der Leitung zeitprogramm. Dazu zählen Ausflüge, Radtouren, von Hansmartin Essich. Auf dieser Grundlage wur- Fußballturniere und die Teilnahme am örtlichen de die Jugendarbeit als eigenständiger Bereich im Sommerferienprogramm. Diese vielfältigen Auf- Musikverein integriert. Durch intensive Förderung gaben wurden 1999 durch die Bildung unseres Ju- und regelmäßige Jugendwerbung entwickelte sich gendteams auf mehrere Schultern verteilt. die Jugendkapelle bis in die heutige Zeit kontinu- ierlich weiter. Bereits seit ihrem Gründungsjahr ist Die große Anzahl der Jugendlichen, derzeit sie in alle Vereinsveranstaltungen eingebunden. sind fast 100 Kinder in Ausbildung, führte in der Zusätzlich führten Konzertreisen unsere Jung- Instrumentenbeschaffung zu neuen Gedanken. In musiker 1986 in die Partnerstadt Ennery und 1991 einem Musikhaus aus Tübingen wurde ein kom- nach Ovaro, Italien. petenter Partner für die Instrumentenbeschaf- fung gefunden. Über einen Mietkauf Im Jahre 1993 wurde die erwerben die Jugendlichen Jugendkapelle um eine heute bei geringen Vorstufe, die „Pam- Mietsätzen ein persband“, er- neues Instru- weitert. Damit ment. ermöglichen

Etwa im Jahr K u s s m a u l 1948 wollte sich wohnte in der Militärmusi- Enzweihingen ker Möhle von seiner und musste zu Fuß Trompete trennen, um zur Probe kommen. sich dann einen Schleifbock Um dem abzuhelfen begehrte kaufen zu können. Wilhelm Kussmaul, er ein Fahrrad, hatte aber wiederum ein Oberriexinger Musiker, wollte diese Trompete gerne kein Geld. Das bekam er dann vom Musikverein vor- haben, hatte aber weder Geld, noch einen Schleifbock. gestreckt, schließlich wollte man auf diesen Trompeter Diesen hätte er aber tauschen können, gegen zwei Zent- nicht verzichten. Leider stockte jedoch schon bald die ner Weizen. Als Erntehelfer konnte er den Weizen als Rückzahlung und so kam die Trompete dann schließ- Naturallohn bekommen, der Tausch klappte. Wilhelm lich in den Besitz des Musikvereins.

39 Vereinsführung im Festjahr

Vorstand

Joachim Dauser Holger Veit Marcus Essich Eckhart F. G. Eulenberger Beisitzer Kassier Beisitzer Schriftführer Chorführer, Vizedirigent Jugendteam

Werner Weis Maximilian Fechter Franz Kilian kom. stellv. Vorsitzender Vorsitzender Beisitzer, Fähnrich

40 Vereinsführung im Festjahr

Unsere „Schaffer“

Instrumentenwart Heinz Veit * Seniorenteam Fritz Bing Karl Essich * Wirtschaftsführer Achim Renn * Rudi Feike stellv. Kassier Ulrich Anderssohn * Helmut Grimmeisen Gerhard Grotz * stellv. Schriftführer Michael Stahl * Franz Kretschmer Otto Kretschmer Notenwarte Simone Bäuerle * Alois Mathe Alexander Wild Roland Schüle Vereinsbote Franziska Schray Siegfried Weisser *

Jugendvertreter Simone Bäuerle * Dekorationsteam Monja Appl Benjamin Stuhlhofer * Beate Fechter Sonja Penthaler Jugendteam Marcus Essich * Christa Schray Edgar Schray * Eugen Schray * Klaus Slunsky * Simone Steinert Carmen Stecher Wirtschaftsteam Achim Renn * Fahnenabordnung Franz Kilian * Eugen Schray * Alois Mathe Holger Veit * Ulrich Anderssohn * Siegfried Weisser * Ausschuss Jürgen Becker Hubert Essich Andreas Schlangen Helmut Schüle Manfred Zipperle

* gleichzeitig im Ausschuss

41 Festakt

„JETZT KOMMEN DIE LUSTIGEN TAGE“ Gesangverein und Musikverein Dirigent: Peter Kaltenbrunn „LIBUSSA-FANFARE“ von Friedrich Smetana (1824 - 1884) Fahneneinmarsch und Vorstellung der befreundeten Gesang- und Musikvereine „LIBUSSA-FANFARE“ Begrüßung durch die Vorsitzenden Ortwin Decker und Maximilian Fechter Grußwort des Schirmherrn Bürgermeister Willi Baur es singt der gemischte Chor „FESTHYMNE“ Grußwort des Kreiskämmerers Hans Bühler es spielt der Musikverein „THE OLYMPIC SPIRIT“ von John Williams Grußwort des Enzgau-Vorsitzenden Erhard Meyer es singt der Junge Chor „LOVE CAN BUILD A BRIDGE“ Grußwort des Kreisvorsitzenden Gerhard Krauss es spielt der Musikverein „MARCHE DE LA CAVALERIE ARDENNAISE“ von André Wagnein Grußwort der Oberriexinger Vereine Erich J. Bannert „SING IM TRAUM DER LIEBE“ von Alex Link Gesangverein und Musikverein Dirigent: Martin Falk

42 Termine im Festjahr

17. Februar 18. August Jahreshauptversammlung Abschluß der VKZ-Fahrradtour Kleintierzüchterheim Enz-Insel „Wörth“

24. Februar 15. September Rotlicht-Fasching Kelterbesen des Gesangvereins Festhalle

10. März 22. September Gemeinsamer Festakt Großer Zapfenstreich mit dem Gesangverein Vulkania Sportplatz Sport- und Festhalle 21. Oktober 27. Mai Jubiläumskonzert des Gesangvereins Eröffnung der Ausstellung Festhalle „Villa Florian“ 14. November Platzkonzert Jugendvorspielnachmittag Ennery-Platz Festhalle 15. - 18. Juni Inselfest mit großem Festumzug 22. Dezember Enz-Insel „Wörth“ Jubiläumskonzert Festhalle 20. - 22. Juli Festwochenende des Gesangvereins 24. Dezember Insel/Festhalle Kirchturmspielen

Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Ludwig v. Beethoven

43 Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft. Richard Wagner FreunDschaften

Patenverein Stadtkapelle villgraten. In diesem Urlaub lernte Werner Nach dem 2. Weltkrieg sind sich die Menschen Weis seine Aloisia Walder kennen und lieben. und Vereine langsam wieder etwas näherge- Durch diese Bindung entstand auch die musi- kommen, um die Vergangenheit aufzuarbei- kalische Beziehung zu dem malerischen Ostti- ten, oder das Erlebte gemeinsam zu vergessen. roler Ort und seinen Menschen. 1972 kamen So hat die Stadtkapelle Sachsenheim im Jahre erstmalig Gäste nach Oberriexingen und 1951 die Patenschaft für den Musikverein beteiligten sich musikalisch am Inselfest. Ein Oberriexingen übernommen. Seither haben erster Gegenbesuch durch uns in Außervill- viele Besuche und Gegenbesuche beider Ver- graten erfolgte vom 9. bis 12. August 1974. Das eine stattgefunden. Anlässlich des 75 jährigen Programm mit Aufmarsch, Konzerten beider Jubiläums überreichten die Oberriexinger Kapellen, Wanderung und Frühschoppen ließ am 21. Juni 1998 ein neues Fahnenband mit die Freundschaft zusammenwachsen. Es folg- der Aufschrift „Zum 75. Jubiläum 1923 - 1998 ten viele weitere Besuche. Musikverein Stadtkapelle Oberriexingen“. Ein besonderes Ereignis in Außervillgraten Zum Jubiläum 2001 sind viele gemeinsame fand 1983 zum Oberländer Musikfest mit Aktionen geplant. Defilierung statt, zu dem über 100 Oberriexin- ger anreisten. Ausgiebig wurde die 20 jährige Musikkapelle Außervillgraten Freundschaft 1992 in Außervillgraten gefeiert. Die Freundschaft zwischen der Musikkapelle Besondere Highlights waren sicher die musi- Außervillgraten und der Stadtkapelle Ober- kalischen Wasserspiele der Feuerwehr und das riexingen begann 1970 mit einem Urlaub Gemeinschaftskonzert im Pavillon. einiger Oberriexinger Jugendlicher in Außer- 1997 wurde in Oberriexingen das 25 jährige Jubiläum gebührend gefei- ert. Die Gäste aus Außer- villgraten reisten zum Inselfest vom 13. bis 16. Juni an. Auch heuer freuen wir uns wieder auf den Besuch unserer Freunde aus Außervillgraten.

Aufnahme der Musikka- pelle Außervillgraten aus dem Jahr 1999.

44 Impressum

Redaktion Irma Brett Wolfgang Nägele Joachim Dauser Roland Schubert Hansmartin Essich Elisabeth Sieb Karl Essich Klaus Slunsky Marcus Essich Margit Slunsky Eckhart F.G. Eulenberger Michael Stahl Maximilian Fechter Heinz Veit Franz Kilian Holger Veit Stefan Krüger Werner Weis

gestaltung und Fotos Produktion Druck Archiv Musikverein tango Domroes Druck GmbH Richard Sach KommunikationsDesign Stefan Krüger Unterriexingen Stefan Krüger Beate Weiler

Wir danken den vielen Freunden unseres Vereins, die die Erstellung der Festschrift mit Informationen, Bildern und Materialien unterstützt haben.

45