Geschäftsbericht 2017/2018 Geschäftsbericht 2017/2018

Impressum

Herausgeber: EMSCHERGENOSSENSCHAFT Kronprinzenstraße 24 45128 Essen Telefon (0201) 104 - 0 www.eglv.de

Redaktion: 2 EMSCHERGENOSSENSCHAFT Ilias Abawi Kerstin Fröhlich Friedhelm Pothoff (verantwortlich)

Konzeption, Realisation: RDN Agentur für Public Relations GmbH & Co. KG, Stefan Prott, Recklinghausen

Layout: RDN Agentur für Public Relations GmbH & Co. KG, Jens Valtwies, Recklinghausen

Satz und Lithografie: Typoliner Media GmbH, Recklinghausen

Art-Direktion: KLINKEBIEL GmbH Kommunikationsdesign, Enrico Klinkebiel, Köln

Druck: B&W Druck und Marketing GmbH, Bochum Oktober 2018

Dieser Geschäftsbericht wurde auf FSC®-zertifiziertem Recycling-Papier gedruckt.

Dieser Bericht steht auch als pdf-Datei auf unserer Webseite www.eglv.de zum Download bereit. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Sehr geehrte Damen und Herren, nach dem erfolgreichen Abschluss der unterirdischen in Bottrop unsere Großkläranlage als Hybridkraftwerk Vortriebsarbeiten für den Abwasserkanal (AKE) Emscher energieautark! im vergangenen Jahr konnte unsere Emschergenossen- schaft in diesem Jahr einen weiteren wichtigen Meilen- Unsere Zukunft bietet mit ihren vielfältigen Herausforde- stein im Rahmen des Generationenprojektes Emscher- rungen auch zahlreiche Chancen. Der Emscher-Umbau Umbau feiern. Die erste Inbetriebnahme eines AKE- hat bereits gezeigt, welche positiven regionalwirtschaft­ Teilabschnitts sowie der beiden großen Pumpwerke Gel- lichen und städtebaulichen Effekte ein wasserwirtschaft- senkirchen und Bottrop in Anwesenheit des NRW-Minis- liches Projekt haben kann. Diesen Weg gilt es nachhaltig terpräsidenten Armin Laschet markierte den Startschuss weiter zu beschreiten. Die ökonomische Entwicklung für eine neue Emscher-Zukunft. Schritt für Schritt werden ­unserer Region kann durch den ökologischen Mehrwert nun auf der 35 Kilometer langen Strecke zwischen Dort- ­befördert werden – sauberes Wasser spielt hierbei eine mund und Bottrop immer mehr Kanäle aus den Nebenge- wichtige Rolle. Grün-blaue Infrastrukturen sind positive, bieten an den AKE angeschlossen und die Emscher damit harte Standortfaktoren! vom Abwasser befreit – die Grundvoraussetzung für ihre anschließende ökologische Umgestaltung. Mit unserer Arbeit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Region. Nachhal- Der Bau des AKE und seiner beiden Pumpwerke ist eine tigkeit ist auch eine Leitplanke für die zukunftsorientierte großartige ingenieurtechnische Leistung. Eine Leistung, Entwicklung unserer Genossenschaft und in vielen Berei- auf die das Projektteam und alle an der Inbetriebnahme chen bereits gutgelebte Praxis. Die wesentlichen Hand- Beteiligten zu Recht stolz sein können. Hand in Hand ha- lungsfelder wurden 2017 über eine Befragung unserer ben über Jahre hinweg unterschiedliche Abteilungen aus Mitglieder sowie der Beschäftigten ermittelt. Die Ergeb- 3 unserem Haus an der Realisierung eines Projektes gear- nisse sind eindeutig. Mit Zustimmungswerten von über beitet, für das es keine Blaupause, keine Erfahrungswerte 75 Prozent ist die „Generationengerechte Bewirtschaf- gab: Das AKE-System ist in seiner Form einzigartig. Dass tung der Wasserressourcen“ das mit Abstand wichtigste der Kanal dennoch planmäßig in Betrieb gehen konnte, Handlungsfeld. Sehr wichtig sind den Befragten zudem ist der gemeinschaftlichen Leistung der Kolleginnen und die nachfolgenden sechs Themen: Schutz/Wiederher- Kollegen unserer Emschergenossenschaft zu verdanken stellung naturnaher Fließgewässer mit vielfältigen Nut- – Ihnen gilt an dieser Stelle unser aufrichtiger Dank! zen für den Menschen, Verbesserung der Ressourceneffi- zienz und Ressourcenschonung, Erhalt und Förderung Teamwork wird auch bei den vielen weiteren Heraus­ der biologischen Vielfalt, Reduktion von Umweltbelastun- forderungen in unserer Region fernab des Emscher-­ gen, Stärkung der Widerstandskraft und Anpassungs­ Umbaus notwendig sein. Der vergangene Sommer mit fähigkeit der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur sowie seinen Hitzewellen hat gezeigt, dass der Klima- Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement. wandel ernst zu nehmen ist. Maßnahmen zur nachhaltigen Anpassung an die Folgen des Bereits heute füllt unsere Arbeit diese Handlungsfelder ­Klimawandels können jedoch nur gemeinsam mit Leben, wie Sie dies auch unserem neuen Geschäfts- gestemmt werden. Wir als Emschergenossen- bericht entnehmen können. Durch diesen zieht sich – schaft arbeiten daher eng mit unseren neben der Nachhaltigkeit – noch eines wie ein roter Fa- Mitglieds­kommunen in der Zukunfts­ den: Teamwork! Den Herausforderungen und Chancen initiative „Wasser in der Stadt von begegnen auch wir als Emschergenossenschaft gerne morgen“ zusammen. Die Wasser- gemeinsam mit Ihnen, unseren Mitgliedern. Vieles haben wirtschaft kann eine wichtige Rolle wir bereits erreicht, lassen Sie uns auch weiterhin part- einnehmen, um mit mehr Grün- nerschaftlich an der Zukunft unseres Reviers arbeiten! und Wasserflächen das Stadt­ klima zu verbessern und damit die Innenstädte attraktiver zu gestal- Herzliche Grüße, ten. Auch die Bewältigung der Energiewende wird uns noch wei- ter beschäftigen. Einen wichtigen Schritt konnten wir Anfang dieses Jahres erreichen: Seit Februar ist Dr. Uli Paetzel Dr. Emanuel Grün Raimund Echterhoff Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 INHALTSVERZEICHNIS Titelstory 8 Läuft – im Abwasserkanal Emscher! 10 „Das Beste, was einem Bauingenieur passieren konnte“ 14 „Die Früchte des Emscher-Umbaus ernten“ 16

Emscher-Umbau 18 Kläranlage Emscher-Mündung: „Fit“ für den AKE 20 Boye: Adieu Köttelbecke 22 Sellmannsbach: Spektakulärer Durchbruch 24 Hüller Bach: Außergewöhnliches Bauwerk wurde eingeweiht 26 Resser Bach und Backumer Bach: Der Umbau ist in vollem Gange 28 Landwehrbach: 105 Millionen Euro für den Kanalbau 30

Flussmanager 32 Wer oder was sind wir? Das Selbstverständnis von EGLV 34 Abwasserbeseitigung aus einer Hand: Kanalnetz-Übertragung 36 Re-Investitionen 38 Sanierung der Kläranlage Duisburg-Alte Emscher 39 Erneuerung der Schlammverbrennung: Wichtiger Schritt zum Hybridkraftwerk 40 Vom Klärwerk zum Kraftwerk 42 Wasserwirtschaft 4.0 44 Der Maßnahmenplan 2020+: Ein Baustein der Zukunftsinitiative 46 4 Dreistachliger Stichling: Fisch des Jahres 2018 48 Hydrologische Situation: Erneut zu trocken von November bis September 50 Die Emscher-Promenade: Ein verbindendes Band 52

Aktuelles 54 Sanierungsmaßnahmen am Emscher-Haus 56 Forschung zum Emscher-Umbau mit der Universitätsallianz 58 Dem Fachkräftemangel entgegen: Ausbildungskonzept 60 Weinberge im Neuen Emschertal 62 Kein stummer Frühling: Aktiv gegen das Insektensterben 63 Emscher-Exkursionsbaustein: Mehr draußen lernen 64 Erneute Auszeichnung für unsere Gesundheitsförderung 65 #Läuftbeiuns: EGLV in den sozialen Medien 66 Neue Mitarbeiterzeitung: „Alles im Fluss“ 67

Beitragsentwicklung 68 Beiträge 2019 68 16 Abwasserabgabe 70 Interview: Dortmunds Ober- Abwassergebühren im NRW-Vergleich 71 bürgermeister Ullrich Sierau zum Daten & Fakten 72 Emscher-Umbau Bilanz 74 Anlagevermögen 76 Gewinn- und Verlustrechnung 79 Erfolgsübersicht 80 Erläuterungen zum Jahresabschluss 82 Sonstige Erläuterungen 90 Ausschussmitglieder 92 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

42 Energie: Vom Klärwerk zum Kraftwerk in Bottrop

48 Fisch des Jahres: Große Ehre für einen kleinen Stichling

5 30 Investitionen: 105 Millionen Euro für den Kanalbau am Landwehrbach 56 Sanierung: Neuer Glanz für das Emscher-Haus

63 Klimawandel: Aktiv gegen das Insektensterben 10 Meilenstein: Abwasserkanal Emscher in Betrieb genommen Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

DAS EMSCHER-JAHR

Dortmunder Kinder gestalten Fassaden von Betriebs­gebäuden Emscher-Umbau Im Rahmen der Kooperation und Gesundheit „Gemeinsam für das Neue Im Rahmen des Emscher­tal“ erhalten Betriebsge- Forschungsfeldes bäude ein neues Gesicht. Bei der „Stadt und Gestaltung eines Pumpwerks in Weltwassertag unter dem Gesundheit“ -Mengede wurden Kinder Motto „Nature for water“ veranstalten die des benachbarten katholischen Jedes Jahr am 22. März feiern die Emschergenossen- Familienzentrums mit einbezogen. Vereinten Nationen den Weltwasser- schaft und die tag. In diesem Jahr rückt das Motto Universitätsallianz „Natur für water“ das Thema Natur Ruhr (UAR) eine und Gewässer in den Mittelpunkt. Konferenz zum Thema „Potenziale für die Gesund- heit durch den Emscher-Umbau“.

6 NOV DEZ JAN FEB MÄR APR

Neue Flügel für das Windrad Die Windenergie- Girls’ Day anlage an der Bereits zum Emscher hat neue 15. Mal beteiligen Rotorblätter wir uns am Auf dem Weg erhalten. Die alten bundesweit zum Hybrid- Flügel mussten durchgeführten kraftwerk aufgrund eines Mädchen- Aus der Kläranlage Schadens ausge- Zukunftstag. in Bottrop wird tauscht werden. 20 Schülerinnen ein sich selbst aus der Emscher- mit Energie -Region versorgendes erfahren aus Hybridkraftwerk. erster Hand mehr Ein wichtiger über den Arbeits­ Schritt ist die alltag auf unserer Installation und Kläranlage in Inbetriebnahme Dinslaken. einer neuen Dampfturbine zur Stromerzeugung. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

EGLV-Delegation im Schlesischen Dr. Uli Paetzel Parlament wird Präsident Auf einer der DWA Konferenz im Die Deutsche polnischen Vereinigung für Katowice Wasserwirtschaft, diskutieren unsere Abwasser und Kolleginnen und Abfall e. V. (DWA) Kollegen im Familien- formuliert tech­ Schlesischen Erlebnis-Tag am nische Standards, Parlament über Wasserkreuz unterstützt die die Bedeutung Forschung und der Wasserwirt- Bei bestem fördert die Aus- schaft für den Wetter und einem und Weiterbil- Strukturwandel. bunten Rahmen­ programm dung. Die Amts- informieren sich zeit beträgt vier Partner und die Jahre. Bevölkerung über den „Mitmach- park“ in Castrop- Rauxel am Wasserkreuz von Emscher und Rhein-Herne-Kanal.

7 MAI JUN JUL AUG SEP OKT

Christina Schulze Föcking besichtigt Ministerin Emscher- Scharrenbach Baustellen besichtigt den AKE Unser Technikum in Dinslaken Die NRW-Heimat- sowie zwei große ministerin Emscher-Bau­ unternimmt eine stellen stehen Wanderung von auf dem Besuchs- der Zeche Zoll­ programm der verein in Essen Denkwürdige Veranstaltung (mittlerweile bis zur Emscher Bei einem großen Festakt mit zurückgetretenen) in Gelsenkirchen. Ministerpräsident Armin Laschet feiert NRW-Umwelt­ Dr. Emanuel Grün die Emschergenossenschaft die ministerin. erläutert unter Inbetriebnahme des Abwasserkanals anderem die Emscher am und im neuen Pumpwerk Funktionsweise in Bottrop. des AKE zwischen Dortmund und Dinslaken. Titelstory NORDRHEIN- MADE IN WESTFALEN ERFOLGSSTORY TITELSTORY

Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Titelstory

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ERFOLGSSTORY MADE IN GEMEINSAM MIT NRW-MINISTERPRÄSIDENT NORDRHEIN- ARMIN LASCHET WURDE ERSTMALS EIN ABSCHNITT DES ABWASSERKANALS EMSCHER WESTFALEN IN BETRIEB GENOMMEN. Titelstory Ablaufbecken. geflutete Das erstmals Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2018

Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

LÄUFT – IM ABWASSERKANAL EMSCHER!

Gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet haben wir am 24. September 2018 erstmals einen Abschnitt des Dr. Uli Paetzel (Vorstandsvorsitzender Abwasserkanals Emscher in Betrieb genommen. Der Emschergenossenschaft) Startschuss markierte einen wichtigen Meilenstein für die Zukunft des Reviers, zahlreiche Stadtspitzen der Emscher-Region sowie NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser wohnten der offiziellen Feier in Bottrop bei. Für die einstige „Köttelbecke“ Emscher bedeutet dies: Ab sofort wird sie Stück für Stück immer sauberer!

Der Abwasserkanal Emscher (AKE) ist das zentrale Bauwerk des Emscher-Umbaus. Ohne ihn ist die Titelstory ­Abwasserfreiheit im Emscher-System undenkbar. Der 11 AKE ist insgesamt 51 Kilometer lang und reicht von Armin Laschet (Ministerpräsident Dortmund bis Dinslaken. Schrittweise in Betrieb ge- Nordrhein-Westfalen) nommen wurde nun der 35 Kilometer lange Abschnitt bis Bottrop, da weiter unterhalb noch am Pumpwerk Oberhausen sowie am hochliegenden Kanal bis Dinslaken gebaut wird.

In dem Bereich zwischen Dortmund und Bottrop haben wir seit 2012 exakt 10.661 Kanalrohre mit ­Innendurchmessern von 1,60 bis 2,80 Meter und ei- nem Gesamtgewicht von 213.747 Tonnen verbaut. Neben dem AKE haben wir auch die beiden in rund 40 Metern Tiefe liegenden Abwasser-Pumpwerke in Gelsenkirchen und Bottrop in Betrieb genommen. Mehr als eine halbe Milliarde Euro wurden in diesem Bauabschnitt in den Abwasserkanal Emscher und die beiden Pumpwerke investiert. Eine Besonderheit: Die gesamte Inbetriebnahme-Feier wurde live auf ­unserer Facebook-Seite übertragen!

„DIES IST DER ERSTE SCHRITT VON VIELEN AUF DEM WEG ZUR ÖKOLOGISCHEN UMGESTALTUNG DIESES GESCHUNDENEN FLUSSES.“ Dr. Uli Paetzel Vorstandsvorsitzender Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Titelstory

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5 GeschäftsberichtGeschäftsbericht Emschergenossenschaft Emschergenossenschaft 2017/2018 2018

2 Titelstory

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1 Gemeinsames Foto mit (fast) allen Stadtspitzen der Emscher-Region. 2 Dr. Uli Paetzel und Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau überreichen Ministerpräsident Armin Laschet eine Flasche Emscher-Wein. 3 Auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende Dr. Jochen Stemplewski – hier zwischen den Vorständen Dr. Emanuel Grün und Raimund Echterhoff – war beim großen Tag dabei. 4 Alles ist bereit für den großen Tag. 5 Als Souvenir gab es auch für den Ministerpräsidenten einen USB-Stick in AKE-Kanalrohr-Optik. 6 Der rote Knopf für die Inbetriebnahme wurde gedrückt. 7 Die Gäste im Festzelt verfolgen auf Monitoren gespannt das AKE-Erklärvideo. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

„DAS BESTE, WAS EINEM ALS BAU- INGENIEUR PASSIEREN KONNTE“ Titelstory

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Reinhard Ketteler, Gebietsmanager Emscher-Hauptlauf Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Als die Pumpen in Gelsenkirchen und Bottrop anliefen und das erste Schmutzwasser den AKE flutete, fieberte Reinhard Ketteler ganz besonders mit: Der 59-Jährige ist Gebietsmanager für den Emscher-Hauptlauf und unter anderem Gesamtprojektleiter für den Abwasserkanal Emscher und die Pumpwerke.

Herr Ketteler, die erste Inbetriebnahme eines Das öffentliche Interesse an Ihrem Projekt war in Abschnitts des Abwasserkanals Emscher (AKE) den vergangenen Jahren gewaltig … markierte einen der wichtigsten Meilensteine im Das stimmt, das Interesse – besonders von Fach­ Rahmen des Emscher-Umbaus. Wie haben Sie kollegen, aber auch von Universitäten und vor allem als Gebietsmanager für den Emscher-Hauptlauf den aus der Bevölkerung – war sehr groß. Wir haben eine 24. September 2018 erlebt? enorm große Anzahl von Baustellenführungen und Es war bei meinem Team und allen Beteiligten eine -besichtigungen durchgeführt. Teilweise hatten wir ganz erhebliche Anspannung zu spüren. Es gingen auch internationale Besucher zu Gast. Wirklich einem zahlreiche Gedanken durch den Kopf: Haben überragend war der „Tag des offenen Kanals“ im wir auch wirklich an alles gedacht? Was, wenn wir Juli 2013, als durch einen zirka 500 Meter langen etwas vergessen haben? Und: Wird auch wirklich ­Kanalabschnitt unterhalb des Rhein-Herne-Kanals in ­alles rechtzeitig fertig? Nach der erfolgreichen Gelsenkirchen insgesamt fast 10.000 Menschen Inbetriebnahme habe ich jedenfalls eine große spazieren durften. Für uns als Projektteam war dies Erleichterung verspürt. eine außergewöhnliche Chance, der Region zu ­vermitteln, welcher ingenieurstechnische Aufwand Wie groß war der Planungsaufwand für den AKE? erst einmal nötig ist, um den Fluss Emscher später Enorm. Unser Genehmigungsantrag für den AKE oberirdisch ökologisch umgestalten zu können. Titelstory umfasste 80 Aktenordner mit mehr als 5.000 Seiten 15 Papier und ca. 850 Plänen. Die ersten Planungen Apropos Umgestaltung: Nach dem Kanalbau folgt haben zirka 2003 begonnen, ich selbst bin erst 2006 nun die Renaturierung der Emscher … dazu gestoßen. Im Grunde haben im Rahmen des Sie hat längst begonnen! In die ökologische Verbes- Gesamtprojektes auch noch 2018 Planungen statt­ serung der Emscher haben wir bereits mehr als 100 gefunden, etwa für die Installation der Abluftbehand- Millionen Euro investiert. Wir haben unter anderem mit lungsanlagen. Diese waren vor zehn Jahren noch dem Hochwasserrückhaltebecken Ickern-Mengede mit meterhohen Schornsteinen vorgesehen. Auch im einen ökologischen Schwerpunkt an der Stadtgrenze Sinne der Bevölkerung haben wir unsere Pläne Dortmund und Castrop-Rauxel erstellt, bauen diesen immer wieder einer Revision unterworfen, haben in den kommenden Jahren noch weiter aus. Ein umgeplant und damit auch technische Innovationen ­weiterer ist in Dortmund-Ellinghausen im Bau. In mitnehmen können. Dinslaken gestalten wir zudem eine komplett neue Mündungsaue am Rhein. Und auch der ökologische Sie haben die Überarbeitungen und Umplanungen Schwerpunkt an der Emscher im Holtener Bruch in angesprochen. Ursprünglich war einmal alles anders Oberhausen ist bereits mitten im Bau. geplant, das zurzeit im Bau befindliche Pumpwerk Oberhausen sollte zunächst in Dinslaken stehen … Welche Bedeutung hat dieses Projekt für Sie per- So sah die Planung es vor. Aber wir haben nie einfach sönlich und für Ihre berufliche Laufbahn? nur starr geplant und danach gebaut. Wir haben immer Der Abwasserkanal Emscher ist das beste Projekt, wieder nach Verbesserungen und Einsparmöglichkei- was einem als Bauingenieur passieren konnte! ten gesucht. Für das dritte und letzte AKE-Pumpwerk Natürlich bedeutet solch ein großes Vorhaben auch haben wir zirka drei Kilometer weiter oberhalb einen eine riesige Verantwortung, aber ich hatte auch eine neuen Standort gefunden. Hätten wir es beim Standort Menge Gestaltungsspielraum und sehr viel Unter- Dinslaken belassen, wäre der Kanal viereinhalb Meter stützung innerhalb der Emschergenossenschaft. Ein tiefer im Pumpwerk angekommen. Folglich hätte die entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei ganz klar Baugrube auch tiefer ausfallen müssen. Es war durch mein unmittelbares Projektteam. die Umplanungen möglich sowohl Investitionskosten als auch spätere Betriebskosten zu senken. Besonders nützlich war hier die Möglichkeit der unmittelbaren räumlichen Kombination des Baues des Abwasserka- nals mit der ökologischen Umgestaltung der Emscher. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

„FRÜCHTE DES EMSCHER-UMBAUS ERNTEN“

Herr Sierau, die Inbetriebnahme des Abwasserkanals Emscher (AKE) wird als bislang größter Meilenstein im Zuge des Emscher-­ Umbaus beschrieben. Welchen Stellenwert nimmt das Ereignis genau ein? Die Inbetriebnahme des Abwasser- kanals Emscher und seiner beiden Pumpwerke in Gelsenkirchen und Bottrop ist ein immens wichtiger Schritt – ein Schritt in Richtung ­einer revitalisierten Emscher, denn dank des AKE wird der zentrale Fluss des Ruhrgebietes in einigen Jahren vom Abwasser befreit sein. Nach all den Jahren des Kanalbaus Titelstory gilt es dann, die Emscher ökolo- 16 gisch umzugestalten und die Früch- te der bislang erledigten Arbeit zu ernten. Die Flutung des AKE war die Pflicht, schon bald folgt die Kür.

„DIE FLUTUNG DES AKE WAR DIE PFLICHT, SCHON BALD FOLGT DIE KÜR.“

In Ihrer Stadt Dortmund ist die Emscher bereits fast komplett renaturiert. Kann das auch ein Vor­geschmack für die anderen Emscher-Städte sein? Auf die renaturierte Emscher in Dortmund sind wir natürlich stolz. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass die Emscher an ihrem Oberlauf naturgemäß sehr schmal ist und unsere Emscher­ genossenschaft an vielen Stellen links und rechts der Ufer Platz für Ullrich Sierau, Ratsvorsitzender die naturnahe­ Umgestaltung der der Emschergenossenschaft und Böschungen hatte. Am Hauptlauf Oberbürgermeister der Stadt Dortmund der Emscher, von Castrop-Rauxel bis Dinslaken, gestaltet sich das aufgrund der beengten Platzverhält- nisse und der unmittel­baren Nähe zur Bebauung, etwas schwieriger. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Fällt der Emscher-Umbau auf die- Abgesehen von der Abwasserfrei- „WIR SCHENKEN DER ser Strecke etwa aus? heit, der Steigerung der Artenviel- BEVÖLKERUNG DAMIT Nein, ganz im Gegenteil. In Dort- falt und dem Hochwassermanage- DIE NEUGEWONNENE mund-Deusen probieren wir auf ment – welche Vorteile bietet eine einer knapp zwei Kilometer langen revitalisierte Emscher der Region? NATUR AN DER Teststrecke aus, welche Möglich- Die Revitalisierung der Emscher EMSCHER ZURÜCK.“ keiten der naturnahen Neumodel- und ihrer Nebenläufe schafft ei- lierung des Flusses es auch auf be- nen nachhaltigen Mehrwert für haltsqualität mehr als Weinanbau engtem Raume geben kann. Diese Mensch und Natur. Der Emscher- im Emscher-Gebiet. Seit diesem Stelle der Emscher habe ich mitt- Umbau ist dabei gleichzeitig Motor Sommer haben wir zudem am lerweile mehrfach besucht und ich der heimischen Wirtschaft und der Rüpingsbach einen zweiten Wein- bin jedes Mal aufs Neue von der städtebaulichen Entwicklung, der berg, bei dem interessierte Men- Optik begeistert: Kaum etwas erin- Aufwertung der Quartiere, der schen auch selbst mitmachen nert hier noch an die ehemalige, Wohnwerte, mit den Radwegen ­können. Wir schenken der Bevölke- in ein Betonkorsett eingefasste rung damit die neugewonnene „Köttelbecke“, stattdessen begeis- „WIR IN DORTMUND ­Natur an der Emscher zurück, auch tert nun ein breiter Fluss mit fla- hier zeigt sich der nachhaltige chem und sauberem Wasser, durch KENNEN SEIT 2010 FAST Mehrwert des Emscher-Umbaus. Titelstory das man bis auf den Grund schauen NUR NOCH DIE NEUE, 17 kann. Die Entwicklung der Emscher SAUBERE EMSCHER.“ Ein wesentlicher Faktor nachhal- in Deusen wird genau beobachtet. tiger Entwicklung ist Bildung – Fallen die Analysen positiv aus, der Entwicklung der touristischen was trägt der Emscher-Umbau lässt sich dieser Umbau natürlich Infrastruktur wie der Naherholung hierzu bei? auch auf die restlichen Strecken der – und und und. Der Emscher-Um- Eine Menge, am besten ist dies Emscher übertragen. bau ist das metropolitane Erfolgs- unter anderem an den Blauen projekt schlechthin: Der nachhalt­ Klassenzimmern zu sehen: In Es gibt aber auch Bereiche ohne ige Nutzen des Emscher-Umbaus Dortmund-Hörde gibt es eines an räumliche Einschränkungen … zeigt, dass er viel mehr ist als der Emscher, in Gladbeck-Brauck Das ist richtig, das sind die soge- nur ein wasserwirtschaftliches am Hahnenbach und in naher Zu- nannten ökologischen Schwer- Projekt. Wir in Dortmund kennen kunft folgt ein weiteres am Hell- punkte, in denen sich die Emscher bereits seit 2010 fast nur noch die bach in Recklinghausen. In diesen ausbreiten darf. Dort, wo der Platz neue, saubere Emscher. In einigen Blauen Klassenzimmern, unmittel- es zulässt, wird sie einen neuen Jahren werden auch die anderen bar an den Ufern der renaturierten Lauf mit vielen neuen Kurven er­ Städte in der Region die Früchte Gewässerlandschaften, können halten. Das ist zum Beispiel im des Emscher-Umbaus ernten kön- Schulen etwa den Biologie- oder ­Bereich des bereits idyllischen nen – auch dafür ist der nun in Be- Erdkundeunterricht direkt in der Hochwasserrückhaltebeckens an trieb genommene Abwasserkanal Natur abhalten. Kinder und Jugend- der Stadtgrenze zwischen Dort- Emscher die Grundvoraussetzung. liche entwickeln auf diese Art mund-Mengede und Castrop- Ohne den Kanalbau wäre die Öko- gleich ein ganz anderes Umwelt- Rauxel der Fall, aber auch im Holte- logie an der Emscher undenkbar. bewusstsein. ner Bruch in Oberhausen sowie an der neuen Emscher-Mündung in Die Früchte des Emscher-Umbaus Was wäre Ihr persönlicher Wunsch den Rhein bei Dinslaken und Voer- geerntet haben Sie in Dortmund im in Bezug auf den Emscher-Umbau? de. Diese ökologischen Schwer- wahrsten Sinne des Wortes… Dass der Himmel so blau bleibt, punkte schaffen nicht nur neue Sie sprechen damit unseren Wein- wie er heute schon über der Ruhr Auenlandschaften, die der Arten- berg an der Emscher am Phoenix ist, und die blaue Emscher zu- vielfalt zu Gute kommen werden – See an. Ja, das ist ein echtes Er- rückstrahlt. sie verbessern auch das Hochwas- folgsprojekt. Kaum etwas symbo­ sermanagement an der Emscher. lisiert die neue Lebens- und Aufent- Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Emscher-Umbau

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EMSCHER-UMBAU ABSCHIED VON DER KÖTTELBECKE Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Emscher-Umbau

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ABSCHIED ES IST GIBT NOCH VIEL ZU TUN: VON DER AUCH AN DEN NEBENLÄUFEN DER EMSCHER GIBT ES ZAHL- KÖTTELBECKE REICHE UMBAUMASSNAHMEN. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Kläranlage Emscher-Mündung „FIT“ FÜR DEN AKE

Die Kläranlage Emscher-Mündung wird „fit“ gemacht für die Zukunft – sie wird angepasst an die Anforde- rungen des Abwasserkanals Emscher (AKE). Dass die Umbauarbeiten, die 2014 angelaufen sind, bei laufendem Betrieb stattfinden, ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung. In diesem Jahr wurde mit der Installation der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik und den Abluftbehandlungsanlagen begonnen.

Die Inbetriebnahme der mechanischen Reinigungs- 2 stufe erfolgt in enger Abstimmung mit der Abteilung Betrieb voraussichtlich im vierten Quartal 2018. Im Bereich der biologischen Reinigungsstufe müssen die Arbeiten entsprechend der verfahrenstechnischen Emscher-Umbau Abhängigkeiten durchgeführt werden. Die Belebungs- 20 und Nachklärbecken werden sukzessive nach dem Umbau wieder an den Bereich Betrieb übergeben, der die Einbindung der Anlagenteile in die Prozess­ leittechnik durchführt. Dies soll bis Mitte 2019 ab­ geschlossen sein.

Ende 2017 wurde mit dem Bau des Hochwasser- pumpwerkes begonnen, dass in den Ablaufkanal des Klärwerkes integriert wird. Die Fertigstellung ist für das kommende Jahr geplant. Die Inbetriebnahme des Hochwasserpumpwerkes erfolgt dann parallel zum Anschluss des Abwasserkanals Emscher an die Kläranlage Emscher-Mündung.

Michael Meister (Betriebsmanager)

Jörg Joachim Müller (Projektleiter) Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Emscher-Umbau

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Die Umbaumaßnahmen auf der Kläranlage Emscher-Mündung sind schon sehr weit fortgeschritten. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Emscher-Umbau

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Die Boye aus der Luft betrachtet.

Walter Sauer (Gruppenleiter Gewässer) Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Boye: ADIEU KÖTTELBECKE

Die Boye gilt als der Grenzfluss zwischen Bottrop und Gladbeck. Ihre Zeit als Köttelbecke gehört definitiv der Vergangenheit an: Im Zuge des Emscher-Umbaus haben wir die Boye bereits im April 2017 vom Abwasser befreit. Nun geht es an die ökologische Verbesserung, in deren Rahmen unter anderem die Betonsohlschalen entfernt werden. In einem ersten Schritt wurde bereits das Gewässer im sogenannten Pelkumer Feld nach Norden auf Gladbecker Stadt­ gebiet verlegt. Dabei hat die Boye eine neue, kurven- reichere Modellierung erhalten. Weitere Abschnitte folgen seit Sommer 2018. Im Bachbett der Boye, übrigens das zweitgrößte Nebengewässer der Emscher, entsteht im Bereich Pelkumer Feld zudem Emscher-Umbau ein Regenrückhaltebecken mit einem Speicher­ 23 volumen von 40.000 Kubikmetern.

BIODIVERSITÄT Neue Artenvielfalt in Emschergewässern 220

200 180 160 140 120 100 80 60 40 Harry Tiedtke (Projektleiter) 20 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Vorkommen von Leit-, Begleit- und Grundarten Anzahl Nachweise Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

1 Emscher-Umbau

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1 Dirk Hellmich (Projektleiter) 2 Lex Schirra (Gewässer-Meister) 3 Carsten Meybohm (Betriebsingenieur Pumpwerke)

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3 Geschäftsbericht EmschergenossenschaftDie Tunnelbohr 2017/2018­ maschine hat sich ihren Weg gebahnt. Emscher-Umbau

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Sellmannsbach: SPEKTAKULÄRER DURCHBRUCH

Der Kanalbau am Sellmannsbach in Gelsenkirchen Besonders spektakulär war die Fertigstellung eines hat bereits 2013 begonnen. In den aktuellen Bau­ 105 Meter langen Teilstückes des neuen unterir­ abschnitt, der voraussichtlich Ende 2019 ab­ge­ dischen Sammlers. Der Durchbruch der gewaltigen schlossen wird, investieren wir rund elf Millionen Tunnelbohrmaschine in die Schachtbaugrube erfolgte Euro. Dabei entsteht ein 680 Meter langer Stauraum- in 15 Metern Tiefe. Die Kanalrohre wurden dabei im kanal zwischen dem Pumpwerk Gelsenkirchen-­ bergmännischen Verfahren vorgepresst – und haben Bismarck und der Ebersteinstraße. ­ dabei unter anderem die Bahn-Gleise zwischen Gelsenkirchen und Duisburg unterquert. Zusätzlich wird ein neues Pumpwerk für den Sell- mannsbachkanal gebaut, der das Mischwasser über Der Bau des neuen Abwasserkanals ist ein Gemein- die zurzeit im Bau befind­lichen Druckrohrleitungen­ schaftsprojekt von Emscher­genossenschaft und Ab- ­weiter in den Norden schickt. wassergesellschaft/Gelsenkanal. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Hüller Bach: AUSSERGEWÖHNLICHES BAUWERK WURDE EINGEWEIHT

Feierlich eingeweiht wurde im Juni in Gelsenkirchen- Bismarck ein außergewöhnliches, neues Bauwerk: Von außen eher unscheinbar, vereint es unter der Erde drei Stauraumkanäle, zwei Regenwasserbe- handlungsanlagen sowie drei Pumpwerke. Unsere Vorstände Dr. Uli Paetzel und Dr. Emanuel Grün haben gemeinsam mit Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski die Anlage am 25. Juni vorläufig eingeweiht und teilweise in Betrieb genommen. Voll- ständig in Betrieb gehen wird sie erst 2020, wenn das Gesamtsystem Abwasserkanal Emscher (AKE) fertig ist. Erst dann können auch die Wassermengen aus dem Hüller Bach an den AKE abgegeben werden. Emscher-Umbau Flussmanager

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1 Jochen Wolff (Projektleiter) 2 Maria Dedussi (Gruppenleiterin Betrieb) 1 3 Marc Herrmann (Gewässer-Meister)

Technische Meisterleistung unter der Erde: Das Bauwerk vereint zwei Regenwasser­ behandlungsanlagen und drei Pumpwerke. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

3 2 Emscher-Umbau

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1 Emscher-Umbau

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Resser Bach und Backumer Bach: UMBAU IST IN VOLLEM GANGE

Ein weiterer Meilenstein des Emscher-Umbaus ist die Renaturierung der Nebenläufe Resser Bach und Backumer Bach in Herten, die aktuell noch das ­Abwasser offen führen.

In einem ersten Schritt werden die Abwasserkanäle unter die Erde verlegt, anschließend folgt die natur- nahe Umgestaltung der Gewässer – unter anderem werden sie aus ihrem Betonkorsett befreit. Insge- samt 14 Kilometer an neuen Abwasserkanälen wer- den in Herten in den kommenden Jahren entstehen. Hinzu kommt die Renaturierung von insgesamt 11 Kilometern an Gewässerläufen.

Die Kanalbauarbeiten kommen gut voran: Im ersten Bauabschnitt wurden bis Juli 2018 bereits 430 Meter Emscher-Umbau Kanäle im Vortrieb fertig gestellt. Insgesamt werden 29 bis zur Fertigstellung an beiden Gewässern rund 1.900 Meter Kanale in offener Bauweise und rund 3.100 Meter in geschlossener Bauweise verlegt.

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1 Jens Lukas (Projektleiter) Kanalbauarbeiten am Resser Bach. 2 Nils Nitschke (Betriebstechniker Gewässer) 3 Patrick Pommerenke (Pumpwerks-Meister) Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Landwehrbach: 105 MILLIONEN EURO FÜR DEN KANALBAU

Beim Emscher-Umbau dreht sich in diesem Jahr ­vieles um den Abwasserkanal Emscher. Doch auch die Arbeiten an den Nebengewässern sind von großer Bedeutung – wie beispielsweise am Land- wehrbach in Castrop-Rauxel und Herne. Der genos- senschaftliche Teil des Landwehrbachs ist über 6 Kilometer lang: Von der Mündung der Emscher, fließt er durch Herne mit dem städtischen Nebenlauf Fischergraben sowie den beiden genossenschaft­ lichen Nebenläufen­ Sodinger Bach und Börniger 1 Bach und endet in Castrop-Rauxel wo der städtische Schlaanbach und der genossenschaftliche Börsing- hauser Bach als Nebenlauf zufließen. Insgesamt Emscher-Umbau ­investieren wir hier rund 105 Millionen Euro in die 30 Baumaßnahmen. Auf Herner Stadtgebiet entsteht ein Abwasserkanal auf einer Länge von rund 2.800 Metern. Die ersten Im Sommer 2018 haben die Kanalbauarbeiten in 1.800 Meter werden Anfang 2019 fertig, mit dem Castrop-Rauxel begonnen. Unter anderem entstehen nächsten Teilstück von rund 1.000 Metern wurde ein rund 3,5 Kilometer langer Abwasserkanal am im Juni 2018 begonnen. Auch am Sodinger Bach Landwehrbach sowie ein rund 400 Meter langer und am Börniger Bach werden zeitgleich parallel ­Kanal am Börsinghauser Bach. Die unterschiedlich zum ­Gewässer unterirdische Abwasserkanäle zur großen Rohre werden unterirdisch vorgetrieben. Der Anbindung an den neuen Landwehrbach-Kanal Umbau bietet besondere Herausforderungen: Der sowie ­kleinere, städtische Seiten-Anschlüsse erstellt. ­Kanalbau unterquert unter anderem die Bundesauto- Auf Herner Stadtgebiet entstehen drei neue Regen­ bahn A2 und zwei Strecken der Deutschen Bahn. wasserbehandlungsanlagen, ein Schmutzwasser- Zudem entsteht eine Regenwasserbehandlungs­ pumpwerk, ein kombiniertes Schmutz-/Reinwasser- anlage zur Trennung von sauberem Regenwasser pumpwerk und ein vorhandenes Pumpwerk wird zum und schmutzigem Abwasser. Reinwasserpumpwerk umgebaut.

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1 Jürgen Schreer (Meister Gewässer, Kanäle und RWB) 2 Erika Brown (Projektleiterin) 3 3 Christian Brade (Mitarbeiter Betrieb) Geschäftsbericht EmschergenossenschaftRohrvortrieb 2017/2018 am Landwehrbach in Herne. Emscher-Umbau

31 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

FLUSSMANAGER GEMEINSAM FÜR DIE REGION Flussmanager

32 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

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BEI DER ERFÜLLUNG UNSERES GESETZLICHEN AUFTRAGS HABEN WIR DIE ENTWICKLUNG DER REGION FÜR HEUTIGE UND ZUKÜNFTIGE GENERATIONEN FEST IM BLICK. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Wer oder was sind wir? DAS SELBST- VERSTÄNDNIS VON EGLV

Unser Anspruch ist es, heutigen wie künftigen Gene- rationen gleichermaßen gerecht zu werden. Dabei sind die Abwasserbeseitigung, das Hochwasserri­siko­ management, die Regenwasserbewirtschaftung, die Verbesserung des ökologischen Zustands der Ge- wässer und die Gewässerunterhaltung die Schwer- punkte unserer öffentlich-rechtlichen Daseinsvorsorge. Immer im Blick haben wir dabei den Erhalt unserer natürlichen Lebensbedingungen und der Natur um ­ihrer selbst Willen, die wir gemeinsam mit den Flussmanager ­Menschen in der Region partizipativ gestalten wollen. 34 Gleichzeitig möchten wir die Potenziale einer revita­ lisierten Emscher und Lippe nutzen und ein noch stärkerer Akteur für die Entwicklung der Region und die Erhöhung der Lebensqualität werden, ein echter Partner unserer Mitglieder sein und unsere Organisa- tion so gestalten, dass eine hohe Leistungsfähigkeit, Schnelligkeit und Flexibilität gewährleistet sind.

Wir sind in der Gesamtschau ein öffentlich-rechtli- ches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leit­idee des eigenen­ Handelns das Genossenschafts­ prinzip lebt. Das sind Emschergenossenschaft und Lippeverband.

Projekt Horizont 2030 – Zukunftsvision von Emschergenossenschaft und Lippeverband. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

35 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Abwasserbeseitigung aus einer Hand: KANALNETZ-ÜBERTRAGUNG

Mit der Novellierung des Landeswassergesetzes Die Vorteile, die mit der Entscheidung des kommuna- (LWG) NRW im Juli 2016 ist es wieder möglich, dass len Rates für eine neue Aufgabenzuständigkeit beim Kommunen die ihr zugewiesene Aufgabe der Ab­ Wasserverband verbunden sind, sind vielfältig: wasserbeseitigung auf einen sondergesetzlichen Wasserverband übertragen. Grundlage dafür ist der Aufgabenwahrnehmung aus einer Hand – nur mit neue § 52 Abs. 2 LWG. Mittlerweile haben eine dieser Organisationsentscheidung lässt sich die ganze Reihe von Kommunen sowohl gegenüber der gesetzliche und damit auch operative Schnittstelle Emschergenossenschaft als auch dem Lippeverband zwischen der Stadt und dem Verband auflösen, was ihr Interesse an einer derartigen Aufgabenübertra- eine ganze Reihe von Synergien zur Folge hat. Sie gung auf der Grundlage des Landeswassergesetzes beinhalten unter anderem eine optimierte Steuerung von einer öffentlich-rechtlichen­ Körperschaft auf aller miteinander verbundenen Abwasseranlagen auf eine andere öffentlich-rechtliche­ Körperschaft, die der Grundlage integraler Entwässerungsplanungen im Rahmen der Abwasserbeseitigung­ dauerhaft und Synergien im Bereich von Planung, Bau und mit­einander verbunden sind, zum Ausdruck gebracht. Unterhaltung der Abwasseranlagen. Weiterhin werden die verbindlichen Neu- und Re-Investitionen in das ERFOLGSMODELL ­Kanalnetz laut Abwasserbeseitigungskonzept zum Flussmanager bestmöglichen Erhalt vorgenommen sowie die Sicher- 36 Vom Gesetzgeber wurde Wert darauf gelegt, dass stellung des Bereitschaftsdienstes rund um die Uhr im nach einer Übertragung der Aufgabe weiterhin – wie ganzen Jahr und bei der umfang­reichen IT-Nutzung schon vor über 10 Jahren in Hamm – die Entschei- die notwendige Cyber-­Sicherheit gewährleistet. Die dungen über die Gebühren, die Satzungen und das Anbindung an das Lager-­ und Einkaufsystem des Abwasserbeseitigungskonzept bei den kommunalen ­Verbandes führt zu weiteren positiven Effekten. Räten verbleiben und selbstverständlich auch weiter- hin die Planungshoheit. Das ist nichts Neues, da be- Für die Bürgerinnen und Bürger ändert sich dabei reits vor über 10 Jahren bei dem Erfolgsmodell nichts: Die Aufgabenübertragung von der Kommune Hamm diese Entscheidungskompetenzen ebenfalls auf die Emschergenossenschaft und die damit ver- bei der Stadt verblieben. bundene Neuorganisation beim Verband führt als ­solche und aus sich selbst heraus nicht zu Gebühren- steigerungen. Die Abwasserbeseitigung erfolgt auch zukünftig ohne Gewinn- und Steueraufschläge, was den Bürgerinnen und Bürgern bei den Gebühren wei- terhin zu Gute kommt. Als „Non-profit-Organisation“ erzielt die Emschergenossenschaft keine Gewinne, gibt lediglich die tatsächlichen Kosten über ihre Beiträ- ge weiter, und kommt somit seinem gesetzlichen Auf- trag, zum Wohl der Allgemeinheit und dem Nutzen seiner Mitglieder zu handeln zu sollen, in umfassender Weise nach. Damit wird die öffentlich-rechtliche Thomas Fock (Geschäftsbereichsleiter Aufgabenerfüllung als Teil der Daseinsvorsorge mit Mitglieder und Recht) Ausrichtung am Gemeinwohl nachhaltig gestärkt.

Der Rat der Gemeinde Nordkirchen war nach intensi- ver Diskussion von den technischen sowie wirtschaft- lichen Vorteilen überzeugt und hat am 27. September 2018 die Aufgabenübertragung auf den Lippeverband zum 1. Januar 2019 – ebenso wie bereits im letzten

Joachim Krause Jahr die Gemeinde Schmallenberg mit ihrer Aufgaben- (Stabsstellenleiter) übertragung auf den Ruhrverband – beschlossen. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

37 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

RE-INVESTITIONEN

Neben dem Endspurt beim Emscher-Umbau stellt auch die Bestandssicherung der in Betrieb befindlichen Anlagen eine im- mer wichtigere Aufgabe dar. Steigendes Anlagenalter und damit verbunden höhere Instandhaltungsaufwendungen führen unwei- gerlich dazu, dass viele Anlagen in Teilen oder auch vollständig erneuert werden müssen. Insbesondere elektrotechnische oder maschinentechnische Anlagenteile sind davon betroffen.

Insgesamt zeigt sich ein deutlicher Anstieg beim Erneuerungs- bedarf, der sich bereits durch gesteigerte Umsätze bei den Re-Investitionen widerspiegelt. Im abgelaufenen Jahr 2017 konnten die Re-Investitionsumsätze um rund 4,2 Millionen Euro auf 23,6 Millionen Euro gesteigert werden. Mittelfristig sind nach derzeitigen Abschätzungen jährlich bis zu 60 Millionen Euro erforderlich, um den Erneuerungsbedarf zu decken und so die Funktionsfähigkeit der Anlagen dauerhaft sicherzustellen. Flussmanager NACHHALTIGKEIT 38 Investitionen Bau

400

350 Ausgaben 300 in Mio. Euro 250 200 150 100 Christoph Habich (Gruppenleiter Betrieb) 50 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

NACHHALTIGKEIT Investitionen in Wasserwirtschaftliche Anlagen 25 Dirk Grüters Ausgaben (Klärmeister) in Mio. Euro 20

15

10

5

0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Die Belebungsbecken werden saniert. Flussmanager

SANIERUNG DER KLÄRANLAGE 39 DUISBURG-ALTE EMSCHER

Die Kläranlage Duisburg-Alte Emscher ist seit Ende Auch hier wird das grundlegende Verfahren betrachtet der 1980er-Jahre als voll biologische Kläranlage mit und analysiert, um zukunftsgerichtet umzurüsten. einer Ausbaugröße von 500.000 Einwohnerwerten Neben der Sicherstellung der Betriebs­-sicherheit liegt in Betrieb. Da viele Anlagenteile nicht mehr dem hier ein Schwerpunkt auf einer weiteren Erhöhung des heutigen technischen Standard entsprechen, sind Faulgasertrages und damit der Eigenstromerzeugung. umfangreiche Re-Investitionsmaßnahmen erforder- Die Anpassung des Rechengutaustrags startet 2019. lich. So werden neben dem Einsatz neuer, deutlich Durch den Umbau an dieser­ Stelle soll ein sehr störan- energieeffizienterer und wartungsärmerer Aggregate fälliger Betriebspunkt optimiert werden. Ziel ist es, die auch die einzelnen Klärstufen grundlegend verfah- nachfolgenden Klärstufen betriebssicher vor dem renstechnisch überprüft und auf den neuesten Stand ­Rechengut, das bei Niederschlägen immer konzentrier- der Technik gebracht. ter und in größeren­ Mengen in die Kläranlage gespült wird, zu schützen. Das Rechengut wird nach Entnahme Derzeit ist der Umbau der Belebungsanlage, das Herz- deutlich stärker gepresst und somit entwässert, was zu stück der Kläranlage, mit der gesamten Belüftungs- einer Senkung der Entsorgungskosten beiträgt. technik in vollem Gange. Das erste Belebungsbecken wurde im Juli 2018 zwecks Umrüstung außer Betrieb Den Re-Investitionen in die einzelnen Verfahrensstu- genommen. Mit der Umrüstung der Belebungsbe- fen des Klärprozesses folgt die Modernisierung des cken wird das Ziel verfolgt, die Stickstoffabbauleis- Betriebsgebäudes, in dem neben Unterbringung der tung zu erhöhen und somit die Abwasserabgabe für Büro- und Sozialräume, auch elementare Funktionen den Parameter Stickstoff weiter zu senken. Gleich- des Klärprozesses zusammenlaufen. Die Prozess­ zeitig wird durch neue Aggregate mit einer besseren leittechnik wurde bereits im Jahr 2012 erneuert. Regelbarkeit der Anlage eine Energieeinsparung in Nun folgend wird die weitere technische Gebäude­ Höhe von 1,2 Millionen kWh pro Jahr erwartet. Das aus­rüstung und die bauliche Substanz des Gebäudes Projekt soll bis Anfang 2020 fertiggestellt werden. betrachtet. Die Erweiterung der Ausbildungswerk- statt ist bereits seit 2016 abgeschlossen, sodass In Planung sind auch Re-Investitionen in die gesamte nun insgesamt acht Mechatroniker am Standort ihre Schlammbehandlungs- und Blockheizkraftwerk-Anlage. ­Ausbildung absolvieren können. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Erneuerung der Schlammverbrennung: WICHTIGER SCHRITT ZUM HYBRIDKRAFTWERK

In der Schlammverbrennung auf der Kläranlage in NACHHALTIGKEIT Bottrop wurde die Kesselanlage erneuert. Dazu wur- Energie einsparen und erzeugen de die Anlage bis Oktober außer Betrieb genommen. 200 Gesamtverbauch in Mio. KWH Damit unternehmen wir einen weiteren wichtigen (EG & LV) Schritt, um das „Hybridkraftwerk Emscher“ zu 180 modernisieren und die Betriebssicherheit der Eigen­ energieerzeugung in Bottrop zu gewährleisten. 160 Während des Stillstands wurden beide Hauptkessel ausgetauscht. Darüber hinaus wurden diverse 140

Dampfleitungen angepasst und optimiert. Das alles 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 geschah parallel zur jährlichen Revision der Schlammverbrennung. Der Stillstand wurde zudem Flussmanager zum kompletten Austausch der Mittelspannungs­ 100 Eigenerzeugung in Mio. kwh 40 anlage und zum Austausch­ von vier 10.000-Volt- (EG und LV) Trafos genutzt. Zeitgleich sanieren wir die Leitwarte 80 der ­Verbrennung. Das Ganze gleicht damit fast schon einer Operation am offenen Herzen! Dies alles findet 60 in ­enger Abstimmung der einzelnen Bereiche statt und ist ein Beispiel guter Projekt-Zusammenarbeit. 40

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Andreas Najelski (Projektleiter) NACHHALTIGKEIT Reinigungsleistung CSB EG Nges EG Reinigungsleistung Pges EG 100 in Prozent 80 60 40 20 0 Falko Lehrmann (Gruppenleiter 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Verbrennung) Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

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Austausch der Kesselanlage auf der Kläranlage Bottrop. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

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VOM KLÄRWERK ZUM KRAFTWERK

Im Jahr 2011 wurde unter dem Projekttitel „Vom Im Fall der neuen Dampfturbine hätten sich bei einer Klärwerk zum Kraftwerk – Hybridkraftwerk Emscher“ verspäteten Inbetriebnahme die Kosten auf bis zu 1,7 das Ziel verfolgt, den Standort Bottrop mit der Millionen Euro belaufen – und das nicht einmalig, son- ­Klär­anlage, der Schlammentwässerung und der dern jährlich über die gesamte Einsatzzeit der Turbine. zen­tralen Klärschlammverbrennung energieautark Mit den jetzt neu installierten bzw. erneuerten Anlagen zu entwickeln. Nach der erfolgreichen Inbetrieb­ kann sich der Standort Bottrop über das Jahr vollstän- nahme der neuen Blockheizkraftwerke und einer dig energieautark versorgen und aktuell sogar über- Photo­voltaik sowie einer Windkraftanlage konnte schüssige Energie in das öffentliche Netz einspeisen. vor dem Jahreswechsel 2017/2018 auch die neue, leistungsstarke Dampfturbine in Betrieb genommen Diese Situation wird sich allerdings mit der Inbetrieb- werden. nahme der neuen AKE-Pumpwerke in Gelsenkirchen und Bottrop wieder ändern. Über ein neu verlegtes, Die Aufbau- und Inbetriebnahmephase gestaltete eigenes Stromkabel werden diese Pumpwerke zu- sich besonders intensiv und schwierig, da aufgrund künftig mit Strom vom Standort Bottrop versorgt und einer Gesetzesänderung im Erneuerbaren-Energien-­ die überschüssige selbstproduzierte Energie sinnvoll Gesetz (EEG) ab dem 1. Januar 2018 auch für Bestands- und kostengünstig genutzt. Jede selbsterzeugte anlagen erhöhte Abgaben anfallen. Kilowattstunde am Standort ist deutlich günstiger ­ Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Energierecht

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde im Jahr 2000 als Instrument zur Förderung des Stroms aus erneuerbaren Energien konzipiert und seither stetig weiterentwickelt. Zuletzt wurde die Förderung schrittweise einge- schränkt. Die jüngste Änderung des Gesetzes aus 2017 hat für die zum Teil in die Jahre gekommenen Bestandsanlagen negative ­Auswirkungen: Nur noch bis Ende 2017 waren Erweiterungen um maximal 30 Prozent der elektrischen Anlagenleistung sowie Moder­ nisierungen durch Generator-Tausch möglich. Erweiterungen darüber hinaus oder nach dem Stichtag hätten eine EEG-Abgabepflicht auf eigenerzeugten Strom bedeutet. Damit bestand sofortiger Handlungsbedarf. In enger Abstim- mung zwischen den Geschäftsbereichen Betrieb und Planung und Bau wurde vereinbart, deutlich Flussmanager mehr Eigenenergie-Erzeugungsanlagen als bisher geplant bis zum 31. Dezember 2017 fertig 43 zu stellen. So konnte durch die vorgezogene Fertigstellung der Dampfturbine in Bottrop Eine neue Dampfturbine in Summe 1,7 Millionen Euro pro Jahr an wird eingebaut. Dauerlasten vermieden werden.

Aleksander Preuß (Klärmeister)

als eine extern eingekaufte. Schon im Januar 2018 konnte eine neue Bestmarke in Sachen Stromproduk- tion erreicht werden. Erstmals wurden am Standort mehr als 10.000 kW Leistung produziert!

Der nächste Schritt auf dem Weg zu einer Entwick- lung eines nicht nur energieneutralen, sondern auch

CO2-neutralen Standorts ist aktuell in Vorbereitung. So wurde im Juli 2018 bei der zuständigen Bezirks­ regierung in Münster ein Antrag zur Errichtung einer Dr. Lars Günther thermosolaren Klärschlammtrocknung eingereicht. (Gruppenleiter Mit dieser innovativen Technik, den Heizwert des Betrieb) Klärschlamms nicht mehr mit Stein- und Braunkohle zu erhöhen, sondern die Sonne und die Abwärme für die Heizwertanreicherung zu nutzen, sollen am

Standort Bottrop zukünftig etwa 60.000 Tonnen CO2 eingespart werden! Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

44 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

WASSERWIRTSCHAFT 4.0

Unsere Betriebsanlagen werden regelmäßig gewar- umgebung. Die Automatisierungsebenen der Betriebs- tet und erneuert. Dennoch entsprechen sie nicht anlagen sind über eine Kombination aus EGLV- mehr dem neuesten Stand der Technik und weisen – Kabelnetz und Internetverbindungen mit den zentra- trotz der zeitgleich laufenden Neubaumaßnahmen – len Serversystemen verbunden. Die Sicherung der im Mittel aller Ablagen einen hohen Re-Investitionsbe- Netzwerk- und Internetverbindungen erfolgt entspre- darf auf. Dies gilt insbesondere für die im Einsatz chend gesetzlicher Vorgaben (IT-Sicherheitsgesetz) befind­lichen Prozessleitsysteme und die damit ver- bzw. den Grundsätzen des Bundesamtes für Sicher- bundene Automatisierungstechnik. Die nun erforder- heit in der Informationstechnik. liche Anpassung hat den Vorteil, dass durch die ­Einführung von virtuellen Prozessleitsystemen der Das Technik-Konzept sieht eine Vielzahl von neuen technische Standard signifikant erhöht werden kann. Funktionen und Möglichkeiten vor, die durch den heutigen Aufbau der Automatisierungs- und Prozess- Ein im April 2018 beschlossenes neues Technik- leittechnik nicht bzw. nur eingeschränkt gegeben Konzept sieht vor, die Prozessleittechnik von der sind. Betrachtungen zur Wirtschaftlichkeit der virtuellen Automatisierungsebene auf den Anlagen selbst zu Prozessleitsysteme haben zudem ergeben, dass entkoppeln. Wesentliche Komponenten der virtuellen allein bei der Hardwarebeschaffung und -wartung Prozessleitsysteme sind redundante Serversysteme viele Komponenten und damit Tätigkeiten eingespart mit Standort in der Hauptverwaltung in Essen und werden können. Die Investitionskosten gegenüber perspektivisch der Kläranlage Bottrop als System­ dem bisherigen System sind eindeutig geringer. Flussmanager 45 Der Umrüstungsprozesses für alle Betriebsanlagen orientiert sich an den Nutzungs- und Abschreibungs- zeiträumen und wird voraussichtlich bis zu zehn Jahre dauern.

Michael Hüllen (Gruppenleiter Nachrichtentechnik) BeimGeschäftsbericht 4. Experten-Forum Emschergenossenschaft 2017/2018 in Gelsenkirchen. Flussmanager

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Der Maßnahmenplan 2020+: EIN BAUSTEIN DER ZUKUNFTSINITIATIVE

Unsere Zukunft liegt in lebendigen und lebenswerten 2014 haben wir uns als Emschergenossenschaft mit Städten mit attraktiven, grün-blauen Infrastrukturen. der Absichtserklärung zur Zukunftsinitiative „Wasser Diese gewinnen für die Stadtentwicklung zunehmend in der Stadt von morgen“ zu einem gemeinsamen an Bedeutung. Bedingt durch den Klimawandel ­Engagement mit unseren Mitgliedskommunen und nehmen Starkregenereignisse und Hitzeperioden in dem Land NRW für eine nachhaltige Stadtentwicklung ihrer Häufigkeit und Intensität zu. Die Städte stellt bekannt. Seitdem ist vieles erarbeitet und umgesetzt dies vor besondere Herausforderungen und eröffnet worden. Zusammen mit den Planungs-, Bau- und zugleich Chancen, Stadträume gesundheitsförderlich ­Umweltdezernenten der Emscher-Kommunen stellen und nachhaltig zu gestalten. wir mit dem Maßnahmenplan 2020+ weitere Weichen. Ein jährlich stattfindendes Forum bietet für Experten sämtlicher Fachbereiche und Hierarchien der Kommu- nen die Plattform zum Dialog und zum persönlichen Erfahrungsaustausch. Im Rahmen des 3. Experten-­ Michael Becker (Abteilungsleiter Forums im November 2017 wurden zahlreiche Ideen Wasserwirtschaft) in Workshops erarbeitet. Diese Ideen wurden dann als „Arbeitsaufträge“ an die Dezernentenrunde weiter­ gegeben. Dazu wurde der Maßnahmenplan 2020+ erarbeitet und am 19. März 2018 vorgestellt. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

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Er enthält Vorhaben zu den drei Bereichen: Nach und nach werden diese Themen von den Emscher-Kommunen und den Netzwerken erarbeitet • Entwicklung nachhaltiger Zukunftsstrategien und in das Verwaltungshandeln eingebracht. So • Produkte und Dienstleistungen, unter ­wurde beispielsweise in Dortmund per Beschluss anderem für vernetztes und kooperatives die Gründachstrategie verbindlich eingeführt oder in Verwaltungshandeln Essen die Arbeitshilfe für Wassersensibilität in der • Gestaltung von Plattformen für den Bauleitplanung verabschiedet. Die weiteren Themen Wissens- und Erfahrungsaustausch sind in Bearbeitung.

Die konkreten Themen umfassen unter anderem: Am 27. September schließlich fanden sich rund 300 Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen • Strategie zur Dachbegrünung der Emscher-Lippe-Region zum 4. Experten-Forum • Wassersensibilität in der Bauleitplanung „Zukunftsinitiative Wasser in der Stadt von morgen“ • Gesundheitsförderliche Stadtentwicklung ein. In der Gelsenkirchener Emscher-Lippe-Halle mit grün-blauer Infrastruktur ­wurden in 27 Workshops und einem World-Café ge- • Quartiersentwicklung mit Wasser meinsame Lösungsansätze um die Themen Hitze, • Umgang mit dem Klimawandel Trockenheit und Starkregen erarbeitet. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Dreistachliger Stichling: FISCH DES JAHRES 2018

Ein kleiner Fisch mit einem außergewöhnlichen Nestbau ist eine Eigenschaft, die man eher der Vogel­ Brutverhalten ist in diesem Jahr zum „Fisch des Jah- welt und weniger den Fischen zuschreiben würde: res“ gewählt worden: der Dreistachlige Stichling – Tatsächlich aber baut das Männchen, das zur Laich- mit wissenschaftlichem Namen „Gasterosteus acule- zeit farbenprächtig und ansonsten eher unauffällig atus“. Doch warum wurde die winzige, unscheinbare gefärbt ist, aus Pflanzen- und Algenmaterial ein Nest Fischart, die quasi keine Bedeutung für die Angelei auf dem Gewässerboden. Der früher weit verbreitete und den menschlichen Verzehr hat, ausgewählt? Dreistachlige Stichling war nahezu in allen Fließge- wässern zu finden. Dank seiner Salzverträglichkeit Mit der Wahl zum „Fisch des Jahres“ möchten der kann er sogar in marinen, küstennahen Lebensräumen Deutsche Angelfischereiverband (DAFV), das Bun- überleben. desamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deut- scher Sporttaucher (VDST) zeigen, dass auch kleine Im Emscher-System waren die Bestände dieser an Fischarten wichtige Funktionen in unseren Gewäs- sich recht widerstandsfähigen Fischart stark zurück- ser-Ökosystemen übernehmen. Gleichzeitig soll aber gegangen. Hier waren die meisten Gewässerstrecken auch der Blick für die besondere Lebens- und Verhal- aus bekannten Gründen sogar ganz frei von Fischen. Flussmanager tensweise dieser Fischart geschärft werden – denn Nach derzeitigem Kenntnisstand haben im Em- 48 der Dreistachlige Stichling baut während seines scher-System nur drei Fischarten das vergangene Brutgeschäftes Nester! Jahrhundert mit industrieller Nutzung und offenen Schmutzwasserläufen bis heute überdauern können. Einer davon ist der Dreistachlige Stichling. Heute zählt er in nahezu allen ökologisch umgebauten Gewässerabschnitten zu den ersten Rückkehrern. ­Inzwischen ist er im Revier wieder weit verbreitet und es ist zu erwarten, dass diese Fischart mit dem Abschluss des Emscher-Umbaus das gesamte Gewässer­system nahezu vollständig wiederbesie- deln wird.

Gunnar Jacobs (Mitarbeiter Gewässer- und Landschaftspflege)

Dr. Mario Sommerhäuser (Abteilungsleiter Flussgebiets­ management) Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

49 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

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Wenig Wasser in der Emscher an der Mündung. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Hydrologische Situation: ERNEUT ZU TROCKEN VON NOVEMBER BIS SEPTEMBER

Das bisherige Wasserwirtschaftsjahr 2018 (Novem- ber 2017 bis September 2018) fiel erneut überwie- gend trocken aus. Bis auf die Monate November bis Januar und März waren alle Monate innerhalb des Betrachtungszeitraums deutlich zu trocken. War das hydrologische Winterhalbjahr (November 2017 bis Marc Krüger April 2018) mit 399 mm gegenüber dem langjährigen (Mitarbeiter Team Niederschlag Mittel von 374 mm noch eher durchschnittlich ver- und Klima) teilt, so stellte sich bereits vereinzelt ab Februar und insbesondere von April bis September eine außer­ gewöhnliche Trockenheit im Emscher-Gebiet ein. Ins- gesamt wurden im 594 mm Niederschlag gemessen. Damit wurde der langjährige Mittelwert der Referenz- reihe um etwa 19 Prozent unterschritten. Flussmanager 51 Die Trockenheit fand im Juli ihren Höhepunkt mit neuen Die Abflüsse der Emscher lagen, außer im Zeitraum Rekordwerten. So wurde mit 14 mm Niederschlag von November bis Januar, alle unterhalb der langjäh- (83 Prozent Unterschreitung des langjährigen Mittels) rigen Werte des bisherigen Wasserwirtschaftsjahres. und 322,3 Sonnenscheinstunden der trockenste und Die Niederschläge in der ersten und zweiten Dezem- sonnenscheinreichste Monat seit Aufzeichnungs­ berhälfte sorgten für ansteigende Pegel. Kritische beginn registriert. Mit 77 Sommertagen wurden im Wasserstände und Überschreitungen von Einsatz- Wasserwirtschaftsjahr 2018 bis Ende August sechs schwellen wurden nicht erreicht. Der bisher höchste Sommertage mehr als im bisherigen Rekordjahr Tagesabfluss im Wasserwirtschaftsjahr 2018 wurde 2006 verzeichnet. Damit nahm der meteorologische am Emscher-Pegel „Königstraße“ am 14. Dezember Sommer 2018 (Juni bis August) mit 20 °C den dritten 2018 mit 74,4 m³/s registriert und liegt damit unter- Platz neben dem gleichwarmen Sommer 1947 (20 °C) halb des statistischen Abflusswertes von häufiger und dem Rekordsommer 2003 (20,3 °C) ein. als einmal in einem Jahr.

Bettina Krüsken (Mitarbeiterin Team Hydrologie und Hydraulik) Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Flussmanager

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Die Emscher in Castrop-Rauxel. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Die Emscher-Promenade: EIN VERBINDENDES BAND

Zug um Zug werden mit dem Voranschreiten des ­Emscher-Umbaus die betrieblichen Wege der Gewäs- serunterhaltung für die Freizeitnutzung freigegeben. Nicht nur die Bevölkerung vor Ort hat die Möglichkeit, an unseren Gewässern entlang zu radeln, begeistert aufgegriffen. Immer mehr gelten unsere Wege am Wasser auch für auswärtige Gäste der Region als Geheimtipp.

Das Land NRW hat im Rahmen des Europäischen Infrastrukturfonds einen Förderaufruf zur Entwick- lung der Grünen Infrastruktur erlassen. Wir haben uns gemeinsam mit den Kommunen Herne, Herten, Prof. Dr. Martina Oldengott (Gruppenleiterin Recklinghausen und Castrop-Rauxel mit dem Strategische Handlungskonzept Emscherland 2020 um eine Raumentwicklung) ­Zu­wendung beworben. Zu den Projekten, die eine Förderempfehlung erhalten haben, gehört die Em- scher- Promenade in einem Pilotabschnitt von circa Flussmanager 20 Kilometern, die sich vom Hochwasserrück­ ­halte­ 53 becken Castrop-Rauxel-Ickern/Dortmund-Mengede bis zur westlichen Stadtgrenze von Herten erstreckt.

In diesem Abschnitt möchten wir zeigen, wie im Rahmen von Pflegemaßnahmen ein attraktiver Grün- zug an der Emscher entstehen kann. Es geht darum, mit behutsamen Gehölz-Rückschnitt-Maßnahmen und der Freistellung vorhandener wertvoller Feld­ gehölze und Bäume wieder Sichtbeziehungen auf die Emscher herzustellen, die verkrauteten Bankette am Wegrand zu mähen und ein insektenfreundliches Blütenband zu initiieren.

Christina Pfeffer Wir haben Orte am Emscher-Lauf identifiziert, an (Mitarbeiterin Strategische ­denen nach dem Rückbau der Baustellen für den Raumentwicklung) Abwasserkanal Emscher mehr Handlungsspielraum besteht, um Aufenthaltsqualitäten und Rastplätze zu schaffen. An den Einstiegspunkten, aus den Stadtquartieren an der Emscher und ihrer Neben­- läufe kommend, verbessern wir gleichzeitig die Orientierung.

Die Zusammenarbeit mit drei Beschäftigungsträgern des Kreises Recklinghausen, mit dem Kreisgarten- bau-Lehrbetrieb und dem Beschäftigungsunterneh- men ‚Weg und Raum‘ ermöglicht es, die durch Förde- rung geschaffenen Werte über einen langen Zeitraum fachgerecht zu pflegen und die Bestände qualitäts- voll zu entwickeln. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

AKTUELLES Aktuelles 54 AUF DEM WEG IN DIE ZUKUNFT FACHKRÄFTEMANGEL, BILDUNG UND FORSCHUNG SIND NUR EINIGE THEMEN, MIT DENEN WIR UNS AKTIV AUSEINANDERSETZEN. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Aktuelles

55 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

SANIERUNGS- MASSNAHMEN AM EMSCHER- HAUS

Unsere Hauptverwaltung – das Emscher-Haus in Essen – wurde vor über 100 Jahren nach Plänen des Architekten Wilhelm Kreis errichtet. Nachdem im 2. Weltkrieg das imposante Gebäude stark be- Aktuelles schädigt wurde, dauerte die vollständige Wiederher- 56 stellung bis 1954 an. In den Folgejahren wurden immer weitere Anbauten geschaffen und das denk- malgeschützte Treppenhaus einer aufwändigen Restaurierung­ unterzogen.

Nachdem im Sommer 2017 teils „fußballgroße“ Ge- simsteile aus der Fassade gefallen waren, musste die Natursteinsubstanz durch einen Sachverständi- gen begutachtet werden. Mit dem Ergebnis, dass die gesamten Fassadenflächen einen großen Sanie- rungsrückstand aufwiesen und teilweise eine Gefähr- dung von Personen bestand. Da man das gesamte Gebäude einrüsten musste, war es sinnvoll, in die- sem Zuge auch die marode Dachfläche und die stark veralteten Fenster zu sanieren und die Kälteanlage auszutauschen. Für die gesamte Sanierung wurden Kosten von knapp zwei Millionen Euro veranschlagt.

Ende Mai 2018 haben dann die Fensterbauer mit der ausgesprochen ambitionierten Aufgabe begonnen, insgesamt 338 Fenster im laufenden Betrieb zu Blick in den Innenhof des Emscher-Hauses in Essen während der Sanierungsarbeiten. wechseln. Diese Aufgabe haben sie auch tatsächlich Anfang Juli im Zeitplan vollendet! Ende August wur- den die Austauscharbeiten der Klimaanlage abge- schlossen und Mitte Oktober die Dach- und Natur- Die Auswahl verwendeter Baumaterialien wurde im- steinarbeiten beendet. Die verlorengegangene oder mer unter Berücksichtigung ökologischer Vertret- stark angeschlagene Substanz wurde sehr sensibel barkeit bzw. Verträglichkeit in Verbindung mit indivi- wieder zum historischen Vorbild zurückgeführt. So duellen bautechnischen Ansprüchen getroffen. Die wird das geschichtsträchtige Gebäude für lange Jah- gesamte Fensterkonstruktion hat deutlich verbes- re konserviert, was letztlich auch für das Quartier ei- serte Wärmedämm- und Schallschutzeigenschaften nen Mehrwert bedeutet. und bei den Dämmarbeiten des Daches sind die Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Aktuelles

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Jan Weber (Architekt, Mitarbeiter Facility Management) entsprechenden Bauteile der geheizten Bereiche hohen Maß an Qualität abgeschlossen. Nicht nur alle zusätzlich ertüchtigt und alte Kältebrücken behoben Gewerke haben hier mit viel Einsatz an der Umset- worden. Die gesamte Maßnahme ist vor diesem zung gearbeitet – vor allem auch die Mitarbeiterinnen Hintergrund als gutes Beispiel für nachhaltiges und Mitarbeiter haben sehr viel Verständnis und Handeln der Verbände einzuordnen. Die Sanierungs- Rücksicht aufgebracht. Letztendlich können wir sehr maßnahme wurde im Rahmen der Kostenberech- zufrieden auf eine wirklich gelungene Baumaßnahme nung und Terminplanung mit einem außergewöhnlich zurückblicken. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Forschung zum Emscher-Umbau: MIT DER UNIVERSITÄTS- ALLIANZ RUHR

Mit der schrittweisen Inbetriebnahme des Abwasser- kanals Emscher ist uns ein historischer Meilenstein innerhalb unseres Generationenprojekts „Em- scher-Umbau“ gelungen. Schritt für Schritt kommen wir nun unserem Ziel, der Abwasserfreiheit, näher. Mit Blick auf dieses Ziel ergeben sich für uns neben unserem Kerngeschäft weitergehende Möglichkeiten und Aufgaben: Wie soll eine revitalisierte Emscher ausgestaltet werden, um einen möglichst großen Mehrwert für die Region zu bieten? Wie entwickeln wir das Emscher-System zu einem echten Mitmach- Fluss?

Aktuelles Unter diesen Gesichtspunkten wird sich die Rolle 58 unserer Emschergenossenschaft künftig verändern. Vor einer Ausweitung des Engagements für unsere Region gilt es jedoch zunächst herauszuarbeiten, welche Mehrwerte Investitionen in eine ökologische Erneuerung für die umliegenden – oftmals sozial ­benachteiligten – Quartiere bieten können. Darüber hinaus möchten wir darstellen, was andere Akteure des Ruhrgebiets aus dem erfolgreichen Emscher-­ Umbau lernen können. Zwar liegen unter dem Stich- wort „Ökosystemleistungen“ und mit dem Gutachten des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung be- reits Ergebnisse vor, neben den dort betrachteten Themen sind jedoch weitere Folgen z.B. für den lokalen Immobilienbestand, für den Tourismus oder für die Gesundheit der Bevölkerung zu erwarten. ­Welche Rolle können wir hier künftig spielen?

Diesen und ähnlichen Fragestellungen soll im Rahmen unserer Kooperation mit dem Kompetenzfeld „Metro- polenforschung“ der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) mittels einer inter- und transdiziplinär ausgerichteten wissenschaftlichen Begleitung der Den technischen Erfolg des Emscher-Umbaus garan- Transformation des Emscher-Gebietes in der End- tieren wir! Damit die Politik unsere Ideen für das phase des Emscher-Umbaus bis 2021 nachgegan- zentrale Revier aufgreift und daran anknüpft, müssen gen werden. In Forschungsprojekten, Real-Laboren wir die ökologischen, ökonomischen, sozialen und und (inter-)national ausgerichteten Konferenzen wer- kulturellen Dimensionen dieses Transformationspro- den beispielsweise Themenbereiche wie Gesundheit zesses darstellen und kommunizieren können. Die und Stadt, Infrastrukturgestaltung, transformative Projekte mit der Universitätsallianz Ruhr schaffen Governance und urbane Ökosysteme bearbeitet. ­dafür wichtige Grundlagen. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Elena Burges (Referentin Wasserwirtschaft) Aktuelles

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Professor Michael Depledge, britischer Meeresbiologe und Ökotoxikologe, spricht über den Zusammenhang von Umfeld und Gesundheit.

Vortrag des britischen Professors Hugh Barton bei der Konferenz „Potenziale für Gesundheit durch das Genera­tionenprojekt Emscher-Umbau“ im Dezember 2017. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

DEM FACHKRÄFTEMANGEL ENTGEGEN

In den kommenden zehn Jahren erwarten wir über Jörg Saathoff 200 Austritte im technisch- gewerblichen Bereich (Abteilungsleiter Instandhaltung) durch anstehende Renteneintritte. In Zeiten eines im- mer größer werdenden Fachkräftemangels ist es un- ser Ziel, vorhandenes Know-how zu bewahren und neue, engagierte Fachkräfte einzustellen. Ein wichtiger Baustein hierbei ist das Thema Ausbildung. Unsere Ausbildung im technischen Bereich ist bisher schon sehr erfolgreich: Rund 10 Fachkräfte pro Jahr wer- den von uns in den Berufen Industriemechaniker/-in, Eine neue Ausbildungsmeisterin übernimmt künftig, Elektroniker/-in, Mechatroniker/-in, Fachkräfte für neben der Ausbildung der Mechatroniker/-innen in Abwassertechnik und Wasserbauer/-in ausgebildet. Bottrop, eine wichtige Schlüsselfunktion: Sie wird Die ehemaligen Auszubildenden arbeiten heute mit ­unter anderem den zukünftigen Bedarf an Fach­ großem Engagement in unterschiedlichen Bereichen kräften ermitteln, Ausbildungsplätze entsprechend unserer Verbände. Um hierauf weiter aufzubauen, der Nachfrage flexibel besetzen, die Ausbilder bei der Aktuelles geht nun ein neues Ausbildungskonzept in die Um- Umsetzung der Ausbildungsinhalte unterstützen, 60 setzung. Das neue Konzept sieht mehr Auszubilden- Rahmenpläne steuern sowie die Junghandwerker de, eine bedarfsgerechte Ausbildung und neue mo- und -handwerkerinnen frühzeitig in den Betrieb ein- derne Ausbildungszentren vor. In den kommenden binden. Gleichzeitig werden wir in Zukunft ein Berufs- Jahren werden wir das Angebot für die gewerblich- findungsjahr für Bewerberinnen und Bewerber in der technischen­ Berufe deutlich erweitern. Die Zahl der Vorbereitungs- und Entscheidungsphase anbieten. Auszubildenden soll langfristig von bislang 40 auf 87 Damit profitieren nicht nur wir von dem qualifizierten an den Standorten Dinslaken, Bottrop, Duisburg und Nachwuchs – wir unterstützen die gesamte Region Lünen erhöht werden. Zudem bilden wir auch in dabei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. den Berufen Bauzeichner/-in, Fachinformatiker/-in Die Investition in Ausbildung – übrigens nicht nur für Systemintegration, Geomatiker/-in, Industriekauf­ im technischen, sondern auch im kaufmännischen leute und Kaufleute für Bürokommunikation aus. Bereich – ist eine Investition in die Zukunft unserer Verbände und somit auch ein Beitrag zur nachhal­ Um künftig mehr Ausbildungsplätze anbieten zu kön- tigen Entwicklung der gesamten Region. nen, werden im Verbandsgebiet drei neue Ausbil- dungszentren aufgebaut. Das erste Ausbildungszent- rum für insgesamt 24 Auszubildende entsteht in Bottrop. Es soll 2019 in Betrieb genommen werden und die Ausbildung aller gewerblich-technischen ­Berufe unter einem Dach vereinen. Als nächstes NACHHALTIGKEIT steht der Bau von zwei weiteren Ausbildungszentren Anzahl der Auszubildenden in Lünen 2021/22 und Dinslaken 2022/23 an.

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2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Aktuelles

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24 Azubis haben im August 2018 ihre Ausbildung begonnen. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Aktuelles

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WEINBERGE IM Sonja Heldt (Mitarbeiterin Abteilung NEUEN EMSCHERTAL Flussgebietsmanagement)

Am Phoenix See in Dortmund-Hörde haben wir im Seit 2018 geht die Erfolgsstory weiter: Ein neues EU- Zuge des Emscher-Umbaus bereits 2012 einen Recht erlaubt wesentlich größere Anbauflächen und kleinen Projektweinberg mit 96 Rebstöcken angelegt. so wurde aktuell in Zusammenarbeit mit der Stadt Dass die Rebsorte ausgerechnet Phoenix heißt ist Dortmund und durch engagierten bürgerschaftlichen eher Zufall, die Auswahl war bestimmt von der Einsatz in Dortmund-Barop im Umweltkulturpark – in ­Eignung für den Anbau in höheren Breitengraden direkter Nachbarschaft zum Rüpingsbach – ein grö- und ihre Pilzresistenz. Zwei Ziele werden mit diesem ßerer Weinberg angelegt. Hier stimmen Mikroklima Projekt verfolgt: Die Dokumentation des Klima­ und Topographie, so dass im Mai 2018 über 300 wandels über die gestiegenen Möglichkeiten, Reb- ­Rebstöcke gepflanzt werden konnten. Diesmal wurden sorten auch im Norden erfolgreich anzubauen und Rotweinreben der ebenfalls pilzresistenten Sorte die Vermittlung der neuen Lebensqualität durch den Cabaret Noir gepflanzt. Emscher-Umbau. Seit 2014 wird der Ertrag der Lage „Neues Emschertal“ jedes Jahr auf einem Bioweingut Diesen „Mitmach-Weinberg“ wollen wir auch zukünf- in der Pfalz vinifiziert und auf Flaschen gezogen. Bei tig zusammen mit Bürgerinnen und Bürger betreiben. der öffentlichen Verkostung wird der Wein dann für Vorkenntnisse sind nicht notwendig, eine gelernte einen sozialen Zweck versteigert. Önologin gibt vor Ort praktische Einblicke in den ­Alltag eines Winzers. Vielleicht sind ja auch ein paar Tipps für den Wein im eigenen Garten dabei. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Kein stummer Frühling: AKTIV GEGEN DAS INSEKTENSTERBEN

Langzeitstudien aus verschiedenen Regionen Die Einsaat der Deiche mit Regio-Saatgut erfolgt im Deutschlands zeigen klar, dass in den letzten 30 Jahren Rahmen der Umbauprojekte oder Re-Investitions- die Menge der Insekten in Deutschland dramatisch maßnahmen. Parallel haben wir entlang der Emscher abgenommen hat: um durchschnittlich 76 Prozent. zwischen Dortmund und Dinslaken bereits eine Die Folgen des Insektensterbens sind weitreichend: Vielzahl von Imkerkooperationen abgeschlossen, Etwa 80 Prozent der wild wachsenden Pflanzen bei denen durch Bereitstellung von Stellplätzen für werden von Insekten bestäubt – bleiben die Insekten Bienenvölker die lokalen Imker unterstützt werden. weg, können sich auch die Pflanzen nicht mehr ver- Unter dem geschützten Markennamen „Emscher- mehren. Insekten sind aber auch die entscheidende Gold“ kann dieser Honig erworben werden. Unser Nahrungsquelle für viele andere Tiere, zum Beispiel Beitrag zur Erhöhung der biologischen Vielfalt ist ernähren sich etwa 60 Prozent aller Vogelarten von also nicht nur visuell über mehr Blütenreichtum ihnen. Ohne Insekten bleibt der Frühling stumm! erfahrbar, sondern geht auch durch den Magen. Das ist gelebte Nachhaltigkeit! Als einer der großen Flächenbesitzer in Nordrhein- Aktuelles Westfalen haben wir gute Möglichkeiten, durch ge- 63 eignete Maßnahmen für die Bienen und gegen das Insektensterben aktiv zu werden. Deshalb sollen nun, wo immer möglich, insektenfreundliche Saat­ mischungen zur Begrünung verwendet werden. Auch für die Deichpflege sollen geeignete Abschnitte er- mittelt werden, auf denen eine extensive Pflege öko- logisch sinnvoll relevant und genehmigungsfähig ist.

Blumenwiese am Hof Emschermündung in Dinslaken. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Unsere Bildungs­ veranstaltungen verbinden Praxis und Theorie. Aktuelles

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Emscher-Exkursionsbaustein:

Kerstin Stuhr MEHR DRAUSSEN (Bildungsreferentin) LERNEN

2016 startete erfolgreich das Exkursionsprogramm Damit vermitteln wir nicht nur Wissen. Wir verankern „Auf ins Neue Emschertal“ – ein gemeinsam mit der auch wasserwirtschaftliche Themen langfristig und Biologie-Didaktik der Uni Essen-Duisburg entwickeltes breitenwirksam bei unserer wichtigsten „Ressource“ Angebot zum Emscher-Umbau für den Schulunter- – der jüngeren Generation! Wer bereits als Kind den richt in Grundschulen und weiterführenden Schulen. umweltgerechten Umgang mit Natur und Wasser Schülerinnen und Schüler erleben in einem spannen- kennenlernt, findet dies als Erwachsener selbstver- den Unterricht die renaturierten Gewässer als neuen ständlich. Entlang der Emscher wurden mit dem Lebensraum in Duisburg, Essen, Gladbeck, Herne Bildungsangebot im vergangenen Jahr 34 Schulen und Dortmund. mit rund 2.300 Kindern und Jugendlichen erreicht. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

ERNEUTE AUSZEICHNUNG FÜR UNSERE GESUNDHEITS- FÖRDERUNG Aktuelles Feierliche Übergabe an Raimund 65 Echterhoff (Vorstand Personal und Nachhaltigkeit), Birgit Teschner (Stabsstellen­ leiterin) und Bernd Schwarz (stellvertretender Personalrats- Vorsitzender).

Gesundheit am Arbeitsplatz wird bei unseren Verbän- Der Corporate Health Award will die Vorbildfunktion den besonders groß geschrieben. Das Arbeits- und guten betrieblichen Gesundheitsmanagements durch Gesundheitsschutzmanagement zählt zu den erklär- das Verleihen von Preisen und Gütesiegeln in beson- ten Zielen und ist ein wichtiger Bestandteil des inter- derem Maße hervorheben. Verliehen werden sie nen Managementsystems. Vorstand und Personalrat an Unternehmen, die sich nachweislich überdurch- stimmen überein, dass die Förderung des Arbeits- schnittlich für die Gesundheit der eigenen Mitarbeite- und Gesundheitsschutzes unverzichtbarer Bestandteil rinnen und Mitarbeiter engagieren, eine vorausschau- einer modernen Personalpolitik sind und einer beson- ende, nachhaltige Personalstrategie verfolgen und deren Beachtung und Unterstützung bedürfen. dies im Rahmen des Corporate Health Audits in entsprechender Form dokumentieren. Im Rahmen Entsprechend groß war die Freude, dass wir 2017 be- der Qualitätssicherung wurden ein mehrstufiges reits zum dritten Mal mit dem „Corporate Health ­Verfahren sowie eine individuelle Punktesystematik Award“ ausgezeichnet wurden. Bei dieser renommier- entwickelt. Unser Ergebnis ist seit 2010 überdurch- ten Auszeichnung handelt es sich um eine gemeinsa- schnittlich gut. Dies ist eine herausragende Bestäti- me Initiative von Handelsblatt, TÜV SÜD Life Service gung unserer Arbeit im Gesundheits- und ­Arbeitsschutz. und EuPD Research unter der Schirmherrschaft des Gleichzeitig empfinden wir diesen Preis aber auch als Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Verpflichtung, uns permanent weiter zu verbessern. Unsere beiden Verbände konnten sich mit ihrer Gesundheitsförderung in der Kategorie „Energie und Wasserwirtschaft“ gegen die Mitbewerber durchsetzen. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

#Läuftbeiuns EGLV IN DEN SOZIALEN MEDIEN

Erfolgreich ist auch unser Emscher-Lippe-Blog, mit dem wir seit dem Sommer 2014 ein Alleinstellungs- merkmal in der öffentlich-rechtlichen Wasser­wirt­ schaft einnehmen. Hier veröffentlichen wir pro Woche drei Beiträge. Unsere Serie „Gesichter der Verbände“, in der wir jeden Freitag eine Kollegin bzw. einen Kollegen vorstellen, gehört zu den beliebtesten Beiträgen. Über 30 Portraits gibt es bereits und bei über 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird uns der „Stoff“ wohl vorerst auch nicht ausgehen. Bisher konnten wir die Zahl der Besucher und Seiten- aufrufe von Jahr zu Jahr steigern. Neben Facebook und unserem Blog twittern wir seit 2013 – unser Aktuelles schnellster Kanal. Die Zahl der Aufrufe unserer 66 Meldungen verzeichnet auch hier eine deutliche 1 ­Steigerung. Das zeigt, dass unsere Informationen eine große Zielgruppe erreichen. So hat beispiels­ weise ein Tweet zum Dreistachligen Stichling, dem Fisch des Jahres 2018, die sagenhafte Zahl von fast 10.000 Seitenaufrufen bei Twitter erreicht.

Bereits seit einigen Jahren kommunizieren wir unse- Mit Instagram ist im August 2018 ein weiterer Social- re Themen auch erfolgreich in den sozialen Medien: Media-Kanal hinzugekommen, der unser Angebot vor über unseren Emscher-Lippe-Blog, unseren Twitter- allem optisch abrundet. Fotografische Highlights von Kanal oder per YouTube. Seit Anfang 2018 sind wir Emscher und Lippe zeigen die großen Fortschritte auch auf Facebook aktiv. Täglich ein bis zwei unserer täglichen Aufgaben. Meldungen rund um unsere Verbände posten wir dort seit unserem Start am 1. Februar. Die Bandbreite­ reicht von der Baustellen-Umleitung über Stellenan- zeigen und Veranstaltungstipps bis hin zu politischen Positionen wie beispielsweise zum Thema JEFTA. Über Facebook wollen wir vor allem Bürgerinnen und Bürger ansprechen, die mit unseren Themen unmittel- bar in Berührung kommen. Natürlich finden sich darü- ber hinaus auch alle Nutzerinnen und Nutzer wieder, die ein generelles Interesse an unseren Themen haben. Aktuell haben wir über 1.300 Abonnenten. Doch nicht nur unsere „Follower“ erreichen wir mit unseren Beiträgen – so hatte beispielweise unser Video zum Durchstich am Sellmannsbach in Gelsenkirchen 3 mehr als 15.000 Aufrufe! Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Neue Mitarbeiterzeitung: ALLES IM FLUSS Aktuelles

67 War die Mitarbeiterzeitung bis Ende 2016 noch das wichtigste Medium in der internen Kommunikation, so hat sich die Situation mit dem Start unseres neu- en Intranet-Portals verändert. Das Portal ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun die erste Quelle für hausinterne News. Es war an der Zeit für eine komplette Überarbeitung der Zeitung.

Das neue Format hat eine moderne Magazinoptik: Die Titelseite ziert blatthoch ein spektakuläres Foto zum 2 Schwerpunktthema.­ Das Layout orientiert sich an der Optik der Geschäftsberichte. Bei der Wahl des neuen Titels hat die Belegschaft abgestimmt und sich mit großer Mehrheit für „Alles im Fluss“ entschieden. Es ­erscheinen vier Ausgaben pro Jahr.

Unsere Kommunikation versorgt die Presse regel­ mäßig mit aktuellen Meldungen, steuert die Social ­Media-Kanäle, pflegt die Webseiten und unterstützt die Fachabteilungen in der Projektkommunika­tion. Ne- ben Marketingmaßnahmen gehören unter anderem Geschäftsberichte, Flyer und Broschüren sowie die interne Kommunikation ebenfalls zum umfangreichen Aufgabengebiet. Neu dabei im Team (3 Vollzeit- und 4 Teilzeit-MitarbeiterInnen und eine Volontärin) ist seit 1. August 2018 Anne-Kathrin Lappe als Presse- 1 Ilias Abawi (Leiter Kommunikation, sprecherin des Lippeverbandes. Pressesprecher Emschergenossenschaft) 2 Anne-Kathrin Lappe (Pressesprecherin Lippeverband) 3 Kerstin Fröhlich (Redaktion und Social Media) Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Beitragsentwicklung: BEITRÄGE 2019

RÜCKLÄUFIGE BEITRAGSSTEIGERUNGEN Zeitraum 2017 – 2027, Beitragssteigerung inkl. Einsparungen

5,5 %

5,0 %

4,5 %

4,0 %

3,5 %

3,0 %

2,5 %

2,0 % Beitragsentwicklung 1,5 % 68 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027

Der Umbau des Emscher-Systems wirkt sich auch im steigen gegenüber 2018 von 8,2 Millionen Euro um Jahr 2019 auf die Entwicklung der Genossenschafts- 11 Millionen Euro auf 19,2 Millionen Euro. beiträge aus. Der Planansatz für die Genossen- schaftsbeiträge im Erfolgsplan beträgt 2019 ohne Für das Jahr 2019 sind erneut Sonderbeiträge vor­ Sondereinflüsse 309,3 Millionen Euro und liegt damit gesehen, die einer zweckgebundenen Rücklage für um 13,6 Millionen Euro höher über dem Ansatz des Entflechtungsmaßnahmen an Pumpwerken zugeführt Jahres 2018 mit 295,7 Millionen Euro. Dies entspricht werden und die sich von 0,8 Millionen Euro im Jahr dem Grundsatzbeschluss der Genossenschafts­ 2018 um 0,7 Millionen Euro auf 1,5 Millionen Euro im versammlung 2016 über die künftige Entwicklung der Jahr 2019 erhöhen. Genossenschaftsbeiträge. Die Genossenschaftsbei- träge für die Allgemeinheit steigen um 4,6 Prozent an. Die an das Land Nordrhein-Westfalen abzuführende Abwasserabgabe steigt von 7,0 Millionen Euro im Hinzu kommen die Beiträge des Bergbaus für Wieder- Jahr 2018 um 1,0 Mil­lionen Euro auf 8,0 Millionen herstellungsarbeiten, die mit 24,7 Millionen Euro Euro in 2019. um 9,9 Millionen im Vergleich zum Vorjahr mit 14,8 Millionen ansteigen. Die Zuschüsse für Baumaß­ Der gesamte Genossenschaftsbeitrag einschließlich nahmen, die überwiegend vom Bergbau, aber auch der Abwasserabgabe verteilt sich wie folgt auf die ein- von anderen Mitgliedergruppen gezahlt werden, zelnen Mitgliedergruppen (jeweils in Millionen Euro):

VERTEILUNG DES GENOSSENSCHAFTSBEITRAGES auf die Mitgliedergruppen (in Millionen Euro) einschließlich Abwasserabgabe 2019 2018 2017 Städte und Gemeinden, Kreise 243,0 (67,0%) 231,0 (70,8%) 218,1 (70,7%) Bergwerke 61,7 (17,0%) 45,1 (13,8%) 41,6 (13,5%) Gewerbliche Unternehmen, Verkehrsanlagen und sonstige Anlagen 58,0 (16,0%) 50,4 (15,4%) 48,6 (15,8%) Summe 362,7 326,5 308,3 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Beitragsentwicklung

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Um die Abwasserbelastung der gewerblichen Unter- war ein geringer Rückgang der Belastungszahlen in nehmen mit der Abwasserbelastung der Kommunen allen Mitgliedergruppen zu verzeichnen, der durch die vergleichbar zu machen, werden für die Abwässer der Aufnahme neuer Mitglieder­ teilweise ausgeglichen Betriebe anhand der Inhaltsstoffe und der Wasser- werden konnte. Seit 2016 steigen die Belastungszah- mengen gemäß der Veranlagungsformel Belastungs- len der Kommunen, d. h. die Einwohnerzahlen, und zahlen (B-Werte) errechnet. In den Jahren vor 2010 die B-Werte der industriell/gewerblichen Mitglieder gingen die Belastungszahlen insbesondere im indus- wieder geringfügig an. triell/gewerblichen Bereich deutlich zurück. Danach

BELASTUNGSZAHLEN SCHMUTZWASSERBEHANDLUNG B-Werte in Millionen 2019 2018 2017 Städte und Gemeinden 2,29 (78,7%) 2,28 (79,2%) 2,26 (79,6%) Bergwerke 0,01 (0,3%) 0,02 (0,7%) 0,02 (0,7%) Gewerbliche Unternehmen, Verkehrsanlagen und sonstige Anlagen 0,61 (21,0%) 0,58 (20,1%) 0,56 (19,7%) Summe 2,91 2,88 2,84 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Beitragsentwicklung: ABWASSERABGABE EMSCHERGENOSSENSCHAFT

Für die Einleitung von Schmutz- und Niederschlags- Emschergenossenschaft wasser in die Gewässer sind Abwasserabgaben an Abwasserabgabe 1981 bis 2016 das Land NRW zu zahlen. Im Berichtsjahr 2017 hat Gesamtfestsetzungen: 618.328.125 das LANUV in Düsseldorf mit 144 Festsetzungs­ Rechtsmittel erfolgreich bescheiden insgesamt rund 13,7 Millionen Euro 67.795.944 Abwasserabgaben für die Festsetzungsjahre 2009 endgültige Abgabe bis 2016 gegenüber der Emschergenossenschaft fest- 264.550.390 gesetzt. Aufgrund der Verrechnungsmöglichkeiten offene Streitwerte 0 nach § 10 Abs. 3 und 4 des Abwasserabgaben­ Ermäßigung bzw. Aufrechnung gesetzes wurden für die Festsetzungsjahre 2009 – bzw. Verrechnung 2016 rund 16,8 Millionen Euro gegen die Investitionen 285.981.791 der EG für Abwasserbehandlungsanlagen im Gebiet verrechnet. Beitragsentwicklung

70 Im Berichtszeitraum wurden, nachdem in NRW Ende 2007 das Widerspruchsverfahren abgeschafft wurde, keine weiteren Rechtsmittel gegen Abgaben- Die Gesamtentwicklung der Abwasserabgaben seit bescheide eingelegt. Die Anzahl der insgesamt 1981 zeigt eine positive Bilanz. So waren von der offenen Streitfälle ist 2017 mit 14 (Vorjahr) auf 0, ursprünglichen Festsetzungssumme von insgesamt der Gesamtstreitwert von rund 4,4 Millionen Euro auf 618,3 Millionen Euro bis Ende 2017 rund 264,6 0 Euro gesunken. Mil­lionen Euro endgültig zu zahlen. Der größte Anteil der Reduzierungen entfällt mit insgesamt rund 286,0 Die offenen Streitfälle aus dem vorherigen Jahr, Millionen Euro auf die durch Ermäßigung oder Ver- konnten nach Umsetzung des Erlasses vom MUNLV rechnung mit Investitionen eingesparten Abgaben. vom 16.09.2014 duch das LANUV mit Abänderung der Festsetzungsbescheide der Abwasserabgabe Für die Zukunft hoffen wir, diese positive Entwicklung zurückgezogen werden. Damit ist die Umsetzung fortsetzen zu können. Ob und wieweit Überlegungen des Erlasses für die offenen Festsetzungen für ver- zur Weiterentwicklung der Abwasserabgabe und von gangene Jahre bis zum Festsetzungsjahr 2015 (bis Wasserentnahmeentgelten sich auf uns auswirken, auf wenige Einzelfälle) abgeschlossen. ist wie bisher nicht absehbar. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Beitragsentwicklung: ABWASSERGEBÜHREN IM NRW-VERGLEICH

Die Abwassergebühr eines Musterhaushalts weicht In den Städten der Emscher-Region zahlt die gleiche von der individuellen Gebühr des einzelnen realen Familie dagegen­ durchschnittlich 674 Euro. Trotz Haushalts ab. Dennoch haben wir wie bisher den hoher Investitionen, die Jahr für Jahr weiterhin ­Gebührenvergleich des Bundes der Steuerzahler im Emscher-Umbau getätigt werden, liegen die NRW aufgegriffen. Dieser wertet als unabhängige Abwassergebühren im Einzugsgebiet der Emscher- ­Institution jährlich die Gebühren in allen Städten des genossenschaft im Jahr 2018 immer noch um Landes aus. Die Platzierung der Emscher-Städte 7,0 Prozent niedriger als die durchschnittlichen beim Vergleich der kommunalen Abwassergebühren Abwasser­gebühren in NRW. Der Anteil des Beitrages in Nordrhein-Westfalen durch den Bund der Steuer- für die Emschergenossenschaft beträgt in einer zahler NRW ergibt, dass unsere Beiträge trotz des durchschnittlichen Emscher-Stadt rund 35 Prozent. Emscher-Umbaus weiterhin günstig sind. Für einen vierköpfigen „Musterhaushalt“, der 200 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht und 130 Quadratmeter befestigte Grundstücksfläche nutzt, belaufen sich Beitragsentwicklung die kommunalen Abwassergebühren 2018 im Landes- 71 durchschnitt von NRW auf 722 Euro.

2017/2018 DATEN &FAKTEN 73 Jahresabschluss 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

BILANZ ZUM 31.12.2017

31.12.17 31.12.16 AKTIVA Euro Euro A. Anlagevermögen

I. Immatrielle Vermögensgegenstände 1. Software 4.152.686,00 3.823.683,00 2. Baukostenzuschüsse 6.052.895,00 4.694.647,00 3. Dienstbarkeiten 5.460.029,03 5.114.268,26 4. Nutzungsrechte an Bauwerken 14.176.619,00 14.442.340,00 5. Geleistete Anzahlungen 242.219,99 303.932,45 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, 197.484.987,58 185.096.411,56 einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 2.693.709.743,95 2.489.753.051,95 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 7.752.884,00 8.169.294,00 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 602.920.379,77 611.900.937,18 III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 17.432.742,11 17.432.742,11 Jahresabschluss 2017 Jahresabschluss 2. Genossenschaftsanteile 32.300,00 32.300,00 74 3. Sonstige Ausleihungen 113.446,58 137.228,59 3.549.530.933,01 3.340.900.836,10 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 11.748.979,93 13.143.804,93 2. Unfertige Leistungen 24.643.742,55 20.338.502,79 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19.700.550,92 20.667.414,47 2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein 4.821.147,61 4.789.045,43 Beteiligungsverhältnis besteht 3. Forderungen gegen Verbände 1.926.424,54 3.078.479,62 4. Forderungen gegen Genossen 43.642.063,29 43.946.996,19 5. Sonstige Vermögensgegenstände 1.106.675,55 905.293,97 III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 130.706.848,78 135.992.713,41 238.296.433,17 242.862.250,81

C. Rechnungsabgrenzungsposten 31.981.437,71 27.597.793,12

3.819.808.803,89 3.611.360.880,03 G. Rechnungsabgrenzungsposten A. Eigenkapital F. Verbindlichkeiten B. SonderpostenfürInvestitionszuschüsse E. Rückstellungen D. Zuschüsse derGenossen C. Beitragsausgleichsrücklage Genossenschaftsbeiträge PASSIVA 5. SonstigeVerbindlichkeiten 4. Verbindlichkeiten gegenüberUnternehmen,mitdenenein 3. Verbindlichkeiten ausLieferungen undLeistungen 2. ErhalteneAnzahlungenaufBestellungen 1. Verbindlichkeiten gegenüberKreditinstituten 3. SonstigeRückstellungen 2. Steuerrückstellungen 1. RückstellungenfürPensionen undähnlicheVerpflichtungen I. Genossenschaftskapital V. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag IV. BilMoG-Rücklage III. RücklageWohnungswesen II. GesetzlicheRücklagegemäߧ23Abs.1EmscherGG Beteiligungsverhältnis besteht 3.819.808.803,89 2.997.802.429,43 213.787.425,63 353.280.458,82 195.154.907,29 2.907.070.630,80 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 51.082.269,60 187.019.428,31 343.311.146,47 8.079.918,00 52.320.292,42 33.400.131,79 26.046.741,00 4.156.296,64 1.581.266,96 1.161.695,46 6.673.331,08 621.395,12 855.077,78 721.256,32 553.018,85 31.12.17 Euro 3.611.360.880,03 2.808.102.414,61 182.745.946,36 212.993.873,56 349.764.628,42 2.729.579.649,59 344.958.755,35 54.097.812,05 187.335.976,77 -5.173.793,75 3.656.205,03 2.260.029,94 1.046.305,80 6.673.331,08 42.431.720,70 31.162.523,44 25.652.172,00 3.301.181,74 1.627.339,14 31.12.16 5.724,79 0,00 Euro 75 Jahresabschluss 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS

ANSCHAFFUNGSKOSTEN ABSCHREIBUNGEN Anfangsbestand Zugänge Umbuchungen Abgänge Endbestand Anfangsbestand Zugänge Umbuchungen Abgänge Endbestand Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Software 11.691.963,05 2.947.854,46 0,00 174.880,91 14.464.936,60 7.868.280,05 2.618.851,46 0,00 174.880,91 10.312.250,60 2. Baukostenzuschüsse 18.125.115,91 546.388,55 1.187.646,87 18.289,49 19.840.861,84 13.430.468,91 375.787,42 0,00 18.289,49 13.787.966,84 3. Dienstbarkeiten 5.114.268,26 275.643,52 70.117,25 0,00 5.460.029,03 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4. Nutzungsrechte an Bauwerken 15.823.316,99 0,00 0,00 0,00 15.823.316,99 1.380.976,99 265.721,00 0,00 0,00 1.646.697,99 5. Geleistete Anzahlungen 303.932,45 8.404,79 -70.117,25 0,00 242.219,99 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Summe Immaterielle 51.058.596,66 3.778.291,32 1.187.646,87 193.170,40 55.831.364,45 22.679.725,95 3.260.359,88 0,00 193.170,40 25.746.915,43 Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 1. Grundstücke und Bauten a) Grund und Boden 107.786.479,56 811.939,24 5.668,67 1.053.044,89 107.551.042,58 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 b) Betriebs- und Verwaltungsgebäude 205.791.830,82 4.815.750,77 13.050.747,72 0,00 223.658.329,31 128.765.539,82 5.220.342,49 0,00 0,00 133.985.882,31 c) Wohnbauten 12.690.062,13 0,00 0,00 27.941,08 12.662.121,05 12.406.421,13 22.143,00 0,00 27.941,08 12.400.623,05 326.268.372,51 5.627.690,01 13.056.416,39 1.080.985,97 343.871.492,94 141.171.960,95 5.242.485,49 0,00 27.941,08 146.386.505,36 Jahresabschluss 2017 Jahresabschluss 2. Technische Anlagen und Maschinen 76 a) Abwasser- und 786.346.729,45 17.029.267,17 7.463.729,12 16.680.300,74 794.159.425,00 654.085.410,45 20.697.013,29 0,00 16.651.843,74 658.130.580,00 Schlammbehandlungsanlagen b) Pumpwerke 432.928.838,65 14.731.769,95 19.117.963,51 2.549.651,12 464.228.920,99 251.271.992,65 10.030.852,46 0,00 2.544.454,12 258.758.390,99 c) Gewässer und Kanäle 1.946.709.843,99 34.013.087,29 60.250.231,39 3.864.089,58 2.037.109.073,09 399.277.240,04 35.069.768,27 0,00 2.531.163,17 431.815.845,14 d) Becken 181.304.469,46 607.427,58 7.915.618,71 3.904,39 189.823.611,36 52.112.661,46 4.325.145,29 0,00 3.904,39 56.433.902,36 e) Abwasserkanal Emscher 504.173.362,53 26.351.332,68 96.229.523,63 0,00 626.754.218,84 9.687.785,53 7.562.704,31 0,00 0,00 17.250.489,84 f) Sonstige Anlagen 16.014.076,60 77.023,34 5,97 7.641,80 16.083.464,11 11.289.178,60 778.224,31 0,00 7.641,80 12.059.761,11 3.867.477.320,68 92.809.908,01 190.977.072,33 23.105.587,63 4.128.158.713,39 1.377.724.268,73 78.463.707,93 0,00 21.739.007,22 1.434.448.969,44 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung a) Betriebs- und Geschäftsausstattung 39.634.567,50 3.531.141,74 149.549,63 1.096.881,81 42.218.377,06 32.553.126,50 4.115.374,37 0,00 1.077.424,81 35.591.076,06 b) Fuhrpark 6.161.793,56 428.242,35 30.849,03 122.254,64 6.498.630,30 5.073.940,56 421.361,38 0,00 122.254,64 5.373.047,30 45.796.361,06 3.959.384,09 180.398,66 1.219.136,45 48.717.007,36 37.627.067,06 4.536.735,75 0,00 1.199.679,45 40.964.123,36 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau a) Grundstücke 269.742,25 0,00 -5.668,67 0,00 264.073,58 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 b) Abwasserbehandlungsanlagen 62.082.941,49 34.697.003,56 -7.663.051,58 0,00 89.116.893,47 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 c) Pumpwerke 31.051.414,58 12.917.589,06 -10.153.204,75 223.000,00 33.592.798,89 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 d) Gewässer und Kanäle 505.558.346,58 152.612.100,41 -187.289.783,96 6.306.000,00 464.574.663,03 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 e) Becken 12.938.492,28 2.723.283,81 -289.825,29 0,00 15.371.950,80 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 611.900.937,18 202.949.976,84 -205.401.534,25 6.529.000,00 602.920.379,77 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Summe Sachanlagen 4.851.442.991,43 305.346.958,95 -1.187.646,87 31.934.710,05 5.123.667.593,46 1.556.523.296,74 88.242.929,17 0,00 22.966.627,75 1.621.799.598,16 III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 17.432.742,11 0,00 0,00 0,00 17.432.742,11 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2. Genossenschaftsanteile 32.300,00 0,00 0,00 0,00 32.300,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3. Sonstige Ausleihungen 137.228,58 5.401,23 0,00 29.183,24 113.446,58 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Summe Finanzanlagen 17.602.270,70 5.401,23 0,00 29.183,24 17.578.488,69 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Summe Anlagevermögen 4.920.103.858,79 309.130.651,50 0,00 32.157.063,69 5.197.077.446,60 1.579.203.022,69 91.503.289,05 0,00 23.159.798,15 1.647.546.513,59 ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS Summe Anlagevermögen Summe Finanzanlagen III. Finanzanlagen Summe Sachanlagen 4. GeleisteteAnzahlungen 3. Andere Anlagen,Betriebs- 2. Technische AnlagenundMaschinen 1. Grundstücke undBauten II. Sachanlagen Vermögensgegenstände Summe Immaterielle 5. GeleisteteAnzahlungen 4. Nutzungsrechte anBauwerken 3. Dienstbarkeiten 2. Baukostenzuschüsse 1. Software I. ImmaterielleVermögensgegenstände 3. SonstigeAusleihungen 2. Genossenschaftsanteile 1. Beteiligungen e) Becken d) GewässerundKanäle c) Pumpwerke b) Abwasserbehandlungsanlagen b) Fuhrpark SonstigeAnlagen f) e) AbwasserkanalEmscher d) Becken c) GewässerundKanäle b) Pumpwerke c) Wohnbauten b) Betriebs-undVerwaltungsgebäude a) Betriebs-undGeschäftsausstattung a) Grundstücke a) Abwasser-und a) GrundundBoden und Geschäftsausstattung und AnlagenimBau Schlammbehandlungsanlagen

4.920.103.858,79 4.851.442.991,43 ANSCHAFFUNGSKOSTEN Anfangsbestand 3.867.477.320,68 1.946.709.843,99 17.602.270,70 51.058.596,66 326.268.372,51 611.900.937,18 505.558.346,58 504.173.362,53 181.304.469,46 432.928.838,65 205.791.830,82 786.346.729,45 107.786.479,56 45.796.361,06 17.432.742,11 12.938.492,28 31.051.414,58 62.082.941,49 16.014.076,60 12.690.062,13 39.634.567,50 15.823.316,99 18.125.115,91 11.691.963,05 6.161.793,56 5.114.268,26 137.228,58 269.742,25 303.932,45 32.300,00 Euro 309.130.651,50 305.346.958,95 202.949.976,84 152.612.100,41 3.778.291,32 92.809.908,01 12.917.589,06 34.697.003,56 26.351.332,68 34.013.087,29 14.731.769,95 17.029.267,17 5.627.690,01 3.959.384,09 2.723.283,81 4.815.750,77 3.531.141,74 2.947.854,46 607.427,58 428.242,35 275.643,52 546.388,55 811.939,24 77.023,34 5.401,23 Zugänge 5.401,23 8.404,79 Euro 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -205.401.534,25 -187.289.783,96 Umbuchungen -1.187.646,87 190.977.072,33 -10.153.204,75 1.187.646,87 13.056.416,39 13.050.747,72 96.229.523,63 60.250.231,39 19.117.963,51 -7.663.051,58 7.915.618,71 7.463.729,12 1.187.646,87 -289.825,29 180.398,66 149.549,63 -70.117,25 30.849,03 70.117,25 -5.668,67 5.668,67 Euro 0,00 0,00 0,00 0,00 5,97 0,00 0,00 0,00 0,00 31.934.710,05 32.157.063,69 23.105.587,63 16.680.300,74 1.080.985,97 6.529.000,00 6.306.000,00 1.053.044,89 1.219.136,45 3.864.089,58 2.549.651,12 1.096.881,81 193.170,40 223.000,00 122.254,64 174.880,91 29.183,24 29.183,24 27.941,08 18.289,49 Abgänge 7.641,80 3.904,39 Euro 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.123.667.593,46 5.197.077.446,60 4.128.158.713,39 2.037.109.073,09 55.831.364,45 17.578.488,69 343.871.492,94 602.920.379,77 464.574.663,03 223.658.329,31 794.159.425,00 107.551.042,58 626.754.218,84 189.823.611,36 464.228.920,99 16.083.464,11 15.371.950,80 33.592.798,89 14.464.936,60 48.717.007,36 12.662.121,05 89.116.893,47 42.218.377,06 19.840.861,84 17.432.742,11 15.823.316,99 6.498.630,30 5.460.029,03 Endbestand 113.446,58 264.073,58 242.219,99 32.300,00 Euro ABSCHREIBUNGEN 1.579.203.022,69 1.556.523.296,74 Anfangsbestand 1.377.724.268,73 22.679.725,95 399.277.240,04 251.271.992,65 654.085.410,45 141.171.960,95 128.765.539,82 11.289.178,60 52.112.661,46 12.406.421,13 13.430.468,91 37.627.067,06 32.553.126,50 9.687.785,53 1.380.976,99 7.868.280,05 5.073.940,56 Euro 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 91.503.289,05 88.242.929,17 3.260.359,88 35.069.768,27 10.030.852,46 20.697.013,29 78.463.707,93 4.325.145,29 4.536.735,75 4.115.374,37 7.562.704,31 2.618.851,46 5.242.485,49 5.220.342,49 778.224,31 375.787,42 265.721,00 421.361,38 22.143,00 Zugänge Euro 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Umbuchungen Euro 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 23.159.798,15 22.966.627,75 16.651.843,74 21.739.007,22 2.531.163,17 2.544.454,12 1.199.679,45 1.077.424,81 193.170,40 174.880,91 122.254,64 18.289,49 27.941,08 27.941,08 Abgänge 3.904,39 7.641,80 Euro 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.647.546.513,59 1.621.799.598,16 1.434.448.969,44 25.746.915,43 658.130.580,00 431.815.845,14 258.758.390,99 133.985.882,31 146.386.505,36 17.250.489,84 10.312.250,60 56.433.902,36 13.787.966,84 12.059.761,11 40.964.123,36 35.591.076,06 12.400.623,05 5.373.047,30 1.646.697,99 Endbestand Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Euro 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 77 Jahresabschluss 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

RESTBUCHWERTE KENNZAHLEN Restbuchwert Restbuchwert am am Ende des Anfang des Durchschnittlicher Durchschnittlicher Wirtschaftsjahres Wirtschaftsjahres Abschreibungssatz Restbuchwert Euro Euro Prozent Prozent I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Software 4.152.686,00 3.823.683,00 18,1 28,7 2. Baukostenzuschüsse 6.052.895,00 4.694.647,00 1,9 30,5 3. Dienstbarkeiten 5.460.029,03 5.114.268,26 0,0 100,0 4. Nutzungsrechte an Bauwerken 14.176.619,00 14.442.340,00 1,7 89,6 5. Geleistete Anzahlungen 242.219,99 303.932,45 0,0 100,0 Summe Immaterielle 30.084.449,02 28.378.870,71 5,8 53,9 Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 1. Grundstücke und Bauten 107.551.042,58 107.786.479,56 0,0 100,0 a) Grund und Boden 89.672.447,00 77.026.291,00 2,3 40,1 b) Betriebs- und Verwaltungsgebäude 261.498,00 283.641,00 0,2 2,1 c) Wohnbauten 197.484.987,58 185.096.411,56 1,5 57,4 Jahresabschluss 2017 Jahresabschluss

78 2. Technische Anlagen und Maschinen a) Abwasser- und 136.028.845,00 132.261.319,00 2,6 17,1 Schlammbehandlungsanlagen b) Pumpwerke 205.470.530,00 181.656.846,00 2,2 44,3 c) Gewässer und Kanäle 1.605.293.227,95 1.547.432.603,95 1,7 78,8 d) Becken 133.389.709,00 129.191.808,00 2,3 70,3 e) Abwasserkanal Emscher 609.503.729,00 494.485.577,00 1,2 97,2 f) Sonstige Anlagen 4.023.703,00 4.724.898,00 4,8 25,0 2.693.709.743,95 2.489.753.051,95 1,9 65,3 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung a) Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.627.301,00 7.081.441,00 9,7 15,7 b) Fuhrpark 1.125.583,00 1.087.853,00 6,5 17,3 7.752.884,00 8.169.294,00 9,3 15,9 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau a) Grundstücke 264.073,58 269.742,25 0,0 100,0 b) Abwasserbehandlungsanlagen 89.116.893,47 62.082.941,49 0,0 100,0 c) Pumpwerke 33.592.798,89 31.078.465,01 0,0 100,0 d) Gewässer und Kanäle 464.574.663,03 505.531.296,15 0,0 100,0 e) Becken 15.371.950,80 12.938.492,28 0,0 100,0 602.920.379,77 611.900.937,18 0,0 100,0 Summe Sachanlagen 3.501.867.995,30 3.294.919.694,69 1,7 68,3 III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 17.432.742,11 17.432.742,11 0,0 100,0 2. Genossenschaftsanteile 32.300,00 32.300,00 0,0 100,0 3. Sonstige Ausleihungen 113.446,58 137.228,59 0,0 100,0 Summe Finanzanlagen 17.578.488,69 17.602.270,70 0,0 100,0 Summe Anlagevermögen 3.549.530.933,01 3.340.900.836,10 1,8 68,3 ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS 16. 14. 15. 13. 12. 10. 11. 2. 1. 3. 4. 5. 6. 9. 8. 7. Sonstige Steuern Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen Erhöhung desBestandesanunfertigen Umsatzerlöse Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag Ergebnis nachSteuern Andere aktivierte Eigenleistungen Andere aktivierte Sonstige betrieblicheErträge Materialaufwand Steuern vom Einkommenundvom Ertrag Personalaufwand € 2.395.851,85;Vorjahr: €3.210.350,42) (davon Aufwendungen ausAufzinsung von Rückstellungen: Zinsen undähnlicheAufwendungen (davon ausAbzinsung: €84.537,32;Vorjahr: €37.099,94) Ausleihungen desFinanzanlagevermögens ausanderenErträge Wertpapieren und ausBeteiligungen Erträge Sonstige betrieblicheAufwendungen des Anlagevermögens undSachanlagen Abschreibungen aufimmaterielleVermögensgegenstände Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Sonstige ZinsenundähnlicheErträge GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG b) Aufwendungen fürbezogene Leistungen a) Aufwendungen fürRoh-,Hilfs-undBetriebsstoffe b) Soziale AbgabenundAufwendungen für a) LöhneundGehälter (davon fürAltersversorgung €5.062.153,54;Vorjahr: €4.330.537,18) Altersversorgung undfürUnterstützung

Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 -103.530.766,77 312.620.660,16 -76.884.672,68 -26.646.094,09 -62.106.805,18 -42.218.639,54 -91.503.289,05 -72.854.734,56 -16.012.566,53 -56.842.168,03 3.072.671,49 10.950.426,72 41.920.350,89 -2.519.652,64 4.305.239,76 4.700.000,00 553.018,85 -182.466,83 970.260,73 2.435,16 2017 Euro -101.456.916,59 -2.806.752,00 -5.173.793,75 304.207.832,64 -75.682.421,09 -25.774.495,50 -65.526.034,66 -47.047.881,51 -84.267.606,12 -68.099.627,90 -14.055.247,56 -54.044.380,34 10.314.369,80 46.026.206,84 -2.367.041,75 -2.575.540,12 1.117.995,01 4.700.000,00 -202.266,18 2.716,79 2016 Euro 79 Jahresabschluss 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

ERFOLGSÜBERSICHT

Oberirdische Anlagen zur Abwasser­ Gewässer und behandlung und Abwasser- Wohnungs- Gesamt Zentrale Bereiche Abwasserkanäle Rheindeich Pumpwerke Klärschlamm­beseitigung abgabe wesen Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Umsatzerlöse 312.620.660,16 26.124.918,39 148.880.024,33 80.476,92 25.007.130,33 110.083.123,41 2.444.986,78 Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen 4.305.239,76 1.331.888,63 2.973.351,13 Andere aktivierte Eigenleistungen 10.950.426,72 10.950.426,72 Sonstige betriebliche Erträge 41.920.350,89 1.793.279,20 3.250.181,48 6.413.351,59 2.593.606,41 27.861.833,69 8.098,52 369.796.677,53 38.868.624,31 153.462.094,44 80.476,92 31.420.481,92 115.650.080,95 27.861.833,69 2.453.085,30 Materialaufwand Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -26.646.094,09 -2.679.724,26 -711.210,96 -402,00 -6.405.351,63 -16.582.897,61 -266.507,63 Aufwendungen für bezogene Leistungen -76.884.672,68 -30.653.677,98 -11.740.105,23 -21.586,41 -3.356.266,39 -29.626.636,82 -1.486.399,85 Personalaufwand Löhne und Gehälter -56.842.168,03 -25.082.225,68 -6.001.477,48 -19.117,27 -4.924.097,14 -20.692.157,39 -123.093,07 Soziale Abgaben und Aufwendungen für -16.012.566,53 -8.171.583,25 -1.481.661,52 -4.719,73 -1.215.674,86 -5.108.537,61 -30.389,56 Altersversorgung und für Unterstützung Abschreibungen auf immaterielle Vermögens- -91.503.289,05 -6.428.085,01 -52.271.861,82 -22.937,00 -8.997.317,43 -23.774.108,79 -8.979,00 gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Jahresabschluss 2017 Jahresabschluss Sonstige betriebliche Aufwendungen -42.218.639,54 -9.672.935,24 -513.612,39 -508,00 -1.422.537,72 -2.679.788,53 -27.642.043,69 -287.213,97 Erträge aus Beteiligungen 4.700.000,00 4.700.000,00 80 Erträge aus anderen Wertpapieren und 2.435,16 2.435,16 Ausleihungen des Finanzanlagevermögens Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 970.260,73 93.333,80 876.926,93 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -62.106.805,18 -990.792,97 -53.708.743,00 -4.086,00 -900.313,00 -6.488.110,21 -11.790,00 -2.970,00 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -182.466,83 -31.843,69 -150.623,14 Ergebnis nach Steuern 3.072.671,49 -40.046.474,81 27.033.422,04 7.120,51 4.198.923,75 11.424.147,78 208.000,00 247.532,22 Sonstige Steuern -2.519.652,64 -101.129,63 -43.522,77 -492.701,68 -1.795.092,59 -87.205,97 Umlage zentrale Bereiche 40.147.604,44 -15.597.266,44 -11.967,00 -4.830.764,00 -19.450.707,00 -208.000,00 -48.900,00 Jahresüberschuss (+)/ -fehlbetrag (-) 553.018,85 0,00 11.392.632,83 -4.846,49 -1.124.541,93 -9.821.651,81 0,00 111.426,25 Jahresüberschuss (+)/ -fehlbetrag (-) (+)/ -fehlbetrag Jahresüberschuss Umlage zentrale Bereiche Sonstige Steuern Ergebnis nachSteuern Steuern vom Einkommenundvom Ertrag Zinsen undähnlicheAufwendungen ausBeteiligungen Erträge Sonstige betrieblicheAufwendungen gegenstände desAnlagevermögens undSachanlagen Abschreibungen aufimmaterielleVermögens- Personalaufwand Materialaufwand Eigenleistungen Andere aktivierte Veränderung Leistungen desBestandesanunfertigen Umsatzerlöse Sonstige ZinsenundähnlicheErträge Ausleihungen desFinanzanlagevermögens ausanderenErträge Wertpapieren und Sonstige betrieblicheErträge Altersversorgung undfürUnterstützung Soziale Abgaben undAufwendungen für Aufwendungen fürbezogene Leistungen Löhne undGehälter Aufwendungen fürRoh-,Hilfs-undBetriebsstoffe

369.796.677,53 312.620.660,16 -62.106.805,18 -42.218.639,54 -91.503.289,05 -16.012.566,53 -76.884.672,68 -56.842.168,03 -26.646.094,09 3.072.671,49 10.950.426,72 41.920.350,89 -2.519.652,64 4.700.000,00 4.305.239,76 553.018,85 -182.466,83 970.260,73 2.435,16 Gesamt Euro Zentrale Bereiche -40.046.474,81 38.868.624,31 -30.653.677,98 -25.082.225,68 40.147.604,44 26.124.918,39 10.950.426,72 -9.672.935,24 -6.428.085,01 -8.171.583,25 -2.679.724,26 4.700.000,00 1.793.279,20 -990.792,97 -101.129,63 -31.843,69 93.333,80 2.435,16 Euro 0,00 Abwasserkanäle 153.462.094,44 11.392.632,83 27.033.422,04 148.880.024,33 Gewässer und -15.597.266,44 -53.708.743,00 -52.271.861,82 -11.740.105,23 Oberirdische -1.481.661,52 -6.001.477,48 1.331.888,63 3.250.181,48 -513.612,39 -711.210,96 -43.522,77 Euro

Rheindeich 80.476,92 -4.846,49 -11.967,00 -22.937,00 -19.117,27 -21.586,41 80.476,92 7.120,51 -4.086,00 -4.719,73 -508,00 -402,00 Euro 31.420.481,92 -1.124.541,93 4.198.923,75 25.007.130,33 -4.830.764,00 -8.997.317,43 -4.924.097,14 -3.356.266,39 -1.422.537,72 -6.405.351,63 -1.215.674,86 Pumpwerke 6.413.351,59 -900.313,00 -492.701,68 Euro Klärschlamm­beseitigung Anlagen zurAbwasser­ behandlung und 115.650.080,95 11.424.147,78 -9.821.651,81 110.083.123,41 -19.450.707,00 -23.774.108,79 -20.692.157,39 -29.626.636,82 -16.582.897,61 -2.679.788,53 -6.488.110,21 -5.108.537,61 -1.795.092,59 2.593.606,41 2.973.351,13 -150.623,14 876.926,93 Euro Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 27.861.833,69 -27.642.043,69 27.861.833,69 208.000,00 -208.000,00 Abwasser- -11.790,00 abgabe Euro 0,00

2.453.085,30 -1.486.399,85 2.444.986,78 Wohnungs- 247.532,22 111.426,25 -123.093,07 -287.213,97 -266.507,63 -48.900,00 -30.389,56 -87.205,97 -8.979,00 -2.970,00 8.098,52 wesen Euro

81 Jahresabschluss 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

1. ALLGEMEINES

Gem. § 21a Abs. 1 EmscherGG in Verbindung mit Durch die Änderung des Gesetzes über die Emscher- §§ 19 Abs. 1 Satz 2 1. Alternative Abs. 2 und 3, 21, 22 genossenschaft vom 08.07.2016 gilt der statische Abs. 1, 23 und 24 Eigenbetriebsverordnung für das Verweis auf die EigVO NRW in der Fassung vom Land Nordrhein-Westfalen (EigVO NRW) hat die Em- 01.06.1988 nicht mehr. Seitdem ist die Eigenbetriebs- schergenossenschaft am Schluss eines jeden Wirt- verordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom schaftsjahres einen Jahresabschluss aufzustellen. 16.11.2004, zuletzt geändert durch Artikel 26 des Dieser besteht aus der Bilanz, der Gewinn- und ­Gesetzes vom 08.07.2016, anzuwenden. Daraus folgt, ­Verlustrechnung und dem Anhang. Die allgemeinen dass die projektbezogenen Zuwendungen der öffent­ Vorschriften, die Ansatzvorschriften, die Vorschriften lichen Hand nicht mehr dem Genossenschaftskapital über die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung, zuzuführen sind. Stattdessen werden diese Zuwen- die Bewertungsvorschriften und die Vorschriften über dungen seit dem 01.01.2017 nach den allgemeinen den Anhang für den Jahresabschluss der großen handelsrechtlichen Grundsätzen als Sonderposten für ­Kapitalgesellschaften im Dritten Buch des Handels- Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen erfasst. gesetzbuchs finden sinngemäß Anwendung, soweit Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum sich aus der EigVO NRW nichts anderes ergibt. ­Anlagevermögen wird entsprechend dem jeweiligen Abschreibungsverlauf der betroffenen Anlagegegen- stände aufgelöst. Dieses erfolgt in gleich bleibenden Jahresabschluss 2017 Jahresabschluss Beträgen der Nutzungsdauer entsprechend. 82 2. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ a) Aktivseite Die unter den immateriellen Vermögensgegenständen Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgte ausgewiesene Software wird mit den Anschaffungs- zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten (inkl. Um- kosten (inkl. Umsatzsteuer) bewertet und planmäßig satzsteuer), vermindert um planmäßige, gemäß der linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer (bis voraussichtlichen Nutzungsdauer lineare und – sofern zu 7 Jahren) abgeschrieben. erforderlich – außerplanmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen auf Zugänge erfolgen im Zugangs- Die Baukostenzuschüsse werden mit den Anschaf- jahr zeitanteilig. fungskosten aktiviert und sind Zuschüsse für die Strom-, Gas- und Wasserversorgung, die in Anlehnung Den planmäßigen Abschreibungen für Gebäude liegen an die entsprechenden Vermögensgegenstände der die folgenden Nutzungsdauern zu Grunde: Strom- und Wasserversorgung über 20 Jahre abge- schrieben werden. Die Dienstbarkeiten werden zu Verwaltungsgebäude: 40 Jahre Anschaffungskosten aktiviert und unterliegen keiner Wohn- und Betriebsgebäude 30 Jahre Abnutzung. Nutzungsrechte an Bauwerken werden ebenfalls zu Anschaffungskosten aktiviert und ent- Technische Anlagen und Maschinen werden wie folgt sprechend der gewöhnlichen Nutzungsdauer dieser abgeschrieben: Bauwerke abgeschrieben. Die geleisteten Anzahlun- gen werden mit den Anschaffungskosten bewertet. Bautechnik: 20 – 80 Jahre Maschinentechnik: 8 – 20 Jahre Elektrotechnik: 8 – 20 Jahre Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3 – 5 Jahre naepee dargestellt. ­Anlagespiegel Anlagevermögens werden ineinemgesonderten Die Zusammensetzung unddieEntwicklung des Tabelle zuentnehmen: Angaben zudenBeteiligungen sindderfolgenden angesetzt. Wert bzw.Nennwert zumniedrigeren beizulegenden Ausleihungen sindgrundsätzlichzumbewertet. Die nicht indieHerstellungskosteneinbezogen. Zinsen auf Fremdkapital undVerwaltungskosten werden 20 %. unverändert beträgt kostenzuschlag Teile dernotwendigenGemeinkosten. DerGemein- gen umfassennebenEinzelkosten auch angemessene Eigenleistun- Die Herstellungskostenderaktivierten werden einheitlichüberfünfJahre abgeschrieben. Sammelposten gebildet.Diese aber nicht€1.000,00netto übersteigen,wurden mögens, deren Anschaffungskosten €150,00netto, bewegliche Vermögensgegenstände desAnlagever- Für nachdem31.12.2007angeschaffteabnutzbare, Industriegebiet (Ruhrkohlenbezirk)GmbH,Essen imRheinisch-WestfälischenWasserwirtschaft GmbH,Essen Emscher Wassertechnik EmscherbrennstoffeBETREM GmbH,Bottrop Finanzanlagen sindzuAnschaffungskosten Beteiligungsgesellschaft Eigenkapital der 40.009.862,23

8.109.712,74 17.970,69 100 150 200 Euro 50 0

2011 NACHHALTIGKEIT MitarbeiterInnen inTeilzeit Anzahl aktive

Beteiligung EG 2012 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 Prozent 2013 94,8 100 20

2014

2015 der Beteiligungs­ Ergebnis 2017 2016 gesellschaft 1.353.271,78 7.103.839,41

2017 147,8 Euro

83 Jahresabschluss 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgte die Die Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände Bewertung der Anschaffungskosten grundsätzlich zu und flüssigen Mittel sind zu ihrem Nominalwert, den durchschnittlichen Bruttoeinstandspreisen. Bei unverzinsliche Forderungen mit Restlaufzeiten älteren Vorratsbeständen erfolgte die Bewertung von mehr als einem Jahr sind mit dem Barwert an­ zu Anschaffungskosten, die durch sachgerechte gesetzt worden. Zweifelhafte Forderungen wurden Schätzungen im Rahmen der Erstellung der Eröff- wertberichtigt. Von den Forderungen aus Lieferungen nungsbilanz ermittelt worden sind. Zur Einhaltung und Leistungen haben € 13.707.495,59 (Vorjahr des Niederstwertprinzips und zur Abdeckung von € 15.626.772,59) eine Restlaufzeit von mehr als Bestandsrisiken infolge längerer Lagerung und ver- ­einem Jahr. Die übrigen Forderungen und sonstigen minderter Verwertbarkeit wurden angemessene Ab- Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr inner- wertungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert halb eines Jahres fällig. Die Forderungen gegen gem. § 253 Abs. 4 HGB vorgenommen. ­Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Erträge aus Beteiligungen in Höhe Die Bewertung unfertiger Leistungen erfolgte mit von T€ 4.700 (Vorjahr T€ 4.700) sowie Forderungen Herstellungskosten, die neben den Material- und Fer- aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 121 tigungseinzelkosten auch angemessene Teile der (Vorjahr T€ 89). Die Forderungen gegen Genossen notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten resultieren aus der Forderung aus noch nicht fälliger enthalten. Zinsen auf Fremdkapital und Verwaltungs- Abwasserabgabe sowie Resten aus Beitragsforde- kosten werden nicht in die Herstellungskosten ein­ rungen. Bezüglich der bilanziellen Darstellung der bezogen. Abwasserabgabe wurde eine periodengerechte Abgrenzung gewählt. Im Hinblick darauf, dass die ­Abwasserabgabe, die vom Land NRW der Emscher- genossenschaft in Rechnung gestellt wird, in gleicher Höhe den Genossenschaftsmitgliedern belastet wird, ist die Abwasserabgabe insgesamt ergebnisneutral. Jahresabschluss 2017 Jahresabschluss NACHHALTIGKEIT Die Forderungen gegen Verbände betreffen in voller 84 Anzahl von Frauen in Höhe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Führungspositionen Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Aus- zahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, 30 ­soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. In dem Posten 20 sind im Wesentlichen Zuschüsse zur Regenwasser- bewirtschaftung für den Bau von Regenwasser­ver­ 10 sickerungsanlagen enthalten, die entsprechend der jeweiligen Vertragslaufzeit aufwandswirksam auf­ 0 gelöst werden.

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 zugeführt bzw.zugeführt entnommen. mäß BeschlussderGenossenschaftsversammlung ergebnisse ausdemBereich Wohnungswesen ge- Der Genossenschaftsbeiträge. ­einziehbarer Deckung unvorhersehbarer Ausgaben undnicht kameralen31.12.1995 unddientzurzum Abschluss GG beinhaltetdieallgemeineRücklageausdem Die und Abwasserkanäle)zugeführt. men undder Beitragsausgleichsrücklage Genossen- € 500.000,00demGenossenschaftskapitalentnom- schaftsbeiträge (Beitragsgruppe Oberirdische Gewässer zierung Vorstandsbeschluss vom 23.05.2017wurde zurFinan 2016 unddem Entsprechend demWirtschaftsplan folgt entwickelt: Das b) Passivseite Stand 31.12.2017 aus Einstellungenbiszum31.12.2016 Rückzahlungen projektbezogener Zuwendungen deröffentlichen Hand Entnahme zurFinanzierungdesEmscherumbaus von Altklärschlämmen(gemäßBeschlussderGenossenschaftsversammlung vom 17.11.2017) Entnahme einesBetrages inHöhedesAufzinsungsbetrages fürdieEntsorgung Stand 01.01.2017 Rheindeich Oberirdische GewässerundAbwasserkanäle Wiederherstellungsarbeiten Pumpwerke Anlagen zurAbwasserbehandlungundKlärschlammbeseitigung gesetzliche Rücklagegemäß § 23 Abs. 1 Emscher Rücklage Wohnungswesen werden dieJahres­­ Genossenschaftskapital hatsichin2017wie des EmscherumbauseinBetrag inHöhe von -

von €115.389,66. Wohnungswesenin dieRücklage Einstellung inHöhe R­ € 1.094.877,98,derEntnahmeausBilMoG- nahme ausdemGenossenschaftskapitalinHöhevon beiträge durch die Ent­ € 1.658.251,30zugeführt den der Beitragsausgleichsrücklage Genossenschafts Genossenschaftsbeiträge entnommen.Weiterhin wur- lung vom 17.11.2017derBeitragsausgleichsrücklage de gemäßBeschluss derGenossenschaftsversamm- Der ­Eigenkapital ausgewiesenwird. wurde undinder BilanzalsBilMoG-Rücklage neutral indieanderen Gewinnrücklageneingestellt ­ 67Abs. 1Satz3EGHGB erfolgs mung imArtikel MoG-Eröffnungsbilanz)Bestim- Anwendung der in (Bil- 01.01.2010 zum die 8.566.299,23, € insgesamt langfristiger, sonstigerRückstellungeninHöhe von im Geschäftsjahr2010ergab sicheineAuflösung Aufgrund der erstmaligenAnwendung desBilMoG beiträge setztsichfolgendermaßenzusammen: Die ücklage in Höhe vonHöhe in ücklage durchsowie 678.762,98 € die Jahresfehlbetrag 2016von- €5.173.793,75wur Beitragsausgleichsrücklage Genossenschafts- 51.082.269,60 13.472.671,96 34.176.891,82 3.380.095,91 43.201,46 31.12.17 9.408,45 Euro Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 343.311.146,47 € 344.958.755,35 € 54.097.812,05 -1.094.877,98 € 14.792.093,45 35.927.677,63 -500.000,00 € 3.380.095,91 -52.730,90 € 31.12.16 -1.307,35 -747,59 Euro im im - ­ 85 Jahresabschluss 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Im Rahmen weiterer Rechnungsannahmen wurden ­Anlagevermögen ist in Höhe der Zuführungsbeträge durchschnittliche zukünftige Entgeltsteigerungen von abzüglich der kumulierten Auflösungen angesetzt. 2,4 % p.a. (Vorjahr 2,4 % p.a.) und durchschnittliche Der Sonderposten für Investitionszuschüsse zum zukünftige Rentensteigerungen von 1,8 % p.a. (Vor- ­Anlagevermögen wird entsprechend dem jeweiligen jahr 1,8 % p.a.) unterstellt. Abschreibungsverlauf der betroffenen Anlagegegen- stände aufgelöst. Dieses erfolgt in gleich bleibenden Die Steuerrückstellungen sind in Höhe der voraus- Beträgen der Nutzungsdauer entsprechend. sichtlichen Steuerschuld gebildet.

Der Sonderposten entwickelte sich 2017 wie folgt: Bei der Bemessung der sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken und ungewissen Ver- bindlichkeiten angemessen Rechnung getragen. Die Stand 01.01.2017 0,00 € Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungs­ Auflösung 0,00 € betrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Zuführung 8.079.918,00 € ­Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungs- Stand 31.12.2017 8.079.918,00 € verpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt. Rück- stellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als Die Veränderung bei den Zuschüssen der Genossen einem Jahr werden mit einem von der Deutschen ergibt sich als Saldo aus dem Zugang von Direkt­ Bundesbank im Dezember 2017 veröffentlichten, finanzierungsbeiträgen und den ertragswirksamen ihrer Restlaufzeit oder der pauschalen Restlaufzeit Jahresabschluss 2017 Jahresabschluss Auflösungen des Geschäftsjahres 2017. Die Auflö- von fünfzehn Jahren entsprechenden durchschnitt­ 86 sung der Zuschüsse erfolgt analog der Nutzungs­ lichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre dauer der Anlagen und – sofern eine direkte Zuord- abgezinst. nung nicht möglich ist – mit 5 % p.a. Grundlage für die Ermittlung der Altersteilzeitver- Von den Zuschüssen ist für die Beitragsjahre 2011 pflichtungen ist der Tarifvertrag zur Regelung der bis 2017 ein Betrag in Höhe von T€ 85.400 strittig. ­Altersteilzeitarbeit vom 05.05.1998 (TV ATZ). Zurück- gestellt werden der Erfüllungsrückstand und die mit Die Pensionsrückstellungen sind nach einem versi- 1,26 % p.a. (Vorjahr 1,59 % p.a.) fristenkongruent ab- cherungsmathematischen Gutachten der Heubeck gezinsten Aufstockungsbeträge für die Personen, für AG, Köln, gebildet worden. Die Bewertung erfolgte die Altersteilzeitvereinbarungen vorliegen. Die Rück- ­unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln 2005 G stellung basiert auf einem versicherungsmathemati- nach dem Teilwertverfahren. Zu Beginn des Jahres schen Gutachten der Heubeck AG unter Anwendung 2016 hat der Gesetzgeber die handelsrechtlichen Vor- der Heubeck-Richttafeln 2005 G. Ein künftiger An- schriften zur Bewertung von Pensionsrückstellungen stieg der einkommensabhängigen Leistungen auf- dahingehend geändert, dass der Zeitraum zur Durch- grund allgemeiner Gehaltsdynamik wird in der Bewer- schnittsbildung des Marktzinssatzes von sieben auf tung mit einem Trendwert von 2,4 % ab dem Jahr zehn Jahre erhöht wurde. Die Pensionsrückstellungen 2018, der sich sowohl auf einen Erfüllungsrückstand wurden daher mit dem von der Deutschen Bundes- als auch auf die künftigen Aufstockungsbeträge bank im Dezember 2017 veröffentlichten durchschnitt- bezieht,­ berücksichtigt. lichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ab- gezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit Die Jubiläumsrückstellungen sind ebenfalls nach von fünfzehn Jahren ergibt. Zum 31.12.2017 beträgt versicherungsmathematischen Grundsätzen unter dieser Zinssatz 3,68 % (Vorjahr 4,01 %). Der für die Ver- Zugrundelegung eines Zinssatzes von 2,80 % (Vor- gleichsrechnung gemäß § 253 Abs. 6 HGB benötigte jahr 3,24 %) sowie der Annahme von jährlichen durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sie- ­Entgeltsteigerungen von 2,4 % ab dem Jahr 2018 ben Jahre ergibt sich auf gleiche Weise und beträgt berechnet­ worden. zum gleichen Zeitpunkt 2,80 % (Vorjahr 3,24 %). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensi- Rückstellungen für öffentliche Lasten sind nur dort onsrückstellungen nach Maßgabe des siebenjährigen gebildet worden, wo auch entsprechende Bescheide (€ 28.529.653,00) und des zehn-­jährigen Durch- bzw. Einvernehmen vorlagen. schnittszinssatzes (€ 26.046.741,00) beläuft sich auf € 2.482.912,00. Die sonstigenRückstellungensetzen sichwie folgtzusammen: Abwasserabgabe sonstige Prozess- undVerfahrensrisiken Klärschlammentsorgung sonstige Urlaub Altersteilzeit Beihilfen / TantiemeLeistungsentgelte Jubiläumsverpflichtungen Zeitguthaben Langzeitkonto Niederschlagswasser Schmutzwasser übrige Rückstellungen Personalbezogene Rückstellungen ausstehende Eingangsrechnungen ZSB Bottrop Abbruchkosten fürstillgelegteAnlagenteile Entsorgungskosten Altstandorte Sonstige Entsorgungskosten Investitionen Aufwendungen 187.019.428,31 118.104.248,29 14.188.889,13 54.726.290,89 23.229.311,53 31.496.979,36 73.602.437,62 33.802.257,04 1.173.861,13 1.282.018,41 1.714.403,39 1.990.342,32 2.185.824,55 2.298.917,00 3.543.522,33 1.232.466,19 3.832.728,91 4.471.698,53 676.900,00 485.760,00 31.12.17 Euro 187.335.976,77 125.309.120,93 14.245.919,87 47.780.935,97 22.222.138,41 25.558.797,56 72.412.227,56 41.442.257,04 3.315.754,93 1.981.419,79 2.027.950,49 2.444.379,00 2.638.423,22 1.059.000,00 1.283.584,14 4.045.119,14 4.658.094,08 977.545,86 860.446,58 408.838,97 31.12.16 Euro Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 87 Jahresabschluss 2017 Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

Die Verbindlichkeiten sind in Höhe ihres Erfüllungs- betrages angesetzt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen mit T€ 4.150 (Vorjahr T€ 1.621) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Wesentlichen vorausgezahlte Genossenschaftsbei- träge.

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Rest- laufzeiten:

Verbindlichkeitenspiegel per 31.12.17

ART DER VERBINDLICHKEIT GESAMTBETRAG MIT RESTLAUFZEIT VON bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre (Vorjahreswerte) (Vorjahreswerte) (Vorjahreswerte) (Vorjahreswerte) Euro Euro Euro Euro 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.907.070.630,80 150.096.444,40 2.756.974.186,40 2.082.550.001,28 (2.729.579.649,59) (159.280.334,55) (2.570.299.315,04) (1.961.882.764,16) 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 33.400.131,79 33.400.131,79 0,00 0,00

Jahresabschluss 2017 Jahresabschluss (31.162.523,44) (31.162.523,44) (0,00) (0,00) 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 52.320.292,42 52.320.292,42 0,00 0,00 88 (42.431.720,70) (42.431.720,70) (0,00) (0,00) 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, 4.156.296,64 4.156.296,64 0,00 0,00 mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (1.627.339,14) (1.627.339,14) (0,00) (0,00) 5. Sonstige Verbindlichkeiten 855.077,78 855.077,78 0,00 0,00 (3.301.181,74) (3.301.181,74) (0,00) (0,00) Gesamtbetrag 2.997.802.429,43 240.828.243,03 2.756.974.186,40 2.082.550.001,28 (2.808.102.414,61) (237.803.099,57) (2.570.299.315,04) (1.961.882.764,16)

NACHHALTIGKEIT Fortbildungstage je MitarbeiterIn

2,5

2

1,5

1

0,5

0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Die sind. zu Herstellungskosten bewertet und Durchführung die von Baumaßnahmenerfasst, den dieeigenenIngenieurleistungenbeiderPlanung Eigenleistungen wer- Unter denanderen aktivierten der Genossen“ unmittelbarzugeführt. direkt abgesetztunddemBilanzposten„Zuschüsse den dabeizuvor von denGenossenschaftsbeiträgen Die Direktfinanzierungsbeiträge derGenossen wer- (Vorjahr €13.596.743,52). die sonstigenErlöseinHöhe von €8.264.309,17 von €25.413.698,99(Vorjahr €25.809.564,12)und aus Kostenerstattungen des Lippeverbandes inHöhe € 278.942.652,00(Vorjahr €264.801.525,00),Erträge sich aufdieGenossenschaftsbeiträge inHöhevon der Bundesrepublik Deutschlanderzielt.Sieverteilen (Vorjahr €304.207.832,64)wurden ausschließlichin Die Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Gewinn-undVerlustrechnung istnachdem in Höhe von €108.038,17enthalten. anstalt desBundesundderLänderfürdasJahr2015 der ErstattungVersorgungs aus die Erträge ­ € 113.659,52)zunennen.ImVorjahr waren weiterhin Rückstellungen inHöhe von €186.559,26(Vorjahr ausderAuflösungwie dieErträge von sonstigen 2010 inHöhe von €1.730.952,16(Vorjahr €0,00) so- aus derErstattungvon Stromsteuer fürdasJahr wesentliche periodenfremde sinddie Erträge Erträge wurde Als ingleicherHöhe alsAufwand erfasst. ­Kapitalzuschüssen sowiedieAbwasserabgabe. Diese Wesentlichen ausderAuflösung dieErträge von GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 3. ERLÄUTERUNGEN ZUR sonstigen betrieblichen Erträge Umsatzerlöse n öe o € 312.620.660,16 von Höhe in beinhaltenim

ie oiaiäsuclg n öe o € 60.517,58 (Vorjahr €65.782,01). von Höhe in € 48.120,25 Solidaritätszuschlag sive von Höhe (Vorjahr inklu- €54.734,97)sowieKapitalertragsteuer in Solidaritätszuschlag inklusive Körperschaftsteuer € 81.749,20), (Vorjahr € 73.829,00 von Höhe in Gewerbesteuer beinhalten Die Wesentlichen Darlehenszinsen. Die vereinnahmte Abwasserabgabe. fassen insbesondere dieingleicherHöhe alsErtrag Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffen im sonstigen betrieblichen Aufwendungen um­ Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

89 Jahresabschluss 2017 4. SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN

a) Belegschaft b) Vorstand Durchschnittliche Zahlen der in 2017 (2016) Dem Vorstand gehörten/gehören folgende Herren an: beschäftigten Arbeitnehmer/-innen:

Mitarbeiter/-innen insgesamt 968 (981) Dr. Uli Paetzel, Vorsitzender davon Auszubildende 25 (26) Vorstandsbereich Strategie und Kaufmännische Services

Dr. Emanuel Grün Vorstandsbereich Wassermanagement und Technische Services

Raimund Echterhoff Vorstandsbereich Personal und Nachhaltigkeit

c) Genossenschaftsrat Dem Genossenschaftsrat gehörten am 31.12.2017 an als Jahresabschluss 2017 Jahresabschluss Ordentliches Mitglied Stellvertretendes Mitglied 90 Ullrich Sierau Dr. Frank Dudda Vorsitzender Oberbürgermeister, Stadt Herne (Oberbürgermeister, Stadt Dortmund) Stefan Hager Dr. Harald Knöchel stellvertretender Vorsitzender (Zentralbereichsleiter Recht/Compliance, RAG AG) (Direktor, RAG AG) Frank Baranowski Volker Lindner (Oberbürgermeister, Stadt Gelsenkirchen) (Stadtbaurat a.D., Stadt Herten) Jörg Freise Dr. Horst Hanke (Leiter betrieblicher Umweltschutz, thyssenkrupp Steel Europe AG) (Leiter Technik und Infrastruktur, OXEA Services GmbH) Peter Haustein Olivier Ostrowski (Arbeitnehmervertreter, Emschergenossenschaft) (Arbeitnehmervertreter, Emschergenossenschaft) Andreas Hottkowitz Michael Werk (Arbeitnehmervertreter, Emschergenossenschaft) (Arbeitnehmervertreter, Emschergenossenschaft) Dieter Jorra Uwe Holland (Leiter Energie- und Standortmanagement a.D., BP Gelsenkirchen GmbH) (Geschäftsführer, RÜTGERS Germany GmbH) Rajko Kravanja Hans-Peter Becker (Bürgermeister, Stadt Castrop-Rauxel) (Geschäftsbereichsleiter, Wirtschaftsbetriebe Stadt Duisburg) Sven Kühn Christian Jürgens (Arbeitnehmervertreter, Gewerkschaft ver.di Landesbezirk NRW) (Arbeitnehmervertreter, Gewerkschaft ver.di Landesbezirk NRW) Sabine Morgenroth Jan Orbach (Arbeitnehmervertreterin, Gewerkschaft ver.di Bezirk Ruhr-West) (Arbeitnehmervertreter, Gewerkschaft ver.di Landesbezirk NRW) Dr. Ansgar Müller Tilo Gebert (Landrat, Kreis Wesel) (Mitglied des Kreistages, Ennepe-Ruhr-Kreis) Janine Schwarz Monika Schneck (Arbeitnehmervertreterin, Emschergenossenschaft) (Arbeitnehmervertreterin, Emschergenossenschaft) Dr. Michael Stelzer Klaus Omlor (Mitglied des Rates, Stadt Essen) (Mitglied des Rates, Stadt Gladbeck) Klaus Strehl Apostolos Tsalastras (Bürgermeister, Stadt Bottrop) (Stadtkämmerer, Stadt Oberhausen) Christoph Tesche Dr. Markus Bradtke (Bürgermeister, Stadt Recklinghausen) (Stadtbaurat, Stadt Bochum) aus Mietverträgen fürBüro- undLagerräume. Davon zielle Verpflichtungen inHöhe von €8.331.475,00 bis 31.12.2021.Weiterhin bestehensonstigefinan­ von Aushubböden fürdenZeitraum vom 01.06.2012 gehalde undFlächen einesGenossenzur Ablagerung die InanspruchnahmeeinerDeponiesowie einer Ber- Nachteilsausgleichen inHöhe von rd. T€ 50.779für sowie 391.060.228,60 € aufgrund von Vereinbarungen fürdieZahlungvon von Höhe in lagevermögen Abschlussstichtag ausdemBestellobligo fürdasAn- Sonstige finanzielleVerpflichtungen bestandenam Verpflichtungen d) Sonstigefinanzielle € 40.957,20. sowie deren Ausschüsse (€9.330,00)inHöhe von (€ 9.900,00),desGenossenschaftsrates (€21.727,20) die MitgliederderGenossenschaftsversammlung KostenerstattungenIm Berichtsjahrerfolgten an Ausgeschieden ausdemGenossenschaftsrat sindimBerichtsjahrals (Oberbürgermeister, StadtBochum) Thomas Eiskirch Ordentliches Mitglied

(Bürgermeister, StadtCastrop-Rauxel) Rajko Kravanja (Geschäftsführer, ver.di Essen) Bezirksverwaltung Lothar Grüll (Globaler Produktions- und Technikleiter, OXEA GmbH) Stellvertretendes Mitglied Stellvertretendes Dr. StefanHess lage derGenossenschaftvon Bedeutungwären. derFinanz- ziellen Geschäfte,diefürBeurteilung finanziellen Verpflichtungen gibteskeine außerbilan- € 3.350.907,21.Nebendendargestellten sonstigen VBL-Beitrag fürdasJahr2017beläuftsichauf Bundes undderLänder)abgewickelt wird. Der ­Zusatzversorgungskasse (Versorgungsanstalt des öffent­ wird eine Zusatzversorgung nachdenRegelnim ­Arbeitnehmern/-innen derEmschergenossenschaft entfallen €1.168.825,00aufdasJahr2018.Den lichen Dienst gewährt, dieüber eineöffentlichelichen Dienstgewährt,

91 Jahresabschluss 2017 AUSSCHUSSMITGLIEDER

Investitionsausschuss­ Der Investitionsausschuss setzt sich mit Stand vom 1. Oktober 2018 wie folgt zusammen:

Mitglieder Stellvertretende Mitglieder Stefan Hager Dipl. Ing. Jörg Freise Direktor, RAG AG, Vorsitzender Leiter betr. Umweltschutz, thyssenkrupp Steel Europe AG Dr. Michael Stelzer Klaus Strehl Mitglied des Rates Stadt Essen, stellvertretender Vorsitzender Bürgermeister, Stadt Bottrop Volker Lindner Marcus Kampen Stadtbaurat, Stadt Herten Abteilungsleiter, RAG AG Peter Haustein Hans-Peter Becker Arbeitnehmervertreter, EMSCHERGENOSSENSCHAFT Geschäftsbereichsleiter, Wirtschaftsbetriebe der Stadt Duisburg Janine Schwarz Andreas Hottkowitz Arbeitnehmervertreterin, EMSCHERGENOSSENSCHAFT Vorsitzender des Personalrates, EMSCHERGENOSSENSCHAFT Monika Schneck Ausschussmitglieder Arbeitnehmervertreterin, EMSCHERGENOSSENSCHAFT 92 vom 1. Oktober 2018wiefolgtzusammen: Der WiderspruchsausschusssetztsichmitStand erledigt. endgültigen Bescheidzukorrigieren, hatsichdamit bescheid zuzusendenundetwaigeFehler mitdem ­Klageverfahren zunächsteinenvorläufigen Beitrags- weise, allenGenossenzurVermeidung unnötiger Emschergenossenschaft Verfahrens praktizierte ­ verbände nichtmehr. Diebisdahinvon der fahrenssomit seit2015fürdieWassergilt inNRW - generellehende Widerspruchsverdes Abschaffung - DieseitNovemberJustizgesetz NRW). 2007beste- (§110Abs. 4verbände inNRWwieder eingeführt - Widerspruchsverfahren fürdieWasserwirtschafts Zum 1.Januar2015hatderLandesgesetzgeber das Widerspruchsverfahrens Wiedereinführung des Landwirtschaft, Natur-undVerbraucherschutzLandwirtschaft, NRW Regierungsbeschäftigte, MinisteriumfürUmwelt, Andrea Kaste Innovation, DigitalisierungundEnergie NRW Ltd. Ministerialrat, Ministerium fürWirtschaft, Dr. Klaus-WillySchumacher AG RAG Deina Rehermann Landrat, Kreis Michael Makiolla Stadtkämmerer, StadtHerten Matthias Steck Leiter Controlling, RAG AG Thomas Majewski Radeberger GruppeKG Heinz-Jürgen Hacks Natur- undVerbraucherschutz NRW, Vorsitzende Ministerialrätin, MinisteriumfürUmwelt,Landwirtschaft, Dr. Sibylle Pawlowski Mitglieder Mitglied desRates,GemeindeHolzwickede Michael Klimziak Abteilungsleiter, RAG AG Marcus Kampen Natur-undVerbraucherschutzLandwirtschaft, NRW Regierungsbeschäftigter, MinisteriumfürUmwelt, Thomas Menzel Mitglied desKreistages, Kreis Wesel Heinrich Vahnenbruck Leiterin Umweltschutz,OXEA GmbH Mariola Rötzheim Rechtsanwältin, RAG AG Marion Plinke Innovation, DigitalisierungundEnergie NRW Ministerialrat, MinisteriumfürWirtschaft, Ulrich Kaiser Beigeordneter, StadtWitten Frank Schweppe Natur- undVerbraucherschutz NRW, Vorsitzende stellvertretende Regierungsrätin MinisteriumfürUmwelt,Landwirtschaft, Jasmin Samimi Stellvertretende Mitglieder Stellvertretende 93 JahresabschlussAusschussmitglieder 2017 FOTONACHWEISE

Seite Fotograf Titel André Hirtz 2 und 3 Klaus Baumers 5 Marima/fotolia.de 6 und 7 Ilias Abawi, Kirsten Neumann, Sarah Lamsfuß, Rupert Oberhäuser, Michael Steinbach, Helge Jahn 8 und 9 Kirsten Neumann 10 Andreas Fritsche 11 Klaus Baumers, Kirsten Neumann (Portraits) 12 Kirsten Neumann (1,6), Ilias Abawi (5), Kerstin Fröhlich (4) 13 Andreas Fritsche (2), Kirsten Neumann 14 Bernhard Klug 16 Kirsten Neumann 18 und 19 Rupert Oberhäuser 20 und 21 Kirsten Neumann (Portraits), Hans Blossey 22 und 23 Emschergenossenschaft, Kirsten Neumann (Portraits) 24 und 25 Klaus Baumers, Kirsten Neumann (Portraits) 26 und 27 Kirsten Neumann (Portraits), Rupert Oberhäuser 94 28 und 29 Andreas Fritsche, Kirsten Neumann (Portraits) 30 und 31 Klaus Baumers, Kirsten Neumann (Portraits) 32 und 33 Rupert Oberhäuser 34 und 35 Emschergenossenschaft 36 Kirsten Neumann 37 Rupert Oberhäuser 38 und 39 Klaus Baumers (Portraits), Emschergenossenschaft 40 und 41 Kirsten Neumann (Portraits), Rupert Oberhäuser 42 und 43 Kirsten Neumann (Portraits), Rupert Oberhäuser 44 Jannis Reichard 45 Kirsten Neumann (Portrait) 46 und 47 Kirsten Neumann (Portrait), Rupert Oberhäuser 48 und 49 Kirsten Neumann (Portraits), Emschergenossenschaft 50 Andreas Fritsche 51 Kirsten Neumann (Portraits) 52 und 53 Klaus Baumers (Portraits), Stefan Tuschy 54 und 55 Klaus Baumers 56 und 57 Kirsten Neumann (Portrait), Klaus Baumers 58 und 59 Kirsten Neumann, Klaus Baumers (Portrait) 60 und 61 Kirsten Neumann (Portrait), Klaus Baumers 62 Kirsten Neumann (Portrait), Hans Blossey 63 Klaus Baumers, Marima/fotolia.de 64 Kirsten Neumann 65 EuPD Research, Jörn Wolter 66 und 67 Kirsten Neumann 69 Rupert Oberhäuser 71 Rupert Oberhäuser 72 und 73 Rupert Oberhäuser Karte Ilias Abawi, Rupert Oberhäuser Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018 DIE EMSCHER – FLUSS IN SICHT

Der Emscher-Umbau ist eine planerische und technische Herausforderung, die auch im euro­ päischen Maßstab ihresgleichen sucht. Auf über 80 Kilometern Länge wird mitten im größten Insektenwiese Ballungsraum Europas ein Fluss zurückkehren, Aktiv gegen das Insektensterben vorgehen! der bisher nur als offener Abwasserlauf existiert Als einer der großen Flächenbesitzer in NRW hat. Der Emscher-Umbau ist eines der größten kommt uns hier eine besondere Verantwortung Infrastrukturprojekte Europas. Allein schon durch zu. Neben insektenfreundlichen Saatmischungen die wasserwirtschaftlichen Infrastrukturmaßnahmen zur Flächenbegrünung haben wir eine Vielzahl werden in Nordrhein-Westfalen jährlich mehrere von Imkerkooperationen geschlossen. Tausend Arbeitsplätze pro Jahr neu geschaffen Die Bienenweide am Hof Emschermündung oder gesichert. Die Bedeutung des Umbauprojekts ist nur eines von vielen Beispielen. Waltrop geht jedoch weit über unmittelbare Beschäftigungs- Recklinghausen effekte hinaus. Die Aufwertung der Emscherregion Hof Emschermündung durch eine neue Arbeits- und Lebensqualität bietet große Chancen, die Attraktivität des Standorts Ruhrgebiet nachhaltig zu verbessern. Darüber Bottrop r hinaus wird der erfolgreiche Umbau eines so che großen Fluss-Systems eine Signalwirkung für vergleichbare wasserwirtschaftliche und Ems städtebauliche Großprojekte in ganz Europa haben. Gelsenkirchen

HOCHWERTIGE SAUBERES WASSER BEZAHLBARE UND INDUSTRIE, BILDUNG UND SANITÄR SAUBERE ENERGIE INNOVATION UND EINRICHTUNGEN INFRASTRUKTUR Oberhausen

NACHHALTIGE MASSNAHMEN ZUM LEBEN FRIEDEN, STÄDTE UND KLIMASCHUTZ AN LAND GERECHTIGKEIT GEMEINDEN UND STARKE INSTITUTIONEN ein Emscher Rh r che Ems Bochum Duisburg Dortmund Essen

Über 300 Besucher durften am 7. Oktober 2018 einen ersten Blick in unser Mega-Pumpwerk Gelsen­kirchen werfen, darunter auch Gelsenkirchens OB Frank Baranowski. Der „Tag der offenen Tür“ machte Hightech für die Bürgerinnen und Bürger erfahrbar! Hybridkraftwerk Das 4. Expertenforum der Vom Klärwerk zum Zukunfts­initiative „Wasser Kraftwerk wandelte in der Stadt von morgen“ sich unsere Klär­ zieht am 27. August 2018 anlage Bottrop: über 300 kommunale Neue Blockheiz­ VertreterInnen und kraftwerke, eine Interessierte an. Diskutiert Photovoltaik- und wurde in 27 Workshops eine Windkraft­ und einem World-Café über anlage sowie eine Klima­wandel, Trockenheit, Dampfturbine Hitze und Starkregen. machen unseren Standort Bottrop energieautark.

Recklinghausen Waltrop

Bottrop r che Ems Gelsenkirchen

Oberhausen ein Emscher Rh r che Ems Bochum Duisburg Dortmund Essen

Spektakulär Das Video der Einfahrt einer Tunnelbohrmaschine in die Schachtbaugrube des Sellmannsbach war eines der meistgeklickten auf unserer Facebook-Seite: Fast 6.200 Aufrufe erreichte der spektakuläre Durchbruch – auch das ist Öffentlichkeitsarbeit. Geschäftsbericht Emschergenossenschaft 2017/2018

In Nähe des Hüller Baches wurde am 25. Juni 2018 ein außergewöhnliches Bauwerk eingeweiht: Es vereint tief unter der Erde drei Stauraumkanäle, zwei Regenwasserbehand­ lungsanlagen sowie drei Pumpwerke – eine tech­ nische Meisterleistung!

Mitmach-Weinberg Hof Emschertal Ein zweiter Weinberg mit 300 Rebstöcken wurde in Dortmund- Barop unmittelbar am Rüpingsbach angelegt: Rotweinreben der pilzresistenten Sorte Cabaret Noir. Diesen werden wir gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie einer Recklinghausen Waltrop gelernten Önologin betreiben.

Bottrop r che Ems Gelsenkirchen

Oberhausen ein Emscher Rh r che Ems

Bochum Emscherquellhof Duisburg Dortmund Rückkehrer Die Art „Dreistachliger Stichling“ ist „Fisch des Jahres Essen 2018“. Für unsere Gewässer-Ökosysteme übernimmt er wichtige Funktionen. Nachdem seine Bestände im Emscher-System stark zurückgegangen waren, zählt er in fast allen unseren ökologisch umgebauten Gewässer­- ab­schnitten zu den ersten Emscherhof Rückkehrern. Klärwerk

Pumpwerk

Abwasserkanal Emscher (AKE): Inbetriebnahme am 24.9.18

Kanalabschnitt Bottrop – Pumpwerk Oberhausen: verlegt, Inbetriebnahme erfolgt 2021

Kanalabschnitt Pumpwerk Oberhausen – Kläranlage Emschermündung: im Bau, Inbetriebnahme erfolgt 2021

Emscher-Kanal Dortmund

Abwasser-Situation in der Emscher EMSCHERGENOSSENSCHAFT AUF EINEN BLICK

MITGLIEDER UND GEBIET (Stand 31.12.2017) Mitglieder der Emschergenossenschaft 197 Einzugsgebietsgröße 865 km² Einwohner 2,29 Millionen Wasserläufe und Anlagen (Stand 30.06.2018) Wasserläufe 353 km davon Reinwasserläufe 133 km davon Schmutzwasserläufe 220 km Abwasserkanäle 357 km Deiche 116,92 km davon Rheindeich Beeckerwerth 4,20 km davon Emscher-Hauptlauf 60,47 km davon Emscher-Nebenläufe 52,25 km Entwässerungspumpwerke 126 Anteil der durch Pumpwerke entwässerten Fläche am Verbandsgebiet 37,8 % Abwasserpumpwerke 7 Hochwasserrückhaltebecken 23 Regenrückhaltebecken 27 Regenwasserbehandlungsanlagen 94 Regenüberläufe 19 Kläranlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 4,8 Mio. Einwohnerwerten 5 Zentrale Schlammbehandlungsanlage 1 Sauerstoff-Stationen 2

REINIGUNGSLEISTUNG Gesamtmenge gereinigtes Wasser 592.828.918 m³/a Kläranlage Dinslaken-Emschermündung 382.948.722 m ³ Kläranlage Bottrop 121.518.257 m³ Kläranlage Dortmund-Deusen 51.720.705 m³ Kläranlage Duisburg-Alte Emscher 36.613.798 m³ Kläranlage Gelsenkirchen-Marienhospital 27.437 m³

Klärgasgewinnung 24.006.389 m³/a Eigenstromerzeugung 48.340.820 kWh/a Erzeugung durch Wind- und Wasserkraft 3.845.547 kWh/a Erzeugung durch die Dampfturbine in Bottrop (netto) 12.974.135 kWh/a

ABFALLWIRTSCHAFT Klärschlamm 182.205 Tonnen entwässerter Schlamm Schlammtrockensubstanz 57.200 Tonnen (vollständig thermisch verwertet) Rechengut 6.340 Tonnen Sandfanggut 3.545 Tonnen PERSONAL-KENNZAHLEN (Geschäftsbericht 2017/2018) EGLV EGLV EG 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2017 Anzahl Beschäftigte 1.629* 1.627* 945 davon unbefristet 1.547 1.566 903 davon befristet 82 61 42 davon aktiv 1.551 1.575 909 davon ruhend 78 52 36 davon Vollzeit 1.431 1.432 838 davon Teilzeit 198 195 107 Anzahl der refinanzierten Stellen 27 Auszubildende 57 53** Fluktuation 3,6 3,5 Durchschnittliches Lebensalter 46,5 46,8 Durchschnittliche Beschäftigungszeit 18,2 18,5

* Einschließlich zweier von der Stadt Hamm durch Abordnung gestellte Beamte bei 21-SH, LV.

** Bei den Auszubildenden sind 10 Auszubildende enthalten, die lediglich aus formalen Gründen bei der Lippe Wassertechnik GmbH beschäftigt sind. Darüber hinaus gibt es zum Stichtag noch 3 Auszubildende bei der Lippe Wassertechnik GmbH und 1 Auszubildenden bei der Emscher Wassertechnik GmbH, die in der Statistik nicht enthalten sind.

Im Jahr 2017 ereigneten sich insgesamt 26 meldepflichtige Unfälle (davon 19 meldepflichtige Arbeitsunfälle und 7 Wege- und Dienstfahrtenunfälle) mit 364 Ausfalltagen.

FINANZEN Jahresabschluss in Tausend Euro 2016 2017 Bilanzsumme 3.611.361 3.819.809 Anlagevermögen 3.340.901 3.549.531 Umlaufvermögen 270.460 270.278 Eigenkapital 349.765 353.280 Fremdkapital 3.261.596 3.466.529 Umsatzerlöse 304.208 312.621 EMSCHERGENOSSENSCHAFT Kronprinzenstraße 24 45128 Essen Telefon (0201) 104 - 0 www.eglv.de