Kommunale Arbeitsgemeinschaft Westliches Meißnerland Großalmerode - Helsa - Hessisch Lichtenau - Kaufungen - Waldkappel
INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT STADTUMBAU IN HESSEN
BESTANDSAUFNAHME UND ANALYSE
akp_ Stadtplanung + Regionalentwicklung akp_ Brandt Höger Kunze Partnerschaft Dipl.-Ing. Stadt- und Landschaftsplanung adresse_ Friedrich-Ebert-Straße 153 34119 Kassel telefon_ 0561.70048-68 telefax_ -69 e-mail_ [email protected]
BESTANDSAUFNAHME UND ANALYSE INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT WESTLICHES MEISSNERLAND
Kommunale Arbeitsgemeinschaft Westliches Meißnerland Großalmerode Helsa Hessisch Lichtenau Kaufungen Waldkappel
Auftragnehmer akp_ Stadtplanung+ Regionalentwicklung Brandt Höger Kunze Partnerschaft Friedrich-Ebert-Str. 153, 34119 Kassel
Bearbeitung Dipl.-Ing. Uwe Höger Dipl.-Ing. Thomas Pristl Dipl.-Ing. Heike Brandt Dipl.-Ing. Andreas Wilkening Dipl.-Ing. Sonja Kunze
Mitarbeit Christiane Kornhaß Christian Seitz
Bearbeitungszeitraum August 2007 - März 2008 KAG Westliches Meißnerland : Integriertes Handlungskonzept – Bestandsaufnahme und Analyse März 2008 Inhalt
Stand und Perspektiven: Interkommunale Entwicklung des Westlichen Meißnerlandes ...... 5
1 Analysepfad: Demografie...... 7 1.1 Bevölkerungsdynamik: Status und bisherige Entwicklung...... 8 1.2 Bevölkerungsdynamik: Perspektiven ...... 13 1.3 Altersstruktur: Status und bisherige Entwicklung...... 23 1.4 Altersstruktur: Perspektiven ...... 26 1.5 Haushaltsstrukturen: Status und bisherige Entwicklung ...... 39 1.6 Haushaltsstrukturen: Perspektiven...... 41 1.7 Heterogenisierung und Zuwanderung ...... 43 1.8 Folgen für den Stadtumbauprozess ...... 45
2 Analysepfad: Wohnen...... 49 2.1 Entwicklung und aktuelle Daten des regionalen Wohnungsmarkts...... 50 2.2 Zukunftsperspektiven des lokalen Wohnungssektors ...... 57 2.3 Der Wohnungsmarkt im Westlichen Meißnerland: Ein Stimmungsbild...... 64 2.4 Folgen für den Stadtumbauprozess ...... 65
3 Analysepfad: Siedlungsentwicklung...... 67 3.1 Regionale Siedlungsstruktur...... 67 3.2 Siedlungsentwicklung Großalmerode ...... 70 3.3 Siedlungsentwicklung Helsa...... 71 3.4 Siedlungsentwicklung Hessisch Lichtenau ...... 72 3.5 Siedlungsentwicklung Kaufungen...... 74 3.6 Siedlungsentwicklung Waldkappel...... 75 3.7 Bodenrichtwerte...... 76 3.8 Bisherige Fördermaßnahmen ...... 77 3.9 Folgen für den Stadtumbauprozess ...... 77
4 Analysepfad Wirtschaft und Beschäftigung ...... 79 4.1 Struktur und Entwicklung der Wirtschaftsstandorte in den KAG-Kommunen ...... 80 4.2 Entwicklung der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Auszubildenden...... 96 4.3 Pendlerverflechtungen in der KAG-Region...... 101 4.4 Folgen für den Stadtumbauprozess ...... 106
5 Analysepfad: Tourismus...... 109 5.1 Ausgangssituation ...... 109 5.2 Touristische Infrastruktur ...... 113 5.3 Lokale Situation...... 115 5.4 Folgen für den Stadtumbauprozess ...... 118
6 Analysepfad: Versorgung und soziale Infrastruktur...... 119 6.1 Kindergärten ...... 119 6.2 Schulen ...... 120 6.3 Bürger- und Gemeinschaftshäuser...... 122 6.4 Sportanlagen ...... 124
Seite 2 akp_ Stadtplanung + Regionalentwicklung KAG Westliches Meißnerland : Integriertes Handlungskonzept – Bestandsaufnahme und Analyse März 2008
6.5 Vereine ...... 125 6.6 Ambulante Altenhilfe ...... 125 6.7 Stationäre Alteneinrichtungen...... 127 6.8 Güter des täglichen Bedarfs ...... 128 6.9 Ärztliche Versorgung ...... 131
7 Analysepfad: Technische Infrastruktur ...... 133 7.1 Wasserversorgung ...... 133 7.2 Abwasserentsorgung ...... 136 7.3 Kommunikationsinfrastruktur...... 139 7.4 Folgen für den Stadtumbauprozess ...... 140
8 Analysepfad: Verkehr...... 141 8.1 Motorisierter Individualverkehr ...... 141 8.2 Öffentlicher Personennahverkehr ...... 152 8.3 Radverkehr ...... 156 8.4 Folgen für den Stadtumbauprozess ...... 158
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KAG Westliches Meißnerland : Integriertes Handlungskonzept – Bestandsaufnahme und Analyse März 2008
Stand und Perspektiven: Interkommunale Entwicklung des Westlichen Meißnerlandes
Der vorliegende Band „Bestandsaufnahme und Analyse“ stellt eine umfangreiche Ausei- nandersetzung mit acht verschiedenen Analysepfaden dar, die im Rahmen der Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes für die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Westliches Meißnerland untersucht wurden. Im Integrierten Handlungskonzept selbst befindet sich im ersten Kapitel „Stand und Per- spektiven: Interkommunale Entwicklung des Westlichen Meißnerlandes“ eine zusammen- gefasste Darstellung der Analysepfade. Die vorliegende umfangreichere Darstellung der bestehenden Situation sowie der daraus abzuleitenden Perspektiven ermöglicht dem interessierten Leser eine detailliertere und tiefergehendere Auseinandersetzung mit der bisherigen und perspektivischen Entwicklung im Westlichen Meißnerland.
akp_ Stadtplanung + Regionalentwicklung Seite 5
KAG Westliches Meißnerland : Integriertes Handlungskonzept – Bestandsaufnahme und Analyse März 2008
1 Analysepfad: Demografie
Vorbemerkungen
Die künftige demografische Entwicklung, bestimmt durch die Veränderung der Bevölke- rungsgröße, die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung sowie Zu- und Abwande- rungen, stellt eine zentrale Rahmenbedingung für die Entwicklungsperspektiven des KAG- Gebiets dar. Der Analysepfad Demografie wird für die fünf Kommunen des KAG-Gebiets mit ihren insge- samt 42 Stadt- bzw. Ortsteilen anhand der folgenden Parameter abgegrenzt: Entwicklung der Bevölkerungsdynamik (Wachstum oder Schrumpfung), Altersstrukturentwicklung, Heterogenisierung der Bevölkerung durch Zuwanderung von Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund.
In allen Fällen werden dabei zunächst die Entwicklungsmerkmale seit 1990 betrachtet und darauf aufbauend prognostische Aussagen zur weiteren Entwicklung bis 2022 erarbeitet. Die demografische Entwicklung ist jedoch selbst wieder auf vielfältige Weise von anderen, übergeordneten wie lokalspezifischen Bedingungsfaktoren abhängig; beispielhaft sei an dieser Stelle die Entwicklung des Arbeitsplatzangebots bzw. des Arbeitskräftebedarfs ge- nannt. Vor diesem Hintergrund ist grundsätzlich darauf hinzuweisen, dass Prognosen keine Be- völkerungsentwicklungen voraussagen können. Der Aussagewert einer Prognose liegt viel- mehr in der Verdeutlichung von Wenn-Dann-Beziehungen. Vor diesem Hintergrund werden in der Bevölkerungsprojektion mehrere Varianten durchgerechnet, um einen Korridor der zukünftig möglichen Entwicklung abzugrenzen und zugleich zu zeigen, wie groß der politi- sche Gestaltungsspielraum ist, durch eine Attraktivierung der Region als Wohnort, Arbeits- ort und Lebensraum langfristig positive Wanderungssalden zu erreichen und Bevölke- rungsschrumpfung zu vermeiden bzw. zu mindern. Für die Analyse der Bevölkerungsentwicklung wurden folgende Datenquellen verwendet: Daten des Hessischen Statistischen Landesamtes (HSL) (Einwohnerentwicklung, Ge- burten, Sterbefälle, Wanderungsbewegungen, Altersstruktur) (1990 – 2006) Daten des Einwohnermeldeamtes / der Ekom21 (insbesondere auch alters- und ge- schlechtsdifferenzierte sowie ortsteilspezifischen Daten) (1990 – 2006 sowie Ein- wohnerdaten zum 30.6.2007) Demografieberichte der Bertelsmann-Stiftung für die Städte und Gemeinden des KAG-Gebiets; die Demografieberichte wurden von der Bertelsmann-Stiftung in 2006 deutschlandweit für alle Kommunen ab einer bestimmten Mindestgröße veröffent- licht (vgl. auch www.wegweiserdemographie.de) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (2006). „Raumordnungsprognose 2020/2050: Bevölkerung, private Haushalte, Erwerbspersonen, Wohnungsmarkt“.
Die im folgenden verwendeten Daten beziehen sich grundsätzlich auf die Zahl der gemel- deten Hauptwohnsitze; hiervon ausgenommen sind lediglich die Darstellungen der Alters- struktur zum 30.6.2007 sowie die darauf aufbauende Projektion der natürlichen Bevölke-
akp_ Stadtplanung + Regionalentwicklung Seite 7 KAG Westliches Meißnerland : Integriertes Handlungskonzept – Bestandsaufnahme und Analyse März 2008 rungsentwicklung, weil die hierfür erforderlichen geschlechts- und altersdifferenzierten Be- völkerungsdaten nicht nach Wohnstatus getrennt verfügbar sind (vgl. hierzu auch Kapi- tel 1.2).
1.1 Bevölkerungsdynamik: Status und bisherige Entwicklung
Gesamtentwicklung seit 1990
Im Gebiet der KAG waren am 31.12.2006 etwa 43.760 Menschen mit Hauptwohnsitz ge- meldet – und damit erstmals geringfügig weniger Menschen als 1990 (-0,3 %). Zwischen- zeitlich hatte die Bevölkerungszahl analog zum allgemeinen Trend in den westdeutschen Bundesländern nach der Grenzöffnung bis 1996 zunächst um rund 3,6 % zugenommen, um dann wieder nahezu kontinuierlich abzusinken.
Einwohnerentwicklung Westliches Meißnerland 1990-2006
46.000
45.000 - 0,3% 44.000
43.000 KAG Gesamt
42.000 Zahl der Einwohner
41.000
40.000
2 7 9 4 94 01 06 990 99 993 9 995 99 99 000 0 002 00 005 0 1 1991 1 1 1 1 1996 1 1998 1 2 2 2 2003 2 2 2 Zeit
Dieser scheinbar typische Verlauf der Bevölkerungsdynamik auf regionaler Ebene erweist sich als Summeneffekt durchaus heterogener Entwicklungen der einzelnen Kommunen der KAG: Die Gemeinde Kaufungen weist bis Ende der 1990er Jahre Wachstumsraten zwischen 0,78 % und 4,3 % auf, seit dem Jahr 2000 ist die Entwicklung stabil bis leicht positiv. Zum 31.12.2006 waren in Kaufungen 12.823 Einwohner (mit Hauptwohnsitz) gemel- det; gegenüber 1990 hat sich die Bevölkerung damit um 21,8 % vergrößert. Dieser positive Verlauf der Bevölkerungsentwicklung ist vorrangig auf die unmittelbar an das Oberzentrum Kassel angrenzende Lage der Gemeinde und die kompakte Siedlungsstruktur ohne periphere Ortsteile zurück zu führen.
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