Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
Stadt Planungsamt Dortmund
Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen/Westfalenstadion
Erläuterungsbericht
Dortmund, März 2002
2 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
Inhalt
1. Geschichtliche Entwicklung, Rahmenbedingungen 2. Das Gesamtkonzept 3. Entwicklungsziele für Teilflächen 3.1 Westfalenhallen 3.2 Westfalenstadion 3.3 Tennisanlage Flora 3.4 Kleingartenanlage Ardeyblick 3.5 Trainingsanlage BVB 3.6 Spielfeld nördlich Strobelallee 3.7 Reiteranlage nördlich Strobelallee 4. Verkehrskonzept 4.1 Maßnahmen für den Individualverkehr (Kfz und Fußgänger) 4.2 Verkehrsleit- und Informationssystem 4.3 Maßnahmen für den ÖPNV 4.4 Maßnahmen für den Radverkehr 5. Grünordnung 5.1 Umweltverträglichkeit 6. Umsetzung 6.1 Kosten und Finanzierung
Anlagen
1. Liste der Maßnahmen zur Umsetzung des Rahmenplanes 2. Städtebauliche Rahmenplanung Veranstaltungszentrum Westfalenhallen/Westfalenstadion 3. Plan der Maßnahmen 4. Maßnahmen / Entwicklungsphasen
3 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
1. Geschichtliche Entwicklung, Rahmenbedingungen
Die Planungen aus dem Jahr 1918 für den Bereich des Veranstaltungszentrums orientierten sich an
der Idee des Volksparks, der amerikanischen Vorbildern entsprach und Resultat einer Diskussion zu
Anfang des letzten Jahrhunderts in Hamburg war. Danach war der Volkspark der Verbund einer
großen Volkswiese mit Ausstellungsgebäuden oder- hallen, mit Spielflächen, mit Sportanlagen und
Kleingärten. So entstanden auf der Grundlage der Planungen von Stadtbaurat Strobel 1924 die
Kleingartenanlage „Ardeyblick“, 1926 die „Kampfbahn Rote Erde“ für 35.000 Zuschauer und 1927
das Volksbad sowie die Westfalenhalle. Das Gelände des Volksparks wurde durch großzügig
angelegte, von Baumreihen gesäumte Straßen gegliedert. Dazu gehörte sowohl die heutige Strobel-
Allee als auch die heutige Wittekindstraße, der Rheinlanddamm und die Ardeystraße.
Das Gelände des Veranstaltungszentrums war seit den Planungen des Stadtbaurates Strobel schon
immer Veränderungen unterworfen. Infolge von Kriegszerstörungen und insbesondere durch
notwendige Neubauten, wie das Westfalenstadion und die Erweiterungen der Westfalenhallen ist
der ursprüngliche Charakter des Volksparks stark verändert worden. Die Nebenspielplätze und Teile
des Licht- und Luftbades wurden zugunsten des Westfalenstadions aufgegeben, die Volkswiese
wurde für die Erweiterung der Westfalenhallen benötigt und teilweise als Parkplatz in Anspruch
genommen. Das Gesamtensemble „Volkspark“ besteht heute nur noch in Fragmenten und hat sich zu
einem Veranstaltungszentrum mit internationalem Rang entwickelt.
Das Westfalenstadion soll nunmehr als Spielstätte für den international renommierten und auf
Weltniveau spielenden Fußballverein Borussia Dortmund und für die Fußballweltmeisterschaft 2006
ausgebaut werden. Damit werden an das Veranstaltungszentrum zusätzliche Ansprüche an Flächen- und Funktionsabläufe gestellt, die bewältigt werden müssen. Dies bezieht sich insbesondere auf die
zusätzlichen Stellplätze, die aufgrund des Ausbaus bauordnungsrechtlich erforderlich werden.
Außerdem sind die An- und Abreise der PKW-Benutzer und Fußgänger deutlich zu verbessern.
Die bewegte Geschichte des Dortmunder Messe-, Kongress- und Veranstaltungszentrums mit der
international anerkannten Westfalenhalle im Mittelpunkt zeigt, dass von der Errichtung der
Westfalenhalle im Jahre 1927 bis heute das Veranstaltungszentrum sich in einem stetigen Wandel-
und Expansionskurs befand. Bis zur Zerstörung im Mai 1944 standen sportliche Veranstaltungen wie
6-Tage-Rennen, Boxen, Ringen, Reiten, Eiskunstlauf, Eishockey, Hallenhandball aber auch
gewerbliche, kulturelle, Show- und Unterhaltungsveranstaltungen im Vordergrund. Als
Messestandort hatte sich die Westfalenhalle ebenfalls einen guten Namen gemacht, wenn auch mit
geringerer Bedeutung als heute.
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Der Wiederaufbau 1952 sollte der „weiterhin sichtbare Beweis sein für den Willen und das Können
der Dortmunder, und ein Signal geben für den „Aufbruch in eine neue Zeit““. Durch die Erweiterung
nach Westen bis zur Straße „Im Rabenloh“ wurde der Bereich der Messe und Ausstellungen drastisch
erhöht. Heute bestreitet der Messebereich fast 50 Prozent des Gesamtumsatzes und erwirtschaftet
den größten Teil des Gewinns.
Messe und Ausstellungen drängen sich inzwischen derart im Terminkalender, dass die
Westfalenhallen vereinzelten Interessenten bereits Absagen erteilen mussten. Trotz des Baus dreier
neuer Hallen, des Messezentrums und des Messeforums in den achtziger und neunziger Jahren
verfügt Dortmund über deutlich weniger Ausstellungsflächen als die Konkurrenz in Essen oder
Düsseldorf. So musste beispielsweise die YOU – Europäische Jugendmesse aus Platzmangel nach Essen
abgegeben werden.
Zusammenfassend ist der städtebauliche Rahmenplan für das Veranstaltungszentrum
Westfalenhallen/Westfalenstadion erforderlich, weil,
• die Expansion der beiden großen Veranstaltungsorte neue Flächenansprüche auslösen, die städtebaulich geordnet werden müssen, damit langfristig eine Entwicklungsperspektive
erhalten bleibt,
• die neuen zu bewältigenden Besucherströme sinnvoll geleitet werden müssen und vorhandene
Kapazitäten auszuschöpfen sind,
• die Abläufe des Individualverkehrs und die fußläufige Erschließung zu optimieren sind,
• die aufgrund der Erweiterung erforderlichen zusätzlichen Stellplätze insgesamt besser zu positionieren sind,
• die städtebauliche Situation entlang der Strobelallee zu verbessern ist und
• der Charakter des Veranstaltungszentrums als Sportstätte für Borussia Dortmund, als Messe-,
Ausstellungs-, Tagungs- und Kongresszentrum, als Stätte für Kultur-, Sport und
Unterhaltungsveranstaltungen und als Ort für den zentralen Breiten- und Spitzensport, zu
festigen und zu erhalten ist.
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2. Das Gesamtkonzept
Das Veranstaltungszentrum Westfalenhallen/Westfalenstadion soll zweifellos seine herausragende
Bedeutung für Dortmund und die Region behalten.
Das Erschließungskonzept lehnt sich an die ursprüngliche Planung von Stadtbaurat Strobel an. Im
Osten des Gebietes werden auf Grund der vorhandenen Haupterschließungsachsen weiterhin die
Hauptstellplätze für den Individualverkehr bleiben, während im Norden der Strobelallee die
Westfalenhallen mit dem Messezentrum und südlich der Strobelallee das Westfalenstadion und das
Stadion Rote Erde und weitere Freizeit- und Sporteinrichtungen positioniert sind. Die Strobelallee
wird auch weiterhin die zentrale Achse in dem gesamten Veranstaltungszentrum bleiben und
konsequenter Weise bis zur Wittekindstraße geführt. Im Kernbereich zwischen der Eislaufhalle und
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der Wittekindstraße dient sie bei Veranstaltungen des Westfalenstadions den Fußgänger- und
Rettungsverkehren.
Das Gesamtkonzept für das Veranstaltungszentrum sieht als Schwerpunkt für die zukünftige Nutzung
das gesamte Spektrum der Westfalenhallen-Veranstaltungen sowie die nationalen und
internationalen Fußball- und Leichtathletikveranstaltungen im Westfalenstadion und im Stadion Rote
Erde vor. Darüber hinaus sollen die bestehenden Sporteinrichtungen wie das Volksbad, die Helmut-
Körnig-Halle, das Vereinszentrum von Eintracht Dortmund und die Eissporthalle erhalten bleiben.
Die freiraumbezogenen Erholungsfunktionen im Nahbereich des Veranstaltungszentrums sollen im
wesentlichen auf die Südseite der Bahnanlage der Deutschen Bahn AG verlagert werden. Die
Erweiterung der Westfalenhallen nach Westen und die Verlängerung der Strobelallee erfordern die
Verlagerung der Kleingartenanlage „Ardeyblick“. Diese wird nördlich der Stockumer Straße und
östlich der Kleingartenanlage „Zum goldenen Erntekranz“ eine neue Heimat finden.
Außerdem wird der gesamte Bereich nördlich der Strobelallee den Westfalenhallen als Nutzungsareal
zur Verfügung stehen. Damit verbunden ist die Aufgabe des bestehenden Fußballfeldes direkt südlich
der Westfalenhallen und die Verlagerung des Reitervereins. Diese Nutzungen werden zugunsten der
Westfalenhallen aufgegeben, damit diese eine langfristige Zukunftsperspektive erhalten.
Durch den Ausbau des Westfalenstadions von seinerzeit ca. 54.000 Zuschauer auf aktuell ca. 68.600
Zuschauerplätze ergibt sich für Borussia Dortmund die bauordnungsrechtliche Notwendigkeit
zusätzlich 1000 Stellplätze im Bereich des Westfalenstadions nachzuweisen. In diesem
Zusammenhang sollen 850 Stellplätze direkt westlich des Stadions auf dem Gelände des heutigen
Luftbades errichtet werden. Das Luftbad soll an das Freibad Stockeide angegliedert werden. Die
restlichen 150 Stellplätze werden über die Stellplatzablösesatzung durch Borussia Dortmund
abgelöst. Bis zur Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2006 soll das Westfalenstadion durch den Ausbau
der Ecken auf ca. 83.100 Zuschauer erweitert werden. Daraus ergibt sich ein weiterer Stellplatzbedarf.
Die Anzahl wird im erforderlichen bauordnungsrechtlichen Genehmigungsverfahren ermittelt.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, weitere Stellplätze im östlichen Teil des
Veranstaltungsbereiches durch eine Aufstockung der bestehenden Stellplatzanlage südlich der
Maurice-Vast-Straße nachzuweisen.
Das Erschließungskonzept für das Gesamtareal berücksichtigt sowohl die Erweiterungsabsichten der
Westfalenhallen als auch des Westfalenstadions. Auf der Grundlage des Verkehrskonzeptes des
Ingenieurbüros SSP Consult werden zwei Maßnahmepakete vorgeschlagen. Im Maßnahmenpaket 1
soll die Beschickung der Parkplätze im Veranstaltungsbereich beschleunigt und vergleichmäßigt
werden. Hierzu sind neue Parkplatzzufahrten sowie weitere bauliche und organisatorische 7 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
Maßnahmen erforderlich. Durch das Maßnahmenpaket 2 soll ein rechnergestütztes Verkehrsleit- und
Informationssystem errichtet werden, dass das vorhandene Parkleitsystem integriert, automatisch die
aktuelle Verkehrslage erfasst, die Einsatzzentrale unterstützt und die Beeinflussung der
Verkehrsabläufe durch Steuerung von Signalanlagen sowie Schilderbrücken mit wechselnden
Verkehrszeichen ermöglicht.
3. Entwicklungsziele für Teilflächen
3.1 Die Westfalenhallen
Der städtebauliche Rahmenplan sieht eine Erweiterung der Westfalenhallen sowohl nach Süden bis
zur Strobelallee als auch nach Westen unter Inanspruchnahme der Kleingartenanlage „Ardeyblick“
vor. Die Westfalenhallen sollen von der Südseite eine eindeutige und unverwechselbare
städtebauliche Aufwertung zur Strobelallee erfahren. Ziel der Planung ist die Herausbildung einer
eindeutigen Stadtkante zur Strobelallee, die durch attraktive Fassaden nochmals die Hauptachse des
Gebietes aufwerten soll. Die Erweiterung nach Westen auf das Gebiet der Kleingartenanlage wird im
weiteren Verlauf in der gleichen Flucht orientiert, damit das Gesamtareal eine eindeutige
Orientierung bekommt und die zukünftigen Funktionsabläufe erleichtert werden. Die zukünftigen
Hallen sollen für das gesamte Veranstaltungsspektrum der Westfalenhallen eingesetzt werden
können. Außerdem sieht der Rahmenplan auf dem heutigen Dreiecksgrundstück zwischen der Straße
„Im Rabenloh“ und Strobelallee ein mindestens zehngeschossiges Gebäude vor, das für das
Veranstaltungszentrum ein weithin sichtbares Signal sein kann. Hier können Einrichtungen von
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Borussia Dortmund oder der Westfalenhallen (Kartenvorverkauf, Präsentationsräume)untergebracht
werden. Denkbar ist auch eine Büronutzung oder eine gastronomische Einrichtung.
Da sich die heutige Situation im logistischen Bereich für das Veranstaltungszentrum als äußerst
schwierig darstellt, muss das Gelände der Kleingartenanlage zwischenzeitlich auch als Logistikfläche
für die Westfalenhallen genutzt werden.
Nachdem zunächst der Bau der neuen Westfalenhalle IIIb (siehe Maßnahmeplan) Priorität hat, sind
weitere Erweiterungen mittel- und langfristig beabsichtigt. Grundsätzlich ist denkbar die künftige
Logistikfläche im Bereich der heutigen Kleingartenanlage mit neuen Messeeinrichtungen zu
überbauen, um beiden Nutzungen auf der Fläche gerecht zu werden.
3.2 Westfalenstadion
Das anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 1974 als reines Fußballstadion erbaute Stadion hatte
ursprünglich ein Fassungsvermögen von 54.000 Zuschauern. Im Jahre 1992 wurde durch die
Umrüstung von Steh- in Sitzplätze das Fassungsvermögen auf 43.000 Zuschauer reduziert. In den
Jahren 1995 bis 1998 wurde durch den Umbau der Tribünen die Zuschauerkapazität auf 68.600
erhöht. Aufgrund der enormen Nachfrage und der beabsichtigten Fußballweltmeisterschaft im Jahre
2006 soll durch die Schließung der Eckbereiche des Stadions die Kapazität auf ca. 83.100 Zuschauer
(60.000 Sitzplätze) gesteigert werden. Um die Südseite der Strobelallee zusammen mit dem
Westfalenstadion auch baulich räumlich zu fassen und gleichzeitig ein Angebot für weitere Büro-,
Dienstleistungs- und Verwaltungseinrichtungen im Nahbereich zu schaffen, ist auf der Westseite des
Stadions ein mehrgeschossiges Gebäude vorgesehen.
Durch den Ausbau des Westfalenstadions von seinerzeit ca. 54 000 auf aktuell ca. 68.600
Zuschauerplätzen ergibt sich die Notwendigkeit für Borussia Dortmund, zusätzlich ca. 1000
Stellplätze im Bereich des Westfalenstadions nachzuweisen.
Die Westfalenstadion GmbH & Co. KG beabsichtigt 850 Stellplätze ebenerdig, direkt westlich des
Westfalenstadions zur Verfügung zu stellen. Die restlichen 150 Stellplätze werden abgelöst. Der Rat
der Stadt Dortmund nahm in der Sitzung vom 29.11.2001 diesen Lösungsvorschlag als eine von
mehreren möglichen Varianten zur Lösung eines Teilaspektes für die Problematik des ruhenden und
fließenden Verkehrs im Umfeld des Veranstaltungszentrums zur Kenntnis und beauftragte die
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Verwaltung bis zum Frühjahr 2002 Lösungsvorschläge vorzulegen. In diesem Zusammenhang hat die
Verwaltung weitere Varianten geprüft:
1. Anstelle der ebenerdigen Stellplatzanlage wird ein Parkhaus gebaut.
2. Zur besseren städtebaulichen Einbindung soll vor der ebenerdigen Stellplatzanlage direkt
südlich der Strobelallee ein Bürogebäude errichtet werden.
3. Es soll eine Kombination aus Bürogebäude und Parkhaus entstehen.
Die ebenerdige Stellplatzanlage bietet sich aus brandschutztechnischer Sicht für Notfallsituationen als
optimalste Lösung an, da gegenüber dem unbefestigten Rasen die Fluchtmöglichkeiten auf einer
befestigten Fläche günstiger sind. Die ebenerdige Stellplatzanlage kann mit einem Bürogebäude, das
nochmals die Stadtkante zur Strobelallee akzentuiert, städtebaulich verträglich integriert werden. Ein
solches Bürogebäude entspricht auch dem städtebaulichen Ziel, entlang der Strobelallee durch
attraktive Fassaden eine eindeutige und unverwechselbare Stadtkante zu errichten.
Die ebenerdige Stellplatzanlage soll durch eine Baumpflanzung ein „grünes Dach“ erhalten sowie mit
im wesentlichen wasserdurchlässigen Stellplatzflächen ausgestaltet werden. Eine solche Anlage kann
ohne große technische Auflagen betrieben werden .
Der BVB hat der Verwaltung mit Schreiben vom 17.09.2001 mitgeteilt, dass auch für ihn die
ebenerdige Stellplatzanlage sich als bestmögliche herausstellt. Darüber hinaus hat der BVB in Bezug
auf die o.g. drei Varianten sein Einverständnis mit der Variante 2. erklärt. Da auch die
liegenschaftlichen Belange und Erbbaurechtsverträge mit einer solchen Lösung vereinbar sind, sieht
der städtebauliche Rahmenplan die ebenerdige Stellplätze mit einem Bürogebäude direkt südlich der
Strobelallee vor.
Für den erneuten Ausbau des Westfalenstadions auf eine Kapazität von 83.100 Zuschauer sind
weitere Stellplätze nachzuweisen. Die Anzahl wird im erforderlichen bauordnungsrechtlichen
Genehmigungsverfahren ermittelt. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, weitere Stellplätze im
östlichen Teil des Veranstaltungsbereiches durch die Aufstockung bestehender Stellplatzanlagen
nachzuweisen.
3.3 Tennisanlage Flora
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Zwischen der Stadt Dortmund und dem Tennisclub ist ein Mietvertrag für die Dauer von 10 Jahren
abgeschlossen worden. Das Mietverhältnis begann am 01.01.1996 und endet am 31.12.2005.
Frühestens ab diesem Zeitpunkt steht die Fläche für eine andere Nutzung zur Verfügung.
Der städtebauliche Rahmenplan sieht hier eine Fläche zur Freizeit- und Sportnutzung vor, damit der
vorhandene und zukünftige Bedarf an diesem Standort befriedigt werden kann. Eine Nutzung als
Stellplatzfläche für Pkws ist nicht mehr erforderlich, da die Stellplätze auf anderen Flächen
nachgewiesen werden ( siehe Punkt 4.1).
3.4 Kleingartenanlage Ardeyblick
Die Kleingartenanlage „Ardeyblick“ wird kurzfristig aufgegeben. Die Fläche wird einerseits für die
fußläufige Verlängerung der Strobelallee bis zur Wittekindstraße und andererseits für die
Erweiterungsabsichten der Westfalenhallen benötigt (siehe Punkt 2 u. 3.1 dieses Berichtes). In
Abstimmung mit dem Kleingartenverein „Ardeyblick“ und dem Stadtverband der Kleingärtner wird
die Anlage auf eine Fläche nördlich der Stockumer Straße und östlich der Kleingartenanlage „ Zum
Goldenen Erntekranz“ verlagert.
Die Aufgabe der Kleingartenanlage ist mit einem Verlust von Freiräumen gerade für ältere
Bürgerinnen und Bürger des Theodor-Fliedner-Heimes verbunden. Als Kompensation sieht der
städtebauliche Rahmenplan eine Erweiterung der vorhandenen Grünflächen um ca. 30 m südöstlich
des Theodor Fliedner-Heimes vor.
Im Rahmen des im Verfahren befindlichen Bebauungsplanen InW 123 ist zu klären, ob weiterer
aktiver oder passiver Schallschutz für die Bewohner des Heimes erforderlich wird. Das gleiche gilt für
die Bewohner der bestehenden Bebauung südlich der Wittekindstraße und westlich des geplanten
Fußweges.
3.5 Trainingsanlage von BVB
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Der BVB strebt die Errichtung eines Trainingszentrums für die Jugend –und Amateurabteilung von
Borussia Dortmund in Dortmund-Brackel, auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens der britischen
Rheinarmee an. Die Errichtung des Trainingszentrums lässt die Option offen, auch die
Lizenzspielerabteilung nach Dortmund Brackel zu verlegen. In diesem Fall könnte das Spielfeld durch
Dritte genutzt werden ( vgl. Punkt 3.6)
3.6 Spielfeld nördlich Strobelallee
Das Spielfeld nördlich der Strobelallee wird zur Zeit durch die Vereine BC Sportfreunde 06 und Polizei
SV (Betriebssport) genutzt. Mit Beschluss vom 7.06.01 hat der Rat die Verlegung des Spielfeldes an
den Bolmker Weg, östlich der „Finnenbahn“ beschlossen.
Die Verlegung des Sportfeldes zur „Finnenbahn“ stellt allerdings einen erheblichen Eingriff in Natur-
und Landschaft dar. Der Landschaftsplan Dortmund-Mitte setzt hier ein Landschaftsschutzgebiet fest.
Diese Festsetzung erfolgte
• wegen der Bedeutung der vielfältigen Strukturen für den Biotop- und Artenschutz,
insbesondere als Biotopergänzung und Puffer zum angrenzenden Naturschutzgebiet Bolmke;
• wegen der Immissionsschutzfunktion sowie der Bedeutung zur Verbesserung des Stadtklimas;
• wegen der besonderen Erholungsfunktion des gesamten Raumes für eine stadtnahe Erholung.
Darüber hinaus müssten neue Kanäle und Umkleideräume errichtet werden, die zu einem sehr hohen
finanziellen Aufwand führen würden. Die Umkleideräume sind erforderlich, weil die
nächstgelegenen Umkleideräume der Helmut-Körnig-Halle zu weit entfernt liegen. Da der Bereich
„Finnenbahn und Umfeld“ in den Jahren 1979/1980 unter Verwendung von Fördermitteln realisiert
worden ist, wären zusätzliche Abfindungsbeträge bei einer kurzfristigen Realisierung unter
Berücksichtigung des restlichen Förderzeitraumes (bis zum 31.12.2004) zu berücksichtigen.
Als weitere Optionen für die Verlagerung des Spielfeldes stehen die Fläche der Tennisanlage Flora
und die Trainingsanlage von Borussia Dortmund zur Verfügung (siehe Punkt 3.3 und 3.5 dieses
Berichtes). Sofern die Lizenzspielerabteilung von Borussia Dortmund nach Dortmund Brackel verlegt
wird, kann das Spielfeld nördlich Strobelallee problemlos auf die jetzige BVB-Anlage verlegt werden.
Dieser Variante liegt der städtebaulichen Rahmenplan zu Grunde und erhält damit 1. Priorität. Lässt
sich eine Verlagerung auf das BVB-Gelände nicht durchführen, kann ab dem Jahre 2006 das Gelände
des Tennisvereins Flora für ein neues Spielfeld in Anspruch genommen werden. Diese Variante ist
gegenüber der Verlagerung zur „Finnenbahn“ aus Gründen der Kostenersparnis und aus Gründen
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des Naturschutzes vorzuziehen. Als letzte Möglichkeit kommt die Verlagerung zur „Finnenbahn“ in
Betracht, wenn keine andere Möglichkeit der Verlagerung der Vereine gesehen wird.
3.7 Reitanlage nördlich Strobelallee
Auf der Grundlage des Ratsbeschlusses vom 7.06.2001, der eine Verlagerung des Reitervereins zur
Stockumer Straße vorsieht, wurde der Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Hom 266- Sport-
und Freizeiteinrichtungen in Renninghausen durch den Ausschuss für Umwelt, Stadtgestaltung und
Wohnen am 27.02.2002 gefasst. Der Beschluss geht von der Prämisse aus, an dem Standort Stockumer
Straße vorrangig Kompensationsraum für die Kleingartendaueranlage Ardeyblick vorzuhalten,
schließt aber bei einem verträglichen Nebeneinander diesen Standort für die zu verlagernde
Reitanlage nicht aus. Von daher wird zunächst weiter geprüft ,ob die Reitsportanlage direkt nördlich
der Stockumer Straße anzusiedeln ist. Wobei Reithalle und Stallungen auf dem westlichen Teil der
Freifläche zwischen der Kleingartenanlage im Westen und dem Freiraum Bolmkebach im Osten
untergebracht werden sollen. Dabei bildet eine Reithalle mit einer Größe von 30 x 50 m den
westlichen Hofabschluss, an den nach Norden Stallungen angrenzen. Der östliche Teil ist für einen
Turnierplatz mit einer Größe von 30 x 70 m vorgesehen. Die verbleibenden Freianlagen können als
Koppeln oder für Paddocks (Pferdegehege) genutzt werden. Die Erschließung des Reiterhofes soll von
der Stockumer Straße her erfolgen.
Die Nutzung eines Reiterhofes neben einer Dauerkleingartenanlage ist nach Aussage der
Landwirtschaftskammer grundsätzlich nicht mit Konflikten verbunden, sondern nebeneinander
möglich. Im Rahmen des Bauleitplanverfahrens wird hinsichtlich möglicher Staub, -Lärm , -und
Geruchsimmissionen und zur Ermittlung der Verträglichkeit beider Nutzungen ein Einzelgutachten
vergeben.
4. Verkehrskonzept
Der Rat der Stadt Dortmund hat in der Sitzung vom 20.12.2001 das Verkehrskonzept für den
Veranstaltungsbereich Westfalenhallen / -stadion beschlossen.
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Im Maßnahmenpaket 1 soll die Beschickung der Parkplätze im Veranstaltungsbereich beschleunigt
und vergleichmäßigt werden. Hierzu sind neue Parkplatzzufahrten sowie weitere bauliche und
organisatorische Maßnahmen erforderlich, die überwiegend zeitnah realisierbar sind.
Im ebenfalls bis zur WM 2006 realisierbaren Maßnahmenpaket 2 soll ein rechnergestütztes
Verkehrsleit- und Informationssystem eingerichtet werden, das das vorhandene Parkleitsystem
integriert, automatisch die aktuelle Verkehrslage erfasst, die Einsatzzentrale bei der Entscheidung
über verkehrslenkende Eingriffe unterstützt und die Beeinflussung der Verkehrsabläufe durch
Steuerung von Signalanlagen sowie Schilderbrücken mit Wechselverkehrszeichen ermöglicht. In
Kombination mit den Maßnahmen des Paketes 1 kann auf diese Weise eine wesentliche Verbesserung
der Verkehrsabläufe bei der An- und der Abreise zu bzw. von Großveranstaltungen erreicht werden.
4.1 Maßnahmen für den Individualverkehr (Kfz und Fußgänger)
Im Maßnahmenpaket 1 soll die Beschickung der Parkplätze im Veranstaltungsbereich beschleunigt
und vergleichmäßigt werden. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Verbesserung der
Verkehrssituation. Hierzu sind folgende bauliche Maßnahmen erforderlich:
• Zusätzliche Zufahrt zum Parkplatz K unmittelbar von der Ardeystraße zur Entzerrung der Verkehrsströme, die die Parkplätze E und K anfahren.
• Teilung des Parkplatzes E und Schaffung einer zusätzlichen Zufahrt von der B54/Victor-Troyka-
Straße.
• Direkte Zufahrt zum Parkplatz F von der B 54 statt bisher über die Maurice-Vast-Straße und den
Knotenpunkt Joseph-Scherer-Straße.
• Zusätzliche Zufahrt zum Parkplatz D direkt von der B 54 (damit wird es möglich, den Parkplatz D
aus Norden und Süden gleichzeitig zu beschicken, wodurch sich zusätzliche
Steuerungsmöglichkeiten für die Einsatzleitung bei Staus und Unfallsituationen ergeben.
• Bau einer Behelfsüberfahrt aus der südwestlichen Rampe B1/B54 direkt zum Parkplatz H zur Entlastung der B 54-Ausfahrt Maurice-Vast-Straße (diese Behelfszufahrt kann im Rahmen der
Verkehrslenkung genutzt werden, um kurzfristig Rückstaus auf der B 1 und der B 54
abzubauen).
Die baulichen Maßnahmen müssen durch eine Verkehrslenkung unterstützt werden, die darauf
abzielt, im gesamten Anreisezeitraum alle Parkplatzzufahrten möglichst gleichmäßig zu beschicken
und damit die Kapazitäten der Parkierungsanlagen optimal zu nutzen. Außerdem ist gemeinsam mit
den Verantwortlichen der jeweiligen Großveranstaltungen und den Betreibern der
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Parkierungsanlagen eine Lösung zu erarbeiten, durch die die z.Zt. beim Kassieren von
Parkplatzgebühren unvermeidbar auftretenden Verzögerungen im Zufluss zu den Parkplätzen
minimiert werden.
Flankierend zu diesen baulichen Maßnahmen ist es erforderlich, die Attraktivität der Parkplätze B und
D durch neue Fußgängerbrücken über die B 54 und die Ardeystraße (Ersatz der Behelfsbrücke) zu
verbessern, die die Entfernung zum Stadion und zu den westlichen Hallen deutlich verkürzen. Die
Fußgängerbrücke über die B 1 am Max-Ophüls-Platz ist für die starken Fußgängerströme nach
Fußballspielen zu schmal und sollte nach Möglichkeit durch einen breiteren Neubau mit geringeren
Rampenneigungen ersetzt werden.
Durch eine neue Linksabbiegespur und eine Wendespur in der Wittekindstraße auf den noch bis Mai
2002 befahrenen Stadtbahngleisen sowie durch einen Umbau der Straße „Im Rabenloh“ als Zufahrt
zur neuen BVB-Stellplatzanlage soll die Verkehrsanbindung aus bzw. in Richtung Westen verbessert
werden. Mehr als ca. 1000 neue Stellplätze sind hier über die vorgesehenen
Knotenpunktausbildungen jedoch nicht abzuwickeln.
Weitere Stellplätze sind im östlichen Bereich möglich. Das Ingenieurbüro SSP Consult hat eine
verkehrstechnische Einschätzung für eine zusätzliche Parkpalette im Bereich des Parkplatzes F
durchgeführt und kommt zu dem Ergebnis, dass eine Aufstockung des Parkplatzes F ( ca. 1.000 neue
Stellplätze), eine entsprechende Anbindung an die B 54 vorausgesetzt, empfehlenswert ist. Der
Verkehrsfluss im Veranstaltungsbereich Westfalenhallen / -Stadion wird dadurch weiter stabilisiert
und die Steuerungsmöglichkeiten des Verkehrsleitsystems erweitert. Die volle Wirksamkeit einer
Parkpalette im Bereich des Parkplatzes F erfordert allerdings die Einhaltung nachfolgender
Randbedingungen:
• Die Maßnahmepakete 1 und 2 aus dem Verkehrsgutachten ( siehe Punkt 4 dieses Berichtes) sind realisiert,
• Vier Kassierstreifen an der neuen Zufahrt von der B 54,
• Variable Flächenaufteilung auf beiden Parkebenen,
• Nach Möglichkeit zweistreifige Ausfahrt von der B 54
• Anpassung der Lichtsignal-Programme an den Knotenpunkten im Zuge der Maurice-Vast-Straße und
• Schaltung von Lichtsignal-Programmen an den Knotenpunkten Maurice-Vast-Straße und Buschmühle direkt über das Verkehrsleitsystem.
15 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
Ergänzend schlägt der Gutachter vor, die Parkplatzbezeichnungen im Veranstaltungsbereich neu zu
ordnen und zur leichteren Orientierung Sammelparkbereiche zu definieren, die bei der Anreise von
den Fahrzeugführern schneller erkannt werden können.
Zur Verbesserung der fußläufigen Erreichbarkeit aus dem Umfeld des Veranstaltungsbereiches sowie
von den Stellplatzanlagen und ÖPNV-Haltepunkten sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
• Verlängerung der Strobelallee bis zur Wittekindstraße zum neuen Stadtbahnhaltepunkt Theodor-Fliedner-Heim.
• Neubau einer Fußgängerbrücke über die B 54 zur besseren Anbindung der Parkplätze B und D.
• Neubau einer Fußgängerbrücke über die Ardeystraße (Ersatz für die Behelfsbrücke).
• Erneuerung der B1-Fußgängerbrücke vom Max-Ophüls-Platz über den Rheinlanddamm.
• Verbreiterung der Fußgängerunterführung Stadtbahnstation Westfalenstadion (wenn
technisch und wirtschaftlich darstellbar).
• Errichtung attraktiver Fußwege im gesamten Veranstaltungszentrum.
Das Maßnahmenpaket 1 ist somit eine notwendige Voraussetzung für die Wirksamkeit des
Verkehrsleit- und Informationssystems (Maßnahmenpaket 2.
4.2. Verkehrsleit- und Informationssystem
Im bis zur WM 2006 realisierbaren Maßnahmenpaket 2 soll ein rechnergestütztes Verkehrsleit- und
Informationssystem eingerichtet werden, das
• das vorhandene Parkleitsystem integriert,
• automatisch die aktuelle Verkehrslage erfasst und aufbereitet,
• Kurzfristprognosen der Verkehrsentwicklung und das Testen denkbarer steuernder Eingriffe möglich macht,
• die Einsatzzentrale bei der Entscheidung über verkehrslenkende Eingriffe unterstützt und
• die Beeinflussung von Lichtsignalanlagen und Wechselverkehrszeichen zur Verkehrslenkung
ermöglicht.
Es wird vorgeschlagen, den Kfz-Verkehr auf allen relevanten Zufahrtsstraßen des
Veranstaltungsbereiches über Verkehrslenkungstafeln mit dynamischen (d.h. nach Bedarf wählbaren
bzw. frei programmierbaren) Anzeigen und über Fahrstreifensignalisierungen auf der B 1 und B 54 zu
informieren und zu lenken. Damit soll erreicht werden, dass dem Durchgangsverkehr auf der B 1 und
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der B 54 dauerhaft mindestens ein nicht überstauter Fahrstreifen zur Verfügung steht und die
übrigen Fahrstreifen je nach Verkehrslage als Zufahrten zu unterschiedlichen Parkplatzbereichen
ausgewiesen werden können. Die Trennung von Zielverkehren und Durchgangsverkehren im
Anreisezeitraum ist eine der Schlüsselmaßnahmen zur Verhinderung von Rückstaus auf den beiden
Bundesfernstraßen.
Im Abreisezeitraum können die Fahrstreifensignalisierungen eingesetzt werden, um das Einfahren in
die B 1 und die B 54 ohne Vorfahrtachten vor dem durchgehenden Verkehr zu ermöglichen. Dadurch
kann der Abfluss von den Parkplätzen wesentlich beschleunigt werden.
Alle Stellplatzanlagen im Veranstaltungsbereich werden in das Verkehrsleit- und Informationssystem
eingebunden. Die Westfalenhallen GmbH, der BVB und die Stadt sind sich im Grundsatz darüber
einig, ein abgestimmtes Stellplatzbewirtschaftungskonzept zur besseren Auslastung aller Anlagen zu
verfolgen.
Die detaillierte Verkehrslagedetektion u.a. mit Videoüberwachung ermöglicht es, sich jederzeit einen
Überblick über die aktuellen Verkehrzustände und über besondere Ereignisse wie z.B. Unfälle zu
verschaffen. Damit kann schnell und zielgerichtet reagiert werden, und die Einsatzkräfte vor Ort
können sich auf wesentliche Steuerungsaufgaben konzentrieren. Dies ist nicht zuletzt vor dem
Hintergrund des reduzierten Personaleinsatzes der Polizei von Bedeutung.
Den Kern des Verkehrsleit- und Informationssystems bildet die Leitzentrale, in der ein
rechnergestütztes Verkehrsmodell installiert wird, das die aktuelle Verkehrslage grafisch aufbereitet
und Prognosen der Verkehrslageentwicklung innerhalb des weiteren An- bzw. Abreisezeitraumes
liefert. Damit können bevorstehende Stausituationen erkannt und Steuerungsmaßnahmen vorab
getestet werden (z.B.: in Kürze eintretende Überstauung der Rampe B1/B54 in Fahrtrichtung Hagen
wird prognostiziert, da Verkehrsstrom auf der B 1 aus Richtung Westen stark zunimmt. Getestet und
ausgelöst wird die Öffnung der Behelfsüberfahrt zum Parkplatz H). Ein solches System ist in der Lage,
aus wiederholten Einsätzen durch Abspeichern von typischen Verkehrsmustern zu „lernen“ und
damit die Steuerungszuverlässigkeit kontinuierlich zu erhöhen. Dies ist einer der Gründe, die
Ausführungsplanung so zügig wie möglich zu beginnen, um vor der WM 2006 über ein
praxiserprobtes System zu verfügen.
17 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
4.3 Maßnahmen für den ÖPNV
Der Veranstaltungsbereich wird von drei Stadtbahnlinien bedient, die während der Hauptan- und -
abreisezeiten mit der betrieblich dichtest möglichen Zugfolge verkehren. Die Überprüfung der
derzeitigen Bedienung im Rahmen des Gutachtens hat bestätigt, dass die wirtschaftlich und technisch
sinnvollen Möglichkeiten zur optimalen Stadtbahnbedienung auf der Grundlage der vorhandenen
Schieneninfrastruktur bereits ausgeschöpft worden sind. Das System ist hochgradig ausgelastet und
es ist nicht möglich, zusätzliche Bedienungskapazitäten bereitzustellen.
Damit kann eine Verlagerung zusätzlicher Kfz-Fahrten auf die Stadtbahn durch
attraktivitätssteigernde Maßnahmen nicht erreicht werden. Stadtbahn und Kfz müssen vielmehr
arbeitsteilig die Verkehrserschließung des Veranstaltungsbereiches sicherstellen.
Im Zusammenhang mit Ausbauplanungen der Schieneninfrastruktur, die im KARO-Gutachten für die
Gesamtregion Dortmund untersucht wurden, wurden die Auswirkungen unterschiedlicher
Maßnahmen auf die Abwicklung von Veranstaltungsverkehren beleuchtet.
Zur Verbesserung der Zugänglichkeit zur Stadtbahnstation Westfalenstadion wird von der
Verwaltung geprüft, ob der Nordzugang mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand verbreitert und
der Mittelbahnsteig sowie die Treppenbereiche überdacht werden können. Damit würde sich der
Komfort für Fahrgäste der Stadtbahn erheblich verbessern. Ein verbreiterter und mobilitätsgerechter
Zugang würden derzeit auftretende Fußgängerstaus beseitigen und die Zugänglichkeit für
mobilitätseingeschränkte Personen verbessern, die derzeit nur den südlichen Zugang nutzen können.
Der DB-Haltepunkt Westfalenhalle soll im Gesamterschließungskonzept eine stärkere Position
einnehmen. Die DB AG plant bereits bauliche und signaltechnische Verbesserungen, die es
ermöglichen, mehr Züge je Stunde abzufertigen. Ggf. könnten an diesem Haltepunkt auch
Regionalstadtbahnen verkehren. Im Zusammenhang mit den Modernisierungsmaßnahmen ist die
Eisenbahnüberführung Bolmker Weg, die in der Baulast der Stadt Dortmund liegt, mit zu erneuern.
Insbesondere bei Doppelveranstaltungen (i.d.R. Fußballspiel und Messe/Showveranstaltung) kommt
es im Veranstaltungsbereich zu Engpässen, die aus der konkurrierenden Belegung von Stellplätzen
und der Überlagerung an- und abreisender Besucher resultieren. In diesen Situationen kann mit P+R-
Angeboten wirksam gegengesteuert werden, da einerseits zusätzliche Parkraumreserven aktiviert
18 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
werden können und andererseits Linienbusse eingesetzt werden können, die im Gegensatz zum
System Stadtbahn noch über Einsatzreserven verfügen. Im Gutachten von SSP Consult wurden
alternative P+R-Standorte untersucht. Der Standort Technologiepark/Universität wurde als der
geeignetste Standort identifiziert, da von dort ein reibungsarmer Zubringer-Busverkehr zum Stadion
bzw. zu den Westfalenhallen möglich und ein hohes Parkraumpotenzial vorhanden ist. Die
Wegweisung zu diesem P+R-Platz muss an der B 1/A 40 installiert und steuerungstechnisch in das
Verkehrsleit- und Informationssystem integriert werden.
4.4 Maßnahmen für den Radverkehr
Zählungen im Jahre 1998 haben ergeben, dass der Radverkehr für die Anreise zu
Großveranstaltungen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die oben beschriebenen Maßnahmen
zugunsten des Fußgängerverkehrs (insbesondere Verlängerung Strobelallee) kommen dem
Radverkehr ebenfalls zugute. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) bietet bei BVB-Spielen
eine bewachte Fahrradstation unmittelbar am Nordeingang des Stadions an. Inwieweit es möglich ist,
dieses Angebot im Rahmen der erwarteten finanziellen Förderung WM-bezogener Maßnahmen zu
verbessern, bleibt der weiteren Planung und Abstimmung vorbehalten. Der städtebauliche
Rahmenplan sieht als eine Möglichkeit eine Fahrradstellplatzanlage auf dem Gebiet des
aufzugebenden Spielplatzes nördlich der Strobelallee vor. Die Verlegung wird aber erst erforderlich,
wenn die Westfalenhallen sich auf das Gebiet der jetzigen Fahrradstellplatzanlage hin erweitern.
5. Grünordnung
Der durch die Rahmenplanung abgedeckte Bereich besitzt aus freiraumplanerischer Sicht eine äußerst
hohe Bedeutung für die Stadt Dortmund auf Grund seiner Lage im Freiraumsystem, des sehr hohen
Freizeit- und Erholungswertes aber auch für die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer
Stadt. Die Westfalenhalle sowie der gesamte Messekomplex, das Westfalenstadion, das Stadion Rote
Erde sowie die zahlreichen weiteren Sporteinrichtungen inklusive der Leistungsstützpunkte sind das
Aushängeschild der Stadt Dortmund und besitzen einen hohen Bekanntheitsgrad weit über die
Landesgrenzen von NRW hinaus. Dies erfordert nicht nur einen besonders schonenden Umgang mit
den verbleibenden Freiflächen, sondern stellt auch höchste Anforderungen an die Entwicklung ihrer
Erlebnis- und Gestaltqualitäten sowie an die Gewährleistung der Nutzungsmöglichkeiten und der
Durchgängigkeit des Freiraumes. Dabei ist jetzt schon ersichtlich, dass eine extensivere 19 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
Erholungsnutzung mit geringeren Folgewirkungen für die Landschaftsstruktur südlich der
vorhandenen Bahnanlage erfolgen soll, während eine intensivere Nutzung durch das geplante und
bestehende Veranstaltungszentrum und durch die Freizeit- und Sporteinrichtungen nördlich der
Bahnlinie stattfindet.
Die städtebauliche Rahmenplanung orientiert sich an folgende Zielsetzung:
• Erhalt von wesentlichen und für das Veranstaltungszentrum wichtigen Grünstrukturen,
• Ergänzung und Erweiterung der Grünausstattung im Bereich von Straßen, Wegen und Plätzen.
• Vermeidung von nicht integrierbaren Nutzungen in bestehenden Landschaftsschutzgebieten
und sensiblen Freiräumen.
5.1. Umweltverträglichkeit
In den sich anschließenden notwendigen Bauleitplanverfahren ist das Gesetz zur Umsetzung der UVP-
Änderungsrichtlinie, der IVU-Richtlinie und weiterer EG-Richtlinien zum Umweltschutz zu
berücksichtigen und anzuwenden.
Bei den geplanten Baumaßnahmen wird mit einem UVP-pflichtigen Vorhaben (Stellplatzanlage > 1
ha Größe) und ggf. auch einer Einzelfallprüfung eines Vorhabens (Städtebauprojekt > 2 ha zulässiger
Grundfläche) zu rechnen sein. Für den Bebauungsplan In W 123 wird ein Umweltbericht zu erstellen
sein, in dem die von den Vorhaben ausgehenden nachteiligen Umweltauswirkungen auf die
Schutzgüter nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) zu untersuchen sind.
Dabei wird besonderes Augenmerk auf die zu erwartenden Wechselwirkungen zwischen den
einzelnen Vorhaben zu legen sein. So bestehen beispielsweise Sach- und Wirkungszusammenhänge
bei der Verlegung von Freizeitnutzungen von einem Landschaftsraum in einen anderen, wenn hierbei
unterschiedliche Raumempfindlichkeiten angesprochen und am neuen Standort nachhaltige
Zielkonflikte ausgelöst werden. Dies wird ganz besonders für den Planbereich Hom 266 zutreffen, in
dem von Beeinträchtigungen für Natur und Landschaft in einem ökologisch hochwertigen und
sensiblen Landschaftsraum mit wertvollen Schutzgebieten ausgegangen werden muss.
Für diesen Bereich wird auch eine Einzelfallprüfung hinsichtlich der Verträglichkeit in Bezug auf die
Fauna-, Flora-, Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) anstehen, da hier das ‚geschützte Gebiet Do 14’
gemäß der Schattenliste der Naturschutzverbände angrenzt. Diese Problematik wie auch die zu
ergreifenden Maßnahmen der Vermeidung, der Minderung und des Ausgleichs werden in den
Umweltberichten aufzuzeigen und zu behandeln sein. Davon unabhängig werden alle relevanten 20 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
Vorhaben in den jeweiligen Bebauungsplänen der Eingriffsregelung nach § 8a BNatSchG und § 1a
BauGB unterzogen.
6. Umsetzung
Die Maßnahmen zur Umsetzung des städtebaulichen Rahmenplanes sollen in drei Phasen erfolgen.
Phase I 2002 bis 2004
Die erste Phase umschließt den Zeitraum von 2002 bis 2004. In diesem Zeitraum sollen die für die
Fußballweltmeisterschaft unabdingbaren Maßnahmen umgesetzt sein, damit eine Erprobungsphase
bis 2006 erfolgen kann. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, die Ausführungsplanung für das
Verkehrsleit- und Informationssystem unverzüglich zu beginnen und die erforderlichen Maßnahmen
für die Umsetzung des Systems bis 2004 zu realisieren. Neben der Installation des Verkehrsleit- und
Informationssystems sollen folgende bauliche Maßnahmen bis 2004 durchgeführt werden:
21 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
siehe auch Plan i.d. Anlage 4
M 0 Errichtung eines Verkehrsleitsystems
M 01 Ausbau des Westfalenstadions
M 02 Neubau der Westfalenhalle IIIb
M 03 Bebauung Hotel/Büro Wittekindstraße
M 04 Verlängerung der Strobelallee bis zur Wittekindstraße durch einen Fuß- und
Radweg
M 05 3-spuriger Ausbau der Straße „Im Rabenloh“
M 06 Einrichtung einer LAB-Spur Wittekindstraße/ImRabenloh auf der verlassenen
Stadtbahntrasse
M 07 Einrichtung einer Wendefahrbahn in Richtung Hombruch
mit Option zur B1 / Richtung Bochum
M 08 Errichtung der 850 Stellplätze westlich Westfalenstadion
M 09 Erstellung der Grünanlage südöstlich Theodor-Fliedner-Heim
M 10 Verlagerung der Kleingartenanlage „Ardeyblick“ 22 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
M 11 Herrichtung der Kleingartenfläche zur Logistikfläche
M 12 Inbetriebnahme der U-Bahn-Haltestelle Theodor-Fliedner-Heim
Phase II 2005-2006
In der Phase 2005 bis 2006 sind vor allem die verkehrstechnischen Maßnahmen sowie die Maßnahmen
zur Verbesserung der fußläufigen Erschließung durchzuführen. Mit dem Landesbetrieb Straßenbau 23 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
NRW wurden bereits Sondierungsgespräche geführt, die eine grundsätzliche Zustimmung zu dem
Verkehrskonzept und den damit verbundenen Maßnahmen erwarten lassen. In der Phase II sollen
folgende Maßnahmen durchgeführt werden:
siehe auch Plan i.d. Anlage 4
M 13 Erstellung des Parkdecks südlich der Maurice-Vast-Straße
M 14 Neubau der Fußgängerbrücke über die Ardeystraße und Abbau des Provisoriums
M 15 Neubau der Fußgängerbrücke über die B 54 / Ruhrallee
M 16 Neubau der Fußgängerbrücke über den Rheinlanddamm
M 17 Erstellung einer zusätzlichen Zufahrt zum Parkplatz F
M 18 Bau einer zusätzlichen Zufahrt zum Parkplatz B
M 19 Bau einer Bedarfszufahrt zum Parkplatz H
M 20 Bau einer zusätzlichen Zufahrt zum Parkplatz K
M 21 Sanierung des DB-Haltepunktes „Westfalenstadion“
M 22 Verbreiterung des Zuganges zur Stadtbahnstation Westfalenstadion und
Überdachung des Mittelbahnsteiges 24 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
M 23 Einrichtung einer überdachten Fahrradstation
M 24 Erneuerung Bolmker Weg von Brücke bis Schwimmweg
M 25 Erneuerung der Brücke Bolmker Weg
25 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
Phase III 2006 ff
Ab dem Jahr 2006 ff. kann von einer weiteren baulichen Ausdehnung des Messestandortes
ausgegangen werden. Damit verbunden ist dann die Verlagerung des Sportplatzes nördlich der
Strobelallee und des Reitervereins zum Standort nördlich Stockumer Straße. Als Maßnahmen
kommen in Betracht:
siehe auch Plan i.d. Anlage 4
M 26 Erweiterung des Messestandortes je nach Bedarf
M 27 Verlagerung des Sportplatzes nördlich der Strobelallee
M 28 Verlagerung des Reitervereins
26 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
6.2 Planungsrechtliche Voraussetzungen
Das Schließen der Ecken im Westfalenstadion und die Erweiterungsbauten der Westfalenhallen bis
zur Straße „Im Rabenloh“ können auf der Grundlage des § 34 BauGB planungsrechtlich beurteilt
werden. Die weiter westlich gelegenen Maßnahmen können nur auf Grundlage des eingeleiteten
Bebauungsplanes InW 123 genehmigt werden. Dazu gehören der Umbau der Straße „Im Rabenloh“,
die Verlängerung der Strobelallee bis zur Wittekindstraße, die Erweiterung der Westfalenhallen auf
dem Gelände der Kleingartenanlage „Ardeyblick“ und die Stellplatzanlage westlich des
Westfalenstadions. Die Verlagerung der Kleingartenanlage und des Reitervereins zum neuen
Standort südlich der Stockumer Straße erfordert die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Dazu wurde
im Februar 2002 der Bebauungsplan Hom 266 aufgestellt.
27 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
siehe auch Plan i.d. Anlage 3
Die Bebauungspläne InO 206, 139 und 33 müssen im vereinfachten Verfahren für die Zufahrten zum
Parkplatz D, Parkplatz F und Parkplatz H geändert werden, da die Grundzüge der Planungen nicht
berührt werden..
6.3 Kosten und Finanzierung
Die Kosten für das Maßnahmenpaket 1 der verkehrstechnischen Maßnahmen belaufen sich nach den
bisherigen Kostenschätzungen auf rd.17,05 Mio €, wovon 10,2 Mio. € für den Neubau der o. g.
Brücken und 1,1 Mio. € für den Neubau der Verlängerung der Strobelallee veranschlagt wurden.
Außerdem sind in den Kosten des Maßnahmepaketes 1 die Verbreiterung des Nordzuganges zur
U-Bahnstation Westfalenstadion einschließlich der Überdachung des Mittelbahnsteiges mit ca. 3,3
Mio. € und die Fahrradstation mit ca. 0,26 Mio € enthalten.
28 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
Das Maßnahmenpaket 2 (Verkehrsleit- und Informationssystem) wird mit rd. 6,12 Mio. € kalkuliert.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten für die sonstigen Maßnahmen betragen ca. 4,01 Mio €. Dieses
sind die Kosten für den Umbau der Hohen Straße von Grafenhof bis Neuer Graben und von
Mittelstraße bis Markgrafenstraße . Der Umbau der Hohen Straße ist allerdings nicht Gegenstand der
städtebaulichen Rahmenplanung für das Veranstaltungsgelände. Die Maßnahmen für die Hohe
Straße werden daher auch nicht im Erläuterungsbericht zum städtebaulichen Rahmenplan erwähnt.
Die Anlage 1 dieses Berichtes enthält eine genaue Aufstellung der städtischen Kosten für einzelne
Maßnahmepositionen ohne Förderung. Danach entstehen Kosten ohne die Maßnahmen im Bereich
der Hohen Straße von insgesamt ca. 23,17 Mio €.
Die Maßnahmen der Phase 1 und die flankierenden Maßnahmen werden von der Verwaltung
ausführungsreif ausgearbeitet, soweit erforderlich in die mittelfristige Finanzplanung eingestellt und
nach Maßgabe der im Haushalt verfügbaren Mittel realisiert.
Eine gemeinsame Sondierung der Fördermöglichkeiten für das Maßnahmepaket 1 und 2 mit dem
Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes NW am 16.11.2001 hat
ergeben, dass grundsätzlich Bereitschaft besteht, die erforderlichen Maßnahmen im Rahmen des
Möglichen zu fördern. Förderzusagen können aber erst nach erfolgter, förmlicher Auswahl des
Westfalenstadions als WM-Spielort und auf Grundlage konkreter Projektanmeldungen gegeben
werden. Das bereits vorliegende Verkehrskonzept und die jetzt anlaufenden Ausführungsplanungen
stellen sicher, dass nach Festlegung der WM-Spielorte schnell über die Förderfähigkeit der
notwendigen Maßnahmen entschieden werden kann.
Die Kosten für die Hochbaumaßnahmen und für die notwendigen Verlagerungen bestehender
Einrichtungen können zum gegenwärtigen Stand nicht ermittelt werden. Die Stadt geht davon aus,
dass diese von den jeweiligen Bedarfsträgern übernommen werden.
Anlagen
1. Liste der Maßnahmen zur Umsetzung des Rahmenplanes
29 Städtebaulicher Rahmenplan Veranstaltungszentrum Westfalenhallen / Westfalenstadion
2. Städtebauliche Rahmenplanung Veranstaltungszentrum Westfalenstadion/Westfalenhallen
3. Plan der Maßnahmen
4. Maßnahmen / Entwicklungsphasen
30 Anlage 1 / Seite 1 Maßnahmen zur Realisierung des Rahmenplanes Lfd Nr. Maßnahme Zeitraum Vorhabenträger Kosten Planungsrecht B'plan . Realisierung für die Situation Erfordernis Stadt ohne Förderung in Mio € M 0 Errichtung Verkehrsleitsystem 2002-2004 Stadt 6,12 nein
M 01 Ausbau Westfalenstadion 2002-2004 BVB § 34 BauGB nein
M 02 Neubau der Westfalenhalle IIIb 2002-2004 Westfalenhallen GmbH § 34 BauGB nein
M 03 Bebauung Hotel/Büro Wittekindstraße 2002-2004 Privat § 34 BauGB nein
M 04 Fuß- und Radweg 2002-2004 Stadt 1,12 teilw. ja/ ggf. Verlängerung Stro- § 34 BauGB Zustimmung belallee § 35 BauGB nach § 125 BauGB M 05 3-spuriger Aus- 2002-2004 Stadt 1,02 § 34 BauGB ja Bau der Straße „Im Rabenloh“
M 06 Einrichtung einer 2002-2004 Stadt 0,11 Planfeststellung nein LAB-Spur Wittekind- Straße/Im Rabenloh auf der verlassenen Stadtbahntrasse
M 07 Einrichtung einer 2002-2004 Stadt 0,11 § 35 BauGB ja Wendefahrbahn in Richtung Hombruch mit Option zur B1 / Richtung Bochum
M 08 Stellplatzanlage 2002-2004 BVB § 35 BauGB ja westlich Westfalen- stadion und Option für Kopfgebäude
M 09 Erstellung der Grün- 2002-2004 Stadt / noch nicht § 35 BauGB ja anlage südöstlich Theodor- ermittelt Theodor-Fliedner- Fliedner-Heim Heim
M 10 Verlagerung der 2002-2004 Stadt noch nicht § 35 BauGB ja Kleingartenanlage ermittelt „Ardeyblick“
M 11 Herrichtung der 2002-2004 Westfalenhallen § 35 BauGB ja KGV-Fläche zur GmbH Logistikfläche
M 12 Inbetriebnahme 2002-2004 Stadt Planfeststellung nein U-Bahn-Haltest. Personen- Theodor-Fliedner beförderungs- Heim gesetzt
M 13 Erstellung Parkdeck 2005-2006 BVB noch nicht B´Plan nein südlich Maurice- ermittelt 139 Vast-Str.
M 14 Neubeau der Fuß- 2005-2006 Stadt 3,32 B`Plan nein Gängerbrücke 139 über die Ardeystraße Abbau des Proviso- riums Anlage 1 / Seite 2 Maßnahmen zur Realisierung des Rahmenplanes Lfd Nr. Maßnahme Zeitraum Vorhabenträger Kosten Planungsrecht B'plan . Realisierung für die Situation Erfordernis Stadt ohne Förderung in Mio €
M 15 Neubau der Fuß- 2005-2006 Stadt 3,32 B`plan nein gängerbrücke über 139 und die B54/Ruhrallee InO 206
M 16 Neubau der Fuß- 2005-2006 Stadt 2,55 § 34 BauGB nein gängerbrücke über den Rheinlanddamm
M 17 Bau einer zusätz- 2005-2006 Stadt 0,20 B`plan ja lichen Zufahrt zum 139 Parkplatz F
M 18 Bau einer zusätz- 2005-2006 Stadt 0,20 B`plan 34 ja lichen Zufahrt zum und InO 206 Parkplatz D
M 19 Bau einer Bedarfs- 2005-2006 Stadt 0,20 B`plan 33 ja zufahrt zum Park- InO 201 platz H
M 20 Bau einer zusätz- 2005-2006 Stadt 0,20 B´Plan nein lichen Zufahrt zum 139 Parkplatz K ` M 21 Sanierung des 2005-2006 DB Planfest- nein DB-Haltepunktes stellung
M 22 Verbreiterung des 2005-2006 Stadt 3,27 § 34 BauGB Zuganges zur Stadt- Planfeststel- ja bahnstation West- lung falenstadion und Überdachung des Mittelbahnsteiges
M 23 Einrichtung einer 2005-2006 Stadt/Privat 0,26 § 34 BauGB nein überdachten Fahrrad- station
M 24 Herstellung Bolmker 2005-2006 Stadt 0,15 B`plan 139 nein Weg von Brücke bis Schwimmweg
M 25 Erneuerung 2005-2006 Stadt 1,02 B`plan 139 nein der Brücke Bolmker Weg
M 26 Erweiterung des 2006 ff Westfalenhallen § 34 BauGB nein Messestandortes GmbH § 35 BauGB ja
M 27 Verlagerung des 2006 ff Bedarfsträger/ § 34 BauGB nein Sportplatzes Stadt (BVB-Feld) nördlich der Strobelallee B`Plan 139 nein
§ 35 BauGB ja (Finnbahn)
M 28 Verlagerung 2006 ff Verein/Bedarfs- §35BauGB ja Reiterverein träger
Gesamtkosten ca. 23,17 Mio € / 45,32 Mio DM ohne Verlagerung 'Ardeyblick' und Errichtung des Parkdecks