Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis

Teilbericht 3:

Zusammenfassung der Ergebnisse und Maß- nahmenempfehlungen zur Weiterentwicklung der Seniorenhilfe im Landkreis Bamberg

- Institut für angewandte Wirtschafts- und Sozialforschung

Schillerplatz 6, 96047 Bamberg Tel.: (0951) 26772, Fax: (0951) 26864 Email: [email protected] Internet: http://www.modus-bamberg.de

Auftraggeber:

Landkreis Bamberg

Projektverantwortlicher:

Dipl.-Pol. Edmund Görtler

Verfasser:

Dipl.-Soz. Manfred Zehe, Dipl.-Pol. Edmund Görtler und Ute Schullan M.A

Unter Mitarbeit von:

Jessica Weimann

Fertigstellung: Dezember 2016

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde weitgehend auf eine Differenzierung der beiden Geschlechter verzichtet, ohne dass damit eine Diskriminierung von Frauen verbunden ist. : Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen I

INHALTSVERZEICHNIS

Seite 1. Einleitung ...... 1

1.1 Allgemeine Rahmenbedingungen ...... 1 1.2 Zur Notwendigkeit der kommunalen Seniorenhilfeplanung ...... 2 1.3 Gesetzliche Grundlagen zur Seniorenhilfeplanung ...... 3 1.4 Seniorenhilfeplanung im Landkreis Bamberg ...... 4

2. Handlungsfeld „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ ...... 9

2.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 9 2.2 Handlungsfeld „Verkehrsinfrastruktur“ ...... 9 2.2.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 9 2.2.2 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf die Verkehrsinfrastruktur ...... 10 2.3 Handlungsfeld „Nahversorgungsstruktur“ ...... 12 2.3.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 12 2.3.2 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf die Nahversorgungsstruktur ...... 13 2.4 Zusammenfassende Betrachtung des Handlungsfeldes „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 14

3. Handlungsfeld „Wohnen zu Hause im Alter“ ...... 20

3.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 20 3.2. Bestand der seniorengerechten Wohnangebote im Landkreis Bamberg ...... 22 3.3 Hilfsdienste für das Wohnen im Alter ...... 28 3.3.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 28 3.3.2 Bestand an hauswirtschaftlichen Hilfsdiensten im Landkreis Bamberg...... 28 3.3.3 Bestand an Mahlzeitendiensten im Landkreis Bamberg ...... 32 3.4 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf das Handlungsfeld „Wohnen zu Hause im Alter“ ...... 35 3.5 Zusammenfassende Betrachtung des Handlungsfeldes „Wohnen im Alter“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg...... 41

4. Handlungsfeld „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit“ ...... 43

4.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 43 4.2 Bestand an Beratungsmöglichkeiten und Seniorenvertretungen im Landkreis Bamberg ...... 43 4.2.1 Beratungsmöglichkeiten innerhalb des Landratsamtes Bamberg ...... 45 4.2.2 Beratungs- und Informationsstellen im Landkreis Bamberg ...... 46 4.2.3 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf Beratungsstellen ...... 49 4.3 Seniorenbeiräte und -beauftragte im Landkreis Bamberg ...... 51 4.4 Sonstige Mitbestimmungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg 55 : Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen II

4.4.1 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf Mitbestimmungsmöglichkeiten .. 58 4.5 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 59

5. Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“ ...... 67

5.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 67 5.2 Bestandsaufnahme der Begegnungsmöglichkeiten für Senioren im Landkreis Bamberg ...... 67 5.2.1 Seniorenbegegnungsstätten im Landkreis Bamberg ...... 69 5.2.2 Seniorentreffen im Landkreis Bamberg ...... 70 5.2.3 Ausflugsangebote für Senioren im Landkreis Bamberg ...... 75 5.3 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf die Rolle von Seniorentreffen .... 79 5.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Gesellschaftliche Teilhabe“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 82

6. Handlungsfeld „Präventive Angebote“ ...... 89

6.1 Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Seniorensport“ ...... 89 6.1.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 89 6.1.2 Bestand an Seniorensportangeboten für den Landkreis Bamberg ...... 89 6.1.3 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf Seniorensportangebote ...... 96 6.1.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Präventive Angebote im Bereich Seniorensport“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 96 6.2 Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Bildung“ ...... 101 6.2.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 101 6.2.2 Bestand an Bildungsangeboten im Landkreis Bamberg ...... 101 6.2.3 Bestand an Mehrgenerationenangeboten im Landkreis Bamberg ...... 106 6.2.4 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf Bildungsangebote für Senioren ...... 109 6.2.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Präventive Angebote im Bereich Bildung“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 110

7. Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ ...... 115

7.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 115 7.2 Bestand an ehrenamtlichem Engagement im Landkreis Bamberg ...... 116 7.2.1 Ehrenamtliches Engagement im Bereich Nachbarschaftshilfen und Besuchsdienste ...... 118 7.2.2 Ehrenamtliches Engagement im stationären Bereich ...... 120 7.3 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf bürgerschaftliches Engagement ...... 121 7.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Bürgerschaftliches Engagement“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 123 : Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen III

8. Handlungsfeld „Pflege und Betreuung“ ...... 130

8.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 130 8.2 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Ambulante Pflege“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 130 8.3 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Tagespflege“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 138 8.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Kurzzeitpflege“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 145 8.5 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Stationäre Pflege“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 154 8.6 Bereichsübergreifende Maßnahmenempfehlungen zum Handlungsfeld „Pflege und Betreuung“ ...... 161 154

9. Handlungsfeld „Hilfen für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen“ ...... 162

9.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 162 9.2 Angebote für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen ...... 164 9.2.1 Stationäre Angebote für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen ...... 164 9.2.1.1 Bestandssituation im Bereich des „beschützenden Wohnens“ ...... 164 9.2.1.2 Bedarfsermittlung für den Bereich des „beschützenden Wohnens“ ...... 165 9.2.1.2.1 Indikatoren zur Abschätzung des Bedarfs an „beschützenden Plätzen“ ...... 166 9.2.1.2.2 Ermittlung des Bedarfs für den Bereich des „beschützenden Wohnens“ im Landkreis Bamberg ...... 168 9.2.1.2.3 Ist-Soll-Vergleich für den Bereich des „beschützenden Wohnens“ ...... 172 9.2.1.2.4 Entwicklung des Bedarfs im Bereich des „beschützenden Wohnens“ ...... 173 9.2.2 Ambulante Angebote für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen ...... 176 9.3 Ergebnisse der durchgeführten Befragungen ...... 179 9.4 Angebote zur Aufklärung und Enttabuisierung ...... 180 9.5 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Hilfen für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 181

10. Handlungsfeld „Unterstützung pflegender Angehöriger“ ...... 185

10.1 Allgemeine Vorbemerkungen zur Angehörigenarbeit in Bayern ...... 185 10.2 Hilfen für pflegende Angehörige im Landkreis Bamberg...... 191 10.2.1 Vorbemerkung zur Anzahl der pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Bamberg ...... 191 10.2.2 Unterstützung von pflegenden Angehörigen im Landkreis Bamberg ...... 192 10.2.2.1 Überblick ...... 192 10.2.2.2 Die zentrale Aufgabe der Fachstelle für pflegende Angehörige ...... 196 10.3 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Unterstützung pflegender Angehöriger“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 200

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen IV

11. Handlungsfeld „Kooperation und Vernetzung“ ...... 203 11.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 203 11.2 Bestand an Kooperations- und Vernetzungsstrukturen im Landkreis Bamberg...... 203 11.2.1 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen auf Gemeindeebene ...... 203 11.2.2 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen auf Landkreisebene ...... 203 11.3 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Kooperation und Vernetzung“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 210

12. Handlungsfeld „Hospiz- und Palliativversorgung“ ...... 212 12.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 212 12.2 Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern ...... 213 12.2.1 Stationäre Hospize und Palliativstationen in Bayern ...... 213 12.2.2 Ambulante Hospizdienste in Bayern ...... 217 12.3 Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Bamberg ...... 219 12.4 Bedarf an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg ...... 222 12.4.1 Allgemeine Vorbemerkungen ...... 222 12.4.2 Ermittlung des aktuellen Bedarfs an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg...... 224 12.4.3 Entwicklung des Bedarfs an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg...... 225 12.5 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Hospiz- und Palliativversorgung“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg ...... 226

13. Zusammenfassung der Maßnahmenempfehlungen zur Weiter- entwicklung der Seniorenhilfe im Landkreis Bamberg ...... 229

Literaturverzeichnis ...... 250

Anhang ...... 252 : Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen V

Verzeichnis der Abbildungen Seite Abb. 1.1: Konzeption zur Seniorenhilfeplanung im Landkreis Bamberg ...... 5 Abb. 1.2: Entwicklung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes nach Art.69 Abs.2 AGSG ...... 7 Abb. 2.1: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur ...... 10 Abb. 2.2: Beurteilung der Nahversorgungsstruktur ...... 13 Abb. 3.1: Bestand im Bereich der seniorengerechten Wohnangebote im Landkreis Bamberg nach Eigentumsform ...... 24 Abb. 3.2: Bestand und Planungen im Bereich der an seniorengerechten Wohnangebote im Landkreis Bamberg nach Wohnungsgröße ...... 26 Abb. 3.3: Räumliche Verteilung der seniorengerechten Wohnangebote im Landkreis Bamberg ...... 27 Abb. 3.4: Räumliche Verteilung der hauswirtschaftlichen Hilfen, die im Landkreis Bamberg aktiv sind ...... 31 Abb. 3.5: Versorgung des Landkreises Bamberg mit Mahlzeitendiensten (Essen auf Rädern) ...... 34 Abb. 3.6: Vorhandene Sicherheits- und Hilfseinrichtungen in den Wohnungen der Senioren im Landkreis Bamberg ...... 35 Abb. 3.7: Seniorengerechte Grundausstattung der Wohnungen nach Altersgruppen ...... 37 Abb. 3.8: Bekanntheit von alternativen Wohnformen für ältere Menschen ...... 39 Abb. 3.9: Interesse der Senioren an alternativen Wohnformen ...... 40 Abb. 4.1: Beratungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg ...... 44 Abb. 4.2: Beratungs- und Informationsstellen nach Trägerschaft ...... 48 Abb. 4.3: Potentielle Ansprechpartner der älteren Menschen ...... 49 Abb. 4.4: Seniorenvertretungen im Landkreis Bamberg ...... 52 Abb. 4.5: Tätigkeitsbereiche der Seniorenbeiräte und Seniorenbeauftragten ...... 53 Abb. 4.6: Ausstattung der Seniorengremien ...... 54 Abb. 4.7: Sonstige Formen der Mitbestimmung für Senioren ...... 55 Abb. 4.8: Informationsmöglichkeiten für Senioren ...... 56 Abb. 4.9: Mitbestimmungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg ...... 57 Abb. 4.10: Beurteilung der Mitbestimmungsmöglichkeiten nach Versorgungsregionen ...... 58 Abb. 5.1: Seniorenbegegnungsstätten und Seniorentreffen im Landkreis Bamberg ...... 68 Abb. 5.2: Seniorentreffen und ähnliche Veranstaltungen nach Trägerschaft ...... 71 Abb. 5.3: Seniorentreffen nach Häufigkeit der Treffen ...... 72 Abb. 5.4: Seniorentreffen nach Teilnehmerzahl ...... 72 Abb. 5.5: Teilnehmer von Seniorentreffen nach Gemeinden ...... 73 Abb. 5.6: Nutzungsgrad der mindestens einmal monatlich stattfindenden Seniorentreffen in den einzelnen Gemeinden ...... 74 Abb. 5.7: Ausflugsangebote für Senioren im Landkreis Bamberg ...... 76 Abb. 5.8: Ausflugsangebote nach Trägerschaft ...... 77 Abb. 5.9: Ausflugsangebote nach Häufigkeit der Treffen ...... 78 Abb. 5.10: Ausflugsangebote nach Teilnehmerzahl ...... 78 Abb. 5.11: Gründe für die fehlende Inanspruchnahme von Seniorentreffen ...... 79 Abb. 6.1: Seniorensportangebote im Landkreis Bamberg ...... 90 Abb. 6.2: Regelmäßige Angebote im Bereich Seniorensport nach Sportart ...... 91 Abb. 6.3: Regelmäßige Angebote im Bereich Seniorensport nach Trägerschaft ...... 92 Abb. 6.4: Regelmäßige Angebote im Bereich Seniorensport nach Häufigkeit ...... 93 : Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen VI

Abb. 6.5: Regelmäßige Angebote im Bereich Seniorensport nach Teilnehmerzahl ...... 93 Abb. 6.6: Teilnehmer von Seniorensportgruppen nach Gemeinden ...... 94 Abb. 6.7: Nutzungsgrad im Bereich des Seniorensports nach Gemeinden ...... 95 Abb. 6.8: Anbieter von Seniorenbildung im Landkreis Bamberg ...... 102 Abb. 6.9: Seniorenbildungsveranstaltungen nach Trägerschaft...... 103 Abb. 6.10: Übersicht über die Inhalte der Seniorenbildungsveranstaltungen ...... 104 Abb. 6.11: Regelmäßige Angebote im Bereich Bildung nach Häufigkeit ...... 105 Abb. 6.12: Regelmäßige Angebote im Bereich Bildung nach Teilnehmerzahl ...... 105 Abb. 6.13: Mehrgenerationenangebote im Rahmen von Kindertagesstätten und Schulen . 106 Abb. 6.14: Mehrgenerationenangebote im Landkreis Bamberg ...... 108 Abb. 6.15: Beurteilung der „Bildungsangebote für Senioren“ nach Versorgungsregionen.. 109 Abb. 7.1: Bürgerschaftliches Engagement in den Nachbarschaftshilfen, Besuchsdiensten, stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten im Landkreis Bamberg .... 117 Abb. 7.2: Nachbarschaftshilfen nach Trägerschaft ...... 118 Abb. 7.3: Besuchsdienste nach Trägerschaft ...... 119 Abb. 7.4: Ehrenamtliche Einsatzbereiche in den stationären Einrichtungen ...... 120 Abb. 7.5: Ehrenamtliche Tätigkeit nach Bereichen ...... 121 Abb. 7.6: Beurteilung der „Besuchsdienste“ nach Versorgungsregionen ...... 122 Abb. 7.7: Ehrenamtliche Mitarbeiter nach Einsatzbereichen ...... 123 Abb. 7.8: Vergleich des Bestands der Nachbarschaftshilfen und Besuchsdienste ...... 120 Abb. 8.1: Entwicklung des Bedarfs an ambulanten Pflegekräften in der Versorgungsregion West bis zum Jahr 2033 ...... 131 Abb. 8.2: Entwicklung des Bedarfs an ambulanten Pflegekräften in der Versorgungsregion Nord bis zum Jahr 2033 ...... 132 Abb. 8.3: Entwicklung des Bedarfs an ambulanten Pflegekräften in der Versorgungsregion Ost bis zum Jahr 2033 ...... 133 Abb. 8.4: Entwicklung des Bedarfs an ambulanten Pflegekräften in der Versorgungsregion Süd bis zum Jahr 2033 ...... 134 Abb. 8.5: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an Tagespflegeplätzen in der Versorgungsregion West bis zum Jahr 2033...... 139 Abb. 8.6: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an Tagespflegeplätzen in der Versorgungsregion Nord bis zum Jahr 2033 ...... 140 Abb. 8.7: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an Tagespflegeplätzen in der Versorgungsregion Ost bis zum Jahr 2033 ...... 141 Abb. 8.8: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an Tagespflegeplätzen in der Versorgungsregion Süd bis zum Jahr 2033 ...... 142 Abb. 8.9: Entwicklung des Bedarfs an Kurzzeitpflegepflegeplätzen in der Versorgungsregion West bis zum Jahr 2033...... 146 Abb. 8.10: Entwicklung des Bedarfs an Kurzzeitpflegeplätzen in der Versorgungsregion Nord bis zum Jahr 2033 ...... 147 Abb. 8.11: Entwicklung des Bedarfs an Kurzzeitpflegeplätzen in der Versorgungsregion Ost bis zum Jahr 2033 ...... 148 Abb. 8.12: Entwicklung des Bedarfs an Kurzzeitpflegeplätzen in der Versorgungsregion Süd bis zum Jahr 2033 ...... 149 Abb. 8.13: Entwicklung des Bedarfs an vollstationären Pflegeplätzen in der Versorgungsregion West bis zum Jahr 2033...... 155 Abb. 8.14: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an vollstationären Pflegeplätzen in der Versorgungsregion Nord bis zum Jahr 2033 ...... 156 Abb. 8.15: Entwicklung des Bedarfs an vollstationären Pflegeplätzen in der Versorgungsregion Ost bis zum Jahr 2033 ...... 157 : Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen VII

Abb. 8.16: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an vollstationären Pflegeplätzen in der Versorgungsregion Süd bis zum Jahr 2033 ...... 158 Abb. 9.1: Ist-Soll-Vergleich für den Bereich des „beschützenden Wohnens“ im Landkreis Bamberg ...... 172 Abb. 9.2: Entwicklung der demenzkranken Menschen im Landkreis Bamberg bis zum Jahr 2033 ...... 174 Abb. 9.3: Entwicklung des Bedarfs an „beschützenden Plätzen“ im Landkreis Bamberg bis zum Jahr 2033 ...... 175 Abb. 9.4: Personen, die ambulante Betreuungsleistungen nach § 45 SGB XI in Anspruch nehmen, nach Art der Betreuung ...... 179 Abb. 9.5: Gesamtinanspruchnahme institutioneller Betreuungsleistungen durch gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen nach Art der Betreuung ...... 183 Abb. 10.1: Entwicklung der Fachstellen für pflegende Angehörige seit 2005 ...... 186 Abb. 10.2: Fachstellen für pflegende Angehörige nach Trägerschaft ...... 187 Abb. 10.3: Verteilung der Fachstellen für pflegende Angehörige in Bayern ...... 188 Abb. 10.4: Fachstellen für pflegende Angehörige in Bayern nach Regierungsbezirken ...... 189 Abb. 10.5: Versorgung mit Fachstellen für pflegende Angehörige pro 100.000 Einwohnern nach Regierungsbezirken ...... 190 Abb. 10.6: Anzahl der pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Bamberg nach erhaltener Leistung aus der Pflegeversicherung ...... 191 Abb. 10.7: Größenordnung der Inanspruchnahme von ambulanter Pflege sowie Tages- und Kurzzeitpflege im Landkreis Bamberg ...... 193 Abb. 10.8: Beziehung der Gepflegten zu den beratenen Personen ...... 198 Abb. 10.9: Schwerpunktthemen in den Beratungen durch die Fachstelle ...... 199 Abb. 10.10: Verteilung der ambulanten Pflegedienste auf die im Landkreis Bamberg gebildeten Versorgungsregionen ...... 201 Abb. 11.1: Einschätzung der Anbieter im Bereich der Pflege zur Zusammenarbeit mit potentiellen Kooperationspartnern ...... 207 Abb. 12.1: Entwicklung der Plätze in stationären Hospizen und Palliativstationen ...... 213 Abb. 12.2: Verteilung der stationären Hospize und Palliativstationen in Bayern ...... 214 Abb. 12.3: Anzahl der Plätze in stationären Hospizen und Palliativstationen differenziert nach Regierungsbezirken ...... 215 Abb. 12.4: Versorgungsvergleich der Plätze in stationären Hospizen und Palliativstationen nach Regierungsbezirken ...... 216 Abb. 12.5: Verteilung der ambulanten Hospizdienste in Bayern ...... 217 Abb. 12.6: Anzahl der ambulanten Hospizdienste nach Regierungsbezirken ...... 218 Abb. 12.7: Aktueller Bedarf an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg ...... 224 Abb. 12.8: Entwicklung des Bedarfs an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg bis zum Jahr 2035 ...... 225

Verzeichnis der Tabellen Seite Tab. 2.1: Einkaufsmöglichkeiten – Einschätzung und Bestand ...... 17 Tab. 2.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ ...... 18 Tab. 3.1: Bestand der seniorengerechten Wohnangebote im Landkreis Bamberg ...... 23 : Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen VIII

Tab. 3.2: Geplante seniorengerechte Wohnangebote im Landkreis Bamberg ...... 25 Tab. 3.3: Bestand an hauswirtschaftlichen Hilfsdiensten, die im Landkreis Bamberg aktiv sind ...... 29 Tab. 3.4: Bestand an Mahlzeitendiensten im Landkreis Bamberg ...... 32 Tab. 3.5: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Wohnen im Alter“ ...... 42 Tab. 4.1: Beratungs- und Informationsmöglichkeiten für Senioren im Landratsamt Bamberg ...... 45 Tab. 4.2: Übersicht über die Beratungs- und Mitbestimmungsangebote sowie Informationsmöglichkeiten in den Gemeinden ...... 61 Tab. 4.3: Übersicht über die Seniorenvertretungen in den Gemeinden ...... 62 Tab. 4.4: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit und Mitbestimmung“ ...... 65 Tab. 5.1: Übersicht über die Begegnungsmöglichkeiten in den Gemeinden ...... 84 Tab. 5.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“ . 87 Tab. 6.1: Übersicht über die „Präventiven Angebote im Bereich Seniorensport“ in den Gemeinden ...... 97 Tab. 6.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Seniorensport““...... 100 Tab. 6.3: Übersicht über die „Präventiven Angebote im Bereich Bildung und Mehrgenerationenangebote“ in den Gemeinden ...... 111 Tab. 6.4: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Bildung“ ...... 114 Tab. 7.1: Übersicht über das „Bürgerschaftliche Engagement“ in den Gemeinden ...... 125 Tab. 7.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ ...... 128 Tab. 8.1: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Ambulante Pflege“...... 137 Tab. 8.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Tagespflege“ ...... 144 Tab. 8.3: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Kurzzeitpflege“ ...... 153 Tab. 8.4: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Vollstationäre Pflege“ ...... 160 Tab. 8.5: Bereichsübergreifende Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Vollstationäre Pflege“ ...... 161 Tab. 9.1: Anzahl der Demenzkranken im Landkreis Bamberg...... 167 Tab. 9.2: Einschätzungen der HeimleiterInnen zur gerontopsychiatrischen Verfassung der Heimbewohner ...... 170 Tab. 9.3: Gruppenbetreuungsangebote nach § 45 b SGB XI ...... 177 Tab. 9.4: Einzelbetreuungsangebote nach § 45 b SGB XI ...... 178 Tab. 9.5: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Hilfen für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen“ ...... 184 Tab. 10.1: Übersicht zu den Angeboten der ambulanten Dienste für pflegende Angehörige im Landkreis Bamberg ...... 195 Tab. 10.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Unterstützung pflegender Angehöriger“ ...... 202 Tab. 11.1: Kooperations- und Vernetzungsstrukturen im Landkreis Bamberg ...... 204 Tab. 11.2: Maßnahmeempfehlungen für das Handlungsfeld „Kooperation und Vernetzung“ ...... 211 : Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen IX

Tab. 12.1: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Hospiz- und Palliativversorgung“ ...... 228 Tab. 13.1: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ ...... 230 Tab. 13.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Wohnen zu Hause im Alter“ ...... 232 Tab. 13.3: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit und Mitbestimmung“ ...... 233 Tab. 13.4: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“ 235 Tab. 13.5: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Seniorensport“ ...... 237 Tab. 13.6: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Bildung“ ...... 238 Tab. 13.7: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ ...... 239 Tab. 13.8: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „ambulante Pflege“ ...... 241 Tab. 13.9: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Tagespflege“ ...... 242 Tab. 13.10: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Kurzzeitpflege“ ...... 243 Tab. 13.11: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „stationäre Pflege“ ...... 244 Tab. 13.12: Bereichsübergreifende Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Pflege und Betreuung“ ...... 245 Tab. 13.13: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Hilfen für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen“ ...... 246 Tab. 13.14: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Unterstützung pflegender Angehöriger“ ...... 247 Tab. 13.15: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Kooperation und Vernetzung“ ...... 248 Tab. 13.16: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Hospiz- und Palliativversorgung“ ...... 249

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen im Anhang Seite Tab. A.1: Ambulante Dienste im Landkreis Bamberg ...... 253 Tab. A.2: Stationäre und teilstationäre Einrichtungen im Landkreis Bamberg ...... 255 Tab. A.3a: Beratungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg ...... 257 Tab. A.3b: Beratungsstellen mit Hauptsitz in der Stadt Bamberg ...... 260 Tab. A.4: Seniorenvertretungen im Landkreis Bamberg ...... 262 Tab. A.5a: Mitbestimmungs- und Informationsmöglichkeiten für SeniorInnen im Landkreis Bamberg ...... 265 Tab. A.6: Seniorenbegegnungsstätten im Landkreis Bamberg ...... 268 Tab. A.7: Seniorentreffen im Landkreis Bamberg ...... 269 Tab. A.8: Seniorenausflugsangebote im Landkreis Bamberg ...... 276 Tab. A.9: Seniorensportveranstaltungen im Landkreis Bamberg ...... 279 Tab. A.10: Bildungsangebote für den Landkreis Bamberg ...... 282 Tab. A.11: Mehrgenerationenangebote im Landkreis Bamberg ...... 285 Tab. A.12: Nachbarschaftshilfen im Landkreis Bamberg ...... 288 Tab. A.13: Ehrenamtliche Besuchsdienste im Landkreis Bamberg ...... 290 : Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 1

1. Einleitung

1.1 Allgemeine Rahmenbedingungen

In den letzten Jahrzehnten hat sich in modernen Gesellschaften eine drastische Ver- änderung der Altersstruktur vollzogen. Einerseits wird der Sockel der Bevölkerungs- pyramide aufgrund sinkender Geburtenraten immer schmaler, andererseits steigt die durchschnittliche Lebenserwartung von Jahr zu Jahr kontinuierlich an, wodurch die älteren Jahrgänge erheblich an Gewicht gewinnen. Die klassische Bevölkerungspyra- mide entwickelt sich damit immer mehr zu einem „Bevölkerungspilz“.

Um dieser Entwicklung und der daraus resultierenden steigenden Zahl pflegebedürfti- ger Menschen zu begegnen, wurde zunächst der Ausbau der „klassischen“ Hilfsein- richtungen, der Alten- und Pflegeheime, vorangetrieben. In den 70er Jahren wurde mit den sogenannten „Sozialstationen“ eine neue Form der ambulanten Pflege ins Leben gerufen. Durch diese Einrichtungen sollte dem Bedürfnis der älteren Menschen, trotz Pflegebedürftigkeit in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung bleiben zu können, Rechnung getragen werden. Seitdem ist eine deutliche Ausweitung der ambulanten Pflege zu beobachten und auch durch die gesetzliche Pflegeversicherung wurde der Vorrang der häuslichen gegenüber der stationären Versorgung nochmals deutlich un- terstrichen. Daneben ist auch die teilstationäre Versorgung auf dem Vormarsch. So wurde bundesweit insbesondere der Bereich der Tagespflege massiv ausgebaut. In einigen Bundesländern – darunter auch in Bayern – gab es in der Vergangenheit auf- grund fehlender gesetzlicher Grundlagen jedoch oft Finanzierungsschwierigkeiten im Bereich der Tagespflege. Seit Inkrafttreten des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes am 1. Juli 2008 steht für die Tagespflege allerdings erstmals auch ein eigenes Budget zur Verfügung, wodurch die bestehenden Tagespflegeeinrichtungen besser ausgelas- tet werden können als früher, weshalb die Träger im Bereich der Seniorenhilfe jetzt auch ein stärkeres Interesse haben, den Bereich der Tagespflege weiter auszubauen.

Da der Bereich der Pflege in den letzten Jahrzehnten sehr stark ausgebaut wurde und in manchen Regionen insbesondere im Bereich der stationären Pflegeeinrichtungen sogar schon eine „Überversorgung“ zu beobachten ist, rücken seit einigen Jahren ei- nerseits der Bereich der offenen Seniorenhilfe und andererseits spezielle Angebote aus den Bereichen der Gerontopsychiatrie und der Hospizarbeit immer stärker in den Fokus der Seniorenhilfeplanung.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 2

1.2 Zur Notwendigkeit der kommunalen Seniorenhilfeplanung

Seniorenhilfeplanung ist kein Selbstzweck. Das Ziel einer solchen Planung besteht vielmehr darin, den Bereich der kommunalen Seniorenhilfe transparent zu machen und Empfehlungen zu formulieren, die zu einer Weiterentwicklung der kommunalen Seniorenhilfe beitragen können.

Die demographische Überalterung verläuft auf kommunaler Ebene höchst unter- schiedlich. Derzeit sind Zahl und Anteil der älteren Bevölkerungsschicht in ländlichen Regionen deutlich höher als in städtischen Gebieten. In den meisten Landkreisen wird sich in den nächsten Jahren die Überalterung der Bevölkerung weiterhin sehr stark auswirken. Dementsprechend müssen auch die Einrichtungen und Dienste auf die kommunalen Gegebenheiten ausgerichtet werden. Dazu ist es notwendig, den Bereich der kommunalen Seniorenhilfe gezielt zu analysieren und zu überprüfen, inwieweit die vorhandenen Dienste in der Lage sind, die spezifisch mit dem Alter verbundenen Probleme abzufangen. Das Ziel dieser Analysen ist es, aus den Ergebnissen konkrete Handlungsempfehlungen für die künftige Ausgestaltung der kommunalen Seniorenhil- fe abzuleiten. Nur so ist eine zukunftsweisende Weiterentwicklung und damit eine effi- ziente Ausgestaltung der Seniorenhilfepolitik möglich. Dieses Ziel kann allerdings nur realisiert werden, wenn alle kurz- und mittelfristigen Maßnahmen in eine regionale Se- niorenhilfekonzeption eingebunden werden. Dieser Verpflichtung sind in der Vergan- genheit nicht alle Kommunen genügend nachgekommen. In einigen Kommunen liegt heute immer noch kein Seniorenhilfeplan vor, in anderen existieren zwar derartige Pläne, diese sind jedoch oft nicht dazu geeignet, den kommunalen Sozialpolitikern konkrete Handlungsmöglichkeiten zur systematischen Weiterentwicklung der kommu- nalen Seniorenhilfe aufzuzeigen, da sie häufig über eine reine Bestandsaufnahme der vorhandenen Dienste und Einrichtungen nicht hinausgehen.

So wichtig die regelmäßige Bestandsaufnahme auch ist, sie bildet lediglich die Basis für eine fundierte Seniorenhilfeplanung, die langfristig angelegt werden muss, um ge- zielt Veränderungen in der Seniorenhilfelandschaft der Kommunen bewirken zu kön- nen. Bisher hat die Seniorenhilfeplanung allerdings in vielen Kommunen noch einen derart bruchstückhaften Charakter, dass sie ihre eigentliche Aufgabe oft verfehlt. Die Gründe hierfür sind vielfältig, es kristallisiert sich jedoch als Hauptgrund heraus, dass viele Kommunen davor zurückschrecken, ihre Planungsarbeit durch qualifiziertes Fachpersonal durchführen oder zumindest unterstützen zu lassen. Als Rechtfertigung wird oft auf die finanzielle Situation hingewiesen. Dabei wird jedoch übersehen, dass konsequente Sozialplanung nicht nur Geld kostet, sondern auch dazu geeignet ist, öffentliche Gelder einzusparen, indem Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden und so Fehlinvestitionen verhindert werden können.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 3

1.3 Gesetzliche Grundlagen zur Seniorenhilfeplanung

Mit Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung und dem bayerischen Ausfüh- rungsgesetz zum Pflegeversicherungsgesetz wurden die Landkreise und kreisfreien Städte ab dem Jahr 1995 deutlicher als vorher in die Pflicht genommen. Nach Art. 3 AGPflegeVG wurden die Landkreise und kreisfreien Städte verpflichtet, den „länger- fristigen Bedarf an Pflegeeinrichtungen“ festzustellen. Vorher war dies eine Aufgabe der Länder. Auf Länderebene war es allerdings selten möglich, eine den regionalen Gegebenheiten entsprechende Bedarfsplanung zu verwirklichen. Meist erschöpften sich die Vorgaben der Länder in Richtwerten, die aufgrund ihrer Starrheit kaum für die kommunale Seniorenhilfeplanung geeignet sind. Von daher kann es durchaus als Fortschritt gewertet werden, dass mit Einführung der Pflegeversicherung und dem bayerischen Ausführungsgesetz zum Pflegeversicherungsgesetz die Landkreise und kreisfreien Städte zur Bedarfsermittlung verpflichtet wurden. Diese Aussage gilt aller- dings nur, wenn dieser Verpflichtung auch qualifiziert nachgekommen wird.

Hier lassen sich allerdings große Qualitätsunterschiede bei der Umsetzung der Ver- pflichtung zur Bedarfsermittlung in den Landkreisen und kreisfreien Städten erkennen. Dies gilt nicht nur für die Landkreise und kreisfreien Städte, die die Bedarfsermittlung in Eigenregie durchgeführt haben, sondern auch für diejenigen, die für diese Aufgabe externe Institute beauftragt haben. Hier geht die Bandbreite von fundierten Bedarfser- mittlungen nach dem in der Fachwelt anerkannten Indikatorenmodell über das veralte- te Richtwertverfahren bis hin zur Festschreibung des derzeitigen Bestandes als Be- darf.

Eine Erweiterung der gesetzlichen Verpflichtung fand in Bayern am 8. Dezember 2007 statt, als das Ausführungsgesetz zum Pflegeversicherungsgesetz (AGPflegeVG) durch das Gesetz zur Ausführung der Sozialgesetze (AGSG) ersetzt wurde. Zwar blieb die Grundlage für die Verpflichtung zur Bedarfsermittlung nach wie vor erhalten, denn der im Jahr 1995 in Art. 3 des AGPflegeVG festgelegte Passus, dass die Landkreise und kreisfreien Städte „den für ihren Bereich erforderlichen längerfristigen Bedarf an Pfle- geeinrichtungen“ festzustellen haben, wurde auch als Absatz 1 in den Art. 69 des Ge- setzes zur Ausführung der Sozialgesetze (AGSG) übernommen. Zusätzlich wurde in den Art. 69 AGSG allerdings ein Absatz 2 eingefügt, in dem deutlich gemacht wird, dass die Bedarfsermittlung als „Bestandteil eines integrativen, regionalen senioren- politischen Gesamtkonzeptes“ anzusehen ist. Durch diesen Absatz 2 werden in Bay- ern somit erstmals die Landkreise und kreisfreien Städte verpflichtet, eine umfassende Seniorenhilfeplanung durchzuführen, die über eine reine Bedarfsermittlung im Bereich der Pflege hinausgeht und auch andere Bereiche, wie z.B. die offene Seniorenhilfe, umfasst.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 4

1.4 Seniorenhilfeplanung im Landkreis Bamberg

Der Landkreis Bamberg hat im Jahr 1996 den ersten Schritt im Bereich der Senioren- hilfeplanung getan, indem er die gesetzlich vorgeschriebene Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG (früher: Art. 3 AGPflegeVG) vom MODUS-Institut durchführen ließ.

Diese Bedarfsermittlung wurde von MODUS erstmals zum 31.12.2013 fortgeschrieben und im September 2014 dem Landratsamt Bamberg zur Ansicht vorgelegt. Nach einer Präsentation im Landratsamt wurde entscheiden, zusätzlich eine kleinräumige Be- darfsermittlung durchzuführen, indem der Landkreis Bamberg in vier Versorgungsregi- onen eingeteilt wurde. Diese erweiterte Bedarfsermittlung wurde von MODUS bis An- fang des Jahres 2015 fertiggestellt und als erster Teilbericht des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes am 24.02.2015 im Kreisausschuss des Landkreises Bamberg vor- gestellt.

Nach der endgültigen Beschlussfassung in der Kreistagssitzung vom 08.06.2015 konnte nun mit der Bearbeitung der anderen Handlungsfelder begonnen werden, die sich an den Vorgaben des Bayerischen Sozialministeriums orientierten. Die zugrund- gelegte Konzeption ist in folgender Übersicht zusammenfassend dargestellt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 5

Abb. 1.1 Konzeption zur Seniorenhilfeplanung im Landkreis Bamberg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 6

Damit auch das neu zu erstellende seniorenpolitische Gesamtkonzept von möglichst vielen Entscheidungsträgern im Bereich der Seniorenhilfe im Landkreis Bamberg ge- tragen wird, sah die aktuelle Konzeption vor, einen Expertenkreis zur Begleitung des Planungsprozesses zu bilden.

Da es sich beim seniorenpolitischen Gesamtkonzept um eine differenzierte Senioren- hilfeplanung handeln sollte, wurden die Veröffentlichungen des Bayerisches Sozialmi- nisteriums zur Entwicklung eines „integrativen, regionalen seniorenpolitischen Ge- samtkonzeptes“ mit dem seit fast 20 Jahren von MODUS praktizierten Konzeptes ver- glichen. Da das bereits vorliegende Konzept jedoch bereits fast alle wesentlichen As- pekte umfasste, die in dem „Eckpunktepapier zur Entwicklung von seniorenpolitischen Gesamtkonzepten für kreisfreie Städte und Landkreise“ zusammengefasst sind, muss- te es nur in wenigen Punkten modifiziert werden. So musste insbesondere die „offene Seniorenhilfe“ stärker ausdifferenziert werden, da sich dieser Bereich im Konzept des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen auf mehrere Handlungsfelder erstreckt, wie folgender Vergleich der empfohlenen Hand- lungsfelder mit der bisher üblichen Gliederung der Seniorenhilfeplanung zeigt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 7

Abb. 1.2: Entwicklung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes nach Art.69 Abs. 2 AGSG

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 8

Für alle dargestellten Handlungsfelder wurden aus den durchgeführten Analysen fundierte Maßnahmenempfehlungen abgeleitet. Dabei wurde darauf geachtet, dass möglichst konkrete Maßnahmen empfohlen werden, die bei einer Fortschreibung auch entsprechend überprüft werden können. Deshalb wurde sich bei der Formulierungen der Maßnahmen- empfehlungen an folgenden Kriterien orientiert:

 Ergebnisbezogenheit: Maßnahmenempfehlungen sollten auf der Grundlage von objektiven Sachverhalten (z.B. repräsentativen Befragungen) formuliert werden.

 Verständlichkeit: Maßnahmenempfehlungen müssen für alle Beteiligten verständ- lich sein.

 Konkretheit: Maßnahmenempfehlungen müssen möglichst konkret sein (Mit wel- chem Mittel soll welches Ziel erreicht werden?).

 Verantwortlichkeit: Es muss klar formuliert sein, an welche Zielgruppe sich die Maßnahmenempfehlungen richten bzw. wer für die Umsetzung verantwortlich ist.

 Zeitraumbezogenheit: In welchem Zeitraum soll die Umsetzung der Maßnahmen erfolgen (Realisierungszeitraum)?

 Überprüfbarkeit: Maßnahmenempfehlungen müssen überprüfbar sein (Evaluation im Rahmen der Fortschreibung).

Zwar ist es nur schwer möglich, bei der Formulierung von Maßnahmenempfehlungen alle genannten Kriterien gleichzeitig zu berücksichtigen, es wurde aber darauf geach- tet, dass möglichst viele der genannten Kriterien erfüllt werden konnten.

Allgemeingültige Empfehlungen, wie sie in vielen anderen Berichten zu finden sind, wurden größtenteils ausgeklammert, da die Erfahrung zeigt, dass lange Maßnahmen- kataloge mit allgemeinen Empfehlungen meist nur wenig zur bedarfsgerechten Wei- terentwicklung der Seniorenhilfe beitragen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 9

2. Handlungsfeld „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“

2.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Die zentrale Zielsetzung eines regionalen seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes be- steht darin, die Lebensbedingungen in den Gemeinden so zu gestalten, dass sie auch den Bedürfnissen und Wünschen der älteren Bürger entsprechen. Einen sehr starken Einfluss auf die Lebensqualität der Senioren haben dabei die örtliche Nahversor- gungs- und die Verkehrsinfrastruktur. Mit zunehmendem Alter hängt es verstärkt von den örtlichen Gegebenheiten ab, ob es weiterhin möglich ist, zu Hause wohnen zu bleiben, sich selbstständig zu versorgen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Das folgende Kapitel geht deshalb zunächst auf verschiede Aspekte der Verkehrsinf- rastruktur ein, behandelt dann die Nahversorgungsstruktur und schließt mit einer ta- bellarischen Zusammenfassung der abgeleiteten Maßnahmenempfehlungen.

2.2 Handlungsfeld „Verkehrsinfrastruktur“

2.2.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Um Senioren möglichst lange eine selbstständige Lebensführung zu ermöglichen, ist die örtliche Verkehrsinfrastruktur von großer Bedeutung. Sie ist in erster Linie dafür verantwortlich, ob und in welchem Maße die Senioren außerhäuslich mobil sein kön- nen. Der Begriff der Verkehrsinfrastruktur schließt sowohl bauliche Aspekte wie bei- spielsweise die Barrierefreiheit öffentlicher Gebäude als auch organisatorische Ge- sichtspunkte wie die Taktfrequenz des öffentlichen Nahverkehrs mit ein.

Da nicht alle älteren Menschen ein Kraftfahrzeug zur Verfügung haben und größere Distanzen oftmals auch nicht mehr zu Fuß zurücklegen können, nimmt für diese Be- völkerungsgruppe der öffentliche Personennahverkehr eine zentrale Stellung im alltäg- lichen Leben ein. Wenn das Angebot preiswerter Fortbewegungsmöglichkeiten nicht ausreichend ist, kann dies dazu führen, dass die Senioren ihre eigene Wohnung auf- geben und in eine Wohnung mit besserer Verkehrsanbindung oder sogar in eine Ein- richtung der Seniorenhilfe umziehen müssen. Außerdem entscheiden Netz und Takt- frequenz des ÖPNV oft auch darüber, ob Senioren am gesellschaftlichen Leben teil- nehmen und beispielsweise Seniorenkreise besuchen oder in Vereinen oder Verbän- den aktiv sein können. Da die Gefahr der Vereinsamung im Alter zunimmt, gewinnt die Verkehrsinfrastruktur auch im Rahmen der Seniorenpolitik verstärkt an Bedeutung. Der Begriff „Verkehrsinfrastruktur“ schließt dabei weitere Aspekte mit ein, die das all- tägliche Leben der Senioren beeinflussen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 10

Für eine möglichst gefahrenfreie Fortbewegung außer Haus spielen beispielsweise auch das Vorhandensein von ausreichenden Gehsteigen und Radwegen sowie eine funktionierende Straßenbeleuchtung eine wichtige Rolle. Da die Senioren mit steigen- dem Alter zunehmend sturzgefährdet sind, ist auch die Qualität des Straßenbelags ein Kriterium, das darüber entscheidet, ob ein älterer Mensch außerhäuslich aktiv wird oder sich vorsichtshalber lieber in den eigenen vier Wänden aufhält.

2.2.2 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf die Verkehrsinfrastruktur

Um einen Überblick über die Einschätzung der Senioren bezüglich der Verkehrsinfra- struktur in ihrer Gemeinde zu bekommen, wurde diesen im Rahmen der Seniorenbe- fragung die Möglichkeit gegeben, die wichtigsten Aspekte der Verkehrsinfrastruktur auf einer Notenskala von eins (sehr gut) bis sechs (ungenügend) zu bewerten (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Senio- renbefragung, Kap. 2.5.2).

Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die Beurteilung ausgewählter Berei- che der Verkehrsinfrastruktur im Landkreis Bamberg:

Abb. 2.1: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur

Mittelwert

2,8 2,2 Straßenbeleuchtung 17,3 57,6 13,9 7,8 0,6

Straßenbelag 7,0 43,0 26,9 11,1 8,9 3,2 2,8

2,9 Gehsteige 7,3 42,0 23,9 11,9 10,5 4,5

2,9 Barrierefreiheit öffentl. Gebäude 10,7 40,9 20,2 10,8 10,2 7,2

Anbindung an öffentl. 15,3 31,5 18,8 10,6 13,9 9,8 3,1 Verkehrsmittel

Radwege 9,6 40,5 16,1 10,6 12,4 10,9 3,1

0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0%

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend

Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 11

Insgesamt ergibt sich aufgrund der Bewertungen der Senioren für die Verkehrsinfra- struktur ein Durchschnittswert von 2,8. Dabei wird der Aspekt „Straßenbeleuchtung“ mit einem Durchschnittswert von 2,2 mit Abstand am besten bewertet. So sind fast drei Viertel der Senioren im Landkreis Bamberg der Meinung, dass die Straßenbe- leuchtung in ihrer Gemeinde „sehr gut“ beziehungsweise „gut“ ist, während nur etwa 3% der Senioren die Straßenbeleuchtung als „mangelhaft“ oder „ungenügend“ be- zeichnen. Grundsätzlich kann daher davon ausgegangen werden, dass dieser Bereich kein nennenswertes Problem für die Senioren im Landkreis Bamberg darstellt.

Anders sieht es dagegen bei den „Radwegen“ aus. Für diese Kategorie ergibt sich ein Durchschnittswert von 3,1 – möglicherweise ein Hinweis darauf, dass sich die Situati- on in diesem Bereich noch optimieren ließe. Anhand der Häufigkeitsverteilungen ist dementsprechend auch zu erkennen, dass die Radwege von fast 11% der Senioren mit „ungenügend“ benotet werden. Nimmt man noch die rund 12% der Senioren hinzu, die diesen Aspekt als „mangelhaft“ bewerten, ergibt sich ein Anteil von mehr als 23% der Befragten, die mit dem Angebot der Radwege in ihrer Gemeinde unzufrieden sind. Da in dieser Kategorie allerdings auch die Hälfte der Senioren „gute“ bis „sehr gute“ Bewertungen abgaben, ist davon auszugehen, dass das Gesamtergebnis durch regio- nale Unterschiede beeinflusst wird.

Im Rahmen der regional differenzierten Analyse zeigt sich, dass die Radwege vor al- lem in den Versorgungsregionen Süd und Ost bemängelt werden. Während der Anteil derer, die bei den Radwegen die Note „mangelhaft“ oder „ungenügend“ vergaben, im Westen und Norden jeweils etwa bei einem Fünftel liegt, kommt der Osten auf knapp 24% und der Süden sogar auf fast 29%. Da in den Versorgungsregionen Ost und Süd auch auffällig oft mit „ungenügend“ bewertet wurde, bietet sich eine Betrachtung der einzelnen Gemeinden an, um den Problembereich weiter einkreisen zu können. Dies- bezüglich wurden die schlechtesten Bewertungen im Süden in der Gemeinde Butten- heim und im Osten in den Gemeinden Königsfeld, und abge- geben. Aber auch in den als überdurchschnittlich bewerteten Versorgungsregionen West und Nord gibt es Gemeinden, die durch eine „mangelhafte“ Bewertung negativ herausstehen. Im nördlichen Landkreis ist dies die Gemeinde und im westli- chen Landkreis die Gemeinde Schlüsselfeld (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Seniorenbefragung, Kap. 2.5.2).

Ein weiterer infrastruktureller Problembereich kristallisierte sich in der Seniorenbefra- gung in Bezug auf die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel heraus. Diese Katego- rie erzielte mit einem Durchschnitt von nur 3,1 ebenfalls mit die schlechteste Bewer- tung. Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel wurde insgesamt von fast 24% der befragten Senioren als „mangelhaft“ oder „ungenügend“ beurteilt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 12

Zusammen benoteten zwar auch fast 47% der Befragten die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel in ihrer Gemeinde mit „gut“ bzw. „sehr gut“, im Bereich der Infrastruktur ist dies allerdings der geringste Anteil an zufriedenen Senioren.

Bei der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel fällt die Versorgungsregion West deutlich unter den Gesamtdurchschnitt, fast ein Drittel der Senioren bewertet diese hier mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Aber auch die Versorgungsregionen Ost und Süd werden unterdurchschnittlich bewertet. Im Süden sind fast 29% mit der Anbin- dung an öffentliche Verkehrsmittel unzufrieden, im Osten sind es immer noch rund 27%, was fast doppelt so vielen unzufriedenen Senioren im Vergleich zum Norden entspricht. Die schlechtesten Werte finden sich im Westen in der Gemeinde Schlüssel- feld, im Süden in der Gemeinde und im Osten in Heiligenstadt, Wattendorf und Königsfeld. Aber auch in der am besten bewerteten nördlichen Versorgungsregion wird die Gemeinde Gerach als „mangelhaft“ bezüglich Anbindung an öffentliche Ver- kehrsmittel bewertet (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bam- berg – Teilbericht 2: Seniorenbefragung, Kap. 2.5.2).

2.3 Handlungsfeld „Nahversorgungsstruktur“

2.3.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Da ältere Menschen oft nicht mehr selbst Auto fahren oder weitere Strecken zu Fuß bewältigen können und damit in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, wird bei der älteren Generation die Lebensqualität stark davon beeinflusst, ob sie die Angelegenheiten ihres täglichen Bedarfs selbstständig und ortsnah erledigen können.

Für die Gemeinden stellt es deshalb zunehmend eine Herausforderung dar, eine um- fassende Nahversorgungsstruktur zu gewährleisten. Es wird immer schwieriger, unter zunehmendem Konkurrenzdruck der großen, meist etwas außerhalb gelegenen Dis- counter eine ausreichende Versorgung mit kleinen Lebensmittelläden in den Innen- stadtgebieten oder in den Dörfern aufrechtzuerhalten. Auch die Versorgung mit Ärzten und Apotheken oder Bank- und Postfilialen ist nicht mehr flächendeckend und woh- nungsnah gesichert. Ebenso sind soziale Treffpunkte wie Gaststätten in den Gemein- den zunehmend vom Verschwinden bedroht. Da diese Entwicklungen vor allem für die wenig mobilen Senioren eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität bedeuten können, ist es als eine Aufgabe der Gemeinden zu sehen, dem entgegenzuwirken oder sich über alternative Versorgungsmöglichkeiten wie Hol- und Bringdienste, mobi- le Läden etc. Gedanken zu machen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 13

2.3.2 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf die Nahversorgungs- struktur

Um einen Überblick über die Nahversorgungsstruktur im Landkreis Bamberg aus Sicht der Senioren zu bekommen, wurde diesen im Rahmen der Seniorenbefragung die Möglichkeit gegeben, die Gegebenheiten in ihrer Gemeinde auf einer Notenskala von eins (sehr gut) bis sechs (ungenügend) zu beurteilen (vgl. Seniorenpolitisches Ge- samtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Seniorenbefragung, Kap. 2.5.3). Die folgende Grafik zeigt die Ergebnisse für die einzelnen Dienstleistungsberei- che.

Abb. 2.2: Beurteilung der Nahversorgungsstruktur

Mittelwert

1,8 1,9 Banken/Sparkassen 35,6 50,4 6,3 3,5 2,3

2,3 2,0 Versorgung mit Apotheken 35,0 48,4 7,3 4,1 2,9

4,2 2,1 Versorgung mit Ärzten 29,7 45,4 13,2 4,7 2,8

2,5 Einkaufsmöglichkeiten 26,9 26,3 14,4 8,3 8,2 5,8

Post 19,6 41,8 17,6 9,5 6,5 5,0 2,6

Gaststätten 20,4 39,6 16,7 12,5 7,3 3,5 2,6

0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0%

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend

Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

Wie aus der Darstellung hervorgeht, ergeben sich für die einzelnen Bereiche der Nah- versorgung im Landkreis Bamberg durchaus unterschiedliche Bewertungen. Insge- samt betrachtet ergibt sich mit einem Durchschnittswert von 2,3 jedoch ein recht posi- tives Bild des Landkreises. Besonders gute Werte ergeben sich beim Dienstleistungs- angebot der Banken und Sparkassen sowie für die Versorgung mit Ärzten und Apo- theken. Während mit der Versorgung mit Banken und Sparkassen 86% der Senioren zufrieden sind, kommen die Apotheken und Ärzte hier ebenfalls auf einen äußerst po- sitiven Wert von mehr als 83% bzw. 75%. Daraus resultieren auch überdurchschnitt- lich gute Gesamtnoten der Befragten für diese drei Aspekte. Mit den zukünftigen Aus-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 14

wirkungen des demografischen Wandels auf die ärztliche Versorgung befasst sich die Gesundheitsregionplus Bamberg.

Deutlich negativer bewerten die Senioren im Landkreis Bamberg dagegen die Gast- stätten und das Dienstleistungsangebot der Post. Diese erreichen mit 2,6 die schlech- testen Werte im Bereich der Nahversorgungsstruktur. Aber auch die Einkaufsmöglich- keiten werden mit nur 2,5 bewertet. Außerdem sind im Bereich der Einkaufsmöglich- keiten auch die wenigsten positiven und meisten negativen Bewertungen erfolgt.

Als Problembereich der Nahversorgung lässt sich somit die Post mit fast 12% unzu- friedenen Senioren anführen. Die Versorgungsregion Süd wird als ungünstigste be- züglich Postdienstleistungen bewertet. Hier ist es die Gemeinde Altendorf, die die schlechteste Bewertung erhält. Die Versorgungsregionen Nord und West werden als durchschnittlich bezüglich Postdienstleistungen bewertet. Doch auch hier gibt es Ge- meinden, die in der Bewertung deutlich unter dem Durchschnitt liegen. Im nördlichen Landkreis sind dies die Gemeinden , Lauter und Gerach und im westlichen Landkreis die Gemeinden und Schönbrunn.

Genauso ungünstig wie die Versorgung mit dem Dienstleistungsangebot der Post wird von den Senioren im Landkreis Bamberg das Angebot an Gaststätten bewertet. Die Versorgungsregion Nord hingegen erhält im Bereich „Gaststätten“ mit Abstand die un- günstigsten Bewertungen. Die Gemeinden , , Gerach und Lauter sind hier für die insgesamt ungünstige Bewertung verantwortlich.

Am meisten negative Bewertungen bezüglich der Nahversorgungsstruktur erhalten jedoch die „Einkaufsmöglichkeiten“, auch wenn die Durchschnittsbewertung etwas besser als die der Gaststätten und der Post ist. Die Versorgungsregion Süd schneidet bezüglich Einkaufsmöglichkeiten am ungünstigsten ab. Hier sticht vor allem die Ge- meinde Altendorf mit einer mangelhaften Bewertung heraus. Die Versorgungsregionen West und Nord werden bezüglich Einkaufsmöglichkeiten durchschnittlich bewertet. Im nördlichen Landkreis schneiden die Gemeinden und Lauter diesbezüglich am ungünstigsten ab, im westlichen Landkreis ist dies die Gemeinde (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Seniorenbefragung, Kap. 2.5.3).

2.4 Zusammenfassende Betrachtung des Handlungsfeldes „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

Aufgrund der Ergebnisse der Seniorenbefragung kann davon ausgegangen werden, dass im Landkreis Bamberg sowohl in Bezug auf die Verkehrsinfrastruktur als auch

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 15

hinsichtlich der Nahversorgungsstruktur ein Verbesserungsbedarf besteht. Wie in den entsprechenden Abschnitten des Teilberichtes 2 (Ergebnisse der Seniorenbefragung) erläutert, wird die Lebensqualität der Senioren in einigen Gemeinden durch den als schlecht bewerteten Zustand der Radwege und der ungünstigen Anbindung an öffent- liche Verkehrsmittel beeinträchtigt (vgl. Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefra- gung, Kap. 2.5.2). Darüber hinaus scheint auch die Versorgung mit Postfilialen, Gast- stätten und Einkaufsmöglichkeiten nicht flächendeckend gewährleistet zu sein (vgl. Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.5.3).

Was die Beurteilung der Radwege betrifft, fällt auf, dass diese im Rahmen der Senio- renbefragung insbesondere durch die älteren Menschen in Gemeinden an der Land- kreisgrenze bemängelt werden. Im Einzelnen betrifft dies neben den grenznahen Ge- meinden Königsfeld, Stadelhofen und Wattendorf im Osten des Landkreises auch die Gemeinden , Gerach und Schlüsselfeld. Diese Ergebnisse sollten bei der nächsten Fortschreibung des Radwegekonzeptes für den Landkreis Bamberg berück- sichtigt werden.

Auch bezüglich der Beurteilung der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel fällt auf, dass die schlecht bewerteten Gemeinden überwiegend an der Landkreisgrenze liegen. Im Einzelnen betrifft dies neben den grenznahen Gemeinden Heiligenstadt, Königsfeld und Wattendorf im Osten des Landkreises auch die Gemeinde Schlüssel- feld im Westen und die Gemeinde Lauter im Norden des Landkreises. Die genannten Gemeinden scheinen für die Senioren nicht ausreichend genug vom OVF bzw. VGN ins Verbundgebiet integriert. Deshalb sollten hier die Gemeinden aktiv werden, um diesen Zustand zu verbessern, ggf. auch über bedarfsorientierte ÖPNV-Sonderformen wie z.B. Sammeltaxen oder Bürgerbusse. Fast genauso unzufrieden bezüglich der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel sind die Senioren in der Gemeinde Pettstadt, denn auch hier wird die ÖPNV-Anbindung – trotz der räumlichen Nähe zur Stadt Bamberg – von den Senioren relativ schlecht be- wertet. Um diese Situation zu verbessern, bietet sich für die Gemeinde Pettstadt an, mit den Stadtwerken Bamberg Gespräche zu führen, ob die Buslinie 918 mit Endstati- on „Bug, Campingplatz“ bis nach Pettstadt verlängert werden kann, so dass die südli- che Nachbargemeinde der Stadt Bamberg ebenso wie die anderen Nachbargemein- den in das Liniennetz der Stadt eingebunden wird. Alternativ könnte hier auch über eine Anbindung ans Anruf-Linien-Taxi Bamberg nachgedacht werden. Bei der Bewertung der Post zeigten sich in den Gemeinden Altendorf, Baunach, Lau- ter, Gerach, Priesendorf und Schönbrunn die negativsten Beurteilungswerte. In der Gemeinde Baunach gibt es zwar eine eigene Postfiliale, die Unzufriedenheit der Senioren könnte sich allerdings auf die Tatsache beziehen, dass sich diese nicht im Ortskern sondern im Gewerbegebiet befindet und somit für die Senioren schwierig erreichbar ist. Somit wird für die Gemeinde Baunach keine Maßnahmenempfehlung zur Verbesserung des Dienstleistungsangebotes der Post ausgesprochen. Vielleicht

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 16

sollte aber von Seiten der Gemeinde aufgrund der Befragungsergebnisse über eine Verbesserung der Erreichbarkeit der bestehenden Postfiliale nachgedacht werden. In der Gemeinde Altendorf befindet sich ebenfalls eine Postfiliale. Jedoch befindet sich diese Filiale in einem ansässigen Einzelhandelsgeschäft und ist täglich jeweils nur eine Stunde geöffnet. Dies könnte die Ursache für die Unzufriedenheit der Senioren der Gemeinde Altendorf sein. Eventuell könnten hier Gespräche mit der Post AG und dem Einzelhändler geführt werden, um die Öffnungszeiten auszuweiten, so dass diese senioren- bzw. bürgerfreundlicher gestaltet werden. In den Gemeinden Priesendorf und Gerach befinden sich keine Postfilialen und auch keine Verkaufsstellen für Postdienstleistungen. Hier müssen die Bürger also die Postfi- lialen in den jeweiligen Nachbargemeinden aufsuchen. In den Gemeinden Lauter und Schönbrunn befindet sich immerhin ein DHL- Paketshop, in dem Pakete aufgegeben und abgeholt werden können. Darüber hinaus- gehende Leistungen stehen dort aber nur sehr begrenzt zur Verfügung. Um das kom- plette Angebot an Postdienstleistungen auch für die Senioren in diesen Gemeinden zu gewährleisten, sollten Gespräche mit der Post geführt werden, ob die Leistungspalette nicht doch über die Einrichtung von Filialen in ortsansässigen Geschäften ausgeweitet werden kann.

Was die Einkaufsmöglichkeiten betrifft, ist diese für die Senioren in der Gemeinde Altendorf am wenigsten zufriedenstellend, trotz der Nähe zum Gewerbegebiet der be- nachbarten Gemeinde Buttenheim (ca. 1 km). Es ist daher anzunehmen, dass sich die schlechten Bewertungen der Senioren auf die schlechte Erreichbarkeit beziehen. Hier besteht für die Gemeinde Altendorf Verbesserungspotential. Fast genauso unzufrieden bezüglich Einkaufsmöglichkeiten sind die Senioren in den Gemeinden Kemmern, Lauter und Burgwindheim. In der Gemeinde Lauter befindet sich kein Supermarkt und auch die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist nicht zufriedenstellend (vgl. oben). Somit ist es für die Senioren in der Gemeinde Lauter, die über keinen eigenen PKW verfügen, kaum möglich, sich selbst mit Lebensmittel zu versorgen. Hier besteht ein dringender Handlungsbedarf, evtl. durch Einrichtung eines Bürgerbusses. In den Gemeinden Kemmern und Burgwindheim, in denen ebenfalls mangelhafte Be- wertungen bezüglich der Einkaufsmöglichkeiten resultierten, gibt es jeweils Lebensmit- telgeschäfte. Möglicherweise ist hier das Angebotsspektrum für die Senioren nicht ausreichend oder die Erreichbarkeit zu ungünstig. Unterdurchschnittlich wurden zudem die Gemeinden Gerach, Pettstadt, Priesendorf, und Wattendorf eingeschätzt. Die Einschätzungen der Seniorinnen und Senioren wurden mit den vorhandenen Möglichkeiten der Versorgung kombiniert und auf die jeweilige Bevölkerungszahl bezogen, so dass sich ein differenziertes Bild der Versorgung ergibt. So wurden z.B. die Gemeinden , , Recken-

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dorf und Walsdorf trotz unterdurchschnittlicher Versorgung neutral bzw. positiv bewer- tet, so dass hier eine Empfehlung zum Ausbau der Versorgung nicht erfolgt.

Tab. 2.1: Einkaufsmöglichkeiten – Einschätzung und Bestand

Anzahl vorh. Bewertung Versorgung/ Gemeinde Versorgungs- Einkaufsmög- Versorgung Bevölkerung möglichkeiten lichkeiten +/-* absolut +/-* +/-* Altendorf 0 -1 -1 -1 Baunach, St 7 0 0 0 12 0 1 0 Breitengüßbach 15 1 1 1 , M 13 1 1 0 Burgwindheim, M 1 -1 -1 -1 Buttenheim, M 6 0 0 0 , M 6 -1 0 1 8 0 0 0 Gerach 1 -1 -1 -1 Gundelsheim 6 0 0 0 , St 23 0 1 1 Heiligenstadt i.OFr., M 8 0 0 0 , M 25 1 1 0 Kemmern 3 -1 -1 -1 Königsfeld 2 -1 -1 0 Lauter 0 -1 -1 -1 6 0 0 1 Litzendorf 7 1 0 -1 Memmelsdorf 10 0 0 -1 Oberhaid 8 0 0 0 Pettstadt 1 -1 -1 -1 5 0 0 0 Priesendorf 1 -1 -1 -1 , M 9 0 0 0 2 0 -1 -1 Scheßlitz, St 18 1 1 1 Schlüsselfeld, St 15 0 1 1 Schönbrunn i.St. 3 -1 -1 0 Stadelhofen 3 -1 -1 1 9 0 0 0 Strullendorf 9 -1 0 -1 Viereth-Trunstadt 10 0 0 1 Walsdorf 3 1 -1 -1 Wattendorf 0 -1 -1 -1 Zapfendorf, M 9 0 0 0 Landkreis Bamberg 264 IntervallΦ 2,53 IntervallΦ 7,3 IntervallΦ 1,8 -1: >3,03 bis -1: <3,3 bis -1: <1,3 bis Mittel 7,3 1: <2,03 1: >11,3 1: >2,3

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*-1: unter dem Durchschnitt (bewertet), 0: im Durchschnitt (bewertet), 1: über dem Durchschnitt (bewertet) Quelle: Erhebung des Landratsamtes Bamberg 2016, Berechnung MODUS 2016

Die folgende Tabelle fasst die aus den vorhergehenden Erläuterungen resultierenden Maßnahmen mit den von der Expertenrunde „Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg“ ergänzten Hinweisen abschließend zusammen.

Tab. 2.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ – Teil 1

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Arbeitskreis Radverkehr im Landkreis Bamberg; Berücksichtigung im Maßnahmenkatalog des Umsetzung: Staatliches Arbeitskreises Radverkehr im Landkreis Bam- Bauamt und Tiefbauamt berg, dass aufgrund der Ergebnisse der Seni- (Landkreis), Gemeinden: orenbefragung ein Ausbau bzw. eine Verbes- - Gerach mittelfristig serung der Radwege in den Gemeinden an - Königsfeld der Landkreisgrenze, insbesondere in Butten- - Stadelhofen heim, Gerach, Königsfeld, Schlüsselfeld, Sta- - Wattendorf delhofen und Wattendorf notwendig ist. - Buttenheim - Schlüsselfeld Verbesserung der ÖPNV-Anbindung in den Gemeinden an der Landkreisgrenze, insbe- - Heiligenstadt sondere in Heiligenstadt, Königsfeld, Lauter, - Schlüsselfeld kurz- bis Schlüsselfeld und Wattendorf durch Einrich- - Königsfeld mittelfristig tung von bedarfsorientierten ÖPNV- - Lauter Sonderformen wie z.B. Sammeltaxen oder - Wattendorf Bürgerbussen.

Berücksichtigung der Bedürfnisse von Senio- Interfraktionelle Arbeits- ren (besonders auch mit körperlichen und gruppe für die Fortschrei- kurzfristig kognitiven Einschränkungen) bei der Fort- bung des Nahverkehrs- schreibung des Nahverkehrsplans plans Freigabe der freigestellten Schülerverkehre für den allgemeinen Personenverkehr (soweit Gemeinden, Regierung kurzfristig möglich).

Bekanntmachung der für den allgemeinen Personenverkehr freigegebenen freigestellten Gemeinden, Landkreis kurzfristig Schülerverkehre.

Verbesserung der ÖPNV-Anbindung der Ge- meinde Pettstadt, evtl. durch Anbindung an Gemeinde Pettstadt kurzfristig das Liniennetz der Stadt Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 19

Tab. 2.1: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ – Teil 2

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Gemeinden in Zusammen- arbeit mit den ortsansässi- gen Gewerbetreibenden in: Sicherstellung des Dienstleistungsangebots - Altendorf der Post durch Einrichten von Postverkaufs- - Gerach stellen in gut erreichbaren Geschäften oder - Lauter öffentlichen Gebäuden in den Gemeinden - Priesendorf kurzfristig Gerach und Priesendorf bzw. Ausweitung der - Schönbrunn angebotenen Postdienstleistungen in den Der Landkreis initiiert auf Gemeinden Altendorf, Lauter und Schön- Anfrage der Gemeinden ein brunn. Gespräch mit der Post AG, zu dem alle interessierten Gemeinden eingeladen wer- den. Gemeinden: - Altendorf Verbesserung der Lebensmittelversorgung in - Burgwindheim - Gerach den Gemeinden mit unterdurchschnittlicher - Kemmern kurz- bis Versorgung und negativer Bewertung in der - Lauter mittelfristig Seniorenbefragung, z.B. durch Einrichtung - Pettstadt von Lieferservices. - Priesendorf - Strullendorf - Wattendorf

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 20

3. Handlungsfeld „Wohnen im Alter“

3.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Nach dem Austritt aus dem Berufsleben verbringen die meisten Menschen an keinem anderen Ort mehr Zeit als in ihrer eigenen Wohnung. Die Wohnung spielt daher eine maßgebliche Rolle für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen. Die An- forderungen an das Wohnen verändern sich sehr stark mit dem Lebensalter. Sie sind zwangsläufig abhängig von der körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung des Einzelnen. Sowohl körperliche als auch psychische Einschränkungen treten mit zu- nehmendem Alter häufiger auf. Auch der Schwerbehindertenanteil unter der älteren Bevölkerung ist erheblich höher als bei den Jüngeren. Im Folgenden soll deshalb der Blick auf die Ausstattung einer seniorengerechten Wohnung gerichtet werden.

Eine seniorengerecht ausgestattete Wohnung sollte die Sicherheit bieten, auch bei einer eintretenden Einschränkung der Bewegungsfähigkeit noch problemlos bewohn- bar zu sein. Die Minimalanforderung an seniorengerechte Wohnungen ist schon durch kleine Veränderungen erreichbar. Beispiele hierfür sind die Verringerung von Stufen und Schwellen, Bewegungshilfen, Haltegriffe an verschiedenen Stellen in der Woh- nung oder rutschfeste Bodenbeläge. Eine Übersicht über alle Merkmale einer barriere- freien Wohnung findet sich in der DIN 18 040, Teil 2 (früher: DIN 18 025, Teil 2).

Da das seniorengerechte Wohnen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, haben sich als Alternativen zur stationären Unterbringung eine Reihe von Organisationsmodellen entwickelt, in deren Rahmen das seniorengerechte Woh- nen verwirklicht werden kann. Um hier einen einführenden Überblick zu geben, wer- den die wichtigsten alternativen Wohnformen im Folgenden kurz zusammengefasst. a) Betreutes Wohnen bzw. Service Wohnen In einer betreuten Wohnanlage wohnen die Senioren völlig unabhängig in einer nach DIN 18 040, Teil 2, barrierefrei ausgestatteten Wohnung. Bei Veränderungen des Ge- sundheitszustandes können die angebotenen Hilfeleistungen in Anspruch genommen, d.h. je nach Bedarf „zugekauft“ werden. Die Wohnanlagen bieten darüber hinaus Ge- meinschaftsräume, die Treffpunkte für die Senioren darstellen und einer Vereinsa- mung im Alter entgegenwirken sollen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 21

b) Seniorenwohngemeinschaften

Seniorenwohngemeinschaften, oft auch kurz „Senioren-WGs“ genannt, beruhen auf dem Prinzip, im Alter nicht alleine zu leben und sich gegenseitig nach den individuell vorhandenen Möglichkeiten zu unterstützen. Meist ist diese Wohnform privat organi- siert und kommt dadurch zustande, dass zwei oder mehrere alleinstehende Senioren beschließen, zusammenzuziehen. c) Ambulant betreute Wohngemeinschaften Eine spezielle Form der unter b) aufgeführten „Seniorenwohngemeinschaften“ sind „Ambulant betreute Wohngemeinschaften“, in denen ein familienähnliches Zusammen- leben von pflegebedürftigen und oft auch demenzkranken Menschen in einer barriere- freien Wohnung mit einer ambulanten Betreuung praktiziert wird. Auch hier haben die Mieter ein eigenes Zimmer als Privatbereich, während Wohnküche, Pflegebad oder andere Gemeinschaftsräume gemeinsam genutzt werden. Die Betreuung wird stun- denweise oder rund um die Uhr durch Betreuungspersonal sichergestellt. Alltag, Art und Umfang der Pflege- und Betreuungsleistungen werden dabei auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt und von ambulanten Diensten geleistet. d) Hausgemeinschaften In Hausgemeinschaften verfügt jeder Bewohner über eine eigene abgeschlossene Wohnung. Zusätzlich existieren für alle Bewohner zugängliche Aufenthaltsräume. Die Organisation des Zusammenlebens sowie die Bewirtschaftung und Pflege der ge- meinschaftlich genutzten Räume und Flächen erfolgt in der Regel selbstständig. e) Intergeneratives Wohnen/Mehrgenerationenwohnen Hinter dem Begriff „intergeneratives Wohnen“ verbirgt sich die Idee, dass Personen unterschiedlichen Alters und Familienstandes in einem Haus zusammenleben, um sich gegenseitig zu unterstützen. So können hier beispielsweise junge alleinerziehen- de Mütter die älteren Bewohner im Haushalt unterstützen und im Gegenzug die älte- ren Bewohner die Kinder der Jüngeren beaufsichtigen, wenn diese einer Erwerbstätig- keit nachgehen. f) Wohnen im Quartier Quartierskonzepte sehen ambulante und sozialraumorientierte Wohn- und Unterstüt- zungsformen im Quartier vor, die von einer Begegnungsmöglichkeit für ältere Men- schen bis hin zur Schaffung einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft reichen können. Hier steht die Sicherstellung bzw. der Aufbau einer kleinräumigen Versor- gungsinfrastruktur im Vordergrund – nicht nur für Senioren, sondern für alle Quartiers- bewohner.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 22

g) Betreutes Wohnen zu Hause

Das Betreute Wohnen zu Hause bietet die Möglichkeit, in der eigenen Häuslichkeit wohnen zu bleiben, aber dennoch verbindliche, kontinuierliche Betreuung zu bekom- men. Mit Hilfe einer Koordinationsstelle, die als Vertragspartner für die vermittelten Leistungen garantiert, wird die ehrenamtliche oder professionelle Hilfe aus einem brei- ten Dienstleistungsangebot individuell und bedarfsgerecht zusammengestellt.

Das Bayerische Sozialministerium gewährt aktuell dabei eine Anschubfinanzierung für den Aufbau einer Versorgungsstruktur im Rahmen des Betreuten Wohnens zu Hause in einer Höhe von bis zu 10.000 €. Weitere Förderungen sind z.B. Förderungen von ambulant betreuten Wohngemeinschaften (bis 40.000 €), Hausgemeinschaften (bis 40.000 €), Intergeneratives Wohnen (bis 40.000 €), Wohnen im Quartier (bis 40.000€) oder sonstige innovative Konzepte (bis 40.000 €).

Mit Ausnahme des „Betreuten Wohnens zu Hause“ und teilweise auch der privat orga- nisierten Seniorenwohngemeinschaften sind alle genannten alternativen Wohnformen für die Senioren mit einem Umzug verbunden, fördern aber im Gegensatz zu klassi- schen Alten- oder Pflegeheimen ein selbstbestimmtes Leben der Senioren, solange sie dieses in einzelnen Bereichen noch führen können.

3.2. Bestand der seniorengerechten Wohnangebote im Landkreis Bamberg

Auch im Landkreis Bamberg gibt es neben den „klassischen“ Einrichtungen der Senio- renhilfe noch anderweitige Wohnangebote, in denen die Senioren als Eigentümer oder als Mieter in einer seniorengerecht ausgestatteten Umgebung wohnen und dort teil- weise auch nach Bedarf ambulant betreut werden können. Die folgende Tabelle gibt einen aktuellen Überblick über den Bestand im Bereich der seniorengerechten Wohn- angebote im Landkreis Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 23

Tab. 3.1: Bestand der seniorengerechten Wohnangebote im Landkreis Bamberg Eigen- Wohn- Bau- Wohnungs- Be- Standort Träger tums- ein- jahr angebot wohner form* heiten Arbeiterwohlfahrt, 10x 1-Zimmer-, Bischberg 2002 EW/MW 16 52 Betreutes Wohnen 6x 2-Zimmer-Whg. 16x 1-Zimmer-, Breitengüß- Verschiedene 2007 EW 37 13x 2-Zimmer-, 42 bach Eigentümer 8x 3-Zimmer-Whg. Privat-Erbbaurecht 2001/ Burgebrach EW/MW 24 24x 2-Zimmer-Whg. 30 Betreutes Wohnen 2002 3x 1-Zimmer-, Buttenheim Privateigentümer 2006 MW 10 4x 2-Zimmer-, mind. 10 3x 3-Zimmer-Whg. 2013/ 6x 2-Zimmer-, MKB EW 13 20 Gundels- 2014 7x 3-Zimmer-Whg. Schlüsselfertigbau heim 6x 2-Zimmer-, KG 2014 EW 13 22 7x 3-Zimmer-Whg. 5x 1-Zimmer-, Hallstadt Stadt Hallstadt 2007 MW 9 11 4x 2-Zimmer-Whg. 22x 2-Zimmer-, Tabea Leinleitertal 2007 EW/MW 38 45 16x 3-Zimmer-Whg. Heiligenstadt 7x 1-Zimmer-, Tabea Leinleitertal 2007 EW/MW 58 43x 2-Zimmer-, 78 Betreutes Wohnen 8x 3-Zimmer-Whg. Wohnungseigen- 4x 1-Zimmer-, Hirschaid 1999 EW 17 20 tümergemeinschaft 13x 2-Zimmer-Whg. Diakonisches Werk Memmels- 18x 2-Zimmer-, Bamberg, 2000 EW 20 23 dorf 2x 3-Zimmer-Whg. Betreutes Wohnen 2012/ Oberhaid Arbeiterwohlfahrt EW/MW 12 12x 2-Zimmer-Whg. 14 2013 Verschiedene 8x 2-Zimmer-, Scheßlitz 2012 EW 14 35 Eigentümer 6x 3-Zimmer-Whg. BW Wohnbau 2001 EW 22 22x 2-Zimmer-Whg. 26 GmbH 1x 1-Zimmer-, Privateigentümer 2003 EW 12 14 Schlüssel- 11x 2-Zimmer-Whg. feld 2x 1-Zimmer-, Privateigentümer 2012 EW 4 5 2x 2-Zimmer-Whg. Privateigentümer 2012 EW 4 4x 2-Zimmer-Whg. 6 6x 2-Zimmer-, Verschiedene Stegaurach 2015 EW 13 6x 3-Zimmer-Whg. mind. 13 Eigentümer 1x Penthouse Arbeiterwohlfahrt, 9x 1-Zimmer-, Strullendorf 2001 EW 15 17 Betreutes Wohnen 6x 3-Zimmer-Whg.

* EW = Eigentumswohnung, MW = Mietwohnung Quelle: Eigene Erhebung 2015

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 24

Wie aus der Tabelle hervorgeht, stehen den Senioren über den gesamten Landkreis verteilt derzeit 351 seniorengerechte Wohnungen zur Verfügung, die zum Erhebungs- zeitpunkt von mindestens 483 Bewohnern genutzt wurden.

Auf die Senioren im Landkreis Bamberg übertragen, bedeutet dies, dass rund 1,9% der älteren Menschen in den aufgelisteten seniorengerechten Wohnungen leben. Im Vergleich mit den anderen Landkreisen, die von MODUS in den letzten Jahren im Rahmen der Erstellung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes untersucht wur- den, ist dies ein durchschnittlicher Wert.

Die folgende Abbildung zeigt die Differenzierung der seniorengerechten Wohnangebo- te nach Eigentumsform.

Abb. 3.1: Bestand im Bereich der seniorengerechten Wohnangebote im Landkreis Bamberg nach Eigentumsform

Wie die Abbildung zeigt, entfällt im Landkreis Bamberg mit 52,4% der größte Anteil auf den Bereich der Eigentumswohnung, die auch von den Eigentümern bewohnt werden. Hier stehen im Landkreis 184 Wohnungen zur Verfügung, die derzeit von 243 Perso- nen (50,3%) genutzt werden.

Der zweitgrößte Anteil mit 42,2% entfällt auf die Kategorie „Eigentums-/Mietwohnung“. Der Unterschied zur obigen Kategorie der „reinen Eigentumswohnung“ besteht darin, dass diese Eigentumswohnungen meist im Besitz von jüngeren Menschen (als Kap-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 25

talobjekt oder Altersabsicherung) sind und an Senioren vermietet sind. Dieser Bereich umfasst im Landkreis Bamberg 148 Wohnungen, die derzeit von 219 Personen (45,3%) genutzt werden.

Mit Abstand der kleinste Anteil mit nur 5,4% entfällt auf die Kategorie der „reinen Mietwohnung“. In diesem Bereich stehen im Landkreis Bamberg nach Angaben der Gemeinden lediglich 19 Wohnungen mit 21 Bewohnern (4,3%) zur Verfügung.

Wie die Bestandserhebung ergeben hat, finden sich auch unter den geplanten senio- rengerechten Wohnangeboten im Landkreis Bamberg keine Mietwohnungen, sondern ausschließlich Eigentumswohnungen, wie folgende Abbildung zeigt.

Tab. 3.2: Geplante seniorengerechte Wohnangebote im Landkreis Bamberg

Eigen- Bau- Wohn- Wohnungs- Standort Träger tums- jahr einheiten angebot form* 2x 2-Zimmer-, Buttenheim EVB Buttenheim 2016 EW 6 4x 3-Zimmer-Whg. Bauprojekt Litzendorf Noch nicht bekannt, da noch in der Projektphase Aufsessianische Wiesen

Verschiedene 2x 2-Zimmer-, 2016 EW 11 6x 3-Zimmer- Eigentümer 3x 4-Zimmer-Whg Stegaurach Verschiedene 2x 2-Zimmer-, 2017 EW 14 Eigentümer 12x 3-Zimmer-Whg. 6x 2-Zimmer-, Zapfendorf Via Piccola 2016 EW 13 5x 3-Zimmer-, 2x 4-Zimmer-Whg.

* EW = Eigentumswohnung, MW = Mietwohnung Quelle: Eigene Erhebung 2015

Insgesamt sind nach Angaben der Gemeinden in den nächsten Jahren im Landkreis Bamberg lediglich 44 zusätzliche seniorengerechte Eigentumswohnungen geplant.

Wie sich durch die geplanten Wohnungen in den nächsten Jahren die im Landkreis Bamberg zur Verfügung stehende Zimmeranzahl im Bereich der seniorengerechten Wohnangebote verändern wird, zeigt folgende Abbildung.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 26

Abb. 3.2: Bestand und Planungen im Bereich der seniorengerechten Wohn- angebote im Landkreis Bamberg nach Wohnungsgröße

Wie die Abbildung zeigt, dominiert im Landkreis Bamberg das Angebot an Zwei- Zimmer-Wohnungen deutlich. So handelt es sich bei den bereits bewohnten Wohnun- gen bei fast zwei Drittel um Zwei-Zimmer-Wohnungen. Was das Angebot an Drei- Zimmer-Wohnungen betrifft, so ergibt sich hier mit fast 20% ein etwas höherer Anteil als für die Ein-Zimmer-Wohnungen, die nur einen Anteil von rund 16% ausmachen.

Größere Wohnungen sind im Bereich des seniorengerechten Wohnens im Landkreis Bamberg also häufiger vertreten als kleinere Wohnungen, wobei sich durch die ge- planten Objekte der Anteil an Drei-Zimmer-Wohnungen auf rund 24% erhöhen wird. Nimmt man die geplanten Vier-Zimmer-Wohnungen noch dazu, erhöht sich der Anteil der größeren seniorengerechten Wohnungen im Landkreis Bamberg sogar auf fast 26%.

Abschließend wird mit folgender kartographischer Abbildung noch die räumliche Ver- teilung der seniorengerechten Wohnangebote dargestellt, wobei auch hier die in der Bestandserhebung angegebenen Planungen bereits mit aufgenommen wurden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 27

Abb. 3.3 Räumliche Verteilung der seniorengerechten Wohnangebote im Landkreis Bamberg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 28

3.4 Hilfsdienste für das Wohnen im Alter

3.4.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt: die Statistik zählt jährlich mehr als 2,7 Mil- lionen Fälle in den eigenen vier Wänden. Viele davon sind auf Unachtsamkeit oder Selbstüberschätzung zurückzuführen. Bei den Senioren jedoch liegt es oft daran, dass sie sich selbst in Gefahr begeben, indem sie Tätigkeiten ausführen wollen, die ihr phy- sischer oder psychischer Zustand nicht mehr erlaubt. Aufgrund der Statistik ist be- kannt, dass in jedem Jahr etwa 30% der Menschen über 65 Jahren einmal im Jahr schwer stürzen und rund 10% sich dabei mindestens einen Knochen brechen.

Mit zunehmendem Alter bauen die motorischen wie psychischen Fähigkeiten verstärkt ab. Zuvor stets als alltäglich angesehene Tätigkeiten wie Putzen, Einkaufen, Kochen etc. sind ab einem gewissen Alter oder Gesundheitszustand jedoch nicht mehr selbst ausführbar. Damit die Senioren trotzdem möglichst lange in der eigenen Wohnung leben können, brauchen sie auch in alltagspraktischen Dingen zusätzliche Unterstüt- zung, die nicht immer von den Angehörigen geleistet werden kann. Oft ist ein breites Angebot von ambulanten Diensten und privat bezahlten oder ehrenamtlichen Helfern notwendig, die den älteren Menschen im hauswirtschaftlichen Bereich zur Hand gehen und beispielsweise für sie Einkäufe erledigen, ihre Wäsche waschen oder sie mit Mahlzeiten versorgen. Durch derartige Hilfsdienste kann verhindert werden, dass sich die älteren Menschen notgedrungen ihrem Zustand entsprechend eigentlich unzumut- baren Anstrengungen aussetzen oder, im gegenteiligen Fall, verwahrlosen.

3.4.2 Bestand an hauswirtschaftlichen Hilfsdiensten im Landkreis Bamberg

Im Landkreis Bamberg existieren 17 Dienste, die hauswirtschaftliche Hilfeleistungen anbieten. Dazu kommen nach Auskunft des Landratsamtes Bamberg noch acht Diens- te, die ihren Standort zwar in der Stadt haben, aber ebenfalls im Landkreis aktiv sind. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die einzelnen Dienste.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 29

Tab. 3.3: Bestand an hauswirtschaftlichen Hilfsdiensten, die im Landkreis Bamberg aktiv sind

Anbieter von hauswirtschaftlichen Hilfen Standort

Die Haushaltshilfen Bamberg Gundelsheim

ACASA Sozialstation St. Barbara Altendorf

AUXILIA Ambulanter Pflegedienst Angelika Schöbel Baunach

Caritas-Sozialstation Burgebrach Burgebrach

Chrisana Soziale Betreuungspflege Ebrach

Yvonne Bernhardt A-K-A Pflegedienst Frensdorf

Caritas-Sozialstation Hallstadt Hallstadt

Gemeinnützige TABEA-Diakoniestation Heiligenstadt i. Ofr.

Caritas-Sozialstation Hirschaid Hirschaid

Pflegende Hände Hirschaid

Ellertaler Pflegedienst Litzendorf

Caritas-Sozialstation Reckendorf Reckendorf

Caritas-Sozialstation Scheßlitz Scheßlitz

Pflege Aktiv und Betreuung Dreifrankeneck Schlüsselfeld

Johanniter Sozialstation Schlüsselfeld

Mobile Dienste des Landkreises Bamberg gGmbH Stegaurach

Krankenpflegedienst MANUS Zapfendorf

Amadeus – Ambulanter Pflegedienst der Sozialstiftung Bamberg Bamberg

Ambulante Dienst Zuhause Pflegen der Arbeiterwohlfahrt Bamberg

Ambulante Pflege des Bayerischen Roten Kreuzes Bamberg

Guter Engel Bamberg

Haushaltsperle – Zentrale für Haushaltshilfen Bamberg

Ring für Familiendienstleistungen e.V. Bamberg

Seniorenservice-Bamberg Bamberg

Visit & Care Bamberg

Quelle: Eigene Erhebung 2015

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 30

Unter den in der Übersicht dargestellten Diensten befinden sich 16 Pflegedienstanbie- ter, die ihren Standort im Landkreis haben und im Rahmen der Bestandserhebung zur Pflegebedarfsplanung angegeben haben, dass sie bei ihren Betreuten neben der pfle- gerischen Versorgung auch hauswirtschaftliche Hilfen anbieten. Da dies fast auf alle Pflegedienste zutrifft, kann davon ausgegangen werden, dass die pflegebedürftigen älteren Menschen, die einen ambulanten Pflegedienst beanspruchen, auch im haus- wirtschaftlichen Bereich ausreichend versorgt sind.

Die älteren Menschen, die zwar nicht pflegebedürftig sind, aber Hilfe im hauswirt- schaftlichen Bereich Hilfe benötigen, können sich ebenfalls an diese Dienste wenden und tun dies auch nicht selten. So wurde im Rahmen der Pflegebedarfsplanung fest- gestellt, dass rund 22% der 1.758 Betreuten der ambulanten Pflegedienste nicht pfle- gebedürftig sind (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 Abs. 1 AGSG, S. 13).

Über die Pflegedienste hinaus, können die hilfebedürftigen Menschen im Landkreis Bamberg neben privat organisierten Haushaltshilfen auch auf sogenannte hauswirt- schaftliche Hilfsdienste zurückgreifen. Im Rahmen der Erstellung des Seniorenweg- weisers für den Landkreis Bamberg wurden neun solcher Hilfsdienste recherchiert und in die obige Tabelle aufgenommen. Während acht dieser Dienste ihren Standort in der Stadt Bamberg haben und dementsprechend der Schwerpunkt ihrer Arbeit auch in der Stadt liegt, hat ein Dienst seinen Standort in der Gemeinde Gundelsheim. Eine Nach- recherche hatte allerdings ergeben, dass auch hier der Tätigkeitsschwerpunkt in der Stadt liegt. So befinden sich unter den 30 bis 40 Kunden derzeit nur fünf Betreute im Landkreis, wobei keiner von ihnen der Gruppe der Senioren zugehörig ist.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die Nachrecherche auch bei den acht hauswirt- schaftlichen Hilfsdiensten, die ihren Standort in der Stadt Bamberg haben, denn auch hier liegt der der Schwerpunkt bei fast allen Diensten nicht in der Gruppe der Senio- ren. Eine Ausnahme bildet der Seniorenservice-Bamberg, der im Landkreis Bamberg derzeit allerdings auch nur 7 Senioren betreut.

Die Dienste mit Standort in der Stadt Bamberg wurden allerdings der Vollständigkeit halber dennoch in der Übersicht aufgenommen, da prinzipiell bei Bedarf auch eine größere Anzahl von Senioren im Kundenstamm aufgenommen werden kann, wenn den Diensten in der angefragten Gemeinde eine Haushaltshilfe zur Verfügung steht. Bisher ist es allerdings so, dass die Mehrzahl der hilfsbedürftigen Senioren auch im hauswirtschaftlichen Bereich durch die ambulanten Pflegedienste mitversorgt werden.

Die folgende Abbildung gibt abschließend noch einen Überblick über die räumliche Verteilung der Dienste, die im Bereich der hauswirtschaftlichen Hilfen im Landkreis Bamberg aktiv sind.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 31

Abb. 3.4: Räumliche Verteilung der hauswirtschaftlichen Hilfen, die im Land- kreis Bamberg aktiv sind

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 32

3.4.3 Bestand an Mahlzeitendiensten im Landkreis Bamberg

Mahlzeitendienste, oft auch unter dem Begriff „Essen auf Rädern“ bekannt, versorgen Menschen, die nicht mehr selbstständig kochen wollen oder dazu alters- bzw. krank- heitsbedingt nicht mehr in der Lage sind, mit frisch zubereiteten Mahlzeiten oder mit Tiefkühlkost, die zu Hause erwärmt werden kann. Mit zunehmendem Alter wird es für viele Senioren immer schwerer, sich selbstständig warme Mahlzeiten zuzubereiten. Das Hantieren am Herd mit schweren Töpfen und Pfannen birgt für viele Senioren, deren motorische Fähigkeiten teilweise eingeschränkt sind, ein erhöhtes Verletzungs- risiko. Darüber hinaus gestaltet es sich für die Senioren oft schwer, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Eine ausgewogene Ernährung wird bei den oft allein- stehenden älteren Menschen schon dadurch verhindert, dass die Lebensmittel, die sie zum eigenen Kochen benötigen, meistens in größeren Packungen verkauft werden und somit die Senioren, die für gewöhnlich kleinere Portionen zu sich nehmen als jün- gere Menschen, oft indirekt dazu zwingen, tagelang das Gleiche zu essen, um die ge- kauften Lebensmittel nicht verderben zu lassen. Auch im Hinblick auf die zunehmende Zahl an Diabeteskranken gewinnt das Angebot von „Essen auf Rädern“ immer stärker an Bedeutung. Im Landkreis Bamberg gibt es folgende Mahlzeitendienste.

Tab. 3.4: Bestand an Mahlzeitendiensten im Landkreis Bamberg

Kunden ab Essen Anbieter Liefergebiet 65 Jahren pro Monat warm kalt warm kalt Baunach, Bischberg, Breitengüßbach, Frensdorf, Gerach, Gundelsheim, Arbeiterwohlfahrt, Hallstadt, Kemmern, Litzendorf, 210 - 4500 - KV Bamberg Memmelsdorf, Oberhaid, Rattelsdorf, Scheßlitz, Stegaurach, Strullendorf, Viereth-Trunstadt, Zapfendorf

Bayerisches Rotes Alle Gemeinden im Landkreis - 45 - 1050 Kreuz, KV Bamberg

BEATA Heiligenstadt Heiligenstadt, Königsfeld 26 - 780 -

Johanniter Unfallhilfe Burgwindheim, Ebrach, Schlüsselfeld - 9 - 140

Baunach, Bischberg, Gundelsheim, Hallstadt, Hirschaid, Kemmern, Malteser Hilfsdienst 145 11 3100 150 Litzendorf, Memmelsdorf, Oberhaid, Stegaurach, Strullendorf, Walsdorf

PflegeAktiv-Betreuung Burgwindheim, Schlüsselfeld - 7 - 150 Schlüsselfeld

Gesamtzahl 381 72 8380 1490

Quelle: Eigene Erhebung 2015

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 33

Der größte Anbieter von warmen „Essen auf Rädern“ im Landkreis Bamberg ist die Arbeiterwohlfahrt. Im Durchschnitt werden hier monatlich rund 4.500 warme Mahlzei- ten an 210 Senioren verteilt. Insgesamt werden von der Arbeiterwohlfahrt 17 Gemein- den mit warmen Essen versorgt, vor allem im Norden des Landkreises.

Der zweitgrößte Anbieter von warmen Essen ist der Malteser Hilfsdienst mit 3.100 Es- sen pro Monat, die in zwölf Gemeinden rund um die Stadt Bamberg an insgesamt 145 Senioren geliefert werden.

Schließlich gibt es im Bereich der „Warmauslieferung“ noch die BEATA – Dienstleis- tungs- und Beratungs-GmbH in Heiligenstadt, die pro Monat 780 Portionen an 26 Se- nioren in den Gemeinden Heiligenstadt und Königsfeld liefert.

Im Bereich der „Kaltauslieferung“ existieren im Landkreis Bamberg vier Anbieter. Mit Abstand der größte von ihnen ist das Bayerische Rote Kreuz, das alleine mehr als 1.000 Essen pro Monat an 45 Senioren im gesamten Landkreis Bamberg verteilt.

Außerdem sind im Bereich der „Kaltauslieferung“ noch die Johanniter Unfallhilfe, der Malteser Hilfsdienst und die PflegeAktiv-Betreuung Dreifrankeneck e.V. in Schlüssel- feld aktiv, die jeweils 140 bis 150 Mahlzeiten pro Monat an insgesamt 27 Senioren liefern.

Insgesamt ist festzustellen, dass im Landkreis Bamberg monatlich durchschnittlich fast 10.000 Essen verteilt und damit rund 450 Senioren durch die genannten Mahlzeiten- dienste mit „Essen auf Rädern“ versorgt werden. Auf die Gesamtheit der Senioren im Landkreis Bamberg profitieren von diesen Diensten somit knapp 2%.

Die Preise liegen beim warmen Essen zwischen 6,50 € und 6,72 € und bei der „Kalt- auslieferung“ zwischen 4,- € und 5,63 €.

Die folgende kartographische Abbildung ermöglicht einen Überblick darüber, welche Gemeinden von wie vielen Anbietern mit „Essen auf Rädern“ versorgt werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 34

Abb. 3.5: Versorgung des Landkreises Bamberg mit Mahlzeitendiensten (Essen auf Rädern)

Wie die Übersicht zeigt, können die Senioren in den meisten Gemeinden im Landkreis Bamberg zwischen verschiedenen Mahlzeitendiensten wählen. Lediglich fünf Gemein- den im Westen, eine Gemeinde im Norden, drei Gemeinden im Osten und drei Ge- meinden im Süden des Landkreises haben ausschließlich die Möglichkeit, sich vom Bayerischen Roten Kreuz mit Tiefkühlkost beliefern zu lassen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 35

3.4 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf das Handlungsfeld “Wohnen zu Hause im Alter“

Um einen Überblick zu bekommen, inwieweit die älteren Menschen im Landkreis Bamberg in seniorengerecht ausgestatteten Wohnungen leben, wurde dieses Thema im Rahmen der Seniorenbefragung anhand mehrerer Fragen beleuchtet (vgl. Senio- renpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Seniorenbe- fragung, Kap. 2.2.5). Zunächst wurden die älteren Menschen allgemein danach ge- fragt, ob sie ihre Wohnung als seniorengerecht ausgestattet einschätzen, so dass sie ihnen auch bei einer eventuell eintretenden Hilfebedürftigkeit noch als Wohnraum ge- eignet erscheine. Diese Frage wurde von weit über der Hälfte der Senioren bejaht, jedoch stellte sich bei der anschließenden Frage nach den konkret in der Wohnung vorhandenen Sicherheits- und Hilfseinrichtungen heraus, dass eine vollständig senio- rengerechte Ausstattung nur in relativ wenigen Wohnungen vorhanden ist. Die folgen- de Abbildung gibt einen Überblick, wie häufig einzelne Sicherheits- und Hilfseinrich- tungen in den Wohnungen der Senioren im Landkreis Bamberg vorhanden sind.

Abb. 3.6: Vorhandene Sicherheits- und Hilfseinrichtungen in den Wohnungen der Senioren im Landkreis Bamberg (Mehrfachnennungen)

53,5% Haltegriffe im Bad

52,5% abgesenkte Türschwellen

40,5% rutschfeste Bodenbeläge

13,0% Haltegriffe an anderen Stellen in der Wohnung

6,6% Notrufgerät

7,2% sonstige Hilfs- u. Sicherheitseinrichtungen

21,7% keine Hilfs- und Sicherheitseinrichtungen

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% Mehrfachnennungen Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 36

Die Abbildung zeigt, dass Haltegriffe im Bad mit fast 54% noch relativ oft in den Woh- nungen vorhanden sind, während sich an anderen Stellen der Wohnung nur bei 13% der Senioren Haltegriffe befinden. Mit abgesenkten Türschwellen sind etwa 53% der Wohnungen ausgestattet und über rutschfeste Bodenbeläge verfügen weniger als 41% der Wohnungen. Notrufgeräte und sonstige Sicherheits- und Hilfseinrichtungen sind in jeweils rund 7% der Wohnungen vorhanden. Hier werden von den Senioren meist Ausstattungen im Badezimmer wie Badewannenlift oder behindertengerechte Dusche genannt, aber auch Aufzüge und Treppenlift werden relativ oft erwähnt.

Insgesamt sind nur 0,3% der Wohnungen mit allen aufgeführten Sicherheits- und Hilfseinrichtungen ausgestattet. Mit einem Anteil von knapp 22% ist dagegen in fast einem Viertel der Wohnungen keine einzige der genannten Einrichtungen vorhanden. Mindestens über eine Hilfseinrichtung verfügen jedoch immerhin rund 78%. Dabei handelt es sich meist um eine der drei am häufigsten genannten Einrichtungen: Halte- griffe im Bad, abgesenkte Türschwellen oder rutschfeste Bodenbeläge. Gleichzeitig sind diese drei Hilfseinrichtungen lediglich in rund 20% der Wohnungen vorhanden. Es kann somit festgestellt werden, dass nur etwa jede fünfte Wohnung über eine senio- rengerechte Grundausstattung – also Haltegriffe im Bad, abgesenkte Türschwellen und rutschfeste Bodenbeläge – verfügt.

Die Mehrzahl der älteren Menschen hat also für den Fall der Hilfe- oder Pflegebedürf- tigkeit noch keine ausreichenden Vorsorgemaßnahmen in ihrer Wohnung getroffen. Häufig werden entsprechende Maßnahmen erst nach eingetretener Hilfebedürftigkeit durchgeführt. Da der Anteil der Hilfebedürftigen mit steigendem Alter zunimmt, müsste sich also bei den betagten Senioren ein höherer Anteil an seniorengerecht ausgestat- teten Wohnungen ergeben als bei den jüngeren. Inwieweit dies auf die Bevölkerung ab 65 Jahren im Landkreis Bamberg zutrifft, zeigt folgende Abbildung.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 37

Abb. 3.7: Seniorengerechte Grundausstattung der Wohnungen nach Alters- gruppen

16,2% 65 b.u. 70 J.

24,9% 70 b.u.75 J.

80,3% 19,7%

18,3% 75 b.u. 80 J.

keine seniorengerechte Ausstattung 19,7% 80 J. u. älter seniorengerechte Ausstattung

0,0% 10,0% 20,0% 30,0%

Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

Wie die Abbildung zeigt, lässt sich im Landkreis Bamberg kaum ein unmittelbarer Zu- sammenhang zwischen der seniorengerechten Ausstattung der Wohnung und dem Alter erkennen. Es ist ersichtlich, dass der Anteil der seniorengerecht ausgestatteten Wohnungen bei den ab 70-Jährigen im Vergleich zur jüngsten Altersgruppe um knapp neun Prozentpunkte auf fast 25% steigt, bei den Senioren ab 75 Jahren ist jedoch wieder eine Abnahme der ausreichend ausgestatteten Wohnungen auf rund 18% aus- zumachen, die allerdings bei den betagten Menschen ab 80 Jahren wieder auf fast 20% leicht ansteigt.

Aufgrund der Seniorenbefragung im Landkreis Bamberg ist also festzustellen, dass trotz zunehmenden Alters der Anteil der seniorengerecht ausgestatteten Wohnungen relativ gering bleibt. Dies kann bei eintretender Hilfebedürftigkeit durchaus zum Prob- lem werden, denn während Haltegriffe im Bad bei Bedarf relativ schnell angebracht werden können, sind andere Umbaumaßnahmen, wie beispielsweise abgesenkte Tür- schwellen, mit größerem Aufwand verbunden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 38

Des Weiteren ging aus der Seniorenbefragung hervor, dass die Umzugsbereitschaft der Senioren im Landkreis Bamberg eher gering ist. Nur 14,5% der Befragten würden ihre Wohnung aufgeben, wenn sie ihren Haushalt nicht mehr selbstständig führen könnten. Pflegebedürftigkeit hingegen würde mit einem Anteil von rund 32% dagegen fast ein Drittel der Senioren zu einem Umzug veranlassen. Allerdings geben fast 50% der Senioren im Landkreis Bamberg an, sich auch bei Hilfe- oder Pflegebedürftigkeit nicht vorstellen zu können, noch einmal umzuziehen (vgl. Seniorenpolitisches Ge- samtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Seniorenbefragung, Kap. 2.2.5).

Die geringe Umzugsbereitschaft der Senioren im Landkreis Bamberg ist keineswegs außergewöhnlich, sondern ein weit verbreitetes Phänomen. Umso wichtiger ist es, die Bevölkerung für das seniorengerechte Bauen und die Wohnungsanpassung zu sensi- bilisieren. Senioren, die in nicht seniorengerechten Wohnungen leben, sind einem er- höhten Unfallrisiko in den eigenen vier Wänden ausgesetzt. Kleine, durch einfache Maßnahmen wie Haltegriffe oder rutschfeste Bodenbeläge vermeidbare Unfälle kön- nen leicht dazu führen, dass der betroffene ältere Mensch seine Wohnung aufgeben und in eine kostenintensive Einrichtung der Seniorenhilfe umziehen muss. Wie und in welchem Umfang solche Umbaumaßnahmen im konkreten Einzelfall sinnvoll und um- setzbar sind, ist für die Senioren selbst allerdings nur schwer einschätzbar. Aus die- sem Grund gewinnen die Angebote der Wohnungsanpassungsberatung zunehmend an Bedeutung. Mit Hilfe von Experten werden den Senioren dabei Möglichkeiten auf- gezeigt, ihre Wohnungen individuell und situationsgerecht so umzugestalten, dass sie auch im Falle einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes darin wohnen blei- ben können.

Um einen Überblick darüber zu bekommen, wie alternative Wohnformen von ihren potentiellen Bewohnern gesehen werden, wurden diesem Handlungsfeld auch einige Fragen im Rahmen der Seniorenbefragung gewidmet. Dabei war es zunächst ein An- liegen, herauszufinden, inwieweit die Senioren im Landkreis Bamberg die wichtigsten alternativen Wohnformen kennen. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die Bekanntheit derartiger Wohnangebote.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 39

Abb. 3.8: Bekanntheit von alternativen Wohnformen für ältere Menschen

100,0%

80,0% 84,1%

60,0%

40,0%

34,1% 30,5% 20,0%

3,3%

0,0% Betreutes Wohnen amb. betr. Mehrgenerationen- sonstige Wohngemeinschaft wohnen

Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

Die Abbildung zeigt, dass etwa 84% der Befragten angaben, über das „Betreute Woh- nen“ Bescheid zu wissen. „Ambulant betreute Wohngemeinschaften“ mit einem Anteil von etwa 30% und „Mehrgenerationenwohnen“ mit rund 34% sind hingegen deutlich weniger Befragten bekannt. Nur rund 3% der Befragten kennen darüber hinaus noch andere Formen des alternativen Wohnens.

Da das „Betreute Wohnen“ von den eingangs genannten Optionen am bekanntesten ist, wird diese Form des alternativen Wohnens bei den Senioren auch am ehesten ak- zeptiert. So gaben rund 38% der Befragten, die erwägen, später in eine Seniorenein- richtung zu ziehen, das „Betreute Wohnen“ als bevorzugte Wohnform an. Um aus die- ser Interessensbekundung jedoch die tatsächliche Nachfrage abschätzen zu können, ist zu berücksichtigen, dass diese von weiteren Faktoren, wie beispielsweise den da- bei anfallenden Kosten, abhängig ist. Deshalb wurde den Senioren im Rahmen der Befragung die Möglichkeit gegeben, ihr Interesse in differenzierter Form anzugeben. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über das Interesse der Senioren an den be- kanntesten alternativen Wohnformen: „Betreutes Wohnen“, „Ambulant betreute Wohn- gemeinschaft“ und „Mehrgenerationenwohnen“.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 40

Abb. 3.9: Interesse der Senioren an alternativen Wohnformen

Ambulant betreute Betreutes Wohnen Wohngemeinschaft 5,1% 9,3%

23,1% 19,1%

56,8% 28,8% 24,0% 33,8%

Mehrgenerationenwohnen 5,6% 6,2%

58,0% 30,3%

sehr großes Interesse Interesse, bei bezahlbaren Preisen kein Interesse k.A.

Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

Insgesamt bekundet im Rahmen der Befragung etwa 19% der Senioren im Landkreis Bamberg ein sehr großes Interesse am „Betreuten Wohnen“. 24% der Senioren äußert ein Interesse an dieser Wohnform unter der Bedingung, dass die finanziellen Aufwen- dungen nicht sehr viel höher als bei ihrer jetzigen Wohnung sein dürften. Bei letztge- nannter Gruppe ist das Interesse am „Betreuten Wohnen“ also stark vom Kostenas- pekt abhängig. Diese Personen können somit nur bedingt als potentielle Kunden für diese Wohnform angesehen werden. Um aber dennoch einschätzen zu können, wie groß der Anteil der Senioren ist, die bei entsprechenden Voraussetzungen als potenti- elle Kunden für das „Betreute Wohnen“ angesehen werden können, wurden die Er- gebnisse bezüglich der finanziellen Aufwendungen für die derzeitige Wohnung in die Analyse einbezogen (vgl. Kap. 2.2.4). Dabei zeigt sich, dass zwei Drittel der potentiel- len Interessenten nur sehr geringe Gesamtkosten (unter 500,- €) für ihre jetzige Woh- nung aufbringen muss und somit kaum als Kunde für das „Betreute Wohnen“ in Frage kommt. Allerdings ergibt sich auch ein Anteil von rund 6%, der auch für die jetzige Wohnung monatlich bereits mehr als 800,- € aufwendet. Diese Senioren können eben- falls als potentielle Kunden für das „Betreute Wohnen“ angesehen werden (vgl. Senio- renpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Seniorenbe- fragung, Kap. 2.2.7).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 41

Da die beiden anderen alternativen Wohnformen, die „ambulant betreuten Wohnge- meinschaften“ und das „Mehrgenerationenwohnen“ viel weniger Senioren bekannt sind, ist das Interesse der Befragten für diese Wohnformen natürlich auch wesentlich geringer. Am „Mehrgenerationenwohnen“ zeigen sich insgesamt weniger als 12% der Senioren interessiert, wobei allerdings nur 5,6% ein sehr großes Interesse haben, die restlichen hingegen ihr Interesse nur bei bezahlbaren Preisen bekunden. Ein ähnli- ches Bild zeigt sich bei den „ambulant betreuten Wohngemeinschaften“. Hier ist mit einem Anteil von rund 14% ein etwas größeres Interesse zu erkennen, allerdings gibt auch hier mit mehr als 9% der größere Teil an, dass ihr Interesse kostenabhängig sei. Insgesamt kann also davon ausgegangen werden, dass generell durchaus ein reges Interesse an alternativen Wohnangeboten besteht, die Senioren aber allgemein zu wenig über verschiedene Angebotsformen wissen. Deshalb ist dem Landkreis Bam- berg angeraten, sich verstärkt um eine Ausweitung der Beratung und Informationen im Bereich „alternatives Wohnen“ zu kümmern.

3.6 Zusammenfassende Betrachtung des Handlungsfeldes „Wohnen im Al- ter“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

Das Prinzip des „Wohnens zu Hause“ auch bis ins hohe Alter entspricht dem Wunsch der Senioren nach einem möglichst großen Maß an Selbstständigkeit und Individuali- tät. Um dies dauerhaft sicherzustellen, ist auch im Landkreis Bamberg noch ein erheb- licher Verbesserungsbedarf zu erkennen. Aufgrund der durchgeführten Seniorenbe- fragung zeigen sich insbesondere in Bezug auf die Wohnungsanpassung und die Be- kanntheit alternativer Wohnformen deutliche Defizite (vgl. Kap. 3.5). In den genannten Bereichen ist es also nötig, die Beratungstätigkeit noch erheblich zu verstärken.

Was den seniorengerechten Wohnungsbestand angeht, stehen nach den Ergebnissen der Bestandserhebung den Senioren im Landkreis Bamberg derzeit 338 seniorenge- rechte Wohnungen zur Verfügung, die zum Erhebungszeitpunkt von mindestens 483 Bewohnern genutzt wurden. Auf die Senioren im Landkreis Bamberg übertragen, be- deutet dies, dass rund 1,9% der älteren Menschen in den aufgelisteten seniorenge- rechte Wohnungen leben. Im Vergleich mit den anderen Landkreisen, die von MODUS in den letzten Jahren im Rahmen der Erstellung eines seniorenpolitischen Gesamt- konzeptes untersucht wurden, ist dies ein durchschnittlicher Wert.

Betrachtet man allerdings die Eigentumsverhältnisse und die Wohnungsgrößen, fällt im Landkreis Bamberg die vergleichsweise geringe Anzahl an kleineren seniorenge- rechten Mietwohnungen auf (vgl. Kap. 3.2). Was die seniorengerechten Wohnangebo- te angeht, sollte bei zusätzlichen Planungen in diesem Bereich also insbesondere an kleinere seniorengerechte Mietwohnungen gedacht werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 42

Was dagegen die notwendigen Alltagshilfen betrifft, insbesondere das „Essen auf Rä- dern“ und die „hauswirtschaftliche Versorgung“, die für das „Wohnen im Alter“ neben der ambulanten Pflege (vgl. Kap. 8.2) eine besonders große Bedeutung besitzen, scheint im Landkreis Bamberg bereits eine flächendeckende Versorgung gegeben zu sein (vgl. Kap. 3.4), so dass für diese Bereiche keine Maßnahmenempfehlungen not- wendig sind. So verbleiben als Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Wohnen im Alter“ der notwendige Ausbau von kleineren seniorengerechten Mietwoh- nungen und die noch nicht ausgebaute Wohnungsanpassungsberatung sowie ver- schiedene Maßnahmenempfehlungen zur verstärkten Öffentlichkeitsarbeit, die in fol- gende Tabelle zusammengefasst sind.

Tab. 3.5: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Wohnen im Alter“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Schaffung von seniorengerechten Woh- Landratsamt (Bauamt), Ge- nungen, insbesondere kleinere senio- meinden, Träger, die in diesem mittelfristig rengerechte Mietwohnungen. Bereich aktiv sind Schaffung von alternativen Wohnformen Landratsamt (Bauamt), Ge- zur wohnortnahen Versorgung in den meinden, Träger, die in diesem mittelfristig kleineren Gemeinden ohne eigene Pfle- Bereich aktiv sind geeinrichtung. Bay. Architektenkammer, Land- kurzfristig Sensibilisierung der Baufachleute für ratsamt Bamberg, und barrierefreies Bauen. Gemeinden kontinuierlich Sensibilisieren der Bauwilligen (Um- und kurzfristig Neubau) durch frühzeitiges Aushändi- Gemeinden, und gen eines Merkblattes zum barrierefrei- Landratsamt Bamberg kontinuierlich en Bauen. Sensibilisieren der Öffentlichkeit für bar- kurzfristig rierefreies Bauen (Um- und Neubau) Landratsamt Bamberg (initiiert), und durch wiederholte Information in den Gemeinden kontinuierlich Gemeindeblättern. Gemeinden und Landkreis Bam- Beratung und Information im Bereich berg, Wohlfahrtsverbände oder der alternativen Wohnformen für Senio- kurzfristig andere Träger, die in diesem ren. Bereich aktiv sind Landkreis Bamberg evtl. in Zu- sammenarbeit mit Wohlfahrts- Einrichtung einer Wohnungs- verbänden oder anderen Trä- kurzfristig anpassungsberatung. gern, die in diesem Bereich aktiv sind

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 43

4. Handlungsfeld „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit“

4.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit sind essentielle Bausteine einer funkti- onierenden Seniorenhilfe. Im Zuge der immer reichhaltiger werdenden Angebotspalet- te wird es zusehends wichtiger, die Angebote zu strukturieren und in überschaubaren Konzepten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn die erste Voraussetzung für die Auswahl einer geeigneten Hilfe ist das Wissen um ihre Existenz und die Kenntnis der unterschiedlichen Ansprechpartner. Als nächsten Schritt bedarf es einer kompe- tenten Beratung, die individuell sowohl für die Senioren als auch für ihre Angehörigen erfolgen kann oder die in Form von Vorträgen aktuelle Informationen weitergibt. Die Informationen zu den einzelnen Hilfen sollten möglichst wohnortnah und unbürokra- tisch zugänglich sein.

Als vermittelnde und teilweise auch beratende Instanz werden an vielen Orten Senio- renbeiräte oder Seniorenbeauftragte installiert. Sie sind Bindeglieder zwischen den älteren Menschen und Politik bzw. Verwaltung. Seniorenbeiräte sind aus mehreren Mitgliedern bestehende Gremien, die die Interessen der älteren Generation auf Ge- meindeebene vertreten. Sie können beispielsweise im politischen Bereich ihren Ein- fluss geltend machen und in den Entscheidungsgremien auf eventuell vorhandene Missstände hinweisen. Gleichzeitig dienen sie den Senioren als Anlaufstellen bei Fra- gen und Problemen; bei Bedarf können sie an entsprechende Stellen weitervermitteln. Die Seniorenbeauftragten nehmen sich ebenfalls der Interessen und Bedürfnisse der Senioren in ihren Gemeinden an, wenngleich nicht im Rahmen eines Gremiums, son- dern als Einzelperson, in größeren Gemeinden auch zu zweit. Die Seniorenvertreter sind in der Regel gut informiert, was die Seniorenhilfe in der eigenen Gemeinde be- trifft. So können sich die älteren Menschen Informationen zum Bereich der Senioren- hilfe einholen oder sich beispielsweise bei der Vermittlung von nachbarschaftlichen Hilfen unterstützen lassen. Zusätzlich zu ihrer Vermittlungsfunktion bieten einige Seni- orenbeiräte/-beauftragte eigene Beratungen an. Auch die Organisation von Freizeit- oder Bildungsveranstaltungen fallen in manchen Gemeinden ins Ressort der Senio- renvertretungen.

4.2 Bestand an Beratungsmöglichkeiten und Seniorenvertretungen im Land- kreis Bamberg

Die nachfolgende kartographische Abbildung zeigt die regionale Verteilung aller Bera- tungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg einschließlich der Bera- tungsstellen mit Sitz in der Stadt Bamberg. Ebenfalls mit aufgenommen sind die Seni- orenvertretungen, die explizit Beratungen anbieten. Die Pflegekassen und Einrichtun- gen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, die selbstverständlich auch beratend tätig sind, werden nicht gesondert ausgewiesen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 44

Abb. 4.1: Beratungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg (ohne ambulante Pflegedienste und (teil-)stationäre Einrichtungen)

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 45

4.2.1 Beratungsmöglichkeiten innerhalb des Landratsamtes Bamberg

Eine wichtige Anlaufstelle für Senioren ist das Landratsamt Bamberg. Die Beratung für Senioren findet hier in den einzelnen Sachgebieten statt. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Beratungsbereiche in den einzelnen Dienststellen aufteilen.

Tab. 4.1: Beratungs- und Informationsmöglichkeiten für Senioren im Landrat- samt Bamberg

Dienststelle Nutzer Schwerpunkte (jährlich) Zuschüsse für Wohnungsumbau Bauamt 30 bei Behinderung oder schwerer Erkrankung

 Persönliche Angelegenheiten Betreuungsstelle 90  Beratung bei Betreuungsbedarf  Sozialrechtliche Angelegenheiten Fachbereich Soziales  Grundsicherung (Grundsicherung/ Wohn- 380 geld)  Sozialhilfe  Hilfe zur Pflege Generationenbeauftragte 30 Vermittlung bei Anfragen aller Art  Psychiatrische. und psychotherapeutische Angelegenheiten Gesundheitsamt,  Betreuung, Unterbringung Sozialpsychiatrie 156  Aufsuchende Arbeit, Beratung und Ver- mittlung in allen Fragen

Quelle: Landratsamt des Landkreises Bamberg 2016

Die älteren Menschen im Landkreis Bamberg können sich entsprechend ihrer Belange an verschiedene Dienststellen wenden, die jeweils für unterschiedliche Beratungs- schwerpunkte zuständig sind. Die obenstehende Tabelle listet die einzelnen Abteilun- gen und die Schwerpunkte ihrer Beratungsleistungen auf.

Ein wichtiges Organ, um umfassende Informationen über alle relevanten Themen für Senioren zu bekommen, sind sogenannte „Seniorenwegweiser“, in denen neben grundsätzlichen Erläuterungen alle relevanten Organisationen und Veranstalter aus dem Bereich der Seniorenhilfe mit Adressen und Ansprechpersonen veröffentlicht werden. Die Stadt Bamberg veröffentlicht regelmäßig den Ratgeber „Älter werden in Bamberg“. Die meisten Angebote richten sich dabei auch an die älteren Menschen aus dem Landkreis. Zusätzliche Angebote stellt die Generationenbeauftragte des Landratsamtes Bamberg in eigenen Ergänzungen für den Landkreis zusammen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 46

Über die Beratung im Rahmen des Landratsamtes hinaus gibt es für die Senioren im Landkreis Bamberg weitere Beratungs- und Informationsstellen. Ihr Angebots- und Leistungsspektrum wird im nächsten Abschnitt genauer vorgestellt.

4.2.2 Beratungs- und Informationsstellen im Landkreis Bamberg

Grundsätzlich stehen Ratsuchenden auf örtlicher Ebene die ambulanten Pflegedienste und die stationären und teilstationären Einrichtungen der Seniorenhilfe im Rahmen ihres Leistungsangebotes zur Verfügung. Die größeren Wohlfahrtsverbände bieten den Senioren mit erhöhtem Beratungsbedarf spezielle Beratungsstellen an. Aus die- sem Grund sind die Wohlfahrts- und Sozialverbände mit ihren Beratungsstellen wich- tige Anlaufstationen für die älteren Menschen und ihre Angehörigen. Teilweise werden die Beratungsgespräche auch in den Außenstellen geführt.

Der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Bamberg hat seine Hauptstelle in der Stadt Bamberg, dort sind drei hauptamtliche MitarbeiterInnen mit einer allgemei- nen sozialen Beratung Ansprechpersonen für Notsituationen in allen Lebenslagen. Zudem berät und vermittelt unter der Trägerschaft des Caritasverbandes das Freiwilli- genzentrum CariThek rund um das Ehrenamt. In der sozialpsychiatrischen Beratungs- stelle des Sozialdienstes katholischer Frauen werden gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen beraten und begleitet.

Das Diakonische Werk Bamberg- ist mit seiner Geschäftsstelle ebenfalls zentral in der Stadt Bamberg vertreten. Dort werden über die Beratungsstelle der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA) mit drei hauptamtlichen MitarbeiterInnen Beratungen abgehalten.

Die Bamberger Wohlfahrtsverbände Arbeiterwohlfahrt, Bayerisches Rotes Kreuz, Cari- tasverband und Diakonisches Werk nehmen zusammen mit der Alzheimer Gesell- schaft auch als Fachstelle für pflegende Angehörige eine größere Rolle im Sektor Be- ratung ein. Ihre Tätigkeit wird ausführlich in Kap. 10 zum Handlungsfeld „Unterstüt- zung pflegender Angehöriger“ vorgestellt.

Die Servicestelle der Sozialverwaltung des Bezirks Oberfranken mit Sitz in der Stadt Bamberg berät als überörtlicher Sozialhilfeträger mit zwei hauptberuflichen Mitarbei- terInnen zu Fragen der Behindertenhilfe und der Hilfe zur Pflege bei (teil)stationärer Unterbringung.

Über die Demenzberatung der Alzheimer Gesellschaft können ebenfalls Beratungen in Anspruch genommen werden. Über das „Alzheimer Telefon“ kann jederzeit Kontakt zu den ehrenamtlichen BeraterInnen aufgenommen werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 47

Der Hospizverein mit Sitz in der Stadt Bamberg bietet in Kooperation mit der Hospiz- akademie eine spezielle Beratungsstelle zum Thema Patientenverfügung und Vorsor- gevollmacht an. Weiter besteht die Möglichkeit, sich im Rahmen einer palliativen Bera- tung über die Möglichkeiten einer hospizlichen und palliativen Versorgung zu informie- ren. Das Angebot des Hospizvereins wird detailliert in Kap. 12 zum Handlungsfeld „Hospiz- und Palliativversorgung“ vorgestellt.

Darüber hinaus ist der VdK als großer Sozialverband in fast allen Landkreisgemeinden mit Ortsverbänden vertreten. In der Kreisgeschäftsstelle mit Sitz in der Stadt Bamberg sind fünf hauptamtliche MitarbeiterInnen tätig. In Ebrach, Königsfeld, Scheßlitz und Schlüsselfeld finden einmal im Monat Außensprechstunden statt.

In verschiedenen Gemeinden organisieren kommunale Träger Beratungsangebote für ihre älteren MitbürgerInnen. In Buttenheim finden diese im Familienzentrum Villa Ha- gen statt. In Gundelsheim werden Beratungen über das Generationenbüro abgehal- ten, in Schönbrunn und Viereth-Trunstadt in den Seniorenbüros der Gemeinden. In Oberhaid berät die Seniorenbeauftragte im Rathaus.

Zum Teil bieten die Gemeinden Beratungen für ältere Menschen auch im Verbund mit anderen Trägern an. So berät in Burgebrach die Seniorenhilfe Steigerwald als Zu- sammenschluss von Gemeinde und Pfarrgemeinde. In Verbindung mit Stiftungen fin- den in Memmelsdorf in der Horst-Bieger-Begegnungsstätte und in Oberhaid über die Hilfe für Senioren Beratungen für Senioren statt.

Ebenso bieten die Pflegekassen der Krankenversicherungen Beratungen für Pflege- bedürftige und ihre Angehörigen an. Bei Fragen zur Rente, Rentenversicherung oder sozialrechtlichen Angelegenheiten können sich die älteren Menschen an die Sozial- ämter ihrer jeweiligen Gemeindeverwaltung wenden. Dort wird ihnen von den zustän- digen MitarbeiterInnen weitergeholfen.

Auf Gemeindeebene sind es darüber hinaus die persönlichen Ansprechpartner, wie Hausärzte oder MitarbeiterInnen der ambulanten Dienste, die erste Informationen wei- tergeben oder an weiterführende Beratungsstellen vermitteln. Zudem findet Beratung hier immer wieder auch außerhalb organisierter Sprechstunden statt, z.B. mit Vertre- tern der Kirchengemeinde oder Ansprechpersonen der Verwaltung. Zum Teil stehen auch die Seniorenorganisationen der politischen Parteien als Ansprechpersonen zur Verfügung. Darüber hinaus werden im Rahmen von Selbsthilfegruppen Informationen weitergegeben und Unterstützung geleistet, dies trifft besonders auf kranke ältere Menschen und deren Angehörige zu.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 48

Genauere Angaben über die einzelnen Beratungs- und Informationsstellen, die im Landkreis Bamberg tätig sind, finden sich im Anhang in Tabelle A.3a. Tabelle A.3b gibt einen Überblick über die Beratungsstellen mit Sitz in der Stadt Bamberg.

In der folgenden Abbildung sind die einzelnen Beratungs- und Informationsstellen in- klusive der Beratungsstellen mit Sitz in der Stadt Bamberg nach Trägerschaft zusam- mengefasst.

Abb. 4.2: Beratungs- und Informationsstellen nach Trägerschaft

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 49

4.2.3 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf Beratungsstellen

Auf die Frage, an wen sich die älteren Menschen wenden, wenn sie Auskünfte aus dem Bereich der Seniorenhilfe benötigen, wurde von knapp 23% der älteren Men- schen im Landkreis Bamberg ein Ansprechpartner genannt, von etwa 28% zwei An- sprechpartner und etwa 43% nennen drei oder mehr Ansprechpartner. Insgesamt sind es also 95% der älteren Menschen im Landkreis Bamberg, die mindestens einen An- sprechpartner im Bereich der Seniorenhilfe benennen können (vgl. Seniorenpoliti- sches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Se- niorenbefragung, Kap. 2.3.5). Die folgende Abbildung informiert im Einzelnen über die genannten Ansprechpartner.

Abb. 4.3: Potentielle Ansprechpartner der älteren Menschen

Hausarzt 54,9%

Gemeinde-/Stadtverwaltung 48,0%

Seniorenbeauftragte/Seniorenbeiräte 31,7%

Caritasverband 22,7%

Sozialverband VdK 22,2%

Landratsamt 14,6%

Pfarrei/Kirchengemeinde 11,6%

Bayerisches Rotes Kreuz 9,1%

Diakonie 8,3%

Fachstelle für pflegende Angehörige 8,0%

Arbeiterwohlfahrt 7,7%

anderer Wohlfahrtsverband 2,2%

sonstige Ansprechpartner 4,7%

kein Ansprechpartner bekannt 4,9%

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% Mehrfachnennungen Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

Im Landkreis Bamberg nimmt der Hausarzt mit fast 55% den größten Stellenwert als potentieller Ansprechpartner ein. Dieses Ergebnis verdeutlicht die Bedeutung des per- sönlichen Vertrauens der Senioren in „ihren“ Hausarzt. Ebenfalls eine sehr wichtige Rolle als potentieller Ansprechpartner spielen die Gemeinde- und Stadtverwaltungen, die mit einem Anteil von 48% an zweiter Stelle rangieren. Eine große Bedeutung ha- ben daneben im Landkreis Bamberg auch Seniorenbeauftragte/-beiräte mit rund 32%.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 50

Etwa 23% bzw. 22% würden sich an den Caritasverband bzw. Sozialverband VdK wenden.

Ebenfalls eine relativ wichtige Rolle spielen das Landratsamt, das rund 15% der Seni- oren als potentiellen Ansprechpartner nennen, sowie Pfarrei bzw. Kirchengemeinden, die auf einen Anteil von rund 12% kommen. Das Bayrische Rote Kreuz, die Diakonie, die Fachstelle für pflegende Angehörige, die Arbeiterwohlfahrt und andere Wohlfahrts- verbände spielen mit einem Anteilswert von etwa 8 bis 9% im Landkreis Bamberg of- fenbar eine weniger bedeutende Rolle. Fast 5% der befragten Senioren nennen noch sonstige Ansprechpartner, worunter hauptsächlich Kinder oder andere Angehörige fallen. Ebenfalls etwa 5% der Befragten ist kein Ansprechpartner bekannt.

Mit dem Rückgang der Hausarztversorgung im ländlichen Raum wird zukünftig den Kommunen eine noch größere Bedeutung als Anlaufstelle für ratsuchende Senioren zukommen.

Im Zuge der Seniorenbefragung wurden die Senioren auch danach gefragt, ob es ihrer Meinung nach genügend Möglichkeiten gebe, sich über altersrelevante Themen zu informieren und beraten zu lassen. Nach der Einschätzung der älteren Menschen zeigt sich, dass im Landkreis Bamberg die Senioren mit etwa 64% mehrheitlich der Mei- nung sind, dass es genügend Möglichkeiten gibt, sich über altersgerechte Themen zu informieren und beraten zu lassen. Dieses Ergebnis darf jedoch nicht darüber hinweg- täuschen, dass es sich bei einem Anteil von 23,4% der Senioren, die der Meinung sind, dass es nicht genügend Beratungsmöglichkeiten gibt, absolut gesehen um fast 6.100 Menschen ab 65 Jahren handelt (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.3.5).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 51

4.3 Seniorenbeiräte und -beauftragte im Landkreis Bamberg

Seniorenbeiräte und Seniorenbeauftragte erfüllen auf ehrenamtlicher Basis eine wich- tige Funktion in den Gemeinden. Sie sind in der Regel gut informiert, was die Senio- renhilfe in der eigenen Gemeinde betrifft. So können sich die älteren Menschen auch hier Informationen zum Bereich der Seniorenhilfe einholen.

Seniorenbeiräte sind aus mehreren Mitgliedern bestehende Gremien, die die Interes- sen der älteren Generation auf Gemeindeebene vertreten. Sie können im politischen Bereich beispielsweise ihren Einfluss geltend machen und in den Entscheidungsgre- mien auf eventuell vorhandene Missstände hinweisen. Gleichzeitig dienen sie den Se- nioren als Anlaufstellen bei Fragen und Problemen und können sie bei Bedarf an ent- sprechende Stellen weitervermitteln.

Die Seniorenbeauftragten nehmen sich der Interessen und Bedürfnisse der Senioren in ihren Gemeinden an, wenngleich nicht im Rahmen eines Gremiums, sondern als Einzelperson, in größeren Gemeinden zum Teil auch zu zweit. Zum Aufgabengebiet der Seniorenbeauftragten gehören in der Regel Öffentlichkeitsarbeit und Vermittlungs- funktionen zwischen den Bürgern und den politischen Gremien in den Gemeinden. Zu diesen Vermittlungsfunktionen, die im Vorfeld der Beratungen vor Ort eine wichtige Bedeutung haben, führen die Seniorenbeauftragten teilweise auch selbst Erstberatun- gen durch.

Die folgende kartographische Abbildung gibt einen Überblick über die Seniorenvertre- tungen in den einzelnen Gemeinden des Landkreises Bamberg. Im Anschluss werden die Tätigkeitsbereiche der Seniorenbeiräte und -beauftragten kurz vorgestellt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 52

Abb. 4.4: Seniorenvertretungen im Landkreis Bamberg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 53

In fast allen Gemeinden des Landkreises Bamberg gibt es mittlerweile Seniorenvertre- tungen, die als Ansprechpersonen für die älteren Menschen zur Verfügung stehen. Ausnahmen sind lediglich die Gemeinden Frensdorf und Wattendorf, dort ist das Amt derzeit vakant. In Litzendorf, Schönbrunn und Viereth-Trunstadt sind Seniorenbeiräte aktiv. In Schönbrunn sind zusätzlich dazu noch zwei Seniorenbeauftragte, in Viereth- Trunstadt eine Seniorenbeauftragte bestellt. In Oberhaid sind vier Seniorenbeauftragte tätig, in weiteren acht Gemeinden je zwei. In 22 Gemeinden ist jeweils ein Senioren- beauftragter tätig. In Gundelsheim gibt es die Projektgruppe Senioren, die sich um die Belangen der älteren Menschen kümmert.

Wie sich die wichtigsten Aufgaben der Seniorenbeiräte und Seniorenbeauftragten ver- teilen, zeigt die folgende Abbildung.

Abb. 4.5: Tätigkeitsbereiche der Seniorenbeiräte und Seniorenbeauftragten

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 54

In sechs Gemeinden bieten die Seniorenvertreter regelmäßig Sprechstunden an. 24 der zurzeit amtierenden Seniorenvertreter des Landkreises Bamberg führen Erstbera- tungen durch, 27 Seniorenbeauftragte vermitteln unterstützende Hilfen oder verweisen ratsuchende ältere Menschen an übergeordnete Stellen weiter. 16 Seniorenvertretun- gen kümmern sich um Freizeitangebote und 14 um Informationsveranstaltungen für die Senioren ihrer Gemeinde. 13 Seniorenvertreter fungieren als Berater der Politik in Seniorenfragen.

Darüber wie die Seniorengremien ausgestattet sind, gibt folgende Abbildung Auskunft.

Abb. 4.6: Ausstattung der Seniorengremien

In zwei Gemeinden verfügen die Seniorenvertretungen über ein festes Budget, bei drei Seniorenvertretungen werden die Kosten auf Antrag übernommen. Das Recht im Stadt- bzw. Gemeinderat zu reden haben 19 Seniorenvertretungen, 17 können dort auch Anträge stellen.

Eine genaue Auflistung der Angebote, die über die Seniorenvertreter organisiert wer- den, findet sich in der Tabelle A.4 im Anhang.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 55

4.4 Sonstige Mitbestimmungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg

Neben den Seniorenvertretungen gibt es weitere Formen der Mitbestimmung für Seni- oren. Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die in den Gemeinden des Landkreises Bamberg vorhandenen Möglichkeiten.

Abb. 4.7: Sonstige Formen der Mitbestimmung für Senioren

In elf Landkreisgemeinden besprechen die für die Seniorenarbeit zuständigen Perso- nen die Belange der Senioren in Form von runden Tischen oder Arbeitskreisen. In zehn Gemeinden läuft die lokale Vernetzung informell ab und in elf Gemeinden gibt es kaum eine lokale Vernetzung. Sonstige Mitbestimmungsmöglichkeiten finden in neun Gemeinden statt, darunter fallen zum Beispiel Bürgermeistersprechstunden für Senio- ren oder Bürgerversammlungen. In 18 Gemeinden gibt es keine speziellen Mitbestim- mungsmöglichkeiten für Senioren.

Eine genaue Auflistung der sonstigen Mitbestimmungsmöglichkeiten findet sich in der Tabelle A.5a im Anhang.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 56

Wichtig für die Teilhabe der Senioren am öffentlichen Leben sind auch leicht zugängli- che Informationen über relevante Veranstaltungen und Ansprechpersonen.

Abb. 4.8: Informationsmöglichkeiten für Senioren

In 29 Gemeinden gibt es gedruckte Informationsmöglichkeiten, in 24 Gemeinden sind die Informationen auch online veröffentlicht. In je 6 Gemeinden ist zusätzlich eine Extrarubrik für Senioren verfügbar. In 17 Gemeinden können sich die Senioren über einen gedruckten Veranstaltungskalender informieren, in 20 Gemeinden steht ihnen der Veranstaltungskalender online zur Verfügung. Einen speziellen Seniorenwegwei- ser bieten elf Gemeinden an. Über Aushänge oder Flyer im Rathaus erhalten die Se- nioren in 18 Gemeinden Auskunft.

Wie sich die einzelnen Informationsmöglichkeiten auf die einzelnen Gemeinden vertei- len, zeigt die Tabelle A.5b im Anhang.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 57

Abb. 4.9: Mitbestimmungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bam- berg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 58

4.4.1 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf Mitbestimmungs- möglichkeiten

Im Zusammenhang mit dem Einfluss und der Arbeit der Seniorenbeiräte und Senio- renbeauftragten im Landkreis Bamberg interessiert die Beurteilung der Mitbestim- mungsmöglichkeiten durch die Senioren. Bei der Bewertung der Seniorenpolitik schneiden die Mitbestimmungsmöglichkeiten dabei mit einem Durchschnittswert von 3,4 schlechter ab als die Beurteilung der Seniorenpolitik in der Gemeinde und im Landkreis mit Durchschnittswerten von 3,1 bzw. 3,2. Mit 21,5% zeigt sich etwa jeder fünfte Befragte im Landkreis unzufrieden mit den gegenwärtigen Mitbestimmungsmög- lichkeiten. Die folgende Abbildung zeigt die diesbezüglichen Ergebnisse in den einzel- nen Versorgungsregionen.

Abb. 4.10: Beurteilung der Mitbestimmungsmöglichkeiten nach Versorgungs- regionen

Mittelwert

3,5 VR West 3,6 22,7 29,8 17,5 17,2 9,1

3,2 VR Nord 3,9 27,4 34,9 16,4 13,1 4,3

3,3 VR Ost 2,7 25,4 35,8 17,3 13,6 5,4

3,5 VR Süd 2,5 23,3 30,7 17,3 19,5 6,7

0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0%

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend

Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015 Wie die Abbildung zeigt, schneiden im Vergleich der Versorgungsregionen die Regio- nen West und Süd mit Gesamtnoten von jeweils 3,5 am ungünstigsten ab. Der Anteil der Senioren, der die Mitbestimmungsmöglichkeiten als „ungenügend“ oder „mangel- haft“ bezeichnet, liegt in beiden Versorgungsregionen bei über 26%. Die Versorgungs- regionen Nord und Ost werden überdurchschnittlich bezüglich der Mittbestimmungs- möglichkeiten bewertet. Hier sind nur knapp 17% bzw. 19% der Senioren mit den Mit- bestimmungsmöglichkeiten unzufrieden (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.5.6).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 59

4.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

Im Bereich der Beratungsmöglichkeiten hat sich gezeigt, dass es im Landkreis Bam- berg eine relativ breite Angebotspalette gibt. Neben dem Landratsamt sind dabei vor allem die Wohlfahrts- und Sozialverbände mit ihren Beratungsstellen zu nennen. Da- neben erfüllen auch die ambulanten Pflegedienste oder (teil-)stationäre Einrichtungen als Ansprechpartner vor Ort eine wichtige Funktion. Ebenso sind mittlerweile in fast allen Gemeinden Seniorenbeauftragte als Interessensvertreter der Senioren bestellt. Über die Beratungen der Pflegekassen können darüber hinaus Informationen zum Pflegeversicherungsgesetz eingeholt werden.

Die Senioren schätzen die Beratungsangebote und die Mitbestimmungsmöglichkeiten durchschnittlich ein. Als wichtigste Ansprechperson nennen sie in der Seniorenbefra- gung den Hausarzt, gefolgt von den Stadt- und Gemeindeverwaltungen sowie die Se- niorenvertretungen. Angesichts der zunehmend schlechter werdenden Hausarztver- sorgung in ländlichen Regionen wird die Bedeutung von kommunalen Ansprechper- sonen zukünftig eher noch steigen.

Eine Möglichkeit, sich über Organisation und Ansprechpersonen der Seniorenhilfe zu informieren, bieten sogenannte „Seniorenwegweiser“. In den Gemeinden könnten deshalb Broschüren unter dem Motto „Älter werden in…“ erstellt werden. Eine andere Möglichkeit ist die Integration entsprechender Seiten in die Gemeindebroschüren. Ebenso könnte eine eigene Seniorenseite in die Gemeindeblätter integriert werden.

Als grundsätzliche Anmerkung in Bezug auf Beratungs- und Informationsmöglichkei- ten für ältere Menschen sei darauf hingewiesen, dass viele Beratungsstellen, vor al- lem die der Wohlfahrts- und Sozialverbände, ihren Sitz in größeren Städten haben. Das zeigt sich auch für den Landkreis Bamberg, wo die Beratungsstellen ihren Haupt- sitz in der Stadt Bamberg haben. Ältere Menschen sind jedoch häufig nicht mehr so rüstig und mobil, um längere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen. So kann es vor allem für Menschen aus peripheren Gemeinden schwierig werden, Beratungen in Anspruch zu nehmen, wenn die betreffende Beratungsstelle nicht vor Ort ist.

Die nur durchschnittliche Bewertung der Beratungsangebote im Rahmen der Senio- renbefragung könnte als Hinweis darauf interpretiert werden.

Eine Empfehlung wäre deshalb, innerhalb des Landratsamtes eine übergeordnete, vernetzte, am besten multiprofessionelle Pflegeberatungsstelle einzurichten, die über Außensprechstunden den Beratungsbedarf in Gemeinden ohne eigene Beratungsstel- len abdeckt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 60

Eine weitere Möglichkeit, Seniorenberatung direkt in die einzelnen Gemeinden zu bringen, kann über die Seniorenvertretungen initiiert werden. Im Landkreis Bamberg scheint man sich dieser Bedeutung bereits bewusst zu sein, da viele Seniorenvertre- tungen Erstberatungen anbieten. Eine wichtige Voraussetzung, um diese Funktion adäquat ausüben zu können, ist allerdings, dass den Seniorenbeiräten/-beauftragten regelmäßig Fortbildungen angeboten werden, die sie über aktuelle Entwicklungen und Hilfemöglichkeiten auf dem Laufenden halten. Die Seniorenvertretungen könnten ih- rerseits Informationsveranstaltungen organisieren und Kontakte zwischen ratsuchen- den älteren Menschen und weiterführenden Beratungsstellen herstellen. Weiter kann über die Seniorenvertretungen die Öffentlichkeitsarbeit bezüglich aller Veranstaltun- gen im Sektor Seniorenhilfe zentral abgewickelt werden, so können Termine abgegli- chen und Inhalte abgestimmt werden. Nach einer Erstberatung sollte im Bedarfsfall die Weitervermittlung an die zuständigen Fachstellen erfolgen.

Um die Senioren noch enger in das Gemeindeleben mit einzubeziehen, sollten die Seniorenbeauftragten in die Senioren betreffenden politischen Entscheidungen invol- viert werden. Zudem sollten sie im Stadt-/ oder Gemeinderat einmal jährlich Bericht erstatten, um ihre Arbeit und die Bedürfnisse der Senioren vor Ort darzustellen. Grundsätzlich sollten die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Senioren in den Gemein- den gestärkt werden, die Gründung eines Seniorenbeirates könnte dafür das geeigne- te Gremium sein.

Da die Angebote sehr unterschiedlich verteilt sind, ist es zusätzlich zu einem land- kreisübergreifenden Vergleich notwendig, die vorhandenen Angebote auf Gemeinde- ebene zu betrachten. Um einen interkommunalen Vergleich durchführen zu können, werden diejenigen Gemeinden miteinander verglichen, die bezüglich der Zahl der älte- ren Bevölkerung in etwa die gleiche Größenordnung aufweisen. Die nachfolgende Übersicht zeigt, wie sich die Beratungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten auf die einzelnen Gemeinden aufteilen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 61

Tab. 4.2: Übersicht über die Beratungs- und Mitbestimmungsangebote sowie In- formationsmöglichkeiten in den Gemeinden Mitbestimmungs- Informationsmöglichkeiten Bevöl- Bera- möglichkeiten kerung tungs- Lokale In- Senio- Rubrik Rubrik Gemeinde ab 65 möglich- Arbeits- formelle ge- renweg Senio- online Senio- Jahren keiten kreise Vernet- druckt weg- ren ren etc. zung weiser Memmelsdorf 1993 1   -    Hirschaid 1874   -  -  Hallstadt 1622   -  -  Strullendorf 1387  -  - - Scheßlitz 1290 1 - - - - - Stegaurach 1208      - Bischberg 1181   -  - - Litzendorf 1145       Burgebrach 1029 1   -  - - Schlüsselfeld 932 1   -  - - Zapfendorf 897  -  - - Oberhaid 845 2    - -  Breitengüßbach 825  -  - - Gundelsheim 794 1    -  -  Heiligenstadt 783   -  -  Rattelsdorf 776   -  - - Baunach 722 - - - - - Frensdorf 683   - - - - Buttenheim 636 1   -  - - Viereth-Trunstadt 548 1      - Pommersfelden 452   -  - - Kemmern 451       Walsdorf 415 - - - - - Ebrach 403 1   -  - - Reckendorf 347 - - - - - Altendorf 338 - - - - - Lisberg 323    -  Schönbrunn 311 1   -  -  Pettstadt 292  -   Burgwindheim 244  -  - - Königsfeld 242 1   -  - - Priesendorf 231  - - -  Stadelhofen 231  - - - - Lauter 190 - - - - - Gerach 156 - - - - - Wattendorf 111  -  - - Gesamt 25907 12 11 10 29 6 25 6 11

* geplant Quelle: Eigene Erhebung 2015

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 62

Tab. 4.3: Übersicht über die Seniorenvertretung in den Gemeinden

Bevöl- Bera- Kosten Senio- Ver- An- kerung Sprech- Bera- Frei- Infor- tung ten- Rede- renver- mitt- trags- Gemeinde ab stunde tung zeit mation der über- recht treter lung recht 65 J. Politik nahme Memmelsdorf 1993 2 - - -  -   **   Hirschaid 1874 1    - -  -   Hallstadt 1622 1 - -  ------Strullendorf 1387 2 -    - - -  - Scheßlitz 1290 1 - - -   - - - - Stegaurach 1208 1 -   - - - -  - Bischberg 1181 2 -    - - - - - Litzendorf 1145 8 -      -   Burgebrach 1029 1  -  -  - - - - Schlüsselfeld 932 2 -   - -  - -  Zapfendorf 897 1 - -  - -  -   Oberhaid 845 4 - - - - -  -   Breitengüßbach 825 1 -   - -     Gundelsheim 794 6 -      - - - Heiligenstadt 783 1 - - - -  - - -  Rattelsdorf 776 1   ------Baunach 722 1 -     - - -  Frensdorf 683 ------Buttenheim 636 1 -      -   Viereth-Trunstadt 548 9          Pommersfelden 452 2 - - -  - - - - - Kemmern 451 2        **   Walsdorf 415 1    ------Ebrach 403 1 -   ------Reckendorf 347 1 -   - - - -   Altendorf 338 1  * -    * - - - - Lisberg 323 1 -     - - - - Schönbrunn 311 8 -     - -   Pettstadt 292 1 -   ------Burgwindheim 244 1 -   ------Königsfeld 242 2 -   - -  -   Priesendorf 231 2 - -   - - -   Stadelhofen 231 1 -  - - - - -  - Lauter 190 1 -   - - - -   Gerach 156 1 -     - -   Wattendorf 111 ------

Gesamt 25907 72 7 24 27 16 13 12 4 18 18 * geplant ** festes Budget Quelle: Eigene Erhebung 2015

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 63

In der Kategorie mit über 1.000 Personen ab 65 Jahren wurden von drei Gemeinden, Memmelsdorf, Scheßlitz und Burgebrach, eigenständige Beratungsstellen für ältere Menschen gemeldet. Runde Tische oder spezielle Arbeitskreise werden in Memmels- dorf, Hirschaid, Stegaurach, Bischberg und Litzendorf organisiert. Eine gute Bewer- tung hinsichtlich Beratungsmöglichkeiten stellten ihren Gemeinden die Senioren in Bischberg, Memmelsdorf und Litzendorf aus. Für Burgebrach mit einer repräsentativen Zusatzbefragung resultiert der landkreisweite zweitbeste Platz. Auch in Bezug auf Mit- bestimmungsmöglichkeiten sind die Burgebracher Senioren zufrieden. Mit Ausnahme von Strullendorf und Scheßlitz landen alle Gemeinden dieser Größenordnung sowohl hinsichtlich ihrer Beratungs- als auch ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten im über- durchschnittlichen, zufriedenstellenden Bereich. In Strullendorf wird Beratung bereits über die Seniorenvertreter angeboten, deren Funktion als Mitbestimmungsorgan sollte den Senioren vor Ort noch bewusster gemacht werden. In Scheßlitz scheint die vor- handene Außensprechstunde für die Mitglieder des VdK nicht auszureichen, hier soll- ten weitere Beratungsmöglichkeiten angeboten werden, am besten auch hier über die bereits vorhandene Seniorenvertretung.

In der Kategorie von 500 bis unter 1.000 Personen ab 65 Jahren gibt es in den grö- ßeren Gemeinden mit mehr als 750 Senioren mit Ausnahme von Heiligenstadt und Rattelsdorf überall eigenständige Beratungsstellen. Für Oberhaid und Gundelsheim wurden je zwei gemeldet. Dementsprechend zufrieden scheinen die Senioren, denn für Gundelsheim resultiert der landkreisweit beste Wert, Oberhaid folgt auf Rang drei. Da beide Gemeinden zusätzlich mehrmals jährlich Arbeitskreise für Seniorenthemen anbieten, ergeben sich auch im Bereich Mitbestimmung der erste Platz für Gundels- heim und der sechste Platz für Oberhaid. In beiden Bereichen überdurchschnittlich bewertet wird auch Breitengüßbach. Hinsichtlich der Mitbestimmungen auf dem fünft- besten Rang landet Zapfendorf, in Bezug auf Beratungsmöglichkeiten resultiert ein unterdurchschnittlicher Rang. Hier sollten die Senioren noch mehr auf die allgemeine Beratung des Seniorenzentrums hingewiesen werden. In Schlüsselfeld findet Beratung über eine Außensprechstunde des VdK und über die Seniorenvertreter statt. Hier muss die Funktion der Seniorenvertreter sowohl hinsichtlich Beratung als auch hin- sichtlich Mitbestimmung noch bekannter gemacht werden, da die Senioren beide Be- reiche unterdurchschnittlich einstufen. Rattelsdorf und Heiligenstadt wurden ebenfalls für beide Bereiche unterdurchschnittlich eingestuft, in beiden Gemeinden gibt es Seni- orenvertreter. In Ratteldorf wird über die Seniorenvertretung in einer festen Sprech- stunde Beratung angeboten, dies sollte noch bekannter gemacht werden. In Heiligen- stadt sollte die Tätigkeit der Seniorenvertretung angesichts der Ergebnisse der Senio- renbefragung diesbezüglich ausgeweitet werden.

Bei den etwas kleineren Gemeinden dieser Kategorie mit bis zu 750 älteren Menschen schneiden die Gemeinden Baunach und Viereth-Trunstadt im Sektor Beratung über-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 64

durchschnittlich ab. In beiden Gemeinden engagieren sich Seniorenvertreter vielfältig für die Belange der älteren Menschen. Da die Beurteilung im Bereich Mitbestimmung allerdings jeweils unterdurchschnittlich ausfällt, sollte dieses Engagement noch be- kannter gemacht werden. Das Gleiche gilt für Buttenheim, da hier aber auch die Bera- tungsmöglichkeiten unterdurchschnittlich bewertet wurden, sollte zusätzlich das Ange- bot der Gemeinde in der Villa Hager noch mehr ins Bewusstsein der Senioren ge- bracht werden. Für Frensdorf resultiert für beide Bereiche eine unterdurchschnittliche Bewertung. Hier sollte die derzeit vakante Position einer Seniorenvertretung, die Bera- tung anbietet, wieder besetzt werden.

In den Gemeinden bis unter 500 Personen ab 65 Jahren sind mit Ausnahme von Wattendorf überall Seniorenbeauftragte aktiv, die Mehrheit bietet Beratungen und Vermittlungsdienste an. Besonders zufrieden damit scheinen die Senioren in Pettstadt zu sein, für das der landkreisweite viertbeste Platz in Bezug auf Beratung resultiert. Vor allem bei den kleinsten Gemeinden nehmen die Seniorenvertreter eine wichtige Rolle hinsichtlich Beratung und Mitbestimmung ein und können wichtige Multiplikato- ren für alle relevanten Informationen und Neuentwicklungen sein. Ihre Funktion sollte deshalb allen Senioren bekannt sein. Diese Empfehlung trifft vor allem auf die Ge- meinden mit einer stark unterdurchschnittlichen Einstufung im Rahmen der Senioren- befragung zu. Dabei handelt es sich um die Gemeinden Lisberg, Burgwindheim, Kö- nigsfeld, Priesendorf, Stadelhofen, Lauter und Gerach. In Schönbrunn wird aktuell das Seniorenbüro der Seniorenhilfe aufgebaut, es gibt einen Seniorenbeirat und mehrmals im Jahr einen runden Tisch. Damit wurde bereits auf das Bedürfnis der Senioren rea- giert und auch in Altendorf ist eine Ausweitung der Tätigkeit der Seniorenvertretung in Form einer regelmäßigen Sprechstunde geplant. In Wattendorf sollte die Position ei- nes Seniorenvertreters wieder besetzt werden.

Zusammenfassend können folgende Maßnahmenempfehlungen für den Bereich Bera- tungs- und Informationsmöglichkeiten dargestellt werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 65

Tab. 4.4: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit und Mitbestimmung“ – Teil 1

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Grundsätzliche Empfehlungen Einrichtung einer übergeordneten, vernetzten kurz- bis Landkreis Pflegeberatungsstelle (multiprofessionell). mittelfristig Kontinuierliche Schulung und Information der Landkreis kontinuierlich Seniorenbeauftragten. Erstberatung für Seniorenfragen und Weiter- Gemeinden, kurz- bis vermittlung an Fachstellen. Seniorenbeauftragte mittelfristig

Erstellen einer Broschüre „Älter werden in …“ kurz- bis oder Integration entsprechender Seiten in den Gemeinden Gemeindebroschüren. mittelfristig Seniorenseite in den Gemeindeblättern kurz- bis Gemeinden („Älter werden in…“). mittelfristig Jährliche Berichterstattung der Seniorenbeauf- Gemeinden kurzfristig tragten im Stadt-/ Gemeinderat. Einbeziehung der Seniorenbeauftragten in die Senioren betreffenden politischen Entscheidun- Gemeinden kurzfristig gen.

Stärkung der Mitbestimmungsmöglichkeiten von kurz- bis Senioren, z.B. durch Gründung eines Senio- Gemeinden renbeirates. mittelfristig Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg In den Gemeinden mit unterdurchschnittlicher Vorhandene Träger im Bewertung der Beratungsmöglichkeiten sollte Bereich der Seniorenhil- das Angebot ausgeweitet werden, wenn mög- fe in: kurzfristig lich über bereits aktive Träger oder Senioren- - Scheßlitz vertretungen. - Heiligenstadt Vorhandene Träger im Bereich der Seniorenhil- fe in: - Schlüsselfeld In den Gemeinden, die trotz vorhandener all- - Zapfendorf gemein zugänglicher Beratungsmöglichkeiten - Rattelsdorf oder Seniorenvertreter mit Beratungsfunktion - Buttenheim kurzfristig nur unterdurchschnittlich bewertet wurden, soll- - Lisberg te das Angebot bekannter gemacht werden. - Burgwindheim - Königsfeld - Priesendorf - Stadelhofen - Lauter - Gerach

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 66

Tab. 4.5: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit und Mitbestimmung“ – Teil 2

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg Neubesetzung der derzeit vakanten Senioren- - Frensdorf kurzfristig vertretung. - Wattendorf Vorhandene Träger im Bereich der Seniorenhil- fe in: - Strullendorf - Schlüsselfeld - Heiligenstadt In den Gemeinden mit einer unterdurchschnittli- - Rattelsdorf chen Bewertung der Mitbestimmungsmöglich- - Baunach keiten sollte den Senioren die Funktion der vor- - Buttenheim kurzfristig handenen Seniorenvertretungen noch besser - Viereth-Trunstadt bekannt gemacht werden. - Lisberg - Burgwindheim - Königsfeld - Priesendorf - Stadelhofen - Lauter - Gerach

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 67

5. Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“

5.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Ein wichtiger Faktor für Lebensqualität und Selbstbewusstsein ist für alle Menschen die Kommunikation und der Austausch mit anderen Menschen. Während der Erwerbs- oder Familienphase geschieht dies häufig ohne zusätzliche Organisation allein durch die gemeinsamen Lebens- und Arbeitsbereiche mit anderen Menschen. Ebenso sor- gen die Gestaltung der Freizeit durch Hobbys oder regelmäßige Aktivitäten mit Gleichgesinnten, z.B. durch aktive Mitgliedschaft in Vereinen oder durch ehrenamtli- ches Engagement, für ein Eingebundensein in der Gesellschaft. Mit dem Ausstieg aus dem Berufsleben werden diese Faktoren immer wichtiger. Denn häufig stellt sich dann die Frage nach der sinnvollen Gestaltung der neu gewonnenen Zeit. Je mehr man da- bei auf gewachsene Strukturen zurückgreifen kann, umso leichter und problemloser dürfte der Eintritt in diese neue Lebensphase fallen. Gleichzeitig können sich aber auch neue Horizonte eröffnen. Ein Beispiel dafür sind die Senioren, die nach dem Be- rufsleben noch einmal neue Herausforderungen suchen und sich z.B. an der Universi- tät für ein Seniorenstudium einschreiben. Auch das Entdecken neuer Länder und Kul- turen steht für manche auf dem Plan für das Leben im „Ruhestand“. Doch all diese individuellen Möglichkeiten entbinden die einzelnen Landkreise und Städte nicht von der Aufgabe, den Senioren Einrichtungen und Angebote zur Verfügung zu stellen, die es ihnen ermöglichen, ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben so aktiv und so lan- ge wie möglich aufrechtzuerhalten. Das kann z.B. durch das Einrichten von Mehrgene- rationen- oder Bewegungsplätzen geschehen, wie es bereits einige Gemeinden im Landkreis Bamberg getan haben. Dort können ältere Menschen an speziellen Geräten trainieren und so mehrere Elemente wie körperliche Bewegung und generationsüber- greifendes Miteinander kombinieren. Weit verbreitet sind mittlerweile Seniorenbegeg- nungsstätten oder Mehrgenerationenhäuser. Diese Begegnungsstätten bieten in der Regel ein umfangreiches Programm, das neben präventiven Angeboten aus den Be- reichen Bildung, Kultur und Sport das gesellige Miteinander und den generationsüber- greifenden Austausch fördert. Sie sind in der Regel an mehreren Tagen in der Woche geöffnet und bieten häufig zusätzlich nachbarschaftliche Hilfen und Beratung an. Re- gelmäßige Seniorentreffen, ob sie nun ausschließlich dem geselligen Beisammensein dienen oder zusätzliche Programmpunkte wie Vorträge oder Ausflüge beinhalten, ge- ben den älteren Menschen ebenfalls die Gelegenheit, aktiv am gesellschaftlichen Le- ben teilzunehmen.

5.2 Bestandsaufnahme der Begegnungsmöglichkeiten für Senioren im Land- kreis Bamberg

Die folgende Abbildung zeigt zunächst die regionale Verteilung der Seniorenbegeg- nungsstätten und der Seniorentreffen im Landkreis Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 68

Abb. 5.1: Seniorenbegegnungsstätten und Seniorentreffen im Landkreis Bam- berg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 69

5.2.1 Seniorenbegegnungsstätten im Landkreis Bamberg

Im Landkreis Bamberg gibt es insgesamt acht Seniorenbegegnungsstätten, dabei werden vier Begegnungsmöglichkeiten über Seniorenzentren organisiert.

In Buttenheim stellt die Seniotel GmbH einen Gruppenraum im Seniorenzentrum für Veranstaltungen zur Verfügung. Der Raum wird für ergotherapeutische Angebote, für Vorträge und Sing- und Musikveranstaltungen genutzt. Die MitarbeiterInnen des Seni- orenzentrums unterstützen bei der Organisation und Durchführung.

In Hallstadt findet im Caritas-Seniorenzentrum St. Kilian mit Unterstützung einer eh- renamtlichen Kraft mittwochs und freitags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr ein geselliges Beisammensein statt. Einmal im Monat werden dabei Bildungsangebote integriert, einmal jährlich findet ein Gesundheitstag statt.

Im Tabea-Familienzentrum in Heiligenstadt findet täglich zwischen 14.30 Uhr und 16.00 Uhr ein geselliges Beisammensein mit gemeinsamen Singen und Spielen statt. Zwei nebenamtliche MitarbeiterInnen betreuen die Veranstaltung mit Hilfe von Ehren- amtlichen.

In der Cafeteria des AWO-Seniorenzentrums in Oberhaid bieten drei Ehrenamtliche täglich die Gelegenheit zum geselligen Beisammensein mit Singen und Spielen. Ein- mal monatlich findet ein gemeinsames Kartenspielen statt.

In Gundelsheim gibt es sowohl im Alten Rathaus als auch im katholischen Pfarrheim Raum für Angebote aller Art. Beide Begegnungsstätten werden zusätzlich zum gesel- ligen Beisammensein mehrmals wöchentlich genutzt für Veranstaltungen aus den Be- reichen Sport, Bildung, Musik und Kreativität. Für die Angebote im Alten Rathaus sind unter der Trägerschaft der Gemeinde zehn Ehrenamtliche gemeinsam mit einer ne- benamtlichen Kraft tätig, für das Pfarrheim ist eine hauptamtliche Kraft verantwortlich.

In Memmelsdorf findet in der Horst-Bieger-Begegnungsstätte „Mittendrin“ dienstags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr und donnerstags von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr geselliges Beisammensein mit verschiedenen Programmpunkten statt. Dazu gehören Gedächt- nistraining, PC- und Smartphone-Hilfe und immer wieder Bildungs- und Kreativange- bote. Die Organisation obliegt einer hauptamtlichen Kraft, die Trägerschaft hat die Gemeinde in Kooperation mit der Horst-Bieger-Stiftung inne.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 70

In Strullendorf befindet sich das Mehrgenerationenhaus des Landkreises. Da unter dem Motto eines generationsübergreifenden Miteinanders auch viele Angebote für ältere Menschen stattfinden, wird das Mehrgenerationenhaus ebenfalls im Rahmen der Seniorenbegegnungsstätten vorgestellt. Unter der Trägerschaft der Gemeinde ar- beiten im Mehrgenerationenhaus eine nebenamtliche und zwei ehrenamtliche Mitar- beiterInnen. Das Mehrgenerationenhaus ist von Dienstag bis Donnerstag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr geöffnet, am Mittwoch von 14.30 Uhr bis 16.15 Uhr und am Donners- tagnachmittag zusätzlich von 15.00 bis 18.00 Uhr. Über das gesellige Beisammensein hinaus finden einmal wöchentlich Sport- und Kreativangebote statt.

Eine tabellarische Übersicht über die einzelnen Seniorenbegegnungsstätten findet sich im Anhang (vgl. Tab. A.6).

5.2.2 Seniorentreffen im Landkreis Bamberg

Nach dem Bayerischen Landesplan für Seniorenhilfe versteht man unter Senioren- clubs „Gruppen älterer Menschen, die sich mit gewisser Regelmäßigkeit zu gemein- samen Veranstaltungen treffen. Treffpunkte können eigene Räume sein, aber auch Pfarrzentren, Altentagesstätten und Gaststätten“ (Bayerisches Staatsministerium 1988, S. 64).

In Abgrenzung zu den Seniorenbegegnungsstätten sind die Kriterien hier also sehr viel weicher gefasst. Für die Existenz eines Seniorentreffens reicht es also, wenn sich eine Gruppe älterer Menschen regelmäßig zu gemeinsamen Veranstaltungen trifft. Es muss kein festes Programm vorhanden sein und der Treffpunkt spielt hier ebenfalls keine Rolle. Dies macht es natürlich schwer, alle Seniorentreffen als solche zu identifi- zieren.

Im Landkreis Bamberg gibt es ein fast unüberschaubares Angebot an Seniorentreffen. Um im Rahmen des vorliegenden Berichts einen Überblick über die bestehenden Ver- anstaltungen für Senioren bekommen zu können, wurden durch das Landratsamt Bamberg alle Informationen gesammelt, die auf die Existenz eines Seniorentreffens hinweisen.

Durch dieses Vorgehen konnten insgesamt 125 Seniorentreffen identifiziert werden. Dabei wurden sowohl Seniorentreffen als auch Seniorennachmittage und ähnliche Veranstaltungen, die den Senioren regelmäßig die Möglichkeit bieten, Kontakte zu knüpfen bzw. aufrechtzuerhalten und damit der im Alter häufig auftretenden Verein- samung entgegenzuwirken, mit in die Auswertung aufgenommen. Um ein differenzier- tes, besser vergleichbares Bild der Angebotspalette zu erhalten, wurden die Veranstal- tungen noch einmal aufgeteilt. Als Unterscheidungskriterium galt dabei die Häufigkeit

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 71

der Veranstaltungen. So stehen auf der einen Seite die monatlich und häufiger statt- findenden Veranstaltungen und auf der anderen Seite die seltener als einmal monat- lich stattfindenden Veranstaltungen. Auf diese Weise konnten im Landkreis Bamberg 62 Angebote identifiziert werden, die mindestens einmal monatlich stattfinden, und 63 Angebote, die seltener als einmal monatlich durchgeführt werden. Die regionale Ver- teilung der Seniorentreffen im Landkreis Bamberg wurde bereits in Abbildung 5.1 dar- gestellt. Für den an weiteren Details interessierten Leser findet sich im Anhang zusätz- lich eine nach Gemeinden gegliederte Übersicht (vgl. Tab. A.7). Diese Liste wurde in folgender Abbildung nach Trägerschaft zusammengefasst.

Abb. 5.2: Seniorentreffen und ähnliche Veranstaltungen nach Trägerschaft

Wie die Abbildung zeigt, findet über die Hälfte der im Landkreis Bamberg bestehenden Seniorentreffen unter kirchlicher Trägerschaft statt. Dabei überwiegen die Treffen der katholischen Kirche mit 59 Treffen gegenüber der evangelischen Kirche mit 11 Treffen deutlich. Neben den kirchlichen Trägern sind im Landkreis Bamberg die Vereine mit 20 Veranstaltungen aktiv. Der VdK kommt auf 16 Seniorentreffen. Von kommunalen Trägern werden insgesamt zehn Veranstaltungen angeboten, zwei davon organisieren Gemeinden in Kooperation mit den Kirchen oder Vereinen. Von privaten Trägern wer- den insgesamt fünf Seniorentreffen angeboten. Unter sonstiger Trägerschaft sind ein Treffen der Maria-Betz-Stiftung und drei Treffen mit einem Trägerverbund subsumiert.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 72

Abb. 5.3: Seniorentreffen nach Häufigkeit der Treffen

Bei 52 Seniorentreffen finden die Zusammenkünfte „einmal monatlich“ statt. Vier Ver- anstaltungen werden einmal wöchentlich und sechs Veranstaltungen vierzehntägig angeboten. Mehrmals jährlich finden 36 Seniorentreffen statt. Weitere 27 Seniorentref- fen werden nur einmal jährlich organisiert.

Die Teilnehmerzahlen der Seniorentreffen reichen von kleineren Gruppen ab zehn Personen bis zu größeren Kreisen mit über 100 Personen. Diese Größenordnungen bilden jedoch die Ausnahme und werden meist nur bei saisonalen Anlässen wie Weihnachtsfeiern, Sommerfesten oder Faschingsveranstaltungen erreicht. Die höchs- te Teilnehmerzahl wurde mit 700 Teilnehmern für den Seniorenfasching der katholi- schen Kirche in Memmelsdorf gemeldet.

Abb. 5.4: Seniorentreffen nach Teilnehmerzahl

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 73

Wie die Abbildung zeigt, kommen bei 47 der Seniorentreffen im Landkreis Bamberg 20 bis unter 40 Personen. 28 Treffen haben eine Teilnehmerzahl von weniger als 20 Per- sonen. 23 Veranstaltungen haben eine Teilnehmerzahl von 40 bis unter 60 Senioren. Auf eine Teilnehmerzahl zwischen 60 und unter 100 Personen kommen 13 Treffen. Ebenfalls 13 Seniorentreffen finden mit über 100 Senioren statt. Im Durchschnitt neh- men rund 80 Personen an den Seniorentreffen teil. Bezogen auf die Treffen, die min- destens einmal monatlich stattfinden, ergibt sich ein Besucherdurchschnitt von 28 Personen.

Insgesamt nehmen im Landkreis Bamberg 6.424 Besucher an den regelmäßigen Tref- fen der Seniorenkreise teil. Auf die ältere Bevölkerung ab 65 Jahren im Landkreis Bamberg übertragen liegt der Anteilswert damit bei rund 24,8%. Bezogen auf die Ver- anstaltungen, die mindestens einmal monatlich stattfinden, ergibt sich ein Anteilswert von 6,8%.

Die folgende Abbildung zeigt, wie sich die Teilnehmer von Seniorentreffen auf die ein- zelnen Gemeinden des Landkreises Bamberg verteilen. Die grünen Balken stehen für die mindestens einmal monatlich stattfindenden Treffen, die gelben Balken für die sel- tener stattfindenden Treffen.

Abb. 5.5: Teilnehmer von Seniorentreffen nach Gemeinden

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 74

Für Memmelsdorf ergibt sich die größte Teilnehmerzahl mit insgesamt 916 Personen. Das hängt mit dem sehr gut besuchten jährlichen Seniorenfasching der katholischen Kirche zusammen. Dahinter folgen Oberhaid mit insgesamt 680 Personen und Strul- lendorf mit insgesamt 560 Personen. Auch hinsichtlich der monatlich stattfindenden Treffen finden sich die meisten Teilnehmer in Memmelsdorf mit 200 Personen, gefolgt von Oberhaid mit 150 Personen und Breitengüßbach mit 145 Personen. Die gerings- ten Teilnehmerzahlen ergeben sich bei den monatlichen Treffen in Litzendorf und Sta- delhofen mit durchschnittlich 18 Personen und in Schlüsselfeld mit 15 Personen. Für Heiligenstadt, Wattendorf und Zapfendorf wurden keine monatlichen Treffen angege- ben, wobei ein Treffen in Zapfendorf mit über 60 Personen elfmal jährlich stattfindet.

Da die einzelnen Gemeinden jedoch sehr unterschiedliche Bevölkerungszahlen auf- weisen, ist es zur Beurteilung des Stellenwertes, den die Seniorentreffen in den ein- zelnen Gemeinden einnehmen, notwendig, die Teilnehmerzahl in Relation zur ent- sprechenden Zielgruppe ab 65 Jahren zu sehen. In folgender Abbildung wird deshalb die Teilnehmerzahl auf diese Bevölkerungsgruppe bezogen, um den Nutzungsgrad der bestehenden Seniorentreffen in den einzelnen Gemeinden darstellen zu können. Um Mehrfachnennungen weitgehend auszuschließen, werden dabei nur die mindes- tens einmal monatlich stattfindenden Treffen berücksichtigt.

Abb. 5.6: Nutzungsgrad der mindestens einmal monatlich stattfindenden Seni- orentreffen in den einzelnen Gemeinden

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 75

Wie die Abbildung zeigt, unterscheidet sich der Nutzungsgrad der bestehenden Senio- rentreffen in den einzelnen Gemeinden im Landkreis Bamberg sehr stark. Der durch- schnittliche Nutzungsgrad liegt bei den mindestens monatlich stattfindenden Treffen bei 6,8%. In 20 Gemeinden ist der Nutzungsgrad bei den monatlich stattfindenden Treffen überdurchschnittlich. Für 16 Gemeinden ergeben sich unterdurchschnittliche Werte, darunter fallen auch Heiligenstadt, Wattendorf und Zapfendorf ohne monatliche Treffen. Über diese gemeldeten Freizeitangebote hinaus existieren im Landkreis Bamberg selbstverständlich noch sehr viele andere Freizeitangebote für ältere Menschen, die allerdings …

 ... keiner der ausgewerteten Kategorien zuzuordnen sind  ... nur in unregelmäßigen Abständen angeboten werden  ... nur zu bestimmten Anlässen (z.B. Weihnachten) stattfinden

Diese konnten naturgemäß im Rahmen der Bestandserhebung nicht alle mit einbezo- gen werden, die berücksichtigten Veranstaltungen bieten jedoch trotzdem einen guten Überblick über das Angebot an Begegnungsmöglichkeiten in den einzelnen Gemein- den im Landkreis Bamberg.

5.2.3 Ausflugsangebote für Senioren im Landkreis Bamberg

Im Folgenden soll ergänzend zu den Begegnungsmöglichkeiten ein Überblick über das Angebot an Seniorenausflügen im Landkreis Bamberg, gegeben werden. Dabei werden ausschließlich die Ausflüge berücksichtigt, die in der Bestandserhebung als eigenständiges Angebot gemeldet wurden. Sie sind als Tabelle A.8 im Anhang noch einmal einzeln aufgelistet. Ausflüge, die gelegentlich im Rahmen eines Seniorentref- fens durchgeführt werden, erscheinen in Tabelle A.7 unter dem Programm der einzel- nen Treffen. Die folgende Abbildung zeigt zunächst die regionale Verteilung der Senio- renausflüge im Landkreis Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 76

Abb. 5.7: Ausflugsangebot für Senioren im Landkreis Bamberg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 77

Ähnlich wie bei den Seniorentreffen soll auch das Angebot an Seniorenausflügen et- was näher betrachtet werden. Die folgende Abbildung informiert zunächst darüber, welche Träger im Landkreis Bamberg wie viele der insgesamt 54 Ausflugsangebote durchführen.

Abb. 5.8: Ausflugsangebote nach Trägerschaft

Wie bereits bei den Seniorentreffen nimmt auch hier die katholische Kirche mit 20 An- geboten den größten Stellenwert ein. Danach folgt mit 14 Angeboten der VdK. Sieben Angebote werden über kommunale Träger organisiert. Vereine und private Träger bie- ten je fünf Ausflugsangebote an. Zwei Ausflüge finden über einen Trägerverbund und ein Ausflug unter evangelischer Trägerschaft statt. Über die Häufigkeit der gemeldeten Seniorenausflüge informiert die folgende Abbildung.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 78

Abb. 5.9: Ausflugsangebote nach Häufigkeit der Treffen

35 Ausflugsangebote finden ein- bis zweimal jährlich statt. 15 Angebote werden mehrmals jährlich angeboten, fünf davon fünf- bis elfmal jährlich, zehn drei- bis viermal jährlich. Vier Ausflüge werden mindestens einmal monatlich angeboten.

Abb. 5.10: Ausflugsangebote nach Teilnehmerzahl

An mehr als der Hälfte der Ausflüge nehmen 40 bis unter 60 Personen teil. Die Aus- flüge mit 20 bis unter 40 Teilnehmer liegen bei über 20%. Weniger als 20 Personen nehmen an 11% der Ausflüge teil. Vier Ausflüge haben eine Teilnehmerzahl von 60 bis 100 Personen und zwei einmal jährlich stattfindende Fahrten kommen sogar auf über 100 Teilnehmer. Im Durchschnitt nehmen 46 Personen pro Ausflug teil.

Eine detaillierte Übersicht über das Seniorenausflugsangebot findet sich in der Tabelle A.8 im Anhang.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 79

5.3 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf die Rolle von Senioren- treffen

Um einen möglichst umfassenden Überblick über die Bewertung des Handlungsfeldes „Gesellschaftliche Teilhabe“ durch die Senioren zu bekommen, müssen mehrere Teil- bereiche der Seniorenbefragung betrachtet werden. Es sind dies zum einen die Aus- sagen zum Themenkomplex „ Seniorentreffen“, zum anderen gehören dazu auch die Bewertung der „Rolle von Vereinen und Verbänden“ und der „sonstigen Freizeitaktivi- täten“ (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbe- richt 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.4).

Bezüglich des Bekanntheitsgrades und Nutzungsgrades von Seniorentreffen lassen sich nach den Ergebnissen der Seniorenbefragung folgende drei Gruppen unterschei- den:  Senioren, die keine Seniorentreffen kennen (21,4%)  Senioren, die ein oder mehrere Seniorentreffen kennen und mindestens einen da- von regelmäßig (mindestens einmal im Monat) nutzen (31,8%)  Senioren, die zwar ein oder mehrere Seniorentreffen kennen, aber nicht regelmä- ßig nutzen (46,8%)

Die Gründe für die fehlende Inanspruchnahme bekannter Seniorentreffen zeigt folgen- de Abbildung.

Abb. 5.11: Gründe für die fehlende Inanspruchnahme von Seniorentreffen

fühle mich noch zu jung 58,9%

keine Interesse 12,1%

Gesundheitszustand lässt es nicht zu 10,3%

zu wenig ansprechende Angebote 9,2%

nur ältere Menschen dort 8,5%

genug Privataktivitäten 6,6%

keine Zeit 5,3%

keine Möglichkeit hinzukommen 4,9% 4,2% Treffen liegen zeitlich ungünstig 3,7% familiär gebunden

nur für kirchlich gebundene Menschen 1,3%

sonstige Gründe 5,3% 1,7% keine vorhanden

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% Mehrfachnennungen Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 80

Ein Großteil der Senioren gibt an, dass sie sich zu jung für den Besuch eines Senio- renkreises fühlen oder generell kein Interesse an solchen Angeboten haben. Die hochbetagten Senioren hält relativ häufig der Gesundheitszustand vom Besuch eines Seniorenkreises ab. Auch unattraktive Angebote und die Tatsache, dass dort nur älte- re Menschen teilnehmen, sind genannte Gründe, weswegen viele Senioren keine Se- niorenkreise besuchen (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.4.2).

Neben Seniorenkreisen spielen Vereine und Verbände eine wichtige Rolle im Rahmen der Freizeitgestaltung von Senioren. Insgesamt sind unter den Senioren im Landkreis Bamberg etwa 46% Mitglied in einem oder mehreren Vereinen bzw. Verbänden. Mit einem Anteilswert von fast 21% werden mehr als ein Fünftel der angegebenen Verei- ne und Verbände mindestens einmal wöchentlich genutzt (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Senioren- befragung, Kap. 2.4.3).

Außerdem konnten die Senioren sonstige außerhäusliche Freizeitaktivitäten angeben, die nicht primär auf Senioren ausgerichtet sind. Hinsichtlich des Handlungsfeldes „Ge- sellschaftliche Teilhabe“ kristallisierten sich im Landkreis Bamberg mit den Kategorien „kirchliche Veranstaltungen“, „Seniorenfahrten“, „Seniorensport“, und „kulturelle Ver- anstaltungen“ insbesondere vier Freizeitgestaltungsmöglichkeiten heraus, die in den Gemeinden relativ häufig angeboten werden. Was den Nutzungsgrad betrifft, ist aller- dings festzustellen, dass „kirchliche Veranstaltungen“ häufiger genutzt werden als „Seniorenfahrten“, „kulturelle Veranstaltungen und „Seniorensport“ (vgl. Seniorenpoliti- sches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Se- niorenbefragung, Kap. 2.4.4).

Eine Gesamtschau aller untersuchten Bereiche zeigt, dass im Landkreis Bamberg mindestens einmal im Monat:  31,8% der Senioren Seniorentreffen besuchen.  36,7% der Senioren sich in Vereinen und Verbänden engagieren.  39,4% der Senioren andere außerhäusliche Freizeitaktivitäten ausüben.

Zusammenfassend kann somit ungefähr 38% der Senioren im Landkreis Bamberg ein hohes, rund 29% ein mittleres und etwa 33% der Senioren ein niedriges außerhäusli- ches Aktivitätsniveau zugeschrieben werden (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.4.5).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 81

Zum Abschluss des Themenkomplexes „Freizeitmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten“ sollten die Senioren ihre Meinung dazu äußern, ob es in ihrer Gemeinde genügend Freizeitmöglichkeiten gibt. Hierbei waren mehr als die Hälfte der Befragten der Mei- nung, dass das Freizeitangebot für ältere Menschen in ihrer Gemeinde ausreicht. Et- wa 23% wollten oder konnten sich aufgrund fehlender Informiertheit nicht klar für eine Antwortkategorie entscheiden. So verbleibt ein Anteil von fast 22%, die der Meinung sind, dass es in ihrer Gemeinde nicht genügend Freizeitmöglichkeiten für ältere Men- schen gibt. Der relativ hohe Zufriedenheitsgrad der älteren Menschen bezüglich der vorhandenen Freizeitmöglichkeiten darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es – absolut gesehen – nicht wenige Senioren im Landkreis Bamberg gibt, die Defizite in diesem Bereich sehen. Rechnet man den Anteilswert von 22% auf die Gesamtbe- völkerung ab 65 Jahren im Landkreis Bamberg um, ergibt sich eine Zahl von mehr als 5.600 Personen, die Defizite im Bereich der Freizeitmöglichkeiten für ältere Menschen sehen.

Die älteren Menschen im Landkreis Bamberg vermissen hauptsächlich Seniorenbe- gegnungsstätten. In diesem Bereich beklagten etwa 36% ein Defizit. Dahinter rangie- ren Bildungs- und Kulturveranstaltungen sowie Seniorensport mit etwa 27% bzw. 26% der Nennungen. Knapp 20% der Senioren vermissen Wanderungen, etwa 15% Tanz- veranstaltungen und knapp 14% Ausflüge bzw. Reiseangebote. Immerhin noch fast 10% der Senioren vermissen regelmäßige Spieletreffs (vgl. Seniorenpolitisches Ge- samtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbe- fragung, Kap. 2.4.6).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 82

5.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Gesellschaftli- che Teilhabe“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

Im Rahmen der Bestandserhebung wurden für den Landkreis Bamberg acht Senio- renbegegnungsstätten, 62 mindestens einmal monatlich stattfindende Treffen, 63 sel- tener stattfindende Veranstaltungen und 54 Ausflugsangebote angegeben.

Wichtig erscheint es, dafür zu sorgen, dass die Senioren, die im Rahmen der Senio- renbefragung angaben, keine Seniorentreffen zu kennen, über die vorhandenen An- gebote Kenntnis erhalten. Die Ankündigung der Veranstaltungen in den Amtsblättern der Gemeinden ist ein bewährtes und vielerorts praktiziertes Verfahren. Die meisten Gemeinden veröffentlichen ihre Veranstaltungen ebenfalls auf ihren Homepages im Internet und nennen örtliche Ansprechpersonen und Einrichtungen. Auch hier gilt es sicherzustellen, dass die Informationen für die älteren Menschen gut abzurufen sind. Bewährt haben sich für eine intensive, begriffssensible Öffentlichkeitsarbeit beispiels- weise Seniorenseiten in den Gemeindeblättern. Für das Handlungsfeld „Beratung“ wurde bereits eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Neben Informationen zu Beratungsmöglichkeiten sollten auf den Seniorenseiten auch Termine und An- sprechpersonen für die Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe, zu Sport- und Bil- dungsveranstaltungen bekanntgemacht werden. Zusätzlich können Informationen über Seniorenveranstaltungen z.B. auch über Besuchsdienste und Geburtstagsbesuche/- briefe übermittelt werden. Das gilt besonders für Senioren ohne Einbindung in Vereine oder eine Kirchengemeinschaft.

Fast die Hälfte der befragten Senioren kennt zwar eine oder mehrere Seniorenbegeg- nungsmöglichkeiten, nutzt diese aber nicht. Es muss deshalb nach möglichen Ursa- chen dafür geforscht werden. Grundsätzlich wichtig ist es, eine breite Nutzung von Seniorenveranstaltungen nicht an Verbands- oder Vereinsgrenzen scheitern zu las- sen. Mögliche Hemmschwellen sollten abgebaut werden und etwaiges Konkurrenz- denken muss vermieden werden. Das Angebot für Nichtmitglieder sollte deshalb aus- gebaut werden. Ebenso wichtig wie die Öffnung der Angebote für Teilnehmende ohne Kirchen- oder Vereinszugehörigkeit ist die Integration von Menschen mit kognitiven oder körperlichen Einschränkungen.

Die Gemeinden und Vereine können ihren Teil dazu beitragen, indem sie in ihren Ein- richtungen oder Veranstaltungen besonders auf die Bedürfnisse der älteren Menschen eingehen und ihnen beispielsweise speziell zugeschnittene Öffnungszeiten anbieten. Eine enge Vernetzung der verschiedenen Träger untereinander – auch über die Ge- meindegrenzen hinaus – erleichtert oft die Organisation der Veranstaltungen und re- duziert Kosten und Mühen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 83

Bezüglich einer besseren Erreichbarkeit und Nutzung von Seniorenveranstaltungen stellt sich ganz grundsätzlich die Frage nach einer Organisation von Fahr- und Be- gleitdiensten. Davon profitieren nicht nur weiter entfernt wohnende oder gehbehinderte ältere Menschen, sondern es könnte auch Senioren aus kleineren Gemeinden mit ei- nem weniger umfangreichen Veranstaltungsprogramm die Gelegenheit geboten wer- den, ohne größere Mühen an Seniorentreffen benachbarter Gemeinden teilzunehmen. Basis dafür ist eine funktionierende Vernetzung zwischen den einzelnen Gemeinden und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit.

Als Hauptgrund vor allem der jüngeren Senioren erwies sich mit fast 60% das Argu- ment, sich noch nicht der Zielgruppe von Seniorenveranstaltungen zugehörig zu füh- len. 12% äußerten grundsätzlich kein Interesse an Seniorenveranstaltungen. Um die- se Hemmschwellen vor dem Besuch von Veranstaltungen der Seniorenhilfe abzubau- en, ist es wichtig, sie mit einem attraktiven und anspruchsvollen Programm zu über- zeugen. Deshalb sollte das Programm der Seniorentreffen in den einzelnen Gemein- den auf die Ansprüche und Erwartungen von jüngeren Senioren eingehen. Das kann beispielsweise über aktivierende und generationenübergreifende Angebote funktionie- ren. Denn gerade diese Altersgruppe sollte für die offene Seniorenhilfe gewonnen werden. Zum einen erweitert sie den Teilnehmerkreis und so auch den Bekanntheits- grad der einzelnen Treffen. Zum anderen können gerade jüngere Senioren aufgrund ihres Alters durch das Einbringen eigener Fähigkeiten und Kompetenzen selbst wich- tige Beiträge zur Gestaltung und Organisation von Veranstaltungen leisten. Das kann durch inhaltliche Gestaltung in Form von Vorträgen oder Kreativangeboten genauso geschehen wie durch die Betreuung der älteren Senioren während der Veranstaltun- gen. Eine individuelle Engagementberatung kann die Beteiligungsmöglichkeiten von jüngeren Senioren genauer bestimmen und ihren persönlichen Einsatzbereich festle- gen. Die in der Stadt Bamberg angesiedelte Freiwilligenagentur CariThek kann die Träger der Seniorenveranstaltungen in den Landkreisgemeinden dabei unterstützen.

Der Landkreis Bamberg leistet mit seiner aktuellen Förderung bereits einen wichtigen Beitrag für die Angebotspalette der offenen Seniorenhilfe. Diese Unterstützung sollte auf alle Fälle weiter fortgeführt werden und angesichts des durch die demografische Entwicklung immer wichtiger werdenden Stellenwertes der offenen Seniorenarbeit sukzessive erhöht werden.

Das Angebot ist natürlich umso größer und vielfältiger, je mehr Senioren in einer Ge- meinde leben. Es ist daher notwendig, die Gemeinden des Landkreises in Bezug auf das Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“ einer Kategorisierung zu unterziehen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 84

Tab.5.1: Übersicht über die Begegnungsmöglichkeiten in den Gemeinden

Bevölke- Begegnungsmöglichkeiten rung ab 65 Gemeinde Seniorenbegeg- Seniorentreffen Seniorenausflüge Jahren mind. einmal im Angebote / Ausflüge nungsstätten Monat / seltener pro Jahr Memmelsdorf 1993 1 6/3 6/26 Hirschaid 1874 - 5/2 5/8 Hallstadt 1622 1 2/1 1/1 Strullendorf 1387 1 2/4 1/3 Scheßlitz 1290 - 2/- 1/3 Stegaurach 1208 - 4/- 2/13 Bischberg 1181 - 1/2 1/1 Litzendorf 1145 - 1/1 1/4 Burgebrach 1029 - 3/4 2/5 Schlüsselfeld 932 - 1/7 4/7 Zapfendorf 897 - -/3 2/16 Oberhaid 845 1 4/2 3/32 Breitengüßbach 825 - 3/2 1/12 Gundelsheim 794 2 1/- - Heiligenstadt 783 1 -/1 - Rattelsdorf 776 - 1/3 2/2 Baunach 722 - 1/- 1/2 Frensdorf 683 - 2/7 2/12 Buttenheim 636 1 2/2 3/7 Viereth-Trunstadt 548 - 2/- 2/3 Pommersfelden 452 - 3/- - Kemmern 451 - 1/2 2/3 Walsdorf 415 - 1/- - Ebrach 403 - 2/6 2/4 Reckendorf 347 - 1/- - Altendorf 338 - 1/- - Lisberg 323 - 2/- - Schönbrunn 311 - 1/1 2/5 Pettstadt 292 - 1/2 1/1 Burgwindheim 244 - 1/3 2/4 Königsfeld 242 - 1/1 2/3 Priesendorf 231 - 1/- - Stadelhofen 231 - 1/2 2/3 Lauter 190 - 1/- - Gerach 156 - 1/- - Wattendorf 111 - -/2 1/2 Gesamt 25907 8 62/63 54/181 Quelle: Eigene Erhebung 2015

Die erste Kategorie bilden die Gemeinden mit mehr als 1.000 Personen ab 65 Jah- ren. In den drei größten Gemeinden dieser Kategorie leben mehr als 1.500 Personen ab 65 Jahren. In Memmelsdorf als der größten Gemeinde gibt es selbstverständlich auch die meisten Angebote für die älteren Menschen. Zusätzlich zu dem Programm

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 85

der Seniorenbegegnungsstätte finden zahlreiche Treffen und Ausflüge für Senioren statt. Das honorieren die Senioren offensichtlich, denn sowohl was die Veranstaltun- gen als auch was die Ausflüge betrifft, wird Memmelsdorf im Rahmen der Seniorenbe- fragung landkreisweit als beste Gemeinde bewertet. In der nächstgrößten Gemeinde Hirschaid gibt es keine Seniorenbegegnungsstätte und auch das Angebot an Senio- rentreffen ist etwas geringer. In der Bewertung der Senioren wird das Angebot zufrie- denstellend eingestuft und landet sowohl bei den Treffen als auch bei den Ausflügen im Durchschnitt des Landkreises. In Hallstadt wurden für eine Gemeinde dieser Grö- ßenordnung neben einer Seniorenbegegnungsstätte zwar nur drei Seniorentreffen und ein Ausflugsangebot gemeldet, dennoch scheinen die Senioren sehr zufrieden zu sein. In beiden Kategorien landet Hallstadt auf dem drittbesten Rang.

Bei den sechs kleineren Gemeinden dieser Kategorie mit 1.000 bis unter 1.500 Per- sonen ab 65 Jahren schneidet in der Beurteilung der Senioren für beide Bereiche Burgebrach am besten ab. Auch Stegaurach wird von den Senioren noch gut bewer- tet. Bischberg erreicht in Bezug auf das Ausflugsangebot den landkreisweit vierten Platz, die Beurteilung der Seniorenveranstaltungen fällt zufriedenstellend aus. Die Bewertung für Litzendorf liegt ebenfalls im zufriedenstellenden Bereich. Strullendorf hingegen schneidet in der Beurteilung der älteren Menschen unterdurchschnittlich ab, obwohl das Mehrgenerationenhaus des Landkreises vor Ort ist und mehrere Veran- staltungen für Senioren organisiert werden. Hier sollten vor allem die Angebote des Mehrgenerationenhauses noch mehr ins Bewusstsein der älteren Menschen gebracht werden. Da zudem der Nutzungsgrad der monatlichen über die Kirche veranstalteten Treffen unterdurchschnittlich ausfällt, sollte über eine Ausweitung des Angebotsspekt- rums nachgedacht werden. Am besten findet auch das über das Programm des Mehrgenerationenhauses statt. Die Senioren aus Scheßlitz geben ebenfalls für beide Bereiche eine unterdurchschnittliche Bewertung ab. Die vorhandenen Angebote wer- den über die katholische Kirche und den VdK organisiert. Der Nutzungsgrad der Ver- anstaltungen ist dabei unterdurchschnittlich. Aufgrund der Ergebnisse der Seniorenbe- fragung sollte darauf geachtet werden, dass es genügend Veranstaltungen gibt, von denen sich auch Senioren ohne Vereins- bzw. Verbands- oder Kirchenanbindung an- gesprochen fühlen.

Alle Gemeinden mit 500 bis unter 1.000 Personen ab 65 Jahren bieten Senioren- treffen an, eigenständige Seniorenausflüge wurden von allen Gemeinden mit Aus- nahme von Gundelsheim und Heiligenstadt gemeldet. Bei den etwas größeren Ge- meinden mit über 750 Personen ab 65 Jahren schneiden Breitengüßbach, Oberhaid, Gundelsheim und Zapfendorf im Rahmen der Seniorenbefragung überdurchschnittlich ab. Vor allem Breitengüßbach landet mit dem landkreisweit zweiten Platz bei den Se- niorenveranstaltungen und dem fünften Platz bei den Ausflügen weit vorne. Schlüssel- feld, Heiligenstadt und Rattelsdorf dagegen erreichen eine unterdurchschnittliche Be-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 86

wertung. In Schlüsselfeld und Rattelsdorf werden von kirchlichen Trägern und dem VdK zwar mehrmals jährlich Veranstaltungen organisiert, allerdings wurde jeweils nur ein monatliches Treffen gemeldet. Das scheint für die Senioren nicht auszureichen, deshalb sollte das monatliche Angebot ausgeweitet werden. Für Heiligenstadt wurde nur ein gelegentliches Treffen über die katholische Kirche gemeldet, darüber hinaus gibt es Begegnungsmöglichkeiten im Familienzentrum Tabea Leinleitertal. Um den Bedürfnissen der Senioren noch mehr gerecht zu werden, sollte auch hier das Ange- bot erweitert werden.

Zufriedenstellend wird das Angebot in Bezug auf Seniorenveranstaltungen von den Senioren der kleineren Gemeinden dieser Kategorie Baunach und Viereth-Trunstadt bewertet. Hinsichtlich der Seniorenausflüge zeigen sich auch die Senioren aus Frens- dorf und Buttenheim zufrieden, für das Veranstaltungsangebot geben sie im land- kreisweiten Vergleich allerdings nur eine unterdurchschnittliche Bewertung ab. Vor allem in Frensdorf, wo eine Zusatzbefragung in Auftrag gegeben wurde, sollte auf die Bedürfnisse der Senioren reagiert werden und das monatliche Angebot für einen grö- ßeren Teilnehmerkreis erweitert werden. In Buttenheim sollten die vorhandenen An- gebote noch bekannter gemacht werden, besonders auch der Gruppenraum im Senio- renheim als Veranstaltungsort für Senioren und die Mehrgenerationentreffen in der Hager Villa.

Auch in den kleinsten Gemeinden mit weniger als 500 Personen ab 65 Jahren wer- den überall Seniorentreffen organisiert. Mit Ausnahme von Wattendorf finden in allen Gemeinden monatlich Treffen statt. In einigen Gemeinden werden darüber hinaus ei- genständige Ausflugsangebote angeboten. In der Beurteilung der Senioren schneidet Kemmern überdurchschnittlich ab. In Bezug auf die Veranstaltungen wird der land- kreisweit siebte Platz erreicht. Weiter werden die Gemeinden Pettstadt, Schönbrunn, Reckendorf und Walsdorf hinsichtlich der Seniorentreffen zufriedenstellend beurteilt. Die etwas größeren Gemeinden dieser Kategorie mit über 250 älteren Menschen Pommersfelden, Ebrach und Lisberg erreichen nur unterdurchschnittliche Werte, Hier sollten die Veranstaltungen bekannter gemacht werden und sich einem noch größeren Teilnehmerkreis öffnen. In Altendorf wird das Angebot ebenfalls unterdurchschnittlich eingestuft, der monatlich stattfindende Seniorenkaffee der Gemeinde sollte deshalb noch stärker auf die Bedürfnisse der älteren Menschen eingehen und sein Programm, z.B. in Form von gelegentlichen Ausflügen, erweitern.

Die Gemeinden mit weniger als 250 älteren Menschen werden im Rahmen der Senio- renbefragung stark unterdurchschnittlich bewertet. Auch hier sollten die vorhandenen Angebote noch mehr ins Bewusstsein der Senioren gebracht werden und etwaige Hemmschwellen wie Vereins- oder Kirchenzugehörigkeit abgebaut werden. In Wat- tendorf sollte der Turnus der zweimal jährlich stattfindenden Seniorennachmittage er-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 87

höht werden, da hier die landkreisweit schlechteste Bewertung zu verzeichnen war. Dabei sollten in das Programm auch gelegentlich sportliche Übungen integriert wer- den, um den in der Seniorenbefragung ebenfalls zum Ausdruck gebrachten Wunsch nach mehr Seniorensportangeboten zu entsprechen.

Zusammenfassend können folgende Maßnahmenempfehlungen für den Bereich Ge- sellschaftliche Teilhabe dargestellt werden.

Tab. 5.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“ – Teil 1 Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Grundsätzliche Empfehlungen Schaffung von mehr attraktiven Angeboten für jüngere Senioren, z.B. durch aktivieren- de Angebote, generationenübergreifende Angebote und Beteiligungsmöglichkeiten (Einbringung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen). Intensivere, begriffssensible Öffentlich- keitsarbeit für die Veranstaltungen der Se- niorenhilfe (z.B. eigene Seite in Gemeinde- blättern – „Älter werden in…“). Stärkere Integration von Senioren ohne Träger von Senioren- Anbindung an Kirchengemeinden, Vereine veranstaltungen und oder Verbände (Information z.B. durch Be- Gemeinden suchsdienste und Geburtstagsbesuche/ -briefe). kurz- bis Ermöglichung der Teilhabe von Menschen mittelfristig mit kognitiven oder körperlichen Ein- schränkungen. Organisation und Vermittlung von Fahr- und Begleitdiensten zu Veranstaltungen der Seniorenhilfe. Bessere Vernetzung und Öffentlichkeitsar- beit innerhalb der Gemeinde und über die Gemeindegrenzen hinweg. Ausbau des Angebotes für Nichtmitglieder. Ausbau der Angebote für Männer (Radtour, Reparaturschuppen etc.). Vereine und Verbände Vorhalten auch kostenloser/-günstiger An- gebote Weiterführung und Erhöhung der Förde- Landratsamt Bamberg rung der offenen Seniorenhilfe. Zusammenstellung barrierefreier Ausflugs- Landratsamt Bamberg kurzfristig ziele (regional und überregional) Träger von Senioren- Individuelle Beratung und Unterstützung veranstaltungen in den des Engagements jüngerer Senioren im kontinuierlich einzelnen Gemeinden und Bereich der gesellschaftlichen Teilhabe. CariThek

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 88

Tab. 5.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“ – Teil 2

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg Träger von Seniorenveran- In Gemeinden, die in der Seniorenbefra- staltungen und Senioren- gung unterdurchschnittlich bewertet wur- vertretung in den und die im Vergleich zu ähnlich großen - Strullendorf Gemeinden weniger Begegnungsmöglich- - Scheßlitz kurz- keiten mit einem meist unterdurchschnittli- - Schlüsselfeld bis chen Nutzungsgrad aufweisen, sollte das - Heiligenstadt mittelfristig Angebot erweitert werden (wenn möglich - Rattelsdorf ohne Bindung an Konfession oder Mitglied- - Frensdorf schaft). Dabei sollten auch gelegentliche - Altendorf Ausflugsangebote integriert werden. - Wattendorf Träger von Seniorenveran- staltungen und Senioren- In Gemeinden, die im Rahmen der Senio- vertretung in renbefragung unterdurchschnittlich bewer- - Buttenheim tet wurden und die im Vergleich zu ähnlich - Pommersfelden großen Gemeinden ausreichend Begeg- - Ebrach nungsmöglichkeiten aufweisen, sollten die - Lisberg kurzfristig vorhandenen Angebote über den beste- - Burgwindheim henden Teilnehmerkreis hinaus noch be- - Königsfeld kannter gemacht werden. Etwaige Hemm- - Priesendorf schwellen wie Vereins- oder Kirchenzuge- - Stadelhofen hörigkeit sollten abgebaut werden. - Lauter - Gerach

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 89

6. Handlungsfeld „Präventive Angebote“

6.1 Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Seniorensport“

6.1.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Im Rahmen der Angebotspalette für Senioren nimmt die Gesundheitserhaltung und -förderung einen wichtigen Platz ein. Basis für eine selbstbestimmte, aktive Gestaltung dieses Lebensabschnittes sind körperliche Fitness und Wohlbefinden. Neben einer gesunden Lebensweise mit den entsprechenden Ernährungsgewohnheiten spielen dabei regelmäßige sportliche Betätigungen eine wichtige Rolle. Denn eine gute Fit- ness wirkt sich auf den verschiedensten Ebenen positiv aus. So wird zum einen der Körper trainiert und beispielsweise das Herz-Kreislauf-System oder auch Muskulatur, Gelenke und Knochen gestärkt. Zum anderen strahlt das Gefühl von Fitness und Akti- vität auch positiv auf die Lebenseinstellung und den Alltag aus. Gerade für ältere Menschen ist Sport eine sehr gute Rückmeldung über die vorhandene Leistungsfähig- keit und Belastbarkeit. Zudem fördert gemeinsame sportliche Aktivität das Zusam- mengehörigkeitsgefühl und die Geselligkeit im Alter. Beides sind sehr wichtige Fakto- ren, um einer Vereinsamung oder passiven Lebenseinstellung entgegenzuwirken. Se- niorensport ist damit ein essentieller Bereich im Präventivsektor der Seniorenhilfe.

Besonders empfehlenswert für Senioren sind Sportarten, die die Beweglichkeit ver- bessern. Dazu gehören beispielsweise gymnastische Übungen, wie Rückengymnastik oder auch Wassergymnastik. Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Wal- king/Nordic Walking steigern die Ausdauer. Aber auch Entspannungskurse wie Yoga oder Pilates sind besonders für ältere Menschen eine Möglichkeit, neue Energie zu tanken.

Die Senioren haben zum einen die Möglichkeit, an den für alle Altersgruppen zugäng- lichen Angeboten z.B. in Vereinen oder Fitnessclubs teilzunehmen. Teilweise können Kurse im Zusammenhang mit einem Präventionsprogramm der Krankenkassen wahr- genommen werden. Zum anderen gibt es in vielen Sportvereinen spezielle Übungs- stunden für Senioren, und auch die Volkshochschulen bieten Gymnastik- und Ent- spannungskurse oder Tanz für Senioren an. Häufig werden darüber hinaus innerhalb von Seniorentreffen oder in Begegnungsstätten sportliche Angebote eingebaut.

6.1.2 Bestand an Seniorensportangeboten für den Landkreis Bamberg

Im Folgenden wird untersucht, welche seniorenspezifischen Sportangebote im Land- kreis Bamberg vorhanden sind und inwieweit sie den Bedarf für die älteren Menschen abdecken. Die folgende Abbildung zeigt die regionale Verteilung der Sportveranstal- tungen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 90

Abb. 6.1: Seniorensportangebote im Landkreis Bamberg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 91

Seniorensportveranstaltungen werden von sehr unterschiedlichen Trägern organisiert. Sie können Teil des Programms von Seniorentreffen sein oder als eigenständiger Kurs angeboten werden. Im Rahmen dieser Untersuchung werden alle Angebote berück- sichtigt, die von den einzelnen Gemeinden als gesonderte Sportveranstaltungen ge- meldet wurden. Insgesamt sind dies 58 Sportangebote für Senioren im Landkreis. Wie folgende Abbildung zeigt, setzt sich diese Palette zusammen aus Seniorengymnastik, Sturzprophylaxe, Seniorentanz und Yogakursen. Unter sonstigen Angeboten sind zwei Kegelangebote und ein vierzehntägiges Angebot zum Radfahren zusammengefasst (vgl. Tab. A.9 im Anhang).

In Gundelsheim und Memmelsdorf haben die älteren Menschen die Möglichkeit, auf Mehrgenerationenspielplätzen ihre Beweglichkeit und Fitness zu trainieren. Dort sind verschiedene Trainingsgeräte, die besonders auf die Bedürfnisse der älteren Genera- tion ausgelegt sind. So können der Gleichgewichtssinn geschult werden oder einzelne Muskelpartien gekräftigt werden. Die Senioren können dort selbstbestimmt nach eige- nem Tempo und Rüstigkeit sportlich aktiv sein. Gleichzeitig wird ein geselliges Mitei- nander gefördert und ein generationsübergreifender Austausch ermöglicht. Für die folgenden Auswertungen werden diese Angebote unter Seniorengymnastik subsu- miert.

Abb. 6.2: Regelmäßige Angebote im Bereich Seniorensport nach Sportart

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 92

Informationen darüber, welche Träger im Landkreis aktiv sind und wie viele Veranstal- tungen von den jeweiligen Trägern organisiert werden, gibt die nachstehende Abbil- dung.

Abb. 6.3: Regelmäßige Angebote im Bereich Seniorensport nach Trägerschaft

Wie die Abbildung zeigt, sind im Landkreis Bamberg die Volkshochschule und die Vereine mit je 20 Angeboten im Bereich Sport am stärksten vertreten. Sechs Angebo- te entfallen auf katholische Träger, vier Angebote werden unter kommunaler Träger- schaft organisiert. Evangelische Träger sind mit drei regelmäßigen Angeboten im Landkreis aktiv. Von einem Trägerverbund aus Kommune und Seniorenclub wird eine Veranstaltung angeboten (vgl. Tab. A.9). Bezüglich des Turnus der Angebote zeigt sich folgendes Bild.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 93

Abb. 6.4: Regelmäßige Angebote im Bereich Seniorensport nach Häufigkeit

Wie die Abbildung zeigt, werden 26 Sportveranstaltungen mindestens einmal wö- chentlich und 24 Sportveranstaltungen zwei bis dreimal monatlich angeboten. Drei Angebote finden mindestens einmal monatlich statt. Vier Veranstaltungen finden mehrmals im Jahr, eine Veranstaltung einmal jährlich statt. Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die Teilnehmerzahlen der Sportveranstaltungen.

Abb. 6.5: Regelmäßige Angebote im Bereich Seniorensport nach Teilnehmer- zahl

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 94

Die Teilnehmerzahlen reichen von 5 bis 35 Personen. Die meisten der Veranstaltun- gen bestehen aus einer Gruppengröße von unter 20 Personen. 12 Veranstaltungen hat eine Teilnehmerzahl von 20 bis unter 40 Personen. Im Durchschnitt besuchen die Veranstaltung 15 Senioren. Addiert man alle angegebenen Werte zu den Teilnehmern auf, kommt man im Landkreis Bamberg auf rund 850 Personen, die an Seniorensport- veranstaltungen teilnehmen. Auf die Gesamtheit der Menschen ab 65 Jahren im Landkreis bezogen, resultiert daraus für den Bereich des Seniorensportes ein Nut- zungsgrad von 3,3%. Bei diesem Nutzungsgrad sind natürlich weder die Senioren be- rücksichtigt, die an allgemeinen Sportmöglichkeiten teilnehmen noch an speziellen Tanzveranstaltungen zu bestimmten Festen, wie z.B. Fasching, noch die älteren Men- schen, die sich an den im Landkreis Bamberg bestehenden generationsübergreifen- den Vereinssportgruppen beteiligen.

Ähnlich wie bei den Seniorenclubs informiert folgende Abbildung zunächst wieder dar- über, wie viele Senioren in den einzelnen Gemeinden an den Seniorensportgruppen teilnehmen.

Abb. 6.6: Teilnehmer von Seniorensportgruppen nach Gemeinden

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 95

Die größte Teilnehmerzahl im Bereich des Seniorensports ergibt sich in Hallstadt mit 82 Teilnehmern, gefolgt von Memmelsdorf mit 73 Teilnehmern. Die geringsten Teil- nehmerzahlen zeigen sich in Strullendorf mit nur acht Personen. Für acht Gemeinden wurden keine eigenständigen Seniorensportangebote gemeldet. In folgender Abbil- dung wird die Teilnehmerzahl wiederum auf die Bevölkerung ab 65 Jahren bezogen, um eine Aussage über den Nutzungsgrad im Bereich des Seniorensports treffen zu können.

Abb. 6.7: Nutzungsgrad im Bereich des Seniorensports nach Gemeinden

Wie die Abbildung zeigt, ergibt sich in Burgwindheim im Bereich des Seniorensports mit 25,8% der höchste Wert. Insgesamt liegen 19 Gemeinden zum Teil deutlich über dem Landkreisdurchschnitt von 3,3%. In neun Gemeinden ergeben sich unterdurch- schnittliche Werte für den Bereich des Seniorensports. Dazu kommen die acht Ge- meinden, für keine spezifischen Seniorensportveranstaltungen gemeldet wurden. Es zeigt sich somit, dass in den einzelnen Gemeinden im Landkreis Bamberg im Bereich des Seniorensports sehr unterschiedliche Nutzungsgrade bestehen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 96

6.1.3 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf Seniorensportangebote

Bei der zeitgleich durchgeführten Seniorenbefragung gaben etwa 27% der befragten Senioren an, dass in ihren jeweiligen Gemeinden Seniorensportangebote vorhanden sind. Rund 13% der befragten Senioren nutzt diese Angebote auch; ein Viertel davon mindestens einmal wöchentlich. Mehr als ein Viertel der befragten Senioren vermisst seniorensportliche Angebote in ihren Gemeinden und etwa 15% der älteren Menschen wünschen sich mehr Tanzveranstaltungen (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.4.4 und Kap 2.4.6).

Rund 29% der Befragten beurteilten die Sportmöglichkeiten in ihrer Gemeinde als „ungenügend“ oder „mangelhaft“. Mit einer Durchschnittsnote von 3,5 liegt somit der Seniorensport deutlich unter der Gesamtbewertung der Freizeitangebote im Landkreis Bamberg (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teil- bericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.5.4).

6.1.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Präventive Angebote im Bereich Seniorensport“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

Im Bereich des Seniorensports wurden im Landkreis Bamberg 58 regelmäßige Ange- bote angegeben, an denen rund 850 ältere Menschen teilnehmen. Auf die Gesamtheit der Menschen ab 65 Jahren im Landkreis bezogen entspricht das einem Nutzungs- grad von rund 3,3%.

Da in der Seniorenbefragung auf Defizite hingewiesen wurde, gilt es grundsätzlich zu beachten, dass die vorhandenen Angebote in der Öffentlichkeit auch ausreichend be- kannt sind. Auf die vorhandenen Angebote sollte deshalb gezielt aufmerksam ge- macht werden. Ebenso gilt es, Hemmschwellen abzubauen, um es den älteren Men- schen zu erleichtern, Zugang zu Vereinen und anderen Anbietern von Sportveranstal- tungen zu finden. Dabei stellt sich auch hier die Frage, inwieweit vereinsinterne Ver- anstaltungen allen Senioren bekannt und zugänglich gemacht werden. Neben einer intensiveren Öffentlichkeitsarbeit könnten beispielsweise Schnupperkurse für Nicht- mitglieder organisiert werden, die einer Vereinsaufnahme vorausgehen können. Wei- ter wäre es eine Möglichkeit, eine Zusammenarbeit mit den Veranstaltern der Senio- rentreffen zu initiieren, in der z.B. Trainer des Vereins sportliche Übungen im Rahmen eines Treffens anbieten. Ganz grundsätzlich können einfache Bewegungsübungen in das Programm von Seniorentreffen integriert werden. Für das hohe Alter sollten zu- dem Bewegungsangebote wie Sitztanz oder gezielte Sturzprophylaxe ausgebaut wer- den.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 97

Im Folgenden sollen die Gemeinden ihrer Größe nach einer differenzierten Bewertung unterzogen werden, um so auch auf kleinräumiger Ebene noch auf Verbesserungen hinweisen zu können.

Tab. 6.1: Übersicht über die „Präventiven Angebote im Bereich Seniorensport“ in den Gemeinden Sportangebote für Senioren Bevölke- Sturz- rung ab Gym- Fahrrad- Gemeinde prophy- Tanz Yoga Kegeln 65 J. nastik touren laxe Memmelsdorf 1993 4 - - 2 - Hirschaid 1874 1 1 - - - - Hallstadt 1622 3 1 - 1 - Strullendorf 1387 - - 1 - - - Scheßlitz 1290 1 - - - - - Stegaurach 1208 2 - - - - - Bischberg 1181 1 - 1 - - - Litzendorf 1145 ------Burgebrach 1029 2 1 - - - - Schlüsselfeld 932 2 - - - - - Zapfendorf 897 2 - - - - - Oberhaid 845 2 - - - - - Breitengüßbach 825 2 - - - - - Gundelsheim 794 1 - - - - - Heiligenstadt 783 1 1 - - - - Rattelsdorf 776 1 - - - - 1 Baunach 722 1 - - - - - Frensdorf 683 1 - 1 - - - Buttenheim 636 ------Viereth-Trunstadt 548 2 - - - - - Pommersfelden 452 1 - - - - - Kemmern 451 1 - 1 - - - Walsdorf 415 3 - - - - - Ebrach 403 1 1 - - - - Reckendorf 347 1 - - - - - Altendorf 338 1 - - - - - Lisberg 323 1 - 1 - - - Schönbrunn 311 - 1 - - - - Pettstadt 292 - - 1 1 - - Burgwindheim 244 1 - - - 2 - Königsfeld 242 ------Priesendorf 231 ------Stadelhofen 231 ------Lauter 190 ------Gerach 156 ------Wattendorf 111 ------Gesamt 25907 39 6 6 4 2 1

Quelle: Eigene Erhebung 2015

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 98

Bei den Gemeinden mit mehr als 1.000 Personen ab 65 Jahren wurden mit Aus- nahme von Litzendorf überall eigenständige Seniorensportangebote gemeldet. Die landkreisweit meisten Angebote finden in Memmelsdorf und Hallstadt statt. Das spie- gelt sich auch im Ergebnis der Seniorenbefragung, denn in der Bewertung der älteren Menschen landen sie auf den Plätzen eins und zwei. Hirschaid als zweitgrößte Ge- meinde bietet vergleichsweise weniger regelmäßige eigenständige Sportangebote, im Rahmen von Seniorentreffen wird jedoch auch Gymnastik integriert. Die Bewertung der Senioren fällt hier gerade noch zufriedenstellend aus. In Stegaurach, Bischberg und Burgebrach zeigen sich die Senioren zufrieden mit dem sportlichen Angebot. Auch in Litzendorf sind die älteren Menschen zufrieden, auch wenn hier kein eigenes Seniorenangebot gemeldet wurde. Hier scheinen sie gut in die allgemeinen Sportver- anstaltungen integriert zu sein. Für Strullendorf und Scheßlitz dagegen resultiert eine unterdurchschnittliche Bewertung. In Strullendorf wurde eine private Tanzveranstal- tung, in Scheßlitz ein Gymnastikkurs über die VHS gemeldet. In beiden Gemeinden sollte das Angebot erweitert werden. Über das Mehrgenerationenhaus in Strullendorf wird bereits die Möglichkeit von Sportkursen angeboten, hier könnten die Senioren noch mehr eingebunden werden.

Bei den Gemeinden mit 500 bis unter 1.000 Personen ab 65 Jahren schneiden Breitengüßbach und Gundelsheim in der Bewertung der Senioren am besten ab, landkreisweit resultieren der dritte und vierte Platz. In Gundelsheim existiert der Gene- rationenpark als Sportmöglichkeit, im Rahmen der beiden Begegnungsstätten wird ebenfalls regelmäßig Sport angeboten. Damit scheinen die Senioren vor Ort sehr zu- frieden zu sein. Ebenfalls überdurchschnittlich schneiden Zapfendorf und Oberhaid mit je zwei gemeldeten Angeboten ab. In Schlüsselfeld und Rattelsdorf wurden ebenfalls zwei Angebote gemeldet, die Senioren stufen das Angebot dennoch unterdurch- schnittlich ein. Für beide Gemeinden gilt es, ihre Veranstaltungen besser bekannt zu machen und etwaige Hemmschwellen bezüglich Vereins- oder Kirchenzugehörigkeit abzubauen. In Heiligenstadt fällt die Bewertung der Senioren nicht mehr zufriedenstel- lend aus. Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden zwei Angebote über den Kneippverein gemeldet. Das scheint den Bedürfnissen der Senioren nicht ausreichend gerecht zu werden, deshalb sollte eine weitere Möglichkeit zur sportlichen Betätigung organisiert werden. Möglicherweise bietet sich das Familienzentrum als Austragungs- ort an, um einen möglichst großen Teilnehmerkreis anzusprechen.

Bei den etwas kleineren Gemeinden dieser Kategorie mit weniger als 750 Menschen ab 65 Jahren fällt die Bewertung durchwegs unterdurchschnittlich aus. In Baunach wird ein Gymnastikkurs über die VHS angeboten. In Frensdorf gibt es eine Senioren- gymnastik über den Sportverein und einen Tanzkreis über die Kirche. In Viereth- Trunstadt bieten sowohl das Seniorenbüro als auch die VHS Seniorensport an. Diese Veranstaltungen sollten noch intensiver in das Bewusstsein der Senioren gebracht

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 99

werden. Buttenheim ohne eigenständiges Seniorensportangebot sollte auf das über die Seniorenbefragung zum Ausdruck gebrachte Defizit reagieren und seinen älteren Mitbürgern eine Möglichkeit zur sportlichen Betätigung anbieten. Da im ortsansässi- gen Seniorenheim ein Gruppenraum für Seniorenaktivitäten zur Verfügung steht, bie- tet sich an, dort ein Angebot zu organisieren.

In der Kategorie der kleinsten Gemeinden mit weniger als 500 Personen ab 65 Jahren werden in allen Gemeinden, in denen über 250 Senioren leben, Sportveran- staltungen organisiert. Besonders Kemmern wird von seinen Senioren überdurch- schnittlich bewertet und landet landkreisweit auf dem sechsten Platz. Auch das Sport- angebot in Ebrach und Schönbrunn wird zufriedenstellend eingestuft. In Walsdorf ist die VHS mit drei Kursen aktiv. In Pommersfelden, Reckendorf und Pettstadt ist die VHS ebenfalls mit Kursen vor Ort. Obwohl die Kurse gut besucht sind, fällt die Bewer- tung der Senioren nur unterdurchschnittlich aus. Hier sollte überprüft werden, inwie- weit über andere Träger Kurse zu alternativen Uhrzeiten angeboten werden können, um sicherzustellen, dass es allen Interessierten möglich ist teilzunehmen. Auch über das Programm von Seniorentreffen könnten sportinteressierte Senioren integriert wer- den. In Altendorf findet eine Seniorengymnastik über den Sportverein und in Lisberg ein Gymnastik- und ein Tanzangebot über die evangelische Kirche statt. Dennoch wird das Sportangebot von den Senioren nur unterdurchschnittlich eingestuft. In bei- den Gemeinden sollten die Angebote über den Teilnehmerkreis hinaus noch bekann- ter gemacht werden.

Für die kleinsten Gemeinden dieser Kategorie mit weniger als 250 Personen ab 65 Jahren resultiert durchweg eine unterdurchschnittliche Bewertung im Rahmen der Se- niorenbefragung. Dabei finden in Burgwindheim eine Gymnastik und zwei Kegelange- bote mit überdurchschnittlicher Nutzung statt. Hier sollte vor allem das Gymnastikan- gebot über die Vereinsgrenzen hinaus allen interessierten Teilnehmern offenstehen. In den anderen Gemeinden finden mit Ausnahme von Wattendorf überall monatliche Seniorentreffen statt, in deren Programm sportliche Übungen, wie beispielsweise Sitz- tänze, integriert werden können. In Wattendorf sollte das Bedürfnis nach mehr Sport- angeboten ebenfalls Berücksichtigung finden und könnte im Zuge einer Erweiterung des Seniorentreffens auf einen monatlichen Turnus dort mit angeboten werden.

Zusammenfassend können für den Bereich Seniorensport somit folgende Maßnah- menempfehlungen aus den durchgeführten Analysen abgeleitet werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 100

Tab. 6.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Präventive Ange- bote im Bereich Seniorensport“ Realisierungszeit- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit raum Grundsätzliche Empfehlungen Effektive Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Sportangebote und deren Träger.

Integration von einfachen Bewegungsübungen in das Programm der Seniorentreffen. Träger von Senioren- veranstaltungen und kontinuierlich Schaffung von Bewegungsangeboten für das Sportvereine in den hohe Alter (z.B. Sitztanz) und Angeboten zur einzelnen Gemeinden Sturzprophylaxe. Schnupperkurse der Vereine für Nichtmitglie- der, auch in Kooperation mit den örtlichen Trägern von Seniorenveranstaltern. Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg In größeren Gemeinden, in denen das Sport- angebot für Senioren in der Seniorenbefra- Träger von Senioren- kurz- gung unterdurchschnittlich bewertet wurde, veranstaltungen und bis sollte ein entsprechendes Angebot aufgebaut Sportvereine in mittelfristig werden bzw. das vorhandene Angebot erwei- - Buttenheim tert werden.

Träger von Senioren- veranstaltungen und Sportvereine in In Gemeinden, die trotz vorhandener Sportan- - Strullendorf gebote im Rahmen der Seniorenbefragung - Scheßlitz unterdurchschnittlich bewertet wurden, sollten - Heiligenstadt die vorhandenen Angebote über den beste- - Schlüsselfeld henden Teilnehmerkreis hinaus noch bekann- - Rattelsdorf ter gemacht werden. Etwaige Hemmschwellen kurz- - Baunach wie Vereins- oder Kirchenzugehörigkeit sollten bis - Frensdorf abgebaut werden. mittelfristig - Viereth-Trunstadt

- Walsdorf In größeren Gemeinden sollte zusätzlich - Pommersfelden überprüft werden, ob durch eine Erweiterung - Reckendorf der Angebotspalette auf andere Träger der - Pettstadt Teilnehmerkreis erweitert werden kann. - Altendorf - Lisberg - Burgwindheim

Träger von Senioren- veranstaltungen und In kleineren Gemeinden, in denen kein Sport- Sportvereine in den angebot für Senioren vorhanden ist und die in Gemeinden: kurz- der Seniorenbefragung unterdurchschnittlich - Königsfeld bis bewertet wurden, sollten Sport- und Bewe- - Priesendorf mittelfristig gungsangebote in das Programm der vorhan- - Stadelhofen denen Seniorentreffen integriert werden. - Lauter - Gerach - Wattendorf

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 101

6.2 Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Bildung“

6.2.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Ein weiteres Handlungsfeld im präventiven Bereich ist der Sektor Bildung und Kultur. Bildungsveranstaltungen sorgen für geistige Anregung in einem sozialen Umfeld, för- dern den intellektuellen Austausch und geben neue Denkanstöße und Impulse. Mo- derne Forschungen haben ergeben, dass der im Alter drohenden Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit durch mentale Aktivierung entgegengewirkt werden kann. Einige Hirnforscher sind davon überzeugt, dass durch verstärkte geistige Betätigung sogar das Risiko von Altersdemenz reduziert werden kann. Bildungsveranstaltungen, wie z.B. Bildungs- und Studienreisen, Vorträge, Kurse oder Führungen, werden in der Regel den Interessen entsprechend und unabhängig vom Alter besucht, dennoch gibt es einige Argumente, die für die Gestaltung eines speziellen Kultur- und Bildungsan- gebots für ältere Menschen sprechen. So finden z.B. nachmittägliche Theaterauffüh- rungen großen Zulauf bei den älteren Menschen. Verschiedene Aspekte hinsichtlich der Konzeption unterscheiden die Kurse für ältere Menschen von den allgemeinen Kursen der Erwachsenenbildung. Im Gegensatz zu Berufstätigen, die ein derartiges Angebot nur abends oder am Wochenende wahrnehmen können, können Kurse und Vorträge für Senioren zeitlich flexibel angeboten werden. Auch mehrtägige Veranstal- tungen unter der Woche lassen sich gut durchführen. Es bietet sich dabei an, die Kur- se projektähnlich und zeitlich überschaubar zu halten. Gleichzeitig sollten auch das Lebenswissen und der Erfahrungsschatz der Teilnehmer aktiv mit in die Kurse einbe- zogen werden. Oft werden in den Bildungsveranstaltungen auch alltagspraktische In- formationen übermittelt, die den Senioren bei ihrer Lebensführung helfen können. Zwi- schenzeitlich gibt es sogar Trainingsprogramme, die speziell auf die im Alter wichtigen Ressourcen ausgerichtet sind. Ein Beispiel dafür ist das Projekt LeA (Lebensqualität im Alter) der katholischen Erwachsenenbildung und Altenarbeit in bayerischen Bistü- mern, das für Menschen ab 55 Jahren konzipiert ist und die Bereiche Gedächtnistrai- ning, Bewegungstraining, Alltagsfähigkeiten und Lebenssinn miteinander kombiniert. Dieses Trainingsprogramm wird von speziell für dieses Programm ausgebildeten Gruppenleiterinnen angeboten.

6.2.2 Bestand an Bildungsangeboten im Landkreis Bamberg

Häufig werden im Rahmen von Seniorentreffen neben geselligem Beisammensein auch Bildungsangebote wie Vorträge oder Exkursionen organisiert. Das Programm der einzelnen Seniorentreffen kann in Tabelle A.7 im Anhang eingesehen werden. Im Fol- genden werden die wichtigsten Bildungsträger vorgestellt. Eine kartographische Abbil- dung zeigt zunächst die regionale Verteilung.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 102

Abb. 6.8: Anbieter von Seniorenbildung im Landkreis Bamberg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 103

Im Landkreis Bamberg wurden von verschiedenen Bildungsträgern 26 Angebote spe- ziell für Senioren gemeldet. Zusätzlich dazu gibt es sieben generationsübergreifende Bildungsveranstaltungen, die von so vielen Senioren besucht werden, dass sie von den Gemeinden im Zuge der Bestandserhebung ebenfalls genannt wurden. Auch die- se Angebote werden im vorliegenden Bericht berücksichtigt. Selbstverständlich neh- men Senioren auch am allgemeinen Kurs- und Vortragsangebot der Bildungsträger teil. So ist beispielsweise die Volkshochschule Bamberg-Land in allen Gemeinden ver- treten und organisiert ein regelmäßiges Veranstaltungsprogramm für die Landkreisbe- völkerung. Im Folgenden werden jedoch ausschließlich die von den Gemeinden als Bildungsangebote für Senioren gemeldeten Veranstaltungen einer genaueren Be- trachtung unterzogen.

Abb. 6.9: Seniorenbildungsveranstaltungen nach Trägerschaft

Katholische Träger sind mit elf Angeboten vertreten. Zehn Veranstaltungen finden un- ter kommunaler Trägerschaft statt. Fünf Bildungsangebote werden über einen Träger- verbund abgehalten. Dabei handelt es sich um das Gedächtnistraining „Silver Ager“, das von speziell geschulten TrainerInnen im Verbund mit kommunalen oder kirchli- chen Trägern angeboten wird. Private Träger organisieren vier Veranstaltungen. Spe- zielle Bildungsangebote für Senioren wurden über die Volkshochschule Bamberg- Land in zwei Gemeinden gemeldet. Der VdK bietet eine Bildungsveranstaltung für Se- nioren an.

Welche Träger im Einzelnen aktiv sind, ist in der Tab A.10 im Anhang aufgelistet.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 104

Abb. 6.10: Übersicht über die Inhalte der Seniorenbildungsveranstaltungen

Die Angebotspalette im Bereich Seniorenbildung ist sehr vielschichtig. Neun Angebote beinhalten allgemeine Informationsveranstaltungen oder Vorträge. Die Möglichkeit zu Gedächtnistraining wird den Senioren bei acht Veranstaltungen geboten. Kreativange- bote, wie beispielsweise Handarbeiten, Basteln oder Spielenachmittage, werden fünf- mal organisiert. Je drei Angebote finden sich im kulturellen Bereich. Zum einen fallen darunter literarische Veranstaltungen oder Filmabende, zum anderen sind das Ange- bote zum gemeinsamen Singen. Bei den drei Angeboten aus dem religiösen Bereich handelt es sich um einen Seniorengottesdienst und um Besinnungstage. Die beiden sonstigen Angebote sind ein EDV-Kurs der VHS und allgemeine Bildungsangebote einer Senioreninitiative.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 105

Abb. 6.11: Regelmäßige Angebote im Bereich Bildung nach Häufigkeit

14 Angebote finden mehrmals jährlich statt. Sieben Veranstaltungen werden einmal, zwei Veranstaltungen zwei- bis dreimal im Monat abgehalten. Das Gedächtnistraining der Silver Ager und die Aktivitäten im Rahmen von Stadtbüchereien finden mindestens einmal wöchentlich statt. Drei Angebote finden im Einjahresrhythmus statt.

Abb. 6.12: Regelmäßige Angebote im Bereich Bildung nach Teilnehmerzahl

Gut die Hälfte der Veranstaltungen hat eine Teilnehmerzahl von unter 20 Teilnehmern. Das verwundert nicht, da besonders Kursangebote auf eine überschaubare Teilneh- merzahl ausgerichtet sind. Knapp 30% der Veranstaltungen kommen auf eine Teil- nehmerzahl von 20 bis unter 40 Teilnehmer. Sechs Veranstaltungen haben 40 bis un- ter 60 Teilnehmer.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 106

Das Bewusstsein, wie wichtig es ist, Bildung und Kultur in das Programm von Senio- renveranstaltungen zu integrieren, ist bei vielen Veranstaltern in den einzelnen Ge- meinden vorhanden. So stehen bei den meisten Seniorentreffen neben geselligem Beisammensein regelmäßig Bildungsangebote und kulturelle Veranstaltungen auf dem Programm.

Auch die Kreismusikschule baut ihr Angebot für Erwachsene und Senioren aus. Sie öffnet sich damit z.B. für Eltern, die durch den Unterricht ihrer Kinder „auf den Ge- schmack gekommen“ sind, oder auch für Senioren, die sich nun den langjährigen Traum erfüllen, ein Instrument zu lernen oder alte Kenntnisse wieder aufzufrischen. Neben dem bereits etablierten Chor audida und einem Blockflötenkreis sind ab dem Schuljahr 2016/17 erstmals Seniorensingen (für Seniorenheime), eine Bläserklasse sowie Instrumental- und Gesangsunterricht für Erwachsene im Programm.

6.2.3 Bestand an Mehrgenerationenangeboten im Landkreis Bamberg

Ein weiteres Feld für eine aktive Integration von Senioren in das gesellschaftliche Mit- einander sind Mehrgenerationenangebote. Sie finden häufig statt im Austausch mit Kindertagesstätten, Schulen oder im Rahmen von Mehrgenerationentreffpunkten.

Abb. 6.13: Mehrgenerationenangebote im Rahmen von Kindertagesstätten und Schulen

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 107

Im Landkreis Bamberg haben ältere Menschen die Möglichkeit, sich als Leihgroßeltern für jüngere Kinder zu engagieren. Das Landratsamt organisiert und begleitet das Pro- jekt in Kooperation mit dem Bamberger Freiwilligenzentrum Carithek. In sieben Ge- meinden wird das Angebot in Anspruch genommen. Eine weitere Gelegenheit für Se- niorInnen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die jüngere Generation weiterzugeben, findet sich im Bereich Schule. So üben in sieben Gemeinden Leseomas und -opas mit Schulkindern gemeinsam Lesen. In vier Gemeinden helfen sie den Schulkindern auf ihrem Schulweg und in zwei Gemeinen unterstützen sie die Kinder beim Lernen. In der (Nach-)Mittagsbetreuung und auch beim Projekt „Kleine Entdecker“, das ebenfalls in Kooperation mit dem Bamberger Freiwilligenzentrum Carithek angeboten wird, sind in je einer Gemeinde ältere Menschen aktiv. Unter sonstige Angebote fallen ein Bastel- angebot und das Projekt „Junioren lernen von Senioren“, das in Buttenheim angebo- ten wird.

Umgekehrt engagieren sich auch jüngere Menschen für die BewohnerInnen von Seni- orenheimen. Die Kinder der Kindertagesstätten besuchen die älteren Menschen meist zu Festen oder jahreszeitlichen Feiern. Jugendliche organisieren häufig in Form von freiwilligen Arbeitsgruppen ein buntes Programm für die SeniorInnen. Das reicht von gemeinsamen Aktivitäten wie Basteln oder Kochen hin zu Theater- oder Musikauffüh- rungen.

Elf Gemeinden haben Kontakte zwischen Kindertagesstätten und Seniorenheimen gemeldet, in acht Gemeinden gibt es Kontakte zwischen Schule und Seniorenheimen. Acht Gemeinden äußerten Unterstützungsbedarf bei den Kontakten zwischen Jung und Alt, weitere acht Gemeinden beantworteten die Frage nach dem Wunsch nach Unterstützung mit „vielleicht“, vier Gemeinden brauchen explizit keine Unterstützung. Die übrigen Gemeinden haben keine Angaben zu Mehrgenerationenangeboten ge- macht.

Eine genaue Übersicht über die diesbezüglichen Angaben der einzelnen Gemeinden findet sich in Tabelle A.11 im Anhang. Die nachfolgende Karte zeigt, wie sich die An- gebote im Landkreis verteilen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 108

Abb. 6.14: Mehrgenerationenangebote im Landkreis Bamberg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 109

6.2.4 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf Bildungsangebote für Senioren

Um einen Überblick darüber zu bekommen, wie das Angebot an Bildungs- und Kultur- veranstaltungen im Landkreis Bamberg von den Senioren empfunden wird, wurden auch diesem Themenbereich im Rahmen der Seniorenbefragung eine Frage gewid- met (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.5.4). Die Bildungsangebote wurden mit einem Durchschnittswert von 3,7 relativ ungünstig beurteilt. Zwar schätzen mehr als ein Fünftel der Befragten das Angebot an Bildungsangeboten in ihrer Gemeinde als „gut“ oder „sehr gut“ ein, allerdings empfinden auch rund 31% der Senioren ein dies- bezügliches Defizit und vergaben die Noten „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Diese doch erheblichen Differenzen sind in erster Linie auf regionale Unterschiede zurückzu- führen, wie folgende Abbildung zeigt.

Abb. 6.15: Beurteilung der „Bildungsangebote für Senioren“ nach Versorgungs- regionen

Mittelwert

3,8 VR West 3,2 16,9 25,3 17,8 27,8 9,0

3,6 VR Nord 2,0 20,7 26,1 23,2 19,0 9,0

3,5 VR Ost 4,2 23,4 27,1 18,3 17,6 9,4

3,8 VR Süd 0,5 15,3 29,2 21,0 25,2 8,9

0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0%

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend

Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

Die kleinräumige Auswertung bezüglich der Bildungsangebote ergab, dass diese im Westen und Süden des Landkreises mit einem Wert von 3,8 deutlich schlechter be- wertet werden als im nördlichen und östlichen Landkreis, wo ein Durchschnittswert von 3,6 bzw. 3,5 resultiert.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 110

6.2.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Präventive Angebote im Bereich Bildung“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

Die Volkshochschule Bamberg-Land hat landkreisweit Standorte, spezielle Bildungs- veranstaltungen für Senioren wurden nur für zwei Gemeinden gemeldet. An den übri- gen Standorten können die älteren Menschen generationenübergreifend an den Kur- sen teilnehmen. Darüber hinaus werden 31 weitere Veranstaltungen im Rahmen der Seniorenbildung organisiert. Daneben werden über die Begegnungsstätten im Rah- men ihres Veranstaltungsprogramms Bildungsangebote realisiert. Laut Angaben der Veranstalter werden auch im Rahmen von Seniorentreffen vielerorts Vorträge und Ex- kursionen organisiert.

Dennoch bewerten vergleichsweise viele Senioren in der Seniorenbefragung die Bil- dungsangebote in ihren Gemeinden relativ ungünstig. Deshalb stellt sich auch für die- sen Bereich die Frage nach einer zielgerichteten, erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit, diese kann z.B. im Rahmen von Seniorentreffen erfolgen. Seniorentreffen bieten eine besondere Chance, kulturelle Angebote einem breiten Teilnehmerkreis niedrigschwel- lig zugänglich zu machen. Gleichzeitig kann ein hochwertiges Bildungs- und Kultur- programm auch Senioren ansprechen, die die Seniorentreffen bislang vielleicht nur selten besucht haben. Auch jüngere Senioren können so für die offene Seniorenhilfe interessiert werden und sich auf Wunsch auch aktiv einbringen. Grundsätzlich kann die Organisation von Bildungsangeboten durch eine stärkere Vernetzung bzw. durch die bessere Bekanntmachung von Bildungsangeboten in benachbarten Gemeinden und durch den Einsatz von zusätzlichen Fahrgelegenheiten erleichtert werden. Nur so gelingt es, weiter entfernt wohnende oder gehbehinderte ältere Menschen aus kleine- ren Gemeinden ohne geeignetes Programm in den Genuss dieser Veranstaltungen kommen zu lassen. Weiter können überregionale Veranstalter, wie z.B. kirchliche oder nicht-konfessionelle Bildungswerke, in Gemeinden ohne regelmäßiges Bildungsange- bot punktuell Bildungsveranstaltungen organisieren. In Kooperation mit der Senioren- beauftragten können die VHS-Außenstellen und andere Bildungsträger gezielt auf die Bedürfnisse der Senioren eingehen und nach Möglichkeit auch auf die Umsetzung der Angebote in barrierefreien Räumlichkeiten achten und dies dementsprechend im Vor- feld im Programm bekanntgeben.

Wie sich die Bildungsangebote auf die einzelnen Gemeinden verteilen, zeigt die nach- stehende Tabelle. Die Aufteilung erfolgt hierbei in Bildungsangebote und Mehrgenera- tionenangebote. Das Programm der Seniorenbegegnungsstätten und -treffen kann in den entsprechenden Tabellen A.6 und A.7 im Anhang eingesehen werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 111

Tab. 6.3: Übersicht über die „Präventiven Angebote im Bereich Bildung und Mehrgenerationenangebote“ in den Gemeinden Bildungsangebote Mehrgenerationenangebote Bevöl- Veranstal- Kontakte Kontakte kerung VHS: SeniorInnen Gemeinde tungen / Kita / Schule / ab Senioren- in Bildungs- Senioren- Senioren- 65 J. kurse Kita/Schule anbieter heim heim Memmelsdorf 1993 - 3/3    Hirschaid 1874 - 1/1 - - - Hallstadt 1622 - 2/2 -  - Strullendorf 1387 - -    Scheßlitz 1290 - 1/1 - - - Stegaurach 1208 - -    Bischberg 1181 - 1/1 - - - Litzendorf 1145 - 1/1    Burgebrach 1029 - 2/2  -  Schlüsselfeld 932 - - - - - Zapfendorf 897 - 3/3 -   Oberhaid 845 - 2/1 - - - Breitengüßbach 825 - -  - - Gundelsheim 794 - 1/1    Heiligenstadt 783 - 1/1 - - - Rattelsdorf 776 - - - - - Baunach 722 - - - - - Frensdorf 683 - - - - - Buttenheim 636 - -    Viereth-Trunstadt 548 - 3/1  - - Pommersfelden 452 - -   - Kemmern 451 - 2/1  - - Walsdorf 415 - - - - - Ebrach 403 - - - - - Reckendorf 347 1 1/1 -  - Altendorf 338 - - - - - Lisberg 323 - 1/1   - Schönbrunn 311 - 1/1  - - Pettstadt 292 - 2/1 - - - Burgwindheim 244 - 1/1 - - - Königsfeld 242 - 2/2 - - - Priesendorf 231 - - - - - Stadelhofen 231 - - - - - Lauter 190 1 - - - - Gerach 156 - - - - - Wattendorf 111 - - - - - Gesamt 25907 2 31/26 13 11 8 Quelle: Eigene Erhebung 2015

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Bei den Gemeinden mit mehr als 1.000 Personen ab 65 Jahren findet vor allem in Memmelsdorf ein vielfältiges Bildungsprogramm statt. Zwar wurden nur drei eigen- ständige Bildungsangebote gemeldet, aber über die Begegnungsstätte Mittendrin wird zweimal wöchentlich ein vielfältiges Programm organisiert. Darüber hinaus sind die Senioren in unterschiedlichen Mehrgenerationsangeboten engagiert. Das schlägt sich in der landkreisweit besten Beurteilung in Bezug auf Bildungsangebote nieder. In Hirschaid und Hallstadt finden ebenfalls Bildungsangebote statt. Die Senioren in Hallstadt bewerten das Angebot mit der zweitbesten Beurteilung. Auch hier finden ne- ben den gemeldeten Angeboten über die Begegnungsstätte im Seniorenheim monat- lich Bildungsveranstaltungen statt. Die Senioren in Hirschaid zeigten sich gerade noch zufrieden mit dem Bildungsangebot.

Die Senioren in Bischberg, Litzendorf und Burgebrach zeigten sich mit dem Bildungs- angebot zufrieden. Für Burgebrach wird dabei die landkreisweit viertbeste Bewertung abgegeben. Für alle Gemeinden wurden eigenständige Bildungsangebote gemeldet. In Stegaurach gibt es zwar kein eigenständiges Bildungsangebot, dennoch sind die Senioren über Mehrgenerationenangebote scheinbar so gut integriert, dass sie im Rahmen der Seniorenbefragung noch ein zufriedenstellendes Urteil abgeben. Strul- lendorf und Scheßlitz hingegen werden unterdurchschnittlich bewertet. In Strullendorf wurde zwar kein eigenständiges Bildungsangebot angegeben, die Senioren sind aber in Mehrgenerationenprojekten in Kindertagesstätten und Schulen aktiv und über das Mehrgenerationenhaus finden mehrmals wöchentlich Aktivitäten statt. Diese sollten unbedingt besser ins Bewusstsein der älteren Menschen gebracht werden und sollten ihren inhaltlichen Schwerpunkt über ein reines geselliges Beisammensein erweitern. In Scheßlitz sollten der Spielenachmittag der katholischen Kirche und die generationen- übergreifenden Angebote der VHS besser bekanntgemacht werden.

Bei den Gemeinden mit 500 bis unter 1.000 Personen ab 65 Jahren schneiden die größeren Gemeinden Gundelsheim und Breitengüßbach in der Seniorenbefragung überdurchschnittlich ab. Obwohl für Gundelsheim nur ein eigenständiges Bildungsan- gebot gemeldet wurde, decken die beiden Seniorenbegegnungsstätten mit ihrem tägli- chen Programm das Bildungsbedürfnis ihrer Senioren gut ab. Landkreisweit resultiert daher die drittbeste Bewertung. Für Breitengüßbach wurde überhaupt kein eigenstän- diges Bildungsangebot gemeldet, dennoch sind die Senioren diesbezüglich zufrieden. Da die Senioren sowohl in Bezug auf die Veranstaltungen als auch in Bezug auf das Vereinsangebot landkreisweit mit am zufriedensten waren, lässt das darauf schließen, dass in deren Programm ausreichend Bildungsangebote integriert sind. Anders liegt der Sachverhalt in Zapfendorf, dort wird das Bildungsangebot trotz drei gemeldeter Veranstaltungen nur unterdurchschnittlich eingestuft. Hier sollte vor allem die Gemein- debücherei, die bereits als Veranstaltungsort für Seniorenbildung gemeldet wurde, noch bekannter machen. In Heiligenstadt wurden über die Senioren-Initiative 60plus

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Bildungsveranstaltungen gemeldet, da im Rahmen der Seniorenbefragung dennoch eine nur gerade ausreichende Bewertung erfolgt, müssen diese Angebote noch bes- ser bekanntgemacht werden. In Rattelsdorf sollte aufgrund der unterdurchschnittlichen Bewertung durch die Senioren ein eigenständiges Bildungsangebot organisiert wer- den. Oberhaid wurde noch durchschnittlich bewertet, da der Durchschnittswert aber nur eine ausreichende Zufriedenheit der Senioren wiedergibt, sollte von den bereits aktiven Trägern ein Augenmerk auf Bildung gelegt werden.

Bei den etwas kleineren Gemeinden dieser Kategorie mit zwischen 500 und 750 Per- sonen ab 65 Jahren liegt Baunach mit dem landkreisweit achten Platz weit vorn. Hier scheinen die Senioren gut in das allgemeine Veranstaltungsangebot integriert zu sein, denn es wurde keine explizite Seniorenbildungsveranstaltung angegeben. Auch für Frensdorf und Buttenheim wurden keine Bildungsveranstaltungen gemeldet, das schlägt sich allerdings in einer unterdurchschnittlichen Bewertung in der Seniorenbe- fragung nieder. Vor allem in Frensdorf sollte aufgrund der repräsentativen Zusatzbe- fragung auf das Bedürfnis der Senioren reagiert werden. Es bietet sich die Volkhoch- schule als Bildungsträger an. In Buttenheim könnten die bereits stattfindenden monat- lichen Mehrgenerationentreffen in der Villa Hagen ihr Programm dementsprechend erweitern und einem größeren Teilnehmerkreis bekannt machen. In Viereth-Trunstadt werden über das Seniorenbüro Bildungsveranstaltungen organisiert, da über die Seni- orenbefragung dennoch nur eine unterdurchschnittliche Bewertung resultiert, sollten diese noch mehr ins Bewusstsein der Senioren gebracht werden.

Bei den kleineren Gemeinden mit weniger als 500 Personen ab 65 Jahren wurden von acht Gemeinden eigenständigen Seniorenbildungsveranstaltungen angegeben, in drei von diesen Gemeinden leben weniger als 250 Senioren. Von den etwas größeren Gemeinden mit 250 bis 500 Senioren wurden Kemmern, Pettstadt und Schönbrunn überdurchschnittlich bewertet. Trotz zweier Angebote wird Reckendorf nur knapp durchschnittlich bewertet, hier sollten die Angebote noch bekannter gemacht werden. Das Gleiche gilt für Lisberg. Denn obwohl dort mehrmals jährlich Vorträge organisiert werden, resultiert eine stark unterdurchschnittliche Bewertung. Walsdorf hingegen landet auch ohne eigenständige Bildungsangebote im knapp zufriedenstellenden Be- reich. Ebrach und Altendorf bieten ebenfalls keine eigenständigen Bildungsveranstal- tungen, hier zeigen sich die Senioren allerdings unzufrieden. Das Gleiche gilt für die kleinsten Gemeinden mit weniger als 250 Senioren. Für sie alle resultiert eine stark unterschiedliche Bewertung. In Burgwindheim, in Königsfeld und in Lauter wurden zwar Angebote gemeldet, sie scheinen den Senioren jedoch nicht ausreichend be- wusst zu sein. Die Träger von bestehenden Seniorentreffen sollten deshalb Bildungs- themen in ihr Programm mit aufnehmen und in regelmäßigen Abständen in Zusam- menarbeit mit Bildungsträgern vor Ort oder gemeindeübergreifend Veranstaltungen organisieren.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 114

Tab. 6.4: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Präventive Ange- bote im Bereich Bildung“ Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Grundsätzliche Empfehlungen Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Bil- - Gemeinden dungsangebote für ältere Menschen, z.B. im Rah- - Träger von Senioren- men von Seniorentreffen. veranstaltungen in den einzelnen Ge- meinden Gemeinsame Durchführung von Bildungsveran- - Volkshochschulen staltungen über Gemeindegrenzen hinaus. - Bildungsträger bzw. Bildungswerke Kooperation der Seniorenbeauftragten mit den - Seniorenbeauftragte VHS-Außenstellen und anderen Bildungsträgern - Volkshochschule (Austausch über Bedarfe etc.). - Bildungsträger kontinuierlich Organisation von Fahr- und Begleitdiensten. Kennzeichnung der Angebote, die in barrierefreien - Träger von Senioren- Räumlichkeiten (inkl. Toiletten) stattfinden, in den veranstaltungen in Programmen der Bildungsträger. Nach Möglichkeit den einzelnen Ge- Ausbau der Angebote in barrierefreien Räumlich- meinden keiten. - Volkshochschulen Punktuelle Bildungsveranstaltungen mit - Bildungsträger bzw. überregionalen Veranstaltern, wie z.B. kirchlichen Bildungswerke oder nicht-konfessionellen Bildungswerken. Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg In größeren und mittleren Gemeinden ohne Bil- dungsangebote für Senioren und mit einer unter- Träger von Senioren- durchschnittlichen Bewertung in der Seniorenbe- veranstaltungen in kurz- fragung sollte ein entsprechendes Angebot ge- - Rattelsdorf bis schaffen werden, wenn möglich über bereits aktive - Frensdorf mittelfristig Träger oder die vor Ort ansässigen Außenstellen - Buttenheim der Volkshochschule. Träger von Senioren- In Gemeinden, in denen ein Bildungsangebot für veranstaltungen in Senioren existiert, die in der Seniorenbefragung - Strullendorf aber dennoch unterdurchschnittlich bewertet wur- - Scheßlitz den, sollte eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit für - Zapfendorf kurz- bereits vorhandene Angebote stattfinden. - Heiligenstadt bis - Viereth-Trunstadt mittelfristig In größeren Gemeinden sollte zusätzlich überprüft - Reckendorf werden, ob durch eine Erweiterung der Ange- - Lisberg botspalette auf andere Träger der Teilnehmerkreis - Burgwindheim erweitert werden kann. - Königsfeld - Lauter Träger von Senioren- veranstaltungen in In kleineren Gemeinden, in denen das Bildungsan- - Ebrach gebot in der Seniorenbefragung unterdurchschnitt- - Altendorf kurz- lich bewertet wurde, sollten Bildungsangebote in - Priesendorf bis die vorhandenen Seniorentreffen integriert werden, - Stadelhofen mittelfristig möglichst in Zusammenarbeit mit den regionalen - Gerach Bildungsträgern. - Wattendorf Bildungsträger/-werke

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7. Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“

7.1 Allgemeine Vorbemerkungen

In den letzten Jahren haben die Diskussionen zum Thema „Bürgerschaftliches Enga- gement“ in der Öffentlichkeit stark zugenommen. Nicht zuletzt deshalb wird seit dem Jahr 1999 im Auftrag der Bundesregierung unter dem Namen „Freiwilligensurvey“ eine repräsentative Studie durchgeführt, die im Abstand von fünf Jahren wiederholt wird. Zusätzlich zu den Ergebnissen für die Jahre 1999, 2004 und 2009 liegen jetzt auch die Ergebnisse für das Jahr 2014 vor. Danach ist der Anteil der freiwillig Engagierten unter der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren zwischen 1999 und 2014 von 34% auf 43,6% um 10%-Punkte angestiegen (vgl. Freiwilligensurvey 2014, S. 15ff.). Auch unter der älteren Bevölkerung ist ein Anstieg festzustellen. So lag der Anteil der ehrenamt- lich Engagierten im Jahre 2014 in der Altersgruppe der ab 65-Jährigen bei 34% und ist damit gegenüber 2009 um fast 5%-Punkte angestiegen. Damit hat sich der Trend der letzten Jahre fortgesetzt, seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1999 ist der Anteil der Engagierten ab 65 Jahren um 11%-Punkte angestiegen. Ein weiteres Ergebnis des Freiwilligensurveys 2014 ist, dass mittlere und höhere Altersgruppen eine ähnlich ho- he Engagementbereitschaft aufweisen und erst ab 75 Jahren eine Verringerung fest- zustellen ist. Es lässt sich also vermuten, dass ältere Menschen ihr Engagement erst bei eigenen gesundheitlichen Einschränkungen reduzieren. (Vgl. Freiwilligensurvey 2014, S. 93ff.).

Ältere Menschen sind eine zunehmend unentbehrliche Stütze als freiwillige Helfer, da sie aufgrund ihrer zeitlichen Kapazitäten und ihrer langjährigen Erfahrungen auf vielfäl- tige Weise eingesetzt werden können. Das trifft sowohl auf generationsübergreifende Tätigkeiten, wie z.B. in Mehrgenerationenhäusern, als auch auf seniorenspezifische Angebote im Bereich Freizeitgestaltung oder auf nachbarschaftliche Hilfen zu. In ge- nau diesen Bereichen sind sie aber auch selbst Adressaten von ehrenamtlicher Unter- stützung. Denn der Wunsch der älteren Menschen, so lange wie möglich in den eige- nen vier Wänden wohnen bleiben zu können, kann nur realisiert werden, solange der Alltag daheim zu bewältigen ist. Im besten Fall kann bei zunehmender Hilfebedürftig- keit auf Familienmitglieder oder auf weiter gespannte private Netzwerke, wie Ver- wandtschaft oder Freundeskreis, zurückgegriffen werden; im Allgemeinen werden or- ganisierte Hilfsdienste jedoch immer wichtiger.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 116

Eine Möglichkeit der organisierten Hilfe auf ehrenamtlicher Basis sind die sogenann- ten „Nachbarschaftshilfen“. Hier unterstützen ehrenamtliche Helfer die älteren Men- schen bei der Haushaltsführung, sie erledigen Einkäufen und Besorgungen und be- gleiten sie auch zu Arztbesuchen. Wichtig neben all diesen Erledigungen sind das persönliche Gespräch und die gemeinsame Zeit mit den älteren Menschen. Besuchs- dienste sind eine besondere Form nachbarschaftlicher Unterstützung, die sich um ein- same oder kranke ältere Menschen kümmern. Sie sind insbesondere bei alleinleben- den älteren Menschen wichtig, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und daher nicht von Angeboten wie Seniorenbegegnungsstätten oder Seniorentreffen profitieren kön- nen. Viele Vereine oder Sozial- und Wohlfahrtsverbände organisieren für ihre Mitglie- der Geburtstags- oder Krankenhausbesuche. Auch innerhalb der Pfarreien ist es meist üblich, die älteren Menschen zu besuchen oder ihre Geburtstage zu feiern.

Eine besondere Organisationsform für nachbarschaftliche Hilfen bieten „Seniorenge- nossenschaften“. Die Hilfen werden dabei für einen geringen Stundensatz angeboten, in der Regel ist dafür eine Mitgliedschaft erforderlich. Den Helfenden wird ihr Anteil am Stundensatz entweder ausbezahlt oder sie können ihn als Zeitwert auf einem eigenen Konto ansparen, um bei (späterer) eigener Hilfebedürftigkeit darauf zurückgreifen zu können.

Darüber hinaus profitieren aber auch ältere Menschen, die bereits in stationären Ein- richtungen leben, von bürgerschaftlichem Engagement. Vor allem Freizeitangebote oder Besuchs- und Begleitdienste werden häufig von ehrenamtlichen Mitarbeitern übernommen. Gleichzeitig unterstützen diese die Hauptamtlichen bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und machen so häufig ein vielfältiges Angebot erst möglich.

7.2 Bestand an ehrenamtlichem Engagement im Landkreis Bamberg

Die folgende kartographische Abbildung gibt einen Überblick über das ehrenamtliche Engagement, das im Landkreis Bamberg im Rahmen der in der Bestandserhebung angegebenen Nachbarschaftshilfen, Besuchsdienste und stationären Einrichtungen geleistet wird.

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Abb. 7.1: Bürgerschaftliches Engagement in den Nachbarschaftshilfen, Be- suchsdiensten, stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten im Landkreis Bamberg

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7.2.1 Ehrenamtliches Engagement im Bereich Nachbarschaftshilfen und Be- suchsdienste

Für den Landkreis Bamberg wurden 18 Nachbarschaftshilfen mit 223 ehrenamtlichen Mitarbeitern gemeldet. Sie waren im Laufe des letzten Jahres für rund 650 Personen tätig. Darüber hinaus befindet sich eine Nachbarschaftshilfe im Aufbau. Die genauen Angaben zu den einzelnen Nachbarschaftshilfen können der Tabelle A.12 im Anhang entnommen werden. Überwiegend werden folgende Hilfen angeboten:

 Hauswirtschaftliche Hilfen (Putzen, Einkaufen etc.)  Fahrdienste (z.B. zum Arzt)  Begleitdienste (z.B. Spaziergänge)  Besuchsdienste  Freizeitgestaltung (z.B. Vorlesen)

Die folgende Abbildung zeigt die Verteilung der Nachbarschaftshilfen einschließlich der Nachbarschaftshilfen, die sich in der Aufbauphase befindet, nach ihrer Träger- schaft.

Abb. 7.2: Nachbarschaftshilfen nach Trägerschaft

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Wie die Abbildung zeigt, bieten sechs Nachbarschaftshilfen ihre Dienste unter kirchli- cher Trägerschaft an, fünf Nachbarschaftshilfen laufen über kommunale Träger. Je drei Nachbarschaftshilfen werden von Vereinen bzw. privaten Trägern organisiert. Un- ter sonstige Träger wurden die Nachbarschaftshilfe einer Stiftung und eine Nachbar- schaftshilfe subsumiert, die sich noch im Aufbau befindet und aller Voraussicht nach von einem Trägerverbund organisiert wird.

Darüber hinaus konnten im Landkreis Bamberg 35 Besuchsdienste eruiert werden. Insgesamt haben in den Besuchsdiensten 187 ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Lau- fe des letzten Jahres über 1.837 Senioren besucht. In der folgenden Abbildung wer- den die Besuchsdienste hinsichtlich ihrer Trägerschaft näher betrachtet.

Abb. 7.3: Besuchsdienste nach Trägerschaft

15 Besuchsdienste werden von kirchlichen Trägern organisiert, 12 davon unter katho- lischer, zwei unter evangelischer und eine unter gemeinsamer Trägerschaft. Sieben Besuchsdienste organisiert der VdK. Unter kommunaler Trägerschaft laufen fünf Be- suchsdienste. Von Vereinen und Trägerverbünden werden je drei Besuchsdienste or- ganisiert. Private Besuchsdienste wurden zwei gemeldet. Die genauen Angaben be- züglich der Trägerschaft, der Zielgruppen sowie der Anzahl der MitarbeiterInnen und der Anzahl der Nutzer sind aus der Tabelle A.13 im Anhang abzulesen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 120

7.2.2 Ehrenamtliches Engagement im stationären Bereich

Im stationären Bereich sind in 21 der 23 zur Verfügung stehenden Einrichtungen ins- gesamt 294 ehrenamtliche MitarbeiterInnen tätig. Sie unterstützen die Hauptamtlichen und sind vor allem mit den Schwerpunkten Freizeitgestaltung, Besuchsdienste, Be- treuung und Begleitung sowie Mithilfe bei der Organisation von Veranstaltungen aktiv. Wie sich ihre Einsatzfelder aufteilen, zeigt die folgende Abbildung.

Abb. 7.4: Ehrenamtliche Einsatzbereiche in den stationären Einrichtungen

In 18 stationären Einrichtungen arbeiten Ehrenamtliche im Bereich Freizeitgestaltung. Das schließt Aktivitäten wie Vorlesen, gemeinsames Singen und Spielen genauso ein wie das gesellige Beisammensein. Eine wichtige Aufgabe, die die Hauptamtlichen in ihrem Alltag ganz konkret entlastet, ist die Mithilfe bei Veranstaltungen. Dieser Bereich gehört in neun Einrichtungen zum Betätigungsfeld von Ehrenamtlichen. Gemeinsame Spaziergänge werden in fünf Einrichtungen mit Hilfe von ehrenamtlichem Engagement abgedeckt. Besuchsdienste und Betreuungsaufgaben leisten Ehrenamtliche genauso wie religiöse Angebote in jeweils vier Einrichtungen. Begleitdienste werden in drei Ein- richtungen von Ehrenamtlichen übernommen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 121

7.3 Ergebnisse der Seniorenbefragung in Bezug auf bürgerschaftliches Engagement

Aufgrund der Seniorenbefragung konnte festgestellt werden, dass im Landkreis Bam- berg mehr als ein Fünftel der Senioren ehrenamtlich aktiv ist. Die folgende Abbildung zeigt, in welchen Bereichen die Senioren ehrenamtlich tätig sind.

Abb. 7.5: Ehrenamtliche Tätigkeit nach Bereichen

Vereine/Verbände 42,2%

Kirchen 31,4%

Wohlfahrtsverbände 17,2%

77,5% 22,5% ehrenamtl. tätig 11,3% Gemeinde

7,8% VdK

sonstige 13,7%

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% Mehrfachnennungen Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

Wie die Abbildung zeigt, sind die Senioren vor allem in Vereinen bzw. Verbänden oder der Kirche ehrenamtlich aktiv. Für diese beiden Bereiche ergibt sich ein Anteilswert von mehr als 42% beziehungsweise 31%. Dahinter rangieren mit gut 17% die Wohl- fahrtsverbände, gefolgt von den Gemeinden mit rund 11%. Beim Sozialverband VdK sind dagegen weniger als 8% tätig.

Den Senioren wurde außerdem noch die Zusatzfrage gestellt, ob sie sich vorstellen könnten, in Zukunft eine (weitere) ehrenamtliche Tätigkeit zu übernehmen. Etwa 17% der Befragten bejahten dies. Anhand dieser Angaben lässt sich im Landkreis Bamberg auf ein großes, noch nicht genutztes Potential im Bereich des Ehrenamtes schließen. Umgerechnet auf alle Senioren im Landkreis Bamberg sind das mehr als 4.300 Per- sonen, die sich vorstellen können ein (weiteres) Ehrenamt zu übernehmen (vgl. Senio-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 122

renpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.1.3).

Weiter konnten die Senioren im Rahmen der Seniorenbefragung ihre Einschätzung der nachbarschaftlichen Hilfen im Landkreis abgeben. Für die Kategorie „Nachbar- schaftshilfen“ wurde ein Durchschnittswert von 2,6 erzielt, wobei es zu berücksichtigen gilt, dass dennoch beinahe 12% der befragten Senioren das Angebot als mangelhaft oder ungenügend bewerteten. Der Bereich „Besuchsdienste“ wurde mit einem Durch- schnittswert von 3,3 deutlich ungünstiger bewertet, weshalb dieser Bereich in folgen- der Abbildung nach Versorgungsregionen differenziert dargestellt wird.

Abb. 7.6: Beurteilung der „Besuchsdienste“ nach Versorgungsregionen

Mittelwert

3,5 VR West 4,3 27,0 26,1 16,0 15,0 11,7

3,2 VR Nord 8,1 30,6 24,9 16,4 13,2 6,7

3,2 VR Ost 6,2 34,2 24,9 14,7 10,4 9,7

3,5 VR Süd 3,8 25,3 26,0 16,3 16,3 12,4

0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0%

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend

Quelle: Seniorenbefragung von MODUS - Sozialforschung 2015

In den Versorgungsregionen Nord und Ost fallen die Bewertungen der Besuchsdienste mit 3,2 überdurchschnittlich aus. Jedoch bewerten in beiden Versorgungsregionen jeweils knapp ein Fünftel der Senioren das Angebot an Besuchsdiensten als „mangel- haft“ oder „ungenügend“. In den Versorgungsregionen West und Süd wird das Ange- bot an Besuchsdiensten als unterdurchschnittlich bewertet (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Ergebnisse der Senioren- befragung, Kap. 2.5.5).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 123

7.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Bürgerschaftli- ches Engagement“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bam- berg

Nach den Ergebnissen der Bestandserhebung engagieren sich im Landkreis Bamberg in Nachbarschaftshilfen, Besuchsdiensten und stationären Einrichtungen und ambu- lanten Diensten insgesamt 753 ehrenamtliche Helfer für ältere Menschen. Wie sich die Mitarbeiter auf die einzelnen Einsatzbereiche verteilen, zeigt die folgende Abbildung.

Abb. 7.7: Ehrenamtliche Mitarbeiter nach Einsatzbereichen

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 124

Vor den konkreten Maßnahmenempfehlungen auf der Ebene der einzelnen Gemein- den sollen wiederum einige grundlegende Empfehlungen stehen. Besonders wichtig für ein langfristiges Engagement ist eine umfassende fachliche Betreuung und Bera- tung. Diese kann auch in überregionalen Fortbildungen beispielsweise über die Senio- renakademie Bayern erfolgen. Je intensiver fachliche Betreuung und Unterstützung für die ehrenamtlichen Helfer angeboten werden, umso langfristiger bleibt deren Motivati- on bestehen. Durch Schulungen können auch die Seniorenbeauftragten der Gemein- den noch besser auf ihre Rolle als Vermittler von ehrenamtlichen Hilfen vorbereitet und für neue Engagementfelder sensibilisiert werden.

Ein Beitrag zur Würdigung des ehrenamtlichen Engagements im Landkreis Bamberg ist die Einführung der Bayerischen Ehrenamtskarte. Mit dieser landkreisweit gültigen Ehrenamtskarte haben die ehrenamtlich Tätigen die Möglichkeit bei den teilnehmen- den Partnern, z.B. Gaststätten, Geschäften oder Dienstleistern, Vergünstigungen oder Freikarten zu bekommen. Darüber hinaus gibt es auch Ermäßigungen in manchen Einrichtungen des Freistaates Bayerns oder in anderen Landkreisen, die sich diesem Projekt angeschlossen haben. Damit wird ihr ehrenamtlicher Einsatz anerkannt und honoriert. Weiter ehrt der Landkreis Bamberg Personen oder Gruppen, die sich mit ihrem bürgerschaftlichem Engagement besonders verdient gemacht haben.

Grundsätzlich ist auch darauf zu achten, dass die Vermittlung und Organisation von Ehrenamtlichen möglichst zentral, am besten trägerübergreifend und landkreisweit, ablaufen sollten. Denn je problemloser Interessenten Informationen einholen und An- gebote überblicken können, umso zielgerichteter können offene Stellen besetzt wer- den. Im Landkreis Bamberg wird diesem Bedürfnis seit 2003 mit der Gründung des Freiwilligenzentrums CariThek entsprochen. Als Ansprechpartner sowohl für engagier- te Bürger als auch für Anbieter von nachbarschaftlichen Hilfen übernimmt das Freiwil- ligenzentrum eine wichtige und zentrale Funktion im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements in Stadt und Landkreis.

Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der nachbarschaftlichen und ehrenamtlichen Hilfen auf Gemeindeebene, um zusätzlich zur landkreisweiten Betrachtung auch für die einzelnen Gemeinden konkrete Maßnahmenempfehlungen zur Weiterentwicklung des „Bürgerschaftlichen Engagements“ formulieren zu können.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 125

Tab. 7.1: Übersicht über das „Bürgerschaftliche Engagement“ in den Gemeinden

Anzahl der Ehrenamtlich engagierte Personen in … Bevöl- vorhandenen … Gemeinde kerung ab 65 J- Nachbar- Besuchs- Nachbar- Besuchs- stationären ambulanten schaftshilfen dienste schaftshilfen diensten Einrichtungen Diensten Memmelsdorf 1993 2 1 21 3 33 Hirschaid 1874 1 1 13 6 22 14 Hallstadt 1622 2 - 44 - 30 5 Strullendorf 1387 1 2 20 18 6 Scheßlitz 1290 - 1 - 4 13 20 Stegaurach 1208 - 1 - 6 20 Bischberg 1181 1 1 10 1 8 Litzendorf 1145 1 1 1 8 9 Burgebrach 1029 1 - 2 - 20 9 Schlüsselfeld 932 - 1 - 2 12 Zapfendorf 897 1 1 2 10 2 Oberhaid 845 1 - 40 - 4 Breitengüßbach 825 - 1 - 9 20 Gundelsheim 794 1 1 13 10 10 Heiligenstadt 783 1 - 10 - 40 Rattelsdorf 776 1 - 22 - - Baunach 722 - 1 - 11 20 Frensdorf 683 - 1 - - - Buttenheim 636 - 1 - 19 20 Viereth-Trunstadt 548 1 - 4 - - Pommersfelden 452 - - - - - Kemmern 451 1 3 1 10 - Walsdorf 415 - 1 - 9 - Ebrach 403 - 5 - 16 5 Reckendorf 347 - 1 - 12 - 1 Altendorf 338 - 1 - 1 - Lisberg 323 - - - - - Schönbrunn 311 1 1 6 4 - Pettstadt 292 - - - - - Burgwindheim 244 - 5 - 8 - Königsfeld 242 - - - - - Priesendorf 231 1 - 14 - - Stadelhofen 231 - 1 - 1 - Lauter 190 - 1 - 7 - Gerach 156 - 1 - 10 - Wattendorf 111 - - - - - Gesamt 25907 18 35 223 185 294 49 Quelle: Eigene Erhebung 2015

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In den Gemeinden mit mehr als 1.000 Personen ab 65 Jahren werden fast überall Nachbarschaftshilfen angeboten, in Memmelsdorf und Hallstadt sogar jeweils zwei. Die Gemeinden Memmelsdorf, Bischberg, Litzendorf und Burgebrach, in denen es sowohl Nachbarschaftshilfen als auch Besuchsdienste gibt, liegen bei der Bewertung der Nachbarschaftshilfen im vorderen Drittel des Landkreises und auch bei der Bewer- tung der Besuchsdienste zeigten sich die Senioren zufrieden. In Hallstadt werden scheinbar auch Besuchsdienste durch die Nachbarschaftshilfen sehr gut abgedeckt, denn auch ohne eigenständigen Besuchsdienst geben die Senioren diesbezüglich die landkreisweit beste Bewertung ab. Für Scheßlitz und Stegaurach wurden je ein Be- suchsdienst und keine eigenständige Nachbarschaftshilfe gemeldet. Dennoch stufen die Senioren das Angebot auch hier zufriedenstellend ein. In Strullendorf dagegen sollte das nachbarschaftliche Hilfsangebot des Mehrgenerationenhauses noch be- kannter gemacht werden, da die Bewertung der Nachbarschaftshilfen hier sehr unter- durchschnittlich ausfällt. Dabei sollte unbedingt auf den über das Mehrgenerationen- haus angebotenen Besuchsdienst aufmerksam gemacht werden, da auch die Be- suchsdienste von den Senioren sehr unterdurchschnittlich bewertet werden. Das Glei- che gilt für Hirschaid, trotz der Hirschaider Ehrenamtsbörse unter katholischer Träger- schaft resultiert eine unterdurchschnittliche Bewertung. Die Öffentlichkeitsarbeit sollte deshalb noch intensiviert werden.

In der Kategorie der Gemeinden mit 500 bis unter 1.000 Personen ab 65 Jahren werden von den größeren Gemeinden mit mehr als 750 älteren Menschen mit Aus- nahme von Schlüsselfeld und Breitengüßbach überall nachbarschaftliche Hilfen ange- boten und dementsprechend überdurchschnittlich bewertet. In Rattelsdorf und Heili- genstadt sollten die Besuchsdienste, die über die Nachbarschaftshilfen angeboten werden, bekannter gemacht werden, da die Senioren dieses Angebot unterdurch- schnittlich einschätzen. In Breitengüßbach beurteilen die Senioren die nachbarschaft- liche Unterstützung auch ohne ein organisiertes Angebot gut, während Schlüsselfeld im letzten Drittel der Landkreisgemeinden eingestuft wird. Angesichts der Größe der Gemeinde sollte hier auf das Bedürfnis der Senioren mit dem Aufbau eines nachbar- schaftlichen Netzwerkes reagiert werden. Von der Johanniter Unfallhilfe wurden dies- bezüglich bereits Planungen angestellt. Diese sollten möglichst realisiert werden. Da- bei sollten auch Besuchsdienste mit angeboten werden, da auch diesbezüglich ein Defizit geäußert wurde. Da sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche bereits Freizeitangebote für ihre Senioren anbieten und zwei Seniorenbeauftragte vor Ort aktiv sind, bieten sich gemeinsame, trägerübergreifende Planungen an. In Zapfen- dorf, das auch unterdurchschnittlich bewertet wurde, wird aktuell bereits eine Nach- barschaftshilfe aufgebaut, dabei sollte das geplante Besuchsdienstangebot unbedingt umgesetzt werden, um auch hier der unterdurchschnittlichen Bewertung entgegenzu- wirken.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 127

Bei den etwas kleineren Gemeinden dieser Kategorie bietet Viereth-Trunstadt eine Nachbarschaftshilfe an und wird demensprechend überdurchschnittlich bewertet. Das gleiche gilt für Baunach, wenngleich hier die nachbarschaftliche Unterstützung nicht in einem eigens organisierten Rahmen stattfindet. In Viereth-Trunstadt muss allerdings der Besuchsdienst, der über die Nachbarschaftshilfe angeboten wird, noch bekannter gemacht werden, denn diesbezüglich resultiert eine unterdurchschnittliche Bewertung. Ebenfalls unterdurchschnittliche Bewertungen ergeben sich in Frensdorf. Da hier zwar ein Besuchsdienst, aber noch kein nachbarschaftliches Unterstützungsangebot vor- handen ist und die Befragung zudem repräsentativ ist, sollte auf das Bedürfnis der Senioren reagiert werden. Sinnvoll wäre mit einer Neubesetzung der derzeit vakanten Seniorenvertretung einen Ansprechpartner für Hilfesuchende und ehrenamtliche Hel- fer zu schaffen. Für Buttenheim ergeben sich ein durchschnittlicher Wert für die Be- suchsdienste und ein unterdurchschnittlicher Wert für die Nachbarschaftshilfen. Da über die Hager Villa bereits generationsübergreifende Veranstaltungen organisiert werden und dort neben der Seniorenbeauftragten eine weitere Ansprechpartnerin für Senioren zur Verfügung steht, sollte deren Vermittlungsfunktion den Senioren noch bewusster gemacht werden.

In Gemeinden mit weniger als 500 Personen ab 65 Jahren gibt es in der Regel be- deutend weniger Angebote an organisierten nachbarschaftlichen Hilfen. Aus diesem Grund verdient die Nachbarschaftshilfe Helfende Hände der Gemeinde in Priesendorf besondere Anerkennung. In Kemmern wird ein Einkaufsservice aufgebaut und in Schönbrunn ist über die Seniorenhilfe Schönbrunn ebenfalls eine Nachbarschaftshilfe im Aufbau. Die Nachbarschaftshilfe in Priesendorf sollte jedoch noch stärker ins Be- wusstsein der Senioren gebracht werden, denn im Rahmen der Seniorenbefragung resultieren sowohl für die Nachbarschaftshilfe als auch für die Besuchsdienste hintere Ränge. Auch für Schönbrunn ergeben sich unterdurchschnittliche Werte, deshalb ist der Aufbau der Nachbarschaftshilfe sehr zu begrüßen. Die Senioren in Kemmern be- urteilen die nachbarschaftlichen Hilfsdienste überdurchschnittlich, vermissen aber Be- suchsdienste. Die drei bereits aktiven Besuchsdienste sollten deshalb noch bekannter gemacht werden. In beiden Bereichen überdurchschnittlich bewertet wurde Walsdorf. Für den Bereich Nachbarschaftshilfen trifft dies auch auf Wattendorf zu, hier resultiert der landkreisweit beste Wert. Die restlichen Gemeinden dieser Kategorie erreichen in Bezug auf Nachbarschaftshilfen unterdurchschnittliche Werte. Da sich diese Werte im zufriedenstellenden Bereich bewegen, kann angesichts der Größe der Gemeinden von Maßnahmenempfehlungen abgesehen werden. Hinsichtlich der Besuchsdienste, die insgesamt schlechter bewertet werden, muss unterschieden werden zwischen Ge- meinden, deren vorhandene Besuchsdienste scheinbar zu wenig bekannt sind oder nur einen Teil der Senioren betreuen, und Gemeinden, für die keine Besuchsdienste gemeldet wurden. Ebrach und Burgwindheim bieten je fünf Besuchsdienste an, diese sollten bekannt gemacht werden, da beide Gemeinden im hinteren Drittel der Bewer-

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tung landen. Das Gleiche gilt für die Gemeinden mit je einem Besuchsdienst, Recken- dorf, Altendorf, Stadelhofen, Lauter und Gerach. Die übrigen Gemeinden ohne Be- suchsdienst, Pommersfelden, Lisberg, Pettstadt und Königsfeld, verfügen alle über Seniorenbeauftragte, deren Vermittlungsfunktion auch für Senioren mit Besuchs- wunsch gelten sollte. Für Wattendorf wurde die Neubesetzung eines Seniorenvertre- ters bereits empfohlen, dieser sollte sich bei Bedarf auch um Besuchsdienste küm- mern.

Tab. 7.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ – Teil 1 Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Grundsätzliche Empfehlungen Fachliche Betreuung und Beratung sowie Un- terstützung durch Fortbildungsmaßnahmen, Landkreis Bamberg in auch überregional (Seniorenakademie Bay- Zusammenarbeit mit dem ern). Freiwilligenzentrum Schulung von Seniorenbeauftragten hinsicht- CariThek und den vor- lich ihrer Vermittlungsfunktion im Bereich handenen Trägern im nachbarschaftliche Hilfen, besonders auch Bereich der Seniorenhilfe hinsichtlich neuer Engagementfelder. CariThek, Gemeinden Vermittlung und Beratung von interessierten kurzfristig (z.B. Seniorenbeauftrag- Senioren im bürgerschaftlichen Engagement. und te), kontinuierlich Nachbarschaftshilfen Träger im Bereich der Akzeptanz und Anerkennung bürgerschaftli- Seniorenhilfe, chen Engagements. Gemeinden, Landkreis Bamberg Ermunterung von Unternehmen zum bürger- schaftlichen Engagement im Bereich Senioren Unternehmen (z.B. finanziell, personell, Sachmittel, flexible Arbeitszeitregelungen).

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Tab. 7.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ – Teil 2 Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg In größeren Gemeinden, in denen bisher kei- Vorhandene Träger im Be- ne organisierten nachbarschaftlichen Hilfen reich der Seniorenhilfe in: kurz- bis vorhanden sind, sollte ein entsprechendes - Schlüsselfeld mittelfristig Angebot mit integriertem Besuchsdienst auf- - Frensdorf gebaut werden.

Gemeinden, die trotz einer organisierten Vorhandene Träger im Be- Nachbarschaftshilfe diesbezüglich unter- reich der Seniorenhilfe in: durchschnittlich bewertet wurden, sollten ihr - Hirschaid kurzfristig Angebot noch besser bekannt machen und - Strullendorf evtl. auf andere Träger ausweiten (wenn mög- - Priesendorf lich ohne verpflichtende Mitgliedschaft).

Vorhandene Träger im Be- reich der Seniorenhilfe in: Gemeinden, die trotz vorhandener Besuchs- - Kemmern dienste diesbezüglich unterdurchschnittlich - Ebrach bewertet wurden, sollten ihr Angebot noch - Reckendorf kurzfristig besser bekannt machen und evtl. auf andere - Altendorf Träger ausweiten (wenn möglich ohne ver- - Burgwindheim pflichtende Mitgliedschaft). - Stadelhofen - Lauter - Gerach Gemeinden mit organisierten Nachbarschafts- hilfen, die in Bezug auf Nachbarschaftshilfen Vorhandene Träger im Be- überdurchschnittlich, hinsichtlich Besuchs- reich der Seniorenhilfe in: dienste aber unterdurchschnittlich bewertet - Heiligenstadt kurzfristig wurden, sollten besser bekannt machen, dass - Rattelsdorf die Nachbarschaftshilfen auch Besuchsdiens- - Viereth-Trunstadt te anbieten. Mittlere und kleinere Gemeinden ohne organi- sierte Nachbarschaftshilfen, die diesbezüglich Vorhandene Träger im Be- unterdurchschnittlich bewertet wurden, aber reich der Seniorenhilfe in: kurzfristig bereits über Ansprechpersonen für Senioren - Buttenheim verfügen, sollten deren Vermittlungsfunktion noch besser bekannt machen. Mittlere und kleinere Gemeinden ohne Be- Vorhandene Träger im Be- suchsdienste, die diesbezüglich unterdurch- reich der Seniorenhilfe in: schnittlich bewertet wurde, aber bereits über - Pommersfelden kurzfristig Ansprechpersonen für Senioren verfügen, - Lisberg sollten deren Vermittlungsfunktion noch bes- - Pettstadt ser bekannt machen. - Königsfeld

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 130

8. Handlungsfeld „Pflege und Betreuung“

8.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Da es sich beim Handlungsfeld „Pflege und Betreuung“ um das umfangreichste Hand- lungsfeld im Rahmen des „Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes“ handelt, wurde hierfür im Rahmen der Seniorenhilfeplanung für den Landkreis Bamberg ein eigener Bericht erstellt. Dieser Bericht enthält für alle Bereiche der Pflege ausführliche Be- standsanalysen und fundierte Bedarfsermittlungen (vgl. Seniorenpolitisches Gesamt- konzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG), so dass es an dieser Stelle ausreicht, nur die wichtigsten Ergebnisse zusam- menzufassen.

8.2 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Ambulante Pflege“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

Im Landkreis Bamberg stehen 18 ambulante Pflegedienste mit insgesamt 314 Mitar- beiterInnen zur Verfügung. Beim größten Teil der MitarbeiterInnen handelt es sich um gelernte Pflegekräfte. Insgesamt sind in den ambulanten Diensten 189 gelernte Pfle- gekräfte beschäftigt. Umgerechnet auf Vollzeitäquivalente resultiert daraus eine Zahl von 125,2 gelernten Pflegekräften, was einem Anteilswert von 66,5% entspricht (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Be- darfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 2.1.3).

Nach den Ergebnissen der Bedarfsermittlung wären unter Berücksichtigung der örtli- chen Gegebenheiten zum Stichtag 31.12.2013 im Landkreis Bamberg zwischen 98,2 und 181,9 Pflegekräfte im Bereich der ambulanten Pflege notwendig gewesen, um eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen. Der Bestand an Pflegekräften liegt damit näher am Mindest- als am Maximalbedarf. Es kann somit im Landkreis Bamberg derzeit zwar nicht von einer sehr guten, aber von einer ausreichenden Versorgung im Bereich der ambulanten Pflege ausgegangen werden (vgl. Seniorenpolitisches Ge- samtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 6.1.3).

Zusätzlich zu diesem Ist-Soll-Vergleich wurde eine Bedarfsprognose bis zum Jahr 2033 durchgeführt. Da danach davon auszugehen ist, dass zukünftig eine wesentlich größere Zahl an Pflegekräften notwendig sein wird als heute, kann bei einer Gesamt- betrachtung des Landkreises Bamberg nicht von einer langfristig abgesicherten Be- darfsdeckung im Bereich der ambulanten Pflege ausgegangen werden (vgl. Senioren- politisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermitt- lung nach Art. 69 AGSG, Kap. 6.1.4).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 131

Um die Versorgungssituation darüber hinaus auch kleinräumig beurteilen zu können, wurden auch für die verschiedenen Versorgungsregionen jeweils eine aktuelle Be- darfsermittlung und eine Bedarfsprognose bis zum Jahr 2033 durchgeführt. Die fol- gende Abbildung zeigt zunächst die Bedarfsentwicklung in der Versorgungsregion West.

Abb. 8.1: Entwicklung des Bedarfs an ambulanten Pflegekräften in der Versor- gungsregion West bis zum Jahr 2033

Bedarfsentw icklung der am bulanten Pflegekräfte bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion West Vollzeitpflegekräfte 70 66,0 Maximalbedarf

61,2 60

51,7

50

43,2

40 Mindestbedarf 36,5 34,1 38,2 35,1

30 29,4 29,1

23,9 20 Bestand zum 19,8 18,4 31.12.2013

10

0

2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 jeweils 31.12. .... 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032

Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Wie die Abbildung zeigt, lag der in der Versorgungsregion West zum 31.12.2013 fest- gestellte Bestand an ambulanten Pflegekräften mit einem Wert von 29,4 Vollzeitstellen nur geringfügig unter dem ermittelten Maximalbedarf von 34,1. Dennoch wird der er- mittelte Mindestbedarf Ende des Jahres 2025 den derzeitigen Bestandswert erreichen. Es ist in der Versorgungsregion West somit mittel- bis langfristig eine Aufstockung der ambulanten Pflegekräfte notwendig. Im Jahr 2033 werden nach der durchgeführten Bedarfsprognose voraussichtlich 38,2 bis 66,0 Vollzeitstellen für Pflegekräfte notwen- dig sein, um den Bedarf in dieser Region vollständig abdecken zu können. Um das derzeit bestehende ambulante Versorgungsniveau aufrechterhalten zu können, ergibt sich daraus die Notwendigkeit einer Aufstockung der Pflegekräfte um ungefähr eine Vollzeitstelle pro Jahr.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 132

Eine andere Situation besteht in der Versorgungsregion Nord. Hier liegt der derzeitige Bestand nur um 6,4 Vollzeitstellen über dem Mindestbedarf und der ambulante Pfle- gebedarf wird in dieser Versorgungsregion in den nächsten Jahren voraussichtlich relativ stark ansteigen, wie folgende Abbildung zeigt.

Abb. 8.2: Entwicklung des Bedarfs an ambulanten Pflegekräften in der Versor- gungsregion Nord bis zum Jahr 2033

Bedarfsentw icklung der am bulanten Pflegekräfte bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Nord Vollzeitpflegekräfte 120 Maximalbedarf 117,3 110

107,8 100

90,7 90

80

77,0 70 67,8 Mindestbedarf 65,9 61,7 61,7 60

51,1 50 42,7 39,7 40

35,9 33,3 30 Bestand zum 31.12.2013 20

10

0 jeweils 31.12. .... 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032

Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Nach der durchgeführten Bedarfsprognose werden in der Versorgungsregion Nord im Jahr 2020 bereits mindestens 42,7 bis 77,0 Vollzeitstellen für ambulante Pflegekräfte notwendig sein und damit wird der aktuelle Bestandswert bereits überschritten.

Bis 2033 wird sich der Bedarf voraussichtlich auf mindestens 67,8 bis 117,3 Vollzeit- stellen für ambulante Pflegekräfte erhöhen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer Aufstockung der ambulanten Pflegekräfte um rund zwei Vollzeitstellen pro Jahr. Da in dieser Region der Bestand derzeit näher am ermittelten Mindest- als am Maximalbe- darf liegt, ist hier eine etwas stärkere Personalaufstockung um rund drei Vollzeitstellen pro Jahr zu empfehlen, um in dieser Region langfristig eine durchschnittliche Bedarfs- deckung zu erreichen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 133

Eine ähnliche Situation besteht in der Versorgungsregion Ost. Auch hier liegt der der- zeitige Bestand näher am ermittelten Mindest- als am Maximalbedarf und der ambu- lante Pflegebedarf wird in dieser Versorgungsregion in den nächsten Jahren voraus- sichtlich auch relativ stark ansteigen, wie folgende Abbildung zeigt.

Abb. 8.3: Entwicklung des Bedarfs an ambulanten Pflegekräften in der Versor- gungsregion Ost bis zum Jahr 2033

Bedarfsentw icklung der am bulanten Pflegekräfte bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Süd Vollzeitpflegekräfte 90

78,4 80 Maximalbedarf

73,0

70

63,8

60 55,7

48,9 50 46,6 45,3 Mindestbedarf 41,8

40 36,0

31,1 30,9 30

26,6 25,1 20 Bestand zum 31.12.2013

10

0 jeweils 31.12. .... 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032

Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Nach der durchgeführten Bedarfsprognose werden in dieser Versorgungsregion im Jahr 2020 bereits mindestens 30,9 bis 55,7 Vollzeitstellen für ambulante Pflegekräfte notwendig sein und bis 2033 wird sich der Bedarf voraussichtlich auf mindestens 45,3 bis 78,4 Vollzeitstellen für ambulante Pflegekräfte erhöhen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer Aufstockung der ambulanten Pflegekräfte um mindestens eine Vollzeitstelle pro Jahr. Da auch in dieser Region der Bestand derzeit näher am ermit- telten Mindest- als am Maximalbedarf liegt, ist auch hier eine etwas stärkere Perso- nalaufstockung um rund zwei Vollzeitstellen pro Jahr zu empfehlen, um in dieser Re- gion langfristig eine durchschnittliche Bedarfsdeckung zu erreichen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 134

Eine ähnliche Situation besteht in der Versorgungsregion Süd. Auch hier liegt der der- zeitige Bestand näher am ermittelten Mindest- als am Maximalbedarf und der ambu- lante Pflegebedarf wird in dieser Versorgungsregion in den nächsten Jahren voraus- sichtlich ebenfalls relativ stark ansteigen, wie folgende Abbildung zeigt.

Abb. 8.4: Entwicklung des Bedarfs an ambulanten Pflegekräften in der Versor- gungsregion Süd bis zum Jahr 2033

Bedarfsentw icklung der am bulanten Pflegekräfte bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Ost Vollzeitpflegekräfte 100

90 83,7 Maximalbedarf

80 76,3

70

62,4

60

51,3 50 Mindestbedarf 48,3 43,0 39,5 43,7 40

35,2 30 25,0 28,4

23,4 20 21,4 Bestand zum 31.12.2013

10

0 jeweils 31.12. .... 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Wie bereits festgestellt, lag der Bestand am 31.12.2013 in der Versorgungsregion Süd nur um 3,6 Pflegekräfte über dem festgestellten Mindestbedarf. Nach der durchgeführ- ten Bedarfsprognose werden in dieser Versorgungsregion im Jahr 2020 bereits min- destens 28,4 bis 51,3 Vollzeitstellen für ambulante Pflegekräfte notwendig sein und damit wird der aktuelle Bestandswert bereits überschritten.

Bis 2033 wird sich der Bedarf voraussichtlich auf mindestens 48,3 bis 83,7 Vollzeitstel- len für ambulante Pflegekräfte erhöhen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer Aufstockung der ambulanten Pflegekräfte um rund eineinhalb Vollzeitstellen pro Jahr. Da in dieser Region der Bestand derzeit näher am ermittelten Mindest- als am Maxi- malbedarf liegt, ist hier eine etwas stärkere Personalaufstockung um rund zweieinhalb Vollzeitstellen pro Jahr zu empfehlen, um in dieser Region langfristig eine durch- schnittliche Bedarfsdeckung zu erreichen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 135

Auf quantitativer Ebene ist im Bereich der ambulanten Pflege also vor allem im Norden und Süden des Landkreises ein Ausbau notwendig, um den zukünftig zu erwartenden Anstieg des ambulanten Pflegebedarfs bewältigen zu können. Zusätzlich sind jedoch auch auf der qualitativen Ebene einige generelle Maßnahmenempfehlungen zu formu- lieren.

Zum einen wurden im Rahmen der Bestandsaufnahme von den Praktikern im Bereich der ambulanten Seniorenhilfe die mangelnden Kooperationsstrukturen kritisiert. Auf dieses Problem wird in Kap. 10 des vorliegenden Berichtes ausführlich eingegangen.

Bezüglich des zweiten Problembereichs im ambulanten Sektor zeigte sich bei den Praktikern im Bereich der Seniorenhilfe im Landkreis Bamberg ebenfalls eine hohe Übereinstimmung. So wiesen mit einem Anteilswert von 62% fast zwei Drittel der be- fragten Anbietervertreter auf ein Defizit im Bereich der gerontopsychiatrischen ambu- lanten Betreuung hin (vgl. Abb. A.1). Hierzu ist es allerdings notwendig, entsprechend ausgebildetes Fachpersonal in den ambulanten Diensten zu beschäftigen. Die Finan- zierung von derartigem Fachpersonal ist jedoch auch nach Einführung der Pflegever- sicherung nur unzureichend abgesichert. Zwar wurde aufgrund der in den letzten Jah- ren durchgeführten Pflegereformen die Finanzierung von gerontopsychiatrischen Leis- tungen verbessert (vgl. Kap. 9.1), inwieweit diese Maßnahme jedoch dazu führt, dass gerontopsychiatrische Leistungen von den ambulanten Diensten auch qualifiziert durchgeführt werden, bleibt zunächst dahingestellt. Bisher fehlt es in den meisten am- bulanten Diensten im Landkreis Bamberg noch an entsprechend ausgebildetem Per- sonal. Wie aus der aktuellen Bestandserhebung hervorgeht, trifft dies bisher nur auf fünf der 189 Pflegekräfte in den ambulanten Diensten und damit auf weniger als 3% des ambulanten Pflegepersonals im Landkreis Bamberg zu. Hier besteht somit ein deutlicher Nachholbedarf.

Ähnlich sieht es in den Bereichen der Prävention und Rehabilitation aus. Auch diese Bereiche wurden durch die durchgeführte Pflegereform nochmals gestärkt, damit die im Pflegeversicherungsgesetz formulierte Hinwirkungspflicht der Pflegekassen dahin- gehend verwirklicht werden kann,...  dass „frühzeitig alle geeigneten Maßnahmen der Prävention ... eingeleitet werden, um den Eintritt von Pflegebedürftigkeit zu vermeiden“ (vgl. § 5 Abs. 4 SGB XI),  „auch nach Eintritt der Pflegebedürftigkeit ... Leistungen der Rehabilitation in vol- lem Umfang einzusetzen und darauf hinzuwirken, die Pflegebedürftigkeit zu über- winden, zu mindern sowie eine Verschlimmerung zu verhindern“ sind (vgl. § 5 Abs. 6 SGB XI).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 136

Bisher hat sich diese Gesetzeslage aber im ambulanten Bereich noch nicht ausrei- chend niedergeschlagen. Die beiden dargestellten Problembereiche müssen deshalb im Sinne der qualitativen Weiterentwicklung der ambulanten Pflege weiterhin themati- siert werden.

Als kurzfristige Maßnahme sollten die Fortbildungsmöglichkeiten der beschäftigten Pflegefachkräfte im Bereich der Rehabilitation und der gerontopsychiatrischen Betreu- ung ausgebaut werden. Wie die Bestandsaufnahme gezeigt hat, macht der Bereich der Fort- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen in den ambulanten Diensten im Landkreis Bamberg derzeit 2,5% der Nettoarbeitszeit – also nur rund 40 Stunden der Jahresarbeitszeit – aus. Dies ist in Anbetracht der vielfältigen Aufgaben, die auf die Pflegefachkräfte in verstärktem Maße zukommen, zu wenig, um der schwierigen Auf- gabe in qualitativ hochwertiger Art und Weise gerecht werden zu können. Wenn man also den im Pflegeversicherungsgesetz formulierten Grundsatz „ambulant vor statio- när“ ernsthaft verfolgen will, gilt es alle Bemühungen der ambulanten Dienste im prä- ventiven Bereich (aktivierende Pflege, Reha-Maßnahmen etc.) und im gerontopsychi- atrischen Bereich zu unterstützen.

In folgender Tabelle werden die Maßnahmenempfehlungen zur quantitativen und qua- litativen Weiterentwicklung des Handlungsfeldes „Ambulante Pflege“ abschließend zusammengefasst.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 137 137

Tab. 8.1: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Ambulante Pflege“

Empfehlungen zur quantitativen Weiterentwicklung der ambulanten Pflege

Ziele und Maßnahmen VR West VR Nord VR Ost VR Süd Realisierungszeitraum

Ausbau auf 125,9 bis 227,2 Pflegekräfte 23,9 bis 43,2 42,7 bis 77,0 30,9 bis 55,7 28,4 bis 51,3 bis Ende 2020

Ausbau auf 151,4 bis 268,6 Pflegekräfte 29,1 bis 51,7 51,1 bis 90,7 36,0 bis 63,8 35,2 bis 62,4 bis Ende 2025

Ausbau auf 182,3 bis 318,3 Pflegekräfte 35,1 bis 61,2 61,7 bis 107,8 41,8 bis 73,0 43,7 bis 76,3 bis Ende 2030

Ausbau auf 199,6 bis 345,4 Pflegekräfte 38,2 bis 66,0 67,8 bis 117,3 45,3 bis 78,4 48,3 bis 83,7 bis Ende 2033

Empfehlungen zur qualitativen Weiterentwicklung der ambulanten Pflege

Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit Realisierungszeitraum

Stärkere Unterstützung aller präventiven Maßnahmen im Pflegekassen, Krankenkassen kurzfristig und Bereich der ambulanten Pflege (therapeutische Maß- kontinuierlich nahmen, aktivierende Pflege, Reha-Maßnahmen) Beibehaltung des Investitionskostenzuschusses zur nachhaltigen Stärkung des Grundsatzes ambulant vor Landkreis kontinuierlich stationär. Überprüfung und ggf. Anpassung der Qualitäts- kriterien Evaluation des Weiterbildungsbedarfs für ambulante Landkreis, Anbieter ambulanter Pflege, De- Dienste (insbesondere Gerontopsychiatrie und Bera- menzinitiative (ggf. im Rahmen eines Run- kurzfristig tungskompetenz) den Tisches Pflege mit der Stadt Bamberg)

Ausbau der Weiterbildungsangebote bei Bedarf (z.B. Pflegekassen, Demenzinitiative kurzfristig Grundlagenseminar Demenz)

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 138

8.3 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Tagespflege“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

Für den teilstationären Bereich wurde im Landkreis Bamberg ein Bestand von 97 Ta- gespflegeplätzen ermittelt (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 2.2.2.2). Auf- grund der Ergebnisse der örtlichen Bedarfsermittlung ist im Landkreis Bamberg ein Bestand von mindestens 19 bis maximal 74 Plätze bedarfsnotwendig. Es zeigte sich somit, dass der Bestand bereits über dem Maximalbedarf liegt. Wenn man den Land- kreis Bamberg als Ganzes betrachtet, kann derzeit somit von einer sehr guten Versorgung im Bereich der Tagespflege ausgegangen werden (vgl. Seniorenpoliti- sches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 6.2.2.2).

Auch aufgrund der kleinräumigen Analyse bestätigte sich die gute Versorgung im Be- reich der Tagespflege, denn zum Stichtag 31.12.2013 stand einschließlich der Tages- pflegeplätze in den stationären Einrichtungen in allen Versorgungsregionen des Land- kreises Bamberg eine den ermittelten Maximalbedarf übersteigende Zahl an Tages- pflegeplätzen zur Verfügung.

Auch wenn man ausschließlich die Plätze in den Tagespflegeeinrichtungen betrachtet, sieht es im Landkreis Bamberg sehr gut aus. So liegt der Bestand an Tagespflegeplät- zen in den Versorgungsregionen West und Ost fast in der Höhe des ermittelten Maxi- malbedarfs, in der Versorgungsregion Süd sogar darüber und auch in der Versor- gungsregion Nord liegt der Platzbestand in den Tagespflegeeinrichtungen näher am ermittelten Maximalbedarf als am Mindestbedarf.

Aufgrund der kleinräumigen Bedarfsermittlung kann somit festgestellt werden, dass im Bereich der Tagespflege zum 31.12.2013 in allen Versorgungsregionen des Landkrei- ses Bamberg bereits mehr Tagespflegeplätze vorhanden waren, als rechnerisch für die Bevölkerung in diesen Regionen notwendig wären, so dass hier auch ein aufgrund der zu erwartenden Erhöhung der Inanspruchnahme im Bereich der Tagespflege auf- tretender Zusatzbedarf mittel- bis langfristig abgefangen werden kann. Um diese Aus- sage überprüfen zu können, wurden zusätzlich für die einzelnen Regionen Bedarfs- prognosen durchgeführt. Die folgende Abbildung zeigt zunächst die zu erwartende Bedarfsentwicklung in der Versorgungsregion West.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 139

Abb. 8.5: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an Tagespflegeplätzen in der Versorgungsregion West bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der Tagespflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion West Plätze 30 Maximalbedarf 27

25 24 3 23 Planungen 21 20 9 19 Plätze in stationären 17 Einrichtungen 16

15 14

12 10 Mindestbedarf 8 7 5 6 Plätze in 4 5 Tagespflege- 4 einrichtungen

0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 jeweils 31.12. .... Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Wie die Abbildung zeigt, wird der Bedarf im Bereich der Tagespflege in der Versor- gungsregion West in den nächsten Jahren relativ stark ansteigen und zwar bis zum Jahr 2020 auf fünf bis 17 und bis zum Jahr 2033 auf acht bis 27 Plätze. In der Versor- gungsregion West standen einschließlich der Tagespflegeplätze in den stationären Einrichtungen zum Stichtag 31.12.2013 insgesamt 21 Plätze zur Verfügung.

Wie die Bedarfsprognose zeigt, reichen diese Plätze aus, um den Bedarf in dieser Re- gion auch langfristig sehr gut abzudecken. Dennoch wurden Anfang 2014 im Diakonie- Seniorenzentrum „Hephata“ in Schlüsselfeld drei Tagespflegeplätze eingerichtet und der Bestand in der Versorgungsregion West damit auf insgesamt 24 Plätze erhöht. Diese Maßnahme lässt sich allerdings insofern rechtfertigen, dass die bisher beste- henden Tagespflegeplätze alle im Nordosten der Versorgungsregion West angesiedelt sind und Schlüsselfeld am gegenüberliegenden Ende der Versorgungsregion liegt. Trotz der zahlenmäßigen „Überversorgung“ dieser Versorgungsregion im Bereich der Tagespflege konnte somit die wohnortnahe Versorgung mit Tagespflegeplätzen ver- bessert werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 140

In der Versorgungsregion Nord stehen einschließlich der Tagespflegeplätze in den stationären Einrichtungen derzeit 28 Tagespflegeplätze zur Verfügung. Wie die aktuel- le Bedarfsermittlung gezeigt hat, reichen die hier vorhandenen Plätze aus, um den Bedarf in dieser Region vollständig abzudecken. Inwieweit dies auch in Zukunft noch der Fall sein wird, zeigen die Ergebnisse der Bedarfsprognose für diese Versorgungs- region.

Abb. 8.6: Entwicklung des Bedarfs an Tagespflegeplätzen in der Versorgungs- region Nord bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der Tagespflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Nord Plätze 50 46 Maximalbedarf

45 41 40

35 35 31 30 29 28 9 25 Plätze in 25 stationären Einrichtungen 20 19

15 Mindestbedarf 14 10 12 Plätze in 10 9 Tagespflege- 8 einrichtungen 5 6

0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 jeweils 31.12. .... Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Wie bereits festgestellt, lag der Bestand an Tagespflegeplätzen in der nördlichen Ver- sorgungsregion am 31.12.2013 bereits leicht über dem ermittelten Maximalbedarf. Nach den Ergebnissen der durchgeführten Bedarfsprognose wird sich der Bedarf an Tagespflegeplätzen in dieser Region allerdings in den nächsten Jahren erhöhen, und zwar auf neun bis 31 Plätze bis zum Jahr 2020 und bis zum Jahr 2033 voraussichtlich auf 14 bis 46 Plätze. Es kann also trotz der zu erwartenden Bedarfssteigerung davon ausgegangen werden, dass mit dem derzeitigen Bestand von 28 Tagespflegeplätzen in der nördlichen Versorgungsregion der regionale Bedarf im Bereich der Tagespflege auch mittel- bis langfristig noch ausreichend abgedeckt werden kann.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 141

In der östlichen Versorgungsregion des Landkreises Bamberg stehen einschließlich der Tagespflegeplätze in den stationären Einrichtungen bereits 21 Plätze zur Verfü- gung. Die aktuelle Bedarfsermittlung hat hier einen Bedarf von maximal 19 Tagespfle- geplätzen ergeben. Die zu erwartende Bedarfsentwicklung bis zum Jahr 2033 zeigt die folgende Abbildung.

Abb. 8.7: Entwicklung des Bedarfs an Tagespflegeplätzen in der Versorgungs- region Ost bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der Tagespflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Ost Plätze 35 32 Maximalbedarf

30 30

26

25 24 21 21 20 6 Plätze in stationären 19 Einrichtungen

15 15

10 Mindestbedarf 10 9 7 6 5 5 Plätze in 5 Tagespflege- einrichtungen

0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 jeweils 31.12. .... Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Nach der durchgeführten Bedarfsprognose wird sich auch in der Versorgungsregion Ost in den nächsten Jahren die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen ab 75 Jahren als Hauptzielgruppe der Tagespflege kontinuierlich erhöhen. Dementsprechend ergibt sich auch für den Bereich der Tagespflege ein ansteigender Bedarf. Aufgrund der Be- darfsprognose sind bis zum Jahr 2020 zwischen sechs und 24 Plätze und langfristig zwischen zehn und 32 Plätze notwendig, um den Tagespflegebedarf der Bevölkerung in dieser Region abzudecken. Es ist also auch in der Versorgungsregion Ost davon auszugehen, dass mit dem derzeitigen Bestand der regionale Bedarf im Bereich der Tagespflege auch langfristig ausreichend abgedeckt werden kann.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 142

In der Versorgungsregion Süd standen einschließlich der Tagespflegeplätze in den stationären Einrichtungen zum Stichtag 31.12.2013 insgesamt 27 Tagespflegeplätze zur Verfügung. Wie die aktuelle Bedarfsermittlung gezeigt hat, reichen auch die hier vorhandenen Plätze aus, um den regionalen Bedarf vollständig abzudecken. Die fol- gende Abbildung zeigt die Entwicklungen in dieser Versorgungsregion.

Abb. 8.8: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an Tagespflegeplätzen in der Versorgungsregion Süd bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der Tagespflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Süd Plätze 60 58 31 55

50 48 Planungen 21 45

40

35 32 Maximalbedarf 30 28 27 2 25 Plätze in 25 stationären 24 Einrichtungen 20 20 Plätze in 18 15 Tagespflege- 16 einrichtungen 10 Mindestbedarf 9 8 5 7 5 4 5 0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 jeweils 31.12. .... Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Wie bereits festgestellt, lag der Bestand an Tagespflegeplätzen in der Versorgungsre- gion Süd am 31.12.2013 bereits über dem ermittelten Maximalbedarf. Nach den Er- gebnissen der Bedarfsprognose wird sich der Bedarf an Tagespflegeplätzen in dieser Region allerdings in den nächsten Jahren erhöhen, und zwar auf fünf bis 20 Plätze bis zum Jahr 2020 und bis zum Jahr 2033 voraussichtlich auf neun bis 32 Plätze. Trotz der zu erwartenden Bedarfssteigerung kann aber davon ausgegangen werden, dass mit dem Bestand von 27 Tagespflegeplätzen in der Region Süd der regionale Bedarf im Bereich der Tagespflege auch mittel- bis langfristig gut abgedeckt werden kann.

Insgesamt zeigt die quantitative Analyse allerdings deutlich, dass im Landkreis Bam- berg auch kleinräumig betrachtet mittlerweile eine derart gute flächendeckende Ver- sorgung im Bereich der Tagespflege erreicht werden konnte, so dass mittel- bis lang-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 143

fristig voraussichtlich sogar ein großer Teil des demographiebedingten Bedarfsanstie- ges abgedeckt werden kann. Dieser Punkt wurde in der Expertenrunde intensiv disku- tiert, wobei verschiedene Experten aufgrund ihrer Erfahrungen das gute bzw. bedarfs- deckende Angebot infrage stellten. Deshalb empfiehlt die Expertenrunde, auch wegen des Grundsatzes "ambulant vor stationär", einen weiteren wohnortnahen Ausbau von Tagespflegeangeboten.

Bei der Beurteilung der Versorgung im Bereich der Tagespflege sind jedoch neben der Flächendeckung auch einige andere wichtige Aspekte zu beachten. Wie die bisheri- gen Analysen deutlich zeigen, ist eine gute Auslastung von Tagespflegeeinrichtungen am schnellsten zu erreichen, wenn die Tagespflege an einen bereits vorhandenen ambulanten Dienst angebunden wird, da hier die potentiellen Nutzer ohnehin bereits zum Kundenstamm gehören. Dieser Aspekt sollte bei einem zukünftigen Ausbau im Bereich der Tagespflege berücksichtigt werden.

Neben der Tagespflege bieten in den letzten Jahren einige Träger ambulanter Dienste „Tagesbetreuungsangebote“ an. Die Abrechnung dieser Angebote erfolgt als soge- nannte „niederschwellige Betreuungsleistung für Menschen mit eingeschränkter All- tagskompetenz“ auf der Basis des § 45 b SGB XI. Grundsätzlich sind hier zwei Mög- lichkeit der Betreuung zu unterscheiden: Entweder die Pflegebedürftigen werden in einer regelmäßigen Betreuungsgruppe außer Haus versorgt oder es findet eine Be- treuung in der vertrauten häuslichen Umgebung dieser Personen statt, weshalb derar- tige Angebote auch oft als „mobile Tagesbetreuung“ bezeichnet werden. Auch im Landkreis Bamberg haben in den letzten Jahren einige ambulante Dienste derartige Angebote aufgebaut. Wie im Kapitel 9.2.2 des vorliegenden Berichtes ausführlich er- läutert, darf die „mobile Tagespflege bzw. Tagesbetreuung“ allerdings nicht als Ersatz der klassischen Tagespflege gesehen werden, sondern eher als niederschwelliges Ergänzungsangebot im Niedrigpreisbereich. Sie hat aber für bestimmte Zielgruppen durchaus ihre Berechtigung und sollte daher im Landkreis Bamberg neben dem „klas- sischen Tagespflegeangebot“ weiter ausgebaut werden.

Danach ergeben sich die in folgender Tabelle zusammengefassten Maßnahmenemp- fehlungen zur quantitativen und qualitativen Weiterentwicklung des Handlungsfeldes „Tagespflege“.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 14 4 144

Tab. 8.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Tagespflege“

Empfehlungen zur quantitativen Weiterentwicklung der Tagespflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen VR West VR Nord VR Ost VR Süd zeitraum

Ausbau auf 25 bis 92 Tagespflegeplätze 5 bis 17 Plätze 9 bis 31 Plätze 6 bis 24 Plätze 5 bis 20 Plätze bis Ende 2020

Ausbau auf 29 bis 104 Tagespflegeplätze 6 bis 19 Plätze 10 bis 35 Plätze 7 bis 26 Plätze 7 bis 24 Plätze bis Ende 2025

Ausbau auf 35 bis 122 Tagespflegeplätze 7 bis 23 Plätze 12 bis 41 Plätze 9 bis 30 Plätze 8 bis 28 Plätze bis Ende 2030

Ausbau auf 40 bis 137 Tagespflegeplätze 8 bis 27 Plätze 14 bis 46 Plätze 10 bis 32 Plätze 9 bis 32 Plätze bis Ende 2033

Empfehlungen zur qualitativen Weiterentwicklung der Tagespflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Schaffung wohnortnaher Angebote der Tagespflege oder Träger der vorhandenen ambulanten kurz- bis adäquater Betreuungsformen. Pflegedienste mittelfristig

Verringerung des Kostendefizits beim Transport der Pflegekassen, Bezirk, Landkreis kurzfristig Pflegebedürftigen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 145

8.4 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Kurzzeitpflege“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

Da im Landkreis Bamberg keine eigenständige Kurzzeitpflegeeinrichtung existiert, hängt die Bedarfsdeckung im Bereich der Kurzzeitpflege sehr stark von der Versor- gungssituation im Bereich der vollstationären Pflege ab. Die Bestandserhebung in den stationären Einrichtungen hat zudem gezeigt, dass insgesamt nur acht Plätze ganzjäh- rig zur Verfügung stehen, während die stationären Einrichtungen insgesamt 91 „einge- streute“ Plätze zeitweise für die Kurzzeitpflege anbieten, wenn freie Plätze in den Ein- richtungen vorhanden sind. Damit würde sich der Bestand im Optimalfall auf maximal 99 Kurzzeitpflegeplätze erhöhen, wenn die „zeitweise eingestreuten“ Kurzzeitpflege- plätze in die Betrachtungen einbezogen werden (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkon- zept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 2.2.3.2).

Da bei der Bedarfsermittlung für den Landkreis Bamberg ein Mindestbedarf von 41 und ein Maximalbedarf von 65 Kurzzeitpflegeplätzen resultierten, liegt der Bestand der ganzjährigen Kurzzeitpflegeplätze deutlich unter dem ermittelten Mindestbedarf. Ein- schließlich der „zeitweise eingestreuten“ Plätze ergibt sich allerdings ein Bestand, der deutlich über dem ermittelten Maximalbedarf liegt. Insgesamt gesehen, kann im Land- kreis Bamberg damit nur unter der Bedingung, dass etwa die Hälfte der „zeitweise eingestreuten“ Kurzzeitpflegeplätze auch tatsächlich zur Verfügung stehen, wenn sie gebraucht werden, eine ausreichende Versorgung im Bereich der Kurzzeitpflege un- terstellt werden (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 2.3.2).

Zukünftig ist nach den Ergebnissen der durchgeführten Bedarfsprognose im Landkreis Bamberg allerdings eine relativ starke Bedarfssteigerung zu erwarten. Es ist davon auszugehen, dass im Landkreis Bamberg der Bedarf bereits bis zum Jahr 2025 auf mindestens 54 bis maximal 84 Plätze und bis zum Ende des Projektionszeitraumes voraussichtlich auf mindestens 69 bis maximal 106 Kurzzeitpflegeplätze ansteigen wird. Einschließlich der „zeitweise eingestreuten“ Kurzzeitpflegeplätze könnte der Ma- ximalbedarf zwar auch bis zum Ende des Projektionszeitraumes abgedeckt werden, will man jedoch mittel- bis langfristig das jetzige Versorgungsniveau aufrechterhalten, wäre es notwendig, mittelfristig insbesondere die Anzahl der ganzjährigen Kurzzeit- pflegeplätze auszubauen (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 6.2.2.3).

Bei der kleinräumigen Bedarfsermittlung zeigte sich, dass die „ganzjährigen Kurzzeit- pflegeplätze“ in allen Versorgungsregionen unterhalb des Mindestbedarfs liegen. Wenn man allerdings die „zeitweise eingestreuten“ Plätze mit berücksichtigt, die in den stationären Einrichtungen für die Kurzzeitpflege genutzt werden, wenn sie nicht an-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 146

derweitig benötigt werden, liegt der Bestand in den Regionen West und Ost über dem ermittelten Maximalbedarf. Diesen beiden Regionen kann also auch kleinräumig ge- sehen eine ausreichende Versorgung mit Kurzzeitpflegeplätzen bescheinigt werden, während der Bestand in den anderen beiden Regionen nur ungefähr auf dem Niveau des Mindestbedarfes liegt (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 6.2.2.4).

Aufgrund der kleinräumigen Bedarfsprognose ist allerdings davon auszugehen, dass auch der Bedarf an Kurzzeitpflegeplätzen zukünftig in allen Versorgungsregionen an- steigen wird. Die folgende Abbildung zeigt zunächst die Bedarfsprognose für die Ver- sorgungsregion West.

Abb. 8.9: Entwicklung des Bedarfs an Kurzzeitpflegeplätzen in der Versor- gungsregion West bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der Kurzzeitpflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion West Plätze 50

45 42 39 40

35

30 "zeitweise eingestreute" Kurzzeitpflegeplätze 25

21 Maximalbedarf 20 19 16 15 14 14 13 Mindestbedarf 14 10 12 10 9 9 8 5 "ganzjährige" 3 Kurzzeitpflegeplätze 0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 jeweils 31.12. .... Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Nach der durchgeführten Bedarfsprognose wird sich der Bedarf an Kurzzeitpflegeplät- zen in der Versorgungsregion West von derzeit acht bis 13 Plätzen bis zum Jahr 2033 voraussichtlich auf 14 bis 21 Plätze erhöhen. Wie die Abbildung zeigt, reicht der Be- stand in der Versorgungsregion West aus, um den Bedarf auch langfristig vollständig abzudecken. Dies setzt allerdings voraus, dass auch zukünftig mindestens ein Drittel der „zeitweise eingestreuten“ Kurzzeitpflegeplätze in der Versorgungsregion auch tat- sächlich belegt werden kann.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 147

Die folgende Abbildung zeigt die im Bereich der Kurzzeitpflege zu erwartende Be- darfsentwicklung bis zum Jahr 2033 in der größten Versorgungsregion Nord.

Abb. 8.10: Entwicklung des Bedarfs an Kurzzeitpflegeplätzen in der Versor- gungsregion Nord bis zum Jahr 2033

Plätze 40

35 Maximalbedarf 35 32

30 28 26 25 25 22 23 Mindestbedarf 21 20 18 16 17 14 15

13 10

5 "zeitweise eingestreute" Kurzzeitpflegeplätze 0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 jeweils 31.12. .... Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Wie die Abbildung illustriert, wird auch in der Versorgungsregion Nord der Bedarf im Bereich der Kurzzeitpflege in den nächsten Jahren ansteigen und zwar bis zum Jahr 2033 voraussichtlich auf 23 bis 35 Plätze. Da bereits heute der ermittelte Mindestbe- darf in dieser Region nicht vollständig abgedeckt werden kann, ist aufgrund der zu- künftigen Bedarfsentwicklung in dieser Region ein dringender Ausbaubedarf im Be- reich der Kurzzeitpflege zu konstatieren.

Die folgende Abbildung zeigt die im Bereich der Kurzzeitpflege zu erwartende Be- darfsentwicklung in der Versorgungsregion Ost bis zum Jahr 2033.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 148

Abb. 8.11: Entwicklung des Bedarfs an Kurzzeitpflegeplätzen in der Versor- gungsregion Ost bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der Kurzzeitpflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Ost Plätze 35 33 29 30 "zeitweise eingestreute" Kurzzeitpflegeplätze

Maximalbedarf 25 25 23

20 21 19 18 Mindestbedarf 16 15 16 15 14 12 11 10 10

5 4 "ganzjährige" Kurzzeitpflegeplätze 0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 jeweils 31.12. .... Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

In der Versorgungsregion Ost wird nach der durchgeführten Prognose der Bedarf im Bereich der Kurzzeitpflege bis zum Jahr 2033 auf 16 bis 25 Plätze ansteigen. Wie die Abbildung zeigt, könnte mit dem derzeitigen Bestand der Bedarf im Bereich der Kurz- zeitpflege langfristig ebenfalls noch ausreichend abgedeckt werden, wenn rund die Hälfte der derzeitig zur Verfügung stehenden „zeitweise eingestreuten“ Kurzzeitpfle- geplätze für die Kurzzeitpflege vorgehalten wird.

Die folgende Abbildung zeigt die zu erwartende Bedarfsentwicklung in der Versor- gungsregion Süd.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 149

Abb. 8.12: Entwicklung des Bedarfs an Kurzzeitpflegeplätzen in der Versor- gungsregion Süd bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der Kurzzeitpflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Süd Plätze 30

25 Maximalbedarf 25 22

20 19 17 16 16 Mindestbedarf 15

14 12 14 11 10 10 11 "zeitweise 10 eingestreute" 9 Kurzzeitpflegeplätze

5

1 "ganzjährige" 0 Kurzzeitpflegeplätze 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 jeweils 31.12. .... Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Wie die Abbildung veranschaulicht, wird auch in der Versorgungsregion Süd in den nächsten Jahren der Bedarf im Bereich der Kurzzeitpflege relativ stark ansteigen und zwar bis zum Jahr 2033 voraussichtlich auf 16 bis 25 Plätze. Da bereits heute der er- mittelte Mindestbedarf in dieser Region nur sehr knapp abgedeckt werden kann, ist aufgrund der zukünftigen Bedarfsentwicklung in dieser Region ein kurzfristiger Aus- baubedarf im Bereich der Kurzzeitpflege angezeigt.

Insgesamt betrachtet zeigt sich bei den kleinräumigen Bedarfsprognosen, dass der derzeitige Bestand an Kurzzeitpflegeplätzen in den Versorgungsregionen West und Ost voraussichtlich auch ausreicht, um den zukünftig zu erwartenden Bedarfsanstieg abzudecken. Voraussetzung ist hierfür natürlich immer, dass die „zeitweise einge- streuten“ Plätze nicht nur „auf dem Papier“ existieren, sondern zumindest in den Feri- enmonaten – in denen der Bedarf im Bereich der Kurzzeitpflege erfahrungsgemäß besonders hoch ist – tatsächlich auch für die Kurzzeitpflege genutzt werden können. Inwieweit dies möglich ist, hängt natürlich auch sehr stark von der Versorgungssituati- on und der Bedarfsentwicklung im Bereich der vollstationären Pflege ab.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 150

In den Versorgungsregionen Nord und Süd sieht die Situation jedoch gänzlich anders aus, da hier der Bestand schon zum Zeitpunkt der Bestandserhebung nur auf dem Niveau des Mindestbedarfs lag. In diesen beiden Regionen ist ein kurzfristiger Aus- baubedarf im Bereich der Kurzzeitpflege notwendig. Da in beiden Regionen bisher (fast) keine „ganzjährigen Plätze“ vorhanden sind, sollte sich der Ausbau vor allem in diese Richtung orientieren.

Wie auch in anderen Landkreisen zu beobachten ist, in denen die für die Kurzzeitpfle- ge zur Verfügung stehende Platzzahl aufgrund der vielen „zeitweise eingestreuten“ Plätze und der relativ wenigen ganzjährig zur Verfügung stehenden Kurzzeitpflege- plätze stark variieren, führt eine derartige Situation für den potentiellen Nutzer von Kurzzeitpflegeplätzen zu einer sehr unübersichtlichen Situation. Diese wird besonders dadurch deutlich, dass sogar die befragten Experten im Bereich der Seniorenhilfe nur unzureichend darüber informiert sind, inwieweit im Landkreis Bamberg Kurzzeitpflege- plätze angeboten werden. Dies ist deutlich aus ihren Angaben zur Versorgungssituati- on im Bereich der Kurzzeitpflege abzulesen. So sind rund 40% der befragten Experten der Meinung, dass der Bereich der Kurzzeitpflege im Landkreis Bamberg ausgebaut werden müsste (vgl. Anhang – Abb. A.3). Bei den befragten Gemeindevertretern liegt der diesbezügliche Anteil sogar bei 61% und nimmt damit einen der vorderen Plätze ein, in denen die Gemeindevertreter einen akuten Handlungsbedarf sehen (vgl. An- hang – Abb. A.2).

Da das konstatierte Defizit jedoch weniger an dem Mangel an Plätzen, die für die Kurzzeitpflege genutzt werden könnten, sondern vielmehr an der mangelnden Trans- parenz des bestehenden Kurzzeitpflegeangebots liegt, sind deshalb im Rahmen des vorliegenden Berichtes diesbezüglich Verbesserungsvorschläge herauszuarbeiten.

Grundsätzlich gilt, dass gerade im Bereich der Kurzzeitpflege eine höchstmögliche Transparenz sowohl bei der Bevölkerung als auch bei den Praktikern im Bereich der Seniorenhilfe und den Ärzten herzustellen ist. Diese wäre dadurch zu erreichen, dass in jeder Versorgungsregion zumindest einige (z.B. in der Höhe des ermittelten Min- destbedarfs) der bisher zeitweise eingestreuten Plätzen als feste Kurzzeitpflegeplätze ausgewiesen und publik gemacht werden.

Eine andere Möglichkeit wäre es, in der Öffentlichkeit eine tagesaktuelle Transparenz zu schaffen, in welchen Einrichtungen aktuell eingestreute Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung stehen. Da diese Informationen allerdings durchgehend aktuell sein müss- ten, scheidet der konventionelle Weg einer Informationsbroschüre in diesem Bereich aus. Die modernen Medien, insbesondere das Internet, bieten hier die besten Ein- satzmöglichkeiten.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 151

Im Landkreis Bamberg steht denjenigen, die einen Kurzzeitpflegeplatz in ihrer Umge- bung suchen, bisher keine adäquate Möglichkeit zur Verfügung. Die einzige Möglich- keit, im Landkreis Bamberg einen Kurzzeitpflegeplatz zu bekommen, besteht also da- rin, die einzelnen Einrichtungen abzutelefonieren. Dies verursacht aber bei Interessen- ten, Beratungsstellen, Ärzten und insbesondere bei den Sozialdiensten der Kliniken, die oft schnell einen Platz benötigen, einen immensen Arbeitsaufwand. Es sollte daher nach besseren Lösungsmöglichkeiten gefragt werden.

Ein nachweislich sehr gutes Beispiel hierzu wurde vor einigen Jahren im Rahmen der Umsetzung der Seniorenhilfeplanung im Landkreis Fürth entwickelt. Unter dem Stich- wort „Altenhilfeinformationssystem (AHIS)“ wurde mit der Internetplattform www.ahis- fuerth.de eine Informationsmöglichkeit geschaffen, die tagesaktuell über alle freien Kapazitäten in den einzelnen Einrichtungen informiert.

Einer der zahlreichen Vorteile des Altenhilfeinformationssystems des Landkreises Fürth gegenüber bisherigen „Pflegeplatzbörsen“ liegt darin begründet, dass es sich hier um ein interaktives System handelt, das eine interne Qualitätssicherung aufweist. Hierzu wurde das Informationssystem des Landkreises Fürth mit einer Datenbank und einer Administrationsoberfläche ausgestattet, wodurch nicht nur eine eigenständige Aktualisierung der Daten durch die Einrichtungen ermöglicht wird, sondern bereits bei der Eingabe der Daten eine automatische Qualitätsprüfung der Angaben stattfindet. So ist es beispielsweise nicht möglich, die Frage, ob aktuell Kurzzeitpflegeplätze in der Einrichtung zur Verfügung stehen, offen zu lassen, sondern es muss konkret die ge- naue Anzahl der aktuell freien Kurzzeitpflegeplätze eingegeben werden.

Ein weiterer entscheidender Vorteil gegenüber den herkömmlichen Pflegeplatzbörsen ergibt sich dadurch, dass mit diesem Informationssystem gewährleistet werden kann, dass alle Einrichtungen ihre Daten regelmäßig aktualisieren. Hierzu wurde nämlich ein automatischer Versand von Erinnerungs-E-Mails an die Einrichtungen nach einem festgelegten Zeitraum ohne Aktualisierung programmiert, d.h. die Einrichtungen be- kommen vom System ab einem bestimmten Zeitpunkt täglich eine E-Mail, bis sie ihre Daten wieder auf den neuesten Stand gebracht haben. Wie der mittlerweile mehrjähri- ge Betrieb des Informationssystems des Landkreises Fürth zeigt, wird es sowohl von Anbieter- als auch von Nachfragerseite sehr gut angenommen.

Der wichtigste Grund für den Erfolg auf Nutzerseite besteht darin, dass er differenziert angeben kann, welchen Platz er sucht, und dann – sobald ein derartiger Platz ins Sys- tem eingespeist wird – automatisch per E-Mail benachrichtigt wird. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, im System Plätze anzugeben, die in naher Zukunft frei werden. Dieses „feature“ ist sowohl für den Nutzer als auch den Anbieter von sehr großem Wert, weil sich hierdurch die Planungssicherheit auf beiden Seiten erheblich erhöht.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 152

Insbesondere gilt dies für den Bereich der Kurzzeitpflege, weil hier sowohl auf Nutzer- als auch auf Anbieterseite oft eine längerfristige Planung von Nöten ist. Auf Nutzersei- te eröffnet die genannte Möglichkeit beispielsweise für pflegende Angehörige eine bessere Urlaubsplanung und auf Anbieterseite kann hierdurch eine bessere Auslas- tung erreicht werden.

Mit dem beschriebenen Informationssystem wurde im Landkreis Fürth somit eine op- timale Transparenz über die freien Kapazitäten der einzelnen Einrichtungen geschaf- fen. Aus den Rückmeldungen der beteiligten Träger geht zudem hervor, dass das In- formationssystem auch dazu verhilft, freie Plätze wesentlich schneller und mit einem wesentlich geringeren Aufwand wieder belegen zu können.

Diese Tatsache hat dazu geführt, dass auch im Landkreis Nürnberger Land im Rah- men der Umsetzung der Seniorenhilfeplanung ein Informationssystem nach dem Vor- bild des Landkreises Fürth (www.ahis-nuernberger-land.de) eingeführt wurde und auch in diesem Landkreis sehr gut angenommen wird.

Bei einer Übertragung des beschriebenen Systems auf den Landkreis Bamberg könn- te somit auch hier einerseits eine größtmögliche Transparenz für den potentiellen Nut- zer im Bereich der Kurzzeitpflege geschaffen werden und andererseits auch eine op- timale Auslastung der vorgehaltenen Plätze erreicht werden. Darüber hinaus könnte das System auch als Informationsplattform genutzt werden, um die Möglichkeiten der Kurzzeitpflege stärker in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, und so den Bereich der Kurzzeitpflege im Landkreis Bamberg besser zu etablieren.

In folgender Tabelle werden die Maßnahmenempfehlungen zur quantitativen und qua- litativen Weiterentwicklung des Handlungsfeldes „Kurzzeitpflege“ abschließend zu- sammengefasst.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 153 153

Tab. 8.3: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Kurzzeitpflege“

Empfehlungen zur quantitativen Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege

Realisie- Ziele und Maßnahmen VR West VR Nord VR Ost VR Süd rungs- zeitraum

Ausbau auf 49 bis 76 Kurzzeitpflegeplätze 9 bis 14 Plätze 17 bis 26 Plätze 12 bis 19 Plätze 11 bis 17 Plätze bis Ende 2020

Ausbau auf 54 bis 84 Kurzzeitpflegeplätze 10 bis 16 Plätze 18 bis 28 Plätze 14 bis 21 Plätze 12 bis 19 Plätze bis Ende 2025

Ausbau auf 62 bis 96 Kurzzeitpflegeplätze 12 bis 19 Plätze 21 bis 32 Plätze 15 bis 23 Plätze 14 bis 22 Plätze bis Ende 2030

Ausbau auf 69 bis 106 Kurzzeitpflegeplätze 14 bis 21 Plätze 23 bis 35 Plätze 16 bis 25 Plätze 16 bis 25 Plätze bis Ende 2033

Empfehlungen zur qualitativen Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege

Realisie- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit rungs- zeitraum

Verbesserung der Versorgungssituation im Bereich der Kurzzeitpflege durch das Ausweisen von einigen Plätzen (z.B. in der Höhe des ermittelten Mindestbedarfs) in jeder Anbieter von Kurzzeitpflegeplätzen kurzfristig und Versorgungsregion als feste Kurzzeitpflegeplätze, insbe- im Landkreis Bamberg kontinuierlich sondere in den weniger gut versorgten Regionen Nord und Süd.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 154

8.5 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Stationäre Pfle- ge“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bamberg

In den stationären Einrichtungen im Landkreis Bamberg stehen insgesamt 1.447 Heimplätze zur Verfügung. Bei der Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG ist jedoch nicht die Gesamtzahl der Heimplätze, sondern lediglich die Zahl der Pflegeplätze rele- vant. Bei einer entsprechenden Differenzierung nach Heimbereichen ergibt sich für den Pflegebereich eine Zahl von 1.426 Plätzen (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkon- zept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 2.3.1).

Auf der Grundlage des Indikatorenmodells zur kommunalen Bedarfsermittlung resul- tierten für den Landkreis Bamberg unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenhei- ten ein Mindestbedarf von 802 und ein Maximalbedarf von 1.056 Pflegeplätzen. Da der aktuelle Bestand bereits um 370 Plätze über dem ermittelten Maximalbedarf liegt, ist davon auszugehen, dass im Landkreis Bamberg derzeit bereits mehr stationäre Pflegeplätze zur Verfügung stehen, als für die Bevölkerung im Landkreis Bamberg notwendig wären (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 6.3.3). Dieses Ergebnis korrespondiert auch mit der Zahl der derzeit zur Verfügung stehenden freien Plätze (vgl. Kap. 2.3.2) und mit der durchgeführten Pflegetransferanalyse, die zeigt, dass die überschüssigen Plätze sehr stark von Pflegebedürftigen aus den umliegenden Land- kreisen in Anspruch genommen werden (vgl. Kap. 2.3.5).

Nach den Ergebnissen der Bedarfsprognose wird sich der Pflegeplatzbedarf aufgrund der Zunahme der Hochbetagtenbevölkerung ab 80 Jahren als Hauptzielgruppe von stationären Pflegeeinrichtungen im Landkreis Bamberg allerdings in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. Auf der Grundlage der Bevölkerungsprojektion sowie der zugrunde gelegten Annahmen wird der Bedarf an Pflegeplätzen im Landkreis Bamberg in den nächsten Jahren voraussichtlich sehr stark auf 1.469 bis 1.879 Plätze bis zum Jahr 2033 ansteigen (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Land- kreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 6.3.4).

Um feststellen zu können, in welcher Region des Landkreises das konstatierte Über- angebot an Pflegeplätzen besteht, wurde eine kleinräumige Bedarfsermittlung auf der Ebene der gebildeten Versorgungsregionen durchgeführt. Hierdurch zeigt sich, dass sich das „Überangebot“ an Pflegeplätzen insbesondere auf die Versorgungsregionen West und Ost bezieht. So übersteigt der Bestand in der Versorgungsregion West den ermittelten Maximalbedarf um 229 Plätze und in der Region Ost um 107 Plätze. Aber auch in der Versorgungsregion Süd wird der ermittelte Maximalbedarf um 46 Plätze überschritten, während der Bestand in der Versorgungsregion Nord um 12 Plätze un- terhalb des ermittelten Maximalbedarfs liegt (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 155

für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 6.3.5).

Inwieweit angesichts der zukünftigen Bedarfsentwicklung ein Ausbau der Pflegeplatz- kapazitäten in der westlichen Versorgungsregion notwendig ist, wurde durch eine ent- sprechende Bedarfsprognose geklärt.

Die folgende Abbildung zeigt zunächst die Bedarfsentwicklung in der Versorgungsre- gion West.

Abb. 8.13: Entwicklung des Bedarfs an vollstationären Pflegeplätzen in der Versorgungsregion West bis zum Jahr 2033

Pflegeplätze 500

447

400 359 Maximalbedarf

318 302 300 288 Mindestbedarf

281 237 218 248 232 223 200 Bestand 181 165

100

0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 jeweils 31.12. .... 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Nach der durchgeführten Bedarfsprognose wird der stationäre Pflegebedarf in der Versorgungsregion West bis zum Jahr 2020 auf 232 bis 302 Pflegeplätze und an- schließend bis zum Jahr 2033 auf 281 bis 359 Pflegeplätze ansteigen.

Wie bereits festgestellt, liegt der Bestand an stationären Pflegeplätzen in der Versor- gungsregion West mit 447 Pflegeplätzen derzeit bereits um 229 Plätze über dem er- mittelten Maximalbedarf. Angesichts dieses hohen Bestands an Pflegeplätzen kann der örtliche Bedarf im Bereich der stationären Pflege in dieser Region ohne einen wei- teren Ausbau auch langfristig vollständig abgedeckt werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 156

Wie sich der stationäre Pflegebedarf in der Versorgungsregion Nord in den nächsten Jahren voraussichtlich entwickeln wird, zeigt folgende Abbildung.

Abb. 8.14: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an vollstationären Pfle- geplätzen in der Versorgungsregion Nord bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der stationären Pflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Nord Pflegeplätze 700

633 Maximalbedarf

600 542 533 576 Mindestbedarf 500 494

402 416 413 448 400 354 357 Planungen 342 300 306 Bestand 269

200

100

0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 jeweils 31.12. .... 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032

Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Nach der durchgeführten Bedarfsprognose wird der stationäre Pflegebedarf in der Versorgungsregion Nord bis zum Jahr 2020 auf 416 bis 542 Pflegeplätze und an- schließend bis zum Jahr 2033 auf 494 bis 633 Pflegeplätze ansteigen.

Durch die im Sozialzentrum Manus in Zapfendorf bis Mitte des Jahres 2015 geplanten zusätzlichen 15 Pflegeplätze wird der Bestand zwar auf insgesamt 357 Pflegeplätze erhöht, dies reicht aufgrund des steigenden Bedarfs allerdings nicht aus, um den Be- darf in dieser Region mittel- bis langfristig vollständig abzudecken. In den nächsten Jahren wird in dieser Region somit ein weiterer Ausbau der Pflegeplätze notwendig, um den Bedarf an stationären Pflegeplätzen vollständig abdecken zu können.

In folgender Abbildung ist dargestellt, wie sich der Pflegeplatzbedarf in der Versor- gungsregion Ost voraussichtlich entwickeln wird.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 157

Abb. 8.15: Entwicklung des Bedarfs an vollstationären Pflegeplätzen in der Versorgungsregion Ost bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der stationären Pflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Ost Pflegeplätze 500

461 Maximalbedarf 430 397 400 400 375 Mindestbedarf 361 305 335 300 309 305

268

232 200 204 Bestand

100

0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 jeweils 31.12. .... 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032

Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Wie die Abbildung zeigt, wird der stationäre Pflegebedarf in der Versorgungsregion Ost bis zum Jahr 2020 auf 305 bis 397 Pflegeplätze und bis zum Jahr 2033 voraus- sichtlich auf 361 bis 461 Pflegeplätze ansteigen.

Da der Bestand an stationären Pflegeplätzen in der Versorgungsregion Ost derzeit bereits um 107 Plätze über dem ermittelten Maximalbedarf liegt, reicht der Bestand trotz der zu erwartenden Bedarfssteigerung auch in den nächsten Jahren aus, um den regionalen Bedarf im Bereich der stationären Pflege auch langfristig ausreichend ab- zudecken.

Wie sich der stationäre Pflegebedarf in der Versorgungsregion Süd in den nächsten Jahren voraussichtlich entwickeln wird, zeigt folgende Abbildung.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 158

Abb. 8.16: Entwicklung des Bestands und des Bedarfs an vollstationären Pfle- geplätzen in der Versorgungsregion Süd bis zum Jahr 2033

Bedarfsentwicklung der stationären Pflegeplätze bis zum Jahr 2033 in der Versorungsregion Süd Pflegeplätze 450 Maximalbedarf 426

400 389 343 349 350 333 Mindestbedarf

303 300 270 262 263 245 250 216 231 Planungen 221 200

186 150 164

100 Bestand

50

0 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 jeweils 31.12. .... 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2014

Nach der durchgeführten Bedarfsprognose wird der stationäre Pflegebedarf in der Versorgungsregion Süd bis zum Jahr 2020 auf 263 bis 343 Pflegeplätze und anschlie- ßend bis zum Jahr 2033 auf 333 bis 426 Pflegeplätze ansteigen.

Wie die Abbildung zeigt, ist der Bestand an stationären Pflegeplätzen in der Versor- gungsregion Süd durch die Umstrukturierung des SeniVita Seniorenhauses in Sassan- fahrt mittlerweile unter den ermittelten Maximalbedarf gefallen. Es standen in dieser Region des Landkreises Ende des Jahres 2014 also genauso viele Pflegeplätze zur Verfügung wie für die Bevölkerung in dieser Region derzeit benötigt werden.

Spätestens ab dem Jahr 2018 ist aber angesichts des sehr stark ansteigenden statio- nären Pflegebedarfs in der Versorgungsregion Süd ein Ausbau der Pflegeplätze erfor- derlich.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 159

Aus quantitativer Sicht kann die derzeitige Situation im stationären Bereich im Land- kreis Bamberg als sehr gut bezeichnet werden. Das Hauptaugenmerk muss im Land- kreis Bamberg somit auf die qualitative Weiterentwicklung der stationären Pflege ge- richtet werden. Hierbei sind folgende Entwicklungen zu berücksichtigen.

In den letzten Jahren machten sich die Auswirkungen des Pflegeversicherungsgeset- zes im stationären Bereich in erster Linie dahingehend bemerkbar, dass Wohn- und Rüstigenplätze in Pflegeplätze umgewidmet wurden. Zudem steigt das Eintrittsalter und damit auch der Anteil der hochbetagten Heimbewohner immer mehr an. So wurde auch im Rahmen der aktuellen Bestandserhebung im Landkreis Bamberg festgestellt, dass das Durchschnittsalter der Pflegeheimbewohner bei über 82 Jahren liegt (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 1: Be- darfsermittlung nach Art. 69 AGSG, Kap. 2.3.4.2).

Es ist also festzustellen, dass die älteren Menschen immer später – meist erst bei Schwerstpflegebedürftigkeit – ins Heim gehen. Diese Entwicklung hat natürlich einer- seits Auswirkungen auf den Platzbedarf, andererseits aber auch auf den Heimalltag. Da die Heime immer mehr die Funktion von „Hospizhäusern“ übernehmen, steigen insbesondere die Anforderungen an die dort beschäftigten Pflegekräfte. Hierauf sollte reagiert werden, indem die Pflegekräfte intensiver im Bereich der „Sterbebegleitung“ geschult werden.

Zusätzlich ist im stationären Bereich der Seniorenhilfe auch stärker als bisher auf die spezifischen Anforderungen einzugehen, die sich durch den steigenden Anteil geron- topsychiatrisch erkrankter älterer Menschen ergeben. Hier ist eine Weiterqualifikation des Personals im Bereich der gerontopsychiatrischen Betreuung dringend zu empfeh- len.

Weiterhin sollte auch der Anteil der therapeutischen und pädagogischen Fachkräfte erhöht werden, denn wie die entsprechenden Bestandsdaten zur Personalstruktur in den stationären Einrichtungen im Landkreis Bamberg zeigen, macht diese Gruppe zusammen derzeit nur einen Anteil von weniger als 6% aus. Da die Personalausstat- tung allerdings weitgehend von den Kostenträgern festgelegt wird, kann diese Maß- nahmenempfehlung nicht allein an die Träger der stationären Einrichtungen im Land- kreis Bamberg gerichtet, sondern muss auch bei den entsprechenden Kostenträgern, insbesondere den Pflegekassen, eingefordert werden.

Diese und die anderen genannten Empfehlungen zur bedarfsgerechten Weiterentwick- lung der „vollstationären Pflege“ sind in folgender Tabelle zusammengefasst.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 160 160

Tab. 8.4: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Vollstationäre Pflege“

Empfehlungen zur quantitativen Weiterentwicklung der vollstationären Pflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen VR West VR Nord VR Ost VR Süd zeitraum

Ausbau auf 1216 bis 1584 Pflegeplätze 232 bis 302 416 bis 542 305 bis 397 263 bis 343 bis Ende 2020

Ausbau auf 1512 bis 1570 Pflegeplätze 223 bis 288 413 bis 533 309 bis 400 270 bis 349 bis Ende 2025

Ausbau auf 1334 bis 1713 Pflegeplätze 248 bis 318 448 bis 576 335 bis 430 303 bis 389 bis Ende 2030

Ausbau auf 1469 bis 1879 Pflegeplätze 281 bis 359 494 bis 633 361 bis 461 333 bis 426 bis Ende 2033

Empfehlungen zur qualitativen Weiterentwicklung der vollstationären Pflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Intensivere Fortbildung der MitarbeiterInnen in den Bereichen Träger der vorhandenen stationären Einrich- kurz- bis Gerontopsychiatrie, Palliativmedizin und Sterbebegleitung. tungen im Landkreis Bamberg mittelfristig

Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten zum verstärk- ten Einsatz von therapeutischem und pädagogischem Perso- Kostenträger, insbesondere Pflegekassen mittelfristig nal in den stationären Einrichtungen im Landkreis Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 161

8.6 Bereichsübergreifende Maßnahmenempfehlungen zum Handlungsfeld „Pflege und Betreuung“

Zusätzlich zu den bereits genannten Maßnahmen wurden im Rahmen des Experten- kreises einige Aspekte diskutiert, die keinem einzelnen Pflegebereich zugeordnet wer- den konnten, da sie mehrere Bereiche der Pflege betreffen. Diese werden deshalb zum Abschluss des Handlungsfeldes „Pflege und Betreuung“ in folgender Tabelle als über- geordnete Maßnahmenempfehlungen zusammengefasst:

Tab. 8.5: Bereichsübergreifende Maßnahmenempfehlungen für das Handlungs- feld „Pflege und Betreuung“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Aufbau einer Internetplattform mit allen Landkreis in Kooperation Pflegeangeboten in der Region (Ziele: ho- mit der Stadt Bamberg und Kurzfristig he Transparenz für Nutzer, Aktualität regionalen Anbietern von durch einfache Handhabung für Träger). Pflege

Aufbau eines „runden Tisches Pflege Stadt Landkreis in Kooperation und Landkreis Bamberg“ mit Arbeitsgrup- mit der Stadt Bamberg und Kurzfristig pen (Weiterentwicklung des bestehenden regionalen Anbietern von Runden Tischs der Stadt). Pflege

Regelmäßige Aktualisierung der Pflegebe- Landkreis Kontinuierlich darfsplanung für den Landkreis Bamberg.

Gesundheitsregion Plus, Verbesserung des Überleitungsmanage- Kliniken, regionale Anbieter Kurzfristig ments zwischen Klinik und Pflege. von Pflege

Landkreis in Kooperation Anstoß für eine Offensive für Pflegeberufe mit der Stadt Bamberg und (Koordination eines Treffens, bei Bedarf Kurzfristig regionalen Anbietern von organisatorische Unterstützung). Pflege

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 162

9. Handlungsfeld „Hilfen für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen“

9.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Unter gerontopsychiatrisch erkrankten Menschen sind psychisch kranke Menschen ab dem 60. bzw. 65. Lebensjahr zu verstehen. Unter den Begriff gerontopsychiatrische Erkrankungen sind in erster Linie Demenzerkrankungen, aber auch Depressionen, Wahnstörungen oder Schizophrenien, Angststörungen, Suchterkrankungen und Per- sönlichkeitsstörungen, die bei älteren Menschen auftreten, zu fassen. Die mit Abstand häufigste gerontopsychiatrische Erkrankung ist allerdings die Demenz. In Deutschland leben heute rund 1,5 Millionen demenzkranke Menschen. Bis zum Jahr 2050 wird sich diese Zahl bei gleichbleibenden Prävalenzraten voraussichtlich auf 3 Millionen Men- schen erhöhen und damit gegenüber dem heutigen Stand verdoppeln (vgl. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.: Selbsthilfe Demenz – Informationsblatt 6/2014, S. 5).

Bis heute gibt es große Defizite bei der Ursachenerforschung von Demenz sowie bei der frühzeitigen Diagnose. Es gibt bisher kaum Kenntnisse, wie die Krankheit verhindert werden kann, und bisher auch nur relativ geringe Heilungsmöglichkeiten. Auffälligste Anzeichen und Auswirkungen einer demenziellen Erkrankung sind der fortschreitende Verlust des Gedächtnisses und die abnehmende Denk- und Urteilsfähigkeit. Hinzu kommen Orientierungslosigkeit, Sprachstörungen sowie oft tiefgreifende Veränderun- gen der Persönlichkeit. Weniger bekannt, aber ebenso problematisch ist die Situation älterer Menschen, die an anderen psychischen Krankheiten wie beispielsweise Depres- sionen leiden. Vor allem die Tatsache, dass viele hochbetagte Menschen überwiegend alleine leben und soziale Kontakte mit zunehmendem Alter immer schwerer aufrecht- erhalten können, hat dazu geführt, dass die Zahl der älteren depressiven Menschen kontinuierlich angestiegen ist.

Psychische Erkrankungen sind sowohl für die Patienten selbst als auch für deren Ange- hörige mit hohen Belastungen verbunden. Die Patienten schämen sich oft für den Ver- lust ihrer früheren Fähigkeiten und die Angehörigen wissen oft nicht, wie sie damit um- gehen sollen, dass ihre eigenen Eltern sie nicht mehr wiedererkennen und sich nicht von ihnen helfen lassen wollen. Insbesondere Menschen mit demenzbedingten Fähig- keitsstörungen haben häufig einen Hilfe- und Betreuungsbedarf, der über den normalen Hilfebedarf hinausgeht.

Erstmals hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2002 Verbesserungen für Pflegebedürfti- ge mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz bei der häuslichen Versorgung ein- geführt. Solche Pflegebedürftige konnten von Anfang 2002 bis Mitte 2008 für Betreu- ungsleistungen zusätzlich bis zu 460 Euro pro Jahr von der Pflegekasse erhalten. Mit der Pflegereform zum 01.07.2008 wurde dieser zusätzliche Leistungsbetrag auf 100 Euro (Grundbetrag) bzw. 200 Euro (erhöhter Betrag) monatlich erhöht.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 163

Eine wesentliche Verbesserung trat zum 01.01.2013 in Kraft. Seitdem konnten Men- schen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz ohne Pflegestufe (sog. Pflege- stufe 0) zusätzlich auch ein Pflegegeld von 120 Euro in Anspruch nehmen, wenn Ange- hörige die Pflege bzw. Betreuung übernahmen. Wurde ein ambulanter Pflegedienst ein- geschaltet, konnte man für die Pflegesachleistungen bis zu 225 Euro zusätzlich erhal- ten. Zusammen mit den 200 Euro für den erhöhten Betreuungsbedarf konnten De- menzpatienten damit monatlich also insgesamt bis zu 445 Euro beanspruchen. In den Pflegestufen 1 und 2 wurde der Betrag aufgestockt. So erhielten Pflegebedürftige in Pflegestufe 1 ein um 70 Euro höheres Pflegegeld von 305 Euro oder um 215 Euro hö- here Pflegesachleistungen bis zu 665 Euro. Pflegebedürftige in Pflegestufe 2 erhielten ein um 85 Euro höheres Pflegegeld von 525 Euro oder um 150 Euro höhere Pflegesa- chleistungen von bis zu 1.250 Euro.

Zum 01.01.2015 erfolgten im Rahmen des Pflegestärkungsgesetzes nun weitere Erhö- hungen. So erhalten jetzt Pflegebedürftige mit Demenz in Pflegestufe 1 ein um 76 Euro höheres Pflegegeld von 316 Euro oder um 221 Euro höhere Pflegesachleistungen bis zu 689 Euro. Pflegebedürftige in Pflegestufe 2 erhalten nun ein um 87 Euro höheres Pflegegeld von 545 Euro oder um 154 Euro höhere Pflegesachleistungen von bis zu 1.298 Euro (vgl. Tab. A.11). Die wesentlichste Verbesserung erfolgte jedoch für de- menzkranke Pflegebedürftige mit Pflegestufe 0. Diese Personengruppe erhält nun erstmals bis zu 231 Euro für teilstationäre Leistungen und kann so zusammen mit den 231 Euro für die häusliche Pflege und dem erhöhten Betrag von 208 Euro für einen er- höhten Betreuungsbedarf monatlich auf insgesamt bis zu 670 Euro kommen.

Im Verlauf der letzten Jahre haben sich Wohlfahrtsverbände und andere Träger mit der wachsenden Problematik der ansteigenden Zahl von Pflegebedürftigen mit gerontopsy- chiatrischen Erkrankungen verstärkt auseinandergesetzt und reagierten mit dem Aus- bau von Entlastungsangeboten für die pflegenden Angehörigen, wie beispielsweise der Tagespflege oder anderen Betreuungsformen für gerontopsychiatrisch erkrankte Men- schen. Da Menschen mit altersbedingten psychischen Erkrankungen und deren Ange- hörige oft nicht nur unter der Erkrankung selbst, sondern auch unter den nach wie vor bestehenden Vorurteilen und dem daraus resultierenden Risiko der gesellschaftlichen Isolation leiden, wurden in den vergangenen Jahren außerdem vielerorts Selbsthilfe- oder Betreuungsgruppen gegründet, die speziell auf die Probleme Demenzkranker und deren Angehöriger ausgerichtet sind. Meist sind diese Angebote nicht nur Möglichkei- ten, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, sondern sie haben auch eine beraten- de Funktion, die den Betroffenen bei der Alltagsbewältigung helfen soll. Einige bieten darüber hinaus pädagogisch speziell auf die Symptome der Demenzkranken ausgerich- tete Unterhaltungs- und Aktivierungsprogramme, die ein Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder zumindest die Konsequenzen für die Betroffenen erträglicher ma- chen sollen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 164

Mit den Pflegestärkungsgesetzen I und II folgten weitere Änderungen. Zum 01.01.2017 wurden die bisherigen 3 Pflegestufen durch 5 Pflegegrade ersetzt. Menschen mit aus- schließlich körperlichen Einschränkungen werden automatisch in den nächst höheren Pflegegrad übergeleitet (+1), Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz (z. B. Demenz) kommen automatisch in den übernächsten Pflegegrad (+2). Die Änderungen kommen insbesondere Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz zugute. Sie erhalten z.B. für die ambulante Versorgung im Pflegegrad 2 ein Pflegegeld in Höhe von 316 Euro bzw. Pflegesachleistungen in Höhe von 689 Euro, plus einen flexiblen Entlas- tungsbetrag von 125 Euro. Zusätzlich können sie Leistungen für teilstationäre Pflege (689 Euro) und für Kurzzeit- und Verhinderungspflege (jeweils 1.612 € pro Jahr) in An- spruch nehmen. Dies entspricht einer enormen Verbesserung gegenüber Pflegestufe 0 vor der Reform.

9.2 Angebote für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen

9.2.1 Stationäre Angebote für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen

9.2.1.1 Bestandssituation im Bereich des „beschützenden Wohnens“

Zum Zeitpunkt der Bestandserhebung am 31.12.2014 standen im Landkreis Bamberg nach Angaben der Träger vier stationäre Einrichtungen zur Verfügung, die u.a. 75 „be- schützende Heimplätze“ für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen anbieten.

Um feststellen zu können, ob die in diesem Bereich zur Verfügung stehende Platzzahl für den Landkreis Bamberg ausreicht, wurde – wie bereits für die anderen Bereiche der Pflege – auch für den „beschützenden Bereich“ eine Bedarfsermittlung durchgeführt. Hierfür ist die am 31.12.2014 die zur Verfügung stehende Platzzahl relevant.

Um die weitere Entwicklung abschätzen zu können, wurde zusätzlich eine Bedarfsprog- nose bis zum Jahr 2033 durchgeführt. In diesem Rahmen ist nicht nur der Bestand zum Zeitpunkt der Bestandserhebung relevant, sondern auch die weitere Entwicklung.

Wie mittlerweile bekannt ist, wurde im März 2015 die beschützende Station im Senio- renpflegeheim St. Bernhard in Ebrach und die im Seniorenpflegeheim Walsdorf im Ok- tober 2015 aufgelöst.

Somit stehen im Landkreis Bamberg aktuell nur noch folgende beschützende Plätze Verfügung:

 13 Plätze im Diakonie - Seniorenzentrum Hephata in Schlüsselfeld-Aschbach  15 Plätze im Marienheim in Trabelsdorf

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 165

 20 teilbeschützende Plätze im Tabea Pflegezentrum in Heiligenstadt (Tür-Codes und Weglaufkontrollbänder, aktiv Weglaufgefährdete werden hier aller- dings nicht aufgenommen)

Der Bestand an „beschützenden Plätzen“ ist somit im Laufe eines Jahres von 75 auf nur noch 48 Plätze zurückgegangen. Diese Tatsache gilt es sowohl bei der Bedarfsprogno- se als auch bei der Bewertung der aktuellen Bedarfssituation im Landkreis Bamberg zu berücksichtigen.

9.2.1.2 Bedarfsermittlung für den Bereich des „beschützenden Wohnens“

Bisher gibt es bundesweit kein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Ermittlung des Bedarfs im Bereich des „beschützenden Wohnens“. Es existiert lediglich ein einziger Richtwert, der von der Expertenkommission „Psychiatrie“ der Bundesregierung stammt. Danach sollen im Bereich der „beschützenden Wohnangebote“ drei Wohnplätze pro 1.000 Einwohner zur Verfügung stehen.

Würde man diesen Richtwert auf den Landkreis Bamberg übertragen, wäre von einem Bedarf von 434 „beschützenden Wohnplätzen“ auszugehen. Da die Expertenkommissi- on jedoch bei ihrem Richtwert bezüglich der „beschützenden Wohnangebote“ nicht zwi- schen den „betreuten“ Wohnangeboten für psychisch Kranke sowie psychisch Behin- derte und der „geschlossenen“ Unterbringung schwer psychisch erkrankter älterer Men- schen in einer stationären Einrichtung differenzierte, kann dieser Richtwert nicht auf den Bereich der stationären Seniorenhilfe übertragen werden.

Für den Bereich psychisch erkrankter älterer Menschen, für die aufgrund ihrer Symp- tomatik (z.B. Weglauftendenz) eine „geschlossene Unterbringung“ in einer stationären Einrichtung erforderlich ist, existiert somit kein Richtwert, der als Grundlage für eine entsprechende Bedarfsermittlung dienen könnte.

Auch die Forschungsgesellschaft für Gerontologie, die sich im Rahmen ihrer indikato- rengestützen Bedarfsplanung für den Bereich der Seniorenhilfe intensiv mit diesem Problembereich auseinandersetzte, kam zu dem Schluss, aufgrund der unzureichenden Datengrundlage in diesem Bereich auf eine Bedarfsberechnung zu verzichten (vgl. MAGS 1995, S. 279). Stattdessen wurden Überlegungen zur Ermittlung von Indikatoren zur Abschätzung des gerontopsychiatrischen Betreuungsbedarfes angestellt, die im Folgenden in Verbindung mit anderen Forschungsarbeiten gebracht und auf den Land- kreis Bamberg übertragen werden sollen, um das örtliche Betreuungspotential für den „beschützenden Bereich“ im Rahmen der stationären Seniorenhilfe eingrenzen zu kön- nen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 166

9.2.1.2.1 Indikatoren zur Abschätzung des Bedarfs an „beschützenden Plätzen“

In der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur besteht Einigkeit darüber, dass die Altersstruktur als wichtigster Indikator zur Abschätzung des gerontopsychiatrischen Be- treuungsbedarfes im Rahmen der Seniorenhilfe anzusehen ist.

Die diesbezüglichen Untersuchungsergebnisse gehen jedoch stark auseinander. So wurden im Rahmen des „Ersten Altenberichts der Bundesrepublik Deutschland“ die Er- gebnisse der wichtigsten psychogeriatrischen Feldstudien von einer Sachverständigen- kommission dargestellt und vergleichend untersucht. Danach ergeben sich einschließ- lich der leichteren Formen psychischer Erkrankungen für die Altersgruppe ab 65 Jahren Anteilswerte von 5,4% bis 52,7%. Schließt man die „leichteren Fälle“ aus und betrachtet nur die Personengruppe mit schweren oder mittelschweren psychischen Erkrankungen, resultieren für die Altersgruppe ab 65 Jahren Anteilswerte von 3% bis 14%, wobei die verhältnismäßig große Spannweite bezüglich der Häufigkeit psychischer Störungen nach Meinung der Sachverständigenkommission „durch eine gewisse Uneinheitlichkeit in ihrer Klassifikation und hinsichtlich der Diagnostik bedingt ist“ (Bundesministerium für Familie und Senioren 1993, S. 116).

Was die häufigste gerontopsychiatrische Krankheit – die Demenz – betrifft, wurde in den letzten Jahren ebenfalls eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, die zu Prä- valenzraten zwischen 4% und 8% kommen. Im Mittelpunkt dieser Diskussion stand lan- ge Zeit die Untersuchung von Bickel, wonach die mittlere Prävalenzrate von mittel- schweren und schweren Demenzen in der Bevölkerung ab 65 Jahren in Deutschland bei 7,2% liegt (Deutsche Alzheimer Gesellschaft 2010: Die Epidemiologie der Demenz). Auf die derzeitige Bevölkerung ab 65 Jahren im Landkreis Bamberg übertragen würde sich daraus eine Zahl von 1.865 demenzkranken Menschen ergeben.

Die neueste und wohl auch genaueste Untersuchung zu diesem Thema stammt von den zwei im Rostocker Zentrum für die Erforschung des Demografischen Wandels be- schäftigten Wissenschaftlerinnen Uta Ziegler und Gabriele Doblhammer. Da sie diesbe- züglich alle Daten der gesetzlichen Krankenversicherungen auswerteten, war die Stich- probe mit 2,3 Millionen Fällen hinreichend groß, um als repräsentativ für ganz Deutsch- land zu gelten. Die Ergebnisse bestätigten im Großen und Ganzen die bisherigen Un- tersuchungen. Demnach steigen die Prävalenzraten von 0,8% bei den Männern und 0,6% bei den Frauen in der Altersgruppe mit 60 bis 64 Jahren auf 29,7% bei den Män- nern und 38,0% bei den Frauen in der Altersgruppe ab 95 Jahren (vgl. Ziegler; Dobl- hammer 2009: Prävalenz und Inzidenz von Demenz in Deutschland. Das Gesundheits- wesen 71, S. 281–290). In folgender Tabelle werden die von Ziegler und Doblhammer festgestellten Prävalenzraten auf die ältere Bevölkerung im Landkreis Bamberg über- tragen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 167

Tab. 9.1: Anzahl der Demenzkranken im Landkreis Bamberg

Altersgruppen: Prävalenzraten Anzahl der Demenzkranken ... bis unter ... Jahre Männer Frauen Gesamt Männer Frauen Gesamt

60 b. u. 65 J. 0,8 0,6 0,7 37 27 64 65 b. u. 70 J. 1,5 1,3 1,4 50 42 92 70 b. u. 75 J. 3,2 3,1 3,1 97 101 198 75 b. u. 80 J. 5,6 6,8 6,3 153 243 396 80 b. u. 85 J. 10,3 13,1 12,0 152 292 444 85 b. u. 90 J. 17,8 23,1 21,4 124 326 450 90 b. u. 95 J. 24,5 31,3 29,4 50 177 227 95 Jahre und älter 30,2 37,7 35,2 9 38 47 60 Jahre und älter 4,2 6,6 5,5 672 1.246 1.918

Quelle: Ziegler; Doblhammer 2009; Berechnungen von MODUS zum Stichtag 31.12.2014

Insgesamt ist aufgrund der durchgeführten Berechnungen davon auszugehen, dass unter der Bevölkerung ab 60 Jahren im Landkreis Bamberg 1.918 Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen sind. Es ergibt sich im Landkreis Bamberg auf die Bevöl- kerung ab 60 Jahren bezogen somit ein Anteil von 5,5%, die von einer Demenzerkran- kung betroffen sind, und auf die Bevölkerung ab 65 Jahren bezogen mit 1.854 Perso- nen ein Anteil von 7,2%. Es resultiert damit im Landkreis Bamberg genau der gleiche Anteil wie bei der Untersuchung von Bickel. Es kann aufgrund der Berechnungen des- halb mit einiger Sicherheit davon ausgegangen werden, dass im Landkreis Bamberg derzeit rund 1.900 demenzkranke Menschen leben.

Es kann allerdings nicht davon ausgegangen werden, dass alle demenzkranken älteren Menschen institutionell betreut werden, da ein Großteil von ihnen im Rahmen des Fami- lienverbundes versorgt wird. Aus diesem Grund identifiziert die Forschungsgesellschaft für Gerontologie als zweiten wichtigen Indikator zur Abschätzung des gerontopsychiatri- schen Betreuungsbedarfes die Inanspruchnahmequote. Sie bezieht sich hierbei auf ei- ne Untersuchung, die von Lind in Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde. Danach leben von den psychisch erkrankten älteren Menschen „etwa 80% im häuslichen Be- reich und werden hier überwiegend von den Angehörigen, mit teilweiser Unterstützung durch ambulante Dienste, versorgt. 16% leben in stationären Einrichtungen der Senio- renhilfe, und ca. 3% leben in psychiatrischen Landeskrankenhäusern“ (MAGS 1995, S. 277).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 168

Zur Frage, wie hoch der Anteil der psychisch erkrankten älteren Menschen in den stati- onären Einrichtungen der Seniorenhilfe ist, gibt die Forschungsgesellschaft für Geronto- logie bei der Betrachtung des Indikators „Inanspruchnahmequote“ zur Abschätzung des gerontopsychiatrischen Betreuungsbedarfes noch zwei weitere Untersuchungen an. Zum einen wird eine Untersuchung in Kölner Altenheimen aus dem Jahre 1987 zitiert, wonach ein „Anteil von 42,3% aller Heimbewohner unter psychischen Störungen litten“. Zum anderen wird eine Untersuchung in Alten- und Pflegeheimen im Kreis Gütersloh aus dem Jahr 1993 angeführt, die aufgrund der Befragung der HeimleiterInnen zu dem Ergebnis kommt, dass „etwa 45% der Heim- und Pflegeheimbewohner an psychischen Störungen leiden“ (MAGS 1995, S. 278).

Da beide Untersuchungen in etwa zu dem gleichen Ergebnis kommen, geht die For- schungsgesellschaft davon aus, dass „40% bis 50% der Bewohner in stationären Ein- richtungen in Nordrhein-Westfalen psychische Störungen unterschiedlichen Schwere- grades haben“ (MAGS 1995, S. 279). Überträgt man dieses Ergebnis auf die stationä- ren Einrichtungen der Seniorenhilfe im Landkreis Bamberg, ergibt sich, dass von den Bewohnern der Pflegeheime im Landkreis Bamberg zwischen 550 und 700 an psychi- schen Störungen leiden müssten.

9.2.1.2.2 Ermittlung des Bedarfs für den Bereich des „beschützenden Wohnens“ im Landkreis Bamberg

Aufgrund der Auswertung der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur konnte das potentielle Klientel für den „beschützenden Bereich“ im Rahmen der stationären Senio- renhilfe approximativ ermittelt werden. Es bleibt aber nach wie vor die Frage offen, bei wie vielen der 550 bis 700 stationär untergebrachten Personen mit psychischen Störun- gen das Risiko der Selbstgefährdung vorliegt und daher eine „beschützende Unterbrin- gung“ notwendig ist.

Da eine psychologische bzw. psychiatrische Untersuchung durch entsprechende Fach- ärzte zur Eingrenzung dieses Sachverhaltes sowohl den zeitlichen als auch den finan- ziellen Rahmen sprengen würde, muss ein weniger aufwändiges Ersatzverfahren ge- wählt werden.

Auch auf einen regionalen Vergleich des Bestandes muss bei der Bedarfsermittlung verzichtet werden, da in den meisten Regionen keine aktuellen Zahlen zu den beste- henden Plätzen im Bereich des „beschützenden Wohnens“ vorliegen. Doch auch wenn die Datengrundlage besser wäre, könnte eine Bedarfsermittlung nicht allein auf der Grundlage regionaler Vergleiche durchgeführt werden, denn zum einen lässt sich ein Bedarf grundsätzlich nicht auf der Grundlage von Bestandszahlen ableiten und zum anderen sind die strukturellen Gegebenheiten in verschiedenen Regionen oft so unter- schiedlich, dass derartige Vergleiche nicht sinnvoll sind.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 169

Es wurde deshalb als Ausgangspunkt bei der Bedarfsermittlung auf die Ergebnisse der einschlägigen wissenschaftlichen Forschungsliteratur zurückgegriffen, wobei diese aber auf der Grundlage von Expertenaussagen auf die örtlichen Verhältnisse übertragen werden müssen.

Wie die vom MODUS-Institut in anderen bayerischen Landkreisen durchgeführten Un- tersuchungen in diesem Bereich gezeigt haben, ergeben sich bezüglich der Frage nach dem Anteil der gerontopsychiatrisch erkrankten Heimbewohner sehr hohe Übereinst- immungen zwischen den in Kap. 9.2.1.2.1 aufgeführten Studien und den Einschätzun- gen der HeimleiterInnen vor Ort. Es kann deshalb mit einiger Sicherheit davon ausge- gangen werden, dass die HeimleiterInnen auch bei der Frage nach der Notwendigkeit einer „beschützenden Unterbringung“ als kompetente Ansprechpartner gelten können. Aus diesem Grund wurden im Rahmen der Bestandsaufnahme der stationären Einrich- tungen entsprechende Einschätzungen der HeimleiterInnen eingeholt. Aus methodi- schen Gründen wurde allerdings nicht einfach danach gefragt, wie viele beschützende Plätze im Landkreis Bamberg „notwendig“ sind, da es sich hierbei um eine rein subjekti- ve Einschätzung handelt, die von vielen Faktoren abhängig ist, und daher eine sehr große Spannweite zu erwarten wäre.

Es musste stattdessen ein einigermaßen sicheres Verfahren gefunden werden, um den Personenkreis einzugrenzen, für den eine „beschützende Unterbringung“ notwendig und sinnvoll ist. Um dabei die Gefahr der „groben Schätzung“ weitgehend auszuschlie- ßen, wurden die HeimleiterInnen im Rahmen der Befragung stufenweise an die Prob- lematik herangeführt:

1. Zunächst sollten sich die HeimleiterInnen überlegen, wie viele Bewohner ihrer Ein- richtung an gerontopsychiatrischen Störungen (einschließlich der leichteren Formen) leiden. Der Fragebogen war dabei so konzipiert, dass nach Heimbereichen differen- ziert werden musste. 2. Im zweiten Schritt sollten die HeimleiterInnen dann wiederum nach Heimbereichen differenziert angeben, bei wie vielen der oben genannten Bewohner eine schwere gerontopsychiatrische Erkrankung vorliegt. 3. Erst im dritten Schritt wurde dann die Einschätzung der HeimleiterInnen eingeholt, für wie viele ihrer Bewohner eine „beschützende Unterbringung“ notwendig und sinnvoll wäre.

Die Ergebnisse dieser dreistufigen Abfrage zum psychischen Zustand der Heimbewoh- ner sind in folgender Tabelle dargestellt:

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 170

Tab. 9.2: Einschätzungen der HeimleiterInnen zur gerontopsychiatrischen Verfassung der Heimbewohner

Pflegebereich Wohnbereich Gesamt Anzahl in %* Anzahl in %* Anzahl in %*

gerontopsychiatrische Erkrankun- 757 59,7 0 0,0 757 54,5 gen (auch leichtere Formen)

schwere gerontopsychiatrische 289 22,8 0 0,0 289 20,8 Erkrankungen

„Beschützende“ Unter- 65 5,1 0 0,0 65 4,7 bringung notwendig

* In % von der Gesamtzahl der Bewohner im jeweiligen Heimbereich Quelle: Eigene Erhebung 2014

Wie der Tabelle zu entnehmen ist, liegen nach Einschätzung der HeimleiterInnen bei 757 der Heimbewohner in den stationären Einrichtungen im Landkreis Bamberg geron- topsychiatrische Erkrankungen (einschließlich leichterer Formen) vor. Dabei liegt der Anteil an „gerontopsychiatrisch erkrankten“ Bewohnern im Pflegebereich bei fast 60%, während im Wohnbereich keine gerontopsychiatrischen Erkrankungen vorliegen.

Insgesamt ergibt sich aus der Befragung also ein Anteil von fast 60% aller Heimbewoh- ner mit gerontopsychiatrischen Störungen. Aus der Befragung der HeimleiterInnen im Landkreis Bamberg resultiert somit ein Wert, der etwas höher ist als die in den in Kap. 9.2.1.2.1 aufgeführten Untersuchungen aus anderen Regionen. Berücksichtigt man je- doch, dass der Anteil der Bewohner mit gerontopsychiatrischen Störungen in den Hei- men in den letzten Jahren zugenommen hat, kann ein Anteil von 60% mittlerweile als eine plausible Größe angesehen werden.

Weiterhin liegen nach Auskunft der HeimleiterInnen bei 289 der 757 „gerontopsychiat- risch erkrankten“ Heimbewohner „schwere gerontopsychiatrische Erkrankungen“ vor. Es wäre somit davon auszugehen, dass in den stationären Einrichtungen im Landkreis Bamberg rund ein Fünftel der Heimbewohner an „schweren gerontopsychiatrischen Er- krankungen“ leidet. Nach Einschätzung der HeimleiterInnen ist jedoch bei den wenigs- ten dieser Bewohner eine „beschützende Unterbringung“ notwendig. So ergibt sich auf- grund der Befragung der HeimleiterInnen als potentielles Klientel für den „beschützen- den Bereich“ lediglich ein Anteil von 4,7% aller Heimbewohner.

Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass auch die HeimleiterInnen im Land- kreis Bamberg im Rahmen der Befragung nur die eindeutigen Fälle, bei denen eine Selbstgefährdung vorliegt, für den „beschützenden Bereich“ vorgesehen haben.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 171

Für die Bedarfsermittlung bezüglich der notwendigen Platzzahl im „beschützenden Be- reich“ sind daher die Angaben der HeimleiterInnen als Mindestgröße anzusehen. Dafür spricht auch, dass zum Erhebungszeitpunkt nur 61 der 75 zur Verfügung stehenden Plätze im „beschützenden Bereich“ belegt waren, was dafür spricht, diesen Wert von 61 Plätzen in der Bedarfsermittlung als absolute Mindestgröße anzusetzen.

Hierbei gilt auch zu berücksichtigen, dass ohnehin nicht alle älteren Menschen mit ge- rontopsychiatrischen Störungen bereits in einer stationären Einrichtung untergebracht sind. Eine relativ große Zahl dieser Personengruppe lebt trotz gerontopsychiatrischen Störungen im häuslichen Bereich und wird hier von Angehörigen mit eventueller Unter- stützung von ambulanten Diensten versorgt.

Um auch eine Auskunft über die Größenordnung der älteren Menschen zu bekommen, die bisher noch im häuslichen Bereich leben, aber bereits als potentielles Klientel für eine „beschützende Unterbringung“ gelten können, wurden die ambulanten Dienste im Rahmen der Bestandsaufnahme zu diesem Sachverhalt befragt. Auch hier wurde stu- fenweise befragt. Ähnlich wie im stationären Bereich, wurde zunächst nach den Betreu- ten mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen gefragt. Hierbei wurde von den ambulan- ten Diensten eine Zahl von 395 angegeben, was auf die Gesamtzahl von 1.758 Betreu- ten immerhin einen Anteil von 22,5% ausmacht. Bei der anschließenden Frage, für wie viele dieser Betreuten nach Einschätzung der PflegedienstleiterInnen eine „beschüt- zende Unterbringung“ notwendig wäre, wurde jedoch lediglich eine Zahl von acht Per- sonen genannt. Da jedoch nicht sichergestellt ist, ob diese acht Personen auch tatsäch- lich eine „beschützende Unterbringung“ beanspruchen würden, wenn die entsprechen- den Voraussetzungen erfüllt wären, muss diese Personengruppe anders behandelt werden als diejenigen, die sich bereits in einer stationären Einrichtung befinden. Dieses Problem kann jedoch dadurch gelöst werden, dass der Bedarf – wie auch die Bedarfs- zahlen für die anderen Bereiche der Seniorenhilfe – als Intervall dargestellt wird.

Dabei wird davon ausgegangen, dass die Personen, die sich bereits in einer „beschüt- zende Unterbringung“ befinden, die Untergrenze des Bedarfsintervalls bilden. Für die Festlegung der Obergrenze des Bedarfsintervalls kommen zusätzlich die potentiellen Klienten hinzu, die nach Einschätzung der ambulanten und stationären Pflegedienstlei- terInnen zusätzlich im „beschützenden Bereich“ untergebracht werden müssten. Auf- grund der Befragungsergebnisse würde sich im Landkreis Bamberg für den Bereich des „beschützenden Wohnens“ somit ein Bedarf von mindestens 61 bis maximal 73 „be- schützenden Plätzen“ ergeben.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 172

9.2.1.2.3 Ist-Soll-Vergleich für den Bereich des „beschützenden Wohnens“

Wie die Bestandsaufnahme gezeigt hat, standen im Landkreis Bamberg am 31.12.2013 im stationären Bereich insgesamt 75 „beschützende Plätze“ zur Verfügung. Nach den Ergebnissen der Bedarfsermittlung wären zu diesem Zeitpunkt mindestens 61 bis ma- ximal 73 Plätze notwendig gewesen, um den Bedarf an „beschützenden Plätzen“ voll- ständig abzudecken. Für den Bereich des „beschützenden Wohnens“ ergibt sich somit für den Landkreis Bamberg folgender Ist-Soll-Vergleich.

Abb. 9.1: Ist-Soll-Vergleich für den Bereich des „beschützenden Wohnens“ im Landkreis Bamberg

Platzzahl 80 75 70 73

60 61

50

40

30

20

10

0 Mindestbedarf Bestand Maximalbedarf

Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung zum Stichtag 31.12.2014

Wie die Abbildung zeigt, liegt der Bestand an „beschützenden Plätzen“ im Landkreis Bamberg sogar knapp über dem rechnerischen Maximalbedarf. Es kann somit im Land- kreis Bamberg derzeit von einer sehr guten Versorgung im Bereich des „beschützenden Wohnens“ ausgegangen werden.

Wie sich der Bedarf an „beschützenden Plätzen“ im Landkreis Bamberg angesichts der steigenden Zahl an Hochbetagten voraussichtlich weiter entwickeln wird, kann mit fol- gender Bedarfsprognose geklärt werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 173

9.2.1.2.4 Entwicklung des Bedarfs im Bereich des „beschützenden Wohnens“

Inwieweit eine weitere Erhöhung der „beschützenden Plätze“ zukünftig im Landkreis Bamberg bedarfsnotwendig ist, wird mit Hilfe einer Bedarfsprognose geklärt. Dabei sind folgende zwei Aspekte besonders zu berücksichtigen:

1. Wie im übrigen Bundesgebiet kommen auch im Landkreis Bamberg in den nächsten Jahren zahlenmäßig stärker besetzte Alterskohorten in das Hochbetagtenalter. 2. Der medizinische Fortschritt führt dazu, dass immer mehr Krankheiten erfolgreich bekämpft werden können und dementsprechend die durchschnittliche Lebenserwar- tung von Jahr zu Jahr zunimmt.

Beide dargestellten Aspekte führen dazu, dass in den nächsten Jahren im Landkreis Bamberg mit einer ansteigenden Zahl von hochbetagten Menschen zu rechnen ist. Da bisher allerdings noch kein wirksames Mittel gegen die „Altersdemenz“ entwickelt wer- den konnte, ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der älteren Menschen mit geron- topsychiatrischen Krankheiten in den nächsten Jahren kontinuierlich erhöhen wird und daher der Bedarf auch im Bereich des „beschützenden Wohnens“ deutlich ansteigen wird. In welcher Größenordnung sich dieser Anstieg bewegen wird, kann anhand der in Kap. 9.2.1.2.1 dargestellten Übertragung der Prävalenzraten auf die ältere Bevölkerung im Landkreis Bamberg abgeleitet werden. Auf der Grundlage der durchgeführten Bevöl- kerungsprojektion ist im Landkreis Bamberg mit folgender Entwicklung bei den De- menzkranken zu rechnen.

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Abb. 9.2: Entwicklung der demenzkranken Menschen im Landkreis Bamberg bis zum Jahr 2033

Personen Abb. 4: Entw icklung der Pflegebedürftigen ab 65 bzw . 75 Jahren bis zum Jahr 2010 3000 2832 2664 2461 2500 2233

2000 1854

1500

1000

500

0 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 jeweils 31.12. .... Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2015

Wie die Abbildung zeigt, wird die Zahl der demenzkranken Menschen im Landkreis Bamberg in den nächsten Jahren sehr stark ansteigen und liegt bereits im Jahr 2025 bei 2.461 Personen und im Jahr 2033 voraussichtlich bei 2.832 Personen. Damit ergibt sich für die demenzkranken Menschen bis zum Ende des Projektionszeitraumes ge- genüber den Ausgangsdaten insgesamt eine Zunahme um fast 53%.

Auch wenn zu erwarten ist, dass sich der Trend in den nächsten Jahren verstärkt fort- setzt, dass in den stationären Einrichtungen die tagesstrukturierenden Angebote für Demenzkranke ausgebaut werden und dadurch bei einigen demenzkranken Menschen eine beschützende Unterbringung vermieden werden kann, ist davon auszugehen, dass weiterhin ein Teil der Menschen mit gerontopsychiatrischen Krankheiten auf „beschüt- zenden Plätzen“ untergebracht werden muss. Geht man davon aus, dass der Anteil un- ter den Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen, die auf „beschützenden Plätzen“ untergebracht werden, in den nächsten Jahren gleich bleibt, stellt sich die Be- darfsprognose für den „beschützenden Bereich“ folgendermaßen dar.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 175

Abb. 9.3: Entwicklung des Bedarfs an „beschützenden Plätzen“ im Landkreis Bamberg bis zum Jahr 2033

Plätze 120 112 Maximalbedarf 110 75 105

100 97 93 Mindestbedarf 88 88 90 81 80 75 73 70 73

60 61 50 48

40 Bestand

30

20

10

0 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 jeweils 31.12. ....

Quelle: Berechnungen von MODUS-Sozialforschung 2015

Unter der Bedingung, dass der Anteil unter den Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen, die auf „beschützenden Plätzen“ untergebracht werden, in den nächsten Jahren der Größenordnung des Erhebungszeitpunktes entspricht, würde sich aufgrund der Bevölkerungsentwicklung der hochbetagten Senioren ab 80 Jahren der Bedarf an „beschützenden Plätzen“ im Landkreis Bamberg bereits bis zum Jahr 2025 auf 81 bis 97 und bis Ende des Jahres 2033 voraussichtlich auf 93 bis 112 „beschützende Plätze“ erhöhen.

Wie in Kapitel 9.2.1.1 des vorliegenden Berichtes geschildert, ist der Bestand an be- schützenden Plätzen im Laufe des Jahres 2015 durch die Schließung von zwei be- schützenden Stationen von 75 auf 48 Plätzen zurückgegangen. Aus diesem Grund sind bereits kurzfristig Ausbaumaßnahmen im „beschützenden Bereich“ notwendig.

In diesem Kontext ist jedoch noch einmal ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass in den letzten Jahren zunehmend versucht wird, eine beschützende Unterbringung von weg- laufgefährdeten Menschen zu vermeiden, indem nicht nur die tagesstrukturierenden Angebote in den stationären Einrichtungen ausgebaut werden, sondern auch verstärkt elektronische Hilfsmittel, wie z.B. elektronische Armbänder, eingesetzt werden. Außer- dem kann der steigende Bedarf auch durch die Einrichtung sogenannter „halboffener beschützender Bereiche“ abgedeckt werden.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 176

9.2.2 Ambulante Angebote für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen

Aufgrund der durchgeführten Berechnungen ist davon auszugehen, dass unter der älte- ren Bevölkerung im Landkreis Bamberg derzeit rund 1.900 Menschen von einer De- menz betroffen sind (vgl. Kap. 9.2.1.2.1). Der größte Teil der demenzkranken Men- schen lebt noch in einem eigenen Haushalt und wird hier überwiegend von den Ange- hörigen versorgt. Teilweise wird hierbei auf die Unterstützung durch ambulante Dienste zurückgegriffen. Nach den Schätzungen der im Landkreis Bamberg ansässigen ambu- lanten Dienste befinden sich unter ihren 1.758 Betreuten 395 Personen mit gerontopsy- chiatrischen Erkrankungen, d.h. im Landkreis Bamberg sind rund 22,5% der ambulant betreuten Menschen gerontopsychiatrisch erkrankt.

Da im Rahmen der ambulanten Betreuung die Angehörigen der gerontopsychiatrisch erkrankten Klienten jedoch nur partiell entlastet werden können, werden durch immer mehr Träger zusätzliche Angebote für die gerontopsychiatrisch erkrankten Menschen geschaffen. Die Abrechnung dieser Angebote erfolgt in der Regel über die Vorschriften des § 45b SGB XI. Danach besteht seit Juli 2008 ein Anspruch auf zusätzliche Betreu- ungsleistungen bei Menschen mit „eingeschränkter Alltagskompetenz“. Anspruch darauf haben nach § 45a SGB XI Menschen „mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, geis- tigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen“.

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, die Betreuungsleistungen nach § 45b SGB XI an- zubieten. Entweder werden die Menschen mit „eingeschränkter Alltagskompetenz“ in einer regelmäßigen Betreuungsgruppe außer Haus versorgt oder es findet eine Betreu- ung in der vertrauten häuslichen Umgebung dieser Personen statt, weshalb derartige Angebote auch oft als „mobile Tagesbetreuung“ bezeichnet werden.

Diese Angebote dürfen jedoch nicht mit der „klassischen Tagespflege“ verwechselt werden. Die „mobile Tagesbetreuung“ ist vielmehr so konzipiert, dass die „mobilen Ein- satzkräfte“ je nach Bedarf mehrere Stunden ins Haus des Pflegebedürftigen kommen und ihn betreuen, um die Angehörigen zu entlasten. Der Vorteil gegenüber der klassi- schen Tagespflege besteht darin, dass sich die Angehörigen eines pflegebedürftigen älteren Menschen bei der „mobilen Tagesbetreuung“ nicht auf einen oder mehrere Tage pro Woche verbindlich festlegen müssen, sondern den Dienst stundenweise in An- spruch nehmen können. Der Nachteil besteht darin, dass solche Dienste oft mit ehren- amtlich oder geringfügig Beschäftigten arbeiten müssen, weil sie sonst zu kostspielig wären. Man kann hier also weder die pflegerische noch die therapeutische Komponente wie in der klassischen Tagespflege erwarten, sondern ausschließlich eine Art „Homesit- ting“, das hauptsächlich darin besteht, den betreuten Menschen zu beaufsichtigen, mit ihm spazieren zu gehen, ihm beim Essen und der Verrichtung seiner menschlichen Be- dürfnisse zu helfen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 177

Die „mobile Tagesbetreuung“ darf daher nicht als Ersatz der klassischen Tagespflege gesehen werden, sondern eher als niederschwelliges Ergänzungsangebot im Niedrig- preisbereich.

Der geschilderte Sachverhalt trifft genauso auch auf die Angebote zu, bei denen Men- schen mit „eingeschränkter Alltagskompetenz“ aufgrund des § 45 SGB XI tagsüber in einer Einrichtung betreut werden. Hier fällt die Unterscheidung gegenüber der „klassi- schen Tagespflege“ noch schwerer. Das entscheidende Unterscheidungskriterium be- steht allerdings darin, dass bei den Menschen, die in eine Tagesbetreuungsgruppe nach § 45b SGB XI gehen, keinerlei pflegerische Hilfeleistungen abgerechnet werden können.

Auch im Landkreis Bamberg bieten die Wohlfahrtsverbände und andere Träger über ihre Pflegedienste ambulante Betreuungsleistungen nach § 45b SGB XI an. Die folgen- de Übersicht zeigt zunächst die Betreuten, die in einer regelmäßigen Betreuungsgruppe außer Haus versorgt werden.

Tab. 9.3: Gruppenbetreuungsangebote nach § 45b SGB XI

Anbieter Standort Umfang der Betreuung Betreute

Caritas-Sozialstation Burgebrach Burgebrach Mo., Di., Do. u. Fr. 6 - 10 von 14 bis 17 Uhr

Caritas-Sozialstation Hirschaid Hirschaid Jeden Montag von 14 bis 17 14 - 18 Uhr (2 Gruppen im Wechsel)

Caritas-Sozialstation Reckendorf Reckendorf Einen Nachmittag 16 pro Woche

Caritas-Sozialstation Scheßlitz Scheßlitz 14-tägig am Dienstag 15 von 14 bis 17 Uhr

Gesamtzahl der Betreuten 55

Quelle: MODUS-Sozialforschung nach Angaben der Einrichtungen im Landkreis Bamberg 2015

Wie die Übersicht zeigt, bieten derzeit im Landkreis Bamberg nur die verschiedenen Sozialstationen des Caritas-Verbandes Betreuungsgruppen nach § 45b SGB XI an. Insgesamt werden von diesen vier Caritas-Sozialstationen 55 Menschen betreut.

Für die Betreuung im Haushalt der Betreuten sind keine Räume notwendig. Aus diesem Grund ist es für die Dienste leichter, eine derartige Betreuung zu organisieren, weshalb diese Art der Betreuung bei den ambulanten Diensten im Landkreis Bamberg schon relativ stark verbreitet ist, wie folgende Übersicht zeigt.

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Tab. 9.4: Einzelbetreuungsangebote nach § 45b SGB XI

Angebot / Umfang Anbieter Standort Betreute der Betreuung

Bis zu 1 Std. Vor- oder Nach- ACASA Sozialstation St. Barbara Altendorf 25 mittagsbetreuung

1 x wöchentlich 2 Std. Caritas-Sozialstation Burgebrach Burgebrach 16 (bei Bedarf bis zu 5 Std.)

Betreuung durch Ehrenamt- Caritas-Sozialstation Hallstadt Hallstadt 10 liche nach Bedarf

2 Std. pro Woche Gemeinnützige TABEA-Diakoniestation Heiligenstadt 6 oder 2 Std. 14-tägig

Mobile Pflege Badum Hirschaid Stundenweise Betreuung 7

Caritas-Sozialstation Hirschaid Hirschaid Einzelbetreuung nach Bedarf 22

Individuelle Betreuung Pflegende Hände Hirschaid 20 nach Wunsch

Senivita Sozial gGmbH St. Mauritius Hirschaid 2 x wöchentlich 25 Min. 44

Ambulanter Pflegedienst Golden Care Rattelsdorf Nachmittagsbetreuung 21

2 bis 4 Std. Betreuung Caritas-Sozialstation Reckendorf Reckendorf 12 nach Bedarf

1 bis 3 Std. Vor- oder Nach- Caritas-Sozialstation Scheßlitz Scheßlitz 35 mittagsbetreuung pro Woche

Johanniter Sozialstation Schlüsselfeld Individuelle Einzelbetreuung 7

Gesamtzahl der Betreuten 225

Quelle: MODUS-Sozialforschung nach Angaben der Einrichtungen im Landkreis Bamberg 2015

Insgesamt kann somit festgestellt werden, dass derzeit 280 Personen mit eingeschränk- ter Alltagskompetenz und größtenteils mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen von den Betreuungsleistungen nach § 45b SGB XI profitieren. In folgender Abbildung wird diese Personengruppe abschließend differenziert nach der Art der Betreuung darge- stellt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 179

Abb. 9.4: Personen, die ambulante Betreuungsleistungen nach § 45b SGB XI in Anspruch nehmen, nach Art der Betreuung

19,6%

55

225

80,4%

Einzelbetreuung zu Hause Gruppenbetreuung am Standort

Quelle: MODUS-Sozialforschung nach Angaben der Einrichtungen im Landkreis Bamberg 2015

9.3 Ergebnisse der durchgeführten Befragungen

Bei der durchgeführten Expertenbefragung zum Handlungsbedarf im Landkreis Bam- berg sehen mehr als die Hälfte der befragten Experten einen dringenden Handlungsbe- darf im Bereich der „ambulanten gerontopsychiatrischen Betreuung“ (vgl. Abb. A.3). Von den befragten Anbietervertretern aus dem Bereich der Seniorenhilfe im Landkreis Bamberg sehen sogar 62% der befragten Experten einen dringenden Handlungsbedarf im Bereich der „ambulanten gerontopsychiatrischen Betreuung“ (vgl. Abb. A.1).

Auch die durchgeführte Seniorenbefragung liefert Hinweise darauf, dass im Landkreis Bamberg bei den befragten Senioren ein Defizit an Angeboten für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen empfunden wird. So gaben im Rahmen einer offenen Frage nach fehlenden Einrichtungen der Seniorenhilfe im Landkreis Bamberg einige der befragten älteren Menschen explizit die Antwort, dass es mehr Angebote für Demenzkranke ge- ben müsste (vgl. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 2: Ergebnisse der Seniorenbefragung, Kap. 2.3.3).

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9.4 Angebote zur Aufklärung und Enttabuisierung

Obwohl Demenz die mit Abstand häufigste Form gerontopsychiatrischer Erkrankungen ist und ihre Verbreitung stark zunimmt, ist die Krankheit oft mit Ängsten und Scham be- setzt. Die (rechtzeitige) Wirksamkeit von Unterstützungsangeboten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen hängt also nicht allein von ihrer Verfügbarkeit ab, son- dern auch von dem Maß, in dem die Krankheit enttabuisiert und Hilfe sichtbar kommu- niziert wird.

Vor diesem Hintergrund setzt sich die Alzheimer Gesellschaft Bamberg e.V., als Regio- nalgruppe innerhalb der deutschen Alzheimer Gesellschaft, seit 2006 für Beratung, Schulung und gesellschaftliche Aufklärung über Demenz ein.

2011 haben der Landkreis und die Stadt Bamberg zusammen mit der Alzheimer Gesell- schaft Bamberg e.V. die Demenzinitiative für Stadt und Landkreis Bamberg gegründet. Mit dem Leitbild „weil Demenz uns alle angeht!“ verfolgt die Initiative drei Ziele: die All- gemeinheit zu informieren und zu sensibilisieren, Betroffene und Angehörige zu unter- stützen und Synergien in den bestehenden Strukturen zu fördern. Dazu hält die De- menzinitiative folgende Angebote vor: 1. Vernetzung und Austausch aller lokalen Akteure im Demenznetz Bamberg 2. Veröffentlichung bestehender Angebote im Wegweiser Demenz 3. Verleih der Wanderausstellung „Blitzlicht ins Land des Vergessens“ 4. Schulung und Zertifizierung von „Geschulten Partnern“ als erste Anlaufstellen und Multiplikatoren in der Gesellschaft (in Einzelhandel, Gastronomie, öffentlichen Ein- richtungen, Ehrenamt u.a.) 5. Demenzkampagnen vor Ort – Film- und Vortragsangebote in den Kommunen 6. Öffentlichkeitsarbeit durch Pressearbeit sowie öffentlichkeitswirksame Aktionen und Angebote

Konkrete Bedarfe und Chancen zur weiteren Aufklärung und Enttabuisierung identifi- ziert die Demenzinitiative in folgenden Bereichen:  Information und Qualifizierung zum Thema „Demenzsensible Architektur“ (Wie kann der Einfluss des räumlichen Umfelds auf Wohlbefinden und Kompetenzerhalt von Menschen mit Demenz positiv genutzt werden?)  Förderung der Integration im Alltag (Demenz und Spiritualität, Sport- und Bewe- gungsangebote etc.)  Entwicklung zu „demenzsensiblen Kommunen“ (Was können Stadt und kreisange- hörige Gemeinden für Integration und Unterstützung tun?)  Alternativen zu Fixierungsmaßnahmen in Einrichtungen und Privathaushalten

Die Demenzinitiative setzt sich zusammen mit ihren regionalen Partnern für Weiterent- wicklungen in den genannten Bereichen ein. Der Landkreis unterstützt die Arbeit der Demenzinitiative personell und auf Antrag auch finanziell im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel.

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9.5 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Hilfen für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen“ und Maßnahmenempfeh- lungen für den Landkreis Bamberg

Aufgrund der durchgeführten Berechnungen ist davon auszugehen, dass im Landkreis Bamberg derzeit rund 1.900 demenzerkrankte Menschen leben (vgl. Kap. 9.2.1.2.1). Bei einem Teil dieser Menschen besteht aufgrund ihrer Symptomatik eine Weglauften- denz, weshalb für diese Personengruppe eine „beschützende Unterbringung“ in einer stationären Einrichtung erforderlich ist. Wie im Rahmen der Bestandserhebung festge- stellt wurde, standen zum 31.12.2014 in den stationären Einrichtungen im Landkreis Bamberg 75 “beschützende Plätze” zur Verfügung. Inwieweit diese Plätze ausreichen, um den wachsenden Bedarf im Bereich der stationären gerontopsychiatrischen Betreu- ung abzudecken, wurde mittels einer Bedarfsermittlung und einer längerfristigen Be- darfsprognose ermittelt. Danach waren zum 31.12.2014 mindestens 61 bis maximal 73 Plätze notwendig, um den Bedarf an „beschützenden Plätzen“ abdecken zu können. Da zum damaligen Zeitpunkt im Landkreis Bamberg noch ein Bestand von 75 „beschüt- zenden Plätzen“ zur Verfügung stand, konnte zum Stichtag 31.12.2014 von einer sehr guten Versorgung im beschützenden Bereich ausgegangen werden. Da der Bestand an beschützenden Plätzen durch die Schließung von zwei beschützenden Stationen im Laufe des Jahres 2015 allerdings von 75 auf 48 Plätzen zurückgegangen ist, sind nun bereits kurzfristig Ausbaumaßnahmen im „beschützenden Bereich“ notwendig (vgl. Kap. 9.2.1.1).

Zudem ist nach der durchgeführten Prognose davon auszugehen, dass die Zahl der demenzkranken Menschen ab 65 Jahren im Landkreis Bamberg bis ins Jahr 2033 auf 2.832 Personen ansteigen wird, was einer Zunahme um fast 53% entspricht. Rein rech- nerisch ergibt sich dadurch bis Ende des Jahres 2033 ein Bedarfsanstieg auf 93 bis 112 „beschützende Plätze“ (vgl. Kap. 9.2.1.2.4).

Beim weiteren Ausbau ist jedoch zu berücksichtigen, dass es in den letzten Jahren zu- nehmend gelungen ist, bei weglaufgefährdeten Menschen eine „beschützende Unter- bringung“ zu vermeiden, indem zum einen die tagesstrukturierenden Angebote in den stationären Einrichtungen ausgebaut wurden und zum anderen verstärkt elektronische Hilfsmittel, wie z.B. elektronische Armbänder, eingesetzt wurden. Auch wenn hierdurch ein Teil des steigenden Bedarfs kompensiert werden kann, wird man aufgrund des massiven Bedarfsanstieges auf einen weiteren Ausbau nicht völlig verzichten können. Hierbei ist einerseits die flächendeckende quantitative Versorgung des Landkreises als ausschlaggebendes Kriterium anzusehen, andererseits muss jedoch auch der qualitati- ve Aspekt Beachtung finden. Deshalb sollte vor der Inbetriebnahme einer „beschützen- den Station“ zunächst eine differenzierte Konzeption vorgelegt werden. In dieser Kon- zeption muss deutlich erkennbar sein, dass der Schwerpunkt bei der segregativen Be-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 182

treuung demenzkranker Heimbewohner auf der therapeutischen Perspektive liegt. Dementsprechend sollten die vorgelegten Konzeptionen folgende Aspekte enthalten:  Grundsätzlich sollten „beschützende Stationen“ so „orientierungsfördernd“ und anregend gestaltet werden, dass die Defizite der Bewohner zumindest teilweise ausgeglichen werden können.  Die Verwendung von Psychopharmaka sollte gering sein und mit Hilfe von mög- lichst vielen tagesstrukturierenden Maßnahmen kompensiert werden.  Zusätzlich sind musik- und beschäftigungstherapeutische Maßnahmen und Ge- dächtnis-, Konzentrations- und Orientierungstraining einzuplanen.  Um die vorgenannten Punkte qualitativ hochwertig umsetzen zu können, sollte auch ein multiprofessionelles Team für die Station zur Verfügung stehen, das neben dem Pflegepersonal auch einen Beschäftigungs- und Ergotherapeuten sowie einen Sozial- bzw. Heilpädagogen umfasst.

Die Mehrzahl der gerontopsychiatrisch erkrankten Menschen lebt jedoch nicht in einer stationären Einrichtung. So ist nach dem aktuellen Kenntnisstand davon auszugehen, dass der größere Teil der demenzkranken Menschen noch in einem eigenen Haushalt lebt und hier überwiegend von den Angehörigen versorgt wird. Teilweise wird hierbei auf die Unterstützung durch ambulante Dienste zurückgegriffen.

Nach den Schätzungen der im Landkreis Bamberg ansässigen ambulanten Dienste be- finden sich unter ihren 1.758 Betreuten 395 Personen mit gerontopsychiatrischen Er- krankungen, d.h. im Landkreis Bamberg sind 22,5% der ambulant betreuten Menschen gerontopsychiatrisch erkrankt. Andererseits verfügen bisher im Landkreis Bamberg nur wenige der vorhandenen ambulanten Dienste über Beschäftigte mit einer entsprechen- den gerontopsychiatrischen Ausbildung. Insgesamt trifft dies nach den Ergebnissen der Bestandserhebung bisher nur auf fünf der 189 Pflegekräfte in den ambulanten Diensten und damit auf weniger als 3% des ambulanten Pflegepersonals im Landkreis Bamberg zu, weshalb bereits in Kap. 8 eine entsprechende Maßnahmenempfehlung getroffen wurde.

Da im Rahmen der ambulanten Pflege die Angehörigen der gerontopsychiatrisch er- krankten Klienten jedoch nur partiell entlastet werden können, haben einige Träger von Sozialstationen und anderer ambulanten Dienste zusätzliche Angebote für die geron- topsychiatrisch erkrankten Menschen geschaffen. Abgerechnet werden können diese Angebote seit Juli 2008 über den § 45 SGB XI. Insgesamt machen derzeit im Landkreis Bamberg bereits 280 Personen von diesem Angebot der Sozialstationen und anderer ambulanten Dienste Gebrauch (vgl. Kap. 9.2.2).

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Die Praktiker aus dem Bereich der Seniorenhilfe im Landkreis Bamberg sind sich je- doch weitgehend einig, dass der Bereich der „ambulanten gerontopsychiatrischen Be- treuung“ noch weiter ausgebaut werden muss, um eine flächendeckende gerontopsy- chiatrische Versorgung zu erreichen (vgl. Abb. A.1 bis A.3).

Auch wenn derzeit bereits 280 Personen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen am- bulant betreut werden, kann dies nur ein Anfang sein, denn nach den durchgeführten Berechnungen ergibt sich – zusammen mit den 757 gerontopsychiatrisch erkrankten Bewohnern von stationären Einrichtungen und den 107 gerontopsychiatrisch erkrankten Tagespflegegästen – damit erst ein Anteil von maximal 60% der im Landkreis Bamberg lebenden gerontopsychiatrisch erkrankten Menschen, der bereits institutionell betreut wird, wie folgende Abbildung zeigt.

Abb. 9.5: Gesamtinanspruchnahme institutioneller Betreuungsleistungen durch gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen nach Art der Betreuung

39,5%

757 774 40,4%

107 55 225

5,6% 2,9% 11,7% Vollstationäre Betreuung Teilstationäre Betreuung Gruppenbetreuung am Standort Einzelbetreuung zu Hause keine institutionelle Betreuung Quelle: MODUS-Sozialforschung nach Angaben der Einrichtungen im Landkreis Bamberg 2015

Aufgrund des relativ großen Anteils von gerontopsychiatrisch erkrankten Menschen, die noch keine institutionelle Betreuung bekommen, kann davon ausgegangen werden, dass im Landkreis Bamberg zusätzliche Angebote im Bereich von niederschwelligen Betreuungsangeboten nach § 45 SGB XI notwendig sind.

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Andererseits sollte aber auch über den Aufbau von ambulant betreuten Wohngemein- schaften für demenzkranke Menschen nachgedacht werden, da sich diese Betreuungs- form für eine wohnortnahe Versorgung in überschaubaren kleineren Einheiten (meist 10 bis 12 Bewohner) eignet, wie sich auch schon in einigen Nachbarlandkreisen nachwei- sen lässt.

Nach der Vorstellung der Ergebnisse in der Expertenrunde und einer zusätzlichen Sit- zung mit der „Demenzinitiative Bamberg“ lassen sich für den Landkreis Bamberg zu- sammenfassend folgende Maßnahmenempfehlungen hinsichtlich der Hilfen für geron- topsychiatrisch erkrankten Menschen festhalten.

Tab. 9.5: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Hilfen für geronto- psychiatrisch erkrankte Menschen“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Quantitativer Ausbau und qualitative Weiterentwicklung des beschützen- den Wohnens hin zu integrierenden Träger im Bereich der Pflege kurzfristig Formen, insbesondere halboffenen Bereichen.

Aufbau von ambulant betreuten Träger im Bereich der Pflege, An- Wohngemeinschaften für demenz- mittelfristig gehörige kranke Menschen.

Wohlfahrtsverbände, ambulante Ausbau niedrigschwelliger Betreu- Pflegedienste, Vereine, Nachbar- ungs- und Entlastungsangebote kurzfristig schaftshilfen, Kommunen, Mehr- nach § 45c SGB XI. generationenhäuser

Information und Qualifizierung zu Demenzinitiative, Träger im Be- kurz- bis demenzsensibler Architektur für Ein- reich der Pflege, Landkreis (Woh- mittelfristig richtungen und Privathaushalte. nungsanpassungsberatung)

Förderung der Integration im Alltag (Demenzsensible Kommunen, De- Demenzinitiative, Gemeinden, kurz- bis menz und Spiritualität, Sport- und Vereine, Kirchengemeinden, mittelfristig Bewegungsangebote, etc.).

Aufklärung über Alternativen zu Fi- Demenzinitiative, Träger im Be- xierung in Einrichtungen und Privat- kurzfristig reich der Pflege haushalten.

Dauerhafte Unterstützung der De- Landkreis, Stadt, Alzheimer Ge- kontinuierlich menzinitiative. sellschaft Bamberg

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10. Handlungsfeld „Unterstützung pflegender Angehöriger“

10.1 Allgemeine Vorbemerkungen zur Angehörigenarbeit in Bayern

Aufgrund von verschiedenen bundesweit durchgeführten Studien ist hinlänglich be- kannt, dass rund drei Viertel der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt und betreut wer- den. Dementsprechend tragen die pflegenden Angehörigen die Hauptlast der häusli- chen Versorgung. Sie kümmern sich oft über Jahre hinweg rund um die Uhr um ihre Pflegebedürftigen und sind durch die lang andauernde Pflege körperlich und seelisch oft erschöpft, gesundheitlich beeinträchtigt und durch die zeitliche Belastung auch häu- fig sozial isoliert.

Um die Pflegebereitschaft der Angehörigen trotz der geschilderten Bedingungen so lan- ge wie möglich aufrechtzuerhalten, fördert der Freistaat Bayern im Rahmen des "Baye- rischen Netzwerks Pflege" seit 01.01.1998 Fachstellen für pflegende Angehörige mit 15.500 Euro je Kraft bis 31.12.2004 und seit dem 01.01.2005 mit 17.000 Euro je Kraft (eine Kraft je 100.000 Einwohner). Ziel ist es, in jedem Landkreis und in jeder kreis- freien Stadt mindestens eine Fachstelle für pflegende Angehörige fest zu installieren.

Die wichtigste Aufgabe der Angehörigenarbeit ist es dabei, die Pflegebereitschaft und die Pflegefähigkeit der pflegenden Angehörigen zu erhalten bzw. zu sichern. Wesentli- che Elemente der Angehörigenarbeit sind daher die psychosoziale Beratung, die beglei- tende Unterstützung und die Schulung im Umgang mit pflegebedürftigen, insbesondere demenzkranken Angehörigen sowie die Organisation von Entlastungsangeboten für die Pflegenden (Angehörigengruppen, Betreuungsgruppen, ehrenamtliche Helferkreise zur stundenweisen Entlastung).

Die Initiative des Freistaates Bayern fiel insbesondere in den ersten Jahren der Förde- rung auf fruchtbaren Boden. So hat sich in der Zeit von 01.01.1998 bis 31.12.2005 in Bayern ein Netz von insgesamt 80 Fachstellen für pflegende Angehörige entwickelt. Aber auch in den letzten Jahren ist das "Bayerische Netzwerk Pflege" seinem Ziel durchaus noch näher gekommen. So kamen von 2006 bis 2011 zusätzlich 31 und in den letzten fünf Jahren nochmals 32 neue Fachstellen hinzu, so dass im Jahr 2016 vom Bayerischen Netzwerk Pflege insgesamt 143 Fachstellen registriert werden konnten. Die beschriebene Entwicklung ist in folgender Abbildung dargestellt.

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Abb. 10.1: Entwicklung der Fachstellen für pflegende Angehörige seit 2005 (oh- ne Außenstellen)

Da in den Förderrichtlinien explizit erwähnt ist, dass die „Zuwendungsempfänger vor- rangig die Verbände der freien Wohlfahrtspflege und die ihnen angeschlossenen Orga- nisationen sowie freigemeinnützige Stiftungen“ sind, ist auch die Frage interessant, bei welchen Trägern die Fachstellen für pflegende Angehörige tatsächlich angesiedelt sind. Differenziert man also dementsprechend die bestehenden Fachstellen nach ihrer Trä- gerschaft, zeigt sich folgendes Bild.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 187

Abb. 10.2: Fachstellen für pflegende Angehörige (ohne Außenstellen) nach Trägerschaft

Wie die Abbildung zeigt, kommt bezüglich der Trägerschaft der Fachstellen für pflegen- de Angehörige in Bayern das angestrebte „Subsidiaritätsprinzip“ sehr stark zur Geltung. So befinden sich aktuell nur rund 6% der 143 Beratungsstellen unter kommunaler Trä- gerschaft und der Großteil der Beratungsstellen wird von den Wohlfahrtsverbänden ge- tragen. Hierunter ist wiederum der Caritasverband mit einem Anteil von fast 46% der Fachstellen mit Abstand am stärksten vertreten, gefolgt vom Diakonischen Werk mit knapp 19%.

Die räumliche Verteilung der Fachstellen für pflegende Angehörige in Bayern wird durch folgende kartographische Übersicht veranschaulicht.

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Abb. 10.3: Verteilung der Fachstellen für pflegende Angehörige (ohne Außenstel- len) in Bayern

Quelle: MODUS Sozialforschung nach Daten des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit, Soziales, Familie und Integration 2016

Wie die kartographische Übersicht zeigt, hat sich in Bayern ein fast flächendeckendes Netz von Fachstellen für pflegende Angehörige entwickelt. Dennoch fehlt immer noch in rund 20 Landkreisen ein derartiges Angebot. Teilweise werden diese aber – insbeson- dere in sogenannten „Kragen-Landkreisen“, wie neben dem Landkreis Bamberg z.B. auch in den Landkreisen Coburg und Würzburg – von der Fachstelle in der zentral lie- genden kreisfreien Stadt mitversorgt.

Die folgende Abbildung zeigt, wie viele Fachstellen für pflegende Angehörige es in den einzelnen bayerischen Regierungsbezirken gibt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 189

Abb. 10.4: Fachstellen für pflegende Angehörige (ohne Außenstellen) in Bayern nach Regierungsbezirken

Wie die Abbildung zeigt, stehen im Oberbayern die meisten und in der Oberpfalz am wenigsten Fachstellen für pflegende Angehörige zur Verfügung.

Da die Regierungsbezirke sowohl von der Anzahl der Gebietskörperschaften als auch von der Bevölkerungszahl sehr unterschiedlich sind, kann ein sinnvoller Vergleich nur durch die Berechnung von Versorgungsquoten erfolgen, wie das in folgender Abbildung geschehen ist.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 190

Abb. 10.5: Versorgung mit Fachstellen für pflegende Angehörige pro 100.000 Einwohnern nach Regierungsbezirken

Aufgrund des durchgeführten Versorgungsvergleichs wird deutlich, dass der Regie- rungsbezirk Oberpfalz am schlechtesten und der Regierungsbezirk Mittelfranken am besten mit Fachstellen für pflegende Angehörige ausgestattet ist. Der Regierungsbezirk Oberfranken liegt mit 1,2 Fachstellen für pflegende Angehörige pro 100.000 Einwoh- nern auf dem dritten Rang.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 191

10.2 Hilfen für pflegende Angehörige im Landkreis Bamberg

10.2.1 Vorbemerkung zur Anzahl der pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Bamberg

Da die wichtigste Aufgabe der Angehörigenarbeit darin besteht, die Pflegebereitschaft und die Pflegefähigkeit der pflegenden Angehörigen zu erhalten bzw. zu sichern, ist zunächst zu klären, wie groß die Gruppe der pflegenden Angehörigen im Landkreis Bamberg denn überhaupt ist. Die einzige Datenquelle, die zumindest ansatzweise dar- über aufklären kann, ist die bayerische Pflegestatistik. Sie informiert alle zwei Jahre darüber, wie viele der im Landkreis Bamberg lebenden pflegebedürftigen Menschen Sach- oder Geldleistungen von der Pflegeversicherung erhalten. Bei denjenigen, die sich für die Sachleistungen entschieden haben, wird zusätzlich zwischen ambulanten und stationären Sachleistungen unterschieden.

Abb. 10.6: Anzahl der pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Bamberg nach erhaltener Leistung aus der Pflegeversicherung

Wie die Abbildung zeigt, erhält etwas mehr als ein Drittel der pflegebedürftigen Men- schen stationäre Sachleistungen. Da sich diese Pflegebedürftigen in einer stationären Einrichtung befinden, fallen hier kaum Pflegeleistungen bei den Angehörigen an.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 192

Anders sieht es bei der Gruppe der pflegebedürftigen Menschen aus, die Geldleistun- gen erhalten. Bei dieser Gruppe, die im Landkreis Bamberg fast die Hälfte der pflege- bedürftigen Menschen ausmacht, werden die Pflegeleistungen i.d.R. ausschließlich oder zumindest größtenteils von den Angehörigen oder anderen nahestehenden Men- schen erbracht.

Dazu kommt noch ein Teil der Gruppe derjenigen, die ambulante Sachleistungen erhal- ten. Zwar werden hier Pflegeleistungen durch einen ambulanten Dienst erbracht. Da der ambulante Dienst jedoch nur in relativ wenigen Fällen die gesamte Pflegeleistung er- bringt, fallen hier auch meist bei den Angehörigen zusätzliche Pflegeleistungen an. Ausgehend von den erhobenen Daten zur Pflegebedarfsermittlung, in deren Rahmen festgestellt wurde, dass knapp die Hälfte der Betreuten der ambulante Dienste in einem Einpersonenhaushalt lebt und somit über die Hälfte mit Angehörigen zusammenlebt (vgl. Bedarfsermittlung für den Landkreis Bamberg, 2015), kann davon ausgegangen werden, dass bei mindestens der Hälfte der Bezieher von ambulanten Sachleistungen auch durch die Angehörigen Pflegeleistungen erbracht werden. Unter Berücksichtigung dieses Sachverhaltes ist davon auszugehen, dass im Landkreis Bamberg mindestens 2.000 pflegebedürftige Menschen leben, die Pflegeleistungen von ihren Angehörigen erhalten.

10.2.2 Unterstützung von pflegenden Angehörigen im Landkreis Bamberg

10.2.2.1 Überblick

Zur Unterstützung und Entlastung von pflegenden Angehörigen stehen im Landkreis Bamberg mittlerweile zahlreiche Hilfen zur Verfügung. An erster Stelle sind hier die am- bulanten Pflegedienste zu nennen, die im Landkreis Bamberg eine flächendeckende ambulante Versorgung garantieren und durchschnittlich mehr als 1.700 Menschen ver- sorgen (vgl. Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 Abs. 1 AGSG, S. 4-15).

Weiterhin sind die Angebote im Bereich der Tagespflege zu nennen, die sich im Land- kreis Bamberg in den letzten Jahren immer stärker etabliert. So hat sich die Zahl der Tagespflegeplätze innerhalb der letzten 15 Jahre im Landkreis Bamberg verzehnfacht und nach der letzten Erhebung werden mittlerweile pro Jahr mehr als 160 Menschen in den Tagespflegeeinrichtungen betreut (vgl. Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 Abs. 1 AGSG, S. 16-25).

Daneben spielt auch die Kurzzeitpflege bei der Entlastung von pflegenden Angehörigen eine wichtige Rolle. Hierdurch besteht für die pflegenden Angehörigen die Möglichkeit, eine bis zu vierwöchige Auszeit von der Angehörigenpflege zu nehmen, was pro Jahr im Landkreis Bamberg auch von mehr als 1.200 Betreuern genutzt wird (vgl. Teilbericht 1: Bedarfsermittlung nach Art. 69 Abs. 1 AGSG, S. 27-29).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 193

Da es sich bei den genannten Angeboten um die wichtigsten Entlastungsmöglichkeiten handelt, sollen die entsprechenden Zahlen in folgender Abbildung noch einmal zusam- mengefasst werden.

Abb. 10.7: Größenordnung der Inanspruchnahme von ambulanter Pflege sowie Tages- und Kurzzeitpflege im Landkreis Bamberg

Unter diesen Entlastungsmöglichkeiten nehmen die ambulanten Pflegedienste eine zentrale Rolle ein. Da sie über den ganzen Landkreis verteilt und somit vor Ort sind, dienen sie für pflegende Angehörige oft als erste Anlaufstelle bei Fragen rund um die Pflege. Dies zeigte sich auch bei der Ende 2015 durchgeführten Seniorenbefragung, wonach u.a. der Caritasverband, das Bayerische Rote Kreuz, die Diakonie und die Ar- beiterwohlfahrt von den befragten Senioren neben dem Hausarzt und der Gemeinde- bzw. Landkreisverwaltung als wichtige Ansprechpartner gesehen werden (vgl. Teilbe- richt: Ergebnisse der Seniorenbefragung, S. 43-45).

Die meisten ambulanten Pflegedienste können den pflegenden Angehörigen zwar wert- volle Tipps geben, haben aber meist nicht die Personalkapazitäten für eine umfassende Beratung und verweisen deshalb bei weitgehendem Beratungsbedarf an spezialisierte Beratungsstellen, wie z.B. die Fachstelle für pflegende Angehörige in der Stadt Bam- berg (vgl. Kap. 2.2.2.2).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 194

Durch die in den letzten Jahren erweiterte Finanzierung von zusätzlichen Betreuungs- leistungen im Zuge des Pflegeweiterentwicklungsgesetzes und des Pflegestärkungsge- setzes konnten die ambulanten Dienste jedoch ihr Angebotsspektrum in bestimmten Bereichen ausweiten, was auch den pflegenden Angehörigen zu Gute kommt.

Insbesondere was die Betreuung von gerontopsychiatrisch erkrankten älteren Men- schen betrifft, haben sich die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung in den letzten Jahren deutlich verbessert. So besteht nach § 45 b SGB XI Anspruch auf einen "Entlastungsbetrag", der zweckgebunden einzusetzen ist "für qualitätsgesicherte Leis- tungen zur Entlastung pflegender Angehöriger und vergleichbar Nahestehender in ihrer Eigenschaft als Pflegende sowie zur Förderung der Selbständigkeit und Selbstbe- stimmtheit der Pflegebedürftigen bei der Gestaltung ihres Alltags". Danach besteht die Möglichkeit, gerontopsychiatrisch Erkrankte entweder in einer regelmäßigen Betreu- ungsgruppe außer Haus zu versorgen oder es findet eine Betreuung in der vertrauten häuslichen Umgebung dieser Personen statt.

Insgesamt machen derzeit im Landkreis Bamberg bereits 280 Personen von diesem Angebot der Sozialstationen und anderer ambulanter Dienste Gebrauch. Da die Einzel- heiten zu den Betreuungsleistungen für die gerontopsychiatrisch erkrankten älteren Menschen bereits ausführlich im entsprechenden Kapitel 9.2.2 des vorliegenden Berich- tes vorgestellt wurden, soll an dieser Stelle eine Zusammenfassung aller Leistungen erfolgen, die die ambulanten Dienste für pflegende Angehörige anbieten.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 195

Tab. 10.1: Übersicht zu den Angeboten der ambulanten Dienste für pflegende Angehörige im Landkreis Bamberg

Gruppen- Einzel- Pflege- sonstige Ambulante Dienste Standort Beratung betreuung betreuung kurse Hilfen

ACASA Sozialstation St. Barbara Altendorf 1 1 1

AUXILIA Ambulanter Pflegedienst Schöbel Baunach 1

Caritas-Sozialstation Burgebrach Burgebrach 1 1 1 1 1

Caritas-Sozialstation Hallstadt Hallstadt 1 1 1 1

Gemeinnützige TABEA-Diakoniestation Heiligenstadt 1 1

Caritas-Sozialstation Hirschaid Hirschaid 1 1 1 1

Mobile Pflege Badum Hirschaid 1 1 1 1

Pflegende Hände Hirschaid 1 1 1 1

Senivita Sozial gGmbH St. Mauritius Hirschaid 1

Janine Niepel Hirschaid 1 1 1 1

Ambulanter Pflegedienst Golden Care Rattelsdorf 1

Caritas-Sozialstation Reckendorf Reckendorf 1 1

Caritas-Sozialstation Scheßlitz Scheßlitz 1 1 1 1 1

Johanniter Sozialstation Schlüsselfeld 1 1 1

Pflege Aktiv und Betreuung Dreifrankeneck Schlüsselfeld 1

Mobile Dienste des Landkreises Bamberg Stegaurach 1 1 1 GmbH

Krankenpflegedienst MANUS Zapfendorf 1 1 1

Summe der Hilfen für pflegende Angehörige im LK Bamberg 4 13 14 9 10

Quelle: MODUS-Sozialforschung nach Angaben der Einrichtungen im Landkreis Bamberg 2015

Wie die Übersicht zeigt, bieten neben den Betreuungsleistungen für Menschen mit „ein- geschränkter Alltagskompetenz“ und der allgemeinen Beratung immerhin auch acht ambulante Dienste Pflegekurse für pflegende Angehörige an.

In den Pflegekursen können die pflegenden Angehörigen den sachgerechten Umgang bei der Betreuung von Pflegebedürftigen lernen, um die Pflege und Betreuung von An- gehörigen besser zu bewältigen. Neben den pflegerischen Grundlagen steht im Mittel- punkt dieser Kurse u.a. auch das Erlernen, wie man sich als Pflegende/r selbst körper- lich schont. Neben dem Minimieren der pflegebedingten körperlichen Beanspruchungen

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 196

sind die Kurse jedoch auch dazu da, die seelischen Belastungen durch die Pflege eines Angehörigen zum mindern.

Über die genannten Hilfen für pflegende Angehörige hinaus werden von einigen ambu- lanten Diensten auch noch Angehörigengruppen, Schulungen und Informationsveran- staltungen angeboten. Dabei sind insbesondere die Angehörigengruppen eine wichtige Stütze bei der Pflege von Angehörigen, insbesondere dann, wenn sie mit fachlicher An- leitung durchgeführt werden. Hier bekommt man nicht nur praktische Tipps und psycho- logische Unterstützung, sondern auch der Erfahrungsaustausch unter Betroffenen kann viele praktische Tipps vermitteln und zudem dabei helfen, die psychischen Belastungen durch die Pflege eines Angehörigen zu erleichtern.

Neben den ambulanten Diensten bieten auch die Pflege- und Krankenkassen in der Regel Pflegekurse für Angehörige und ein breites Beratungs- und Informationsangebot für ihre Versicherten an.

10.2.2.2 Die zentrale Aufgabe der Fachstelle für pflegende Angehörige

Eine eigene Fachstelle für pflegende Angehörige gibt es im Landkreis Bamberg bisher noch nicht. Aus diesem Grund entwickeln sich in manchen Gemeinden im Landkreis Bamberg einige Angebote, die diese Lücke schließen wollen. So wird beispielweise in der Gemeinde Gundelsheim im Rahmen des Generationenbüros unter anderem auch zweimal wöchentlich von der Arbeiterwohlfahrt eine Beratung mit dem Schwerpunkt Senioren und Angehörige durchgeführt, die pro Monat von 5 bis 8 Besuchern genutzt wird. Ähnliche Beratungsangebote unterhält die Arbeiterwohlfahrt auch in den Gemein- den Breitengüßbach und Viereth.

Außerdem plant die Johanniter-Unfallhilfe in Schlüsselfeld eine Fachstelle für pflegende Angehörige einzurichten und auch in der Stadt Scheßlitz wurden schon Überlegungen in diese Richtung angestellt.

Die wichtigste Anlaufstelle für pflegende Angehörige existiert jedoch in der Stadt Bam- berg. Hier gibt es seit 2007 eine Fachstelle für pflegende Angehörige, die mittlerweile auch von vielen Landkreisbürgern als Anlaufstelle wahrgenommen wird. Dies zeigte sich auch bei der Ende 2015 durchgeführten Seniorenbefragung, wonach die Fachstelle für pflegende Angehörige von 8% der befragten SeniorenInnen als wichtiger Ansprech- partner angesehen wird (vgl. Teilbericht: Ergebnisse der Seniorenbefragung, S. 43-45), obwohl diese bislang ausschließlich für die Bewohner der Stadt Bamberg zuständig ist und im Landkreis nicht beworben wird. Die Fachstelle für pflegende Angehörige hat ih- ren Sitz seit August 2013 in der Hainstraße 19 in Bamberg. Träger der Fachstelle ist die Arbeitsgemeinschaft der Bamberger Wohlfahrtsverbände, bestehend aus Arbeiterwohl-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 197

fahrt, Bayerischem Rotes Kreuz, Caritasverband und Diakonischem Werk. Die Fach- stelle wird von zwei Mitarbeiterinnen mit 20,25 und 8,75 Stunden geführt. Die Sprechzeiten werden regelmäßig von Montag bis Freitag abgehalten, und zwar am Montag und Mittwoch von 9 bis 11 Uhr sowie am Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr. Ausführliche Beratungstermine finden zusätzlich auch außerhalb der Sprechzei- ten im Büro statt. Darüber hinaus stehen die Mitarbeiterinnen für Gespräche von mor- gens um 8 Uhr bis abends um 18 Uhr zur Verfügung.

Das Tätigkeitsspektrum der Fachstelle umfasst im Einzelnen folgende Aufgaben:

 Beratung pflegender Angehöriger in allen spezifischen Fragen (die Fachstelle für pflegende Angehörige ist die einzige neutrale Beratungsstelle in Bamberg für die- sen Bereich)  Unterstützung bei Behördengängen  Hilfestellung beim Ausfüllen der nötigen Formulare  Aktivierung des persönlichen Umfeldes  Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Angehörigen und Pflegefachkräften  Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere Organisation von Informationsveranstaltungen der Fachstelle, Besuch von Apothekern, Ärzten, Vertretung der Fachstelle bei Ver- anstaltungen des sozialen Bereiches, Platzierung von Artikeln in der Tageszeitung, Vorträge und Veranstaltungen organisieren, Helferschulungen durchführen, Helfer- treffen ausrichten, Angehörigengruppen leiten, betreute Gruppen anbieten  Besuch von Weiterbildungsmaßnahmen  Kontaktpflege mit allen Netzwerken  Begleitung der Helferkreise und Vermittlung von Helfern (auch von der Alzheimer- Gesellschaft Bamberg. Da diese die Helferschulungen allerdings nur alle 2 Jahre ausrichtet, hat die Fachstelle selbst im Juli 2014 eine Helferschulung durchgeführt und zusätzlich einen eigenen Helferkreis gegründet).

Quantitativ nimmt die direkte Beratung von pflegenden Angehörigen den Hauptteil der Arbeitszeit ein. Einschließlich der telefonischen Kurzberatungen wurden im Laufe des Jahres 2015 von den beiden Mitarbeiterinnen der Fachstelle 1.262 Anfragen bearbeitet. Von 01.Januar 2016 bis 31.Juli 2016 wurden insgesamt 566 Anfragen bearbeitet. Unter diesen Anfragen kamen 208 aus dem Landkreis Bamberg, so dass sich für den Land- kreis ein Anteil von rund 37% ergibt.

Die folgende Abbildung zeigt die von der Fachstelle für pflegende Angehörige berate- nen Personen nach der Beziehung zu den Gepflegten.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 198

Abb. 10.8: Beziehung der beratenen Personen zu den Gepflegten

Wie die Abbildung zeigt, nehmen bei der Fachstelle mit mehr 28% den größten Anteil die EhepartnerInnen der beratenen Personen ein, gefolgt von den Kindern mit fast 27% der beratenen Personen. Dahinter rangieren mit einem Anteil von rund 18% die nicht- verwandten Betreuer von verschiedenen Sozialdiensten.

Da für einige der pflegenden Personen die Pflege des Angehörigen eine besonders starke Belastung darstellt, wurden von der Fachstelle spezielle Angehörigengruppen eingerichtet, in denen die Möglichkeit besteht, sich ausführlich über die jeweilige Pfle- gesituation mit anderen Betroffenen auszutauschen. Dieses Angebot wird in den zwei bestehenden Angehörigengruppen durchschnittlich von jeweils sieben TeilnehmerInnen wahrgenommen.

Die in den Beratungen angesprochenen Problembereiche sind sehr vielfältig. Bringt man sie aufgrund der Statistik der Fachstelle für das Jahr 2015 in eine quantitative Rangordnung, ergibt sich folgendes Bild.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 199

Abb. 10.9: Schwerpunktthemen in den Beratungen durch die Fachstelle

Wie die Abbildung zeigt, zählen neben der Unterstützung bei Pflegeeinstufungen bzw. MDK-Terminen, die bei fast einem Viertel der Beratungen im Zentrum steht, die Prob- leme der Pflegenden im Umgang mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen (meist De- menz) mit einem Anteil von ebenfalls rund 24% zu den häufigsten Schwerpunkten in den Beratungen.

Dahinter rangieren mit fast 23% allgemeine Fragen zur Finanzierung der Pflege, spezi- elle Informationen der Pflegenden über Kassen-/Pflege-/Sozialleistungen sowie zum Betreuungsrecht mit fast 22% und die Hilfsmittelberatung mit knapp 20%. Des Weiteren stehen im Zentrum der Beratungen außerdem relativ häufig externe Entlastungsange- bote (wie auf professioneller Seite z.B. die ambulanten oder teilstationären Angebote und auf ehrenamtlicher Seite Information und Vermittlung zu den Helferkreisen nach § 45a SGB XI).

Im letztgenannten Bereich können die Fachstellen für pflegende Angehörige auch oft selbst Hilfe anbieten, denn die Gewinnung, Schulung und Anleitung von ehrenamtlichen Helfern stellt neben der Beratung einen wichtigen Schwerpunkt in der Arbeit der Fach- stelle für pflegende Angehörige dar. Derzeit umfasst der Helferkreis der Fachstelle ins- gesamt 29 Mitglieder.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 200

10.3 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Unterstützung pflegender Angehöriger“ und Maßnahmenempfehlungen für den Land- kreis Bamberg

Da im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen Bayerns im Landkreis Bamberg bisher keine eigene Fachstelle für pflegende Angehörige existiert, wird das Landkreis- gebiet derzeit noch von der in der Stadt Bamberg angesiedelten Fachstelle mitversorgt. Im letzten Halbjahr wurden von der Fachstelle in der Stadt Bamberg insgesamt 208 An- fragen aus dem Landkreis Bamberg bearbeitet. Daraus ergibt sich, dass mit einem An- teil von rund 37% bereits mehr als ein Drittel der Beratungsaktivität auf den Landkreis Bamberg entfällt, wobei die Fachstelle für pflegende Angehörige hier einen steigenden Trend feststellt. Bezieht man die Anfragen auf die 2.000 im Landkreis Bamberg ermittel- ten Pflegebedürftigen, die Pflegeleistungen von ihren Angehörigen erhalten, lässt sich daraus für die Fachstelle für pflegende Angehörige in der Stadt Bamberg eine Inan- spruchnahmequote von rund 10% ableiten.

Aufgrund des Fehlens einer eigenen Fachstelle für pflegende Angehörige im Landkreis Bamberg waren sich sowohl die befragten Anbieter- als auch die befragten Gemeinde- vertreter einig, dass im Landkreis Bamberg der dringendste Handlungsbedarf besteht. So sehen 69% der Anbietervertreter (vgl. Abb. A.1a) und 78% der Gemeindevertreter (vgl. Abb. A.2a) in diesem Bereich einen Handlungsbedarf, so dass sich mit einem An- teil von 72% auf Landkreisebene der höchste Bedarfswert aller Handlungsfelder ergibt (vgl. Abb. A.3a). Aus diesem Grund haben sich in verschiedenen Gemeinden bereits Initiativen entwickelt, um diese Lücke zu schließen. Auch wenn dies sehr lobenswert ist, so sollte bei der Versorgung des Landkreises Bamberg mit Fachstellen für pflegende Angehörige jedoch strukturiert vorgegangen und die Bedarfsdeckung in diesem Bereich nicht der Initiative Einzelner überlassen werden.

In Anbetracht der Größe des Landkreises Bamberg wäre eine Möglichkeit des struktu- rierten Vorgehens, von den im Rahmen der Pflegebedarfsermittlung gebildeten Versor- gungsregionen auszugehen und in jeder Versorgungsregion proportional zur Anzahl der älteren Bürger entsprechende Personalkapazitäten einzuplanen. Geht man hierbei von den Richtlinien für die Förderung im „Bayerischen Netzwerk Pflege“ aus, wonach „je 100.000 Einwohner eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft oder eine entsprechende Zahl von Teilzeitbeschäftigten förderfähig“ ist, würden sich für den Landkreis Bamberg 1,46 Stellen zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen ergeben.

Um diese nun auf das Gesamtgebiet des Landkreises Bamberg sinnvoll aufteilen zu können, soll im Folgenden noch einmal die Einteilung der gebildeten Versorgungsregio- nen dargestellt werden. Hierbei wird auf die entsprechende kartographische Abbildung einschließlich der vorhandenen ambulanten Dienste zurückgegriffen, da die zu schaf- fenden Fachstellen besonders eng mit diesen Diensten zusammenarbeiten sollten.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 201

Abb. 10.10: Verteilung der ambulanten Pflegedienste auf die im Landkreis Bam- berg gebildeten Versorgungsregionen

Bei der Umrechnung der 1,46 Vollzeitstellen auf die dargestellten Versorgungsregionen resultieren folgende Personalkapazitäten:

 Versorgungsregion West: 0,30 Vollzeitstellen  Versorgungsregion Nord: 0,48 Vollzeitstellen  Versorgungsregion Ost: 0,32 Vollzeitstellen

 Versorgungsregion Süd: 0,36 Vollzeitstellen

In Anbetracht der Ausdehnung der dargestellten Versorgungsregionen des Landkreises Bamberg sollten diese Personalkapazitäten als absolute Mindestgrößen verstanden werden. Um die Stellen qualitativ hochwertig besetzen zu können, könnten auch jeweils zwei Versorgungsregionen zusammengefasst werden. So ergäbe sich beispielsweise bei einer Zusammenfassung der Versorgungsregionen Nord und West eine 0,78-Stelle und dementsprechend für die Versorgungsregionen Süd und Ost eine 0,68-Stelle.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 202

Neben der Beratung der pflegenden Angehörigen wäre es eine Hauptaufgabe der Fachstellen, in den einzelnen Versorgungsregionen Helferkreise und Angehörigengrup- pen aufzubauen. Somit ergeben sich für die bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Handlungsfeldes „Unterstützung pflegender Angehöriger“ im Landkreis Bamberg die nachfolgenden Maßnahmenempfehlungen.

Als erster Schritt für eine flächendeckende, dezentrale Versorgung des Landkreises Bamberg mit Fachstellen für pflegende Angehörige kann die Schaffung einer überge- ordneten, vernetzten Pflegeberatungsstelle dienen, wobei eine dezentrale Versorgung bei deutlich zunehmendem Beratungsbedarf in den Versorgungsregionen erfolgen soll- te.

Tab. 10.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Unterstützung pflegender Angehöriger“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Einrichtung einer übergeordneten, ver- Landkreis Bamberg, kurz- bis netzten Pflegeberatungsstelle (multipro- Bayerisches Netzwerk Pflege mittelfristig fessionell).

Vernetzung der neu zu schaffenden Pfle- kurz- bis geberatungsstelle mit der Pflegekasse Landkreis Bamberg mittelfristig und Beratungsstellen vor Ort.

Sicherstellen einer flächendeckenden Landkreis, Träger im Bereich kurz- bis Beratung und Unterstützung pflegender der Pflegeeinrichtungen mittelfristig Angehöriger.

Neu zu schaffende Pflegebera- tungsstelle in Zusammenarbeit Flächendeckender Aufbau von Helfer- mit den ambulanten Pflege- kontinuierlich kreisen in den Gemeinden. diensten, Gemeinden, Träger im Bereich der Seniorenhilfe, Landkreis Bamberg

Neu zu schaffende Pflegebera- Flächendeckender Aufbau von Ge- tungsstelle in Zusammenarbeit kontinuierlich sprächskreisen für pflegende Angehörige. mit den ambulanten Pflege- diensten

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 203

11. Handlungsfeld „Kooperation und Vernetzung“

11.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Aufgrund der demographischen Entwicklung und der damit verbundenen Erhöhung der Zahl an älteren Menschen wurden die Angebote im Bereich der Seniorenhilfe in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut. Vielerorts fehlt es jedoch noch an den nötigen Kooperations- und Vernetzungsstrukturen, so dass die verschiedenen Träger im Be- reich der Seniorenhilfe weitgehend nebeneinander agieren. Nicht zuletzt deshalb sollen die nach dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz zu schaffenden Pflegestützpunkte nicht nur als Anlaufstelle bei medizinischen und pflegerischen Versorgungsfragen dienen, sondern ihnen wurde außerdem die Aufgabe auferlegt, die vor Ort vorhandenen Leis- tungsangebote zu koordinieren und zu vernetzen.

11.2 Bestand an Kooperations- und Vernetzungsstrukturen im Landkreis Bam- berg

11.2.1 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen auf Gemeindeebene

Auf Gemeindeebene existieren im Landkreis Bamberg mittlerweile in drei Gemeinden Seniorenbeiräte und in 33 Gemeinden Seniorenbeauftragte, die neben der Interessens- vertretung der älteren Menschen auch die Aufgabe der Kooperation und Vernetzung haben. Lediglich in den Gemeinden Frensdorf und Wattendorf ist die Stelle des Senio- renbeauftragten derzeit vakant (vgl. Kap. 4.3).

Da die Funktion und das Aufgabengebiet der Seniorenbeauftragten bereits ausführlich im Handlungsfeld „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit“ beschrieben wurde, kann an dieser Stelle weitgehend darauf verwiesen werden (vgl. Kap. 4.3). Es sei nur noch erwähnt, dass sie auch die Hauptakteure sind, wenn es um die Verbesserung der Kooperations- und Vernetzungsstrukturen auf Gemeindeebene geht. So gehören u.a. auch folgende Aspekte zu ihrem Aufgabenbereich:  Sie sollten die Zusammenarbeit der Personen, Gruppen und Initiativen, die in der gemeindlichen Seniorenarbeit tätig sind, koordinieren.  Sie sollten die Anbieter von Veranstaltungen für Senioren auf der Gemeindeebene regelmäßig zu Treffen einladen und die Termine abstimmen. In größeren Gemein- den sollten sie ein örtliches Seniorenprogramm herausgeben.  Sie sollten sich für Mitbestimmungsmöglichkeiten von Senioren in der Gemeinde einsetzen, z.B. durch Gründung eines Seniorenbeirats oder eines Seniorenforums.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 204

11.2.2 Kooperations- und Vernetzungsstrukturen auf Landkreisebene

Auch auf Landkreisebene wurden die Kooperations- und Vernetzungsstrukturen in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Die folgende Übersicht fasst die derzeit im Land- kreis Bamberg bestehenden Kooperations- und Vernetzungsstrukturen zusammen.

Tab. 11.1: Kooperations- und Vernetzungsstrukturen im Landkreis Bamberg - Teil 1

Kooperations- und Turnus der Themen- Vernetzungsstruktu- Teilnehmer Treffen gebiete ren  Vertreter der Kommunen (ein Bürger- meister je Versorgungsregion)  Vertreter der Wohlfahrtsverbände Handlungsfel- Expertenrunde „Senio-  Vertreter der privaten Pflegeanbieter der des Senio- renpolitisches Ge- 4-5 x renpolitischen samtkonzept für den  Gesundheitsregion Plus jährlich Gesamtkon- Landkreis Bamberg“  Seniorenvertreter / Ehrenamt  Modus-Institut zepts  Verwaltung  themenbezogen weitere Experten Kooperationstreffen Gemeinsame Seniorenpolitisches  Landkreis: GB Soziales mehrmals Projekte bei der Gesamtkonzept Stadt  Stadt: Seniorenbeauftragte jährlich Umsetzung des und Landkreis SPGK  Landkreis: GB Soziales  Stadt: Seniorenbeauftragte  Vertreter der Wohlfahrtsverbände  Vertreter der privaten Pflegeanbieter neu gegrün- Umsetzung und  Fachstelle für pflegende Angehörige Runder Tisch Pflege det im Juni Weiterentwick-  Pflegekassen (AOK, Bosch BKK) 2016 lung SPGK  Hospizverein  Alzheimer Gesellschaft Bamberg  Gesundheitsamt  Gesundheitsregion Plus Akteure aus dem Gesundheitsbereich der Region, z.B. Ärztlicher Kreisver- Ärztliche Ver- plus band, Vertreter der Kliniken aus Stadt sorgung, Prä- Gesundheitsregion : 2x und Landkreis, Berufsvertreter wie Psy- vention, Ge- Forum jährlich chotherapeuten und Hebammen sowie sundheitswirt- Patientenfürsprecher. Vorsitzender ist schaft Herr Landrat Kalb Akteure aus dem Bereich der Senioren- gesundheit (Allgemeinärzte, Pflege, Ärztliche Ver- Gesundheitsregionplus: Selbsthilfe, Verwaltung, Patientenvertre- 6x sorgung und AG "60plus" ter, ca. 10 Personen). Ergänzt wird die jährlich Prävention für AG durch Experten, die bei speziellen Senioren Fragestellungen hinzugezogen werden Aktuelle The- Geschäftsführer der Wohlfahrtsverbän- men zur sozia- Arbeitsgemeinschaft de: AWO, BRK, Caritasverband für die 3-4 x len Versorgung der Wohlfahrtsverbän- Stadt Bamberg, für den Landkreis Bam- jährlich in der Region de in Bamberg ARGE berg, für die Erzdiözese Bamberg, (Pflege, Asyl, DWBF, Sozialdienst kath. Frauen etc.)

Quelle: Landratsamt Bamberg 2016

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 205

Tab. 11.1: Kooperations- und Vernetzungsstrukturen im Landkreis Bamberg - Teil 2

Kooperations- u. Ver- Turnus der Themen- Teilnehmer netzungsstrukturen Treffen gebiete

 Kommunale Seniorenbeauftragte Aktuelle Infor- mationen, the- Runder Tisch Senio-  Interessierte Aktive der Senio- 2x matische Schu- renarbeit im Landkreis renarbeit jährlich lungen, gute Bamberg  Generationenbeauftragte des Beispiele, Aus- Landkreises tausch

Demenzweg- weiser, Wan- derausstellung, Demenzinitiative für  Landkreis Bamberg Stadt und Landkreis Schulungen,  Stadt Bamberg monatlich Weiterentwick- Bamberg, Steuerungs-  Alzheimer Gesellschaft Bamberg lung von Ange- gruppe boten für die demenzfreundli- che Region

Informationen  E-Mail-Verteiler mit ca. 200 Per- zum Thema sonen aus Pflege, Beratung, Leh- Demenz; Wei- re, Ehrenamt, Politik und Verwal- 2x terentwicklung Demenznetz Bamberg tung jährlich von Angeboten  Netzwerktreffen mit ca. 30 wech- für die demenz- selnden Teilnehmern plus Steue- freundliche Re- rungsgruppe gion

 Sozialpsychiatrischer Dienst OASE (Sozialdienst kath. Frauen)  Psychosomatische Klinik am Mi- Angebote wie chelsberg (Sozialstiftung) Arbeitskreis Vernet- Psychosozialer Psychologische Institutsambulanz zung der Psychosozia-  6x Beratungsfüh- PIA (Sozialstiftung) len Arbeitsgemein- jährlich rer, Patienten- schaft PSAG  Sprecherin der Betreuungsverei- pass etc., ne Aktuelle Fragen  Interessierte niedergelassene Psychotherapeuten  Gesundheitsamt

 AK Vernetzung s.o. Sozialpsychiatrischer  Vertreter aus allen professionel- 2x Austausch über Arbeitskreis SPAK len Betreuungsbereichen für psy- jährlich Aktuelles chisch Kranke (z.B. Wohnen, Be- treuung, Beratung)

 Hospizinitiativen SAPV Netzwerk für die  Pflegedienste unregel- Austausch über ambulante Versorgung  Hausärzte mäßig Aktuelles  Palliative Versorger

Quelle: Landratsamt Bamberg 2016

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 206

Wie die Übersicht zeigt, existieren auf Landkreisebene bereits einige Kooperations- und Vernetzungsstrukturen, die sich mit verschiedenen Handlungsfeldern des vorliegenden Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes beschäftigen. Diese Gremien könnten zukünftig dazu genutzt werden, die Umsetzung der Maßnahmenempfehlungen zu den betreffen- den Handlungsfeldern voranzutreiben und im weiteren Verlauf evtl. zusätzliche Empfeh- lungen zu formulieren.

Aber auch in anderen Handlungsfeldern, die keinem der bereits bestehenden Gremien unmittelbar zugeordnet werden können, ist eine regelmäßige Evaluation der formulier- ten Maßnahmenempfehlungen von essentieller Bedeutung. In anderen Landkreisen, für die MODUS bereits ein entsprechendes Konzept erstellt hat, hat es sich deshalb als sehr wichtig erwiesen, dass sich das Begleitgremium, das für die Erstellung des Senio- renpolitischen Gesamtkonzeptes gebildet wurde, auch nach der Verabschiedung des Konzeptes regelmäßig trifft, um die Umsetzung der Maßnahmenempfehlungen zu den einzelnen Handlungsfeldern zu evaluieren.

Da sich seit Einführung der Pflegeversicherung insbesondere das Handlungsfeld „Pfle- ge und Betreuung“ sehr stark ausdifferenziert hat und dementsprechend eine immer größer werdende Anzahl von Akteuren mit diesem Bereich beschäftigt ist, steht die Ko- operation und Vernetzung im Arbeitsfeld der Pflege vor einer besonders großen Her- ausforderung. Aus diesem Grund wurde im Rahmen der Pflegebedarfsplanung bei den Anbietern im Bereich Pflege unter anderem auch eine Einschätzung der bestehenden Kooperations- und Vernetzungsstrukturen eingeholt und in folgender Abbildung zu- sammengefasst.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 207

Abb. 11.1: Einschätzung der Anbieter im Bereich der Pflege zur Zusammenarbeit mit den potentiellen Kooperationspartnern

Wie die Abbildung zeigt, wird von den 41 im Landkreis Bamberg tätigen Diensten und Einrichtungen im Bereich der Pflege die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Pfarrgemeinden am besten eingeschätzt. So stuften mit einem Anteilswert von gut 70% der Dienste und Einrichtungen die Zusammenarbeit mit den Gemeinden als „gut“ ein, während nur rund 24% eine „mittelmäßige“ Beurteilung und nur zwei Pflegeeinrichtun- gen (4,9%) eine „negative“ Beurteilung abgaben. Bezüglich der Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinden gab es ebenfalls mehr als zwei Drittel „positive“ Beurteilungen, während weniger als 20% die Kooperation als „mittelmäßig“ und ebenfalls nur zwei Pflegeeinrichtungen (4,9%) als „negativ“ einstuften.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 208

Ein überraschend positives Bild ergibt sich auch, was die Zusammenarbeit mit den Pflegekassen betrifft. Auch hier stuften mit einem Anteilswert von über 68% mehr als zwei Drittel der Dienste und Einrichtungen die Zusammenarbeit als „gut“ ein, während nur rund 24% eine „mittelmäßige“ Beurteilung und nur drei Pflegeeinrichtungen (7,3%) eine „negative“ Beurteilung abgaben.

Auch recht positiv scheint die Zusammenarbeit der Pflegeeinrichtungen mit den Ärzten, den therapeutischen Praxen und der Sozialverwaltung im Landratsamt zu sein. Mit ei- nem Anteilswert von jeweils 61% stufte hier ebenfalls die Mehrheit der Pflegeeinrich- tungen die Zusammenarbeit als „gut“ ein. Als „mittelmäßig“ wurde die Zusammenarbeit von 17% der Pflegeeinrichtungen bezüglich der therapeutischen Praxen, von rund ei- nem Viertel bezüglich der Sozialverwaltung im Landratsamt und von fast 32% wurde die Zusammenarbeit mit Ärzten als „mittelmäßig“ eingestuft. Bei den „negativen“ Beur- teilungen schnitt die Sozialverwaltung im Landratsamt mit weniger als 5% etwas besser ab als die beiden anderen genannten Akteure, bei denen sich rund 7% der befragten Pflegeeinrichtungen für eine „negative“ Beurteilung der Zusammenarbeit entschieden.

Die häufigsten „negativen Beurteilungen“ erhielten mit einem Anteilswert von fast 20% die Kliniken und Krankenhäuser. Betrachtet man zusätzlich die „mittelmäßigen Beurtei- lungen“, kommt man hier auf einen Anteil von fast 49%, der den Anteil der positiven Bewertungen mit einem Anteil von weniger als 44% übersteigt. Es ist somit festzustel- len, dass im Landkreis Bamberg fast die Hälfte der Anbieter im Bereich der Pflege die Zusammenarbeit mit den Kliniken und Krankenhäusern als optimierbar ansieht.

Daneben wird mit einem Anteilswert von mehr als 12% auch die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen relativ oft als „schlecht“ eingestuft. Addiert man auch hier noch die „mittelmäßigen Beurteilungen“ hinzu, kommt man hier auf einen Anteil von fast 44% der Dienste und Einrichtungen im Bereich der Pflege, für die sich die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen als verbesserungsbedürftig darstellt.

Weiterhin fällt auf, dass zwischen den Diensten und Einrichtungen im Bereich der Pfle- ge in den meisten Fällen „keine“ und in relativ vielen Fällen nur eine „mittelmäßige“ o- der sogar „schlechte“ Zusammenarbeit stattfindet. Bei den privaten Trägern übersteigen die „negativen Beurteilungen“ sowohl bei den ambulanten Diensten als auch bei den stationären Einrichtungen sogar die „positiven Bewertungen“.

Bei einer genaueren Auswertung der betreffenden Einschätzungen stellte sich einer- seits die bekannte Tatsache heraus, das sich insbesondere die Kooperation zwischen den privaten Trägern und den Wohlfahrtsverbänden als optimierbar darstellt. Anderer- seits zeigte sich jedoch auch, dass sowohl zwischen den privaten Anbietern als auch zwischen den Diensten und Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände in relativ vielen Fäl- len nur eine „mittelmäßige“ oder sogar „schlechte“ Zusammenarbeit stattfindet.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 209

Insgesamt ist bezüglich der Zusammenarbeit der Dienste und Einrichtungen im Bereich der Pflege somit festzustellen, dass hier die Kooperationsstruktur aufgrund der abge- gebenen Bewertungen keinesfalls als zufriedenstellend eingestuft werden kann. Dass in vielen Fällen keine Zusammenarbeit stattfindet, liegt natürlich in erster Linie daran, dass die Anbieter in verschiedenen Regionen des Landkreises tätig sind und deshalb kaum Berührungspunkte bestehen. Es finden sich aber auch mehrere Pflegeeinrichtun- gen, die in der gleichen Region arbeiten und „nicht“ oder „schlecht“ zusammenarbeiten. Dies mag wohl noch verständlich sein, wenn es zwei Dienste der gleichen Profession betrifft und damit der Konkurrenzgedanke eine Rolle spielt. Handelt es sich aber auf der einen Seite um einen ambulanten Dienst und auf der anderen Seite um eine stationäre Einrichtung in der gleichen Region des Landkreises, sollte schon eine Zusammenarbeit möglich sein.

Zusammenfassend ist somit bezüglich der Kooperationsstruktur zwischen den Einrich- tungen und Diensten im Bereich der Pflege im Landkreis Bamberg festzustellen, dass die Zusammenarbeit am häufigsten zwischen folgenden Bereichen bemängelt wird:

 den Pflegeeinrichtungen und den Kliniken bzw. Krankenhäusern  den Pflegeeinrichtungen und den Krankenkassen sowie deren Medizinischen Dienst (MdK)

 den ambulanten Diensten und stationären Einrichtungen untereinander

Natürlich ist es illusorisch zu glauben, allein aufgrund einer entsprechenden Empfeh- lung im vorliegenden Bericht würden sich die Kooperationsstrukturen sozusagen „von alleine“ verbessern. Es gibt aber Möglichkeiten, die zu einer Verbesserung der Koope- rationsstrukturen beitragen können. So hat es sich in anderen Regionen als besonders wirksam erwiesen, sogenannte „Pflegekonferenzen“ einzuführen. Diese Konferenzen unterscheiden sich von den bisher im Landkreis Bamberg bestehenden Arbeitskreisen, die sich mit dem Thema „Pflege“ beschäftigen (Bündnis ambulante Pflege in Bamberg, Kreisarbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege in Bamberg), insofern, als sie wesentlich breiter angelegt sind. So werden hier neben den Anbietern aus dem Bereich der Pflege unter anderem regelmäßig auch Vertreter der Leistungs- träger, der Kliniken und Krankenhäuser etc. einbezogen. Durch die regelmäßige Veran- staltung solcher Pflegekonferenzen können bestehende Vorbehalte und Berührungs- ängste zwischen verschiedenen Trägern und Professionen abgebaut werden. Außer- dem kann hier auch eine Abstimmung der Angebote der verschiedenen Einrichtungen erfolgen.

Grundvoraussetzung für das „Funktionieren“ von Pflegekonferenzen oder anderer or- ganisierter Formen des Austausches ist jedoch, dass die Träger auch gewillt sind, die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren zu verbessern. Es wurde deshalb im Rahmen der Bestandsaufnahme für die einzelnen potentiellen Kooperationspartner im Bereich der Seniorenhilfe auch abgefragt, ob eine Verbesserung der Zusammenarbeit über-

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 210

haupt gewünscht wird. Bei der Auswertung der diesbezüglichen Befragungsergebnisse zeigt sich, dass von der Mehrheit der Dienste und Einrichtungen, die die mangelnde Kooperation bemängelten, eine Verbesserung der Kooperationsbeziehungen ge- wünscht wird.

Da insbesondere auch mit den Kliniken und Krankenhäusern sowie den Krankenkassen und deren Medizinischen Dienst (MdK) eine Verbesserung der Kooperationsbeziehun- gen gewünscht wird, sollten insbesondere auch diese in die empfohlene Pflegekonfe- renz eingebunden werden.

11.3 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Kooperation und Vernetzung“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bam- berg

Wie die Ausführungen gezeigt haben, sind im Landkreis Bamberg auf Gemeindeebene die Grundvoraussetzungen schon fast flächendeckend geschaffen, da es mittlerweile in fast allen Gemeinden einen Seniorenbeirat oder zumindest eine Stelle für einen Senio- renbeauftragten gibt. Lediglich in den Gemeinden Frensdorf und Wattendorf ist die Stel- le des Seniorenbeauftragten derzeit vakant und bedarf daher einer Wiederbesetzung.

Auch auf Landkreisebene wurden die Kooperations- und Vernetzungsstrukturen in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Trotzdem wurde bei den durchgeführten Erhe- bungen ein Verbesserungsbedarf bezüglich der Kooperationsstrukturen im Bereich der Pflege festgestellt.

So wurde von den Einrichtungen und Diensten im Bereich der Seniorenhilfe im Land- kreis Bamberg zum einen die Zusammenarbeit mit den Kliniken bzw. Krankenhäusern und zum anderen mit den Krankenkassen sowie deren Medizinischen Dienst (MdK) bemängelt. Außerdem stellt sich die Kooperation zwischen den ambulanten Diensten und den stationären Einrichtungen als verbesserungsbedürftig dar. Wie sich in anderen Regionen gezeigt hat, können die Kooperationsbeziehungen zwischen den verschiede- nen Akteuren im Bereich der Seniorenhilfe durch die Einführung von regelmäßigen „Pflegekonferenzen“ optimiert werden.

Um diese Aufgabe effektiv erfüllen zu können, wurde in den angesprochenen Regionen meist innerhalb der Verwaltung eine Stelle geschaffen, deren Hauptaufgabe in der Ko- ordinierung der verschiedenen Akteure im Bereich der Seniorenhilfe und daher u.a. auch die Vorbereitung, Organisation und Durchführung von „Pflegekonferenzen“ und anderen organisierten Formen des Austausches liegt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 211

Tab. 11.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Kooperation und Vernetzung“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Verbesserung der Kooperation und Vernetzung der verschiedenen Akteure im Bereich der Pflege – insbe- sondere zwischen den Pflegeeinrichtungen und den Landkreis Kliniken bzw. Krankenhäusern sowie den Krankenkas- kurzfristig Bamberg sen und deren Medizinischen Dienst (MdK) – durch Schaffung einer kontinuierlichen „Pflegekonferenz“ o- der anderer geeigneter Formen der Zusammenarbeit.

Wiederbesetzung der vakanten Position der Gemeinden Seniorenbeauftragten in den Gemeinden Frensdorf Frensdorf und kurzfristig und Wattendorf. Wattendorf

Fortbestehen des für die Erstellung des Seniorenpoliti- schen Gesamtkonzeptes gebildeten Begleitgremiums, Landkreis um die Umsetzung der Maßnahmenempfehlungen zu kontinuierlich Bamberg den einzelnen Handlungsfeldern regelmäßig zu evalu- ieren.

Regelmäßige Treffen aller Akteure der Seniorenarbeit Seniorenbe- vor Ort (Kommunaler Runder Tisch Seniorenarbeit) zur kurzfristig und auftragte der Vernetzung und ggf. Abstimmung von Terminen und kontinuierlich Gemeinden Angeboten.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 212

12. Handlungsfeld „Hospiz- und Palliativversorgung“

12.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Sterbende und schwerstkranke Menschen mit nicht heilbaren Krankheiten bedürfen ei- ner umfassenden Begleitung. Dabei stehen im Wesentlichen vier verschiedene profes- sionelle Möglichkeiten zur Verfügung:

 Stationäre bzw. teilstationäre Hospizarbeit  Ambulante Hospizarbeit  Palliativstationen  Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)

Die ambulante Hospizarbeit hat zum Ziel, durch die individuelle, psychosoziale Unter- stützung meist ehrenamtlicher HelferInnen mit besonderer Schulung und Supervision den Kranken das Sterben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen und die Ange- hörigen und Freunde zu entlasten. Die ambulante Hospizarbeit stellt aktuell den Schwerpunkt der Hospizangebote dar.

Die teilstationäre Hospizarbeit bietet eine Ergänzung zur ambulanten Hospizarbeit, in- dem Schwerstkranke tagsüber Aufnahme finden, um der Gefahr sozialer Isolation zu entgehen, wenn z.B. pflegende Angehörige tagsüber arbeiten müssen bzw. sich tags- über nicht um die pflegebedürftige Person kümmern können.

Stationäre Hospize begleiten umfassend sterbende bzw. schwerstkranke Menschen, die keiner Krankenhausbehandlung mehr bedürfen, für die aber eine ambulante Ver- sorgung im Haushalt oder in der Familie nicht mehr möglich ist. Stationäre Hospize bie- ten eine medizinisch-pflegerische, psychosoziale und seelsorgliche Begleitung der Per- sonen rund um die Uhr. Dies kann z.B. auch im Rahmen von „Hospizapartments“ ge- schehen, die in Seniorenheimen eingerichtet werden.

Palliativstationen sind Abteilungen von Krankenhäusern, in denen Patienten aufge- nommen werden, die eine palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgung benötigen. Ziel ist dabei die Schmerzlinderung quälender Begleiterscheinungen von nicht heilbaren Krankheiten. Hauptziel der Behandlung ist die Erhaltung einer möglichst hohen Lebensqualität.

Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) wird in erster Linie durch Palli- ative Care Teams erbracht, die mit den Krankenkassen entsprechende Verträge abge- schlossen haben, eine 24-stündige Verfügbarkeit sicherstellen und bestimmte fachliche Qualifikationen vorweisen. Anspruch auf diese Leistungen haben Versicherte, die an einer nicht heilbaren, fortschreitenden Erkrankung leiden, die das Leben des Patienten auf Monate begrenzt, und die zudem eine aufwändige medizinische Versorgung benöti- gen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 213

12.2 Hospizarbeit und Palliativversorgung in Bayern

12.2.1 Stationäre Hospize und Palliativstationen in Bayern

Stationäre Hospize und Palliativstationen werden häufig unter dem Begriff „Palliative- Care-Versorgung“ zusammengefasst. In Bayern gibt es aktuell 180 Plätze in stationären Hospizen und 451 Plätze in Palliativstationen. Wie sich die Platzzahlen in den letzten elf Jahren entwickelt haben, zeigt folgende Abbildung.

Abb. 12.1: Entwicklung der Plätze in stationären Hospizen und Palliativstationen

Wie die Gegenüberstellung verdeutlicht, haben sich die Plätze in stationären Hospizen in den letzten elf Jahren mehr als verdoppelt und die Plätze in Palliativstationen sind sogar auf mehr als das Zweieinhalbfache angestiegen. Dennoch ist ein deutlicher Un- terschied in der Entwicklung festzustellen. So ist bei den Palliativstationen die Steige- rung vor allem in den Jahren von 2005 bis 2011 eingetreten und in den letzten Jahren sind nur noch relativ wenige Plätze hinzugekommen. Bei den Palliativstationen scheint es also so zu sein, dass in naher Zukunft eine „Sättigung“ erreicht ist, während bezüg- lich der Plätze in den stationären Hospizen auch in den letzten Jahren ein relativ starker Anstieg stattgefunden hat, so dass hier noch lange keine „Sättigung“ zu erwarten ist.

Die folgende Abbildung zeigt die Verteilung der stationären Hospize sowie der Palliativ- stationen mit den jeweiligen Platzzahlen in Bayern.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 214

Abb. 12.2: Verteilung der stationären Hospize und Palliativstationen in Bayern

Während sich die stationären Hospize zum größten Teil auf die Ballungszentren Mün- chen und Nürnberg- sowie auf den Südwesten Bayerns konzentrieren, sind die Palliativstationen in Bayern etwas flächendeckender verteilt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 215

So gibt es mit 28 die meisten stationären Hospizplätze in München und in Nürnberg sind 22 Plätze in stationären Hospizen verfügbar. Die meisten Plätze in Palliativstatio- nen finden sich mit 60 Plätzen ebenfalls in der Landeshauptstadt.

Offensichtlich scheint es insbesondere bei den zur Verfügung stehenden stationären Hospizplätzen einen deutlichen Unterschied in den einzelnen Regierungsbezirken zu geben. So stehen in Oberbayern, Mittelfranken und Schwaben relativ viele stationäre Hospizplätze zur Verfügung, während es in der Oberpfalz wenige Plätze in stationären Hospizen gibt. Die folgende Abbildung gibt die Gesamtzahl an Plätzen in stationären Hospizen sowie in Palliativstationen der Krankenhäuser differenziert nach Regierungs- bezirken wieder.

Abb. 12.3: Anzahl der Plätze in stationären Hospizen und Palliativstationen diffe- renziert nach Regierungsbezirken

Durch die Auswertung nach Regierungsbezirken wird deutlich, dass in Südbayern so- wohl mehr Plätze in stationären Hospizen als auch in Palliativstationen existieren. Wäh- rend es in Nordbayern (Franken und Oberpfalz) nur 80 Plätze in stationären Hospizen gibt, sind es in Südbayern 100 Plätze. Was die Palliativstationen betrifft, gibt es in Nordbayern lediglich 190 Plätze, während in Südbayern 261 Plätze vorhanden sind.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 216

Da die Regierungsbezirke von der Bevölkerungszahl sehr unterschiedlich sind, kann ein sinnvoller Vergleich jedoch nur durch die Berechnung von Versorgungsquoten erfolgen, wie in folgender Abbildung geschehen.

Abb. 12.4: Versorgungsvergleich der Plätze in stationären Hospizen und Pallia- tivstationen nach Regierungsbezirken

Aufgrund des durchgeführten Versorgungsvergleichs wird deutlich, dass der Regie- rungsbezirk Oberpfalz mit einer Quote von 8,9 Plätzen pro 10.000 Einwohner ab 80 Jahren am ungünstigsten und der Regierungsbezirk Niederbayern mit einer Quote von 11,1 Plätzen pro 10.000 Einwohner ab 80 Jahren am besten mit Plätzen in stationären Hospizen und Palliativstationen ausgestattet ist. Die Versorgung in Oberfranken liegt mit einer Quote von 9,0 leicht unter dem Durchschnittswert von 9,4 Plätzen pro 10.000 Einwohner ab 80 Jahren.

Betrachtet man nur die Plätze in den stationären Hospizen, liegt der Regierungsbezirk Mittelfranken mit einer Quote von 3,7 Plätzen pro 10.000 Einwohner ab 80 Jahren an der Spitze und der Regierungsbezirk Oberpfalz bildet mit einer Quote von 1,7 Plätze pro 10.000 Einwohner ab 80 Jahren das Schlusslicht. Die Versorgung mit Hospizplätzen entspricht in Oberfranken mit einer Quote von 2,8 pro 10.000 Einwohner ab 80 Jahren in etwa dem bayerischen Durchschnittswert.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 217

12.2.2 Ambulante Hospizdienste in Bayern

Die folgende Abbildung zeigt die aktuelle Verteilung der ambulanten Hospizdienste in Bayern.

Abb. 12.5: Verteilung der ambulanten Hospizdienste in Bayern

Wie die kartographische Abbildung zeigt, ist die ambulante Hospizarbeit in Bayern schon flächendeckender ausgebaut als der stationäre Hospizbereich.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 218

Dadurch können die bestehenden geographischen Lücken in der stationären Versor- gung zumindest teilweise abgedeckt werden. Im Gegensatz zur stationären Versorgung ist die Zahl der ambulanten Hospizdienste allerdings nicht gestiegen, sondern durch den Zusammenschluss von Hospizvereinen sogar gesunken, und zwar von 134 Hos- pizdienste im Jahr 2005 auf aktuell nur noch 125 ambulante Hospizdienste. Nach wie vor kümmern sich aber rund 6.000 Hospizhelfer ehrenamtlich um Sterbende. Aus geo- graphischer Sicht entfallen von den 125 Hospizdiensten 53 auf Nordbayern und 72 auf Südbayern.

Abb. 12.6: Anzahl der ambulanten Hospizdienste nach Regierungsbezirken

Aufgrund der Auswertung nach Regierungsbezirken wird deutlich, dass es in den Re- gierungsbezirken Oberfranken, Unterfranken, Oberpfalz und Niederbayern etwa gleich viele ambulante Hospizdienste gibt. In den Regierungsbezirken Mittelfranken und Schwaben ist ihre Zahl etwa doppelt so hoch und im Regierungsbezirk Oberbayern noch mal etwa doppelt so hoch. Hieraus lässt sich allerdings nicht ableiten, dass bei- spielsweise Oberbayern viermal so gut ausgestattet wäre wie Oberfranken, weil die Hospizdienste von der Mitarbeiterzahl und dem Einzugsgebiet sehr unterschiedlich sind, weshalb auch der im Bereich der stationären Hospize durchgeführte Versorgungs- vergleich bei den ambulanten Hospizdiensten keinen Sinn macht.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 219

12.3 Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Bamberg

Wie bereits bei den obigen Betrachtungen deutlich wurde, gibt es im Gebiet des Land- kreises Bamberg bisher weder eine stationäre Hospizeinrichtung noch einen ambulan- ten Hospizdienst. Auf diesem Hintergrund gewinnen die entsprechenden Einrichtungen in der Stadt Bamberg an Bedeutung.

Hier existiert mit dem Christine-Denzler-Labisch-Haus eine mehrgliedrige Einrichtung, die unter einem Dach folgende drei Institutionen im Bereich der Hospiz- und Palliativ- versorgung vereint:

 Hospizverein Bamberg e.V.

 Palliativstation, Palliativmedizinischer Dienst und Spezialisierte Ambulante Pallia- tivVersorgung (SAPV) der Sozialstiftung Bamberg

 Hospiz-Akademie gGmbH

Da das Spektrum dieser drei Einrichtungen von der palliativ-medizinischen Behandlung über die ambulante und stationäre Hospizarbeit bis hin zu Bildungsangeboten aus dem Bereich der Hospizarbeit reicht, besteht hier eine sehr gute Voraussetzung für eine in- terdisziplinäre Zusammenarbeit.

Am längsten dieser drei Säulen existiert der Hospizverein, nämlich seit dem 26. Januar 1990. Mittlerweile hat der Hospizverein 708 Mitglieder, davon stammen rund zwei Drittel aus dem Landkreis. Unter den ca. 80 Ehrenamtlichen, die aktiv für den Hospizverein tätig sind, entfallen nach Auskunft des Hospizvereins sogar 80% auf den Landkreis. Von den 80 ehrenamtlich Aktiven sind rund 60 in der Sterbebegleitung tätig. Unterstützt werden sie dabei seit 2007 von einer hauptamtlichen Koordinatorin, die als Diplom- Psychologin, Psychoonkologin (WPO), Physiotherapeutin und Palliativ-Care-Fachfrau eine breit gefächerte Ausbildung hat und 20 Stunden pro Woche für den Hospizverein tätig ist. Aufgrund der immer breiter werdenden Aufgabenstellung ist im Jahr 2010 eine zweite Koordinatorin hinzugekommen. Auch sie hat als examinierte Krankenpflegerin mit einer Weiterbildung in Palliative Care und einem abgeschlossenen Bachelor- Studium zur „Mentorin im Sozial- und Gesundheitswesen“ eine breit gefächerte Ausbil- dung. Refinanziert werden die beiden Koordinatorinnen über die Krankenkassen nach § 39a SGB V.

Der Hospizverein sieht sich verantwortlich für die ambulante Betreuung von Schwerst- kranken und Sterbenden zu Hause und in Institutionen, als Ergänzung zu den vorhan- denen Pflege- und Besuchsdiensten. Die Art der Begleitung richtet sich nach dem Be- darf der Betroffenen. Es werden z.B. Nachtdienste oder zeitweise auch eine „Rund-um- die-Uhr-Versorgung“ geleistet. Oft findet die Begleitung einmal pro Woche für ein paar Stunden statt.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 220

Der Hospizverein bietet außerdem Beratung und Unterstützung der Angehörigen im Umgang mit Schwerstkranken und Sterbenden, Trauerbegleitung, palliative Beratung sowie Beratung zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht an. Im Einzelnen fasst der Hospizverein seine Aufgaben folgendermaßen zusammen:  Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden zu Hause, in Heimen und Kliniken  Beratung und Unterstützung der Angehörigen und anderen Bezugspersonen  Begleitung von Trauernden  Beratung zur palliativ-pflegerischen Versorgung  Beratung über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht  Verbreitung der Hospizidee

Im letzten Jahr wurden nach Angaben des Hospizvereins 114 Sterbende zu Hause, in Heimen und Kliniken betreut. Darüber hinaus fanden noch tägliche Einsätze auf der Palliativstation statt. Beratungen bei Angehörigen und anderen Bezugspersonen wur- den über die täglichen Telefonberatungen hinaus im Laufe des letzten Jahres ca. 580 durchgeführt und die Trauerbegleitung summierte sich im letzten Jahr auf ca. 1.850 Stunden. Dabei fanden im letzten Jahr auch 25 Gesprächskreise mit durchschnittlich mindestens 10 Trauernden statt. Was die Versorgung des Landkreises durch den Hos- pizverein betrifft, kann Folgendes festgestellt werden: Auch wenn der Hospizverein ausschließlich in der Stadt angesiedelt ist, so kann dennoch festgestellt werden, dass der Landkreis Bamberg flächendeckend mitversorgt wird, da etwa zwei Drittel aller Be- gleitungen und Beratungen auf den Landkreis entfallen, was in etwa der Relation der Landkreisbevölkerung zur Stadtbevölkerung entspricht.

Die zweite Säule im Christine-Denzler-Labisch-Haus bildet das Palliativzentrum mit der Palliativstation, dem Palliativmedizinischen Dienst und der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) der Sozialstiftung Bamberg.

Auf der Palliativstation werden seit 1999 Patienten aufgenommen, die eine palliativ- medizinische und palliativpflegerische Versorgung benötigen. Ziel ist dabei die Schmerzlinderung quälender Begleiterscheinungen von nicht heilbaren Krankheiten. Hauptziel der Behandlung ist die Erhaltung einer möglichst hohen Lebensqualität. Die Palliativstation der Sozialstiftung Bamberg verfügt über insgesamt 12 Betten. Die Bele- gung ist von 174 Patienten im Jahr 2002 kontinuierlich auf mittlerweile rund 500 Patien- ten angestiegen. Im Jahr 2015 wurden aus Stadt Bamberg 170 und aus dem Landkreis Bamberg 231 Patienten betreut, was einem Verhältnis von 42% zu 58% gleichkommt. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt bei über 71 Jahren. Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten beträgt derzeit zwischen 7 und 8 Tagen und hat sich damit in den letzten Jahren – insbesondere durch die Einführung der Spezialisierten Ambulan- ten Palliativversorgung (SAPV) – um rund 2 Tage verringert.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 221

Da auf der Palliativstation nicht nur Schwerstkranke, sondern teilweise auch Sterbende aufgenommen werden, wird von verschiedenen Experten in diesem Bereich festgestellt, dass die Palliativstation von der Bevölkerung – wohl auch aufgrund der früheren Na- mensgebung – primär als Hospizeinrichtung wahrgenommen wird.

Über die stationäre Palliativversorgung hinaus wird das bestehende Versorgungsange- bot in Stadt und Landkreis Bamberg seit 2010 durch eine SAPV (Spezialisierte Ambu- lante Palliativversorgung) ergänzt. Im ersten Jahr des Bestehens wurden durch die SAPV bereits 440 Patienten betreut. Mittlerweile wurde das Versorgungsgebiet stark ausgedehnt und erstreckt sich bereits auf sieben Landkreise. So umfasst das Versor- gungsgebiet neben der Region Bamberg nun auch die Landkreise Lichtenfels, Haßber- ge, Forchheim, Kronach, die Hälfte des Landkreises Neustadt an der Aisch und im Landkreis Hof das Gebiet des Altlandkreises Naila. Insgesamt werden in den genannten Regionen durch die SAPV Bamberg und den verschiedenen Außenstellen mittlerweile über 1.000 Patienten betreut, wobei davon auf den Landkreis Bamberg derzeit in 66 Patienten entfallen.

SAPV-Leistungen können durch den Hausarzt verordnet werden, wenn eine Heilung trotz aller medizinischen Errungenschaften nicht mehr möglich ist. Das Hauptziel der SAPV ist es, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen in der eigenen Häuslichkeit zu erhalten, zu fördern und zu verbessern. Dazu erbringt ein multiprofessionelles Team die am individuellen Bedarf des Palliativpatienten orientierten notwendigen pflegerischen und medizinischen Leistungen, wie z.B.:  Beratung und Anleitung von Patienten und Angehörigen  Unterstützung von Schmerztherapie und Symptomkontrolle in Zusammenarbeit mit den Hausärzten  Bei Bedarf Versorgung von zentralen Venenkathetern (z.B. Port-System)  Wundversorgung komplexer Wundsituationen  24 Stunden Rufbereitschaft  Qualifizierter Palliativarzt für Besuche zu Hause und in Pflegeheimen  Sektorenübergreifende Seelsorge  Ehrenamtliche Hilfe daheim (Kooperation mit Hospizdiensten)

Durch die SAPV wird also eine professionelle und gleichzeitig humane Versorgung von schwerkranken Menschen in ihrer häuslichen Umgebung bis zum Tod ermöglicht und so unnötige Krankenhauseinweisungen vermieden.

Als weitere Säule besteht im Christine-Denzler-Labisch-Haus bereits seit 14.05.2002 die Hospiz-Akademie. Ihr Ziel ist die Weiterbildung aller in der Betreuung Schwerst- kranker und Sterbender tätigen Personen und die Durchführung von Fort- und Weiter- bildungsmaßnahmen in den Bereichen der Gesundheitsfürsorge und Pflege. Dazu ge- hören in Zusammenarbeit mit dem Verein insbesondere auch die Qualifizierung der

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Hospizmitarbeiter, die Förderung des Hospizgedankens und die Ausbildung in Palliativ Care. Das Kursangebot ist aufgeteilt in folgende Bereiche:

 Hospizarbeit  Trauerarbeit  Pflege  Medizin  Spiritualität und Seelsorge  Sonstige Angebote u.a. zur Gesundheitspflege, zur Selbstpflege (wie z.B. Stressbe- wältigung) und zu rechtlichen Themen (wie z.B. Patientenverfügung und Vorsorge- vollmacht).

Ergänzt wird das Angebot im Bereich der Hospizarbeit im Landkreis Bamberg in den grenznahen Gebieten durch zwei weitere Hospizdienste. So versorgt der Hospizverein Höchstadt und Umgebung e.V. bei Bedarf sterbende Menschen in Stolzenroth (Ge- meinde Pommersfelden) und der Hospizverein Steigerwald e.V. betreut derzeit fünf Menschen in Aschbach, das zum Gemeindegebiet Schlüsselfeld gehört.

12.4 Bedarf an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg

12.4.1 Vorbemerkungen

Wenn eine ambulante Betreuung nicht mehr ausreicht oder nicht möglich ist, kann eine stationäre Unterbringung eine sinnvolle Maßnahme sein. Bisher existieren in der Bun- desrepublik Deutschland jedoch noch relativ wenige stationäre Hospizeinrichtungen. Nach den Daten der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. standen in der Bundesrepublik Deutschland am 21.10.2015 insgesamt 209 stationäre Hospizeinrich- tungen mit 2.062 Hospizbetten zur Verfügung, woraus eine Steigerung von fast 38% in den letzten 5 Jahren resultiert. Auf die bundesdeutsche Bevölkerung übertragen, ergibt sich daraus ein Bestand von 25,2 Hospizbetten pro 1 Million Einwohner. Die Versor- gung in den einzelnen Bundesländern ist jedoch höchst unterschiedlich und schwankt zwischen 54,9 Hospizbetten pro 1 Million Einwohner in Berlin und 12,8 Hospizbetten pro 1 Million Einwohner in Bayern. Das Bundesland Bayern stellt somit das Schlusslicht dar, was die Versorgung mit Hospizbetten betrifft. So stehen beispielsweise in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Brandenburg rund dreimal so viele und in Mecklenburg-Vorpommern rund viermal so viele Hospizbetten zur Verfügung wie in Bayern.

Was den Bedarf an Hospizbetten betrifft, geht die Deutsche Gesellschaft für Palliativ- medizin von einem Wert von 40 bis 50 Hospizbetten pro 1 Million Einwohnern aus. Da bei diesen Bedarfswerten der Stadtstaat Berlin mit 55 Hospizbetten pro 1 Million Ein- wohnern und Mecklenburg-Vorpommern mit mehr als 50 Hospizbetten pro 1 Million Einwohner bereits jetzt mit Hospizbetten überversorgt wären, kann nicht ausgeschlos- sen werden, dass die genannten Bedarfswerte zu niedrig angesetzt sind.

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Dementsprechend schätzen andere Akteure, die im Bereich der Hospiz- und Palliativ- versorgung aktiv sind, wie z.B. die Deutsche Krebshilfe e. V., dass der Bedarf an Hos- pizbetten bei mindestens 50 Hospizbetten pro 1 Million Einwohner liegt, was auf den Landkreis Bamberg übertragen einen Bedarf von 7,3 Plätzen ergäbe.

Insgesamt gesehen besteht bisher allerdings noch eine relativ große Uneinigkeit, was den Bedarf an stationären Hospizplätzen betrifft. Aus wissenschaftlicher Sicht kommt als weiteres Problem hinzu, dass die gemeinhin bei den vorliegenden Schätzungen verwendete Bezugsgröße „1 Million Einwohner“ ohnehin nur eine sehr grobe Orientie- rung zulässt.

Zusammenfassend ist somit festzustellen, dass es bisher bundesweit keine fundierte Methode zur Ermittlung des Bedarfs an stationären Hospizplätzen gibt. Aus diesem Grund hat es sich das MODUS-Institut zur Aufgabe gemacht, eine Bedarfsermittlung für den Bereich der stationären Hospizversorgung zu entwickeln, die ähnlich wie die durch- geführten Bedarfsermittlungen für den Bereich der Pflege auf sinnvollen Bezugsgrößen basieren. Im Einzelnen sollen bei der indikatorengestützten Bedarfsermittlung deshalb folgende Indikatoren einbezogen werden:

 Gestorbene Personen im Untersuchungsgebiet  Anteil des institutionellen Betreuungsbedarfs  Anteil des stationären Betreuungsbedarfs

 Durchschnittliche Verweildauer

Der erstgenannte Indikator kann als Grundindikator angesehen werden. Er wird in der Regel bereits bei der Durchführung der örtlichen Bevölkerungsprojektion benötigt und ist daher für die jeweiligen Untersuchungsgebiete vorhanden.

Beim Indikator „Anteil des institutionellen Betreuungsbedarfs“ helfen die Angaben der Deutschen Hospiz Stiftung weiter. Danach besteht für 40% bis 60% der Sterbenden ein institutioneller Betreuungsbedarf. Da von der Deutschen Hospiz Stiftung allerdings kei- ne Aussage darüber getroffen wird, wie hoch hierbei der Anteil der ambulanten und sta- tionären Betreuungen sein soll, wird bei der Bedarfsermittlung der tatsächliche Anteil von 18% eingesetzt werden, der in der Bundesrepublik Deutschland derzeit auf den Bereich der stationären Hospizbetreuung entfällt.

Der letzte Indikator „durchschnittliche Verweildauer“ kann empirisch ermittelt werden. Hierzu erfolgte eine empirische Erhebung in den derzeit in Bayern zur Verfügung ste- henden Hospizeinrichtungen. Danach ergab sich – bei einem Intervall von 19 Tagen im Hospiz Haus Xenia in Nürnberg und 28 Tagen im Christopherus Hospiz in München – eine durchschnittliche Verweildauer von 24 Tagen.

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12.4.2 Ermittlung des aktuellen Bedarfs an stationären Hospizplätzen im Land- kreis Bamberg

Fast alle Leistungen in der Hospizversorgung im Landkreis Bamberg werden derzeit zentral durch die verschiedenen Einrichtungen im Christine-Denzler-Labisch-Haus in der Stadt Bamberg angeboten. Es wäre deshalb sinnvoll, die Ermittlung des Bedarfs an stationären Hospizplätzen nicht nur auf den Landkreis Bamberg zu beschränken, son- dern auf das Stadtgebiet auszuweiten. Da allerdings nur für den Landkreis Bamberg die benötigten Daten vorliegen, kann eine Gesamtberechnung für die Stadt und den Land- kreis Bamberg aktuell nicht erfolgen.

Den „Grundindikator“ zur Ermittlung des Bedarfs an stationären Hospizplätzen bildet die Zahl der in der betreffenden Region sterbenden Menschen pro Jahr. Im Landkreis Bamberg sind im Laufe des Jahres 2015 insgesamt 1.558 Menschen gestorben. Auf- grund der oben genannten Quoten ergibt sich für die Region Bamberg, dass für 114 bis 171 der 1.558 im Jahr 2015 gestorbenen Menschen ein stationärer Hospizplatz not- wendig gewesen wäre. Hieraus lässt sich nun der Bedarf an stationären Hospizbetten im Landkreis Bamberg ermitteln, indem die durchschnittliche Verweildauer einbezogen wird. Das Ergebnis der durchgeführten Berechnungen zum Bedarf an stationären Hos- pizbetten zeigt folgende Abbildung.

Abb. 12.7: Aktueller Bedarf an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg

Wie die Abbildung zeigt, ergibt sich bei einer Übertragung der genannten Indikatoren auf den Landkreis Bamberg ein Bedarfsintervall von mindestens 7 bis maximal 11 stati- onären Hospizplätzen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 225

12.4.3 Entwicklung des Bedarfs an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg

Die Entwicklung des Bedarfs an stationären Hospizplätzen hängt in erster Linie davon ab, wie viele Menschen zukünftig pro Jahr sterben werden. Anhand der für die Bevölke- rungsprojektion erstellten Sterbetafel ist bis zum Jahr 2035 mit einer Zunahme um 18,5% der Sterbefälle zu rechnen.

Bei einer fundierten Bedarfsprognose sind jedoch weitere Faktoren zu berücksichtigen. Zum einen ist davon auszugehen, dass mit den soziodemografischen Veränderungen – insbesondere der steigenden Zahl an alleinstehenden älteren Menschen – auch die Zahl der Menschen, die eine stationäre Hospizversorgung benötigen, zunimmt. Zum anderen gilt es, die von den Hospizeinrichtungen in Bayern festgestellte Beobachtung, dass sich die Verweildauer aufgrund der verbesserten medikamentösen Einstellung kontinuierlich erhöht, zu beachten. Um die genannten Faktoren zu berücksichtigen, wurde bei der in folgender Abbildung dargestellten Bedarfsprognose für den Bereich der stationären Hospizversorgung eine Steigerungsrate von 1%-Punkt pro Jahr zu Grunde gelegt.

Abb. 12.8: Entwicklung des Bedarfs an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg bis zum Jahr 2035

Wie die Abbildung zeigt, wird sich der Bedarf an stationären Hospizplätzen im Landkreis Bamberg in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. So wird das Bedarfsintervall bis zum Jahr 2035 voraussichtlich auf mindestens 10 bis 16 Plätze ansteigen, was gegen- über den Ausgangswerten einer Steigerungsrate von rund 39% entspricht.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 226

12.5 Zusammenfassende Betrachtungen des Handlungsfeldes „Hospiz und Pal- liativversorgung“ und Maßnahmenempfehlungen für den Landkreis Bam- berg

Wie die Ausführungen gezeigt haben, wird die Hospiz und Palliativversorgung im Land- kreis Bamberg primär durch das in der Stadt Bamberg angesiedelte Christine-Denzler- Labisch-Haus erbracht. Hier werden alle notwendigen Leistungen, angefangen bei der palliativ-medizinischen Behandlung über die ambulante und stationäre Hospizarbeit bis hin zu entsprechenden Bildungsangeboten, zentral unter einem Dach erbracht.

Was die Hospiz- und Palliativversorgung des Landkreises betrifft, kann allerdings fest- gestellt werden, dass durch die breit gefächerten Angebote des Christine-Denzler- Labisch-Hauses der Landkreis Bamberg flächendeckend mitversorgt wird. So konnte im Rahmen der Recherchen unter anderem festgestellt werden, dass zwei Drittel aller Be- gleitungen und Beratungen des Hospizvereines auf den Landkreis entfallen, was in etwa der Relation der Landkreisbevölkerung zur Stadtbevölkerung entspricht.

Was die Palliativstation betrifft, liegt das Verhältnis der Patienten in etwa bei 42% aus der Stadt zu 58% aus dem Landkreis Bamberg.

Dementsprechend sind sich auch alle befragten Experten einig, dass sich die Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Bamberg mit der Ausweitung der verschiedenen Dienste in den letzten Jahren wesentlich verbessert hat. Was aus Sicht der befragten Experten allerdings noch wesentlich zur Verbesserung der Versorgung beitragen könn- te, wäre die Einführung eines systemübergreifenden Case-Managements im Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung. Dies könnte durch die Installation eines Hospiz- und Palliativbeauftragten für die Region Bamberg erreicht werden, der über alle Ange- bote in diesem Bereich informiert ist und dementsprechend alle notwendigen Hilfen ein- leiten kann. Um den neutralen Charakter einer solchen Stelle zu gewährleisten, sollte diese Stelle allerdings nicht unbedingt im Christine-Denzler-Labisch-Haus angegliedert werden, sondern könnte beispielsweise in das Gesundheitsamt integriert werden.

Weiterhin wird von den Experten in diesem Bereich ein ungedeckter Bedarf im Bereich der stationären Hospizversorgung gesehen. Kurzfristig könnte dieser Fehlbedarf durch die Einrichtung von Hospizappartements in einigen im Landkreis Bamberg bestehenden stationären Einrichtungen abgedeckt werden, wie das in der Stadt Bamberg bereits im Seniorenzentrum Albrecht Dürer des Diakonischen Werkes Bamberg-Forchheim e.V. unter Einbeziehung der SAPV praktiziert wird.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 227

Mittel- bis langfristig sollte allerdings in der Region Bamberg – auch wenn die seit 2010 existierende ambulante Versorgung durch die Spezialisierte Ambulante Palliativversor- gung (SAPV) in vielen Fällen einen adäquaten Ersatz für die Versorgung in einer Hos- pizeinrichtung darstellt – über die Schaffung einer stationären Hospizeinrichtung nach- gedacht werden. Um den Bedarf in diesem Bereich einigermaßen realistisch abschät- zen zu können, wurde im Rahmen des vorliegenden Berichtes deshalb eine Bedarfser- mittlung für den stationären Hospizbedarf durchgeführt, die verschiedene Indikatoren berücksichtigt (vgl. Kap. 12.4.1). Danach ergab sich für den Landkreis Bamberg ein ak- tueller Bedarf von mindestens 7 bis maximal 11 stationären Hospizplätzen (vgl. Kap. 12.4.2).

Um nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- bis langfristig den Bedarf an stationären Hospizplätzen abschätzen zu können, wurde im Rahmen des vorliegenden Berichtes zusätzlich auch für diesen Bereich eine Bedarfsprognose bis zum Jahr 2035 durchge- führt. Danach ergab sich, dass der Bedarf im Landkreis Bamberg bis zum Jahr 2035 voraussichtlich auf mindestens 10 bis 16 stationäre Hospizplätze ansteigen wird (vgl. Kap. 12.4.3). Berücksichtigt man, dass die optimale Betriebsgröße eines stationären Hospizes bei 12 bis 16 Betten und die ökonomisch sinnvolle Untergrenze bei 8 Betten liegt, rechtfertigt der für den Landkreis Bamberg aktuell festgestellte Bedarf von 7 bis maximal 11 Plätzen also bereits kurz- bis mittelfristig eine eigene Hospizeinrichtung.

Insgesamt resultieren aufgrund der durchgeführten Analysen und der Diskussion in der Expertenrunde folgende Maßnahmenempfehlungen zur bedarfsgerechten Weiterent- wicklung des Handlungsfeldes „Hospiz und Palliativversorgung“ im Landkreis Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 228

Tab. 12.1: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Hospiz und Pallia- tivversorgung“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Unterzeichnung der Charta zur Be- treuung schwerstkranker und sterben- Landkreis Bamberg kurzfristig der Menschen in Deutschland.

- Hospizverein Bamberg e.V. - Sozialstiftung Bamberg Einführung eines systemübergreifen- - Krankenhausgesellschaft des den Case-Managements im Bereich kurzfristig Landkreises Bamberg der Hospiz- und Palliativversorgung. - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

- Hospizverein Bamberg e.V. Entwurf eines Konzeptes zur Installa- - Sozialstiftung Bamberg tion eines ehrenamtlichen Hospiz- und - Krankenhausgesellschaft des kurzfristig Palliativbeauftragten für Stadt und Landkreises Bamberg Landkreis Bamberg. - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

- Hospizverein Bamberg e.V. - Sozialstiftung Bamberg Bessere Bekanntmachung der Ange- - Krankenhausgesellschaft des bote zur Hospiz- und Palliativversor- kurzfristig Landkreises Bamberg gung. - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

- Hospizverein Bamberg e.V. - Sozialstiftung Bamberg Ausbau der ambulanten Hospiz- und - Krankenhausgesellschaft des mittelfristig Palliativversorgung. Landkreises Bamberg - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

- Hospizverein Bamberg e.V. - Sozialstiftung Bamberg Einbindung und Qualifizierung von - Krankenhausgesellschaft des Ehrenamtlichen (Besuchsdienste, mittelfristig Landkreises Bamberg Nachbarschaftshilfen). - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

Einrichtung von Hospizappartements SAPV in Zusammenarbeit mit den im in den im Landkreis Bamberg beste- Landkreis Bamberg bestehenden mittelfristig henden stationären Einrichtungen. stationären Einrichtungen

Einrichtung eines stationären Hospi- - Landkreis Bamberg zes für die Stadt und den Landkreis langfristig - Stadt Bamberg Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 229

13. Zusammenfassung der Maßnahmenempfehlungen zur Weiterent- wicklung der Seniorenhilfe im Landkreis Bamberg

Aus der Gesamtschau der Maßnahmenempfehlungen wird deutlich, dass im Landkreis Bamberg das Angebot in vielen Bereichen nur partiell zu ergänzen ist, in einigen Berei- chen aber auch ein größerer Nachholbedarf besteht.

Zur besseren Übersichtlichkeit erfolgt zum Anschluss des vorliegenden Berichtes noch eine Zusammenfassung der Maßnahmenempfehlungen.

Bei den quantitativen Maßnahmenempfehlungen, die kontinuierlich umzusetzen sind, werden folgende Realisierungszeiträume angegeben:

 Maßnahmen bis Ende 2020  Maßnahmen bis Ende 2025  Maßnahmen bis Ende 2030  Maßnahmen bis Ende 2033

Für die angegebenen Realisierungszeiträume der qualitativen Maßnahmen gilt folgende Einteilung:

 Kurzfristige Maßnahmen: ein bis zwei Jahre

 Mittelfristige Maßnahmen: drei bis fünf Jahre  Langfristige Maßnahmen: sechs bis zehn Jahre

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 230

Tab. 13.1: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ – Teil 1

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Arbeitskreis Radverkehr im Landkreis Bamberg; Berücksichtigung im Maßnahmenkatalog des Umsetzung: Staatliches Arbeitskreises Radverkehr im Landkreis Bam- Bauamt und Tiefbauamt berg, dass aufgrund der Ergebnisse der Senio- (Landkreis), Gemeinden: renbefragung ein Ausbau bzw. eine Verbesse- - Gerach, mittelfristig rung der Radwege in den Gemeinden an der - Königsfeld, Landkreisgrenze, insbesondere in Buttenheim, - Stadelhofen, Gerach, Königsfeld, Schlüsselfeld, Stadelhofen - Wattendorf und Wattendorf notwendig ist. - Buttenheim - Schlüsselfeld Verbesserung der ÖPNV-Anbindung in den Gemeinden an der Landkreisgrenze, insbe- - Heiligenstadt, sondere in Heiligenstadt, Königsfeld, Lauter, - Schlüsselfeld, kurz- bis Schlüsselfeld und Wattendorf durch Einrich- - Königsfeld mittelfristig tung von bedarfsorientierten ÖPNV- - Lauter Sonderformen wie z.B. Sammeltaxen oder - Wattendorf Bürgerbussen.

Berücksichtigung der Bedürfnisse von Senio- Interfraktionelle Arbeits- ren (besonders auch mit körperlichen und kog- gruppe für die Fortschrei- kurzfristig nitiven Einschränkungen) bei der Fortschrei- bung des Nahverkehrs- bung des Nahverkehrsplans. plans Freigabe der freigestellten Schülerverkehre für den allgemeinen Personenverkehr (soweit Gemeinden, Regierung kurzfristig möglich).

Bekanntmachung der für den allgemeinen Per- sonenverkehr freigegebenen freigestellten Gemeinden, Landkreis kurzfristig Schülerverkehre.

Verbesserung der ÖPNV-Anbindung der Ge- meinde Pettstadt, evtl. durch Anbindung an das Gemeinde Pettstadt kurzfristig Liniennetz der Stadt Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 231

Tab. 13.1: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ – Teil 2

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Gemeinden in Zusammen- arbeit mit den ortsansässi- gen Gewerbetreibenden in: - Altendorf, Sicherstellung des Dienstleistungsangebots - Gerach, der Post durch Einrichten von Postverkaufs- - Lauter, stellen in gut erreichbaren Geschäften oder - Priesendorf, öffentlichen Gebäuden in den Gemeinden Ge- kurzfristig - Schönbrunn rach und Priesendorf bzw. Ausweitung der angebotenen Postdienstleistungen in den Ge- Der Landkreis initiiert auf meinden Altendorf, Lauter und Schönbrunn. Anfrage der Gemeinden ein Gespräch mit der Post AG, zu dem alle interessierten Gemeinden eingeladen wer- den. Gemeinden: - Altendorf Verbesserung der Lebensmittelversorgung in - Burgwindheim - Gerach den Gemeinden mit unterdurchschnittlicher - Kemmern kurz- bis Versorgung und negativer Bewertung in der - Lauter mittelfristig Seniorenbefragung, z.B. durch Einrichtung von - Pettstadt Lieferservices. - Priesendorf - Strullendorf - Wattendorf

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 232

Tab. 13.2: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Wohnen zu Hause im Alter“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Schaffung von seniorengerechten Woh- Landratsamt (Bauamt), Ge- nungen, insbesondere kleinere senio- meinden, Träger, die in diesem mittelfristig rengerechte Mietwohnungen. Bereich aktiv sind Schaffung von alternativen Wohnformen Landratsamt (Bauamt), Ge- zur wohnortnahen Versorgung in den meinden, Träger, die in diesem mittelfristig kleineren Gemeinden ohne eigene Pfle- Bereich aktiv sind geeinrichtung. Bay. Architektenkammer, Land- kurzfristig Sensibilisierung der Baufachleute für ratsamt Bamberg, und barrierefreies Bauen. Gemeinden kontinuierlich Sensibilisieren der Bauwilligen (Um- und kurzfristig Neubau) durch frühzeitiges Aushändigen Gemeinden, und eines Merkblattes zum barrierefreien Landratsamt Bamberg kontinuierlich Bauen. Sensibilisieren der Öffentlichkeit für bar- kurzfristig rierefreies Bauen (Um- und Neubau) Landratsamt Bamberg (initiiert), und durch wiederholte Information in den Gemeinden kontinuierlich Gemeindeblättern. Gemeinden und Landkreis Bam- Beratung und Information im Bereich der berg, Wohlfahrtsverbände oder kurzfristig alternativen Wohnformen für Senioren. andere Träger, die in diesem Be- reich aktiv sind Landkreis Bamberg evtl. in Zu- Einrichtung einer Wohnungs- sammenarbeit mit Wohlfahrtsver- kurzfristig anpassungsberatung. bänden oder anderen Trägern, die in diesem Bereich aktiv sind

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 233

Tab. 13.3: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit und Mitbestimmung“ Teil 1

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Grundsätzliche Empfehlungen Einrichtung einer übergeordneten, vernetzten kurz- bis Landkreis Pflegeberatungsstelle (multiprofessionell). mittelfristig Kontinuierliche Schulung und Information der Landkreis kontinuierlich Seniorenbeauftragten. Erstberatung für Seniorenfragen und Weiter- Gemeinden, kurz- bis vermittlung an Fachstellen. Seniorenbeauftragte mittelfristig

Erstellen einer Broschüre „Älter werden in …“ kurz- bis oder Integration entsprechender Seiten in den Gemeinden Gemeindebroschüren. mittelfristig Seniorenseite in den Gemeindeblättern kurz- bis Gemeinden („Älter werden in…“). mittelfristig Jährliche Berichterstattung der Seniorenbeauf- Gemeinden kurzfristig tragten im Stadt-/ Gemeinderat. Einbeziehung der Seniorenbeauftragten in die Senioren betreffenden politischen Entscheidun- Gemeinden kurzfristig gen.

Stärkung der Mitbestimmungsmöglichkeiten von kurz- bis Senioren, z.B. durch Gründung eines Senioren- Gemeinden beirates. mittelfristig Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg In den Gemeinden mit unterdurchschnittlicher Vorhandene Träger im Bewertung der Beratungsmöglichkeiten sollte Bereich der Seniorenhilfe das Angebot ausgeweitet werden, wenn möglich in: kurzfristig über bereits aktive Träger oder Seniorenvertre- - Scheßlitz tungen. - Heiligenstadt Vorhandene Träger im Bereich der Seniorenhilfe in: - Schlüsselfeld In den Gemeinden, die trotz vorhandener allge- - Zapfendorf mein zugänglicher Beratungsmöglichkeiten oder - Rattelsdorf Seniorenvertreter mit Beratungsfunktion nur un- - Buttenheim kurzfristig terdurchschnittlich bewertet wurden, sollte das - Lisberg Angebot bekannter gemacht werden. - Burgwindheim - Königsfeld - Priesendorf - Stadelhofen - Lauter - Gerach

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 234

Tab. 13.3: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Beratung und Information/Öffentlichkeitsarbeit und Mitbestimmung“ Teil 2

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg Neubesetzung der derzeit vakanten Senioren- - Frensdorf kurzfristig vertretung. - Wattendorf Vorhandene Träger im Bereich der Seniorenhilfe in: - Strullendorf - Schlüsselfeld - Heiligenstadt In den Gemeinden mit einer unterdurchschnittli- - Rattelsdorf chen Bewertung der Mitbestimmungsmöglichkei- - Baunach ten sollte den Senioren die Funktion der vorhan- - Buttenheim kurzfristig denen Seniorenvertretungen noch besser be- - Viereth-Trunstadt kannt gemacht werden. - Lisberg - Burgwindheim - Königsfeld - Priesendorf - Stadelhofen - Lauter - Gerach

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 235

Tab. 13.4: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“ – Teil 1 Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Grundsätzliche Empfehlungen Schaffung von mehr attraktiven Angeboten für jüngere Senioren, z.B. durch aktivieren- de Angebote, generationenübergreifende Angebote und Beteiligungsmöglichkeiten (Einbringung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen). Intensivere, begriffssensible Öffentlichkeits- arbeit für die Veranstaltungen der Senio- renhilfe (z.B. eigene Seite in Gemeindeblät- tern – „Älter werden in…“). Stärkere Integration von Senioren ohne Träger von Senioren- Anbindung an Kirchengemeinden, Vereine veranstaltungen und oder Verbände (Information z.B. durch Be- Gemeinden suchsdienste und Geburtstagsbesuche/ -briefe). kurz- bis Ermöglichung der Teilhabe von Menschen mittelfristig mit kognitiven oder körperlichen Einschrän- kungen. Organisation und Vermittlung von Fahr- und Begleitdiensten zu Veranstaltungen der Seniorenhilfe. Bessere Vernetzung und Öffentlichkeitsar- beit innerhalb der Gemeinde und über die Gemeindegrenzen hinweg. Ausbau des Angebotes für Nichtmitglieder. Ausbau der Angebote für Männer (Radtour, Reparaturschuppen etc.). Vereine und Verbände Vorhalten auch kostenloser/-günstiger An- gebote Weiterführung und Erhöhung der Förderung Landratsamt Bamberg der offenen Seniorenhilfe. Zusammenstellung barrierefreier Ausflugs- Landratsamt Bamberg kurzfristig ziele (regional und überregional) Träger von Senioren- Individuelle Beratung und Unterstützung veranstaltungen in den ein- des Engagements jüngerer Senioren im kontinuierlich zelnen Gemeinden und Bereich der gesellschaftlichen Teilhabe. CariThek

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 236

Tab. 13.4: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Gesellschaftliche Teilhabe“ – Teil 2 Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg Träger von Seniorenveran- In Gemeinden, die in der Seniorenbefra- staltungen und Senioren- gung unterdurchschnittlich bewertet wurden vertretung in und die im Vergleich zu ähnlich großen - Strullendorf Gemeinden weniger Begegnungsmöglich- - Scheßlitz kurz- keiten mit einem meist unterdurchschnittli- - Schlüsselfeld bis chen Nutzungsgrad aufweisen, sollte das - Heiligenstadt mittelfristig Angebot erweitert werden (wenn möglich - Rattelsdorf ohne Bindung an Konfession oder Mitglied- - Frensdorf schaft). Dabei sollten auch gelegentliche - Altendorf Ausflugsangebote integriert werden. - Wattendorf Träger von Seniorenveran- staltungen und Senioren- In Gemeinden, die im Rahmen der Senio- vertretung in renbefragung unterdurchschnittlich bewertet - Buttenheim wurden und die im Vergleich zu ähnlich - Pommersfelden großen Gemeinden ausreichend Begeg- - Ebrach nungsmöglichkeiten aufweisen, sollten die - Lisberg kurzfristig vorhandenen Angebote über den bestehen- - Burgwindheim den Teilnehmerkreis hinaus noch bekannter - Königsfeld gemacht werden. Etwaige Hemmschwellen - Priesendorf wie Vereins- oder Kirchenzugehörigkeit soll- - Stadelhofen ten abgebaut werden. - Lauter - Gerach

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 237

Tab. 13.5: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Seniorensport“ Realisierungszeit- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit raum Grundsätzliche Empfehlungen Effektive Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Sportangebote und deren Träger.

Integration von einfachen Bewegungsübungen in das Programm der Seniorentreffen. Träger von Senioren- veranstaltungen und kontinuierlich Schaffung von Bewegungsangeboten für das Sportvereine in den ein- hohe Alter (z.B. Sitztanz) und Angeboten zur zelnen Gemeinden Sturzprophylaxe. Schnupperkurse der Vereine für Nichtmitglie- der, auch in Kooperation mit den örtlichen Trä- gern von Seniorenveranstaltern. Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg In größeren Gemeinden, in denen das Sport- angebot für Senioren in der Seniorenbefragung Träger von Senioren- kurz- unterdurchschnittlich bewertet wurde, sollte ein veranstaltungen und bis entsprechendes Angebot aufgebaut werden Sportvereine in mittelfristig bzw. das vorhandene Angebot erweitert wer- - Buttenheim den.

Träger von Senioren- veranstaltungen und Sportvereine in In Gemeinden, die trotz vorhandener Sportan- - Strullendorf gebote im Rahmen der Seniorenbefragung - Scheßlitz unterdurchschnittlich bewertet wurden, sollten - Heiligenstadt die vorhandenen Angebote über den beste- - Schlüsselfeld henden Teilnehmerkreis hinaus noch bekann- - Rattelsdorf ter gemacht werden. Etwaige Hemmschwellen kurz- - Baunach wie Vereins- oder Kirchenzugehörigkeit sollten bis - Frensdorf abgebaut werden. mittelfristig - Viereth-Trunstadt

- Walsdorf In größeren Gemeinden sollte zusätzlich über- - Pommersfelden prüft werden, ob durch eine Erweiterung der - Reckendorf Angebotspalette auf andere Träger der Teil- - Pettstadt nehmerkreis erweitert werden kann. - Altendorf - Lisberg - Burgwindheim

Träger von Senioren- veranstaltungen und In kleineren Gemeinden, in denen kein Sport- Sportvereine in den angebot für Senioren vorhanden ist und die in Gemeinden: kurz- der Seniorenbefragung unterdurchschnittlich - Königsfeld bis bewertet wurden, sollten Sport- und Bewe- - Priesendorf mittelfristig gungsangebote in das Programm der vorhan- - Stadelhofen denen Seniorentreffen integriert werden. - Lauter - Gerach - Wattendorf

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 238

Tab. 13.6: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Präventive Angebote im Bereich Bildung“ Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Grundsätzliche Empfehlungen Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Bil- - Gemeinden dungsangebote für ältere Menschen, z.B. im Rah- - Träger von Senioren- men von Seniorentreffen. veranstaltungen in den einzelnen Ge- meinden Gemeinsame Durchführung von Bildungsveranstal- - Volkshochschulen tungen über Gemeindegrenzen hinaus. - Bildungsträger- bzw. - werke Kooperation der Seniorenbeauftragten mit den - Seniorenbeauftragte VHS-Außenstellen und anderen Bildungsträgern - Volkshochschule (Austausch über Bedarfe etc.). - Bildungsträger kontinuierlich Organisation von Fahr- und Begleitdiensten. Kennzeichnung der Angebote, die in barrierefreien - Träger von Senioren- Räumlichkeiten (inkl. Toiletten) stattfinden, in den veranstaltungen in Programmen der Bildungsträger. Nach Möglichkeit den einzelnen Ge- Ausbau der Angebote in barrierefreien Räumlich- meinden keiten. - Volkshochschulen Punktuelle Bildungsveranstaltungen mit - Bildungsträger- bzw. - überregionalen Veranstaltern, wie z.B. kirchlichen werke oder nicht-konfessionellen Bildungswerken. Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg In größeren und mittleren Gemeinden ohne Bil- dungsangebote für Senioren und mit einer unter- Träger von Senioren- durchschnittlichen Bewertung in der Seniorenbefra- veranstaltungen in kurz- gung sollte ein entsprechendes Angebot geschaffen - Rattelsdorf bis werden, wenn möglich über bereits aktive Träger - Frensdorf mittelfristig oder die vor Ort ansässigen Außenstellen der - Buttenheim Volkshochschule. Träger von Senioren- In Gemeinden, in denen ein Bildungsangebot für veranstaltungen in Senioren existiert, die in der Seniorenbefragung - Strullendorf aber dennoch unterdurchschnittlich bewertet wur- - Scheßlitz den, sollte eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit für be- - Zapfendorf kurz- reits vorhandene Angebote stattfinden. - Heiligenstadt bis - Viereth-Trunstadt mittelfristig In größeren Gemeinden sollte zusätzlich überprüft - Reckendorf werden, ob durch eine Erweiterung der Angebotspa- - Lisberg lette auf andere Träger der Teilnehmerkreis erwei- - Burgwindheim tert werden kann. - Königsfeld - Lauter Träger von Senioren- veranstaltungen in In kleineren Gemeinden, in denen das Bildungsan- - Ebrach gebot in der Seniorenbefragung unterdurchschnitt- - Altendorf kurz- lich bewertet wurde, sollten Bildungsangebote in die - Priesendorf bis vorhandenen Seniorentreffen integriert werden, - Stadelhofen mittelfristig möglichst in Zusammenarbeit mit den regionalen - Gerach Bildungsträgern. - Wattendorf Bildungsträger/-werke

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 239

Tab. 13.7: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ – Teil 1 Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Grundsätzliche Empfehlungen Fachliche Betreuung und Beratung sowie Un- terstützung durch Fortbildungsmaßnahmen, Landkreis Bamberg in auch überregional (Seniorenakademie Bay- Zusammenarbeit mit dem ern). Freiwilligenzentrum Schulung von Seniorenbeauftragten hinsicht- CariThek und den vor- lich ihrer Vermittlungsfunktion im Bereich handenen Trägern im Be- nachbarschaftliche Hilfen, besonders auch reich der Seniorenhilfe hinsichtlich neuer Engagementfelder. CariThek, Gemeinden kurzfristig Vermittlung und Beratung von interessierten und (z.B. Seniorenbeauftrag- Senioren im bürgerschaftlichen Engagement. kontinuierlich te), Nachbarschaftshilfen Träger im Bereich der Akzeptanz und Anerkennung bürgerschaftli- Seniorenhilfe, Gemein- chen Engagements. den, Landkreis Bamberg Ermunterung von Unternehmen zum bürger- schaftlichen Engagement im Bereich Senioren Unternehmen (z.B. finanziell, personell, Sachmittel, flexible Arbeitszeitregelungen).

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 240

Tab. 13.7: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Bürgerschaftliches Engagement“ – Teil 2 Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum Maßnahmenempfehlungen speziell für einzelne Gemeinden des Landkreises Bamberg In größeren Gemeinden, in denen bisher keine Vorhandene Träger im Be- organisierten nachbarschaftlichen Hilfen vor- reich der Seniorenhilfe in: kurz- bis handen sind, sollte ein entsprechendes Ange- - Schlüsselfeld mittelfristig bot mit integriertem Besuchsdienst aufgebaut - Frensdorf werden.

Gemeinden, die trotz einer organisierten Vorhandene Träger im Be- Nachbarschaftshilfe diesbezüglich unterdurch- reich der Seniorenhilfe in: schnittlich bewertet wurden, sollten ihr Angebot - Hirschaid kurzfristig noch besser bekannt machen und evtl. auf - Strullendorf andere Träger ausweiten (wenn möglich ohne - Priesendorf verpflichtende Mitgliedschaft).

Vorhandene Träger im Be- reich der Seniorenhilfe in: Gemeinden, die trotz vorhandener Besuchs- - Kemmern dienste diesbezüglich unterdurchschnittlich - Ebrach bewertet wurden, sollten ihr Angebot noch - Reckendorf kurzfristig besser bekannt machen und evtl. auf andere - Altendorf Träger ausweiten (wenn möglich ohne ver- - Burgwindheim pflichtende Mitgliedschaft). - Stadelhofen - Lauter - Gerach Gemeinden mit organisierten Nachbarschafts- hilfen, die in Bezug auf Nachbarschaftshilfen Vorhandene Träger im Be- überdurchschnittlich, hinsichtlich Besuchs- reich der Seniorenhilfe in: dienste aber unterdurchschnittlich bewertet - Heiligenstadt kurzfristig wurden, sollten besser bekannt machen, dass - Rattelsdorf die Nachbarschaftshilfen auch Besuchsdienste - Viereth-Trunstadt anbieten. Mittlere und kleinere Gemeinden ohne organi- sierte Nachbarschaftshilfen, die diesbezüglich Vorhandene Träger im Be- unterdurchschnittlich bewertet wurden, aber reich der Seniorenhilfe in: kurzfristig bereits über Ansprechpersonen für Senioren - Buttenheim verfügen, sollten deren Vermittlungsfunktion noch besser bekannt machen. Mittlere und kleinere Gemeinden ohne Be- Vorhandene Träger im Be- suchsdienste, die diesbezüglich unterdurch- reich der Seniorenhilfe in: schnittlich bewertet wurde, aber bereits über - Pommersfelden kurzfristig Ansprechpersonen für Senioren verfügen, soll- - Lisberg ten deren Vermittlungsfunktion noch besser - Pettstadt bekannt machen. - Königsfeld

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 241 241

Tab. 13.8: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Ambulante Pflege“

Empfehlungen zur quantitativen Weiterentwicklung der ambulanten Pflege

Ziele und Maßnahmen VR West VR Nord VR Ost VR Süd Realisierungszeitraum

Ausbau auf 125,9 bis 227,2 Pflegekräfte 23,9 bis 43,2 42,7 bis 77,0 30,9 bis 55,7 28,4 bis 51,3 bis Ende 2020

Ausbau auf 151,4 bis 268,6 Pflegekräfte 29,1 bis 51,7 51,1 bis 90,7 36,0 bis 63,8 35,2 bis 62,4 bis Ende 2025

Ausbau auf 182,3 bis 318,3 Pflegekräfte 35,1 bis 61,2 61,7 bis 107,8 41,8 bis 73,0 43,7 bis 76,3 bis Ende 2030

Ausbau auf 199,6 bis 345,4 Pflegekräfte 38,2 bis 66,0 67,8 bis 117,3 45,3 bis 78,4 48,3 bis 83,7 bis Ende 2033

Empfehlungen zur qualitativen Weiterentwicklung der ambulanten Pflege

Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit Realisierungszeitraum

Stärkere Unterstützung aller präventiven Maßnahmen im Be- Pflegekassen, Krankenkassen kurzfristig und reich der ambulanten Pflege (therapeutische Maßnahmen, akti- kontinuierlich vierende Pflege, Reha-Maßnahmen) Beibehaltung des Investitionskostenzuschusses zur nachhalti- gen Stärkung des Grundsatzes ambulant vor stationär. Überprü- Landkreis kontinuierlich fung und ggf. Anpassung der Qualitätskriterien

Landkreis, Anbieter ambulanter Pflege, Demenz- Evaluation des Weiterbildungsbedarfs für ambulante Dienste initiative (ggf. im Rahmen eines Runden Tisches kurzfristig (insbesondere Gerontopsychiatrie und Beratungskompetenz) Pflege mit der Stadt Bamberg)

Ausbau der Weiterbildungsangebote bei Bedarf (z.B. Grundla- Pflegekassen, Demenzinitiative kurzfristig genseminar Demenz)

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 242 242

Tab. 13.9: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Tagespflege“

Empfehlungen zur quantitativen Weiterentwicklung der Tagespflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen VR West VR Nord VR Ost VR Süd zeitraum

Ausbau auf 25 bis 92 Tagespflegeplätze 5 bis 17 Plätze 9 bis 31 Plätze 6 bis 24 Plätze 5 bis 20 Plätze bis Ende 2020

Ausbau auf 29 bis 104 Tagespflegeplätze 6 bis 19 Plätze 10 bis 35 Plätze 7 bis 26 Plätze 7 bis 24 Plätze bis Ende 2025

Ausbau auf 35 bis 122 Tagespflegeplätze 7 bis 23 Plätze 12 bis 41 Plätze 9 bis 30 Plätze 8 bis 28 Plätze bis Ende 2030

Ausbau auf 40 bis 137 Tagespflegeplätze 8 bis 27 Plätze 14 bis 46 Plätze 10 bis 32 Plätze 9 bis 32 Plätze bis Ende 2033

Empfehlungen zur qualitativen Weiterentwicklung der Tagespflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Schaffung wohnortnaher Angebote der Tagespflege oder adäqua- Träger der vorhandenen ambulanten kurz- bis ter Betreuungsformen. Pflegedienste mittelfristig

Verringerung des Kostendefizits beim Transport der Pflegekassen, Bezirk, Landkreis kurzfristig Pflegebedürftigen.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 243 243

Tab. 13.10: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Kurzzeitpflege“

Empfehlungen zur quantitativen Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen VR West VR Nord VR Ost VR Süd zeitraum

Ausbau auf 49 bis 76 Kurzzeitpflegeplätze 9 bis 14 Plätze 17 bis 26 Plätze 12 bis 19 Plätze 11 bis 17 Plätze bis Ende 2020

Ausbau auf 54 bis 84 Kurzzeitpflegeplätze 10 bis 16 Plätze 18 bis 28 Plätze 14 bis 21 Plätze 12 bis 19 Plätze bis Ende 2025

Ausbau auf 62 bis 96 Kurzzeitpflegeplätze 12 bis 19 Plätze 21 bis 32 Plätze 15 bis 23 Plätze 14 bis 22 Plätze bis Ende 2030

Ausbau auf 69 bis 106 Kurzzeitpflegeplätze 14 bis 21 Plätze 23 bis 35 Plätze 16 bis 25 Plätze 16 bis 25 Plätze bis Ende 2033

Empfehlungen zur qualitativen Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Verbesserung der Versorgungssituation im Bereich der Kurzzeit- pflege durch das Ausweisen von einigen Plätzen (z.B. in der Höhe Anbieter von Kurzzeitpflegeplätzen kurzfristig und des ermittelten Mindestbedarfs) in jeder Versorgungsregion als im Landkreis Bamberg kontinuierlich feste Kurzzeitpflegeplätze, insbesondere in den weniger gut ver- sorgten Regionen Nord und Süd.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 244 244

Tab. 13.11: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Vollstationäre Pflege“

Empfehlungen zur quantitativen Weiterentwicklung der vollstationären Pflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen VR West VR Nord VR Ost VR Süd zeitraum

Ausbau auf 1216 bis 1584 Pflegeplätze 232 bis 302 416 bis 542 305 bis 397 263 bis 343 bis Ende 2020

Ausbau auf 1512 bis 1570 Pflegeplätze 223 bis 288 413 bis 533 309 bis 400 270 bis 349 bis Ende 2025

Ausbau auf 1334 bis 1713 Pflegeplätze 248 bis 318 448 bis 576 335 bis 430 303 bis 389 bis Ende 2030

Ausbau auf 1469 bis 1879 Pflegeplätze 281 bis 359 494 bis 633 361 bis 461 333 bis 426 bis Ende 2033

Empfehlungen zur qualitativen Weiterentwicklung der vollstationären Pflege

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Intensivere Fortbildung der MitarbeiterInnen in den Bereichen Geron- Träger der vorhandenen stationären Einrichtungen kurz- bis topsychiatrie, Palliativmedizin und Sterbebegleitung. im Landkreis Bamberg mittelfristig

Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten zum verstärkten Ein- satz von therapeutischem und pädagogischem Personal in den stati- Kostenträger, insbesondere Pflegekassen mittelfristig onären Einrichtungen im Landkreis Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 245

Tab. 13.12: Bereichsübergreifende Maßnahmenempfehlungen für das Hand- lungsfeld „Pflege und Betreuung“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Aufbau einer Internetplattform mit allen Landkreis in Kooperation Pflegeangeboten in der Region (Ziele: ho- mit der Stadt Bamberg und Kurzfristig he Transparenz für Nutzer, Aktualität regionalen Anbietern von durch einfache Handhabung für Träger). Pflege

Aufbau eines „runden Tisches Pflege Stadt Landkreis in Kooperation und Landkreis Bamberg“ mit Arbeitsgrup- mit der Stadt Bamberg und Kurzfristig pen (Weiterentwicklung des bestehenden regionalen Anbietern von Runden Tischs der Stadt). Pflege

Regelmäßige Aktualisierung der Pflegebe- Landkreis Kontinuierlich darfsplanung für den Landkreis Bamberg.

Gesundheitsregion Plus, Verbesserung des Überleitungsmanage- Kliniken, regionale Anbieter Kurzfristig ments zwischen Klinik und Pflege. von Pflege

Landkreis in Kooperation Anstoß für eine Offensive für Pflegeberufe mit der Stadt Bamberg und (Koordination eines Treffens, bei Bedarf Kurzfristig regionalen Anbietern von organisatorische Unterstützung). Pflege

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 246

Tab. 13.13: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Hilfen für geron- topsychiatrisch erkrankte Menschen“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Quantitativer Ausbau und qualitative Weiterentwicklung des beschützen- den Wohnens hin zu integrierenden Träger im Bereich der Pflege kurzfristig Formen, insbesondere halboffenen Bereichen.

Aufbau von ambulant betreuten Träger im Bereich der Pflege, An- Wohngemeinschaften für demenz- mittelfristig gehörige kranke Menschen.

Wohlfahrtsverbände, ambulante Ausbau niedrigschwelliger Betreu- Pflegedienste, Vereine, Nachbar- ungs- und Entlastungsangebote kurzfristig schaftshilfen, Kommunen, Mehr- nach § 45c SGB XI. generationenhäuser

Information und Qualifizierung zu Demenzinitiative, Träger im Be- kurz- bis demenzsensibler Architektur für Ein- reich der Pflege, Landkreis (Woh- mittelfristig richtungen und Privathaushalte. nungsanpassungsberatung)

Förderung der Integration im Alltag (Demenzsensible Kommunen, De- Demenzinitiative, Gemeinden, kurz- bis menz und Spiritualität, Sport- und Vereine, Kirchengemeinden, mittelfristig Bewegungsangebote, etc.).

Aufklärung über Alternativen zu Fi- Demenzinitiative, Träger im Be- xierung in Einrichtungen und Privat- kurzfristig reich der Pflege haushalten.

Dauerhafte Unterstützung der De- Landkreis, Stadt, Alzheimer Ge- kontinuierlich menzinitiative. sellschaft Bamberg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 247

Tab. 13.14: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Unterstützung pflegender Angehöriger“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Einrichtung einer übergeordneten, ver- Landkreis Bamberg, kurz- bis netzten Pflegeberatungsstelle (multipro- Bayerisches Netzwerk Pflege mittelfristig fessionell).

Vernetzung der neu zu schaffenden kurz- bis Pflegeberatungsstelle mit der Pflegekas- Landkreis Bamberg mittelfristig se und Beratungsstellen vor Ort.

Sicherstellen einer flächendeckenden Landkreis, Träger im Bereich kurz- bis Beratung und Unterstützung pflegender der Pflegeeinrichtungen mittelfristig Angehöriger.

Neu zu schaffende Pflegebera- tungsstelle in Zusammenarbeit Flächendeckender Aufbau von Helfer- mit den ambulanten Pflege- kontinuierlich kreisen in den Gemeinden. diensten, Gemeinden, Träger im Bereich der Seniorenhilfe, Landkreis Bamberg

Neu zu schaffende Pflegebera- Flächendeckender Aufbau von Ge- tungsstelle in Zusammenarbeit sprächskreisen für pflegende Angehöri- kontinuierlich mit den ambulanten Pflege- ge. diensten

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 248

Tab. 13.15: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Kooperation und Vernetzung“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Verbesserung der Kooperation und Vernetzung der verschiedenen Akteure im Bereich der Pflege – insbe- sondere zwischen den Pflegeeinrichtungen und den Kliniken bzw. Krankenhäusern sowie den Kranken- Landkreis kurzfristig kassen und deren Medizinischen Dienst (MdK) – Bamberg durch Schaffung einer kontinuierlichen „Pflegekonfe- renz“ oder anderer geeigneter Formen der Zusam- menarbeit.

Wiederbesetzung der vakanten Position der Gemeinden Seniorenbeauftragten in den Gemeinden Frensdorf Frensdorf und kurzfristig und Wattendorf. Wattendorf

Fortbestehen des für die Erstellung des Seniorenpoli- tischen Gesamtkonzeptes gebildeten Begleitgremi- Landkreis ums, um die Umsetzung der Maßnahmenempfehlun- kontinuierlich Bamberg gen zu den einzelnen Handlungsfeldern regelmäßig zu evaluieren.

Regelmäßige Treffen aller Akteure der Seniorenarbeit Seniorenbe- vor Ort (Kommunaler Runder Tisch Seniorenarbeit) kurzfristig und auftragte der zur Vernetzung und ggf. Abstimmung von Terminen kontinuierlich Gemeinden und Angeboten.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 249

Tab. 13.16: Maßnahmenempfehlungen für das Handlungsfeld „Hospiz und Pallia- tivversorgung“

Realisierungs- Ziele und Maßnahmen Zuständigkeit zeitraum

Unterzeichnung der Charta zur Be- treuung schwerstkranker und ster- Landkreis Bamberg kurzfristig bender Menschen in Deutschland.

- Hospizverein Bamberg e.V. - Sozialstiftung Bamberg Einführung eines systemübergreifen- - Krankenhausgesellschaft des den Case-Managements im Bereich kurzfristig Landkreises Bamberg der Hospiz- und Palliativversorgung. - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

- Hospizverein Bamberg e.V. Entwurf eines Konzeptes zur Installa- - Sozialstiftung Bamberg tion eines ehrenamtlichen Hospiz- - Krankenhausgesellschaft des kurzfristig und Palliativbeauftragten für Stadt Landkreises Bamberg und Landkreis Bamberg. - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

- Hospizverein Bamberg e.V. - Sozialstiftung Bamberg Bessere Bekanntmachung der Ange- - Krankenhausgesellschaft des bote zur Hospiz- und Palliativversor- kurzfristig Landkreises Bamberg gung. - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

- Hospizverein Bamberg e.V. - Sozialstiftung Bamberg Ausbau der ambulanten Hospiz- und - Krankenhausgesellschaft des mittelfristig Palliativversorgung. Landkreises Bamberg - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

- Hospizverein Bamberg e.V. - Sozialstiftung Bamberg Einbindung und Qualifizierung von - Krankenhausgesellschaft des Ehrenamtlichen (Besuchsdienste, mittelfristig Landkreises Bamberg Nachbarschaftshilfen). - Landkreis Bamberg - Stadt Bamberg

Einrichtung von Hospizappartements SAPV in Zusammenarbeit mit den in den im Landkreis Bamberg beste- im Landkreis Bamberg bestehenden mittelfristig henden stationären Einrichtungen. stationären Einrichtungen

Einrichtung eines stationären Hospi- - Landkreis Bamberg zes für die Stadt und den Landkreis langfristig - Stadt Bamberg Bamberg.

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 250

LITERATURVERZEICHNIS

Bayerische Ausführungsverordnung zum Pflegeversicherungsgesetz (AVPflegeVG) vom 10.Januar 1995 Bayerisches Ausführungsgesetz zum Pflegeversicherungsgesetz (AGPflegeVG) vom 7.April 1995 Bayerisches Gesetz zur Ausführung der Sozialgesetze (AGSG) vom 7. Dezember 2007 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.) 2011: Bevölkerung in Bayern 2010. München Berlininstitut für Bevölkerung und Entwicklung 2011: Demenzreport. Berlin Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 1994: Die Alten der Zukunft - Bevölkerungssta- tistische Datenanalyse (Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie und Senioren, Bd. 32). Stuttgart, Berlin, Köln Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.) 1992: Häusliche Pflege. Bonn Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (Hrsg.) 1986: Die Situa- tion der älteren Menschen in der Familie, Vierter Familienbericht. Bonn Bundesministerium für Familie und Senioren (Hrsg.) 1993: Erster Altenbericht - Die Le- benssituation älterer Menschen in Deutschland. Bonn Bundesministerium für Familie und Senioren (Hrsg.) 2002: Vierter Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland. Bonn Bundesministerium für Familie und Senioren (Hrsg.) 2005: Fünfter Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland. Bonn Deutscher Bundestag 1998: Endbericht der Enquete-Kommission „Demographischer Wan- del“ - Herausforderung unserer älter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik. Bonn Deutscher Bundestag 1994: Pflegeversicherung. Bonn Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (Hrsg.) 1986: Handbuch der örtli- chen Sozialplanung, Bd. 265. Frankfurt Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V. (Hrsg.) 1991: Alte Menschen in der Stadt und auf dem Lande (Beiträge zur Gerontologie und Altenarbeit, Bd. 82). Berlin Gesetz zur sozialen Absicherung des Risikos der Pflegebedürftigkeit (Pflege- Versicherungsgesetz - PflegeVG) vom 25. Mai 1994 Infratest 1993: Hilfe- und Pflegebedürftige in privaten Haushalten (Schriftenreihe des Bun- desministeriums für Familie und Senioren, Bd. 20.2). Stuttgart, Berlin, Köln Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.) 1991: Ambulante sozialpflegerische Dienste leis- tungsschwächer als vor 20 Jahren?. In: KDA Presse- und Informationsdienst. Folge 6/91, S.4-7 Kuratorium Deutsche Altershilfe (Hrsg.) 1992: Schrumpfendes „Töchter-Pflegepotential“. In: KDA Presse- und Informationsdienst. Folge 1/92, S.1 Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) 1995: Bedarfsplanung in der kommunalen Altenpolitik und -arbeit in Nordrhein- Westfalen. Dortmund Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) 1997: Tagespflege in NRW – Ergebnisse einer Studie des KDA. Düsseldorf Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) 1998: Indikatorengestütztes Planungsmodell zur Pflegeinfrastruktur. Düsseldorf Prof. Dr. Pieper 2006: Seniorenhilfeplan für den Landkreis Bamberg

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 251

Prof. Dr. Pieper 2009: Seniorenhilfeplan für den Landkreis Roth Prof. Dr. Pieper 2010: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Lich- tenfels Prof. Dr. Pieper 2010: Die Versorgung der Stadt Nürnberg mit Pflegediensten und – einrichtungen Prof. Dr. Pieper 2011: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Kitzin- gen Prof. Dr. Pieper 2011: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Erlan- gen – Höchstadt Prof. Dr. Pieper 2012: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Neu- stadt/Aisch – Bad Windsheim Prof. Dr. Pieper 2012: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Fürth Naegele, G. 1985: Voran mit der familiären Pflege - Ein Weg zurück! in: WSI - Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts des Deutschen Gewerkschaftsbundes GmbH 7/85, S. 394-403 Naegele, G.; Tews, H.-P. 1993a: Lebenslagen im Strukturwandel des Alters: Alternde Gesell- schaft - Folgen für die Politik. Opladen Naegele, G.; Schmidt, W. 1993b: Zukünftige Schwerpunkte kommunalpolitischen Handelns in Altenpolitik und Altenarbeit auf dem Hintergrund des soziokulturellen Wandels des Alters. In: Kühnert, S.; Naegele, G. (Hrsg.): Perspektiven moderner Altenpolitik und Altenarbeit (Dortmunder Beiträge zur angewandten Gerontologie, Bd. 1). Hannover, S. 1-26 Naegele, G. 1993c: Standards in der kommunalen Altenplanung - Die Zeit der einfachen Ant- worten ist vorbei! In: Kühnert, S.; Naegele, G. (Hrsg.): Perspektiven moderner Altenpolitik und Altenarbeit (Dortmunder Beiträge zur angewandten Gerontologie, Bd. 1). Hannover, S. 171-196 Naegele, G. 1993d: Neue Aspekte in der Pflege? Zur vorgesehenen Qualitätssicherung im Pflegeversicherungsgesetz. In: Soziale Sicherheit 8-9/84, S. 236-243 Schneider, H. 1992: Entwicklungsstand und -perspektiven der kommunalen Sozialberichter- stattung und indikatorengestützten Sozialplanung. In: Theorie und Praxis der sozialen Ar- beit, 7, 1992, S. 258-266 Socialdata - Institut für empirische Sozialforschung GmbH 1980: Anzahl und Situation zu Hause lebender Pflegebedürftiger (Schriftenreihe des Bundesministers für Jugend, Fami- lie und Gesundheit, Bd. 80). Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz Statistisches Bundesamt 1992: Im Blickpunkt: Ältere Menschen. Wiesbaden Statistisches Bundesamt 2001: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 2000. Wiesbaden Stratmann, J.; Korte E. 1993: Aspekte der Entwicklung von Bedarfsrichtwerten für soziale Dienste und Einrichtungen der örtlichen Altenarbeit und ihrer kleinräumigen Planung. In: Kühnert, S.; Naegele, G.: Perspektiven moderner Altenpolitik und Altenarbeit (Dortmunder Beiträge zur Gerontologie, Band 1). Hannover Winter, U. 1997: Tagespflege: planen, aufbauen, finanzieren. Hannover Zehe, M. 1996: Hilfebedürftigkeit im Alter - Analyse des Bedarfs an ambulanten Diensten und deren Funktion im Rahmen der Altenhilfe. München Zehe, M.; Görtler, E. 2007: Seniorenhilfeplan für den Landkreis Bad Kissingen

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 252

Anhang

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 253

Tab. A1: Ambulante Dienste im Landkreis Bamberg

Ambulante Dienste Straße Ort Telefon ACASA Sozialstation St. Barbara Jurastraße 8 96146 Altendorf 09545 / 35980350 AUXILIA Ambulanter Pflegedienst Angelika Schöbel Andreas-Hojer-Ring 22 96148 Baunach 09544 / 7979 Caritas Sozialstation Burgebrach Hauptstraße 11 96138 Burgebrach 09546 / 59489 - 2 Chrisana Soziale Betreuungspflege Christine Kullig-Krönert St.-Rochus-Str. 30 96157 Ebrach 09553/921038 Yvonne Bernhardt A-K-A Pflegedienst Birkenstr. 4 96158 Frensdorf 09502 / 92677- 6 Caritas - Sozialstation Hallstadt Hans-Wölfel-Straße 2 96103 Hallstadt 0951 / 70085 - 50 Diakoniestation Heiligenstadt Familienzentrum 6 91332 Heiligenstadt i. Ofr. 09198 / 808-0 Mobile Pflege Sigismundstr. 46B 96114 Hirschaid 09543 / 44093 - 4 ACASA Sozialstation St. Barbara Am -Donau-Kanal 2 96114 Hirschaid 09543 / 827 - 160 Ambulante Krankenpflege AKP-GmbH Rathausstr. 5 96114 Hirschaid 09543 / 4102 - 1 Caritas Sozialstation Hirschaid Bahnhofstraße 15 96114 Hirschaid 09543 / 3330 Pflegende Hände Pickelstrasse 9 96114 Hirschaid 09543 / 4431199 Ellertaler Pflegedienst Geisfelder Str. 1 96123 Litzendorf 09505 / 950 - 114 Ambulanter Pflegedienst Golden Care Mittelweg 2 96179 Rattelsdorf 09547 / 871174 Caritas-Sozialstation Reckendorf Haßbergstraße 2 96182 Reckendorf 09544 / 98171 - 7 Caritas-Sozialstation Scheßlitz Altenbach 30 96110 Scheßlitz 09542 / 8888 Pflege Aktiv Betreuung Dreifrankeneck e.V. Thüngfeld 56 96132 Schlüsselfeld 09552/931020 Johanniter Sozialstation Batschkastr. 17 96132 Schlüsselfeld 09552/19214 Mobile Dienste Walsdorf GmbH Walsdorf-Stegaurach-Bamberg "Häusliche Pfle- Bamberger Str. 19 96135 Stegaurach 09 51 / 91775 - 91 ge"

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 254

Ambulante Dienste Straße Ort Telefon Zuhause Pflegen Hopfengartenweg 3 96191 Viereth-Trunstadt 09503 / 92111 - 5 Mobile Dienste GmbH Walsdorf Weipelsdorfer Str. 8 96194 Walsdorf 09549 / 9232 - 0 Krankenpflegedienst MANUS Weiherweg 31 96199 Zapfendorf 09547 / 6260

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 255

Tab. A2: Teilstationäre und stationäre Einrichtungen im Landkreis Bamberg

Tagespflegeeinrichtungen Straße Ort Telefon ACASA Tagespflege St. Marien Jurastraße 8 96146 Altendorf 09545 / 3598030 Caritas Tagespflege Hallstadt Hans-Wölfel-Straße 2 96103 Hallstadt 0951 / 70085-50 Tagespflegeeinrichtung Haus Horst Bieger Scheßlitzer Straße 17 96117 Memmelsdorf 09505 / 807595 Tagespflegeeinrichtung Haus Matthäus Frankenstraße 17 96135 Stegaurach 0951/ 9921004 Manus Tagespflege Weiherweg 31 96199 Zapfendorf 09547/7840

Stationäre Einrichtungen Straße Ort Telefon

Seniorenzentrum Schloss Baunach Überkumstraße 32 96148 Baunach 09544 / 987550

AWO Seniorenzentrum Bischberg Amselstraße 1 96120 Bischberg 0951 / 7008680

AWO Seniorenzentrum am Schützenhaus Schützenstraße 20 96149 Breitengüßbach 09544 / 98500

St. Seniorenzentrum Hauptstraße 11 96138 Burgebrach 09546 / 59380

Seniorenzentrum Buttenheim Hauptstraße 91 96155 Buttenheim 09545 / 359550

Seniorenpflegeheim St. Bernhard Horbachweg 96157 Ebrach 09553/989910

Seniorenzentrum Gundelsheim Karmelitenstraße 20 96163 Gundelsheim 0951/2087680

Seniorenzentrum St. Kilian Hans-Wölfel-Straße 2 96103 Hallstadt 0951 / 700850

Gemeinnützige TABEA-Leben in Heiligenstadt Familienzentrum 6 91332 Heiligenstadt i. Ofr. 09198 / 8080

: Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Bamberg – Teilbericht 3: Zusammenfassung und Empfehlungen 256

Stationäre Einrichtungen Straße Ort Telefon

SeniVita Seniorenhaus St. Mauritius Pfarrer-Berger-Straße 2 96114 Hirschaid 09543 / 84540

SeniVita Seniorenhaus St. St. Vitus Am Main-Donau-Kanal 2 96114 Hirschaid 09543 / 8270

Marienheim Mathesleite 9 96170 Lisberg 09549 / 8348

Diakonie - Seniorenzentrum Katharina von Bora Pfarrer-Josef-Panzer-Straße 2 96123 Litzendorf 09505 / 807900

Diakonie - Seniorenzentrum Seehofblick Pödeldorfer Straße 36 96117 Memmelsdorf 0951 / 40748-0

Gewo - Seniorenwohnpark Lichteneiche Stockseestraße 6a 96117 Memmelsdorf 0951 / 407370

Seniorenzentrum AWO Sozialnetz Oberhaid Friedrich-Ebert-Straße 8a 96173 Oberhaid 09503/50230

Pflegeeinrichtung St. Kilian Oberend 29 96110 Scheßlitz 09542 / 779110

Seniorenzentrum St. Elisabeth Neumarkt 4 96110 Scheßlitz 09542 / 77380

Diakonie - Seniorenzentrum Hephata Hohner Weg 10 96132 Schlüsselfeld 09555 / 8097-0

Seniorenzentrum Stegaurach Lerchenweg 57 96135 Stegaurach 0951 / 299550

AWO Seniorenzentrum Strullendorf Pfarrer-Haar-Straße 11a 96129 Strullendorf 09543/41910

Seniorenpflegeheim Walsdorf Weipelsdorfer Straße 8 96194 Walsdorf 09549 / 92320

Sozialzentrum Manus Weiherweg 31 96199 Zapfendorf 09547 / 920600

Tab. A.3a: Beratungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg (ohne ambulante Pflegedienste und (teil-)stationäre Einrichtungen)

Ansprechpartner- Mitarbeiter Gemeinde Träger Telefon Nutzer ab 65 J. Beratungsangebot für SeniorInnen Innen HA EA Altendorf Baunach Bischberg Patientenverfügung Hilfen im Alltag Burgebrach Seniorenhilfe Steigerwald Herr Mohr 09546/594945 1 100 Persönliche Angelegenheiten Sozialrechtliche Angelegenheiten Burgwindheim Buttenheim Gemeinde in der Villa Hagen Jeanette Vollmayer 09545 3598589 1 3 Persönliche Angelegenheiten Sozialrechtliche Angelegenheiten Persönliche Angelegenheiten Ebrach Außensprechstunde des VdK Herr Koch 0951/519350 1 5 Pflegeversicherungsgesetz Patientenverfügung Hilfen im Alltag Frensdorf Gerach Patientenverfügung Pflegeversicherungsgesetz Persönliche Angelegenheiten Gemeinde Gundelsheim Generationenbüro Gundelsheim 0951/40739323 1 150 Heimplatzsuche Gundelsheim Sozialrechtliche Angelegenheiten Hilfen im Alltag Barrierefreies Wohnen Hallstadt Heiligenstadt Hirschaid Kemmern Sozialrechtliche Angelegenheiten Persönliche Angelegenheiten Königsfeld Außensprechstunde des VdK Herr Koch 0951/519350 1 3 Pflegeversicherungsgesetz Patientenverfügung Hilfen im Alltag

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.3a: Beratungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg (ohne ambulante Pflegedienste und (teil-)stationäre Einrichtungen)

Mitarbeiter Gemeinde Träger Ansprechpartner Telefon Nutzer ab 65 J. Beratungsangebot für SeniorInnen HA EA Lauter Lisberg Litzendorf Patientenverfügung Memmelsdorf Horst-Bieger-Begegnungsstätte Frau Hans 0951/18538210 1 3 Persönliche Angelegenheiten Sozialrechtliche Angelegenheiten Seniorenbeauftragte im Rathaus Frau Stark 09503/9223-14 1 5 Heimplatzsuche Hilfen im Alltag Oberhaid Sozialrechtliche Angelegenheiten Persönliche Angelegenheiten Hilfe für Senioren Herr Wedler 09503/922313 1 220 Heimplatzsuche Pflegeversicherungsgesetz Patientenverfügung Pettstadt Pommersfelden Priesendorf Rattelsdorf Reckendorf Sozialrechtliche Angelegenheiten Persönliche Angelegenheiten Scheßlitz Außensprechstunde des VdK Herr Koch 0951/519350 1 2 Pflegeversicherungsgesetz Patientenverfügung Hilfen im Alltag Sozialrechtliche Angelegenheiten Persönliche Angelegenheiten Schlüsselfeld Außensprechstunde des VdK Herr Koch 0951/519350 1 6 Pflegeversicherungsgesetz Patientenverfügung Hilfen im Alltag Sozialrechtliche Angelegenheiten Hilfen im Alltag Seniorenbüro der Seniorenhilfe Frau Hollet, Schönbrunn 09546/5956258 2 3 Schönbrunn Frau Geier Persönliche Angelegenheiten Patientenverfügung

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.3a: Beratungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Bamberg (ohne ambulante Pflegedienste und (teil-)stationäre Einrichtungen)

Mitarbeiter Gemeinde Träger Ansprechpartner Telefon Nutzer ab 65 J. Beratungsangebot für SeniorInnen HA EA Stadelhofen Stegaurach Strullendorf Persönliche Angelegenheiten Hilfen im Alltag Patientenverfügung Viereth-Trunstadt Seniorenbüro Viereth-Trunstadt Frau Müllich 09503/7406 4 180 Sozialrechtliche Angelegenheiten Heimplatzsuche Pflegeversicherungsgesetz Walsdorf Wattendorf Zapfendorf

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.3b: Beratungsstellen mit Hauptsitz in der Stadt Bamberg

Mitarbeiter Nutzer ab 65 J. Ansprech- Träger Beratungsstelle Telefon aus dem Beratungsangebot für SeniorInnen partnerInnen HA EA Landkreis Alzheimer Gesellschaft Frau Zankl, Demenzberatung 0951/8680169 2 50-75 Beratung und Hilfe rund um Demenz Bamberg e.V. Frau Limmer Frau Besaret Arbeiterwohlfahrt Penzkofer (Leitung), 0951-91700939 Kreisverband Bamberg Migrationssozialdienst Carola Wieland oder 0951- 15 5 Asyl- und Migrationserstberatung Stadt und Land e.V. (Koordination Asyl- 91700936 Landkreis)

Bezirk Oberfranken Servicestelle für Sozialhilfe Herr Weidenhammer 0951/78462401 2 100-150 Sozialrechtliche Angelegenheiten

Engagementberatung, Freiwilligenzentrum CariThek Frau Famulla 0951/8604140 4 7 4-6 Informationsveranstaltungen Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) 0951 / 86 85 - Monika Weingärtner 23 Migrationsberatung des Sozialdienstes katholischer 11 Caritasverband Frauen (SKF) Heimplatzsuche Soziale Beratungsstelle für den Pflegeversicherungsgesetz Frau Kutnyak 0951/981800 3 63 Landkreis Bamberg Sozialrechtliche Angelegenheiten Persönliche Angelegenheiten Sozialrechtliche Angelegenheiten Kirchliche allgemeinse Frau Iffland 0951/93221- 3 20 Pflegeversicherungsgesetz Sozialarbeit KASA Frau Peterson 231 Diakonie Bamberg- Persönliche Angelegenheiten Forchheim 0951/93221- Schuldnerberatung Herr Schmitt 1 2 Schuldnerberatung 232

Informations- u. Beratungsstelle 0951/955070 Hospizverein/ Beratung zu Patientenverfügung, für Patientenverfügung und Frau Maag oder 11 120-150 Hospizakademie Vorsorgevollmacht Vorsorgevollmacht 9550722

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.3b: Beratungsstellen mit Hauptsitz in der Stadt Bamberg

Mitarbeiter Nutzer ab 65 J. Ansprech- Träger Beratungsstelle Telefon aus dem Beratungsangebot für SeniorInnen partnerInnen HA EA Landkreis Frau Einwich/ 0951/85-435 Zuschüsse für Wohnungsumbau bei Bauamt 2 30 Herr Wächtler oder -434 Behinderung oder schwerer Erkrankung

Persönliche Angelegenheiten Betreuungsstelle Frau Häusler 0951/85-214 2 90 Beratung bei Betreuungsbedarf Sozialrechtliche Angelegenheiten Fachbereich Soziales Grundsicherung Herr Braun 0951/85-511 3 380 (Grundsicherung/ Wohngeld) Sozialhilfe Landratsamt Bamberg Hilfe zur Pflege Generationenbeauftragte Frau Wicht 0951/85-510 1 30 Vermittlung bei Anfragen aller Art

Psychiatrische und psychotherapeutische Angelegenheiten Gesundheitsamt, Herr Müller 0951/85-658 1,5 156 Sozialpsychiatrie Betreuung, Unterbringung Aufsuchende Arbeit, Beratung und Vermittlung in allen Fragen Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) 0951 / 86 85 - Monika Weingärtner 23 Migrationsberatung des Sozialdienstes katholischer 11 Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) Frauen (SKF) OASE Sozial-psychiatrische Beratung und Begleitung für Beratungsstelle des Frau Riedl 0951/ 98210-0 1 15-20 gerontopsychiatrisch erkrankte Sozialdienstes katholischer Menschen Frauen (SKF) Sozialrechtliche Angelegenheiten Persönliche Angelegenheiten VdK Beratungsstelle des VdK Herr Koch 0951/519350 5 1200 Pflegeversicherungsgesetz Patientenverfügung Hilfen im Alltag

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.4: Seniorenvertretungen im Landkreis Bamberg

Gemeinde Seniorenvertretung Mitglieder Angebote Ausstattung Sprechstunde geplant Altendorf Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung Informationsveranstaltungen geplant Beratungsfunktion Weitervermittlung Baunach Seniorenbeauftragte/r 1 Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Freizeitangebote Informationsveranstaltungen Beratungsfunktion Bischberg Seniorenbeauftragte/r 2 Weitervermittlung Freizeitangebote Beratungsfunktion Kostenübernahme auf Antrag Breitengüßbach Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Beratung der Politik in Seniorenfragen Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Sprechstunde Burgebrach Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung Informationsveranstaltungen Beratungsfunktion Burgwindheim Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung Beratungsfunktion Weitervermittlung Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Buttenheim Seniorenbeauftragte/r 1 Freizeitangebote Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Infoveranstaltungen Beratung der Politik in Seniorenfragen Beratungsfunktion Ebrach Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung Frensdorf derzeit vakant Beratungsfunktion Weitervermittlung Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Gerach Seniorenbeauftragte/r 1 Freizeitangebote Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Informationsveranstaltungen Beratungsfunktion Weitervermittlung Freizeitangebote Gundelsheim Seniorenbeauftragte/r 1 Informationsveranstaltungen

Beratung der Politik in Seniorenfragen

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.4: Seniorenvertretungen im Landkreis Bamberg

Gemeinde Seniorenvertretung Mitglieder Angebote Ausstattung Freizeitangebote Gundelsheim Projektgruppe Senioren 5 Informationsveranstaltungen Beratung der Politik in Seniorenfragen Hallstadt Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung Heiligenstadt Seniorenbeauftragte/r 1 Informationsveranstaltungen Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Sprechstunde Beratungsfunktion Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Hirschaid Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Beratung der Politik in Seniorenfragen Sprechstunde Beratungsfunktion Festes Budget von 300 Euro/Jahr Weitervermittlung Kostenübernahme auf Antrag Kemmern Seniorenbeauftragte/r 2 Freizeitangebote Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Informationsveranstaltungen Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Beratung der Politik in Seniorenfragen Beratungsfunktion Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Königsfeld Seniorenbeauftragte/r 2 Weitervermittlung Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Beratung der Politik in Seniorenfragen Beratungsfunktion Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Lauter Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Beratungsfunktion Weitervermittlung Lisberg Seniorenbeauftragte/r 1 Freizeitangebote Informationsveranstaltungen Beratungsfunktion Weitervermittlung Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Litzendorf Seniorenbeirat 7-8 Freizeitangebote Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Informationsveranstaltungen Beratung der Politik in Seniorenfragen Freizeitangebote Festes Budget von 1350 Euro/Jahr Memmelsdorf Seniorenbeauftragte/r 2 Beratung der Politik in Seniorenfragen Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Oberhaid Seniorenbeauftragte/r 4 Beratung der Politik in Seniorenfragen Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Beratungsfunktion

Pettstadt Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.4: Seniorenvertretungen im Landkreis Bamberg

Gemeinde Seniorenvertretung Mitglieder Angebote Ausstattung Pommersfelden Seniorenbeauftragte/r 2 Freizeitangebote Weitervermittlung Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Priesendorf Seniorenbeauftragte/r 2 Freizeitangebote Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Sprechstunde Rattelsdorf Seniorenbeauftragte/r 1 Beratungsfunktion Beratungsfunktion Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Reckendorf Seniorenbeauftragte/r 1 Weitervermittlung Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Freizeitangebote Scheßlitz Seniorenbeauftragte/r 1 Informationsveranstaltungen Beratungsfunktion Schlüsselfeld Seniorenbeauftragte/r 2 Weitervermittlung Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Beratung der Politik in Seniorenfragen Beratungsfunktion Seniorenbeauftragte 2 Weitervermittlung Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Schönbrunn Freizeitangebote Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Seniorenbeirat 6 Informationsveranstaltungen Stadelhofen Seniorenbeauftragte/r 1 Beratungsfunktion Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Beratungsfunktion Stegaurach Seniorenbeauftragte/r 1 Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Weitervermittlung Beratungsfunktion Strullendorf Seniorenbeauftragte/r 2 Weitervermittlung Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Freizeitangebote Sprechstunde Seniorenbeauftragte/r 1 Beratungsfunktion Weitervermittlung Fahrtkostenübernahme 50 Euro Viereth-Trunstadt Freizeitangebote Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Seniorenbeirat 8 Informationsveranstaltungen Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Beratung der Politik in Seniorenfragen Sprechstunde bei Bedarf Walsdorf Seniorenbeauftragte/r 1 Beratungsfunktion Weitervermittlung Wattendorf derzeit vakant Weitervermittlung Rederecht im Stadt-/Gemeinderat Zapfendorf Seniorenbeauftragte/r 1 Beratung der Politik in Seniorenfragen Antragsrecht im Stadt-/Gemeinderat Beratungsfunktion Jährliches Budget Weitervermittlung Landkreis Bamberg Generationenbeauftragte 1 (kein Antrags- oder Rederecht im Beratung der Politik in Seniorenfragen Kreistag) Projekte und Veranstaltungen

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A5a: Mitbestimmungs- und Informationsmöglichkeiten für SeniorInnen im Landkreis Bamberg

Runder Tisch Seniorenarbeit/ Informelle lokale Kaum/keine lokale Andere Formen der Keine Form der Gemeinde Arbeitskreis für Seniorenarbeit Vernetzung Vernetzung Mitbestimmung Mitbestimmung Altendorf Baunach Bischberg Runder Tisch "Seniorenarbeit" 1 1 Breitengüßbach 1 1 Burgebrach 1 1 Burgwindheim 1 1 Runder Tisch der ehrenamtlichen Buttenheim 1 Umfrage zum Thema "Bürgerbus" HelferInnen im Seniorenheim Ebrach 1 Bürgerversammlung Frensdorf 1 1 Gerach Projektgruppe Senioren Bürgerversammlung, Gundelsheim 1 zehnmal jährlich Bürgermeistersprechstunde Hallstadt 1 1 Heiligenstadt 1 1 Bürgermeistersprechstunde für Hirschaid Runder Tisch "Seniorenarbeit" SeniorInnen Kemmern Runder Tisch "Seniorenarbeit" Seniorenforum geplant nach Bedarf Königsfeld 1 Bürgerversammlung Lauter Lisberg 1 1 Auf Verbandsebene (VdK, Litzendorf Runder Tisch "Seniorenarbeit" Frauenbund) Runder Tisch "Demenz", Bürgermeistersprechstunde für Memmelsdorf ein- bis zweimal jährlich SeniorInnen Arbeitskreis "Seniorenarbeit" Oberhaid 1 einmal jährlich Pettstadt 1 1 Pommersfelden 1 1 Priesendorf 1 1 Rattelsdorf 1 1 Reckendorf Scheßlitz

Schlüsselfeld 1 1

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A5a: Mitbestimmungs- und Informationsmöglichkeiten für SeniorInnen im Landkreis Bamberg

Runder Tisch Seniorenarbeit/ Informelle lokale Kaum/keine lokale Andere Formen der Keine Form der Gemeinde Arbeitskreis für Seniorenarbeit Vernetzung Vernetzung Mitbestimmung Mitbestimmung Runder Tisch im Seniorenbüro, Bürgermeistersprechstunde für Schönbrunn 1 vier- bis sechsmal jährlich SeniorInnen Stadelhofen 1 1 Runder Tisch über Pfarrgemeinde, Stegaurach zweimal jährlich Strullendorf 1 1 AK Seniorenkreisleiter (Seniorenbeirat) Viereth-Trunstadt 1 ein- bis zweimal jährlich Walsdorf Wattendorf 1 1 Zapfendorf 1 = vorhanden

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A5b: Mitbestimmungs- und Informationsmöglichkeiten für SeniorInnen im Landkreis Bamberg Gemeinde- Rubrik Gemeinde- Rubrik Veranstaltungs- Veranstaltungs- Senioren- Aushänge/Flyer Gemeinde Sonstiges blatt Senioren homepage Senioren kalender gedruckt kalender online wegweiser im Rathaus Altendorf Baunach Bischberg 1 0 1 0 1 0 1 Breitengüßbach 1 0 1 0 1 1 Burgebrach 1 0 1 1 Burgwindheim 1 0 1 0 1 1 0 1 Buttenheim 1 0 1 0 1 1 0 1 Ebrach 1 1 1 1 Frensdorf 1 0 Gerach Gundelsheim 1 0 1 0 1 1 1 1 Hallstadt 1 0 1 0 1 1 1 1 Heiligenstadt 1 0 1 0 1 1 1 Hirschaid 1 0 1 0 1 1 1 1 Kemmern 1 1 1 1 1 1 1 1 Königsfeld 1 0 1 0 1 1 1 Lauter Lisberg 1 1 1 0 1 Litzendorf 1 1 1 1 1 1 1 1 Memmelsdorf 1 1 1 1 1 1 Oberhaid 1 1 1 1 Pettstadt 1 1 1 1 1 1 Pommersfelden 1 0 1 0 1 Priesendorf 1 1 Rattelsdorf 1 1 1 1 Reckendorf Scheßlitz Schlüsselfeld 1 0 1 0 1 1 1 Schönbrunn 1 1 1 1 1 Stadelhofen 1 0 Stegaurach 1 1 1 1 1 1 1 Strullendorf 1 0 1 0 1 Viereth-Trunstadt 1 1 1 1 1 1 1 Walsdorf Wattendorf 1 0 1 0 Zapfendorf 1 0 1 0 1 = vorhanden, 0 = keine Extrarubrik Senioren

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.6: Seniorenbegegnungsstätten im Landkreis Bamberg

Gemeinde Name der Einrichtung Träger Öffnungszeiten MitarbeiterInnen Angebote

Ergotherapeutische Angebote, Vorträge der VHS, Gruppenraum im Seniotel Pflegedienst MitarbeiterInnen des Buttenheim Täglich und ganztags Vorträge, Sing- und Musikveranstaltungen, Seniorenheim GmbH Seniorenheimes Musiktherapie Mehrmals wöchentlich Angebote aus den Bereichen 1 nebenamtliche/r MitarbeiterIn, Gundelsheim Altes Rathaus Gemeinde Täglich Sport, Bildung, Musik, Kreativität und geselliges 10 Ehrenamtliche Beisammensein

Mehrmals wöchentlich Angebote aus den Bereichen Täglich Gundelsheim Kath. Pfarrheim Kath. Kirche 1 hauptamtliche/r MitarbeiterIn Bildung, Kreativität und geselliges Beisammensein, 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr einmal wöchentlich Sportangebote

Geselliges Beisammensein mit monatlichen Seniorenzentrum St. Mittwoch und Freitag: Hallstadt Caritasverband 1 Ehrenamtliche/r Bildungsangeboten, einmal im Jahr ein Kilian 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr Gesundheitstag

Täglich 2 nebenamtliche MitarbeiterInnen, Geselliges Beisammensein, gemeinsames Spielen Heiligenstadt Familienzentrum Tabea Leinleitertal 14-30 Uhr bis 16.00 Uhr 1-3 Ehrenamtliche und Singen

Offenes Raumangebot für Veranstaltungen wie z.B. Cafeteria im AWO- Oberhaid Arbeiterwohlfahrt Täglich 3 Ehrenamtliche Sing- und Spielenachmittage. Einmal monatlich Seniorenzentrum Kartenspielen

Gemeinde in Dienstag: Geselliges Beisammensein mit wöchentlichem Horst-Bieger- Kooperation mit der 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr Gedächtnistraining, PC- Smartphone-Hilfe und Memmelsdorf Begegnungsstätte 1 hauptamtliche/r MitarbeiterIn Horst-Bieger- Donnerstag gelegentlichen Angeboten aus den Bereichen Sport, Mittendrin Altenstiftung 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr Kreativität und Bildung

Dienstag bis Donnerstag: 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr Mittwoch: 1 nebenamtliche/r MitarbeiterIn, Mehrmals wöchentlich geselliges Beisammensein, Strullendorf Mehrgenerationenhaus Gemeinde 14.30 Uhr bis 16.15 Uhr 2 Ehrenamtliche einmal wöchentlich Sport- und Kreativangebote Donnerstag 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.7: Seniorentreffen im Landkreis Bamberg

Ort Angebot Träger Turnus Teilnehmer Angebote

Altendorf Seniorenkaffee Gemeinde einmal monatlich 25 Geselliges Beisammensein Geselliges Beisammensein, Vorträge, Baunach Seniorenkreis Baunach Pfarrei St. Oswald einmal monatlich 40 Feiern im Jahreskreis, Ausflüge Bischberg Altenclub Zimmerbücherei Kath. Kirche St. Markus einmal wöchentlich 25-30 Geselliges Beisammensein fünf- bis sechsmal Bischberg Seniorennachmittag Kirche Tütschengereuth 50 Geselliges Beisammensein jährlich Gemeinde in Kooperation mit Bischberg Seniorenfasching einmal jährlich 100 Geselliges Beisammensein dem Ortskulturring Kath. Pfarrzentrum St. Geselliges Beisammensein, Vorträge, Breitengüßbach Seniorenclub Ü60 plus einmal monatlich 50 Leonhard Informationsveranstaltungen, Ausflüge Rentner- und Geselliges Beisammensein, Vorträge, Breitengüßbach Verein einmal monatlich 50 Pensionsgemeinschaft Informationsveranstaltungen, Ausflüge Geselliges Beisammensein, Vorträge, Breitengüßbach Seniorentreffen Kath. Frauenbund einmal monatlich 45 Ausflüge Geselliges Beisammensein, Vorträge, Breitengüßbach Seniorentreffen VdK Breitengüßbach viermal jährlich 50 Ausflüge Breitengüßbach Seniorenweihnacht Kath. Frauenbund einmal jährlich 180 Geselliges Beisammensein Seniorenkreis Geselliges Beisammensein mit Singen, Burgebrach Seniorentreffen einmal wöchentlich 20-30 Mönchsambach Kartenspielen etc. Geselliges Beisammensein, Vorträge, Burgebrach Seniorentreffen Altenclub Burgebrach einmal monatlich 50-60 Ausflüge, Essen Geselliges Beisammensein, geistliches Burgebrach Seniorentreffen Frauenkreis Ampferbach einmal monatlich 20 Programm, Frühstück, Ausflüge, Wanderungen, Fahrradtouren Geselliges Beisammensein mit Sitztanz und Burgebrach Seniorentreffen Altenclub Mönchherrnsdorf elfmal jährlich 20 Gedächtnistraining Geselliges Beisammensein, Jahreszeitliche Burgebrach Seniorentreffen Vdk Burgebrach zweimal jährlich 90-120 Feiern (Muttertagsfeier, Jahreshauptversammlung) Geselliges Beisammensein, Jahreszeitliche Burgebrach Seniorentreffen Vdk Mönchsambach zweimal jährlich 25-30 Feiern (Muttertagsfeier, Jahreshauptversammlung) Burgebrach Seniorenadventsfeier Altenclub Ampferbach einmal jährlich 30 Geselliges Beisammensein

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 1 von 7 Seiten Tab. A.7: Seniorentreffen im Landkreis Bamberg

Ort Angebot Träger Turnus Teilnehmer Angebote

Burgwindheim Kaffeekränzchen Privater Träger einmal monatlich 20-30 Geselliges Zusammensein, Ausflüge

Burgwindheim Seniorennachmittag VdK zweimal jährlich 75 Muttertagsfeier, Weihnachtsfeier

Burgwindheim Seniorenweihnacht TSV Burgwindhein einmal jährlich 80-100 Geselliges Beisammensein

Burgwindheim Ökumenischer Tag Evang. und kath. Kirche einmal jährlich 100-120 Geselliges Beisammensein Seniorenkreis Hirschaid – Geselliges Beisammensein, Buttenheim Evang. Kirche einmal monatlich 30 Strullendorf – Buttenheim unterschiedliche Aktivitäten Mehrgenerationentreffen in Buttenheim Gemeinde einmal monatlich 10-15 Geselliges Beisammensein der Hager Villa Geselliges Beisammensein, Gottesdienst, Buttenheim Seniorentreffen Kath. Kirche fünfmal jährlich 50 Vorträge, jahreszeitliche Feiern, Ausflüge Seniorenbeauftragte/ Geselliges Beisammensein am Buttenheim Seniorennachmittag einmal jährlich 250 Gemeinde Kirchweihmontag Bund der Ebrach Monatsversammlung Ruhestandsbeamten, Rentner einmal monatlich 20 Geselliges Beisammensein und Hinterbliebenen Geselliges Beisammensein, Ebrach Seniorentreffen Evang. Kirche einmal monatlich 15 Weihnachtsfeier, Ausflüge Schützenverein drei- bis viermal Ebrach Seniorennachmittag 15-20 Geselliges Beisammensein Großgressingen jährlich Ebrach Seniorennachmittag Musikverein Ebrach dreimal jährlich 20 Geselliges Beisammensein

Ebrach Seniorennachmittag VdK zweimal jährlich 80 Muttertagsfeier, Weihnachtsfeier

Ebrach Kirchweihnachmittag Bürgerverein Ebrach einmal jährlich 100 Geselliges Beisammensein

Ebrach Seniorennachmittag Kath. Kirchenstiftung einmal jährlich 50 Ökumenische Adventsnachmittag

Ebrach Seniorennachmittag SC Ebrau einmal jährlich 10-15 Weihnachtsfeier

vierzehntägig (außer Frensdorf Rentnerstammtisch SV Frensdorf 20 Geselliges Beisammensein Juni-August)

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 2 von 7 Seiten Tab. A.7: Seniorentreffen im Landkreis Bamberg

Ort Angebot Träger Turnus Teilnehmer Angebote

Frensdorf Seniorenkreis KAB Frensdorf einmal monatlich 10-15 Geselliges Beisammensein

Frensdorf Seniorennachmittag Kath. Kirche siebenmal jährlich 35-40 Geselliges Beisammensein mit Programm

Frensdorf Seniorennachmittag SV Frensdorf einmal jährlich 93 Geselliges Beisammensein

Frensdorf Seniorenadventsfeier KAB Frensdorf einmal jährlich 41 Geselliges Beisammensein

Frensdorf Seniorenadventsfeier Kath. Kirche Reundorf einmal jährlich 35 Geselliges Beisammensein

Frensdorf Seniorennachmittag FFW Frensdorf einmal jährlich 29 Geselliges Beisammensein

Frensdorf Karpfenessen Kuratiegemeinde Vorra einmal jährlich 20 Geselliges Beisammensein

Frensdorf Seniorenadventsfeier Kath. Kirche Herrndorf einmal jährlich 16 Geselliges Beisammensein Geselliges Beisammensein, Vorträge, Gerach Seniorenclub Gerach Kath. Kirche/Gemeinde einmal monatlich 35-40 Feiern im Jahreskreis, Ausflüge Geselliges Beisammensein, Vorträge, Gundelsheim Seniorenclub Gundelsheim Privater Träger vierzehntägig 50 Ausflüge Geselliges Beisammensein, Einkehrtage, Hallstadt Seniorenclub Hallstadt Gemeinde vierzehntägig 40-90 jahreszeitliche Feiern, Ausflüge

Hallstadt Frühstückstreff Evang. Kirche vierzehntägig 10 Geselliges Beisammensein

Hallstadt Seniorennachmittag KAB einmal jährlich 150 Geselliges Beisammensein

Heiligenstadt Plauderstündchen Kath. Kirche gelegentlich 10 Geselliges Beisammensein Geselliges Beisammensein, Vorträge, Hirschaid Seniorenkreis St. Vitus Kath. Kirche Hirschaid einmal wöchentlich 20 Gottesdienste, Ausflüge, Gymnastik Hirschaid Seniorenkreis Sassanfahrt Kath. Kirche Sassanfahrt einmal monatlich 10-20 Geselliges Beisammensein, Ausflüge Geselliges Beisammensein, Hirschaid Seniorentreff Evang. Kirche einmal monatlich 10-15 Themennachmittage, Gymnastik

Hirschaid Seniorenclub Erlach Private Initiative einmal monatlich 10 Geselliges Beisammensein

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 3 von 7 Seiten Tab. A.7: Seniorentreffen im Landkreis Bamberg

Ort Angebot Träger Turnus Teilnehmer Angebote

Hirschaid Seniorentreff Seigendorf Private Initiative einmal monatlich 5 Geselliges Beisammensein

Hirschaid Seniorenclub Rothensand Private Initiative zweimal jährlich 30 Geselliges Beisammensein

Hirschaid Kirchweih-Seniorennachmittag Markt Hirschaid einmal jährlich 80-90 Geselliges Beisammensein Geselliges Beisammensein, Vorträge, Kemmern Seniorenkreis Kemmern Kath. Kirche einmal monatlich 50 jahreszeitliche Feiern, Ausflüge Geselliges Beisammensein, jahreszeitliche Kemmern Seniorennachmittag VdK dreimal jährlich 35-40 Feiern Soldaten- und Kemmern Seniorennachmittag einmal jährlich 20 Geselliges Beisammensein Reservistenkameradschaft Geselliges Beisammensein, Vorträge, Königsfeld Seniorennachmittag Kath. Kirche einmal monatlich 25-45 Gottesdienste, Andachten, Ausflüge Königsfeld Seniorenweihnacht Kath. Kirche einmal jährlich 75 Geselliges Beisammensein Geselliges Beisammensein, Vorträge, Lauter Seniorenclub Lauter Kath. Kirche St. Laurentius einmal monatlich 30 Feiern im Jahreskreis, Ausflüge Geselliges Beisammensein, Vorträge, Lisberg Seniorentreffen Kath. Kirche einmal monatlich 20 Ausflug Lisberg Seniorengesprächskreis Evang. Kirche Trabelsdorf einmal monatlich 15 Geselliges Beisammensein Geselliges Beisammensein (auch im Litzendorf Seniorentreffen Seniorenbeirat einmal monatlich 15-20 Seniorenheim), Vorträge, Kulturveranstaltungen Litzendorf Seniorentreffen Kath. Frauenbund dreimal jährlich 20-40 Geselliges Beisammensein Geselliges Beisammensein mit Memmelsdorf Frauenkreis Lichteneiche Evang. Kirche vierzehntägig 10 Programm Memmelsdorf Seniorentreff SV Memmelsdorf einmal monatlich 40 Geselliges Beisammensein, Vorträge Geselliges Beisammensein, Memmelsdorf Seniorennachmittag VdK Lichteneiche einmal monatlich 40 jahreszeitliche Feiern Seniorennachmittag Memmelsdorf Kath. Kirche einmal monatlich 27 Geselliges Beisammensein Merkendorf Diakonisches Werk Geselliges Beisammensein mit Memmelsdorf Do-Café einmal monatlich 15-20 (Betreutes Wohnen) informativen Inhalten

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 4 von 7 Seiten Tab. A.7: Seniorentreffen im Landkreis Bamberg

Ort Angebot Träger Turnus Teilnehmer Angebote Geselliges Beisammensein mit Memmelsdorf Seniorenkreis Lichteneiche Evang. Kirche einmal monatlich 15 Programm Memmelsdorf Seniorennachmittag VdK Merkendorf dreimal jährlich 50 Jahreszeitliche Feiern zwei- bis dreimal Memmelsdorf Seniorennachmittag SV Weichendorf 11-20 Geselliges Beisammensein jährlich Memmelsdorf Seniorenfasching Kath. Kirche einmal jährlich 700 Geselliges Beisammensein

mehrmals Geselliges Beisammensein, Mittagstisch, Oberhaid Seniorentreffen Hilfe für Senioren 5-100 wöchentlich Singen, Ausflüge, Wanderungen Geselliges Beisammensein, Oberhaid Seniorentreffen Seniorentanz e.V. einmal monatlich 35-40 Bildungsangebote Geselliges Beisammensein, Oberhaid Seniorentreffen Kath. Kirche Staffelbach einmal monatlich 30 Bildungsangebote Senioren im Gartenbauverein Oberhaid Gartenbauverein einmal monatlich 30 Geselliges Beisammensein Unterhaid Kirchweih-Frühschoppen für Oberhaid Gemeinde Oberhaid einmal jährlich 350 Geselliges Beisammensein Senioren Oberhaid Seniorenadventsfeier Gemeinde Oberhaid einmal jährlich 180 Geselliges Beisammensein

Pettstadt Seniorengemeinschaft KAB einmal monatlich 30 Geselliges Beisammensein

Pettstadt Seniorenadventsfeier Kath. Kirche einmal jährlich 45 Geselliges Beisammensein

Pettstadt Seniorensommerfest KAB einmal jährlich 25 Geselliges Beisammensein

Pommersfelden Seniorentreffen Evang. Kirche Steppach einmal monatlich 45 Geselliges Beisammensein, Ausflüge Evang. Kirche Pommersfelden Seniorentreffen einmal monatlich 25-30 Geselliges Beisammensein, Vorträge Pommersfelden Geselliges Beisammensein, Vorträge, Pommersfelden Seniorentreffen Kath. Kirche Sambach einmal monatlich 15 Ausflüge Priesendorf Seniorennachmittag Kath. Kirche einmal monatlich 35 Geselliges Beisammensein

Rattelsdorf Donnerstagstreff Kath. Kirche Rattelsdorf einmal monatlich 25-30 Geselliges Beisammensein

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 5 von 7 Seiten Tab. A.7: Seniorentreffen im Landkreis Bamberg

Ort Angebot Träger Turnus Teilnehmer Angebote

Rattelsdorf Seniorennachmittag Kath. Kirche Mürsbach mehrmals jährlich 15 Geselliges Beisammensein

Rattelsdorf Seniorennachmittag VdK Ebing zweimal jährlich 25 Muttertagsfeier, Weihnachtsfeier

Rattelsdorf Seniorennachmittag VdK Ebing einmal jährlich 50 Weihnachtsfeier Geselliges Beisammensein, Vorträge, Reckendorf Seniorenkreis Reckendorf Kath. Kirche St. Nikolaus einmal monatlich 35-40 Ausflüge Geselliges Beisammensein, Vorträge, Scheßlitz Seniorenkreis Kath. Kirche St. Kilian einmal monatlich 30 Ausflüge Geselliges Beisammensein, Scheßlitz Seniorennachmittag VdK einmal monatlich 20-25 jahreszeitliche Feiern Schlüsselfeld Seniorenkreis Evang. Kirche Aschbach einmal monatlich 15 Geselliges Beisammensein, Vorträge

Schlüsselfeld Seniorennachmittag Kath. Kirche Reichmannsdorf sechsmal jährlich 60 Geselliges Beisammensein, Vorträge

Schlüsselfeld Seniorennachmittag Kath. Frauenbund Elsendorf fünfmal jährlich 15 Geselliges Beisammensein, Vorträge

Schlüsselfeld Seniorennachmittag Kath. Kirche Schlüsselfeld viermal jährlich 60-100 Geselliges Beisammensein, Vorträge

Schlüsselfeld Seniorennachmittag Kath. Frauenbund Aschbach viermal jährlich 40 Geselliges Beisammensein, Vorträge

Schlüsselfeld Seniorennachmittag VdK Aschbach dreimal jährlich 20 Geselliges Beisammensein, Vorträge

Schlüsselfeld Seniorennachmittag Kath. Kirche Aschbach zweimal jährlich 40 Geselliges Beisammensein, Vorträge

Schlüsselfeld Seniorennachmittag VdK Schlüsselfeld zweimal jährlich 30 Geselliges Beisammensein, Vorträge

Kath. Kirche Maria Geselliges Beisammensein, Andachten, Schönbrunn Seniorenclub einmal monatlich 35-40 Himmelfahrt Ausflüge Geselliges Beisammensein, Schönbrunn Seniorenhilfe Schönbrunn SHS Gemeinde mehrmals jährlich in Planung Spielenachmittag, Vorträge Seniorenkreis Stadelhofen Kath. Kirche Steinfeld einmal monatlich 15-20 Geselliges Beisammensein Plauderstündchen Geselliges Beisammensein, jahreszeitliche Stadelhofen Seniorennachmittag VdK Wölkendorf viermal jährlich 40-50 Feier

Stadelhofen Seniorenweihnacht Kath. Kirche Steinfeld einmal jährlich 40-50 Geselliges Beisammensein

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 6 von 7 Seiten Tab. A.7: Seniorentreffen im Landkreis Bamberg

Ort Angebot Träger Turnus Teilnehmer Angebote Geselliges Beisammensein, Seniorenkreis der Informationen, Vorträge über Heimat, Stegaurach Kath. Kirche einmal monatlich 40 Pfarrgemeinde Stegaurach Geschichte, Reisen, Gesundheitsvorsorge Stegaurach Seniorenkreis Mühlendorf Kath. Kirche einmal monatlich 25-30 Geselliges Beisammensein

Stegaurach Seniorenkreis Höfen Kath. Kirche einmal monatlich 10-20 Geselliges Beisammensein

Stegaurach Seniorenkreis Weizendorf Kath. Kirche einmal monatlich 10-20 Geselliges Beisammensein

Strullendorf Seniorenkreis KAB einmal monatlich 15 Geselliges Beisammensein, Ausflüge Seniorenstammtisch Strullendorf Kath. Kirche einmal monatlich 10 Geselliges Beisammensein Geisfeld Geselliges Beisammensein, Weihnachts-, Strullendorf Seniorennachmittag VdK Strullendorf dreimal jährlich 60 Muttertagsfeier, Vorträge Geselliges Beisammensein, Weihnachts-, Strullendorf Seniorennachmittag VdK Mistendorf zweimal jährlich 55-100 Muttertagsfeier, Vorträge Strullendorf Seniorennachmittag Kath. Deutscher Frauenbund einmal jährlich 20 Geselliges Beisammensein

Strullendorf Seniorennachmittag Gemeinde einmal jährlich 380 Geselliges Beisammensein Geselliges Beisammensein, Vorträge, Viereth- Seniorenkreis St. Jakobus Kath. Kirche einmal monatlich 25 Foto-, Videoschau, Trunstadt Besinnungsnachmittage, Ausflüge Geselliges Beisammensein, Vorträge, Viereth- Seniorenkreis Trunstadt Kath. Kirche einmal monatlich 25 Ausflüge, Diaschau, Singen, Trunstadt Gottesdienste Geselliges Beisammensein, Vorträge, Walsdorf Seniorenkreis Walsdorf Evang. Kirche vierzehntägig 25-30 Ausflüge Wattendorf Seniorennachmittag Kath. Kirche Arnstein zweimal jährlich 25 Geselliges Beisammensein

Wattendorf Seniorennachmittag Kath. Kirche Wattendorf zweimal jährlich 20 Geselliges Beisammensein

Zapfendorf Frauenfrühstück Kath. Kirche Zapfendorf elfmal jährlich 60-70 Geselliges Beisammensein

Zapfendorf Seniorennachmittag Kath. Kirche Zapfendorf siebenmal jährlich 80 Geselliges Beisammensein

Zapfendorf Männer-Dämmerschoppen Kath. Kirche Zapfendorf viermal jährlich 70 Geselliges Beisammensein

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 7 von 7 Seiten Tab. A.8: Seniorenausflugsangebote im Landkreis Bamberg Teilnehmer Gemeinde Träger Veranstaltung Häufigkeit ab 65 J. Altendorf

Baunach Pfarrei St. Oswald Ausflug zweimal jährlich 50 Gemeinde in Bischberg Zusammenarbeit mit dem Ausflug einmal jährlich 200 Ortskulturring Breitengüßbach TSV Breitengüßbach Wanderung einmal monatlich 20

Breitengüßbach über Seniorentreffen

Burgebrach AC Burgebrach Ausflug viermal jährlich 40

Burgebrach VdK Burgebrach Ausflug einmal jährlich 90 - 120

Burgebrach über Seniorentreffen

Burgwindheim VdK Burgwindheim Ausflug zweimal jährlich 50

Burgwindheim Kaffeekränzchen Ausflug zweimal jährlich 50

Buttenheim Evang. Kirche Ausflug viermal jährlich 30

Buttenheim VdK Ausflug zweimal jährlich 50 ein- bis zweimal Buttenheim Kath. Kirche Ausflug 50 jährlich Ebrach VdK OV Ausflug dreimals jährlich 50 Ökumenischer Ebrach Kath. Kirchenstiftung einmal jährlich 50 Seniorenausflug Ebrach über Seniorentreffen Gemeinde in Frensdorf Zusammenarbeit mit der Busfahrt zehnmal jährlich 40 Pfarrei Frensdorf VdK Seniorenfahrt zweimal jährlich 55

Gerach über Seniorentreffen

Gundelsheim über Seniorentreffen

Hallstadt Stadt Hallstadt Seniorenfahrt einmal jährlich 80

Heiligenstadt

Hirschaid Seniorenkreis St. Vitus Seniorenfahrt dreimal jährlich 45

Hirschaid Seniorenkreis Sassanfahrt Seniorenfahrt zweimal jährlich 45

Hirschaid Seniorenclub Erlach Seniorenfahrt einmal jährlich 45

Hirschaid Seniorentreff Seigendorf Jahresausflug einmal jährlich 40

Hirschaid Seniorenclub Rothensand Jahresausflug einmal jährlich 30

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 1 von 3 Seiten Tab. A.8: Seniorenausflugsangebote im Landkreis Bamberg Teilnehmer Gemeinde Träger Veranstaltung Häufigkeit ab 65 J. Kemmern Kath. Kirche Seniorenfahrt zweimal jährlich 35

Kemmern VdK Seniorenfahrt einmal jährlich 45

Königsfeld FSV Verein Halbtagesausflug zweimal jährlich 3 - 10

Königsfeld Kath. Kirche Ganztagesausflug einmal jährlich 45

Lauter über Seniorentreffen

Lisberg über Seniorentreffen drei- bis viermal Litzendorf Seniorenbeirat Seniorenausflug 30 - 40 jährlich einmal monatlich Memmelsdorf Kath. Kirche Tagesfahrten 50 (April-Okt.) sechs- bis achtmal Memmelsdorf SC Memmelsdorf Wanderung 15 jährlich Memmelsdorf VdK Memmelsdorf Seniorenfahrten sechsmal jährlich 45 - 50

Memmelsdorf VdK Lichteneiche Seniorenfahrt viermal jährlich 30

Memmelsdorf VdK Merkendorf Tagesfahrt einmal jährlich 50

Memmelsdorf Kath. Kirche Pfarrfahrt einmal jährlich 32 Fahrt zur Therme Oberhaid Hilfe für Senioren 14-tägig 9 Staffelstein Halbtagesfahrt Oberhaid Hilfe für Senioren sechsmal jährlich 8 zum Kloster Oberhaid Hilfe für Senioren Tagesfahrt zweimal jährlich 75

Pettstadt KAB Wallfahrt einmal jährlich 10

Pommersfelden über Seniorentreffen

Priesendorf

Rattelsdorf Kath. Kirche Rattelsdorf Jahresausflug einmal jährlich 85

Rattelsdorf VdK Rattelsdorf Muttertagsausflug einmal jährlich 40

Reckendorf über Seniorentreffen

Scheßlitz Kath. Kirche Seniorenausflug dreimal jährlich 50

Schlüsselfeld VdK Schlüsselfeld Seniorenausflug zweimal jährlich 50

Schlüsselfeld Kath. Kirche Schlüsselfeld Seniorenausflug zweimal jährlich 40 - 50

Besinnungs- Schlüsselfeld Kath. Frauenbund Aschbach zweimal jährlich 30 wochenende

Schlüsselfeld VdK Aschbach Seniorenausflug einmal jährlich 40

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 2 von 3 Seiten Tab. A.8: Seniorenausflugsangebote im Landkreis Bamberg Teilnehmer Gemeinde Träger Veranstaltung Häufigkeit ab 65 J. Schönbrunn Kath. Kirche Seniorenausflug dreimal jährlich 45 - 50 Seniorenhilfe Schönbrunn Senioren- Schönbrunn zweimal jährlich 8 - 10 SHS wanderung Stadelhofen VdK Wölkendorf Halbtagesausflug zweimal jährlich 40 - 50

Stadelhofen Kath. Kirche Steinfeld Halbtagesausflug einmal jährlich 25 - 30

Stegaurach Privater Träger Busfahrt einmal monatlich 50

Stegaurach Gemeinde Stegaurach Seniorenfahrt einmal jährlich 150

Strullendorf Kath. Kirche Seniorenfahrt dreimal jährlich 50

Viereth-Trunstadt Seniorenkreis Trunstadt Seniorenfahrt zweimal jährlich 20

Viereth-Trunstadt Seniorenkreis Viereth Seniorenfahrt einmal jährlich 25

Walsdorf über Seniorentreffen

Wattendorf VdK Seniorenfahrt zweimal jährlich 50 Senioren- Zapfendorf Rennsteigverein Zapfendorf einmal monatlich 15 - 30 wanderung Zapfendorf Kath. Kirche Zapfendorf Seniorenfahrt viermal jährlich 50

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Seite 3 von 3 Seiten Tab. A.9: Seniorensportveranstaltungen im Landkreis Bamberg Teilnehmer Gemeinde Veranstaltung Träger Turnus der Treffen ab 65 J. Altendorf Seniorengymnastik TSV Hirschaid einmal wöchentlich 10 - 15 zweimal jährlich in Baunach Gymnastik für Senioren VHS Bamberg-Land 10 Kursform Bischberg Seniorentanz Seniorentanzkreis einmal wöchentlich 35 zweimal jährlich in Bischberg Gymnastik für Senioren VHS Bamberg-Land 11 Kursform einmal wöchentlich Breitengüßbach Turnen Ü60 plus TSV Breitengüßbach 20 (September bis März) zweimal jährlich in Breitengüßbach Gymnastik für Senioren VHS Bamberg-Land 16 Kursform zweimal jährlich in Burgebrach Gymnastik für Senioren Kurs 1 VHS Bamberg-Land 22 Kursform zweimal jährlich in Burgebrach Gymnastik für Senioren Kurs 2 VHS Bamberg-Land 18 Kursform dreimal jährlich in Burgebrach Sturzprophylaxe Seniorenhilfe Burgebrach 10 Kursform Burgebrach über Seniorenclubs

Burgwindheim Seniorengymnastik TSV Burgwindheim einmal wöchentlich 20

Burgwindheim Kegeln Privater Träger einmal monatlich 20 - 25

Burgwindheim Kegeln TSV Burgwindheim einmal monatlich 20

Buttenheim keine spezifischen Seniorensportangebote, sondern integriert in allgemeine Sportangebote

Ebrach Seniorengymnastik SC Ebrach einmal wöchentlich 10 - 15 zweimal jährlich in Ebrach Sturzprophylaxe Privater Träger 10 Kursform Frensdorf Seniorengymnastik SV Frensdorf einmal wöchentlich 20

Frensdorf Tanzkreis Kath. Kirche einmal wöchentlich 10

Gerach keine spezifischen Seniorensportangebote, sondern integriert in allgemeine Sportangebote

Gundelsheim Generationenpark Gemeinde täglich 15 - 40

Gundelsheim keine spezifischen Seniorensportangebote, sondern integriert in allgemeine Sportangebote

Hallstadt Fitness Senioren Sportverein Dörfleins einmal wöchentlich 15

Hallstadt Gymnastik für Ältere Turnverein Hallstadt einmal wöchentlich 15

zweimal jährlich in Hallstadt Mit Yoga entspannt in die 50 plus VHS Bamberg-Land 7 Kursform Fit und gesund Hallstadt KAB mehrmals jährlich 35 (Sitztänze, Sturzprophylaxe)

Stadt in Zusammenarbeit Hallstadt Sturzprophylaxe 10 Tage in Kursform 10 mit Seniorenclub

Heiligenstadt Seniorengymnastik Kneippverein einmal wöchentlich 10

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.9: Seniorensportveranstaltungen im Landkreis Bamberg Teilnehmer Gemeinde Veranstaltung Träger Turnus der Treffen ab 65 J. Heiligenstadt Sturzprophylaxe Kneippverein einmal wöchentlich 8

Hirschaid Seniorengymnastik TSV Hirschaid einmal wöchentlich 10 - 15

Hirschaid Sturzprophylaxe Gesundheitspraxis Vetter einmal jährlich 5

Kemmern Damen-Seniorengymnastik SC Kemmern 40mal jährlich 20 Dillinger Kemmern Seniorentanz 20mal jährlich 18 Franziskanerinnen Königsfeld keine spezifischen Seniorensportangebote, sondern integriert in allgemeine Sportangebote

Lauter keine spezifischen Seniorensportangebote, sondern integriert in allgemeine Sportangebote

Lisberg Seniorengymnastik Evang. Kirche Trabelsdorf einmal wöchentlich 25 - 30

Lisberg Seniorentanz Evang. Kirche Trabelsdorf einmal wöchentlich 10

Litzendorf keine spezifischen Seniorensportangebote, sondern integriert in allgemeine Sportangebote Wirbelsäulengymnastik Halbzeit zweimal jährlich in Memmelsdorf VHS Bamberg-Land 25 plus Kursform zweimal jährlich in Memmelsdorf Yogalates 50 plus Kurs 1 VHS Bamberg-Land 11 Kursform Wirbelsäulengymnastik 60 plus zweimal jährlich in Memmelsdorf VHS Bamberg-Land 10 Kurs 1 Kursform Wirbelsäulengymnastik 60 plus zweimal jährlich in Memmelsdorf VHS Bamberg-Land 9 Kurs 2 Kursform zweimal jährlich in Memmelsdorf Yogalates 50 plus Kurs 2 VHS Bamberg-Land 9 Kursform Gemeinde/ ein- bis zweimal Memmelsdorf Mehrgenerationenspielplatz 8 - 10 Seniorenbeauftragte monatlich Oberhaid Fit im Alter Kath. Frauenbund einmal wöchentlich 10 - 15 zweimal jährlich in Oberhaid Gymnastik für Senioren VHS Bamberg-Land 12 Kursform zweimal jährlich in Pettstadt Mit Yoga entspannt in die 50 plus VHS Bamberg-Land 12 Kursform Pettstadt Tanz-Treff 50+ SV Pettstadt einmal monatlich 6 - 8 zweimal jährlich in Pommersfelden Gymnastik für Senioren VHS Bamberg-Land 18 Kursform Priesendorf keine spezifischen Seniorensportangebote, sondern integriert in allgemeine Sportangebote

Rattelsdorf Seniorenturnen 65+ SpVgg Ratteldorf einmal wöchentlich 10

Rattelsdorf Radtouren SpVgg Germania Ebing vierzehntägig 15

Wirbelsäulengymnastik Halbzeit zweimal jährlich in Reckendorf VHS Bamberg-Land 12 plus Kursform zweimal jährlich in Scheßlitz Gymnastik für Senioren VHS Bamberg-Land 11 Kursform

Schlüsselfeld Seniorengymnastik Kath. Kirche Schlüsselfeld zweimal wöchentlich 10 - 15

Schlüsselfeld Seniorengymnastik Evang. Kirche Aschbach einmal wöchentlich 10 - 15

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.9: Seniorensportveranstaltungen im Landkreis Bamberg Teilnehmer Gemeinde Veranstaltung Träger Turnus der Treffen ab 65 J. Schönbrunn Sturzprophylaxe Gemeinde einmal wöchentlich 10 - 12

Stadelhofen keine spezifischen Seniorensportangebote, sondern integriert in allgemeine Sportangebote

Stegaurach Seniorengymnastik Seniorenkreis einmal wöchentlich 15 - 20 Spielvereinigung Stegaurach Seniorengymnastik einmal wöchentlich 5 Stegaurach Strullendorf Seniorentanz Privater Träger einmal wöchentlich 8

Viereth-TrunstadtSeniorengymnastik Seniorenbüre vierzehntägig 20 zweimal jährlich in Viereth-TrunstadtGymnastik für Senioren VHS Bamberg-Land 10 Kursform zweimal jährlich in Walsdorf Gymnastik für Senioren Kurs 1 VHS Bamberg-Land 13 Kursform zweimal jährlich in Walsdorf Gymnastik für Senioren Kurs 2 VHS Bamberg-Land 12 Kursform zweimal jährlich in Walsdorf Gymnastik für Senioren Kurs 3 VHS Bamberg-Land 10 Kursform Wattendorf keine spezifischen Seniorensportangebote, sondern integriert in allgemeine Sportangebote

Zapfendorf Seniorengymnastik Sportverein Zapfendorf zweimal wöchentlich 25

Zapfendorf Sitzgymnastik Sportverein Zapfendorf einmal wöchentlich 15

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.10: Bildungsangebote für den Landkreis Bamberg Teilnehmer Gemeinde Angebote für SeniorInnen Allgemeine Bildungsangebote Bildungsträger Turnus der Treffen ab 65 J. Altendorf

Baunach

Bischberg Silver Ager Trägerverbund einmal wöchentlich 15

Breitengüßbach

Burgebrach Filmabende Kath. Pfarrei Burgebrach 8x jährlich 45

Burgebrach Strickkreis Seniorenhilfe Burgebrach vierzehntägig 2-3

Burgwindheim Vorträge KAB zweimal jährlich 40

Buttenheim

Ebrach

Frensdorf

Gerach

Gundelsheim Silver Ager Trägerverbund einmal wöchentlich 12

Hallstadt Generationenecke Stadtbücherei mehrmals wöchentlich 16

Hallstadt Gedächtnistraining KAB einmal jährlich 35

Heiligenstadt Bildungsangebote 60plus Senioreninitiative viermal jährlich 15

Hirschaid Silver Ager Trägerverbund einmal wöchentlich 15-20

Kemmern Seniorengottesdienste Kath. Kirche dreimal jährlich 35

Kemmern Vorträge Kath. Kirche dreimal jährlich 20-35

Familienstützpunkt im Königsfeld Handarbeitstreff einmal monatlich 2 St. Jakobus

Königsfeld Vorträge Gesunde Gemeinde drei- bis viermal jährlich 3

zweimal jährlich in Lauter EDV-Grundlagen 50 plus VHS Bamberg-Land 16 Kursform

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.10: Bildungsangebote für den Landkreis Bamberg Teilnehmer Gemeinde Angebote für SeniorInnen Allgemeine Bildungsangebote Bildungsträger Turnus der Treffen ab 65 J. Lisberg Vorträge Seniorenbeauftragte zweimal jährlich 10

Litzendorf Vorträge Seniorenbeirat sechsmal jährlich 12-20

Memmelsdorf Singkreis Privater Träger einmal monatlich 18

Memmelsdorf Vorträge VdK Lichteneiche drei- bis viermal jährlich 25

Memmelsdorf Einkehrtag für Senioren Kath. Kirche einmal jährlich 40

Oberhaid Silver Ager (Staffelbach) Trägerverbund einmal wöchentlich 12

Oberhaid Silver Ager Trägerverbund einmal wöchentlich 8

Pettstadt Wirtshaussingen Private Initiative einmal monatlich 15

Pettstadt Spiele- und Basteltreff Private Initiative einmal monatlich 8

Pommersfelden

Priesendorf

Rattelsdorf

Kognitives Training nach Dr. zweimal jährlich in Reckendorf VHS Bamberg-Land 8 med. Franziska Stengel Kursform Besinnungstag für die Reckendorf Kath. Kirche einmal jährlich 30-40 Senioren der VG Baunach

Scheßlitz Spielenachmittag Kath. Kirche einmal monatlich 20

Schlüsselfeld Seniorenhilfe Schönbrunn Informationsveranstaltungen mehrmal jährlich im Aufbau Schönbrunn SHS Stadelhofen

Stegaurach

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.10: Bildungsangebote für den Landkreis Bamberg Teilnehmer Gemeinde Angebote für SeniorInnen Allgemeine Bildungsangebote Bildungsträger Turnus der Treffen ab 65 J. Strullendorf

Gedächtnistraining zehnmal jährlich 12

Viereth-Trunstadt Vorträge Seniorenbüro drei- bis viermal jährlich 55

Informationsveranstaltungen drei- bis viermal jährlich 55

Walsdorf

Wattendorf

Zapfendorf Bibliothek Zapfendorf zweimal wöchentlich keine Angabe

Zapfendorf Wirtshaussänger im Altenheim Privater Träger einmal monatlich 50

Zapfendorf Spiel- und Spaß Kath. Kirche einmal monatlich 25

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A11: Mehrgenerationsangebote im Landkreis Bamberg Ehrenamtliches Wunsch nach Kein Kontakte zwischen Kontakte zwischen Sonstige gezielte Engagement von Keine Keine Unterstützung von Gemeinde Engage- Seniorenheim und Seniorenheim und Mehrgenerations- SeniorInnen in Kita(s) Kontakte Kontakte Kontakten zwischen ment Kita(s) Schule angebote oder Schule(n) Jung und Alt Altendorf Baunach Bischberg 1 1 Breitengüßbach Leihoma/-opa 1 1 Vielleicht Freiwillige Arbeitsgruppen der SchulweghelferInnen, Burgebrach 1 SchülerInnen, Firmlinge Nein Leihgroßeltern ehrenamtlich im Seniorenheim Burgwindheim "Junioren lernen von Senioren" (z. B. Besuche zu Festen Jährlicher Besuch im Werken, Schulgarten, und besonderen Wird aktuell über Seniorenheim mit KiTec - Kinder Anlässen, die Villa Hagen Wird nicht benötigt Buttenheim Theater-, entdecken Technik, gemeinsame aufgebaut Musikaufführung Schach, Computer, Aktivitäten Bläsergruppe etc.) Leseomas/-opas Ebrach 1 1 1 Vielleicht Frensdorf geplant Gerach Leseomas/-opas, Besuche zu Festen Freiwillige Projekt "Kleine und besonderen Arbeitsgruppen der Mehrgenerations- Gundelsheim Entdecker", Anlässen, Vielleicht SchülerInnen, veranstaltungen SchulweghelferInnen, gemeinsame Projektarbeiten Leihgroßeltern Aktivitäten Besuche zu Festen Hallstadt 1 und besonderen 1 Ja Anlässen Heiligenstadt Hirschaid 1 1 1 Ja Leseomas/-opas, Kemmern 1 1 Nein Leihgroßeltern Königsfeld

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A11: Mehrgenerationsangebote im Landkreis Bamberg Ehrenamtliches Wunsch nach Kein Kontakte zwischen Kontakte zwischen Sonstige gezielte Engagement von Keine Keine Unterstützung von Gemeinde Engage- Seniorenheim und Seniorenheim und Mehrgenerations- SeniorInnen in Kita(s) Kontakte Kontakte Kontakten zwischen ment Kita(s) Schule angebote oder Schule(n) Jung und Alt Lauter Besuche zu Festen und besonderen Lisberg Leseomasa/-opas Anlässen, 1 Ja gemeinsame Aktivitäten Freiwillige Besuche zu Festen Arbeitsgruppen der Leseomas/-opas, und besonderen SchülerInnen, Litzendorf Nachhilfe/ Anlässen, Vielleicht Vermittlung von Lernförderung gemeinsame Schülerpraktika zur Aktivitäten Berufsorientierung Besuche zu Festen über Pfarrbücherei Leseomas/-opas, und besonderen Freiwillige und Memmelsdorf Nachhilfe/ Anlässen, Arbeitsgruppen der Ja Begegnungsstätte Lernförderung gemeinsame SchülerInnen Mittendrin Aktivitäten Oberhaid Pettstadt Besuche des Leseomas/-opas, Pommersfelden Kindergarten Steppach 1 Ja SchulweghelferInnen im Seniorenheim Priesendorf Rattelsdorf Besuche zu Festen Reckendorf und besonderen 1 Vielleicht Anlässen Scheßlitz Schlüsselfeld Leseomas/-opas, Schönbrunn (Nach-) 1 1 Vielleicht Mittagsbetreuung

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A11: Mehrgenerationsangebote im Landkreis Bamberg Ehrenamtliches Wunsch nach Kein Kontakte zwischen Kontakte zwischen Sonstige gezielte Engagement von Keine Keine Unterstützung von Gemeinde Engage- Seniorenheim und Seniorenheim und Mehrgenerations- SeniorInnen in Kita(s) Kontakte Kontakte Kontakten zwischen ment Kita(s) Schule angebote oder Schule(n) Jung und Alt Stadelhofen 1 1 1 Vielleicht Vermittlung von SchulweghelferInnen, Besuche zu Feste und Schülerpraktika zur (Nach-) besonderen Anlässen, Stegaurach Berufsorientierung, Ja Mittagsbetreuung, gemeinsame Theater und Leihgroßeltern Aktivitäten Musikveranstaltungen Geselliges Besuche zu Festen Spielangebote, Projekte Beisammensein im Gemeinsames Basteln und besonderen wie z.B. Basteln, Vielleicht Strullendorf Mehrgenerationen- Anlässen Kochen haus Leihgroßeltern Viereth-Trunstadt Leihgroßeltern 1 1 Ja Walsdorf Wattendorf 1 1 1 Nein Im Rahmen des Besuche zu Festen regulären Unterrichts, Zapfendorf und besonderen Vermittlung von Ja Anlässen Schülerpraktika zur Berufsorientierung 1 = kein Engagenment bzw. Kontakt vorhanden

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.12: Nachbarschaftshilfen im Landkreis Bamberg ehrenamtliche jährliche Gemeinde Name der Nachbarschaftshilfe Träger Angebote für SeniorInnen Mitarbeiter Nutzer ab 65 Altendorf

Baunach

Bischberg Nachbarschaftshilfe Privater Träger 10 50 Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste Breitengüßbach Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste, Burgebrach Seniorenhilfe Steigerwald (SHS) Kath. Pfarrgemeinde 2 5 Begleitdienste, Besuchsdienste Burgwindheim Buttenheim Ebrach Frensdorf

Gerach Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste, Gundelsheim Gundelsheimer Ehrenamtsbörse Gemeinde 10-15 18 Begleitdienste, Besuchsdienste, Beratung in Steuerfragen

Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste, Hallstadt Miteinander-Füreinander Kath. Pfarrgemeinde 34 61 Begleitdienste, Besuchsdienste, Essenslieferungen Evang. Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste, Hallstadt Helfende Hände 10 14 Pfarrgemeinde Begleitdienste, Besuchsdienste Evang. Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste, Heiligenstadt Nachbarschaftshilfe 10 60 Pfarrgemeinde Begleitdienste Fahrdienste, Begleitdienste, Besuchsdienste, Hilfe Hirschaid Ehrenamtsbörse Hirschaid Kath. Pfarrgemeinde 13 15-20 in Haus und Garten, Vermittlung von Leihgroßeltern Kemmern Einkaufsservice Privater Träger 1 im Aufbau Einkaufsfahrten Königsfeld

Lauter

Lisberg Lebendiges Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste, Litzendorf Bürgertelefon "Wir für uns" 1 5 Litzendorf Begleitdienste

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.12: Nachbarschaftshilfen im Landkreis Bamberg ehrenamtliche jährliche Gemeinde Name der Nachbarschaftshilfe Träger Angebote für SeniorInnen Mitarbeiter Nutzer ab 65 Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste, Memmelsdorf Nachbarschaftshilfe Kath. Kirche 14 im Aufbau Begleitdienste, Besuchsdienste Memmelsdorf Einkaufsbus SC Memmelsdorf 6-8 2-5 Fahrdienst Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste, Oberhaid Hilfe für Senioren Maria-Betz-Stiftung 40 150 Begleitdienste, Besuchsdienste, Winterdienst, Telefonseelsorge Pettstadt Pommersfelden Fahrdienste, Begleitdienste, Besuchsdienste, Hilfe Priesendorf Helfende Hände Gemeinde 14-15 9-12 in Haus und Garten, Fahrdienste, Besuchsdienste, Hilfe im Haus, Nachbarschaftshilfe Garten, im handwerklichen und technischen Rattelsdorf Markt Rattelsdorf 22 10 "Füreinander an Itz und Main" Bereich, bei Schreibarbeiten, Vertretung von pflegenden Angehörigen, Hilfen im Krankheitsfall

Reckendorf Scheßlitz Schlüsselfeld Fahrdienste, Begleitdienste, Besuchsdienste, Hilfe Schönbrunn SHS Seniorehilfe Schönbrunn Gemeinde 6 im Aufbau in Haus und Garten Stadelhofen Stegaurach Fahrdienste, hauswirtschaftliche Dienste, Nachbarschaftshilfe Winterdienst, Hilfe im handwerklichen und Strullendorf ISO e.V. Bamberg 20 50 Mehrgenerationenhaus technische Bereich, Hilfe im Krankenfall, Begleitdienste

Hauswirtschaftliche Dienste, Fahrdienste, Viereth-Trunstadt Seniorenbüro Viereth-Trunstadt Gemeinde 4 200 Begleitdienste, Besuchsdienste, Essenslieferungen

Walsdorf Wattendorf Fahrdienste, Begleitdienste, Besuchsdienste, Hilfe Zapfendorf Nachbarschaftshilfe Trägerverbund 2 im Aufbau in Haus und Garten

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.13: Ehrenamtliche Besuchsdienste im Landkreis Bamberg MitarbeiterInnen Jährliche Nutzer Gemeinde Angebot Träger Haupt-/ Ehrenamtlich ab 65 J. nebenamtlich Altendorf Besuchsdienst Seniorenbeauftragter 1 1

Baunach Besuchsdienst Kath- Kirche St. Nikolaus 11 50

Bischberg Besuchsdienst Privater Träger 1 100 Arbeitskreis Seniorenbetreuung - Breitengüßbach Besuchsdienst 9 90 Krankenbesuchsdienst Burgebrach Burgwindheim Besuchsdienst TSV Burgwindheim 2 90 Burgwindheim Besuchsdienst Kath. Kirche 1 2 65-70 Burgwindheim Besuchsdienst Jugendblaskapelle Burgwindheim 2 50 Burgwindheim Besuchsdienst VdK Burgwindheim 1 75 Burgwindheim Besuchsdienst Markt Burgwindheim 1 1 40 Buttenheim Besuchsdienst im Seniorenheim Seniotel Pflegedienst GmbH 19 60 Ebrach Besuchsdienst VdK 6 100 Ebrach Besuchsdienst Kath. Kirche 4 70 Ebrach Besuchsdienst Evang. Kirche 3 70 Ebrach Besuchsdienst Bund der Ruhestandsbeamten 2 50 Ebrach Besuchsdienst Seniorenbeauftragter 1 110 Frensdorf Besuchsdienst Kath. Kirche 2 5-6 Gerach Besuchsdienst Kath. Kirche St. Vitus 10 30-35

Gundelsheim Projektgruppe Senioren Privater Träger 10 15

Hallstadt Heiligenstadt über Nachbarschaftshilfe Ökumenischer Besuchsdienst für Bewohner Hirschaid Kath. und evang. Kirche 6 50 des Pflegezentrum St. Vitus

Kemmern Besuchsdienst Kath. Frauenbund 5 60

Quelle: Eigene Erhebung 2015 Tab. A.13: Ehrenamtliche Besuchsdienste im Landkreis Bamberg MitarbeiterInnen Jährliche Nutzer Gemeinde Angebot Träger Haupt-/ Ehrenamtlich ab 65 J. nebenamtlich Kemmern Besuchsdienst VdK Kemmern 4 80

Kemmern Besuchsdienst Seniorenbeauftragte 1 30

Königsfeld

Lauter Besuchsdienst Kath. Kirche St. Laurentius 7 30-35

Lisberg VdK, Malteser Hilfsdienst, kath. Litzendorf Besuchsdienst 8 60-80 Frauenbund Memmelsdorf Besuchsdienst Kath. Kirche 3 25 Oberhaid über Nachbarschaftshilfe "Hilfe für Senioren" Pettstadt Pommersfelden Priesendorf Rattelsdorf Geburtstagsbesuche über den sozialen Reckendorf Kath. Kirche St. Nikolaus 12 60-65 Arbeitskreis Reckendorf Scheßlitz Besuchsdienst Kath. Kirche 1 4 25-30 Schlüsselfeld Besuchsdienst VdK Schlüsselfeld 2 15 Schönbrunn Besuchsdienst Kath. Kirche Schönbrunn 4 6-10 Stadelhofen Besuchsdienst VdK Wölkendorf 1 5 Stegaurach Besuchsdienst Kath. Kirche 2 6 25 Strullendorf Besuchsdienst VdK Strullendorf 8 20 Strullendorf Besuchsdienst VdK Mistendorf 10 10 Viereth-Trunstadt über Seniorenbüro Walsdorf Besuchsdienst Evang. Kirche 9 150 Wattendorf Zapfendorf Krankenbesuchsdienst Kath. Kirche St. Peter und Paul 10 80

Quelle: Eigene Erhebung 2015