Revitalisierung von Brachen in Sachsen.

Gefördert aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Vorwort

Viele sächsische Kommunen waren nach der politischen und wirtschaftli- chen Wende mit leerstehenden Fabrikgebäuden konfrontiert. Oft gelang es, die Bauten einer neuen Nutzung zuzuführen. In anderen Fällen fi elen die be- treffenden Gebäude und baulichen Anlagen brach.

Bereits in der vergangenen Strukturfondsförderperiode wurde den Kommu- nen die Möglichkeit eröffnet, diese städtebaulichen „Schandfl ecke“ zu be- seitigen. Bei der Revitalisierung der brach gefallenen Flächen wurden die Kommunen mit Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Aufgrund des großen Erfolgs des Förder- programms wurde es im Operationellen Programm des Freistaates für den EFRE in der Förderperiode 2007 bis 2013 erneut festgeschrieben.

Durch die Beseitigung von Brachfl ächen soll eine nachhaltige innerstädtische Entwicklung unterstützt werden. Die brach gefallenen Flächen sollen für neue Nutzungen vorbereitet, Umweltschäden beseitigt und die Inanspruch- nahme des Bodens und anderer Ressourcen soll reduziert werden. Ange- strebt wird zudem, dass sich die beabsichtigte wirtschaftliche Nachnutzung der Fläche in ein schlüssiges städtebauliches Entwicklungskonzept einfügt.

Bis zum Abschluss der Förderperiode 2007 – 2013 werden ca. 56 Millionen Euro aus dem EFRE in die Beseitigung baulicher Missstände, Gefahrenquel- len und Umweltschäden gefl ossen sein. Zusammen mit dem kommunalen Eigenanteil bedeutet das ein Investitionsvolumen von ca. 75 Millionen Euro für die Aufwertung der sächsischen Städte und Gemeinden. Eine tolle Sache, die unsere Kommunen weiter für alle sichtbar voranbringen wird.

In der Förderperiode 2007 – 2013 wurden bisher sachsenweit über 250 Maß- nahmen gefördert. In dieser Broschüre wird ein kleiner Teil dieser Maßnah- men beispielhaft vorgestellt. Es wird gezeigt, wie vielfältig die Fördermittel von den Kommunen eingesetzt werden. Die Bandbreite reicht von der Schaf- fung innerstädtischer Retentionsfl ächen über die Anlage neuer Grünfl ächen und Spielplätze als Erholungsraum für die Anwohner bis hin zur Vorbereitung neuer Industriefl ächen für Unternehmenserweiterungen.

Mit den Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung konnten wir bereits viele städtebauliche Missstände beheben. Wir hoffen, auch in Zukunft Fördermittel der EU in diesem Vorhaben einsetzen und damit unseren schönen Freistaat noch attraktiver machen zu können.

Markus Ulbig Sächsischer Staatsminister des Innern Projektstandorte

Sachsen-Anhalt Republik Polen

Gneisenaustadt Schildau Brandenburg

Bernsdorf

Pegau Großröhrsdorf

DRESDEN Ebersbach-Neugersdorf

Rabenau Großschönau Burgstädt Zittau Thüringen Bertsdorf-Hörnitz Limbach-Oberfrohna Meerane Olbersdorf Chemnitz Hohenstein-Ernstthal Tschechische Republik Lichtenstein Burkhardtsdorf Gornsdorf Auerbach/ErzgebirgeA b

Elsterberg Lößnitz Großrückerswalde Bernsbach Raschau-Markersbach

Oelsnitz/Vogtland

Bayern Legende

Staatsgrenze Projektstandort Höhenstufen Landesgrenze bis 300m Große Stadt Autobahn (in Bau) bis 600m Bundesstraße Gewässer über 600m

Maßstab ca. 1:900 000 Inhalt

04 Auerbach/Erzgebirge: Industriebrache wird zum Schulgarten 05 Bernsbach: Lagerhalle weicht Grünfl äche 06 Bernsdorf: Parkplätze für die Kindertagesstätte 07 Bertsdorf-Hörnitz: Grüne Wiese statt Ruine 08 Burgstädt: Ende der traditionellen Textilindustrie 09 Burkhardtsdorf: Neue Wohnqualität dank Abriss eines Schandfl ecks 10 Chemnitz: Ehemalige Großbäckerei macht Platz für neue Betriebe 11 Ebersbach-Neugersdorf: Stadtbild verliert Eckgebäude und gewinnt Grünfl äche 12 Elsterberg: Abriss alter Textilbrache ermöglicht nachhaltige Entwicklung 13 Gneisenaustadt Schildau: Altstadt profi tiert vom Rückbau 14 Gornsdorf: Gelände der alten Strumpffabrik neu aufgeteilt 15 Großrückerswalde: Renaturierung und neuer Löschwasserbehälter für den Ort 16 Großschönau: Neue Entwicklungsmöglichkeiten und Parkplätze statt Bauruine 17 Hohenstein-Ernstthal: Grundstück der „Alten Färberei“ erhält ursprüngliches Geländerelief 18 Leipzig: Zurück zur Natur rund um den Lindenauer Hafen 19 Lichtenstein: Überschwemmungsbereich wieder frei 20 Limbach-Oberfrohna: „Wernersche Fabrik“ weicht für bessere Innenstadtentwicklung 21 Lößnitz: Grüne Wiese statt Industriebrache 22 Meerane: Alte Gebäude abgerissen – Bach freigelegt 23 Oelsnitz / Vogtland: Rodelhang statt verfallener Gardinenfabrik 24 Olbersdorf: Umweltbelastungen beseitigt 25 Pegau: Ruine der alten Schlossfabrik abgerissen 26 Pegau: Pfl egeheim profi tiert von Grünfl äche 27 Rabenau: Ort der Begegnung für die Einwohner 28 Raschau-Markersbach: Abriss einer Fabrik an zwei Standorten 29 Wurzen: Neue Arbeitsplätze auf altem Betriebsgelände 30 Wurzen: Neue Ortseinfahrt verschönert 31 Zittau: Bürogebäude weicht schönem Blick ins Gebirge 32 Großröhrsdorf: Ein Knall beendet die lange Geschichte der Tischfabrikation Auerbach/Erzgebirge: Industriebrache wird zum Schulgarten

Projektträger: Gemeinde Auerbach/Erzgebirge

Projektdauer: Februar 2010 – Juli 2010

Gesamtausgaben: 234.200 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 175.600 EUR

Grün ist es jetzt da, wo einst eine Strumpffabrik stand: An der Hauptstraße in Auerbach ist im Sommer 2010 ein Pausenhof mit Schulgarten für die benachbarte Grundschule entstanden. Viele Jahre prägten die verfallenen Gebäude der alten Strumpffabrik das Bild der Stadt. 1871 waren die Produktionsgebäude und das Wohn- haus (Häuslerhaus) errichtet worden. 1950 übernahm der VEB Fein- strumpfwerke Esda die Anlage. Ab 1993 folgten weitere Verkäufe des Geländes, genutzt wurde es aber nicht. Die Gebäude verfi elen, ein Abriss wurde unvermeidbar.

2009 konnte die Gemeinde Auerbach das Gelände endlich kaufen. Das Landratsamt Erzgebirgskreis erlaubte auch, das denkmal- geschützte Häuslerhaus abzureißen.

Pünktlich zum Schuljahresbeginn 2010/2011 konnten die Auerbacher Jungen und Mädchen in ihre umgebaute Grundschule einziehen und fanden gleichzeitig ein völlig neu gestaltetes Außengelände vor. Der Hof lädt nun nicht nur zum Spielen und Toben ein, sondern auch zum Erholen. Im Garten haben die Schülerinnen und Schüler mehrere Beete angelegt und sie bepfl anzt. Die kleine grüne Oase wird auch in Zukunft von nachfolgenden Klassen gepfl egt werden.

„Im neu gestalteten Pausenhof und Schulgelände fühlen sich unsere Schul- und Hortkinder sehr wohl. Der ‚kleine‘ Schulgarten ermöglicht es den Schülern, die Entwicklung der Pfl anzen (z. B. Kartoffeln und Getreide) Schritt für Schritt mit zu erleben und genau zu beobachten.“

Kerstin Junghans, Schulleiterin der Grundschule Auerbach

04 Bernsbach: Lagerhalle weicht Grünfl äche

Über 60 Jahre lang stand auf dem Grundstück der Kirchgemeinde Bernsbach eine Industriehalle mit angebauten Büroräumen und Sanitäranlagen. Die Gebäude wurden 1944 von der Blechformwerke Bernsbach AG errichtet und hauptsächlich als Werkzeuglager ge- nutzt.

2006 wurde der bis dahin gültige Erbpachtvertrag von beiden Seiten gekündigt, da sich die Blechformwerke einen neuen Standort gesucht hatten. Die Gemeinde Bernsbach wollte die sogenannte „Rüdersdorfer Halle“ zunächst teilweise zu einer Kegelsportanlage umbauen. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten und der hohen notwendigen Investitionen scheiterte diese Idee jedoch. Auch einem privaten Investor, der das Gebäude gewerblich nutzen wollte, war das fi nanzielle Risiko letztlich zu hoch. Deshalb entschlossen sich die Kirchgemeinde und die Gemeinde Bernsbach gemeinsam dazu, die Halle abzureißen.

Seit 2011 wird das Gelände landwirtschaftlich genutzt. Langfristig soll es aber wieder als Wohn- oder Gewerbestandort dienen.

Projektträger: Gemeinde Bernsbach

Projektdauer: September 2010 – November 2010

Gesamtausgaben: 75.300 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 56.500 EUR

05 Bernsdorf: Parkplätze für die Kindertagesstätte

Die Kindertagesstätte „Kinderland“ in Bernsdorf kann sich über neue Parkplätze freuen. Denn mit fi nanzieller Hilfe durch den Euro- päischen Fonds für regionale Entwicklung war es der Stadt möglich, eine Industriebrache in der Nachbarschaft abzureißen und die Flä- che neu zu gestalten.

Anfang der 1980er Jahre gebaut, diente der Komplex dem Metall- leichtbaukombinat Berlin als Verwaltungs- und Kombinatsleitungs- sitz. Seit der Wende standen die Gebäude leer und verfi elen. Zudem war das Grundstück im Zentrum der Stadt mit Müll und gefährlichen Stoffen verunreinigt.

Besonders für die angrenzende Kita, aber auch für die Kleingarten- siedlung, den Marktplatz und die Kirche in unmittelbarer Nähe war dieser Schandfl eck nicht mehr zumutbar.

Nach der Umgestaltung des Geländes an der Otto-Buchwitz-Straße 13 ist eine begrünte Freifl äche entstanden, durch die die Lebens- und Umweltqualität der Stadt positiv beeinfl usst wird. Auf dem neu entstandenen Parkplatz können Eltern ihre Kinder nun gefahrlos ein- und aussteigen lassen. Die Fläche ergänzt außerdem das Kalt- luftentstehungsgebiet der Stadt. Es dient dazu, frische Luft in die Wohngebiete zu leiten.

Projektträger: Stadt Bernsdorf

Projektdauer: Juni 2010 – April 2011

Gesamtausgaben: 190.000 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 142.500 EUR

Bewilligte Landesmittel: 28.500 EUR

06 Bertsdorf-Hörnitz: Grüne Wiese statt Ruine

Projektträger: Gemeinde Bertsdorf-Hörnitz

Projektdauer: Februar 2012 – August 2012

Gesamtausgaben: 50.400 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 36.700 EUR

Sie war schon lange nicht mehr schön anzusehen, die ehemalige Wassermühle in Bertsdorf-Hörnitz. 1930 wurde sie zuletzt als solche genutzt. Danach diente das Gebäude bis 1991 der nach dem Krieg gegründeten bäuerlichen Handelsgenossenschaft als Niederlassung. Es folgte ein neuer Eigentümer, der aber keine Verwendung für das Objekt hatte. Die Bausubstanz verfi el weiter.

Die Gemeinde Bertsdorf-Hörnitz übernahm schließlich die Ruine. Für eine Sanierung der alten Wassermühle war es aber inzwischen zu spät. Wirtschaftlich gesehen wäre ein Wiederaufbau nicht mehr vertretbar gewesen. Also entschloss sich die Gemeinde, das ehe- malige Mühlengebäude abzureißen und die Fläche zu begrünen.

Die neu entstandene Wiese wertet nun das gesamte Wohnumfeld auf. Auch das Ortsbild hat sich mit dem Verschwinden des bau- fälligen Hauses erheblich verbessert.

07 Burgstädt: Ende der traditionellen Textilindustrie

Projektträger: privater Eigentümer

Projektdauer: November 2009 – Juli 2010

Gesamtausgaben: 50.800 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 37.500 EUR

Über 100 Jahre lang wurden in Burgstädt Textilien hergestellt. 1990 endete die Produktion des Betriebes „Modische Wäsche“. Die Textilbranche hatte keine Bedeutung mehr und somit fi el ein großer Arbeitgeber in der Stadt weg. Zurück blieb das dreigeschossige Fabrikgebäude mit ausgebautem Dachgeschoss und verschiedenen Anbauten.

Zunächst sollten in dem Haus neue Wohnungen entstehen. Dazu fehlten dem Eigentümer aber die fi nanziellen Mittel. Auch die demo- grafi sche Entwicklung in der Stadt sprach dagegen. Das Gebäude verfi el immer mehr und stürzte schließlich zum Teil ein.

Die Textilbrache war für die umliegenden Anwohner kein schöner Anblick. Dank der Förderung aus dem Europäischen Fonds für re- gionale Entwicklung und der Einwilligung des Eigentümers konnte dieser Schandfl eck 2009/2010 beseitigt werden. Statt „modischer Wäsche“ ist auf 0,15 Hektar eine private Freifl äche entstanden, die begrünt wurde. Damit konnte das Image der Stadt verbessert werden.

08 Burkhardtsdorf: Neue Wohnqualität dank Abriss eines Schandfl ecks

Dank Fördergeldern aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung konnte die Gemeinde Burkhardtsdorf einen Schand- fl eck an der Bundesstraße 180 beseitigen. Auf dem 1.700 Quadrat- meter großen Grundstück standen ein 1884 errichtetes, mehr- stöckiges Industriegebäude und ein damit baulich sowie funktional verbundenes Wohn- und Kontorgebäude. In seiner wechselvollen Geschichte diente es über ein Jahrhundert als Nadelfabrik, Härte- rei und Elektronikbetrieb. Seit 1991 stand der Gebäudekomplex leer und verfi el zusehends. Nachdem das Dach eingestürzt war, handelte die Gemeinde Burkhardtsdorf und erwarb das Grund- stück, um den Abriss und damit die Revitalisierung der Fläche zu ermöglichen.

Die neu entstandene Wiese verbessert die Wohnqualität für die Nachbarschaft erheblich. Damit das so bleibt, pfl egt nun die Gemeinde Burkhardtsdorf das Gelände.

Projektträger: Gemeinde Burkhardtsdorf

Projektdauer: April 2011 – August 2011

Gesamtausgaben: 108.700 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 81.500 EUR

09 Chemnitz: Ehemalige Großbäckerei macht Platz für neue Betriebe

Projektträger: Stadt Chemnitz

Projektdauer: In Chemnitz-Rottluff ist eine neue Gewerbefl äche entstanden. Auf Mai 2009 – August 2011 1,2 Hektar können sich seit diesem Jahr, an der Kalkstraße 6 – 8, neue Betriebe ansiedeln. Von 1910 bis 2009 standen hier die Gebäu- Gesamtausgaben: de einer ehemaligen Großbäckerei. Das Unternehmen überstand 583.800 EUR den Zweiten Weltkrieg und wurde in der DDR verstaatlicht. Nach der Wende konnte der Betrieb bis 1995 an diesem Standort weiter Bewilligte EFRE-Mittel: produzieren. Die Gebäude waren aber in einem schlechten Zustand, 431.300 EUR deshalb zog die „Sächsische Großbäckerei Union GmbH“ an einen neuen Standort.

Jahrelang versuchte die Stadt das Gelände weiter zu vermarkten. Dies gelang aber nicht. Ein Abriss wurde unumgänglich. Mit Hilfe der fi nanziellen Unterstützung aus dem EFRE war es nun mög- lich, die Industriebrache am stark befahrenen Autobahnzubringer zur A72 zu beseitigen. Die Gebäude wurden bis zur Unterkante der Fundamente abgerissen. Unterirdische Bauteile wie Öl- und Fett- abscheider, Heizkanäle, Abwassersysteme und Leitungen wurden beseitigt. Entstanden ist damit eine Freifl äche, die jetzt neuen Gewerbetreibenden als Standort dienen soll.

10 Ebersbach-Neugersdorf: Stadtbild verliert Eckgebäude und gewinnt Grünfl äche

Viele Jahre prägte das denkmalgeschützte Eckgebäude an der Projektträger: Dr.-Robert-Koch-Straße in Neugersdorf das Bild der Stadt. Es war Stadt Neugersdorf Teil der einstigen Textilmaschinenfabrik C. A. Roscher. Seit 1990 wurde die alte Gießerei aber nicht mehr genutzt. Das Gebäude stand Projektdauer: leer, wurde nicht mehr gepfl egt und damit baufällig. Mit der Zeit September 2009 – Juni 2010 verwandelte sich das einst stattliche Haus in eine Ruine, die durch herabfallenden Putz und den drohenden Absturz marode geworde- Gesamtausgaben: ner Bauteile die Umgebung gefährdete. Vor allem für Kinder, deren 280.000 EUR Schulweg direkt am Gebäude vorbei führt, war die Ruine zu unsicher. Deshalb entschloss sich die Stadt dazu, die alte Gießerei abzureißen. Bewilligte EFRE-Mittel: 209.800 EUR Seit dem Sommer 2010 befi ndet sich auf dem Gelände der Industrie- brache eine völlig neu gestaltete, grüne Freifl äche. Es wurden Wege angelegt und eine dreiteilige Informationstafel aufgestellt. Sie soll an die Firmengeschichte und die ehemalige Bebauung erinnern.

11 Elsterberg: Abriss alter Textilbrache ermöglicht nachhaltige Entwicklung

Projektträger: Stadt Elsterberg

Projektdauer: Februar 2010 – September 2011

Gesamtausgaben: 47.900 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 35.900 EUR

An der Bundesstraße 92 am Ortsausgang von Elsterberg in Richtung Greiz stand seit 1920 ein zweistöckiges Industriegebäude. Es wur- de ursprünglich für den Textilbetrieb „Weberei Vogel“ errichtet. Bis 1991 produzierten in dem Objekt zwei weitere Textil unternehmen: nach dem Zweiten Weltkrieg der VEB Herdas und später der VEB Greika. Danach stand es leer und bot jahrelang keinen schönen Anblick. 2010 kaufte die Stadt Elsterberg die Industriebrache. So konnte sie das Gelände von gefährlichen Ablagerungen befreien und das alte Gebäude abreißen. Entstanden ist eine Rasenfl äche, die sich nun in die angrenzende, begrünte und felsige Umgebung einfügt. Sie trägt außerdem zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt bei.

12 Gneisenaustadt Schildau: Altstadt profi tiert vom Rückbau

Projektträger: Stadt Schildau (seit 1.1.2013 Belgern-Schildau)

Projektdauer: Juli 2009 – Oktober 2009

Gesamtausgaben: 258.800 EUR Um den Besuchern der Stadt Schildau den trostlosen Anblick an der Lindenstraße 12 zu ersparen, sollte die Brache des einstigen Bewilligte EFRE-Mittel: Gefl ügelverarbeitungsbetriebes weichen. Das Areal am Rande der 192.500 EUR Innenstadt hatte sich zu einem Szenetreffpunkt entwickelt und dadurch dem Ruf Schildaus zunehmend geschadet.

Ursprünglich war geplant, das Gelände für den kommunalen Bau- hof weiter zu nutzen. Der Umbau der alten Gebäude wäre aber zu teuer und eine wirtschaftliche Verwendung somit nicht mehr mög- lich gewesen. Der Stadtrat entschied sich deshalb für eine teilweise ökologisch befestigte Rasenfl äche, die auch als Parkplatz dienen soll. Also wurde das Gebäude abgerissen, die Fläche entsiegelt und begrünt.

Mit der Renaturierung der Lindenstraße 12 hat sich nicht nur das Stadtimage wesentlich verbessert und das Wohnumfeld verschö- nert. Auch die Standortbedingungen für die lokale Wirtschaft sind attraktiver geworden. Die Stadt hofft, dass sich zunehmend kleine und mittelständische Betriebe ansiedeln werden.

13 Gornsdorf: Gelände der alten Strumpffabrik neu aufgeteilt

Projektträger: Gemeinde Gornsdorf

Projektdauer: Das Gebäude der ehemaligen Strumpffabrik an der Hauptstraße 103 Juli 2009 – Dezember 2010 in Gornsdorf gibt es nicht mehr. 1882 war es für den Textilbetrieb er- richtet und später als Elektrogerätewerk und Spezialmaschinenbau Gesamtausgaben: weitergeführt worden. Der letzte Eigentümer, der die Industriebra- 170.300 EUR che 1999 gekauft hatte, nutzte sie aber nicht. Somit verfi el der Bau, das Dach brach ein und auch das gesamte Gebäude drohte einzu- Bewilligte EFRE-Mittel: stürzen. 127.900 EUR

Schließlich blieb der Gemeinde nichts anderes übrig, als das alte Haus komplett abzureißen. Dafür kaufte sie das Grundstück. Die Fläche wurde entsiegelt und neu aufgeteilt. Angrenzende Grund- stückseigentümer kauften Teile des Areals, um es gewerblich zu nutzen. Die verbliebene Restfl äche wurde eingezäunt und wird ent- sprechend dem kommunalen Bedarf für einen Bauhof und betriebli- che Stellplätze genutzt.

Zusätzlich wurde die Mauer des angrenzenden Baches saniert und das Geländer erneuert.

Insgesamt entstand eine Freifl äche von über 1.000 Quadratmetern, die nun das Ortsbild wesentlich verbessert.

14 Großrückerswalde: Renaturierung und neuer Löschwasserbehälter für den Ort

Auf dem Grundstück Schindelbach 1a befand sich einst die Gaststätte „Schindelbachmühle“ mit verschiedenen Nebengebäu- den. Seit 1995 standen die Häuser leer und verfi elen. Ein Abriss schien unausweichlich. Deshalb kaufte die Gemeindeverwaltung Großrückerswalde die komplette Fläche samt Gebäuden, um diesen Schandfl eck zu beseitigen.

Während der Abbrucharbeiten 2010 wurde eine alte 2-Kammerklär- anlage gefunden. Sie war komplett mit Sträuchern überwuchert. Die Anlage konnte erhalten, gereinigt und rekonstruiert werden. Heute hat sie eine neue Funktion: sie wird als Löschwasserbehälter für den Brandschutz von Schindelbach genutzt.

Das gesamte Gelände wurde begrünt und mit 13 Winterlinden be- pfl anzt. Die Gemeindeverwaltung hat außerdem dafür gesorgt, dass eine Sitzgruppe und eine Informationstafel aufgestellt wurden. Sie erinnert an den alten Standort der ehemaligen Ausfl ugsgaststätte.

Projektträger: Gemeindeverwaltung Großrückerswalde

Projektdauer: August 2010 – September 2010

Gesamtausgaben: 45.600 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 34.200 EUR

15 Großschönau: Neue Entwicklungsmöglichkeiten und Parkplätze statt Bauruine

Der ehemalige Frottierbetrieb Artur Rückert an der Waltersdor- fer Straße 50/52 wurde 1972 verstaatlicht und dem VEB Frottana Großschönau – größter Frottierhersteller in der ehemaligen DDR – zugeordnet. Nach 1990 wurde dieser Betriebsteil ausgegliedert, ging über die Grundstücks-Verwertungs GmbH in das Eigentum ei- nes Privatbesitzers über, stand danach leer und verfi el zunehmend. Daraufhin ersteigerte die Gemeinde Großschönau die Industrie- brache. Die Gebäude wurden abgerissen und die Fläche renaturiert. Auf dem freigewordenen Areal ist ein öffentlicher Parkplatz ge- schaffen worden, um dem Bedarf an Parkfl ächen für die Besucher Projektträger: der angrenzenden Einrichtungen zu entsprechen. Gemeinde Großschönau

Projektdauer: Juli 2009 – August 2010

„Die Gemeinde Großschönau hat die Industriebrache folgerichtig er- Gesamtausgaben: worben, um einerseits Spekulationsgeschäften vorzubeugen und ande- 375.300 EUR rerseits eine geordnete städtebauliche Entwicklung in diesem Gebiet zu ermöglichen. Durch den Abriss der Industriebrache sollen der moderne Bewilligte EFRE-Mittel: Industriestandort der Frottana Textil GmbH & Co. KG aufgewertet werden und dem erfolgreichen Textilunternehmen Optionen für eine Erweiterung 281.500 EUR gegeben sowie eine Wiederansiedlung von Gewerbebetrieben möglich werden. Die Parkfl ächen werden von der Bevölkerung hervorragend an- Bewilligte Landesmittel: genommen.“ 56.300 EUR

Frank Peuker, Bürgermeister

16 Hohenstein-Ernstthal: Grundstück der „Alten Färberei“ erhält ursprüngliches Geländerelief

Projektträger: Stadt Hohenstein-Ernstthal

Projektdauer: Mai 2009 – Oktober 2010

Gesamtausgaben: 294.100 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 220.600 EUR

Am westlichen Stadtrand im Grünen gelegen, stand einst am Hüttengrund die „Alte Färberei“. Der Gebäudekomplex auf dem 6,5 Hektar großen Grundstück diente jahrzehntelang als Textil- bleicherei und -färberei. Außerdem wurde das Gelände als Depo- nie genutzt. Nach der Einstellung der Produktion Anfang der 1990er Jahre stand die Industrieanlage leer. Mit der Zeit wurden die Gebäude baufällig und drohten einzustürzen. Mit Hilfe der Förder- gelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) konnten sie 2009/2010 abgerissen werden.

Die Stadt sorgte dafür, dass sämtliche Schadstoffe beseitigt wur- den. Hohenstein-Ernstthal ließ das natürliche Geländerelief wieder herstellen und das Grundstück mit standorttypischen Gehölzen be- pfl anzen. Die bisherige Straßenabgrenzung, eine Natursteinmauer, wurde zurückgebaut und durch einen Bordstein ersetzt. Außerdem entstand ein Wartungsweg.

Sowohl die Anwohner als auch die Stadt selbst profi tieren von der neuen Grünfl äche. Sie wertet das Stadtbild auf und dient den Einwohnern als neue grüne Lunge.

17 Leipzig: Zurück zur Natur rund um den Lindenauer Hafen

Projektträger: LESG mbH

Projektdauer: Dezember 2009 – April 2012

Gesamtausgaben: 1.105.500 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 824.000 EUR

Der Lindenauer Hafen soll sich in den nächsten Jahren zum neuen Stadtquartier am Wasser entwickeln. Damit das gelingt, sind unzäh- lige Umbauprojekte notwendig. Mit fi nanzieller Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung konnten entlang der zukünftigen Kanaltrasse gleich mehrere ruinöse Bauwerke abge- rissen und Flächen entsiegelt werden. Dazu zählt beispielsweise auch das ehemalige Gelände der Firma AGRICOLA.

Die Arbeiten dienten als Vorbereitung auf die städtebauliche Neu- ordnung des Lindenauer Hafens. Sie sollen außerdem ermöglichen, dass zwischen dem Karl-Heine-Kanal und dem Lindenauer Hafen eine Gewässerverbindung hergestellt und das Areal touristisch genutzt und erschlossen werden kann.

Mit dem Rückbau wurde gleichzeitig ökologisch wertvoller Rückzugs- und Ruheraum geschaffen.

„Der Lindenauer Hafen ist eine der wenigen Entwicklungsfl ächen in Leipzig am Wasser. Die erfolgten Revitalisierungsmaßnahmen legen den Grundstein für die Entwicklung eines urbanen, lebendigen Stadt- quartiers am Wasser und machen die Flächen schon heute für die Leipziger erlebbar.

Sebastian Pfeiffer, Projektleiter LESG,Treuhänderische Sanierungsträgerin „Zentraler Bereich Lindenauer Hafen“

18 Lichtenstein: Überschwemmungsbereich wieder frei

Die alte Betonfertigteilhalle der ehemaligen Paul-Zierold-Fabrik war lange Zeit ein Störfaktor in Lichtenstein. 1982 gebaut, wurde sie bis 2006 als Lagerhalle für die industrielle Möbel- und Plüsch- produktion genutzt. Seitdem stand sie leer. Durch ihre Bauart und Größe passte sie nicht ins Bild der Umgebung. Auf die Nachbarschaft und das angrenzende Wohngebiet hatte die ehemalige Lagerhalle ebenfalls eine negative Wirkung. Außerdem stand das Gebäude im Überschwemmungsbereich eines Baches.

Die CR Verwaltungs GmbH & Co. KG riss die Halle ab, zäunte das Gelände ein, begrünte und bepfl anzte es neu. Das Wohngebiet am Bornwiesenteich ist damit erheblich aufgewertet worden und die Anwohner können sich über ein Stück Natur mehr freuen.

Durch den Abriss der Betonfertigteilhalle wurde außerdem ein unter Denkmalschutz stehender, angrenzender ehemaliger Textil- industriebau wieder freigestellt. Er wurde mittlerweile saniert und wird wieder gewerblich genutzt.

Projektträger: CR Verwaltungs GmbH & Co. KG

Projektdauer: Mai 2011 – August 2012

Gesamtausgaben: 156.000 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 85.900 EUR

19 Limbach-Oberfrohna: „Wernersche Fabrik“ weicht für bessere Innenstadtentwicklung

Über 100 Jahre lang wurden Strumpfwaren, Handschuh-, Trikot- und Plüschprodukte in Limbach-Oberfrohna hergestellt. 1990 schlossen sich die Türen der sogenannten „Wernerschen Fabrik“. Die Produktion wurde endgültig eingestellt. Damit ende- te die Geschichte des im Jahr 1884 errichteten Wohn- und Fabrik- gebäudes.

Der Textilbetrieb von Bruno Werner hatte lange Zeit mit seinem weit sichtbaren Schornstein das Stadtbild geprägt. Für das Gebäude am Rand des von Wohnbebauung geprägten Stadtzentrums gab es nach 1990 aber keine Verwendung mehr. Es verwandelte sich in eine Ruine und störte zusehends das innerstädtische Erscheinungsbild.

Mit dem Abbruch wurde eine deutliche Verbesserung des Wohnum- felds erreicht. Die neu entstandene Grünfl äche wertet insgesamt den Innenstadtbereich auf. Von der Attraktivitätssteigerung profi - tieren Touristen, Einwohner und Gewerbetreibende.

Projektträger: Stadt Limbach-Oberfrohna

Projektdauer: Mai 2009 – Dezember 2010

Gesamtausgaben: 170.000 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 119.400 EUR

20 Lößnitz: Grüne Wiese statt Industriebrache

Projektträger: Stadt Lößnitz

Projektdauer: Juli 2009 – August 2010

Gesamtausgaben: 397.200 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 293.400 EUR Sie wurde 1886 als Hülsenfabrik gegründet, 1948 enteignet und anschließend als Volkseigener Betrieb zur Herstellung von Papier- rollen weitergeführt – die ehemalige „Pirol“-Fabrik. Nach wechsel- vollen Jahren endete die Produktion 1993. Seitdem stand das Gebäude leer und verfi el zunehmend.

Die Stadt Lößnitz entschloss sich dazu, die Industriebrache abzu- reißen und das Gelände zu renaturieren. Ziel war es, damit einer nachhaltigen Stadtentwicklung gerecht zu werden. Umweltschäden wurden beseitigt, Wege und Bachmauern instand gesetzt und das Grundstück eingezäunt. Mit der Neugestaltung konnte letztendlich auch einer Zerstörung durch Vandalismus vorgebeugt werden.

Das Gelände wird aktuell als Wiese genutzt. Es hat aber auch Poten- tial für zentrumsnahe Siedlungsstrukturen unter Berücksichtigung der demografi schen Entwicklung. Bei Bedarf könnte es daher als attraktiver Wohnbaustandort ausgewiesen werden.

21 Meerane: Alte Gebäude abgerissen – Bach freigelegt

Projektträger: Stadt Meerane

Projektdauer: Juli 2009 – November 2010

Gesamtausgaben: 740.330 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 555.200 EUR

Auf einer Fläche von gut zwei Hektar hat die Stadt Meerane an der Waldenburger Straße ein Stück Natur zurückerhalten. Die Gebäude der alten IFA Karosseriewerke wurden abgerissen, die Fläche ent- siegelt und der über Jahrzehnte zugebaute Dittrichbach auf einer Länge von 185 Metern wieder freigelegt.

Der Gebäudekomplex war 1888 für eine Färberei und Textilverede- lungsfi rma gebaut und in den folgenden Jahren ständig erweitert worden. 1960 übernahm dann der VEB IFA-Karosserie-Bau Meerane die Industrieanlage, nutzte sie aber hauptsächlich als Lager und später als Kundendienstservice. Wie bei vielen Betrieben schlossen sich auch hier 1991 die Türen und das Grundstück entwickelte sich zum städtebaulichen Problemfall. Ziel der Revitalisierungsmaß- nahme war es, dafür zu sorgen, dass sich die Natur wieder ungestört entwickeln kann. Mit der Renaturierung wurde auch ein Beitrag zum Hochwasserschutz geleistet. Der Dittrichbach hat nun ausreichend Platz, sich bei steigendem Pegel auszubreiten.

22 Oelsnitz / Vogtland: Rodelhang statt verfallener Gardinenfabrik

Der Industriekomplex der „Plauener Gardine GmbH & CO.“ stand seit 1994 leer. Dementsprechend waren die Gebäude verfallen, einsturz- gefährdet und das Grundstück mit Büschen, Bäumen und Unkraut überwuchert. Auch Vandalismus war ein Problem und das gesamte Gelände damit ein großer Schandfl eck in Oelsnitz. Nach langjährigen Bemühungen konnte die Stadt das Grundstück an der Elsterstraße im Jahr 2008 zu einem symbolischen Preis erwerben und so den Grund- stein für die Neuordnung und Umgestaltung des Geländes legen.

Die Industriebrache wurde abgerissen und an gleicher Stelle ein Stadt- und Erlebnispark angelegt. Ein Umweltbüro begleitete die Arbeiten, da auf dem Gelände Asbest gefunden wurde, das fach- gerecht entsorgt werden musste.

Die Stadt ließ Wege anlegen und das Gelände begrünen. Auf dem neu entstandenen Areal können sich nun vor allem Kinder über einen Rodelhang freuen. Außerdem wurde die Uferböschung der Weißen Elster, die am Rand des Grundstücks vorbeiführt, wieder hergestellt.

Oelsnitz sorgt damit für eine sinnvolle und ökologisch wertvolle Nutzung des ehemaligen Industriegeländes.

Projektträger: Stadt Oelsnitz/Vogtland

Projektdauer: April 2009 – Oktober 2011

Gesamtausgaben: 735.200 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 551.400 EUR

„Mit der Schaffung unseres Stadt- und Erlebnisparks an der Stelle der ehe- maligen Industriebrache ‚Plauener Gardine‘ ist ein weiteres Schmuckstück entstanden, das unsere Stadt noch lebens- und liebenswerter macht. Un- sere Bürger, besonders Familien mit Kindern, fühlen sich hier sehr wohl!“

Mario Horn, Oberbürgermeister

23 Olbersdorf: Umweltbelastungen beseitigt

Über 100 Jahre lang prägte das Getreidesilo der „Mauermann Mühle“ das Bild der Gemeinde Olbersdorf. 1993 wurde an diesem Standort Projektträger: die Getreideverarbeitung eingestellt und das Grundstück sich selbst Gemeinde Olbersdorf überlassen. Es verkam immer mehr und störte das Wohnumfeld. Projektdauer: Vorhandene Altlasten führten zusammen mit Vandalismus und Oktober 2009 – November 2010 Buntmetalldiebstahl zu gefährlichen Umweltschäden. Der Boden des Geländes und der angrenzende Bach waren verunreinigt. Gesamtausgaben: 240.700 EUR Die Gemeinde ließ die ehemalige „Mauermann Mühle“ abreißen, das Grundstück begrünen und neu gestalten. Eine vorhandene Stütz- Bewilligte EFRE-Mittel: mauer konnte erneuert werden, so dass auch der Hochwasser- 180.500 EUR schutz des Areals verbessert wurde.

Für die Anwohner wurden Zugänge zum Gelände geschaffen. Damit ist für sie eine wichtige neue Freifl äche entstanden, die zum Erholen und Spazieren einlädt.

24 Pegau: Ruine der alten Schlossfabrik abgerissen

Von 1903 bis 2003 wurden in der Bismarckstraße 24 in Pegau Türschlösser produziert. Nach dem Umzug der Sächsischen Schlossfabrik GmbH, mittlerweile zur Firma FSB gehörend, in Projektträger: einen Neubau nach stand der Industriekomplex leer. Stadt Pegau Durch die 100-jährige Produktion von Schlössern waren die Böden Projektdauer: der Werkhallen mit erheblichen Mengen an Schmierstoffen Juli 2009 – Juni 2010 belastet. In einigen Gebäudeteilen, die in den Jahren 1970 bis 1990 errichtet wurden, war Asbest verbaut. Hinzu kamen vermehrt Gesamtausgaben: Vandalismusschäden. Das Wohnumfeld litt allmählich unter dem 354.800 EUR negativen Einfl uss des Areals.

Bewilligte EFRE-Mittel: Die Stadt Pegau kaufte schließlich das Grundstück vom Insolvenz- 265.400 EUR verwalter zu einem symbolischen Preis. Dadurch war es möglich, die Brachfl äche auch dank der Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung neu zu gestalten. Die alte Schlossfabrik wurde abgerissen, Altlasten wurden entfernt und das Gelände be- grünt. Das Grundstück soll perspektivisch mit Einfamilienhäusern bebaut werden.

25 Pegau: Pfl egeheim profi tiert von Grünfl äche

Projektträger: Stadt Pegau

Projektdauer: Die ehemalige „Bella-Schuhfabrik“ an der Zeitzer Straße 20 wurde November 2010 – Mai 2011 Anfang der 1990er Jahre von der Treuhandgesellschaft abgewickelt. Gesamtausgaben: Eine Privatisierung der Immobilie konnte trotz verschiedener Ent- wicklungsvorschläge nicht umgesetzt werden. Erst mit dem Ver- 178.900 EUR kauf des nördlichen Teilgrundstückes ging es voran. Denn dadurch Bewilligte EFRE-Mittel: konnte ein Teil der alten Fabrikhallen abgerissen werden, um Platz für ein privat betriebenes Pfl egeheim zu schaffen. Der Zustand der 134.200 EUR übrig gebliebenen ehemaligen Schuhfabrik verschlechterte sich aber immer mehr. Dächer und Decken stürzten ein.

Pegau ließ deshalb die Gebäudereste und deren Keller, die mit ihren Fundamenten teilweise bis zu sieben Meter in den Boden ragten, abreißen und begrünte die Fläche. Das brachte für die umgebende Bebauung viel Licht und verbesserte den Gesamteindruck des Areals wesentlich. Zudem wurde die Grundstücksmauer saniert und ein Zaun errichtet.

26 Rabenau: Ort der Begegnung für die Einwohner

Mehrere Jahre lang gefährdete eine Gewerbebrache im Kreuzungs- Projektträger: bereich an der Nordstraße den Verkehr. Das Haus, das als Bäckerei, Stadt Rabenau Wohnraum, Uhrmachergeschäft und zuletzt als Gaststätte diente, stand seit 1999 leer. Nach einem Dachstuhlbrand im Jahr 2003 Projektdauer: drohte das Gebäude einzustürzen. August 2009 – November 2009 Der Eigentümer kümmerte sich nicht um das Objekt und reagier- Gesamtausgaben: te nicht auf Anweisungen des zuständigen Bauordnungsamtes. Der 61.800 EUR Zustand verschlechterte sich so sehr, dass der öffentliche Verkehrs- raum gesichert werden musste – der Fußweg und die Fahrbahn am Bewilligte EFRE-Mittel: Haus wurden gesperrt. 45.600 EUR Die Stadt handelte und erwarb das Grundstück im Zuge einer Zwangsversteigerung. Das Gebäude wurde abgerissen und die gesamte Fläche neu gestaltet. Wege wurden angelegt, Rasen aus- gesät und Bänke aufgestellt. Es ist damit eine Begegnungsstätte für die Einwohner von Rabenau entstanden, die sich harmonisch in das Stadtbild integriert und es wesentlich aufwertet. Auch Gewerbe- treibende in der Nähe profi tieren vom Abriss des Hauses. Das neue Umfeld zieht jetzt eher Kunden an.

27 Raschau-Markersbach: Abriss einer Fabrik an zwei Standorten

Kronenkorkenfabrik Langenberg

Projektträger: Gemeinde Raschau-Markersbach

Projektdauer: Mai 2009 – September 2009

Gesamtausgaben: 119.100 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 87.700 EUR

Gleich an zwei Stellen der Gemeinde Raschau-Markersbach sind Schandfl ecke beseitigt worden. Die Gebäude der alten Kronen- korkenfabrik in den Ortsteilen Raschau und Langenberg mussten weichen. Hier wurden bis 1995 Flaschenverschlüsse hergestellt. Danach standen die Hallen leer und wurden baufällig. Außerdem waren sie mit Schadstoffen belastet und gefährdeten die Anwohner und den Straßenverkehr. Auch Vandalen trieben ihr Unwesen.

Die Gemeinde entschied sich zu handeln, denn die Gebäude in Lan- genberg und der Komplex in Raschau hatten mitten im Ort eine ne- gative Wirkung. Kronenkorkenfabrik Raschau Beide Industriebrachen wurden revitalisiert, die Gebäude zunächst Projektträger: abgerissen. In Langenberg wurde eine Böschung gesichert, die Flä- che bepfl anzt und begrünt sowie der Fußweg ergänzt. Den Anwoh- Gemeinde Raschau-Markersbach nern wurde dadurch ein sicherer Zugang zur Wohnsiedlung ermög- Projektdauer: licht. Mai 2009 – Oktober 2010 In Raschau wurden durch eine Verbreiterung des Bachbettes und Gesamtausgaben: Errichtung einer Böschung an diesem Abschnitt der „Großen Mitt- weida“ Hochwasserausdehnungsfl ächen und eine parkähnliche An- 724.200 EUR lage geschaffen. Bewilligte EFRE-Mittel: 543.200 EUR

28 Wurzen: Neue Arbeitsplätze auf altem Betriebsgelände

Der Hauptteil des Geländes des „Alten Motorenwerks“ an der Lüptitzer Straße in Wurzen lag seit 1990 brach. Einst befanden sich hier unter anderem der Motorenprüfstand und die Werkstätten. Nach der Wende waren die Flächen des ehemaligen Stammwerks des VEB Motorenwerke Wurzen aufgeteilt und privatisiert worden, sie blieben jedoch ungenutzt. Damit verfi elen auch die Gebäude.

Ein benachbartes Unternehmen wollte seinen Standort an der Lüptitzer Straße erweitern und zeigte Interesse am Gelände. Die Grundstücke waren aber hoch verschuldet und die Eigentümer weder willens noch in der Lage, die Flächen zu revitalisieren. Somit erwarb zunächst die Stadt Wurzen die brachliegenden Flä- chen, ließ die Gebäude abreißen und den Boden von Öl und anderen Schadstoffen befreien. Anschließend konnte das Grundstück an die GEA Air Treatment Production GmbH weiterverkauft werden. Das Unternehmen erweiterte an diesem Standort seine Produktions- anlagen für Zentrallüftungsgeräte und konnte so 170 neue Arbeitsplätze schaffen.

Projektträger: Stadt Wurzen

Projektdauer: Juli 2010 –Mai 2011

Gesamtausgaben: 676.600 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 464.400 EUR

29 Wurzen: Neue Ortseinfahrt verschönert

Projektträger: Stadt Wurzen

Projektdauer: März 2012 – Oktober 2012

Gesamtausgaben: 176.500 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 132.400 EUR

Über 100 Jahre lang wurden in Wurzen Teppiche gefertigt. Die „Wurzener Teppichfabrik“ war in dieser Zeit ein großer Arbeit- geber für die Region und damit ein Wirtschaftsmotor der Stadt. Mit seinen charakteristischen Sheddachhallen prägte der Betrieb das Stadtbild von Wurzen. 1996 wurde die Produktion eingestellt. Das Gelände verkam zunehmend zu einem vermüllten Trümmerfeld. Die Gebäude verfi elen, und zahlreiche Altlasten hatten sich auf dem Grundstück angesammelt.

Während sich die ehemalige Produktionsstätte mehr und mehr in einen wahren Schandfl eck verwandelte, wurde mit der Staatsstraße 19 für Wurzen eine neue Ortseinfahrt geschaffen, die direkt durch das ehemalige Betriebsgelände der alten Teppichfabrik führt. Der Anblick war unzumutbar. Deshalb unterstützte die Stadt die Beräu- mung und die Wiederbelebung des Grundstückes. Nun gibt es nicht nur einen schöner gestalteten Ortseingang, sondern es wurde auch eine Fläche geschaffen, auf der sich, verkehrsgünstig gelegen, neue Betriebe ansiedeln können.

30 Zittau: Bürogebäude weicht schönem Blick ins Gebirge

Projektträger: Stadt Zittau

Projektdauer: Mai 2009 – Dezember 2010

Gesamtausgaben: 151.200 EUR

Bewilligte EFRE-Mittel: 136.000 EUR

An der Ziegelstraße 3 in Zittau können Passanten wieder den freien Blick ins Gebirge genießen. Seit 1970 stand an dieser Stelle ein sechsgeschossiges Bürohaus. Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Roburwerke Zittau war mit dem Wegfall der Fahrzeugproduk- tion in der Stadt überfl üssig geworden. Seit 1992 stand es leer und war dem Verfall überlassen. Auch Randalierer hinterließen ihre Spuren am Gebäude.

2009/2010 ließ die Stadt das Haus abreißen und das Gelände entsiegeln. Die neue Freifl äche wurde begrünt. Damit ist jetzt die ursprüngliche Blickbeziehung zwischen der Stadt und dem umliegenden Gebirgsraum wieder hergestellt.

31 Großröhrsdorf: Ein Knall beendet die lange Geschichte der Tischfabrikation

Projektträger: Stadt Großröhrsdorf

Projektdauer: Juli 2009 – Juli 2010

Zuschussfähige Gesamtausgaben: 1 Mio. EUR

GRW-Zuschuss: 706.300 EUR

davon EFRE-Mittel: 529.800 EUR

Es handelt sich um ein Projekt aus dem Förderprogramm „Wirtschaftsnahe Infra- struktur“ (GRW-Infra) des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit Am 30. Oktober 2009 gab es in Großröhrsdorf einen lauten Knall: und Verkehr, das aus EU-Mitteln ergänzt Der Schornstein der ehemaligen Tischfabrik wurde gesprengt. Das wird. gesamte alte Fabrikgebäude wurde abgerissen, nachdem es seit 1995 leer stand und zusehends verfi el.

1903 zog die „Dresdner Tischfabrik Hermann Menzel“ nach Groß- röhrsdorf. 1938 verließen ca. 60 000 Tische die Firma, die zur größten Tischfabrik Deutschlands avancierte. Da die Fabrik im 2. Weltkrieg für die Rüstung tätig war, erfolgte 1945 die Enteig- nung. Ab 1949 begann, nun als VEB, erneut die Tischherstellung. 1990 erfolgte die Gründung der „Sächsischen Tisch-GmbH“ unter treuhändischer Verwaltung. Die spätere Privatisierung führte 1995 zur Schließung des Werkes. Bürgermeisterin Kerstin Ternes bedau- erte den Abriss und damit den Verlust eines Teils der Geschichte von Großröhrsdorf. „Jedoch war diese Lösung unumgänglich – und sie eröffnete neue Nutzungsmöglichkeiten“ so die Bürgermeisterin. Ein Investor fand sich bereits: Die allebacker-Schulte GmbH, die in Großröhrsdorf schon seit 15 Jahren Brief- und Schaukästen produziert, baute auf einem Teil der frei gewordenen Fläche eine neue Halle. Auch weitere Investitionen sind geplant.

Abriss und Erschließungsmaßnahmen zur Vorbereitung einer neuen Nutzung des 1,7 Hektar großen Geländes wurden aus der Gemein- schaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk- tur (GRW-Infra) und EU-Mitteln gefördert.

32 Impressum

Herausgeber: Sächsisches Staatsministerium des Innern (SMI) Ref. 54 | Städtebau- und EU-Förderung

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) Verwaltungsbehörde EFRE

Wilhelm-Buck-Str. 2 01097 Dresden

Redaktion: Zedel – Journalismus & PR Seite 32: Andrea Decker (SMWA)

Abbildungen: Titel und S. 4: Auerbach/Erzgebirge; S. 2: Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung; S. 3: SMI; S. 5: Bernsbach; S. 6: Bernsdorf; S. 7: Bertsdorf-Hörnitz; S. 8: Burgstädt; S. 9: Burkhardtsdorf; S. 10: Chemnitz; S. 11: Ebersbach-Neugersdorf; S. 12: Elsterberg; S. 13: Gneisenaustadt Schildau; S. 14: Gornsdorf; S. 15: Großrückerswalde; S. 16: Großschönau; S. 17: Hohenstein-Ernstthal; S. 18: Leipzig; S. 19: Lichtenstein; S. 20: Limbach-Oberfrohna; S. 21 und Rückseite: Lößnitz; S. 22: Meerane; S. 23: Oelsnitz/Vogtland; S. 24: Olbersdorf; S. 25 und S. 26: Pegau; S. 27: Rabenau; S. 28: Raschau-Markersbach; S. 29 und S. 30: Wurzen; S. 31: Zittau: S. 32: Großröhrsdorf

Layout: FLASKAMP UMMEN AG, Berlin

Druck: Förster & Borries GmbH, Zwickau

Stand: Oktober 2013

Bestellung: Zentraler Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung Bestell-Hotline: 0351 21036-71 und -72 www.publikationen.sachsen.de www.strukturfonds.sachsen.de