Nummer 36 13. November 2003 www.cd U .de r^ Fakten und Argumente

CDU, CSU UND FDP INHALT

Gemeinsame Marschroute ANGELEGENHEIT HOHMANN Brief von im Vermittlun gsausschuss SEITE 4

LAURENZ MEYER: FDP von der Bundesregie- "Wir haben ein gemein- Rot-Grün löst keine rung massive Änderungen sames Interesse daran, Probleme an ihrem Steuerreform- und dass es Deutschland wie- SEITE 7 der besser geht", so Angela Arbeitsmarktkonzept ver- Merkel. langt. Angela Merkel , Ed- Aus DEN LäNDERN: Vor der Aufnahme der mund Stoiber und Guido Themenkongress Gespräche im Vermittlungs- Westerwelle signalisierten in Berlin ausschuss haben die Vorsit- nach einem Treffen in Berlin SEITE 12 zenden von CDU, CSU und Fortsetzung Seite 2 HEUTE AKTUELL 'CDU, CSU UND FDP

• Angela Merkel trifft Ja- Fortsetzung von Seite 1 lem die Forderung, dass Ar- vier Solana (Seite 3) • Kompromissbereitschaft. beitslose Arbeiten auch un- Flugblatt der Woche zur Die Bundesregierung müsse ter Tarif annehmen müssten, Ausbildungsplatzabga- dazu aber auf die zentralen sei eine wichtige Vorausset- be (Seite 8) • Laschet Forderungen der Opposi- zung für einen Kompromiss. und Russlands Außen- tionsfraktionen eingehen. Merkel, Stoiber und Wes- mister Iwanov diskutie- "Die Bundesregierung muss terwelle bekräftigten, dass ren Drogenbekämpfung sich in vielen Fällen bewe- es keine Koalition in der Op- (Seite 9) • Fachtagung gen. Die Reformen müssen position gebe. Wie es hieß, politische Kommunika- sehr stark die Handschrift machte Westerwelle bei den tion der Konrad-Aden- der Parteien tragen, die die internen Beratungen aller- auer-Stiftung: Wahl- Mehrheit im Bundesrat ha- dings klar, dass für die FDP kampf in den USA nicht ben", sagte die Vorsitzende bei einem Kollaps der rot- vollständig übertragbar der CDU Deutschlands und grünen Koalition derzeit nur (Seite 10) • Kongress Vorsitzende der CDU/CSU- eine Zusammenarbeit mit der CDU/ CSU-Bundes- Bundestagsfraktion, Angela der Union denkbar sei. Wei- tagsfraktion: „Histori- Merkel. Die drei Parteien tere Oppositionstreffen wur- sches Erbe bewahren" vereinbarten bei ihrem er- den nicht vereinbart. (Seite 11) • Senioren- sten Treffen dieser Art seit Union verleiht Verdienst- Beginn der Legislaturperi- medaillen (Seite 13) • ode für das Vermittlungs- Die Kernpunkte Kurz&Bündig (Seite 14) verfahren zwischen Bun- des Beschlusses im • Meister/Müller: Mehr destag und Bundesrat ein Überblick: Wettbewerb und Trans- Zehn-Punkte-Papier. parenz für Rating-Agen- Darin wird ein Vorziehen turen (Seite 15) • Eich- • Steuerreform: CDU, horn/Oßwald: Väter der Steuerreform mit einer CSU und FDP sind bereit, nicht weiter benachteili- „durchgreifenden Moderni- das Vorziehen der Steuerre- gen (Seite 16) • Reiche: sierung des Arbeitsmarktes" form mitzutragen. Verlangt Ausbildungsabgabe verknüpft. Dazu gehören wird dafür eine „tragfähige schwerer Fehler (Seite gesetzliche Öffnungsklau- Finanzierung". 16) • Heiderich: Nano- seln für betriebliche Bünd- • Arbeitsmarkt: Die drei technologie möglichst nisse für Arbeit, die Flexibi- Parteien verlangen für eine schnell anwenden (Sei- lisierung des Kündigungs- Zustimmung zum Vorzie- te 17) • Vaatz/Luther: schutzes und eine Locke- hen der Steuerreform eine Solidarpakt II wird aus- rung der Zumutbarkeitsre- „durchgreifende Moderni- gehölt (Seite 17) geln für Arbeitslose. Vor al- sierung des Arbeitsmark-

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2 UID 36/2003 CDU, CSU UND FDP tes". Gefordert werden eine geld II bei der Bundesanstalt bildungsplatzabgabe lehnt Beendigung der „herkömm- für Arbeit wird abgelehnt. die Opposition ab. Sie wä- "chen staatlichen Bewirt- • Kommunen: CDU, CSU re faktisch eine Steuerer- schaftung des zweiten Ar- und FDP fordern eine Ab- höhung, schaffe neue Büro- beitsmarktes" und eine Ver- senkung der Gewerbesteu- kratie und gefährde das schärfung der Zumutbar- erumlage auf 20 Prozent, duale Ausbildungssystem. keitsregeln zur Aufnahme eine höhere Beteiligung der • Neuwahlen: „Derschnel- von Arbeit. „Grundsätzlich Kommunen an der Mehr- le Rücktritt der Bundesre- muss jede legale Arbeit zu- wertsteuer und eine Entla- gierung und Neuwahlen mutbar sein", heißt es in dem stung der Gemeinden von wären das Beste für das papier. Wesentliche Ele- Ausgaben bei der Sozial- Land", heißt es weiter in der mente einer Arbeitsmarktre- hilfe, der Grundsicherung Erklärung. Bis dahin wollen form sollen Öffnungsklau- und beim Kinder- und Ju- Union und FDP ihre Auf- seln für betriebliche Bünd- gendhilferecht. Eine Einbe- gabe als kritische und kon- nisse für Arbeit und Ausbil- ziehung von Freiberuflern in struktive Opposition wahr- dung sowie die Flexibili- die Gewerbesteuer und ihre nehmen. Eine Koalition in sierung des Kündigungs- Ausweitung auf substanz- der Opposition wollen Un- schutzes sein. Die Konzen- besteuernde Elemente wird ion und FDP nicht bilden, tration der Zuständigkeit für zurückgewiesen. wie alle drei Parteichefs be- das künftige Arbeitslosen- • Ausbildung: Eine Aus- tonten.

ANGELA MERKEL TRIFFT JAVIER SOLANA

Die CDU-Partei- und gie, die er bereits Fraktionsvorsitzende An- dem EU-Gipfel in gela Merkel ist in der ver- Thessaloniki prä- gangenen Woche mit dem sentiert hatte. Hohen Beauftragten der Ende des Jahres Europäischen Union für sol Idas Solana-Pa- die gemeinsame Außen- pier in Rom von und Sicherheitspolitik, den Mitgliedsstaa- Javier Solana, zusam- ten verabschiedet mengetroffen. werden. Darin Solana war zum Arbeits- werden Terroris- Europäischen Sicherheits- besuch nach Berlin gekom- mus, die Verbreitung von und Verteidigungspolitik men und hat dort auch an Sit- Massenvernichtungswaf- und die von ihm maßgeblich Zungen der Bundestagsaus- fen und die organisierte Kri- entwickelte neue europäi- schüsse für Auswärtiges und minalität als Hauptbedro- sche Sicherheitsdoktrin. Europa teilgenommen. hungen der internationalen Außerdem erörterten An- Dabei erläuterte der Sicherheit gewertet. gela Merkel und Javier So- Außenbeauftragte sein Die CDU-Vorsitzende lana die aktuelle Entwick- Konzept für eine neue eu- dankte Solana für sein En- lung im Iran, im Irak und im roPäische Sicherheitsstrate- gagement im Bereich der Nahen Osten.

UID 36/2003-3 'ANGELEGENHEIT HOHMANN

BRIEF DER PARTEIVORSITZENDEN Liebe Freunde, aus vielen Zuschriften, ten Sachlage bin ich zu der Telefonaten und Gesprä- Überzeugung gelangt, dass chen weiß ich, dass die Dis- der Schaden deutlich größer kussion der vergangenen geworden wäre, wenn wir es Tage um die Rede des hes- bei den am 3. November be- sischen CDU-Bundestags- schlossenen Maßnahmen be- abgeordneten Martin lassen würden. Ich möchte Hohmann und alle damit Ihnen gerne in der Sache die verbundenen Folgen uns Gründe schildern, die mich alle sehr beschäftigt und zu dieser Überzeugung ge- bewegt. Das ist auch nicht führt haben: verwunderlich, denn es steht außer Zweifel, dass die Anträge auf Partei- Christliches und Fraktionsausschluss Verständnis ist geistiges gegen Fundament von außerordentlich schwerwiegender Bedeu- lich geboten gewesen, alles Das christliche Verständ- tung sind. nur Denkbare zu versuchen, nis vom Menschen ist unser Deshalb haben manche, um Einsicht des Betroffenen geistiges Fundament und der die heute sagen oder schrei- zu erreichen und damit Inte- historische Ausgangspunkt ben, die Entscheidungen gration zu ermöglichen. unserer Partei. Zu ihr gehö- seien sehr spät oder gar zu ren wertkonservative Ge- spät gefallen, überhaupt danken ebenso wie christ- keine Vorstellung davon, Größeren Schaden lich-soziale und liberale was eine Partei und eine vermeiden Überzeugungen. An dieser Fraktionsgemeinschaft aus- Tradition halten wir fest, und macht. Es geht eben nicht Erst nachdem in den Ge- in dieser Tradition wares im- darum, einen Beamten in sprächen mit Herrn Hoh- mer eine Stärke der Union, den einstweiligen Ruhe- mann erkennbar wurde, dass gerade auch wertkonservati- stand zu versetzen, sondern er dazu nicht bereit ist, galt es ven Ideen in unserer Partei es geht um die Entschei- abzuwägen, ob ein Schaden, eine politische Heimat zu ge- dung, ob ein frei gewählter der durch das Verhalten eines ben. Das hat zum Beispiel Abgeordneter und Mitglied Einzelnen für die Christlich unseren Glauben an die unserer politischen Familie Demokratische Union und Deutsche Einheit begründet, nicht mehr zu uns gehören die gemeinsame Fraktion als andere ihn längst aufge- kann. Vor diesem Hinter- von CDU und CSU entsteht, geben hatten. Das leitet uns, grund ist es nicht nur poli- weitere Maßnahmen erfor- wenn wir mit unserem 199" tisch, sondern auch mensch- dert. Angesichts der gesam- verabschiedeten Familien-

4 -i un mnsvn ANGELEGENHEIT HOHMANN

Programm auf der einen Religionen bekennen kann. wusstsein unserer Verant- Seite ausdrücklich nieman- Wenn wir uns auf solche wortung vor unserer Ge- dem vorschreiben, wie er zu Gedankengänge einlassen, schichte für Gegenwart und leben hat, wir aber mit der begeben wir uns auf eine Zukunft gestalten. gleichen Überzeugung sa- gefährliche und abschüssige gen, dass für uns der Schutz Bahn. von Ehe und Familie nicht Verantwortung beliebig ist, sondern Leitbild Selbstbewusstes vor unserer unserer Familienpolitik ist Deutschland Geschichte und bleibt. Das ist auch Aus- gangspunkt unseres Stre- In einer Zeit, in der die- Das aber lässt uns nicht, °ens nach europäischer Eini- ses Land durch eine rot-grü- wie manche glauben, ge- gung, bei dem gleichzeitig ne Bundesregierung sozial- duckt oder gesenkten Haup- das Bekenntnis zur eigenen und wirtschaftspolitisch tes als Deutsche leben. Ganz Heimat und Nation nicht nur zum Schlusslicht in Europa im Gegenteil: Unser Politik- nicht aufgegeben, sondern geworden und gelähmt ist, in verständnis im Bewusstsein ausdrücklich bejaht und ge- der dieser Regierung in der unserer Verantwortung vor sollt wird. Innen- und nicht zuletzt unserer Geschichte für Ge- auch der Außenpolitik jeg- genwart und Zukunft mün- licher Kompass fehlt, wird dete 1989/1990 in die glück- Ziele und Grundsätze die Union mehr denn je lichsten Momente unseres überschritten gebraucht - mit klarer Pro- Volkes, als Mauer und grammatik und klaren Stacheldraht fielen und wir Liebe Freunde, ich will, Grundsätzen. Ich sage mit in Frieden und Freiheit die dass wir auch in Zukunft bei großem Ernst: Eine Union Einheit Deutschlands voll- wichtigen Entscheidungen mit klarer Programmatik enden konnten. Und dieses unbefangen und offenen und klaren Grundsätzen hat Politikverständnis begrün- Herzens gerade auch für es nicht verdient, sich eine det auch heute unser Stre- unsere konservativen Ziele Diskussion um die Frage ei- ben, das ganze Gewicht eintreten können. Genau die- nes „Tätervolkes" aufdrän- unseres wiedervereinigten ser Unbefangenheit und gen zu lassen. Diese Frage Landes selbstbewusst mit Freiheit wären wir aber be- ist nach den singulären Ver- allen Rechten und Pflichten raubt, wenn wir es jetzt zu- brechen des Holocaust seit nach innen und nach außen ließen, dass durch gedank- den ersten Tagen unseres zur Entfaltung kommen zu liche Konstruktionen wie Landes mit den Worten von lassen. denen von Herrn Hohmann Theodor Heuss „Es gibt die Grenze unserer Ziele keine Kollektivschuld" be- und Grundsätze überschrit- antwortet. Denn Schuld ist Eindeutige ten wird. Diese Grenze ist immer individuell. Und Grenzlinien ziehen erreicht, wenn man sich zu diese Frage ist seit den ersten Deutschland nur durch Ne- Tagen unseres Landes darü- In jeder Phase der Ge- gativvergleiche mit anderen ber hinaus damit beantwor- schichte von CDU und CSU Menschen, Gruppen und tet, dass wir Politik im Be- haben wir eine klare und

UID 36/2003 • 5 'ANGELEGENHEIT HOHMAN N eindeutige Grenzlinie zu all sind, eine politische Heimat denen gezogen, die unsere bieten und zugleich deut- Unvereinbarkeit mit Ideale missbrauchen wol- lich machen, dass es für eine Grundüberzeugungen len. Es war die Union, die unverkrampfte, emotionale der Union durch eindeutige Abgren- Bindung an das eigene Land zung dafür gesorgt hat, dass nicht der Negativverglei- In diesem Land und in NPD und Republikaner in che mit Menschen welcher dieser Union von CDU und Deutschland nicht groß ge- Religion und Herkunft auch CSU kann jeder seine Mei- worden sind. Deshalb wer- immer bedarf. nung frei und frank vertre- den wir gemeinsam diejeni- ten. Alles andere wäre ab- gen unserer Gegner in die surd. Darum geht es in die- Schranken weisen, die die Aus Verantwortung ser Frage aber auch gar Union jetzt auch aus durch- für die CDU nicht. Es geht vielmehr sichtigen Gründen politisch darum, ob eine tiefgehende und moralisch unter Gene- Hätte Martin Hohmann und nicht korrigierbare in- ralverdacht stellen wollen. die Unvereinbarkeit seiner haltliche Unvereinbarkeit Und wir werden nicht zu- in der Rede am 3. Oktober mit den Grundüberzeugun- lassen, dass ein Bundes- 2003 und in Interviews gen der Union erkennbar tagskollege wie Axel Fi- geäußerten Gedanken mit geworden ist oder nicht. scher nur deshalb in die den Grundsätzen der CDU Wird sie erkennbar, muss rechtsradikale Ecke gestellt erkannt, dann hätte ihm zum Wohle der Union ge- werden soll, weil er im Zu- nach eineinhalb Wochen handelt werden, denn stets - sammenhang mit der Zu- Diskussion und persönli- früher wie heute - muss, so wanderungsdebatte auf die chen Gesprächen eine für schmerzvoll das im Einzel- Gefahr von Parallelge- die Union unverzichtbare fall auch sein mag, das Wohl sellschaften in deutschen glaubwürdige inhaltliche der Union Vorrang vor den Großstädten hingewiesen Distanzierung auch mög- Interessen eines Einzelnen hat. lich sein müssen. Weil ihm haben. das offensichtlich nicht Vor diesem Hintergrund möglich ist, waren aus Ver- bin ich davon überzeugt, Emotionale Bindung antwortung für die Union dass es zu den jetzt eingelei- an Deutschland und für die Aufgabe, die teten Maßnahmen keine ver- die Union für das Wohl- antwortbare Alternative ge- Liebe Freunde, nur wer ergehen unseres Landes geben hat. eine klare Trennlinie zu ex- wahrzunehmen hat, die am tremen Positionen zieht, der 3. November zunächst be- kann, ohne falschen Ver- schlossenen Maßnahmen Mit freundlichen Grüßen dächtigungen ausgesetzt zu nicht mehr ausreichend. Dr. Angela Merkel sein, sich zu Patriotismus Deshalb wurden die gefas- und Vaterland bekennen; sten Beschlüsse, ein Aus- der kann den vielen Unter- schlussverfahren aus Frak- stützern und Anhängern, tion und Partei einzuleiten, denen diese Werte wichtig unumgänglich.

6 -UID 36/2003 JAHRESGUTACHTENn

LAURENZ MEYER: Rot-Grün löst keine Probleme, Rot-Grün ist das Problem

Das Jahresgutachten der Wie sehr die SPD noch fünf Wirtschaftsweisen alten sozialistischen Denk- •wacht es noch einmal ganz mustern verhaftet ist, zeigt deutlich: Rot-Grün steht sich in ihrer Entscheidung dem Aufschwung in für die Einführung einer Deutschland im Weg. In Ausbildungsabgabe. Da- diesem Jahr stagniert die durch werden keine neuen deutsche Wirtschaft zum Lehrstellen geschaffen, son- dritten Mal in Folge, für dern im Gegenteil weitere 2004 rechnen die Forscher abgebaut. Es ist unverant- allenfalls mit einer leich- nach fünf Jahren Schröder wortlich, die Wirtschaft in ten konjunkturellen Er- total verunsichert sind. Rot- dieser Situation mit weite- holung, die allein auf den Grün löst keine Probleme, ren Abgaben zu belasten. weltweiten Aufschwung Rot-Grün ist das Problem. Wir werden diese Ausbil- zurückzuführen wäre. Er- dungsabgabe mit aller Kraft neut wird Deutschland in bekämpfen. diesem und im kommen- Kanzler ohne Rückhalt den Jahr die europäische STEUERKONZEPT Defizitgrenze verletzen. Am Heer der Arbeitslo- Zum neuen Steuerkon- Insbesondere dem Fi- sen wird die konjunkturelle zept hat die CDU im In- nanzminister stellen die Erholung nach Einschät- ternet eine Reihe von Wirtschaftsweisen ein ver- zung der Wirtschaftsweisen Materialien eingestellt, nichtendes Zeugnis aus. Die ohnehin spurlos vorüber- die das Konzept erläu- deutsche Steuerpolitik habe gehen. Statt halbherziger tern und mit Beispielen auf Grund ihrer Sprunghaf- Rcförmchen wären eine veranschaulichen. ten erheblich an Glaub- radikale Reform des Ar- Unter www.cdu.de würdigkeit eingebüßt, be- beitsmarktes und eine wei- befindet sich: • der Steu- mängeln die Sachverständi- tere Lockerung des Kündi- errechner, • das Berech- gen. Das „steuerpolitische gungsschutzes notwendig, nungsmodell, • eine Li- Chaos" sei „Gift" für einen um endlich wieder neue Ar- ste der häufigsten Fragen r°busten Aufschwung aus beitsplätze zu schaffen. mit Antworten, • die e'gener Kraft. Mit anderen Doch dazu hat Schröder we- Steuerbelastung im Ver- Porten: Eichel hat mit sei- der die Kraft noch den Rück- gleich zu heute • sowie ner Chaospolitik den Auf- halt in seiner eigenen Partei. der Beschluss des Bun- schwung abgewürgt. Das ei- So wird Deutschland immer desvorstands. gentliche Problem in diesem tiefer in die rot-grüne Sack- Land ist, dass die Menschen gasse rutschen.

UID 36/2003-7 1 FLU G B LATT DER WOC H E

Ausbildungsplatzabgabe

Rot-Grün: Strafsteuer für Betriebe

Fast 40.000 junge Menschen in Deutschland suchen immer noch einen Ausbildungsplatz. Über 40.000 Unternehmen werden dieses Jahr Pleite gehen. Beides ist eine Katastrophe. Für beides tragen Schröder und seine Regierung die politische Verantwortung.

Was fällt Rot-Grün dazu ein? Eine neue Strafsteuer für Betriebe in Höhe von 9 Milliarden Euro!

Die Folge: Noch mehr Pleiten und Bürokratie - noch weniger Ausbildungs- und Arbeitsplätze

Die rot-grüne Zwangsabgabe ist ungerecht: Viele Mittelständler, die jahrelang ausgebildet ha- ben und ihren Betrieb jetzt mühsam über Wasser halten, werden abgestraft. Unternehmen, die sich das leisten können, werden sich dagegen von ihrer Ausbildungspflicht freikaufen. Da- mit ruiniert Rot-Grün die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe und die Verantwortung der Wirt- schaft für die Ausbildung. Das einzige, was dabei wächst ist die Bürokratie, die Betriebe über- wachen soll. So schafft man Planstellen, aber keine Lehrstellen.

Blamage für Wirtschaftsminister Clement

Klarheit bringt die rot-grüne Strafsteuer nur in einem Punkt: Wirtschaftsminister Clement, der gegen die Pläne ist, hat viel zu reden, aber nichts zu sagen.

CDU: Verantwortung statt Ideologie

Die CDU lehnt die rot-grüne Zwangsabgabe entschieden ab. Wir wollen:

• Eine Gemeinschaftsanstrengung von Wirtschaft und Politik, um bis Ende des Jahres die Lehrstellenlücke zu schließen. Dabei sind vor allem die Betriebe gefragt, die noch Spiel- räume für Ausbildung auch über den eigenen Bedarf hinaus haben.

• Eine grundlegende Reform des Systems der beruflichen Bildung und wirksame Reformen, vor allem auf dem Arbeitsmarkt.

Nur wer die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe stärkt, kann die Ausbildungskrise in Deutschland überwinden.

Besser für die Menschen. CDU

V.i.S.d.P.: CDU-Bundesgeschaftsstelle Klingelhöferstraße 8 10785 Berlin www.cdu.de • E-Mail: [email protected]

;UID 36/2003 AUSSENPOLITIK

UN-JAHRESBERICHT Laschet und Iwanov diskutieren Drogenbekämpfung

Der Berichterstatter des Europäischen Parlaments für die Beziehungen der Europäischen Union zu den Vereinten Nationen, CDU- Europaabgeordneter Ar- min Laschet, hat auf Einla- dung des russischen Au- ßenministers Igor Iwanov gemeinsam mit dem UN- Untergeneralsekretär und Leiter der UN-Behörde für Drogen- und Kriminali- tätsbekämpfung, Antonio Mario Costa, den aktuellen UN-Jahresbericht 2003 *ur Drogensituation in Af- droht zum größeren Problem der politischen Ebene. „Es ghanistan vorgestellt. für das Land zu werden als der darf in Afghanistan nicht zu »Der Drogenanbau in Afgha- Terrorismus. In immer mehr den kolumbianischen Ver- nistan explodiert und Europa Regionen wird Opium ange- hältnissen kommen. Langfri- n'rnmt diese Gefahr nicht baut - zur Zeit in 28 von 32 stig muss mit Hilfe der Eu- wahr", beklagte der CDU- Provinzen. In Kundus, wo die ropäer und der internationa- Europaabgeordnete in Mo- deutschen Soldaten statio- len Gemeinschaft erreicht skau. Im Jahr 2003 habe die niertsind,istderOpiumanbau werden, den bäuerlichen Fa- Europäische Union die Arbeit in diesem Jahr am drama- milien einen Anreiz zu geben, der UN-Behörde mit ledig- tischsten gestiegen - um andere Produkte anzubauen uch 31.000 Euro unterstützt. 100%. „Dies bringt die deut- als Opium, die ihnen eben- »Dies ist nicht nur eine unan- schen Soldaten in eine falls eine Lebensgrundlage gemessene finanzielle Hilfe, schwierige Situation", sagte garantieren",erklärte Laschet sondern auch ein falsches po- Laschet. Angesichts dieser bei der Pressekonferenz in litisches Signal!", betonte La- alarmierenden Lage hat La- Moskau. Solange die interna- schet. Der Drogenanbau und - schet die Europäer dazu auf- tionale Gemeinschaft keine handel beträgt in diesem Jahr gefordert, dieses Problem klare Strategie zur Drogenbe- 2,3 Milliarden Euro und ent- ernst zu nehmen und konkrete kämpfung habe, drohe auch spricht damit in etwa dem Maßnahmen zur Drogen- dem Bundeswehreinsatz in Umfang der internationalen bekämpfung zu ergreifen, so- Kundus das Scheitern, so La- Hilfe für Afghanistan. Dies wohl finanziell als auch auf schet abschließend.

U1D 36/2003 • 9 KONRAD-ADENAUER-STIFTUNG

FACHTAGUNG POLITISCHE KOMMUNIKATION Wahlkampf in den USA nicht 1:1 übertragbar

„Politische Kommunika- bedienen. Die Verbindung • Fernsehduelle der Spit- tion in der globalen Welt - von „high tech" und „high zenkandidaten gehören im- Know-how-Transfer als touch" wird zwar immer mer mehr zum Standard. Einbahnstraße" war das mehr zum Standard. Trotz- • Auch Parlamentswahl- Thema der zweitägigen dem schwanken viele Wahl- kämpfe unterliegen immer Fachtagung, die die Kon- kampagnen zwischen dem mehr der Personalisierung, rad-Adenauer-Stiftung ge- traditionellen Mobilisie- die aus Präsidentschafts- meinsam mit dem Institut rungswahlkampf, und dem wahlkämpfen längst be- für Publizistik der Johan- modernen medien- und ei- kannt sind. Es komme gera- nes Gutenberg-Universität nem marketingorientierten dezu zu einer „Präsidentiali- Mainz und dem ZDF Wahlkampf. Professor Fritz sierung westeuropäischer durchführte. Experten aus Plasser wandte sich in die- Wahlkämpfe". Politik, Politik- und Me- sem Zusammenhang gegen • Externe Berater sind als dienberatung, Agenturen, die „Amerikanisierungsthe- Spezialisten von zuneh- Medien und der Wissen- se", nach der die Vereinigten mender Wichtigkeit. Diese schaft diskutierten die ak- Staaten das allgemeine Vor- erschließen sich weltwei- tuellen Veränderungen po- bild für moderne Wahlkam- te Geschäftsfelder. Gleich- litischer Kommunikation pagnen abgeben. Zwar gebe zeitig professionalisieren im internationalen Ver- es eine wechselseitige Ori- sich die Stabsmitarbeiter gleich. entierung sowie die selek- innerhalb der Parteizentra- Fazit: Nationale Rah- tive Übernahme von Instru- len. menbedingungen wie die je- menten, gleichwohl bräch- • Mit gewissen Zeitverzö- weilige politische Kultur, ten länderspezifische Fakto- gerungen passt sich die poli- Wahlgesetze und Parteien- ren und Kulturen ein Mosaik tische Kommunikation an systeme, der Medienzugang unterschiedlicher Kommu- die Medienrevolution der und die Wahlkampffinan- nikationspraktiken hervor. vergangenen Jahre an. zierung spielen nach wie vor Es gebe allerdings fol- • Bei den Kampagnen fin- eine erhebliche Rolle. Die gende länderübergreifende det eine „Marketingrevolu- Vereinigten Staaten sind Trends: tion" statt. Marketing ersetzt eher Ausnahme als verall- • In vielen Ländern kommt die „selling politics" ver- gemeinerbarer Vorreiter, es zu einer Konzentration gangener Jahre. Dies bein- auch wenn sich im Rahmen der Wahlkampfkommuni- haltet entsprechende strat- eines Einkaufsladens Wahl- kation auf das Fernsehen. egische Positionierungen, kampfprofis anderer Län- Bezahlte Wahlwerbung und fragmentierte Mikrobot- der und Kontinente aus dem entsprechend steigende Ko- schaften und eine immer Werkzeugkasten der US- sten sind von zunehmender detailliertere Zielgruppen- Kampagnen nach Bedarf Bedeutung. identifizierung.

10 UTD 36/2003 KULTURPOLITIK

KONGRESS DER C D U / CS U - B U N D ESTAGSFRAKTI O N Historisches Erbe bewahren"

Die Vorsitzende der CDU Deutschlands, Angela Mer- kel, verwies im Rahmen ei- nes Kongresses der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion auf die Verpflichtung, den deutschen Heimatvertrie- benen beizustehen. „Sie haben in den Jahren des Wiederaufbaus große Leistungen für Deutschland , und Angela Merkel (v.l.n.r.) vollbracht", so die Parteivor- sitzende. Kritik übte Merkel haltsmittel in diesem Bereich Gebiete aus-schließlich in an der derzeitigen Diskus- laufend abzusenken und in staatlich getragenen Museen sion über das „Zentrum ge- die Mittelbewirtschaftung bewahren zu wollen. Der gen Vertreibungen". Die der Träger massiv einzu- Völkerrechtler Michael Si- Bundesregierung sei es, die greifen." Eine Politik zur lagi kritisierte die Bundesre- den Zwist um das „Zentrum Bewahrung des gemeinsa- gierung, hob aber gleichzei- gegen Vertreibungen" erst men historischen Erbes in tig hervor, dass die Kulturar- angeschoben habe. Das Zen- Deutschland und Europa beit nach Bundesvertriebe- trum sei kein Versuch, das müsse aber an einer aktiven nengesetz in der Verantwor- von Deutschen begangene Kulturarbeit interessiert sein tung des Bundes liege. Im Unrecht zu bagatellisieren, und dürfe die Kultur der Ver- Gegensatz zu der ansonsten sondern ein ehrlicher Beitrag treibungsgebiete nicht ins komplett auf Länderebene zur Versöhnung und zur Auf- Museum verbannen, so Mar- angesiedelten Kulturpolitik arbeitung und Verhinderung schewski. könne diese Kulturpolitik Weiteren Vertreibungsun- In der anschließenden Po- nicht „regionalisiert" wer- rechts. diumsdiskussion warf Hans- den. Der Vorsitzende der Ar- Zustimmung zu dieser Günther Parplies, Vizepräsi- beitsgruppe „Kultur und Me- Einschätzung bekam die Par- dent des Bundes der Vertrie- dien", Günter Nooke, sprach teivorsitzende von Erwin benen, der Bundesregierung sich in seinem Beitrag dafür Marschewski, dem Vorsit- vor, mit allen Mitteln die aus, die Kultur und Ge- zenden der Arbeitsgruppe Vertriebenenverbände von schichte der Ostgebiete als »Vertriebene und Flücht- der Kulturförderung aussch- wichtigen Teil der National- linge". Marschewski rügte ließen zu wollen und wandte geschichte in ein einiges Eu- vor allem die Neukonzeption sich gegen das von der Bun- ropa einzubringen und dabei der Bundesregierung zur desregierung vertretene mehr auf den Bund als auf die Kulturarbeit: „Das hat doch Konzept, die Kultur und Ge- kulturelle Vermittlungsleis- nur dazu gedient, die Haus- schichte der ostdeutschen tung der Länder zu setzen.

UID 36/2003- 11 Aus DEN LäNDERN

CDU BERLIN Mit Inhalten neue Zielgruppen gewinnen

Mit einer „Themen-Offen- kussion sive" zur Zukunft der so- über die zialen Sicherungssysteme Zukunft hat die Berliner CDU in der sozia- Offensive den vergangenen Wochen len Siche- alle interessierten Bürger rungssys- zur Mitarbeit aufgerufen. teme mit- Das Ziel: In einer ent- wirken. scheidenden Phase der Po- Dazu litik aktiv mit beruflichem mussten Sachverstand oder als Be- sie einfach eine Aktionskarte Meyer, der Berliner Partei- troffener diskutieren und so ausfüllen und in einer Glie- spitze und 650 Themen-Ver- direkt die politische Wil- derung oder Geschäftsstelle tretern statt - darunter über lensbildung einer großen der Berliner CDU abgeben. hundert Nicht-Mitglieder. Partei beeinflussen. Bürger Die Mitglieder in den Orts- Nach zwei Einführungs- sind so die „Themen-Vertre- und Kreisverbänden-beson- vorträgen wurde der Leitan- ter" für die Diskussion über ders die „Botschafter" aus trag des Bundesvorstandes die Zukunft unserer sozi- der M itgl iederaktion - hatten in Fachforen diskutiert und alen Sicherungssysteme in die Aufgabe, gezielt Perso- Änderungsvorschläge für Deutschland. „Ganz im nen aus betroffenen Berufs- den Bundesparteitag erar- Sinne des Konzepts Bürger- feldern vor Ort mit diesem beitet. Die Themen-Vertre- partei haben wir ein Experi- Angebot anzusprechen. ter-darunter zahlreiche Pro- ment gewagt", sagte der Die Interessenten wur- fessoren, Ärzte und Fach- Berliner CDU-Generalse- den dann zu Themenveran- leute - konnten so direkt mit kretär Gerhard Lawrentz. staltungen in ihrem Bezirk über die inhaltliche Position Das hat im Ergebnis ge- oder zu Informationsveran- des Berliner CDU-Landes- klappt und wir werden das staltungen der Foren und verbandes entscheiden. Mit Prinzip „Themen-Offensi- Arbeitskreise eingeladen, diesem Themen-Kongress ve" auf andere Politikfel- konnten sich dort aktiv an der als Schlussveranstaltung en- der übertragen und regel- Diskussion beteiligen und als dete nach insgesamt zwei mäßig wiederholen." offizieller „Themen-Vertre- Monaten gleichzeitig das Alle Mitglieder und ter" für die große Schlussver- zeitlich befristete Engage- Nicht-Mitglieder, die fachli- anstaltung auf Landesver- ment der Nicht-Mitglieder in ches Interesse an den aktuel- bandsebene wählen lassen. der Union. Jetzt sind wie- len Themen hatten, konnten Der „Themen-Kongress" in derum die „Botschafter" in zeitlich befristet als „The- Berlin fand am 1. November den Orts- und Kreisverbän- men-Vertreter" an der Dis- mit Generalsekretär Laurenz den am Zug. i?uin w>nm EHRUNG

HISTORISCHE VERANTWORTUNG Senioren-Union verleiht Verdienstmedaillen

Der Vorsitzende der Se- wortung zu tun, doch die his- „unserer historischen Ver- nioren-Union der CDU torische Verantwortung trägt antwortung", sich so, wie es Deutschlands, Otto Wulff, ein jeder von uns, so wir An- zuvor mit Israel geschehen hat die Goldene Verdienst- sehen und Würde zurückge- sei, auf einen gemeinsamen medaille der Senioren-Uni- winnen und erhalten wollen, Weg des Friedens und der on an die deutsche Kran- wie es Konrad Adenauer be- Verständigung mit Russland kenschwester Edith Geh- reits am Anfang unserer Re- zu begeben. Die Aussöhnung ört und die russische Kran- publik bekundete". Die Vor- und Verständigung mit Is- kenschwester Maria Lapi- sitzende der CDU Deutsch- rael zähle „vor dem Hinter- na verliehen. lands, Angela Merkel, wür- grund eines nicht mehr zu Beide hatten während der digte bei dieser Gelegenheit überbietenden Verbrechens, Schlacht von Stalingrad auch das besondere Engagement das jüdischen Menschen von Verwundete der jeweils an- der Senioren-Union bei der Deutschen zugefügt wurde", deren Seite gepflegt. Damit Verständigung gerade mit zu den größten Leistungen sollte an die historische Ver- den VölkemOsteuropas: „Sie deutscher Politik überhaupt. antwortung der Deutschen legen ein gutes Zeugnis für Wulff: „Denn verantwort- gegenüber jenen Völkern er- die nachfolgenden Genera- lich sind wir nicht nur innert werden, „die durch tionen ab", so Merkel. Die für das, was wir tun, sondern deutsche Schuld unermessli- Verdienstmedaille erhielt auch für das, was wir nicht ches Leid ertragen mussten", ebenfalls der Vorsitzende des tun". Die Lebensleistung der ^örtlich sagte Wulff bei ei- Wolgograder Veteranenver- Geehrten wurde auch von ner Veranstaltung im Franzö- bandes Nikolai Fedotow, der Bundespräsident Johannes sischen Dom zu Berlin: „Ge- sich um die Pflege deutscher Rau gewürdigt. Bei einem wiss, Schuld hat mit persönli- Kriegsgräber kümmert. Empfang bedankte sich Rau cher Zuweisung und Verant- Wulff nannte es einen für das besondere Engage- nicht unwesentlichen Teil ment.

Mit einer neuen Schriftenreihe macht die Senioren-Union auf sich aufmerksam: Mit vier Ausgaben zum „Demographischen Wandel und seinen Folgen" wird ein Thema besetzt, mit dem die CDU sicher auch bei solchen auf Interesse stoßen wird, die nicht unbedingt zu den Anhängern der Partei gehören. Thema des soeben erschienenen vierten Bandes: „Produk- tivität im Alter". Eine Analyse von Prof. Gerhard Nae- gele,Berlin. • Bestellungen: Senioren-Union der CDU NRW, Wasserstr. 5,40213 Düsseldorf, Telefon 0211/136 00-0, Fax 136 00-54

UID 36/2003 13 'KURZ & BÜNDIG

WACHSTUM schwach - Auf dem Bochumer Partei- SUBVENTIONEN auf Maastricht-Kriterien nicht tag der Sozialdemokraten hohem Niveau: Laut einem einzuhalten. Deutschland soll zunächst eine Arbeits- Bericht des „Handelsblatts" verstößt nach Einschätzung gruppe eingerichtet werden, zahlt der Bund 2003 Subven- der EU-Kommission 2004 die Empfehlungen zur Partei- tionen in Höhe von 38,3 Mil- zum dritten Mal in Folge reform erarbeiten soll. liarden Euro. Unter Berufung gegen den Euro-Stabilitäts- auf eine Studie des Kieler In- pakt. Das Haushaltsdefizit KONSUMENTENSTIM- stituts für Weltwirtschaft be- wird mit 3,9% die zulässige MUNG kühl: Laut der Ok- richtete das Blatt, dies sei fünf Grenze deutlich überschrei- tober-Studie der Gesell- Mal so viel wie im Subven- ten. Und auch 2005 droht ein schaft für Konsumfor- tionsbericht der Bundesre- Verstoß gegen die Stabili- schung (GfK) bleiben die gierung ausgewiesen. tätsrichtlinien. Das geht aus Erwartungen der deutschen der Herbstprognose der EU- Verbraucher an die Ent- SPAREN fürs Alter und Kommission hervor. wicklung der Konjunktur die Familie: Über80 Prozent negativ. Mit einem Wert von der Verbraucher legen ihr IFO-INDEX mit positiver -10,5 Punkten im Oktober ist Geld auf die hohe Kante, um Tendenz - Konjunkturskep- der Konjunkturerwartungs- im Alter abgesichert zu sein sis bleibt. Einen kräftigen indikator im Vergleich zum und für ihre Familie zu sor- Anstieg verzeichnete der Vormonat (-10,6) fast un- gen. Dies ist ein Schlüssel- Ifo-Geschäftsklimaindex im verändert geblieben. ergebnis der „Herbststudie Oktober. Zum ersten Mal zur Vermögensbildung in seit langem stieg auch die GELDVERMÖGEN der privater Hand 2003/2004" Einschätzung der aktuellen Deutschen erstmals seit 1948 der Finanzberatungsgesell- Lagedeutlich an-allerdings geschrumpft: Aufgrund der schaft plansecur. auf niedrigem Niveau. BDI- Verluste am Aktienmarkt Präsident Michael Rogow- hat sich der Geldvermö- LÄNGER ARBEITEN ski meint zu dem zum sech- gensbestand der Deutschen würden einer ddp-Umfrage sten Mal in Folge gestiege- im Jahr 2002 zum ersten Mal zufolge zwei von drei Deut- nen Ifo-Index: „Noch ist die seit der Währungsreform schen, wenn das den Arbeits- Diskrepanz zwischen stei- von 1948 verringert. Mit ins- platz sichert. Nur 15 Prozent gender Zuversicht und Rea- gesamt 3.658 Mrd. Euro war der Befragten sind gegen län- lität groß." das Gesamtvermögen der gere Arbeitszeiten. Die Be- Bundesbürger rund 15 Mrd. reitschaft zu Mehrarbeit sinkt NEIDISCH blicken junge Euro niedriger als im Vor- erheblich, wenn diese nicht SPD-Mitglieder auf die CDU. jahr. Laut Bundesverband auch mit einem steigenden Dies geht aus einem ddp-Be- der deutschen Volks- und Entgelt einhergeht. So sind richt hervor. Die CDU will auf Raiffeisenbanken verfügte 43 Prozent der Deutschen ge- dem Parteitag mit dem Re- jeder Haushalt über ein Ver- gen Mehrarbeit ohne Lohn- formprojekt „Bürgerpartei" mögen von 94.300 Euro, anpassung. Andererseits einen intensiveren Kontakt dem Verbindlichkeiten von würden 32 Prozent der Teil- mit der Basis herstellen. Da- 39.600 Euro gegenüber- nehmer länger arbeiten, auch von sei die SPD weit entfernt. stünden. ohne steigende Gehälter.

14 UID 36/2003 AUS DER C D U/ CS U - B U N DESTAGS FR AKTION

MICHAEL MEISTER Nach den Vorschriften bar nicht ganz aus. Wenn STEFAN MüLLER: von Basel II, die sich bereits überhaupt, dann würde eine heute im Kreditgeschäft der Regulierung aber nur inter- Mehr Wettbewerb Banken widerspiegeln und national einen Sinn machen. und Transparenz die eine Bewertung des indi- Der internationale Markt für Rating- viduellen Kreditrisikos ein- für das externe Rating wird zelner Kreditengagements indessen insbesondere von Agenturen vorsehen, um das von Seiten zwei großen US-amerikani- der Banken zugrunde zu le- schen Rating-Agenturen do- gende Eigenkapital zu be- miniert - Standard & Poor's stimmen, werden (bank-)in- (S&P's) und Moody's. Hin- terne oder externe Ratings zu kommt die Agentur für Unternehmen praktisch Fitch's. zur Pflicht, um Kredite zu Hier wünscht sich die günstigen Konditionen er- CDU/CSU-Bundestagsfrak- halten zu können. tion künftig mehr Wettbe- Die CDU/CSU-Bundes- werb. Denn Wettbewerb ist 2ur aktuellen Diskussion tagsfraktion teilt die Auffas- Dreh- und Angelpunkt und U|n den wirtschafts- und sung der Bundesregierung der eigentliche Hebel für ei- finanzpolitischen Einfluss nicht, dass in Europa auch nen effizienten Dienstlei- yon Rating-Agenturen er- nach Basel II im Grunde ge- stungsmarkt auch im Rating. klären der finanzpoliti- nommen keine erhebliche Da der Aufbau einer in- sche Sprecher der CDU/ zusätzliche Nachfrage nach ternational anerkannten Ra- CSU-Bundestagsfraktion externen Ratings besteht. ting-Agentur Jahre bzw. und das Mitglied des Fi- Einerseits wollen viele ge- Jahrzehnte dauert und er- "anzausschusses: rade große Mittelständler hebliches Kapital erfordert, Externe Ratings sind heute beim Rating nicht alleine auf fordern wir die EU-Kom- •°i internationalen Geschäft das interne Rating ihrer mission und die europäi- großer ebenso wie großer mit- Hausbank angewiesen sein. schen Marktteilnehmer - telständischer Unternehmen Ein externes Rating erleich- etwa große Banken oder eine wichtige Voraussetzung, tert zum anderen das An- Versicherungsgesellschaf- Urn in- und ausländisches Ei- zapfen des internationalen ten - auf, die Möglichkeit zu gen- und Fremdkapital zu Marktes - neben Fremdka- prüfen, eine zusätzliche eu- Möglichst günstigen Kondi- pital - gerade auch für Ei- ropäische Rating-Agentur honen zu attrahieren. gen- und Risikokapital. zu gründen, für die das Ziel Das externe Rating-Ge- Die Möglichkeit einer in- ist, sich zu einem global schäft wird vor dem Hinter- ternationalen Regulierung player zu entwickeln. grund der - voraussichtlich von Rating-Agenturen kann Rating-Agenturen müs- ab 2007 geltenden - neuen nicht von Anfang an voll- sen transparent sein. Die Eigenkapitalvorschriften für kommen ausgeschlossen großen Agenturen kommen Banken („Basel II") noch werden. Die Bundesregie- diesem Anliegen stärker als weiter an Bedeutung ge- rung schließt auch eine na- in der Vergangenheit nach, u. winnen. tionale Regulierung offen- a. auch über entsprechende

UID36/2003 15 'Aus DER C D U/CS U - B U N D ESTAGS FR AKTI O N

Angaben in ihren Internet- lich um die Anerkennung : auftritten. Dennoch sind die von Kindererziehungszeiten Ausbildungs- Rating-Agenturen aufgefor- in der gesetzlichen Renten- dert, ihre Transparenz ge- versicherung kämpft. Liegt abgabe schwerer genüber den Marktteilneh- keine übereinstimmende Er- Fehler mern weiter zu erhöhen. klärung vor, wer von beiden Elternteilen den Hauptteil Die bildungspolitische MARIA EICHHORN der Erziehungsarbeit gelei- Sprecherin der CDU/CSU- MELANIE ORWALD: stet hat, wird dies bei der Ren- Bundestagsfraktion er- Väter nicht weiter tenberechnung automatisch klärte zum Beschluss der der Mutter zugeteilt. So SPD-Bundestagsfraktion benachteiligen hängt es vom Willen der zur Einführung einer Aus- Mutter ab, ob sie dem Vater bildungsfinanzierung: den Rentenanspruch auf die Die Einführung einer Aus- Erziehung zugesteht. bildungsplatzabgabe ist ein Dies ist eine Ungerechtig- schwerer politischer Fehler. keit gegenüber dem Engage- Niemandem ist mit der ment von Vätern. Auch wenn Zwangsabgabe geholfen, die momentanen Zahlen nur aber allen Betroffenen wird von einem geringen Anteil geschadet: Kein Jugendlicher der Elternzeit nehmenden erhält damit einen echten Zur Ausschusssitzung des Väter sprechen, hätte man Ausbildungsplatz, die Chan- Petitionsausschusses zum hier ein Signal setzen müs- cen über die Nachvermitt- Thema „Anerkennung von sen, um mehr Väter zur Über- lungsaktionen, noch einen Zeiten der Kindererzie- nahme von Elternzeit zu mo- Ausbildungsplatz zu bekom- hung" erklärten die Vorsit- tivieren. men, werden geringer, die Be- zende der Arbeitsgruppe Die CDU/CSU-Fraktion triebe werden zusätzlich bela- Familie, Senioren, Frauen fordert, Väter an der Erzie- stet, Arbeit wird noch teurer in und Jugend der CDU/ hung der Kinder stärker zu Deutschland und die Entste- CSU-Bundestagfraktion beteiligen. Die Regierungs- hung echter Ausbildungs- und die zuständige Bericht- koalition jedoch blockiert plätze noch schwieriger. erstatterin im Petitionsaus- durch ihr Verhalten diese Interessant wird zu beob- schuss des Deutschen Bun- Forderung. achten sein, ob auch Bundes- destages: ministerienoderetwadie Ge- In der heutigen Sitzung werkschaften, die bekannt- des Ausschusses für Petitio- lich nicht bzw. nur in Aus- nen im Deutschen Bundes- nahmefällen ausbilden, in tag zeigte sich einmal mehr, den Zwangsfonds auch ein- dass die Regierungskoali- zahlen werden. tion mit ihrer Familienpoli- Im Grunde profitiert nur tik Väter benachteiligt. eine Interessengruppe: Die Gegenstand war die Peti- SPD-Linke. Für sie allein ist tion eines Vaters, der vergeb- die Zwangsabgabe gemacht -

16 UID 36/2003 AUS DER CDU/CSU-BUNDESTAGSFRAKTION zur Befriedigung ihrer Ideo- Herstellung von Wirkstof- rung kürzt die Gemein- logie. Aus solchen Beweg- fen, sind ungeheuer groß. schaftsaufgabe „Verbesse- gründen zu handeln und da- Zum weiteren Ausbau der rung der regionalen Wirt- mit den Betroffenen Schaden Nanotechnik sind laut TAB- schaftsstruktur für die neuen zuzufügen, ist absolut ver- Studie vor allem verstärkte Länder" (GA-Ost). antwortungslos und zeigt, Anstrengungen im Bereich Der rot-grüne Haushalts- wie Rot-Grün wirtschafts- der Forschungsförderung trick: Der Titel selbst (Ver- und ausbildungspolitisch ab- notwendig. Die im Haushalt pflichtungsermächtigung gewirtschaftet hat. 2004 vorgesehene Kürzung von 700 Mio. €) wird nicht der Projektförderung passt verändert, im „Kleinge- : dazu gerade nicht und muss druckten" wird jedoch in ei- gestoppt werden. ner Fußnote mit einem Haus- Nanotechnologie Vor allem aber muss haltsvermerk die Mittelkür- möglichst schnell Deutschland in der Nano- zung ermöglicht. So „dür- in Anwendungs- technologie möglichst bald fen" die Altbundesländer den Sprung von der For- Gelder bis zu einer Höhe von bereich führen schung in die Anwendung 100 Mio. € aus dem Topf der schaffen. neuen Bundesländer in An- spruch nehmen. Damit kürzt Rot-Grün praktisch - entge- MICHAEL LUTHER: gen den Vereinbarungen des Solidarpakts II -die den Solidarpakt II neuen Ländern zustehende wird ausgehöhlt Förderung jährlich um 100 Mio. €. Die Koalition plant darüber hinaus, ab 2006 Anläßlich der Vorstellung die Gemeinschaftsauf- der neuen TAB-Studie zur gabe (GA) Ost aufzulö- Nanotechnologie vom Bü- sen und in eine gemein- ro für Technikfolgen-Ab- same GA zu überführen. schätzung des Bundestags Um den wirtschaftli- erklärte der Beauftragte chen Nachholbedarf an- für Bio- und Gentechnolo- Der stellvertretende Vor- zuschieben, wurde im sog. gie der CDU/CSU-Bundes- sitzende der CDU/CSU- Korb II des Solidarpakts ver- tagsfraktion: Bundestagsfraktion und einbart, für die Jahre 2005 bis Die starke Position Sprecher der Abgeordne- 2019 51 Mrd. € einzustellen; Deutschlands im Nanotech- ten der neuen Bundeslän- ein Großteil dieses Betrages nik-Sektor muss konsequent der und der Vorsitzende entfällt dabei bisher auf die ausgebaut werden. Denn al- der CDU-Landesgruppe GA-Ost. Die jetzt beabsich- lein die Möglichkeiten in den Sachsen erklärten: tigte Umverteilung verletzt Lebenswissenschaften, z.B. Jetzt ist die Katze aus daher eklatant den Solidar- durch nanotechnologische dem Sack: Die Bundesregie- pakt II.

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